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SalsUp: 10-Millionen-Bewertung und CashFlow positiv nach nur 15 Monaten
Corona zum Trotz und gegen all die vielen Stimmen aus dem Umfeld: „Nichts ist unmöglich“ lautet die Devise von Bernhard Schindler, Founder & CEO der SALSUP GmbH. 15 Monate nach der GmbH Gründung holt sich das mittlerweile europaweit tätige Start-up SalsUp mit seinem digitalen "Marktplatz für Innovation" ein siebenstelliges Investment.

Mit dem aktuellen Startup-Hype einhergehend kam zuletzt auch das Thema Corporate-Startup-Collaboration aufs Tablet. Inzwischen beginnt sich mehr und mehr herumzusprechen, dass es nicht nur für Konzerne, sondern auch und gerade für mittelständische Unternehmen und KMU sehr wichtig ist, mit Start-ups eng zusammenzuarbeiten und Innovationen gemeinsam zu entwickeln. Bisher jedoch leisteten sich meist nur große Konzerne eigene Start-up-Programme – und das mal mehr und mal weniger erfolgreich. Mittelständler hingegen versuchten, für sich passende Start-ups auf Pitchtreffen ausfindig zu machen.
Matching – neuartig und effizient
Einen neuen, ungleich effizienteren Weg des Matchings hat das junge Start-up SalsUp binnen weniger Monate auf den Erfolgsweg gebracht. Via SalsUp können mittelständische Unternehmen und KMU mittels einer Mitgliedschaft auf bereits über 95.000 Start-ups live auf dem Marktplatz zur sofortigen Vernetzung zugreifen und sich matchen. Zudem entstehen täglich mehr und mehr closed Ökovation Systeme by SalsUp: ein hoch modernes Start-up-CRM-Management, welches SalsUp seit wenigen Wochen auf Bitten vieler Unternehmen aufgebaut hat.
SalsUp: Nach einem Jahr bereits 95.000 Start-ups gelistet
Damit scheint das erst im Februar 2020 gegründete Unternehmen tatsächlich einen Nerv getroffen zu haben. Pro Tag melden sich laut Angaben der Verantwortlichen mittlerweile mehr als 50 Start-ups auf der Plattform an, insgesamt sind bereits mehr als 95.000 Start-ups gelistet. Ein eindrucksvoller Beleg für erfolgreiches Marketing und mehr.
Gleichzeitig können bereits mehr als 8.300 mittelständische Unternehmen auf die Plattform zugreifen, zudem wurden 20 Ökovation Systeme by SalsUp in den letzten Wochen eingerichtet. Mit der zudem eigens im Look & Feel für Verbände und Hochschulen im gesamten DACH-Raum geschaffenen Lösung eines White Label Showrooms, werden Start-ups in der Seedphase bereits abgeholt. Durch das eigene Veranstaltungsformat THE GROW mit Roadshow und Entrepreneurs Club skalieren die Start-ups ihr Business extrem effizient und schnell.
Millioneninvest für europaweites Wachstum
Mit dem Millioneninvest will Founder und Mehrheitsgesellschafter Bernhard Schindler das Unternehmen mit Sitz in Ergolding (Bayern) und Dependancen in Wien, Basel und Brixen mit mittlerweile 60 Mitarbeiter*innen in Europa weiter ausbauen. Das Wachstum schlägt sich auch in der nun aktuellen siebenstelligen Finanzierungsrunde nieder. „Die gigantische Bewertung von 10 Millionen Euro nach nur 15 Monaten ist ein großartiger Erfolg des gesamten Teams“, kommentiert Gründer und CEO Bernhard Schindler. Für ihn als Investor ist es noch mehr – nämlich der augenzwinkernde Beweis: Gründen während einer Pandemie und groß skalieren par excellence sind auch in schwierigen Zeiten machbar – sogar für einen ehemaligen Hauptschüler!
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Hamburger DeepTech-Start-up TrustNXT sichert sich1,6 Mio. Euro Finanzierung
Das 2024 von Ariane Scheer-Danielsson, Sebastian Adank und Andreas Reich gegründete Computer-Vision- und Cybersecurity-Start-up TrustNXT entwickelt eine Softwareplattform zum umfassenden Manipulationsschutz für visuelle Daten.

An der Pre-Seed-Finanzierung beteiligt sind die renommierten Frühphasenfonds D11Z. Ventures und High-Tech Gründerfonds (HTGF). Das Kapital soll der Skalierung einer Deep-Tech-Lösung dienen, die Bilder und Videos in sicherheitskritischen B2B-Anwendungen zuverlässig vor KI-basierter Manipulation und Cyberangriffen schützt.
TrustNXT entwickelt eine Softwareplattform zum umfassenden Manipulationsschutz für visuelle Daten. Sie kombiniert Kryptografie, Computer Vision und eine patentierte Trust-Technologie, um die Authentizität von Bild- und Videodaten sicherzustellen und Manipulation effektiv zu verhindern. Die Lösung garantiert die Integrität visueller Daten in kritischen Geschäftsprozessen.
Ariane Scheer-Danielsson, Co-Founder & Managing Director bei TrustNXT: „In einer Welt, in der KI täuschend echte Bilder in Sekunden erzeugt, sind Vertrauen und Datenintegrität entscheidend. Ohne sie sind digitale Geschäftsmodelle bedroht. Unsere Mission ist es, diese Integrität für Unternehmen zu sichern.“
Starke Marktresonanz im Versicherungssektor
Die Versicherungslösung von TrustNXT adressiert manipulierte Schadensfotos und ermöglicht die vollständige Automatisierung von Claims- und Underwriting-Prozessen – ganz ohne menschliche Prüfung. Versicherer können Bildbetrug effektiv unterbinden, Bearbeitungszeiten verkürzen und ihre Prozesse kosteneffizient sowie skalierbar gestalten.
Zukunft: Echtzeitschutz für industrielle Use Cases
Mit dem Kapital plant TrustNXT den Ausbau der Technologie, besonders für manipulationssicheren Echtzeitschutz von Videodaten in industriellen Anwendungen. Erste Pilotprojekte in der Industrie sind für 2026 vorgesehen.
LegalTech-Start-up Libra erreicht 2 Mio.-Euro-ARR binnen eines Jahres
Mit dem aktuellen Wachstum positioniert sich das 2023 von Viktor von Essen und Dr. Bo Tranberg gegründete gegründete Libra als eines der dynamischsten LegalTech-Start-ups Europas und unterstreicht den Wandel, den die KI in der Rechtsbranche vorantreibt.

Gegründet 2023 von dem ehemaligen Freshfields-Anwalt Viktor von Essen und dem dänischen Software Engineer Dr. Bo Tranberg, unterstützt Libra nach eigenen Angaben heute bereits über 6.000 Jurist*innen in mehr als 500 Kanzleien und Rechtsabteilungen. Die Plattform bietet maßgeschneiderte, KI-gestützte Anwendungen für Recherche, Analyse und Dokumentenerstellung, die sich nahtlos in bestehende Arbeitsabläufe integrieren.
Neben innovativen Team-Workflows für die gemeinsame Mandats- und Dokumentenbearbeitung verfügt Libra über direkte Anbindungen an Fachinhalte des Dr. Otto Schmidt Verlags sowie Handelsregisterdaten via OpenRegister. Damit können Nutzer*innen relevante Informationen direkt in der Chatfunktion abrufen.
Sicherheit und Vertraulichkeit stehen im Zentrum der Plattform: Libra hostet ausschließlich in der EU, ist ISO 27001-zertifiziert und erfüllt sämtliche Anforderungen von DSGVO, BRAO und § 203 StGB.
Jetzt hat Berliner LegalTech-Start-up einen wichtigen Meilenstein erreicht: Nicht einmal zwei Monate nachdem Libra die Grenze von 1 Million Annual Recurring Revenue (ARR) erreicht hat, erzielt die Plattform bereits 2 Millionen Euro ARR. Damit positioniert sich Libra als eines der dynamischsten LegalTech-Start-ups Europas und unterstreicht den Wandel, den die KI in der Rechtsbranche vorantreibt.
„Dass wir in so kurzer Zeit die Marke von 2 Millionen ARR überschreiten konnten, zeigt die enorme Nachfrage nach praxisnahen, sicheren und intelligenten LegalTech-Lösungen“, sagt Co-Founder und CEO Viktor von Essen. „Wir sehen uns bestätigt, dass die Zukunft juristischer Arbeit in der Kombination aus höchster Datensicherheit, nahtloser Technologie-Interaktion und leistungsfähiger KI liegt.“
SQUAKE: frisches Kapital für nachhaltige Geschäftsreisen und Logistik
Das 2021 von Philipp von Lamezan und Dan Kreibich gegründete ClimateTech-Start-up SQUAKE ermöglicht es Unternehmen, Emissionen entlang ihrer Geschäftsreisen und Logistik-Ketten präzise zu berechnen, zu dokumentieren und zu reduzieren. Jetzt hat das Berliner ClimateTech-Start-up hat mit Haufe Group Ventures einen neuen Investor gewonnen.

Mit zunehmender ESG-Regulatorik – Stichwort CSRD und Scope 3 Reporting – und wachsendem Anspruch durch Share- und Stakeholder müssen Unternehmen ihren ökologischen Fußabdruck immer detaillierter offenlegen. Besonders im Fokus stehen dabei die sogenannten indirekten Emissionen, auch Scope 3 genannt: Sie entstehen nicht im eigenen Unternehmen, sondern in der Lieferkette oder durch Aktivitäten wie Geschäftsreisen, eingekaufte Dienstleistungen oder den Warentransport. Genau diese Emissionen machen bei vielen Unternehmen – etwa in der Beratungsbranche – über 50 % der Gesamtemissionen aus und sind besonders schwer zu erfassen.
Genau hier setzt SQUAKE an: Als end-to-end -Anbieter liefert das Unternehmen eine Lösung vom Reporting über CO₂-Reduktionsmöglichkeiten bei der Buchung bis zur Abrechnung, eine lückenlose Auditierbarkeit durch das Carbon Verification Protocol (CVP) und direkte Zugänge zu nachhaltigen Flugkraftstoffen (SAF) und weiteren Insetting-Lösungen – nahtlos eingebettet in bestehende Systeme von Reiseanbietern, Buchungstools oder Logistikplattformen.
Jetzt hat das Berliner ClimateTech-Start-up hat mit Haufe Group Ventures einen neuen Investor gewonnen. Die Beteiligung ergänzt das bestehende Investorenkonsortium aus Simon Capital, Neosfer und Backbone Ventures und unterstreicht die wachsende Relevanz des Themas CO₂-Transparenz in Travel und Logistik.
„Wir sehen uns als Enabler für Unternehmen, die Nachhaltigkeit nicht nur dokumentieren, sondern tatsächlich umsetzen wollen – technologisch, skalierbar und compliant“, erklärt Philipp von Lamezan, CEO und Co-Founder von SQUAKE. „Dass wir mit Haufe Group Ventures einen Investor gewonnen haben, der nicht nur Kapital, sondern auch tiefes Verständnis für Regulatorik und Mittelstand mitbringt, ist für SQUAKE ein echter Gewinn.“
Für Haufe Group Ventures, die Venture-Einheit der Haufe Group SE, ist das Investment ein konsequenter Schritt: „SQUAKE ist ein Spezialist für ein hochrelevantes Problemfeld. In einer Zeit, in der der Mittelstand regulatorisch unter Druck steht und Non-financial Berichtspflichten Realität werden, brauchen Unternehmen Lösungen, die sie in der Praxis entlasten – nicht überfordern. SQUAKE liefert genau das: tief integriert, auditierbar und mit klarem Mehrwert für den Unternehmenskunden“, sagt Jasper Roll, Geschäftsführer von Haufe Group Ventures.
Die zusätzlichen Mittel durch den Einstieg von Haufe Group Ventures sollen SQUAKE Spielraum für weiteres Wachstum und die weitere Produktentwicklung verschaffen. Im Mittelpunkt steht dabei die gemeinsame Mission: Unternehmen auf dem Weg zu echter Nachhaltigkeit zu begleiten.
Gründer*in der Woche: Strandbutler – smarter in den Strandkorb
So smart kann der Strandbesuch sein: Wie das Hamburger Start-up Strand & Mehr die Vermietung von Strandkörben digitalisiert.

Echte Tüftler schalten auch im Urlaub nicht ab. So wie im Fall von Bernhard Sourdeau, Gründer und Geschäftsführer des Hamburger Start-ups Strand & Mehr. Beim Urlaub auf Föhr wollte Sourdeau spontan einen Strandkorb mieten. Doch dabei fiel ihm auf, wie umständlich die traditionelle, analoge Vermietung sein kann. Was, wenn das Kassenhäuschen geschlossen oder nicht besetzt ist? Was, wenn bereits viele Menschen Schlange stehen? Oder aber, wenn statt Karten- nur Barzahlung akzeptiert wird? Für Sourdeau war klar: Eine digitale Lösung muss her. Mit seinem Start-up entwickelte er Strandbutler – ein Online-Verleihsystem, das auf digital vernetzten Schlössern beruht.
Tüfteln an der Hardware
„Von Anfang an war klar, dass wir sowohl eine Software-Plattform als auch eine Hardware-Komponente – das Schloss – benötigen würden“, sagt Geschäftsführer Sourdeau. Die Entwicklung eines robusten, smarten Schlosses für die rauen Küstenbedingungen stellte dabei die größte Herausforderung dar. Nach zahlreichen Tests gemeinsam mit einem chinesischen Hersteller gelang es, ein passendes Modell zu entwickeln. „Am Anfang war die Idee, dass man das Schloss über das Mobiltelefon öffnen können soll, in dem Fall über Bluetooth“, sagt Sourdeau. Zusätzlich zur Bluetooth-Funktion bietet Strandbutler auch RFID-Chips als alternative Öffnungsmethode an – für Gäste, die ihr Smartphone nicht mit zum Strand nehmen wollen.
Durchbruch gelingt mit IoT-Technologie
Entscheidend für den Durchbruch war die Anbindung ans Internet of Things (IoT) und die Integration der nuSIM-Technologie der Telekom in die Schlösser. Diese integrierte Mobilfunk-SIM bietet mehrere Vorteile: Sie ermöglicht die Fernortung und -wartung der Schlösser sowie das Auslesen wichtiger Gerätedaten, etwa des Akkuladestands. Die Unterstützung der Mobilfunkstandards LTE und NarrowBand IoT (NB-IoT) ermöglicht eine Anpassung an die jeweilige Empfangssituation. „Die nuSIM war perfekt für uns, da sie sich komplett in unser Schloss integrieren ließ“, sagt Sourdeau. Die neueste Generation der Schlösser verfügt zudem über eine Kombination aus Solarzellen und Akkus, was den Wartungsaufwand und den Energieverbrauch erheblich reduziert.

Strandgäste und Verleiher profitieren
Nachdem die technische Aufgabe gelöst war, setzte Strand & Mehr in Zusammenarbeit mit den Strandkorbvermietern eine digitale Vermietungsplattform auf. Über eine App können Touristen ihren Wunschstrandkorb bereits vor der Anreise reservieren. Die Tage des frühmorgendlichen Anstehens und der Suche nach Bargeld sind damit vorbei. Bei Ankunft am Strand führt die App die Nutzer direkt zum reservierten Korb, der sich bequem per Smartphone oder RFID-Chip öffnen lässt. Diese Vereinfachung spart nicht nur Zeit, sondern reduziert auch den Stress, der oft mit der Suche nach dem perfekten Strandplatz verbunden ist. Zudem ermöglicht das System flexible Buchungszeiten, sodass Urlauber ihren Strandtag spontan verlängern können, ohne zur Vermietungsstation zurückkehren zu müssen.
Auch Strandkorbvermieter profitieren erheblich von dem intelligenten Schließsystem, das den Vermietungsprozess effizienter gestaltet. Mit einem zentralen Managementsystem können Vermieter zahlreiche Strandkörbe an verschiedenen Orten verwalten. Die Echtzeitübersicht über die Auslastung und den Status jedes Strandkorbs erleichtert die Planung der Ressourcen. Dank der Möglichkeit zur Fernwartung und -diagnose sinken die Personalkosten und der logistische Aufwand. Zudem reduziert die automatisierte Buchung und bargeldlose Zahlung den administrativen Aufwand und verringert potenzielle Fehlerquellen.
Zukunftsvision: Getränke per App ordern
Derzeit betreut Strand & Mehr rund 10.000 Strandkörbe an über 70 Stränden von Borkum bis Usedom, wobei bereits die Hälfte mit den intelligenten Schließsystemen ausgestattet ist. „Denkbar wäre auch, dass man aus dem Strandkorb heraus über die App Getränke und Snacks ordern kann. Dann hätten wir wirklich einen Strandbutler“, befasst sich Gründer Sourdeau mit möglichen Innovationen für das rund um digitalisierte Strandkorberlebnis.
Auch zusätzliche Anwendungsmöglichkeiten für das Vermietungssystem bieten sich an, wie etwa bei Leihfahrrädern, die von Kreuzfahrtunternehmen für Landgänge bereitgestellt werden. Strandliegen und Sonnenschirme in südlichen Urlaubsdestinationen könnten damit effizient verwaltet werden. Die Integration von Satellitenverbindungen, die durch die neueste SIM-Generation der Telekom ermöglicht wird, könnte die Nutzung in abgelegenen Gebieten oder auf offener See ermöglichen. Ein echter Gründer denkt eben immer einen Schritt weiter – ob im Urlaub oder bei der Arbeit.
4,2 Mio. € Seed-Runde für Berliner PropTech-Start-up WALLROUND
Das 2024 von Lukas Steinhilber, Tatiana Wotzasek und Henning von Oesen gegründete WALLROUND hat eine ganzheitliche Sanierungslösung entwickelt, die Analyse, Planung, Einkauf, Bau und Projektsteuerung digital integriert.

Angeführt wurde die überzeichnete Seed-Finanzierungsrunde vom spezialisierten VC-Fonds Revent sowie dem Impact-Investor GGF. Vonovia, Europas größter Bestandshalter, vergrößert die Beteiligung. Gleichzeitig wurde ein Beirat ins Leben gerufen, dem u.a. Kai Enders, ehemaliger DACH-CEO von Engel & Völkers, Gründer von GvFC Immobilien und langjähriger Präsident des Deutschen Franchiseverbands, beitritt.
WALLROUND hat sich zum Ziel gesetzt, das größte Sanierungs-Franchise Europas aufzubauen – und damit eines der größten Probleme der Immobilienwirtschaft zu lösen: veraltete, ineffiziente und schwer koordinierbare Sanierungsprozesse, die die dringend notwendige Transformation zu energieeffizienten Gebäuden behindern. Das Unternehmen bietet eine vollständig integrierte, technologiegestützte Sanierungslösung – von der digitalen Objektanalyse über Planung, Einkauf und Umsetzung bis hin zur Qualitätssicherung.
“Wir beobachten den Markt für energetische Sanierungen schon lange“, sagt Dr. Lauren Lentz, General Partner bei Revent. „WALLROUND ist das erste Team, das eine echte End-to-End-Tech-Lösung mit operativer Exzellenz verbindet. "So sieht die Zukunft der Sanierung aus.”
Der Fokus liegt auf privaten Vermieter*innen und institutionellen Investor*innen – einem Segment, das einen großen Teil des deutschen Wohnimmobilienbestands hält, aber bislang kaum professionell adressiert wurde. Durch die Digitalisierung und Bündelung aller Prozessschritte ermöglicht WALLROUND schnellere, profitablere und skalierbare Sanierungen.
“Unser Ziel ist es, Sanierungen so einfach zu machen, dass jeder Eigentümer ohne Hindernis sein Gebäude dekarbonisieren kann – und das wirtschaftlich sinnvoll“, erklärt Lukas Steinhilber, CEO und Mitgründer von WALLROUND. „Wir bieten nicht nur einen Service, sondern bauen ein System, das skalierbar ist und die massive Nachfrage effizient bedienen kann.”
Das neue Kapital soll genutzt werden, um deutschlandweit zu expandieren, Kund*innen- und Planungsprozesse zu automatisieren sowie Schlüsselpositionen in den Bereichen Technologie, Operations und Produktentwicklung zu besetzen.
“Gebäudesanierung hat die Chance, echten Impact mit wirtschaftlichem Wachstum zu verbinden“, sagt Friedrich Neuman, Partner bei GGF. “WALLROUNDs Vision, das größte Sanierungs-Franchise Europas aufzubauen, kommt zum richtigen Zeitpunkt. Sie hilft Eigentümern, Stranded Assets zu vermeiden. Die vollintegrierte Plattform – mit Software im Kern – schafft enorme Effizienzgewinne und beschleunigt die Energiewende im Gebäudesektor.“
Gründer der Woche: snaatch – das Digital-Asset-Managementsystem
Das Gründerteam von snaatch wollte zunächst eine Plattform zum Teilen und Vorhalten von Bild- und Videomaterial launchen und hat dann letztlich snaatch entwickelt. Was das cloudbasierte Datenmanagement-System alles kann und wer die ambitionierten Gründer sind, verrät uns Co-Gründerin Julia Gambel im Interview.

Wie und wann bist du bzw. seid ihr auf die Idee zu snaatch gekommen?
Marc ist seit 15 Jahren als professioneller Fotograf und Kameramann für zahlreiche weltweit agierende Unternehmen tätig. Dabei stelle er immer wieder fest, dass es trotz „Industrie 4.0“ und anderen Versuchen, die Digitalisierung voranzutreiben, nach wie vor große Probleme beim Übertragen und Archivieren von Foto- und Videomaterial gibt. Viele Unternehmen arbeiten noch heute mit USB-Sticks oder externen Festplatten. Somit fällt es schwer Daten doppelt zu sichern, geschweige denn diese wiederzufinden. Da die meisten Softwarelösungen, die es bereits auf dem Markt gibt, Nachteile haben (nicht DSGVO-konform, kompliziert zu bedienen), wollten wir ein System entwickeln, das die Vorteile der anderen zusammenfasst. Aus dieser Idee heraus wurde snaatch geboren.
Was waren dann die wichtigsten Schritte und ggf. auch Hürden von der Idee über die Entwicklung bis zum fertigen Produkt bzw. System?
Zuerst mussten wir einen Programmierer finden, der nicht nur gewillt war, unsere Vision in eine technische Lösung umzusetzen, sondern der gleichzeitig auch selbst Interesse daran hatte, die ursprüngliche Idee weiterzuentwickeln. Wir wollten keinen reinen Dienstleister, sondern einen gleichberechtigten Partner, den wir schließlich 2019 in Sebastian gefunden hatten. Der erste Prototyp wurde dann im Februar 2020 bei der Münchner Sicherheitskonferenz, unserem Entwicklungspartner, auf Herz und Nieren getestet. Das waren extrem stressige Tage, da immer wieder Fehler auftauchten. Die Redakteure, die unser System nutzten, brauchten einen langen Atem. Für uns war diese Erfahrung jedoch extrem wichtig, da wir die Informationen gesammelt, die Fehler behoben und das System noch einmal optimiert haben. Während des ersten Corona-Lockdowns haben wir das System, das bis dato als reine Bild- und Videodatenbank gedacht war, dann zu einem vollumfänglichen Digital-Asset-Managementsystem ausgebaut.
Auf den Punkt gebracht: Was ist das Besondere an snaatch bzw. wie hebt ihr euch von anderen Datenmanagement-Systemen ab?
Snaatch ist intuitiv zu bedienen. Da der Aufbau einer Desktopoberfläche ähnelt, fällt die Integration bereits vorhandener Infrastrukturen in unser System sehr einfach. So können mit nur einem Klick z.B. ganze Ordnerstrukturen hochgeladen werden. Zudem setzen wir ausschließlich auf deutsche Server und sind im Gegensatz zu vielen anderen Anbietern daher DSGVO-konform. Ein weiterer Vorteil ist, dass wir uns nicht nur auf bestimmte Formate konzentriert haben. Egal, ob Powerpoint-Präsentation, Video oder Briefing im Word-Format – auf snaatch kann man wirklich alle Dateitypen hochladen, verschlagworten und mit Metadaten (z.B. Informationen über den Ersteller oder Lizenzen usw.) versehen. Eine intelligente Suche hilft beim schnellen Wiederfinden. Gleichzeitig können mit nur wenigen Klicks ansprechende Medienportale generiert werden.
Reform des Vergaberechts: Für Start-ups wird vieles leichter
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) hat die finale Fassung des „Entwurfs eines Gesetzes zur Beschleunigung der Vergabe öffentlicher Aufträge“ vorgelegt. In welchem Umfang auch Start-ups davon profitieren sollen, liest du hier.

Parallel zu den Milliarden-Investitionspaketen setzt die Bundesregierung ein weiteres wichtiges Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag um: eine schnellere und einfachere Vergabe öffentlicher Aufträge. Von den neuen Regeln des „Vergabebeschleunigungsgesetzes“, das seit kurzem als Regierungsentwurf kursiert, sollen vor allem auch Start-ups profitieren.
Dr. Alexander Dörr, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Vergaberecht bei Menold Bezler in Stuttgart, fasst die wesentlichen Punkte zusammen.
Die Idee hinter der Vergaberechtsreform ist klar: Viele der dringend nötigen Investitionsvorhaben in Deutschland sollen künftig noch um einiges schneller umgesetzt werden. Mehr Digitalisierung und schlankere Prozesse sollen das öffentliche Beschaffungswesen attraktiver machen, und dies vor allem auch für junge, wachstumsorientierte Unternehmen. Der Gesetzentwurf enthält darum einige neue Regelungen, die speziell die Interessen von Start-ups berücksichtigen.
Einfachere Eignungsprüfung
Deutliche Erleichterungen soll es für Unternehmen zunächst bei der Eignungsprüfung geben. Bieten sie bisher bei Liefer- und Dienstleistungsvergaben mit, müssen sie oft einen umfangreichen Katalog an sogenannten Eignungsnachweisen vorlegen. Dazu zählen unter anderem Umsatzangaben, Referenzen oder Versicherungsnachweise. In Zukunft soll dies nur noch für den Bestbieter gelten. Wer es nicht in die engere Wahl schafft, dem bleibt das häufig aufwändige Beibringen von Nachweisen erspart.
Damit Start-ups verstärkt an öffentlichen Ausschreibungen teilnehmen können und wollen, werden außerdem die Eignungsanforderungen an die besonderen Umstände von Start-ups und mittelständischen Betrieben angepasst. Start-ups sollen ihre wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit auch anders als von der Vergabestelle vorgegeben nachweisen können. Fragt der Auftraggeber zum Beispiel standardmäßig die Umsätze der vergangenen drei Jahre ab, kann ein Unternehmen, das für diesen Zeitraum noch keine beträchtlichen Umsätze nachweisen kann, den Leistungsnachweis auch auf andere Weise erbringen.
Förderung von Innovationen
Start-ups stehen besonders für innovative Lösungsansätze. Um diese zu fördern, sieht der Entwurf des Vergabebeschleunigungsgesetzes vor, dass die sogenannte funktionale Leistungsbeschreibung gestärkt wird. Wie heute schon im IT- und Baubereich praktiziert, sollen die Vergabestellen ihren Bedarf nicht mehr bis ins kleinste Detail beschreiben müssen. Vielmehr soll es ausreichen, das Problem und das Ziel zu skizzieren. Dies hat den Vorteil, dass die bestmögliche Lösung mit den Anbietern gemeinsam erarbeitet werden kann und der Auftraggeber sie nicht schon vorausdenken muss. Für Start-ups öffnet sich damit ein weiteres Feld, ihre kreativen Vorschläge anzubringen.
Straffere Zahlungsfristen und flexiblere Losvergabe
Vorgenommen hat sich der Gesetzgeber auch Verbesserungen mit Blick auf die Zahlungsmodalitäten im öffentlichen Auftragswesen, um auch hier kleineren und jüngeren Unternehmen gerechter zu werden. In zahlreichen Branchen genießt die öffentliche Hand in Sachen Zahlungsmoral nicht den allerbesten Ruf. Zahlungsfristen von weit mehr als 30 Tagen sind keine Seltenheit. Die Fristen sollen nun gestrafft werden. Und damit Unternehmen nicht wirtschaftlich erheblich in Vorleistung gehen müssen, soll es auch neue Spielräume bei Vorauszahlungen geben.
Großaufträge werden bisher regelmäßig in Teilaufträge, sogenannte Lose, aufgeteilt. Die Pflicht zur Vergabe in Losen wird nun gelockert. Bei besonders großen Infrastrukturvorhaben ist künftig auch eine Gesamtvergabe erlaubt, ohne dass es dafür einer besonderen Rechtfertigung bedarf. Für kleinere Unternehmen kommen derartige Großprojekte aus einer Hand vermutlich nicht in Frage. Bei großen Aufträgen sollen Auftragnehmer daher vertraglich verpflichtet werden können, die Interessen kleinerer und mittelständischer Firmen bei der Untervergabe zu berücksichtigen. Offen bleibt hier aber noch die Frage, wie sich dies in der Praxis umsetzen lassen wird.
Höhere Schwellenwerte und gelockertes Zuschlagsverbot
Bei kleineren Vergaben durch die Bundesoberbehörden wird der Aufwand auch dadurch verringert, dass die Schwellenwerte für die Anwendung des Kartellvergaberechts angehoben werden. Gleichzeitig wird der Spielraum für Verträge ohne vorangehende Ausschreibung (sogenannte Direktaufträge) erweitert. Auf Bundesebene können Liefer- und Dienstleistungen in Zukunft bis zu einem Auftragswert von 50.000 Euro netto direkt vergeben werden.
Billigkonkurrenz aus Drittstaaten soll mit dem neuen Vergaberecht ein Stück weit dadurch Einhalt geboten werden, dass Bieter von außerhalb der EU nicht mehr automatisch gleich behandelt werden müssen. Vor allem bei strategisch sensiblen Projekten ergibt sich dadurch ein Wettbewerbsvorteil für deutsche und europäische Unternehmen. Ein Schlupfloch für Firmen beispielsweise aus China sind weiterhin Zwischenhändler oder Niederlassungen in der EU. Lediglich im Sicherheits- und Verteidigungsbereich sind hier die Ausschlussmöglichkeiten noch umfassender.
Wer eine EU-weite Ausschreibung gewonnen hat, muss bisher damit rechnen, dass unterlegene Bieter die Auftragsvergabe in einem Vergabenachprüfungsverfahren angreifen; die Hürden sind hier vergleichsweise niedrig. Während das Nachprüfungsverfahren noch läuft, gilt ein Zuschlagsverbot. Dieses Zuschlagsverbot soll nun gelockert werden. Unterlegenen Bietern bleibt dann nur noch die Möglichkeit, Schadensersatz einzuklagen.
Alle Vergaben auf einem Portal
EU-weite Vergabeverfahren werden schon heute überwiegend über Online-Vergabeportale abgewickelt. Künftig sollen auch die vorgeschalteten Markterkundungen vollständig digital durchgeführt werden. Sämtliche Ausschreibungen sollen im „Datenservice Öffentlicher Einkauf“ erfasst sein. Damit können Unternehmen Ausschreibungen schneller unter einer Adresse finden.
Der Autor Dr. Alexander Dörr ist Rechtsanwalt und Fachanwalt für Vergaberecht bei Menold Bezler in Stuttgart
Social-Startup-Hub Bayern
Der Social-Startup-Hub Bayern (SSHB) unterstützt angehende Gründer*innen bei der Entwicklung von nachhaltigen und finanziell tragfähigen Geschäftsmodellen zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen. Wir stellen den SSHB vor und präsentieren Start-ups, die mithilfe des Hubs erfolgreich durchgestartet sind.

Eine zentrale Anlaufstelle für alle, die mit ihrer Gründung einen gesellschaftlichen Mehrwert schaffen wollen: Das bietet der Social-Startup-Hub Bayern (SSHB) Personen und Teams, die mit ihrer Gründung ein soziales oder ökologisches Ziel verfolgen. Sie erhalten kostenlose Beratung – und das schon ab der frühen Ideenphase. Vom Freistaat Bayern als erstes staatlich gefördertes Zentrum für angehende Social Start-ups ins Leben gerufen, hat sich der SSHB zwischenzeitlich fest in der bayerischen Gründungsszene etabliert.
Getragen wird die Anlaufstelle von der Social Entrepreneurship Akademie (SEA), einer Pionierorganisation im Impact-Bereich. Die SEA bringt 15 Jahre Erfahrung in der Förderung von Sozialunternehmertum sowie der Entwicklung und Durchführung von Bildungsformaten mit und bietet sowohl Expertise als auch ein starkes Netzwerk, um Gründer*innen bestmöglich auf ihrem Weg zu begleiten.
Ganzheitliche Unterstützung
„Der Social-Startup-Hub Bayern unterstützt bayernweit Gründungsinteressierte und angehende Gründer*innen dabei, mit ihren Lösungen für gesellschaftliche Probleme langfristig sozialunternehmerisch erfolgreich zu sein. Dafür benötigen sie nachhaltige und finanziell tragfähige Geschäftsmodelle“, so Kristina Notz, Executive Director der Social Entrepreneurship Akademie und Leiterin des SSHB. Und fügt hinzu: „Auch Gründer*innen, die sich nicht vorrangig als Sozialunternehmer*innen sehen, sind willkommen. Mit uns können sie herausfinden, wie viel Potenzial ihre Unternehmung hat, auch Wirkung in der Gesellschaft zu erzielen.“ Durch einen ganzheitlichen, systemischen Ansatz und ein wachsendes Netzwerk mit aktuell mehr als 45 Partnerorganisationen fördert der SSHB mit seinen Angeboten wirkungsorientierte Gründungen in ganz Bayern.

Beratung, Vernetzung, Weiterbildung und Events
Der SSHB berät nicht nur kostenlos, sondern vernetzt auch mit Expert*innen sowie weiteren Unterstützungsangeboten und hilft bei der Suche nach geeigneten Finanzierungsmöglichkeiten. Darüber hinaus veranstaltet das Team regelmäßig Events, um den angehenden Unternehmer*innen Wissen und Tools an die Hand zu geben, ihre Ideen weiter voranzutreiben und sich mit der Social-Entrepreneurship-Szene zu vernetzen. Nachdem der SSHB seit 2022 erfolgreich in ganz Bayern wirkt, verstärkt er seit 2025 durch Kooperationen gezielt seine regionale Präsenz vor Ort und treibt die Entwicklung lokaler Impact-Ökosysteme voran, wie zum Beispiel im Allgäu, in Mainfranken und in Niederbayern.
Der SSHB als wichtiger Baustein der bayerischen Sozialpolitik
Für Ulrike Scharf, Bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, ist der SSHB ein Herzstück des Konzepts des Freistaats zum sozialen Unternehmertum: „Soziales Unternehmertum schafft Chancen für unsere Wirtschaft und dient gleichzeitig dem Wohl unserer Gesellschaft. Das Potenzial ist groß, und ich unterstütze die Förderung von Social Entrepreneurship aus voller Überzeugung. Gründerinnen und Gründer haben mit dem Social-Startup-Hub Bayern eine niedrigschwellige Anlaufstelle, können auf gebündelte Kompetenzen zurückgreifen und sich bayernweit vernetzen. Die Social Entrepreneurship Akademie als Trägerin leistet einzigartige Pionierarbeit.“
Gutes tun und Geld verdienen? Das geht!
Fast 400 Gründungsinteressierte und Social Start-ups wurden seit dem Start des SSHB auf ihrem Weg unterstützt, beraten und vernetzt. Die angehenden Gründer*innen, egal ob als Einzelunternehmer*in oder im Team, stammen aus allen Ecken Bayerns. Alle eint, dass sie an innovativen Lösungen für die Zukunft arbeiten, die wirtschaftlich tragfähig, sozial wirksam und ökologisch nachhaltig sind. Die Ideen verfolgen das Ziel, gesellschaftliche Herausforderungen in verschiedenen Bereichen, wie z.B. Gesundheit, Inklusion, Integration, Klima, Bildung und Umwelt, mit unternehmerischen Ansätzen zu lösen.
Im Folgenden stellen wir fünf Teams vor, die auch mit der Unterstützung durch die SEA und den SSHB erfolgreich durchgestartet sind.
Millionen-Media-Deal für TravelTech-Start-up vivido
Der TV-Media-Investor SevenAccelerator bringt die 2022 von Tobias Boese und Karl B. Bock gegründete Reiseplattform vivido durch einen Mio.-Media-Deal ins TV.

Traum-Urlaube für jedes Budget mit individualisierbaren Reisepaketen – dieser Mission hat sich die vivido travel GmbH verschrieben. Durch einen Media-Deal unterstützt SevenAccelerator ab sofort den aufstrebenden Online-Reiseveranstalter beim Aufbau der Markenbekanntheit und weiterem Wachstum.
Über ein Medien-Investment in Höhe eines niedrigen einstelligen Millionen-betrags beteiligt sich der Investmentarm von ProSiebenSat.1 für frühphasige Start-ups an vivido. Das Unternehmen hat zuletzt auch in einer von der Investmentberatung ennea capital begleiteten Seed-Finanzierungsrunde einen einstelligen Millionenbetrag von branchennahen Business Angels eingesammelt. Der erste TV-Spot des ReiseTech-Start-ups wird zum Kampagnenstart im Oktober auf den Sendern und Plattformen von ProSiebenSat.1 ausgestrahlt werden.
Der Online-Reiseveranstalter vivido bietet seinen Nutzer*innen weltweit kuratierte Individualreisen mit Erlebnisfaktor. Statt mittels langer Recherche, stellen Reisende auf der benutzerfreundlichen Buchungsplattform in wenigen Klicks ganz einfach ihr individuelles Reisepaket mit Flügen, Unterkunft, Transport und besonderen Erlebnissen zusammen. Eine eigens vom Start-up entwickelte Technologie, die auf Millionen von täglich generierten Datensätzen zurückgreift, ermöglicht budgetoptimierte, aber maximal qualitätsorientierte Reiseangebote – von Inselhopping über Rundreisen bis hin zu Mietwagenreisen oder Safaris. Die erfahrenen Touristikunternehmer Tobias Boese (weekend.com) und Karl B. Bock (RUNA REISEN) gründeten das Start-up 2022 und verantworten seitdem als Geschäftsführer den Aufbau der Plattform zum One-Stop-Shop für eine reiseaffine Zielgruppe, bei welcher der Erlebnisfaktor im Urlaub im Vordergrund steht.
Mit der Beteiligung des SevenAccelerator unterstreicht vivido seine Ambitionen sich als Buchungsportal für erlebnisfreudige Urlauber*innen im Massenmarkt in der DACH-Region zu etablieren. Im Rahmen einer langfristig angelegten Media-Partnerschaft soll durch eine umfangreiche TV- und Digitalkampagne die Markenbekanntheit und Werbeerinnerung des Start-ups gesteigert sowie das Markenimage des Unternehmens positiv aufgeladen werden.
Tobias Boese, Co-Founder & CEO vivido: „Seit der Gründung von vivido im Jahr 2022 liegt eine ereignisreiche Zeit hinter uns, in der wir bereits viel erreicht haben. Nun ist der Moment gekommen, die nächsten großen Schritte zu gehen und unsere Markenbekanntheit noch weiter zu steigern. Genau hier setzt unsere TV-Kampagne an. Mit emotionalen Bildern, die die Vorteile einer Buchung mit vivido – einfach, schnell, erlebnisorientiert und alles aus einer Hand zum besten Preis – für sich sprechen lassen. Wir freuen uns, mit SevenVentures einen erfahrenen und starken Partner an unserer Seite zu haben, der uns beim Ausbau unserer Marke langfristig unterstützt.“
Maximilian Jochim, Geschäftsführer SevenAccelerator: „Beim Reisen wollen immer mehr Menschen nicht nur entspannen, sondern vor allem auch erleben. Urlaubsbuchung ist emotional, und TV findet die richtige Bildsprache für den Mehrwert, den vivido seinen Kund*innen liefert: exakt auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnittene Erlebnisreisen. Die Media-Partnerschaft mit uns soll dafür sorgen, dass vivido zur Anlaufstelle schlechthin für das einfach buchbare und perfekt kuratierte Reisepaket wird.“
"State of Sales and Marketing"-Report 2025
Die aktuelle Pipedrive-Studie zeigt: KI steigert Produktivität, doch Überstunden, wirtschaftliche Unsicherheit und ungesunde Arbeitsweisen bremsen die Performance.

Pipedrive hat heute seinen jährlichen „State of Sales and Marketing“ Report veröffentlicht. Die diesjährige Ausgabe zeigt: Während künstliche Intelligenz (KI) die Produktivität im Vertrieb spürbar erhöht, liegen die wahren Erfolgsfaktoren in nachhaltigen Arbeitsmodellen und einer besseren Work-Life-Balance.
Gesündere Arbeitsmodelle sind Schlüssel zum Vertriebserfolg
Für den Report wurden fast 1000 Vertriebs- und Marketingprofis aus 85 Ländern befragt. Die Teilnehmenden kamen aus Unternehmen jeder Größe, vom Start-up bis hin zum Konzern. Die Ergebnisse zeichnen ein differenziertes Bild: Teams, die bereits KI einsetzen, berichten von messbaren Effizienzgewinnen. Gleichzeitig ist die Gesamtleistung im Vertrieb spürbar zurückgegangen. Gründe dafür sind unter anderem wirtschaftliche Unsicherheiten und wenig nachhaltige Arbeitsweisen.
„Immer mehr Vertriebsmitarbeitende arbeiten bis zur Erschöpfung und das zahlt sich nicht aus. Drei Viertel leisten Überstunden, mehr als im Vorjahr. Doch mehr Arbeitszeit bringt nicht automatisch bessere Ergebnisse,“ so Paulo Cunha, CEO von Pipedrive. „Was wir brauchen, ist ein neues Verständnis von Produktivität: Weniger Dauerstress, mehr Fokus. Wer Zeit sinnvoll einsetzt, kluge Tools nutzt und bewusst Pausen schafft, steigert nicht nur das Wohlbefinden, sondern auch die Performance.“
Vier-Tage-Woche zeigt positive Effekte
Der Report zeigt eine klare Korrelation zwischen Arbeitszeitmodellen und Zielerreichung: Vertriebsprofis mit Vier-Tage-Woche waren 8 Prozent erfolgreicher bei der Erreichung ihrer Verkaufsziele und zeigten gleichzeitig die höchste Zufriedenheit mit ihrer Work-Life-Balance.
Demgegenüber stehen 75 Prozent der Befragten, die regelmäßig Überstunden machen – mit merklich schlechteren Ergebnissen. Auch das deutet darauf hin: Mehr Arbeit ist nicht gleich mehr Erfolg.
Besonders bemerkenswert: Die jüngste Altersgruppe (18 bis 25 Jahre) arbeitet am seltensten über die reguläre Zeit hinaus. Ein deutliches Zeichen für ein wachsendes Bewusstsein für gesunde Grenzen.
Zielerreichung im Vertrieb unter Druck: kleine Unternehmen besonders betroffen
Weltweit haben nur 57 Prozent der Vertriebsteams im Jahr 2024 ihre Ziele erreicht - ein Rückgang von 4 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Besonders schwer tun sich kleinere Unternehmen. In diesem Segment schafften es nur 48 Prozent, ihre Vorgaben zu erfüllen.
KI-Einsatz lohnt sich, doch viele zögern noch
Die Vorteile liegen auf der Hand: 74 Prozent der KI-Nutzenden berichten von Produktivitätsgewinnen, 67 Prozent sparen dadurch zwei bis fünf Stunden pro Woche ein. Dennoch wird KI bislang nur begrenzt eingesetzt. Gerade einmal 37 Prozent im Vertrieb und 41 Prozent im Marketing nutzen die Technologie aktiv.
Hemmnisse sind vor allem Datenschutzbedenken und Unsicherheiten hinsichtlich der Zukunft von Arbeitsplätzen. So äußerten rund 60 Prozent Sorgen, dass KI Arbeitsplätze gefährden könnte. Doch es gibt auch Hoffnung: Mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) sieht gezielte Schulungen und Weiterbildung als wirksamste Maßnahme gegen diese Ängste.
Den vollständigen Report gibt‘s hier zum Download.
GameChanger des Monats: Philipp Bauer - Ohne Investor*in zum Erfolg
Was du beachten solltest, wenn du dein Start-up erfolgreich eigenfinanzieren willst, schildert Philipp Bauer, Gründer von Die Erdwärmebohrer, aus eigener Erfahrung.

Die fetten Finanzierungsjahre sind vorbei. War es bis 2021 noch vergleichsweise einfach, Fremdkapital zur Firmengründung zu beschaffen, weht nun ein anderer Wind durch den Start-up-Sektor. Laut Deutscher Startup Monitor 2024 will jede(r) fünfte Gründer*in sein/ihr Unternehmen selbst finanzieren. Folgende Punkte solltest du beachten, wenn du dein Start-up erfolgreich bootstrappen willst.
1. Kein Funding-Stress neben dem Gründungsstress
Die eigenen Ideen und Werte zu verwirklichen, ist unglaublich erfüllend, aber auch eine große Herausforderung. In der sensiblen Anfangsphase kann dieser Stress, alles aus eigener Kraft erschaffen zu müssen, auch an den eigenen Energiereserven zehren. Die meisten Gründer*innen kennen diese Anfangsphase: Auch meine Mitgründer und ich haben das erste Jahre durchgearbeitet.
Warum sich der Aufwand dennoch für uns gelohnt hat: Wir haben ohne Risiko gegründet. Wer ohne ausreichend Eigenkapital gründet, muss sich vor seinem/seiner Investor*in rechtfertigen oder ein Darlehen zurückzahlen. Dieses Risiko haben wir umgangen.
Was uns mindestens ebenso wichtig war: das Wahren unserer Entscheidungsfreiheit. Man gründet nicht, um dann in einem angestelltenähnlichen Verhältnis zu arbeiten, sondern weil man eigene Vorstellungen hat und diese kompromisslos verwirklicht sehen will.
2. Volle Kontrolle
Du gestaltest dein Start-up nach deiner Vision. Mein Großvater war diesbezüglich mein Vorbild: In meinen Augen war er stets Herr seiner Zeit, hat sein Unternehmen so geführt, wie es seiner Idee entsprach. Dieser Gedanke spiegelt sich auch in der Finanzierung meines Unternehmens wider. Viele Start-ups bauen auf dünnen Hypothesen und stecken sich Wachstumsziele, die sie nie erreichen werden. Dieses Spiel mit der Zukunft ist für mich das Gegenteil eines unternehmerischen Versprechens. Manchmal hilft es eher, kein Geld, aber dafür die gesamte Kontrolle zu behalten – denn das zwingt einen dazu, nach neuen Lösungen zu suchen.
Mit Bootstrapping gibt es keine Kompromisse und auch keine Eingriffe in strategische oder operative Entscheidungen. Alle Erfolge, aber auch alle Misserfolge, gehören damit dir und deinem Team.
3. Wachstum ja, aber nicht um jeden Preis
Viele Start-ups mit Finanzierung durch Investor*innen sehen sich enormem Wachstumsdruck ausgesetzt. Es sind aber nicht nur Zielvorgaben der Geldgebenden, auch andere Faktoren setzen Gründende zunehmend unter Druck. Märkte können sich unberechenbar verhalten. Nicht zuletzt aufgrund des engen Zusammenhangs von Politik und Wirtschaft.
Was für etablierte Unternehmen gilt, trifft auch auf Start-ups zu: Die Suche nach kompetentem Personal stellt auch für Jungunternehmen eine Herausforderung dar, vielleicht sogar eine noch größerer. Denn oft fehlen der große Name und die Sicherheiten, die ein etabliertes Unternehmen Angestellten bieten kann. Dabei benötigen gerade Start-ups erfahrene Mitarbeitende. Die Zeiten, in denen man Freund*innen rekrutiert hat, sind lange vorbei. Die Start-up-Szene hat sich professionalisiert und bietet sich für viele Fachkräfte als einen ansprechenden Karriereweg an. Dennoch steht man im Wettbewerb mit gut bekannten Unternehmen, die nicht nur höhere Gehälter, sondern auch attraktive Zusatzleistungen bieten.
Daneben können auch persönliche Gründe dazu führen, dass ein Unternehmen langsamer wächst als erhofft. Kinder, Partner*in oder Familie spielen eine zentrale Rolle im Leben vieler Gründenden und können Einfluss auf das Wachstumstempo eines Unternehmens haben. Während einige bereit sind, ihr Privatleben zugunsten der Firma stark zurückzustellen, entscheiden sich andere bewusst für eine ausgewogenere Work-Life-Balancen oder setzen ihre Prioritäten anders, weil sie finanzielle Stabilität für ihre Familie gewährleisten möchten.
Mit der Entscheidung für Eigenfinanzierung setzt du auf solides, organisches Wachstum und langfristige Kund*innenbindung statt auf schnelle Skalierung und hast es in der Hand, wann dein Unternehmen durch eine Wachstumsphase geht.
4. Fokus auf Kund*innen, nicht auf Geldgebende
Wer Investor*innen ansprechen will, der muss sich auf mehrere Pitches einstellen. Diese benötigen Zeit und Energie, um gut vorbereitet zu werden. Wir haben uns stattdessen darauf konzentriert, Kund*innenbedürfnisse zu verstehen und Lösungen zu schaffen, die am Markt nachgefragt werden. Das hat dazu geführt, dass wir uns im ersten Jahr nach der Gründung neu ausgerichtet haben. Aus einer Beschaffungsplattform für Handwerksbetriebe entstand ein hochspezialisiertes Unternehmen für geothermische Heizanlagen.
Das war ein unerwarteter Pivot, wir mussten unsere Annahmen über unsere Unternehmung völlig neu überdenken. Wir haben unser Geschäftsmodell überarbeitet und sind damit von unserem ursprünglichen Plan abgewichen. Diese Wende hat uns aber dahin geführt, wo wir heute stehen, und sie hat uns erfolgreich gemacht. Nicht jede(r) Investor*in ist bereit, einen derartigen Prozess mitzutragen. Solch profunde Neuausrichtungen sind keine Seltenheit und eigenfinanziert sind sie leichter und schneller zu vollziehen.
5. Finanzielle Disziplin
Zugang zu Investor*innengeld kann finanzielle Fehlentscheidungen fördern. Das eigene Geld setzt man bewusster ein, und Bootstrapping zwingt Gründende, von Beginn an effizient und kostensensibel zu handeln. Es ist wahnsinnig verlockend, eine hohe Summe darauf zu verwenden, sich einen neuen Bereich zu erschließen. Früchte wird dieses Vorgehen allerdings nur tragen, wenn nicht nur Geldmittel eingesetzt, sondern auch Kompetenzen aufgebaut werden. Andernfalls besteht die Gefahr, Ressourcen in Experimente zu stecken, die nicht zum nachhaltigen Wachstum beitragen.
Bootstrapping hilft, den Fokus auf das Wesentliche zu richten und erst dann zu expandieren, wenn ein tragfähiges Geschäftsmodell etabliert ist. Das stärkt langfristig die Überlebensfähigkeit deines Unternehmens, auch in schwierigen Zeiten.
Nicht zuletzt kann eine Einschränkung der finanziellen Möglichkeiten Fehlentscheidungen verhindern. Die hohen Summen eines Investments sind verlockend. Sie sind aber kein Garant dafür, dass dein Unternehmen besser und schneller wächst.
6. Exit
Investor*innen drängen oft auf eine klare Exit-Strategie, wie einen Verkauf oder Börsengang. Was aber, wenn du weitere Wachstumsmöglichkeiten für dich im Unternehmen siehst oder sich deine Prioritäten ändern? Deine private Situation kann dazu führen, dass du dich, obwohl zu Beginn nicht absehbar, neu entscheidest und im Unternehmen bleiben möchtest. Märkte können sich innerhalb kurzer Zeit so verändern, dass ein Börsengang nicht infrage kommt oder weniger attraktiv scheint.
Mit Bootstrapping kannst du langfristige Ziele verfolgen, ohne gezwungen zu sein, das Unternehmen zu verkaufen. Damit erweitert sich dein Planungshorizont, vor dem du Entscheidungen anders treffen wirst. Du lässt dir alle Möglichkeiten offen und verhinderst damit unnötigen Druck, der sich in Fehlentscheidungen niederschlagen könnte.
7. Mehr Gewinn für dich
Da du keine Anteile an Investor*innen abgibst, gehört dir der Erfolg – und der finanzielle Gewinn – allein. Zusätzlich behältst du die volle Kontrolle über die finanzielle Strategie deines Unternehmens. Ohne externe Investor*innen gibt es keinen Druck, kurzfristige Renditen zu liefern oder Geschäftsentscheidungen an den Erwartungen Dritter auszurichten.
Ein weiterer Vorteil: Du hast die Freiheit, in innovative Produkte zu investieren, dein Team fair zu entlohnen oder soziale und ökologische Verantwortung zu übernehmen. Kurzum: Du entscheidest, wohin dein Geld fließt. Natürlich bedeutet das auch, dass du das volle finanzielle Risiko trägst. Doch gerade dieser Druck kann ein starker Antrieb sein, effizient zu wirtschaften und kluge Entscheidungen zu treffen. Während Unternehmen mit Investor*innen oft auf schnelles Wachstum setzen müssen, wird dein Einsatz direkt belohnt, ohne dass ein großer Teil an Dritte abgegeben werden muss.
Wann du kein Bootstrapping betreiben solltest
Bootstrapping eignet sich nicht für jede Gründung. Es gibt einige gute Gründe, auf Fremdkapital zurückzugreifen.
Kapitalintensive Branchen: Jede Branche bringt andere Voraussetzungen mit sich. Wer im Bereich Forschung und Entwicklung aktiv ist oder Entwickler*innenteams beschäftigt, braucht mehr Input und wird erst später rentabel. Eine Bootstrapping-Lösung würde dafür keine ausreichende Finanzierungsgrundlage bieten.
Plattformen brauchen schnelles Wachstum: Einige Geschäftsmodelle dürfen in Ruhe reifen, andere sind auf schnelles Wachstum angewiesen. Dazu zählen etwa Plattformen, die sich in kürzester Zeit große Marktanteile sichern müssen, um überhaupt bestehen zu können. Für diese aggressive Wachstumsstrategie benötigen Gründende hohe Summen, die neben dem technischen Ausbau vor allem in Marketing und Vertrieb fließen und meistens von den Gründenden selbst nicht aufgebracht werden können.
Künstliche Intelligenz: Die KI-Branche boomt und damit der Bedarf an hochspezialisierten Arbeitskräften. Um diese zu gewinnen, musst du hohe Summen einsetzen, denn andere Start-ups brauchen auch Entwickler*innen, und entsprechend hoch ist der Druck am Arbeitsmarkt.
Drei Bootstrapping-Erfolgsfaktoren
Mit unserem Unternehmen sind wir auf dem besten Weg, Marktführer der Geothermie-Branche zu werden. Dass uns das gelungen ist, führe ich vor allem auf diese Faktoren zurück:
Stabile Geschäftspartnerschaften: Die Tragfähigkeit eines Unternehmens hängt ein gutes Stück weit davon ab, wie gut dein Netzwerk ist. Gerade im B2B-Bereich zieht ein gelungener Auftrag weitere nach sich, die Reputation wächst, man wird empfohlen. Das zahlt sich aber nicht nur kurzfristig aus, sondern auch langfristig, wenn auch in schwierigen Phasen die Auftragslage stimmt.
Vertrieb aufbauen: Wir haben früh damit begonnen, einen kompetenten Vertrieb aufzubauen. Jede Bohrung ist ein individuelles Werk und unsere Kund*innen haben zu Beginn einer Zusammenarbeit keine klare Vorstellung davon, wie umfangreich ein Geothermie-Projekt tatsächlich ist. Die intensive Beratung ist notwendig und führt dazu, dass sich Kund*innen gut betreut fühlen und uns für weitere Projekte buchen.
Ideen aufgeben, wenn es der Markt verlangt: Nicht immer ist die erste Idee auch die beste. Als wir realisierten, dass unsere Plattform-Idee trotz aller Bemühungen einfach nicht ausreichend angenommen wird, sorgte unser Kontakt zu Buderus/Bosch dafür, dass wir unseren Fokus veränderten. Die Geothermie-Branche war damals noch jung, und mithilfe unseres mittlerweile langjährigen Geschäftspartners gelang uns der Sprung in ein vielversprechendes, zukunftsorientiertes Marktsegment.
Fazit
Bootstrapping kann eine lohnende Strategie für Gründende sein, die unabhängig bleiben und nachhaltig wachsen wollen. Wenn sich auch nicht jede Branche dafür eignet, ist Bootstrapping doch in vielen Fällen der Schlüssel zum Erfolg.
Entscheidend dabei sind stabile Partnerschaften, ein starker Vertrieb und die Bereitschaft, flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren. Wer strategisch handelt, kann auf diese Weise ohne Investor*innen große Erfolge erzielen – und den vollen Gewinn genießen.
Kaffee-Start-up ciao coffee sichert sich sechsstelliges Pre-Seed-Investment
Das Münchner Start-up ciao coffee – 2024 von Tobias Hollaus, Felix Hellenberg, Dennis von Bismarck und Anton Reich gegründet – hat eine Finanzierung im mittleren sechsstelligen Bereich abgeschlossen, um die Kategorie Kaffee neu zu denken.

Kaffee ist weltweit eines der beliebtesten Getränke – und zugleich ein unterschätztes ökologisches und gesundheitliches Problem: Für eine einzige Tasse werden bis zu 140 Liter Wasser benötigt. Der industrielle Anbau fördert Monokulturen, bedroht die Biodiversität und geht oft mit fragwürdigen Arbeitsbedingungen einher. Zugleich vertragen viele Menschen normale Kaffeebohnen aufgrund der Kaffeesäure schlecht: Doch gute Alternativen fehlen. Genau hier setzt ciao coffee an. Gegründet wurde ciao coffee 2024 von Tobias Hollaus, Felix Hellenberg, Dennis von Bismarck und Anton Reich. Das Team vereint jahrzehntelange Erfahrung in FMCG, Food-Innovation und Markenaufbau – unter anderem mit Stationen bei yfood, foodspring, Mondelez und Jacobs.
Statt auf Kaffeebohnen setzt das Getränk auf natürliche Zutaten wie Roggen, Gerste, Zichorie und Löwenzahnwurzel, die allesamt in Europa angebaut werden. Die funktionale Rezeptur kombiniert eine präzise dosierte Menge Koffein mit einem speziell abgestimmten Vitamin-B-Komplex und Eisen. Das Ergebnis ist ein langanhaltender Wach- und Fokuseffekt – ganz ohne Zucker- oder Koffeincrash, wie er bei klassischen Energy Drinks häufig auftritt.
Ciao coffee versteht sich als bewusste Alternative zum konventionellen Eiskaffee – mit funktionalem Mehrwert und nachhaltiger Rohstoffbasis. Der Claim „The Better Way to Wake Up“ bringt den Anspruch auf den Punkt: ein Getränk für eine Generation, die Wert auf mentale Leistungsfähigkeit und ökologisch verantwortungsvollen Konsum legt. „Mit ciao coffee wollen wir Kaffee neu denken – nachhaltiger, funktionaler, gesünder. Genuss, Innovation und Verantwortung schließen sich nicht aus. Warum also alles lassen, wie es ist, wenn es auch besser geht?“, sagt Anton Reich, Co-Founder von ciao coffee.
Trotz früher Phase überzeugt ciao coffee bereits im Markt: Gelistet in über 500 REWE-Märkten (Süd, Nord, Mitte), bei EDEKA (Südwest, Rhein-Ruhr) sowie in rund 100 Filialen von Billa Plus in Österreich. Die Drehzahlen liegen laut Unternehmen auf Augenhöhe mit etablierten RTD-Marken wie Starbucks, Emmi oder Mövenpick.
Ciao coffee adressiert Milliardenmarkt und überzeugt Investor*innen
Das Start-up trifft zwei Trends zugleich: den Wunsch nach gesunder Leistungsfähigkeit und nachhaltigem Konsum. Der Markt für funktionale Getränke wächst dynamisch und wird allein in Europa auf mehrere Milliarden Euro geschätzt. Gleichzeitig steigt die Zahl der Konsument*innen, die Unverträglichkeiten beim Kaffee haben. Ciao coffee bietet ihnen eine nachhaltigere, funktionaler, und gesündere Alternative.
Im Rahmen der Pre-Seed-Runde konnte das Start-up namhafte Angels des Business Angel Netzwerk better ventures aus dem Konsumgüter-, Medien- und Retailbereich überzeugen (darunter Christoph Behn, Kathrin Pucknat und Thomas Gros). Das frische Kapital soll in den Markenaufbau, den Ausbau des Retail-Geschäfts und die Produktentwicklung fließen.
MaritimeTech-Start-up Tilla sichert sich 2-Mio.-Euro.-Finanzierung
Tilla wurde 2021 von Narayan Venkatesh und Niklas Weidmann in Berlin gegründet, um Crewwechsel (Crewing) auf Handelsschiffen zu automatisieren und damit effizienter zu machen.

Das Berliner Maritime-TechStart-up Tilla hat eine Finanzierungsrunde in Höhe von zwei Millionen Euro erfolgreich abgeschlossen. Mit dem frischen Kapital soll die Crew-Logistik-Plattform von Tilla weiterentwickelt und das internationale Wachstum des Unternehmens vorangetrieben werden.
Angeführt wird die Runde vom Venture-Capital-Fonds Motion Ventures, das erst kürzlich einen 100-Millionen-Dollar-Fonds für Investitionen in maritime Technologien aufgelegt hat. Dazu kommt eine strategische Beteiligung von EXMAR, einem renommierten belgischen Schifffahrtsunternehmen mit langer Geschichte unter der Leitung der Familie Saverys. Mit dieser Finanzierungsrunde erhöht sich die Gesamtfinanzierung von Tilla seit der Gründung im Jahr 2021 auf insgesamt vier Millionen Euro.
Die neuen Mittel will Tilla dafür nutzen, die Funktionalitäten der Plattform weiterzuentwickeln, neue Märkte wie die APAC-Region und den Mittelmeerraum zu erschließen und das global agierende Team deutlich zu vergrößern.
Crewwechsel neu gedacht
Tilla wurde 2021 mit dem Ziel gegründet, das Management von Crewwechseln in der Handelsschifffahrt umfassend zu modernisieren und zu digitalisieren. Jedes Jahr finden in der Schifffahrt rund zehn Millionen Crewwechsel statt, mit geschätzten Gesamtkosten von 12 Milliarden US-Dollar. Der Großteil der hierfür notwendigen Prozesse ist immer noch manuell und fragmentiert. Die Koordination per Telefon, E-Mail und Excel führt zu Ineffizienz, Fehlern und hohen Kosten.
Tilla hat eine digitale, KI-basierte Plattform entwickelt, die dieses Problem löst. Sie ermöglicht es Crewing-Teams, Crewwechsel zu planen, zu überwachen und laufend zu optimieren. Dabei werden alle relevanten Datenquellen integriert – von Schiffsfahrplänen und Crew-Daten über Informationen von Hafenagenturen und Echtzeit-Flugdaten bis zu Reiseanforderungen. Die Plattform deckt den gesamten Crewwechsel-Prozess ab, von der Planung über die automatisierte Flugbuchung bis hin zu Abrechnung und Reporting, und lässt sich nahtlos in bestehende Crewmanagement-Systeme integrieren. So lassen sich mit Tilla die Kosten für Crewwechsel um bis zu 24 Prozent und der Zeitaufwand um bis zu 40 Prozent senken.
Seit Gründung hat Tilla das Vertrauen vieler namhafter Akteure der Branche gewonnen. Zu seinen Kunden zählen unter anderem Peter Döhle Schiffahrts-KG, Essberger, Stödig Shipmanagement, Wilson, EXMAR und Seatrade. Tilla hat bis heute mehr als 35.000 Crew-Reisen abgewickelt, ist auf über 500 Schiffen im Einsatz und unterstützt Kunden und Nutzer in zehn Ländern.
Niklas Weidmann, Mitgründer und Geschäftsführer von Tilla, sagt: „Unsere Vision ist es, globaler Marktführer im Bereich Crew-Logistik zu werden und jeden einzelnen Crewwechsel weltweit zu optimieren. Die Finanzierung bringt uns diesem Ziel einen großen Schritt näher. Wir sind stolz, zwei so renommierte, komplementäre Partner gewonnen zu haben. Sie werden uns dabei unterstützen, schneller und trotzdem nachhaltig zu skalieren, unser Team zu vergrößern, unsere Marktposition zu stärken und in neue Regionen zu expandieren.“
Narayan Venkatesh, Mitgründer und Geschäftsführer von Tilla, ergänzt: „Das Investment kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt: Weltweit wächst der Bedarf an digitalen Lösungen für die Crew-Logistik. Tilla ist ein Technologieunternehmen mit tiefem Verständnis für die Abläufe im Crewmanagement. Nach vier Jahren Arbeit mit unseren Kunden in Europa haben wir eine äußerst starke, praxiserprobte Plattform. Mit Motion Ventures und EXMAR an unserer Seite können wir nun international skalieren und unsere Plattform gezielt weiterentwickeln, etwa um KI-gestützte Planungs-Features und umfassende Finanzfunktionen.”