Startup-Champs Germany: vier dt. Startup-Metropolen stärken ihre Zusammenarbeit


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Mit ihrer Kooperationsvereinbarung unterstreichen Berlin, Hamburg, Köln und München ihr Engagement für die Start-up-Szene und setzen ein Zeichen für die Zukunft des dt. Start-up-Ökosystems und seine Internationalisierung.

Um gemeinsam insbesondere international mehr Sichtbarkeit für den Start-up-Standort Deutschland zu erzeugen, heben die vier größten deutschen Metropolen – Berlin, Hamburg, Köln und München – ihre Zusammenarbeit zur Förderung von Start-ups auf ein neues Level. Am 5. Oktober 2023 unterzeichneten die Geschäftsführungen der vier beteiligten Wirtschaftsförderungsorganisationen hierfür in München die „Startup-Champs Germany-Kooperationsvereinbarung“ und schufen damit einen konkreten Rahmen für die Zukunft. Im Jahr 2020 startete Startup-Champs unter den Bedingungen der Corona-Pandemie zuerst als gemeinsamer nationaler Pitch-Wettbewerb und konnte sich in den letzten Jahren auch als Live-Event etablieren. Der Ausbau dieser Kooperation bestätigt nun die bisherigen Erfolge in der Zusammenarbeit und zielt darauf ab, die Start-up-Ökonomie in Deutschland weiter zu fördern und ihre internationale Präsenz zu stärken.

 

Die weltweite Start-up-Ökonomie hat sich in den letzten Jahren als bedeutender Wirtschafts- und Innovationsfaktor etabliert. In Deutschland stehen insbesondere die Millionenmetropolen Berlin, Hamburg, Köln und München für den Start-up-Standort. Zusammen repräsentieren diese vier bevölkerungsreichsten Großstädte in Deutschland laut der Start-up-Datenbank Dealroom mit rund 9.000 Start-ups und einem Investitionsvolumen von fast 8 Milliarden Euro auch einen wesentlichen Anteil des nationalen Start-up-Ökosystems. Da jede Stadt ein einzigartiges Ökosystem mit spezifischen Stärken einbringt, bietet die Zusammenarbeit vielfältige Chancen für alle, um die bestehenden Verbindungen noch weiter auszubauen.

Roadmap für zukünftige gemeinsame Projekte

Die Vereinbarung der beteiligten Städte legt eine Roadmap für zukünftige gemeinsame Projekte und Initiativen fest, um die nationalen und internationalen Potenziale von Start-ups noch besser zu nutzen.

Die Hauptziele der "Startup-Champs Germany-Kooperation“ umfassen:

  • Gemeinsame Projekte zur Vermarktung der vier größten Start-up-Standorte Deutschlands.
  • Steigerung der nationalen und internationalen Sichtbarkeit der beteiligten Start-up-Standorte.
  • Unterstützung der lokalen Start-up-Ökosysteme durch gegenseitige Vernetzung und Informationsaustausch.
  • Initiativen zur weiteren Belebung des Start-up-Gründungsgeschehens, z.B. durch die Förderung von Female Entrepreneurship.


Während die Wirtschaftsförderer der vier Startup-Champs-Städte auf der diesjährigen Expo Real mit ausgewählten PropTech Start-ups zeigen, welche innovativen Lösungen Start-ups auch für große Unternehmen im Immobiliensektor bieten, werden schon 2023 erste internationale Aktivitäten der Start-up-Champs folgen: An den Deutschen Gemeinschaftsständen von herausragenden europäischen Start-ups-Events wie dem Web Summit in Lissabon oder der SLUSH in Helsinki, werden die vier Städte bereits als Startup-Champs sichtbar sein. Für die Teilnahme konnten sich Gründerinnen und Gründer aus den vier Städten bewerben, um dann im Rahmen der Startup-Champs dort ihre Geschäftsmodelle dem internationalen Fachpublikum vorstellen zu können.

Dr. Rolf Strittmatter, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Hamburg Invest sieht in der Kooperation insbesondere auch große Vorteile für die Gründerinnen und Gründer: „Deutschlands Start-up-Ökosystem bietet ein enormes Potential von der Innovationskraft bis hin zu den Absatzmärkten. Mit den Startup-Champs hat Hamburg mit Berlin, Köln und München eine Erfolgsgeschichte gestartet, die die Standorte erlebbar macht und die mit der internationalen Ausrichtung nun zusätzliche Wirkung entfalten wird: Die städteübergreifenden Aktivitäten bieten zukünftig noch mehr Start-up-Teams Einblicke in die Vorzüge der Standorte.“

„Durch die engere Kooperation mit den drei anderen deutschen Millionenstädten wird der Gründungsstandort Köln national und international weiter an Bedeutung gewinnen. Mit dem seit 2020 jährlich stattfindenden Pitch-Event Startup-Champs Germany und den gemeinsamen Aktivitäten zur Förderung von Female Entrepreneurship haben wir bereits eine starke Grundlage gelegt. Die neue Kooperation auf internationalen Start-up-Events wird die Innovationskraft Kölns auf einer weltweiten Bühne weiter voranbringen. Im engen Schulterschluss steigern wir die Attraktivität jeder einzelnen Partnerstadt, um weitere Gründerinnen und Gründer sowie Investitionen anzuziehen“, sagt Dr. Manfred Janssen, Geschäftsführer der KölnBusiness Wirtschaftsförderung.

Dr. Stefan Franzke, Geschäftsführer der Berliner Wirtschaftsförderung Berlin Partner: „Als Berlin vor zwei Jahren an London vorbeigezogen ist und zu Europas beliebtestem Ort zum Gründen gewählt wurde, habe ich gesagt, dass der sportliche Wettkampf um den ersten Platz in der Profiliga dazugehört. Auch wenn in diesem Jahr der erste Platz in Europa wieder ganz knapp an London geht: In Deutschland ist Berlin mit großem Abstand unangefochtener Startup-Hotspot Nummer Eins. Eine Selbstverständlichkeit ist das aber wahrlich nicht, sondern das Ergebnis harter Arbeit. Zuallererst der Gründerinnen und Gründern, die mit Kreativität, Mut und Engagement ihre Pläne in die Tat umsetzen. Es ist aber auch ein Beleg dafür, dass die Rahmenbedingungen stimmen. Ein Beispiel: 76 Prozent des in Deutschland im Bereich FinTech/InsurTech insgesamt investierten Kapitals von 286 Millionen Euro gingen allein im ersten Halbjahr an Berliner Start-ups. Mit den Plänen für ein House of Finance machen wir einen weiteren großen Schritt auf dem Weg zur maßgeblichen Finanzmetropole der Zukunft. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit der deutschen Startup-Städte gehört ebenfalls zu den guten Rahmenbedingungen dazu. Ich freue mich auf den konstruktiven Austausch in dieser Start-up-Städtepartnerschaft.“

Clemens Baumgärtner, Referent für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München, kommentiert: „In keiner anderen deutschen Stadt werden so viele Patente angemeldet und pro Kopf so viele Unternehmen gegründet wie in München. Innovative Geschäftsideen finden hier durch das Zusammenspiel von Top-Universitäten und Forschungseinrichtungen, umfangreichen Fördermöglichkeiten und Investorennetzwerken sowie der starken Vernetzung mit der Industrie ein ideales Umfeld, um zu wachsen. Der nationale Wettbewerb mit den drei anderen deutschen Start-up-Metropolen Berlin, Hamburg und Köln ist wichtig und fruchtbar, noch mehr können wir aber von einer Partnerschaft zwischen den Standorten profitieren. Mit den Startup-Champs ist der Grundstein dafür gelegt. In den kommenden Jahren werden wir die Kooperation, in die jede Stadt ihre individuellen Stärken mit einbringen kann, weiter ausbauen.“

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Innovationsagenda 2030 veröffentlicht

Der Startup-Verband hat seine "Innovationsagenda 2030 – Weltklasse Made in Germany" veröffentlicht. Der Verband zeigt darin Wege auf, wie Deutschland seine Innovationskraft ausbauen und zukünftigen Wohlstand sichern soll.

“Wenn andere an der Zukunftsfähigkeit unseres Landes zweifeln, gehen wir voran. Wir zeigen, wie Weltklasse Made in Germany auch in Zukunft möglich ist – und das Leben aller besser macht”, so Verena Pausder, Vorstandsvorsitzende des Startup-Verbands. Deutschland habe mit internationaler Spitzen-Forschung, herausragenden Talenten, einer starken industriellen Basis und genug privatem Kapital alle Zutaten, um global erfolgreich zu sein.

“Unsere Innovationsagenda ist das Playbook für echten Fortschritt und zeigt, wie all diese Zutaten in einer Startup-Strategie 2.0 politisch zu bündeln sind. Damit unsere Zukunft die Priorität erhält, die sie verdient”, so Pausder. Sie fordert weitreichende Maßnahmen, von der Neustrukturierung staatlicher Kompetenzen bis hin zu einer Finanzierungsoffensive für Startups und Scaleups.

Finanzierung und Talente im Fokus

Der Verband fordert eine Verdreifachung der Venture-Capital-Investitionen bis 2030, um die jährliche Finanzierungslücke von etwa 30 Milliarden Euro in Deutschland zu schließen. Dazu ist es notwendig, mehr privates Kapital für die Anlageklasse Venture Capital zu mobilisieren, insbesondere von institutionellen Investoren, wie z. B. Versicherungen. Zudem gilt es, den Kapitalmarkt zu stärken. Starke Exit-Kanäle sind besonders wichtig, um mehr Börsengänge in Deutschland und Europa zu ermöglichen. Denn derzeit führen die zahlreichen Börsengänge deutscher Scaleups im außereuropäischen Ausland zu einem erheblichen Wertschöpfungsverlust für den Standort Deutschland.

Weiteres zentrales Anliegen der Agenda ist die Anwerbung und Integration internationaler Talente, um den akuten Fachkräftemangel zu bekämpfen. Dazu gehören Vorschläge wie die temporäre Reduktion der Einkommenssteuer für neue ausländische Fachkräfte und die Digitalisierung von Visa-Verfahren. Darüber hinaus plädiert der Verband für die Einrichtung eines neuen Bundesministeriums für Migration, das alle relevanten Aufgaben bündelt und klare Zuständigkeiten schafft. Ein starkes Signal der Offenheit sei zudem die Einführung von Englisch als zweite Amtssprache. “Der Fachkräftemangel ist eine Wachstumsbremse. Deshalb müssen wir Talenten den roten Teppich ausrollen. Unsere demografische Entwicklung lässt uns keine Wahl”, so Pausder.

Der Staat wird zum Taktgeber für den Innovationsstandort Deutschland

Der Startup-Verband sieht auch in der öffentlichen Auftragsvergabe ein enormes Potenzial, um Innovationen zu fördern. „5 Prozent der öffentlichen Aufträge sollten bis zum Ende des Jahrzehnts an Startups vergeben werden“, so Pausder. “Das ist Innovationspolitik zum Nulltarif – dem Staat entstehen keine Kosten, aber er fördert Digitalisierung und innovative Startups.” Dies erfordere eine Vereinheitlichung und Vereinfachung und vor allem eine Startup-freundliche Anwendung des Vergaberechts durch Behörden.

Im Bereich der Digitalisierung schlägt der Verband vor, die Digitalisierungsvorhaben des Bundes zentral zu koordinieren und zu beschleunigen – etwa durch die Schaffung eines mit weitreichenden Kompetenzen ausgestatteten Chief Digital Officers (CDO) im Bundeskanzleramt. Die Realisierung des Ziels „Startup in a day“ steht dabei ebenfalls im Fokus:  Demnach soll der komplette Gründungsprozess innerhalb von 24 Stunden möglich sein.

Die Zukunft liegt im DeepTech

Die Innovationsagenda 2030 formuliert außerdem das ambitionierte Ziel, Deutschland bis 2030 zu einem global führenden Standort für DeepTech zu machen. Mindestens 30 DeepTech-Unicorns sollen bis dahin entstehen. Um dies zu erreichen, schlägt der Verband die Verbesserung des Transfers und der Skalierung von Innovationen aus der Forschung vor und macht sich einfacheren Marktzugang stark. “Wir müssen Mittelstand und DeepTech-Startups stärker vernetzen. Das ist eine win-win-Situation, von der auch unser Wirtschaftsstandort insgesamt profitiert”, so Pausder. “Die strikte Trennung zwischen militärischer und ziviler Forschung sollte aufgelöst werden.”

Eine besondere Rolle kommt jungen Wachstumsunternehmen laut Startup-Verband bei der Dekarbonisierung unserer Wirtschaft zu. Der Anteil an Startups in Deutschland, die mit ihren Innovationen die Klimakrise adressieren, liegt bei knapp 30 Prozent.

“Wir haben jetzt die Chance, der Erfolgsstory „Made in Germany“ mit bahnbrechenden Klimatechnologien ein neues, zukunftsweisendes Kapitel hinzuzufügen. So schlagen wir drei Fliegen mit einer Klappe: Wir tragen entscheidend zur Dekarbonisierung bis 2045 bei, gestalten den Weg zu einem klimaneutralen Wirtschaftssystem mit und stärken unseren heimischen Standort”, so Pausder. Dafür müsse die Finanzierung für kostenintensive Technologien gesichert und ambitionierte Ziele gesetzt werden. “Wir wollen die Anzahl an Climate Tech-Unicorns bis 2030 verdoppeln”, so Pausder.

Auch das Thema Diversität spielt eine zentrale Rolle in der Agenda. Der Anteil der Gründerinnen in Deutschland soll bis 2030 auf 30 Prozent steigen. Eine höhere Absetzbarkeit der Kinderbetreuungskosten, angepasste Elterngeldregelungen für Selbstständige sowie der Zugang zu Kapital für Gründerinnen und Migrant Founders sind dabei entscheidend. 

Hier ist die Innovationsagenda zum Nachlesen und hier die Top-10-Forderungen des Verbands.

kenbi: HealthTech-Start-up übernimmt insolvente Wettbewerber

Das 2019 von Katrin Alberding, Clemens Raemy und Bruno Pires gegründete Start-up kenbi kenbi hat zum 1. September 2024 die Liebeskind Care plus GmbH und die Liebeskind Care Iserlohn GmbH aus der Insolvenz übernommen. Mit dieser Übernahme sichert kenbi die Arbeitsplätze von insgesamt 100 Mitarbeitenden, übernimmt 700 Kund*innen und baut seine Position als Deutschlands führendes Pflegedienstunternehmen weiter aus.

Kenbi ist ein auf ambulante Pflege ausgerichtetes HealthTech-Unternehmen mit Sitz in Berlin. Mit der Vision, eine Welt zu schaffen, in der jede(r) gut versorgt ist, baut kenbi das erste digitale Ökosystem um seine Pflegestandorte und das breitere Pflegenetzwerk herum auf. Seit der Gründung hat kenbi über 60 Millionen Euro an Kapital eingeworben, beschäftigt heute mehr als 1000 Mitarbeitende, versorgt über 4700 Patient*innen und ist damit ein führendes deutsches Unternehmen im Bereich der häuslichen Pflege, das sich durch den Einsatz moderner selbstentwickelter Technologien auszeichnet. Der Fokus liegt auf der Schaffung eines nachhaltigen Pflegesystems, das sowohl die Bedürfnisse der Pflegekräfte als auch der zu pflegenden Personen in den Mittelpunkt stellt.

In einem herausfordernden Umfeld, in dem viele Pflegedienste mit steigenden Lohnkosten und stagnierenden Preisen zu kämpfen haben, sieht kenbi in ihrer eigenen Technologie einen entscheidenden Hebel, um die Standorte schnell zu stabilisieren und nachhaltig zu entwickeln. Dank der selbst entwickelten technischen Lösungen, wie dem „Hub Copilot“, ein Tool, das die Pflegedienstleitung in täglichen Aufgaben unterstützt, und „Sabine“, einer Erweiterung von Hub Copilot, die strategische Empfehlungen und Einblicke bietet, ist kenbi in der Lage, die Effizienz der Pflegeprozesse erheblich zu steigern und gleichzeitig die Qualität der Betreuung langfristig zu sichern.

Die Technologie ermöglicht es, betriebliche Abläufe zu automatisieren, die Ressourcen optimal einzusetzen und somit sowohl die Pflegequalität als auch die Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu erhöhen. Clemens Raemy, Co-CEO & Co-Founder der kenbi: “Unsere technologische Basis gibt uns das Vertrauen, die übernommenen Standorte nicht nur erfolgreich in die Zukunft zu führen, sondern auch als Vorreiter in der digitalen Pflege neue Maßstäbe zu setzen.”

Darüber hinaus teilt kenbi mit, dass die bestehenden Investoren das Unternehmen mit zusätzlichem Kapital ausgestattet haben, um weitere Akquisitionen zu finanzieren und die Position als Deutschlands führendes Pflegedienstunternehmen weiter auszubauen. Katrin Alberding, Co-CEO & Co-Founder von kenbi: “Unser Ziel ist es, die Pflegebranche durch technologische Innovationen grundlegend zu verändern und eine sichere, effiziente und menschliche Pflege für alle zu gewährleisten.”

Retraced: 15 Mio. Euro für Textil-Lieferkettenmonitoring

Retraced, die von Philipp Mayer, Lukas Pünder und Peter Merkert 2019 gegründete innovative Plattform, die es Mode- und Textilmarken ermöglicht, ihre Lieferketten zu digitalisieren und zurückzuverfolgen, gibt heute den erfolgreichen Abschluss ihrer Series-A-Finanzierungsrunde in Höhe von 15 Mio. Euro bekannt. Die Investition soll Retraced dabei unterstützen, das Nachhaltigkeitsmanagement für Unternehmen in der Mode- und Textilindustrie weltweit effektiver und zugänglicher zu machen.

Die erfolgreich abgeschlossene Series-A-Finanzierungsrunde wurde von Partech, einer der größten Tech-Investmentplattformen in Europa, angeführt, mit Beteiligung der bisherigen Investoren Alante Capital, Alstin Capital, Samaipata und F-Log Ventures.

Da Nachhaltigkeit zu einem entscheidenden Bestandteil der Markenstrategie geworden ist, engagiert sich Retraced für die Entwicklung führender Lösungen, die es Unternehmen ermöglichen, die sich ständig weiterentwickelnden Vorschriften in der EU und weltweit einzuhalten, Transparenz zu schaffen und ihre Nachhaltigkeitsversprechen zu erfüllen.

Die neuen Ressourcen werden entscheidend dazu beitragen, die Vision der retraced-Plattform voranzutreiben. Durch den Einsatz von KI und Prozessautomatisierung will Retraced die Nachhaltigkeit in der Lieferkette effizienter und effektiver gestalten. Dies wird dazu beitragen, die positiven Auswirkungen auf Lieferketten zu maximieren und gleichzeitig die finanzielle Belastung durch Compliance-Management zu begrenzen. Auch Endverbraucher*innen werden für Retraced eine zentrale Rolle spielen. Mit der Entwicklung des europäischen Digital Product Passport (DPP) wird Retraced die Eigenverantwortung der Verbraucher*innen fördern und Mode- und Textilunternehmen helfen, besser auf die Kund*innen einzugehen.

Mehr als 150 Modemarken wie Desigual, Victoria’s Secret, Vaude, Calzedonia, Tom Tailor, Marc O Polo, Finisterre und viele mehr nutzen bereits die Plattform, um mit ihren über 15.000 Lieferant*innen auf der Plattform zusammenzuarbeiten.

“Diese Finanzierungsrunde markiert einen entscheidenden Moment für Retraced. Da die Gesetzgebung immer komplexer wird, ist unsere Mission, das Nachhaltigkeitsmanagement zu vereinfachen und effektiver zu gestalten, wichtiger denn je. Mit der Unterstützung unserer Investoren sind wir gut aufgestellt, um unsere Plattform weiterzuentwickeln und Modemarken dabei zu unterstützen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und stärkere Beziehungen zu ihren Lieferanten und Kund*innen aufzubauen“, so Lukas Pünder, CEO und Co-Founder von Retraced.

“Wir sind begeistert, Retraced im Rahmen der Series A weiterhin auf ihrem Weg zur Marktführerschaft im Bereich der textilen Lieferketten zu unterstützen. Seit unserem Erstinvestment hat sich das Unternehmen sehr positiv entwickelt, und wir erwarten, dass die Nachfrage nach der von Retraced entwickelten Software durch die im Juli in Kraft getretene EU-Lieferkettenrichtlinie (CSDDD) weiter an Dynamik gewinnen wird”, ergänzt Alexander Meyer-Scharenberg, Senior Investment Manager at Alstin Capital.

Start-up-Ökosystem Thüringen: Klein und innovativ

Jenseits der aktuell politisch äußerst unruhigen Zeiten, Bratwurst-Klischees und Postkartenidyllen hat Thüringen einen Blick hinter die Kulissen verdient. So lohnt der Blick auf das dynamische Start-up-Ökosystem des Landes.

Die Zahlen aus dem deutschen Innovationsatlas 2023 lassen aufhorchen: Die höchste innovationsspezifische Gründungsneigung Deutschlands tritt in Thüringen auf. Zwar hat Thüringen relativ wenige, aber dafür hochinnovative Start-ups – hier liegt Potenzial. Gerade in der Diversität der innovativen Geschäftsmodelle, die von Industrie 4.0 und IT-Dienstleistungen bis hin zu nachhaltigen Technologien reichen, zeigt sich die Stärke des Freistaats.

Start-ups als Innovationsmotor

Traditionell sind in Thüringen Branchen wie der Maschinenbau, die Automobil- und Zulieferindustrie, Optik und Photonik sowie die Kunststoffverarbeitung stark. Der globale Wettbewerb schläft nicht, und immer häufiger entstehen disruptive Technologien und Geschäftsmodelle, die auch in Thüringen etablierte Industrien unter Druck setzen. Wenn diese Branchen auch zukünftig das Rückgrat der Region bilden sollen, braucht es fortlaufende Weiterentwicklung. Gerade in Zeiten, in denen Themen wie künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Nachhaltigkeit den gesamten Markt verändern, wird deutlich, dass Thüringen mehr denn je auf Innovation angewiesen ist.

Geschwindigkeit als Erfolgsfaktor

Eine Lösung: Innovative Geschäftsmodelle aus Thüringen. Hier lohnt der zweite Blick nach Thüringen. Klein, und innovativ – so könnte man das etablierte Thüringer Ökosystem beschreiben. Ein Grund ist das Thuringian Regional Innovation Program (TRIP). Thüringens einziger Accelerator ist spezialisiert auf innovative Start-ups und sorgt dafür, dass Thüringer Start-ups besonders schnell und nachhaltig im Markt Fuß fassen können. Geschwindigkeit ist in der Start-up-Welt ein entscheidender Erfolgsfaktor. Wer zu lange zögert, verliert oft den entscheidenden Vorsprung. Genau hier setzt TRIP an. In der sechsmonatigen TRIP Class und einer dreimonatigen Final Class werden die wichtigsten Beschleunigungsfaktoren geboten, die es braucht: In Workshops, 1-zu-1-Coachings oder auf Pitch-Events werden die Geschäfts- und Finanzierungsmodelle, Strategien und ihre Teams auf den Prüfstand gestellt und herausgefordert. Jede Gründung ist anders – aber es gibt viele Herausforderungen, die vergleichbar sind. Sich in dieser Phase untereinander auszutauschen und Zugang zu einem breiten Pool an Expert*innen und Mentor*innen zu bekommen, ist für „Starties“ Gold wert.Besonderer Wert wird darauf gelegt, dass die Start-ups Teil des Thüringer Innovationsnetzwerks werden. In Thüringen kennt man sich – eine ideale Voraussetzung, damit neue Synergien entstehen können. Besonders großes Potenzial wird dabei im Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft beobachtet. Die Erfahrung zeigt: Die Unterstützung von Ausgründungen aus der Forschung sind dabei genauso entscheidend wie Kooperationen mit der Wirtschaft. Gute Ideen entstehen nicht aus Zufall. Sie sind Ergebnis jahrelanger Zusammenarbeit der Thüringer Hochschulen, Universitäten, Forschungseinrichtungen und Unternehmen, die auf den Standort Thüringen setzen, Arbeitsplätze schaffen und so talentierte Fachkräfte aus der Region halten oder neue gewinnen.

TRIP: Ein Leuchtturmprojekt für Thüringen

Seit seinem Start in 2019 hat TRIP zahlreiche Erfolgsgeschichten hervorgebracht und damit die Attraktivität Thüringens als innovativen Gründungs-Hotspot maßgeblich gesteigert. Das zeigen auch die beeindruckenden Zahlen des Programms. In Deutschland scheitern in der Regel 80 bis 90 Prozent der Start-ups innerhalb der ersten drei Jahre. Von allen an TRIP teilnehmenden Start-ups haben sich bis heute 70 Prozent erfolgreich auf dem Markt etabliert. Das zeigt, wie durch intensive Begleitung und ein starkes Ökosystem Thüringens innovative Gründungen zukunfts- und konkurrenzfähig bleiben können.

Mit TRIP wird eine Antwort auf die schnelle Dynamik am Markt gegeben. Entscheidend ist deswegen die Innovationsfähigkeit Thüringens immer weiter zu verbessern. Thüringen ist nicht Hamburg oder Berlin – dafür können sich kleine Strukturen agiler entwickeln. Die Thüringer Wirtschaft beweist das immer wieder, nicht nur im Start-up-Sektor. Über 90 Hidden Champions sind hier angesiedelt: Weltmarktführer, die Vorreiter für nachhaltiges Wirtschaften und technologische Transformation sind. Ein Weg, den auch die TRIP-Teilnehmenden gehen könnten.

Bis zum 15.10.2024 können sich Gründer*innen, Forschungsteams, Intrapreneurs und alle bewerben, die ihre innovativen Geschäftsmodelle auf das nächste Level heben wollen. Die Gründungsteams erwarten sechs Monate voller Workshops, Coachings und spannender Begegnungen. Alle haben zudem die Chance, Teil der Final TRIP Class zu werden, die Start-ups in Richtung Investment Readyness und auf die Bühne der Investor Days Thüringen bringt, Mitteldeutschlands größtem Pitch-Event für Gründer*innen.

Die Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT) fördert seit ihrer Gründung 1993 selbstlos Wissenschaft, Forschung und Technologie. Als gemeinnützige, unabhängige Institution unterstützt sie Thüringer Akteur*innen in Bildung, Forschung, Entwicklung, Innovation und Unternehmertum entlang der gesamten Bildungs- und wirtschaftlichen Entwicklungskette.

Das bei der STIFT angesiedelte Projekt ThEx innovativ unterstützt Start-ups in den Bereichen Geschäftsmodell- und Strategieentwicklung, Value Creation, Finanzierung, Investor Relations und Leadership und wird gefördert durch den Freistaat Thüringen aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus. Die jährliche Durchführung der Investor Days Thüringen komplettiert das umfassende Angebot.

Der Autor Andreas Sonnefeld ist Projektleiter Thuringian Regional Innovation Program (TRIP)

Studie: Gute Stimmung für das Weihnachtsgeschäft 2024

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Drei Viertel der befragten Händler*innen in Deutschland gehen von einer Umsatzsteigerung aus; knapp ein Viertel der Konsument*innen plant, in diesem Jahr mehr Geld für Weihnachtsgeschenke auszugeben.

Fiverr International Ltd. (NYSE: FVRR) veröffentlicht die Ergebnisse einer Umfrage, die Ende Juli in Deutschland unter mehr als 500 Unternehmensinhaber*innen und Führungskräften aus dem Handel und E-Commerce sowie mehr als 500 Konsument*innen durchgeführt wurde.

Das Weihnachtsgeschäft ist für den Handel und E-Commerce die wichtigste Phase des Geschäftsjahres. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass Unternehmer*innen dem vierten Quartal positiv entgegenblicken: Drei Viertel (75 %*) rechnen mit einem Umsatzanstieg. Dabei sind 28 % der Ansicht, dass der Umsatz im Vergleich zum Weihnachtsgeschäft 2023 sogar deutlich steigen wird. Im Durchschnitt erwarten die Befragten, dass 22 % des Weihnachtsumsatzes an den Tagen wie Black Friday, Prime Day oder Cyber Monday gemacht wird. Knapp jeder Fünfte (19 %) geht sogar davon aus, dass an diesen Tagen 25 % bis 40 % des Umsatzes generiert werden.

Immer höhere Rabatte für Kund*innen

Schließlich setzen Händler*innen inzwischen auch hierzulande stark auf die Promotions- und Aktionstage aus den USA. So wollen neun von zehn (90 %) Befragten sogar höhere Rabatte geben als im letzten Jahr. Im Durchschnitt planen die Umfrageteilnehmer*innen Vergünstigungen von 27 % – im Jahr 20232 lag der Durschnittsrabatt bei 23 % und 20223 noch bei 21 %. Jeder fünfte Befragte (20 %) beabsichtigt, den Käufer*innen 10 bis 20 Prozent Nachlass zu geben und 28 % planen Rabatte von 21 bis 24 Prozent. Ermäßigungen von 25 bis zu 40 Prozent will laut Umfrage sogar mehr als jeder Vierte (29 %) gewähren – letztes Jahr war es knapp jeder Fünfte (19 %) und im Jahr 2022 nur einer von zehn (10 %).

Händler*innen setzen auf KI im Marketing

Die große Mehrheit der Umfrageteilnehme*innen (81 %) hat KI bereits im Unternehmen implementiert. Um Prozesse zu optimieren und die Umsätze zu steigern setzen sie die Technologie vor allem für Chatbots und Personalisierung (jeweils 31 %) sowie Datenanalyse (29 %), Preisoptimierung (28 %) und Marketingkampagnen (27 %) ein. Fast die Hälfte der Befragten (45 %) investiert in der Weihnachtssaison in Tools wie ChatGPT und möchte KI in die gesamte Customer Journey einbetten (44 %).

Für das Weihnachtsgeschäft fahren Einzelhandel- und E-Commerce-Unternehmen ihre Marketingaktivitäten hoch. Die Top 3 Bereiche, in die die befragten Unternehmen am stärksten investieren, sind:

  • Werbung in sozialen Medien wie Facebook, Instagram und TikTok (35 %)
  • Targeted Advertising unter Verwendung von Verbraucherdaten (34 %)
  • E-Mail-Marketing (34 %)

Herausforderungen in der Weihnachtssaison

Trotz des positiven Ausblicks auf das umsatzstarke vierte Quartal sehen Unternehmer*innen und Führungskräfte im Handel und E-Commerce aktuell einige Hürden, die es zu überwinden gilt. Insbesondere die Konkurrenz von größeren E-Commerce Marken wie Amazon oder Etsy (51 %) macht ihnen zu schaffen. Herausforderungen sehen jeweils 43 % hinsichtlich Unterbrechungen der Lieferkette oder Engpässen bei den Beständen sowie bei möglichen Auswirkungen der Inflation auf den Umsatz. Im Vergleich zum Vorjahr steigt zur Hochsaison 2024 die Sorge um fehlendes Personal um 8 %. Vier von zehn Händler*innen (40 %) befürchten, dass der Personal- und Fachkräftemangel das Weihnachtsgeschäft belastet. Hier setzen die Unternehmer*innen zunehmend auf flexible Lösungen. Fast die Hälfte der Befragten (44 %) arbeitet bereits mit Freiberufler*innen zusammen bzw. plant dies im vierten Quartal.

Konsument*innen sind bereit

Der Optimismus im Handel scheint berechtigt. Immerhin plant fast ein Viertel (24 %) der befragten Konsument*innen mehr Geld für Weihnachtsgeschenke auszugeben und fast die Hälfte (48 %) genauso viel wie im letzten Jahr. Gesucht wird zwar überwiegend auf Google (55 %), aber knapp die Hälfte der Kund*innen (49 %) besucht auch den stationären Handel.

Eine zunehmende Rolle spielt KI auch bei den Konsument*innen. So nutzt bereits über ein Drittel (37 %) KI-Tools für ihr Weihnachtsshopping, um

  • den besten Preis für ein Produkt zu finden (15 %),
  • sich über Produkte zu informieren (13 %),
  • Geschenkideen zu finden (13 %),
  • selbst Weihnachtsgeschenke zu kreieren (10 %).

Dass sich eine frühzeitige Planung des Weihnachtsgeschäfts seitens der Händler*innen auszahlt, bestätigt die Umfrage. Immerhin will fast jeder Fünfte (18 %) seine Weihnachtsgeschenke bereits im Sommerschlussverkauf erwerben. Allerdings plant über die Hälfte (54 %) das Weihnachtsshopping im Oktober/November und knapp ein Drittel (32 %) nutzt spezielle Rabatte im Zuge von Black Friday. Bei der Geschenkewahl achten Kund*innen generell besonders auf gute Angebote (45 %), die Qualität der Produkte (39 %) sowie den kostenlosen Versand (29 %).

Über die Umfrage

Im Auftrag von Fiverr hat das unabhängige Marktforschungsunternehmen Censuswide die Befragung unter 2.508 KMU-Inhaber*innen und Führungskräften (ab 18 Jahren) im Einzelhandel oder E-Commerce (mit Ausnahme von Einzelunternehmer*innen) und 2.539 Konsument:innen im Zeitraum vom 25.07.2024 bis 05.08.2023 in Deutschland, Großbritannien, den USA, Frankreich und Australien durchgeführt. 504 Unternehmensinhaber*innen und Führungskräfte sowie 503 Konsument*innen stammen aus Deutschland. Censuswide hält sich an die ESOMAR-Grundlagen und beschäftigt Mitglieder der Market Research Society und ist Mitglied des British Polling Council.

Social Impact Republic: neue Initiative für Impact-Gründende

Mit der Initiative Social Impact Republic bündeln fünf deutsche Gründungszentren ihre Kräfte für gemeinwohlorientierte Start-ups und Impact Unicorns für mehr Impact-Gründungen.

Im Rahmen der neuen Initiative „Social Impact Republic” schließen sich fünf Start-up-Zentren aus ganz Deutschland zusammen, um gemeinsam eine Brücke zwischen der High-Tech-Gründungsszene und dem Social Entrepreneurship-Sektor aufzubauen. Ziel ist es, Gründungsinteressierte für gemeinwohlorientierte Themen zu begeistern, bestehende Angebote für Impact Start-ups auszuweiten und die Entwicklung technologischer Innovationen mit gesellschaftlicher Wirkung zu unterstützen. So sollen auch die Rahmenbedingungen für aufstrebende Impact Unicorns – Start-ups mit einer Bewertung von über einer Milliarde Euro – verbessert werden. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Initiative.

Impact Start-ups zielen darauf ab, eine positive gesellschaftliche Wirkung zu entfalten. Ob Klimakrise, Bildungsgerechtigkeit, Inklusion oder Nutzung digitaler Lösungen für den Gesundheitssektor: Gründende von Impact Start-ups entwickeln Lösungen für diese Herausforderungen und verändern die Gesellschaft nachhaltig zum Positiven. Allerdings fehlt es oft an den passenden Rahmenbedingungen. Beispielsweise spielt der gesellschaftliche Mehrwert von Start-ups bei Investitionen am privaten Kapitalmarkt kaum eine Rolle. Deshalb stellt gerade die Finanzierung von existierenden Lösungen und die Entwicklung von Prototypen eine Hürde dar (Quelle: DSEM 2024). Hier setzt die neue Initiative an. 

Brücke zwischen Social-Impact- und High-Tech-Sektor 

„Social Impact Republic“ bündelt die Angebote der Gründungsmitglieder PHINEO aus Berlin, Founders Foundation aus Bielefeld, appliedAI Institute for Europe in Heilbronn, UnternehmerTUM aus München und DIZ Rostock. Impact Gründende erhalten so Zugriff auf die Gründungsförderung für High-Tech-Start-ups.

Das umfassende Angebot beinhaltet: 

Create Track: Gründungsinteressierte werden von ihrer Impact Idee über den Bau eines Prototypen bis zur Finanzierung und Aufbau eines Gründungsteams unterstützt. 

Accelerate Track: Bestehende Impact Start-ups werden bei der Skalierung ihres bereits existierenden Produkts oder ihrer Dienstleistung unterstützt. Ziel ist es, die positive Wirkung ihrer Lösung zu entfalten und das festgelegte soziale Problem zu bewältigen. 

Transform Track: High-Tech Start-ups, die bisher kaum im Impact Bereich aktiv waren, werden unterstützt, ihre technologische Innovation für die Lösung sozialer Herausforderungen einzusetzen. 

„Mit dem Aufbau der Social Impact Republic beschleunigen wir die Entwicklung des Ökosystems für Soziale Innovationen in Deutschland und tragen dazu bei, eine neue Gründungswelle auszulösen. Mit unserer Förderung wollen wir ein nationales Netzwerk etablieren, um Gründungsteams dabei zu unterstützen, Innovationen mit Impact zu fördern. Denn Innovationen sind der Schlüssel zur Bewältigung der großen Herausforderungen unserer Zeit“, sagt Mario Brandenburg, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung.

Alle deutschen Gründungszentren sind eingeladen, sich an der „Social Impact Republic” zu beteiligen. Die Initiative wird am 3. September 2024 auf dem „Startups for Tomorrow” Festival in München vorgestellt.

InsiderPie: Nürnberger FinTech-Start-up erhält sechsstellige Seed-Finanzierung

InsiderPie entwickelt eine KI-basierte Softwarelösung, die Aktienanleger*innen hilft, bessere Entscheidungen zu treffen. An der Seed-Finanzierungsrunde beteiligen sich Business Angels sowie ein Family Office aus dem BayStartUP Investorennetzwerk.

InsiderPie wurde 2022 als Ausgründung der Technische Hochschule Nürnberg ins Leben gerufen und bietet Softwarelösungen für alle Aktienanleger*innen. Ziel des Unternehmens ist es, durch innovative Technologien und umfassende Analysen die Entscheidungsprozesse von Anleger*innen zu verbessern und ihnen einen klaren Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Neben einer KI-basierten Aktienanalyse wird gleichzeitig ein permanentes Monitoring der Aktienportfolios sichergestellt. Die Mandantenfähigkeit der Plattform ermöglicht den Einsatz im professionellen Umfeld der Vermögensverwaltung.

Die Investment-Plattform richtet sich neben professionellen Anleger*innen auch gezielt an Privatanleger*innen. Diese sollen InsiderPie nutzen können, und zwar über eine mobile App, die bald in den App-Stores erhältlich sein wird. Damit soll auch ambitionierten Einsteiger*innen der Start in die Welt des Wertpapierhandels erleichtert werden.

Für das Konzept erhält das Team von InsiderPie nun eine Seed-Finanzierung in mittlerer sechsstelliger Höhe von Kapitalgebern aus dem BayStartUP Investorennetzwerk: Mit an Bord sind das Family Office LORIUS, die Bouhon Stiftung und Business Angels aus Nordbayern. BayStartUP unterstützte das Team im Rahmen seines Coaching-Angebots sowie bei der Vermittlung der Finanzierung.

Mit dem frischen Kapital plant das Unternehmen, seine Marktposition im Bereich Investment-Software weiter zu stärken und sich als bedeutender Akteur in der deutschen Fintech-Landschaft zu etablieren. Co-Founder Pierre Andreä sagt: „Wir werden uns personell stärken, InsiderPie als Plattform neu aufbauen und nutzerzentriert um neue Funktionen und Daten erweitern. BayStartUP hat uns bei der Suche unserer Investoren bestens unterstützt. Neben dem Kapital können wir auch von der langjährigen, unternehmerischen Expertise unserer Investoren profitieren.”

Business Angel Dr. Heinz Raufer erklärt: „Als Business Angel bin ich es gewohnt, von Startups detaillierte Informationen zu Finanzdaten, Produkten, Management-Teams und Märkten für Analyse, Bewertung, Reporting und Monitoring zu erhalten. Diese Transparenz ist entscheidend, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden und Wertsteigerungspotenziale zu erkennen. Genau diese Transparenz wünsche ich mir auch für mein Aktiendepot, doch bisher konnte mir keine Bank dies bieten. Deshalb freue ich mich, die Gründer von InsiderPie dabei zu unterstützen, ihren einzigartigen Ansatz weiterzuentwickeln und ihren Kunden zu ermöglichen, ihre Portfolios zeitsparend und automatisiert transparenter und wertvoller zu gestalten.“

Erfolgsgeschichte aus Nürnberg

„In den letzten zehn Jahren hat BayStartUP 5500 Start-ups aus ganz Bayern betreut und über unser Investorennetzwerk rund eine halbe Milliarde Euro an Startkapital vermittelt,“ sagt Dr. Carsten Rudolph, Geschäftsführer von BayStartUP. „Auch InsiderPie hat das Potenzial, eine echte bayerische Erfolgsgeschichte zu werden. Unternehmensgründungen wie diese, die mit technologisch innovativen Lösungen reale Probleme lösen, sind entscheidend dafür, dass ein Wirtschaftsstandort wie die Metropolregion Nürnberg innovativ und zukunftsfähig bleibt.“

Das Gründerteam hat das ursprünglich im Rahmen des Businessplan-Wettbewerbs der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm entwickelte Konzept konsequent weiterentwickelt und zur Marktreife gebracht. Prof. Dr. Niels Oberbeck, Präsident der Ohm, erläutert: „Das Gründerteam ist ein hervorragendes Beispiel für die Nutzung der Angebote unserer Gründungsberatung OHM-Potentiale. Vom Engagement in Vorlesungen über das Coaching durch das OHM-Potenziale Team bis hin zur Unterstützung bei der Teamergänzung über den Gründungspool konnten wir als Hochschule einen wesentlichen Beitrag leisten. Jetzt wünsche ich dem Team viel Erfolg im Markt!“

assetbird: 2,4 Mio. Euro für Berliner PropTech-Start-up

Das 2020 gegründete Berliner Start-up assetbird hat Wachstumskapital in Höhe von 2,4 Mio. Euro von 468 Capital und IBB Ventures eingeworben. Die Summe soll in den Ausbau des Teams sowie der Softwareplattform für den Immobilienankauf fließen.

Auch im Jahr 2024 erfassen Immobilienunternehmen neue Angebote, E-Mails und Dokumente noch manuell in verschiedenen Excel-Listen und Ordnern. Das Berliner Start-up assetbird – 2020 gegründet und geleitet von Co-Founder & CEO Tobias Dochow, Co-Founder & CSO Nico Kramp sowie Co-Founder & CTO Christian Sauer – bietet mit seiner Software eine digitale Lösung für den Immobilienankauf, um diese veralteten Prozesse effizient abzulösen. Unternehmen aller Größen, Assetklassen und Geschäftsmodelle erfassen damit Angebote automatisch, priorisieren ihre Pipeline und werten eigene Marktdaten aus.

Seit der Gründung vor vier Jahren haben die Gründer assetbird als Marktstandard etabliert. Finanziert mit ausgewählten Business Angels ist das Start-up nach eigenen Angaben heute profitabel. Das überzeugte die Gründer, jetzt weiter in das Wachstum des Unternehmens zu investieren und mit 468 Capital und IBB Ventures eine Finanzierung in Höhe von 2,4 Mio. Euro aufzunehmen. Das Geld wird in den Ausbau der Plattform und des Teams fließen.

„Wir haben seit dem ersten Tag das Produkt im engen Austausch mit unseren Kunden entwickelt. Dabei ist schnell eine engagierte Community entstanden, mit der wir trotz kleinem Team einen nachgefragten Marktstandard etablieren konnten. Neben der einfachen Bedienbarkeit schätzen unsere Kunden besonders die neuen Wachstumsimpulse, die wir mit assetbird in die traditionelle Immobilienwelt bringen”, sagt assetbird-CEO Tobias Dochow.

Emanuel Pallua von 468 Capital: „Wir sehen nur wenige Startups, die sich so schnell in einer Branche als klarer Marktführer etablieren konnten - und das trotz herausfordernder Marktlage mit vielen Insolvenzen, gestiegenen Zinsen und hohen Baukosten. Nun steht der neue Wachstumszyklus bevor und unser Invest darf assetbird unterstützen, diesen erfolgreich in die Tat umzusetzen.”

„Uns begeistert, wie fokussiert assetbird eine Lösung für den Immobilien-Mittelstand entwickelt hat, die dessen Bedürfnisse passgenau abdeckt. Nicht zuletzt überzeugte uns, wie das Team um die Gründer Tobias, Nico und Christian Startup- und Industrie-Expertise vereint und so ein hohes Wertschöpfungspotenzial für Immobilienunternehmen hebt”, so Jessica Wimalasooriyar von IBB Ventures.

Und das sei – so die Gründer – erst der Anfang einer neuen Geschäftsphase, in der die ambitionierten Berliner – auch dank der Finanzspritze – ihr Standard-Tool für den Immobilienankauf und die nahtlose Zusammenarbeit von Immobilienunternehmen weiter nach vorne treiben werden.

Hackathon on the Road: FlixBus als rollendes Innovationslabor

Der erste mobile Hackathon Deutschlands startet am 6. September 2024 in München und endet nach zirka 5 Stunden Busfahrt in Mannheim. Das erwartet dich beim "Flixathon".

Wenn der grüne FlixBus am 6. September am Münchner ZOB abfährt, werden rund 30 technikbegeisterte Menschen an Bord sein, um an digitalen Lösungen für nachhaltiges Reisen zu arbeiten. In Kooperation mit The Hackathon Company GmbH, Dienstleister für Hackathons in der DACH-Region, bringt das TravelTech-Unternehmen Flix damit den ersten mobilen Hackathon auf Deutschlands Straßen. Knapp fünf Stunden haben die Teilnehmer*innen des "Flixathon" Zeit, ihre Lösungen zu entwickeln.

„Bisher haben wir nur Hacks mit mehr als 24 Stunden Zeit und einer starken Internetverbindung durchgeführt. Ich bin gespannt, was in zirka 5 Stunden on the road möglich ist. Der Spaß dürfte auf jeden Fall nicht zu kurz kommen“, so der Gründer der The Hackathon Company GmbH, Oliver Brümmer.

Hackathon-Ziel: nachhaltige Transportlösungen entwickeln

Konkret geht es darum, nachhaltige Transportlösungen zu entwickeln, um CO-Emissionen in der Mobilitätsbranche weiter zu minimieren. Dabei spielen die Optimierung von Routen, Fahrplänen und Ressourcen zur Minimierung der Umweltauswirkungen, die Nutzung von Datenanalysen und die Schaffung nutzer*innenfreundlicher Entwicklungen zur Förderung umweltfreundlicher Reiseentscheidungen eine Rolle. „Das ist wirklich interessant und etwas ganz Neues“, so einer der ersten Teilnehmer des Flixathon. Anreiz bietet die Möglichkeit, mit Gleichgesinnten an realen Herausforderungen unserer Zeit zu arbeiten und ein Teilnahme-Zertifikat zu erwerben. Damit ist es weit mehr als nur eine Busfahrt – es ist eine Reise in eine grünere Zukunft.

Flix leistet Pionierarbeit im Bereich des öffentlichen Fernverkehrs, indem es mit den Marken FlixBus und FlixTrain klimafreundliche Alternativen für bequemes und erschwingliches Reisen anbietet. Als Vorreiter für nachhaltigen Verkehr hat Flix 2018 mit FlixTrain die ersten grünen Fernzüge in Betrieb genommen, im selben Jahr ein Pilotprojekt für vollelektrische Fernbusse initiiert und 2021 die ersten mit Biogas betriebenen Fernbusse in der EU eingeführt. Flix sucht stets nach Möglichkeiten, die CO-Emissionen des Unternehmens weiter zu reduzieren. Der Flixathon ist eine von vielen Initiativen, um innovative Ideen rund um das Thema des nachhaltigen Reisens zu fördern.

Ziel: Hackfestival lockt als Verlängerung

Ziel des Busses ist Mannheim. Dort findet vom 6. bis 8. September im Rosengarten das Hackfestival statt, einer der größten Hackathons Europas. Mehrere hundert Tech-Talente treffen sich, um gemeinsam an Lösungen für die Dekarbonisierung des Planeten zu arbeiten, die auch das Motto der Veranstaltung ist. Flix übernimmt dabei die Rolle des Mobilitätspartners und stellt neben dem Bus für das Warm-up auch Rabattcodes für alle Teilnehmenden zur Verfügung.

Die Teilnahme am Flixathon ist für alle, die sich für das Hackfestival anmelden, kostenlos. Start ist am 6. September 2024 um 7:30 Uhr am ZOB München, Ankunft zwischen 13 und 14 Uhr am historischen Mannheimer Rosengarten.

Anmeldung für das Hackfestival - hier

Anmeldung zum Flixathon - hier

Gründer*in der Woche: formary: Digitale Geschwister-Power

Wie Lisa-Marie und Moritz Bittner mit formary eine traditionell aufgestellte Branche erfolgreich ins digitale Zeitalter überführt haben.

Kunststoff Tiefziehen oder Thermoforming ist ein Verfahren zur Verformung von Kunststoff, mit dem kund*innenspezifische Produkte hergestellt werden. Dazu werden Kunststoffrollen oder -platten erhitzt und in ein Aluminiumwerkzeug verformt. Anschließend wird das sogenannte Tiefziehteil in Form gestanzt, geschnitten oder gefräst. Thermoforming wird neben dem klassischen Anwendungsbereich der Verpackungen vermehrt im industriellen Bereich eingesetzt.

In der dazugehörigen Branche klafft eine Lücke. Während die technische Ausrüstung für die Herstellung von Produkten auf dem neuesten Stand ist, hinkt die Kommunikation mit Kund*innen oft hinterher. Die Projektabwicklung erfolgt häufig noch per Telefon oder Fax, was zu ineffizienten Bestellvorgängen führt. Kund*innen fühlen sich dadurch oft nicht ausreichend betreut, zumal der Markt für Thermoformteile kleinteilig und undurchsichtig ist. Das wiederum erschwert den Einkäufer*innen die Suche nach den geeigneten Produzent*innen.

Vom Familienunternehmen zum Start-up

Die Geschwister Lisa-Marie und Moritz Bittner haben sich diesem Problem angenommen und wollen Abhilfe schaffen. Eigentlich hatten die beiden nicht geplant, in die Thermoforming-Branche einzusteigen. Nach dem Studium hatten sie sich eher auf Digital-Start-ups und Investment­banking konzentriert. Doch als ihr Vater, der zugleich Geschäftsführer des Familienunternehmens war, schwer erkrankte, änderten sich ihre Pläne. Sie übernahmen die Geschäftsführung, um das Unternehmen am Laufen zu halten. 2017 standen sie nach dem Tod des Vaters vor der Entscheidung, das Familienunternehmen zu verkaufen oder sich doch aktiv einzubringen.

Sie entschieden sich für Letzteres und erkannten schnell, dass die Branche – wie eingangs geschildert – noch recht tradierte Vorgänge in der Beschaffung von Tiefziehteilen besaß. Der Zustand überraschte die beiden Millennials, die als digital-affine Generation Online-Prozesse aus dem B2C-Einkauf gewohnt waren. Ihnen war sofort klar: Die Branche hat wahnsinnig viel Potenzial für Innovation.

Geschwister-Teamwork

Effiziente Customer Journeys und schnelle Abwicklungs­prozesse sollten ein neues Geschäftsmodell in einer tradierten Branche umsetzen. „Wir wussten zunächst nicht, ob unsere Idee in der Branche Anklang finden würde, aber wir haben es gewagt“, sagt Moritz Bittner. Woraus anschließend das Corporate Start-up formary entstand, die erste deutsche Plattform für Thermoformteile. Der Erfolg gibt ihnen Recht. Heute bekommt das Unternehmen jeden Monat 150 bis 200 Anfragen.

„Die gemeinsame Vision und der Zusammenhalt als Geschwister haben uns geholfen, formary von einer Idee zu einem erfolgreichen Unternehmen zu entwickeln“, so Lisa- Marie. Die Vorstellung, als Geschwisterteam in die Welt des Unternehmertums einzutauchen, mag nach einem Abenteuer klingen, war jedoch vielmehr harte Arbeit als Abenteuer, insbesondere kurz nach dem Ableben des Vaters. Welche Vorteile das Gründen als Geschwisterpaar mit sich bringt, erläutert Moritz: „Als Geschwister haben wir ein tiefes Vertrauen zueinander, das auf jahrelanger Bindung und gemeinsamen Erfahrungen basiert. Wir wissen um unsere komplementären Stärken, was die Verteilung der Verantwortungen stark vereinfacht.“

Digitales Potenzial für Innovationen genutzt

Mit formary haben die Geschwister eine Plattform entwickelt, die den Aufwand von Anfrage bis zur Auslieferung der Tiefziehteile minimiert. Dies wird durch digitale Produktkonfiguration, schnelle Kalkulationsprozesse und Algorithmen erreicht, die die optimalen Herstellungsbetriebe für das Produkt identifizieren. „Mit einer digitalen Plattform können wir den gesamten Ablauf der Kommunikation mit den Kund*innen optimieren, um sicherzustellen, dass jeder Schritt reibungslos verläuft und die Bedürfnisse der Kund*innen erfüllt werden“, so Mitgründerin Lisa-Marie.

Die digitale Beschaffung von Tiefziehteilen erfolgt folgendermaßen: Nutzer*innen konfigurieren ihr Kunststoff Tiefziehteil über den Konfigurator, formary erledigt den Rest. Binnen 24 Stunden erhält man ein Angebot, basierend auf den Leistungen des/der optimalen Anbieter*in in Bezug auf Know-how, Maschinenausrüstung und Preis. Damit entfällt die bislang aufwändige Suche nach Lieferant*innen.

Win-win für Kund*innen und Hersteller*innen

Seit Kurzem gibt es neben dem Konfigurator auch ein Kund*innenportal. Darin haben Nutzer*innen die Möglichkeit, den aktuellen Status ihrer laufenden Anfragen einzusehen und Bestellungen mit nur einem Klick aufzugeben. Nach der Bestellung können sie den Fortschritt ihres Projekts verfolgen, Freigaben einholen und direkt mit der Projektleitung kommunizieren. „So wird eine tagesaktuelle Transparenz in der Projektabwicklung gewährleistet und damit ein präzises Management von Anfragen und Bestellungen ermöglicht, was letztendlich Zeit und Ressourcen minimiert“, so Moritz. Dabei ist das Start-up in der gesamten Projektabwicklung alleiniger Ansprech- und Vertragspartner.

Für Herstellerbetriebe bietet die Anbindung an formary die Chance, ohne großen Vertriebsaufwand und Marketingkosten an Aufträge zu gelangen. Gerade in Zeiten mit Lieferkettenproblemen und Rezession stellt das eine effiziente Lösung dar. Durch die Entlastung bei der Kund*innenberatung und Entwicklungskoordination ermöglicht formary eine reibungslose Abwicklung von Aufträgen. „Unser Ziel ist es, die gesamte Wertschöpfungskette zu optimieren und unseren Kund*innen und Herstellerbetrieben eine nahtlose Erfahrung zu bieten“, fasst es Lisa-Marie zusammen.

Auf dem Weg zum Branchenführer

Lisa-Marie und Moritz haben große Ambitionen. Ihr Ziel ist es, zum führenden Marktplatz für Thermoformteile zu werden und die gesamte Branche state-of-the-art zu machen. „Wir wollen nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch die Kund*innenzufriedenheit auf ein neues Level heben“, sagt

Lisa-Marie. Damit steht das Start-up für mehr als nur techno­logische Innovation – es steht für einen vollumfänglichen Wandel in der Art und Weise, wie Anfragen in der Branche abgewickelt werden. Das Geschwister- und Gründungspaar hat wichtige Schritte auf ihrer unternehmerischen Reise gemeistert. Lisa-Marie und Moritz streben danach, ihre Plattform kontinuierlich zu verbessern und neue Märkte zu erschließen. „Mit unserem engagierten Team und unserer klaren Vision für die Zukunft sind wir bereit, die Thermoforming-Branche nachhaltig zu verändern und neue Standards zu setzen“, so Lisa-Marie.

Boomerang: GreenTech-Start-up erhält über 850.000 Euro Kapital

Das 2022 von Marc Engelmann und Christian Putz gegründete GreenTech-Start-up Boomerang hat erfolgreich eine Finanzierungsrunde auf dem Privatinvestor*innen-Netzwerk Companisto abgeschlossen und sich dabei insgesamt rund 850.000 EUR Kapital gesichert. Etwa 490 Investor*innen beteiligten sich an dieser Runde. Das angestrebte Ziel von 750.000 Euro wurde somit deutlich überschritten.

Boomerang bietet ein umfassendes Mehrwegsystem für wiederverwendbare Versandverpackungen im Onlinehandel an. Die Verpackungen können bis zu 50-Mal wiederverwendet werden und ersetzen herkömmliche Einwegkartons und -tüten. Dadurch lassen sich bis zu 80 Prozent CO2-Emissionen und Abfall einsparen. Dank eines einfachen Faltsystems können die Mehrwegtaschen und Boxen auf die Größe eines DIN-A4-Briefs verkleinert und kostenfrei über jeden Briefkasten oder Abgabestellen zurückgesendet werden. So können die Verpackungen schnell und unkompliziert wiederaufbereitet und für den nächsten Versand genutzt werden. Das Mehrwegkonzept basiert auf einer zentralisierten IT-Plattform mit einem intelligenten Pfandsystem.

Das Start-up bietet ein ganzheitliches Mehrwegsystem für wiederverwendbare und größenvertstellbare Verpackungen aus Recyclingmaterialien an, welche von Endverbrauchern gegen einen kleinen Pfandbetrag genutzt werden können. Diese Mehrwegverpackungen, die bequem über Postkästen oder Annahmestellen zurückgegeben werden können, entsprechen den bevorstehenden EU-Mehrwegrichtlinien und erleichtern die Müllentsorgung für die Kund*innen. Boomerang wurde bereits durch zahlreiche Medienberichte, den Gewinn des Deutschen Verpackungspreises und die Unterstützung renommierter Investor*innen bekannt.

Dank der erfolgreich abgeschlossenen Finanzierungsrunde erhält das Team um die Gründer Marc Engelmann und Christian Putz Kapital, das in die Weiterentwicklung der IT-Infrastruktur, die Optimierung der Produktentwicklung und die Erweiterung der Vertriebsabteilung fließen wird. Zusätzlich hat das Boomerang-Team durch die Beteiligung von rund 490 Investoren nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch Zugang zu deren wertvoller Expertise und Erfahrung, von der sie in Zukunft profitieren können.

„Wir waren wirklich beeindruckt, wie viele Menschen in so kurzer Zeit an uns und unser Start-up geglaubt haben und uns auf diesem Weg unterstützen wollen. Dieses Signal hat noch einmal starken Rückenwind gegeben“, sagt Marc Engelmann zur erfolgreichen Investmentrunde.

DIHK Report Unternehmensgründung 2024: Gründungsinteresse auf Allzeittief

Ein Rekordtief beim Gründungsinteresse und die bisher schlechteste Bewertung des Gründungsstandorts Deutschland durch Jungunternehmer*innen: In ihrem aktuellen Report Unternehmensgründung kommt die DIHK zu ernüchternden Ergebnissen.

Die fast 1.000 angehende Unternehmer*innen, die sich an der Befragung der DIHK und der Industrie- und Handelskammern (IHKs) beteiligten, bewerteten den Gründungsstandort Deutschland 2024 mit einer 3,6 gerade einmal als "ausreichend". Ein deutlicher Rückgang gegenüber den Vorjahren – dabei hatten die Rahmenbedingungen hierzulande im Urteil der Jungunternehmer schon zuvor mit 3,3 (2020 und 2021) beziehungsweise 3,4 (2022 und 2023) lediglich als "befriedigend" abgeschnitten.

Wachstums- und Innovationspotenziale gehen verloren

"Ich mache mir große Sorgen um unseren Standort", kommentiert DIHK-Präsident Peter Adrian die Ergebnisse der Umfrage. "In der Industrie sehen wir schon fast einen Abschied auf Raten durch verstärkte Produktionseinschränkungen und Abwanderungstendenzen. Wenn jetzt auch noch immer weniger Menschen hierzulande Unternehmen gründen wollen, gehen uns wichtige Potenziale für Wachstum und Innovationen verloren."

Die Entwicklung sei "auch deswegen sehr bedenklich, weil sich der Rückgang des Gründungsinteresses nicht allein durch demografische Veränderungen erklären lässt", so der DIHK-Präsident. "Enorm gestiegene Kosten zum Führen von Betrieben und das Dickicht bürokratischer Regelungen ersticken aktuell die Lust am Unternehmertum. Die Signale für eine bessere Standortpolitik könnten kaum deutlicher sein."

Haupthürden Unsicherheit, Regulierung und Kosten

Neben der konjunkturellen Lage gibt es zahlreiche strukturelle Hemmnisse für das Unternehmertum, wie die Beratungsgespräche der IHKs zeigen. Insbesondere sind es die hohe Regulierungsdichte sowie hohe Kosten, die zusätzlich zu den Unsicherheiten über das geschäftliche Umfeld viele potenzielle Gründer*innen davon abhalten, sich selbständig zu machen.

"Dabei tröstet es kaum, dass einige Projekte etwa in der Gastronomie, die wegen Corona auf Eis gelegt wurden, jetzt nachgeholt werden", stellt der DIHK-Präsident klar. "Und auch das Plus bei den Beratungen von arbeitslosen Gründern ist eher ein Sondereffekt, weil die Förderung in diesem Bereich verändert wurde.

Pioniermut und Unternehmer*innengeist gefragt

Erfreulich sei, dass durch das intensive Engagement der IHKs mehr Besucher*innen zu deren Gründungsinformationstagen gekommen seien. "Allerdings kann das keine guten wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen für Unternehmensgründungen ersetzen", gibt Adrian zu bedenken. "Pioniermut und Unternehmergeist brauchen wir angesichts der aktuellen Herausforderungen umso mehr. Einen solchen Spirit müssen wir mehr unterstützen. Mich als Unternehmer betrübt es sehr, wenn die Rahmenbedingungen für unternehmerisches Handeln immer schwieriger werden und Gründer sich entmutigt fühlen."

Den Gründer*innen zuhören

Damit Gründen wieder attraktiver wird, sind nach Meinung von drei Vierteln der Befragten schnellere und einfachere Regularien nötig. Zwei Drittel fordern ein einfacheres Steuerrecht. Weit oben auf die To-do-Liste der Politik gehören den Gründenden zufolge außerdem ein besserer Zugang zu öffentlichen Fördermitteln, niedrigere Energiepreise und mehr Verständnis für das Unternehmertum in der Gesellschaft.

Der DIHK-Präsident mahnt die Politik, stärker auf die Gründerinnen und Gründer zu hören: "Sie wissen sehr genau, an welchen Schrauben gedreht werden muss, damit in Deutschland wieder mehr neue Unternehmen entstehen."

Hier gibt's die gesamte Studie als Download

SongPush: rund 3 Mio. Euro für Creator-Marketing-Plattform

Das 2021 von Stefan Kling, Markus Cremer und Zoltan Morvai in Berlin gegründete SongPush hat in einer erfolgreichen Seed-Finanzierungsrunde 2,94 Mio. Euro an frischem Kapital erhalten.

SongPush ist eine innovative All-in-One-Plattform, die das Creator-Marketing in der Musikindustrie vereinfacht. Marken und Agenturen können damit schnell, einfach und wirkungsvoll Marketingkampagnen mit Content Creators umsetzen. Die Plattform beschleunigt und vereinfacht den Kooperationsprozess und ermöglicht eine effiziente Zusammenarbeit mit zahlreichen Creators gleichzeitig. Ursprünglich auf die Musikindustrie fokussiert, wird SongPush inzwischen von Werbetreibenden aus allen Branchen genutzt.

Jetzt gibt das 2021 gegründete Berliner Start-up seine erfolgreiche Seed-Finanzierungsrunde über 2,94 Mio. Euro bekannt. Neben Investments bestehender Investoren wie Stefan Zilch (ehemaliger General Manager bei Spotify, aktuell bei Tuneln) und dem Creator Rewinside, der plattformübergreifend mehr als sieben Millionen Follower erreicht, konnten unter anderem Joel Berger (Ex-Industry Leader Media & Entertainment bei Google), Kevin Tewe (Founder & CEO von ALL IN Artist Management) sowie weitere prominente Persönlichkeiten wie Sänger und Songwriter Montez als neue Investoren gewonnen werden.

„Wir freuen uns sehr über das Vertrauen unserer Investoren in unsere Technologie und das Geschäftsmodell. Die Unterstützung ermöglicht es uns, SongPush auf das nächste Level zu bringen. Unser Fokus liegt jetzt darauf, die Plattform weiterzuentwickeln und die Zusammenarbeit zwischen Creators und Marken noch einfacher und effizienter zu gestalten.“, so Markus Cremer, Co-Founder von SongPush.

„SongPush adressiert die größten Blocker bei der skalierbaren Erstellung von Marketingkampagnen auf Social Media. Die Plattform hat das Potenzial, eine Lösung für Marken und Werbetreibenden aller Branchen zu sein. Das hat mich überzeugt, sie bei der Finanzierung zu unterstützen”, so Joel Berger, Ex-Industry Leader Media & Entertainment bei Google.

Creator-Marketing vereinfachen

SongPush startete 2023 mit Fokus auf die Musikindustrie und erzielte bereits im ersten Jahr einen Umsatz von über einer Million Euro. Dabei verfolgt das Unternehmen die Mission, das Creator-Marketing durch eine benutzerfreundliche All-in-One-Plattform zu vereinfachen. Ihre Technologie beschleunigt die Zusammenarbeit zwischen Marken und Content Creators, sorgt für eine faire Vergütung und ermöglicht die Durchführung effektiver Marketingkampagnen mit hunderten Creators in kürzester Zeit.

Ausbau der Plattform, Rebranding und Co.

Mit dem frischen Kapital plant SongPush den weiteren Ausbau der Plattform, um Marken und Content Creators eine noch einfachere Zusammenarbeit zu ermöglichen. Zukünftig soll das Angebot von SongPush erweitert werden, um auch Unternehmen, Marken und Werbetreibende aller Branchen bei der Umsetzung erfolgreicher Marketingkampagnen mit Creators zu unterstützen. Um dieser Erweiterung des Portfolios Rechnung zu tragen, plant SongPush in den kommenden Wochen ein umfangreiches Rebranding, um sich als führende Plattform im Bereich Creator-Marketing, offen für alle Branchen, zu positionieren. SongPush plant zudem, weitere Expertise in den Bereichen Analytics, Key Account Management und Creator Management ins Unternehmen zu holen und weitere Schlüsselpositionen zu besetzen.

Ecopals: 4 Mio. Euro für nachhaltige Straßenbaumaterialien

Das Berliner Start-up Ecopals, Hersteller nachhaltiger Straßenbaumaterialien, hat in einer aktuellen Finanzierungsrunde 4 Millionen Euro eingesammelt.

Zu den neuen Investoren zählen mit der MHI Gruppe erstmals ein strategischer Industriepartner sowie der ausländische Partner Après-demain SA, die Holdinggesellschaft einer privaten Schweizer Familiengruppe, die in den Bereichen Biowissenschaften, Vermögensdiversifizierung und Philanthropie tätig sind, und Companisto, das Privatinvestoren-Netzwerk und Wagniskapitalgeber für Start-up-Investments.

Mit dem frischen Kapital plant Ecopals, den Marktanteil ihres Vorzeigeprodukts Ecoflakes in Deutschland auszubauen und internationale Märkte zu erschließen. Die Ecoflakes ersetzen neuwertige Kunststoffe, Teile des Rohölprodukts Bitumen, verlängern die Lebensdauer von Asphalt und reduzieren den CO2-Fußabdruck im Straßenbau um bis zu 20 Prozent. Bei einem Teilabschnitt der A7 in Schleswig-Holstein konnten beispielsweise 45 Tonnen Altplastik verbaut und so ungefähr 130 Tonnen CO2 eingespart werden.

Gleichzeitig erweitert Ecopals seine Geschäftsführung. Neben Jonas Varga wird Fabian Zitzmann Co-CEO. In dieser Rolle soll er die Positionierung des Unternehmens schärfen und den Vertrieb weiter ausbauen. „Diese für Ecopals bisher größte Finanzierungsrunde ist ein wichtiger Meilenstein“, sagt der neue Co-Geschäftsführer Fabian Zitzmann. „Unsere Produkte sind günstiger als die bisher gebräuchlichen Lösungen und gleichzeitig nachhaltiger. Mit dem neuen Kapital können wir viel schneller als bisher wachsen und hoffen, bald einen deutlich größeren Beitrag zur CO2-Reduktion im Straßenbau zu leisten.“

Zudem will Ecopals die Produktionskapazitäten erweitern, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Auch die Innovationspipeline soll weiter gestärkt werden. Insbesondere arbeitet Ecopals daran, verschiedene digitale Lösungen zum Beispiel aus der Pharmaforschung auch für die Forschung im Straßenbau nutzbar zu machen. Das Ziel ist eine signifikante Reduktion des CO2-Ausstoßes in der Wertschöpfungskette des Straßenbaus durch die Produkte von Ecopals. „Ecopals hat bereits auf Dutzenden von Baustellen bewiesen, dass ihre Produkte funktionieren und gleichzeitig durch die Verwendung von recycelten Kunststoffen und die Reduzierung der Bitumenmengen die Umwelt schonen. Dass wir dabei auch noch Kosten sparen, macht das Produkt besonders interessant", sagt Jörg Rasch, Vorstandsmitglied der MHI-Gruppe. „Für die MHI-Gruppe ist die Beteiligung eine Investition und ein wichtiger Schritt in den immer wichtiger werdenden Zukunftsmarkt nachhaltiger Baustoffe.“