E-Commerce: Type-Ahead-Adressverifizierung

Autor: Steffen Preuschoff
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Wie die Qualität der Online-Formulare den wirtschaftlichen Erfolg im E-Commerce direkt beeinflusst.

Der Erfolg von Unternehmen, die vor allen Dingen im Online-Umfeld unterwegs sind, steht und fällt mit dem Absenden eines Formulares auf der Website durch den Kunden. Dabei ist die Eingabe von Adressdaten, wie beispielsweise Rechnungs- und Versandinformationen, ein lästiger, aber wesentlicher Schritt im Konversions- und Kaufprozess. Insbesondere auf kleinen Bildschirmen von Smartphones und Tablets ist die Eingabe der richtigen Daten deutlich schwieriger. Häufig sind komplizierte Checkout-Adressformulare einer der Hauptgründe, warum ein Kauf oder eine Konversion abgebrochen wird.

Aber auch wenn der Checkout-Prozess vollständig durchlaufen wurde, sind die gesammelten Daten oft fehlerhaft. So sind zum Beispiel allein in Deutschland im Durchschnitt 4,6% der Pakete jedes Onlinehändlers aufgrund von falschen Adressangaben nicht zustellbar (Quelle: "Wie die Datenqualität im eCommerce Effizienz, Kosten und Umsatz beeinflusst"). In anderen Branchen fällt das Ergebnis nicht viel anders aus.

Usability-Tests zeigen, dass die Verwendung von Single-Line Adresseingaben und die Type-Ahead-Technologie die Geschwindigkeit und Genauigkeit der Eingabe verbessert und Online-Käufer positiver über eCommerce-Händler denken lässt. Im Vergleich der verschiedenen Eingabemethoden bevorzugen 53% der befragten Verbraucher die Eingabe und Überprüfung ihrer Adresse in einem Schritt mittels Type-Ahead-Adressvalidierung.

Folgende Methoden wurden bei der Untersuchung berücksichtigt:

Methode 1 - Keine Validierung

Methode 2 – Eine grundlegende Überprüfung des Postleitzahlenformats

Methode 3 - Postleitzahlenprüfung

Anhand derer wird die Stadt vorausgewählt; manuelle Eingabe der übrigen Adressdaten.

Methode 4 - Überprüfung nach der Eingabe

Der Verbraucher gibt seine Adresse manuell ein und die Webseite prüft diese auf mögliche Korrekturen; dann erscheint ein Pop-up-Fenster mit der vollständigen, gefundenen Adresse und der Frage, ob der Verbraucher diese Adresse verwenden möchte

Methode 5 – Type-Ahead-Adressvalidierung

Also die Eingabe der Adresse in einer Zeile mit Vorschlägen zur automatischen Vervollständigung für die restlichen Felder

Die Hauptgründe, weshalb Verbraucher die in Methode 5 getestete Type-Ahead-Validierung im Vergleich zu den anderen Verfahren bevorzugen, waren die Geschwindigkeit, wie schnell ein Formular ausgefüllt werden kann und dass die Eingabe deutlich komfortabler ist. So mussten bei der Type-Ahead-Adressvalidierung nur 8% der Käufer ihre gesamte Adresse eingeben, verglichen mit 54% bei alternativen Methoden der Adresseingabe. 65% fanden, dass die Type-Ahead-Option schneller und einfacher war als die Alternativen und 54% gaben an, sich damit während des Bestellprozesses wohler zu fühlen. Die Käufer waren auch der Meinung, dass die Adresserfassung genauer war und Fehler weitaus weniger wahrscheinlich waren, die zu Problemen wie fehlgeschlagenen Lieferungen führen würden (Quelle: “Wie der deutsche Einzelhandel mit Adressvalidierung online die Konversionsrate verbessern und Kosten reduzieren kann”).

Für Online-Händler bedeutet die Überprüfung der Adresse auf Basis der Typ-Ahead-Funktion eine Kosteneinsparung. Bedenkt man, dass 4,6% der Bestellungen nicht ausgeliefert werden können und dass, laut einer Umfrage unter deutschen Onlinehändlern, die durchschnittlichen Kosten für eine fehlgeschlagene Lieferung fast 15 Euro betragen, entstehen durchschnittlich für jeden Onlinehändler aufgrund dieser unzustellbaren Bestellungen im Jahr rund 120.000 Euro. Dabei sind die nicht sichtbaren Kosten wie Reputationsschaden, gesunkene Kundenzufriedenheit und Kosten für den Kundenservice nicht berücksichtigt. Falsche Adressinformationen sind der Hauptgrund, warum ein Kurier eine Online-Bestellung nicht zustellen kann. Jede Möglichkeit, die dieses Problem beseitigen kann, wirkt sich für einen Einzelhändler sehr positiv aus. Nicht nur durch die Senkung der direkten Kosten, sondern auch durch eine höhere Kundenzufriedenheit steigt die Effizienz des Unternehmens und es wird mehr Umsatz und Gewinn erzielt (Quelle: "Wie die Datenqualität im eCommerce Effizienz, Kosten und Umsatz beeinflusst").

Häufig werden weit mehr als 50% des Umsatzes über den mCommerce erzielt. Gerade für junge Unternehmen und Start-ups ist ein reibungsloser und einfacher Checkout auf mobilen Endgeräten von großer Bedeutung. Auf den kleinen Bildschirmen ist die Adresseingabe jedoch mit zusätzlichen Hindernissen, wie zum Beispiel die Autokorrektur oder zu großen Fingern, verbunden. Eine einfache, richtige und intuitive Eingabe wird dadurch umso wichtiger.

Daten und deren Qualität sind für Unternehmen jeder Größe von Relevanz. Jedoch sind vor allen Dingen die Start-Ups und jungen Unternehmen gefordert, da in dieser Zeit der Grundstein der Bestandsdatenbank gelegt wird und besonders effizient und kostensparend gehandelt werden muss. So vertrauen auch die beiden jungen Unternehmen Meine Spielzeugkiste, bekannt aus der Fernsehsendung “Die Höhle der Löwen”, und Paul Valentine, gegründet 2015 und eine der am schnellsten wachsenden E-Commerce-Marken in Deutschland, auf eine automatische Vervollständigung der Adressdaten bei der Erfassung durch eine Type-Ahead-Adressvalidierung.

Die Vorteile der Type-Ahead-Adressverifizierung im Überblick:

  • Einfachheit – Eine Type-Ahead-Adressvalidierung vereinfacht und verkürzt Online-Formulare für den Kunden und erhöht dadurch gleichzeitig die Konversionsrate.
  • Schnelligkeit - Benutzer können Online-Formulare schnell und einfach ausfüllen und die Wahrscheinlichkeit, dass die Aufmerksamkeit des Kunden abgelenkt oder unterbrochen wird, sinkt.
  • Intuitivität – Die Adresseingabe ist intuitiv, wodurch der Nutzer dem Formular bei der Eingabe keine große Aufmerksamkeit schenken muss. Die Feldbezeichnungen sind nicht mehr relevant und der Nutzer kann seine Adresse aus Vorschlägen auswählen.
  • Genauigkeit – Die Abfrage erfolgt in Echtzeit, wodurch der Kunde keinen weiteren Schritt im Checkout durchlaufen muss, sondern automatisch mit der richtigen Anschrift weiter geht. Die zugrunde liegenden Referenzdaten sind bei einer Cloudanbindung immer aktuell.  
  • Multi-Geräte-Kompatibilität – Eine Type-Ahead-Validierung kann auf jedem Endgerät verwendet werden und steigert die Benutzerfreundlichkeit für alle Kunden.
  • Reduzierte Kosten – Das Unternehmen steigert seine Effizienz aufgrund einer von Anfang an sichergestellten Datenqualität, vermeidet fehlgeschlagene Lieferungen und erreicht den Kunden mit der ersten Kommunikation.

Der Autor Steffen Preuschoff ist VP Sales & Data Management Europe bei Loqate. Er unterstützt Unternehmen und Partner im Datenmanagement weltweit und bietet praktische Ansätze bei der Expansion im In- und Ausland.

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ZZP + TTS: Der größte gemeinsame Nenner für Führungsqualitäten

Wenn es im Unternehmen chronisch knirscht, kann das viele Ursachen haben. Häufig sind die Stotterbremsen allerdings Ausdruck mangelnder Qualitäten oder fehlenden Problembewusstseins auf der Leitungsebene. Und das, obwohl die Elemente guter Unternehmensführung kein hermetisches Wissen sind.

Der beste Chef bzw. die beste Chefin ist der/die, der/die sich operativ überflüssig macht. Doch der Weg dahin ist steinig. Wer es jedoch schafft, seinen Zuständigkeitsbereich so zu organisieren, dass er wie am Schnürchen praktisch von allein läuft, kann guten Gewissens delegieren und sich um die eigentlichen Führungsaufgaben kümmern: strategische Planung, richtungsweisende Entscheidungen, Analyse von Optimierungspotenzialen, Kontaktpflege und Netzwerk sowie die Koordination nach innen wie nach außen.

Wenn man so etwas wie ein Rezept für echte Führungsqualitäten und gute Unternehmensführung aufstellen wollte, die unabhängig von den jeweilen Persönlichkeitsaspekten gelten, sind diese sechs allgemeingültigen Zutaten - ZZP + TTS - unverzichtbar:

Z wie Ziele setzen

Ohne klar definierte Benchmarks stochern Mitarbeiter blind im Minenfeld der Erwartungen. Sie sind der Maßstab für die KPIs (Key Performance Indicators), an denen die Leistungen nicht nur des Unternehmens, sondern heruntergebrochen auch die von Abteilungen und letztlich jedem/jeder Einzelnen transparent werden. Eine Zieldefinition ist aber nur so viel wert, wie sie verständlich und realistisch definiert, formuliert und kommuniziert wird. Blumige Allgemeinplätze sind also ebenso kontraproduktiv wie überzogene, aber auch unterfordernde Leistungshorizonte.

Z wie Zuständigkeiten klären

Arbeitsteiliges Wirtschaften braucht für die Koordination der Aufgaben klare Zuordnungen und Verantwortlichkeiten. Hier lauern die typischen Zeit- und Energiefresser für die Zusammenarbeit. Wer sich immer wieder konfliktträchtig über die Zuständigkeiten verständigen muss, kann weder produktiv noch zufrieden mit der Arbeit sein. Ständiges Kompetenzgerangel ist dabei genauso abträglich wie der nicht unterbundene Versuch, lästige Aufgaben an andere Kolleg*innen oder Abteilungen wegzuschieben. Hier liegt die Wurzel für viele Streitfälle, Effizienzprobleme und nicht zuletzt Motivationsverluste und schlechte Stimmung.

P wie Prozesse optimieren

Barrieren, Sackgassen und überflüssige Schleifen sind die natürlichen Feind*innen effizienter und befriedigender Zusammenarbeit. Das betrifft sowohl die Workflows innerhalb eines Zuständigkeitsbereiches, etwa einer Entwicklungsabteilung, ganz besonders aber auch die zwischen den Abteilungen. Prozessoptimierung muss also über die gesamte Kette hinweg gedacht und gelöst werden, damit der Effekt nicht verpufft. Parallele Aktivitäten oder Prozesse ohne sinnvollen Output binden zudem unnötigerweise teure und zunehmend knappe Personalressourcen. Besondere Aufmerksamkeit muss auch den Schnittstellen als Übergabepunkte gelten, an denen Reibungsverluste besonders häufig auftreten.

T wie Tools bereitstellen

Wir alle kennen den oft nur allzu berechtigten Frust über dysfunktionale Werkzeuge. Statt die Arbeit zu erleichtern, kreativer und produktiver zu machen, sind sie ein ständiges Hindernis und damit Motivationskiller und Ergebnisverhagler zugleich. Ein Schmied, der ständig seinen Hammer reparieren muss, verliert irgendwann ebenso die Lust wie ein Personalplaner, der sich über nervige IT-Tools ärgern muss – und das zu Recht. Gerade die eigentlich als Effizienz-Booster gedachte und dringend benötigte IT gibt viel zu oft Anlass zu Klagen. Konstruktiv gedacht ist hier also ein idealer Ansatzpunkt für Optimierungen. Merke: Ohne gescheite Tools kein gescheiter Output.

T wie Teamgeist fördern

Wenn diese Hausaufgaben einigermaßen zufriedenstellend gelöst sind, dann – und erst dann – kann über Teamspirit als Extraschub verleihender Spaß- und Motivationsfaktor nachgedacht werden. Kurzfristiger Aktionismus wie eine Floßfahrt oder Klettertour als „Sahnehäubchen“ verfliegt schnell und hat keine prägende Wirkung, wenn darunter latenter Frustsumpf lauert. Teamgeist ist kein kosmetischer Effekt, sondern im besten Fall die logische Konsequenz gelebter Führungsqualitäten. Mitarbeiter*innen, die sich auf informelle Rituale wie etwa den Freitags-Lunch mit dem Chef bzw. der Chefin freuen, sind ein vielsagender Hinweis darauf.

S wie Soziale Faktoren berücksichtigen

Ein gerade für die jüngere Generation zunehmend wichtiger Aspekt guter Unternehmensführung sind soziale Führungskompetenzen wie Respekt, Anerkennung, Wertschätzung, Gerechtigkeit, Diskriminierungsfreiheit und Angemessenheit von Konsequenzen. Sogenannte Bias-Verzerrungen, also Ungleichbehandlungen aufgrund von Alter, Geschlecht, ethnischer oder konfessioneller Zugehörigkeit, sexueller Orientierung oder sozialem Status, werden nicht länger hingenommen. Die Sensibilität dafür war wahrscheinlich noch nie so ausgeprägt. Entsprechende Compliance-Richtlinien gehören in jedes Unternehmen – und es ist die Aufgabe von Führungskräften, sie mit Leben zu füllen

Es klingt so einfach, aber …

Es klingt so einfach nach einem ‚Man-nehme-Rezept‘. Aber machen wir uns nichts vor, wir sprechen hier von einer dynamischen Balance, die ständig nachjustiert werden muss. Neue Aufgaben und Mitarbeiter, veränderte Herausforderungen und Umgebungsvariablen sorgen ständig für Unruhe. Aber wenn erst einmal die Basis geschaffen ist und die Ebenen einigermaßen ineinandergreifen, sind Stabilität und Resilienz gegen solche Einflussgrößen weitaus größer. Und das ist ein Indikator für echte Führungsqualitäten und gute Unternehmensführung.

Die Autorin Martina Jahrbacher ist Geschäftsführerin der Kommunikationsagentur PR-COM in München.

Cyber Security: 5 Learnings aus 2017 und 5 Trends für 2018

Cybersecurity: Ein Rückblick auf das Jahr 2017 und ein Ausblick auf die Herausforderungen im Jahr 2018.

Teil 1: 5 Learnings aus dem Jahr 2017

Welche Schlüsse aus der enormen Bandbreite der Online-Verbrechen und IT-Sicherheitslücken des Jahres 2017 gezogen werden können, bringt Harald Reisinger, Geschäftsführer von RadarServices, auf den Punkt.

Angriffe: Zu jeder Zeit, an jedem Ort
Die Sicherheitslage war das ganze Jahr 2017 über angespannt. Opfer von Cyberattacken erlitten hohe Finanz- und Imageschäden bis hin zur Existenzbedrohung. Europäische und amerikanische Firmen wurden massiv attackiert. Große und kleine Unternehmen sind gleichermaßen betroffen, keine Branche war ausgenommen. Auch Behörden und öffentliche Institutionen standen sehr oft im Kreuzfeuer.

Kontinuierliches und umfassendes IT Security Monitoring wird noch zu wenig eingesetzt
„Detection and Response“ im Fachjargon: das zeitnahe Erkennen von IT-Risiken aller Art ist heute die einzige Möglichkeit, eine Organisation dauerhaft vor großen Schäden durch Cyberangriffe zu schützen. Es umfasst das schnelle Schließen von bekannt gewordenen Schwachstellen bis hin zur genauen Beobachtung der Auffälligkeiten bei Systemen und Datenverkehr. Millionenfache Datenentwendung passiert nicht über Nacht. Daher sind die vielen Fälle des massenhaften Datenverlusts im Jahr 2017 auf entweder nicht-existentes oder nichtfunktionierendes IT Security Monitoring zurückzuführen.

Vertuschen ist keine Option
Opfer von Cyberattacken schrecken – verständlicherweise – vor einer Veröffentlichung eines Vorfalls zurück. Jedoch führt ab einer gewissen Schadensgröße kein Weg daran vorbei, Meldepflichten nachzukommen und/oder proaktiv die betroffenen Kunden oder gar die Öffentlichkeit zu informieren. Allem voran der Vorfall bei Uber zeigte, dass ein falscher Umgang mit Veröffentlichungspflichten zu noch größeren Reputationsschäden, internationalem Aufsehen und Vertrauensverlust führen kann. Ab 2018 verschärft sich diese Lage nochmals: dann drohen im Rahmen der EU-Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO) Strafen in Millionenhöhe.

Öffentliche Stellen für die Cyberabwehr sind da, aber viel zu klein
Die öffentlichen Mühlen mahlen zu langsam. Behörden vieler Länder beklagen Angriffe. Regierungen sind grundsätzlich gewillt, Engagements für mehr Cybersicherheit auszuweiten, aber allem voran in Europa sind sie zu zögerlich in der Bereitstellung von Budgets, dem Aufbau einer europäischen Cybersicherheits-Industrie und der Zusammenarbeit mit dem hiesigen privaten Sektor. Die Lage spitzt sich zu, da bereits in 2017 große außereuropäische Sicherheitsfirmen öffentlich der Staatsspionage bezichtigt wurden.

Die große Unbekannte: wer sind die Täter?
Wer hinter den Angriffen steht, ist in 98% der Fälle nicht auszumachen. 2017 zeigte, dass schon Elf-Jährige in der Lage sein können, Sicherheitslücken zu finden und auszunutzen. Das andere Extrem stellen die professionell organisierten Hackergruppen dar. Die Öffentlichkeit lernt sie meist unter einem Pseudonym kennen, aber wer dahinter steckt, das weiß keiner. So bleiben die größten Straftaten heute massenweise ungestraft.

Teil 2: Cybersecurity 2018: Fünf Top-Trends für die IT-Sicherheit

Was Cyber-Security-Experte Christian Polster, Chefstratege und CFO von RadarServices, prognostiziert:

IoT als Eldorado für Cyberangreifer
Die Weiterentwicklung des Internet of Things ist nicht aufzuhalten. In wenigen Jahren wird jede Schraube eine IP-Adresse haben. Während das ganz neue Möglichkeiten eröffnet, stellt es immense Herausforderungen an die IT-Sicherheit von Unternehmen und Privatpersonen. Dringend müssen neue Sicherheitskonzepte für das IoT aufgestellt und praxiserprobt werden.

Gezielte Angriffe in einer neuen Dimension
Zahlreiche Großunternehmen bieten immer noch zu viel Angriffsfläche. Die IT ist weltweit verteilt, der Überblick über alles ist oft nicht vorhanden. Gleichzeitig wirkt der Druck der EU-Datenschutzgrundverordnung ebenso wie weitere neue und alte Compliancevorschriften. IT-Sicherheitsverantwortliche benötigen in diesem Umfeld vor allem eins, um große Schäden zu verhindern: Transparenz und die richtige Information zur richtigen Zeit.

Ransomware gegen den Mittelstand
Weil sich Großunternehmen inzwischen besser gegen Erpresser-Software zu verteidigen wissen, werden sich Ransomware-Attacken in Zukunft zunehmend gegen Klein- und Mittelbetriebe und vernetzte Steuerungs-Geräte richten. Diese potentiellen Opfer müssen sich den angepassten Geschäftsmodellen der Angreifer bewusst werden und sich Experten suchen, die ihre IT effektiv und effizient schützen.

Nationale Unsicherheit
Nationale Sicherheit muss neu gedacht werden. Der Schutz von kritischen Infrastrukturen aber auch das Sicherstellen der dauernden Funktionsfähigkeit der öffentlichen Infrastruktur eines Landes bedeuten immense Herausforderungen. Das ist heute Behörden, aber auch Cyberangreifern bewusst.

Ohne den Einsatz künstlicher Intelligenz geht es nicht
Durch den Einsatz von machine learning lassen sich viele Schwachstellen, verdächtiges Systemverhalten oder Zero-Day-Attacken schneller aufspüren und bekämpfen. Aber auch die „Gegner“ werden die Möglichkeiten von künstlicher Intelligenz voll ausschöpfen, indem sie alles über neue Verteidigungsstrategien und Schutzmaßnahmen lernen. Kurzum: Wenn sich Unternehmen nicht mit dem Einsatz von KI in der IT-Sicherheit befassen, werden ihre Sicherheitsmaßnahmen in kurzer Zeit obsolet.


Großer Schutz trotz kleinen Kapitals?

So schützen sich kleine Unternehmen mit kleinem Budget effektiv vor Cyber-Angriffen.

Es steht außer Frage, dass die wirtschaftliche Lage besser sein könnte. In der Tat haben viele Unternehmen mit den sich immer weiter verschlechternden wirtschaftlichen Aussichten zu kämpfen – vor allem kleine Unternehmen, die bereits mit einem geringen Budget planen und zurechtkommen müssen, wissen oft nicht, wie sie weiterhin auf dem Markt bestehen, geschweige denn, in die Cyber-Security investieren können.

Die allgemeine Annahme, dass es ja immer die anderen trifft und kleine Unternehmen sowieso nicht interessant für Cyber-Kriminelle sind, veranlasst viele kleinere Unternehmen dazu, das Budget genau an der falschen Stelle – der Cyber-Security – zu kürzen.

Damit begeben sich die kleinen Unternehmen direkt auf die Zielscheibe der Cyber-Kriminellen. Der Schaden, der durch einen möglichen Angriff entstehen könnte, könnte im schlimmsten Fall das Aus für das Unternehmen bedeuten.

Aus diesem Grund ist es wichtig, dass sich kleine Unternehmen genauer mit der Frage beschäftigen, wie sie sich auch mit einem kleinen Budget effektiv vor Cyber-Angriffen schützen können.

Weniger ist mehr? Viel hilft viel? – Was stimmt denn nun?

Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt!

Schön wäre es, wenn das so einfach ginge. Aber schließlich gibt es doch genug Sprüche, die man für unterschiedliche Situationen nutzen kann, oder nicht?

Unternehmen, die ihr Budget für die Cyber-Security kürzen, nutzen einfach den Spruch „Weniger ist mehr“, während Unternehmen, die viel Geld für die Cyber-Security ausgeben, den Spruch „Viel hilft viel“ in den Mund nehmen und somit auf das Gießkannenprinzip setzen.

Doch, was stimmt den nun? – Die goldene Mitte. Weder der eine, noch der andere Spruch liegt vollkommen im Recht. Vielmehr nähern sie sich einander an und treffen sich auf halben Wege.

Denn es ist weder klug, das Budget für die Cyber-Security zu sehr zu kürzen, noch macht es Sinn, Unmengen an Geld in die Cyber-Security zu setzen, wenn das nicht notwendig ist. Doch, was machen Unternehmen, die keine andere Wahl haben und nur auf ein kleines, begrenztes Budget zugreifen können. Sind sie die ersten, die von den Haien gefressen werden?

Nein. Denn die Wahrheit ist, dass es nicht immer die kostenintensiven Tools sein müssen, die den besten Schutz bieten.

Vielmehr lautet das Stichwort in diesem Fall „Kostenoptimierung“. Wer sich intensiv mit der Cyber-Security, Maßnahmen und den Kosten auseinandersetzt, kann sein kleines Unternehmen auch mit einem kleinen Budget sicher und effektiv vor Cyber-Angriffen schützen.

So optimieren kleine Unternehmen ihre Kosten für das Cyber-Security-Budget

Für die Kostenoptimierung des Budgets der Cyber-Security des Unternehmens spielt es eine wichtige Rolle, sich erst einmal einen Überblick über all die Maßnahmen zu verschaffen, die für eine sichere und effektive Cyber-Security-Politik im Unternehmen eine wichtige Rolle spielen.

Auf diese Weise können kleine Unternehmen besser planen und schaffen sich nicht teure Tools an, die sich in Wahrheit vielleicht gar nicht brauchen.

Einen festen Bestandteil der Cyber-Security-Strategie sollten jedoch auf jeden Fall die folgenden Punkte sein:

Tool/Maßnahme IAM (Identitäts- und Zugangsmanagement):

  • Bearbeitung der Zugriffsanfragen
  • Überwachung der Identitäten
  • Überwachung der Verwaltungsfunktionen
  • Schutz aller Anmeldeinformationen

Tool/Maßnahme VPN:

  • Sowohl im Büro als auch im Home-Office (vor allem in kleinen Unternehmen und Start-Ups arbeiten viele Mitarbeiter von zu Hause) spielt es eine wichtige Rolle, dass sich alle Mitarbeiter eine VPN einrichten und sich somit vor Cyber-Angriffen schützen.

Tool/Maßnahme Vulnerability Management:

  • Kontinuierliche Überprüfung, ob Sicherheitslücken in dem IT-System bestehen.
  • Klassifizieren, Priorisieren und Beheben der Angriffspunkte

Tool/Maßnahme SIEM (Security Information and Event Management):

  • Ganzheitlicher Überblick über die Geräte, Netzkomponenten und Anwendungen
  • Sammeln relevanter Daten
  • Analyse der Daten, um rechtzeitig möglicherweise verdächtige Muster erkennen zu können.

Tool/Maßnahme EDR (Endpoint Detection and Response):

  • Schutz von Endgeräten
  • Analyse des Verhaltens der Geräte (PC, Laptop, Server, Smartphone, Tablet, etc.)
  • Anbieten unmittelbarer Reaktionen zur Abwehr, falls es zu Anomalien kommt

Tool/Maßnahme Schulungen der Mitarbeiter:

  • Mitarbeiter des Unternehmens sollten sich in dem Bereich der Cyber-Security auskennen. Unwissenheit schützt bekanntlich vor Strafe nicht, weshalb es falsch wäre, an dieser Stelle zu sparen. Mitarbeiter, die wissen, worauf sie achten müssen und wie sie sich verhalten sollten, tragen zu dem Schutz des Unternehmens vor Cyber-Angriffen bei.
  • In den Schulungen lernen Mitarbeiter wertvolle Informationen, sodass sie ihren Teil zu der Cyber-Security des Unternehmens beitragen können.

Bezüglich dieser Aspekte gibt es nichts zu rütteln – sie stellen einen wichtigen Bestandteil einer Cyber-Security-Strategie eines jeden Unternehmens dar – egal, ob klein oder groß.

So sparen kleine Unternehmen Kosten bezüglich ihres Cyber-Security-Budgets

Um Kosten bezüglich der Cyber-Security sparen zu können, sollten sich kleine Unternehmen vor allem die folgenden Hinweise und Tipps zu Herzen nehmen:

  • Oft nutzen Unternehmen ihre bestehenden Technologien nicht vollkommen aus. Es ist also wichtig, sich genau mit verschiedenen Tools und ihren Funktionen auseinanderzusetzen, bevor neue Tools gekauft werden. Nicht selten kaufen Unternehmen verschiedene Tools, die sich jedoch in verschiedenen Funktionen überschneiden. Das ist rausgeschmissenes Geld, das Unternehmen gut an anderer Stelle nutzen können.
  • Unternehmen sollten sich mit verschiedenen Lieferanten auseinandersetzen und nicht auf zu viele verschiedene Quellen zurückgreifen. Zwar kann ein Lieferant kaum alle Ansprüche bezüglich der Cyber-Security erfüllen, doch die Anzahl der verschiedenen Lieferanten sollte so gering wie möglich gehalten werden. Oft besteht auch die Möglichkeit der sogenannten „Cyber-Security-Integrationsstrategie. Bei dieser können Unternehmen die bereits vorhandenen Tools in Produkte integrieren, die sie erst zu einem späteren Zeitpunkt erwerben. So kann das Cyber-Security-Netzwerk nach und nach ausgebaut werden, ohne direkt eine zu große Summe investieren zu müssen.
  • Sicherlich ist es bequem, die Arbeit bezüglich der Cyber-Security abzugeben. Doch Dritte kosten eben entsprechend Geld, weshalb es sinnvoll ist, sich als Unternehmen zu überlegen, an welcher Stelle Dritte zwingend benötigt werden und an welcher Stelle sie selbst tätig werden können.

Mit diesen Hinweisen und Tipps im Hinterkopf sollten sich Unternehmen noch einmal intensiv an ihre Cyber-Security-Strategie setzen und diese gemeinsam mit einem Experten auf dem Gebiet (der übrigens in jedem Unternehmen vorhanden sein und als Ansprechpartner dienen sollte) durchgehen.

Es ist durchaus möglich, bezüglich der Cyber-Security-Strategie zu sparen, ohne an Schutz einzubüßen. Doch es ist wichtig, dass gezielt überlegt wird, an welcher Stelle Kosten gespart werden können, um so sicherstellen zu können, dass sich das Unternehmen nicht selbst auf die Zielscheibe der Cyber-Hacker setzt und mit Neon-Zeichen auf sich aufmerksam macht. Denn leider werden die Angriffe immer raffinierter, was einen guten und umfangreichen Schutz im Namen der Cyber-Security zu einem absoluten Muss macht.

Schreibstil: So formulieren Sie überzeugend

Wer sich selbstständig machen will, kommt am Briefe schreiben nicht vorbei. Dabei landen Kundenbriefe, die durch abgedroschene Floskeln und andere schriftliche Unsitten "glänzen", landen schneller als gedacht im Papierkorb. Wenn Sie Ihr Unternehmen überzeugend präsentieren wollen, müssen Sie kundenorientiert, konkret und modern formulieren.

Kennen Sie das auch? Sie bekommen von einem Kunden oder Lieferanten ein Schreiben und denken: Können die nicht so schreiben, dass ich das auch verstehe? In der Geschäftskorrespondenz finden sich oft Worthülsen oder Standardsätze wieder, die verstaubt und veraltet sind. Im modernen Geschäftsbrief wird hingegen eine klare und verständliche Sprache gewählt. Wie das funktioniert, lesen Sie hier.

Kleines Versehen, großer Datenverlust

Daten haben sich mittlerweile zu einer wichtigen Währung entwickelt. Ihr Verlust kann fatal für Unternehmen sein. Es ist daher notwendig, sich gegen Cyberbedrohungen zu schützen. Doch einige Gründe für Datenverluste haben ihren Ursprung woanders – nämlich intern. Wir klären auf.

In den letzten Jahren ist das Risiko von Cyberattacken für Unternehmen gestiegen. Das Jahr 2023 ist dabei keine Ausnahme. Tatsächlich ist die Cyberbedrohung in diesem Jahr so hoch wie noch nie, wie das BSI in seinem Lagebericht zur IT-Sicherheit in Deutschland feststellt. Besonders Ransomware ist die beliebteste Methode von Hacker*innen, um vor allem große, zahlungsstarke Unternehmen anzugreifen. Dabei werden wichtige Daten von Cyberkriminellen verschlüsselt, für deren Freigabe anschließend ein Lösegeld gefordert wird. Doch während sich Unternehmen gegen Angriffe von außen wappnen, sollten Risiken innerhalb des Unternehmens nicht vernachlässigt werden.

Wo Menschen arbeiten passieren Fehler. Das bedeutet nicht, dass alle manuellen Tätigkeiten automatisiert werden sollten oder Prozesse gar ohne Fachkräfte funktionieren. Aber Unternehmen sollten dieses Risiko einbeziehen. Eine Studie des Digitalverbands Bitkom zeigt, dass Handlungen, die zu Datenverlusten führten, in Jahr 2023 zu 25 Prozent von unabsichtlich handelnden Mitarbeitenden ausgingen. Vor zwei Jahren lag dieser Wert noch bei 42 Prozent. Damit dieser Trend weiterhin negativ bleibt, sollten Unternehmen in drei Bereiche investieren: Aufklärung, Backups und Kontrolllösungen.

Die Schwierigkeit mit SaaS

Immer mehr Unternehmen nutzen mittlerweile Software-as-a-Service-Lösungen, kurz SaaS. Diese bieten viele Vorteile vor allem für kleinere und mittlere Unternehmen, denn sie sind oft eine stressfreie und kosteneffiziente Lösung. Doch der Umgang sollte gelernt sein, denn anscheinend birgt die Sicherung von SaaS-Daten ein hohes Risiko für Datenverluste. Eine ESG-Studie von TechTarget zeigt, dass über die Hälfte der Befragten Unternehmen schon mal SaaS-Daten verloren hat. Cyberattacken sind in 34 Prozent der Fälle für den Verlust dieser Daten verantwortlich. Versehentliches Löschen liegt mit 33 Prozent fast gleichauf. Der Wert ist erschreckend hoch.

Wie kann man diesen Prozentsatz reduzieren? Ein entscheidender Punkt ist die Aufklärung und Schulung der Endanwender*innen, also der Mitarbeitenden, die die Software täglich benutzen. Viele der Nutzer*innen gehen – ebenso wie Unternehmen – davon aus, dass die Daten, die sie in den Anwendungen erstellen, automatisch gesichert werden. Durch Schulungen kann ein sicherer Umgang mit der Software sowie mit wichtigen Daten gewährleistet werden. Ein erster Schritt ist es, sich der Sensibilität von Daten bewusst zu werden. So gewinnt auch die Wichtigkeit von Datensicherung an Brisanz.

Richtig abgesichert

Den Grundstein für eine solide Strategie im Bereich Cybersicherheit stellt die Datensicherung dar. Eine gut geplante Backup-Strategie ermöglicht es Unternehmen, ihre Daten regelmäßig zu sichern und im Falle eines Angriffs schnell wiederherzustellen. Auch bei einem erfolgreichen Ransomware-Angriff befinden sich Unternehmen in einer vorteilhafteren Lage, wenn ihre Daten an verschiedenen Orten gespeichert sind. Deshalb stellen Backups die letzte Verteidigungslinie gegen Cyberkriminelle dar – und eben auch gegen interne, versehentliche Löschungen. Doch die stetig wachsende Komplexität moderner Backup-Umgebungen, insbesondere mit der Integration von Cloud- und SaaS-Diensten, erschwert die Aufgabe der Backup-Administrator*innen erheblich. Das Hinzufügen neuer Plattformen und Technologien führt zu einem erhöhten Verwaltungsaufwand und stellt neue Anforderungen an die Überwachung und Fehlerbehebung. Die manuelle Identifizierung und Behebung von Problemen in solch komplexen Umgebungen erfordert beträchtliche Zeit und Ressourcen, die oft nicht verfügbar sind. Dies führt zu einem erhöhten Risiko von Ausfällen, Datenverlust und unzureichender Datenwiederherstellung.

Was ist Monitoring und Reporting?

Um diese Hürden zu meistern, können hochautomatisierte Backup-Monitoring- und -Reporting-Lösungen zum Einsatz kommen. Diese Tools gewährleisten mit dem Blick von außen, dass Administrator*innen die Kontrolle über die Umgebung erhalten. Ein gutes Backup-Monitoring-System ist entscheidend, um sicherzustellen, dass Backups ordnungsgemäß durchgeführt und mögliche Probleme oder Fehler erkannt und behoben werden können. Automatische Benachrichtigungen über fehlgeschlagene Backups, unvollständige Sicherungen oder Speicherplatzprobleme sind hierbei hilfreich. Backup-Monitoring und -Reporting-Lösungen sind darüber hinaus besonders wichtig für Audits und Compliance-Anforderungen. Häufig müssen Unternehmen nachweisen können, dass ihre Daten regelmäßig und zuverlässig gesichert werden.

Mithilfe eines umfassenden Reportings wird die Erstellung von Berichten über den Status der Backups, die Einhaltung von Sicherheitsrichtlinien und die Nachverfolgung von Änderungen an den Backup-Konfigurationen ermöglicht. Die Einhaltung von Audits und Compliance-Vorgaben ist von großer Bedeutung, da Unternehmen gesetzlichen Vorschriften und Branchenstandards entsprechen müssen. Sind die Backups rundum gesichert und überwacht sowie auf Fehler geprüft, ist ein Unternehmen für den Ernstfall gewappnet. Egal ob Cyberangriff oder Verlust durch Mitarbeitende – die Daten sind jederzeit wiederherstellbar.

Der Autor Stefan Schröder ist Geschäftsführer und CTO bei der Schmitz RZ Consult GmbH und Entwickler von BACKUP EAGLE®. Die Schmitz RZ Consult GmbH gehört zur accompio Unternehmensgruppe.

Aufbewahrungsfristen: Das gilt es zu beachten!

Praxistaugliche Tipps für den Umgang mit einlagerungspflichtigen Unterlagen.

Praxistipps für die Lagerung langjähriger Unterlagen

Die korrekte Handhabung von Aufbewahrungsfristen für langjährige Unterlagen ist für Unternehmen und Privatpersonen von entscheidender Bedeutung. Dabei ist es unerheblich, ob die Unterlagen in eigenen oder speziell dafür angemieteten Räumlichkeiten aufbewahrt werden. Das korrekte Archivieren und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben sollen nicht nur dabei helfen, Ordnung zu bewahren, sondern auch rechtliche Probleme vermeiden. Hier gibt es die Tipps, wie sich Unterlagen über viele Jahre hinweg effektiv lagern lassen und dabei gesetzlichen Anforderungen gerecht werden.

Wie sind die gesetzlichen Aufbewahrungsfristen bei Dokumenten in Deutschland?

In Deutschland gibt es verschiedene gesetzliche Regelungen, die die Aufbewahrungsfristen für Dokumente festlegen. Die genauen Fristen können je nach Art der Dokumente und der rechtlichen Bedeutung variieren. Hier sind einige allgemeine Richtlinien:

  • Steuerunterlagen: Steuerrelevante Unterlagen, wie zum Beispiel Buchführungsunterlagen, Jahresabschlüsse, Buchungsbelege, Inventare und Bilanzen, sollten gemäß § 147 Abs. 1 Abgabenordnung (AO) für einen Zeitraum von 10 Jahren aufbewahrt werden. Die Frist beginnt mit dem Ende des Kalenderjahres, in dem die letzte Eintragung gemacht wurde.
  • Handelsunterlagen: Handelsbücher, Inventare, Eröffnungsbilanzen, Jahresabschlüsse und Handelsbriefe sollten gemäß § 257 Handelsgesetzbuch (HGB) für einen Zeitraum von 6 Jahren aufbewahrt werden. Bei elektronischer Buchführung können sich besondere Regelungen ergeben.
  • Personalunterlagen: Lohn- und Gehaltsabrechnungen sowie alle anderen Unterlagen, die für die Besteuerung von Bedeutung sind, sollten gemäß § 41 Abgabenordnung (AO) ebenfalls 10 Jahre aufbewahrt werden.
  • Vertragsunterlagen: Verträge sollten in der Regel bis zum Ablauf möglicher Gewährleistungsansprüche aufbewahrt werden. Dies kann je nach Vertragsart und individuellen Absprachen variieren, liegt jedoch oft bei 3 bis 5 Jahren.
  • Arbeitsrechtliche Unterlagen: Arbeitsverträge, Kündigungen und andere arbeitsrechtliche Dokumente sollten für die Dauer des Arbeitsverhältnisses und darüber hinaus aufbewahrt werden. In der Regel sind dies 10 Jahre nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses.
  • Bauunterlagen: Bauunterlagen sollten gemäß der jeweiligen Landesbauordnung für einen Zeitraum von mindestens 5 Jahren nach Abschluss der Baumaßnahme aufbewahrt werden.
  • Medizinische Unterlagen: In der Medizin gelten besondere Regeln für die Aufbewahrung von Patient*innenakten. Hier sollten die Unterlagen gemäß den Vorgaben des Bundesmantelvertrags-Ärzte (BMV-Ä) für mindestens 10 Jahre aufbewahrt werden.
     

Fristen machen es teilweise unumgänglich, sich den Rat eines spezialisierten Rechtsanwalts oder Steuerberaters einzuholen, um juristisches Ungemach zu verhindern. Unternehmen und Privatpersonen, die mit dem Gedanken spielen, Lagerraum für Unterlagen anzumieten, können sich vorher professionellen Rat einholen, um sicherzustellen, dass sie mit der Fremdeinlagerung die aktuellen gesetzlichen Anforderungen erfüllen. Gesetze und Vorschriften können sich ändern und individuelle Umstände können spezielle Anpassungen erfordern. In diesem Zuge sollte auch darauf geachtet werden, dass der Lagerraum neben Sicherheitsstandards auch über die richtige Größe für den jeweiligen Gebrauch verfügt.

Die richtige Auswahl der Aufbewahrungsfristen für effiziente Einlagerung verstehen

Bevor man sich mit der Lagerung Ihrer Unterlagen auseinandersetzen kann, ist es essenziell, die geltenden Aufbewahrungsfristen zu verstehen. Das ist notwendig, um die Belegung der Lagerplätze im Vorfeld zu planen. Verschiedene Dokumente unterliegen unterschiedlichen rechtlichen Bestimmungen. Je länger Unterlagen aufbewahrt werden müssen, desto weiter können sie "nach hinten" sortiert werden. Zu den Fristen der Aufbewahrung kann es sinnvoll sein, Experten zu konsultieren oder sich ausführlich über die spezifischen Anforderungen für den Landkreis oder die Branche zu informieren. Die gezielte Nachfrage hilft dabei, keine Unterlagen zu vernichten, die eventuell einer längeren Aufbewahrungsfrist unterliegen, als man selbst vermutet hat.

Papierfreie Büros – Digitale Archivierung als zeitgemäße Lösung, wenn es möglich ist

In Zeiten fortschreitender Digitalisierung ist die digitale Archivierung eine effiziente Alternative zur physischen Aufbewahrung. Das greift nur für Unterlagen, die nicht physisch mit einer Unterschrift versehen sein müssen, um Rechtskraft zu erlangen. Bei Unterlagen, die digital archiviert werden dürfen, lohnt es sich, in sichere, verschlüsselte Speicherlösungen zu investieren. Zudem gilt, dass eine klare Struktur für die digitale Ablage zu implementieren ist. Dies ermöglicht nicht nur einen schnellen Zugriff auf benötigte Informationen, sondern reduziert auch den Platzbedarf erheblich.

Doch was lässt sich auf keinen Fall digital abspeichern? In den vielen Fällen erfordert die Rechtskraft eines Dokuments eine persönliche, handgeschriebene Unterschrift der beteiligten Parteien. Diese Unterschrift dient dazu, die Authentizität des Dokuments bestätigen und die Zustimmung der Unterzeichnenden zu den darin enthaltenen Bedingungen oder Vereinbarungen ausdrücken. Das zu digitalisieren und das "Urdokument" zu vernichten wäre fatal. Auch Dokumente, die eine notarielle Beglaubigung verlangen, um ihre Rechtskraft zu gewährleisten, sind nicht zu digitalisieren. Mit der Unterschrift bestätigt der Notar die Identität der Unterzeichnenden. Die Unterschrift fungiert als Beglaubigung.

Das A und O der Aufbewahrung - Kategorisierung, Organisation, Prüfung und Aktualisierung der Unterlagen

Auch für die physische Aufbewahrungsmethode bei Unterlagen gilt, dass eine klare Kategorisierung sowie eine passende Organisation vorgenommen werden muss. Sie ist unerlässlich. Wird eine Räumlichkeit für die Aufbewahrung ausgesucht, muss eine systematische Struktur festgelegt werden, die es im Bedarfsfall ermöglicht, Dokumente leicht zu finden. Von daher sind Kategorien zu wählen, welche die Aufbewahrungsfristen berücksichtigen und vorsehen, dass Unterlagen möglich leicht zu ergänzen sind, ohne Tonnen an Papier zu bewegen. Mit einer intuitiven Benennung lässt sich die Effizienz der Archivierung nachhaltig steigern.

Aufbewahrungsfristen ändern sich – ebenso wie geschäftliche Anforderungen. Daher ist es wichtig, die eigene Archivierungspolitik regelmäßig zu überprüfen und wenn notwendig anzupassen. Wichtig ist es dabei, einen Zeitplan für die Überprüfung älterer Unterlagen und prüfen Sie, ob diese weiterhin aufbewahrt werden müssen. Dies ermöglicht nicht nur die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben, sondern minimiert auch den Aufwand für die Verwaltung veralteter Dokumente.

Jobwechsel: Zeit für Veränderungen

Unzufrieden im Job? Das ist zu tun!

Tage, an denen man unzufrieden mit seiner Berufswahl ist, hatte jeder Mensch schon einmal. Das ist kein Grund zur Sorge. Anders verhält es sich jedoch, wenn diese Unzufriedenheit nicht abnimmt und letztlich in Frustration mündet. Schließlich löst Frust oftmals auch Stress aus. Bereits bei dem Gedanken an die Arbeit oder auf dem Weg ins Büro verspüren viele Menschen Bauchschmerzen. Stress wirkt sich häufig auf die Psyche aus, wodurch psychische Beeinträchtigungen ausgelöst werden. Sollte der Job unglücklich machen und eine Veränderung in naher Zukunft nicht in Sicht sein, sollte gehandelt werden. Andernfalls nehmen Unzufriedenheit, Frustration und Stress weiter zu und machen langfristig krank. Doch was ist zu tun, wenn die Arbeitsstelle nicht mehr passt?

Eine Kündigung sollte gut überlegt sein

Menschen, die über viele Jahre oder gar Jahrzehnte für ein Unternehmen tätig sind, überlegen eine längere Zeit, ob sie den Job wechseln sollen. Schließlich fühlt man sich in gewissem Maße mit dem Arbeitgeber verbunden und auch die Dazugehörigkeit darf nicht vergessen werden. Wer hingegen erst kürzlich für einen Arbeitgeber tätig ist, fällt die Entscheidung der Kündigung weitaus leichter. Generell sollte eine Kündigung immer gut überlegt sein. Keinesfalls sollte man diese Entscheidung leichtfertig fallen. Die Arbeitsstelle sichert schließlich den Lebensunterhalt. Zudem erweist es sich oftmals als müßig und schwierig, aus der Beschäftigungslosigkeit eine neue Arbeitsstelle zu finden. 

Steht der Entschluss endgültig fest, dann sollte frühzeitig nach einer Alternative gesucht werden. Sich aus der Arbeit heraus auf eine neue Stelle zu bewerben, bietet Sicherheit. Selbst, wenn die ersten Bewerbungsversuche scheitern sollten, gerät man nicht direkt in die Erwerbslosigkeit. Natürlich kann dies frustrierend sein, dennoch sollte man Geduld haben. Den richtigen Job findet jeder Arbeitswillige. Bei der Jobsuche sollte auf unterschiedliche Strategien zurückgegriffen werden. Wer
Karriere in Südwestfalen machen möchte, sollte sich zielorientierte Jobportale zu eigen machen. Sie bestechen durch eine benutzerfreundliche Oberfläche sowie zahlreichen Such- und Filterfunktionen. Mit nur wenigen Klicks werden einem genau die Jobs angezeigt, die wirklich zu einem passen. Überdies können Arbeitssuchende nicht nur nach speziellen Positionen suchen, sondern auch nach Unternehmen. Das erleichtert die Suche und gestaltet die Jobsuche interessanter. Auf diese Weise findet man rasch seinen Traumjob und kann seine berufliche Karriere weiter ausbauen. Und vielleicht ergeben sich sogar völlig neue Berufswege. 

Die häufigsten Gründe für einen Jobwechsel

Gründe, warum ein Jobwechsel gewünscht, sinnvoll oder erforderlich ist, gibt es viele. Oftmals liegt es an den Konditionen, also an dem Arbeitspensum und dem vereinbarten Gehalt. Erst im Laufe der Zeit stellt sich heraus, dass der Lohn unverhältnismäßig im Vergleich zur geforderten Arbeitsleistung ist. Manchmal verändert sich aber auch die Lebenssituation und der Wunsch nach einer finanziellen Anpassung wächst. Generell stellt das Arbeitspensum einen großen Faktor dar. Ein erhöhtes Arbeitspensum geht oft mit Stress einher. Dieser führt wiederum dazu, dass die Gesundheit am Arbeitsplatz leidet. 

Treten vermehrt gesundheitliche Beschwerden auf und stehen diese in einem klaren Zusammenhang mit der Arbeit, muss gehandelt werden. Kein Job ist es wert, krank zu werden. Ebenfalls oft genannt wird die
mangelnde Wertschätzung. Unternehmen, die ihre Mitarbeiter nicht wertschätzen, verzeichnen eine hohe Fluktuation. Lob und positive Feedbacks sind für die Mitarbeiterbindung essenziell.

Coaching-Skills in Start-ups

Warum Coaching-Skills für Führungskräfte in Start-up-Unternehmen unverzichtbar sind.

Die Welt der Start-up-Unternehmen ist geprägt von Innovation, Risiko und ständigem Wandel. In einem so dynamischen Umfeld sind Führungskräfte gefragt, die nicht nur über ausgezeichnete unternehmerische Kenntnisse, sondern auch über besondere Führungskompetenzen, insbesondere Coaching-Skills, verfügen, um ihre Mitarbeitenden in diesem Spannungsfeld abzuholen. Dahinter verbergen sich Fähigkeiten, die es einer Person ermöglichen, andere zu unterstützen, ihr volles Potenzial zu entfalten, Ziele zu erreichen und persönliche oder berufliche Entwicklungen voranzutreiben. „Dies beinhaltet aktives Zuhören, Fragestellungen, Empathie, Feedback und die Fähigkeit, individuelle Stärken zu erkennen und zu fördern“, erklärt Julia Atkinson, Professional Certified Coach. Gemeinsam mit ihrer Kollegin, Antje Brügmann, Master Certified Coach und Trainerin, verrät sie hier, warum Coaching für die Start-up-Führung so hilfreich und sinnvoll ist und welche Vorteile ein coachender Führungsstil mit sich bringt. Außerdem liest du, wie es dir schnell und mühelos gelingt, Coachingtechniken in deine Führungspraxis zu integrieren.

Darum benötigen Führungskräfte in Start-up-Unternehmen Coaching-Skills:

  • Führung und Teambildung: Start-up-Gründer*innen und Führungskräfte müssen nicht nur ihr Unternehmen leiten, sondern auch Teams aufbauen und führen. Coaching-Skills ermöglichen es ihnen, ihre Mitarbeitenden zu inspirieren, zu motivieren und zu unterstützen, um gemeinsam Großes zu erreichen.
  • Schnelles Lernen und Anpassungsfähigkeit: Start-ups sind gezwungen, sich rasch an neue Gegebenheiten anzupassen und aus Fehlern zu lernen. Coaching-Skills helfen Führungskräften, ihre Teams dabei zu unterstützen, in einem ständig veränderlichen Umfeld erfolgreich zu sein.
  • Talententwicklung und Mitarbeiterbindung: Die Fähigkeit, Mitarbeitende individuell zu fördern und deren Potenzial zu erkennen, ist entscheidend, um hochqualifizierte Talente langfristig an das Unternehmen zu binden.
  • Problemlösung und Entscheidungsfindung: Start-up-Unternehmen sehen sich oft mit komplexen Herausforderungen konfrontiert. Coaching unterstützt Führungskräfte bei der Entwicklung von Problemlösungsstrategien und der effektiven Entscheidungsfindung.
  • Kommunikation und Konfliktmanagement: Effektive Kommunikation und das Management von Konflikten sind unerlässlich, um ein gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen. Coaching-Skills befähigen Führungskräfte, Konflikte früh und konstruktiv zu lösen und eine offene Kommunikationskultur zu etablieren.

So kannst du Coaching-Skills erwerben

  • Schulungen und Workshops: Führungskräfte in Start-up-Unternehmen können von speziellen Coaching-Schulungen und Workshops profitieren, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Sie können alleine oder aber auch mit Kolleg*innen teilnehmen.
  • Eigene Teilnahme an Mentoring und Coaching: Die Zusammenarbeit mit erfahrenen Coaches und Mentoren kann wertvolle Einsichten und Erfahrungen vermitteln, um Coaching-Skills zu entwickeln. So lernst du Coaching-Techniken, die zu deiner Persönlichkeit und deinen Stärken passen und dadurch mit großer Authentizität umgesetzt werden können.
  • Selbststudium und Ressourcen: Zahlreiche Ressourcen wie Bücher, Online-Kurse und Materialien stehen zur Verfügung, um die Grundlagen des Coachings zu erlernen und zu vertiefen. Dies bietet sich in aller Regel als Einstieg an – oder um Gelerntes zu vertiefen.
  • Praktische Anwendung: Die Anwendung von Coaching-Prinzipien in der täglichen Arbeit ist der beste Weg, um die Fähigkeiten zu festigen. Führungskräfte sollten Chancen suchen, um Coaching-Skills in der Praxis zu nutzen. Mindestens am Anfang, aber auch als Wegbegleitung bietet sich an, sich von Zeit zu Zeit gemeinsam mit einem Coach zu reflektieren und dafür Sorge zu tragen, dass der coachende Führungsstil immer mehr zur Alltagspraxis wird.

Fazit

In der rasanten Welt der Start-up-Unternehmen sind Coaching-Skills ein unschätzbares Führungsinstrument. Sie fördern nicht nur die persönliche Entwicklung und die des Teams, sondern prägen auch maßgeblich eine wertschätzende Kommunikations- und Unternehmenskultur und tragen so zum Erfolg des Unternehmens bei. Start-up-Führungskräfte, die diese Fähigkeiten beherrschen, sind besser gerüstet, um die Herausforderungen zu bewältigen und die Chancen zu nutzen, die sich in diesem dynamischen Umfeld bieten. Investitionen in die Entwicklung von Coaching-Kompetenzen sind daher eine Investition in die Zukunft und den nachhaltigen Erfolg von Start-up-Unternehmen.

Um die Vorteile eines coachenden Führungsstils in Start-up-Unternehmen voll auszuschöpfen, bieten die erfahrenen Coaches Julia Atkinson und Antje Brügmann ein Intensiv-Seminar an, das Führungskräften die Gelegenheit gibt, Coaching-Skills gezielt zu erweitern und in der Praxis anzuwenden. Es findet vom 18. bis 22. März 2024 im Hotel Nixe Palace auf Mallorca statt, Anmeldungen sind hier möglich

Gründen als Duo: Zusammen gründen, gemeinsam wachsen

Die WeVee Technologies Co-Gründer*innen Francesca Spengos und Dr. Rahmyn Kress schildern aus eigener Erfahrung, welche fünf Fähigkeiten erfolgreiche Gründer*innen-Duos auszeichnen.

Ein Unternehmen zu gründen ist eine tiefgreifende Herausforderung, die Engagement, Stressresistenz und Beharrlichkeit erfordert. Francesca Spengos und Dr. Rahmyn Kress, die Co-Gründer*innen des ClimateTech-Start-ups WeVee Technologies, haben diese Erfahrung am eigenen Leib gemacht. Sie verließen die etablierten Strukturen der Unternehmenswelt, um mit ihrem Start-up einen positiven Wandel herbeizuführen und ihre Vision von einer nachhaltigen Zukunft für die kommenden Generationen zu verwirklichen. Ihr Ziel ist es, den Übergang zur E-Mobilität zu beschleunigen und sowohl nachhaltigen als auch effizienten Konsum zu fördern, indem sie das Pendeln und Reisen mit Elektrofahrzeugen personalisieren.

Was sie auf ihrer gemeinsamen Gründungsreise gelernt haben und wie sie dieses Ziel erreichen, teilen Francesca und Rahmyn bereitwillig. Sie geben Einblicke und Ratschläge, die ihrer Meinung nach entscheidend sind, um eine solide Grundlage für ein erfolgreiches Unternehmen zu schaffen.

Kommunikation & Vertrauen

„Wie in jeder Beziehung sollte die Wahl des Geschäftspartners in erster Linie auf Vertrauen basieren. Vertrauen in die Fähigkeiten und Grenzen des anderen, Bestätigung eines gemeinsamen Wertesystems, eines gemeinsamen Ziels und einer gemeinsamen Ethik.

Dieses Vertrauen kann nur durch effektive Kommunikation im Alltag umgesetzt werden. Für Gründer*innen-Duos ist es unerlässlich, immer im offenen Austausch zu bleiben. Während des Gründungsprozesses ist es von größter Bedeutung, die Arbeitsweise des anderen zu verstehen und zu respektieren. Zu erkennen, wann jemand bereit ist, ein Thema aufzugreifen und wann nicht, ist entscheidend, um harmonisch zusammenzuarbeiten und Missverständnisse und unnötige Konflikte zu vermeiden.

Wir haben erkannt, wie wichtig es ist, einander den notwendigen Raum zu geben, um Situationen in der eigenen Geschwindigkeit zu überdenken und zu bewerten, da unsere Köpfe unterschiedlich arbeiten. Zu vertrauen, dass wir einander zuhören und alle offenen Punkte wieder aufgreifen werden, war einer der stärksten Aspekte unserer Beziehung. Als Gründerteam mit unterschiedlichen Hintergründen, Lebenswegen und Talenten ergänzen wir uns perfekt und heben uns so von anderen ab. Unser Schlüssel zum Erfolg liegt in der langfristigen Zusammenarbeit, gegenseitigem Respekt und der Fähigkeit, dem anderen genug Raum zu geben, seine Stärken in das Unternehmen einzubringen.“

Strategie und Zielerreichung

„Unsere Mission ist klar definiert: Wir wollen die Einführung der Elektromobilität beschleunigen. Als Co-Gründer*innen von WeVee Technologies verfolgen wir diese Mission mit einer agilen und schnellen Vorgehensweise, ohne den Blick für das Wesentliche zu verlieren. Für jedes Gründer*innen-Team sind ein klar umrissenes Ziel und eine fundierte Strategie unverzichtbar. Wenn ihr als Team zusammenarbeitet, müsst ihr euch über eure Ziele im Klaren sein und einen Plan haben, wie ihr sie erreichen wollt. Von Anfang an haben wir unsere Ziele klar formuliert und einen Fahrplan entwickelt, wie wir diese erreichen können. Diese Klarheit hilft uns, auf Kurs zu bleiben und den Erfolgsweg zu verfolgen, auch wenn wir gelegentlich Umwege in Kauf nehmen müssen.“

Problemlösung und Innovation

„Probleme und Hindernisse sind keine Sackgassen, sondern Herausforderungen, die gemeistert werden wollen. Als Unternehmer*innen werdet ihr sicherlich auf solche Hürden stoßen. Wie ihr damit umgeht, entscheidet über euren Erfolg. Wir lassen uns nicht entmutigen, wenn der erste Lösungsansatz nicht direkt zum Ziel führt. Stattdessen findet gerade Rahmyn oft unkonventionelle Wege und entwickelt innovative Lösungen. Dabei ist es wichtig zu betonen, dass unsere Ziele unerschütterlich sind, die Strategie jedoch flexibel bleibt und sich an äußere Umstände anpassen lässt, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Wir schrecken nicht davor zurück, Situationen neu zu bewerten. Diese Einstellung hat uns in schwierigen Zeiten zum Erfolg verholfen. Bei WeVee lassen wir unsere Egos vor der Tür. Es handelt sich um eine Art mathematische Gleichung – Pro und Contra, ohne persönliche Befindlichkeiten, nur das Beste für das Unternehmen und unsere Vision.“

Zeitmanagement

„Zeit ist eine endliche Ressource und für Gründer*innen äußerst wertvoll. Wenn ihr ein Unternehmen gründet, müsst ihr in der Lage sein, eure Zeit effektiv zu managen, um Konflikte und Stress zu vermeiden und die Produktivität zu maximieren. Rahmyn und ich haben erkannt, wie wichtig es ist, Aufgaben zu delegieren und klar zu kommunizieren, wer welche Aufgaben übernimmt. Wir achten auch darauf, regelmäßig Pausen einzulegen, damit unser Gehirn neu starten und neue Energie tanken kann. Zum Beispiel gehe ich gerne in der Natur spazieren und höre den natürlichen Klängen zu oder lege mich auf meine Shakti-Matte und spiele das Zirpen von Grillen ab, um meinem Gehirn und meinem Körper eine Pause zu gönnen. Rahmyn kocht gern und rekalibriert, indem er mit seinen Söhnen Tennis spielt und sich beim Yoga entspannt.“

Bereitschaft, kalkulierte Risiken einzugehen

„Die Gründung eines Unternehmens ist ein Risiko für sich. Es gibt keine Garantie für Erfolg. Aber wenn ihr nicht bereit seid, eure Ideen nach außen zu tragen, werdet ihr nie erfahren, ob ihr es geschafft hättet. Um unsere Vision zu verwirklichen, müssen wir die Balance zwischen Risiko und Sicherheit finden, um weiter voranzukommen. Rahmyn und ich sind offen für Feedback und bereit, unseren Ansatz kontinuierlich zu überprüfen und anzupassen, ohne das Geschäftsmodell zu gefährden. Diese Einstellung hat uns geholfen, auch in schwierigen Zeiten erfolgreich zu sein. Die Leidenschaft für das, was wir tun, und die Bereitschaft, Berge zu versetzen, um unsere Vision zu verwirklichen, sind die Grundlage für unseren nachhaltigen Erfolg als Gründer*innen-Duo. Man sollte niemals gründen, nur um des Gründens willen. Man muss sich im Klaren sein, dass die Gründung eines Unternehmens viel Arbeit, Stress und Verantwortung mit sich bringt. Bevor es losgehen kann, muss die Bereitschaft vorhanden sein, die Ärmel hochzukrempeln und sich voll und ganz zu engagieren.“

Fazit

Die Gründung und Führung eines Unternehmens gleicht einem Wald: Jedes Teammitglied, jeder „Baum“, muss individuell gepflegt werden, damit es wachsen kann und die "Äste" harmonisch ineinandergreifen können. Als Führungskraft ist es wichtig, stets den ganzen „Wald“ im Blick zu behalten und sicherzustellen, dass das gesamte Ökosystem gesund und produktiv ist. Francesca und Rahmyn sind der lebendige Beweis dafür, dass unterschiedliche Hintergründe und Talente nicht nur ergänzend sind, sondern auch den Schlüssel zum Erfolg eines Unternehmens bergen. Ihre Erfolgsgeschichte zeigt, dass gute Kommunikation, klare Ziele und Strategien, Problemlösungsfähigkeit und Innovationsgeist, effektives Zeitmanagement und die Bereitschaft, Risiken einzugehen, für den Erfolg eines Unternehmens entscheidend sind.

Über WeVee

WeVee Technologies ist ein europäisches ClimateTech-Unternehmen, das sich die Veränderung von Lebensstilen in Richtung Nachhaltigkeit durch die Anpassung der Verhaltensökonomie zum Ziel gesetzt hat. Die Mission von WeVee besteht darin, einen schnellen, unterhaltsamen, angenehmen und nahtlosen Übergang zur E-Mobilität zu schaffen, den nachhaltigen und effizienten Verbrauch zu verbessern und das berufliche Pendeln und Reisen mit Elektrofahrzeugen zu personalisieren.

Fünf Eigenschaften, die gute Gründer*innen-Teams auszeichnen

Sie gelten als der Heilige Gral in der Start-up-Welt: Hochperformante Gründer*innen-Teams. Doch welche Eigenschaften zeichnen sie aus? Wie erkennt man ein gutes Gründer*innen-Team? Tina Dreimann, "Investorin des Jahres 2023" und Geschäftsführerin des Angel Club better ventures, erklärt es in ihrem Gastbeitrag.

Die Start-up-Welt ist geprägt von Innovation, Dynamik und dem Streben nach bahnbrechenden Erfolgen. In diesem faszinierenden Ökosystem kommen visionäre Gründer*innen zusammen, um ihre Träume in die Realität umzusetzen und die Welt ein Stückchen zu verbessern. Doch neben der genialen Idee und einer soliden Geschäftsstrategie gibt es einen entscheidenden Faktor, der über Erfolg oder Misserfolg entscheidet. Und gerade für Frühphasen-Investor*innen ist er von großer Bedeutung: das Gründer*innen-Team. Meiner Erfahrung nach kommt es auf die folgenden fünf Eigenschaften bei guten Gründer*innen-Teams an.

Matchfaktor 1: Eine hohe Problemlösungskompetenz

Gründen ist eine Achterbahnfahrt. Es kommen viele Rückschläge, neue Marktentwicklungen und manchmal auch Gesetze hinzu. Auf all das müssen Start-ups in Windeseile reagieren. Eine hohe Problemlösungskompetenz ist daher essentiell, um sich im Markt zu behaupten. Als Investor*innen fragen wir deshalb vor allem rückwärtsgewandt nach vorherigen Situationen, in denen die Gründer*innen unerwartete Probleme gelöst haben, um antizipieren zu können, ob sie mit neuen Problemen, die sicher kommen werden, gut umgehen können.

Matchfaktor 2: Leidenschaft für das Thema

Für uns bei better ventures gilt immer: Leidenschaft schlägt Erfahrung. Wir würden immer eher in ein Team investieren, das voller Leidenschaft für ein Thema brennt, als in eines, das über viel Erfahrung verfügt, aber nicht 100 Prozent hinter dem Thema steht. Ideal ist natürlich die Kombi. Der Grund: Gründen ist in aller Regel ein Marathon und kein Sprint. Gründer*innen brauchen eine hohe Resilienz. Wenn man mit Leidenschaft dabei ist, hält man länger durch und gibt bei Rückschlägen nicht so schnell auf. Wir stellen deshalb gerne die Frage nach dem Warum: Warum ist das Start-up gegründet worden? Gibt es lediglich eine Lücke im Markt, oder ein echtes Problem, das einen nachts nicht schlafen lässt und dessen Lösung die Gesellschaft voranbringt?

Matchfaktor 3: Funktionale Diversität ist erfolgskritisch

Gründer*innen sollten sich in ihrer funktionalen Expertise optimal ergänzen, also komplementär zueinander sein. Gleichzeitig sollten sie dabei optimal auf die Herausforderung ihres Geschäftsmodell ausgerichtet sein. So können sie eigenständiger und mit geringerem Kostenaufwand durch die hohe See navigieren, auch wenn diese mal rau wird. Wir haben vergangenes Jahr deshalb zum Beispiel mit 42watt in ein Start-up investiert, in dem der Altersunterschied der Gründer beinahe 30 Jahre beträgt. Der eine Gründer ist totaler Experte für das Fach, der andere hat als ehemaliger Investor schon alles gesehen und weiß, wie man ein Unternehmen aufbaut. Das ist die perfekte Kombination und einer der vielen Faktoren von Diversität.

Machtfaktor 4: Der Cultural Fit wird oftmals unterschätzt

Ein Faktor, der oftmals unterschätzt wird: Der Cultural Fit. Hochperformante Gründer*innen-Teams vertreten ähnliche Werte. Was zunächst wie ein weicher Faktor klingt, kann in Krisensituationen über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Denn eine starke Wertebasis trägt zur langfristigen Stabilität und zum Erfolg des Unternehmens bei. Ein Team, das auf einer gemeinsamen Kultur basiert, ist resilienter und besser in der Lage, Herausforderungen zu meistern und wichtige Entscheidungen zu treffen. Entsprechend herausfordernd ist es, den Cultural Fit zu überprüfen. Wir haben dafür vor Jahren eine Fragebatterie entwickelt, die auf unseren Werten aufbaut: Eine Frage, die wir zum Beispiel immer stellen: Was war in den vergangenen eineinhalb Jahren ein großer Wendepunkt für dich, an dem du etwas über dich gelernt hast? Gründer*innen sollten sich ihre eigenen Werte bewusst machen – und davon ausgehend den oder die richtige Partner*in suchen.

Matchfaktor 5: Ein Growth Mindset, das sich auch in der Kommunikation widerspiegelt

Ein gutes Gründer*innen-Team pflegt eine offene Grundhaltung, die auf ehrlicher und direkter Kommunikation basiert. Als Investorin ist es mir lieber, dass wir eine angeregte, intensive Diskussion mit dem Gründer*innen-Team führen und beide Seiten mit offenen Karten spielen, als eine künstliche Harmonie entstehen zu lassen. In diesem Punkt spiegelt sich auch das Growth Mindset der Gründervinnen wider. Wir möchten keine heile Welt präsentiert bekommen, sondern viel lieber wissen, wo es hakt und wo wir als Investor*innen mit unserem Netzwerk, unserer funktionalen Expertise und Erfahrung helfen können. Gründer*innen-Teams, die diese Offenheit an den Tag legen und ehrlich zu uns und zu sich selbst sind, sind langfristig erfolgreicher – weil sie die Herausforderung nicht scheuen, sondern sie offen ansprechen und um Hilfe bitten können. Das ist ein nicht unwesentlicher Skill für Gründer*innen-Teams.

Die Autorin Tina Dreimann ist Mitgründerin und Geschäftsführerin des Impact Angel Clubs better ventures, Mitglied des Beirates für Junge Digitale Wirtschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz von Robert Habeck und 2023 mit dem German Startup Award als „Investorin des Jahres” ausgezeichnet worden.

Von der Gründung bis zum Scaling: VSOPs für unterschiedliche Start-up-Phasen

Mitarbeiterbeteiligungsprogramme werden derzeit heiß diskutiert – auch über die Start-up-Szene hinaus. Sie beteiligen Mitarbeitende am Unternehmenserfolg, um diese zu gewinnen oder zu binden, und sollen die Motivation hochhalten. Die Umsetzung des Konzepts ist jedoch komplex und wirft immer wieder Fragen auf. Wir klären auf.

Mitarbeiterbeteiligungen sind ein unverzichtbares Instrument, um qualifiziertes Personal zu gewinnen und an Start-ups zu binden. Während eine Beteiligung vor einigen Jahren noch als besonderer Anreiz gesehen wurde, betrachten viele umworbene Führungskräfte und Talente eine Beteiligung inzwischen gar als unverzichtbar. Gleichzeitig ist es für die langfristige Erreichung der Unternehmensziele essentieller und schwieriger denn je, Mitarbeitende in der Gründungsphase zu gewinnen, zu binden und zu motivieren.

Auch wenn bzw. gerade weil die finanziellen Mittel in den frühen Unternehmensphasen meist begrenzt sind, kommt kaum ein (junges) Unternehmen mehr darum herum, seine Schlüsselmitarbeiter zusätzlich zu motivieren. Der Verzicht auf ein größeres Gehalt und Sicherheit im Vergleich zu einem Job in einem etablierten Unternehmen will schließlich über die Chance auf eine Beteiligung am laufenden bzw. späteren (Exit-)Erfolg kompensiert werden. Im Sinne einer zeitgemäßen Unternehmenskultur sollte dieser daher nicht nur den Gründenden zugutekommen, sondern auch zusätzlichen Teammitgliedern, ohne die das Wachstum des Unternehmens bis hin zum möglichen Exit-Erfolg schließlich gar nicht erst möglich wäre.

Die Mitarbeiterbeteiligung hat neben ihrer Funktion als personalpolitische Maßnahme – indem sie die Motivation und Leistungsbereitschaft der jeweiligen Mitarbeitenden positiv beeinflusst und diese damit längerfristig an das Unternehmen bindet – also auch einen finanzwirtschaftlichen Effekt, indem sie die Liquidität (etwa aufgrund höherer Gehälter) des Unternehmens schont.

Doch nicht nur während der ersten Schritte eines Start-ups sind Mitarbeiterbeteiligungen hilfreich und wertvoll, in fortgeschrittenen Phasen bis hin zum Scaling sind sie ebenso ein bedeutendes Instrument auf dem Weg zum Erfolg.

Virtuelle Mitarbeiterbeteiligungen (VSOP) - was ist das eigentlich?

Unter dem Sammelbegriff Mitarbeiterbeteiligung (englisch meist kurz: ESOP, Employee Stock Ownership Plan) haben sich in der Praxis verschiedene Modelle herausgebildet, die sich in ihrer rechtlichen Ausgestaltung und Komplexität teils erheblich unterscheiden und somit auch in ihrer tatsächlichen Umsetzung im Unternehmen unterschiedlich aufwendig sind. Mitarbeiterbeteiligungsmodelle mit realen Geschäftsanteilen erfordern in Deutschland aktuell regelmäßig aufwendige Prozesse und verursachen teils erhebliche Kosten, weshalb „virtuelle Beteiligungen“ in Deutschland die gängige Alternative sind. Die Intention der Beteiligung ist dabei identisch.

Über virtuelle Beteiligungen, kurz VSOP für Virtual Stock Option Plan, werden die Begünstigten vermögensmäßig so gestellt, als wären sie als Gesellschafter*innen am Unternehmen beteiligt. Im Ergebnis wird somit das identische wirtschaftliche Ergebnis erreicht, das aufwendige Stock Option Programme ebenso zum Ziel haben. Ein VSOP bietet dabei aber mehr Flexibilität bei geringerem Verwaltungsaufwand und gleichzeitigen steuerlichen Vorteilen.

Vorteile und Gründe von Mitarbeiterbeteiligungen in verschiedenen Unternehmensphasen

Die übergeordneten Ziele von Mitarbeiterbeteiligungen sind offensichtlich: wichtige Talente und Mitarbeitende sollen gewonnen, gehalten und motiviert werden. Aber in welcher Unternehmensphase kommen welche Vorteile und Effekte weshalb besonders zum Tragen?

Gründungsphase

  • Liquiditätsvorteile: Start-ups in der Gründungsphase verfügen oft über begrenzte finanzielle Ressourcen. In dieser Phase ist es entscheidend, die ersten Team-Mitglieder zu gewinnen, um das Unternehmen aufzubauen. Mitarbeiterbeteiligungen können ein wirksames Mittel sein, um hochqualifizierte Mitarbeitende trotz der anfänglich reduzierten Gehälter zu gewinnen und zu motivieren. Potenzielle zukünftige Beteiligungserlöse sollen die aktuellen Opportunitätskosten der Mitarbeitenden ausgleichen.
  • Zusammengehörigkeit: VSOPs bieten nicht nur eine Methode, um Mitarbeitende am Unternehmenserfolg zu beteiligen, sondern fördern die Identifikation mit dem Unternehmen, indem sie ein Gefühl des unternehmerischen Mitbesitzes etablieren. Diese Strategie dient nicht nur, aber vor allem in frühen Entwicklungsphasen eines Startups der Förderung des Wir-Gefühls und Team-Buildings.
  • VSOP im Gründerteam: Als Begünstigte eines VSOPs kommen in den Early Stages auch die für das Unternehmen operativ tätigen Gründungsgesellschafter*innen selbst in Betracht. Die Mitarbeiterbeteiligung kann hier zusätzliche Leistungsanreize schaffen und insbesondere die Nachteile, die die Gründungsgesellschafter*innen zur Finanzierung ihres Unternehmens aufgrund der üblichen Sonderrechte ihrer Investor*innen (z.B. Erlöspräferenzen, Verwässerungsschutz) eingehen müssen, zumindest teilweise wieder ausgleichen.

Wachstumsphase

  • Ressourcen für Wachstum: Eine der größten Herausforderungen für Unternehmen in Wachstumsphasen ist die schnelle Gewinnung qualifizierter, passender Mitarbeitenden. Durch den großen Bedarf nach neuen Experten und Talenten gilt es hier, Zeit und Budget zu sparen. Oft ist es notwendig, die gewünschten Personen aus erfolgreichen, hochdotierten Positionen abzuwerben. Unternehmensanteile als Ergänzung zum Gehalt können dabei zum Entscheidungsfaktor werden, der zeitgleich die finanzielle Belastung senken kann.
  • Unternehmenskultur und Zusammengehörigkeit: Viele Unternehmen befinden sich in Wachstumsphasen im kulturellen Umbruch. Änderung der strategischen Ausrichtung, Ausstieg von Gründungsmitgliedern oder auch Umstrukturierungsmaßnahmen stellen Unternehmen in dieser entscheidenden Phase vor Herausforderungen. In diesen Zeiten können Mitarbeiterbeteiligungsprogramme eine wichtige Rolle dabei spielen, die Verbundenheit und Identifikation mit den Unternehmenszielen und der Unternehmenskultur aufrechtzuerhalten.
  • Leistungsanreiz durch Ziel-Alignment: Das Ziel in intensiven, fordernden Wachstumsphasen ist es zweifelsfrei, das Maximum aus einem Team herauszuholen. Dafür ist es regelmäßig erforderlich, die sogenannte Extrameile zu gehen. Mit einer Beteiligung kann der dafür notwendige Anreiz geschaffen werden, damit Mitarbeiter die Unternehmensziele zu ihren persönlichen Zielen machen - weil sie von dessen Erfolg profitieren, wie auch die Gründer*innen selbst. Heißt: Mit dem persönlichen Interesse am Unternehmenserfolg steigt die Leistungsbereitschaft und auch Zufriedenheit im Erfolgsfall, vor allem für Führungskräfte und Mitarbeitende in Schlüsselpositionen, trotz häufig nervenaufreibender Zeiten. Dies hilft auch für die notwendige Übergabe von Verantwortung vom Gründungsteam an ihr erweitertes Management.

Scaling (pre-Exit)

  • Fluktuation verringern und Know-how halten: Mit wachsendem Erfolg des Unternehmens geraten Führungskräfte und Expert*innen in den Fokus anderer Mitbewerber*innen, erhalten reizvolle Angebote oder wollen sich eigenen Ideen widmen. Mitarbeiterbeteiligungen mit andauernden Vesting-Zeiträumen können ein entscheidender Faktor sein, diese Mitarbeitenden weiter an das Unternehmen zu binden und gleichzeitig ihre Motivation aufrechtzuerhalten.
    Die Kosten, die durch Fluktuation und den damit verbundenen Verlust von Wissen entstehen, sind enorm. Die Ausgabe von Anteilen kann Start-ups vor diesen schützen, indem es für zwiegespaltene Mitarbeitende der entscheidende Faktor für einen Verbleib sein kann. Somit wird essentielles Wissen gehalten und hohe Kosten für die Einstellung von Ersatz gespart.
  • Ziel-Orientierung & Motivation: Ein Beteiligungsprogramm, das Gründer*innen, Gesellschafter*innen und Mitarbeitende auf gleiche Ebene stellt, schafft eine harmonische Ausrichtung der Unternehmensziele. Selbst in herausfordernden Phasen sind alle Beteiligten gleichermaßen daran interessiert, gemeinsam an einem Strang zu ziehen und die Ziele weiter zu verfolgen. Mitarbeitende erkennen, dass sie sich auf der Zielgeraden befinden, und die Aussicht, von der Erreichung dieser Ziele zu profitieren, kann eine zusätzliche, höchst motivierende Komponente darstellen.
  • Kapitalstruktur: VSOPs können ein Faktor zur Optimierung der Kapitalstruktur des Unternehmens sein. Die Notwendigkeit einer möglichen Fremdfinanzierung wird reduziert, was eine Verbesserung der finanziellen Stabilität des Unternehmens vor dem Exit zur Folge hat.

Entscheidend ist es allerdings zweifelsfrei, Mitarbeiterbeteiligungsprogramme unabhängig der aktuellen Unternehmensphase individuell auf die Gegebenheiten, Strategie und Ziele des jeweiligen Unternehmens anzupassen. Nur so lassen sich die entsprechenden Vorteile und Effekte für Mitarbeiter und Unternehmen gleichermaßen realisieren bzw. das volle Potenzial des Beteiligungsprogrammes ausschöpfen.

Diese Fragen solltest du dir vor Einführung eines Beteiligungsprogrammes stellen

Vor der Einführung eines Beteiligungsprogrammes sollte sich jedes Unternehmen im Klaren sein, welche Ausgestaltungsmöglichkeiten es dafür gibt - und somit, wie ihr jeweiliges, individuelles Programm aussehen sollte. Hier ein Auszug von Fragen, die du dir bzw. ihr euch für die Ausgestaltung stellen solltet:
 

  • Welche Art des Beteiligungsprogrammes ist für uns das Richtige?
  • Welche primären Ziele verfolgen wir mit dem Programm?
  • Ist unser Unternehmen Exit-getrieben oder nicht?
  • Welche Beteiligungshöhe ist für unsere (ersten) Mitarbeitenden angemessen?
  • Steht die Beteiligungshöhe der verschiedenen Mitarbeitenden im Verhältnis zueinander?
  • Bis zu welcher Größe wird unser Unternehmen voraussichtlich wachsen?
  • Wie viele Mitarbeitenden sollen letztlich beteiligt werden?
  • Welcher Vesting- und Cliff-Zeitraum passt zu meiner Unternehmens- und Personalstrategie?
  • Wie hoch ist unser jeweiliger Strike- bzw. Base-Preis pro Mitarbeitende(r)?
  • Was soll mit den Mitarbeiterbeteiligungen passieren, wenn ein begünstigter Mitarbeiter die Firma verlässt?
  • Wie ist der „Exit-Fall“ definiert, in dem die Mitarbeitenden profitieren?
  • Sollen Mitarbeitenden ihre Anteile verkaufen oder übertragen dürfen?
  • Ist die vertragliche Ausgestaltung rechtssicher und frei von potenziellen Missverständnissen?
  • Wie kommunizieren wir das Programm an unsere Mitarbeitenden?

Werden diese Fragen nicht bzw. unzureichend geklärt und die Ausgestaltung passt nicht zu der Strategie und den Zielen des Start-up-Mitarbeitenden, verpufft der gewünschte Effekt schnell und das Modell ist gewissermaßen nur ein stumpfes Schwert.

Über die Autoren:

Kolja Czudnochowski ist (Serien-)Unternehmer, Angel Investor und Mitgründer von ESOP-Direkt, dem Ansprechpartner zur fairen und rechtlich sicheren Mitarbeiterbeteiligung in Unternehmen. Kolja lagen Konzepte zur fairen und wirtschaftlich attraktiven Incentivierung von Mitarbeiter*innen früh am Herzen. Bei der Einführung eigener Beteiligungsprogramme beobachtete er, dass unzureichende Beratung, fehlende Transparenz und schwerwiegende Fehler bei der Umsetzung von Beteiligungsprogrammen keine Ausnahme waren. Bei ESOP-Direkt verantwortet er die Weiterentwicklung des Projektes und dessen Angebot und steht in engem Austausch mit Start-ups und KMUs.

Dr. Christopher Hahn ist Gründungspartner von trustberg, Rechtsanwalt, Business Angel und Mitgründer von ESOP-Direkt. Als Anwalt konzentriert er sich auf Gesellschaftsrecht, M&A und Venture Capital. Seit mehreren Jahren ist Christopher Hahn Experte auf dem Gebiet der Mitarbeiterbeteiligungen und schrieb u.a. das Standardwerk Virtuelle Mitarbeiterbeteiligungen für Springer Gabler. Bei ESOP-Direkt verantwortet er die Unternehmensentwicklung sowie die zeitgemäße, rechtlich einwandfreie und individuell-passende Ausgestaltung der Beteiligungsprogramme.

Remote-Fachkräfte gesucht?

Worauf du beim Recruiting und Onboarding von Remote-Mitarbeitenden achten solltest.

In der heutigen Arbeitswelt gewinnt die Remote-Arbeit immer mehr an Bedeutung. Unternehmen setzen vermehrt auf eine Remote-First- oder Remote-Friendly-Kultur, um Talente unabhängig von ihrem Standort zu gewinnen. Auch auf der Bewerber*innenseite sind Home-Office und Remote-Arbeit schon lange keine Benefits wie jedes andere. Für viele Talente ist das ortsunabhängige Arbeiten zu einem elementaren Bestandteil ihrer Erwartungen an eine neue Stelle geworden.

Gerade Start-ups können aufgrund ihrer zumeist flexiblen Strukturen und modernen Unternehmenskultur verhältnismäßig leicht auf Remote-Arbeiten setzen. Sie sparen damit zugleich Kosten und schaffen eine wichtige Voraussetzung, um Talente an sich zu binden. Doch die Möglichkeiten und Chancen, die das Remote-Arbeiten für alle Beteiligten bietet, bergen im Vorfeld auch gewisse Risiken und Herausforderungen: Woher weiß ich, ob der/die Kandidat*in für das Remote-Arbeiten geeignet ist? Anhand welcher Kriterien wähle ich die Bewerber*innen aus?

Fehlentscheidungen können sich stark auf die Effizienz, die Kosten­struktur und das Engagement auswirken und somit für das Unternehmen in vielerlei Hinsicht einen deutlichen Mehraufwand bedeuten. Wie also am besten Vorgehen, um diese Risiken zu minimieren?

Soft Skills sind entscheidend

Neben den fachlichen Kompetenzen, die für die Bewerber*innenauswahl entscheidend sind, sollten sich Start-ups während des Bewerbungsprozesses auch auf die Soft Skills fokussieren. Remote-Mitarbeitende müssen in der Lage sein, selbständig zu arbeiten und eigenverantwortlich Entscheidungen zu treffen. Sie sollten zudem die Fähigkeit besitzen, sich selbst zu motivieren und produktiv zu bleiben, auch wenn sie allein zu Hause arbeiten.

Kommunikation ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Remote-Mitarbeitende müssen effektiv und transparent kommunizieren können, um sicherzustellen, dass alle Teammitglieder stets auf dem neuesten Stand sind. Darüber hinaus sollten sie flexibel und in der Lage sein, sich an unvorhergesehene Herausforderungen anzupassen.

Es ist unschwer zu erkennen: Es sind viele Anforderungen während des Einstellungsprozesses zu beachten. Umso mehr stellt sich die Frage, ob und wie diese Anforderungen effektiv zu überprüfen sind.

Eine Lösung: Testaufgaben, die bereits vor dem ersten Gespräch seitens der Bewerber*innen zu erledigen sind und somit einen Kriterien-bezogenen Einblick in die Soft Skills des/der potenziellen Mitarbeitenden bieten. Hilfreich könnte beispielsweise ein digitales und interaktives Persönlichkeitsquiz sein. Ein solches Quiz, das einmalig zu erstellen ist und durch Platzierung auf der unternehmenseigenen Karriereseite automatisiert abläuft, testet die wichtigsten Fähigkeiten für das Remote-Arbeiten. Auf diese Weise wird schon vor dem ersten Kontakt ein qualitatives Filtern der infrage kommenden Kandidat*innen möglich.

Kulturelle Passung: Wichtig fürs Team­Engagement

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die kulturelle Passung. Remote-Mitarbeitende müssen sich in die Unternehmenskultur einfügen können und sich mit den Werten und Zielen des Unternehmens identifizieren, um die innere Motivation auch aus dem Home-Office heraus aufrechterhalten zu können. Die potenziellen Kandidat*innen sollten daher nach ihren Werten, Motivationen und Interessen befragt werden, um sicherzustellen, dass sie gut zum Unternehmen passen.

Das Team-Engagement ist ein weiterer wichtiger Faktor, der bei der Einstellung berücksichtigt werden sollte. Remote-Mitarbeitende müssen fähig sein, sich als Teil eines (virtuellen) Teams zu fühlen und sich darin zu engagieren, auch wenn die anderen physisch abwesend sind. Auch hier lassen sich durch präzise und kontextbezogene Fragen während des Online-Einstellungsprozesses jene Mitarbeitenden auswählen, die den höchsten Cultural-Fit aufweisen und sich somit aller Voraussicht nach möglichst problemlos in das Remote-Team integrieren werden.

Wo finde ich die besten Leute?

Die Spezialisierung für das Recruiting von Remote-Fachkräften erfordert auch eine Spezialisierung hinsichtlich der Quelle der Personalgewinnung. Eine Jobanzeige auf herkömmlichen Jobportalen generiert unter Umständen eine Vielzahl von Bewerber*innen, die schon vorab für das Remote-Arbeiten nicht geeignet sind. Dies verringert die Effizienz und erhöht damit einhergehend die Kostenstruktur des Personalgewinnungsprozesses signifikant. Auf spezialisierten Remote-Jobportalen hingegen erhöhen sich die Chancen, einen größeren Anteil an Bewerber*innen zu generieren, die entweder bereits Erfahrung mit Remote-Work aufweisen oder zumindest eine höhere Motivation und Kompetenzen mitbringen, die für ein Remote-­Arbeitsleben relevant sind.

Qualitativ hochwertige Jobportale können außerdem auf bereits vorqualifizierte Remote-Fachkräfte für die unterschiedlichsten Arbeitsbereiche zurückgreifen. Auch Personaldienstleister*innen, die sich auf die Gewinnung von Remote-­Talenten konzentrieren, tragen einen deutlich höheren Mehrwert für die Effizienz im Einstellungsprozess bei. Insbesondere für Start-ups mit einer Remote-First- oder Remote-­Friendly-Kultur kann eine Auslagerung des Personalgewinnungsprozesses vorrangig bedeuten, dass Remote-Mitarbeitende nicht nur schneller und kostengünstiger gefunden werden, sondern auch einen besseren Cultural- und Remote-Fit haben. Ein strukturierter und etablierter Bewerbungsprozess trägt auch dazu bei, langjährige und nachhaltige Bindungen innerhalb des Teams zu kreieren und zu festigen.

Die Relevanz eines strukturierten Einarbeitungsprozesses

Auch nach der Einstellung eines/einer passenden Mitarbeitenden ist ein klar strukturierter Einarbeitungsprozess unabdingbar. Für das ortsunabhängige Arbeiten sollten klare Regeln und Prozesse definiert werden, die Remote-Work erleichtern und fördern. Ein weiteres wichtiges Element beim Onboarding ist das Schaffen einer positiven Arbeitsumgebung. Remote-Mitarbeitende müssen sich in ihrer Arbeitsumgebung wohl und produktiv fühlen. Start-ups sollten daher sicherstellen, dass sie ihnen die notwendige technische Ausstattung und Unterstützung bieten, um erfolgreich von zu Hause aus arbeiten zu können. Desweiteren sollten regelmäßig virtuelle Meetings und Teambuilding-Aktivitäten stattfinden, um das Gefühl von Zusammengehörigkeit und Teamarbeit zu fördern. Zudem sollte auch auf die technischen Kompetenzen der Bewerber*innen geachtet werden. Durch den richtigen Umgang mit wichtigen Tools und Plattformen wie z.B. Videokonferenzsoftware, Cloud-Speicher oder Projektmanagement-­Tools lassen sich die neuen Fachkräfte deutlich leichter einarbeiten.

Fazit

Das Recruiting von Remote-Fachkräften stellt für junge Unternehmen eine Chance dar, um wertvolle Talente zu gewinnen und Kosten zu sparen. Jedoch sollten Start-ups bei der Auswahl dieser Mitarbeitenden sorgfältig vorgehen und die spezifischen Anforderungen und Herausforderungen der Remote-Arbeit berücksichtigen. Soft Skills, transparente Kommunikation, technische Kompetenzen, Remote-Erfahrung, kulturelle Passung, das Schaffen einer positiven Arbeitsumgebung und die Fähigkeit zum effektiven Arbeiten in einem verteilten Team sind entscheidende Faktoren, die berücksichtigt werden sollten, um die richtigen Mitarbeitenden auszuwählen und damit einhergehend die Fluktuation und somit die Re­cruiting-Kosten zu senken.

Der Autor Henri Gaul berät Remote-Friendly-Unternehmen für einen effektiven und ganzheitlichen Recruiting-Ansatz, setzt Employer-Branding-Maßnahmen um und generiert vorqualifizierte Remote-Talente in den unterschiedlichsten Arbeitsbereichen, https://remote-life.de/job-pakete

Checkout-Prozess: erfolgreiche Online-Abschlüsse statt Kaufabbrüche

In der Welt des Online-Shoppings ist der Checkout-Prozess ein entscheidender Moment. Hier liest du die zehn wichtigsten Kriterien, um Kaufabbrüche in deinem Onlineshop zu vermeiden.

Tatsächlich brechen bis zu vier von fünf potenziellen Käufer*innen den Prozess an dieser Stelle noch ab. Frustrierend – insbesondere, wenn man bedenkt, dass der E-Commerce Markt weiterwächst, mit einer erwarteten Umsatzsteigerung von über 8 Prozent pro Jahr bis 2027. Doch wie können Händler*innen die Wahrscheinlichkeit für erfolgreiche Kaufabschlüsse erhöhen? Der Zahlungsexperte Unzer hat 100 Kriterien für den perfekten Checkout zusammengestellt. Die zehn wichtigsten Tipps stellen wir hier vor.

Bestellen so einfach wie möglich

Dein Online-Shop sollte klar und einfach sein. Keine verwirrende Navigation, sondern eine moderne, ansprechende Aufmachung, die den Kunden bzw. die Kundin durch den Checkout führt. Ein bisschen wie bei einem gut organisierten Flughafen, wo man immer weißt, wo man hin muss. Frage nur, was du wirklich an Infos benötigst, und biete die Option, als Gast zu kaufen. Hilfe sollte nur einen Klick entfernt sein.

Mobile Endgeräte mitdenken

Im digitalen Zeitalter ist es Standard, dass immer mehr Menschen ihr Smartphone nutzen, um alltägliche Dinge zu erledigen. Ein optimierter mobiler Checkout ist daher wichtig. Dazu gehören eine einfach zu bedienende Nutzeroberfläche, schnelle Ladezeiten und einen nahtlosen Prozess vom Warenkorb bis zur Bestellung.

Produkte klar präsentieren

Gute Produktbeschreibungen im Checkout sind so etwas wie dein letzter Elevator Pitch, bevor der Deal abgeschlossen wird. Du willst, dass deine Kund*innen genau wissen, was sie bekommen, bevor sie auf den "Jetzt kaufen"-Button klicken. Also gib ihnen eine Chance, ihre Artikel im Warenkorb zu prüfen – mit hochwertigen Bildern deiner Produkte. Zeige die Menge, den Einzelpreis und den Gesamtpreis an, damit deine Kund*innen genau wissen, was sie für ihr Geld bekommen.

Achte auf länderspezifische Besonderheiten

Ein guter Checkout-Prozess spricht die Sprache des Kunden bzw. der Kundin – im wahrsten Sinne des Wortes! Wenn du global verkaufen willst, ist es unerlässlich, die gesamte Kaufabwicklung zu lokalisieren. Übersetze deine Seite in die lokale Sprache und zeig die Preise in der Landeswährung an. Achte darauf, dass alle Eingabefelder beim Bezahlvorgang, wie etwa die Adressfelder, den lokalen Konventionen entsprechen.

Freie Wahl bei den Bezahloptionen

Wenn es ums Bezahlen geht, gilt: mehr ist mehr! Jeder dritte Online-Kauf wird abgebrochen, weil die gewünschte Zahlart nicht verfügbar ist. Sofern du also willst, dass deine Kund*innen so einfach wie möglich zahlen können, solltest du so viele Zahlungsmethoden wie möglich anbieten. Die üblichen Verdächtigen wie Vorkasse, Kreditkarte, Lastschrift, Paypal, oder Kauf auf Rechnung sind ein Muss. Mach es deinen Kund*innen leicht, sich zu orientieren, und gruppiere ähnliche Zahlungsmethoden, um den Checkout klar und einfach zu gestalten.

"Buy Now, Pay Later" effektiv im Checkout einsetzen

"Buy Now, Pay Later" ist der neue Trend im Online-Shopping. Sozusagen der hippe Cousin der alten Ratenzahlung. Wenn du diesen Service integrieren willst, mache es so einfach und nutzer*innenfreundlich wie möglich. Niemand mag komplizierte Schritte und endlose Eingaben – weniger ist hier definitiv mehr! Vergiss nicht: Deine Kund*innen müssen wissen, dass es die Option "Buy Now, Pay Later" gibt. Mach also den Rechnungskauf im Checkout-Prozess deutlich sichtbar. Und denke daran, die Bedingungen und Einschränkungen so klar wie möglich zu beschreiben. Transparenz ist hier das A und O.

Kund*innenkonten für ein exklusiveres Einkaufserlebnis

Kund*innenkonten sind ein bisschen wie VIP-Pässe für deine Website. Sie bieten Vorteile wie schnelleres Einkaufen, spezielle Angebote und vieles mehr. Wichtig ist jedoch: Das Anlegen eines solchen Kontos sollte nicht komplizierter sein als eine Bestellung als Gast. Deine Kund*innen wollen sich als VIPs fühlen, und keinen Hindernisparcours bewältigen!

Rabattcodes – die Sahnehäubchen im Checkout

Rabattcodes sind im Online-Shopping so etwas wie das Sahnehäubchen auf dem Kuchen. Gib deinen Kund*innen das Gefühl, ein Schnäppchen gemacht zu haben. Stelle sicher, dass du deinen neuesten Rabatt- oder Promocode gut sichtbar auf deiner Seite platziert hast. Und natürlich darf beim Bezahlvorgang das Eingabefeld für diesen magischen Geldspar-Code nicht fehlen. Aber Achtung: Das Feld sollte nicht zu aufdringlich und am besten von anderen Eingabefeldern abgetrennt und eingeklappt sein. Denn so bleibt der Checkout-Prozess übersichtlich und dein(e) Kund*in hat das Gefühl, einen exklusiven Deal gemacht zu haben!

Käuferschutz bietet Sicherheit

Käuferschutz im Checkout ist wie ein Sicherheitsgurt für deine Kund*innen. Mach ihnen klar, dass sie in guten Händen sind! Zeige prominent deine Rückgabebestimmungen, wie eine "30-Tage-Geld-zurück-Garantie" oder kostenlosen Rückversand. Dadurch löst du mögliche Bedenken der Kund*innen in Luft auf.

Vermeide Überraschungen beim Versand

Wir wissen alle, wie wichtig der Versand beim Online-Shopping ist. Informiere Kund*innen deshalb genau über Versandkosten, um Überraschungen zu vermeiden. Niemand mag versteckte Kosten! Zeige die Lieferzeit pro Produkt und biete verschiedene Versandoptionen, einschließlich Express-Lieferung, an. Vielleicht hat jemand ja Lust auf eine Express-Lieferung, um das neue Paar Schuhe noch rechtzeitig für die Party am Wochenende zu bekommen.

Zum Weiterlesen: Zur gesamten Checkliste von geht es hier.