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Umfrage: So bewerten Deutsche Kleinunternehmer*innen ihren Digitalisierungsgrad
Der Website- und Domain-Anbieter GoDaddy liefert mit neuen Umfragedaten interessante Einblicke in die digitale Landschaft deutscher Kleinunternehmer*innen. Der Schwerpunkt liegt auf der Bewertung des Digitalisierungsgrads von Unternehmen und der Wahrnehmung verschiedener digitaler Aspekte in verschiedenen Altersgruppen.
Jüngere Unternehmer*innen fühlen sich digital stärker
Die Umfrage (befragt wurden Inhaber*innen von Kleinunternehmen mit maximal 50 Beschäftigten. Für die internationale Studie wurden insgesamt 4.682 Unternehmer*innen befragt, darunter 480 in Deutschland) zeigt, dass Unternehmer*innen aus der Generation Z (18 bis 24 Jahre) und der Millennials (25 bis 39 Jahre) sich mit 73 % bzw. 74 % digital besser aufgestellt fühlen als ihre Wettbewerber*innen in derselben Branche. Im Gegensatz dazu empfinden die Generation X (40 %) und die Babyboomer (63 %) ihren Digitalisierungsgrad als gleich gut oder schlechter. Insgesamt stimmten 83 % der befragten Kleinunternehmer*innen der Aussage zu, dass ein hoher Digitalisierungsgrad Unternehmen wettbewerbsfähiger macht, wobei vor allem Millennials mit 88 % dieser Aussage zustimmten.
Schlüsselfaktoren: Unternehmenswebsite und SoMe-Präsenz
Die Umfrage ergab auch, dass die Unternehmenswebsite als wichtig angesehen wird, wobei jüngere Kleinunternehmer*innen (Generation Z und Millennials) hierauf stärkeren Wert legen. 80 % der Generation Z, 85 % der Millennials und 88 % der Generation X betrachten eine Unternehmenswebsite als bedeutend. Im Gegensatz dazu halten nur 63 % der Babyboomer-Unternehmer*innen eine Website für wichtig.
Die Bedeutung der Präsenz in den sozialen Medien wurde ebenfalls untersucht. Mit jeweils 78 % betrachten Kleinunternehmer aus der Generation Z, der Millennials und der Generation X soziale Medien insgesamt als wichtig, während die Babyboomer dies mit 40 % weniger betonen.
Sicherheitsbedenken bleiben bestehen
Obwohl die meisten Befragten den Digitalisierungsgrad ihres Unternehmens für gut halten, bleibt die Cybersicherheit ein Anliegen für kleine Unternehmen in Deutschland. Nur 33 % aller Befragten glauben, dass sie über die notwendigen Fähigkeiten oder Sicherheitsmaßnahmen verfügen, um auf einen Cyberangriff auf ihre Website zu reagieren, jedoch gaben 49 % an, zu wissen, wie sie Hilfe suchen können.
Trend zur Integration digitaler Tools
Darüber hinaus zeigt sich ein deutlicher Trend zur verstärkten Integration von Tools und Anwendungen für den Betrieb und die Interaktion mit Kund*innen in deutschen Unternehmen. Konkret nutzen oder planen 73 % der Befragten digitale Zahlungssysteme, während 75 % der Kleinunternehmer*innen auf Online-Buchungssysteme setzen. Benachrichtigungs-E-Mails und digitale Rechnungen sind ebenfalls beliebt, wobei 75 % bzw. 69 % der Befragten diese nutzen oder in Betracht ziehen.
Interne Prozesse und mobiles Arbeiten
Die GoDaddy-Umfrage beleuchtete auch die Nutzung von Tools zur Verbesserung der Zusammenarbeit und der internen Prozesse. Video-Konferenz-Tools etwa werden von Generation Z (75 %), Millennials (71 %) und Generation X (70 %) genutzt oder sind geplant, während nur 47 % der Babyboomer sie verwenden oder zukünftig verwenden werden. Generation Z zeigt ein besonders starkes Interesse an Remote-Zugriff, VPN, Homeoffice und mobilem Arbeiten, wobei 72 % dies nutzen oder planen. Im Vergleich dazu planen 13 % der Millennials, 14 % der Gen X und 35 % der Babyboomer dies nicht zu etablieren.
Die Ergebnisse der Umfrage verdeutlichen, dass eine strategisch durchdachte und gut umgesetzte digitale Präsenz entscheidend ist, um erfolgreich zu sein, d.h. um Wettbewerbsvorteile zu erzielen, Kund*innen zu gewinnen und um nachhaltig Vertrauen aufzubauen.
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Food-Start-up Formo sichert sich Media-for-Equity-Deal mit SevenVentures
Das Berliner Fermentations-Start-up Formo bringt den weltweit ersten tierfreien Käse aus Koji-Protein auf den Markt und sichert sich eine Medienpartnerschaft und Beteiligung im Rahmen einer Series-B-Finanzierungsrunde von 61 Mio. US-Dollar.
SevenVentures, der Investmentarm von ProSiebenSat.1, beteiligt sich über ein umfangreiches Media-for-Equity-Investment an Formo, dem 2019 gegründeten Food-Start-up aus Berlin. Mit der Kooperation wird SevenVentures langfristiger strategischer Medienpartner des Unternehmens. Ab dem ersten Quartal 2025 werden die Werbespots des Fermentations-Start-ups auf den Kanälen von ProSiebenSat.1 zu sehen sein. Die Investition erfolgt im Zuge einer Series-B-Finanzierungsrunde, bei der Formo 61 Mio US Dollar von renommierten Bestandsinvestoren wie unter anderem Foodlabs, EQT Ventures und Grazia Capital sowie neuen Investoren einsammeln konnte. Zu diesen gehört neben SevenVentures auch die REWE Group, Europas zweitgrößte Einzelhandelsgruppe.
„Frischhain“ und „Camembritz“ in wenigen Wochen am Start
Das ambitionierte Start-up bringt damit eine echte Weltneuheit in die Kühlregale: Formo nutzt Koji-Protein und modernste Mikrofermentationsverfahren, um sowohl geschmacklich als auch hinsichtlich Nachhaltigkeit neue Maßstäbe zu setzen. SevenVentures unterstützt das Berliner Unternehmen mit einem umfangreichen Media-Volumen, um dessen Markenbekanntheit in der DACH-Region zu erhöhen, den Käsealternativprodukten eine noch stärkere langfristige Position bei Einzelhandelslistungen zu verschaffen und bei der Erschließung weiterer Vertriebskanäle zu unterstützen. Mit seinen Investitionen unterstreicht SevenVentures seine Kompetenz, verbraucher*innenorientierte Start-ups durch individuell zugeschnittene Media-Investments nachhaltig aufzubauen und deren Markenbekanntheit über die TV- und Digitalreichweite von ProSiebenSat.1 maßgeblich zu erhöhen.
Die erste Produktlinie von Formo umfasst den Frischkäse „Frischhain“, der in den Sorten Natur, Kräuter und Tomate in den Handel kommt, sowie die Weichkäsealternative „Camembritz“. Die Lebensmitteltechnolog*innen des Start-ups kreieren diese auf Basis von Koji-Protein, das seit Jahrhunderten in der japanischen Küche verwendet wird, um Miso, Sake und Sojasauce herzustellen. Die Käsealternativen sind frei von Laktose, Hormonen, Gluten, Konservierungs- und Zusatzstoffen und entstehen in Zusammenarbeit mit traditionellen Käsehersteller*innen, die statt Kuhmilch eine Mischung aus pflanzlichen Fetten und Koji-Protein nutzen. Neben dem enormen Innovationspotenzial besticht vor allem die wesentlich positivere Umweltbilanz der Käseersatzprodukte. Im Vergleich zu herkömmlichem Frischkäse verursacht die Herstellung von „Frischhain“ zum Beispiel 65 Prozent weniger Emissionen, beansprucht 83 Prozent weniger Land und verbraucht 96 Prozent weniger Wasser.
Raffael Wohlgensinger, Gründer und CEO von Formo: „Alles fügt sich gerade zusammen – der Launch unserer ersten Produkte, die positiven Ergebnisse unserer Umweltanalysen und die erfolgreiche Finanzierung. Das ist das Resultat aus fünf Jahren intensiver Forschung und Produktentwicklung sowie der Arbeit eines unglaublich leidenschaftlichen Teams. Wir freuen uns SevenVentures in unserer Finanzierungsrunde mit an Bord zu haben, die in der Vergangenheit immer wieder bewiesen haben, dass Vertrauensbildung in innovative Produkte bei den Konsument:innen über langfristige TV-Werbepartnerschaften sehr effektiv gelingt. Wir sehen großes Wachstumspotential für uns in der DACH-Region, wo uns die SevenVentures mit ihrer Marketing-Expertise in einer mehrjährigen Partnerschaft bei der Etablierung unserer Marke unterstützen werden.“
Florian Hirschberger, CEO SevenVentures: „Wir sind überzeugt, dass sich die veganen und nachhaltigen Käseprodukte von Formo im Einzelhandel als Alternative zu konventionellem Käse aus tierischer Milch durchsetzen werden. Wir möchten mit unserer Reichweite möglichst viele Konsument*innen dazu bringen, sich selbst von dem ausgezeichneten Geschmack und der hohen Qualität der Käsesorten zu überzeugen. Wir sind begeistert von dem jungen Unternehmen, das einen ressourcenschonenden Herstellungsprozess mit einer vielversprechenden Markteintrittsstrategie verbindet. Dass Formo mit SevenVentures langfristig zusammenarbeiten wird, unterstreicht unsere Position im Markt beim Aufbau von erfolgreichen Verbrauchermarken.“
Gründer*in der Woche: wasserundoel
Wie Dr. Janine (Nine) T. Bohlmann und Conrad Glitza mit ihrem 2022 gegründeten Naturkosmetiklabel wasserundoel das Thema Skincare im E-Commerce erfolgreich individualisieren.
An einem sonnigen Frühlingstag im Jahr 2022 erschien ein junger Mann namens Conrad in der seit 2018 bestehende Berliner Crememanufactur von Nine, wie er sie heute nennt. Während Conrad sie für fast eine Stunde lang mit Fragen zur Kosmetikherstellung für ein ganz anderes Projekt löcherte, fiel ihm auf, dass binnen kurzer Zeit mehrere Kundinnen und Kunden vorbeikamen, um zu erzählen, wie glücklich sie mit Nines Produkten sind. “Sie springen zu kurz”, meinte Conrad am Ende ihres Gesprächs. “Genau diese Beratung mit genau diesen Produkten — das ist doch das, wonach alle suchen! Sie müssen das online anbieten!” Janines Antwort darauf war zunächst sehr ernüchternd: “Davon habe ich keine Ahnung.” “Darum machen Sie sich keine Sorgen! Sie sind das WAS und ich bin das WIE”, erwiderte Conrad.
Long story short: Anderthalb Wochen später wurde der Beschluss zur Gründung von wasserundoel gefasst — den beiden Stoffen, die in der Natur nicht zusammen sein können und doch gleichzeitig die Basis für eine hervorragende Creme bilden.
Den Kund*innen die beste Pflege zu geben, die sie verdienen – individuell abgestimmt und mit persönlicher Beratung: Das zu ermöglichen, ist die Mission von Conrad und Nine. Über ein in buchstäblich hunderten von Einzelberatungen – persönlich, am Telefon und per E-Mail – entwickeltes Hautanalysetool bekommen sowohl weibliche als auch männliche Kundschaft maßgeschneiderte, natürliche Kosmetik vorgeschlagen, die ihre Hautbedürfnisse erfüllt, ohne dass sie sich selbst im Dickicht des unüberschaubaren Skincare-Markts zurecht finden müssen.
Mit einer Bestellung hört die Begleitung aber nicht auf: Bei Problemen mit der eigenen Haut oder der Anwendung eines Produktes sind die beiden jederzeit für ihre Kund*innen erreichbar. Damit bringt wasserundoel die individuelle Beratung wie in einer familiären Drogerie nun auch in die Online-Welt, in der der eindimensionale Verkauf ohne Käufer*in-Verkäufe*in-Interaktion vorherrscht. Begeisterte Feedbacks geben den beiden recht, so schreibt zum Beispiel Kathrin: „[...] Ich habe zuerst eine ,Diagnose‘ von wasserundoel erstellen lassen und habe die Produkte nach der Empfehlung gekauft. [...]. Meine Haut ist kompliziert, da ich Neurodermitikerin und schon 56 Jahre jung bin.... Mein Hautbild ist im Moment so toll, wie schon seit Jahren nicht mehr. Ich werde nie mehr rumexperimentieren. Ich kann diese Creme also guten Gewissens weiterempfehlen.“
Übrigens: Die Hautpflegeprodukte von wasserundoel sind so rein, dass man sie bedenkenlos essen könnte.
Am Anfang stand also der Zufall. Der ersten Idee folgten dann „ganz klassisch“ die Phasen Design Thinking – Projektmanagement – E-Commerce-Aufbau – Unternehmensentwicklung. Neben einem IBB-Kredit konnte die Umsetzung dank Erbschaft und erfolgreicher vorheriger Berufstätigkeit aus Eigenmitteln finanziert werden – sicher auch ein Glücksfall, den man nicht erzwingen oder voraussetzen kann.
Bei den beiden Gründer*innen handelt es sich um die promovierte Verfahrensingenieurin und seit den 1980ern leidenschaftliche Kosmetikexpertin Dr. Janine („Nine“) T. Bohlmann, die feinste Naturkosmetik nach eigenen, korneotherapeutischen Rezepturen herstellt sowie den von Innovation und Markenaufbau begeisterte Kommunikationswissenschaftler Conrad Glitza. Die beiden unterscheiden sich deutlich sowohl in ihrer beruflichen Herkunft, von der Persönlichkeitsstruktur her – Nine ist eher das stetige, bisweilen etwas zähe, aber immer stabile Öl, Conrad hingegen das fluide, quirlige Wasser ;-) und nicht zuletzt im Alter. Daraus folgte manch zähes Ringen um die passende Strategie, nicht immer leicht, aber immer fruchtbar und intensiv und sicher erfolgreicher, als wenn alle „dieselbe Suppe kochen“ und es kein Korrektiv von außen gibt.
Anstelle der bekannten Tipps, wie man „richtig gründet“, möchten Conrad und Nine lieber einige Fallen nennen, in die man nicht tappen sollte:
1. Kein totes Pferd reiten. Auch bei bester Planung: Nicht jeder Weg funktioniert. Dann gilt es, eingeschlagene Pfade zu beenden und umzukehren, auch wenn es weh tut (man hat ja schon so viel Arbeit investiert ...), denn der tote Gaul erreicht das Ziel nie!
2. Der Start-up-Friedhof ist voll von guten Ideen: Aus der Idee wird mittels gutem Innovationsmanagement etwas „Greifbares“ – aber dann bekommt man es nicht über das „Death Valley“ gehievt. Wichtig ist nun harte Arbeit – oft zäh, selten sexy, aber ohne sie wird aus einer Idee kein Unternehmen, und sei die Idee noch so gut gewesen.
3. Ein Angebot ist gut für den, der es macht: Kaum hat man eine gewisse Sichtbarkeit erreicht, kommen zahlreiche Leute, die etwas Gutes für das junge Unternehmen tun wollen: Akquise von Fördergeldern, einen verbesserten Webauftritt, der die Kund*innenzahl sofort in die Höhe treibt, einen Insider-Zugang zu Verkaufsplattformen etc. pp. Was diese Menschen wirklich wollen, ist Geld zu verdienen – das ist legitim, muss sich aber nicht mit den eigenen Interessen decken bzw. tut es eigentlich nie.
become.1: HR-Tech-Start-up sichert sich 3,3 Mio. Euro Seed-Finanzierung
Das Heidelberger Start-up become.1 wurde 2019 von Friedrich Villhauer und David Wambsganss gegründet und ist eine All-in-One-Plattform für Mitarbeitenden-Benefits.
In Zeiten zunehmenden Fachkräftemangels wird es für Unternehmen immer wichtiger, Mitarbeitende zu binden und neue Talente zu gewinnen. Obwohl Mitarbeitenden-Benefits dabei unterstützen sollen, verfehlen sie oft ihr Ziel: Weniger als die Hälfte der Arbeitnehmenden in Deutschland nutzt die angebotenen Benefits regelmäßig. Ein Hauptgrund dafür ist, dass die Benefits häufig nicht ausreichend auf die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden zugeschnitten sind. Um diesen gerecht zu werden, müssen Unternehmen unterschiedliche Benefits anbieten und verwalten – das ist jedoch mit erheblichem bürokratischen Aufwand und komplexen steuer- sowie sozialversicherungsrechtlichen Regelungen verbunden.
Genau hier setzt become.1 an: „Mit unserer digitalen All-in-One-Plattform für Mitarbeiter-Benefits, die minimalen Aufwand für Arbeitgebende und maximale Flexibilität für Arbeitnehmende bietet, helfen wir Unternehmen dabei, ihre Position gegenüber Mitarbeitenden und Talenten zu stärken“, sagt Friedrich Villhauer, Co-CEO von become.1.
„Wir sorgen dafür, dass Mitarbeitenden-Benefits in doppelter Hinsicht Benefits werden – für Arbeitgebende und ihre Mitarbeitenden. Schon heute zeigen gesteigerte Nutzungsraten unserer Angebote von bis zu über 90 Prozent, dass become.1 einen echten Beitrag zur Mitarbeitenden-Bindung leisten kann“, ergänzt Co-CEO David Wambsganss.
Seit der Gründung 2019 konnte das Start-up nach eigenen Angaben bereits mehrere hundert Kund*innen von sich überzeugen, darunter namhafte Unternehmen wie Hypoport, Stadler Rail, Knuspr, Diconium und Eurofins Genomics. Der Bedarf für eine Lösung wie die von become.1 ist groß, denn die Anforderungen an Corporate Benefits steigen: Mitarbeitende erwarten, dass das Angebot nicht nur vielfältig, sondern auch leicht zugänglich und an ihre persönliche Lebenssituation anpassbar ist. Mit einem vom Arbeitgebenden bereitgestellten monatlichen Budget können sie über become.1 selbst flexibel entscheiden, wie sie ihre Benefits nutzen möchten – ob für die ÖPNV-Monatskarte, das Mittagessen, Sportkurse, private Internetkosten oder KiTa-Gebühren.
Unternehmen wählen über die digitale All-in-One-Plattform aus, welche Benefits sie ihren Mitarbeitenden zur Verfügung stellen. Diese lassen sich einfach, steuerkonform und rechtssicher verwalten sowie nahtlos in bestehende HRM-Systeme (Human Ressource Management) und Lohnabrechnungsprogramme integrieren. So werden Verwaltungsprozesse minimiert, während Unternehmen und Mitarbeitende mehr Flexibilität erhalten. Die Plattform richtet sich an deutsche Unternehmen, bietet jedoch auch Angebote für ihre Mitarbeitenden im europäischen Ausland an. Dazu gehören bereits Österreich, die Schweiz, die Niederlande, Spanien, UK und Luxemburg.
Das frische Kapital kommt vom Lead-Investor D11Z. Ventures, Haufe Group Ventures, dem Start-up BW Innovation Fonds, der von der MBG Baden-Württemberg gemanagt wird, dem High-Tech Gründerfonds (HTGF) sowie von namhaften Business Angels, u.a. Matthias Allmendinger (Taxdoo), Sebastian Koch (ehemals KPMG) und Maru Winnacker (Urania Ventures). Der HTGF und weitere Business Angels waren bereits 2022 an der Pre-Seed-Runde beteiligt, in der u. a. auch Thomas Otter (Acadian Ventures) und Michal Jarocki (ehemals Commerzbank) investierten. Jetzt gewinnt das Start-up mit Haufe Group Ventures zusätzlich einen neuen strategischen Partner. Die Seed-Runde soll den Ausbau des Produktportfolios und die weitere Internationalisierung vorantreiben.
„Die Plattform von become.1 setzt neue Maßstäbe im Management von Mitarbeiter-Benefits. Durch die flexible Lösung wird der Aufwand für Arbeitgeber und -nehmer auf ein Minimum reduziert. Die Kombination aus Nutzerfreundlichkeit und 100-prozentiger Steuerkonformität hat uns als Investor überzeugt“, sagt Jan Ludwig, Investment Manager des Lead-Investors D11Z.Ventures.
Tucan.ai sichert sich Pro FIT-Förderung von rund 712.000 Euro
Das Berliner Start-up Tucan.ai, das sich auf die KI-basierte Analyse großer Datenmengen in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen mit hohen Datenschutzanforderungen spezialisiert hat, erhält die Pro FIT-Förderung der Investitionsbank Berlin (IBB). Das Programm, das anteilig von der Europäischen Union kofinanziert wird, unterstützt Berliner Technologieunternehmen bei Forschungs- und Innovationsvorhaben.
Tucan.ai wurde 2019 von Lukas Rintelen, Florian Polak und Michael Schramm gegründet. Das Unternehmen entwickelt spezialisierte KI-Lösungen für Bereiche, in denen es auf hohe Präzision, Referenzierbarkeit KI-generierter Inhalte und Datensicherheit ankommt – darunter Rechtsabteilungen, Anwält*innen, Forschungseinrichtungen und öffentliche Verwaltungen. Einige namhafte Unternehmen, wie etwa Axel Springer und Porsche (APX), Telefónica Deutschland (Wayra), IBB Berlin (IBB Ventures) und Faraday Venture Partners haben bereits in das Start-up investiert.
„Wir entwickeln ein KI-Tool, das große Mengen an – zum Teil hochsensiblen – unternehmensinternen Gesprächsnotizen und Informationen strukturiert in einem intelligenten Archiv speichert und für Analysen und Abfragen nutzbar macht”, sagt Tucan.ai Co-Founder und Co-CEO Lukas Rintelen, „Die Pro FIT-Förderung verleiht uns dabei Rückenwind und ist ein wichtiger Baustein für den KI-Standort Berlin.”
340.000 Euro kommen vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung
Die Gesamtsumme der Förderung beträgt etwa 712.000 Euro, wovon 340.000 Euro durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziert werden, und ist an konkrete Ziele gebunden:
- Stellt eine Person eine Frage an die KI, muss die Antwort vollständig transparent und nachvollziehbar sein, indem zum Beispiel die Textstellen eines Vertrags oder eines Gesprächsprotokolls ausgegeben werden, auf denen eine KI-generierte Antwort basiert. „Unsere KI ist auf die Branchen spezialisiert, in denen es auf höchste Präzision ankommt. Dazu zählen zum Beispiel Rechtsabteilungen, Anwaltskanzleien, die Marktforschung und die öffentliche Verwaltung. Indem wir große Datenmengen, zum Beispiel mehrere hundert Seiten lange Verträge, in kleine Inhaltspakete, sogenannte Chunks, aufbrechen, können wir deutlich präzisere Ergebnisse liefern als beispielsweise ChatGPT”, sagt Mitgründer und CTO Michael Schramm.
- Zudem basiert das Projekt auf der Integration von Large Language Models (LLMs) und Spracherkennungstechnologie. Sprachvariationen und Kontext-Sprünge müssen präzise erkannt werden.
- Eine dritte Anforderung ist die Einbindung der neuen Technologie in die bereits bestehende Enterprise-Lösung von Tucan.ai.
Die Pro FIT-Förderung der Investitionsbank Berlin (IBB) unterstützt technologieorientierte Unternehmen in Berlin bei der Umsetzung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Die Förderung zielt darauf ab, Innovationen und neue Technologien voranzutreiben, insbesondere in den frühen Phasen der Entwicklung. Sie bietet finanzielle Unterstützung für Forschungs- und Innovationsvorhaben und wird teilweise von der Europäischen Union kofinanziert. Die Fördermittel können für projektbezogene Personalausgaben, Fremdleistungen, Materialausgaben und Markteinführungsausgaben verwendet werden.
Social Impact Republic: neue Initiative für Impact-Gründende
Mit der Initiative Social Impact Republic bündeln fünf deutsche Gründungszentren ihre Kräfte für gemeinwohlorientierte Start-ups und Impact Unicorns für mehr Impact-Gründungen.
Im Rahmen der neuen Initiative „Social Impact Republic” schließen sich fünf Start-up-Zentren aus ganz Deutschland zusammen, um gemeinsam eine Brücke zwischen der High-Tech-Gründungsszene und dem Social Entrepreneurship-Sektor aufzubauen. Ziel ist es, Gründungsinteressierte für gemeinwohlorientierte Themen zu begeistern, bestehende Angebote für Impact Start-ups auszuweiten und die Entwicklung technologischer Innovationen mit gesellschaftlicher Wirkung zu unterstützen. So sollen auch die Rahmenbedingungen für aufstrebende Impact Unicorns – Start-ups mit einer Bewertung von über einer Milliarde Euro – verbessert werden. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Initiative.
Impact Start-ups zielen darauf ab, eine positive gesellschaftliche Wirkung zu entfalten. Ob Klimakrise, Bildungsgerechtigkeit, Inklusion oder Nutzung digitaler Lösungen für den Gesundheitssektor: Gründende von Impact Start-ups entwickeln Lösungen für diese Herausforderungen und verändern die Gesellschaft nachhaltig zum Positiven. Allerdings fehlt es oft an den passenden Rahmenbedingungen. Beispielsweise spielt der gesellschaftliche Mehrwert von Start-ups bei Investitionen am privaten Kapitalmarkt kaum eine Rolle. Deshalb stellt gerade die Finanzierung von existierenden Lösungen und die Entwicklung von Prototypen eine Hürde dar (Quelle: DSEM 2024). Hier setzt die neue Initiative an.
Brücke zwischen Social-Impact- und High-Tech-Sektor
„Social Impact Republic“ bündelt die Angebote der Gründungsmitglieder PHINEO aus Berlin, Founders Foundation aus Bielefeld, appliedAI Institute for Europe in Heilbronn, UnternehmerTUM aus München und DIZ Rostock. Impact Gründende erhalten so Zugriff auf die Gründungsförderung für High-Tech-Start-ups.
Das umfassende Angebot beinhaltet:
Create Track: Gründungsinteressierte werden von ihrer Impact Idee über den Bau eines Prototypen bis zur Finanzierung und Aufbau eines Gründungsteams unterstützt.
Accelerate Track: Bestehende Impact Start-ups werden bei der Skalierung ihres bereits existierenden Produkts oder ihrer Dienstleistung unterstützt. Ziel ist es, die positive Wirkung ihrer Lösung zu entfalten und das festgelegte soziale Problem zu bewältigen.
Transform Track: High-Tech Start-ups, die bisher kaum im Impact Bereich aktiv waren, werden unterstützt, ihre technologische Innovation für die Lösung sozialer Herausforderungen einzusetzen.
„Mit dem Aufbau der Social Impact Republic beschleunigen wir die Entwicklung des Ökosystems für Soziale Innovationen in Deutschland und tragen dazu bei, eine neue Gründungswelle auszulösen. Mit unserer Förderung wollen wir ein nationales Netzwerk etablieren, um Gründungsteams dabei zu unterstützen, Innovationen mit Impact zu fördern. Denn Innovationen sind der Schlüssel zur Bewältigung der großen Herausforderungen unserer Zeit“, sagt Mario Brandenburg, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung.
Alle deutschen Gründungszentren sind eingeladen, sich an der „Social Impact Republic” zu beteiligen. Die Initiative wird am 3. September 2024 auf dem „Startups for Tomorrow” Festival in München vorgestellt.
Thryve: 4 Mio. Euro Serie-A-Finanzierung für Berliner HealthTech
Thryve ist ein führender Anbieter für die Integration von Gesundheits- und Fitness-Trackern. Mit dem frischen Kapital soll die Plattform in über 20 Ländern ausgebaut und die Analysefähigkeiten zur Früherkennung von Krankheiten weiter verbessert werden.
Thryve, ein auf B2B-Gesundheitsdatenintegration und -analyse spezialisiertes Unternehmen, hat den erfolgreichen Abschluss einer Serie-A-Finanzierungsrunde in Höhe von 4 Millionen Euro bekannt gegeben. Ihre API ermöglicht es Gesundheitsdiensten auf der ganzen Welt, den Gesundheitszustand einer Person rund um die Uhr und über Hunderte von Gesundheitstrackern hinweg einheitlich zu erfassen und zu analysieren, und stellt damit einen entscheidenden Infrastrukturbaustein für eine präventive, automatisierte Versorgung rund um die Uhr bereit.
Thryve integriert sich nahtlos in andere Dienste und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass jede(r) von uns die Technologie bereits genutzt hat, ohne es zu bemerken. In ganz Europa haben mehr als 50 Millionen Menschen allein über ihre Krankenkasse Zugang zu Thryves Lösung in Bonus- und Präventionsprogrammen, von der AOK in Deutschland bis zu Marktführer Sanitas in Spanien. Digitale Therapien wie der DiGA-Spitzenreiter Sidekick Rx, der sowohl die höchsten Gesamtnutzer*innenzahlen als auch die höchsten Wiederverordnungsraten für seine Adipositas-Behandlung Zanadio vorweisen kann, verlassen sich ebenfalls auf die Berliner, um die Intervention und proaktive Versorgung mit Tracker-Daten zu verbessern.
Enorme Nachfrage und großes Potenzial
Die schrumpfende Erwerbsbevölkerung kombiniert mit einer alternden Bevölkerung führen in den Industrieländern weltweit zu einer zunehmenden Kluft zwischen Gesundheitsproblemen und Versorgungskapazitäten im Gesundheitswesen. Verschärfend kommt dazu, dass allein in Deutschland in den nächsten fünf Jahren mehr als 30 Prozent der Ärzt*innen in den Ruhestand gehen werden. Digitale Lösungen zur Gesundheitsversorgung ermöglichen eine direktere und einfachere Versorgung, ein Markt der gestützt von Politik, Kostenträgern und zunehmend digital affinen Verbraucher*innen jährlich um mehr als 20 Prozent wächst. Da inzwischen jede(r) Zweite zusätzlich ein Wearable oder Gesundheitstracker nutzt, ist die Verknüpfung dieser Daten durch Thryve ein wesentlicher Baustein für die frühzeitige Erkennung von Krankheiten und eine automatisierte Gesundheitsversorgung rund um die Uhr.
Mehr als nur einfachen Datenzugang
Thryve will sowohl die Früherkennung als auch die Behandlung von Krankheiten vollautomatisch zu Hause vorantreiben, indem es rasant zunehmende Datenverfügbarkeit von Gesundheitstrackern nicht nur einfacher integrierbar macht, sondern auch die individuelle Gesundheit analysiert. Die neue Finanzierung soll nicht nur für den Ausbau der Kund*innenbasis in mehr als 20 Ländern genutzt werden, sondern auch, um die Fähigkeiten in den Bereichen Analyse und Gesundheitsprävention massiv auszubauen. Bereits jetzt ermöglicht die Datenplattform Bewertungen der mentalen Gesundheit, der Herzgesundheit oder der Bewegung. Über die Erweiterung und Erforschung neuer Gesundheitsanalysen gemeinsam mit mehr als 20 Forschungspartner*innen hinaus, sollen Kund*innen zukünftig ebenfalls die Möglichkeit haben, eigene Algorithmen auf der Plattform laufen zu lassen.
Mehr als nur Vereinheitlichung von Schnittstellen
Die Datenplattform von Thryve vereinheitlicht die Integration von mehr als 100 Datenschnittste-len („APIs“) und löst die Komplexität im Zugriff auf Daten aus Wearables wie der Apple Watch, dem Oura Ring oder speziellen Gesundheitssensoren. Täglich verarbeitet Thryve mehr als eine Milliarde Datensätze und stellt bereinigte, annotierte Daten, zertifiziert für Sicherheit (ISO27001) und Qualität (ISO9001), bereit. Die KI-Kompetenz des Unternehmens wurde bereits während der Corona-Pandemie bekannt, als die Datenplattform im Rahmen der Corona-Datenspende des Robert Koch-Instituts zur Früherkennung von Infektionen eingesetzt wurde.
Starke Partner für die nächsten Wachstumsschritte
Die Finanzierungsrunde wurde vom belgischen VC Capricorn Partners angeführt, mit Beteiligung von IBB Ventures sowie den auf digitale Gesundheit spezialisierten Fonds CRB aus Spanien und dem deutschen Carma-Fonds. Mit dem frischen Kapital soll die Plattform in über 20 Ländern ausgebaut und die Analysefähigkeiten zur Früherkennung von Krankheiten weiter verbessert werden.
Antoine D´Hollander, Investment Director Capricorn Partners: „Dieses Investment steht im Einklang mit unserer Investitionsstrategie, mit der wir auf die Nutzung von Gesundheitsdaten aus der realen Welt für personalisierte Prävention und effektivere Therapien abzielen. Wir sind begeistert von Thryves Lösung zur Schaffung eines kosteneffizienten Gesundheitsökosystems durch die Integration von Daten aus zahlreichen tragbaren Geräten und Gesundheits-Apps, die eine maßgeschneiderte, bessere Gesundheitsversorgung ermöglichen.“
Friedrich Lämmel, CEO Thryve: “Das Gesundheitswesen befindet sich in einem fundamentalen Umbruch. Ich bin überzeugt, dass wir mit unserer Plattform der Branche helfen, Millionen von Arztbesuchen überflüssig zu machen und das Leben der Menschen in den nächsten fünf Jahren um 20 gesunde Jahre zu verlängern. Wir freuen uns über das Vertrauen von führenden europäischen Gesundheitsinvestoren bei der beschleunigten digitalen Transformation der Gesundheitsbranche.“
assetbird: 2,4 Mio. Euro für Berliner PropTech-Start-up
Das 2020 gegründete Berliner Start-up assetbird hat Wachstumskapital in Höhe von 2,4 Mio. Euro von 468 Capital und IBB Ventures eingeworben. Die Summe soll in den Ausbau des Teams sowie der Softwareplattform für den Immobilienankauf fließen.
Auch im Jahr 2024 erfassen Immobilienunternehmen neue Angebote, E-Mails und Dokumente noch manuell in verschiedenen Excel-Listen und Ordnern. Das Berliner Start-up assetbird – 2020 gegründet und geleitet von Co-Founder & CEO Tobias Dochow, Co-Founder & CSO Nico Kramp sowie Co-Founder & CTO Christian Sauer – bietet mit seiner Software eine digitale Lösung für den Immobilienankauf, um diese veralteten Prozesse effizient abzulösen. Unternehmen aller Größen, Assetklassen und Geschäftsmodelle erfassen damit Angebote automatisch, priorisieren ihre Pipeline und werten eigene Marktdaten aus.
Seit der Gründung vor vier Jahren haben die Gründer assetbird als Marktstandard etabliert. Finanziert mit ausgewählten Business Angels ist das Start-up nach eigenen Angaben heute profitabel. Das überzeugte die Gründer, jetzt weiter in das Wachstum des Unternehmens zu investieren und mit 468 Capital und IBB Ventures eine Finanzierung in Höhe von 2,4 Mio. Euro aufzunehmen. Das Geld wird in den Ausbau der Plattform und des Teams fließen.
„Wir haben seit dem ersten Tag das Produkt im engen Austausch mit unseren Kunden entwickelt. Dabei ist schnell eine engagierte Community entstanden, mit der wir trotz kleinem Team einen nachgefragten Marktstandard etablieren konnten. Neben der einfachen Bedienbarkeit schätzen unsere Kunden besonders die neuen Wachstumsimpulse, die wir mit assetbird in die traditionelle Immobilienwelt bringen”, sagt assetbird-CEO Tobias Dochow.
Emanuel Pallua von 468 Capital: „Wir sehen nur wenige Startups, die sich so schnell in einer Branche als klarer Marktführer etablieren konnten - und das trotz herausfordernder Marktlage mit vielen Insolvenzen, gestiegenen Zinsen und hohen Baukosten. Nun steht der neue Wachstumszyklus bevor und unser Invest darf assetbird unterstützen, diesen erfolgreich in die Tat umzusetzen.”
„Uns begeistert, wie fokussiert assetbird eine Lösung für den Immobilien-Mittelstand entwickelt hat, die dessen Bedürfnisse passgenau abdeckt. Nicht zuletzt überzeugte uns, wie das Team um die Gründer Tobias, Nico und Christian Startup- und Industrie-Expertise vereint und so ein hohes Wertschöpfungspotenzial für Immobilienunternehmen hebt”, so Jessica Wimalasooriyar von IBB Ventures.
Und das sei – so die Gründer – erst der Anfang einer neuen Geschäftsphase, in der die ambitionierten Berliner – auch dank der Finanzspritze – ihr Standard-Tool für den Immobilienankauf und die nahtlose Zusammenarbeit von Immobilienunternehmen weiter nach vorne treiben werden.
Media Scale-up Fellowship
Der Wachstums-Booster für Medien-Start-ups aus Bayern – powered by Media Lab Bayern - jetzt bewerben.
Das Media Lab Bayern unterstützt Start-ups beim Skalieren und hat dafür das Media Scale-up Fellowship ins Leben gerufen – ein Programm, das bereits bestehenden Start-ups bei der Weiterentwicklung am Markt hilft. Mit maßgeschneiderten Wachstumsstrategien, Fördergeldern bis zu 50.000 Euro, individuellen Coachings und einer starken Founder Community in der Medienbranche begleitet das Fellowship Startups auf ihrem Weg zum Erfolg. Firmen mit Sitz in Bayern und einem marktreifen Produkt sind aufgerufen, sich zu bewerben und den nächsten großen Schritt zu gehen.
Voraussetzungen für die Bewerbung
Bewerben können sich Gründer*innen, die ein funktionierendes Produkt am Markt und einen Firmensitz in Bayern haben. Das Start-up sollte maximal vier Jahre bestehen und ein medienspezifisches Produkte anbieten, z.B. in den Bereichen Publishing Workflows, AI & Machine Learning Tools, Ad-Tech Value Chain, Virtual & Augmented Reality, Data & Analytics Software, Produktionssoftware oder Content & journalistische Inhalte.
Die Bewerbungsphase endet am 6.10.2024
Hier gibt's alle Infos zur Bewerbung
Hopper Mobility: über 1,6 Mio. Euro Kapital für Kabinen-E-Bike
Die 2021 von Martin Halama, Philipp Herrmann und Torben Müller-Hansen gegründete Hopper Mobility GmbH entwickelt eine Mobilitätslösung für zukunftsfähigen, urbanen Individualverkehr, positioniert zwischen E-Bike und Auto.
Nun hat Hopper Mobility erfolgreich eine Finanzierungsrunde auf dem Privatinvestoren-Netzwerk Companisto abgeschlossen und sich insgesamt rund 1,63 Millionen Euro frisches Kapital gesichert. Dabei beteiligten sich rund 310 Companisten und Co-Investor*innen. Das Start-up stellt mit dem HOPPER ein überdachtes E-Bike her, das die Vorteile von Fahrrad und Auto miteinander vereint und gerade im Stadtverkehr eine schnelle, nachhaltige und komfortable Alternative zu gängigen Verkehrsmitteln liefert.
Das von Hopper Mobility entwickelte Kabinen-E-Bike ist speziell auf die Bedürfnisse von Stadtbewohner*innen zugeschnitten. Durch die Zulassung als Pedelec kann es sowohl auf der Straße als auf Radwegen oder in Parks genutzt werden. Privatpersonen sowie ambulante Pflegedienste, Essens- oder Medikamenten-Lieferdienste, Handwerker*innen und großflächige Hotels und Resorts profitieren von der Flexibilität dieses Premium-Elektromobils. Dank Dach und selbsttragender Karosserie kommt der HOPPER das ganze Jahr und bei jeder Witterung zum Einsatz. Darüber hinaus sind das patentierte Bremssystem, das Solardach zur Aufladung der Batterie und die Möglichkeit, auf der Stelle zu wenden besondere Merkmale des HOPPER.
Das Team rund um die Gründer von Hopper Mobility, Martin Halama, Philipp Herrmann und Torben Müller-Hansen, erhält mit der erfolgreich abgeschlossenen Finanzierungsrunde Kapital, welches für die Weiterentwicklung den Vertrieb und die Skalierung der Produktion des Kabinen-E-Bikes genutzt wird. Darüber hinaus konnte das Hopper Mobility Team mit knapp 310 investierten Companisten die Expertise des Netzwerks gewinnen und kann künftig von deren Wissen und Erfahrungen profitieren.
„Überall auf der Welt richten Städte und Kommunen ihre Verkehrs- und Flächennutzungskonzepte neu aus. Sie schaffen mehr Platz für Menschen, die mit dem ÖPNV, zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind. Mit dem HOPPER treffen wir damit einen Zeitgeist: der HOPPER bietet nachhaltige Individualmobilität und schließt die Lücke zwischen Auto und Fahrrad. Das Kapital aus der aktuellen Investmentrunde nutzen wir um dem großen Interesse, das uns entgegenschlägt, gerecht zu werden und den HOPPER schnell und in großer Zahl auf die Straße zu bringen. Vielen Dank an die über 300 Investierenden für das Vertrauen und die Unterstützung“, sagt Torben Müller-Hansen.
XO Life: Münchner MedTech-Start-up erhält 7 Mio. Euro
Das von Dr. Friderike Bruchmann und Johannes Bachhuber gegründete Digital-Health-Start-up XO Life hat mit seiner ImpactMonitor™-Plattform eine weltweit einzigartige Metaplattform zur digitalen Produkt- und Therapieunterstützung für Patient*innen geschaffen.
Ein Konsortium aus vier Risikokapitalgesellschaften investiert 7 Millionen Euro in die internationale Expansion der ImpactMonitor™-Plattform, die eine Alternative zu herkömmlichen Suchen wie auf Google, Facebook, TikTok oder Instagram darstellt. Die Hauptinvestoren sind Sandwater und Grazia Equity mit Beteiligung von Vi Partners und Bayern Kapital. Bestehende Investoren wie Aescuvest, Winning Mindset Ventures und Isartal Ventures sind erneut beteiligt.
Mehr Information und Kommunikation für Patient*innen
Patient*innen haben ein großes Bedürfnis nach Information und Kommunikation, wenn sie eine Diagnose oder ein Medikament erhalten. 70 Prozent recherchieren mindestens einmal pro Woche online, wobei Google und Facebook die erste Wahl sind. Allerdings sind Online-Inhalte oft für Suchmaschinen optimiert und statt kuratierter Informationen bekommen Suchende Werbung ausgespielt. Nur 8 von 10 Patient*innen vertrauen daher Online-Informationen. Sie fühlen sich allein gelassen und unsicher.
„Diese Investition wird es uns ermöglichen, unsere Technologie weiterzuentwickeln und international zu expandieren. Nachdem wir unseren Erfolg auf dem deutschen Markt unter Beweis gestellt haben, möchten wir die globalen gesundheitlichen Herausforderungen angehen und unsere innovativen Lösungen einem breiteren Publikum zugänglich machen", sagt Dr. Friderike Bruchmann, Mitbegründerin und CEO von XO Life.
ImpactMonitor™: Meta-Plattform für digitale Patient*innenunterstützung
XO Life mit Sitz im Münchner Technologiezentrum MTZ, hat eine Meta-Plattform entwickelt, die als digitale Begleiterin für Patient*innen in Bezug auf ihre Medikamente, Produkte, Therapien und Krankheiten dient. Die Plattform versorgt Patient*innen mit verifizierten medizinischen Informationen, sammelt Feedback, sogenannte von Patient*innen berichtete Ergebnisse, bietet reale Einblicke von anderen Betroffenen und ermöglicht Austausch sowie medizinische Unterstützung.
Pharma- und MedTech-Hersteller*innen sowie andere Akteur*innen des Gesundheitswesens bieten spezifische Produkt- und Therapiebereiche über die Plattform an. Die ImpactMonitor™-Plattform hilft Hersteller*innen und Forschungseinrichtungen (letzteren kostenlos), die Bedürfnisse und Präferenzen von Patient*innen zu ermitteln und unterstützt die Entwicklung neuer patientenorientierter Therapien.
Um ein objektives und kostenloses Nutzer*innenerlebnis zu gewährleisten, gibt es keine exklusiven Inhalte oder Sponsoring durch Hersteller*innen. Die Registrierung auf der ImpactMonitor™-Plattform erfolgt schnell, kostenlos und einfach über Mac, PC oder die App für iOS und Android.
7 Mio. Euro für die internationale Expansion der ImpactMonitor™-Plattform
Die Investitionsrunde wird von dem norwegischen VC Sandwater und dem deutschen VC Grazia Equity angeführt. Der Schweizer VC VI Partners und der öffentliche VC Bayern Kapital sind Co-Investoren. Bestehende Investoren wie Aescuvest, Winning Mindset Ventures und Isartal Ventures sowie zahlreiche weitere Investoren und Family Offices aus dem Gesundheits- und Pflegebereich beteiligen sich ebenfalls an dieser Finanzierungsrunde.
Morten E. Iversen, Partner bei Sandwater, erklärt: „Wir sind begeistert von den einzigartigen Chancen und Möglichkeiten der Meta-Plattform von XO Life. Wir sind überzeugt, dass die ImpactMonitor™-Plattform eine wichtige Lücke im Gesundheitswesen schließen wird, indem sie umfassende Gesundheitsinformationen und Patientenunterstützung in ganz Europa und darüber hinaus bietet.“
Jochen Klüppel, Partner bei Grazia Equity, betont: „XO Life hat eine beeindruckende digitale Metaplattform entwickelt und aufgebaut. Unterstützt von einem starken VC-Konsortium kann das Team, das über technische Expertise in Medizin, Naturwissenschaften und Informationstechnologie verfügt und Talente aus mehr als 13 Nationen vereint, die ImpactMonitor™-Plattform auf das nächste Level heben. Wir setzen auf die Besten der Besten, um eine ganze Branche zu revolutionieren!“
Arnd Kaltofen, Partner bei Vi Partners, ergänzt: „Die Kombination aus fundierten medizinischen Informationen und einer intuitiven Plattform ist auf die heutigen Patienten Bedürfnisse zugeschnitten. Darüber hinaus liefert die Impact-Monitor™-Plattform Ärzten, medizinischen Einrichtungen und Unternehmen wertvolle Erkenntnisse über die Bedürfnisse und Präferenzen der Nutzer*innen und kann so die Entwicklung neuer, patientenorientierter Therapien unterstützen.“
Markus Mrachacz, Geschäftsführer bei Bayern Kapital, sagt: „Die intuitive Plattform von XO Life bietet Patient*innen validierte medizinische Informationen und liefert medizinischen Einrichtungen und Pharmaunternehmen bessere Einblicke in die Fragen und Bedürfnisse von Patienten. Diese Kombination macht XO Life für uns zu einer spannenden Chance im Bereich der digitalen Gesundheit.“
Global Entrepreneurship Survey 2024 – Fokus Kleinunternehmen
Anlässlich des diesjährigen World Entrepreneurs Days veröffentlicht GoDaddy neue Daten seiner globalen Studie. Beleuchtet werden die Beweggründe, Hindernisse und Erfolge von Kleinunternehmer*innen in der DACH-Region.
Was motiviert Menschen dazu, ihre sicheren Jobs aufzugeben und den Schritt ins Unternehmertum zu wagen? In einer Welt, die sich ständig wandelt, ist der Weg in die Selbständigkeit eine Reise voller Herausforderungen und Erfolgsgeschichten.
GoDaddy, weltweit agierender Anbieter von Websites und Domains, veröffentlicht die Ergebnisse seiner Global Entrepreneurship Survey 2024. Sie beleuchten die Beweggründe, Hindernisse und Erfolge von Unternehmer*innen in der DACH-Region.
Motivationen und erste Hürden
Die Umfrage zeigt die vielfältigen Hintergründe der heutigen Unternehmer*innen. Die Mehrheit der Befragten gehört den Millennials (36 %) und der Generation X (34 %) an, gefolgt von den Babyboomern (22 %) und der Generation Z (8 %). Bildungstechnisch haben 61 % der Befragten einen Schul- oder Ausbildungsabschluss, 24 % verfügen über einen Universitätsabschluss, und 15 % besitzen einen höheren akademischen Grad.
Die Hauptmotive für den Schritt in die Selbständigkeit waren das Verfolgen einer Leidenschaft (31 %), der Wunsch nach mehr Flexibilität (18 %) und die Notwendigkeit eines beruflichen Neuanfangs (16 %).
Auffällig ist, dass 40 % der Unternehmer*innen ihre Firmen seit weniger als fünf Jahren führen, was auf eine dynamische und lebendige Gründerszene in der DACH-Region hinweist. Unabhängig davon, ob sie gerade erst gestartet sind oder schon länger am Markt agieren – die frühen Phasen des Unternehmertums sind häufig von großen Herausforderungen geprägt. Zu den größten Hürden beim Unternehmensstart zählten die Online-Vermarktung (31 %), steuerliche Fragen (25 %) sowie fehlendes Fachwissen in der Geschäftsplanung und -führung (24 %). Um diese Hindernisse zu überwinden, setzten Unternehmer*innen ihre finanziellen Ressourcen strategisch ein: Die ersten Investitionen flossen dabei vor allem in Ausrüstung (20 %), Inventar (13 %) und Online-Marketing (13 %).
Aktuelle Herausforderungen und digitale Transformation
Mit dem Wachstum eines Unternehmens verändern sich auch die Herausforderungen. Derzeit sehen 48 % der Befragten Kund*innenbelange als ihre größte Herausforderung an, gefolgt von finanziellen Schwierigkeiten (26 %) und Problemen im Umgang mit Mitarbeitenden (23 %).
Der verstärkte Fokus auf Equipment (27 %) verdeutlicht die Relevanz einer digitalen Transformation. Unternehmer*innen investieren zunehmend in den Ausbau ihrer digitalen Infrastruktur, darunter insbesondere in Online-Marketing (16 %) und die Entwicklung neuer Produkte (13 %). Für viele könnte dieser digitale Wandel der Schlüssel zu neuen Wachstumschancen und langfristigem Erfolg sein.
Beratung suchen und Erfolg messen
Mentoring spielt eine zentrale Rolle im unternehmerischen Werdegang: 46 % der Geschäftsinhaber*innen haben sich Rat bei erfahrenen Mentor*innen geholt. Unternehmer*innen sind sich einig, dass ihnen diese Unterstützung dabei hilft, die Komplexität des Geschäftsalltags zu meistern und entscheidend zu ihrem Erfolg beiträgt.
Die positiven Auswirkungen des Unternehmertums sind deutlich spürbar: 85 % der Befragten berichten, dass sich ihr Leben seit dem Start ihrer unternehmerischen Tätigkeit verbessert hat.
Diese Zufriedenheit motiviert viele, höhere Ziele zu verfolgen: 63 % der Unternehmen generieren bereits bis zur Hälfte ihres Umsatzes online, und 98 % derjenigen, die derzeit ein zusätzliches Einkommen erzielen, streben an, dieses zum Haupteinkommen zu machen. Dies unterstreicht die wachsende Bedeutung digitaler Plattformen und den starken Willen zur finanziellen Unabhängigkeit.
Mit Blick auf die Zukunft erwarten 52 % der Befragten eine positive Geschäftsentwicklung in den nächsten drei bis fünf Jahren – ein Ausdruck ihres Optimismus und ihres Vertrauens in ihre unternehmerischen Fähigkeiten.
Über die Umfrage: Die GoDaddy Entrepreneurship Survey 2024 wurde im Januar 2024 von Advanis u.a. in Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgeführt. Als Stichprobenkriterium dienten Kleinunternehmen, wobei Unternehmen anhand der Mitarbeitendenzahl definiert wurden (1 bis 49 Mitarbeitende). Insgesamt wurden 4.383 Personen befragt.
in.hub: Mio. Finanzierungsrunde für IIoT-Start-up
Das 2017 von Marco Neubert und Christian Groß gegründete Chemnitzer Soft- und Hardware-Start-up in.hub sichert sich in einer Series-A-Finanzierung einen siebenstelligen Betrag vom TGFS Technologiegründerfonds Sachsen.
Die in.hub GmbH wurde 2017 von Marco Neubert und Christian Groß in Chemnitz gegründet. Seitdem entwickelt und vertreibt es mit „siineos“ eine anpassbare, modular erweiterbare und herstellerunabhängige Lösung, die Hard- und Software-Komponenten umfasst. Anwender sind kleine und mittelständische Unternehmen, die dank siineos bessere Dateneinblicke in ihre Prozesse und Maschinen bekommen. Die Lösung ist im Vergleich zu herkömmlichen Produkten einfacher, schneller und günstiger zu implementieren.
Die Anwender*innen erhalten dank siineos Informationen über ihre teils schon länger laufenden analogen Maschinenparks, z.B. exakte Temperaturwerte, Stromspitzen oder die genaue Auslastung und Stillstandsgründe. Mithilfe dieser Informationen können die Betreiber*innen einem Verschleiß besser vorbeugen, die Auslastung effizienter managen und Energie sowie CO2 einsparen. All diese Feautures sind im Vergleich mit Marktbegleiter*innen komplett offline auch ohne Cloud nutzbar.
Das in.hub-Team besteht aus 15 Personen und wird operativ von den Gründern Marco Neubert und Christian Groß geführt. Die beiden Ingenieure haben bereits in früheren Tätigkeiten mehrjährige Erfahrung bei Entwicklung und Vertrieb mit der gleichen Zielkund*innenstruktur gesammelt und so das Start-up in kurzer Zeit zu einem stabilen Umsatzwachstum geführt.
„Unsere Vision ist es, IIoT im Mittelstand zu etablieren und die Digitalisierung analoger Maschinen für alle produzierenden Unternehmen möglich zu machen“, erklärt Mitgründer Christian Groß. „Mit unserer Lösung bieten wir eine neue Analysemöglichkeit für unsere Kunden und somit letztlich einen ganz neuen Betrieb und Einsatz ihrer Maschinen“, ergänzt Co-Founder Marco Neubert.
Die Gründer planen, mit den zusätzlichen finanziellen Mitteln sowohl den Vertrieb auszubauen als auch ihre Hardware/Software-Lösung weiter zu optimieren. Zudem soll eine Plattform für zusätzliche Applikationen aufgebaut werden, damit Kunden auf einfachem Weg weitere wertvolle Informationen und Einblicke in ihre Maschinen erhalten. Perspektivisch soll die Plattform auch externen Entwicklern über ein Provisionsmodell zugänglich gemacht werden.
TGFS-Geschäftsführer Sören Schuster zur Transaktion: „Bei in.hub handelt es sich um ein attraktives Wachstumsunternehmen mit einem engagierten und erfahrenen Team, das neue Geschäftsfelder im Softwarebereich erschließen will. Die Gesellschaft bewegt sich in einem etablierten Markt mit deutlichem Upside-Potenzial. Insofern freuen wir uns, als TGFS das Team von in.hub bei seiner Entwicklung zu begleiten.“
Gründer*in der Woche: Impossible Cloud
Wie die Serial Entrepreneurs Dr. Kai Wawrzinek und Dr. Christian Kaul mit Impossible Cloud den europäischen Cloud-Markt aufmischen, um den digitalen Fortschritt Europas aktiv mitzugestalten.
Europas kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) stehen vor einer erheblichen Herausforderung: Der gegenwärtige Cloud-Markt ist von einer zentralisierten Machtstruktur geprägt, in der wenige große, oft außereuropäische Tech-Giganten den Ton angeben. Diese Monopolisierung führt nicht nur zu überhöhten Kosten und eingeschränkter Flexibilität, sondern birgt auch Risiken in Bezug auf die Datensouveränität.
Dr. Kai Wawrzinek, erfahrener Unternehmer, EY Entrepreneur of the Year und Gründer des Mobile-Gaming-Riesen Goodgame Studios, hat aus erster Hand erlebt, wie die monopolistischen Strukturen großer Cloud-Anbieter die Bedürfnisse europäischer Unternehmen nicht adäquat erfüllen können – insbesondere hinsichtlich Preisgestaltung, Datenhoheit, Privatsphäre und Einhaltung von europäischen Datenschutzprinzipien. „Angesichts des exponentiellen Wachstums der Datenmengen und der aktuellen Entwicklungen in der europäischen Datenpolitik ist deutlich geworden, dass eine immense Lücke zwischen der heutigen Cloud-Infrastruktur und dem klafft, was europäische Unternehmen in den nächsten fünf Jahren benötigen werden“, so Kais Erkenntnis.
Gaming und Cloud – wie geht das zusammen?
Als promovierter Jurist und strategischer Kopf hinter Goodgame, betrachtet Kai den Cloud-Markt mit einem besonders kritischen Auge. Im Online Gaming, wo Zehntausende von Spieler*innen gleichzeitig in digitalen Welten agieren, tritt die immense Bedeutung einer zuverlässigen, skalierbaren und schnellen Speicher-Infrastruktur besonders deutlich zutage. Um die täglich anfallenden massiven Datenströme zu handeln, experimentierte man bei Goodgame mit allen erdenklichen Speicher-Modellen und Kombinationen aus diesen – von reinen On-prem-Lösungen über hybride Ansätze bis hin zum vollständig Cloud-basierten und teuren Speicher-Angebot der Hyperscaler. Eines wurde dabei schnell klar: Die Abhängigkeit von zentralisierten Cloud-Diensten kann künftig zu Engpässen führen, die nicht nur die Spielerfahrung beeinträchtigen, sondern auch die geschäftliche Flexibilität und Skalierung hemmen.
Die damit einhergehende Frustration sowie die hohen Kosten und starren Strukturen der marktbeherrschenden Cloud- Anbieter*innen – Stichwort: Vendor Lock-in – motivierten Kai und seine Mitstreitende, über Alternativen nachzudenken – die Geburtsstunde von Impossible Cloud. „Die Zeit bei Goodgame hat uns gelehrt, dass wahre Innovation oft aus der Notwendigkeit entsteht, bestehende Grenzen und Frustration zu überwinden“, so der Unternehmer rückblickend.
Die Gründung: Vordenker aus Hamburg
Impossible Cloud wurde 2021 in Hamburg ins Leben gerufen. Kai sah im damit verbundenen Neudenken der CloudInfrastruktur auch die Gelegenheit, den Markt grundlegend zu verändern. Seine Vision einer dezentralisierten und souveränen Cloud-Infrastruktur für Europa fand schnell Anklang bei seinem Mitgründer Dr. Christian Kaul. Der promovierte Neurowissenschaftler und Serienunternehmer bringt seine umfangreiche Erfahrung aus der Beteiligung an Projekten wie Groupon und Airbnb bei Impossible Cloud als COO ein.
Der gemeinsame unternehmerische Geist und das Streben nach Innovation hatten die beiden bereits zuvor angetrieben, Goodgame zu einem Milliardenbusiness zu entwickeln; gemeinsam bilden Sie nun auch die Führungsspitze bei Impossible Cloud. „Unsere gemeinsame Vergangenheit und das Ziel, eine dezentrale Cloud-Infrastruktur für Europa zu schaffen, die technologisch fortschrittlich und gleichzeitig tief in den Werten der Datensouveränität verwurzelt ist, bilden das Fundament für die Gründung von Impossible Cloud“, so Mitgründer Christian.
Dezentral und Web3-basiert
Ein markantes Merkmal des jungen Start-ups: Die Cloud-Architektur ist dezentral und beruht in Teilen auf Web3-Technologie. Für die Gründer ist Web3 mehr als nur eine technologische Entwicklung – es ist eine Vision für ein Internet, das Nutzer*innenkontrolle, dezentralisierte Ownership und Datenschutz in den Mittelpunkt stellt. „Web3 steht für eine Zukunft, in der Daten nicht mehr zentralisiert und kontrolliert werden, sondern jeder Nutzer die Hoheit über seine eigenen Daten hat“, erklärt Kai.
In der Infrastruktur von Impossible Cloud werden bereits die Prinzipien von Web3 genutzt, indem Daten auf ein Netzwerk von hochsicheren Rechenzentren verteilt werden, anstatt sie zentralisiert zu speichern. Dies erhöht sowohl die Daten- als auch die Ausfallsicherheit.
Ziel ist es, dieses Netzwerk kontinuierlich auszubauen und Millionen von Netzwerkknoten zu einem vollständig programmierbaren und intelligent verteilten Netzwerk zu verknüpfen. Mit dieser Initiative strebt Impossible Cloud danach, eine Brücke zwischen aktuellen Cloud-Lösungen und Web3 zu schlagen, um einen neuen Standard für eine wettbewerbsfähige Cloud-Infrastruktur für Unternehmen in Europa zu setzen. Die Gründer sind auf einem guten Weg: Bereits heute haben sie viele Partnerschaften mit Rechenzentren in Europa und treiben ihre dezentrale Cloud-Vision weiter voran.
Wohin geht die Reise?
Die Strategie, Unternehmensdaten auf ein Netzwerk von hochsicheren Rechenzentren zu verteilen, bildet den Kern der Mission. Christian erklärt: „Unser Ansatz ähnelt dem Verteilen von Wertsachen auf mehrere Schließfächer, mit dem Ziel, dass jedes Stück Daten sicher und jederzeit zugänglich ist.“
Doch das Ziel ist weitreichender. „Wir entwickeln unsere Technologie ständig weiter und planen, unser Netzwerk aus Rechenzentren hierzulande und in Europa noch massiv auszubauen, um den – auch dank KI – stark steigenden Bedarf an Kapazitäten zu decken. Unser langfristiges Ziel: eine Plattform, die überall und immer verfügbar ist und von keiner zentralen Autorität abgeschaltet werden kann. Auf dieser Plattform werden wir weitere Cloud-Dienste aufbauen und sie perspektivisch auch für andere Unternehmen öffnen, damit diese eigene Cloud-Dienste aufsetzen können“, ergänzt Kai.
Die Infrastruktur, die Impossible Cloud aufbaut, soll Ausfallsicherheit bieten, aber auch die Einhaltung der strengen europäischen Datenschutzgesetze ermöglichen. „Die Nutzung erstklassiger Rechenzentren in Europa sichert nicht nur die Daten, sondern stellt auch sicher, dass alles den lokalen Gesetzen entspricht und gleichzeitig hochperformant bleibt“, so Kai. „Wir wollen ein vollständiges Ökosystem von Cloud-Services entwickeln, das den dynamischen Anforderungen europäischer Unternehmen gerecht wird“, führt Christian weiter aus.
Dabei sind Cloud-Computing, KI-gesteuerte Analysen und IoT-Integration mögliche weitere Schritte. Die Reise, die das Unternehmer-Duo antritt, ist eine Antwort auf technologische Herausforderungen, aber auch ein Commitment, den digitalen Fortschritt Europas aktiv zu gestalten und voranzutreiben.