Next Big Thing AG: Next Big Things


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Die 2016 in Berlin gegründete Next Big Thing AG ist ambitionierter Company Builder, Think Tank und Innovation Hub in einem. Wir stellen euch die NBT und drei Start-ups aus dem großen Portfolio näher vor.

NBT, kurz für Next Big Thing AG, soll nicht weniger als das Gravitationszentrum für datengetriebene Geschäftsmodelle rund um IoT und Blockchain werden. CEO Harald Zapp, er gilt als einer der Pioniere des Internets, verwirklicht hier seine Vorstellungen von digitaler Transformation: sowohl in technologischer Hinsicht als auch in der Art und Weise, wie er Investition und Unternehmertum begreift. Das 2016 in Berlin gegründete Unternehmen ist Company Builder, Think Tank und Innovation Hub in einem. Hier kommen IoT- und Blockchain-Experten mit Business-Architekten zusammen und gestalten ein wohl einzigartiges Innovationszentrum für Deutschland.

Ob Gründer, Start-up, Mittelständler, Konzern oder Investor: Wer darauf brennt, mitzugestalten, ist hier an der richtigen Adresse. Mit mittelständischen Unternehmen und Konzernen beispielsweise arbeitet man daran, ihre Tech-Ideen zu validieren und gemeinsam die Entwicklung von Innovationen voranzutreiben. Neben der Co-Innovation ist das Co-Founding ein weiteres Kernstück: Als Co-Founder entwickeln die IoT-Experten in ihrem eigenen Experten-Ökosystem kontinuierlich neue Geschäftsmodelle, überprüfen die Marktfähigkeit der Ideen mit den Industriepartnern und gründen die Unternehmen aus. Eine eigentlich unmittelbar einleuchtende, im Markt aber dennoch ungewöhnliche Herangehensweise.
 
IoT ist ein Wachstumsmarkt

Auch was die technologische Ausrichtung angeht, ist NBT in Deutschland eine Marktneuheit. Denn während es laut Gartner schon 2020 bereits 20 Milliarden vernetzte Geräte geben und daraus ein Markt von drei Billionen US-Dollar entstehen soll, will der deutsche Markt nicht so richtig in die Gänge kommen. So gelangt eine 2018 unter Führungskräften in deutschen Industrieunternehmen geführte Statista-Umfrage zu dem Schluss, dass 72 Prozent der Befragten hohe Investitionskosten als Hemmnis beim Einsatz von Industrie-4.0-Anwendungen sehen. Eine Erfahrung, die auch der NBT-CEO Harald Zapp durchlebte, als er Investoren für sein ehemaliges Start-up relayr anwarb: „Hier waren in Deutschland weder ausreichend große Tickets zu haben, noch zeigten sich Geldgeber offen für Investitionen im Bereich IoT. In Deutschland fehlen mutige Investoren.“ Deswegen hat Zapp sein erstes Unternehmen relayr mit ausländischen Geldern aufgebaut.
 
Hightech für alle

Während also in Deutschland vielfach noch über IoT und Blockchain geredet wird, ist NBT schon mit Geschäftsmodellen für diese Technologien im Markt und entwickelt ständig weitere. Mit einem klaren Fokus auf Demokratisierung von Technologie und Machine Economy legt man den Grundstein für eine Zukunft vertrauenswürdiger, qualitativ hochwertiger Daten sowie Automatisierung durch intelligente Verträge und Sensoren, die die Kommunikation zwischen verbundenen Geräten effizienter machen. Hightech zugänglich zu machen, bedeutet für das Unternehmen, auch die Wettbewerbsbedingungen zu verbessern, Ideen mit Ressourcen zu verbinden und der Szene eine neue Stimme zu geben.

Am Unternehmenssitz im Campus Görlitzer Park der Factory Berlin sind mittlerweile 61 Mitarbeiter aus 21 Nationen beschäftigt. Im Juli 2016 von Harald Zapp und seinem Co-Founder Maik Käbisch ins Leben gerufen, ist man direkt in die Vollen gegangen: Bis jetzt hat NBT bereits sechs Technologieunternehmen gegründet – weitere sind in der Pipeline. Dafür hat sich NBT den passenden Ort ausgesucht: Mit dem de:hub, dem Digital Hub für IoT, hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in Deutschland ein digitales Netzwerk aus zwölf Kompetenzstandorten aufgebaut, das gezielt Mittelstand und Großunternehmen mit neuen Innovationspartnern aus Wissenschaft und Gründerszene vernetzt. Berlin als einer dieser Innovation Hubs ist digitaler Melting Pot und Hauptstadt des Venture Capitals. Seit September 2017 gibt es das IoT-Hub in Berlin – NBT ist Mitgründer und offizieller Repräsentant.

Tragfähige Geschäftsmodelle per Co-Founding

An jedem der bislang sechs Unternehmen ist NBT auch selbst beteiligt. Als operativer VC und Co-Investor ist die Investition in neue Hightech-Innovationen Teil des Geschäftsmodells. Für das „nächste große Ding“ muss aber mehr her – und das will NBT liefern. Als Co-Founder arbeiten die IoT-Experten von Anfang an unterstützend an den Ideen mit und sorgen so für eine schnelle und steile Erfolgskurve. Nicht nur für Industriepartner, deren innovative Ansätze validiert werden, auch für die Gründer hat das entscheidende Vorteile: Alle Ventures werden von der Idee über die Gründung bis hin zum Erfolg am Markt mit NBT-eigenen Ressourcen unterstützt – bei der Softwareentwicklung, dem Hiring, der Finanzplanung oder auch dem Marketing. Jungunternehmen greifen also schon in frühen Phasen auf ein vollständiges Skillset für Unternehmen zu, was sie schneller erfolgreich werden lässt.
 
Gerüstet für die digitale Zukunft

Für die digitale Zukunft will der CEO Zapp nun mit einer ganz speziellen Herangehensweise die Weichen stellen. NBT tritt bei all seinen Start-ups als Mitgründer auf, setzt auf frühzeitige Investitionen und greift dabei auf ein breit gefächertes und strategisches Netzwerk aus Industriepartnern, Investoren und Beratern zurück. Auch was die organisatorischen Aspekte angeht, unterstützt NBT bei der Entwicklung eines nachhaltigen Businessplans, der Finanzplanung sowie der Anlagestrategie. Darüber hinaus bringt man mit erfahrenen Embedded-Systems-Ingenieuren, UI/UX-Designern, Front-/Backend, Cloud-Architektur eigene technische Expertise mit.
 
PropTech, Pflege und Logistik

Das Portfolio an Hightech-Unternehmen ist schon jetzt beachtlich, allesamt gegründet von Menschen verschiedenster akademischer und beruflicher Hintergründe. Im Oktober 2016 war NBT Mitgründer von PropTech und METR, gefolgt von healthtech AssistMe (ehemals Assistr) im Februar 2017. Im April 2017 gründete man das Economy of Things Venture Weeve (früher bekannt als Eciotify). Als Antwort auf die globalen Zusammenhänge von Supply Chain und Logistik wurde im August 2018 Evertrace gegründet. Die eingangs geschilderten Besonderheiten lassen sich an METR, Evertrace und AssistMe beispielhaft herausstellen. Drei Unternehmen, die Problemstellungen in den Bereichen Haus und Wohnungswirtschaft, Logistik und Pflege angehen.

METR etwa demokratisiert das IoT für den Wohnungssektor durch erschwingliche, offene und interoperable Systeme. Es bietet multifunktionale IoT-Gateways, die Dienstleistungen für Vermieter und Mieter ermöglichen und einen hohen Datenschutz mitbringen. In komplexen Gebäuden lesen die Geräte von METR Wärmeverbrauchsdaten aus und stellen den Wohnungsunternehmen über das Internet oder die Cloud sicher Daten zurück – für eine faire und effiziente Abrechnung. CEO und Co-Founder Dr. Franka Birke war zuvor als Entrepreneurship Lead bei Climate KIC Germany und als Director of the Centre for Entrepreneurship, dem Tech-Accelerator des Berlin Institute of Technology, tätig.

Evertrace ist ein Start-up rund um CEO und Mitgründerin Darina Onoprienko. Ihre Technologie setzen Unternehmen ein, um Güter über weltweite Lieferketten in Echtzeit nachzuverfolgen. Ohne qualitative und vertrauenswürdige Daten ist das kaum denkbar. Evertrace macht es möglich – indem es auf einer einzigartigen Plattform IoT, Blockchain und Künstliche Intelligenz (KI) kombiniert und so Risiken in der Lieferkette reduziert, Transportschäden vermeidet und Schäden automatisch mithilfe von ML- und IoT-Technologien verwaltet. Somit können alle Beteiligten verifizierte Daten nahtlos in intelligente, vertragsbasierte Prozesse integrieren. Die Kernkompetenzen von Darina Onoprienko liegen in den Bereichen Supply Chain Management, Business Development und Innovationsmanagement. Mit mehr als fünf Jahren Berufserfahrung im internationalen Supply Chain Management und in der Logistik ist sie sowohl auf operativer als auch auf strategischer Ebene tätig. Zuvor war Darina bei NBT für Innovationsprozesse verantwortlich, insbesondere für die Identifizierung von IoT- und Blockchain-Anwendungsfällen.

Anders Jens Grudno, CEO und Co-Founder von AssistMe, der mit seinem Team Technologien entwickelt, um Pflegedienstleistern und Pflegekräften das Anbieten von qualitativ hochwertiger Pflege zu vereinfachen. Grudno stammt eigentlich aus der Finanzbranche und brachte anfangs nur begrenzte technische Erfahrung mit. Was ihn nicht davor zurückschrecken ließ, seine Idee von AssistMe umzusetzen. Die Technologie hilft Menschen, die mit Inkontinenz zu kämpfen haben. Die intelligente Inkontinenzhose zeigt den richtigen Zeitpunkt für den Wechsel an, was den Komfort für den Träger erhöht und dem Pflegepersonal die Arbeit erleichtert. Die statistische Auswertung der Feuchtigkeitszonen in der Hose trägt zu dieser Effizienz bei. Diesen bedarfsgerechteren Pflegeansatz nennt AssistMe Präzisionspflege.

Grudno ist so etwas wie NBTs „Überzeugungstäter“. Zum Unternehmen stieß er, weil er für die Grundidee eines IoT-Gravitationszentrums für Deutschland brannte. „Das Thema Altenpflege war durch Pflegefälle in meiner eigenen Familie schon seit Längerem präsent. Die Vision von digitalen Assistenzsystemen im täglichen Pflegeeinsatz konnte durch die Unterstützung von NBT ein sehr gutes Stück vorangetrieben werden“, erklärt der Gründer. Mit der Erstinvestition, der strategischen Beratung und der Unterstützung durch HR hat er sein Start-up-Team erweitert und neue Investitionsgelder durch das Beratungs- und Investitionsunternehmen Die BrückenKöpfe eingeholt. Derzeit testet das Team sein Produkt in Gesundheitseinrichtungen und entwickelt es zur Marktreife weiter.
 
Entwickeln, vorantreiben, fördern

Wer verstehen will, wie wichtig solche Gründungen rund um Zukunftstechnologien wie IoT und Blockchain für Deutschland sind, findet die Antwort ein gutes Stück weiter im Osten. Zapp findet: „Wir sind im Moment noch gut aufgestellt, was das Thema IoT betrifft. Mit Blick auf die Zukunft müssen wir aber Gas geben. Speziell im Wettbewerb mit China muss Deutschland aufholen.“ In der Tat liest sich der chinesische Masterplan 2025 wie eine Kampfansage an Deutschland und Europa. In der „Made in China 2025“-Strategie hat die chinesische Regierung zehn Branchen definiert, in denen sie Unternehmen von Weltmarktformat gründen will. Das sollte bei deutschen Unternehmen für ordentlich Magengrummeln sorgen: Einer von zehn strategischen Wirtschaftsbereichen lautet fortgeschrittene IT. Davon darf sich Deutschland nicht beirren lassen – wir müssen diese IoT-Technologie entwickeln, vorantreiben und fördern. Oder, wie Zapp es formuliert: „Für unsere digitale Zukunft haben wir die Wahl: Entweder, wir gestalten sie aktiv mit oder wir werden zu passiven Teilnehmern dieser digitalen Zukunft.“
 

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FÜNF PROZENT sichert sich Pre-Seed-Investment für die Wärmewende

Das Stuttgarter GovTech FÜNF PROZENT meldet den erfolgreichen Abschluss einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde. Das frische Kapital soll es dem Start-up ermöglichen, seine Technologie weiterzuentwickeln und sich weiter am Markt zu etablieren.

Mit der aktuellen Geschwindigkeit sind die Wärmewende und die Klimaziele nicht zu erreichen. Die Sanierungsrate in Deutschland liegt bei unter 1 % – dabei müsste sie um ein Vielfaches höher sein. Der Gebäudesektor ist der größte Hebel zur CO-Reduktion, doch viele Eigentümer*innen wissen nicht, wie sie konkret handeln können.

Hier setzt FÜNF PROZENT an: Das impactgetriebene Start-up wurde 2023 von Sarina Hötzel, Sally Köhler und Matthias Schöttler aus der Hochschule für Technik Stuttgart heraus gegründet. Mit seiner Software-as-a-Service-Lösung unterstützt das Start-up Kommunen dabei, den Gebäudebestand systematisch zu analysieren, Eigentümer*innen gezielt zu informieren und zur Umsetzung energetischer Maßnahmen zu motivieren. Durch das innovative Outside-In-Analyseverfahren erfasst das Unternehmen den energetischen Zustand, sowie das Sanierungs- und PV-Potenzial aller Wohngebäude einer Stadt. Diese Daten werden den Bürger*innen als Energetischer Gebäudesteckbrief zur Verfügung gestellt – ein städtischer Service, der den Einstieg in die Umsetzung energetischer Maßnahmen erleichtert.

Doch Information allein reicht nicht – es braucht Umsetzung. Deshalb bringt das Start-up Eigentümer*innen in lokalen Umsetzungsgemeinschaften zusammen. So profitieren sie voneinander, motivieren sich gegenseitig und erzielen bessere Konditionen bei der gemeinsamen Angebotseinholung.

„Viele Eigentümer*innen wollen energetische Maßnahmen durchführen, wissen aber nicht, wo sie anfangen sollen. Unser Ansatz senkt Hürden, erleichtert die Entscheidung zur Umsetzung und reduziert CO-Emissionen“, erklärt Sarina Hötzel, Mitgründerin von FÜNF PROZENT. „So sparen Kommunen und Eigentümer*innen Zeit, Kosten und Aufwand auf dem Weg zur Klimaneutralität.“

Dass der Ansatz funktioniert, zeigt die Praxis: Im letzten Jahr wurden nach Angaben des Start-ups bereits über 135.000 Wohngebäuden analysiert. In 11 Kommunen in Baden-Württemberg arbeitet FÜNF PROZENT erfolgreich mit Verwaltungen und Eigentümer*innen zusammen. Mehr als 85 Haushalte haben sich bisher an Bündelungsaktionen beteiligt, etwa in Stuttgart, Schorndorf und Überlingen für die Anschaffung von Photovoltaik-Anlagen. Nun steht die Expansion über die Landesgrenzen Baden-Württembergs hinaus an.

Mit der frischen Finanzierung – über die Höhe wurden keine Angaben kommuniziert – will FÜNF PROZENT seinen Impact in den nächsten zwei Jahren massiv ausbauen und mit möglichst vielen Kommunen in die Zusammenarbeit kommen. Das Ziel: über 500.000 Wohngebäude analysieren, mehr als 15 Mio. Euro an Modernisierungsvolumen umsetzen und tausende Tonnen CO-Emissionen einsparen. Damit soll die Sanierungsrate in Deutschland spürbar gesteigert und ein konkreter wirtschaftlicher und ökologischer Nutzen für Kommunen und Eigentümer*innen geschaffen werden.

PartsCloud: B2B-Tech-Start-up sichert sich 5-Mio.-Euro-Seed-Finanzierung

Das 2021 von Benjamin Reichenecker und Fabian Gemmecke gegründete PartsCloud ist die einzige All-in-One-Plattform für Ersatzteilmanagement im deutschen Maschinenbau. Das frische Kapital – bereitgestellt von Newion, MBG und SquareOne – soll für den Ausbau der eigenen KI-Planungssoftware verwendet werden.

Rund 80 Prozent der Ersatzteile in Fabriklagern werden nicht gebraucht und irgendwann verschrottet, da im deutschen Maschinenbau noch viel zu oft nur nach Bauchgefühl bestellt wird. Das B2B-Tech-Start-up PartsCloud digitalisiert mit seiner innovativen Software als erster Anbieter den Prozess des kompletten Ersatzteilmanagements, von Planung über Zoll bis hin zur Lagerlogistik. Dank präzisen Prognosen können Fehl- und Überbestände vermieden, die Zollabwicklung automatisiert sowie Logistikprozesse an einem Ort zentral gesteuert werden. Diese Innovation konnte auch Investoren überzeugen: In ihrer Seed-Finanzierungsrunde sichert sich PartsCloud 5 Millionen Euro von Newion, MBG und SquareOne.

Wird ein Ersatzteil in der Produktion gebraucht, steht die Maschine still, ist Zeit buchstäblich Geld. Je schneller das defekte Teil ersetzt wird, desto kostensparender. "Die meisten Unternehmen verlassen sich bei der Ersatzteilplanung noch immer auf Excel-Tabellen. Was bislang fehlte, ist eine datengetriebene Lösung, mit der man vorausschauend planen kann”, sagt Benjamin Reichenecker, Gründer und CEO von PartsCloud. Der Wirtschaftsingenieur weiß, wovon er spricht. Sechs Jahre hat er in der Geschäftsführung eines mittelständischen Maschinenbauers gearbeitet. „Für kleinere und mittelständische Unternehmen war es bisher extrem aufwendig, Ersatzteile ohne digitale Hilfe zu managen“.

Ersatzteilbestellung so einfach wie jede andere Online-Bestellung

Benjamin Reichenecker und Co-Founder Fabian Gemmecke haben dafür PartsCloud gegründet. Die Mission: Ersatzteilbestellung soll so einfach wie jede andere Online-Bestellung sein – digital und jederzeit weltweit verfügbar. Für die Kunden, die überwiegend aus dem Maschinenbau kommen, zahlt sich das aus. PartsCloud arbeitet bereits mit über 25 Kund*innen in Europa und den USA zusammen. Durch automatisierte Arbeitsprozesse sinken die internen Prozesskosten um bis zu 79 Prozent. Die Bestandskosten verringern sich durch die KI-gestützte Planungslösung  um rund ein Drittel. „Die Zusammenarbeit mit PartsCloud hat unsere Effizienz und Genauigkeit im Ersatzteilmanagement erheblich gesteigert. Dank PartsOS Inventory konnten wir den manuellen Planungsaufwand um über 85 Prozent reduzieren und die Verfügbarkeit von Ersatzteilen deutlich verbessern”, sagt Christian Meisen, Head of Global Service Center WEINIG Group.

5 Millionen Euro für den Ausbau der KI-Planungssoftware

Der Fit im Markt sowie das Produkt haben namhafte Investoren überzeugt, in PartsCloud in Millionenhöhe zu investieren. „In einem Markt, der unter wirtschaftlichem Druck und Fachkräftemangel steht, ist das Ersatzteilmanagement für Maschinenhersteller zu einem entscheidenden Umsatzfaktor geworden. Doch veraltete Systeme und ineffiziente Prozesse bremsen viele Unternehmen aus. PartsCloud, geführt von einem erfahrenen Gründerteam, bietet die entscheidenden Werkzeuge für ein leistungsfähiges Ersatzteilmanagement, damit KMU wettbewerbsfähig bleiben und die globale Nachfrage schnell und präzise bedienen können”, so Leopold Lindner, VC Investor bei Newion aus Amsterdam.

Das Investment wird PartsCloud für den Ausbau seiner KI-Planungssoftware verwenden. Schon jetzt bietet die prädiktive Bestandsanalyse der Software eine um 30 Prozent geringere Fehlerquote im Vergleich zu den gängigen Planungsmethoden. Somit kann der Teilbedarf, basierend auf Daten, Trends und saisonalen Mustern, frühzeitig erkannt und Fehl- oder Überbestände vermieden werden. Dazu will PartsCloud mit dem Investment neue Märkte erschließen, u.a. Asien. Seit seiner Gründung 2021 hat das baden-württembergische Unternehmen nun in Summe bereits 7,5 Millionen Euro eingesammelt.

QuoIntelligence: Dt. Cybersecurity-Start-up sichert sich 1,4 Mio.-Euro-EU-Auftrag

Das 2020 von Marco Riccardi gegründete Cybersecurity-Start-up bietet Regierungen, Finanzinstituten und Unternehmen in ganz Europa maßgeschneiderte Intelligence, die Sicherheitsverantwortliche bei proaktiven Entscheidungen unterstützt.

Jetzt haben die Frankfurter einen prestigeträchtigen Auftrag der EU-Agentur für Cybersicherheit (ENISA) gewonnen und zählen damit zu den ersten jungen Unternehmen, die aktiv an der europäischen Verteilungsstrategie für Cybersicherheit mitwirken. Das Start-up wird über vier Jahre hinweg Cyber-Threat-Intelligence-Dienste für die europäische Behörde bereitstellen. Das Volumen des Vertrags beläuft sich auf 1,4 Mio. Euro.

ENISA, die für die Stärkung der Cybersicherheitsarchitektur der Europäischen Union zuständig ist, baut mit der Vergabe an QuoIntelligence ihre Kapazitäten im Bereich der Bedrohungsaufklärung weiter aus. Der Frankfurter Anbieter soll insbesondere Datenquellen identifizieren, ein strategisches Datenerhebungskonzept entwickeln und das Bedrohungsmonitoring der Behörde verbessern. Ziel ist es, potenzielle Cyberrisiken frühzeitig zu erkennen und die Resilienz der EU gegenüber digitalen Bedrohungen zu erhöhen.

Wachsende Bedeutung der Bedrohungsaufklärung

„QuoIntelligence ist hervorragend positioniert, um ENISA mit Cyber Threat Intelligence zu unterstützen“, kommentiert Lola Rebollo, unabhängige Cybersicherheits-Expertin und Mentorin im EIC ScaleUP-Programm. „Ihre Expertise in der Bereitstellung hochqualitativer Bedrohungsanalysen wird einen wertvollen Beitrag zur Fähigkeit der EU leisten, Cyberbedrohungen frühzeitig zu erkennen und zu entschärfen – für eine stärkere und widerstandsfähigere europäische Region.

QuoIntelligence setzt auf eine Kombination aus KI-gestützten Analysen und menschlicher Expertise. „Unsere Technologie ermöglicht es, Bedrohungen mit hoher Präzision zu erkennen und geeignete Gegenmaßnahmen abzuleiten“, erläutert Marco Riccardi, Gründer und CEO des Unternehmens. Die erfolgreiche Teilnahme am Vergabeverfahren sei ein Beleg für die zunehmende Bedeutung von QuoIntelligence im europäischen Markt für Bedrohungsanalysen.

Expansionskurs und geplante Kapitalrunde

Der Vertragsabschluss mit ENISA kommt zu einem strategisch günstigen Zeitpunkt für das Start-up. QuoIntelligence plant für die zweite Jahreshälfte eine Finanzierungsrunde, um weiteres Wachstum zu finanzieren. Mit der EU-Agentur als Referenzkunde könnte das Interesse potenzieller Investoren steigen. Im Jahr 2023 hatten sich bereits eCAPITAL ENTREPRENEURIAL PARTNERS, ein VC-Investor mit dem Fokus auf Deeptech-& Software-Unternehmen, Mercurius Private Equity sowie diverse Privatinvestoren an dem Unternehmen beteiligt, um die vorhandenen Wachstumspotenziale zu heben.

GameChanger des Monats: Lena Hackelöer - Fika ist mehr als nur Kaffeepause

Was moderner Führungsstil mit der schwedischen Fika-Tradition zu tun hat und wie du diese in deinem Start-up nutzen kannst, zeigt Lena Hackelöer, Gründerin und CEO von Brite Payments, anhand ihrer eigenen Unternehmenspraxis.

Lena Hackelöer, Gründerin und CEO von Brite Payments, ist in Deutschland geboren, nennt aber Schweden ihre Heimat. Im Jahr 2010 kam Lena zum damals noch jungen Start-up Klarna, wo sie schnell aufstieg und wichtige Führungspositionen übernahm, bevor sie zur CEO bei Qliro Financial Services ernannt wurde. 2019 gründete sie das FinTech Brite Payments in Stockholm, welches mittlerweile mehr als 150 Mitarbeitende in ganz Europa beschäftigt. Ihr Führungsstil vereint die Ambition eines schnellwachsenden Start-ups mit der offenen und freundlichen Arbeitskultur Skandinaviens. Im Folgenden stellt uns Lena den in ihrem Unternehmen erfolgreich gelebten Fika-Führungsstil näher vor.

Fika - mehr als Kaffeepause mit Zimtschnecken

Eine schwedische Fika ist mehr als eine gewöhnliche Kaffeepause – sie verkörpert eine Tradition. Ob mit Freund*innen, Kolleg*innen oder Familienmitgliedern – das Ziel einer Fika ist es, für einen Moment innezuhalten und den sozialen Austausch zu pflegen. Typischerweise wird die Pause von einer Tasse Kaffee und einer Leckerei wie den Kanelbullar (Zimtschnecken) begleitet, doch entscheidend sind die bewusste Entschleunigung und das Zusammensein. Die Fika bietet Raum für Gespräche, den Aufbau von Beziehungen und das Teilen von Gedanken. Sie ist symbolträchtig für die offene demokratische und konsensorientierte Arbeitskultur Schwedens und wird in schwedischen Unternehmen oft fest in den Tagesablauf integriert.

Nicht nur mittelständische Unternehmen pflegen diese Tradition, sie nimmt auch eine tragende Rolle in der Start-up-Kultur ein. Junge Unternehmen, die verstanden haben, wie wichtig emotionale Stabilität und Sicherheit für Mitarbeitende in einem agilen Arbeitsumfeld sind, profitieren von Ritualen wie der schwedischen Kaffeepause. In unserem Stockholmer Büro findet jeden Freitag eine Fika statt, bei der das gesamte Team zusammenkommen kann. Aber auch ohne diesen festen Termin im Kalender genügt eine kurze „Lust auf Fika?“­Nachricht und wir treffen uns in der Küche. Ich selbst bin überzeugt davon, dass dieses Ritual ein Teil von einem modernen Start-up-Führungstil ist, der für langfristigen Erfolg notwendig ist – vor allem, wenn der Leistungsdruck hoch und die Arbeitstage lang sind.

Was Deutschland von Schwedens Fika-Kultur lernen kann

Die Fika bietet einen Raum für Gespräche abseits der To-do-Listen – die vor allem in kleinen oder schnell wachsenden Unternehmen lang sein können. Und vielleicht sind diese Tradition und die dahinterstehende Wertschätzung der gemeinsamen Zeit ein Grund, warum Schweden im World Happiness Ranking jedes Jahr so weit oben steht. Während Schweden in diesem Jahr nach Finnland, Dänemark und Island den Platz vier belegte, ist Deutschland abgeschlagen auf dem 24. Rang zu finden.

Zoomt man etwas weiter rein, zeigt sich dieser Graben auch in der Arbeitszufriedenheit. In Deutschland haben laut dem Gallup Engagement Index gut sieben Millionen Beschäftigte innerlich gekündigt. Dadurch seien 2023 Produktivitätseinbußen zwischen 132,6 und 167,2 Milliarden Euro entstanden. In Schweden hingegen liegt der Anteil derer, die mit ihrer Arbeit zufrieden sind, bei über 70 Prozent.

Eine Komponente von „zufrieden sein“ ist das seelische Wohlbefinden. Und damit sieht es in Deutschland anscheinend nicht gut aus. Knapp 60 Prozent der Arbeitnehmer*innen, die vom HR-Software-Anbieter ADP befragt wurden, glauben, dass ihre Vorgesetzten nicht in der Lage sind, über psychische Probleme zu sprechen, ohne sie zu verurteilen. Viele reden dementsprechend selten über ihren Gemüts­zustand. „Manchmal möchten wir Dinge privat halten oder unsere Gefühle nicht mit allen Anwesenden teilen. Schwierig wird es, wenn wir unsere Probleme aussprechen möchten, das strukturell aber nicht möglich ist“, hat es Taraneh Taheri für „Neue Narrative“ auf den Punkt gebracht. Anders formuliert – Fika wirkt sich nicht nur positiv auf das seelische Wohlbefinden aus, sie ist auch gut fürs Geschäft.

Die „Work-Hard-Play-Hard“-Mentalität der ersten Start-up-Generation ist vorbei. So entsteht zwar kurzfristiges Wachstum, oft aber auch eine toxische Unternehmenskultur. Ein neuer Ansatz ist gefragt. Das haben viele Gründer*innen erkannt.

Menlo79: Berliner SaaS-Start-up sichert sich 2,1 Mio. Euro plus 1,8 Mio. Fördermittel

Nach fünf Jahren Bootstrapping hat Menlo79 erfolgreich seine erste Investorenrunde abgeschlossen. Das frische Kapital soll für den Ausbau der Software für Personalsteuerung im Bereich Schiene und Logistik genutzt werden.

Das Berliner SaaS-Start-up Menlo79 – 2019 von ehemaligen Führungskräften der Deutschen Bahn gegründet – sichert sich in einer Finanzierungsrunde insgesamt 2,1 Millionen Euro frisches Kapital für den weiteren Ausbau seiner Workforce Management Plattform WILSON. Zu den Investoren zählen neben Scalehouse Capital aus Osnabrück und dem D2 Fund aus London auch Ventis Capital aus Ingolstadt sowie Frankenbergs Ventures aus Hannover. Seit 2019 entwickelt Menlo79 die cloudbasierte Software WILSON zur intelligenten, unternehmensübergreifenden Steuerung von operativem Personal.

Das 35-köpfige Team verfolgt eine klare Vision: Mit einer intelligenten Workforce Management Plattform die Wirtschaftlichkeit und Mitarbeitendenzufriedenheit im komplexen Umfeld von Schiene und Logistik nachhaltig steigern – also insbesondere dort, wo herkömmliche Schichtplanungstools an ihre Grenzen stoßen.

Bisher setzte Menlo79 auf klassisches Bootstrapping und baute sein Geschäft ohne externes Kapital auf. Seit dem ersten Rollout Anfang 2022 ist die von Menlo79 entwickelte Software WILSON inzwischen bei mehr als 65 Kund*innen mit über 2.300 Nutzer*innen täglich im Einsatz. Darunter Transportunternehmen wie Flixtrain, Havelländische Eisenbahn, Bentheimer Eisenbahn oder ČD Cargo, Dienstleister wie Trainbutlers und LokLöwen sowie Bauunternehmen wie Furrer+Frey.

Die frischen Mittel sollen vor allem in die Weiterentwicklung der Software sowie in die Professionalisierung und den Ausbau von Marketing und Vertrieb fließen, um die Wachstumsambitionen des Start-ups zu untermauern.

Neben der Finanzierung in Höhe von 2,1 Millionen Euro konnte sich Menlo79 in den vergangenen Monaten zudem weitere Fördermittel in Höhe von 1,8 Millionen Euro sichern.  Diese Mittel werden genutzt, um Funktionen zum unternehmensübergreifenden Einsatz von Personal und zum intelligenten Qualifizierungsmanagement auszubauen und gemeinsam mit Pilotkunden umfassend zu erproben.

„Wir freuen uns, dass wir Partner gefunden haben, die genau wie wir an die Notwendigkeit für moderne digitale Personalsteuerung glauben, um dem weltweiten Fachkräftemangel entgegenzuwirken“, erläutert Fabian Stöffler, Co-Founder und CEO der Menlo79 GmbH. „Nun wollen wir gemeinsam weiter wachsen und die Personalsteuerung auf der Schiene mit unseren Kunden effizienter und einfacher gestalten.“

Manuel Böhringer, Partner beim Lead-Investor Scalehouse Capital, ergänzt: „Wir glauben an das riesige Potenzial für moderne Personalsteuerung. Das Team von Menlo79 hat in den letzten Jahren eine tolle Reise hinter sich und wir freuen uns darauf, den weiteren Weg im spannenden Bahn- und Logistiksektor mitzugestalten.”

OCELL: Münchner Start-up erhält 10 Mio. Euro zur Digitalisierung der Forstwirtschaft

Um seine Technologie zum Thema Klimaschutz weiterzuentwickeln und weiteres Wachstum zu ermöglichen, hat das 2019 gegründete ClimateTech-Start-up OCELL eine Series-A-Finanzierungsrunde über 10 Mio. Euro abgeschlossen. Unter den Investoren befindet sich neben Capnamic auch Bayern Kapital, die Venture-Capital-Gesellschaft des Freistaats und einer der aktivsten Start-up- und Growth-Investoren der DACH-Region.

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Neben der notwendigen Reduzierung von Emissionen bieten gesunde Mischwälder enormes Potenzial als natürliche Kohlenstoffsenken: Sie binden das CO2 aus der Atmosphäre. Das Problem: Die forstwirtschaftliche Nutzung ist derzeit mangels rentabler Alternativen stark auf Holzoptimierung ausgerichtet, wodurch über Jahrzehnte hinweg überwiegend Monokulturen entstanden sind. Diese sind nicht nur wenig klimaresilient, sondern werden oft auch bereits vor Erreichen ihres CO2-Speicheroptimums geerntet.

Digitaler Zwilling für den Wald

Für dieses Problem hat die 2019 von David Dohmen, Christian Decher und Felix Horvat gegründete OCELL GmbH mit Sitz in München eine Lösung entwickelt, die sich aus zwei Bausteinen zusammensetzt: Zum einen verarbeitet OCELL Luftbilder, LIDAR- und weitere operative Forstdaten mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) zu digitalen Zwillingen der Wälder. Diese werden Forstbetrieben mit der Software „Dynamic Forest“ von OCELL zur Verfügung gestellt. Hierbei handelt es sich um ein Forstmanagement-System, das Forstbetrieben datenbasierte, exakte Rundum-Einblicke in alle forstwirtschaftlich relevanten Metriken, wie zum Beispiel Baumarten, Standort und Altersklassen gibt. Das erleichtert eine effiziente und nachhaltige Bewirtschaftung in einer bislang wenig digitalisierten Branche.

Incentivierung von Ökosystemleistungen

Zum anderen entwickelt OCELL auf Grundlage dieser digitalen Zwillinge zusammen mit den Waldbesitzern regionale Klimaschutzprojekte, die die vielfältigen Ökosystemleistungen von Wäldern in Wert setzen und Forstbetriebe für deren Förderung incentivieren. Der Fokus dieser Projekte liegt auf der Erhöhung des CO2-Speichers sowie der Transformation von Monokulturen hin zu klimaresilienteren Mischwäldern. Der Business Case von OCELL zielt darauf ab, anderen Unternehmen anzubieten, sich finanziell über CO2-Zertifikate an dieser Umforstung lokaler Wälder zu beteiligen. Deren Vorteil: Durch den datengetriebenen Ansatz von OCELL erhalten interessierte Unternehmen einen umfassenden Einblick in die entsprechenden Klimaschutzprojekte, die dazugehörigen Forstaktivitäten sowie deren Fortschritt und Erfolg, was insbesondere deren Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) vereinfacht.

Für Forstbetriebe wiederum eröffnen die Projekte durch diese Monetarisierung des zusätzlichen CO2-Speichers eine wirtschaftliche Alternative zur reinen Holzproduktion. Und auch die Natur profitiert: So bereichern gesunde Mischwälder beispielsweise die Biodiversität und schützen Wasserressourcen, indem sie als natürliche Filter dienen, den Wasserfluss regulieren und Bodenerosion verhindern.

Die Klimaschutzprojekte von OCELL wurden zusammen mit Lehrstühlen der Technischen Universität (TU) München, der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HWST) sowie dem Waldklimarat entwickelt. Mittlerweile nutzen fast 3.000 Forst-Expert*innen die Dynamic Forest-App und über 800.000 Hektar Waldfläche werden bereits in Zusammenarbeit mit OCELL bemessen und bewirtschaftet – das entspricht einer Fläche von mehr als einer Million Fußballfeldern. Die im Rahmen der Finanzierungsrunde neu eingeworbenen Mittel plant OCELL in die Weiterentwicklung ihrer Technologie sowie in den Eintritt und das Wachstum in weitere europäische Märkte zu investieren.

David Dohmen, Mitgründer von OCELL, sagt: „In den letzten Jahren hat der Ruf von CO2-Zertifikaten aufgrund von oft mangelhafter Datenbasis stark gelitten, doch sie bleiben ein entscheidendes Werkzeug im Kampf gegen den Klimawandel – wenn sie richtig gemacht werden. Mit OCELL wollen wir das Vertrauen in den Markt wiederherstellen, indem wir modernste KI-Technologie mit naturbasierten Lösungen verbinden. Wälder bieten den Vorteil, sofort verfügbar, skalierbar und vergleichsweise kostengünstig zu sein, während unsere Technologie Messbarkeit, Genauigkeit und Transparenz ermöglicht. Wir freuen uns, mit Capnamic und Bayern Kapital erfahrene Partner an unserer Seite zu haben, die bereits zahlreiche Tech-Unternehmen erfolgreich begleitet haben.”

Monika Steger, Geschäftsführerin von Bayern Kapital, sagt: „Um den Klimawandel einzudämmen, brauchen wir innovative technologische Lösungen. OCELL verfolgt einen Ansatz, der für alle Parteien Vorteile bietet und auch der Natur zugute kommt. Insbesondere der skalierbare, datengetriebene Ansatz hat uns überzeugt, in das Climate-Tech-Startup zu investieren. Wir freuen uns auf die nächsten, gemeinsamen Wachstumsschritte.“

Startup-Labor Schwedt startet erste "Startup Challenge Schwedt"

Das Startup Labor Schwedt – ein EXIST-Modellprojekt der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) – startet mit der „Startup Challenge Schwedt“ seine erste Ausschreibung für Start-ups zum Thema Förderung und Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz.

In Schwedt sind Industrien wie Mineralölverarbeitung und Papierherstellung angesiedelt und diese stehen angesichts des Wegfalls russischer Öllieferungen über die Druschba-Pipeline und der Ziele des europäischen „Green Deal“ vor besonderen Herausforderungen, die innovative Lösungen benötigen, um die Zukunftsfähigkeit des Standorts zu sichern.

Das Startup Labor Schwedt bietet Gründenden die Möglichkeit, ihre Technologien direkt in die industrielle Praxis zu überführen und so einen echten Beitrag zur Transformation zu leisten. Das Ziel der ersten „Startup Challenge Schwedt“ ist es nun, innovative technologische Ansätze von Start-ups zu fördern, die die Energie- und Ressourceneffizienz am Industriestandort Schwedt steigern können. Mit dieser Initiative soll der Wandel hin zu einer klimaneutralen Kreislaufwirtschaft beschleunigt und Schwedt als Vorreiter der industriellen Transformation gestärkt werden.

Ablauf der „Startup Challenge Schwedt

Die Challenge ist in zwei Phasen gegliedert:

1. Bewerbungsphase (bis 24.02.2025): Start-ups reichen ihre Ideen ein. Eine Jury wählt bis zu zehn Teams aus, die ihre Konzepte für Pilotprojekte mit Unterstützung von Industriepartnern ausarbeiten. Jedes Team erhält bis zu 25.000 EUR Fördermittel.

2. Pilotphase: Die besten fünf Teams setzen ihre Projekte in Schwedt um. Pro Team stehen hierfür bis zu 300.000 EUR zur Verfügung.

Themen für mögliche Pilotprojekte:

  • Effizienzsteigerung industrieller Technologien, auch durch digitale Tools
  • Intelligente Steuerung von Stoffkreisläufen mit Künstlicher Intelligenz
  • Nutzung industrieller Nebenströme, Rest- und Rohstoffe (z.B. aus Altpapierrecycling oder Ethanolproduktion)
  • CO2-Nutzung in industriellen Prozessen
  • Nachhaltige CO2-Quellen (z. B. aus Oxyfuel-Prozessen mit Biomasse oder Direct-Air-Capture)
  • Nutzung von überschüssiger elektrischer Energie

Partner und Förderung

Das Startup Labor Schwedt wird im Rahmen des Förderprogramms Existenzgründungen aus der Wissenschaft – EXIST durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützt und vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg kofinanziert. Die Challenge wird in Zusammenarbeit mit den Schwedter Industriepartnern PCK Raffinerie GmbH und LEIPA Group GmbH sowie den Unternehmen ENERTRAG SE und Verbio SE durchgeführt.

Zeitplan – Save the Date

Bewerbungsschluss: 24. Februar 2025

Auswahl der Teams: März 2025

Start der Konzeptphase: 27. März 2025

Pitch der Konzepte: 11. Juli 2025

Start der Pilotprojekte: 15. Juli 2025

+++ Interessierte Start-ups können sich hier umfassend über die Teilnahmebedingungen informieren und online bewerben. +++

ScrapBees: Recycling-Start-up sammelt 4 Mio. Euro ein

Die ScrapBees GmbH, 2020 von Florian Kriependorf, Sebastian Kopsan und Thilo Hamm gegründet, hat sich auf das Recycling von Altmetall spezialisiert und eine weitere Finanzierungsrunde über 4 Mio. Euro erfolgreich abgeschlossen.

Neben den Neuinvestoren NRW.BANK und EIT RawMaterials beteiligen sich erneut der Impact Investor BONVENTURE aus München und eine Reihe von Business Angels an der Finanzierungsrunde der ScrapBees GmbH.

Mit dem frischen Kapital möchte ScrapBees – unter dem Markennamen SchrottBienen als Anbieterin innovativer Recycling-Lösungen für Handwerker und Betriebe bekannt, sein Geschäft und seine Services ausbauen, weitere Regionen erschließen und die Rolle als effektiver Dienstleister und Partner für die Handwerksbranche festigen.

Zunehmender Rohstoffmangel und der Wechsel hin zu grünem Stahl erfordern, dass nicht mehr benötigte Ressourcen zeitnah und möglichst sortenrein in den Kreislauf zurückgeführt werden. Mit seinem Digital-Ansatz und echter Manpower bringt ScrapBees transparente Recycling-Angebote direkt zu den Kund*innen. ScrapBees bildet dafür logistisch die erste Meile des Recycling-Prozesses vollständig selbst ab – von der Baustelle bis zum Abnehmer des sortenreinen Materials.

Das Rückgrat der Wärmewende

Thilo Hamm, Mitgründer von ScrapBees, erklärt: „Angesichts des Fachkräftemangels schätzen viele Handwerksbetriebe unser Angebot, da wir ihre Mitarbeiter direkt auf den Baustellen effektiv und zuverlässig unterstützen. Wir übernehmen nicht nur das Heraustragen alter Heizungsanlagen aus dem Keller, sondern helfen auch beispielsweise beim Einbringen neuer Anlagen und kümmern uns um das Recycling aller anfallenden Baustellenabfälle. Für das Sanitärhandwerk haben wir uns auf den Weg gemacht, das Rückgrat der Wärmewende zu bilden. Mit dem neuen Kapital und dem Vertrauen unserer Investoren wollen wir genau dort weitermachen und unsere Services möglichst passgenau in die Abläufe der Handwerksbetriebe vieler Branchen einbinden.“

Mit seinem Einsatz für die Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik-Branche (SHK) trägt das Start-up ScrapBees zum Erreichen der Klimaziele bei. „Wenn in Deutschland jedes Jahr 500.000 Wärmepumpen installiert werden sollen, bedeutet das auch jedes Mal rund 300 Kilogramm Altmetall. Im Vergleich zum klassischen Recycling spart unser Prozess 230 Kilogramm CO2 pro eingesammelte Tonne ein“, sagt Florian Kriependorf, Mitgründer der ScrapBees.

Rund 400 von insgesamt über 900 Geschäftskund*innen der SchrottBienen kommen aus dem SHK-Bereich. Das Start-up kooperiert unter anderem mit der GC-Gruppe, einem der führenden Großhändler für Gebäudetechnik. Ziel dieser Kooperation ist es, das Handwerk effizienter zu machen und somit die Wärmewende in Deutschland, aber auch darüber hinaus zu beschleunigen. Mit ihren Services sind die SchrottBienen in allen großen Metropolregionen Deutschlands unterwegs. Das Startup unterhält eine eigene Flotte von über 30 Fahrzeugen und beschäftigt alle Fahrer in Festanstellung. Entsprechend können die Leistungen zuverlässig, wiederkehrend und absolut termintreu erbracht werden, was in der Zusammenarbeit mit Handwerksfirmen entscheidend ist.

Transparenz für die Recycling-Branche

In den nächsten zwölf Monaten möchte das Unternehmen ScrapBees seine Services rund um die Marke SchrottBienen sukzessive in ganz Deutschland ausrollen. Thilo Hamm erklärt: „Bereits über 400 Kunden aus dem SHK-Bereich, darunter viele überregionale Anbieter, nutzen unsere Lösungen fest in ihren Prozessen. Gemeinsam mit ihnen streben wir starkes Wachstum an und planen, durch die Gewinnung neuer Kunden weiter zu expandieren. Zudem möchten wir Unternehmen aus anderen Branchen mit unseren effizienten Recycling-Dienstleistungen entlasten, damit sie sich stärker auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können.“

AgeTech-Start-up fabel sichert sich 1,3 Mio.-Euro-Finanzierung

Das Hamburger Start-up fabel der Gründerinnen Alicia Faridi und Maximiliane Kugler entwickelt digitale Lösungen für pflegende Angehörige, die den Alltag erleichtern und den Zugang zu Pflegeleistungen vereinfachen.

Jetzt hat das Hamburger Start-up fabel seine Pre-Seed-Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen und sich frisches Kapital in Höhe von 1,3 Millionen Euro gesichert. Zusätzlich erhielt fabel staatliche Fördermittel in Höhe von 400.000 Euro.

Mit dieser Finanzierung verfolgt das AgeTech-Start-up das Ziel, sein Produktportfolio weiter auszubauen und strategische Partnerschaften mit relevanten Akteuren im Gesundheitssektor aufzubauen. Dabei setzt das Unternehmen auf eine schlanke Organisationsstruktur und einen klaren Fokus auf effiziente Ressourcennutzung, um gezielt in Wachstum und Innovation zu investieren.

„Unser Fokus liegt darauf, digitale Lösungen zu schaffen, die pflegende Angehörige im Alltag effektiv unterstützen. Diese Finanzierung erlaubt es uns, unsere Plattform weiterzuentwickeln und langfristig eine Schlüsselrolle im Pflegebereich einzunehmen“, erklärt Alicia Faridi, Co-Gründerin und Co-CEO.

Ergänzend fügt Maximiliane Kugler, ebenfalls Mitgründerin und Co-CEO, hinzu: „Wir arbeiten mit einem klaren Ziel: pflegende Angehörige in einem herausfordernden Alltag bestmöglich zu begleiten und gleichzeitig mit Partnern aus dem Gesundheitswesen zukunftsweisende Lösungen zu entwickeln.“

Fabel bietet die erste umfassende digitale Lösung für die häusliche Pflege – die zentrale Versorgungssäule des Gesundheitswesens. Mit einem datenbasierten, personalisierten Nutzererlebnis und der Integration relevanter Partner aus dem Gesundheits- und Pflegesektor adressiert das Start-up sowohl die Bedürfnisse pflegender Angehöriger als auch die strukturellen Defizite im Gesundheitssystem. Die Strategie: Lösungen entwickeln, die Endnutzer unterstützen und gleichzeitig Unternehmen im fragmentierten Pflegemarkt vernetzen und stärken.

Fabel ist Ende 2023 mit seinem ersten MVP live gegangen und hat sich seitdem als relevanter Akteur etabliert. Mit den Investitionen plant das Start-up, seinen Wachstumskurs konsequent fortzusetzen.

Ecoplanet: 16. Mio. Euro für Ausbau des KI-basierten Energie-Cockpits

Das 2022 von Henry Keppler und Maximilian Dekorsy in München gegründete ecoplanet gilt als Pionier im Energiemarkt. Das Start-up unterstützt Unternehmen, ihren Energieverbrauch zu optimieren, um operative Exzellenz und langfristige Resilienz zu gewährleisten.

Die Series-A-Finanzierungsrunde über 16 Millionen Euro wird angeführt von EQT Ventures und weiterhin unterstützt von HV Capital, Mit der Finanzierung soll das Wachstum weiter beschleunigt und die Software von ecoplanet weiterentwickelt werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Einsatz modernster KI-Technologie entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Unternehmen - von der Maschine bis in den Markt.

Mit über 2 TWh verwaltetem Gesamtenergieverbrauch an mehr als 2.000 Standorten in Deutschland, vereinfacht das KI-gestützte ecoplanet Cockpit alle Bereiche des modernen Energiemanagements, indem es Energieverbrauch und Energieversorgung in einer Software integriert. Dadurch wird der Energieverbrauch nachhaltig optimiert, Kosten gesenkt und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben sichergestellt. Mit ecoplanet können Unternehmen Energie dann verbrauchen, wenn sie günstig und grün ist.

„Diese Finanzierungsrude in Höhe von 16 Millionen Euro ist ein wichtiger Meilenstein in unserer Unternehmensentwicklung“, erklärt Maximilian Dekorsy, Mitgründer von ecoplanet. „Steigende und volatile Energiekosten sind zu einer ernsthaften Bedrohung für europäische Unternehmen geworden und gefährden die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen stark. Unsere Software ermöglicht es Unternehmen, Kosten signifikant zu senken und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.“

Herausforderungen im europäischen Energiemarkt

Die europäische Energiewirtschaft hat sich in den letzten Jahren radikal geändert und wird diesen Wandel auch in den kommenden Jahren fortsetzen. Seit 2019 ist die Volatilität der Strompreise beispielsweise in Deutschland um 500 % gestiegen und wird sich innerhalb des nächsten Jahres laut Schätzungen erneut verdoppeln. Insbesondere da Energiekosten heute in einigen Fällen mehr als 10% der Gesamtkosten dieser Unternehmen ausmachen, gefährden diese Preisschwankungen die Unternehmen sehr. Zudem machen strengere regulatorische Vorgaben integrierte Energiemanagementlösungen unverzichtbar.

Das ecoplanet Cockpit stellt das Energiemanagement auf die nächste Stufe, indem es zusätzliche Einsparungen, automatisierte Prozesse und datengetriebene Entscheidungen ermöglicht, sowie gleichzeitig auch den manuellen Aufwand bei der Erfüllung regulatorischer Erfordernisse reduziert. Eine Vielzahl von Kund*innen konnte die Energiekosten bereits im ersten Jahr um 20% und die Arbeitsbelastung deutlich um 60% reduzieren.

„Die Energiemärkte befinden sich in einem fundamentalen Wandel. Erneuerbare Energien machen heute schon über 50% der gesamten Stromerzeugung in Deutschland aus und sorgen dafür, dass ein integriertes Energiemanagement essentiell geworden ist“, sagt Dr. Henry Keppler, Mitgründer von ecoplanet. „Es ist vergleichbar mit Privathaushalten, in denen das Elektroauto dann aufgeladen wird, wenn die Solarleistung hoch ist: Auch Unternehmen müssen ihren Energieverbrauch flexibel an die Verfügbarkeit anpassen. ecoplanet ermöglicht Unternehmen in Deutschland und darüber hinaus, Energie dann zu verbrauchen, wenn sie günstig und verfügbar ist.“

Strategische Partnerschaft mit EQT Ventures

EQT Ventures, mit umfassender Erfahrung in der Skalierung junger Unternehmen, bietet ecoplanet wertvolles Know-how und Zugang zu einem weitreichenden Netzwerk an Industriepartnern. „Wir sind stolz darauf, ecoplanet dabei zu unterstützen, Energiemanagement für Unternehmen in Europa neu zu definieren“, sagt Sandra Malmberg, Partnerin bei EQT Ventures. „Ihr innovativer Ansatz erfüllt eine dringende Marktnachfrage und wir freuen uns darauf, das Wachstum weiter zu beschleunigen.“

Neben der Investition von EQT hat HV Capital sein starkes Engagement für die Mission des Unternehmens erneut bekräftigt und seine Unterstützung weiter ausgebaut. „Unsere Investition in ecoplanet vor fast zwei Jahren hat unsere Erwartungen übertroffen“, erklärt Felix Klühr, General Partner bei HV Capital. „Die Fähigkeit des Teams, das Unternehmen schnell weiterzuentwickeln und ein Produkt zu bauen, das ein fundamentales Problem europäischer Unternehmen löst, ist beeindruckend. Gemeinsam mit EQT Ventures freuen wir uns darauf, das nächste Kapitel ihrer Erfolgsgeschichte zu begleiten.“

EPA-Studie zum Thema Patente im Bereich der europäischen Start-up-Finanzierung

Eine neue Studie des Europäischen Patentamts (EPA) zeigt die Lücke in der europäischen Start-up-Finanzierung, die auch Mario Draghi in seinem Bericht zur Zukunft der Wettbewerbsfähigkeit der EU ausweist.

Ein vom Europäischen Patentamt (EPA) am 16. Januar 25 veröffentlichter Bericht beleuchtet die Investitionslandschaft, die für die erfolgreiche Kommerzialisierung bahnbrechender Erfindungen von entscheidender Bedeutung ist.

Die Prämisse: Tech-Start-ups bergen ein erhebliches Potenzial, um Innovationen und Fortschritt voranzutreiben. Gleichzeitig stehen sie vor spezifischen Herausforderungen, denen nur Investoren mit ausgewiesener IP-Expertise, also Fachwissen im Bereich des geistigen Eigentums (Intellectual Property), effektiv begegnen können.

Der Bericht zeigt, dass in Europa meist große öffentliche Programme und spezialisierte private Geldgeber Technologie-Investitionen tätigen. Im Vergleich zu den USA tritt dabei eine deutliche Finanzierungslücke zu Tage.

„Start-ups spielen für die Vermarktung disruptiver Konzepte, die den Fortschritt entscheidend voranbringen können, eine zentrale Rolle. Wie der Bericht von Mario Draghi zeigt, stehen dem Wachstum innovativer Unternehmen in Europa jedoch häufig Hürden bei der Finanzierung entgegen“, sagt der Präsident des Europäischen Patentamts (EPA), António Campinos. „Diese Finanzierungslücke verhindert, dass aus Innovationen skalierbare Start-ups werden, und treibt Unternehmen ins Ausland. Um europaweit wieder nachhaltiges Wachstum zu ermöglichen, müssen wir diese Lücke schließen.“

Das Vereinigte Königreich, Frankreich und Deutschland führen sowohl beim Gesamtfinanzierungsvolumen als auch bei der Anzahl der Transaktionen mit einer starken Investorenpräsenz im Technologiesektor. Zusammen verzeichneten diese drei Länder insgesamt etwa 75.800 Transaktionen, mit einem Gesamtvolumen von rund 392 Milliarden Euro im Zeitraum von 2000 bis 2023, unterstützt von rund 6.100 Investoren mit einem Portfolio von mindestens zehn Unternehmen, die in den drei Ländern tätig sind.

Auch die Niederlande, die Schweiz, Norwegen, Schweden und Belgien weisen hohe Investitionsaktivitäten in Start-ups mit patentgestützten Technologien auf, mit über 24.400 Transaktionen und fast 88,5 Milliarden Euro im selben Zeitraum. Andere europäische Länder verzeichnen zusammen mehr als 22.000 Transaktionen mit einer Gesamtfinanzierung von über 70 Milliarden Euro.

Deutschland zeichnet sich weiterhin als eines der Zentren für technologische Innovation in Europa aus. Mit 2.150 aktiven Investoren und knapp 85 Milliarden Euro an Kapital, das von 2000 bis 2023 mobilisiert werden konnte, unterstreicht Deutschland sein bedeutendes Engagement zur Unterstützung von Startups und Zukunftsinnovativen.

Länder mit den aktivsten Tech-Investoren (nach Anzahl der Transaktionen)

Quantum Brilliance schließt 20 Mio. US-Dollar-Series-A-Finanzierungsrunde ab

Quantum Brilliance wurde 2019 gegründet und ist ein australisch-deutscher Hersteller von Quantencomputing-Hardware. Das frische Kapital fließt u.a. in eine Diamantfabrik.

Quantum Brilliance bietet Quantenbeschleuniger aus synthetischen Diamanten sowie ein Set aus Softwaretools und Applikationen. Die Vision ist, einen breiten Einsatz von Quantenbeschleunigern zu ermöglichen – um Unternehmen in die Lage zu versetzen, Edge-Computing-Anwendungen und Supercomputer der nächsten Generation zu nutzen. Das Unternehmen unterhält Partnerschaften in Nordamerika, Europa sowie im asiatisch-pazifischen Raum und arbeitet mit Regierungen, Hochleistungsrechenzentren, Forschungseinrichtungen und führenden Köpfen aus der IT-Industrie zusammen.

Jetzt hat Quantum Brilliance in seiner Series-A-Finanzierungsrunde 20 Millionen US-Dollar eingesammelt. Mit den Investitionen wird Quantum Brilliance die Bereitstellung von Quanten-Hardware für Anwendungsszenarien in verschiedenen Branchen weiter vorantreiben. An der Finanzierung haben sich erfahrene Deep-Tech- und Halbleiterinvestoren aus der ganzen Welt beteiligt, darunter der australische Deep-Tech-Fonds Main Sequence, In-Q-Tel (IQT) aus den USA und InterValley Ventures aus Japan. Weitere Investoren sind unter anderem die führendenden australischen Staatsfonds National Reconstruction Fund Corporation (NRFC) und Breakthrough Victoria sowie Alium Capital Management, Investible und Jelix Ventures.

Das aufgebrachte Kapital fließt unter anderem in eine Diamantfabrik, in die Co-Entwicklung neuer Prototypen für Quantensensorik, den Ausbau des firmeneigenen geistigen Eigentums und in die Zusammenarbeit mit führenden Halbleiter-Partnern.

„Für Quantum Brilliance ist diese Finanzierung ein wichtiger Schritt, der die Weiterentwicklung unseres Designs, der Leistung und der Produzierbarkeit von diamantbasierter Quantenhardware voranbringt“, erklärt Mark Luo, CEO von Quantum Brilliance.

Diamantbasierte Quantenlösungen bieten zahlreiche Einsatzmöglichkeiten in den Bereichen Quantencomputer, Sensorik und Netzwerktechnik. Zu ihren größten Vorteilen gegenüber anderen Quantentechnologien gehört neben kompakter Größe und geringem Gewicht insbesondere der Betrieb bei Raumtemperatur. Zudem sind sie für die die Massenproduktion geeignet. Eine hohe Zuverlässigkeit sowohl unter Alltags- als auch unter extremen Bedingungen sowie die Möglichkeit einer nahtlosen Integration in bestehende Infrastrukturen macht die Technologie ideal für einen großflächigen Einsatz.

Darüber hinaus gewann Quantum Brilliance einen mit mehreren Millionen Euro dotierten Forschungsauftrag der deutschen Cyberagentur für die Entwicklung eines mobilen Quantencomputers. Dieser soll eine sichere und zuverlässige Rechenleistung auch in abgelegenen Umgebungen ermöglichen, um komplexe Berechnungen direkt vor Ort und ohne Anbindung an Rechenzentren oder Cloud-Netzwerke durchführen zu können.

AUDAVIS: Münchner KI-Start-up sichert sich 1,1 Mio.-Finanzierung

Das von Philipp Roebruck, Otrek Wilke und Benjamin Aunkofer gegründete AUDAVIS entwickelt eine KI-basierte Softwarelösung für die Jahresabschlussprüfung und die Qualitätssicherung von Finanztransaktionen.

Die 1,1-Mio.-Euro-Seed-Finanzierungsrunde wird vom High-Tech Gründerfonds (HTGF) als Lead-Investor angeführt. Neben Business Angel und Unicorn-Investor Martin Ostermayer beteiligen sich auch Privatinvestoren aus dem Investorennetzwerk von BayStartUP, einer der führenden Institutionen zur Unterstützung von Start-ups in der Frühphase.

Die Kapitalspritze ermöglicht AUDAVIS die Weiterentwicklung der Plattform „Artificial Auditor" und die Markterschließung im deutschsprachigen Raum. Außer Wirtschaftsprüfern sind auch große Unternehmen an der KI-gestützten Prüfung von Finanztransaktionen und Datenqualität interessiert. AUDAVIS hat mit seiner innovativen Cloud- und KI-Lösung bereits den Münchener Businessplan Wettbewerb 2024 von BayStartUP gewonnen.

Innovative Lösung für eine Branche im Umbruch

Die Wirtschaftsprüfungsbranche steht vor großen Herausforderungen: Strengere Regulierungen wie das FISG und die EU-APrR oder neue Nachhaltigkeitsanforderungen (ESG) treffen auf einen zunehmenden Fachkräftemangel. Ein Drittel der Wirtschaftsprüfenden ist älter als 60 Jahre. Sie tragen ein hohes Haftungsrisiko, müssen aber oft mit veralteten Tools wie Excel arbeiten und verbringen einen Großteil ihrer Zeit mit der Datenaufbereitung statt mit fachlichen Analysen. Gleichzeitig zeigt eine Umfrage des Instituts der Wirtschaftsprüfer, dass 91 Prozent der Expert*innen repetitive Tätigkeiten automatisieren oder durch KI unterstützen wollen, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.

Finanzdatenprüfung mit mehr Transparenz und Effizienz

AUDAVIS begegnet dieser Entwicklung mit einer AI-as-a-Service (AIaaS)-Lösung und nutzt dafür modernste Cloud-Architekturen und künstliche Intelligenz, um vollständige Transparenz über Finanztransaktionen herzustellen.

Hinter AUDAVIS stehen drei erfahrene Gründer mit tiefgreifendem Branchen-Know-how: Philipp Roebruck (CEO) ist Wirtschaftsprüfer und war operativer Leiter eines deutschlandweiten Zentralteams für die Datenanalyse bei einer der so genannten Big4-Gesellschaften. Otrek Wilke bringt als CTO umfangreiche Erfahrung in Cloud-Architekturen, Data-Engineering und Cloud-Security mit. Benjamin Aunkofer verantwortet als Chief AI Officer sämtliche KI-Features und ist Experte für KI-Systeme – mit langjähriger Erfahrung in der Datenanalyse für die Jahresabschlussprüfung bei verschiedenen großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften.

Die Plattform von AUDAVIS ermöglicht es Wirtschaftsprüfenden, Revisoren und CFOs, Risiken und Anomalien in Finanzdaten frühzeitig zu identifizieren und so regulatorischen Anforderungen besser gerecht zu werden. Der „Artificial Auditor“ fungiert dabei als ein KI-Co-Pilot, der die Prüfenden fachlich unterstützt und die Prüftiefe bis in jede einzelne Buchung signifikant erhöht.

Benjamin Aunkofer, Co-Founder von AUDAVIS: „Unser KI-System basiert auf mehreren Schichten und wird hochmodern als verteiltes Rechnen mit Federated Deep Learning umgesetzt. AUDAVIS ist damit ein wahres KI-Start-up, das echten volkswirtschaftlichen Nutzen und dank der Effizienzsteigerung der Prüfung auch betriebswirtschaftlichen Nutzen bringt.“ Johannes Dierkes, Investment Manager beim HTGF, ergänzt: „AUDAVIS hat großes Potenzial, sich zum Branchenstandard und Must-have-Tool für die Wirtschaftsprüfung mittels KI zu entwickeln. Wir freuen uns über solch spannende Deals aus dem starken Netzwerk von BayStartUP.“

AUDAVIS konnte auf dem Weg zur erfolgreichen Finanzierung auf die Unterstützung von BayStartUP zählen. „AUDAVIS zeigt eindrucksvoll, wie innovative Technologien bestehende Prozesse in einer Schlüsselbranche wie der Wirtschaftsprüfung revolutionieren können“, erklärt Dr. Carsten Rudolph, Geschäftsführer von BayStartUP. „Wir freuen uns, ein solches Startup auf seinem Weg unterstützen zu können und sind überzeugt, dass AUDAVIS mit seiner Lösung weitreichende Impulse setzen wird.“ AUDAVIS-CEO Philipp Roebruck ergänzt: „BayStartUP bietet jungen Start-ups in Bayern einen einzigartigen Zugang zum für sie relevanten Ökosystem. BayStartUP hat uns im Fundraising durch gezielte Intros und professionelles Coaching entscheidend auf unserem Weg zum Erfolg begleitet.“

Markteintritt steht bevor

Mit der Seed-Finanzierung wird AUDAVIS die erste Version seiner Cloud-und KI-Plattform auf den Markt bringen. Trotz seiner frühen Entwicklungsphase konnte das Start-up bereits Absichtserklärungen (LOIs) und Vorverträge im sechsstelligen jährlichen Umsatzwert (ARR) sichern. Darüber hinaus kooperieren die Münchner mit wichtigen Verbänden aus den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Revision und Finanzdaten-Transparenz.