Namensstreit beendet: Aus Volabo wird Molabo


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Das Start-up Volabo produziert die weltweit ersten Elektroantriebe, welche bei berührsicheren Spannungen von 48 Volt eine Dauerleistung von 50 Kilowatt erbringen können. Grund dafür ist unter anderem der innovative Aufbau des Elektromotors. Nach 4 Jahren auf dem Markt wird das Unternehmen ab dem 20. Juli 2020 nun seinen Namen auf ‚Molabo‘ ändern. Grund dafür ist der Einspruch eines großen Konzerns.

Das Start-up aus Ottobrunn bei München agiert nun schon seit fast vier Jahren unter dem Namen ‚Volabo‘ auf dem Markt. Zuerst als Entwicklungsdienstleister für die von ihnen entwickelte ISCAD Technologie, nun als Produzent der weltweit ersten 48 Volt Elektromotoren mit 50 Kilowatt in Serie.

Wie das Start-up nun bekanntgab, vollzieht es eine Namensänderung: Ab dem 20. Juli 2020 wird man nach Außen nur mehr unter dem Namen „Molabo“ auftreten. Grund dafür ist der Einspruch eines großen Konzerns gegen den Markennamen Volabo.

„Als wir den Markennamen ‚Volabo‘ anmeldeten, haben wir natürlich mit Hilfe unserer Anwälte alle nötigen Backgroundchecks vorgenommen. Es sah alles gut aus“, erzählt Patzak, „aber es kommt natürlich nicht immer alles wie geplant“. Innerhalb einer Frist von drei Monaten nach dem Tag der Veröffentlichung der Eintragung einer Marke kann Wiederspruch erhoben werden. „Am letzten Tag der Frist wurde Einspruch gegen den Namen ‚Volabo‘ eingereicht“, berichtete Patzak.

Das Verfahren dauerte fast drei Jahre. Am Ende wurde zugunsten des Konzerns entschieden. „Gegen die Rechtsabteilung von so großen Konzernen hat man als junges Unternehmen meist keine großen Chancen“, kommentiert Patzak.

Weiter Vollgas unter den Namen Molabo

Der neue Name für das Unternehmen ist Molabo. Der Name steht dabei für 'Motor Laboratory' und schafft eine Verbindung zu den Wurzeln der Firma, die an der Universität der Bundeswehr München entstanden ist. Die Homepage ist unter www.molabo.eu erreichbar. Das neue Logo wurde in Anlehnung an das alte gestaltet, wobei die weißen Linien in dem M die Stäbe des von Molabo entwickelten Statorkäfigs symbolisieren. Molabo verwendet im Stator, dem feststehenden Teil des Elektromotors, Stäbe anstelle von Wicklungen.

Das Unternehmen lässt sich durch die Namensänderung nicht den Wind aus den Segeln nehmen. Mit einem neuen Namen kommt auch ihr erstes Produkt auf den Markt: der Elektroantrieb ISCAD V50. Der Antrieb ist nach der Sportbootrichtlinie qualifiziert und wiegt inklusive Controller gerade einmal 45 Kilogramm. Der Antrieb ist ab sofort bestellbar und die ersten Exemplare werden bereits im Dezember 2020 verfügbar sein. Zusammen mit der Firma Hechinger produziert Molabo den neuen ISCAD V50 Antrieb auf höchstem Qualitäts- und Industriestandard.

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Berliner KI-Plattform Langdock sammelt 3 Mio. USD ein

Die 2023 gegründete KI-Plattform Langdock will den Zugang für die europäische Unternehmenslandschaft zur generativen KI demokratisieren und sichert sich dazu eine Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 3 Mio. US-Dollar.

Langdock, die 2023 von Lennard Schmidt, Tobias Kemkes und Jonas Beisswenger gegründete KI-Plattform, mit der Unternehmen jeder Größe, von großem Konzern bis Scale-up, große Sprachmodelle (Large Language Models, LLMs) nutzen und gleichzeitig ihre Daten kontrollieren können, hat heute eine Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 3 Millionen US-Dollar erhalten. Lead-Investoren sind General Catalyst und La Famiglia. Y Combinator und bekannte deutsche Gründer wie Rolf Schrömgens (Trivago), Hanno Renner (Personio), Johannes Reck (GetYourGuide) und Erik Muttersbach (Forto) sowie über 25 weitere Angel-Investor*innen beteiligen sich ebenfalls an der Runde.

LLMs als Wettbewerbsvorteil

Langdock will europäischen Unternehmen die Werkzeuge an die Hand zu geben, mit denen sie moderne LLM-Technologie sicher in ihre Arbeitsabläufe integrieren können. Dank der modellunabhängigen Plattform können sie mehr Aufgaben an LLMs delegieren und gewährleisten gleichzeitig Sicherheit und Compliance.

Mit Langdock können Teams:

  • gemeinsam an Dialogen und Prompts arbeiten sowie Prompt-Bibliotheken erstellen;
  • je nach Bedarf mehrere LLMs verwenden;
  • ihre Dokumente und ihr gesamtes Unternehmenswissens durch die Integrationen mit anderen Softwaretools in den Arbeitsbereich mit nahtlosem Zugriff einbinden, der durch die Generierung erweitert wird;
  • von einem GPT-ähnlichen Assistenten profitieren und
  • E-Mails und Textzusammenfassungen automatisiert erstellen.

Mehr als 40 Unternehmen arbeiten bereits mit Langdock zusammen, darunter das Wissenschafts- und Technologieunternehmen Merck. Der deutsche Konzern hat schon früh generative KI für die Arzneimittelforschung und zur Unterstützung seiner Teams eingesetzt. Dieses Jahr hat das Unternehmen zusammen mit Langdock die myGPT-Suite eingeführt, die inzwischen 64.000 Mitarbeiter*innen nutzen. Die Implementierung bei Merck dauerte von der Vereinbarung bis zum unternehmensweiten Einsatz nur drei Monate.

Darüber hinaus arbeiten schnell wachsende Techunternehmen wie GetYourGuide, HeyJobs und Forto mit der KI-Plattform. Diese Zusammenarbeit mit Techunternehmen, die sich schnell weiterentwickeln, ermöglicht anderen Unternehmen die Best-Practices der Branche einfach übernehmen, wenn sie die KI-Plattform nutzen. Ihnen bietet Langdock Sicherheit auf Unternehmensniveau, Cloud- und On-Premises-Lösungen sowie eine intuitive Chat-Schnittstelle, über die Kolleg*innen abteilungsübergreifend auf LLMs zugreifen können.

Lennard Schmidt, Mitbegründer und CEO von Langdock, sagt: “Es ist dringend notwendig, dass Unternehmen in Europa LLMs nutzen, da die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter schrumpft. Allein in Deutschland wird die Zahl der Erwerbstätigen um sieben Millionen zurückgehen. Diese gigantische Zahl macht deutlich, wie wichtig intelligentere und effizientere Prozesse in Unternehmen sind und wie entscheidend es ist, dass die Mitarbeitenden ihre Produktivität steigern können. Gleichzeitig sind Unternehmen im Umgang mit sensiblen Daten vorsichtig. Durch die Zusammenarbeit mit Langdock können sie die Kontrolle über diese behalten und gleichzeitig das Wissen und die Leistung ihrer Teams auf sichere Weise steigern.”

Walid Mehanna, Chief Data & AI Officer bei Merck, sagt: “Als frühe Anwender von GenAI sehen wir einen Paradigmenwechsel in der Art und Weise, wie Software es unseren Teams ermöglichen kann, ihren Arbeitsalltag effizienter zu gestalten. Für uns ist die Zusammenarbeit mit Langdock entscheidend, um bei Merck eine KI-gestützte Umgebung zu schaffen, die Datensicherheit und Compliance zulässt und gleichzeitig eine Kultur der kontinuierlichen Weiterentwicklung und des Lernens fördert.”

Mathieu Bastian, Director of Data Products, ML/AI bei GetYourGuide, sagt: “Wir brauchten eine leistungsstarke und sichere KI-Plattform, um GenAI-Lösungen schneller bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einführen zu können. Langdock verfügt hier bereits über ein beeindruckendes Produktangebot. Aber noch wichtiger ist, dass wir mit dem großartigen Langdock-Team zusammenarbeiten werden, um die Entwicklung in den kommenden Monaten und Jahren voranzutreiben.”

Berliner FinTech FINLIUM sichert sich über 500.000 Euro Angel-Funding

In seiner zweiten Angel-Runde sichert sich das 2018 von Dr. Florian Mann, Dr. Adrian Fabarius, Carsten Mann und Jan Liero gegründete FINLIUM mehr als 500.000 Euro, u.a. von der „Unternehmerin des Jahres“ Katrin Stark.

In Deutschland investieren nur 17,6 Prozent aller Menschen in die Aktienmärkte. Auch wenn die Quote seit der Finanzkrise 2008 kontinuierlich steigt, hat sie damit doch nur wieder das Niveau von 2001 erreicht. Deutschland tritt also auf der Stelle. Der Grund: Der Aktienmarkt bzw. die vorhandenen Geldanlageprodukte sind zu volatil und damit in der Wahrnehmung der meisten Laien zu riskant. Lieber verzichten die Menschen auf Rendite, statt die wenigen Ersparnisse zu „verzocken“.

Genau diese Menschen zu erreichen ist die Vision von FINLIUM. Mit Geldanlage-Produkten, die so stabil sind, dass ein entspannter Vermögensaufbau möglich wird und die Menschen ihre Angst vor der Börse verlieren. Diese Vision konnte nun bereits zum zweiten Mal namhafte Business-Angel überzeugen, die zusammen mehr als 500.000 Euro investieren. In dieser Runde mit dabei sind:

Katrin Stark, Unternehmerin des Jahres 2023 von Payment & Banking, ex-McKinsey, ex-Commerzbank, ex-Deutsche Bank,

Frank Müller, Mitgründer Annerton, FinTech & Blockchain Lawyer,

Michael Bonacker, langjähriger Bank-Manager u.a. bei Commerzbank und UBS Group, ex-McKinsey, heute Investor,

Geng Jun Wu, Gründer Pateo Investments und finteo, ex-Citibank,

Adrian Hurler, Steubing, ex-Goldman Sachs, ex-Deutsche Bank

sowie der CEO eines Brokers, ein Berliner Unternehmer und ein Family Office.

Stable-Return erstmals für Privatanleger*innen

Nach mehreren Jahren der Entwicklung ist FINLIUM seit November 2022 mit seinem ersten Produkt am Start: Einem “stable return”-Fonds für Privatanleger*innen. Die eigens entwickelte Investment-Technologie steuert den Fonds nahezu autonom. Der Algorithmus schafft mit dem Einsatz von Aktienindexoptionen einen dynamischen Renditekorridor, der mit einem Anleihenportfolio kombiniert wird. Das Ergebnis im ersten Fondsjahr: eine Rendite wie am Aktienmarkt mit ca. 8% p.a. bei deutlich reduziertem Risiko. FINLIUM verdient erfolgsabhängig und wendet sich direkt an die Anleger (D2C), anstatt provisionsbasierte Drittvertriebe zu nutzen. Das FinTech konnte damit nach eigenen Angaben bereits mehr als 2.000 Kund*innen überzeugen und das Fondsvolumen innerhalb von etwas mehr als einem Jahr von 1 Million auf 17 Millionen Euro vervielfachen.

Mit dem neuen Funding wollen die Gründer Dr. Florian Mann, Dr. Adrian Fabarius, Carsten Mann und Jan Liero verschiedene Produktinnovationen an den Markt bringen, ihr Content-Marketing weiterentwickeln und eine institutionelle B2B-Tranche des Fonds auflegen. Zudem wird das Team weiter ausgebaut.

Gründer*in der Woche: Stefan Sucker - er hat KI im Blut

Der Bremer Serial Entrepreneur Stefan Sucker will mit seinem neuesten „Start-up-Baby“ Axontic unseren digitalen Arbeitsalltag auf eine neue, das heißt kreativere und produktivere Stufe stellen.

Stefan Sucker ist kein Start-up-Neuling. Bereits vor 24 Jahren hob er gemeinsam mit seinem Freund und Geschäftspartner Vicente Diaz Fernandez die We4IT GmbH aus der Taufe und verwirklichte damit seinen Wunsch nach der Freiheit, eigenständig innovative Ideen verwirklichen zu können. „Wir waren getrieben von der Überzeugung, dass wir mit unserer Kreativität und unserem Engagement einen bedeutenden Beitrag im Bereich der Informationstechnologie leisten können“, erinnert sich Sucker.

Schnelles Handeln statt Warten auf Perfektion

Den Beginn jeder Neugründung markiert eine Idee, eine Vision. Dass diese in der Regel nicht völlig ausgereift oder gar bereit für den Markt ist, stellt für den erfahrenen Gründer und Unternehmer weniger ein Hindernis dar als vielmehr einen Normalzustand, der sogar Vorteile birgt: „Mit einer noch nicht perfekten Idee zu starten, ist nicht nur machbar, es ist eigentlich der Weg, wie die Dinge in der Start-up-Welt laufen“, so Sucker, und er ergänzt: „Es geht darum, ins Handeln zu kommen, nicht um Perfektionismus. Im Herzen jedes Unternehmertums steht das Lean-Startup-Prinzip, bei dem du mit einer Basisversion deines Produkts, deinem Minimum Viable Product (MVP) beginnst. Warum? Weil echtes Feedback von echten Nutzern unbezahlbar ist und es dir ermöglicht, deine Idee schnell auf die konkreten Kundenanforderungen hin zu verfeinern.“

Das Warten auf Perfektion kann Sucker zufolge sogar eine Falle sein: „In unserer schnelllebigen Technologiewelt ändern sich Dinge blitzschnell, und eine zu starke Fixierung auf Perfektion kann dich ins Hintertreffen bringen. Die Herausforderung liegt darin, schnell zu sein und gleichzeitig die Qualität nicht aus den Augen zu verlieren. Es ist die klassische Gratwanderung zwischen Geschwindigkeit und Sorgfalt.“

Lern- und Anpassungsfähigkeit betrachtet der erfahrene Gründer in diesem Zusammenhang als den wahren Geist des Unternehmertums. Ein Produkt muss zunächst einmal gut genug für den Start sein und dann, basierend auf User*innen-Feedback, kontinuierlich wachsen.

Zukunftsweisender Entschluss: auf KI setzen

Wie das Ergebnis kontinuierlichen Wachstums liest sich auch die Story on Axontic: Bereits 2001, kurz nach dem Zusammenbruch der New Economy hebt Sucker mit seinem Partner Vicente Diaz Fernandez We4IT aus der Taufe. Das fortschrittliche Unternehmen soll sich im Großraum Bremen schnell zu einer wahren Start-up-Schmiede entwickeln und bereits 2012 mit der Bankensoftware Financial Solutions die erste Ausgründung nach sich ziehen.

Fünf Jahre später folgt JUST ADD AI mit dem zukunftsweisenden Entschluss, künstliche Intelligenz (KI) zu einem Fokusthema zu erklären. Innovative und praxisnahe Ideen stehen dabei im Vordergrund, so wird zum Beispiel im Schulterschluss mit dem Fußballverein Werder Bremen eine Scouting-Plattform entwickelt. Dieses Tool entschlüsselt mithilfe einer KI die bisweilen doch sehr unterschiedlichen Berichte von Talent-Scouts im Fußball und kombiniert sie nach umfassender Analyse exklusiv mit Spielerdaten von transfermarkt.de.

KI-basierte Kamerasysteme zur zielsicheren Steuerung von Industrierobotern, die Entwicklung des Prototyps einer selbstfahrenden Straßenbahn, flexible Lösungen zur Datenverarbeitung auf der Internationalen Raumstation ISS, personalisierte Chatbots für Unternehmen, industrielle Qualitätsprüfung per Deep Learning – JUST ADD AI operiert schnell, innovativ und breit aufgestellt.

E-Mail-Management-Lösung Mailissa

Vor allen Dingen leitet diese Unternehmensentwicklung eine neue Richtung für Sucker ein. Die Weichen für die Ausgründung von Axontic sind gestellt: Die Idee nimmt Form an, als das Team das enorme Potenzial der Software Mailissa erkennt. Das neue Programm ist eine E-Mail-Management-Lösung für die Microsoft-365-Landschaft und zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie den Umgang mit Microsoft Office auf mehreren Ebenen erleichtert.

„Intern standen wir vor der komplexen Aufgabe, ein Produkt zu entwickeln, das sowohl als Software-as-a-Service als auch als Enterprise-Installation funktioniert, wobei es in beiden Fällen die gleichen Funktionalitäten bereitstellen muss. Das war angesichts der großen Unterschiede in den verfügbaren APIs für die verschiedenen Plattformen besonders herausfordernd. Wir mussten eine flexible und robuste Lösung entwickeln, die in unterschiedlichen Umgebungen gleich effizient arbeitet“, erinnert sich Sucker an die Startphase.

Kurz erklärt: Mailissa ist ein Microsoft Outlook Add-in, kann also ganz einfach aus dem Microsoft Store geladen werden, verbindet sich mit Outlook und wir dort zu einer hilfreichen „Mitarbeiterin“. Viele Unternehmen arbeiten mit Gruppen-Postfächern, in denen sich bisweilen auch mehrere Mitarbeitende tummeln. Welche E-Mail wurde bereits beantwortet, an welchem Kontakt hängen noch unbearbeitete To-do’s, wo gilt es, über mehrere Abteilungen Inhalte oder Ideen auszutauschen, ohne jede Nachricht x-fach weiterzuleiten? Eine Zuweisung von Aufgaben und Zuständigkeiten erfolgt vielerorts über weitere Business-Tools wie Asana oder Slack.

Mailissa bündelt all diese Kommunikationsmethoden und verschlankt so Arbeitsprozesse, denn das Programm kann an jede beliebige Drittanwendung angedockt werden. Das wichtigste Feature ist aber das automatisierte Dokumenten­management: „Eine weitere Herausforderung war die Integration der KI in unser Produkt. Wir wollten sicherstellen, dass unsere KI auch offline, also ohne Cloud-Service, nutzbar ist, um maximale Flexibilität und Datensicherheit zu bieten.“

KI erobert mit großen Schritten den Arbeitsalltag, die neue Technologie birgt unzählige Möglichkeiten, schürt aber auch Unsicherheiten. Stefan Sucker verfolgt diesbezüglich einen niedrigschwelligen Ansatz: „Unser Ziel ist es, durch den Einsatz von KI den Menschen von seinen Routinearbeiten zu entlasten, sodass er sich auf die kreativen und strategischen Aspekte seiner Arbeit konzentrieren kann. Wir glauben fest daran, dass Technologie dazu dienen sollte, die menschliche Produktivität und Kreativität zu steigern, und nicht nur eine reine Arbeitslast zu sein.“

Für Veränderung offen bleiben und Strategien anpassen

Aufbauen konnte Sucker bei der Axontic-Gründung auf seinen Learnings aus 24 Jahren als Serial Entrepreneur: „Der Schlüssel liegt im grundlegenden Verständnis der Kundenbedürfnisse. Starte mit einem klar definierten Problem, das du lösen möchtest, und baue dein Produkt oder deine Dienstleistung um dieses Problem herum auf. Bleib dabei immer offen für Rückmeldungen deiner Kunden, denn dieses Feedback ist Gold wert.“ Die Tatsache, dass jede Neugründung mal einen steinigen und kurvenreichen Weg einschlagen kann, betrachtet Sucker mit hanseatischer Gelassenheit: „Man muss offen für Veränderung bleiben und auch mal Strategien anpassen, wenn sich neue Informationen oder Gelegenheiten ergeben. Ich glaube, Anpassungsfähigkeit und Unabhängigkeit sind entscheidende Faktoren, wenn man am Markt bestehen will – zum Beispiel würde ich auch nie zu starke Abhängigkeiten zu Kunden, Banken oder Lieferanten entstehen lassen.“

Vor allem aber umgibt Sucker sich stets mit einem starken Team, das seine Vision teilt: „Mir ist wichtig, dass sich die Menschen bei Axontic in ihren Fähigkeiten ergänzen, und dass unser Netzwerk nicht nur Unterstützung und Ratschläge bietet, sondern auch Türen zu neuen Geschäftsmöglichkeiten und Wachstum öffnet.“

Neben dem erklärten Ziel, die Arbeitsroutinen in Unternehmen zu vereinfachen, sieht Sucker Axontic als zukünftigen Marktführer im Bereich des E-Mail-Managements. Dazu möchte er die IT-Lösungen über die Grenzen von Microsoft hinaus erweitern und beispielsweise auch in Plattformen wie Google integrieren. Der Weg dorthin: eine enge Zusammenarbeit mit den Kund*innen. „Das ist ein Kernaspekt unserer Geschäftsstrategie. Wir glauben fest daran, dass der Erfolg in der Fähigkeit liegt, sich dynamisch an die sich ständig ändernden Anforderungen der Geschäftswelt anzupassen. Durch den kontinuierlichen Dialog und das Feedback unserer Kunden können wir uns stetig weiterentwickeln und verbessern“, so Stefan Sucker abschließend.

BLUU Seafood startet erste Pilotanlage für kultivierten Fisch in der EU

Das 2020 in Lübeck von Dr. Sebastian Rakers und Simon Fabich gegründete Food-BioTech-Start-up BLUU Seafood eröffnet in Hamburg seinen neuen Hauptsitz mit der ersten Pilotanlage für kultivierten Fisch in Europa und bereitet sich auf den Markteintritt vor.

Das Food-BioTech BLUU Seafood, das erste Unternehmen Europas, das sich auf die kommerzielle Herstellung von kultiviertem Fisch spezialisiert hat, hat heute offiziell die erste Pilotanlage in Europa in Betrieb genommen. Mit dem Umzug von Lübeck an den neuen Standort in der Marzipanfabrik in Hamburg-Altona verlässt das Start-up den Labormaßstab.

Fischprodukte – ganz ohne Tierleid

Das Unternehmen entwickelt und produziert auf rund 2.000 Quadratmetern echte, schmackhafte Fischprodukte – ganz ohne Tierleid und Umweltzerstörung. In den neuen Fermentern mit einer derzeitigen Gesamtkapazität von 65 Litern und einem Ausbaupotenzial auf bis zu 2.000 Liter ist BLUU Seafood in der Lage, Muskel-, Fett- und Bindegewebszellen von Atlantischem Lachs und Regenbogenforelle in deutlich größeren Mengen als bisher zu züchten. Bei optimaler Temperatur sowie der entsprechenden Sauerstoff- und Nährstoffversorgung wachsen und teilen sich die tierischen Zellen genauso, wie sie es im lebenden Fisch auch tun. Die aus der Zellmasse entstehenden Fischprodukte wie beispielsweise Fischstäbchen oder Fischbällchen sind gentechnikfrei und im Gegensatz zu vielen wild gefangenen Fischen frei von Schwermetallen und Mikroplastik. Sie gleichen konventionellen Produkten sowohl in Geschmack und Nährstoffgehalt als auch im Kochverhalten.

Next Step in Richtung industrielle Produktion

Mit der neuen Anlage und der damit einhergehenden Skalierung geht BLUU Seafood den nächsten Schritt in Richtung industrielle Produktion. Dr. Sebastian Rakers, Gründer und Geschäftsführer, erklärt: „Mit den Möglichkeiten an unserem neuen Standort können wir die Entwicklung unserer Produkte weiter vorantreiben und den künftigen Markteintritt mit kultiviertem Fisch intensiv vorbereiten. Damit legen wir den Grundstein für die Belieferung erster Märkte. In Hamburg haben wir ideale Bedingungen, weiter zu wachsen und die Herstellungskosten kontinuierlich zu senken.“ Momentan liegen die Kosten für die Produktion von kultiviertem Fisch zwar noch über dem Durchschnittspreis von Wild- und Zuchtfisch, doch mit wachsenden Kapazitäten wird sich das nach und nach ändern. „Wir werden nur dann einen echten Wandel zu mehr Nachhaltigkeit in unserer Ernährung erreichen, wenn Produkte auf Basis alternativer Proteine in größerer Stückzahl verfügbar und zugleich auch bezahlbar sind. Daran arbeiten wir bei BLUU“, betont Rakers. „Wenn die Skalierungsmöglichkeiten und Rahmenbedingungen stimmen, werden wir schon in drei Jahren in der Lage sein, kultivierten Fisch zu Preisen des Fischgroßhandels anzubieten. In dieser Entwicklung ist der neue Standort ein wichtiger Baustein.“

Erste BLUU Seafood-Zulassung Anfang 2025 im Visier

Obwohl sich kultivierter Fisch auf der Zellebene nicht von Wildfang oder Zuchtfisch unterscheidet, gilt er als neues Lebensmittel und wird in allen Märkten vor der Zulassung gründlich geprüft. So wird die Nahrungsmittelsicherheit gewährleistet. In Singapur, in den USA und in Israel gibt es bereits erste Zulassungen für kultiviertes Hühnchen, Wachtelfleisch und Rindfleisch. Auch die Zulassungsbedingungen für kultivierten Fisch sind durch die zuständigen Behörden bereits definiert. Aus diesem Grund rechnet BLUU Seafood Anfang 2025 mit einer ersten Zulassung in Singapur. Die USA sowie die Europäische Union sollen folgen.

samplistick: Beauty-Start-up sammelt sechsstellige Finanzierungssumme

Das von Daniela Mündler in Düsseldorf gegründete Beauty-Start-up samplistick bietet eine nachhaltige und digitale Lösung für konventionelle Kosmetikproben. Die Vorserie ist bereits ausverkauft, 2024 startet die Serienproduktion.

Kräftige Finanzspritze für das Düsseldorfer Beauty-Start-up samplistick: Mit rund 600.000 Euro geht Gründerin Daniela Mündler erfolgreich aus der Pre-Seed Runde hervor. Mit ihrem zum Patent angemeldeten Konzept konnte sie sowohl Händler*innen als auch Investor*innen begeistern. Ihre Idee ist so einfach wie überzeugend: Statt teurer und umweltbelastender Einwegproben erhalten Kund*innen einen Stick aus 100 Prozent recyceltem Kunststoff, der für sie im Fachhandel individuell mit ihrer Wunschprobe befüllt wird. Über Marke, Inhaltsstoffe und Co. informiert die samplistick-Consumer-App.

Das Potenzial: Jährlich könnten über 120 Milliarden „Pröbchen“ durch nachhaltige, recycelte Verpackungen ersetzt, Plastikmüll reduziert, individuelle Kund*innenwünsche erfüllt und hohe Investitionen auf Unternehmensseite eingespart werden.

Die samplistick-Gründerin und CEO Daniela Mündler kennt die Herausforderungen des Beauty Shoppings aus erster Hand: Sie bringt langjährige Erfahrung bei namhaften Beauty-Unternehmen wie L'Oréal und Douglas sowie als ehemalige Geschäftsführerin bei LVMH mit. Im Beauty-Markt konnte sie bereits das KaDeWe Berlin und die Parfümerieketten UNIQUE by baslerbeauty und MONPIERRE als Kunden und Kooperationspartner gewinnen. Außerdem beliefert samplistick seit April 24 die beiden NIVEA-Häuser (NIVEA-Flagship Stores) in Hamburg und Berlin, in denen den Kund*innen mit samplistick das volle Sortiment an NIVEA-Produkten zum Testen zur Verfügung steht.

Renommierte Business-Angels unterstützen die mehrfach prämierte Idee

An der erfolgreichen Pre-Seed Runde beteiligten sich sechs Business Angels mit insgesamt rd. einem Drittel der Finanzierungssumme: Dr. Bibi Hahn, Co-CEO bei Kienbaum, Kerstin Lehmann, Strategieberaterin und Senior Advisor bei EY-Parthenon, Susanne Fichtner-Feigl, CFO-as-a-Service, M&A Beratung bei ff2-consulting GmbH, Dr. Natalie Daghles, Partnerin und Co-Head M&A bei Noerr, Andreas Resch, Banker aus Frankfurt und Ulrike Spang-Lessow, CEO/Executive Consultant bei Futureproof Retail.

Samplistick wurde in das renommierte Förderprogramm Green Start-up der Deutschen Bundesstiftung Umwelt aufgenommen, das derzeit weniger als 10 Prozent der Bewerbungen bewilligt. Darüber hinaus konnte Daniela Mündler die Unterstützung mehrerer Banken gewinnen, darunter die NRW.BANK, die das Start-up mit dem Förderprogramm NRW.SeedCon unterstützt.

Dr. Claas Heise, Abteilungsleiter Venture und Seed Capital in der NRW.BANK, betont: „Wir brauchen in NRW mehr Gründerinnen und Gründer, die mit ihren Geschäftsideen dafür sorgen, dass wir in den Transformationsthemen vorankommen. Deshalb unterstützen wir auch samplistick gerne mit unseren Fremd- und Eigenkapitallösungen und begleiten das Team auf dem Weg, die Beauty-Branche nachhaltiger zu gestalten.“

Serienproduktion steht in den Startlöchern

Die Startbedingungen waren für die Gründerin herausfordernd: Der Konsumgütermarkt steht unter Druck und weibliche Alleingründerinnen machen mit 13 Prozent nur einen Bruchteil der Gründungen in der Start-up-Szene aus (Quelle: Female Founders Monitor 2022). Doch Mündler ist zuversichtlich, dass sich ihre Idee durchsetzt: samplistick ermöglicht Kund*innen verantwortungsbewussten, individuellen Konsum, Beauty-Hersteller*innen Kontakt zu interessierten Kund*innen sowie Einsparpotenziale und Händler*innen eine innovative und differenzierende Dienstleistung. Die Vorserie von 11.000 Exemplaren ist deutschlandweit bereits ausverkauft, noch in diesem Jahr geht das Start-up in die Serienproduktion in Deutschland.

Daniela Mündler zeigt sich angesichts dieser Entwicklungen erfreut: „Die erfolgreiche Pre-Seed-Finanzierungsrunde zeigt, dass die Idee der nachhaltigen Beauty-Wunschprobe trägt. Ich freue mich sehr, dass wir den Grundstein für einen erfolgreichen Marken- und Vertriebsaufbau gelegt haben und nun in die Serienproduktion gehen können – für eine persönlichere und nachhaltigere Beauty-Welt.“

GameChanger des Monats: Judes Family – die einfachste Stoffwindel der Welt

Im Durchschnitt fällt pro Kind in der Wickelzeit eine Tonne Restmüll an. Weil herkömmliche Windeln aus Verbundstoffen bestehen, sind sie nicht recycelbar. Bei der Entsorgung werden die Windeln verbrannt, die Reste als Sondermüll gelagert. Nele Schellschmidt und Leon von Klitzing haben eine Lösung für dieses Problem erarbeitet – und 2020 in München Judes Family gegründet. Mehr dazu im Interview mit Nele und Leon.

Wann und wie seid ihr auf die Idee zu Judes Family gekommen? Und was treibt euch als Unternehmer*innen im Sinne eines GameChangers an?
Leon:
Kurz nach der Geburt unseres Sohnes haben wir herausgefunden, was nach der Benutzung mit Einwegwindeln passiert – dass sie schädlich für die Umwelt sind und Plastik auf der Haut der Babys auch nicht gesund ist. Deshalb haben wir begonnen, Stoffwindeln zu verwenden, aber die gängigen Marken haben für uns nicht funktioniert. Die Windeln waren kompliziert in der Anwendung, haben oft nicht dicht gehalten und waren auch nicht besonders stilvoll – deshalb haben wir 2020 entschieden, die perfekten Stoffwindeln selbst zu entwickeln.

Was genau ist das Problem der klassischen Einwegwindeln?
Nele:
Windeln bestehen aus einer Mischung aus meist erdölbasiertem Plastik, chemischen Superabsorbern und weiteren Stoffen – und sind deshalb nicht recycelbar. Bei der Entsorgung werden die Windeln verbrannt, wobei immer Reste übrig bleiben, die als Sondermüll in Endlager gebracht werden. Dabei entstehen zum einen Risiken für die Umwelt, denn einen langfristigen Plan, wie dieser Sondermüll sicher verwahrt werden kann, gibt es nicht. Zum anderen entstehen Kosten für die Gesellschaft. Da Einwegwindeln etwa 10 Prozent des Restmülls in Deutschland ausmachen, sind sie ein relevanter Kostenfaktor in der Entsorgung.

Ihr setzt der Wegwerfwindel die Stoffwindel entgegen? Die Vorteile für die Umwelt liegen auf der Hand. Wie habt ihr es geschafft, die zumeist als wenig alltagstauglich oder altmodisch angesehene Stoffwindel modern und beliebt zu machen?
Leon:
Vor der Geburt unseres Sohnes hatten wir auch verschiedene Vorurteile: Ist das nicht unhygienisch? Halten die dicht? Ist es nicht unheimlich aufwendig? Wir haben auch unterschiedliche Stoffwindelangebote getestet, sie waren in der Handhabung jedoch viel zu kompliziert. Deshalb haben wir entschieden, eine eigene Stoffwindel für moderne Eltern zu entwickeln: simpel in der Anwendung und gleichzeitig stylisch. Unser Ziel war es, die einfachste Stoffwindel der Welt zu erschaffen – für Judes soll niemand eine Anleitung benötigen, es funktioniert ganz intuitiv. Die Handhabung ist genau wie bei einer Wegwerfwindel, es muss nichts gefaltet oder geknöpft werden. Mittlerweile wickeln über 20.000 Eltern mit Judes und seit 2021 sind wir die meist empfohlene Stoffwindel in Deutschland und Österreich.

Euer Produkt ist ja nicht die einzige Stoffwindel am Markt? Wie unterscheidet ihr euch mit Judes Family von anderen Anbietenden?
Nele:
Wir haben uns sehr viele Stoffwindeln verschiedener internationaler Marken angeschaut, sie analysiert und ihre jeweiligen besten Funktionen herausgearbeitet. Unsere Windeln bestehen aus einem fein aufeinander abgestimmten System, das sich optimal ergänzt: Es gibt eine wasserdichte Überhose und eine Innenwindel aus Bio-Baumwolle, die mit einem Klettverschluss geschlossen werden – ähnlich wie auch bei Einwegwindeln. In die Innenwindel wird zusätzlich ein Poo Paper eingelegt, das den Stuhlgang auffängt und nach Benutzung in den Restmüll kommt. Für die Innenwindel haben wir einen eigenen Stoff entwickeln lassen, der aus mehreren Lagen besteht, sehr saugfähig ist und bis zu 12 Stunden dicht hält. Die Innenwindel kann einfach bei 60 Grad gewaschen werden, die Überhose wird gelüftet und kann bei Bedarf auch in die Waschmaschine.

Gründer*in der Woche: Corinna Egerer - Business Networking, Quo vadis?

Im Gründer*in der Woche-Interview: Corinna Egerer, Gründerin und Managing Director der Frankfurt Digital Finance sowie Profi-Netzwerkerin. Wie Start-ups über ihre gewohnten Netzwerke hinauswachsen und neue, internationale Beziehungen nachhaltig knüpfen können.

Netzwerken ist viel mehr als reine Akquise. Worin liegt der eigent­liche Wert des Netzwerkens für Gründer*innen?

Netzwerken ist für Gründer*innen so viel mehr als nur ein Werkzeug zur Akquise. Es geht im Kern darum, ein persönliches Ökosystem aufzubauen, das auf Wissen, Erfahrung und gegenseitiger, verlässlicher Unterstützung basiert. Das ist unglaublich wertvoll. Besonders für Gründer*innen, die in der Anfangsphase noch viel ausprobieren – mal nach rechts, mal nach links justieren –, sind Erfahrungen und Einblicke in verschiedene Branchen oder zu unterschiedlichen Menschen ungemein wichtig. Man baut dabei Beziehungen auf, die weit über das Geschäftliche hinausgehen. Diese Beziehungen können zu dauerhaften Business-Partnerschaften, Mentorships oder sogar zu echten Freundschaften heranwachsen. Der Austausch kann Türen öffnen, die man alleine vielleicht nie gefunden hätte.

Was zeichnet deiner Meinung nach ein tragfähiges Business-Netzwerk aus?

Ein tragfähiges Business-Netzwerk, wie ich es sehe, zeichnet sich durch eine Reihe von Schlüsselelementen aus. Zunächst ist da die Diversität – es ist ungemein bereichernd, wenn man Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Fähigkeiten im Netzwerk hat. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Gegenseitigkeit, das Prinzip des Gebens und Nehmens. Es geht nicht nur darum, was man selbst aus dem Netzwerk ziehen kann, sondern auch darum, wie man dazu beiträgt. Und dann sind da Vertrauen und Integrität als Eckpfeiler eines jeden Netzwerks. Sie ermöglichen offene Gespräche und ehrliches Feedback, was für jedes Geschäftswachstum entscheidend ist. Last, but not least ist es oft hilfreich, wenn in einem Netzwerk gemeinsame Werte vorhanden sind. Diese ziehen gleichgesinnte ­Mitglieder mit ähnlichen Interessen an und schaffen stärkere Verbindung und Vertrauen innerhalb der Gruppe.

Welchen Stellenwert haben reine Business-Netzwerke für Frauen?

Business-Netzwerke bieten einen Raum, in dem Frauen ihre spezifischen Erfahrungen und Herausforderungen in der Geschäftswelt teilen können, die eben oft anders sind als die ­ihrer männlichen Kollegen. Solche Netzwerke ermöglichen es Frauen, sich gegenseitig zu unterstützen, zu ermutigen und voneinander zu lernen. Frauen können in einem solchen Umfeld offen über Themen sprechen, die in gemischten Netzwerken nicht so leicht zur Sprache kommen. Gleichzeitig denke ich, dass es wichtig ist, ein breites Netzwerk zu haben. Reine Frauen­netzwerke sollten eine Ergänzung sein, aber nicht der einzige Fokus. Denn letztlich geht es im Business um Vielfalt und da­rum, von verschiedenen Perspektiven zu profitieren. Am wichtigsten aber finde ich, dass Frauen überhaupt netzwerken – leider erlebe ich zu oft, dass sie hier zurückhaltend sind.

Welche Erkenntnisse hast du in Bezug auf „modernes Netzwerken“ im Rahmen der von dir initiierten Frankfurt Digital Finance Conference sammeln können?

Eine der wichtigsten Erkenntnisse ist, dass das Netzwerken heute zunehmend digitaler und globaler wird. Wir leben in einer Welt, in der Verbindungen nicht mehr nur regional begrenzt sind und Kontakte über die Ländergrenzen hinweg immer wichtiger werden. Trotzdem spielt die persönliche Begegnung beim Netzwerken immer noch eine große Rolle. Auch wenn viel online passiert, ist der persönliche Kontakt, wie bei Konferenzen vor Ort, unersetzlich. Ein weiterer Punkt ist die Bedeutung von Qualität gegenüber Quantität. Es geht nicht mehr darum, möglichst viele Kontakte zu sammeln, sondern um den Aufbau sinnvoller, zielgerichteter und nachhaltiger Beziehungen. Insgesamt ist die Frankfurt Digital Finance eine hervorragende Plattform, um zu lernen, wie dynamisch und vielfältig modernes Netzwerken sein kann. Erfolgreiche Netzwerk­arbeit umfasst heute sowohl digitale als auch persönliche Elemente, die miteinander verwoben sind und regelmäßig gepflegt werden sollten.

Vor diesem Hintergrund gefragt: Warum wird globale Vernetzung immer unerlässlicher für Gründer*innen?

In unserer heutigen global vernetzten Welt wird ein internationales Netzwerk für Gründer*innen immer unerlässlicher. Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum einen eröffnet es den Zugang zu einem weit größeren Pool an Ressourcen, Wissen und Talenten. Gründer*innen können von Erfahrungen profitieren, die über ihre lokalen Märkte hinausgehen und damit Strategien entwickeln, die auf einem breiteren Verständnis der globalen Wirtschaft basieren. Zum anderen sind Märkte und Konkurrenz heute global.

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Gründer*innen verstehen, wie Geschäfte in verschiedenen Teilen der Welt geführt werden. Dazu gehört nicht nur das Verständnis verschiedener Geschäftskulturen, sondern auch das Bewusstsein für globale Trends und Entwicklungen. Wir in Deutschland können so viel von anderen Systemen lernen, insbesondere in Sachen Innovationsfreude und Risikobereitschaft. Also kurz gesagt: Die Fähigkeit, sich global zu vernetzen, ist nicht nur ein Vorteil, sondern eine Notwendigkeit für jeden Gründer und jede Gründerin, um langfristig zu wachsen und erfolgreich zu sein.

Wie wird sich das Networking in der Start-up-Welt entwickeln?

Die Art und Weise, wie die Start-ups netzwerken, entwickelt sich ständig weiter, und ich denke, dass wir einige spannende Trends sehen werden. Erstens wird die Digitalisierung weiterhin eine große Rolle spielen. Mit der Zunahme von virtuellen Events und digitalen Plattformen haben Start-ups mehr Möglichkeiten als je zuvor, sich zu vernetzen, und zwar ganz unabhängig davon, wo sie ihren Sitz haben. Zweitens glaube ich, dass sich traditionelle Unternehmen und Start-ups noch stärker annähern und vernetzen werden. Große Firmen werden dynamischer, innovationsfreudiger, bunter, während junge Unternehmen professioneller und prozessual besser aufgestellt sein werden. Damit ist eine gute Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit geschaffen.

Welche Ansätze sollten Gründer*innen verfolgen, um in einer schnelllebigen, digitalen Welt nachhaltige Beziehungen herzustellen?

Ein Schlüssel dazu ist die effektive Nutzung digitaler Technologien, ohne dabei die Bedeutung der persönlichen Interak­tion zu vernachlässigen. Ein etablierter Ansatz ist die Nutzung sozialer Medien und Online-Plattformen, um sichtbar zu sein und eine Community um das eigene Start-up aufzubauen. Wichtig dabei ist es, nicht nur Inhalte zu teilen, sondern auch in Dialog zu treten und so eine persönliche Bindung entstehen zu lassen, selbst wenn die Interaktionen digital stattfinden. Außerdem ist es wichtig, echte Beziehungen regelmäßig persönlich zu bedienen, sei es bei einem Business-Meeting, auf Konferenzen, Networking-Events oder beim informellen Treffen im Restaurant. Persönliche Begegnungen ermöglichen es, ein stärkeres Vertrauensverhältnis zu entwickeln und Beziehungen zu vertiefen, sodass man jederzeit „einfach anrufen“ kann.

Und last, but not least: Welche Tipps hast du für Gründer*innen, die gerade dabei sind, ihre persönliche Business-Networking-Strategie zu finden?

Es gibt einige wichtige Punkte, die sie dabei im Auge behalten sollten. Zunächst einmal ist es entscheidend, sich spezifische Ziele fürs Networking zu setzen. Möchtest du Wissen in einem bestimmten Bereich vertiefen, potenzielle Kund*innen finden oder einfach nur inspirierende Persönlichkeiten treffen? Die Klarheit hilft dabei, gezielter vorzugehen. Ein weiterer Tipp ist, sich in diesem Spektrum dann breit aufzustellen.

Als ich nach Frankfurt gezogen bin, habe ich zig Netzwerktreffen besucht. Am Anfang sollte man versuchen, in verschiedenen Netzwerken aktiv zu sein, und herausfinden, welche für einen wirklich relevant sind. Im nächsten Schritt ist es dann auch wichtig, selektiv zu sein – schließlich haben wir alle nur eine gewisse Anzahl an Abenden zur Verfügung. Es ist völlig in Ordnung, sich nach einer Weile aus Netzwerken zurückzuziehen, die nicht den erwarteten Mehrwert bieten. Es ist besser, sich auf jene zu konzentrieren, die wirklich hilfreich sind. Außerdem empfehle ich, aktiv zu sein. Networking erfordert Initiative, und Beziehungen müssen gepflegt werden, damit sie auch nachhaltig bestehen. Und schließlich: authentisch sein. Die stärksten Beziehungen entstehen, wenn man ehrlich und authentisch ist. Menschen verbinden sich mit Menschen, nicht mit Unternehmensprofilen.

Corinna, danke für das Interview!

Das Interview führte Hans Luthardt

Start-up met[ads] launcht erste Übereck-Screens in Deutschland

Das Düsseldorfer Start-up met[ads] ermöglicht jetzt auch in Deutschland das Ausspielen von mehrdimensionalen 3D-DOOH Kampagnen, die keine räumlichen Begrenzungen kennen und unbegrenzte kreative Möglichkeiten zur Gestaltung von Kampagnen bieten.

met[ads], das Start-up für kreative 3D Werbung, gibt den Launch des ersten Übereck-Screens in Deutschland bekannt. Am Berliner Alexanderplatz stellen die mit dem internationalen Award for Innovation in Media ausgezeichneten Spezialist*innen mit dem Vision One Übereck-Screen eine einmalige Werbemöglichkeit für nationale und internationale Marken bereit.

Der Vision One Berlin besteht aus zwei Screens, die jeweils über eine Fläche von 44 Quadratmetern verfügen. Die Screens sind übereck angeordnet, um so die besonders werbewirksame Ausspielung von 3D-DOOH Kampagnen zu ermöglichen. Täglich erreicht der Vision One im Durchschnitt 360.000 Menschen, wodurch monatlich 10 Millionen Impressions erreicht werden. Der Launch des Vision One startet mit der aktuellen 3D-DOOH Kampagne der internationalen Kosmetikkette Sephora.

Ein Screen – unendliche Möglichkeiten

3D-DOOH-Creatives galten im vergangenen Jahr als noch als die Innovation im DOOH-Bereich, zumindest innerhalb des deutschsprachigen Raums. In Großstädten wie New York, London oder Shanghai sind 3D-DOOH Creatives schon seit längerem Teil der kreativen Außenwerbung. Dort wird 3D-DOOH für groß-angelegte Kampagnen, wie beispielsweise die Auftaktfeier zum Jahr des chinesischen Drachen, mehrdimensional in Szene setzt.

met[ads] will die Erlebniswelt des 3D-DOOH auch hierzulande etablieren. Durch den Einsatz des Vision One Übereck Screens können jetzt auch in Deutschland mehrdimensionale 3D-DOOH Kampagnen ausgespielt werden, die keine räumlichen Begrenzungen kennen und unbegrenzte kreative Möglichkeiten zur Gestaltung nationaler und internationaler Kampagnen bieten. Durch 3D-DOOH-Kampagnen auf dem Vision One Übereck Screen kann die Awareness – und Aufmerksamkeitsspanne der Zuschauer*innen um das Dreifache gesteigert werden.

„Wir haben gesehen, welche Möglichkeiten 3D-DOOH allein in der Kreation bietet. Deshalb haben wir einen Schritt weitergedacht und uns vorgestellt, welches Potenzial ein mehrdimensionaler Screen bieten würde. So entstand der Vision One Übereck Screen. Als Experten für 3D Creatives können wir unseren Kunden heute Kreation und Inventar aus einer Hand liefern. Dafür brauchen wir von unseren Kund*innen nur 2D Assets, um die Umsetzung in 3D kümmern wir uns. Darüber hinaus sind wir in der Lage mittels Geoverhaltensdaten von Smartphones, Perspektive, Schatten und Licht so anzupassen, dass der optimale 3D Effekt erzielt wird. Der Screen ist von 3D Spezialisten für 3D Advertiser gebaut. Mit nur einem Ziel: maximale Aufmerksamkeit gewinnen“, erklärt Lukas Flöer, Gründer und Geschäftsführer von met[ads].

Technische Kapazitäten: Vision One Übereck Screen

Mit den beiden Screens von jeweils 44 Quadratmetern, die übereck an einer Häuserwand angeordnet sind, werden durchschnittlich 360.000 Menschen täglich erreicht und monatlich 10 Millionen Impressions erzielt. Die Operating Time liegt zwischen 8 und 22 Uhr und ermöglicht 540 Playouts pro Tag. Die Aussteuerung erfolgt je nach Standort und Perspektive der Beobachter:innen über Life-POV-Tracking und nutzt die Kombination von Schatten, Perspektive und Licht für die optimalen Effekte der 3D-DOOH Creatives.

Björn Überschär, General Manager von Sephora ergänzt: „Werbung muss nicht nur neu gedacht, sondern auch neu gemacht werden, um Impact zu erzeugen. Der kreative Ansatz von met[ads] hat mich deshalb überzeugt, weil 3D Animationen kombiniert mit dem Medium DOOH ein perfektes Match ergeben. Die Experten von met[ads] verstehen genau, wie mit Daten und Kreativität Erlebnisse geschaffen werden, die auch in sehr belebten Fußgängerzonen Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Für unsere aktuelle Sephora-Kampagne mit Selena Gomez als Testimonial sind die 3D Creatives auf dem Übereck Screen Vision One am Alexanderplatz in Berlin die ideale Basis, um Awareness zu schaffen und die Zielgruppen zu überraschen."

Investor Days Thüringen (IDT) 2024: Beat the Innovation

Wie innovative Start-ups in Thüringen am 5. und 6. Juni 2024 auf den Investor Days Thüringen (IDT) in Erfurt die große Chance auf Investments bekommen.

Thüringen ist ein kleines Bundesland. Die knapp zwei Millionen Einwohner*innen leben meist auf dem Land, es gibt viel Wald, Hügel und auch sonst ist es dort ganz schön. Innovation ist nicht der erste Gedanke, den man mit dem flächenmäßig 11-kleinsten Land in Deutschland verbindet. Ein genauerer Blick verrät aber: Thüringen muss sich nicht verstecken. Allein 92 Hidden Champions, Weltmarkt- und Technologieführer in ihrem Bereich, kommen aus Thüringen. Von Optik bis Automotiv, von Medizintechnik bis Maschinen- und Anlagenbau, in der Mitte Deutschlands hat sich längst ein spannendes Ökosystem für innovative Ideen gebildet. Nicht umsonst belegt das Land im Vergleich inzwischen Platz 1 bei der Gründung innovativer Start-ups in Deutschland. Ein Wert, der sich durchaus sehen lässt, gibt es doch nur ein wirkliches Technologiezentrum für Optik und Photonics in Jena.

in|stead – ein Jenaer Start-up kurz vor dem Durchbruch

Thomas, Marcus und Patrick kommen aus Jena. Dort haben sie zusammen studiert, geforscht und in den vergangenen Jahren an einer Weltneuheit gearbeitet, die gar nichts mit Linsen, Glas oder Informationsspeicherung zu tun hat. Die Idee ist einfach. „Wir wollen auf Kunststoffe verzichten und sie durch Naturstoffe ersetzen“, sagt Patrick Bräutigam, einer der Gründer des Start-ups in|stead. Ganz so einfach ist der Weg aber nicht gewesen. Jahrelange Forschung, Geduld und Vorbereitung waren notwendig, dass in|stead im Frühjahr 2024 bereit für ein Investment ist und sich vom Forschungsprojekt zu einem Unternehmen entwickeln konnte. Eine Oberfläche aus Naturmaterialien zu schaffen, die ähnliche Eigenschaften wie Kunststoff hat, also z.B. wasserabweisend ist, bietet dabei riesiges Potenzial, dass in|stead zunächst in der Textilwirtschaft sieht. Nun steht das junge Start-up womöglich vor dem Durchbruch.

Sichtbarkeit stärken und Investor*innen auf sich aufmerksam machen

Auf den Investor Days Thüringen (IDT), dem größten Event für Start-ups in der Mitte Deutschlands, dürfen die drei Gründer ihre Idee auf der Pitch Bühne präsentieren. Die Gäste: Investor*innen aus dem ganzen Land, die angereist sind, um zu sehen, wie sich die Gründerinnen und Gründer schlagen und ob spannende Projekte für Investments in Frage kommen.

Die 180-Sekunden-Präsentationen wollen gut vorbereitet sein. Keine Hilfsmittel, nur die Bühne und eine Leinwand stehen zur Verfügung. „Uns geht es darum, die tollen Start-ups aus Thüringen und ganz Deutschland auf der Bühne sichtbar zu machen und Interesse bei Investor*innen zu wecken. Im Anschluss an die Pitches können sich Kapitalgeber*innen und Start-up-Teams dann direkt austauschen und zusammen technische Details oder Marktchancen diskutieren“, sagt Olga Röder, Projektleiterin bei den Investor Days Thüringen, die von Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung und der bm-t beteilingsmanagement GmbH seit fast einem Jahrzehnt Gäste aus Deutschland und der ganzen Welt ins beschauliche Thüringen locken.

Die E-Rechnungspflicht kommt!

Das beschlossene Wachstumschancengesetz ist eine zentrale Maßnahme der Bundesregierung, um Unternehmen zu entlasten und das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. In ihm ist aber auch die Verpflichtung einer elektronischen Rechnungsstellung eingegangen. Damit kommen auf Unternehmen innerhalb kurzer Zeit einige Änderungen zu.

Christian Steiger, Geschäftsführer Lexware, beantwortet die wichtigsten Fragen rund um das Thema E-Rechnungen:

Was ist mit elektronischen Rechnungen überhaupt gemeint?

Natürlich erstellen und verschicken viele Unternehmen heute schon Rechnungen in digitaler Form. Dies geschieht jedoch häufig im PDF-Format per Mail, wie 75 Prozent der Befragten einer kürzlich von uns durchgeführten Umfrage* zeigte. Doch ist damit keine automatische und elektronische Verarbeitung möglich ist. Denn, und hier sehen wir in den kommenden Monaten Aufklärungsbedarf: Ein PDF ist keine E-Rechnung. Im Grunde handelt es sich hierbei nur um eine bildhaft repräsentierte Rechnung. Im Gegensatz dazu werden E-Rechnungen nach EU-Norm in einem strukturierten Format ausgestellt, sodass sie automatisch und elektronisch ohne Medienbrüche verarbeitet werden können. Das wissen viele Selbstständige und kleine Unternehmen nicht, vor allem diejenigen nicht, die noch mit Word und Excel oder sogar Stift und Papier arbeiten. Auch das zeigten die Umfrageergebnisse: knapp ein Drittel (31 Prozent) versendet ihre Rechnungen immer noch per Post. Und das, obwohl es zugleich heute schon Lösungen gibt, die E-Rechnungs-ready sind und den Unternehmen diese Sorge abnehmen.

Warum werden E-Rechnungen nun verpflichtend?

Tatsächlich müssen Unternehmen bereits seit 2023 Lieferungen und Leistungen an öffentliche Einrichtungen des Bundes als E-Rechnung abrechnen. Ganz neu ist die Pflicht zur E-Rechnung also nicht. Die jetzige Ausweitung auf den B2B-Bereich ist ein Vorgriff auf die EU-Initiative ViDA (VAT in the Digital Age). Deren Ziel ist es unter anderem, das Mehrwertsteuerrecht zu modernisieren, um Mehrwertsteuerbetrug wirksamer zu bekämpfen. Dazu war ursprünglich bis 2028 die Einführung eines elektronischen Meldesystems für innergemeinschaftliche Umsätze nebst E-Rechnungspflicht geplant. Mittlerweile ist bereits eine Verschiebung auf 2030 bzw. 2032 in Diskussion.

Was heißt das in der Praxis konkret für Unternehmen?

Die E-Rechnungspflicht soll in mehreren Stufen umgesetzt werden, wobei ab 1. Januar 2025 schon alle Unternehmen in der Lage sein müssen, elektronische Rechnungen zu empfangen und zu öffnen. Ein Jahr später müssen Unternehmen dann für alle inländischen Umsätze E-Rechnungen ausstellen können, einzig kleine Unternehmen mit einem Vorjahresumsatz von weniger als 800.000 Euro erhalten einen Aufschub bis 2027.

Um E-Rechnungen zu verschicken und zu empfangen, brauchen Unternehmen jedoch einen geeigneten Kommunikationsweg, um E-Rechnungen auszulesen, zu schreiben und zu verarbeiten. Zudem müssen sie gewährleisten, dass Rechnungen gemäß der GoBD (Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff) archiviert werden.

Verschiedene Wirtschaftsverbände haben schon im Frühjahr Bedenken angemeldet, dass der Zeitrahmen für Unternehmen angesichts der Breite der Wirtschaft nicht realisierbar ist. Da die Bundesregierung jedoch im Gesetz an diesem festhält, sollten Unternehmen sich so bald wie möglich damit auseinandersetzen, wie sie E-Rechnungen in ihren Betrieb integrieren können. Doch haben sich erst weniger als die Hälfte (40 Prozent) der befragten Unternehmen* über die anstehenden Änderungen bzgl. E-Rechnungen informiert und sogar 68 Prozent suchen noch nach einer geeigneten Umsetzungslösung. Das Gute dabei ist: Es gibt natürlich schon Lösungen, mit denen das problemlos machbar ist, die praktisch E-Rechnungs-ready sind und oft noch weitere nützliche digitale Funktionen bieten.

Gibt es dabei Ausnahmen?

Nein, betroffen sind ab 2027 Unternehmen aller Größen und Branchen, die mit anderen Unternehmen Geschäfte machen. Beide – Leistungsempfänger und leistender Unternehmer – müssen zudem im Inland ansässig sein. Dazu gehören potentiell sogar Unternehmen, die steuerfreie Leistungen erbringen, als zum Beispiel Wohnungsvermieter oder Ärzt:innen. Nur bei Kleinbetragsrechnungen unter 250 Euro braucht es auch in Zukunft keine E-Rechnung.

Welche Vorteile bringt die E-Rechnungspflicht Unternehmen?

Die E-Rechnungspflicht für B2B-Geschäfte sehen wir als große Chance für die Digitalisierung des deutschen Mittelstands, vom Selbstständigen bis zum Klein- und Kleinstunternehmen. Denn nun bekommen die, die bislang noch nicht auf Software und digitale Prozesse setzen, einen weiteren, dringend notwendigen Schub, die Chancen einer digitalen Unternehmenssteuerung zu nutzen und ihr Unternehmen für eine erfolgreiche digitale Zukunft aufzustellen.

Darüber hinaus sehen wir große Chancen in den strukturierten Daten der E-Rechnungen für Unternehmer:innen. Denn die E-Rechnung stellt eine neue Datenquelle dar, die wir nutzbar machen können, um z.B. Datenpflegeaufwände durch Automatisierung zu ersparen, schnellere Geschäftsprozesse zu ermöglichen oder konkrete datengestützte Empfehlungen abzuleiten, um richtige Entscheidungen zum richtigen Zeitpunkt treffen zu können.

Was raten Sie als Softwarehersteller Unternehmen?

Wir raten klar dazu, jetzt aktiv zu werden und nicht bis zum Stichtag mit der Umstellung zu warten. Unternehmer:innen sollten das Momentum der Pflicht für die Kür nutzen: Denn die Nutzung von Software bietet über die Erfüllung von Pflichten wie der bevorstehenden E-Rechnung derart große Chancen, die Unternehmenssteuerung zu digitalisieren, Prozesse zu automatisieren und effizienter zu arbeiten, dass jeder Tag zählt. Frühes Handeln ist auch in Anbetracht des Fachkräftemangels und der wachsenden Anforderungen an ein nachhaltiges und umweltfreundliches Geschäft ratsam.

Zudem ist davon auszugehen, dass die Unternehmen, die noch gänzlich auf Papier setzen, eine gewisse Zeit brauchen, sich mit neuen Lösungen vertraut zu machen. Der Zentralverband des deutschen Handwerks hat im Mai entsprechend angemerkt, dass insbesondere kleinere Betriebe von Übergangsregelungen und Fristverlängerungen profitieren sollten, da hier meist der Geschäftsführer solche Themen in Personalunion steuert. Ja, und trotzdem: GERADE deshalb, sollten die kleinen Betriebe nicht länger warten!

NOVUS: MobilityTech-Start-up holt vor Seed-Closing Co-Investor & Business Angels an Board

Das von René Renger 2019 gegründete NOVUS erreicht in seiner Seed Runde einen wichtigen Meilenstein, überzeugt 468 Capital als Lead Investor und holt vor Seed-Closing Co-Investor & Business Angels an Board.

Das MobilityTech-Start-up NOVUS aus Braunschweig erreicht in seiner Seed Runde einen wichtigen Meilenstein. Trotz globaler Unsicherheiten und einem schwierigen Kapitalmarkt, überzeugt das Fundraising-Team um Gründer René Renger & COO Hannes A. H. Krieger namhafte Business Angels, einen strategischen Co-Investor sowie den Berliner VC 468 Capital als Lead Investor. Anfang März wurde bereits vor offiziellem Seed-Closing ein Convertible gezeichnet, welches den Startschuss für die europaweite Homologation und damit Serienproduktion ab 2025 einläutet.

Vorbereitung der Serienfertigung für 2025

Mit 468 Capital als Lead Investor, einem prominenten VC mit Sitz in Berlin, Madrid & San Francisco, holt das Team ein weiteres Element für eine erfolgreiche Seed Finanzierungsrunde an Board. Anfang März wurde bereits vor offiziellem Closing ein Convertible gezeichnet. Mit der Seed Runde in mittlerer siebenstelliger Höhe, startet das seit 2022 als Hersteller eingetragene Start-up in die EU-Homologation und somit in die Vorbereitung der Serienfertigung für 2025.

Als General Partner von 468 Capital verantwortet Ludwig Ensthaler gemeinsam mit Associate Anton Kornowski das Future Mobility Investment. Mit dem Berliner VC bekommt das Start-up einen bekannten und sehr aktiven Player der deutschen Start-up-Szene zur Seite, welcher bereits an der dritten Fund Generation arbeitet und in den letzten Jahren in allen Entwicklungsphasen, von der Pre-Seed Phase bis zum SPAC IPO, erfolgreiche Investments getätigt hat. 468 ist bereits mehrfach in der Mobilitätsindustrie investiert, u.a. in den deutschen Batterieentwickler CustomCells, welcher kundenorientierte Premium-Batterietechnologie für Hersteller wie Lilium oder Porsche liefert. Dessen CEO Dirk Abendroth ist gleichzeitig Advisor & Angel Investor bei NOVUS. Damit ergeben sich potenzielle Synergien auch innerhalb des Portfolios des Tier 1 VCs.

Blick auch in Richtung US-Markt

Zuletzt wurde europäische Start-up-Geschichte mit dem Follow-on Investment in Aleph Alpha und einer $500M Series B geschrieben. Beim europäischen OpenAI Pendant war 468 ebenso wie bei NOVUS einer der ersten institutionellen Investoren. Mit dem Office in San Francisco sowie dem dortigen General Partner Florian Leibert stößt der Wagniskapitalinvestor auch die Tür nach Amerika für NOVUS auf. Der dortige Markt gilt als äußerst innovativ und affin für nachhaltige & zukunftsweisende Mobilitätskonzepte.

Damit schließt sich für das Team von NOVUS ein Kreis. Gründer René Renger war bis 2019 als Designer bei Volkswagen tätig und Lead Interior Designer für Fahrzeuge wie den VW Golf 8, Polo oder ID Buzz. Während dieser Zeit hatte er gemeinsam mit dem aktuellen Co-CTO Marcus Weidig den ersten Prototypen entwickelt, welchen die beiden 2019 auf der CES in Las Vegas vorstellten. Das sorgte auf Grund der Neuartigkeit des Design-Konzepts weltweit für Schlagzeilen. In Folge der Veröffentlichung wollte Tesla bzw. das Office von Elon Musk den Prototypen erwerben, was die beiden ablehnten. Nach Feststellung der möglichen Bedeutung ihres Konzepts, gründete René die NOVUS GmbH und strebt mit dem passionierten Team nun selbst an die Zukunft der Mobilität mitzugestalten.

NOVUS One, das ikonische „Lightbike“

Das MobilityTech-Start-up kombiniert mit dem ersten Modell „NOVUS One“ die Agilität und Einfachheit von E-Bikes mit der Performance großer Motorräder. Ziel ist es, eine neue Kategorie in der urbanen Mobilität zu definieren und damit sowohl die Industrie zur Transformation zu inspirieren als auch einen neuen Markt zu aktivieren. Das bestätigt sich bereits, da über 45 % der Vorbestellungen sowie mehr als 400 potenziellen Kunden auf der Testfahrt-Warteliste für den DACH-Raum Nicht-Motorradfahrende sind.

Das ikonische „Lightbike“ soll laut dem Gründer & CEO einen „iPhone-Moment“ erzeugen und NOVUS zu einem Apple der Mobility machen. In den nächsten Jahren und nach strategischen Skalierungsschritten in Europa sowie in den USA, soll mit NOVUS ein neuer weltweit relevanter Mobilitätsanbieter aus Deutschland entstehen.

Erst im Januar konnte NOVUS zielführend ein 11-köpfiges Board aus Szenen-Vertreter*innen, Mobilitätsexpert*innen und Europas bekanntester Rennfahrerin vermelden. Als „Angel Advisor & Ambassador Board“ betitelt, beteiligten sich folgende Persönlichkeiten langfristig an der Mission von NOVUS:

Start-up-Szene: Michael Wax, Co-Founder & CEO von Forto; Nikolai Schröder, Co-Founder & COO von FINN; Fabrizio Ugo Scelsi, Co-Founder & CTO von Vay.

Mobilitätsindustrie: Rupert Stadler, Former CEO von AUDI; Bernd Rosenbichler, Former Vice President Portfolio Strategy bei BMW & AUDI; Dirk Abendroth, CEO CustomCells & Former CTO Continental Automotive sowie Former Head of BMW iPowertrain, Cees de Witte, Former President, CEO & VP von New Balance, ATOMIC, GIRO, Bell Sports, GT Bicycles, Spyder und weiteren Firmen; Michael Köhler, Founder & CEO von Silent Yachts, dem „Tesla der Meere“.

Finanzindustrie: Raymund Bareuther, Senior Vice President bei Houlihan Lokey.

Medien: CREW10, Content Creative Agency für Porsche, adidas, Nike oder Red Bull, gegründet von Robin Maeter & Dimitrij Tarasenko.

Motorsport: Sophia Flörsch, FIA FORMEL 3 Rennfahrerin & Forbes 30 under 30 Member.

Bereits über 650.000 Euro committed

Das Führungsteam hat verstanden, dass ein Global Mobility Player nicht allein aufgebaut werden kann. Das ist auch der Grund, weshalb das Fundraising Team um CEO René Renger & COO Hannes A. H. Krieger ein breites und sich ergänzendes Shareholder-Ökosystem konzipiert hat. Neben dem Advisor & Ambassador Board sowie dem strategischen Lead Investor 468 Capital & kapitalstarken Co-Investor, hat das Team bereits über 650.000 Euro von namhaften & erfahrenen Business Angels für die Seed Runde committed.

Zu den neuen Investoren gehören beispielsweise der Unicorn Founder Michael Cassau von Grover sowie Co-Founder Dirk Schwartz & Ex-CFO Stephan Kniewasser von Chrono24. In letzteres Scaleup haben u.a. die LVMH-Eigentümer um Bernard Arnault und Cristiano Ronaldo investiert. Ergänzt wird das Angel Syndikat von NOVUS Kunden erster Stunde, bspw. Nicole Purdy & Michael Holböck, vom Subscription-Pionier & Fleetpool Co-Founder Niels Reimann, vom früheren adidas CDO Scott Zalaznik sowie von einem aktiven Director of Production eines europäischen OEMs und weiteren Persönlichkeiten.

Auf gutem Weg zum deutschen „Apple der Mobility“

NOVUS trotzt mit dem bisherigen Erfolg einem seit knapp zwei Jahren schwierigen Kapitalumfeld für Start-ups. Mit den ersten Milestones der Finanzierungsrunde ebnet das Hardware-Start-up den Weg zu einem vielversprechenden Mobility Scale-up. Das in der Seed Runde eingesammelte Kapital dient in den nächsten Monaten zur Homologation bzw. Zertifizierung des Lightbikes, zur Industrialisierung der Produktion sowie zur Markteinführung in DACH & Europa.

In den kommenden Wochen wird NOVUS die Finanzierungsrunde zu einem Abschluss bringen und letzte ausgewählte Angels & Co-Investoren in das strategisch gestaltete Shareholder-Ökosystem integrieren.

Die weltweit erfolgreichsten Start-ups nehmen an führenden Inkubatoren wie Y Combinator oder TechStars teil. NOVUS baut sich stattdessen seinen eigenen In-House Inkubator und bindet Unicorn Founder, Automotive CEOs, Mobility- & Lifestyle-Pioniere sowie globale Netzwerke langfristig an das Unternehmen. Ein cleverer Schachzug eines möglichen deutschen „Apple der Mobility“.

Circula: Berliner SaaS-FinTech auf Transformations- und Wachstumskurs

Von Start-up zu Scale-up: Das 2017 von Roman Leicht und Nikolai Skatchkov gegründete Circula strebt als Plattform für Mitarbeiterausgaben die europäische Spitze an und stellt dazu ein neues Führungsteam auf.

Circula ist eine führende Expense-Management-Lösung für mittelständische, europäische Unternehmen wie About You, DATEV, Deutsche Fußball Liga, Noerr, McMakler und Securitas. Nach Angaben des Unternehmens nutzen aktuell mehr als 150.000 Beschäftigte Circula. Das Unternehmen wurde 2017 von Roman Leicht und Nikolai Skatchkov und hat bis heute über 25 Millionen US-Dollar an Risikokapital erworben.

Jetzt kündigt das Berliner FinTech mit der Vorstellung seines neuen Leadership Teams einen steilen Transformationsprozess ang. An der Spitze des Unternehmens steht weiterhin Co-Founder und CEO Nikolai Skatchkov, der das Fintech 2017 gemeinsam mit Roman Leicht, CTO, gründete. Bei der Wahl des neuen CRO, des CFO, des VP Sales und des VP Marketing wurde nun besonders auf Erfahrung bei der Skalierung von Start-ups geachtet. Die Neuzugänge sollen Circula dabei helfen, sich als übergreifende Plattform für alle Mitarbeiterausgaben an die Spitze Europas zu stellen und Wettbewerber wie SAP Concur, Lanes & Planes und Edenred hinter sich zu lassen. Angestrebt werden dabei 1 Million zahlende Nutzer*innen bis 2029.

Circulas Vision: Europas beste Plattform für Mitarbeiterausgaben

Das Unternehmen, über dessen Plattform Mitarbeiterausgaben aller Art wie Reisekosten, Spesen, Kreditkarten und Mitarbeiter-Benefits gemanagt werden können, verzeichnet nach eigenen Angaben aktuell über 1700 zufriedene Kund*innen sowie erste Erfolge in den Märkten Spanien und Niederlande (NRR von über 135 Prozent, NPS von 51 Prozent). 2022 hatte Circula in einer Series-A-Finanzierungsrunde einen zweistelligen Millionenbetrag eingesammelt. Erst kürzlich hat das Unternehmen sein Produktportfolio um eine Firmenkreditkarte erweitert.

CEO Nikolai Skatchkov: „2024 wird ein Jahr des Wandels für unser Unternehmen. Wir haben die klare Mission, die beste europäische Plattform für Mitarbeiterausgaben aufzubauen. Unsere neue Führung wird sich auf den Aufbau einer skalierbaren und effizienten Go-to-Market-Strategie konzentrieren.“

Neues Führungsteam soll internationales Wachstum ankurbeln

Unter der Leitung von Alistair Newman (vormals u.a. Hootsuite, SimilarWeb, Dext) als CRO sollen nun alle kund*innenorientierten Funktionen gebündelt werden. Newman bringt einen reichen Erfahrungsschatz aus über 25 Jahren in der Softwarebranche mit und leitete bereits erfolgreiche GTM-Strategien für zahlreiche Unternehmen, Start-ups wie börsennotierte Unternehmen. Unter seiner Führung will Circula bis Ende 2024 auf seiner starken Präsenz auf dem deutschen Markt aufbauen, wo das Unternehmen bereits Marktführer im Bereich Spesenmanagement ist, und in den Niederlanden und Spanien weiter expandieren.

Johannes Kochs (vormals u.a. Staffbase) unterstützt dieses Ziel in seiner neuen Rolle als CFO. Kochs hat langjährige Erfahrung im Finanzwesen und stellte sein Händchen für Business Skalierung zuletzt in der Rolle des SVP of Finance bei Staffbase unter Beweis. Unter seiner Mitwirkung wurde der Umsatz dort um das Zehnfache gesteigert. 2022 wurde Staffbase zudem zum Unicorn.

Das neue Team wird ergänzt durch Niko Thielsch (vormals u.a. Adjust) als VP Sales Deutschland, der sich durch seine langjährige Arbeit im SaaS-Bereich insbesondere mit Feinheiten verschiedener Wachstumsstrategien von Scale-Ups auskennt, und Etienne Echinard (vormals u.a. Payfit, Criteo, Mirakl, Rakuten), der als neuer VP Marketing entscheidende Erfahrungswerte im Bereich Growth Marketing mitbringt.

Nikolai Skatchkov begründet die Wahl wie folgt: „Das neue Führungsteam verfügt über umfangreiche Erfahrung im B2B-SaaS-Bereich und hat bereits Champions wie SimilarWeb, Adjust, Criteo sowie Scale-Ups wie Staffbase, Dext und Payfit erfolgreich skaliert. Scale-ups sind in Europa selten, deshalb haben wir nach den richtigen Leuten gesucht, die aus erster Hand wissen, wie man eine produktübergreifende und internationale Erfolgsgeschichte aufbaut. Was uns zu Alistair, Johannes, Niko und Etienne geführt hat, ist ihre große Leidenschaft für ihr Handwerk und ihr Drang, ein Unternehmen von Weltklasse aufzubauen.“

Expansion bleibt nicht unbemerkt

Erst kürzlich wurde Circula von der Financial Times auf Platz 80 der „FT 1000: Europe’s fastest-growing companies“ gelistet, unter den deutschen Unternehmen ist Circula sogar unter den Top 20. Die „FT 1000”-Rangliste, die in Zusammenarbeit mit dem deutschen Marktforschungsunternehmen Statista erstellt wurde, würdigte 2024 europäische Unternehmen, die sich trotz Herausforderungen der letzten Jahre wie den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, der Inflation sowie der durch den Krieg in der Ukraine ausgelöste Energiekrise widerstandsfähig gezeigt haben und einen Aufschwung erlebt haben.

Die Beratungs- und Prüfgesellschaft Deloitte verlieh dem Unternehmen letzten Donnerstag zudem den „​​​​Technology Fast 50 Award“. Mit dem Award prämiert Deloitte jedes Jahr die fünfzig am schnellsten wachsenden Unternehmen der deutschen Tech-Branche, basierend auf ihrem prozentualen Umsatzwachstum der vergangenen vier Geschäftsjahre. Mit einer Wachstumsrate von 1.987,27 % schaffte es Circula hier auf Platz 10.

Nikolai Skatchkov: „Über die Auszeichnungen freuen wir uns natürlich sehr. Unser Wachstum wird gesehen. Mit unserem neuen Führungsteam haben wir eine echte Chance, ein langlebiges europäisches Technologieunternehmen aufzubauen. Das Feedback unserer Nutzer stimmt uns zuversichtlich, dass wir ein fester Bestandteil der Finanz- und HR-Technologie in Europa werden. Nachdem wir ein Produkt mit erstklassigen Kundenrezensionen und einer sehr starken Kundenbindung entwickelt haben, freuen wir uns darauf, den Marktführer für die Verwaltung von Mitarbeiterausgaben aufzubauen. Aber es geht nicht nur darum, einem Nordstern hinterherzujagen. Die Reise zum Aufbau eines Unternehmens ist eine Erfahrung. Und wir sind froh, dass wir mit Alistair, Johannes, Niko und Etienne Menschen gefunden haben, die unsere Einstellung teilen.“

CIRCULAR REPUBLIC: Neue Start-up Landkarte für die Circular Economy

CIRCULAR REPUBLIC, die Initiative für Kreislaufwirtschaft von UnternehmerTUM, präsentiert ihr erstes Update der 2023 erschienenen Start-up Landscape für den Bereich Circular Economy. Mit 72 Start-ups ist München Spitzenreiter.

Die aktuelle Untersuchung von CIRCULAR REPUBLIC zeigt, dass sich speziell München zu einer führenden Region für die Kreislaufwirtschaft entwickelt. Investitionen konzentrieren sich insbesondere auf Ansätze zur Reduzierung des Rohstoffverbrauchs. Es besteht jedoch eine beträchtliche Finanzierungslücke für Geschäftsmodelle, die darauf abzielen, die Lebensdauer von Produkten zu verlängern. Die bevorstehende EU-Gesetzgebung zum "Recht auf Reparatur" wird voraussichtlich einen starken Einfluss auf diesen Bereich haben und Start-ups, die sich auf Reparatur-, Refurbishing- oder Wiederaufbereitungsmodelle konzentrieren, große Marktchancen eröffnen.

München als Vorreiter der Kreislaufwirtschaft

327 Start-ups in Deutschland beschäftigen sich mit dem Thema Kreislaufwirtschaft. Mit 72 Start-ups ist München Spitzenreiter, gefolgt von Berlin mit 67 Start-ups, Hamburg (27), Nordrhein-Westfalen (25) und Stuttgart mit 11 Start-ups. Dass München bei Gründerinnen und Gründern so beliebt ist, liegt insbesondere daran, dass sich die lokale Wirtschaft, Politik, Investoren, Wissenschaft und Hochschulen schon früh dem Thema Kreislaufwirtschaft angenommen haben. Initiativen wie CIRCULAR REPUBLIC von UnternehmerTUM, Circular Munich, Rehab Republic sowie die Bestrebungen der Landeshauptstadt München und Unternehmen wie BMW lassen ein vitales Ökosystem entstehen, in dem zukunftsfähige Start-ups gegründet werden und nachhaltig wachsen können. Entsprechend viel Geld fließt in Münchner Start-ups im Bereich Circular Economy: Insgesamt waren es in den letzten Jahren 762 Millionen Euro an Risikokapital.

Circular Economy bietet Start-ups enormes Potenzial

Insgesamt steht immer mehr Kapital für Start-ups im Bereich Circular Economy zur Verfügung und das bei vergleichsweise wenig Konkurrenz. Entsprechend attraktiv ist es derzeit, im Bereich Circular Economy zu gründen. Allerdings ist das verfügbare Kapital sehr ungleich verteilt: Start-ups, die darauf setzen, Recycling-Prozesse zu optimieren, den Verbrauch von Ressourcen zu reduzieren oder ganz zu vermeiden, erhalten mit Abstand am meisten Geld. Demgegenüber erhalten Start-ups, die auf bestehende Produkte reparieren oder aufbereiten, recht wenig - insgesamt nur 1% des verfügbaren Wagniskapitals. “Ich sehe hier eine wahnsinnig spannende Entwicklung”, sagt Dr. Matthias Ballweg, Co-Founder von CIRCULAR REPUBLIC. “Ähnlich wie im Jahr 2013, als sich Flix durch die Liberalisierung des Beförderungsgesetzes einen riesigen Markt erschloss, könnten sich für Start-ups durch das bevorstehende Recht auf Reparatur enorme Marktopportunitäten eröffnen. Obwohl derzeit noch wenig Geld in diesen Bereich fließt, bin ich überzeugt, dass hier in den kommenden Monaten mit einer hohen Dynamik zu rechnen ist.”

Diversity im Bereich Kreislaufwirtschaft

Üblicherweise liegt der Anteil von Gründerinnen bei nur etwa 20 %. Demgegenüber sind es bei Start-ups im Bereich Circular Economy 30 %, also eine 50 % höhere Gründungsaktivität. “Ich freue mich, dass der Anteil an Gründerinnen in der Kreislaufwirtschaft hoch bleibt. Gleichzeitig wünsche ich mir, noch mehr zum Thema Gründen inspirieren zu können. Dafür engagieren wir uns mit Initiativen wie Women Start-up von UnternehmerTUM jeden Tag”, sagt Dr. Susanne Kadner, Co-Founder von CIRCULAR REPUBLIC.

Der Start-up Landscape von CIRCULAR REPUBLIC liegt der Vernetzungsgedanke zugrunde und wurde in Zusammenarbeit mit TechFounders, better ventures und den TUM Venture Labs erstellt. Ziel ist es, jungen wie etablierten Unternehmen die Innovationspotenziale zirkulären Wirtschaftens aufzuzeigen, Kollaboration zu stärken und gemeinsam Projekte zu initiieren. Um Teil der Übersicht zu sein, müssen Start-ups mindestens einen der folgenden Aspekte im Geschäftsmodell verankert haben: Sie stellen Produkte aus nachwachsenden oder recycelten Materialien zur Verfügung (z.B. das Start-up traceless), sie setzen auf „Product-as-a-Service” (z.B. everphone), dienen Nutzerinnen und Nutzern als Sharing-Plattform (z.B. WECARRY), tragen zur Verlängerung der Lebenszeit eines Produkts bei (z.B. Rebike), setzen auf Rückgewinnung von Materialien aus Produkten am Ende ihrer Lebenszeit (z.B. tozero) oder sie unterstützen Unternehmen dabei, zirkuläre Wertschöpfungsketten zu etablieren (z.B. cirplus).

Patent Index 2023

Deutschland ist führend bei Patentanmeldungen aus Europa und liegt auf Platz 2 im weltweiten Ranking; 23 % aller Patentanmeldungen aus Europa wurden von Einzelpersonen bzw. KMU eingereicht.

Im vergangenen Jahr sind beim Europäischen Patentamt (EPA) 199 275 Patentanmeldungen eingereicht worden. Dies entspricht einem Anstieg um 2,9 % gegenüber dem Vorjahr. Laut dem heute (19.03.24) veröffentlichten Patent Index 2023 bedeutet dies einen neuen Höchstwert und eine Fortsetzung des positiven Trends von 2022 (+2,6 %) und 2021 (+4,7 %). Als Instrument für den Schutz und die Vermarktung von Erfindungen sind Patentanmeldungen ein Frühindikator für die Investitionen von Unternehmen in Forschung und Entwicklung.

Signifikanter Anstieg bei Erfindungen in digitaler Kommunikation und Energietechnologie

Die technischen Gebiete mit den meisten im vergangenen Jahr beim EPA eingereichten Patentanmeldungen waren digitale Kommunikation (einschließlich Technologien für Mobilfunknetze), Medizintechnik sowie Computertechnik.

Den größten Zuwachs zeigte 2023 jedoch das Technologiesegment Elektrische Maschinen, Geräte, Energie (+12,2 % gegenüber 2022), das unter anderem Erfindungen zu sauberen Energietechnologien einschließlich Batterien umfasst (+28 %). Auch die Biotechnologie verzeichnete weiterhin steigende Anmeldezahlen (+5,9 %).