Warum immer mehr E-Commerce-Unternehmen VPN-Dienste nutzen


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Cybersicherheit sollte die oberste Priorität für jedes Online-Unternehmen sein, egal wie klein oder groß es ist. Denn wenn ein E-Commerce-Unternehmen nicht in der Lage ist, sich selbst im Internet zu schützen, wird es auch nicht in der Lage sein, die Daten seiner Kunden zu schützen – und setzt damit neben seiner Integrität auch das Vertrauen bestehender und potentieller Kunden aufs Spiel.

Um die wertvollen Geschäfts- und Kundendaten zu schützen, nehmen immer mehr E-Commerce-Unternehmen die Dienste eines VPN-Anbieters in Anspruch.

Wie funktioniert ein VPN?

Ein VPN ("Virtual Private Network") ist ein effektives Mittel zum Schutz Ihrer Privatsphäre im Internet. Einfach ausgedrückt erzeugt es aus einer öffentlichen Verbindung ein privates Netzwerk und gewährleistet so Anonymität und sicheres Surfen. Diese sicheren Netzwerke verbergen Ihre interne IP-Adresse, so dass Ihr Browser-Verlauf praktisch nicht zurückverfolgt werden kann.

VPNs können auf Desktops, Smartphones und Tablets eingerichtet werden und auf mehreren Geräten gleichzeitig genutzt werden. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl seriöser Anbieter auf dem Markt, die Sie oft auch zunächst für eine bestimmte Zeit kostenfrei testen können – finden Sie hier weitere Informationen.

Wie kann ein VPN ein E-Commerce-Unternehmen schützen?

Für E-Commerce-Unternehmen sind VPNs wichtig, um Daten während der Übertragung zu schützen. Wenn Ihr Online-Unternehmen beispielsweise eine Zusammenarbeit mit einer anderen Firma beginnt, müssen Sie sicherstellen, dass Hacker vertrauliche Informationen aus einem Datentransfer nicht missbrauchen oder gar veröffentlichen können.

Anstatt sich direkt mit einem Server zu verbinden, fungieren VPNs als Vermittler und stellen die Verbindung für Sie her. Bei der Weiterleitung Ihrer Anfrage verschlüsseln VPNs die jeweiligen Daten, sodass ein Server diese als Ursprung des Datenverkehrs identifiziert - und nicht Ihre IP-Adresse. Die Verschlüsselung erfolgt noch vor der Übermittlung der Daten an Ihren Internetdienstleister, sodass niemand außer Ihren Geräten Ihren Datenverkehr im Netz erreichen und lesen kann. Dies ist eine Schutzmaßnahme, die kein einfach Antivirenprogramm anbieten kann.

Unternehmen werden immer häufiger Opfer von Cyberkriminalität

Cyberkriminalität gegen Unternehmen, ist eine ernst zu nehmende Bedrohung, die gleichsam mit der voranschreitenden Digitalisierung der Wirtschaft ebenfalls zugenommen hat. Eine Bitkom-Studie zeigte jüngst, wie groß der dadurch verursachte Schaden für Unternehmen wirklich ist: Datendiebstahl und Erpressung durch Schadsoftware, Spoofing und DDoS-Attacken kosteten die betroffenen Unternehmen alleine 2020/21 von insgesamt 223 Milliarden Euro.

Betroffen waren dabei Unternehmen jeder Größe und je nach Schwere der Attacke bedeutete diese das Aus für manche von Ihnen. Alleine die hohen Kosten solcher Sicherheitsvorfälle zeigen, dass es sich mehr als lohnt, präventiv in umfassende Sicherheitstechnologien zu investieren.

Dies gilt umso mehr für E-Commerce-Unternehmen, da diese durch die Vielfalt der Datenspeicherung und -verwaltung besonders gefährdet sind. Sie haben zwar nach wie vor Zugriff auf lokale Daten, haben aber auch mit sensiblen Informationen zu tun, die in einer Cloud gespeichert sind. Für E-Commerce-Unternehmen, die Mitarbeiter im Homeoffice einsetzen, sind die Gefahren noch komplexer.

VPN zur Absicherung der Mitarbeiter vor Malware & Co

Ein großer Teil der erfolgreichen Cyberangriffe sind auf menschliches Versagen oder Verhalten zurückzuführen. Das bedeutet nicht, dass Ihre Mitarbeiter Hackern freiwillig Zugang zu Ihrem Netz gewähren. Es heißt nur, dass sie mit erhöhter Wahrscheinlichkeit auf einen Link klicken oder auf eine App zugreifen könnten, die beispielsweise mit Malware infiziert ist. Ein Großteil dieser Angriffe kann jedoch vermieden werden, wenn die gesamte Belegschaft VPNs für den Zugriff auf das Unternehmensnetzwerk und die in der Cloud gespeicherten Daten oder Anwendungen nutzt.

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Drei olympische Strategien für mehr Erfolg im Berufsleben

Drei wichtige Faktoren basierend auf den komplexen Leistungsmechanismen der Olympischen Spiele, die auch für die Entfaltung deines beruflichen Potenzials von Bedeutung sind.

Olympischen Spiele und der Büroalltag. Zwei Bereiche, die scheinbar meilenweit voneinander entfernt sind und doch zahlreiche Parallelen aufweisen. Vor diesem Hintergrund haben die Experten von Hogan Assessments, dem Anbieter von Persönlichkeits-Assessments und Beratungsdiensten hinsichtlich Führungsfragen in Unternehmen, drei Strategien ermittelt, mit denen du die eigene berufliche Karriere voranbringen kannst.

1. Gewissenhaftigkeit trainieren

Ein Persönlichkeitsmerkmal, das häufig mit Motivation und sportlicher Leistung in Verbindung gebracht wird, ist Gewissenhaftigkeit. Diese Charaktereigenschaft macht nicht nur Sportler*oinnen, sondern Menschen in jedem beruflichen Umfeld verlässlich, organisiert, diszipliniert und zielorientiert. Olympionik*innen (genauso wie Berufstätige), bei denen die Gewissenhaftigkeit besonders ausgeprägt sind, stellen hohe Anforderungen an sich selbst und bemühen sich unablässig, ihre Ziele zu erreichen. Durch die Förderung von Fleiß, Ausdauer und Einsatzwillen in Training und Wettkampf haben Sportler*innen mit hohen Werten für diesen Faktor eine höhere Erfolgschance.

„Am Arbeitsplatz schlägt sich Gewissenhaftigkeit in höherer Produktivität, einem ausgeprägten Qualitätsbewusstsein und einem soliden Zielbewusstsein nieder. In diesem Sinne ist die Entwicklung und Festigung dieses Charakterzugs der Schlüssel, um die weitere Karriere oder den nächsten beruflichen Sprint auf strategische Weise zu ebnen. Dies ist eine Eigenschaft, die sich nicht nur kurzfristig, sondern auch auf lange Sicht bemerkbar macht. Schließlich gehen beruflicher Erfolg und Beständigkeit Hand in Hand“, erklärt Dr. Ryne Sherman, Chief Science Officer von Hogan Assessments.

2. Stets das Ziel vor Augen behalten

Im Sport kann die Bedeutung der Routine vor einem Wettkampf nicht stark genug betont werden, sie ist ungeheuer wichtig. Diese Routine ist für das Ergebnis wesentlich, sie wirkt leistungssteigernd auf Sportler*innen und bereitet sie optimal auf den Wettkampf vor. So versuchen Olympionik*innen üblicherweise, Ablenkungen vor dem Wettkampf aktiv zu vermeiden. Dazu gehört zum Beispiel, dass Läufer*innen den Blick fest auf die Bahn gerichtet halten und sich allein auf das bevorstehende Rennen konzentrieren. „In ähnlicher Weise kann dieser Ansatz auch im Berufsleben in wichtigen Momenten angewandt werden, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und das eigene Potenzial zu maximieren – zum Beispiel vor einem Bewerbungsgespräch für eine Beförderung oder einer besonders wichtigen Verhandlung“, analysiert Dr. Sherman.

Eine weitere gängige Praxis von Sportler*innen ist es, sich vor einem Wettkampf bildhaft vorzustellen, wie sie ihre Bestleistung erbringen. Das kann das Selbstvertrauen der olympischen Teilnehmer*innen stärken und ihnen gleichzeitig die Angst vor kritischen Momenten nehmen. „Das sind Strategien, die auch im Berufsleben anwendbar sind, insbesondere in Stresssituationen“, so Dr. Sherman.

3. Das perfekte Gleichgewicht aus Zusammenarbeit und Wettbewerb finden

Bei den Olympischen Spielen müssen die Sportler*innen gegeneinander antreten, aber man sieht auch, wie sie sich gegenseitig helfen und vor oder nach dem Wettkampf miteinander sprechen. Das sind natürlich zwei völlig unterschiedliche Dynamiken, die aber gleichermaßen wichtig sind, da sie sich gegenseitig ergänzen und letztlich ihr Leistungspotenzial steigern. Auch dies lässt sich auf die Geschäftswelt anwenden. Durch Feedback, Unterstützung, Ermutigung und Anleitung kann man im Berufsleben auf höchstem Niveau konkurrieren und gleichzeitig als Teamplayer*in einen Beitrag zur Gesamtvision eines Unternehmens leisten. „Unternehmen wachsen und scheitern im Wettbewerb, doch um erfolgreich zu sein, ist auch Zusammenarbeit erforderlich“, folgert Dr. Sherman.

Digital Travel Market 2024

Mehr als 300 Start-ups bieten in der DACH-Region innovative Lösungen für die Reisebranche an. Wir zeigen, welche Trends sie bedienen, welche Herausforderungen sie meistern und stellen erfolgreiche Travel-Start-ups vor.

Die digitalen Kanäle verzeichnen in der deutschen Tourismusbranche weiterhin einen starken Aufwärtstrend: Laut der Reiseanalyse 2024 von FUR wurden im Vorjahr bei Reisen mit mindestens einer Übernachtung 63 Prozent ausschließlich digital gebucht. Weitere acht Prozent nutzten sowohl analoge als auch digitale Kanäle für ihre Urlaubsreservierung.

Gerade jüngere Reisende bevorzugen FUR zufolge im Vergleich zu älteren vermehrt digitale Buchungen. Aber auch bei den 50- bis 69-Jährigen überwiegt die Anzahl der digitalen Buchungen verglichen mit analogen Kanälen. Dies unterstreicht den stetig wachsenden Stellenwert der digitalen Kanäle auch bei älteren Reisenden.

Dabei ist der Nachholbedarf in Bezug auf touristische Leistungen nach der Corona-Pandemie groß. Aktuelle Studien und Umfragen zeigen, dass die Menschen wieder reisen wollen und sich die Nachfrage im Tourismus langfristig als vielversprechend in puncto Stabilität gestaltet. Eine Perspektive, die jungen Gründer*innen sehr zugutekommt.

Start-ups sind ein wichtiger Treiber für die Tourismusbranche in der DACH-Region. Der Markt wächst jährlich um 3,5 Prozent und erreicht laut Statista bis 2025 ein Volumen von 470 Mrd. Euro. In der Branche gibt es bereits über 300 Start-ups, die innovative Lösungen für die Reisebranche bieten. Die meisten jungen Unternehmen beschäftigen sich dabei mit der Digitalisierung von Buchungsprozessen, dem Angebot personalisierter Reiseerlebnisse und der Vereinfachung von Zahlungen.

In der Branche gilt: Internet goes Innovation

Ein wichtiges Forum für junge Gründer*innen stellt der Verband Internet Reisevertrieb e.V. (VIR) dar, der Interessenverband der digitalen Touristik. Der Verband steht für das Thema Digital und Technologie, für Internet goes Innovation. Ein Key-Segment im VIR bildet das zukunftsorientierte Arbeiten mit Start-ups, um weitere Innovationen auf den Markt zu bringen. In einem eigenen Cluster fördert der VIR den Austausch von jungen Digitalunternehmer*innen. Ob mit regelmäßigen Start-up Nights, einer jährlichen Start-up Week und vor allem besonderen Konditionen für Start-ups unterstützt der VIR gezielt innovative Ideen für die Tourismusbranche und bietet hierfür mit renommierten Networking-Events eine wertvolle Plattform für interessierte Gründer*innen.

„Start-ups spielen im touristischen Ökosystem eine enorm wichtige und nicht zu vernachlässigende Rolle, da sie den Innovationspool der Branche darstellen und diesen auf eine agile, zukunftsorientierte Art und Weise voranbringen“, untermauert VIR-Vorstand Michael Buller das starke Engagement des Verbands speziell für Start-ups. „Wir unterstützen sie gezielt im Prozess ihrer Gründung bis hin zur Etablierung am Markt und sind stolz darauf, mit unseren Initiativen bereits eine Vielzahl von Erfolgsstorys mitgeschrieben zu haben.

Juvigo

Hierzu zählt der Feriencamp-Spezialist Juvigo, der 2017 als Sieger aus dem Nachwuchswettbewerb Sprungbrett des VIR hervorging und mittlerweile Deutschlands größte Auswahl für betreute Feriencamps im In- und Ausland bereithält. „Wir haben nach unserem Sieg ein großes Preispaket mit verschiedenen Sachwerten und Leistungen erhalten, was uns unmittelbar nach der Gründung einen immensen Push beschieden hat“, erinnert sich Juvigo-Chef Björn Viergutz. Noch dazu profitierte Juvigo von der Fülle an Kontakten, Tipps und Hinweisen aus dem VIR-Umfeld. „Das war wertvoller als jede Unternehmensberatung“, bekräftigt er.

Mittlerweile ist der Spezialist für Feriencamps, Jugend- und Sprachreisen europaweit aktiv und generierte 2023 einen Reiseumsatz von insgesamt 11,5 Mio. Euro, eine Steigerung von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Wesentliche Treiber dieses Wachstums waren die Internationalisierung und der neu etablierte Geschäftsbereich der eigenveranstalteten Sprachreisen. Das Juvigo-Team selbst steuert alle internationalen Plattformen zentral aus dem Berliner Büro und zählt knapp 50 Personen aus zehn Nationen.

„Die Corona-Krise hat die Reisebranche tiefgreifend verändert und sowohl herausfordernde Prüfungen als auch bedeutende Chancen mit sich gebracht“, bilanziert Björn Viergutz die vergangenen Jahre. „Innovative und disruptive Geschäftsmodelle, die von einer neuen Gründergeneration vorangetrieben werden, haben nun vermehrt die Möglichkeit, sich zu bewähren. Diese jungen Unternehmerinnen und Unternehmer sind bereit, mit frischen Ideen und Technologien die Branche neu zu gestalten und auf die aktuellen sowie zukünftigen Bedürfnisse der Reisenden einzugehen. Von verstärkter Digitalisierung über nachhaltige Reisekonzepte bis hin zu personalisierten Erlebnissen – die Möglichkeiten sind endlos und zeigen, dass selbst in schwierigen Zeiten ein beachtliches Wachstum möglich ist, wenn man mit dem richtigen Ansatz und einer klaren Vision agiert.“

„Wir verlieren unsere DeepTech-Innovationen“

Im Interview erklären Daniel Kroll und Jozsef Bugovics, Experten für Wachstumsfinanzierungen bei der M&A- und Debt-Advisory-Beratung Pava Partners, warum viele DeepTech-Innovationen ins Ausland abwandern und wie das verhindert werden kann.

Wie gut ist der Forschungsstandort Deutschland heute noch im Vergleich zu anderen Regionen?

Jozsef Bugovics: Deutschland ist und bleibt mit Forschungseinrichtungen wie der Max-Planck- oder der Fraunhofer-Gesellschaft einer der führenden Forschungsstandorte weltweit. Zum Jahresbeginn etwa hat die Bundesregierung 1,6 Milliarden Euro aus dem Zukunftsfonds für innovative Technologien freigemacht. Diese Summe soll größtenteils direkt in die Start-up-Förderung für Zukunftstechnologien fließen. Die initiale Förderung für neu gegründete Unternehmen funktioniert in Deutschland also ganz gut.

Aber woran hakt es?

Daniel Kroll: Große Defizite bestehen hierzulande leider in der späteren Risikokapitalfinanzierung, also bei der Überführung von Zukunftstechnologien in industrielle Anwendungen. Ein gutes Beispiel ist das Start-up INERATEC. Die Karlsruher haben eine energieeffiziente und skalierbare Methode zur Herstellung synthetischer Kraftstoffe entwickelt. Die Technologie hat sehr viel Potenzial, insbesondere für das Erreichen der Klimaneu­tralität im Schiffs- und Flugverkehr. So fordert etwa die EU­Initiative „ReFuelEU Aviation“, dass Flugkraftstoffen ab 2030 synthetische Kraftstoffe mit einem Anteil von 1,2 Prozent beigemischt werden müssen.

Die Technologie wurde zwar im Forschungsstadium staatlich gefördert, doch fand sich für die vor wenigen Monaten durchgeführte Venture-Capital-Finanzierung von 118 Millionen Euro zur Skalierung von INERATEC kein einziger deutscher Geldgeber. Stattdessen stammen diese unter anderem aus den USA und Südkorea, und diese Länder werden später auch von der Technologie profitieren. Das Start-up ist somit eines der Beispiele, wie in Deutschland entwickelte Grundlagentechnologien ins Ausland abwandern.

Woher kommt diese geringe Risikobereitschaft von Investor*innen in Deutschland?

Jozsef Bugovics: In Deutschland fehlt es bislang an großen Venture-Capital-­Fonds, wie es sie etwa in den USA, Südkorea oder China gibt. Damit aber Zukunftstechnologien für die industrielle Anwendung skaliert werden können, braucht es große Risikokapital-Fonds mit einem Volumen von mindestens vier Milliarden Euro. Aktuell müssen deutsche Start-ups deshalb nach zahlungskräftigen ausländischen Investoren Ausschau halten, die vor allem aus den USA, Südkorea, Singapur, Japan oder Saudi-Arabien kommen. Das bedeutet aber auch, dass mit den hohen Investitionssummen ein Mitbestimmungsrecht der ausländischen Investoren über die Technologie und das Unternehmen verbunden ist. Im Umkehrschluss heißt das, dass Deutschland wichtige Innovationen aus der Hand gibt und andere Nationen davon profitieren.

Wie groß schätzt ihr die Finanzierungslücke in Deutschland ein?

Daniel Kroll: Wir sehen eine Finanzierungs­lücke von 30 Milliarden Euro für VC-Finanzierungen. Mit dieser Summe ließe sich eine ähnlich gute Investitionskultur wie in den USA schaffen. Allerdings sehen wir keine Möglichkeit, wie diese Summe mit staatlichen Mitteln allein aufzubringen wäre. Eine Alternative könnten private Investitionen sein, wofür in Deutschland aber erst einmal die Voraussetzungen geschaffen werden müssten.

Wie könnte das gehen?

Jozsef Bugovics: Versicherungskonzerne wie AXA oder die Allianz verfügen über ein gewaltiges Kapitalvermögen, das sie anlegen können. So betreut etwa Deutschlands größte Assekuranz, die Allianz Lebensversicherung, ein Anlagevermögen von 253 Milliarden Euro (Stand: September 2023). Leider ist es deutschen Versicherungen und Pensionsgesellschaften bisher untersagt, in Venture-Capital zu investieren. In den USA und anderen Ländern ist dies hingegen erlaubt. Würde Deutschland dies auch ermöglichen, würden schon zwei Prozent der Anlagen einer Allianz Lebensversicherung ausreichen, um fünf Milliarden Euro an Wagniskapital zu generieren – bei sehr geringem Risiko für die Anleger.

Wie könnte der Staat VC-Investitionen für die erwähnten Gruppen oder auch Privatanleger*innen attraktiv machen?

Daniel Kroll: Der deutsche Staat müsste entsprechende Anreize schaffen, etwa durch steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten in Kombination mit einer Steuerbefreiung in Höhe der ursprünglichen Investition. Davon würde der Staat gleich doppelt profitieren: Einerseits könnten so dringend erforderliche Innovationen in den Standort Deutschland ermöglicht werden, andererseits würden sich auch höhere Steuereinnahmen als durch die Kapitalertragsteuer bei konservativen Anlageformen ergeben. Da­rüber hinaus kommen Gelder, die in VC-Fonds fließen, wieder dem Wirtschaftskreislauf zugute, und zwar in Form von Gehältern und unternehmerischen Ausgaben. Das heißt, dass Risikokapitalinvestitionen als Einkommen-, Gewerbe- und Mehrwertsteuer auch mehrfach versteuert würden. Berechnungen haben gezeigt, dass Steuereinnahmen in dieser Höhe bei einer Festgeldanlage selbst in 20 Jahren nicht möglich wären.

In welcher Größenordnung könnten diese Maßnahmen unserer Innovationskraft helfen?

Jozsef Bugovics: Für den Wirtschaftsstandort Deutschland könnten diese Maßnahmen den vorhin erwähnten, notwendigen Innovationsschub von 30 Milliarden Euro jährlich bewirken. So könnte der Ausverkauf von Innovationen ins Ausland gestoppt werden, ohne den aktuell ohnehin sehr angespannten Bundeshaushalt weiter zu belasten.

Die Bundesregierung muss nun rasch handeln, will Deutschland international nicht den Anschluss verlieren. Aus unserer Sicht ist das beste Rezept für eine gute Innovationspolitik die Bereitschaft, auch in Risikokapital zu investieren. Es reicht nicht aus, allein auf Altbewährtes zu setzen. Politik, Industrie und auch private Anleger müssen sich auf die neuen internationalen Gegebenheiten einstellen, wenn der Standort Deutschland eine Zukunft haben soll.

Jozsef Bugovics und Daniel Kroll, danke für die spannenden Insights!

Wie Gründerinnen Founding-Hürden besser nehmen

Tipps von Oxolo-Gründerin Elisabeth L’Orange für alle Gründerinnen, die in der von Männern dominierten Venture-Capital-Welt erfolgreich Kapital einsammeln wollen.

Für Start-up-Gründerinnen bleibt der Weg zur Finanzierung steinig, trotz allmählicher Fortschritte in den letzten Jahren. Das aktuelle EY Start-up Barometer legt offen, dass männliche Founderteams weiterhin den Löwenanteil der Investitionen – satte 87 Prozent – für sich beanspruchen. Im krassen Gegensatz dazu stehen weiblich geführte Start-ups, die lediglich zwei Prozent des Kapitals erhalten. Teams mit gemischter Führung erzielen mit elf Prozent etwas bessere Ergebnisse, dennoch ist die Kluft beträchtlich. Diese statistische Realität zwingt Gründerinnen, sich noch intensiver zu engagieren als ihre männlichen Counterparts.

Fokussierung auf Qualitätskontakte

Ungeachtet dessen, wie überzeugt eine Gründerin von ihrer Vision oder ihrem Produkt ist, sollte sie auf der Suche nach Investor*innen Kaltakquise vermeiden. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Geldgeber*innen die Zeit nehmen, Cold Calls oder E-Mails durchzusehen, ist sehr gering. Stattdessen ist es effektiver, in bestehende Beziehungen zu investieren und durch persönliche Empfehlungen voranzukommen. Hier gilt: je wärmer der Kontakt, desto größer die Chance.

Effizientes Management von Kontakten zu Investor*innen

Die Suche nach den richtigen Investor*innen kann schnell zu einer unübersichtlichen Herausforderung werden. Oft müssen Gründerinnen zahlreiche, mitunter schier zahllose Gespräche mit potenziellen Geldgeber*innen führen, bevor sie den/die ideale(n) Partner*in finden. Hierbei ist ein strukturiertes Vorgehen unerlässlich.

Die Nutzung eines Customer-Relationship-Management-Systems (CRM) kann dabei helfen, den Überblick zu bewahren und die Effizienz zu steigern. Durch das Dokumentieren von Zielsetzungen, wichtigen Notizen und den Fortschritten jeder Interaktion in einem CRM bleibt der Kapitalbeschaffungsprozess organisiert. Dieses Werkzeug ermöglicht es, auf einen Blick zu erkennen, welche Schritte als Nächstes anstehen, und stellt sicher, dass keine wertvollen Kontakte oder Folgeaktionen übersehen werden. Es geht darum, den Prozess so zu gestalten, dass jeder Kontakt zählt und zur richtigen Zeit die richtigen Maßnahmen ergriffen werden.

Die Kunst des Gebens im Netzwerkaufbau

Erfolgreiches Netzwerken beruht auf der aktiven Pflege von Beziehungen und gegenseitiger Unterstützung und bedeutet mehr als nur Kontakte zu sammeln: Es geht darum, einander zu inspirieren und zu fördern durch Empfehlungen, Unterstützung und Engagement. Indem man selbst großzügig Unterstützung bietet, etwa durch das Vorstellen von Kontakten oder das Teilen von Fachwissen, kann man eine solide Basis für reziproke Hilfeleistungen schaffen. Solch ein proaktiver Ansatz baut nicht nur die eigene Reputation auf, sondern fördert auch eine Kultur der Zusammenarbeit, die für alle Beteiligten vorteilhaft ist.

Substanzielle Arbeit statt Selfies auf LinkedIn

Der Aufbau von Vertrauen ist grundlegend für eine erfolgreiche Beziehung zu Investor*innen. Es ist das Kapital, in das Gründerinnen am weisesten investieren sollten. Ein stabiles Vertrauensverhältnis ermöglicht nicht nur ein blühendes Geschäft, sondern optimiert auch die Ergebnisse der Zusammenarbeit. Um dieses essenzielle Vertrauen zu etablieren, ist es entscheidend, als zuverlässige, vernünftige, ehrliche Partnerin zu handeln und stets mehr zu liefern, als man verspricht – gemäß dem Prinzip des „under-promise and over-deliver“. Während oberflächliche Selbstdarstellungen wie Selfies auf LinkedIn kaum Einfluss haben, ist inhaltliche Arbeit von unschätzbarem Wert. Diese sollte durch fundierte Fachkenntnisse in einem relevanten Bereich ergänzt werden, um so einen Sogeffekt zu erzeugen. Denn am besten ist es, wenn Investor*innen von selbst auf ein Start-up und deren Gründerin aufmerksam werden.

Schnell und gründlich vorbereitet sein

In der Start-up-Welt zählt jede Sekunde. Gründerinnen sollten besser keine Zeit verstreichen lassen, sobald ein(e) Investor*in Interesse hat. Das bedeutet, dass alle notwendigen Dokumente wie das Pitch Deck und die Finanzmodelle ständig aktuell und leicht zugänglich in einem virtuellen Datenraum vorliegen sollten. Nicht nur, um die Ernsthaftigkeit und das professionelle Auftreten zu unterstreichen, sondern auch, um die Chancen zu maximieren, dass Investor*innen bereit sind zu investieren. Diese Vorbereitung zeigt, dass das Start-up jederzeit so weit ist, seine Vision und seinen Wert auf effektive Weise zu kommunizieren.

Den idealen Mitstreiter finden

Die Arbeit in einem Team, das eine Vielfalt an Perspektiven bietet, ist für Start-ups von unschätzbarem Wert. Teams, die Diversität in Geschlecht, Fachwissen und Erfahrung vereinen, erreichen oft herausragendere Ergebnisse. Daher ist es für Gründerinnen ratsam, bewusst auch männliche Kollegen in das Team zu integrieren. Der Grund liegt nicht nur in der unterschiedlichen Herangehensweise an Probleme, sondern auch in der derzeitigen Realität der Venture-Capital-Branche: Investor*innen, die nun mal überwiegend männlich sind, neigen dazu, bevorzugt in männliche Gründer zu investieren. Eine gemischte Teamkonstellation kann also strategisch nicht nur die Innovationskraft stärken, sondern auch die Chancen auf Finanzierung erhöhen.

Selbstreflexion als Grundstein für Fortschritt

Selbstreflexion ist für Start-up-Gründerinnen sehr sinnvoll, insbesondere im Hinblick auf die Anziehungskraft ihres Unternehmens auf potenzielle Investor*innen. Eine ehrliche Bestandsaufnahme der eigenen Situation kann aufdecken, ob das Unternehmen wirklich bereit für die Finanzierungsrunde ist. Die Analyse sollte sich dabei auf drei zentrale Bereiche konzentrieren, oft als die T-Fragen bezeichnet: Team, Technologie und Traktion.

Ein kompetentes und engagiertes Team ist essenziell, denn es repräsentiert das Rückgrat des Start-ups. Ebenso entscheidend sind die Relevanz und Qualität der angebotenen Technologie. Diese muss nicht nur marktgerecht, sondern auch innovativ und überzeugend sein. Schließlich ist die Traktion, die das Unternehmen bisher generieren konnte, ein klares Indiz dafür, ob es bereit ist, weiterzuwachsen und Investor*innen anzuziehen. Sind diese Grundpfeiler nicht stark genug, ist es ratsam, zuerst interne Verbesserungen vorzunehmen, bevor weitere Anstrengungen in Richtung Kapitalbeschaffung unternommen werden.

Beharrlichkeit zahlt sich aus

Das Ringen um Investor*innen ist ein Marathon, kein Sprint. Es kann vorkommen, dass Gründerinnen Hunderte von Gesprächen führen müssen, bevor sie auf den richtigen Investor bzw. die passende Investorin stoßen. Das erfordert Geduld, Ausdauer und ein dickes Fell. Entmutigung ist ein natürlicher Teil dieses Prozesses, doch der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, sich nicht davon überwältigen zu lassen. Es ist essenziell, engagiert und proaktiv zu bleiben, jeden Tag als neue Chance zu sehen und aus jedem Nein eine Lektion zu ziehen, die dich deinem Ziel näherbringt. Durchhalten ist das Gebot der Stunde, denn Beharrlichkeit führt letztendlich zum Erfolg.

Der lange Marsch zur Finanzierung

Für Start-ups gestaltet sich der Weg bis zur ersten bedeutenden Finanzierungsrunde oft als herausfordernde Reise. Um diese erfolgreich zu meistern, sind Resilienz, ein robustes Netzwerk und anhaltende Beharrlichkeit unerlässlich. Diese Eigenschaften bilden das Fundament für Gründerinnen, um in der kompetitiven Welt der Investor*innensuche bestehen zu können. Durch stetige Zielstrebigkeit und das Knüpfen starker Verbindungen können sie die notwendige Unterstützung und die finanziellen Mittel sichern, die für das Wachstum und die Skalierung ihres Unternehmens entscheidend sind.

Die Autorin Elisabeth L’Orange gründete 2020 zusammen mit Heiko Hubertz das Start-up Oxolo, lange bevor der KI-Hype die Welt erreichte. Elisabeth ist für alle non-tech Bereiche verantwortlich, insbesondere für die Kommerzialisierung des Produkts.

HERO Software: 40 Mio. Euro für Betriebssoftware für Handwerksbetriebe

Die 2020 von Dr. Michael Kessler und Philipp Lyding gegründete HERO Software GmbH ist der führende Anbieter von Betriebssoftware für Handwerksbetriebe in der DACH-Region.
Die Series-B-Finanzierungsrunde wird angeführt von Eight Roads Ventures, auch Bestandsinvestor Cusp Capital ist wieder beteiligt.

Das Handwerk gilt als Rückgrat der europäischen Wirtschaft und trägt in vielen europäischen Ländern bis zu 12 % zum BIP bei. Gleichzeitig ist es der größte Hebel für das Erreichen der ambitionierten europäischen Klimaziele. Das bedeutet: Ohne die weitere Digitalisierung der Handwerksbetriebe durch moderne Technologie können unter anderem die Ziele der energetischen Gebäudesanierung nicht erreicht werden. Enterprise-Resource-Planning-Systeme für Handwerker*innen unterstützen diese mit umfangreichen, branchenspezifischen Lösungen bei der Bewältigung ihrer täglichen Herausforderungen und leisten hier einen wichtigen Beitrag.

HERO Software wurde 2020 von Dr. Michael Kessler und Philipp Lyding in Hannover gegründet. Das Unternehmen zählt mehr als 120 Mitarbeiter*innen und hat seinen Sitz in Hannover. Zur Kundschaft zählen unter anderem Klempner- und SHK-Betriebe, Tischlereien und Zimmereien, Photovoltaik- und Elektrikerbetriebe. Mit mehr als 20.000 Nutzer*innen hat sich HERO als führender Anbieter von cloudbasierter Software für Handwerker*innen in der DACH-Region etabliert. Handwerksbetriebe können mit HERO alle wichtigen Betriebs- und Arbeitsabläufe an einem Ort verwalten: Vom ersten Kundenkontakt und der Angebotserstellung über die Planung und Durchführung von Projekten vor Ort bis hin zur Rechnungsstellung und Bezahlung sind alle Prozesse digital abgebildet und jederzeit auf verschiedenen Endgeräten verfügbar.

„Wir haben HERO Software mit der klaren Mission gegründet, die Handwerksbranche durch digitale Innovation zu revolutionieren. Wir freuen uns sehr, dass wir weitere renommierte Investoren gewinnen konnten, die uns dabei unterstützen”, sagt Dr. Michael Kessler, Gründer und CEO von HERO Software. „Mit der beachtlichen Finanzierungssumme können wir unser Produkt schnell weiterentwickeln und ehrgeizige neue Projekte in Angriff nehmen.“

Ausbau des Teams, Expansion in neue Märkte und Weiterentwicklung des Produkts

Mit dem frischen Kapital plant HERO Software, in sein Team und neue Talente zu investieren, in neue Märkte zu expandieren und sein SaaS-Angebot weiterzuentwickeln. „Für die Zukunft planen wir, alles rund um die finanziellen Transaktionen für unsere Kunden so einfach und reibungslos wie möglich zu gestalten. Zusätzlich werden wir uns darauf konzentrieren, Tools und Services von Drittanbietern in unsere Plattform zu integrieren, damit unsere Kunden noch mehr Zeit sparen und sich ihre Margen so weiter verbessern“, erläutert Kessler.

Neben dem Lead-Investor Eight Roads und dem bestehenden Investor Cusp Capital hat sich auch Federated Hermes an dieser Runde beteiligt. „HERO hat eine Vorreiterrolle eingenommen und ist nach wie vor führend bei der Digitalisierung der Geschäftsabläufe einer traditionellen Branche in DACH. Wir freuen uns darauf, Teil der nächsten Wachstumsphase zu sein und die Strategie des ehrgeizigen Managementteams an der Seite der Investoren Cusp Capital und Eight Roads zu unterstützen”, kommentierte Fidel Manolopoulos, Co-Head of EMEA Investment bei Federated Hermes.

„Michael und Philipp haben in den letzten Jahren ein erstklassiges Produkt und Team aufgebaut“, sagt Dr. Maximilian Rowoldt, Investor und General Partner bei Cusp Capital. „Das besondere Potenzial branchenspezifischer Betriebssysteme liegt in der Möglichkeit, den Softwarekern um zusätzliche Funktionen zu erweitern und HERO-Kunden damit noch effizienter und erfolgreicher zu machen. Wir freuen uns darauf, das gesamte HERO-Team weiterhin bei der Umsetzung seiner ambitionierten Strategie zu unterstützen.“

„HERO zeichnet sich durch sein umfassendes Produkt und erfahrenes Team aus, das hat uns von Anfang an begeistert. Wir freuen uns sehr, HERO auf seinem Wachstumskurs zu unterstützen”, sagt Lucile Cornet, Partnerin bei Eight Roads Ventures. „Bei Eight Roads durften wir schon viele Erfolgsgeschichten im Bereich Vertical SaaS – eine unserer zentralen Investmentthesen – begleiten und wir glauben fest daran, dass Vertical SaaS ganze Branchen digitaler und nachhaltig erfolgreicher macht.“

Der digitale Produktpass: fünf Erfolgsfaktoren für Unternehmen

Die verpflichtende Vorgabe für digitale Produktpässe (DPPs) lässt nicht mehr lange auf sich warten. Jetzt gilt es, proaktiv eine Datenstrategie zu entwerfen, um die die nahtlose Erfassung, Verwaltung und gemeinsame Nutzung von Daten zu erleichtern.

Erste Marken machen es vor: Ein Jeanshersteller wirbt mit dem Versprechen einer lebenslangen, kostenlosen Reparatur für jede verkaufte Jeans. Hierfür macht das Unternehmen den gesamten Herstellungs-, Transport- und Lagerprozess transparent: Woher stammt der Rohstoff, wer spinnt, webt und färbt den Stoff, woher kommen die Knöpfe und Nieten, wo wird gefertigt und verpackt, und wer liefert und lagert die fertigen Produkte. Ziel ist es, immer die passenden Teile für eine Reparatur zu haben und den Produktionsprozess nach ökologischen und sozialen Gesichtspunkten offen zu legen.

Ein anderer Anbieter experimentiert mit einer kreislauffähigen Modekollektion und hat den digitalen Produktpass in Form eines NFC-Tags in jedes Kleidungsstück eingenäht. Dieser Speicherchip soll alle wichtigen Informationen über Material, Produktion und den richtigen Rückgabekanal enthalten, so dass seine Bestandteile später genau identifiziert werden können.

Ob Lieferkette oder Produkthaftung: Es ist zeitlich absehbar, dass für Hersteller immer mehr Vorschriften über erweiterte Informationspflichten, längere Haftungszeiten und die Reparierbarkeit und Recyclingfähigkeit von Produkten entstehen.

Die Voraussetzung für die Nachverfolgbarkeit all dieser Daten ist ein zentrales Datenmanagementsystem. Dies aufzubauen, kostet Zeit. Firmen sollten jetzt damit anfangen.

Hintergrundinformationen zum DPP

Der digitale Produktpass (DPP) ist eine dieser Gesetzesinitiativen. Er wurde mit der neuen EU-Verordnung über Ökodesign für nachhaltige Produkte (ESPR)  eingeführt und dient als Instrument zur Verbesserung der Transparenz und Förderung der Kreislaufwirtschaft. Ihr Ziel besteht darin, Abfälle zu minimieren und die Ressourcen durch Förderung von Nachhaltigkeit und Wiederverwendung optimal zu nutzen. Diese Vorteile entstehen durch den Austausch umfassender Produktinformationen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. Der DPP fördert die Reparatur und das Recycling von Produkten und zeigt die Umweltauswirkungen während des Lebenszyklus. Ein weiteres Ziel besteht darin, nachhaltige und wiederverwendbare Produkte als Standard auf dem EU-Markt zu etablieren.

Diese neue Methode der digitalen Aufzeichnung und des Austauschs von Produktinformationen in Bezug auf ökologische Nachhaltigkeitsfaktoren erfordert ein Umdenken von international agierenden Unternehmen, die Produkte in der EU verkaufen. Künftig müssen sie digitale Produktpässe in ihren übergreifenden Rahmen für Umwelt, Soziales und Governance (ESG) integrieren.

Dabei sollten sie die folgenden fünf wichtigen Erkenntnisse für einen effektiven Umgang mit den Produktpässen berücksichtigen.

1. Um was es sich beim DPP handelt

Der digitale Produktpass dient als dynamisches digitales Dossier, das den gesamten Lebenszyklus eines Produkts – einschließlich Konzeption, Design, Herstellung und Vertrieb – erfasst und in Form eines „digitalen Zwillings“ zugänglich macht. Er fungiert als digitale Methode zur Aufzeichnung und Weitergabe umfassender Informationen über ein Produkt und seine Bestandteile. Das fördert die Transparenz, Rückverfolgbarkeit und Nachhaltigkeit in der gesamten Lieferkette.

Als Beitrag zur Kreislaufwirtschaft liefern DPPs entscheidende Details über die ökologische Nachhaltigkeit von Produkten. Sie versorgen Interessengruppen wie Regulierungsbehörden und Verbraucher mit Informationen über Reparatur, Recycling, Berichterstattung, Produktnutzung und -auswirkungen. Der digitale Produktpass erfordert eine eindeutige Produktkennung, Firmen können jedoch auch bestehende Technologien wie Barcodes, QR-Codes, RFID-Tags oder etwas Ähnliches verwenden.

Scannt ein Verbraucher beispielsweise einen QR-Code auf dem Etikett eines Smartphones, wird er sofort weitergeleitet und mit dem entsprechenden DPP verbunden. Dieser Pass enthält umfassende Informationen zu den Nachhaltigkeitsmerkmalen des Produkts (Beschaffung, Materialzusammensetzung, Herstellungsverfahren, Reparatur- und Demontagemöglichkeiten sowie Recycling-Richtlinien).

2. Worauf der DPP abzielt

Das DPP soll sowohl Verbrauchern als auch Unternehmen dabei helfen, beim Kauf von Produkten gut informierte Entscheidungen zu treffen. Außerdem soll er die Prozesse im Zusammenhang mit Reparaturen und Recycling rationalisieren und tiefere Einblicke in die Umweltauswirkungen während des gesamten Lebenszyklus eines Produkts ermöglichen.

Darüber hinaus soll der Produktpass die Behörden bei der Durchführung wirksamerer Prüfungen und Kontrollen unterstützen, indem er zuverlässige Informationen in Echtzeit liefert.

3. Wer sich für den DPP interessieren sollte

Für Unternehmen, die beispielsweise Textilien, Elektronik, Bauprodukte oder Batterien herstellen und diese in der EU verkaufen, spielt der DPP eine wichtige Rolle. Die für die ESPR vorgeschlagenen Regeln gelten für alle Produkte in der EU – unabhängig davon, wo sie hergestellt werden. Lediglich für einige wenige Branchen (etwa Lebensmittel, Futtermittel oder medizinische Produkte) gelten andere Vorschriften.

Der DPP soll für etwa 30 Kategorien gelten und voraussichtlich ab 2026 eingeführt werden, der Starttermin hängt von der endgültigen Genehmigung ab. Als erste betroffene Produktkategorie kommen dann Batterien an die Reihe, kurz danach werden auch Bekleidung und Unterhaltungselektronik den Vorschriften entsprechen müssen.

4. Was der DPP für Unternehmen bedeutet

Die Umsetzung des Produktpasses erfordert die Erfassung, Verwaltung und Weitergabe relevanter Informationen wie Produktdaten und Lieferkettendetails. Im Rahmen des DPP wurden verschiedene Anforderungen festgelegt, darunter Haltbarkeit, Wiederverwendbarkeit, Aufrüstbarkeit und Reparierbarkeit. Auch Stoffe, die sich auf die Kreislaufwirtschaft auswirken, spielen eine Rolle, ebenso wie Energie- und Ressourceneffizienz, Recycling und der Umweltfußabdruck. Die Art der erfassten Informationen hängt vom Produkt ab. So enthält der DPP für Unterhaltungselektronik ausführliche Informationen über Materialien, Reparaturen und Recyclingdaten, während der DPP für Verpackungen den Prozentsatz an recyceltem Material hervorhebt, aber keine Reparaturinformationen beinhaltet.

Zu den Hauptbestandteilen eines DPP zählt die Produktidentität und -historie: Eindeutige Identifikatoren ermöglichen es den Beteiligten, das Produkt bis zu seinem Ursprung zurückzuverfolgen. Diese Funktion hilft bei der Bekämpfung von Produktfälschungen. Auch die Transparenz der Lieferkette gilt als wichtiger Baustein: Die Echtzeitverfolgung dokumentiert die Reise durch die gesamte Lieferkette.

Diese Transparenz ermöglicht es, Ineffizienzen zu erkennen, Risiken zu verringern und die Einhaltung ethischer und ökologischer Standards zu gewährleisten. Last, but not least erfasst ein DPP auch noch den gesamten Lebenszyklus eines Produkts. Diese Fülle an Informationen ermöglicht es den Verantwortlichen, fundierte Entscheidungen zu treffen, Prozesse zu optimieren und die Produktqualität insgesamt zu verbessern.

5. Die Rolle von Stammdaten im DPP-Ökosystem

Hersteller und Zulieferer geben Produktdaten auf unterschiedliche Weise für DPPs frei. Viele Unternehmen, die digitale Produktpässe einführen wollen, stehen jedoch vor der Herausforderung, dass sie keinen Einblick in ihre Lieferketten haben. Für bessere Einblicke und mehr Rentabilität ist es für alle Organisationen in der Lieferkette unerlässlich, zusammenzuarbeiten und die erforderlichen Informationen effizient auszutauschen.

Hierbei kommt der Verwaltung von Stammdaten eine Schlüsselrolle zu, da die für die Nachhaltigkeit eines Produkts relevanten Informationen oft über verschiedene Geschäftssysteme verstreut sind. Um einen verlässlichen DPP-Rahmen zu schaffen, müssen der Chief Data Officer (CDO) und der Chief Sustainability Officer (CSO) in einem Unternehmen diese Daten an einem zentralen Speicherort sammeln und die Governance durch Deduplizierung, Datenqualitätskontrolle und Workflow-Automatisierung sicherstellen.

Um einen effektiven DPP zu erstellen, ist es wichtig, den Lebenszyklus eines Produkts vollständig zu verstehen. Firmen müssen dazu in der Lage sein, Informationen über die gesamte Lieferkette hinweg problemlos zu verfolgen. Dazu benötigen sie Systeme, die verschiedene Arten von Daten erfassen und organisieren können, etwa Nachhaltigkeitsdetails, Firmenstandort und Materialzusammensetzung.

Diese Systeme müssen auch mit den Änderungen der DPP-Standards Schritt halten. Um die Vorschriften einzuhalten, müssen Betriebe wichtige Daten sammeln und sie sicher an die richtigen Personen in der Lieferkette weitergeben. Der Schwerpunkt sollte dabei auf Initiativen zur Produktverbesserung und zur Minimierung der Umweltauswirkungen liegen.

Ein Produkt-Informationsmanagement-System (PIM) mit eingebetteter Datenverwaltung kann als Eckpfeiler im DPP-Ökosystem dienen. Es gewährleistet die Zuverlässigkeit standardisierter Informationen, denn nur diese ermöglichen es Unternehmen, ihren Kunden und Geschäftspartnern Details und tiefgehende Einblicke in Produktmaterialien zu vermitteln.

PIM-Systeme spielen auch eine entscheidende Rolle bei der nahtlosen Integration von DPPs in verschiedene Systeme innerhalb einer Lieferkette, indem sie die Interoperabilität mit den Enterprise Resource Planning, Product Lifecycle Management, Master Data Management (MDM) und anderen Plattformen verbessern. Dank dieser Flexibilität gelingt es Firmen, sich an veränderte Eigenschaften, Vorschriften und Marktanforderungen anzupassen und so Skalierbarkeit und Agilität zu gewährleisten.

Trotz der Fähigkeiten eines PIM-Systems unterstreichen die zahlreichen Datendomänen die Notwendigkeit einer Plattform, die Beziehungen und komplizierte Hierarchien verwalten kann. Eine Standard-PIM-Lösung deckt möglicherweise nicht alle DPP-Anforderungen ab, wenn es beispielsweise um die Speicherung von Lieferanteninformationen neben Produktdaten, Standorten und Materialinformationen geht. Es empfiehlt sich, den Ansatz mit einer Multidomain-MDM-Lösung zu kombinieren, die präzise Daten über alle Bereiche hinweg bereitstellt. Dies versetzt CDOs und CSOs in die Lage, alle Datenbeziehungen und komplexen Hierarchien zu verwalten, die für DPPs unerlässlich sind.

Was kommt als Nächstes?

Die Einbindung von DPPs in den primären ESG-Rahmen eines Unternehmens zählt mittlerweile zum Pflichtprogramm, da die verpflichtende Vorgabe für DPPs nicht mehr lange auf sich warten lässt. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für Unternehmen, um proaktiv eine umfassende Datenstrategie zu entwerfen und Lösungen zu finden, die die nahtlose Erfassung, Verwaltung und gemeinsame Nutzung von Daten erleichtern. Dieser proaktive Ansatz ermöglicht es Firmen, den Entwicklungen der Vorschriften einen Schritt voraus sein.

Der Autor Levent Ergin ist Global Chief ESG Sustainability Strategist beim Datenmanagement-Spezialisten Informatica und arbeitet mit führenden Organisationen zusammen, ihre ESG-Berichterstattung zu beschleunigen und Nachhaltigkeitsentscheidungen zu unterstützen.

3 E-Commerce-Lösungen, die ihr kennen solltet

Online-Shopping boomt – und bietet auch Neugründer*innen weiter gute Chancen zum Durchstarten. Die richtige Software für Webshops macht da den Unterschied aus.

Endlich mein eigenes Ding machen! Auch 2024 bietet E-Commerce, ob im B2C- oder im B2B-Segment, weiter gute Chancen für alle Selbstständigen. Doch nach den Boom-Jahren der Corona-Zeit wachsen die Unternehmer*innen-Bäume nicht mehr in den Himmel. Auch und gerade im Online-Geschäft, ob für Endverbraucher*innen oder im B2B-Bereich, zählen jetzt verstärkt Effizienz, schlanke Abläufe und smarte Technologie. Wenn die Margen aufgrund des Wettbewerbsdrucks und der schwachen gesamtwirtschaftlichen Lage schrumpfen, müssen die Prozesse im Backend umso besser sein und werden.

Diese drei E-Commerce-Lösungen machen auch kleine Webshops sofort schlagkräftiger.

Intelligenter Amazon-Assistent, der operative Aufgaben für Verkäufer*innen übernimmt

Arthy ist ein digitaler Assistent, der speziell für die Bedürfnisse kleiner Händler*innen auf Amazon entwickelt wurde. Das Tool analysiert Verkaufsdaten und gibt präzise Empfehlungen zur Optimierung von Preisstrategien und Produktbündeln. Ein wesentlicher Vorteil liegt in der Automatisierung zentraler Aufgaben. Der digitale Assistent übernimmt den Erstattungsprozess und das Bewertungsmanagement, was den Händler*innen viel Zeit spart und sie von lästigen bürokratischen Aufgaben befreit. Ein übersichtliches Dashboard visualisiert die wichtigsten Kennzahlen wie Gewinne und PPC-Leistung (Pay-per-Click). So können Händler*innen auf einen Blick die Entwicklung ihrer Umsätze – sowohl organisch als auch gesponsert – nachverfolgen.

Arthy nutzt maschinelles Lernen und Big Data, um Prozesse im Backend zu organisieren - von der Logistik bis zum Kundenservice. Vor allem personalisiert das Programm dank KI die Erfahrungen der Kund*innen und analysiert deren Verhalten. Mit jedem Klick und jedem Besuch werden das Programm und damit die Händler*innen dahinter schlauer. Daraus leitet der digitale Assistent individuelle Handlungsempfehlungen, beispielsweise personalisierte Produktvorschläge, ab.

Sind Dynamic Commerce und Dynamic Content die Zukunft des Online-Marketings?

Die dc AG aus Kulmbach hat die E-Commerce-Plattform dynamic commerce und das Content-Management-System dynamic content entwickelt. Dabei handelt es sich um ein überzeugendes Duo aus Shop-Plattform und einem intuitiven Tool für die komfortable Bedienung. Dynamic content ermöglicht es, umfangreiche Unternehmenswebsites einfach mit Texten, Bannern und Kontaktformularen zu gestalten. Besonders hervorzuheben sind die Kollektionen, die individuelle strukturierte Inhalte wie Blogs, Stellenanzeigen oder Veranstaltungslisten erstellen lassen. Auf der anderen Seite bietet dynamic commerce ein anpassbares Webshop-Frontend, das mit vielfältigen Funktionen wie Online-Payment und Abo-Optionen modular erweitert werden kann. Mit einer internationalen Skalierbarkeit und einem modernen, flexiblen Design werden eine effiziente und benutzerfreundliche E-Commerce-Erfahrung für B2B und B2C-Kanäle ermöglicht. Das Know-how in Sachen Content kommt nicht von ungefähr. Die Franken unterstützen mittelständische Unternehmen in den Bereichen Consulting, Entwicklung, Kreation und Online-Marketing.

Produktfotografie in Starqualität zu kleinen Preisen

Die besten Produkte helfen wenig und verkommen zu digitalen Ladenhütern, wenn sie nicht angemessen präsentiert werden. Doch nicht jede(r) Betreiber*in eines kleinen oder mittelgroßen Webshops hat die finanziellen Mittel, die global agierende Konsumhersteller für die angemessene Präsentation ihrer Waren im Netz zur Verfügung haben. Dennoch gibt es auch für diese Unternehmen die Möglichkeiten, ihre Produkte bestmöglich zu präsentieren. Dazu gehört die Möglichkeit der automatisierten Produktfotografie, wie sie Orbitvu anbietet.

Orbitvu unterstützt Kreativteams mit den fortschrittlichsten technologischen Innovationen im Bereich der automatisierten Produktfotografie und Erstellung von Standbildern, 360-Grad-Ansichten und digitalen Videoinhalten sowie deren Anwendungen und der effektiven Produktkommunikation. Die integrierten Software- und Hardware-Lösungen mit optionalen Features für 3D Render und Augmented Reality sollen Unternehmen dabei helfen, ihre Produktfotos schneller auf den Markt zu bringen, um ihre E-Commerce-Umsätze zu steigern und gleichzeitig Kosten im Vergleich zu herkömmlichen Fotomethoden einzusparen.

vountain: FinTech-Start-up tokenisiert Cello von Stradivari

Das 2022 von Sandro Pittalis, Thomas Janeke und Ricardo Ferrer Rivero in Hannover gegründete FinTech vountain fokussiert auf Tokenisierungslösungen für historische Streichinstrumente sowie historische und zeitgenössische Kunst von Weltrang. Jetzt hat es ein weltberühmtes Cello von Antonio Stradivari "digitalisiert".

Das vom legendären Geigenbauer Antonio Stradivari um 1690 gebaute Cello „Barjansky“ gilt als eines der wertvollsten Instrumente der Welt. Neben Namensgeber und Virtuose Serge Barjansky spielte auch der britische Komponist und Cellist Julian Lloyd Webber das einzigartige Instrument.

Das 2022 von Sandro Pittalis, Thomas Janeke und Ricardo Ferrer Rivero in Hannover gegründete FinTech vountain ist auf Blockchaintechnologie und Smart Contracts spezialisiert und hat das weltberühmte Cello im Auftrag einer deutschen Familienstiftung, die Eigentümerin des Barjansky-Cellos ist, tokenisiert. Auf diese Weise entsteht ein Digitaler Produktpass (DPP) für Sachwerte, der sämtliche Dokumentationen rund um das Instrument fälschungssicher auf einer Blockchain speichert.

Fälschungs- und rechtssicherer Digitaler Produktpass via Tokenisierung

„Unser einzigartiger Ansatz, einen fälschungs- und rechtssicheren Digitalen Produktpass für Sachwerte von Weltrang zu erstellen, löst gleich mehrere Probleme, die Eigentümer haben. Wir bündeln sämtliche bereits verfügbaren Informationen und unterstützen dabei, die Provenienz wertvoller Streichinstrumente und anderer Sachwerte kontinuierlich zu pflegen. So schaffen wir Transparenz, Effizienz und Vergleichbarkeit und wollen den Markt für einzigartige Sachwerte liquider machen“, sagt Sandro Pittalis, CEO und Mitgründer von vountain.

Das Herzstück der einzigartigen Technologie von vountain ist die blockchainbasierte Software-as-a-Service-Infrastruktur. Diese dient der Erstellung und Verwaltung digitaler Abbildungen von physischen Produkten. Der so entstehende individuelle und einzigartige DPP wird zu einer umfassenden Datenbank. Diese Datenbank umfasst die vollumfängliche Provenienz des Real World Assets, bestehend aus u.a. Echtheitszertifikaten, Zustands-, Wert-, oder Wertversicherungsgutachten, dendrochronologische und computertomografische Untersuchungen, Lagerhistorien, hochauflösende Bilder und 3D-Modelle. Mittels einer eigens entwickelten App können Musiker, Konzerthäuser oder andere kulturelle Institutionen zusätzlich Echtzeitdaten rund um Konzerte, Reparaturen und Wartungen generieren. Das steigert die Transparenz, macht Sachwerte erlebbar, sorgt für Interaktionen mit allen Interessierten und wirkt letztlich wertsteigernd.

Tokenisierungslösungen auch für Kunst, Immobilien, Oldtimer …

Die Tokenisierungslösung von vountain entspricht weltweit dem regulatorischen, rechtlichen und technologischen Marktstandard und ist auf verschiedene Sachwerte wie Kunst, Immobilien oder Oldtimer übertragbar. Für Eigentümer hochwertiger Sachwerte, wie etwa Stiftungen, Family Offices oder High Net Worth Individuals (HNWI), bietet vountain ein selbständiges, fälschungssicheres und dezentrales Asset Management inklusive eigener Datenbank.

„Der Digital Passport war das fehlende Puzzlestück für unsere Kunst- und Streichinstrumentensammlung und stellt eine einzigartige All-IN-Lösung für die Dokumentation sowie das komplette Management für unsere Kunst-Exponate und Streichinstrumente dar“, erläutert Dr. Joachim Brunne, Vorstand der Familienstiftung und CEO der ART & STRINGS.

Smartphone-Hersteller Murena sammelt über 780.000 Euro von der Crowd

Murena, Hersteller nachhaltiger, ethischer und datenschutzfreundlicher Smartphones und Betriebssysteme, hat im Rahmen einer Crowdfunding-Kampagne auf Crowdcube 786.397,60 EUR mobilisieren können. Insgesamt wurden 545 private Investor*innen für das Projekt gewonnen.

Murena wurde mit dem Ziel gegründet, Technologien zu entwickeln, die die Privatsphäre der Nutzer*innen und die Umwelt respektieren. Das Unternehmen vertreibt datenschutzfreundliche Android-Smartphones mit vorinstalliertem “entgoogleten” Betriebssystem /e/OS, darunter neue nachhaltige Fairphone-Geräte und generalüberholte Android-Modelle, die eine längere Lebensdauer und Nutzung älterer Telefone ermöglichen.

“Dank unserer starken Community konnte unsere Kampagne das ausgegebene Ziel von 400.000 Euro deutlich übertreffen”, kommentiert CEO und Gründer Gaël Duval die Kampagne. Diese bemerkenswerte Unterstützung unterstreicht den starken Glauben an die Mission von Murena und die Zukunft des Datenschutzes auf dem Smartphone. Insbesondere die Art der Finanzierung ist von großer Bedeutung für uns: Durch die Unterstützung aus der Community machen wir uns nicht von Einzelinvestoren oder Risikokapitalgebern abhängig, sondern können unsere User am Unternehmenserfolg partizipieren lassen.”

Das frische Kapital wird verwendet, um das Wachstum von Murena zu beschleunigen, die Forschung und Entwicklung zu verbessern und das Produktangebot des Unternehmens zu erweitern, einschließlich der Entwicklung von B2B-Produkten.

“Entgooglete” Smartphones

Durch den Vertrieb von Smartphones mit dem Open-Source-Betriebssystem /e/OS bietet Murena eine sichere Alternative zu Googles Android mit verbesserten Datenschutzfunktionen und ohne die ständige Überwachung und Datenerfassung durch Google.

Besonders hervorzuheben ist die enge Partnerschaft zwischen Murena und dem ethischen Smartphone-Hersteller Fairphone - die Geräte Murena Fairphone 4 und 5, auf denen /e/OS anstelle von Google OS vorinstalliert ist und die über nachhaltige, reparierbare Hardware und eine transparente Lieferkette von Fairphone verfügen, bieten den Kunden eine einzigartige, ethische Alternative auf dem Smartphone-Markt.

Das Betriebssystem /e/OS hat derzeit laut Angaben von Murena 45.000 aktive Nutzer*innen, während Murena Workspace 100.000 aktive Konten hat. Der jährliche Zuwachs an aktiven Nutzer*innen bis 2024 beträgt 109 % (etwa eine Verdoppelung pro Jahr).

Die E-Rechnung kommt - worauf Unternehmen jetzt schon achten sollten

Was bislang eine freiwillige Lösung war, um betriebliche Abläufe effizienter zu gestalten und Kosten zu senken, wird künftig für einige Unternehmen Pflicht: Die elektronische Rechnung wird für den B2B-Sektor 2025 flächendeckend eingeführt und zieht einige Änderungen nach sich. Dieser Artikel zeigt, welche Vorarbeiten für die Umstellung schon heute umgesetzt werden können, um den Übergang im kommenden Jahr stressfrei zu meistern.

Elektronische Rechnung als Grundlage für „Zusammenfassende Meldung“

Beim Schaffen von ERP-Lösungen, wie sie beispielsweise von Dontenwill geboten werden, stehen vor allem die Best Practices für Effizienz, Compliance, Qualitätssicherung und Dokumentenmanagement auf der Agenda. Letzteres hat insbesondere steuerliche Relevanz. So mussten bisher mit der sogenannten Zusammenfassenden Meldung alle Umsätze von Unternehmen, die Dreiecksgeschäfte und innergemeinschaftliche Lieferungen durchführen, an das Bundeszentralamt für Steuern übermittelt werden. Dies soll in Zukunft auf digitalem Wege erfolgen, wie es die von der EU-Kommission ins Leben gerufene ViDA-Initiative vorsieht. Um mit den Syntaxen der EU zu korrespondieren, soll dafür auf ein elektronisches Rechnungsformat zurückgegriffen werden. Während die E-Rechnung für Unternehmen des B2C-Bereichs ein freiwilliges Instrument bleibt, das zur Imagepflege gegenüber dem Kunden genutzt werden kann, müssen sich B2B-Unternehmen, bei denen Leistungsempfänger und Unternehmer im Inland ansässig sind, früher oder später mit Details der E-Rechnung wie den möglichen Ausnahmen befassen.

Erfüllung spezifischer Formatanforderungen

Um die verpflichtende E-Rechnung spätestens 2025 in die Praxis umsetzen zu können, müssen die digitalen Rechnungen für die technische Integration ein spezifisches Format aufweisen.

Folgende Formate sind schon heute nutzbar und eignen sich für die in Aussicht gestellte Umstellung:

  • XRechnung (genutzt bei öffentlichen Auftraggebern)
  • ZUGFeRD (Hybrid-Format aus PDF- und XML-Datei)
  • Factur-X (französisches Rechnungsformat)
  • FatturaPA (italienisches Rechnungsformat)

Für Unternehmen, die unter die künftige Regelung fallen, ist es deshalb schon jetzt sinnvoll, Rechnungen elektronisch zu erstellen und sich dabei mit den genannten Formatvarianten auseinanderzusetzen.

Vorsicht bei hybriden Rechnungsformaten

Rechnungen, die sich einer hybriden Formatgrundlage bedienen, können zum Teil von Maschinen und zum Teil von Menschen gelesen werden. Stimmen beide Rechnungsangaben nicht miteinander überein, kann sich ein fehlerhafter Ausweis der Umsatzsteuer ergeben. Deshalb sind Unternehmen gut beraten, im Falle von Hybridlösungen vor 2025 auf ein anderes, integrierbares Format umzustellen.

Schaffen einer Zustellmöglichkeit für E-Rechnungen

Zwar regelt das Gesetz, wer zur Ausstellung einer elektronischen Rechnung verpflichtet ist, nicht aber den Weg der digitalen Übermittlung. Unternehmen, die bislang ausschließlich auf die analoge Faktura setzten, benötigen deshalb einen E-Mail-Account. Während ein solcher in größeren Unternehmen längst existiert, kann es sein, dass sich Vermieter, die per Option nach § 9 UStG an Unternehmer Objekte vermieten, zunächst einen E-Mail-Zugang einrichten müssen. Auch dies kann zwischenzeitlich umgesetzt werden.

Zweifelsfreie Identität des Absenders - Sicherheit für den Rechnungsempfänger

Die Person, die zum Empfang der E-Rechnung berechtigt ist, muss den Rechnungsaussteller einhundertprozentig identifizieren können. Um digitale Rechnungen vor Manipulation zu bewahren, ist es hilfreich, die Integrität des E-Billings mithilfe von Signatur-Tools zu sichern.

Fazit

Ein erster Schritt der vorbereitenden Maßnahmen ist es, zu überprüfen, inwiefern das eigene Unternehmen von der gesetzlichen Regelung betroffen ist. Die Wahl eines passenden Rechnungsformats und die Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen wie E-Signaturen kosten Zeit und können in der Übergangsphase bis 2025 umgesetzt werden.

Gründer der Woche: Bavarian Couture – „Bairisch Rock'n'Roll“

Das Label Bavarian Couture wurde von den Geschwistern Laura und Christoph Forstner im Dachauer Hinterland gegründet und 2021 in Strawanza Bavarian Couture bzw. Strawanza umbenannt. Die beiden stellen hochwertige Mode her, die mit bayerischen, selbstdesignten Motiven bedruckt ist. Mehr zu dem stylischen Geschwister-Business im Interview mit Laura und Christoph.

Servus, ihr beiden! Wie seid ihr auf die Idee zu eurem bajuwarischen Mode Label gekommen?

Christoph: Die Idee entstand, als ich 2011 in der Berufsschule aus Langeweile anfing, verschiedene Sprüche und Motive auf ein Blatt Papier zu kritzeln. Mein, von meinen ständigen Fragen, wie er die Zeichnungen denn fände, genervter Sitznachbar sagte damals: „Wenn dir das alles so gut gefällt, dann druck‘s dir doch einfach auf ein T-Shirt“ – Um ihn zu überraschen, habe ich dann genau das gemacht.

Ich habe einen Onlineshop aufgesetzt, mit Hilfe einer Plattform, auf der jeder seine selbst gestalteten Motive zum Verkauf anbieten kann. Nach kurzer Zeit merkte ich, dass bei Freunden und Bekannten wirklich eines der eingestellten Motive Anklang fand, und zwar eins mit einem bayerischen Spruch drauf. In die Berufsschule habe ich drei Wochen später schon ganze Kartons mit Shirts mitgebracht und dort im Klassenzimmer verkauft. So hat sich das ganze dann eher aus einer Gaudi heraus entwickelt.

Was waren dann die wichtigsten Steps von der Gründung bis zur ersten Kollektion?

Christoph: Schwierig war es zu Beginn, die passenden Partner für das Vorhaben zu finden. Für uns war und ist es immer noch wichtig, dass wir uns auf unsere Dienstleister verlassen können und ein gutes Bauchgefühl haben. Von der Produktion und dem Textildruck über die komplette logistische Abwicklung bis hin zum Steuerberater, alles sollte eingespielt sein. Erst wenn das gut funktioniert, kann man sich auf die kreative Gestaltung konzentrieren.

Zum Glück hat meine Schwester Laura eine Ausbildung zur Mediengestalterin gemacht und konnte mir von Anfang an helfen, meine Ideen zu visualisieren. Dann war natürlich auch eine gehörige Portion Glück dabei, als die ersten Motive und Schnitte gleich gut ankamen.

Wie habt ihr diese Phase finanziert?

Laura: Durch die Zusammenarbeit mit einer Druckerei, die auf eigene Kosten Textilrohlinge lagerte und diese dann erst mit unseren Motiven bedruckte, wenn sie auch bestellt wurden, war das finanzielle Risiko damals gleich Null. Wir haben also pro verkauftem Teil eine kleine Provision erhalten, mussten aber zuvor keine Mengen abnehmen oder Produkte vorproduzieren lassen. Die daraus entstandenen Einnahmen haben wir dann für weitere Investitionen genutzt. Dadurch konnten wir auf anderweitige finanzielle Unterstützung komplett verzichten.

Nun zu eurem Label. Was bietet ihr an Kleidung und Co. und welche Ansprüche habt ihr in Sachen Herstellung und Materialien?

Christoph: Bei uns gibt’s vor allem Oberbekleidung, also T-Shirts, Sweatshirts und Hoodies. Dabei setzen wir auf eine faire und nachhaltige Produktion und auf Stoffe in Bio-Qualität. Unsere T-Shirts bestehen beispielsweise aus 100 Prozent Bio-Baumwolle, unsere Pullover aus 85 Prozent Bio-Baumwolle und 15 Prozent recyceltem Polyester. Die Bekleidung bekommen wir größtenteils von einer belgischen Textilfirma. Mit Hilfe des Siebdruckverfahrens bringen wir die Motive auf die Textilien. Dieser Print ist extrem hochwertig und hält jedem Waschgang stand. Dadurch können wir Produkte anbieten, die eine sehr lange Lebensdauer haben und auch noch nach Jahren wie neu aussehen.

Soweit möglich, versuchen wir unsere Produkte aber schon in Bayern zu fertigen oder veredeln zu lassen. Unsere Winterkollektion aus Mützen und Stirnbändern wird schon komplett in Bayern gestrickt.

Worauf können wir uns bei eurer aktuellen Frühlings-Sommer-Kollektion besonders freuen? Auf Slogans wie "Biergarten Life Balance" ...

Laura: Unsere neue Kollektion „Bairisch Rock’n’Roll“ soll das Lebensgefühl der bayerischen Jugend wiederspiegeln. Sie ist wild, farbenfroh und laut. Für laue Sommernächte, Lagerfeuer, und die Romanze mit oder im Biergarten.


Wer ist eure Zielgruppe?

Laura: Unsere Mode richtet sich an alle, die sich in einer positiven Art und Weise mit der Region verbunden fühlen. Sei es durch die Sprache, die Traditionen oder auch aufgrund geografischer Gegebenheiten. Zuhause verwurzelt und gleichzeitig weltoffen. Hauptsächlich getragen aber schon von der bayerischen Jugend, bis in die Mitdreißiger. Aber vor allem wirklich Bayern, wir machen keine Mode, die Tourismuskitsch sein soll.

Funktioniert das Konzept auch jenseits des Weißwurst-Äquators?

Christoph: Manche Sprüche, wie beispielsweise „Biergarten Life Balance“ funktionieren auch außerhalb. Wie Laura gesagt hat, finden die Teile auch Anklang bei Menschen, die sich in irgendeiner Art und Weise mit der bayerischen Mundart verbunden fühlen. Oft bekommen wir liebe Nachrichten von Menschen, die sich bedanken, weil sie durch unsere Mode die Möglichkeit haben, ein Stück Heimat oder ein Stück Erinnerung an eine schöne Zeit bei sich zu tragen. Auch wenn sie in einem anderen Land oder Bundesland leben.

Wie macht ihr auf euch und euer Label aufmerksam?

Laura: Für uns sind nach wie vor die Social-Media-Plattformen Facebook und Instagram die Hauptwerbekanäle. Langsam versuchen wir uns auch an TikTok. Wir sind aber ebenso ein großer Freund von Offline-Kampagnen, weshalb man immer mal wieder einen Radiospot von uns hören kann, Plakate in Skigebieten sieht oder Anzeigen in lokalen Zeitschriften. Ich glaube außerdem, dass glückliche Kunden die besten Werbeträger sind.

Finde ich Bavarian Couture auch außerhalb eures Onlineshops?

Christoph: Vereinzelt finden sich unsere Produkte auch im stationären Handel. Zuletzt waren wir im Rahmen der „Kauf Lokal“-Aktion bei Hirmer in München vertreten. Es gibt aber auch kleinere Läden, die eine Auswahl unserer Produkte im Sortiment haben, zum Beispiel in Deggendorf, Rosenheim oder Bad Tölz. Überwiegend findet der Verkauf aber über unseren eigenen Onlineshop statt.

Was sind eure weiteren Vorhaben?

Christoph: Wir planen nicht zu weit im Voraus, damit wir den aktuellen Zeitgeist in unsere Kollektionen einfließen lassen können. Ziel ist es weiterhin, unsere Kunden mit tollen und langlebigen Produkten zu begeistern, die auch noch in fünf Jahren die Lieblingsstücke im Schrank sind. Außerdem ist es unser Anspruch, uns selbst immer wieder neu zu erfinden und immer ein bisschen besser zu werden. Schön wär's, wenn uns auch die Ideen nicht so bald ausgehen!

Und last but not least: Was ratet ihr anderen Gründerinnen und Gründern aus eigener Erfahrung?

Laura: Es ist nicht schlimm, wenn am Anfang nicht alles glatt läuft. Wichtig ist, von seiner eigenen Idee überzeugt zu sein und zu 100 Prozent hinter seinem Produkt oder der Dienstleistung zu stehen. Wenn dir dein Bauchgefühl von einer Entscheidung abrät, dann höre darauf. Ansonsten nicht zu lange zögern und ausprobieren. Am schlimmsten wäre es doch, wenn man sich irgendwann mal fragt: Was wäre wenn …?

Hinweis der Redaktion: 2021 wurde Bavarian Couture in Strawanza Bavarian Couture bzw. kurz Strawanza umbenannt.

Das Interview führte Hans Luthardt

Gründer*in der Woche: WALLROUND – energetische Sanierung-as-a-Service

Tatiana Wotzasek, Lukas Steinhilber und Henning von Oesen, die Gründer*innen des Berliner ClimateTech-Start-ups WALLROUND, haben die Formel für eine schnelle und transparente energetische Sanierung bei Bestandsimmobilien entwickelt und vor Kurzem gelauncht.

Allein durch die energetische Sanierung der Gebäudeteile Fassade, Dach, Fenster und Heizung können zwei Drittel des CO2-Einsparpotenzials im Gebäudesektor erschlossen werden, wie auch wieder eine aktuelle Studie von S&B Strategy belegt.

Doch die Herausforderungen im Gebäudesektor sind vielfältig. Eine zu geringe Sanierungsquote, akuter Mangel an Handwerker*innen und undurchsichtige staatliche Förderungen. Das Hauptproblem steckt aber woanders: Die Produktivität im Bauwesen ist zu gering und die Digitalisierung steckt noch in den Kinderschuhen – laut McKinsey sind nur die Fischerei und Jagd als Branche weniger digitalisiert. Hier setzt das WALLROUND-Gründungstrio Tatiana Wotzasek, Lukas Steinhilber und Henning von Oesen mit seiner jüngst gelaunchten Lösung an.

Ganzheitliche und integrierte Prozesse als Schlüssel

„Um das Problem zu lösen, braucht es ganzheitliche und vollständig integrierte Lösungen, nur dann können wir schneller werden“, sagt Lukas. WALLROUND hat eine KI-gestützte Technologie entwickelt, der mit wenigen Mausklicks eine genaue Kostenprognose und Wirtschaftlichkeitsberechnung für die geplante Sanierung ermöglicht. „Allein die Entwicklung unseres ersten Produktes spart unseren Kunden Wochen an Zeit und Nerven – und wir fangen gerade erst an“, sagt Mitgründerin Tatiana. In Kombination mit dem Zugriff auf einen großen Handwerker*innenpool und integrierter Projektsteuerung garantiert WALLROUND den Kund*innen dann aber vor allem auch die optimale Durchführung der Arbeiten aus einer Hand, inkl. Termin- und Preisversprechen.

Lukas ergänzt: „Wir bieten ,Sanierung-as-a-Service‘ an, das bedeutet, dass wir den gesamten Sanierungsprozess von der Planung bis zur Umsetzung anbieten. Unser ganzheitliches Angebot verbindet modernste Technologie mit praktischer Umsetzung durch ein Netzwerk qualifizierter Handwerker. Diese Kombination ermöglicht eine effiziente, risikoarme und kostengünstige energetische Sanierung, die sowohl die Umwelt schont als auch den Wert der Immobilie steigert.“

Zielgruppe: Immobilienbesitzer*innen

Ein zentraler Aspekt des WALLROUND-Ansatzes ist die Integration relevanter Themen wie vorgelagerte Energieberatung, Finanzierung und Förderungen im Sanierungsprozess. Diese ganzheitliche Herangehensweise erleichtert es Immobilienbesitzer*innen erheblich, energetische Sanierungen durchzuführen, da das Stakeholder-Management und die Koordination verschiedener Firmen stark vereinfacht werden. Das Angebot ist besonders auf die Zielgruppe der Immobilienbesitzer zugeschnitten. Diese semi-professionellen Eigentümer*innen, die für rund 30 bis 40 Prozent des Berliner Immobilienbestands stehen, haben keine starke Lobby und müssen zugleich zahlreiche Herausforderungen bei der energetischen Sanierung meistern.

Eigenes Know-how gepaart mit Investor*innen-Power

Das erfahrene Trio kann auf tiefgreifendendes Fachwissen zurückgreifen: Tatiana bringt 15 Jahre Tech- und Produkterfahrung mit, unter anderem aus ihrer Zeit bei Rocket Internet, wo sie am Launch von über einem Dutzend global agierender Tech-Unternehmen aus Südamerika und Europa beteiligt war. Henning verfügt über zehn Jahre Erfahrung in der Projektsteuerung von Großbauvorhaben mit einem Volumen von einer halben Milliarde Euro, während Lukas mit Vehiculum (120 Mitarbeiter, 15 Millionen Euro Kapital) bereits jahrelange Gründungserfahrung mit sich bringt.

Mit S&B Capital, der KVL Group, dem VC-Fund superangels, Marc Müller und weiteren Angel Investoren konnte sich WALLROUND direkt zum Start finanzielle Unterstützung sichern. „Wir haben bei der Auswahl der Gründungsgesellschafter sehr stark auf einen gesunden Mix aus Bau-Expertise und Startup-Netzwerk geachtet. Wir sind stolz und glücklich, dass wir alle mit an Bord haben“, sagt Lukas.

Tipps für andere Gründer*innen

Und last, but not least: Was wollen unsere „Gründer der Woche“ andere Gründer*innen mit auf den unternehmerischen Weg geben? „Sei zufrieden mit einem guten Tag pro Woche, an dem du denkst: ,Es läuft, das wird alles!‘ Dieser eine Tag muss es irgendwie schaffen, die anderen Tage des Zweifels zu kompensieren. Nicht falsch verstehen: Die Erfolge im Unternehmertum sind unglaublich bereichernd und geben Energie, aber vieles läuft nicht nach Plan. Durchhaltevermögen, Ruhe und eine gute Portion Glück entscheiden letztlich, wie weit man kommt“, so der WALLROUND-CEO Lukas Steinhilber abschließend.

House of Logistics and Mobility (HOLM)

Seit 2017 unterstützt das House of Logistics and Mobility (HOLM) Start-ups aus der Logistik- und Mobilitätsbranche. Wir stellen das Frankfurter Start-up-Lab und fünf Gründer*innen-Teams, die darin durchgestartet sind, näher vor.

Start-ups leisten einen überaus wichtigen Beitrag zur Entwicklung und Einführung innovativer und nachhaltiger Lösungen für die Logistik- und Mobilitätsbranche. Davon ist das Team der HOLM GmbH in Frankfurt am Main überzeugt und unterstützt junge Unternehmen mit einem zweijährigen Förderprogramm. Die Start-up-Förderung besteht aus zwei Komponenten. Zum einen aus der Infrastruktur-Förderung, wobei den Start-ups Büro­flächen und der Zugang zu Vernetzungs- und Veranstaltungsflächen zur Verfügung stehen. Im Start-up-Lab haben sie ihre Arbeitsbereiche mit Konferenz- und Besprechungsräumen.

Zum anderen besteht die Förderung darin, dass die Start-ups von HOLM und ihren Partner*innen auf ihrem Weg inhaltlich begleitet werden. „Wir unterstützen die Start-ups mit Coachingprogrammen, vor allem aber mit Vernetzungsveranstaltungen. Im Fokus steht immer der Vernetzungsgedanke“, betont Sascha Barthel, Abteilungsleiter Innovations- und Netzwerkmanagement bei der HOLM GmbH. „Sehr beliebt bei den Start-ups ist das Gründerfrühstück, das mehrmals im Jahr stattfindet“, ergänzt Tom Bergmann, Projektmanager der Start-up-Förderung.

Vom Netzwerk profitieren

Ein Netzwerk lebt durch und für seine Partner*innen. Das Konzept ist deshalb bewusst als offenes Netzwerk angelegt, um die unterschiedlichen Akteur*innen aus den Bereichen Logistik und Mobilität zusammenzubringen. Zum HOLM-Netzwerk zählen neben Start-ups etablierte Unternehmen aller Größen, Hochschulen sowie Forschungseinrichtungen und Verbände. „Der Austausch untereinander ist für Start-ups unheimlich wichtig. Aber das allein reicht nicht. Der kurze Weg, der schnelle und einfache Kontakt zu anderen Unternehmen, zur Wissenschaft und zu politischen Entscheidungsträgern – davon profitieren Gründerinnen und Gründer ungemein“, betont HOLM-Geschäftsführer Michael Kadow.

Der Bewerbungsprozess für die Start-up-Förderung

Bewerben kann sich jedes Start-up, das nicht älter als fünf Jahre ist und einen Bezug zur Logistik- und Mobilitätsbranche hat. Dabei ist es unerheblich, ob es schon eine Unternehmensgründung gab oder nicht. Die Start-ups, durchlaufen ein mehrstufiges Bewerbungsverfahren, an dessen Ende finale Pitchs vor einer Fachjury die Entscheidung bringen, welche Newcomer*innen im Folgejahr in das House of Logistics and Mobility einziehen werden. Bewerbungen für den Förderzeitraum 2025/26 sind ab dem 3. Juni 2024 möglich und sollten bis spätestens 11. September 2024 im HOLM vorliegen.

Die Newbies 2024 im Überblick

Bei den Pitchs im vergangenen Jahr konnten sich die Jungunternehmen Croowy GmbH, FiniBee, Go Kidogo GmbH, PIKAPAK und urbany motors UG durchsetzen. Seit vergangenem Januar werden sie vom HOLM gefördert und haben dort ihren Platz im Start-up-Lab. Mit welchen Ideen sie die Fachjury überzeugen konnten, zeigen die folgenden Unternehmensporträts.

Croowy

Die Croowy GmbH digitalisiert und automatisiert Verhandlungsprozesse zwischen Airlines und Hotels. Den Schwerpunkt bilden dabei Verträge für Crew-Übernachtungen. Dazu gibt es ein Modul zur Unterbringung gestrandeter Passagier*innen in Notsituationen. Das junge Unternehmen mit Sitz in Frankfurt am Main bietet Fluggesellschaften Markttransparenz und Zugang zu einer Vielzahl von Hotels, die optimal auf die Bedürfnisse der Airline-Crews und der gestrandeten Passagier*innen abgestimmt sind. Gegründet wurde das Start-up von Leonie Godard, Svenja Büsching, Ullrich Kastner und Hermann Wagner.

Die Idee dazu entsprang dem aufwendigen Abstimmungsprozedere zwischen Airlines und Hotels, der bis zu neun Monate in Anspruch nehmen kann. „Das heißt konkret: viele E-Mails, Excel-Sheets und Telefonate“, erklärt Leonie Godard. „Dabei sind auch schon Informationen verloren gegangen“, ergänzt Svenja Büsching. Mit der Croowy-Plattform ist daher eine Historie digital hinterlegt und Informationen bleiben im System.

„Aktuell arbeiten sieben Programmierer an der Plattform. Es sind bereits 1,2 Millionen Hotels hinterlegt, deren Profile nun ,Airline-relevant‘ angereichert werden“, erklärt Svenja Büsching. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist Nachhaltigkeit. „Die Frage, welchen CO2-Fußabdruck Hotels hinterlassen, kann ein ausschlaggebendes Argument sein, ob sie gebucht werden oder nicht“, betont Leonie Godard.

Vor zwei Jahren wurde Croowy gegründet. Nun ist das junge Unternehmen Teil der Start-up-Förderung im HOLM. „Wir profitieren vor allem von der Nähe zu Universitäten und anderen Unternehmen. Seit September 2023 haben wir einen Werksstudenten eingestellt“, erzählt Leonie Godard. Er gibt Webschulungen und beantwortet Fragen zur Plattform. „In Zukunft spielt für uns der Einsatz von künstlicher Intelligenz eine wichtige Rolle“, betont Svenja Büsching. Auch hier profitiert Croowy vom Hochschul- und Unternehmensnetzwerk.

Anbietercheck: KI-Website-Builder

KI ist im Bereich der Homepage-Baukästen kein Novum. Wie gut die Tools inzwischen wirklich sind, das heißt, wie präzise und umfassend dich KI beim Website-­Bau unterstützen kann, haben wir ausführlich getestet.

Das Versprechen ist verlockend: Erstelle deine eigene Website in nur wenigen Minuten – vom Layout bis hin zu den Copy-Texten. Und das mit nur ein paar Klicks, ohne jegliche Vorkenntnisse.

Immer mehr auf KI basierende Homepage-Tools sprießen aus dem Boden und locken Kundschaft mit der besten und schnellsten Website-Erstellung ever. Dass User*innen nach dem Hype um ChatGPT und Co. sowie der kürzlichen Ankündigung von GPT 5 neugierig auf die Möglichkeiten neuer KI-Tools sind, ist da nur allzu verständlich.

Aber halten diese Tools tatsächlich, was sie versprechen? Unser Kooperationspartner – das deutsche Vergleichsportal trusted – ist dieser Frage nachgegangen und hat sich einige der führen KI-Homepage-Baukästen auf dem Markt näher angesehen. Die Fragestellungen: Wie einfach fällt die Website-Erstellung wirklich aus? Sind dabei Vorkenntnisse notwendig? Wie nah bringen dich die Baukästen hin zu einer komplett fertigen Page?

Für den Test hat trusted sechs Website-Baukästen mi­t­einander verglichen. Die Aufgabe: Alle Tools sollten für den gleichen fiktiven IT-Dienstleister eine Website bauen – inklusive Startseite, Kontaktformular und Servicebeschreibung. Um zu sehen, welches Tool die Aufgabe am schnellsten bewältigt, wurde bei der Erstellung die Zeit gestoppt. Weitere Kriterien waren der Umfang der jeweiligen Editoren, die Einfachheit bei der Handhabung sowie die inhaltliche und optische Qualität der ausgegebenen Pages. Extrapunkte gab es für Websites, die die Redaktion besonders wenig nachbearbeiten musste. Insgesamt sind etwa 80 Stunden in diesen Test der KI-Website-Baukästen geflossen.

Die besten Tools inklusive der im Test gesammelten Erfahrungen findest du hier:

Wix

Wix ist unserem Vergleich der Favorit und zugleich einer der Vorreiter unter den KI-Page-Buildern. Schon 2016 – also lange vor dem Hype um ChatGPT – legte das Unternehmen mit der ADI (Artificial Design Intelligence) den Grundstein für die KI-Bearbeitung. Heute ist an dessen Stelle ein moderner Chat-Assistent getreten. Dieser fragt dich in den ersten Schritten erstmal nach Name, Branche und Ziel deiner Page und baut mit jeder neuen Eingabe das Grundgerüst deiner Page für dich auf – wobei du sogar live zuschauen kannst.

Anschließend erhältst du sechs Designvorschläge (nebst Schrift­arten und Farbpalette) und am Ende dann drei finale Versionen zur Auswahl. Diese sind bereits mit Platzhaltertexten und Stockfotos ausgestattet; auf Wunsch fügt Wix auch noch Elemente wie Kontaktseiten, FAQ oder eine „Über-uns“-Seite hinzu. Fertig ist die Website; und das in nur zehn Minuten.

Unser Eindruck im Test: Die fertige Website ist stimmig, modern und überzeugt mit einer funktionalen Seitenstruktur. Die vorgeschlagenen Copy-Texte wirken etwas gestelzt; dafür liefert Wix aber gleich auch eine KI zur Textgenerierung, die schnell Abhilfe schafft. Dass der Chat-Assistent manchmal ins Englische wechselt (warum auch immer), stört bei der Bearbeitung kaum, da deutsche Antworten trotzdem ganz normal verarbeitet werden. Auch, dass die Verarbeitung von Eingaben manchmal etwas dauert, ist zu verkraften. Immerhin baut Wix deine Page in Echtzeit. Ein absolutes Plus: Wer selbst noch Hand an seine Website legen möchte, hat durch den umfangreichen Editor alle Möglichkeiten und Freiheiten, das Ergebnis feinzuschleifen.

Die größte Herausforderung bei Wix ist es, herausfinden, welche Produkte und Erstellungsoptionen (von denen es einige gibt) die KI-Assistenz enthält. Aber auch das ist mit etwas Herumprobieren zu leisten. Willst du das Tool testen, kannst du das über den kostenlosen Tarif (mit Werbung) ohne finanzielles Risiko tun. Wer keine Werbung will, greift auf die Premium-Angebote ab 13 Euro im Monat zurück.

Die 5 Highlights von Wix

  • Umfassender Editor für Nachbearbeitungen.
  • Gut zu bedienen, trotz umfangreicher Funktionsauswahl.
  • Website-Inhalte werden auf Deutsch generiert.
  • KI für zusätzliche Textgenerierung integriert.
  • Kostenloser Tarif (mit Werbung) verfügbar.

Jimdo Dolphin

Jimdo ist einer der bekanntesten deutschen Vertreter im Bereich Homepage-Baukästen. Mit seinem Produkt „Dolphin“ liefert der Anbieter zugleich ein eigenes KI-Tool, das die Seitenerstellung wie von Zauberhand erledigen soll. Hier besteht Verwechslungsgefahr, denn Jimdo bietet auch einen ganz klassischen Page Builder ohne KI-Unterstützung; den „Creator“. Hat man den passenden Baukasten aber erstmal gefunden, ist der Rest easy zu bewältigen.

Die Website-Erstellung mit Jimdo Dolphin hat uns sehr gut gefallen. Der Fragenkatalog ist ein bisschen umfassender und präziser als bei Wix. So wird beispielsweise auch abgefragt, ob die Website geschäftlich oder privat sein soll und ob du sie alleine oder in einer Gruppe erstellst. Texte für die Page werden entsprechend in der Ich- oder in der Wir-Form verfasst – ein nettes Gimmick. Super ist zudem, dass Jimdo Inhalte von deinen Social-Media-Auftritten oder deinem Google-Business-Profil übernehmen kann. Fotos, Texte und Firmendaten landen so ganz automatisch auf der Page – ansonsten füllt das Tool die Lücken mit Platzhaltertexten und Stockfotos. Außerdem generiert jede Website automatisch eine eigene Seite für Impressum, Cookie-Einstellungen und Datenschutz. Das freut uns und die DSGVO.

Was hingegen knapp ausfällt: die Anpassbarkeit. Jimdo baut die Websites aus Abschnitten zusammen, die sich nur geringfügig anpassen lassen. Dennoch waren wir mit dem Testergebnis sehr zufrieden. Die Seite war sauber gebaut, die Copy-Texte gelungen. Nur die Stockfootage-Bilder muteten etwas arg generisch an; hier mussten wir dann doch noch mit eigenen Inhalten weiterhelfen. Insgesamt gab es am Ergebnis aber nicht viel anzupassen bzw. auszusetzen.

Wer eine einfache Portfolio-Seite oder einen schlichten Onepager für sein Business möchte, kann hier bedenkenlos zugreifen. Jimdo bietet dir für den Einstieg einen kostenlosen Tarif. Im Gegenzug musst du allerdings mit Anbieterwerbung auf deiner Homepage leben. Wenn du diese loswerden willst, beispielsweise, weil du eine Business-Website mit Jimdo betreiben möchtest, liegt der Einstiegspreis bei 11 Euro im Monat.

Die 5 Highlights von Jimdo

  • Ideal für Onepager.
  • Handhabung fällt sehr einfach aus.
  • Deutsche Copy-Texte von sehr solider Qualität.
  • Automatische Generierung von Seiten für Datenschutz, Impressum und Cookies.
  • Kostenloser Tarif (mit Werbung) verfügbar.

Unvyl

Das Unternehmen unvyl ist noch relativ neu auf dem Markt und richtet sich an kleine und regional agierende Unternehmen, die eher selten das Know-how oder Budget für eine professionelle Website haben. Diese Kund*innen bzw. User*innen möchte unvyl abholen und stellt ihnen einen entsprechend einfachen Baukasten zur Verfügung. Das macht das Tool in unserem Vergleich zu einem der kompaktesten Werkzeuge.

Die Erstellung deiner unvyl-Seite erledigst du in fünf kurzen Einzelschritten. Dazu gehören die Beschreibung deines Unternehmens in maximal 200 Zeichen, die Wahl deiner Branche aus zirka 180 Vorschlägen und die Auswahl deines Lieblingsdesigns. Aktuell werden acht Designvorlagen angeboten, die Auswahl soll in Zukunft aber noch erweitert werden. Die Erstellung ist wirklich einfach und selbst für absolute Website-Neulinge mühelos zu stemmen. Die Ergebnisse sind jenen von Jimdo nicht unähnlich. Die Designs sind relativ schlicht, übermäßig viele Anpassungsoptionen gibt es nicht. Der Vorteil: So können sich auch Anfänger*innen beim Design nicht „verfransen“. Die erstellten Copy-Texte sind absolut okay; so präzise und hochwertig wie bei unserem Testsieger fallen die Textvorschläge allerdings nicht aus.

Was die rechtliche Seite betrifft, so gibt es eine automatisierte Generierung für Meta-Tags und Sitemaps für die SEO und laufend Updates für deine Rechtstexte wie Impressum und Datenschutzerklärung. Letztere werden zudem automatisch für dich mit erstellt. Klingt gut? Dann kannst du unvyl 14 Tage kostenlos testen und im Anschluss ab 28 Euro im Monat mit allen Features buchen, inklusive eigener Domain.

Die 5 Highlights von unvyl

  • Kompakter Editor mit sehr einfacher Handhabung.
  • Seiten für Jobangebote automatisch generieren lassen.
  • Automatische Verwaltung von Meta-Titel und -beschreibung.
  • Aktualisierung von Rechtstexten durch den Anbieter.
  • 14 Tage kostenlose Testphase und Inklusiv-Domain verfügbar.

Durable

Durable ist – anders als Jimdo und unvyl – ein Tool aus den USA und nur auf Englisch verfügbar. Wer damit kein Problem hat, findet in Durable eine tolle Alternative zu den deutschen Anbieter*innen. Das Tool behauptet von sich selbst, der schnellste Website-Baukasten der Welt zu sein. Große Töne, die sich Durable (wie sich im Test zeigt) tatsächlich erlauben kann.

Das Tool teilt seinen Erstellungsprozess in drei einfache Einzelschritte bzw. Angaben auf: Art des Unternehmens, Standort und Name. Mehr braucht es hier nicht. Obwohl das vom Aufwand her minimal anmutet, reicht das für die Generierung einer gesamten Website. Wir stellen fest: Die Website ist tatsächlich in wenigen Sekunden fix und fertig erstellt, sogar mit deutschen Copy-Texten. Hut ab! Das Website-Ergebnis an sich ist schlicht, schick und wie bei Jimdo und unvyl in einzelne horizontale Abschnitte gegliedert. Die Website gefällt uns gut; dennoch hätten wir uns bei der Erstellung gern ein bisschen mehr Mitspracherecht gewünscht. Zwar lässt dich Durable auf Wunsch auch selbst nochmal Hand anlegen; der Editor kann aber bei Weitem nicht mit den Möglichkeiten von Wix mithalten. Ein kleiner USP ist der KI-Assistent, der auf Knopfdruck komplette Seitenabschnitte ändert oder neu generiert. Das liefert Inspiration für Lösungsansätze, die du eventuell noch gar nicht auf dem Plan hattest.

Insgesamt ist Durable ein klasse Tool. Wenn du es so richtig eilig hast und flott eine Landingpage, ein Portfolio oder eine Ankündigungsseite für ein Event benötigst, gib diesem Tool gern eine Chance; du kannst es kostenlos nutzen oder bei 12 US-Dollar beginnend die Premium-Varianten wählen.

Die 5 Highlights von Durable

  • Schnellste Website-Erstellung im Test.
  • Sehr einfach zu bedienender Editor.
  • Gute Copy-Texte auf Deutsch.
  • Integrierter Open-AI-Generator für neue Seitenabschnitte.
  • Kostenloser Tarif verfügbar.

10Web

10Web ist in unserem Vergleichstest ein Spezialfall, denn das US-Tool ist auf die Generierung von WordPress-Websites spezialisiert. Das zeigt sich zum Beispiel daran, dass das der WP-Plugin Elementor als Seiteneditor zum Einsatz kommt. Ein weiteres „Special Skill“ von 10Web: Das Tool kann nicht nur komplett neue Seiten erstellen, sondern auch bestehende Websites in WordPress-Seiten konvertieren.

Ähnlich wie Durable gibt es 10Web aktuell nur auf Englisch, was unmittelbare Auswirkungen auf die Erstellung deiner Page hat. Eingaben in deutscher Sprache kann das Tool nicht (korrekt) verarbeiten. Die anfallende Übersetzungsarbeit zieht die Erstellung damit in die Länge. Wer ehedem eine englischsprachige Page will, spart hingegen Zeit. In Sachen Design gibt es nichts zu bemängeln. Die Software warf eine sauber gelayoutete und farblich schicke Website aus, die (abgesehen von minimalen Schönheitsfehlern und den englischen Inhalten) so hätte live gehen können. Die größten Herausforderungen sind der Editor und das Backend. Beide sind sehr umfangreich (Daumen hoch), aber nicht immer intuitiv zu bedienen (Daumen runter). Hier muss man sich ein bisschen reinfuchsen.

Wenn dir die manuelle Einrichtung deiner neuen WordPress-Page zu anstrengend ist, dann ist 10Web eventuell die Lösung, nach der du suchst. Hier bekommst du ein solides Grundgerüst für deine Page, das du nur noch etwas zurechtfeilen musst. Wer die Möglichkeiten von 10Web austesten will, kann das ab zehn US-Dollar im Monat tun.

Die 5 Highlights von 10Web

  • Bestehende Websites per KI zu WordPress-Sites umbauen.
  • Elementor als umfangreicher Editor.
  • Schicke und übersichtliche Website-Layouts.
  • Hosting und WordPress-CMS in Tarif inklusive.
  • 7-tägige Testphase (bei Angabe von Zahlungsinformationen) verfügbar.

Hocoos

Last, but not least: Hocoos. Der Page Builder wurde von einem kanadischen Anbieter entwickelt und verspricht eine besonders einfache Website-Erstellung in nur acht Schritten. Zusaätzlich wirbt Hocoos mit weiteren KI-Werkzeugen wie beispielsweise jenem zur Bilderstellung. Im Test haben wir uns das Gesamtpaket näher angesehen.

Zunächst seien zwei Dinge vorweggeschickt: Zum Zeitpunkt unseres Tests war das Tool noch in der Betaphase. Wir schreiben hier also über ein Tool mit dem Status „work in progress“. Außerdem arbeitet die Software nur auf Englisch und Spanisch. Der Erstellungsprozess ist bei Hocoos etwas langwieriger als bei unvyl oder Durable und besteht aus einer Mischung aus KI-Chat-Fragenkatalog (Wix lässt grüßen) und Multiple-­Choice-Auswahl. So erhältst du beispielsweise Vorschläge zu den von dir angebotenen Services; die waren in unserem Fall on point. Eigene Vorschläge durften wir aber nicht einfließen lassen. Hier hätten wir uns Möglichkeiten gewünscht, Angaben zu präzisieren. Dieses Gefühl von „ja, aber“ begleitete uns bis zur fertigen Page. Diese mutet insgesamt praktikabel und optisch in Ordnung an, durch lange Textblöcke aber auch recht öde. Hier mussten wir zwangsläufig nochmal manuell ran und konnten dann – mit ein bisschen Liebe – die Page mit eigenen Texten und Bildern zu einem Ergebnis aufpolieren, das uns gefiel.

Auch Ideen wie das KI-Texttool, der Logo-Generator oder die KI-Bildergänzung funktionieren zwar, aber oftmals nicht wirklich so, wie sie eigentlich sollte. Hier muss Hocoos noch etwas Feinschliff leisten. Schlecht ist das Tool auf keinen Fall, aber eben nicht so gut, wie es sein könnte. Mal sehen, was die Zukunft bringt. Ein kleiner Trost: Hocoos bietet einen dauerhaft kostenlosen Tarif, mit dem du das Tool testen kannst. Die Premium-Version gibt es ab 15 US-Dollar im Monat.

Die 5 Highlights von Hocoos

  • Einfach zu bedienender Editor.
  • Integrierte Zusatztools wie Logo- oder Textgenerator.
  • Passgenaue Inhaltsvorschläge für die Page.
  • Eine Inklusivdomain im Jahresabo.
  • Kostenloser Tarif verfügbar.

Die Autorin Julia Warnstaedt ist zertifizierte WordPress-Spezialistin und Redakteurin für Website- und E-Commerce-Themen bei trusted.de. Das Vergleichsportal für Business-Tools ist eines der führenden Informationsmedien zu B2B-Softwarevergleichen im deutschsprachigen Raum und versorgt seine User*innen laufend mit aktuellen Testberichten und Tool-Übersichten. Den vollständigen Erfahrungsbericht zum Thema KI-Page-Builder und alle Infos findest du hier.