Medizin-Start-ups setzen Impulse


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Die 10 besten Start-up-Geschäftsideen der Phase 1 beim Businessplan Wettbewerb Medizinwirtschaft stehen fest. Hier lest ihr mehr über die top Ideen.

Die 10 top Geschäftsideen wurden zuvor von jeweils drei Gutachtern geprüft und mit wertvollen Ratschlägen versehen, damit die Teilnehmer ihren Businessplan noch optimieren können. Die Abgabefrist für die finale Fassung der Businesspläne beim Businessplan Wettbewerb Medizinwirtschaft ist der 31. August 2019.

Großes Spektrum an Ideen rund um die Medizin von morgen

Das Rennen war Kopf an Kopf; sie alle haben gute Chancen am Ende des Wettbewerbs bei der abschließenden Prämierung auf dem Siegerpodest zu stehen. Im Gepäck haben sie neue Geschäftsmodelle im Rahmen der Digitalisierung, Produkte und innovative Ideen. Das Spektrum ist groß, von einem ergonomischen Bodysupport für Chirurgen, einer innovativen Beatmung, die bei Hirnverletzungen im Rettungswagen eingesetzt werden kann, bis hin Entwicklung einer Zellkultur-Plattform für die künstliche Gewebezüchtung für Organtransplantate.

Hier sind die TOP 10 in alphabetischer Reihenfolge:

Conrepro, Itzehoe: Konstruktion und Vertrieb modularer, variabler, kompakter und spartenübergreifender Trainingsgeräte für Therapie und Sport. www.conrepro.de

Gut Feeling, München: Eine therapiebegleitende Coaching App für Patienten mit Verdauungs- und Stoffwechselstörungen. www.gut-feeling.de

Hellstern medical, Wannweil: Mit dem S³_surgeon support system entwickelt die Hellstern medical GmbH einen innovativen und ergonomischen Bodysupport – für stehende und sitzende Positionen im OP. www.hellstern-med.com

Herodikos, Varel: ermöglicht eine frühzeitige Integration von app-gestützter, individueller und kostengünstiger Sporttherapie in die Behandlung von orthopädischen, onkologischen und psychiatrischen Erkrankungen. www.herodikos.de

MedicalCooling, Gütersloh: Ein innovatives Beatmungsgerät, mit dessen Hilfe durch den Einsatz gekühlter Atemluft therapeutische Hypothermie im Umfeld von Rettungsfahr- zeugen eingesetzt werden kann. www.medicalcooling.com

Novapace, Darmstadt: Die Smarte Einlegesohle für Gangtraining bei Parkinson. www.novapace.de

Pflegepanther, Bern: Eine innovative digitale Matching Plattform für die Pflege, die
Angehörigen mehr Entscheidungsmöglichkeiten gibt und flexibel ist.

Quickdoctor, Witten: Arzttermine online kurzfristig einfach und schnell nach persönlichen Wunschkriterien finden. www.quickdoctor.de

Senvis Medical, Werl: Ein innovatives Assistenzsystem für das Gesundheits- und
Sozialwesen, insbesondere für stationäre Pflegeeinrichtungen.

TissueGUARD, Dresden: Entwicklung einer Zellkultur-Plattform für die künstliche
Gewebezüchtung. www.tissueguard.de


Der Businessplan Wettbewerb Medizinwirtschaft wird seit 2014 durch die Startbahn Ruhr GmbH in Kooperation mit dem Verein pro Ruhrgebiet und mit vielen Partnern und ehrenamtlichen Unterstützern ausgerichtet. Gefördert bei den Preisgeldern wird der Wettbewerb durch die NRW.BANK, der Deutschen Apotheker- und Ärztebank und dem High-Tech Gründerfonds. Zwei Sonderpreise sind durch MedEcon Ruhr und dem ZBZ Witten ausgeschrieben. Alle weiteren Infos gibt's hier

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Hamburger InsurTech-Start-up DGTAL sichert sich 3 Mio. Euro

Das 2021 von Dr. Florian Herzog und Arndt Gossmann gegründete InsurTech DGTAL ist die erste europäische SaaS-Plattform, die mit KI unstrukturierte Versicherungsdaten entschlüsseln und verarbeiten kann.

Einen Digitalisierungsschub durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) bei der Analyse und dem Management von Versicherungsportfolios: Mit diesem Geschäftsmodell überzeugt das 2021 2021 von einem Team um Dr. Florian Herzog und Arndt Gossmann gegründete InsurTech DGTAL in seiner einer ersten Finanzierungsrunde. Die Lösungen von DGTAL erlaubt eine vollkommen neue Art der Analyse, solide Vorhersagen, bessere Entscheidungen und automatisierbare Prozesse. Dazu hat DGTAL ein Sprachmodell speziell für Versicherungen trainiert.

Mitte September 2023 steigen 1750 Ventures und Gossmann & Cie. als Ankerinvestoren bei DGTAL ein. Der Venture Capital Fonds der VGH Versicherungen und der Schadenversicherungs-Experte investieren gemeinsam mit zwei Family Offices insgesamt 3 Millionen Euro, um DGTAL die weitere Skalierung seiner bahnbrechenden Technologie zu ermöglichen. Weitere Gesellschafter der DGTAL sind das Schweizer Softwareunternehmen DEON und das DGTAL-Team.

Arndt Gossmann, CEO von DGTAL, sagt: "Künstliche Intelligenz wird die Prozesse und Abläufe von Versicherungen grundlegend verändern, weil sie verschiedenste Arten von unstrukturierten Daten in Schadenakten eigenständig auslesen, strukturieren, analysieren und auch automatisiert managen kann. Das ist ein Paradigmenwechsel im Schadenmanagement mit einem enormen Einsparpotenzial. Aktuell werden rund 75 Prozent der Prämien für die traditionelle Schadenregulierung aufgebraucht. Wir schätzen, dass unsere KI-gestützte Lösung branchenweit Einsparungsmöglichkeiten von mehr als 100 Milliarden Euro pro Jahr ermöglichen kann – allein in Europa.“

Der erfolgreich getestete Prototyp von DGTAL beeindruckte die Investoren mit der Fähigkeit, grundlegend neue Erkenntnisse aus sehr großen Mengen unstrukturierter Daten wie Briefe, PDFs und Gutachten zu gewinnen. Mit dem frischen Kapital wollen Gossmann und sein 12-köpfiges Team DGTAL zu einem der technologischen Wegbereiter für diesen Paradigmenwechsel ausbauen. Für 2024 hat das InsurTech bereits Aufträge mit einem Umsatz von einer Million Euro erhalten, damit will DGTAL innerhalb der kommenden zwei Jahre profitabel werden.

„Die strategische Investition der VGH Versicherungen und das finanzielle Engagement von Gossmann & Cie. sind eine erste Bestätigung für das, was unser Team aufgebaut hat. Die Zusammenarbeit mit branchenaffinen Investoren ist das Beste, was einem CEO passieren kann. Sie wissen einfach, wovon sie reden", so Arndt Gossmann.

Nuventura: Schaltanlagen-Technologie-Entwickler sichert sich 25 Mio. Euro Serie-A-Finanzierung

Das 2017 in Berlin gegründete Nuventura hat sich auf die Entwicklung umweltfreundlicher gasisolierter Schaltanlagen spezialisiert und gibt heute den Abschluss einer Serie-A-Investitionsrunde über 25 Millionen Euro bekannt.

Nuventura hat sich auf die Entwicklung umweltfreundlicher gasisolierter Schaltanlagen spezialisiert: wichtige Hardware-Komponenten, die in Stromnetzen und Energieinfrastrukturen zu finden sind. Die patentierte Technologie des Unternehmens ersetzt das in der Industrie übliche Schwefelhexafluorid (SF6) - das weltweit stärkste Treibhausgas, dessen Treibhauseffekt 25.200 Mal höher ist als der von Kohlendioxid - durch trockene Luft. Die Einführung dieser alternativen Technologien ist dringend erforderlich, da die Regulierungsbehörden damit beginnen, die Verwendung von SF6 in der Energieinfrastruktur aufgrund der erheblichen negativen Umweltauswirkungen schrittweise einzustellen.

Nuventura arbeitet mit Erstausrüstern, EPC-Anbietern und Projektentwicklern zusammen, um seine Technologie gemeinsam zu nutzen und die Wertschöpfungskette durch ein Partnerschaftsmodell aufzuteilen, mit dem Ziel, die Abkehr der Energieindustrie von SF6 zu beschleunigen und zu erleichtern. Auf diese Weise hilft Nuventura den Unternehmen, die bevorstehenden internationalen Vorschriften für die Verwendung von SF6 in Schaltanlagen einzuhalten und gleichzeitig ihr Produktportfolio für neue Marktsegmente zu erweitern.

Angeführt wird das Investment von Mirova im Rahmen seiner Impact-Private-Equity-Strategie. Neben den bestehenden Investoren IBB Ventures, ADB Ventures, Cycle Group, Future Energy Ventures und DOEN Participaties beteiligen sich Forward.one und EIC Fund. Damit hat Nuventura insgesamt mehr als 35 Millionen Euro an Kapital erhalten. Das Kapital wird für die Erweiterung des Produktportfolios von Nuventura und die Weiterentwicklung seiner globalen Produktionskapazitäten verwendet.

Nuventuras Ziel ist es, die Umstellung der globalen Energieindustrie auf SF6-freie Technologie weiter voranzutreiben. Die patentierte gasisolierte Schaltanlage nu1 verwendet eine klimafreundliche Trockenluftisolierung, behält alle Vorteile F-Gas basierter GIS bei und bietet zusätzliche Sicherheits- und Anlagenschutzmerkmale.

Dr. Fabian Lemke, Nuventura Co-Founder und CEO, kommentiert: “Wir befinden uns in einer äußerst spannenden Zeit. Das zunehmende Bewusstsein für die von SF6 ausgehenden Umweltgefahren und die damit einhergehenden Regularien bestätigen, dass wir mit unserer klimafreundlichen Technologie genau den Nerv der Zeit treffen. Die Finanzierungsrunde ist ein Beweis dafür und versetzt uns in eine ideale Position, unsere Aktivitäten international auszuweiten und gemeinsam mit unseren Geschäftspartnern weiterhin nachhaltige Schaltanlagenalternativen für verschiedene Anwendungsfälle global anzubieten."

Anne Boulet, Investment Manager bei Mirova, kommentiert: “Ziel der Private-Equity-Strategie von Mirova ist es, das Wachstum innovativer Unternehmen zu fördern, die einen positiven Einfluss auf die Umwelt haben. Da die Bemühungen um einen schrittweisen Ausstieg aus der Verwendung von SF6 zunehmen, freuen wir uns über die Möglichkeit, das großartige Team von Nuventura bei seiner internationalen Expansion zu unterstützen und so aktiv zur Dekarbonisierung der Energiewirtschaft beizutragen.”

Life Science Factory: Der Full-Service-Inkubator

Inkubator, Sprungbrett und Partnerin für Start-ups: Die Life Science Factory in Göttingen bietet Gründenden aus den Lebenswissenschaften top Rahmenbedingungen, um schnell und erfolgreich durchzustarten.

Seit knapp anderthalb Jahren hat sie ihre Türen geöffnet und bietet Gründenden aus den Lebenswissenschaften eine erste Anlaufstelle außerhalb der bisher meist universitären Strukturen: Die Life Science Factory in Göttingen hat sich als Inkubator in nur 18 Monaten zum etablierten Player in der deutschen Life-Science-Start-up-Szene entwickelt. Den medialen Hype, den die Biotechnologien nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie erfahren hatten, konnte sie dabei genauso für sich nutzen wie die groß­zügige räumliche Ausstattung der Factory und die höchstmögliche Flexibilität der Laborflächen, die als Shared-Lab­-Konzept ein Skalieren erlaubt und dabei doch alle S1- und bei Bedarf S2-Sicherheitsstandards einhält.

Eigenständig und gemeinnützig

Doch woher kommt dieser Life-Science-Hotspot mitten in Deutschland eigentlich? Initiiert wurde die Idee von Dr. Joachim Kreuzburg, CEO des biopharmazeutischen Unternehmens Sartorius, zur Stärkung des lokalen Ökosystems. Ziel ist es, Göttingen über die wissenschaftliche Stärke hinaus als Gründungsstandort in den Life Sciences zu etablieren. Gemeinsam mit weiteren lokalen Akteur*innen ist man im Vorfeld an verschiedene weltweite Standorte, vor allem in den USA, gereist, um Forschungsschwerpunkte und Inkubatoren zu besichtigen, Best Practices abzuleiten sowie den Pain Points von jungen Forscher*innen schon im Vorfeld zu begegnen. Als Ergebnis steht nun seit Januar 2021 Start-ups aus den Life Sciences ein Inkubator mit Full Service zur Verfügung, der neben starkem Know-how-Transfer auch erstklassige Mentoring-Programme sowie State-of-the-Art-Equipment und -Geräte bereithält, die bereits in der monatlichen Mietzahlung enthalten sind.

Gründungsunterstützung auf vier Etagen

Auf 3.300 Quadratmetern finden sich auf vier Etagen modernste und vollausgestattete Labore, eine Werkstatt zur Prototypenentwicklung sowie Büro- und Veranstaltungsräume. Zusätzlich profitieren Gründer*innen von einem umfassenden Beratungsprogramm. In der Life Science Factory können Start-ups innerhalb kürzester Zeit mit ihren Projekten starten. Bereits vorab wird das Start-up vom Team der Life Science Factory bei regulatorischen Fragestellungen und der Kommunikation mit Behörden unterstützt. In Größe und Ausstattung sind die Labore flexibel und modular auf die jeweiligen Bedürfnisse der Mieter*innen anpassbar und können mit dem Start-up mitwachsen, wenn mehr Platz benötigt wird. Zudem gibt es auf den Laborebenen für mehrere Mieter*innen gemeinsam nutzbare Flächen wie Geräteräume für Zentrifugen oder zur Zellkultivierung. Als gemeinnützige und vom Land Niedersachsen geförderte Institution werden die Flächen dabei zu vergleichsweise erschwinglichen Preisen zur Verfügung gestellt und sind monatlich kündbar.

„Wir haben den Bedarf von gründungswilligen Wissenschaftler*innen an geeigneten Räumen und Laboren sowie einem leistungsfähigen Netzwerk genau analysiert und bieten passgenaue Lösungen an. Das Feedback ist durchweg positiv, und neben den flexiblen Laboren schaffen vor allem die Gemeinschaftsflächen und der Austausch untereinander dynamische Entwicklungsmöglichkeiten“, bekräftigt Sven Wagner, Geschäftsführer der Life Science Factory.

Vielfältige Programme und Networking

Neben der Infrastruktur ist für frühphasige Start-ups vor allem auch der Austausch und das Finden der richtigen Partner*innen und Unterstützenden essenziell. Neben der Unterstützung durch das Team vor Ort wird daher ein breites Event- und Programmangebot präsentiert. Zusätzlich zu regelmäßigen Formaten wie Networking-Events und Investor*innen-­Check-ups, findet jährlich das Accelerator Programm ELSA statt, das gemeinsam mit den außeruniversitären Forschungseinrichtungen Fraunhofer AHEAD und Helmholtz München umgesetzt wird. Life-Science-Start-ups bekommen hier in einem Zeitraum von drei mal zwei Tagen kostenfreie Unterstützungsangebote zu den Themen „Life Science“, „Industrie“ und „Go-to-Market“. Der Fokus liegt auf Einzelcoachings zu individuellen Themen wie Finanzierungsmodellen, IP oder Pitches. Im Austausch untereinander und mit den Coaches arbeiten die teilnehmenden Start-ups intensiv an ihren eigenen Projekten. Am Ende des Programms steht ein Pitch-Event vor einer Expert*innen-Jury und dem Publikum an.

Auch regelmäßige Events zur Zukunft der Life Sciences wie im vergangenen Jahr bei der Bits & Pretzels und dieses Jahr in München beim Festival der Zukunft bieten eine Vielzahl von individuell auf die Start-ups ausgewählten Themenkomplexen und Netzwerkmöglichkeiten an. Diese sind inhaltlich und insbesondere mit Blick auf die Investor*innenansprache für die Anfangsphase eines jeden Start-ups besonders wertvoll.

Im Folgenden stellen wir fünf Start-ups und ihre Geschäftsideen aus dem Portfolio der Life Science Factory vor.

Phaeosynt: Der erste vegane Schwangerschaftstest

Im Schnitt werden jährlich weltweit etwa 400 Millionen Schwangerschaftstests verkauft. Sie verursachen jährlich rund 900 Tonnen Plastikmüll und bestehen auch aus tierischen Bestandteilen – zumeist Antikörpern. Diese werden in tierischen Zellkulturen oder in Tieren produziert. Anders macht es das Biotech-Start-up Phaeosynt aus Hannover: „Wir produzieren als erstes Unternehmen Antikörper in Kieselalgen und ermöglichen damit eine pflanzliche Alternative. Zudem nutzen wir recyclebares Papier als Verpackung, produzieren somit tierversuchsfrei und ressourcenschonend. Weitere (Diagnostik-)Produkte nach diesem Prinzip stehen bereits in der Pipeline“, betont Stephanie Pfeil-Coenen, CEO von Phaeosynt. 

Der Gründungsursprung der vier Wissenschaftler*innen nahm 2021 an der Leibniz Universität Hannover (LUH) seinen Lauf: Hier wurde die vegane Antikörper-Produktion in der Arbeitsgruppe Reinard am Institut für Pflanzengenetik vorangetrieben, in der Stas Hans (CTO) als Doktorand und Eva Plönnigs (Head of Production) als technische Assistentin tätig sind. Gemeinsam mit Dr. Alina Eilers (COO), die nach ihrem Life-Science-Studium an der LUH in ihrer Promotion einen Schnelltest entwickelt hat, und der Wirtschaftswissenschaftlerin Stephanie Pfeil-Coenen (CEO) ist die Ausgründung ­Phaeosynt entstanden, die die veganen Antikörper nun auf den Markt bringt.

Aktuell entwickeln die vier Forscher*innen einen Prototypen, der anschließend als Medizinprodukt zertifiziert werden muss. Der Schwangerschaftstest mit „grünen Antikörpern“ auf der Basis von Kieselalgen soll die gleiche Sensitivität wie ein herkömmlicher Schwangerschaftstest besitzen und 2025 auf den Markt kommen.

Verleihung des 21. Deutschen Gründerpreises 2023

Der renommierte Preis für Gründer*innen und Unternehmer*innen in Deutschland wird am Dienstag, 12.09.23, in Berlin verliehen. Wir stellen euch die Finalist*innen des DGP 23 vor.

Der Deutsche Gründerpreis gilt als die bedeutendste Auszeichnung für herausragende Unternehmer*innen und einer der renommiertesten Wirtschaftspreise in Deutschland. Er wird 2023 bereits zum 21. Mal vergeben. Ziel der Initiative ist es, erfolgreiche Gründer*innen und ihre Unternehmen sichtbar zu machen und durch die vielfältige Unterstützung noch erfolgreicher. Der Preis wird jährlich in den Kategorien Schüler, StartUp, Aufsteiger und Lebenswerk verliehen. Außergewöhnliche Unternehmerleistungen können mit einem Sonderpreis gewürdigt werden.

StartUp, Schüler, Aufsteiger und vorbildliche Unternehmerpersönlichkeit gesucht

Aus den jeweils drei Finalist*innen des Deutschen Gründerpreises, die in den Kategorien StartUp und Aufsteiger für die hohe Auszeichnung nominiert sind, werden am Dienstag, 12. September 2023, die Preisträger*innen gekürt. Ebenso wird eine vorbildliche Unternehmerpersönlichkeit für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. In den vergangenen Jahren waren dies beispielsweise Badezimmer-Visionär Klaus Grohe, Götz Rehn (Alnatura), Alfred Theodor Ritter („Ritter Sport“) und Götz Werner (dm-drogerie markt).

Zudem wird die Jury in diesem Jahr erneut einen Sonderpreis vergeben. Im vergangenen Jahr war dieser an Tatjana Kiel (#WeAreAllUkrainians) verliehen worden, davor an die BioNTech-Gründer Professor Dr. Uğur Şahin und Dr. Özlem Türeci.

Die Finalist*innen in der Kategorie StartUp

Die Finalisten in der Kategorie StartUp, ein- bis maximal dreijährige Unternehmen, die ihre Geschäftsidee besonders erfolgreich am Markt etabliert haben, sind:

Edurino GmbH, München

Das EducationTech-Start-up Edurino hat Lernen für Kinder ab 4 Jahren neu erfunden. Mit seinem innovativen Ansatz von spielerischer, digitaler Wissensvermittlung hat Edurino einen geschützten Raum zum Lernen und Spaß haben als digitale Welt erschaffen. Edurino besteht aus einer App, die auf jedem gängigen Tablet oder Smartphone läuft. Zur Eingabe dient ein kindgerechter Stift. Die spannenden Bildungsabenteuer werden mit speziellen Spielfiguren freigeschaltet.

Friendly Captcha GmbH, Wörthsee

Sicherheit im Web, ohne nervige Bilderrätsel mit Autos, Zebrastreifen und Brücken; mit seinem einzigartigen Ansatz legt Friendly Captcha den Fokus auf die Computer-Ressourcen, die für die Lösung des Rätsels benötigt werden. Freundlich zum User, der das kaum mitbekommt, konsequent gegenüber dem Computer. Je größer die Gefahr, dass es sich um eine Spam-Maschine handelt, desto schwieriger und systembelastender wird das Rätsel.

Klim GmbH, Berlin

Regenerative Landwirtschaft zielt darauf ab, die Widerstandsfähigkeit des Bodens zu stärken, gesunde Böden tragen zum Klima- und Biodiversitätsschutz bei und produzieren langfristig hochwertigere und nährstoffreichere Lebensmittel. Klim erleichtert mit seiner bahnbrechenden digitalen Plattform Landwirten das regenerative Landwirtschaften, entlohnt sie dafür und hilft zudem der Lebensmittelindustrie, die Zukunftsfähigkeit ihrer Lieferketten zu sichern.

Die Finalist*innen in der Kategorie Aufsteiger

In der Kategorie Aufsteiger werden Unternehmen ausgezeichnet, die nicht älter als neun Jahre sind und bereits ein außerordentliches Wachstum erreicht haben. Nominiert sind in diesem Jahr:

DealCircle GmbH, Hamburg

Bei 600.000 Unternehmen steht laut KfW in den kommenden drei Jahren die Nachfolge an. Viele Unternehmen haben Schwierigkeiten, passende Käufer zu finden. DealCircle hilft dabei, diese zu identifizieren. 250.000 Käuferprofile sind derzeit in der einzigartigen DealCircle-Datenbank hinterlegt. Sie unterstützt Mergers-and-Acquisitions- (M&A) und Nachfolgeberater dabei, Käufer und Verkäufer von Unternehmen effizient zusammenzuführen.

Enpal B.V., Berlin

Enpal setzt auf vereinfachte Solarenergie-Angebote, um Eigenheimbesitzern den Übergang zu sauberer Energie zu ermöglichen und so den Klimawandel zu bekämpfen. Enpal bietet Solarlösungen für jedes Haus, mit einer All-inclusive-Lösung aus Solaranlage, Stromspeicher, Ladestation für das Elektroauto und ab diesem Jahr auch Wärmepumpen. Und das alles zu einem Festpreis – mit den Optionen, die Geräte zu mieten, zu finanzieren oder zu kaufen.

happybrush GmbH, München

Mit einem breiten Spektrum innovativer Produkte überbrückt happybrush die Kluft zwischen Konsumgut, Technologie und Nachhaltigkeit. Ihre „Trilogie der Mundpflege“ – Zahnbürste, Zahnpasta, Interdental – bietet eine umfassende, aber vor allem auch nachhaltige Pflegelösung. Die Aufsteckköpfe beispielsweise bestehen aus holzfaserbasierten Resten der Holzproduktion in Skandinavien, die Borsten sind plastikfrei – aus Rizinusöl.

Vorgeschlagen wurden die Unternehmen von den rund 300 Expert*innen des Deutschen Gründerpreises. Sie stammen aus renommierten Unternehmen, Technologiezentren, Ministerien, Gründungsinitiativen und der Sparkassen-Finanzgruppe. Die Expert*innen verfügen über jahrelange Erfahrungen mit Unternehmensgründungen und sehr gute Branchenkenntnisse. Zudem hatten Unternehmen die Möglichkeit, sich initiativ zu bewerben. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützt den Deutschen Gründerpreis.

Die ausführlichen Unternehmensporträts der Finalist*innen und weitere Informationen zum Event gibt's hier

BirdsView: Mio.-Investment für Leipziger SaaS-Start-up

Der TGFS Technologiegründerfonds Sachsen beteiligt sich in erster Seed-Runde an BirdsView. Die KI-gesteuerte Marketing-Plattform mit Fokus auf kleine E-Commerce-Unternehmen wurde 2021 von Tim Küsters und Ozan Türker gegründet.

Der TGFS Technologiegründerfonds Sachsen investiert einen siebenstelligen Betrag in die BirdsView GmbH. Das Leipziger Start-up ist spezialisiert auf high-end-Marketing-Automatisierung zur Steigerung der Kundenbindung für kleinere eCommerce-Unternehmen. Oft mangelt es bei den Zielkunden an technischem Know-how, um wichtige Kundendaten für personalisiertes Marketing zu nutzen, sowie an benutzerfreundlichen und budgetgerechten Software-Lösungen, die die DSGVO berücksichtigen.

Kollektives Fachwissen in eine leicht nutzbare Marketing-Technologie transformieren

BirdsView stellt sich diesen Herausforderungen mit einer intuitiven, preistransparenten und auf KMUs zugeschnittenen Software-Lösung, die ohne Expertise eingerichtet werden kann. Ungenutzte Kundendaten werden mithilfe der BirdsView-KI in intelligente Kundenprofile transformiert, die Einblicke in Interessen, Kaufverhalten und Kundenbindung bieten. Basierend auf diesen Profilen können personalisierte E-Mails, bald auch Pop-ups und WhatsApp-Nachrichten, innerhalb der Plattform mit nur wenigen Klicks erstellt werden. Den Teams der kleineren E-Commerce-Unternehmen ermöglicht die Plattform zudem eine automatisierte Ausspielung dieser personalisierten Anzeigen auf mehreren Werbekanälen gleichzeitig, um gezielt Wiederkäufe zu steigern. Im Unterschied zu anderen Anbietern stellt BirdsView eine Plattform bereit, die alle relevanten Strategien zur Kundenbindung kennt, diese automatisch ausführt und kontinuierlich optimiert.

Neben den Gründern komplementiert Razvan Dinicut als Leiter der Technologieabteilung das Kernteam von BirdsView. Dinicut, ein erfahrener Software-Entwickler mit über 15 Jahren Berufserfahrung, hat bereits für das Berliner Farming-Unicorn Infarm sowie das in Kalifornien ansässige Start-up Cobalt gearbeitet. Co-Gründer Tim Küsters bringt es wie folgt auf den Punkt: "Unsere größte Stärke als Unternehmen ist es, unser kollektives Fachwissen in eine leicht nutzbare Marketing-Technologie zu transformieren, die von allen genutzt werden kann. Genau das ist auch unsere Vision: BirdsView bietet aufstrebenden europäischen eCommerce-Unternehmen den unkomplizierten Zugang zu fortschrittlicher Kundenbindungstechnologie.“

Neue KI-Funktion geplant

Aktuell arbeitet das Team unter anderem an einer neuen Funktion innerhalb der Plattform, welche die Vorzüge von großen KI-Sprachmodellen, wie ChatGPT, mit den eCommerce-Daten von Unternehmen verbindet. "Daten mittels natürlicher Sprache zu erkunden ist wohl das Intuitivste, was man sich vorstellen kann. Wir sind davon überzeugt, dass mit den Vorzügen von generativer KI, E-Commerce-Unternehmer einen Assistenten zur Seite haben werden, der alles über das eigene Unternehmen weiß und Fragen, wie etwa: „Wer sind meine besten Kunden, die lange nicht mehr aktiv waren?“ oder „Wer sind meine loyalsten Kunden der letzten 12 Monate?“, beantworten kann“, erläutert Ozan Türker.

TGFS unterstützt Expansion auf deutschem Markt

Mit dem frisch gewonnenen Kapital will das junge SaaS-Start-up aus Leipzig in den kommenden Wochen und Monaten insbesondere das Team an Softwareentwicklern ausbauen, um die Erweiterung der Plattform voranzutreiben. Darüber hinaus wird der Aufbau der Vertriebsstrukturen forciert, um die nächste Wachstumsphase einzuleiten. „Es gibt großen Bedarf für die Lösung, die BirdsView entwickelt“, so TGFS-Geschäftsführer Sören Schuster. „Das Team hat bereits erste Erfahrungen gesammelt und Kunden begeistert. Aus diesen Gründen trauen wir ihnen zu, dieses große Markpotential auszuschöpfen, und haben deswegen als TGFS investiert.“

DCUBED: Bayerischer NewSpace-Hardwarehersteller kündigt ersten 3D-Druck im offenen Weltraum an

DCUBED ist ein 2018 in Germering bei München gegründetes NewSpace-Unternehmen, das Auslösevorrichtungen, technische Komponenten und bewegliche Strukturen für eine Vielzahl von Raumfahrtanwendungen entwickelt und herstellt.

DCUBED (kurz für Deployables Cubed GmbH) wurde 2018 von Dr. Thomas Sinn gegründet und startete mit einem 3D-Drucker und einem Team von zwei Mitarbeitern. Heute bietet das Unternehmen mehrere Produktlinien an und beliefert die Raumfahrt-Marktführer in 15 Ländern auf 4 Kontinenten.

Erste Produktherstellung im offenen Weltall

Jetzt gibt DCUBED bekannt, als weltweit erstes Unternehmen eine dreidimensionale Struktur im offenen Weltall herstellen zu wollen. Das Pilotprojekt soll mittelfristig den Weg für die Herstellung größerer Strukturen im All ebnen. Das Projekt soll Anfang nächsten Jahres im Rahmen einer Weltraum-Mission durchgeführt werden. Damit wird zum ersten Mal überhaupt ein Produkt im offenen Weltall hergestellt.

Konkret soll in einem additiven Verfahren – also mit 3D-Druck – eine etwa 30 Zentimeter lange Gitterstruktur hergestellt werden. Diese Demonstration soll als erster Beweis für die Effizienz und das zukunftsweisende Potential dieser Technologie für die Produktion im All dienen.

„Hohe Kosten und Gewichtsbeschränkungen beim Transport von Nutzlasten stehen der Verwirklichung des Nutzens von Weltraumtechnologien für die Menschheit im Wege. Gerade Zukunftstechnologien wie satellitengestütztes Internet, Erdbeobachtung oder das ‘Internet der Dinge’ benötigen leistungsfähige – aber voluminöse Infrastruktur im Erdorbit. Die Gründung unseres neuen Kerngeschäftsbereichs zeigt, dass wir bei DCUBED stets die Grenzen des Machbaren ausreizen wollen. So ermöglichen wir unseren Partnern und Kunden im Weltall ohne Grenzen zu denken“, so Dr. Thomas Sinn, CEO & Gründer, und ergänzt: „Unsere Technologie-Demonstration verspricht, die Herstellung und Reparatur von Strukturen im Weltall zu revolutionieren und auf einer grundlegenderen Ebene einen Paradigmenwechsel bei unserem Verständnis von Space- Hardware einzuleiten. Viele der Möglichkeiten, die sich langfristig hieraus ergeben, können wir uns heute nicht einmal vorstellen.“

Die anstehende Demonstration soll einen wichtigen Meilenstein bei DCUBED’s Mission, Fertigungskapazitäten für weitreichendere Weltraumstrukturen zu schaffen, markieren. Insbesondere im Hinblick auf Kleinsatelliten will das Unternehmen in den kommenden Jahren umfangreichere in-Orbit Fertigungskapazitäten entwickeln. 2025 soll ein Test zur Herstellung von Gitterstrukturen folgen. Für 2026 ist eine SmallSat Solaranlage mit einer Leistung von mehreren Kilowatt geplant.

Als etablierter Weltraum-Hardwarehersteller mit mehr als 15 Produkten die, bereits im Orbit im Einsatz sind, arbeitet DCUBED zudem momentan an der Eröffnung eines zweiten Standortes in Broomfield, Colorado. Der Hauptsitz des Unternehmens liegt weiterhin in Germering bei München. Ziel der Eröffnung des US-Standorts ist eine Verankerung auf dem Weltraummarkt des Landes, das sich schnell zu einem der wichtigsten Schauplätze der Welt für die aufstrebende NewSpace-Industrie entwickelt.

sewts: Münchner Robotik- und Deep-Tech-Start-up sichert sich 7 Mio. Euro

Das 2019 von Till Rickert, Tim Doerks und Alexander Bley gegründete sewts ist ein Anbieter für innovative Steuerungs- und Bildverarbeitungssoftware, die die Grenzen der Robotik bei der Verarbeitung von leicht verformbaren Materialien verschiebt.

Das im gate - Garchinger Technologie- und Gründerzentrum GmbH beheimatete Robotik- und Deep-Tech-Start-up sewts hat den Abschluss einer erfolgreichen Series-A Finanzierungsrunde in Höhe von 7 Mio EUR bekanntgegeben. Dabei konnten die Münchener gleich mehrere führende Robotikinvestoren von ihrem Geschäftsmodell überzeugen: Neben Emerald Technology Ventures als neuem Leadinvestor konnten die internationalen Kapitalgeber CNB Capital, EquityPitcher Ventures und Nabtesco Technology Ventures in den Investorenkreis aufgenommen werden. Auch die bestehenden Gesellschafter Bayern Kapital, APEX Ventures und HTGF erhöhten ihre Investments. Mit der neuen Finanzierung wird sewts den internationalen Vertrieb der sewts.VELUM-Systeme weiter vorantreiben und neue Märkte erschließen, wie z.B. die automatische Verarbeitung von Retouren im E-Commerce.

Sewts automatisiert, was andere nicht können. Obwohl das automatische Greifen und Verarbeiten fester Materialien wie Metall kaum mehr ein Problem für Roboter darstellen, ist das Greifen weicher und verformbarer Gegenstände, wie Textilien und Kleidung immer noch eine große Herausforderung in der Automatisierungsbranche. Durch ihre einzigartige Kombination von künstlicher Intelligenz, Robotik und Materialsimulation, sind die Münchner dabei, dies zu ändern. sewts hat eine innovative Steuerungs- und Bildverarbeitungssoftware entwickelt, welche es Robotern ermöglicht, das Verhalten von forminstabilen Materialien beim Greifen auf Grundlage von künstlicher Intelligenz vorherzusagen und darauf präzise zu reagieren.

Dass es sich bei dem Vorhaben von sewts nicht nur um eine wage Visionen handelt, zeigen die bereits 7-stelligen Umsätze mit ihrem ersten Produkt sewts.VELUM – einer Roboterzelle, die industriellen Wäschereien hilft, den Arbeitskräftemangel zu überwinden und die Effizienz zu steigern. Das System nimmt automatisch zerknitterte, gewaschene Handtücher auf und legt diese in Faltmaschinen ein, um den manuellen Arbeitsaufwand zu reduzieren. Der weltweite Markt industrieller Großwäschereien wird häufig unterschätzt, dabei handelt es sich hierbei um einen Multi-Milliarden Industrie.

Mit dem neuen Kapital wird sewts jedoch nicht nur die internationale Vermarktung des Wäscherei-Systems sewts.VELUM vorantreiben. Sewts Vision ist die vollständig automatisierte Produktion von Bekleidung. Daher wird das Unternehmen auch weiterhin einen Großteil des Kapitals in die Entwicklung neue Automatisierungslösungen entlang der Textilwertschöpfungskette legen. Die Nachfrage nach derartigen Lösungen entlang der Textilproduktion ist enorm und sewts arbeitet daran, diese – Schritt für Schritt – zu bedienen.

"Unsere langfristige Vision die Produktion von Textilien zu revolutionieren ist eine „Moonshot“-Idee für die ein enormer Entwicklungsaufwand notwendig ist. Um diesen zu stemmen, widmen wir uns zunächst den vielversprechendsten Nischenmärkten." Alexander Bley, Co-Founder und CEO

Einer dieser Schritte ist unter anderem die automatische Verarbeitung von Retouren im E-Commerce. Hier hat sewts bereits einen Prototyp entwickelt, der in Zusammenarbeit mit der Otto Gruppe getestet worden ist.

Die neue Technologie wird aber nicht nur benötigt, um den Fachkräftemangel zu besiegen, weitaus bedeutender ist, dass Automatisierung einen entscheidenden Beitrag zur Erreichung der weltweiten Klimaziele sowie im Kampf gegen Menschenrechtsverletzungen leisten kann. Nach Angaben des World Resources Institute hat die Bekleidungsindustrie im Jahr 2019 1.025 Gigatonnen (Gt) Kohlendioxid ausgestoßen.

Diese Zahl wird weiter ansteigen, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Wenn die Produktion und das Recycling von Textilien näher an die Verbrauchermärkte herangeführt werden, lassen sich die mit dem Transport verbundenen CO2-Emissionen, die Überproduktion und der Abfall erheblich reduzieren.

Coachwhisperer: Fußballer Julian Draxler investiert in Jenaer SportsTech-Start-up

Julian Draxler, der Fußball-Star und Weltmeister von 2014, investiert in das SportsTech-Start-up aus Jena, das das weltweit erste Live-Kommunikationssystem für Trainer und Athleten anbietet.

Julian Draxler hat als international bekannter Fußballspieler, u.a. für die deutsche Nationalmannschaft, Paris St. Germain oder zuletzt Benfica Lissabon viel gesehen und erlebt. Der Weltmeister von 2014 ist aber auch abseits des Platzes sehr engagiert: In seiner langjährigen Tätigkeit als offizieller UNICEF-Ambassador setzt er sich seit 2018 für Kinderrechte ein – eine Herzensangelegenheit für den Familienvater. Nach einem erfolgreich abgeschlossenen mini-MBA im Bereich Business Administration intensiviert Draxler zunehmend auch sein Engagement im Bereich Start-ups und Leadership, um für seine Karriere danach eine stabile Basis zu schaffen. So ist Draxler bereits in mehrere Unternehmen investiert.

Julian Draxler: „Coachwhisperer liefert einen direkten, smarten und innovativen Mehrwert für Trainer – vor allem in der trainingstaktischen Ausbildung. Als aktiver Profi-Fußballer kann ich mir eine solche Integration in den Trainingsalltag sehr gut vorstellen, die Live-Kommunikation spart wertvolle Trainingszeit und optimiert unmittelbar Lernprozesse auf dem Platz. Darüber hinaus haben mich die Gründer sofort überzeugt – das ist für mich immer noch das wichtigste Kriterium für ein Investment. Gemeinsam mit dem Gründerteam rund um Philipp Zacher, Julien Then und Hendrik Thiedke freue ich mich darauf, die Ideen umzusetzen und bin mir sicher, dass ich mit meiner Expertise einen Beitrag dazu leisten kann.“

Philipp Zacher, CEO von Coachwhisperer: „Wir freuen uns sehr über die Investition von Julian Draxler. Die Zusammenarbeit ist ein Perfect Match. Julian bereichert unser Team durch Einblicke aus Spielersicht und langjährige Erfahrungen im In- und Ausland auf höchstem Niveau. Die Investition ist ein Vertrauensbeweis in unser Unternehmen und das Potential unserer Technologie für den Fußball und alle anderen Sportarten.”

Das Herzstück des 2021 von Philipp Zacher, Julien Then und Hendrik Thiedke gegründete Coachwhisperer ist die “Soundstar” Soundweste, eine Sport-Weste, in der ein kleiner Lautsprecher im Schulterbereich integriert ist, der die Kommunikation von Trainer zu Spieler ermöglicht. Über die innovative "Coach-App" wird die Kommunikation gesteuert: Trainer können direkt Feedback an einzelne Spieler, ausgewählte Gruppen (z. B. Abwehr, Angriff) oder das gesamte Team geben. Darüber hinaus entwickelt die Coachwhisperer GmbH mit dem “LiveHearo” ein sogenanntes Hearable, welches die Spieler im Ohr tragen. Damit soll zukünftig zusätzlich zur Live-Kommunikation die Erhebung wichtiger Vitalparameter wie Herzrate und Sauerstoffsättigung im Blut ermöglicht werden.

Das direkte und diskrete Feedback unterstützt die Athleten bei ihrer individuellen Entwicklung und ermöglicht zudem neue Trainings-Methoden wie z. B. das Coachen aus erhöhter Position. Erste Studien zeigen, dass Spieler Feedback besser verstehen und umsetzen, sich mit ihren Mannschaftskollegen durch die Weste verbundener fühlen sowie dass Trainer überzeugt sind, dass die Spieler ihre Performance mithilfe des Systems langfristig besser steigern können.

Gründer*in der Woche: Sentry Bot - der kugelförmige Hightech-Inspektor

Der Sentry Bot ist ein zehn Zentimeter kleines, mobiles, kugelförmiges Überwachungs- und Inspektionssystem, entwickelt von Hannes Specht und Ilias Zempelin. Vor Kurzem haben die beiden 19-Jährigen mit ihrer innovativen Idee den renommierten StartUpTeens Businessplan Wettbewerb gewonnen. Mehr dazu im Interview mit den beiden Gründern.

Wann und wie seid ihr auf die Idee zu Sentry Bot gekommen?
Hannes:
Wir sind seit über 7 Jahren sehr gute Freunde, da uns das Hobby des Erfindens und Konstruierens von Anfang an verbindet. In der 10. Klasse beschlossen wir dann, unser theoretisches Wissen durch ein Juniorstudium an der TU Darmstadt zu vertiefen. Mit der Zeit kamen immer mehr Projekte mit und für Firmen dazu, wir gründeten unsere erste Firma „SZ-Prototyping“ und begannen eine Dozententätigkeit für die Kurse CAD, 3D-Druck und Robotik im Lern- und Forschungszentrum Odenwald.

Gemeinsam wollten wir eines Tages einen Roboter entwickeln, der im Gegensatz zur Konkurrenz komplett von der Außenwelt abgeschirmt ist. Schnell kam uns die Idee, warum den Roboter nicht einfach in eine Kugel stecken, die ihn vor Wasser, Stößen und Staub schützt. Mit einem klaren Ziel vor Augen entstand nach zwei Jahren Entwicklungszeit der Sentry Bot.

Was waren die wichtigsten Steps (Hürden/Meilensteine) von der Idee über die Entwicklung bis hin zum ersten Prototyp bzw. dem heute fast fertigen Produkt?
Ilias:
Nach der Idee, eine Kugel steuern zu können, begannen die Überlegungen, wie man eine Kugel präzise steuern kann. Schon bald bauten wir die ersten Prototypen eines solchen Antriebssystems. Als wir den ersten Prototypen fahren ließen, stellten wir schnell fest, dass es ohne die nötige Software zur Stabilisierung des Sentry Bots kaum möglich war, zu bremsen oder Kurven zu fahren. Wir entschieden uns, ein ESP- und ABS-System zu integrieren und den Schwerpunkt noch tiefer zu legen, sodass wir die dritte Generation der Sentry Bots sehr präzise steuern konnten. Jetzt haben wir die vierte Generation entwickelt, die wir mit Firmen testen wollen. Die endgültige Produktionsversion befindet sich derzeit in der Entwicklung.

Wie habt ihr diese Entwicklungszeit und damit euch selbst bislang finanziert?
Ilias:
Momentan finanzieren wir uns durch das Preisgeld vom letzten Jahr Jugend forscht, wo wir den 5. Platz beim Bundeswettbewerb erreicht haben. Durch den 1. Platz bei StartUpTeens können wir die Bots weiterentwickeln, möchten aber bis Mitte nächsten Jahres eine Finanzierungsrunde abschließen, um die Produktion zu ermöglichen.

Dadurch, dass wir die Expertise für die Konstruktion uns Elektrotechnik im jungen alter schon selbst beigebracht haben, brauchten wir keine zusätzliche Unterstützung von außen und konnten so enorme Entwicklungskosten einsparen.

Energie-Schwarm-Start-up siegt beim Münchener Businessplan Wettbewerb

Grüne Technologien, Medizintechnik und KI waren im Finale vertreten – das sind die Gewinnerteams beim diesjährigen Münchener Businessplan Wettbewerb.

BayStartUP, das bayerische Start-up-Netzwerk für Gründer*innen, Investor*innen und Unternehmen sowie Partner der Initiative "Gründerland Bayern" des bayerischen Wirtschaftsministeriums, kürt die Start-ups mit dem höchsten Zukunftspotenzial – hier die drei Siegerteams im Überblick:

1. Platz: Energyminer GmbH

Das Start-up Energyminer hat mit Energyfish ein innovatives System zur Stromgewinnung im Einklang mit der Natur geschaffen. Die zukunftsweisende und besonders nachhaltige Energiequelle produziert in einem Fluss täglich 24 Stunden und bei jedem Wetter Strom und ist im Schwarm in der Lage, komplette Gemeinden mit Energie zu versorgen. Die Anlagen werden einfach in den Fluss gehängt und im Flussbett verankert – ohne Beton, ohne Staumauer, ohne schweres Gerät. Der Energyfish greift nicht ins Flussbiotop ein. Die Technologie ist vollständig fischverträglich. Jeder Energyfish speist seinen Strom direkt ins lokale Niederspannungsnetz.

Das System ist laut Angaben der Gründer*innen zu 100 Prozent hochwassersicher – es kann abtauchen und weiterproduzieren. Zudem ist es selbstreinigend, wartungsarm und wird rundum die Uhr überwacht. Damit der Energyfish in einem Fluss installiert werden kann, sollte dieser eine Mindesttiefe von ca. einem Meter haben. Die Fließgeschwindigkeit sollte mindestens 1,0 m/s betragen. Die maximale Leistung wird bei einer Fließgeschwindigkeit von 2,5 m/s erreicht. www.energyminer.eu

Richard Eckl, Geschäftsführer Energyminer GmbH, sagt: „Mit der Teilnahme am Wettbewerb möchten wir die Sichtbarkeit unseres Startups für Investoren erhöhen und für unsere Serie-A-Runde werben. Das Feedback der erfahrenen Jury hilft sehr dabei, sich gut weiterzuentwickeln. Wir selbst sind bereits seit über 10 Jahren in der Startup-Szene aktiv, und BayStartUP ist für uns eine der wichtigsten Institutionen für Gründer in Bayern.“

The Oater: Kölner FoodTech Start-up schließt siebenstellige Pre-Seed-Finanzierungsrunde ab

The Oater wurde 2021 von Sarah und Lisa Nesti, Henrik Burger und Benjamin Auer gegründet und entwickelt Geräte zur lokalen Herstellung von pflanzlichen Milchalternativen.

The Oater wurde 2021 von den Schwestern Sarah und Lisa Nesti, Henrik Burger und Benjamin Auer gegründet, mit der Vision, pflanzliche Milchalternativen nachhaltiger, frischer und erlebbarer zu produzieren. Das Start-up entwickelt Geräte für die Gastronomie, mit der Milchalternativen, z.B. Haferdrink, lokal hergestellt werden können. Das bietet Frische und echte Nachhaltigkeit. Ihr Geschäftsmodell bezeichnet The Oater als „Oat Drink as a Service“, denn das Start-up liefert ihren Gastronomie-Kund*innen nicht nur die Haferdrink Maschine, sondern auch im Abonnement die Zutaten, die für die Herstellung von Barista Haferdrink innerhalb der Maschine benötigt werden.

Haferdrink aus dem Verbund-Karton boomt. Die Kategorie der Milchersatzprodukte – mit über 50% Haferdrink Anteil (Gfk 2022) – wächst in Europa stark und erwirtschaftete 2022 bereits einen Umsatz von 2,6 Milliarden US-Dollar mit einem erwarteten CAGR von 15 % bis 2027. (Statista 2023) Was viele allerdings nicht realisieren: Haferdrink besteht zu 90 % aus Wasser, das im Verbund-Karton durch Europa transportiert wird. Visionärin und Maschinenbau-Ingenieurin Sarah Nesti (CEO) suchte 2021 nach einer nachhaltigeren Produktlösung, die sowohl im Schaum als auch im Geschmack überzeugt, und entwickelte zusammen mit ihren Mitgründer*innen das Konzept einer kompakten automatisierten Haferdrink Maschine.

Alternative zu konventionellem Haferdrink und Kuhmilch

„Wir müssen weg von Einwegverpackungen und zentraler Produktion mit langen Transportwegen und hin zu pflanzlichen, nachhaltigen und frischen Alternativen, hergestellt vor Ort. Und Haferdrink ist nur der Anfang – mit dem Ansatz der hyperlokalen Produktion sind die Anwendungsmöglichkeiten quasi unendlich.“, sagt Sarah Nesti, Gründerin und CEO.

 

Das Start-up versteht sich als Impact Start-up. Die Mission bis 2030: eine Milliarde Kilogramm C02 einsparen. Ein unabhängiges Lifecycle Assessment hat gezeigt, dass The Oater bereits jetzt 57 % weniger C02 Äquivalente im Vergleich zu konventionellem Haferdrink und 93 % weniger als Kuhmilch verursacht. Gestartet ist das Gründungsteam mit zwei Ingenieuren im Aachener Start-up Ökosystem rundum die RWTH. Seit 2022 ist The Oater in Köln ansässig.

Im August 2023 beginnt die Pilotphase in Köln und Berlin in den ersten Gastro-Betrieben. Der Barista Haferdrink hat bereits in Sensorik-Panels sowie Barista Tests sehr gut abgeschnitten und begeistert. The Oater startet in Kürze die erste Serienproduktion in Deutschland und das ambitionierte Gründungsteam freut sich auf den folgenden kommerziellen Launch.

Investment und Fördergeld für den Markteintritt

Eingeworben wurde das frische Kapital von namhaften Business Angels aus der Food- und Tech-Szene. Der größte Investor der Runde ist Rüdiger Koppelmann, der als langjähriger Geschäftsführer bei SodaStream in Frankreich und Deutschland/Österreich exzellente Branchenkenntnisse mitbringt. „Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass The Oater den Markt für Milchersatzprodukte revolutionieren wird. Das Start-up verfolgt nicht nur den Umweltgedanken, sondern bietet auch eine hervorragende Produktqualität, Frische und Geschmack. Mit ihrem B2B Fokus auf der Gastronomie antwortet The Oater auf die vorherrschende, starke Nachfrage nach mehr Frische, Regionalität und weniger Verpackungsmüll in dieser Branche,“ sagt Rüdiger Koppelmann, Lead-Investor und Geschäftsführer SodaStream (FR, DE, AT).

Zusätzlich zu der Finanzierungsrunde konnte das Start-up erfolgreich Fördergelder in sechsstelliger Höhe einwerben, so unter anderem die namhafte und mit 75.000 Euro dotierte WomenTech EU Förderung für talentierte und top-ausgebildete Female-Founder im Tech-Bereich. Mit dem neuen Kapital soll der Markteintritt und die erste Serienproduktion der Haferdrink Maschinen finanziert werden.

Forschungszulage: Staatliche Fördermaßnahme bleibt oft ungenutzt

Das sind fünf häufigsten Missverständnisse bei der Beantragung der staatlichen Förderung "Forschungszulage".

Zum 1. Januar 2020 hat die Bundesregierung die Forschungszulage eingeführt, um kleine und mittlere Unternehmen bei der Finanzierung von Forschung und Entwicklung zu unterstützen. Im Wesentlichen beinhaltet die Forschungszulage eine finanzielle Erstattung in Höhe von 25 % der Personalkosten. Diese Förderung bietet gegenüber klassischen Förderprogrammen Vorteile und ist aufgrund der flexiblen Gestaltbarkeit insbesondere für KMU, also auch für Start-ups interessant.

Die Fördermittelberater*innen von EPSA Deutschland stellen in ihren Gesprächen jedoch oft fest, dass die Forschungszulage viel zu wenig abgerufen wird. Zudem gibt es viele Missverständnisse. Die fünf häufigsten sind.

Missverständnis 1: Unternehmens- und Branchenkompatibilität

Viele Unternehmen sind unsicher, ob ihre Unternehmensgröße oder Branche für die Forschungszulage in Frage kommen. Obwohl das Programm insbesondere für KMU und Start-ups entwickelt wurde, können auch etablierte Unternehmen in diversen Branchen, wie der Automobil-, Luftfahrt-, Energie- oder Pharmaindustrie, sowie Firmen, die disruptive Technologien in Biotechnologie, Medizintechnik oder Informationstechnologie entwickeln, davon profitieren. Grundsätzlich ist die Zulage branchen- und themenoffen.

Missverständnis 2: Projektförderfähigkeit

Ein weiteres Missverständnis vieler Unternehmen ist, ob ihre Projekte überhaupt förderfähig sind. Förderfähige Vorhaben müssen in der Lage sein, sich mindestens einer Kategorie aus Grundlagenforschung, industrieller Forschung oder experimenteller Entwicklung zuzuordnen. Sie müssen zudem klare Ziele definieren und spezifische Tätigkeiten beinhalten, die erforderlich sind, um diese Ziele zu erreichen. Darüber hinaus müssen die Projekte alle fünf FuE-Kriterien des Frascati-Handbuchs erfüllen: Neuheit, Kreativität, Ungewissheit hinsichtlich des Ergebnisses, systematische Vorgehensweise und Übertragbarkeit / Reproduzierbarkeit. Auch hier gibt es viele Missverständnisse.

Wichtig zu wissen: Es müssen keine Produkte neu erfunden werden

Nehmen wir einmal das Kriterium „Neuheit“. Hierbei ist es nicht erforderlich, ein vollständig neues Produkt zu erfinden, das auf dem Markt noch nicht existiert. Vielmehr geht es darum, neue Erkenntnisse zu gewinnen, die über die routinemäßigen Tätigkeiten im Unternehmen hinausgehen und dabei die Umsetzung von Branchen-Neuheiten (z.B. neue Prozesse, Technologien, Materialien) ermöglichen. Wenn Unternehmen unsicher sind, ob ihr FuE-Projekt förderfähig ist, sollten sie sich an Fördermittelberater wenden.

Missverständnis 3: Bürokratischer Aufwand

Der mit der Antragstellung verbundene Aufwand kann abschreckend sein. Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass nur der Erstantrag des jeweiligen Projektes einen erheblichen Mehraufwand darstellt. In den Folgejahren ist es ausreichend, die Projektkosten des begünstigten FuE-Vorhabens aus dem jeweiligen Wirtschaftsjahr beim Finanzamt einzureichen. Dieser Aufwand wird durch die Zusammenarbeit mit einem/einer professionellen Fördermittelberater*in minimiert. Ferner helfen Fördermittelberatungen dabei, dass 100 Prozent der abrufbaren Summe auch abgerufen wird. Die Erfahrung zeigt, dass Unternehmen oft zu geringe Fördersummen beantragen.

Missverständnis 4: Fristeneinhaltung

Die Forschungszulage kann rückwirkend beantragt werden. Es gibt aber bestimmte Fristen, die es zu beachten gilt. Der Antrag auf Forschungszulage kann jederzeit beim Finanzamt gestellt werden. Vorher muss jedoch das Antragsverfahren bei der Bescheinigungsstelle Forschungszulage durchlaufen und alle Unterlagen für den Antrag beim Finanzamt zusammengestellt werden. Um bei ihrer nächsten Steuerfestsetzung von der rückwirkenden Förderung für 2020, 2021 und 2022 (+2023) von bis zu 3 (+1) Mio. Euro zu profitieren, sollten die Unternehmen das Thema somit schnellstmöglich angehen. Die Einhaltung der Fristen ist wichtig, damit die Antragsteller die ihnen zustehenden Summen vollständig in Anspruch nehmen können.

Missverständnis 5: Finanzielle Vorleistung für Fördermittelberatung

Die Kosten einer Fördermittelberatung zur Forschungszulage können Unternehmen, insbesondere KMU mit begrenzten Ressourcen, abschrecken. Dies sollte jedoch kein Hindernis darstellen, da seriöse Fördermittelberater*innen in der Regel erfolgsabhängig arbeiten.

Fazit

Trotz der Herausforderungen, die mit der Beantragung der Forschungszulage verbunden sind, sollten der Nutzen und die möglichen positiven Auswirkungen auf die FuE-Kapazitäten und Innovationsfähigkeit von Unternehmen nicht unterschätzt werden. Dies stärkt auch den Innovationsstandort Deutschland und sichert damit nachhaltige Wettbewerbsvorteile als auch Arbeitsplätze. Unternehmen sollten die Möglichkeiten der Forschungszulage nutzen und sich im Zweifelsfall auf ihrem Weg durch den "Förderdschungel" professionelle Hilfe holen.

AATec Medical: Münchner BioTech-Start-up sichert sich 2,7 Mio. Euro zum Start

AATec Medical entwickelt eine Produktplattform auf der Basis von rekombinantem Alpha-1-Antitrypsin (AAT) zur Behandlung von entzündlichen Erkrankungen, viraler Infektionen und seltener Krankheiten.

Die Finanzmittel – eingebracht von Privatinvestoren, Branchenexperten und Family Offices – werden verwendet, um AATec‘s Technologie zu skalieren, das Team um die Gründer Dr. Rüdiger Jankowsky, Dr. Karsten Ottenberg und Dr. Manfred Stangl zu erweitern und die klinische Entwicklung des ersten Produktkandidaten, ATL-105, einer innovativen Formulierung für die inhalative Behandlung von Atemwegserkrankungen, für den Start im Jahr 2024 vorzubereiten.

Alpha-1-Antitrypsin (AAT) ist ein humaner Serinproteaseinhibitor (SERPIN), der für den Schutz von Gewebe vor Schädigung durch Proteasen zuständig ist. AAT hat ausgeprägte immunmodulatorische Eigenschaften und weist durch die Bindung an pro-inflammatorische Zytokine und zielgerichtete Proteaseinhibition eine breite entzündungshemmende und antivirale therapeutische Wirkung auf. Derzeit werden AAT-Produkte nur für die Substitutionstherapie bei der AAT-Mangelerkrankung, einem schweren genetischen Defekt, eingesetzt. Diese AAT-Produkte werden ausschließlich aus menschlichem Blutplasma hergestellt, weshalb sie eine knappe und teure Ressource darstellen.

AATec hat eine industrielle Herstellung von rekombinantem AAT mit hoher Ausbeute entwickelt und das therapeutische Konzept in mehreren präklinischen Modellen für entzündliche Lungenerkrankungen und virale Infektionen der Atemwege erfolgreich validiert. Die Technologie des Unternehmens ist durch ein Patentportfolio abgesichert und basiert auf Forschungsarbeiten der Mitgründer Dr. Manfred Stangl, Leiter der Nieren- und Pankreastransplantation am Klinikum der Universität München und Chief Scientific Officer von AATec, und Dr. Michael Strassmair, Leiter der Abteilung für Handchirurgie am Manus Sana Krankenhaus in Starnberg/München und Chief Medical Officer von AATec. Die verfügbare breite Datenlage ermöglicht den baldigen Start der klinischen Entwicklung; das Unternehmen strebt den Beginn der ersten klinischen Studie in der ersten Hälfte des Jahres 2024 an.

AATec wird sich zunächst auf die Entwicklung der AAT-Produktplattform für die Behandlung von entzündlichen Atemwegserkrankungen konzentrieren, einschließlich des akuten Atemnotsyndroms (Acute Respiratory Distress Syndrome, ARDS), viraler Atemwegsinfektionen und des allergischen Asthmas. Die langfristige F&E-Strategie umfasst weitere Anwendungsbereiche wie Transplantation, AAT-Mangel und systemische entzündliche Erkrankungen.

Dr. Rüdiger Jankowsky, Mitgründer und CEO von AATec, sagte: "Ich bin begeistert vom enormen therapeutischen Potenzial von Alpha-1-Antitrypsin, das durch unsere präklinische Forschung validiert wurde. In Kombination mit innovativer Inhalationstechnologie werden wir einen entscheidenden Unterschied in der zukünftigen Behandlung von Entzündungs- und Infektionskrankheiten machen. Unser schlanker Entwicklungsansatz, der von unserem Expertenteam umgesetzt und von renommierten akademischen Experten und Industriepartnern unterstützt wird, ermöglicht ein effizientes Vorgehen, so dass wir klinische Studien voraussichtlich im Jahr 2024 beginnen können."

Dr. Karsten Ottenberg, Mitbegründer von AATec und Beiratsvorsitzender, fügte hinzu: "Wir entwickeln AATec Medical mit der Vorstellung, dass Alpha-1-Antitrypsin das Potenzial für eine globale gesellschaftliche Wirkung hat. Es kann den hohen medizinischen Bedarf für eine Reihe von schweren Krankheiten adressieren, einschließlich der Herausforderungen durch heutige endemische und potenziell pandemische Viruserkrankungen. Ich freue mich sehr, dass wir ein erfahrenes Managementteam unter der Leitung von CEO Rüdiger Jankowsky gewinnen konnten, das über umfassende Erfahrungen in der Führung von Start-up-Unternehmen und der kompletten biopharmazeutischen Produktentwicklung verfügt."

Umfrage deckt auf: 58,53% der Deutschen lügen im Lebenslauf

Du bist auf der Suche nach Mitarbeitenden? Eine aktuelle Umfrage zeigt u.a., dass 58,53% der Deutschen zugeben, im Lebenslauf gelogen zu haben. Inhalt der häufigsten Lüge: die Fähigkeiten. Hier die weiteren Mogelpackungen in dt. CVs.

CVapp.de hat 3.000 Deutsche befragt, worüber sie in ihrem Lebenslauf gelogen haben, um den Prozentsatz der Deutschen aufzudecken, die in ihrem Lebenslauf gelogen haben, und was ihre größten Lügen dabei waren.

Die Hauptergebnisse der Umfrage:

  • Inhalt der häufigsten Lüge: Fähigkeiten (78,64% der Befragten)
  • Männer lügen mit 54% höherer Wahrscheinlichkeit als Frauen
  • Branche mit den meisten Lügen: kreative Künstler- und Designbranche (76,74% der Befragten)
  • Region mit den meisten Lügen: Bremen (70% der Befragten)

Die Untersuchung von CVapp.de hat ergeben, dass zwar 58,53% der Befragten zugeben, dass sie in ihren Lebensläufen gelogen haben, die häufigste Lüge über Fähigkeiten jedoch von 78,64% der Befragten zugegeben wurde.

Arbeitgebende haben möglicherweise nicht immer die Ressourcen oder die Zeit, um die in jedem erhaltenen Lebenslauf aufgeführten Zeugnisse gründlich zu überprüfen, was es unehrlichen Bewerber*innen erleichtert, trotzdem im Verfahren weiterzukommen. Manche Arbeitssuchende fühlen sich möglicherweise auch unter Druck gesetzt, auf einem wettbewerbsintensiven Arbeitsmarkt qualifizierter zu erscheinen, was sie dazu veranlasst, ihre Fähigkeiten zu verschönern oder zu fälschen.

Darüber hinaus gaben einige Befragte zu, bezüglich ihres aktuellen Gehalts gelogen zu haben (73,97%). Potenzielle neue Arbeitgebende versuchen oft, ihre Angebote an das aktuelle Gehalt anzupassen, sofern bekannt. Es ist jedoch üblich, über das Gehalt zu lügen, da Menschen versuchen, höhere Positionen zu erreichen und ihr Einkommen zu erhöhen, wenn sie den Job wechseln.

Die dritthäufigste Lüge in den Lebensläufen der Deutschen betrifft Stellenbezeichnungen, da 57,86% der Befragten zugaben, darüber gelogen zu haben. Dies geschieht normalerweise, wenn der Titel nicht die tatsächlichen Verantwortlichkeiten eines/einer Bewerber*in widerspiegelt. Das Verschönern einer Berufsbezeichnung hilft einem/einer Bewerber*in am ehesten dabei, herauszuragen und ein Vorstellungsgespräch zu bekommen.

Viele Arbeitgebende verlangen im Rahmen des Bewerbungsverfahrens in der Regel Universitäts- oder Schulzeugnisse, um die Authentizität der Ausbildung und Fähigkeiten eines/einer Bewerber*in zu überprüfen. Dadurch soll das Risiko betrügerischer oder übertriebener Informationen minimiert werden. Die Studie ergab jedoch, dass 51,82% der Befragten dennoch bezüglich ihres höchsten Bildungsabschlusses logen, was die Frage aufwirft, ob dies eine wirksame Maßnahme ist.

Laut der Umfrage lügen die Deutschen am wenigsten über ihr Alter (13,21%) und „Anderes“, was 4,73% der Befragten ausmacht.

Hier kannst du die vollständigen Daten der Studie mit Umfragewerten, die nach Geschlecht, Branche und Region unterteilt sind, einsehen.