Mio.-Finanzierungsrunde für Tech-Start-up caera


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Das 2019 von Marlon Besuch und Michael Hummels gegründete Tech-Start-up caera stellt ein smartes Notrufarmband für mehr Sicherheit von älteren Menschen her.

In der Studienzeit entwickelten Marlon Besuch und Michael Hummels die Idee für caera, ein smartes Notrufarmband für mehr Sicherheit älterer Menschen. Getrieben von persönlichen Erfahrungen in ihren Familien, gründeten sie 2019 ihr Start-up. Mit über 40 Mitarbeitenden hat caera seinen Sitz im Herzen von Soest, Nordrhein-Westfalen. Die Teammitglieder von caera kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen, aber haben eines gemeinsam – die Sorge um die Sicherheit ihrer Angehörigen. In einer Welt, in der Technologie die Zukunft gestaltet, hat caera so auch seine Mission definiert: den Schutz älterer Menschen durch fortschrittliche Notruftechnologie.

Das Notrufarmband von caera mit passender App für Angehörige und individuellen Abonnement bietet schnelle Hilfe, jederzeit und überall. Das Armband mit automatischer Sturzerkennung ist mit nur einem einzigen Knopf ausgestattet, der in einer Notsituation wie nach Schwindel, einem Sturz o.ä. leicht zu drücken ist. Der/die Betroffene kann damit direkt Verbindung zu einem Angehörigen oder der Notrufzentrale aufnehmen und Hilfe herbeiholen.

Jetzt hat caera eine weitere erfolgreiche Pre Series A Finanzierungsrunde mit der Impact VC BONVENTURE im siebenstelligen Bereich abgeschlossen. Caera möchte mit dem neuen Kapital Wachstum schaffen und noch attraktiver werden. Eine Verstärkung des Teams, der Ausbau des Marketings sowie die Produktentwicklung und Optimierung sind weitere Ziele, um sich im nächsten Schritt auf den internationalen Markt vorzubereiten.

„Wir sind seit der Gründung 2019 stark gewachsen und freuen uns sehr, dass BONVENTURE unsere Vision, intelligente Sicherheitslösungen für eine bessere Zukunft zu gestalten, weiter unterstützt. Damit verfolgen wir unsere tiefgreifende Überzeugung, dass moderne Technologien älteren Menschen helfen können, ein selbstbestimmtes und sicheres Leben zu führen, während ihre Angehörigen die Gewissheit haben, dass ihre Liebsten in Notfällen sofortige Hilfe erhalten“, so Marlon Besuch.

Nikolaj Klebert, Investment Director BONVENTURE, über die neue Partnerschaft: „Das starke Gründerteam hat seine Fähigkeit unter Beweis gestellt eine solide Produktvision in einer innovativen Technologieplattform zu realisieren: die Sturzerkennung von caera ermöglicht es Senioren, selbstbestimmt und sorgenfreier zu leben. Wir sind sehr glücklich darüber, die weitere Unternehmensentwicklung mit zu begleiten. Das Investment in caera unterstreicht unsere Strategie im Bereich Patient Empowerment und zeigt sehr deutlich, wie Technologie für einen wichtigen sozialen Zweck eingesetzt werden kann. Wir sind überzeugt, dass caera das Potenzial hat, den Alltag von Senioren positiv zu verändern und einen echten gesellschaftlichen Mehrwert zu schaffen.“

Selbstständigen-Report 2024: Bürokratie bremst, KI kaum genutzt

Gemeinsam mit dem Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschland e.V. (VGSD) veröffentlicht WISO MeinBüro im Selbstständigen-Report 2024 spannende Fakten und Hintergründe rund um die selbständigen Unternehmer*innen in Deutschland.

2018 ist der Selbstständigen-Report erstmals erschienen. Sechs Jahre später zeigt die aktuelle Studie auf, wie sich das Stimmungsbild der Selbstständigen verändert hat und welche Themen und Herausforderungen die Selbstständigen heute beschäftigen.

Basis des vorliegenden „Selbstständigen-Report 2024“ bildet eine Online-Umfrage unter mehr als 2.100 Teilnehmenden. Die Befragung fand von Februar bis Mai 2024 statt. Teilgenommen haben Freiberufler*innen, Einzelunternehmer*innen und Inhaber*innen kleiner Personen- und Kapitalgesellschaften aus Deutschland. An der Umfrage haben sowohl Freiberufler*innen als auch Gewerbetreibende teilgenommen.

Für Selbständige hat sich die wirtschaftliche Lage verschlechtert

Rund 55 Prozent der befragten selbstständigen Unternehmerinnen und Unternehmer schätzen ihre gesamtwirtschaftliche Lage als gut bis hervorragend ein. Das auf den ersten Blick gute Ergebnis relativiert sich mit Blick auf 2018: Damals gaben noch 60 Prozent der Selbständigen an, dass sie ihre gesamtwirtschaftliche Lage als gut bis hervorragend einschätzen. Schaut man sich die einzelnen Bundesländer im Vergleich zu 2018 an, wird es noch deutlicher: In elf von 16 Bundesländern hat sich die wirtschaftliche Lage der Unternehmen nach Einschätzung der Befragten in den letzten sechs Jahren verschlechtert.

Die größte Veränderung wird im Bundesland Brandenburg sichtbar: Der Anteil derer, die die wirtschaftliche Lage ihres Unternehmens im Jahr 2018 als gut bis hervorragend eingeschätzt haben, hat sich heute verringert: Waren 2018 noch 69 Prozent der Selbständigen sehr zufrieden mit ihrer wirtschaftlichen Situation, sind es heute nur noch 43 Prozent. Damals war Brandenburg das Bundesland mit den meisten Selbständigen, die ihre wirtschaftliche Lage als mindestens gut beurteilt haben. Heute ist es das Schlusslicht.

In Hamburg ist die Stunde am wertvollsten, in Brandenburg am günstigsten

Ganz hinten liegt das Bundesland Brandenburg auch bei den Stundensätzen. Rund 14,7 Prozent der befragten Selbständigen – so viele wie sonst nirgendwo – geben an, ein Stundenhonorar von höchstens 20 Euro in Rechnung zu stellen. Im Gesamtdurchschnitt liegt das Bundesland mit seinem Stundenhonorar jedoch vor Mecklenburg-Vorpommern (59 Euro), Thüringen (66 Euro) und Sachsen-Anhalt (67 Euro). Im Durchschnitt liegt der Stundensatz in Brandenburg bei 68 Euro.

Spitzenreiter bei den Stundensätzen ist Hamburg. Rund sieben Prozent der Selbständigen mit Unternehmenssitz in der Hansestadt – so viele wie sonst nirgendwo – rufen ein Stundenhonorar von mehr als 201 Euro auf. Im Durchschnitt liegt der Stundensatz in Hamburg bei 117 Euro.

Frauen verlangen weniger Geld

Nach wie vor sind Frauen in der Selbständigkeit unterrepräsentiert, wie die Analysen von Mikrozensus und der Gründungsmonitor zeigen. Und die Frauen stellen auch heute noch wesentlich weniger in Rechnung als ihre männlichen Kollegen, wie der Selbstständigen-Report bestätigt: Die meisten Frauen rufen einen Stundensatz zwischen 51 und 75 Euro auf. Die meisten Männer hingegen rufen einen Stundensatz zwischen 76 und 100 Euro auf. Im Durchschnitt liegt der Stundensatz bei den Frauen bei 91 Euro und bei den Männern bei 98 Euro.

Gründer*in der Woche: Röstpurist – Geile Menschen, geiler Kaffee!

„Puristisch ohne viel Schnick-Schnack – ohne viel Beiwerk. Ehrlich und authentisch. Rein und klar.“ Das ist das Credo und Kaffee-Konzept von Jürgen Fischer und seinem Team von Röstpurist. Mehr zu Jürgen und seiner Positionierung im umkämpften Kaffeemarkt erfährst du im Interview mit dem „Kaffee-Puristen“.

Wann und wie bist du auf die Idee gekommen, Röstpurist zu gründen?

Ich habe Röstpurist am 1. April 2022 gegründet, nachdem ich in den letzten 20 Jahren bei zwei Kaffeerösterei einiges an Erfahrung gesammelt habe. Leider stellte ich fest, dass oft der wirtschaftliche Gewinn im Vordergrund steht und der Mensch nicht ausreichend gewürdigt wird. Diese Erkenntnis motivierte mich, ein Unternehmen zu gründen, das die Menschen sowohl auf den Plantagen als auch bei Röstpurist in den Fokus rückt.

In einer Welt, in der schneller Kaffee oft über die Qualität gestellt wird, wollte ich einen anderen Weg gehen. Röstpurist entstand aus der Überzeugung, dass Kaffee mehr ist als nur ein Getränk – er ist ein Erlebnis, ein Ritual und eine Quelle der Freude, die mit Verantwortung und Leidenschaft behandelt werden sollte.

Mit den Werten Verantwortung, Qualität, Zeit, Leidenschaft und Liebe als Leitprinzipien wähle ich die Herkunft meiner Bohnen sorgfältig aus und arbeite mit Bauern zusammen, die nachhaltige Anbaumethoden praktizieren. Röstpurist ist mehr als nur eine Marke – es ist eine Lebenseinstellung, die Menschen inspiriert, die Schönheit und Vielfalt des Kaffees zu erleben und die kleinen Momente des Lebens zu genießen.

Was waren dann die wichtigsten Schritte beim Aufbau des Unternehmens? Welche Hürden galt es dabei zu nehmen und wie hast du den Start finanziert?

Die größten Herausforderungen beim Aufbau meines Unternehmens lagen vor allem in der Bürokratie, insbesondere da ich in Österreich geboren bin und nicht in Deutschland aufgewachsen bin. Der Verwaltungsaufwand war enorm, nicht nur in Bezug auf die Bürokratie, sondern auch wegen der bürokratischen Hürden wie Wohnsitzanmeldung, Steuernummer und das Thema Krankenversicherung. Diese Aspekte sind extrem kompliziert für jemanden, der nicht hier aufgewachsen ist. Dennoch konnte ich diese Hürden überwinden, weil ich im Laufe der letzten 20 Jahre wertvolle Kontakte geknüpft habe. Ein entscheidender Faktor war, dass ich den richtigen Steuerberater an meiner Seite hatte, der uns kompetent beraten hat. Hierbei war es besonders wichtig, die passende Unternehmensform für mein Berufsfeld und die jeweilige Geschäftsidee zu wählen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Unterstützung durch Freundschaften und Partnerschaften, die ich in den letzten Jahren mit anderen Unternehmen aufgebaut habe. Es war nicht einfach, von Banken zusätzliche Finanzmittel zu erhalten, selbst mit einem vielversprechenden Konzept. Daher ist es entscheidend, sich vor dem Start mit anderen Unternehmen auszutauschen, um wertvolle Einblicke und Unterstützung zu erhalten. Diese Beziehungen haben letztlich eine entscheidende Rolle bei der Finanzierung des Starts von Röstpurist gespielt.

Das Thema Kaffeegenuss und -röstereien ist hierzulande ja seit längerem ein großer Trend. Wie bzw. womit positionierst du dich mit Röstpurist in diesem umkämpften Markt?

Von Anfang an war uns bewusst, dass der Markt stark umkämpft ist, sowohl von großen Unternehmen als auch von vielen kleineren Röstereien. In den letzten Jahren, insbesondere durch die Digitalisierung, haben wir jedoch den Fokus auf Kundenbetreuung und Dienstleistung gelegt, um uns abzuheben. Im Bereich der Gastronomie und Bäckereien setzen wir überdurchschnittlich viel für unsere Kunden um, indem wir unterschiedliche Aktionen anbieten und als verlässlicher Partner agieren.

In einer Zeit, in der viele digital bestellen und online Geschäfte abwickeln möchten, ist es uns wichtig, persönlich zu jedem Neukunden zu gehen und einen Termin vor Ort zu vereinbaren. Dies unterscheidet uns deutlich von anderen Anbietern auf dem Markt. Wir sind überzeugt, dass wir einfach mehr machen müssen und bereit sind, den nächsten Schritt zu gehen. Dabei haben wir die Digitalisierung in einem völlig anderen Bereich implementiert: Bei Röstpurist findet die Digitalisierung vor allem in der Verrechnung und Logistik statt, dort, wo sie wirklich Sinn macht.

Gerade in der Gastronomie ist es jedoch entscheidend, den Menschen wieder in den Vordergrund zu stellen. Der direkte Kontakt zum Kunden ist für uns von großer Bedeutung, um eine persönliche Beziehung aufzubauen und den individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden. Ein weiterer wichtiger Schritt für uns war die Entwicklung einer modernen und Marke. Hierbei bieten wir auch zahlreiche Marketing-Tools für unsere Kunden an und heben uns mit unserer Verpackung sowie den Farben deutlich von den typischen Kaffeeverpackungen ab.

Auf den Punkt gebracht: Was ist die Vision bzw. Philosophie hinter Röstpurist?

Unsere Philosophie ist einfach: Geile Menschen geiler Kaffee. Wir streben danach, mit tollen Menschen und außergewöhnlichen Betrieben zusammenzuarbeiten, um gemeinsam erfolgreich am Markt bestehen zu können.

Vom 27. November bis 1. Dezember bist du auf Deutschlands größtem Messe-Treffpunkt für Genießer*innen - der FOOD & LIVE in München aktiv.  Wie wichtig sind solche Events für dein Business?

Events wie die FOOD & LIVE in München sind für unser Business von entscheidender Bedeutung. Sie bieten nicht nur die Möglichkeit, unsere Produkte einem breiten Publikum vorzustellen, sondern auch, wertvolle Kontakte zu knüpfen und unser Netzwerk auszubauen. Die Interaktion mit Genussliebhabern und Fachbesuchern ermöglicht es uns, direktes Feedback zu erhalten und unsere Angebote weiter zu verbessern.

Wir sind Christian Schroth von der Holzofenbäckerei Schroth aus Oberstdorf sehr dankbar, dass er uns gefragt hat, gemeinsam mit ihm auf dieser Messe auszustellen. Unsere gemeinsamen Ansprüche im Bereich Qualität und die Leidenschaft für hochwertige Lebensmittel bieten eine hervorragende Grundlage für diese Partnerschaft. Diese tolle Plattform ermöglicht es uns, uns gemeinsam den Kunden zu präsentieren und unsere Werte zu teilen. In Zukunft wird es immer wichtiger, solche Partnerschaften zu pflegen, und wir freuen uns sehr, unterstützend dabei sein zu dürfen. Durch diese Art von Zusammenarbeit sind wir in der Lage, inspirierende Erlebnisse zu schaffen und unsere Vision von Genuss und Qualität zu teilen.

Und wie machst du darüber hinaus auf dich bzw. Röstpurist aufmerksam?

Wir sind vor allem auf Fachmessen für die Gastronomie und Bäckereien aktiv, wo wir in der Regel ein bis zweimal im Jahr gemeinsam mit unseren Partnern an verschiedenen Veranstaltungen teilnehmen. Diese Messen bieten uns die Möglichkeit, unsere Produkte und Dienstleistungen einem breiten Publikum zu präsentieren und wichtige Kontakte zu knüpfen.

Darüber hinaus engagieren wir uns intensiv in den sozialen Medien, wo wir regelmäßig über unsere Aktionen und Angebote informieren. Diese Plattformen ermöglichen es uns, direkt mit unseren Kunden zu kommunizieren und deren Feedback zu erhalten. Durch unsere aktive Präsenz in den sozialen Medien haben wir bereits zahlreiche Anfragen von interessierten Kunden erhalten, was unser Engagement und unsere Reichweite deutlich erhöht.

Dennoch ist es für uns von größter Bedeutung, bei unseren Kunden hervorragende Leistungen zu erbringen. Die Zufriedenheit unserer Kunden steht an erster Stelle, und wir sind bestrebt, ihre Erwartungen stets zu übertreffen. Diese positive Mundpropaganda hat sich in der Gastronomie und Bäckerei schnell verbreitet, was uns zusätzliche Aufträge und neue Kundenkontakte einbringt. Wir sind überzeugt, dass unser Fokus auf Qualität und Kundenservice der Schlüssel zu unserem Erfolg ist.

Was sind deine weiteren Vorhaben bzw. Pläne mit und rund um Röstpurist?

Wir legen großen Wert auf ein gesundes Wachstum, das in enger Zusammenarbeit mit den richtigen Partnern und Kunden erfolgt. Unser zentrales Ziel ist es, in den nächsten zwei bis drei Jahren unsere eigene Manufaktur-Rösterei zu etablieren. Momentan rösten wir unsere hochwertigen Kaffeesorten noch bei befreundeten Röstern, was uns wertvolle Einblicke und Erfahrungen bietet. Dennoch träumen wir von einer eigenen Rösterei, in der wir die vollständige Kontrolle über den Röstprozess haben und so die Qualität und Einzigartigkeit unserer Produkte noch weiter steigern können. Diese Vision treibt uns bei Röstpurist an und motiviert uns, die besten Talente in unser Team zu holen, um gemeinsam an der Verwirklichung dieses Traums zu arbeiten.

Und last, but not least: Welche Tipps möchtest du anderen Gründer*innen mit auf den Weg geben?

Als junger Gründer kann es eine Herausforderung sein, Ratschläge zu geben, da ich selbst noch in der Lernphase bin und viel vor mir habe. Dennoch habe ich eine wichtige Erkenntnis gewonnen: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es! Es reicht nicht aus, Ideen zu haben oder Pläne zu schmieden; man muss den Mut aufbringen, tatsächlich zu handeln und die ersten Schritte zu gehen.

Der Weg eines Gründers ist oft steinig, aber die Erfahrung, die man dabei sammelt, ist unbezahlbar. Scheut euch nicht davor, Risiken einzugehen und aus euren Fehlern zu lernen. Jeder Schritt, den ihr macht, bringt euch näher an euer Ziel. Vertraut auf eure Fähigkeiten und bleibt hartnäckig – die Belohnungen werden folgen.

Hier geht’s zu Röstpurist

Das Interview führte Chefredakteur Hans Luthardt

Gründer der Woche: Cora Health - dein Blutdruck-Coach

Cora Health ist eine junge eHealth Plattform, die es sich zum Ziel gesetzt hat, den Blutdruck von Millionen Patienten zu senken. Wie - das erfahren wir im Interview mit Co-Gründerin Melanie Hetzer.

Wie seid ihr - du und dein Co-Gründer Josef Moser - auf die Idee zu einer Gesundheitsplattform rund um das Thema Bluthochdruck gekommen?

Mein Co-Founder und ich haben die Gesundheitsplattform Cora Health gegründet, denn Familienangehörige von uns leiden unter Bluthochdruck – wie jeder vierte Erwachsene in Deutschland. Was allerdings noch viel schlimmer ist: jeder Achte stirbt an einer der zahlreichen Folgeerkrankungen wie zum Beispiel Herzinfarkt oder Schlaganfall. Aus eigener Erfahrung mussten wir feststellen, dass Betroffene nicht die nötige Unterstützung bei der nachhaltigen Bekämpfung der Erkrankung bekommen. Dagegen möchten wir nun etwas unternehmen.

Sind wir demnach noch viel zu wenig informiert oder gar desinteressiert an dem wichtigen Thema Bluthochdruck?

Leider ist den meisten Menschen die Ernst der Erkrankung nicht bewusst und sie nehmen sie auf die leichte Schulter. Jährlich sterben mehr Menschen an einer der Folgeerkrankungen von Bluthochdruck als von Krebs, Diabetes oder HIV. Wenn man das relativ sieht, müsste man dem Thema Herzgesundheit noch weit mehr Beachtung schenken. Generell denke ich aber, dass das Thema immer mehr Raum erhält. Seit 2005 gibt es immerhin den Welt-Hypertonie-Tag, an dem Menschen über Bluthochdruck und dessen Folgen aufgeklärt werden.

Was genau bietet ihr mit bzw. auf Cora Health?

Cora Health ist eine Gesundheitsplattform, die eine mobile App, einen Online-Ratgeber und einen informativen Newsletter umfasst.

Und was leistet die Blutdruck App?

Cora Health ist die einzige App, die Patienten hilft, ihren Blutdruck nicht nur zu überwachen, sondern auch nachhaltig zu verbessern. Unsere App bietet Nutzern einen Überblick über die Entwicklung ihrer Blutdruckwerte, erinnert sie an ihre Medikamenteneinnahme und motiviert sie dazu mehr Sport zu treiben.
Nach der automatisierten Übertragung der Blutdruckdaten aus Apple Health schlägt die Cora Health App Nutzern personalisierte Lebensstil-Empfehlungen vor. Durch die regelmäßige Dokumentation verschiedener Aktivitäten können die User sehen, welche Auswirkungen Medikamente, Ernährung, Bewegung und Stress auf ihre Blutdruckwerte haben.


Was kostet die App und wer ist die Zielgruppe?

Cora Health richtet sich an alle, die das Schicksal über ihre Herzgesundheit in die eigene Hand nehmen möchten. Unsere App basiert auf einem Freemium-Modell. Das bedeutet, die Basisversion von Cora Health ist kostenlos. Dies ermöglicht es uns, möglichst viele Menschen in ihrem Alltag mit Bluthochdruck zu unterstützen. Premium-Nutzer können durch ein monatliches (2,99 Euro) oder jährliches Abonnement (19,99 Euro) zusätzliche Features, wie Langzeitanalysen oder pdf-Reports, freischalten.

Wie macht ihr auf euch bzw. eure Angebote aufmerksam?

Wir wollen dort präsent sein, wo Patienten uns brauchen. Durch gezieltes Content Marketing helfen wir unseren Nutzern, ihre Erkrankung besser zu verstehen und ihre Herzgesundheit nachhaltig zu verbessern. Daneben sind wir auch im App Store präsent und nutzen verschiedenste App Store Marketing Maßnahmen für die Akquisition neuer Nutzer.

Was sind eure kommenden unternehmerischen Pläne?

Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, die Herzgesundheit von Millionen Patienten verbessern. Um das zu erreichen, planen wir in naher Zukunft unsere Präsenz auf iPad und Android Geräte auszuweiten. Langfristig möchten wir unseren Nutzern mit einem AI-basierten Algorithmus personalisierte und auf ihre Wünsche und Bedürfnisse maßgeschneiderte Bluthochdruck-Behandlungspläne zur Verfügung stellen.

Und last but not least: Was rätst du anderen Gründern - auch gern speziell aus dem Health-Bereich - aus eigener Erfahrung?

Wie man immer so schön sagt, Start-up bedeutet Achterbahn. Es gibt Ups und Downs, daher ist Durchhaltevermögen extrem wichtig.

Hier geht's zu Cora Health

Das Interview führte Hans Luthardt

Gründer der Woche: HANS Brainfood - snack dich schlau!

Auf dem Messe-Rundgang während der Food&Life in München haben wir das Regensburger Start-up HANS Brainfood von Matthias Coufal und Jakob Graf entdeckt. Da auch der StartingUp-Redakteur Hans heißt, war die Neugierde doppelt geweckt – mehr erfahrt ihr hier im Interview von Hans zu „HANS“.

Bitte stellt euch unseren Lesern kurz vor.

Matthias: Ich bin 28 Jahre und einer der Gründer von HANS Brainfood. Hier bin ich für den Einkauf und das Produktmanagement zuständig. Meine Freundin Isabella ist auch mit dabei, die aktuell das Social Media und Design übernimmt.
Jakob: Ich bin 26 Jahre alt und hauptverantwortlich für das Marketing und den Vertrieb. Wir sind alle zum studieren oder arbeiten nach Regensburg gezogen und haben uns hier dann kennengelernt.

Wann und wie seid ihr beiden auf die Idee zu eurem Brainfood gekommen?

Matthias: Als Produktmanager war ich viel unterwegs auf Dienstreisen, aber auch im Büro ist es oft so stressig gewesen, dass keine Zeit war für ein Mittagessen oder was Warmes. Hungrig ist es aber schwer sich zu konzentrieren, also habe ich oft auf Riegel zurück gegriffen um über den Tag zu kommen. Da ich sehr auf Ernährung achte, war ich aber extrem wählerisch und das Richtige konnte ich nie finden. Außerdem hat es mich genervt, dass alles nur immer auf die körperliche Fitness ausgelegt war. Ich mache auch sehr viel Sport, aber was mir gefehlt hat war ein Snack der in erster Linie die mentale Fitness fördert. Bei einem Wettbewerb vor 2 Jahren habe ich dann diese Idee präsentiert und Jakob kennen gelernt. Jakob stand vor ähnlichen Herausforderungen im Studium und legte ebenfalls extrem viel Wert auf eine gesunde Ernährung. Zusammen haben wir dann einen Riegel entwickelt der die mentale Fitness fördert: HANS Brainfood.

Und wie kommt es zu dem ungewöhnlichen Namen HANS Brainfood?

Jakob: Ich behaupte ja immer, dass Matthias und ich uns nicht einigen konnten, wer seinen Namen dem Riegel leihen darf. Dann haben wir uns in der Mitte getroffen und das war dann eben HANS.
Matthias: (lacht) Diese Frage wird uns oft gestellt, vor allem wegen HANS. Das ist einfach ein schöner griffiger Name, und es passt auch zum Thema. Wir verwenden überwiegend Hanfsamen als Zutat, und die Abkürzung dafür ist Hans. Und Brainfood, damit man gleich weiß, um was es geht.

Fitnessriegel, Superfood … Riegel sind ja in aller Munde. Und manchmal fragt man sich, wer das wirklich braucht. Was ist das Besondere bzw. Wertvolle an Brainfood und konkret an euren Produkten?

Matthias: Das Besondere ist, dass wir einen Riegel entwickelt haben der die mentale Fitness und Konzentration unterstützt. Und das ohne Zusatzstoffe, sondern komplett auf natürlicher Basis.
Jakob: Dazu muss man sagen, dass wir deshalb auf Hanfsamen zurückgreifen, weil sie sehr hohe Mengen an Omega-3-Fettsäuren, Eisen, Magnesium und so einige Vitame enthalten – die wichtigsten Nährstoffe für das Gehirn.
Matthias: Also echtes Natural Brainfood. So etwas gibt es bisher noch nicht. Wir setzen auf Hanf als Nahrungsmittel und erzeugen diesen in Kooperation mit meinem Bruder möglichst selbst in Bayern – weil wir auch die Regionalität ins Spiel bringen wollen. Da habe ich natürlich Glück, dass mein Bruder einen biologischen Bauernhof bewirtschaftet. Allein da heben wir uns schon von vielen ab, indem wir hauptsächlich ein regional erzeugbares Superfood verwenden und nicht irgendwas von weither importieren müssen. Das wichtigste ist letztendlich, dass der Riegel schmeckt. Und genau hier war bisher jeder überrascht der HANS getestet hat. Der Geschmack und die Konsistenz unterscheiden sich wesentlich von klassischen Riegeln, und das gefällt den Kunden.

Welche Geschmacksrichtungen gibt es und wie aufwändig war es, die finalen Rezepte zu entwickeln und verkaufsfertig zu produzieren?

Matthias: Momentan gibt es vier Geschmacksrichtungen. HANS Original, HANS Kakao, HANS Apfel&Zimt und HANS Kaffee&Maulbeere. Anfangs dachten wir, das haben wir bestimmt gleich. Aber es hat tatsächlich 2 Jahre gedauert bis die Riegel verkaufsfertig waren. Wir haben es uns natürlich auch nicht leicht gemacht. Bio, ohne Zusatz- und Konservierungsstoffe, Brainfood, Hanf, die Health Claim Verordnung und trotzdem eine Haltbarkeit von knapp einem Jahr. Da braucht vieles prüfen, analysieren, zertifizieren und auch entwickeln. Aber letztlich haben wir ein Verfahren gefunden, welches das alles möglich macht. Gut, dass uns der Aufwand vorher nicht bewusst war (lacht).
Jakob: Für uns stand die Entscheidung, nicht selbst zu fertigen relativ schnell fest – so eine Riegelfertigung kostet schon mal ab einer halben Million aufwärts. Das war für uns nicht machbar. Dann war es aber ein sehr langwieriger Prozess, überhaupt einen Hersteller zu finden, der bereit war mit einem Start-up zu kooperieren und die Fertigung ohne jegliche Zusatzstoffe umsetzen kann. Die meisten Hersteller setzen da Mindestabnahmemengen fest, die für dich als Start-up utopisch sind. Gerade wenn man ein innovatives Produkt hat, das man im Markt erst mal testen will.


Gründer der Woche: d25.io – KI einfach nutzen und trainieren

Jörg Kiesewetter, Friedrich Seck und Hannes Witt sind die Gründer der d25.io GmbH aus Leipzig, die sich das Thema KI auf die unternehmerische Fahne geschrieben haben. Ihr Ansatz: Ohne tiefgreifende Tech-Kenntnisse schnell und einfach künstliche Intelligenzen bauen und trainieren. Mehr dazu im Interview mit Co-Gründer Friedrich.

Was treibt dich bzw. euch an, selbständig zu sein?

Wir möchten in erster Linie künstliche Intelligenz den Unternehmen und Menschen in den Unternehmen näher bringen und dadurch die Chancen von KI aufzeigen. Dabei setzen wir mit unserer Technologie den Aufwand, den Schritt in die KI zu gehen, auf ein Minimum.

Des Weiteren möchten wir den Menschen auch die Angst vor dieser Technologie nehmen. Es werden mit Sicherheit einige Jobs durch künstliche Intelligenz ersetzt, aber das wird noch einige Jahre dauern. Doch wer sich rechtzeitig damit befasst, wird auch in Zukunft nicht ersetzt werden.

Wann und wie seid ihr auf die Idee gekommen, gemeinsam zu gründen?

Die Grundidee kommt von Jörg und ist schon 1,5 Jahre „alt“. Jörg beschäftigte sich damals aus Eigeninteresse mit KIs und bemerkte dabei, wie schwer der Einstieg war. Wir drei haben uns im April zusammengetan. Jörg kannte Hannes aus einer früheren gemeinsamen Zeit bei einem Leipziger Softwareunternehmen. Der Kontakt zu mir wurde über einen gemeinsamen Freund in der Leipziger Startup-Szene hergestellt.

Was bedeutet d25.io?

Der Name d25.io soll genau den Spirit repräsentieren, welchen wir auch als Unternehmen leben wollen. Das „d“ steht für Digitalisierung, etwas was wir als Unternehmen an vorderster technologischer Front mitgestalten möchten. Die „25“ steht auf der anderen Seite für ein Gefühl, das Gefühl welches man mit 25, kurz nach der Uni hat. Wenn man erkennt, dass man plötzlich gut ausgebildet ist, nicht mehr täglich in der Uni sitzen muss und die Welt einem offen steht. Genau dieses Gefühl, wenn man die Welt aus den Angeln heben möchte und sie nach seinen Vorstellungen gestalten will. Das „io“ steht wiederum für den Input/Output, welchen wir als Unternehmen von der Gesellschaft bekommen, bzw. in die Gesellschaft wieder hinausgeben.

Was waren dann die wichtigsten Steps von der Gründung bis zum Start von d25.io?

Für uns war der wichtigste Step, herauszufinden, ob wir überhaupt miteinander arbeiten können. Wir merkten aber relativ schnell, dass wir uns sehr gut ergänzen und in kurzer Zeit sehr gut mit der Entwicklung der Plattform und auch mit dem Aufbau der gesamten Unternehmensinfrastruktur vorankamen.

Was genau bietet ihr euren Kunden in Sachen KI?

Wir möchten KI für alle einfach, schnell und sicher zur Verfügung stellen. Aber nicht nur KI, sondern auch die ganze Umgebung dafür. Unser MVP ist der d25 Monitor, ein Tool für das Finden eigener Produkte auf Instagram unabhängig von der Nutzung von Hashtags oder dem Inhalt der Bildbeschreibung. Um genauer zu werden: Ein Kunde, z.B. ein Fashionlabel muss nur 50 Trainingsbilder per Drag & Drop bei uns hochladen und den Button „Start Analysis“ drücken.

Anschließend wir die KI automatisch trainiert und sucht bei Instagram nach dem Produkt. Die Resultate stellen wir unseren Kunden zur Verfügung, sodass diese wiederum direkt mit ihren eigenen Kunden interagieren können. Dadurch ist es Marken möglich, bspw. ihre Kundenbindung aktiv zu steigern. Außerdem erhalten sie somit Zugriff auf eine große Menge an „echtem“ User Generated Marketing Content.

Aber das ist nur ein kleiner Teil: Mit unserer Plattform möchten je nach Branche verschiedene Use-Cases bedienen. Durch unsere Plattform ermöglichen wir die Kombination verschiedener KIs aus den Bereichen der Bild-, Text-, Sprach- & Videoanalysen in unserem innovativen Pipeline Concept. Jeden neuen Use-Case entwickeln wir mit einem Partner aus der jeweiligen Branche zusammen.


Gründer der Woche: pinkwhy - Kunst direkt aufs Display

Das Start-up pinkwhy aus Dessau-Roßlau bietet Kunst zum Download auf digitalen Endgeräten an und will damit zum "Spotify der Kunst" werden. Mehr dazu erfahrt ihr im Interview mit pinkwhy-Gründer Joerg Schnurre.

Wann und wie sind Sie auf die Idee gekommen, Kunst zum Download auf digitalen Endgeräten anzubieten?

Auf Kunstmessen, Ausstellungen und Vernissagen ist zunehmend zu beobachten, dass Besucher Fotos von den Originalkunstwerken machen. Egal ob jung oder alt. Im Gespräch stellt sich dann oft heraus, dass man sich das Original nicht leisten könne oder dass man keinen Platz dafür habe. Viele äußern den Wunsch, Kunst in guter Qualität für das Smartphone oder Tablet zu bekommen. Für mich steht außer Frage, dass sich der Kunstmarkt der zunehmenden Digitalisierung nicht entziehen kann. Umso wichtiger finde ich die Idee, die Künstler unmittelbar zu unterstützen – so wie es bei pinkwhy passiert. Bei Facebook und Instagram verdienen Künstler keinen Cent. Das muss sich ändern.

Gibt es demnach einen Online-Trend bzw. Trend zur Digitalisierung in der Kunstbranche? Es gibt bspw. diverse Online-Kunsthändler, die den Kunstmarkt transparenter und Kunst erschwinglicher machen wollen ...

Da ist noch lange nichts transparent. Online-Kunsthandel bedeutet bisher ja nichts anderes, als den Handel der physischen Originale in das Internet zu verlagern – dabei verändert sich nichts, die Preisbildung bleibt weiterhin eine Blackbox, die ganze Branche bewusst ein Mysterium, in das keiner rein schauen soll. Um es zu überspitzen: Niemand kauft das Mastertape von ´Satisfaction´, der Rolling Stones oder das Manuskript der ´Bibel´, sondern immer eine gute Reproduktion. Genau da setzt pinkwhy an: reproduzierte Kunst als digitales Angebot zum Download für jedermann, an jedem Ort, zu jeder Zeit, in einem erschwinglichen Rahmen. Um wieder auf den allgemeinen Rahmen zurück zu kommen und das Thema einzuordnen: Es gibt inzwischen einige Start-ups, die sich mit Tech, Digitalisierung und Kunst auseinandersetzen. Hier ist geplant, eine Austauschplattform zu diesem Thema beim Bundesverband Deutsche Startups zu gründen.

Und wie genau funktioniert Ihr Online-Kunsthandel auf pinkwhy.com? Und welche Art von Kunst haben Sie im Portfolio?

Zunächst einmal sind wir kein Kunsthandel, sondern auf der einen Seite eine Art Plattenlabel für Kunst und andererseits der Vorläufer vom Spotify der Kunst. Wir adaptieren die erfolgreichen Konzepte der Musik für die Kunstbranche. Aktuell können unsere User die Kunstwerke in unserem Webshop herunterladen. Das ist ein absolutes Minimum Viable Produkt, aber es funktioniert, die Fans der Künstler nutzen es. Der Großteil unseres Teams kommt aus der Hip Hop, Graffiti, Streetart- und Urban-Art-Szene. Da haben wir oft ganz persönliche, langjährige Beziehungen und damit ist unser Schwerpunkt klar. Vor allem junge Menschen sind von Graffiti und Streetart beeindruckt, zumal sie mit der Nutzung digitaler Inhalte auf mobilen Endgeräten bestens vertraut sind. Aber auch unsere Technikpartner finden den Schwerpunkt gut, weil sie damit ihre Zielgruppe besser erreichen. Deshalb pinkwhy einfach mal ausprobieren. Mit dem Smartphone auf unsere Seite gehen, Motiv und Smartphone als Format auswählen, bezahlen, runterladen und auf dem Smartphone einstellen. Sieht gut aus oder? Mit einer App, die wir gerade entwickeln, wird das dann einfacher.

Sind Sie auf einen der bei Ihnen gelisteten Künstler bzw. Künstlerinnen besonders stolz? Vielleicht weil es dessen erste Online-Vermarktung ist?

Stolz wäre der falsche Begriff. Eher fühle ich mich geehrt, dass die KünstlerInnen den Mut haben, mitzumachen und mir dieses Vertrauen geben. Wir sind mit pinkwhy noch in einem sehr frühen Stadium, was die Digitalisierung des Kunstmarktes betrifft. Dass Graffiti-Pioniere wie Loomit oder Cantwo dabei sind, von denen ich als Kid schon Fan war, das beeindruckt mich nach wie vor.

Was ist der günstigste Download und was der derzeit teuerste?

Es geht doch nicht um günstig oder teuer. Es geht eher um ´erschwinglich´ und gute Qualität bzw. um die Verbindung von Künstler und Fan. Der Vorteil für die Künstler ist klar: Sie behalten weiterhin das Original. Mit jedem Download können wir gleichzeitig definieren, wie sich der Wert des Originals bzw. Künstlers entwickelt. Damit können wir die Top 100 des Kunstmarktes künftig über die Downloads transparent darstellen. Nach 100 Downloads beispielsweise steigt der Wert um einen Faktor X. Ein Download für das Smartphone liegt bei 99 Cent, für das Tablet bei 2,49 Euro und bei einem Download für einen TV-Screen bei 11,99 Euro. Die Künstler bekommen 50 Prozent von diesen Einnahmen. Die Preise stehen natürlich nicht im Einklang mit dem Wert des Originals, sondern orientieren sich eher an ähnlichen digitalen Medieninhalten wie Songs und Kinofilmen.


Gründer der Woche: Matchbase - die Liga für Freizeit-Fußfaller

Jonas Baum und Christian Klötzer haben Anfang 2018 ihr Start-up Matchbase gegründet und eine App für Freizeit-Fußballer auf den Markt gebracht. Das Motto: App öffnen, Gegnermannschaft herausfordern und ab auf den nächsten Bolzplatz! Mehr dazu erfahrt ihr im Interview mit Co-Gründer Jonas.

Wann und wie kamt ihr beiden auf die Idee zu eurer digitalen Fußball-Liga?

Christian und ich kennen uns von der Uni. Wir haben dort regelmäßig zusammen Fußball gespielt. Auf dem Platz mit Freunden, zum Beispiel in der Uni-Liga und natürlich auch auf der Playstation bei einer gepflegten Runde FIFA. Wir beide sind kompetitive Typen. Einfach nur mal kicken macht zwar Spaß – Der richtige Ansporn entsteht aber erst, wenn man zusammen mit seinem Team etwas erreichen kann. Jeder Fußballer kennt das. Wir haben uns dann gefragt, warum man im echten Leben nicht das kann, was man schon immer auf der Playstation kann: Immer und überall, quasi on demand, in einer Liga spielen. Und das ist es, was Matchbase jetzt jedem Fußballer ermöglicht.
 
Was waren dann die wichtigsten Steps bis zum Start der App Matchbase?

Ich kann mich extrem glücklich schätzen in einem Team arbeiten zu dürfen, das überzeugt ist, ein cooles Produkt zu bauen und welches keinen Fehler zweimal macht. Ich glaube dann ist man für das Meiste gewappnet. Deshalb will ich auch gar keinen besonderen Milestone hervorhebe. Ein Unternehmen zu bauen bedeutet in meinen Augen vor allem trotz Rückschlägen immer weiter zu gehen, immer Vollgas geben und dabei ständig versuchen zu lernen. Auch wenn’s wehtut.
 
Gab's auch eine abschließende Echt-Test-Phase?

Wir haben das Unternehmen Anfang 2018 gegründet und seitdem kontinuierlich einen Prototypen mit einer kleinen Gruppe an Nutzern getestet, die uns mit unglaublich wertvollem Feedback versorgt hat. Auf dieser Basis haben wir dann eine skalierbare Version entwickelt, die jetzt jeder runterladen kann.
 
Und wie habt ihr die App-Entwicklung und euch als Start-up bislang finanziert?

Wir finanzieren uns zurzeit aus dem Berliner Startup Stipendium und privaten Darlehen. Außerdem starten wir gerade eine Seed-Runde mit Angels aus dem Fußball-Gaming- und Mobilebereich.
 
Und nun zur App Matchbase: Was genau ist sie, was kann sie und wer soll sie nutzen?

Matchbase ist für alle Fußballer, denen „mal kicken“ nicht genug ist. Diejenigen, die auf dem Platz etwas erreichen wollen. Aufsteigen, Meister werden: Mit Matchbase geht das jetzt nicht mehr nur am Wochenende, sondern wann und wo es meinem Team passt. Man braucht auch nicht unbedingt 11 Spieler pro Team. Bei uns organisieren sich die Mannschaften flexibel. Auch ein 5 vs 5 auf dem Bolzplatz ist kein Problem. Damit das funktioniert, machen wir es den Teams extrem einfach ähnlich starke Gegner und die besten Plätze in ihrer Umgebung zu finden und Spiele darauf zu organisieren.

Die Teams können sich ganz einfach gegenseitig herausfordern. Nimmt ein Team die Herausforderung eines anderen an, können sie über einen Gruppenchat organisieren, wann und auf welchem Platz gespielt werden soll. Wir haben dafür alleine in Berlin über 300 frei zugängliche Plätze in der App.

Jedes neue Team startet bei Matchbase in Liga 10. Wer aufsteigen will, muss wie immer im Fußball durch Siege Punkte sammeln. Allerdings entscheidet über den Aufstieg nicht, welches Team am Ende einer monatelangen Saison am besten dasteht. Bei uns funktioniert das eher wie in einem Videogame. Jede Liga hat eine individuelle Punktegrenze, welche die Teams für den Aufstieg übertreffen müssen. Dafür hat eine Mannschaft fünf Spiele zur Verfügung. Sammelt ein Team innerhalb dieser fünf Spiele nicht ausreichend oder keine Punkte, droht der Abstieg.

Das Besondere ist, dass sich die Teams außerdem für ihre Erfolge auf dem Platz von Marken mit Prämien belohnen lassen können. Ein bisschen wie Profis mit einem Sponsorenvertrag.


Gründer der Woche: UrmO – der Segway für die Aktentasche

Jakob Karbaumer, Felix Ballendat und Sebastian Signer sind die kreativen Köpfe hinter UrmO, einem Personal Light Electric Vehicle, kurz PLEV, für Pendler in den Städten. Was es mit dem Segway-ähnlichen Gefährt auf sich hat, erfahren wir im Interview mit Co-Gründer Sebastian:

Wann und wie seid ihr auf die Idee zu eurem UrmO gekommen?

Die Idee ist vor zweieinhalb Jahren entstanden. Felix hat sich ein Elektroauto aus einem BMW Z3 gebaut und ist damit in die Stadt nach München gefahren. Hier ist ihm sofort aufgefallen, dass er mit seinem Elektroauto zwar umweltfreundlich unterwegs war, aber trotzdem im täglichen Stau stehen musste. Ein elektrisches Kleinstfahrzeug war die Lösung.

Was stand bei der Entwicklung des UrmO im Fokus? Die Funktion, das Material oder/und das Design?

Die Funktion stand schnell fest: ein kleines und leichtes elektrisches Fahrzeug als Ergänzung für urbane Mobilität. Und so mussten Material und Design von Anfang an auf Leichtigkeit und Einfachheit getrimmt werden.

Was waren dann die wichtigsten Meilensteine bis zum ersten fahrtüchtigen Vorserienprototyp?

Ein wichtiger Meilenstein war der Moment, in dem unser erster Prototyp (Alpha Prototyp) zum ersten Mal gefahren ist – das war 2017. Auch der Design Freeze war für uns ein wichtiger Schritt. Unser aktueller Vorserienprototyp ist bereits der fünfte Prototyp, den wir komplett in Handarbeit gebaut haben.

Und was ist letztlich dabei herausgekommen? Sprich: Was genau ist der UrmO und was macht ihn besonders?

Der UrmO ist das alltagstauglichste elektrische Kleinstfahrzeug. Mit dem leichten Gewicht und dem innovativen Klappmechanismus ist der UrmO die perfekte Ergänzung für den ÖPNV und das eigene Auto. Mit dem UrmO wird einfaches Umsteigen ermöglicht.

Gibt es vergleichbare PLEVs?

Elektrische Tretroller haben einen ähnlichen Einsatzzweck in der Stadt und sind ebenfalls klappbar. Jedoch sind sie deutlich schwerer und im zusammengeklappten Zustand deutlich sperriger als der UrmO. Auch sind die kleinen Reifen nicht so komfortabel bei Unebenheiten.


Gründer der Woche: JuNiki’s - die Double Neck Flasche

Der Unternehmensberater und Vater zweier Töchter Dr. Christian Kehlenbeck hat vor einem Jahr die JuNiki’s Double Neck GmbH gegründet, um Kids die ideale Trinkflasche an die Hand zu geben, mit der sie ihre Lieblingsgetränke sicher mit zur Schule nehmen können. Was es mit der zum Patent angemeldeten Trinkflasche auf sich hat, erfahren wir im Interview mit Christian.

Wann und wie bist du auf die Idee zu JuNiki’s Double Neck gekommen?

Bereits 2016 habe ich nach einem anstrengenden Projekt mit vielen Aufenthalten in Tokio ein Sabbatical eingelegt. Im Familienleben war ich zuständig für das Broteschmieren und Trinkflaschenbefüllen meiner beiden Grundschultöchter. Doch obwohl wir den ganzen Schrank voller niedlich bedruckter aktueller Trinkflaschen hatten, war die ideale nicht dabei. Meine Mädels wollten unbedingt Schorle oder Tee oder Wasser mit Kohlensäure mitnehmen.

Doch die einen Flaschen waren nicht dicht bei Kohlensäure, die anderen hatten Verschlüsse mit nicht zugänglichen Bereichen mit akuter Schimmelgefahr bei verderblichen Getränken, die anderen einen engen Verschluss, der nur mit Trichter zu befüllen war und nur sehr schlecht zu reinigen und zu trocknen. Also blieb es zumeist bei stillem Wasser ohne Zusätze - und bei unzufriedenen Töchtern. Für den Vater also genügend Motivation, tätig zu werden.
 
Und dann kam dir die Idee zu der Trinkflasche?

Naja, die Idee kam nicht einfach, das war harte monatelange Arbeit. Als Unternehmensberater bin ich ja strukturiertes Denken gewohnt, und habe erst einmal viele Gespräche mit anderen Müttern geführt. Komischerweise kannten alle das Problem, viele Eltern haben sich nach vielen Investitionen in alle möglichen Trinkflaschen sogar wieder den Einwegflaschen zugewandt, weil sie von keiner wiederverwendbaren Trinkflasche überzeugt waren.
 
Welche Anforderungen muss die „perfekte Trinkflasche“ für Grundschüler erfüllen?

Zum einen muss sie die Anforderungen der Eltern, die sie täglich befüllen und reinigen, erfüllen. Das heißt, ein enger Verschluss, der nur mit Trichter zu Befüllen ist, fällt im täglichen Morgenstress durch. Ebenso beim Versuch des regelmäßigen einfachen Reinigens. Dafür können Kinder aus diesen Enghalsflaschen aber gut direkt Trinken, ohne zu Kleckern, vorausgesetzt, sie bekommen den Deckel auf. Hier gibt es eine sehr bekannte Flasche am Markt, die Kinder alleine fast nicht aufbekommen, da die Flasche im Styropor-Schutz leider mit dreht.

Und wenn sie dann auf ist, bekommen die Kinder die Flasche nicht wieder richtig dicht zu, so dass der Inhalt im Schulranzen ausläuft, weil für das äußere Trinkflaschenfach ist die Flasche mit Schutz viel zu breit. Weithalsflaschen hingegen sind ideal für die Eltern zum Befüllen und Reinigen. Aber manche Flaschen haben einen Deckel , der zum Trinken komplett abgenommen werden muss, d.h. die Kinder bekleckern sich beim Trinken. Oder die Flaschen haben einen speziellen Trinkaufsatz. Der ist aber oft unhygienisch, da die Trinköffnung frei liegt und schnell verschmutzt, und gibt es unzugängliche Bereiche im Verschluss, die zu Schimmel neigen. Und von Dichtheit bei Kohlensäure brauchen wir da gar nicht erst zu sprechen.

Drittens gibt es noch aktuelle Trinkflaschen mit einer mittelgroßen Trinköffnung, die aber eher die Nachteile von Enghalsflaschen (schwer zu befüllen) und Weithalsflaschen (schwer daraus zu trinken) kombinieren.


Gründer der Woche: Koru Kids - Booster-Sitz für Kids

Die Koru Kids Deutschland GmbH wurde Anfang 2017 von Dr. Wolfgang Höhn gegründet. Sein Produkt: eine Sitzerhöhung für Kinder bis 6 Jahre, einsetzbar im Hotel- und Gastrobereich sowie zu Hause. Im Interview mit dem Gründer erfahren wir mehr über das Konzept seiner Booster-Sitze.

Wann und wie sind Sie als Spezialist für Investmentfonds für Gründer auf die Idee zu Ihrem Booster gekommen?

Das war während unseres Familienurlaubs in Dubai vor 3 Jahren. Im Hotel gab es Sitzerhöhungen – diese waren aber weder sicher, noch für den Gastronomiebetrieb geeignet. Meine Töchter fanden die Sitzerhöhungen trotzdem toll, da sie fast auf Augenhöhe mit uns saßen. Da ich eine benutzerfreundlich, gastronomietaugliche Sitzerhöhung mit hoher Sicherheit und Qualität noch nicht aus Europa kannte, sah ich sehr viel Potenzial.

War dann der Schritt zur Gründung nur logisch konsequent?

Absolut. Bereits im Urlaub habe ich Research bezüglich des Wettbewerbsumfelds und den rechtlichen Rahmenbedingungen gemacht. Danach war klar, dass es eine reale Option ist. Zu Hause habe ich mir gleich einen Industriedesigner als Partner für die Entwicklung gesucht – das war der Startschuss.

Lag der Fokus von Anfang an auf dem Hotel- und Gastrosektor?

Wir haben die Booster anhand der Bedürfnisse der Hotels und Restaurants entwickelt und dabei großen Wert auf die einfache Bedienung gelegt: festschnallen, reinigen und platzsparend stapeln – alles soll leicht gehen. Bei der Entwicklung war uns klar, dass qualitativ hochwertige Booster, die den Anforderungen der Gastronomie entsprechen, auch für Familien interessant sind. Oft kaufen die Familien, die die Booster im Hotel oder Restaurant erlebt haben, die Booster auch privat.

Wie lange hat dann die Entwicklung des Boosters gedauert und was waren dabei die wichtigsten Meilensteine?

Von der Idee bis zur Serienfertigung hat es etwa zwei Jahre gedauert. Wesentliche Meilensteine in der eigentlichen Entwicklungsphase waren die Fertigstellung des Designs und diverse Prototypen. Deutlich komplexer war die Suche der richtigen Partner für die Produktion – nicht nur für den Booster selbst, sondern auch für die Gurte, Schnallen und Inlays – sowie das Erreichen der hohen Qualität in der Serienproduktion.

Wie haben Sie die Gründung und Produktentwicklung finanziell gestemmt? Mit Eigenmitteln und/oder Fördermitteln?

Den Großteil der Entwicklung habe ich mit Eigenmitteln finanziert. Förderung haben wir für einen Teil erhalten.


Lernplattform Doctorflix erweitert Seed-Finanzierung auf 4,1 Mio. Euro

Die 2022 von Dr. med. Hans Lennartz und Leopold von Schultzendorff gestartete Lernplattform Doctorflix verdoppelt seine Seed-Finanzierung auf über vier Mio. Euro und startet Internationalisierung.

Der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen ist eine der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit: Laut einer Prognose des Statistischen Bundesamts werden allein bis 2049 in der Pflege bis zu 690.000 Arbeitskräfte in Deutschland fehlen. Der steigende Arbeitsdruck lässt kaum Zeit für regelmäßige Fortbildungen für Ärzte und Pflegekräfte – dabei sind diese essenziell, um Patient*innen nach neuesten wissenschaftlichen Standards behandeln zu können.

Gleichzeitig wird der Einsatz von Ärzt*innen und Fachpersonal aus dem Ausland immer wichtiger, die schon heute einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung unseres Gesundheitssystems leisten und neben der Arbeitsbelastung teilweise auch sprachliche Hürden überwinden müssen.

Genau diesem Problem haben sich die Gründer von Doctorflix angenommen: Ihre digitale Lernplattform bietet Ärzt*innen direkten Zugang zu hochwertigem medizinischen Wissen. Seit dem Start der Lernplattform 2022 hat sich Doctorflix unter der Leitung der Co-Founder Dr. med. Hans Lennartz und Leopold von Schultzendorff als Anbieter von Fortbildungen für Ärzte im deutschsprachigen Raum etabliert. Mit ihrer breiten Palette hochwertiger Inhalte in Video-, Podcast- und Microlearning-Formaten erreicht die Plattform bereits heute die größte Content-Dichte im Bereich zertifizierter On-Demand-Videos für medizinische Fortbildung in Deutschland. Das Potsdamer Start-up hat einen digitalen Zugang zu medizinischen Wissensressourcen geschaffen, der früher nur über Kongresse verfügbar war, konnte sich bereits mehrere Kooperationen, unter anderem mit renommierten Krankenhäusern wie der Charité und den Median-Kliniken sichern – und strebt an, die weltweit größte Plattform für medizinische Lerninhalte zu werden.

Nun geht Doctorflix den nächsten Schritt: Das Start-up hat seine Seed-Finanzierung auf über vier Million Euro verdoppelt und den CVC Haufe Group Ventures als neuen Lead-Investor gewonnen. Daneben ist auch Campione Ventures als neuer Investor dabei. Darüber hinaus beteiligen sich die Bestandsinvestoren High-Tech Gründerfonds (HTGF), Brandenburg Kapital, Superangels und weitere Angel-Investoren wie Björn Jopen (Jale VC) an der Seed-Erweiterung.

Die Plattform wird auf neue Fachbereiche wie die Pflege ausgeweitet und startet mit der Internationalisierung, um medizinische Fachkräfte über Ländergrenzen, Sprachbarrieren und Einkommensunterschiede hinweg zu vernetzen. Ziel ist es, ihnen Zugang zu den besten medizinischen Fortbildungen zu ermöglichen – für eine bessere Patient*innenversorgung.

„Immer mehr Patienten müssen von immer weniger Personal behandelt werden – das bedeutet weniger Zeit für Fortbildungen. Nicht nur Ärzte, sondern auch Pflegekräfte und medizinische Fachangestellte stoßen längst an ihre Grenzen. Um Patienten stets nach neuesten medizinischen Standards versorgen zu können, muss Wissen effizient vermittelt und dabei auf die Anforderungen der Fachkräfte und Einrichtungen angepasst werden. Mit Doctorflix möchten wir medizinisches Personal dabei unterstützen, sich einfacher und besser fortbilden zu können, ohne dass sie durch sprachliche Hürden und aufwendige Reisen zu Fortbildungen zusätzlich belastet werden“, erklärt Dr. med. Hans Lennartz, Co-Founder von Doctorflix.

„Doctorflix setzt neue Maßstäbe im Bereich der digitalen Fortbildung für medizinisches Fachpersonal und unterstützt somit einen der relevantesten Bereiche in unserer Gesellschaft. Wir freuen uns darauf, das Team als Investor zu unterstützen und die Vision einer globalen Plattform für medizinische Bildung weiter voranzubringen“, sagt Jasper Roll, Geschäftsführer von Haufe Group Ventures.

Gründer der Woche: fakeodernews - spielerisch-kontrovers-politisch

Mit der Web App fakeodernews.de können User täglich kontroverse Fragen zu Politik „spielen“, sich interaktiv informieren, mit Freunden vergleichen und Quellen sofort nachprüfen. Mehr dazu im Interview mit Simon Sonnenberg, dem Gründer es 2017 in Augsburg gestarteten Social Startups fakeodernews.

Wann und wie bist du auf die Idee gekommen, politische Themen spielerisch aufzubereiten und zu verbreiten?

Ausgangspunkt war für mich Anfang 2017 die Frage: Wie kann ich spannende und fundierte Inhalte zu Politik & Gesellschaft transparent aufbereiten, sodass sie für möglichst viele Menschen interessant werden und sofort Neugierde wecken?

Hattest du von Anfang an vor zu gründen - und das gezielt als Social Business?

Von der ersten Idee bis zum finalen Entschluss meinen Job als Vertriebsleiter zu kündigen, verging ein gutes halbes Jahr intensiver Vorüberlegungen. Dabei war fakeodernews von Beginn an als idealistisches Projekt angelegt, welches sich aber natürlich mittel- bis langfristig auch tragen muss. Der Begriff eines Social Startups war mir anfangs – ehrlich gesagt - gar nicht bekannt.

Was macht für dich ein Social Startup aus?

Den Anspruch ein gesellschaftlich relevantes Problem zu lösen. Das heißt auch, dass idealerweise das eigene Angebot mit der Zeit obsolet wird, da das zugrunde liegende Problem bestenfalls gelöst wird. Zudem ist Geld immer nur Mittel zum Zweck und niemals Selbstzweck.

Nun zu deiner Web App fakeodernews.de. Was kann sie und wie funktioniert sie?

Unsere Web App unter fakeodernews.de ist ein Newsgame: User können sich testen, interaktiv informieren, mit Freunden vergleichen und Quellen sofort nachprüfen. Der Aufbau jeder Frage ist folgender: 1. Kontroverse Aussage, 2. Informative Antwort, 3. Transparente Quellen und 4. Vergleichende Statistiken.

Wer bereitet die Themen auf – ein geschultes Redaktionsteam?

Wir sind mehrere journalistische Quereinsteiger aus den Bereichen Politik, Sprachen, Lehramt und Wirtschaft, die allesamt eine fundierte und transparente Auseinandersetzung mit kontroversen Inhalten antreibt. Die Möglichkeit der sofortigen Nachprüfung sowie das Angebot an die Community Quellen korrigieren zu können oder eigene Fragen einzureichen, dient uns als stetiges Korrektiv.

Welche Quellen nutzt ihr für die Inhalte?

Ausgangspunkt ist zunächst immer eine von mehreren Quellen vorgenommene Berichterstattung über einen Sachverhalt, inkl. Gegenrecherche. Wenn möglich versuchen wir dann mehrperspektivische Quellen aufzuführen. Die Quellen müssen natürlich mindestens mit Impressum und Kontaktdaten aufbereitet sein. Im Regelfall setzen wir auf eine Kombination aus Primärquellen (Gesetze, Studien, Protokolle etc.) und mehreren Sekundärquellen von bekannten Medien, die wir dann auch um ‚alternative‘ Sichtweisen ergänzen.


Gründer der Woche: Medien.net – der digitale PR-Assistent

Die Gründer von Medien.net sind Vater Wassili Steiz und Sohn Dmitri Steiz. Ihr Ziel ist es, die Medien jedem leichter zugänglich zu machen. Was genau das bedeutet und wie sie das bewerkstelligen, erfahren wir im Interview mit Dmitri.

Wenn der Vater mit dem Sohne … wie kam es, dass ihr zusammen im Jahr 2016 die Medien Steiz GbR Unternehmen gegründet habt?

Mein Papa und ich – wir strotzen vor Ideen, Neues zu entwickeln. Da er Informatiker ist und ich Journalist bin, sind wir eines Tages auf die simpel klingende Idee gekommen, die Vorzüge des Internets zu nutzen, um die Pressearbeit zu vereinfachen.

Denn genau diesen Bedarf stellte ich in meiner Arbeit als Journalist fest: Viele Menschen machen spannende Sachen, wissen aber nicht genau, wie sie in die Presse kommen. Also haben wir uns ans Werk gemacht und eine digitale Pressestelle entworfen.

Wie hat sich das Arbeiten im Family-Business entwickelt? Anders als in „normalen“ Start-ups?

Das Großartige an unserem Family-Business ist, dass wir uns bestens kennen und absolut vertrauen. In schwierigen Phasen – und diese kennt jeder Gründer – ist es wichtig, jemanden an deiner Seite zu haben. Jemanden, der dir den Rücken stärkt und dich aufbaut. Ich habe da mit meinem Papa ganz großes Glück!

Natürlich gibt es beim Aufbau eines Unternehmens hunderte Stolpersteine. Die praktische Umsetzung ist zeitaufwendig: Es gilt, eine stabile Software zum Laufen zu bringen, ein ambitioniertes Team aufzubauen, eine solide Finanzierung sicherzustellen, und vieles mehr. Im Übrigen sind wir auf der Suche nach Partnern, die mit uns die Vision hinter Medien.net vorwärtsbringen wollen.

Nun zu eurem Business: Was ist Medien.net und wer ist die Zielgruppe?

Medien.net ist ein digitaler PR-Assistent, der es dem Nutzer einfach macht, eigene Nachrichten mit relevanten Medien zu teilen.

Wir möchten den Kontakt zur Presse populär machen. Dieser Kontakt ist für alle interessant, die etwas Außergewöhnliches machen oder anbieten. Besonders am Herzen liegen uns Start-ups, klein- und mittelständische Unternehmen und lokale Vereine, die kaum Zeit und Geld für teure PR-Arbeit haben.

Wir helfen aber auch kreativen und engagierten Freiberuflern, Künstlern und Sportlern, in die Presse zu kommen.

Und wie funktioniert die digitale Pressestelle konkret?

Der Nutzer trägt auf Medien.net seine Nachricht ein, fügt Bilder hinzu und wählt das Thema, den Ort und einen Ansprechpartner. Medien.net erledigt den Rest: Der Service empfiehlt relevante Medien und prüft die Pressemitteilung.

Bei Bedarf wird der Content optimiert, dem Nutzer zur Freigabe vorgelegt und an die ausgewählten Redaktionen und Journalisten versandt.

Auf Wunsch kann der Artikel zudem kostenfrei auf medien.net veröffentlicht werden. Bis auf die Qualitätssicherung, die berufserfahre Redakteure übernehmen, läuft der Prozess automatisch ab.

Was macht ihr letztlich anders als andere Pressestellen?
Mit Medien.net können eigene Pressemitteilungen erstellt, geprüft und an die lokal und thematisch passenden Medien verschickt werden – schnell, professionell und im Preis unschlagbar. Möglich wird dieser Service durch ein smartes Zusammenspiel unserer Online-Plattform mit hunderten Medien-Kontakten, einem Journalisten-Pool und ganz viel Prozess-Automatisierung.

Das Besondere ist auch, dass alle Beteiligten profitieren: Die Nutzer erreichen die Öffentlichkeit, die Redaktionen erhalten relevanten Content „frei Haus“ und die freien Journalisten, die bei uns angemeldet sind, werden für die Qualitätssicherung bezahlt.

Und was waren die wichtigsten Meilensteine bis zum go-live?

Überlebenswichtig war (und ist) für uns, dass auch Menschen außerhalb unseres Projektes an uns glauben: Die Förderungen „Innovationen brauchen Mut“ und die „Brandenburger Innovationsfachkräfte“ halfen uns ungemein.

Im Juni 2017 hat außerdem die Technische Hochschule Brandenburg in einer Machbarkeitsstudie zu Medien.net festgestellt, dass unser Startup „großes Potenzial“ besitzt. Besonders freut mich aber, dass wir mit Werkstudenten zusammenarbeiten – es macht Spaß und wir lernen dabei viel!

Im März sind wir in die offene Beta-Phase gestartet. Seitdem bieten wir den Kontakt zu mehreren Hundert Redaktionen und Journalisten in Berlin und Brandenburg. Der bundesweite Rollout soll später folgen.


Gründer der Woche: 4hundred - Licht im Energie-Dschungel!

Laut Bundesnetzagentur beziehen hierzulande rund 15 Mio. Privathaushalte Strom und Gas von Regionalversorgern mit teuren Standardtarifen. Das wollen Ilona Ludewig und Andrew Mack mit ihrem 2017 gegründeten GreenTech-Start-up 4hundred ändern. Wie - das erklärt uns Ilona Ludewig:

Wie viel Geld könnten private Haushalte insgesamt bei Strom und Gas einsparen?

Wir haben das tatsächlich mal durchgerechnet - ganze 3,6 Milliarden Euro im Jahr – wenn jeder, der beim Grundversorger ist, zu 4hundred wechseln würde.
 
Und warum liegt dieses Sparpotenzial noch so brach? Es gibt doch diverse Preisvergleichsportale?

Es gibt einfach zu viele, zu ähnliche Angebote. Wie soll man sich da orientieren? Viele Haushalte haben an diesem Hinterherhetzen nach dem letzten billigsten Angebot auch einfach kein Interesse und glauben nicht, dass sie damit einen guten Deal machen. Denn langfristig wünschen sich die meisten Verbraucher einen Anbieter, der sowohl im Preis als auch im Service überzeugt. Bei 4hundred steht beides ganz oben. Das Problem am deutschen Energiemarkt ist, dass das sogenannte Subventionsgeschäftsmodell Standard ist und Billigtarife hier zu Lasten der treuen Bestandskunden gehen.
 
Hier setzen Sie mit 4hundred an - was machen Sie anders, sprich besser als andere Energieanbieter?

Wir haben unser Geschäftsmodell von Anfang an auf den Kunden abgestimmt: ein einziger fairer Tarif, eine einfache Nutzeroberfläche und ein Produkt, das sich mit Hilfe der Nutzer ständig weiterentwickelt. Wir nehmen unsere Kunden ernst und nutzen ihr Feedback, um unser Angebot  ihren Bedürfnissen anzupassen. Diese Partnerschaft mit unserer Community ist das Herzstück von 4hundred. Hier geht es um einen Austausch auf Augenhöhe, nicht Abzockerei.
 
Was muss ein wechselinteressierter Kunde tun, um zu erfahren, ob er mit Ihnen günstiger fährt als mit vorhandenen Vergleichsportalen?

Einfach auf 4hundred.com gehen und den aktuellen Tarif mit unserem Angebot vergleichen. Auf den Preisvergleichsportalen ist es wichtig, dass man auch Äpfel mit Äpfeln vergleicht - also Ökostromtarife mit Ökostromtarifen und monatlich kündbare mit monatlich kündbaren Angeboten.