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Aktuelle Events
DIHK Report Unternehmensgründung 2024: Gründungsinteresse auf Allzeittief
Ein Rekordtief beim Gründungsinteresse und die bisher schlechteste Bewertung des Gründungsstandorts Deutschland durch Jungunternehmer*innen: In ihrem aktuellen Report Unternehmensgründung kommt die DIHK zu ernüchternden Ergebnissen.
Die fast 1.000 angehende Unternehmer*innen, die sich an der Befragung der DIHK und der Industrie- und Handelskammern (IHKs) beteiligten, bewerteten den Gründungsstandort Deutschland 2024 mit einer 3,6 gerade einmal als "ausreichend". Ein deutlicher Rückgang gegenüber den Vorjahren – dabei hatten die Rahmenbedingungen hierzulande im Urteil der Jungunternehmer schon zuvor mit 3,3 (2020 und 2021) beziehungsweise 3,4 (2022 und 2023) lediglich als "befriedigend" abgeschnitten.
Wachstums- und Innovationspotenziale gehen verloren
"Ich mache mir große Sorgen um unseren Standort", kommentiert DIHK-Präsident Peter Adrian die Ergebnisse der Umfrage. "In der Industrie sehen wir schon fast einen Abschied auf Raten durch verstärkte Produktionseinschränkungen und Abwanderungstendenzen. Wenn jetzt auch noch immer weniger Menschen hierzulande Unternehmen gründen wollen, gehen uns wichtige Potenziale für Wachstum und Innovationen verloren."
Die Entwicklung sei "auch deswegen sehr bedenklich, weil sich der Rückgang des Gründungsinteresses nicht allein durch demografische Veränderungen erklären lässt", so der DIHK-Präsident. "Enorm gestiegene Kosten zum Führen von Betrieben und das Dickicht bürokratischer Regelungen ersticken aktuell die Lust am Unternehmertum. Die Signale für eine bessere Standortpolitik könnten kaum deutlicher sein."
Haupthürden Unsicherheit, Regulierung und Kosten
Neben der konjunkturellen Lage gibt es zahlreiche strukturelle Hemmnisse für das Unternehmertum, wie die Beratungsgespräche der IHKs zeigen. Insbesondere sind es die hohe Regulierungsdichte sowie hohe Kosten, die zusätzlich zu den Unsicherheiten über das geschäftliche Umfeld viele potenzielle Gründer*innen davon abhalten, sich selbständig zu machen.
"Dabei tröstet es kaum, dass einige Projekte etwa in der Gastronomie, die wegen Corona auf Eis gelegt wurden, jetzt nachgeholt werden", stellt der DIHK-Präsident klar. "Und auch das Plus bei den Beratungen von arbeitslosen Gründern ist eher ein Sondereffekt, weil die Förderung in diesem Bereich verändert wurde.
Pioniermut und Unternehmer*innengeist gefragt
Erfreulich sei, dass durch das intensive Engagement der IHKs mehr Besucher*innen zu deren Gründungsinformationstagen gekommen seien. "Allerdings kann das keine guten wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen für Unternehmensgründungen ersetzen", gibt Adrian zu bedenken. "Pioniermut und Unternehmergeist brauchen wir angesichts der aktuellen Herausforderungen umso mehr. Einen solchen Spirit müssen wir mehr unterstützen. Mich als Unternehmer betrübt es sehr, wenn die Rahmenbedingungen für unternehmerisches Handeln immer schwieriger werden und Gründer sich entmutigt fühlen."
Den Gründer*innen zuhören
Damit Gründen wieder attraktiver wird, sind nach Meinung von drei Vierteln der Befragten schnellere und einfachere Regularien nötig. Zwei Drittel fordern ein einfacheres Steuerrecht. Weit oben auf die To-do-Liste der Politik gehören den Gründenden zufolge außerdem ein besserer Zugang zu öffentlichen Fördermitteln, niedrigere Energiepreise und mehr Verständnis für das Unternehmertum in der Gesellschaft.
Der DIHK-Präsident mahnt die Politik, stärker auf die Gründerinnen und Gründer zu hören: "Sie wissen sehr genau, an welchen Schrauben gedreht werden muss, damit in Deutschland wieder mehr neue Unternehmen entstehen."
Hier gibt's die gesamte Studie als Download
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Gründer*in der Woche: Seewara – Buchhaltung „all in one place“
Die Seewara-Gründer Eric Steiner-Mantei, Tobias Mayer und Mario Ewert haben eine Buchhaltungsplattform gelauncht, die Selbständige und KMU mit Buchhalter*innen und Steuerberater*innen „all in one place“ vernetzt.
Viele Einzelunternehmer*innen erledigen ihre Buchhaltung eigenständig und tun dies teilweise mit Do-it-yourself-Buchhaltungslösungen, mit denen sie womöglich ohne fundiertes Fachwissen Fehler gegenüber dem Finanzamt riskieren – bis hin zur Strafbarkeit. Oftmals sind diese Angebote für Selbständige, welche die Buchhaltung als lästige Pflicht neben dem eigentlichen Kerngeschäft erledigen müssen, nur unzureichend geeignet.
Die Alternative ist die Beauftragung von Mitgliedern der steuerberatenden Berufe, die selbst oder mithilfe von Buchhalter*innen die Arbeit erledigen. Doch für viele Buchhaltungspflichtige wäre eine Lösung, die auf moderne Technik für den Austausch und die Archivierung von Dokumenten setzt und Automatisierung mit menschlicher Expertise verknüpft, die bessere Wahl.
„Wir verbinden damit Menschen, die einander brauchen“
Das 2021 gegründete und von Berlin, München und Wien aus agierende Start-up Seewara hat mit einem Team aus erfahrenen Medien- und IT-Profis sowie Fachleuten aus Buchhaltung, Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung eine gänzlich neue Buchhaltungslösung gelauncht. Die Buchhaltungsplattform Seewara, die in dieser Ausrichtung bislang einzigartig ist, bringt Selbständige und KMU mit Buchhalter*innen und Steuerberater*innen zusammen und will damit das Beste aus beiden Welten im Rahmen eines einzigartigen, hybriden Worklows vereinen.
Ab Oktober 2024 steht zudem die Seewara App für iOS und Android zum Download bereit, um als Mandant*in auf einfache Weise Belege zu scannen und in den eigenen Seewara Account hochzuladen. Eine Weiterleitung von E-Mails mit PDF Belegen im Anhang ist ohnehin schon Teil der Funktionspalette, um wiederkehrende Belege in der Verarbeitung zu automatisieren.
„Seewara kombiniert Technik und menschliche Expertise und schafft einen durchgängig digitalen Workflow – unsere entwickelte Software dadurch eine professionelle Abwicklung zu für beide Seiten fairen Konditionen in der Leistungsvergütung“, erklärt Eric Steiner-Mantei, geschäftsführender Gesellschafter und Mitgründer der Seewara GmbH. „Künstliche Intelligenz erledigt bereits einen Teil der Arbeit, wobei wir davon überzeugt sind, dass sie menschliche Fähigkeiten nicht ersetzen wird sondern im Rahmen der Buchhaltung effizienteres Arbeiten ermöglicht. Wir verbinden damit Menschen, die einander brauchen, einfach, produktiv und rechtskonform mit dem höchsten Anspruch an Sicherheit und Vertraulichkeit. Seewara ermöglicht, Buchhaltungsprozesse maximal zu vereinfachen. Das ist unsere Mission.“
Einfaches Handling, rechtssichere Cloud-Lösung
Bei Seewara handelt es sich nicht um eine lokal zu installierende Software sondern um eine im Internet-Browser arbeitende Cloud-Anwendung, die mit ihrem intensiv erprobten User Interface optimal auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von Buchhaltungspflichtigen und Buchhalter*innen zugeschnitten ist. Aus Sicht der Buchhaltungspflichtigen ist der einfache Beleg-Upload das zentrale Element. Im Rahmen des KI-unterstützen Pre-Fillings sind durch den/die Selbständige(n) lediglich einige einfache Angaben zum jeweils hochgeladenen Beleg zu tätigen. Die fachmännische und fristgerechte Kontierung im Standard-Kontenrahmen erledigt der/die Buchhalter*in.
„Der gesamte Workflow vom Beleg-Upload über die Kontierung durch den vernetzten Buchhalter bis hin zur Abbildung von Erfolgskennzahlen wird digitalisiert und findet sich in einem übersichtlichen User Interface wieder“, erklärt Tobias Mayer, Co-Gründer, Co-Gesellschafter und Head of Product & Design. Sämtliche Prozesse sind rechtssicher im Sinne der GoBD und folgen einem hochsicheren, in der Patentanmeldung befindlichen Sicherheitskonzept auf RSA-Basis (Kryptografie) gemäß den Grundlagen der ISO 27001. Auch die ab 2025 in B2B-Geschäften verbindliche E-Rechnung wird in den für den jeweiligen Markt gebräuchlichen Varianten unterstützt werden. Es wird im Sinne der Stabilität und Sicherheit der Plattform bewusst auf Drittanbieter aus dem EU-Ausland verzichtet. Seewara ist ein in Deutschland entwickeltes und gehostetes Software-Produkt.
Buchhaltung profitiert von durchgehender Digitalisierung
Neben den buchhaltungspflichtigen Unternehmen sind die Buchhalter*innen die zweite Zielgruppe des Start-ups. Für sie vereinfacht Seewara sämtliche Prozesse durch den Digitalisierungsansatz, sodass die gewonnene Zeit für die Skalierung des eigenen Geschäfts und die Betreuung weiterer Mandant*innen genutzt werden kann. Das gilt in gleichem Maße für Steuerberater*innen, die oftmals ebenfalls als Buchhalter*innen für ihre Mandant*innen auftreten und durch das Tool ebenso eine Vereinfachung der Workflows und damit wesentliche Entlastung erfahren.
Die Kund*innen schließen hierbei einen Vertrag mit dem/der jeweiligen Buchhaltungsfachkraft und können zusätzlich eine Versicherung buchen, die die Leistungserbringung auch im Falle von krankheitsbedingten Ausfällen usw. sicherstellt. Ein mit Fachkanzleien entwickelter Rechtsrahmen erleichtert den Arbeitsprozess für beide Parteien und unterstützt die nachhaltig produktive Zusammenarbeit. Dabei erfolgt die sichere Kommunikation im Team mithilfe eines integrierten Account-Postfachs.
Umfassende Schnittstellen und Anbindung ans Finanzamt
Für die Kommunikation mit dem Finanzamt (beispielsweise zum Zweck der regelmäßigen USt-Voranmeldung) stehen Standard-Schnittstellen für Datenexporte bereit. Auch eine DATEV-Anbindung für die eigene oder durch Steuerberatende erfolgende Weiterverarbeitung ist selbstverständlich. „Doch das ist erst der Anfang. Wir planen weiterhin eine Vielzahl an innovativen Add-ons für diverse Sachverhalte von Multicompany-Themen über Erinnerungsmanagement bis hin zu Nachhaltigkeitsberichterstattung per Knopfdruck“, erklärt Mitgründer und Co-Gesellschafter Mario Ewert, der als Head of IT für die Software-Entwicklung, das Kryptografie-Konzept sowie den Hosting-Betrieb verantwortlich ist.
Seewara ist zunächst in Deutschland gestartet, verzeichnet nach eigenen Angaben bereits eine Vielzahl an Registrierungen von Mandanten und Buchhaltern, strebt aber ab 2025 auch andere EU-Märkte an, da diese sich trotz unterschiedlicher Steuergesetzgebung dank der modularen Software-Basis zügig erschließen lassen. Neben selbständigen Buchhaltungspflichtigen sollen in Zukunft auch Kapitalgesellschaften im Rahmen der doppelten Buchführung und des Jahresabschlusses den Service nutzen können.
forward earth: ClimateTech-Start-up sichert sich 4,5 Mio. Euro Seed-Finanzierung
Das von Giuseppe Gentile, Cari Davidson und Micha Schildmann gegründete Start-up forward earth sichert sich eine 4,5 Mio. Euro Seed-Finanzierung, um das globale Wachstum, die Expansion in die USA und die Vorbereitungen für den Eintritt in den asiatischen Markt zu beschleunigen.
Die Runde wurde von Mosaic Ventures angeführt, zusätzlich beteiligten sich namhafte Angel-Investoren und bestehende Investoren wie der pan-europäische Early-Stage-Investor Speedinvest und der europäische Impact-VC Revent.
Steigende Nachfrage nach KI-gestützten Umweltmanagement-Lösungen
Vor der KI-basierten Softwarelösung von forward earth war das CO2-Management eine arbeitsintensive Aufgabe ständiger Datenerfassung und Berechnung, die aufgrund zunehmender regulatorischer Anforderungen weltweit nicht skalierbar war.
Durch die nahtlose Integration in bestehende Compliance- und Lieferkettenplattformen gewinnt die Umweltmanagement-Software von forward earth rasch an Nachfrage, da Unternehmen ihre Umweltdaten effizient mit einer einzigen Softwarelösung verwalten können. Allein in den letzten drei Monaten hat forward earth mehrere große Partner gewonnen, und es stehen weitere Vertragsabschlüsse kurz bevor.
Micha Schildmann, CEO und Mitgründer von forward earth, sagte: „Forward earth erlebt eine außergewöhnlich hohe globale Nachfrage, und wir skalieren unsere Aktivitäten rasant. Mosaic Ventures ist der ideale Partner, um unsere europäische Präsenz zu stärken und unsere Expansion in die USA zu beschleunigen, indem wir ihr umfangreiches Netzwerk auf beiden Seiten des Atlantiks nutzen. Mit dieser zusätzlichen Finanzierung sind wir bereit, globale Lieferketten rasch zu dekarbonisieren und die Einhaltung von Umweltvorschriften voranzutreiben.“
Durch die Einbettung des Umweltmanagements in die bestehende Unternehmenssoftware von Hunderttausenden von Unternehmen vereinfacht forward earth den Prozess der Datenerfassung, Berichterstattung und Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, insbesondere für Unternehmen, die durch neue Regulierungen in der EU, der UK und den USA unter Druck stehen.
Ihr Flaggschiffprodukt ermöglicht es Unternehmen, trotz einer ständig wachsenden Zahl strenger Umweltvorschriften konform zu bleiben, ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, indem sie Partnern und deren Kunden Zugang zu den modernsten Lösungen für Corporate Carbon Footprints, Product Carbon Footprints, CBAM und weitere Umwelt-KPIs bieten.
Next step: Expansion in die USA
Die Expansion von forward earth in den US-Markt ist ein wichtiger Meilenstein für das Unternehmen. Das neue Kapital und die Partnerschaft mit Mosaic werden entscheidend dazu beitragen, eine US-Niederlassung zu gründen, wo der Betrieb in den kommenden Wochen beginnen soll.
Nachdem sie sich bereits in Europa Marktanteile gesichert haben, kann forward earth dank der Unterstützung von Mosaic Ventures nun den Fokus auf die USA richten, wo Unternehmen zunehmend unter Druck stehen, ihren ökologischen Fußabdruck sowohl gegenüber Regulierungsbehörden als auch Kunden offenzulegen.
Chandar Lal von Mosaic Ventures sagte: „Wir freuen uns, forward earth auf ihrer Mission zur Dekarbonisierung globaler Lieferketten zu begleiten. Menschen allein können dieses Problem nicht in dem erforderlichen Maßstab lösen – und Micha, Cari und Giuseppe sind das erste Team, das einen wirklich KI-zentrierten Ansatz auf den Markt bringt. Mit ihrem einzigartigen Ansatz und dem bemerkenswerten frühen Momentum glauben wir, dass sie den neuen globalen Standard für Umweltmanagement schaffen werden.“
Forward earth plant auch eine Expansion nach Asien in naher Zukunft, da Unternehmen in der Region Unterstützung benötigen, um den neuen Nachhaltigkeitsanforderungen gerecht zu werden, da sich die Umweltvorschriften aufgrund eines verstärkten Fokus auf Aktivitäten in der Lieferkette verschärfen.
Spiritory: sechsstelliges Investment zur Digitalisierung der Spirituosen-Industrie
Das 2022 von Janis Wilczura, Tilo Saurin und Jan Hofmayer in München gegründete Start-up Spiritory ist eine börsenähnliche Plattform, die den Handel mit hochwertigen Spirituosen, Wein und Sekt zu echten Marktpreisen ermöglicht.
Die Spiritory-Geschichte begann 2016 ganz Start-up-like mit einer Motivation und einem Problem. Als Janis Wilczura nach Japan reiste, erinnerte er sich daran, dass ihm ein Freund gesagt hatte, dass japanischer Whisky eine gute Investitionsmöglichkeit sei. Also probierte er es aus und kaufte einen in Japan exklusiv erhältlichen Whisky von einer neu eröffneten Marke, den er nach Deutschland mitbrachte.
Drei Jahre später war Janis daran interessiert, einen besonderen schottischen Malt zu kaufen, aber dafür benötigte er etwas Geld. Daher wollte er den japanischen Whisky verkaufen, den er in Japan gekauft hatte. In diesem Moment wurde Janis jedoch klar, dass er keine Ahnung hatte, wie er seine Flasche verkaufen sollte.
Nach unzähligen Stunden Internetrecherche stellte er fest, dass es keine Handelsplattform für die Anlageklasse Whisky gab. Daher versuchte er, seine Flasche auf dem Sekundärmarkt zu verkaufen. Doch er wurde sofort frustriert: Die erste Plattform gab ihm unrealistische Preisrückmeldungen, die zweite Plattform hinterließ ihm eine endlose Menge Arbeit, und die dritte Plattform erlaubte nur den Handel innerhalb Deutschlands. Zu diesem Zeitpunkt erkannte er, dass in einer Welt, in der man Aktien und Kryptowährungen innerhalb von Sekunden kaufen und verkaufen kann, ein Mangel an einer Plattform für den Handel mit Whisky, Wein und Sekt herrschte.
Eine echte Handelsplattform für erstklassige Spirituosen, Weine und Sekt
Die Idee zu Spiritory wurde geboren. Eine echte Handelsplattform für erstklassige Spirituosen, Weine und Sekt, mit der Mission, einem globalen Publikum den Zugang zu transparenten Preis- und Leistungsdaten sowie intelligenter Technologie zu ermöglichen, die den Handel so einfach wie möglich gestaltet. Anfang 2022 gründete Janis zusammen Tilo Saurin und Jan Hofmayer die Spiritory GmbH.
Frisches Kapital zur Digitalisierung von gewerblichen Händler*innen und Brennereien
Jetzt hat Spiritory eine sechsstellige Pre-Seed- Finanzierung bekannt gegeben. Beteiligt haben sich neben der Ludwig Fresenius Pioneer Ventures AG auch neue Investoren und alle bestehenden Business Angels, die damit ihr Vertrauen in Spiritory bekräftigen, die Spirituosenindustrie zu digitalisieren und zu internationalisieren. Mit der abgeschlossenen Finanzierungsrunde wird das Münchner Unternehmen seine Plattform weiter ausbauen und die Position als führender Marktplatz für Premium-Spirituosen stärken.
„Der Abschluss der Finanzierungsrunde ist ein Meilenstein für unser Unternehmen und eine klare Bestätigung für unser Geschäftsmodell. Eine pan-europäisches Ökosystem in Form eines Marktplatzmodells, welches das gesamte Spektrum des Spirituosenhandels abdeckt, hat enormes Potenzial. Mit dem zusätzlichen Geld fokussieren wir uns auf die Erweiterung unserer Funktionen und auf die Digitalisierung des Einzelhandels”, sagt Janis Wilczura, Gründer und CEO von Spiritory.
Das frische Kapital soll das weitere Wachstum und den in den Ausbau der Plattform sichern. Nach dem erfolgreichen Marktstart konzentriert sich das Unternehmen nun auf die Erweiterung des Produkt- Angebots zur Digitalisierung von Einzelhändler*innen, Marken und Brennereien.
Ausbau des internationalen Geschäfts
„Wir sind begeistert, auch in dieser Finanzierungsrunde in Spiritory zu investieren. Das aufstrebende Start-up kombiniert ein innovatives Geschäftsmodell mit visionären Gründern, dessen Leidenschaft und strategischem Weitblick uns überzeugt haben. Wir freuen uns darauf, gemeinsam das nächste Kapitel zu gestalten und Spiritory auf ihrem Weg zu einem echten Gamechanger im Handel hochwertiger Spirituosen zu begleiten“, ergänzt Prof. Dr. Dennis Lotter, Managing Director der Ludwig Fresenius Pioneer Ventures AG.
Inveox: Münchner HealthTech-Start-up auf Investor*innensuche
Das 2017 gegründete HealthTech Inveox GmbH ist auf der Suche nach einem/einer Investor*in. Grund dafür ist eine finanzielle Krise, die durch eine überraschend ausgebliebene Finanzierung aus dem Gesellschafterkreis verursacht wurde.
Die unausweichliche Folge war dann ein Insolvenzantrag. Das Münchener Amtsgericht gab dem Antrag statt und bestellte Rechtsanwalt Marc-André Kuhne von der Kanzlei dkr kuhne dr. raith zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Gemeinsam mit seinem Team verschaffte sich RA Kuhne einen Überblick über die Lage im Unternehmen und leitete in Kooperation mit dem M&A-Beratungsunternehmen Falkensteg rasch einen strukturierten Investorenprozess ein. Ziel ist es dabei die fortschrittliche Technologie des Unternehmens und möglichst viele der 20 Arbeitsplätze zu erhalten. „Wir finden hier ein hoch motiviertes, kompetentes Team vor, das für das Produkt brennt“, stellt RA Dr. Hermann Raith fest.
Krebsdiagnostik deutlich verbessern
Inveox hat seit seiner Gründung im Jahr 2017 an der Vision gearbeitet, die Bearbeitung von Gewebeproben, insbesondere für die Krebsdiagnostik, durch innovative Technologie zu verbessern. Die eigens entwickelte sogenannte „invorder“-Software digitalisiert den Probenversand und den Probeneingang im Labor, während das smarte Probenbehälter-System und die sampleX Maschine den Prozess sicherer, schneller und weniger fehleranfällig gestalten.
Im Kern geht es darum, die Bearbeitung von entnommenen Gewebeproben zu automatisieren, zu digitalisieren und eine KI-gestützte Diagnostik zu ermöglichen. Bisher wurden in den Laboren viele Schritte manuell vorgenommen und waren somit vergleichsweise langsam und enorm fehleranfällig. In einem ersten Schritt wurde eine proprietäre Software konzipiert, um den Prozess von der Probenentnahme über Diagnose bis zur Weiterleitung an den/ie behandelnde(n) Arzt/Ärztin mit dem Patient*innen weitgehend zu digitalisieren. Es folgten die Entwicklung eines smarten Proben-Behälters sowie eines automatischen Probenverarbeitungssystems für den Einsatz in Laboren.
Zahlreiche Prämierungen für Innovation
An der Entwicklung dieses innovativen Konzeptes waren und sind ein Viertel der 430 histopathologischen Labore in Deutschland beteiligt, die Untersuchungen von Gewebeproben vornehmen. Das Gerät befindet sich in der Installation und Inbetriebnahme in einer etablierten Privatklinik. Bis zur endgültigen Marktreife sind aber noch weitere Investitionen erforderlich. Inveox wurde 2018 von Forbes als Start-up des Jahres ausgezeichnet, war 2019 Finalist im Deutschen Innovationspreis und würde 2020 vom Wirtschaftsministerium als Digitales Startup des Jahres geehrt. „Die Technologie von Inveox ist hoch innovativ und der Bedarf für eine Digitalisierung der Prozesse der pathologischen Labore ist ein Markt zweifelsohne vorhanden. Von daher bin ich optimistisch, dass wir eine langfristige und stabile Fortführungslösung für dieses sehr spannende Unternehmen finden werden“, erklärt RA Kuhne, vorläufiger Insolvenzverwalter von der Kanzlei Kanzlei dkr kuhne dr. raith aus München. Der strukturierte M&A-Prozess liegt in den Händen der M&A-Experten von Falkensteg unter der Leitung von Jonas Eckhardt.
Gründer des Unternehmens Inveox sind Maria und Dominik Sievert. Aktuell sind 20 Mitarbeitende beschäftigt. Inveox verfügt über drei Tochtergesellschaften in Deutschland, Polen und USA. „Unsere Technologie hat sich bewährt, und wir sehen ein starkes Kundeninteresse in einem Markt, der dringend nach Digitalisierung und Effizienzsteigerung verlangt. Wir haben bereits bewiesen, dass unser System funktioniert“, erklärt Dominik Sievert.
Mitgründerin Maria Sievert fügt an: „Unsere Mission ist es, die Krebsdiagnostik sicherer und schneller zu machen. Der dringende Bedarf an Digitalisierung und Automatisierung in der Pathologie ist unübersehbar.“
Dr. Helmut Schöneberger, CEO der UnternehmerTUM und Vorstand im Deutschen Startup Verband, der die Gründer seit ihren Anfängen im Manage&More Programm begleitet hat, zeigt sich optimistisch für eine Lösung: „Maria und Dominik Sievert gehören zu den innovativsten Köpfen im Health Tech Bereich. Inveox steht für exzellente Technologie, visionären Unternehmergeist und ein außergewöhnliches Team. Ich bin überzeugt, dass sie mit dem richtigen Investor eine nachhaltige und erfolgreiche Zukunft gestalten werden.“
(Arbeits-)Reif für die Insel?
Neues Angebot auf Usedom für kleine Unternehmen, Start-ups und Teams: Ein historisches Gutshaus für konzentriertes Arbeiten abseits des Großstadttrubels.
Das historische Gutshaus Krummin an der Krumminer Wiek auf der Ostsee-Insel Usedom bietet fünf modern und stilvoll eingerichtete Ferienwohnungen, in denen jeweils ein bis vier Personen Platz finden. Ab November 2024 öffnet das Gutshaus seine Türen für Unternehmen, die einen ruhigen Ort für konzentrierte Arbeitsaufenthalte suchen. Das Apartment „Flieder“ mit 61 geräumigen Quadratmetern ist mit allem ausgestattet, was kleine Teams für die effektive Arbeit brauchen: Es gibt einen großen Arbeitstisch für bis zu zehn Personen, Highspeed-WLAN, ein Flipchart, Mehrfachsteckdosen, eine vollausgestattete Küche und Zugang zu einer privaten Terrasse.
Vier weitere Apartments stehen als Selbstverpfleger*innen-Unterkünfte für die Teilnehmenden zur Verfügung. Gut zu wissen: Unternehmen, die das ganze Gutshaus exklusiv mieten, erhalten im Zeitraum von November 2024 bis März 2025 einen Kennenlernrabatt von 15 Prozent auf den regulären Mietpreis.
Das neue Angebot richtet sich an kleine Gruppen, wie einzelne Teams oder Abteilungen mittlerer und großer Unternehmen, Arzt- oder Physiotherapiepraxen, genauso wie an kleine Unternehmen und Start-ups oder an Anbieter von Workshops und Retreats aller Art – zum Beispiel Achtsamkeitstrainings oder Kreativ-Events wie Schreib-, Foto- oder Zeichenworkshops. Die Inhaber des Gutshauses bietet ab November 2024 das Apartment „Flieder“ mit großem Tisch als Arbeitsraum an.
Neben einem privaten Außenbereich für erholsame Pausen am Tag steht ein Kaminofen bereit für entspannte gemeinsame Team-Abende in den Wintermonaten. Außerdem bietet das Apartment direkten Zugang zur gemeinschaftlichen Dachterrasse. Die übrigen vier Wohnungen können als Unterkünfte für die Teilnehmenden gebucht werden. Unternehmen können je nach Bedarf einzelne Apartments oder exklusiv das gesamte Gutshaus anmieten.
Ruhige Umgebung für konzentriertes Arbeiten
Die ruhige Lage und moderne Ausstattung bilden die perfekte Kombination aus Erholung, Natur und produktiver Arbeitsumgebung. Nur wenige Stunden von Berlin und Hamburg entfernt, ist das Gutshaus Krummin eine Oase der Ruhe – und damit ideal für alle, die Inspiration in einer ruhigen Umgebung suchen, um konzentriert und kreativ zu arbeiten und frische Ideen zu entwickeln.
Berliner KI-Start-up Briink sichert sich 3,85 Mio. Euro Finanzierung
Das von Samuel King und Tomas van der Heijden gegründete Briink entwickelt innovative KI-Lösungen, um ESG- und Nachhaltigkeitsteams bei der Bewältigung der wachsenden Anforderungen an die Einhaltung von Vorschriften zu unterstützen.
Briink Intelligence GmbH, ein Berliner KI-Start-up, das ESG- und Nachhaltigkeitsteams unterstützt, gab heute eine Seed- Finanzierungsrunde über 3,85 Millionen Euro bekannt. Die Runde wurde von EquityPitcher Ventures und 13books Capital gemeinsam geleitet, unter Beteiligung der bestehenden Investoren Merantix Capital und seed + speed Ventures sowie namhaften Angel-Investor*innen.
Die neue Finanzierung stellt einen wichtigen Meilenstein für Briink dar, da das Unternehmen ein wichtiges, aber oft übersehenes Bedürfnis anspricht: die Nutzung von KI, um Nachhaltigkeitsexperten dabei zu helfen, umsetzbare Erkenntnisse aus den Datenbergen zu gewinnen, die die Zukunft unseres Planeten prägen werden, und gleichzeitig konsistente und überprüfbare Prüfpfade zu erstellen.
Briink bietet die weltweit ersten KI-Agenten, die speziell für ESG-Teams entwickelt wurden und deren Arbeitsabläufe beschleunigen und gleichzeitig ein Höchstmaß an Datengenauigkeit und -qualität gewährleisten. Die neuen Finanzmittel werden für die Weiterentwicklung dieser spezialisierten KI-Tools verwendet, um menschliche Experten für die strategischen, hochwirkungsvollen Aufgaben freizuhalten, die für einen erfolgreichen Klimawandel erfüllt werden müssen.
Neue Vorschriften wie der europäische Green Deal zwingen die Unternehmen zu mehr Transparenz und stellen weitaus strengere Anforderungen an die Qualität der Daten zu Umweltauswirkungen. ESG (Environmental, Social, and Governance)-Teams stehen an vorderster Front dieser Bemühungen und arbeiten an der Erfassung, Verifizierung und Prüfung einer überwältigenden Menge von Informationen.
Ab Januar 2025 müssen über 50 000 EU-Unternehmen schrittweise nachweisen, dass sie und ihre Lieferketten die Vorschriften einhalten. Eine Aufgabe, die von Tag zu Tag schwieriger wird, da sich die Anforderungen häufen und die herkömmlichen Methoden der Datenverarbeitung und -überprüfung einfach nicht mehr mithalten können.
An dieser Stelle kommt Briink ins Spiel: Mit über 40 Unternehmenskund*innen, darunter einige der weltweit größten Unternehmen, Fonds und Beratungsfirmen, beschleunigt Briink den Benchmarking- und Verifizierungsprozess für ESG-Daten, indem es domänenspezifische KI und LLMs einsetzt und so sicherstellt, dass die Daten genau und umfassend sind und mit den regulatorischen Standards übereinstimmen.
„ESG-Experten stehen vor einer entscheidenden Herausforderung: die Prüfung und Verifizierung riesiger Datenmengen in einer Landschaft, die immer noch von Undurchsichtigkeit und Greenwashing geprägt ist“, so Tomas van der Heijden, Mitbegründer und CEO von Briink. „Qualitativ hochwertige, geprüfte ESG-Daten sind für den Klimawandel unerlässlich, aber manuelle Prozesse und fragmentierte Standards beeinträchtigen oft die Genauigkeit. In einem Bereich, in dem Präzision der Schlüssel zur Aufrechterhaltung des Vertrauens ist, erreicht die domänenspezifische KI von Briink eine Genauigkeit von über 90% bei ESG-Daten - weit mehr als generische Lösungen wie ChatGPT. Dies gewährleistet verlässliche Erkenntnisse und hilft Unternehmen, Greenwashing zu bekämpfen und gleichzeitig den Fortschritt in Richtung echter Nachhaltigkeit zu beschleunigen.“
Spencer Lake, Partner bei 13books Capital, sagt: „Auf dem Weg in eine nachhaltigere Zukunft brauchen wir zweifellos konstruktiv-kreative KI-Plattformen wie Briink, um greifbare Auswirkungen zu erzielen. Für Fonds, Unternehmen und ihre Lieferketten ist Briink die beste Lösung, um Transparenz zu schaffen und sicherzustellen, dass sie mit der wachsenden Anzahl an ESG-Vorschriften konform bleiben. Wir freuen uns sehr, Sam, Tomas und das Team dabei zu unterstützen, auf diesem wichtigen Weg weiterhin etwas zu bewirken.“
Altas Metrics: 12, 2 Mio. Euro für vereinfachte ESG-Berichterstattung
Das 2021 in Berlin gegründete Atlas Metrics vereinfacht die ESG-Berichterstattung und automatisiert die Einhaltung von Vorschriften. Die Euro Serie-A-Finanzierungsrunde wid von MMC Ventures mit Beteiligung der bestehenden Investoren Cherry, b2venture und Redstone angeführt.
Atlas Metrics bietet eine All-in-One-Plattform für ESG-Compliance und Sustainability Performance Management. Durch Automatisierung, künstliche Intelligenz, sicheren Datenaustausch und fortschrittliche Analysen macht es die B2B-Plattform für jedes Unternehmen einfach, seine Auswirkungen zu messen und zu kommunizieren.
Der Zugang zu Daten über "non-financial impacts" ist von entscheidender Bedeutung, um die immer strengeren Vorschriften zu erfüllen, die wichtigsten Werttreiber des Unternehmens zu schützen und mit Transparenz gegenüber allen Interessengruppen und der Umwelt zu arbeiten. In der EU nimmt der regulatorische Druck rasch zu. Bis 2025 müssen mehr als 62.500 Unternehmen strenge jährliche Anforderungen erfüllen. Mit dem frischen Kapital wird Atlas Metrics sein Team weiter stärken, in neue Märkte expandieren und sein ESG-Compliance- und Performance-Management-Angebot weiterentwickeln.
„Für alle Unternehmen in allen Branchen sind ESG-Berichterstattung und Compliance ein notwendiger Bestandteil der Geschäftstätigkeit geworden“, sagt Wladimir Nikoluk, Gründer und CEO von Atlas Metrics. „Aber es ist kostspielig und risikoreich, dies zu verwalten. Diese Finanzierung wird es uns ermöglichen, unser Produktangebot zu erweitern, nicht nur um die Einhaltung von ESG-Richtlinien zu vereinfachen, sondern auch um Nachhaltigkeitsdaten in einen Wettbewerbsvorteil zu verwandeln.“
„Der Erfolg von Atlas zeugt von ihrem Engagement, ein Unternehmen aufzubauen, bei dem die Technologie und nicht die Beratung im Vordergrund steht. In den letzten drei Jahren hat Atlas Innovationen in den Bereichen Datentransfer und -aggregation innerhalb und zwischen Organisationen, modulare Softwarearchitektur und ausgefeilte End-to-End-Benutzerflüsse entwickelt. Wir sind stolz darauf, sie vom ersten Tag an unterstützt zu haben“, sagt Filip Dames, Founding Partner bei Cherry Ventures.
Oliver Richards, Partner bei MMC Ventures, fügte hinzu: „Atlas Metrics steht an der Spitze eines kritischen Wandels, der durch regulatorischen Rückenwind beschleunigt wird, hin zu mehr Transparenz und Verantwortlichkeit in den Geschäftspraktiken. Wir sind sehr beeindruckt von ihrer umfassenden Plattform, die nicht nur die Einhaltung von ESG-Richtlinien vereinfacht, sondern auch wertvolle Daten und Analysen bietet, die es Unternehmen ermöglichen, fundierte strategische Entscheidungen zu treffen. Wir freuen uns sehr, ihre Mission und ihren Wachstumskurs zu unterstützen.“
„Atlas Metrics zeichnet sich durch eine Lösung aus, die über das reine Reporting hinausgeht und auf dem Weg ist, ein wichtiger Akteur im Bereich der Dateninfrastruktur zu werden. Wir sind begeistert von den Fortschritten des Unternehmens und von seiner Mission, einen großen Pain Point bei der Anpassung von Organisationen weltweit an neue ESG-Vorschriften und Compliance-Standards zu adressieren“, so Jan-Hendrik Bürk, Partner bei b2venture.
Innovationsagenda 2030 veröffentlicht
Der Startup-Verband hat seine "Innovationsagenda 2030 – Weltklasse Made in Germany" veröffentlicht. Der Verband zeigt darin Wege auf, wie Deutschland seine Innovationskraft ausbauen und zukünftigen Wohlstand sichern soll.
“Wenn andere an der Zukunftsfähigkeit unseres Landes zweifeln, gehen wir voran. Wir zeigen, wie Weltklasse Made in Germany auch in Zukunft möglich ist – und das Leben aller besser macht”, so Verena Pausder, Vorstandsvorsitzende des Startup-Verbands. Deutschland habe mit internationaler Spitzen-Forschung, herausragenden Talenten, einer starken industriellen Basis und genug privatem Kapital alle Zutaten, um global erfolgreich zu sein.
“Unsere Innovationsagenda ist das Playbook für echten Fortschritt und zeigt, wie all diese Zutaten in einer Startup-Strategie 2.0 politisch zu bündeln sind. Damit unsere Zukunft die Priorität erhält, die sie verdient”, so Pausder. Sie fordert weitreichende Maßnahmen, von der Neustrukturierung staatlicher Kompetenzen bis hin zu einer Finanzierungsoffensive für Startups und Scaleups.
Finanzierung und Talente im Fokus
Der Verband fordert eine Verdreifachung der Venture-Capital-Investitionen bis 2030, um die jährliche Finanzierungslücke von etwa 30 Milliarden Euro in Deutschland zu schließen. Dazu ist es notwendig, mehr privates Kapital für die Anlageklasse Venture Capital zu mobilisieren, insbesondere von institutionellen Investoren, wie z. B. Versicherungen. Zudem gilt es, den Kapitalmarkt zu stärken. Starke Exit-Kanäle sind besonders wichtig, um mehr Börsengänge in Deutschland und Europa zu ermöglichen. Denn derzeit führen die zahlreichen Börsengänge deutscher Scaleups im außereuropäischen Ausland zu einem erheblichen Wertschöpfungsverlust für den Standort Deutschland.
Weiteres zentrales Anliegen der Agenda ist die Anwerbung und Integration internationaler Talente, um den akuten Fachkräftemangel zu bekämpfen. Dazu gehören Vorschläge wie die temporäre Reduktion der Einkommenssteuer für neue ausländische Fachkräfte und die Digitalisierung von Visa-Verfahren. Darüber hinaus plädiert der Verband für die Einrichtung eines neuen Bundesministeriums für Migration, das alle relevanten Aufgaben bündelt und klare Zuständigkeiten schafft. Ein starkes Signal der Offenheit sei zudem die Einführung von Englisch als zweite Amtssprache. “Der Fachkräftemangel ist eine Wachstumsbremse. Deshalb müssen wir Talenten den roten Teppich ausrollen. Unsere demografische Entwicklung lässt uns keine Wahl”, so Pausder.
Der Staat wird zum Taktgeber für den Innovationsstandort Deutschland
Der Startup-Verband sieht auch in der öffentlichen Auftragsvergabe ein enormes Potenzial, um Innovationen zu fördern. „5 Prozent der öffentlichen Aufträge sollten bis zum Ende des Jahrzehnts an Startups vergeben werden“, so Pausder. “Das ist Innovationspolitik zum Nulltarif – dem Staat entstehen keine Kosten, aber er fördert Digitalisierung und innovative Startups.” Dies erfordere eine Vereinheitlichung und Vereinfachung und vor allem eine Startup-freundliche Anwendung des Vergaberechts durch Behörden.
Im Bereich der Digitalisierung schlägt der Verband vor, die Digitalisierungsvorhaben des Bundes zentral zu koordinieren und zu beschleunigen – etwa durch die Schaffung eines mit weitreichenden Kompetenzen ausgestatteten Chief Digital Officers (CDO) im Bundeskanzleramt. Die Realisierung des Ziels „Startup in a day“ steht dabei ebenfalls im Fokus: Demnach soll der komplette Gründungsprozess innerhalb von 24 Stunden möglich sein.
Die Zukunft liegt im DeepTech
Die Innovationsagenda 2030 formuliert außerdem das ambitionierte Ziel, Deutschland bis 2030 zu einem global führenden Standort für DeepTech zu machen. Mindestens 30 DeepTech-Unicorns sollen bis dahin entstehen. Um dies zu erreichen, schlägt der Verband die Verbesserung des Transfers und der Skalierung von Innovationen aus der Forschung vor und macht sich einfacheren Marktzugang stark. “Wir müssen Mittelstand und DeepTech-Startups stärker vernetzen. Das ist eine win-win-Situation, von der auch unser Wirtschaftsstandort insgesamt profitiert”, so Pausder. “Die strikte Trennung zwischen militärischer und ziviler Forschung sollte aufgelöst werden.”
Eine besondere Rolle kommt jungen Wachstumsunternehmen laut Startup-Verband bei der Dekarbonisierung unserer Wirtschaft zu. Der Anteil an Startups in Deutschland, die mit ihren Innovationen die Klimakrise adressieren, liegt bei knapp 30 Prozent.
“Wir haben jetzt die Chance, der Erfolgsstory „Made in Germany“ mit bahnbrechenden Klimatechnologien ein neues, zukunftsweisendes Kapitel hinzuzufügen. So schlagen wir drei Fliegen mit einer Klappe: Wir tragen entscheidend zur Dekarbonisierung bis 2045 bei, gestalten den Weg zu einem klimaneutralen Wirtschaftssystem mit und stärken unseren heimischen Standort”, so Pausder. Dafür müsse die Finanzierung für kostenintensive Technologien gesichert und ambitionierte Ziele gesetzt werden. “Wir wollen die Anzahl an Climate Tech-Unicorns bis 2030 verdoppeln”, so Pausder.
Auch das Thema Diversität spielt eine zentrale Rolle in der Agenda. Der Anteil der Gründerinnen in Deutschland soll bis 2030 auf 30 Prozent steigen. Eine höhere Absetzbarkeit der Kinderbetreuungskosten, angepasste Elterngeldregelungen für Selbstständige sowie der Zugang zu Kapital für Gründerinnen und Migrant Founders sind dabei entscheidend.
Hier ist die Innovationsagenda zum Nachlesen und hier die Top-10-Forderungen des Verbands.
Food-Start-up Formo sichert sich Media-for-Equity-Deal mit SevenVentures
Das Berliner Fermentations-Start-up Formo bringt den weltweit ersten tierfreien Käse aus Koji-Protein auf den Markt und sichert sich eine Medienpartnerschaft und Beteiligung im Rahmen einer Series-B-Finanzierungsrunde von 61 Mio. US-Dollar.
SevenVentures, der Investmentarm von ProSiebenSat.1, beteiligt sich über ein umfangreiches Media-for-Equity-Investment an Formo, dem 2019 gegründeten Food-Start-up aus Berlin. Mit der Kooperation wird SevenVentures langfristiger strategischer Medienpartner des Unternehmens. Ab dem ersten Quartal 2025 werden die Werbespots des Fermentations-Start-ups auf den Kanälen von ProSiebenSat.1 zu sehen sein. Die Investition erfolgt im Zuge einer Series-B-Finanzierungsrunde, bei der Formo 61 Mio US Dollar von renommierten Bestandsinvestoren wie unter anderem Foodlabs, EQT Ventures und Grazia Capital sowie neuen Investoren einsammeln konnte. Zu diesen gehört neben SevenVentures auch die REWE Group, Europas zweitgrößte Einzelhandelsgruppe.
„Frischhain“ und „Camembritz“ in wenigen Wochen am Start
Das ambitionierte Start-up bringt damit eine echte Weltneuheit in die Kühlregale: Formo nutzt Koji-Protein und modernste Mikrofermentationsverfahren, um sowohl geschmacklich als auch hinsichtlich Nachhaltigkeit neue Maßstäbe zu setzen. SevenVentures unterstützt das Berliner Unternehmen mit einem umfangreichen Media-Volumen, um dessen Markenbekanntheit in der DACH-Region zu erhöhen, den Käsealternativprodukten eine noch stärkere langfristige Position bei Einzelhandelslistungen zu verschaffen und bei der Erschließung weiterer Vertriebskanäle zu unterstützen. Mit seinen Investitionen unterstreicht SevenVentures seine Kompetenz, verbraucher*innenorientierte Start-ups durch individuell zugeschnittene Media-Investments nachhaltig aufzubauen und deren Markenbekanntheit über die TV- und Digitalreichweite von ProSiebenSat.1 maßgeblich zu erhöhen.
Die erste Produktlinie von Formo umfasst den Frischkäse „Frischhain“, der in den Sorten Natur, Kräuter und Tomate in den Handel kommt, sowie die Weichkäsealternative „Camembritz“. Die Lebensmitteltechnolog*innen des Start-ups kreieren diese auf Basis von Koji-Protein, das seit Jahrhunderten in der japanischen Küche verwendet wird, um Miso, Sake und Sojasauce herzustellen. Die Käsealternativen sind frei von Laktose, Hormonen, Gluten, Konservierungs- und Zusatzstoffen und entstehen in Zusammenarbeit mit traditionellen Käsehersteller*innen, die statt Kuhmilch eine Mischung aus pflanzlichen Fetten und Koji-Protein nutzen. Neben dem enormen Innovationspotenzial besticht vor allem die wesentlich positivere Umweltbilanz der Käseersatzprodukte. Im Vergleich zu herkömmlichem Frischkäse verursacht die Herstellung von „Frischhain“ zum Beispiel 65 Prozent weniger Emissionen, beansprucht 83 Prozent weniger Land und verbraucht 96 Prozent weniger Wasser.
Raffael Wohlgensinger, Gründer und CEO von Formo: „Alles fügt sich gerade zusammen – der Launch unserer ersten Produkte, die positiven Ergebnisse unserer Umweltanalysen und die erfolgreiche Finanzierung. Das ist das Resultat aus fünf Jahren intensiver Forschung und Produktentwicklung sowie der Arbeit eines unglaublich leidenschaftlichen Teams. Wir freuen uns SevenVentures in unserer Finanzierungsrunde mit an Bord zu haben, die in der Vergangenheit immer wieder bewiesen haben, dass Vertrauensbildung in innovative Produkte bei den Konsument:innen über langfristige TV-Werbepartnerschaften sehr effektiv gelingt. Wir sehen großes Wachstumspotential für uns in der DACH-Region, wo uns die SevenVentures mit ihrer Marketing-Expertise in einer mehrjährigen Partnerschaft bei der Etablierung unserer Marke unterstützen werden.“
Florian Hirschberger, CEO SevenVentures: „Wir sind überzeugt, dass sich die veganen und nachhaltigen Käseprodukte von Formo im Einzelhandel als Alternative zu konventionellem Käse aus tierischer Milch durchsetzen werden. Wir möchten mit unserer Reichweite möglichst viele Konsument*innen dazu bringen, sich selbst von dem ausgezeichneten Geschmack und der hohen Qualität der Käsesorten zu überzeugen. Wir sind begeistert von dem jungen Unternehmen, das einen ressourcenschonenden Herstellungsprozess mit einer vielversprechenden Markteintrittsstrategie verbindet. Dass Formo mit SevenVentures langfristig zusammenarbeiten wird, unterstreicht unsere Position im Markt beim Aufbau von erfolgreichen Verbrauchermarken.“
become.1: HR-Tech-Start-up sichert sich 3,3 Mio. Euro Seed-Finanzierung
Das Heidelberger Start-up become.1 wurde 2019 von Friedrich Villhauer und David Wambsganss gegründet und ist eine All-in-One-Plattform für Mitarbeitenden-Benefits.
In Zeiten zunehmenden Fachkräftemangels wird es für Unternehmen immer wichtiger, Mitarbeitende zu binden und neue Talente zu gewinnen. Obwohl Mitarbeitenden-Benefits dabei unterstützen sollen, verfehlen sie oft ihr Ziel: Weniger als die Hälfte der Arbeitnehmenden in Deutschland nutzt die angebotenen Benefits regelmäßig. Ein Hauptgrund dafür ist, dass die Benefits häufig nicht ausreichend auf die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden zugeschnitten sind. Um diesen gerecht zu werden, müssen Unternehmen unterschiedliche Benefits anbieten und verwalten – das ist jedoch mit erheblichem bürokratischen Aufwand und komplexen steuer- sowie sozialversicherungsrechtlichen Regelungen verbunden.
Genau hier setzt become.1 an: „Mit unserer digitalen All-in-One-Plattform für Mitarbeiter-Benefits, die minimalen Aufwand für Arbeitgebende und maximale Flexibilität für Arbeitnehmende bietet, helfen wir Unternehmen dabei, ihre Position gegenüber Mitarbeitenden und Talenten zu stärken“, sagt Friedrich Villhauer, Co-CEO von become.1.
„Wir sorgen dafür, dass Mitarbeitenden-Benefits in doppelter Hinsicht Benefits werden – für Arbeitgebende und ihre Mitarbeitenden. Schon heute zeigen gesteigerte Nutzungsraten unserer Angebote von bis zu über 90 Prozent, dass become.1 einen echten Beitrag zur Mitarbeitenden-Bindung leisten kann“, ergänzt Co-CEO David Wambsganss.
Seit der Gründung 2019 konnte das Start-up nach eigenen Angaben bereits mehrere hundert Kund*innen von sich überzeugen, darunter namhafte Unternehmen wie Hypoport, Stadler Rail, Knuspr, Diconium und Eurofins Genomics. Der Bedarf für eine Lösung wie die von become.1 ist groß, denn die Anforderungen an Corporate Benefits steigen: Mitarbeitende erwarten, dass das Angebot nicht nur vielfältig, sondern auch leicht zugänglich und an ihre persönliche Lebenssituation anpassbar ist. Mit einem vom Arbeitgebenden bereitgestellten monatlichen Budget können sie über become.1 selbst flexibel entscheiden, wie sie ihre Benefits nutzen möchten – ob für die ÖPNV-Monatskarte, das Mittagessen, Sportkurse, private Internetkosten oder KiTa-Gebühren.
Unternehmen wählen über die digitale All-in-One-Plattform aus, welche Benefits sie ihren Mitarbeitenden zur Verfügung stellen. Diese lassen sich einfach, steuerkonform und rechtssicher verwalten sowie nahtlos in bestehende HRM-Systeme (Human Ressource Management) und Lohnabrechnungsprogramme integrieren. So werden Verwaltungsprozesse minimiert, während Unternehmen und Mitarbeitende mehr Flexibilität erhalten. Die Plattform richtet sich an deutsche Unternehmen, bietet jedoch auch Angebote für ihre Mitarbeitenden im europäischen Ausland an. Dazu gehören bereits Österreich, die Schweiz, die Niederlande, Spanien, UK und Luxemburg.
Das frische Kapital kommt vom Lead-Investor D11Z. Ventures, Haufe Group Ventures, dem Start-up BW Innovation Fonds, der von der MBG Baden-Württemberg gemanagt wird, dem High-Tech Gründerfonds (HTGF) sowie von namhaften Business Angels, u.a. Matthias Allmendinger (Taxdoo), Sebastian Koch (ehemals KPMG) und Maru Winnacker (Urania Ventures). Der HTGF und weitere Business Angels waren bereits 2022 an der Pre-Seed-Runde beteiligt, in der u. a. auch Thomas Otter (Acadian Ventures) und Michal Jarocki (ehemals Commerzbank) investierten. Jetzt gewinnt das Start-up mit Haufe Group Ventures zusätzlich einen neuen strategischen Partner. Die Seed-Runde soll den Ausbau des Produktportfolios und die weitere Internationalisierung vorantreiben.
„Die Plattform von become.1 setzt neue Maßstäbe im Management von Mitarbeiter-Benefits. Durch die flexible Lösung wird der Aufwand für Arbeitgeber und -nehmer auf ein Minimum reduziert. Die Kombination aus Nutzerfreundlichkeit und 100-prozentiger Steuerkonformität hat uns als Investor überzeugt“, sagt Jan Ludwig, Investment Manager des Lead-Investors D11Z.Ventures.
Zählerfreunde: Münchner CleanTech-Start-up sichert sich Mio.-Investment
Das 2021 von Tobias Keussen, Jakob Kungel, Franz Busch, Jakob Meggendorfer und Jonas Pfab gegründete Start-up Zählerfreunde hat sich auf digitale Energiemanagement-Lösungen spezialisiert und erhält eine siebenstellige Investment-Summe zur Weiterentwicklung und Expansion seiner Lösungen.
Zählerfreunde hat sich auf digitale Energiemanagement-Lösungen spezialisiert und bietet diese als White-Label-Lösung für Energieversorger, Messstellenbetreiber, Mieterstromprojekte und Immobilienunternehmen an. Die dazu entwickelte Energiemanagement-Software ermöglicht es Haushalten und Unternehmen per App und Web-Lösung, ihren Energieverbrauch transparent zu visualisieren, zu analysieren und zu optimieren, um so Energiekosten und CO2- Emissionen zu senken.
Jetzt konnte sich Zählerfreunde in der aktuellen Seed-Finanzierungsrunde eine siebenstellige Investment-Summe sichern. Schon 2022 hatte das Start-up eine Pre-Seed-Finanzierungsrunde mit Enpulse, Erich Wex und capacura erfolgreich abgeschlossen und kann so nun nahtlos mit neuen Wachstumsmaßnahmen weitermachen. Neben den bestehenden Investoren konnte Zählerfreunde mit der Salzburg AG und den Stadtwerken Herne auch zwei neue Kapitalgeber gewinnen.
Tobias Keussen, CEO von Zählerfreunde, sagt zur erfolgreichen Finanzierungsrunde: „Diese Kapitalspritze ermöglicht uns, weitere wichtige Meilensteine zu erreichen, denn dafür brauchen wir neue Entwickler und Sales-Mitarbeiter. Unsere White-Label-Lösung bekommt noch mehr neue Funktionen, damit sie nahtlos an die Systeme von Energieversorgern, Mieterstromunternehmen und Messstellenbetreiber angebunden werden kann. Für Privathaushalte und Unternehmen werden Dashboards noch übersichtlicher und transparenter als sie ohnehin schon sind. Zusätzlich erweitern wir die intelligenten Steuerungen durch eine KI-Lösung, damit unsere Kunden Strom immer nur dann verbrauchen, wenn er am günstigsten ist.“
Expansionspläne und hohes Marktpotenzial – in Deutschland und Europa
Insgesamt werden in Deutschland bis 2032 rund 16 Millionen verpflichtende Smart-Meter erwartet, hinzu kommen etliche freiwillige Einbauten. Das entspricht einem jährlichen Zuwachs von mehr als einer Million Stück. Und trotzdem können viele Energieversorger das Potenzial der intelligenten Stromzähler für ihre Endkund*innen noch nicht voll ausschöpfen. Oft fehlen schlicht die Technik und entsprechende Expertise, um geeignete Energiemanagement-Lösungen anzubieten. Genau hier schafft die B2B- und White-Label-SaaS-Lösung von Zählerfreunde Abhilfe und ermöglicht rund 1000 Energieversorgern in Deutschland, bestehende Kund*innen einzubinden und neue Kund*innen zu gewinnen.
Mit dem frischen Kapital will das Unternehmen nun weitere europäische Märkte erschließen. Denn auch hier zeigt sich großes Potenzial für die Zählerfreunde-Anwendung. Vor allem Länder wie z.B. Österreich, in denen der Smart-Meter-Rollout schon weiter fortgeschritten ist und es den Energieversorgern oft an entsprechender Software fehlt, stehen dabei im Fokus der Expansionspläne.
Statements der beteiligten Investoren
Florian Fichter, Geschäftsführer von Enpulse: „Die Entwicklung von Zählerfreunde seit der Pre-Seed-Finanzierung Ende 2022 hat uns überzeugt, weiter in das Start-up zu investieren. Das Marktpotenzial in Deutschland und Europa ist vielversprechend und der Aufholbedarf bei Energieversorgern groß. Allein Österreich wird bis Ende 2024 sechs Millionen Smart-Meter installieren. Manche EU-Länder haben schon jetzt eine hundertprozentige Abdeckung erreicht – und erfahrungsgemäß benötigen sie dafür immer zusätzliche Software und Dienstleistungen. Zählerfreunde bietet großes Potenzial die “Datenlücke” zwischen Smart-Metern und unseren Kund*innen zu schließen. Damit decken wir die wichtige Kompetenz des Energieserviceanbieters ab und schaffen gleichzeitig die Basis für weitere datengetriebene Lösungen.”
Business Angel Erich Wex: „In den vergangenen zwei Jahren hat Zählerfreunde bewiesen, dass sie durchaus in der Lage sind, sich immer mehr Marktanteil zu sichern. Inzwischen wird die White-Label-Softwarelösung von mehr als 20 Energieunternehmen eingesetzt. Zusätzlich wurde ein neues Produkt speziell für KMUs entwickelt. Jetzt expandiert das Startup auch nach Österreich und in die Schweiz – und im kommenden Jahr auch in weitere EU-Länder. Bei all diesen vielversprechenden Schritten möchte ich ein verlässlicher Wegbereiter sein.“
Michael Baminger, CEO der Salzburg AG: „Dekarbonisierung, Kundenfokus und stetige Innovation sind drei zentrale Werte der Salzburg AG. Die Beteiligung an der Zählerfreunde GmbH hilft uns, unsere Innovationsstrategie zu forcieren, unsere Position als Anbieter digitaler Energiemanagement-Systeme zu stärken, und einen Energieeffizienz-Mehrwert für unsere Kundinnen und Kunden zu schaffen – gemeinsam mit Zählerfreunde. Insofern ist es uns eine besondere Freude, sie beim Eintritt in den österreichischen Markt zu unterstützen.“
LIH: Lufthansa Innovation Hub launcht Startup Gate
Der Lufthansa Innovation Hub (LIH) launcht 'Startup Gate', ein neues Venture-Clienting-Angebot für Start-ups, und feiert 10-jähriges Bestehen.
Der LIH, der zentrale Innovationstreiber für die gesamte Lufthansa Group, feiert 2024 sein zehnjähriges Bestehen. Seit seiner Gründung im Jahr 2014 hat sich der in Berlin ansässige Hub von einem kleinen Team zu einem 60-köpfigen Powerhouse an der Spitze der Brancheninnovation entwickelt. Anlässlich dieses Meilensteins kündigt der LIH drei strategische Initiativen an, die sein kontinuierliches Engagement für die Zukunft des Reisens und der Luftfahrt unterstreichen.
Lufthansa Innovation Hub startet zukunftsweisende Projekte
Mit „Startup Gate“ hat der LIH eine eigene Venture-Clienting-Plattform geschaffen, die den Lufthansa Konzern mit innovativen Startups verbindet. Die Plattform ermöglicht dem Konzern eine schnelle Übernahme von Startup-Technologien und erleichtert eine schlanke und kostengünstige Zusammenarbeit. Seit dem Start im Sommer dieses Jahres wurden bereits vier Partnerschaften geschlossen, darunter die Zusammenarbeit zwischen Lufthansa Ground Operations und dem Robotik-Start-up Ottomy am Flughafen München.
Darüber hinaus startet der LIH ein auf Maschinellem Lernen basierendes Projekt namens Pendle, das die Lebensmittelverschwendung an Bord reduzieren soll. Durch den Einsatz von Algorithmen, die Datenpunkte wie Flugdauer, Flugroute und historische Verbrauchsmuster analysieren, sorgt diese Initiative für eine genauere Versorgung, minimiert den Abfall und die damit verbundenen Kosten und erhöht gleichzeitig die Zufriedenheit der Passagiere.
Das Venture Cosmos, das nun als eigenständiges Unternehmen ausgegliedert wurde, konzentriert sich auf die Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Fluggesellschaften und Bodendienstleistern. Durch den Einsatz von Maschinellem Lernen für Advanced Data Analytics will Cosmos Probleme schneller erkennen und lösen, um Verspätungen zu reduzieren und die Kundenzufriedenheit in der gesamten Luftfahrtindustrie zu verbessern. Die Ausgründung von Cosmos bestätigt den Erfolg des LIH bei der Gründung und Skalierung von Unternehmen, die für Investoren, Gründer und Kunden in der Reisebranche attraktiv sind.
Eine Dekade Innovation
Xavier Lagardère, Geschäftsführer des Lufthansa Innovation Hub, blickt zurück: „Die vergangenen zehn Jahre waren eine kontinuierliche Evolution. Obwohl wir uns weiterentwickelt haben und gewachsen sind, sind unsere Kernwerte und unser Ansatz gleich geblieben. Was uns auszeichnet, ist unsere Außenperspektive. Sie ermöglicht es uns, aufkommende Trends, technologischen Fortschritt und verändertes Kundenverhalten zu analysieren und daraus wirksame Strategien für die Lufthansa Group zu entwickeln. Anschließend setzen wir diese Erkenntnisse schnell und entschieden in resiliente Geschäftsmöglichkeiten um. Diese Denkweise hat uns nicht nur durch Zeiten der Krise und Unsicherheit geführt, sondern uns auch in die Lage versetzt, echten Mehrwert zu schaffen, wie zuletzt bei der Ausgründung unseres Ventures ,Cosmos‘.“
Der LIH hat die Grenzen der Innovation innerhalb der Lufthansa Group und darüber hinaus immer wieder erweitert. Zu den herausragenden Meilensteinen zählen die Einführung eines Taxi-Sharing-Dienstes für Passagiere am Flughafen München im Jahr 2018 und die Changemaker Challenge in Partnerschaft mit Uber, Google und Expedia, bei der Start-ups identifiziert wurden, die nachhaltige Lösungen vorantreiben.
Nachhaltigkeit ist seit 2018 ein Schwerpunkt des LIH, als der Hub einen strategischen Rahmen für nachhaltige Innovation schuf. Dies hat zu erfolgreichen Ventures wie den CO2-Kompensationsplattformen Compensaid (2019) und Squake (2021) sowie dem Green Mobility Trainee Programme (2022) geführt, das den nachhaltigen Wandel in der Branche fördert. Ein weiteres Projekt im Bereich der nachhaltigen Mobilität ist die Mobilitätsplattform NAVIT (2021).
Der Lufthansa Innovation Hub hat es sich auch zur Aufgabe gemacht, sein Wissen mit einem breiten Publikum zu teilen. Jüngste Veröffentlichungen befassen sich mit der Frage, ob und wann welche Städte Flugtaxidienste einrichten, und dem Potenzial von Robotik für die Luftfahrt.
Mit Blick auf die Konzernmutter hat der LIH Transformationsinitiativen entwickelt, um Innovation in der Kultur der Lufthansa Group zu verankern. Das Programm „Digital Innovation Ascent“ und die Innovationsplattform „neXus" sind wichtige Beispiele dafür, wie der LIH Mitarbeitende dazu befähigt, innovatives Denken und Handeln zu übernehmen.
Xavier Lagardère: „Wir freuen uns auf die nächsten zehn Jahre und werden weiterhin Pionierarbeit für die Zukunft des Reisens und der Luftfahrt leisten. Unser Engagement ist klar - die Grenzen des Machbaren erweitern, starke Partnerschaften mit visionären Start-ups eingehen und Innovationen liefern, die die Lufthansa Group und die gesamte Branche voranbringen. Wir setzen alles in Bewegung und nutzen die Möglichkeiten, die neue Technologie bieten, um ein vernetztes, effizientes und nachhaltiges Reiseerlebnis für alle zu schaffen.“
Gründer*in der Woche: Pflanzpaket: Frischer Wind für den Zimmerpflanzenmarkt
Viele von uns lieben es, ihre Wohnungen mit Zimmerpflanzen in grüne Oasen zu verwandeln. Doch was, wenn diese Pflanzen alles andere als umweltfreundlich sind? Das junge Leipziger Start-up Pflanzpaket stellt genau diese Frage und bietet die Antwort.
Viele Menschen denken, dass Zimmerpflanzen automatisch gut für die Umwelt sind, weil sie grün sind. Doch in Wirklichkeit gibt es einige Probleme: Oft werden Zimmerpflanzen in fernen Ländern gezüchtet und müssen lange Transportwege zurücklegen, was zu einem hohen CO₂-Ausstoß führt. Zudem wachsen viele Pflanzen in Substraten aus Torf, dessen Abbau die Natur schädigt. Auch der Einsatz von Pestiziden und künstlichen Düngemitteln belastet die Umwelt und führt zu langfristig ungesunden Zimmerpflanzen.
Pflanzpaket setzt genau hier an. 2020 gründeten Albert Riehl und Max Winderlich ihr Start-up als Nebenprojekt zu ihrem Studium der Wirtschaftswissenschaften in Leipzig. Was als Hobby begann, entwickelte sich schnell zu einer Plattform, die fundierte Informationen und umweltfreundliche Lösungen für tausende Zimmerpflanzenliebhaber bietet.
Die Gründer hinterfragten die konventionelle Pflanzenproduktion und entwickelten eine umweltfreundlichere Methode. Ihr Ansatz konzentriert sich auf die dezentrale Anzucht von Zimmerpflanzen aus Samen. „Mit begleitenden Anzuchtsets und Aufklärungsarbeit werden Konsument*innen dabei unterstützt, ihre eigenen Zimmerpflanzen aus Samen zu ziehen. Dadurch wird der ökologische Fußabdruck erheblich reduziert und die Pflanzen wachsen gesünder und robuster heran“, erklärt Albert.
Die Herausforderung der Anzucht aus Samen
Die Anzucht von Zimmerpflanzen aus Samen mag auf den ersten Blick kompliziert erscheinen. Doch durch speziell angepasste Anzuchtsets macht Pflanzpaket den Prozess kinderleicht. Um sicherzustellen, dass auch Anfänger*innen erfolgreich ihre Pflanzen ziehen können, arbeitet das Team mit Expert*innen zusammen und wertet aktuelle wissenschaftliche Studien aus. „Mit abgestimmten Anzuchtsubstraten konnte die Keimquote verschiedener Samen gegenüber klassischen Substraten um bis zu 70 Prozent gesteigert werden. Die Sets enthalten hochwertige Samen mit Keimgarantie, eine detaillierte Anleitung und einen Anzuchttopf aus Bambusfasern“, so Max.
Gesündere Pflanzen durch eigene Anzucht
Selbst gezogene Zimmerpflanzen sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern oft auch gesünder und widerstandsfähiger als gekaufte Pflanzen. Da sie von Anfang an in einer natürlichen Umgebung ohne den Einsatz von schädlichen Chemikalien aufwachsen, entwickeln sie ein starkes Wurzelsystem und eine robuste Blattstruktur. Dies macht sie weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Außerdem können die Pflanzen in ihrem eigenen Tempo wachsen, was zu einer besseren Anpassung an das heimische Umfeld führt und eine längere Lebensdauer fördert.
Pflanzpaket: Eine Bewegung für mehr Transparenz
Pflanzpaket versteht sich als Teil einer Bewegung, die Transparenz in der Pflanzenindustrie fordert und aufklärt. Auf der firmeneigenen Website zeigt das Unternehmen die Probleme der konventionellen Pflanzenzucht auf und bietet Lösungen an. Die Gründer sind überzeugt, dass ihre Methode nicht nur die ökologischen Probleme der Pflanzenproduktion löst, sondern auch langfristig gesündere und widerstandsfähigere Pflanzen hervorbringt.
In den kommenden Jahren plant Pflanzpaket, sein Produktportfolio um weitere Anzuchtsets für Zimmerpflanzen sowie umweltfreundliche Pflegeprodukte wie organischen Dünger und natürliche Pflanzenschutzmittel zu erweitern. Zudem soll die Anzuchtbegleitung für Kund*innen weiter optimiert werden. „Wir wollen sicherstellen, dass die Pflanze nach der Keimung gesund weiterwächst und unsere Kund*innen auch bei Schädlingen oder Pflegefragen mit unserer Unterstützung rechnen können“, so Albert.
Das langfristige Ziel des Start-ups ist es, „die führende Plattform für umweltfreundliche und gesunde Zimmerpflanzen zu werden, den Kauf von Wegwerfpflanzen zu reduzieren und die Anzucht von Zimmerpflanzen als nachhaltige Praxis fest in der Gesellschaft zu verankern“, so Max abschließend.
Empion: Berliner HR-Tech-Start-up übernimmt Recruiting-Unternehmen Zalvus
Nur 2,5 Jahre nach der eigenen Gründung: Das von Dr. Larissa Leitner und Dr. Annika von Mutius gegründete HR-Tech Empion übernimmt mit Zalvus eine der führenden deutschen Recruiting-Lösungen.
Das HR-Tech-Start-up Empion, das durch automatisiertes Headhunting die Recruiting-Branche aufs nächste Level hebt, gibt heute die Übernahme des Technologieunternehmens Zalvus bekannt. Zalvus, seit 2015 unter den führenden Unternehmen der Personalbranche Deutschlands, optimiert mit neuesten Technologien und Strategien nachhaltig den gesamten Hiring-Prozess.
Die Übernahme führt zur weiteren Effizienzsteigerung im Rekrutierungsprozess: “Unser KI-basiertes Kultur-Matching reduziert die Cost per Hire um bis zu 61 Prozent, doch der größte Mehrwert liegt vielmehr in der kulturellen Passung; letztlich also der Mitarbeiterbindung. Diese Effizienzen können wir nun durch die strategische Übernahme weiter verbessern”, erklärt Dr. Larissa Leitner, Co-Founder und Co-CEO von Empion.
Mit Sitz in Berlin unterstützt Zalvus seit 2015 über 600 Kund*innen anhand technologiebasierten Rekrutierungsstrategien bei der Suche nach hochqualifizierten Fach- und Führungskräften. Der strategische Ansatz basiert auf modernsten Methoden, wie Performance-Marketing, Big Data-Analysen, Gamification und KI-Anwendungen. “Zalvus stärkt nicht nur unsere Marktpositionierung; der Zusammenschluss unterstützt unsere Vision, den Recruiting-Markt mit KI-basierten Technologien nach europäischen Wertvorstellungen grundlegend zu transformieren”, sagt Dr. Annika von Mutius, Co-Gründerin und Co-CEO von Empion.
Auch bei Zalvus sieht man die Übernahme als Win-Win für die Kunden auf beiden Seiten: “Die gebündelte Expertise vergrößert das angebotene Recruiting-Portfolio für Vermarktungs-, Auswahl- und Optimierungsverfahren“, erklärt Matilda von Gierke, Co-Gründerin von Zalvus.
Auf Seiten der Investoren ist die Übernahme ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunft
“Die Übernahme von Zalvus ermöglicht Empion die Stärkung der Marktpositionierung und eine schnellere Expansion", so Rouven Dresselhaus, Investor und Board Member von Empion.
Robin Behlau, Frühphasen-Investor und Board Member von Empion, sagt: "Empion hat trotz des jungen Alters einen außergewöhnlichen Wachstumspfad eingeschlagen, der mit dieser Akquisition nochmals eine neue Dimension erreicht.“
“Die Übernahme von Zalvus durch Empion ist ein richtungsweisender Schritt in der Konsolidierung des europäischen Recruiting-Marktes, der erhebliche Auswirkungen auf die Wettbewerbslandschaft haben wird”, unterstreicht Samuli Siren, CEO und Managing Partner von Redstone VC.
Die Zalvus-Gründer Matilda von Gierke, Florian Burchett und Christoph Schuster stehen Zalvus und Empion auch nach der Übernahme weiter beratend zur Seite. Die Marke Zalvus bleibt bestehen und wird als Teil der Empion Group fortgeführt. Kunden können weiterhin auf ihre gewohnte Dienstleistung zugreifen. Mit der kulturbasierten Rekrutierungsstrategie kann Empion jedoch ergänzend einwirken.