Mio.-Finanzierungsrunde für CRM-Start-up Samdock


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Das 2018 gegründete Start-up Samdock bietet eine CRM-Lösung speziell für KMUs an und investiert das frische Kapital in die Weiterentwicklung und Ausbau des Unternehmens.

In vielen kleineren Unternehmen werden die Bereiche Marketing, Vertrieb und Kundenservices entweder analog oder zum Teil mit veralteten IT-Programmen oder auch Excel organisiert. Das führt zu Insellösungen und bringt erheblichen Aufwand, Ineffizienzen und Daten-Chaos mit sich. Die Gewinnung von Neukunden und die optimale Betreuung von Bestandskunden wird erschwert. Der Großteil der am Markt erhältlichen Anwendungen ist für kleinere Unternehmen aber zu teuer in der Einführung oder zu komplex in der Bedienung.

Mit der Vision, das modernste und einfachste Customer-Relationship-Management (CRM) für kleinere Unternehmen zu bauen, gründete Alexander Woelke vor rund zwei Jahren Daypaio, jetzt umbenannt zu Samdock. Mit Samdock können KMUs alle kundenfokussierten Aufgaben und Prozesse wie Kundengewinnung durch Leadgenerierung, Dealmanagement, Kundenbetreuung, CRM und Marketingaktivitäten in einem durchgängigen System ohne Medienbrüche effizient bearbeiten und automatisieren.

Die Mittel aus der Serie-A2-Runde plant das Start-up in die technische Weiterentwicklung des Produkts, die Erweiterung der Funktionspalette sowie in den verstärkten Ausbau des Vertriebs zu investieren. Alexander Woelke, CEO von Samdock: „Gerade für aufstrebende Softwareunternehmen sind gut vernetzte, branchenerfahrene Partner enorm hilfreich. Wir freuen uns deshalb, dass wir neben Bayern Kapital und unseren Bestandsgesellschaftern auch noch zwei weitere kapitalstarke Investoren für unsere Serie-A2-Finanzierungsrunde gewinnen konnten.“

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Gründer*in der Woche: Bavest - per KI zu Realtime-Finanzdaten

Die Brüder und Bavest-Gründer Ramtin Babaei und Pedram Babaei haben zusammen mit ihrem Co-Founder William Todt eine eigene KI namens Atlas gebaut, die Anleger*innen und Unternehmen mit Realtime-Finanzdaten und mehr versorgt. Mehr dazu im Interview mit Ramtin.

Wann und wie bist du zusammen mit deinem Bruder und dem späteren Mitgründer William auf die Idee zu Bavest gekommen?

Zunächst starteten wir als B2C-Fintech mit einer Investment-Research-Plattform, die sich an fortgeschrittene Privatanleger richtete, da Privatanleger kaum Zugang zu hochqualitativen Finanzdaten hatten.  Dann traten immer mehr Fonds und Fintechs an Bavest heran und wollten die Infrastruktur, d.h. die alternativen Daten und die KI-Technologie, für sich nutzen. Wir haben dann einen B2B-Pivot vollzogen, um allen Unternehmen im Finanzsektor Zugang zu alternativen Daten und KI-Infrastruktur zu geben. Im März begannen wir außerdem mit der Entwicklung eines "ChatGPT für das Finanzwesen", da bestehende General Purpose Language Modelle nicht spezifisch für den Finanzsektor trainiert wurden.

Was waren die wichtigsten Steps von der Gründung bis zum Go-live eurer Plattform?

Zunächst ging es vor allem darum, mit Unternehmen zu sprechen, um zu verstehen, was die größten Pain Points sind. Die wichtigsten Schritte waren der Research Prozess und die Implementierung unserer Infrastruktur, bestehend aus realtime Finanzdaten, ESG & Carbon-Footprint Daten sowie den KI-Modellen. Von Natural Language Processing bis zur nun generativen AI mussten wir die Daten sammeln, strukturieren und die KI-Modelle trainieren.

Was ist das Besondere an Bavest, wie unterscheidet ihr euch von anderen Plattformen wie beispielsweise das Bloomberg Terminal?

Uns macht vor allem der starke Fokus auf alternative Daten und unserer KI-Infrastruktur besonders, und dass unsere Kunden eine Single-API Solution erhalten, die realtime Finanzdaten, Sentiment-Daten und KI-Modelle in einem liefert. So können Fintechs, Fonds oder Banken den Carbon-Footprint von Aktien oder eigenen Fonds ermitteln, auf Basis unserer Daten und Modelle. Sie erhalten Zugang zu realtime Sentiment-Daten für über 40.000 Aktien oder können quantitative Portfolioanalyse für Kunden im eigenen Produkt oder im eigenen Investment-Research Prozess einbauen.

Der Unterschied zum Bloomberg Terminal ist, dass wir eine Infrastruktur liefern, worauf Fintechs, Banken oder Fonds bauen können, wir liefern also in erster Stelle kein Frontend, sondern die Technologie über eine API. Wir bieten aber auch Low-Code und No-Code Lösungen an.

Was leistet eure KI "Atlas"?

Wir haben eine neuartige Echtzeit-Infrastruktur und ein finanzsensibles Large Language Modell aufgebaut, das mit den Kunden im Dialog steht und natürliche Sprache versteht. Unter dem Namen "Bavest Atlas" können Portfoliomanager, Fondsmanager, Banken und Fintechs auf BALM (Bavest AI Large Language Model) zugreifen, ein 176-Milliarden-Parameter-Sprachmodell, das speziell für NLP-Aufgaben im Finanzbereich entwickelt und auf allgemeinen und domänenspezifischen Daten trainiert wurde. Atlas ist unser größtes Modell. Neben Atlas bieten wir auch Titan und Helios an, kleinere Modelle, die sich ebenfalls auf den Finanzbereich konzentrieren und auf finanzspezifischen Datensätzen gebaut wurden.

Wer sind eure Nutzer*innen?

Unsere Kunden umfassen Fintechs, Banken und Fonds, die unsere Infrastruktur für sich nutzen.

Was sind eure weiteren unternehmerischen Vorhaben und Pläne?

Wir werden unsere Infrastruktur weiter ausbauen und noch mehr alternative Daten anbieten, aber auch weiter vermehrt in den Generative AI Space im Finanz-Kontext investieren und Produkte entwickeln. Unser Ziel ist es, dazu beizutragen, dass Europa im Rennen um die KI und die Wirtschaft der Zukunft an der Spitze bleibt.

Und last but not least: Was rätst du anderen Gründer*innen aus eigener Erfahrung?

Wenn man ein Problem in der Gesellschaft erkennt und es vor allem einen selbst stört, sollte man versuchen, dieses Problem zu lösen, egal, wie groß oder unmöglich es scheint. Die Geschichte lehrt uns, dass eigentlich alles möglich ist und man alles erreichen kann. Vor allem sollte man sich nicht von anderen abringen lassen, sogar wenn es die Familie ist. Man muss im Leben Risiken eingehen, denn es sind die “Risk-Taker” in unserer Gesellschaft, die Innovation hervorbringen.

Hier geht's zu Bavest

Das Interview führte Hans Luthardt

Die EY Startup Academy geht in ihre 7. Runde – jetzt bewerben

Die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (EY) hat sich mit seinem Motto Building a better working world unter anderem der Förderung des Fortschritts verschrieben. Die EY Startup Academy stellt in diesem Rahmen einen weiteren Schritt zur Fortentwicklung unternehmerischer Innovation durch Startups dar.

Ab dem 14. September 2023 startet wieder das 6-wöchige Programm. Mehr Infos zur EY Startup Academy erhaltet ihr hier: How far can you go? - EY Startup

Gut zu wissen: Die EY Startup Academy freut sich in dieser Runde speziell auf Bewerbungen von Start-ups aus den Bereichen Embeded Finance, ESG&Sustainable Finnace, Web3&Digital Assets.

Hier geht’s zur Bewerbung


Mehr Infos gefällig? Hier gibt's das Wichtigste auf einen Blick!

Was ist die EY Startup Academy?

  • Die EY Startup Academy ist ein 6-wöchiges Programm, bei dem ausgewählte Startups die einmalige Chance bekommen, ihr Geschäftsmodell und dessen Hauptkomponenten durch strukturierte Hilfe und Beratung von EY-Experten verbessern zu können.
  • Das Programm läuft von Mitte September bis Mitte November 2023. Die Teilnahme ist kostenfrei.
  • Das Programm richtet sich an Tech Startups, welche die Alpha-Phase durchlaufen haben, bereits ein Minimum Viable Product oder einen Proof of Concept vorweisen können und innerhalb der nächsten 12 Monate eine Finanzierung anstreben. In diesem Jahr werden erstmalig drei Schwerpunktbereiche vertreten sein: Embedded Finance Solution, Web3 & Digital Assets und Sustainable Finance / ESG FinTechs.
  • Die EY Startup Academy besteht aus einer Reihe von Workshops und Training-Events, die von EY in Frankfurt angeboten werden. Zusätzlich werden Fireside Chats mit Investor*innen und ausgewählten Corporates sowie Founders Chats mit bereits erfolgreichen Gründer*innen zum Erfahrungsaustausch durchgeführt. Insgesamt finden im Rahmen des Programms über 30 Veranstaltungen statt.
  • EY veranstaltet die Startup Academy zusammen mit Austrian Angels Investors Association, BERLIN-CHEMIE AG, BlackWood Capital Partners, Business Angels FrankfurtRheinMain, C3 Management, Campus Founders, CTG Consulting, Deutsche Bahn Digital Ventures, Dieter von Holtzbrinck Ventures (DvH Ventures), GE Healthcare, HIGHEST, High-Tech Gründerfonds (HTGF), IBM, neosfer, neoteq ventures, seed + speed Ventures, SixThirty Ventures, Sparkassen Innovation Hub, SpeedInvest, StartingUp, STATION, TechQuartier, UPSTART und W&W-Gruppe.
  • Die EY Startup Academy ist Ausdruck des EY-Engagements, das Startup Ökosystem und die Gründer*innen bei ihrer Reise „from Idea to Exit“ zu unterstützen. Mit diesem Programm hilft EY Startups bei schwierigen Fragestellungen rund um Steuern, Audit und Finanzierung/Bewertung. Wir hinterfragen mit der Brille des Investors Business Plan, Skalierungsfähigkeit von Organisation und IT, sowie rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen mit dem Ziel, dass Startups sich auf ihre Kernaktivitäten fokussieren und ihre Investor Readiness schnellstmöglich erreichen können. Die EY Startup Academy trägt damit zum nachhaltigen Wachstum des Ökosystems für Startups in Europa bei – das ist die gelungene Interpretation von Building a better working world.

Was ist der Mehrwert für euch als Teilnehmer*innen der EY Startup Academy?

  • Langfristige, honorarfreie Begleitung durch EY in strategischen und operativen Fragestellungen auch in späteren Stufen der Unternehmensentwicklung
  • Zugang zum EY Ökosystem für Startups: Academy Alumni Club, Entrepreneur of the Year, Zugang zu globalen und regionalen EY Events
  • Konzentrierter Wissenstransfer in Bereichen, die für Startups von zentraler Bedeutung sind
  • Zahlreiche Möglichkeiten zur Vernetzung mit Investor*innen, Corporates, erfolgreichen Gründer*innen und anderen Startups
  • Kostenfreier Zugang zum TechQuartier mit jeweils zwei Arbeitsplätzen für die Dauer des Programms
  • Preisgeld von insgesamt 10.000 Euro und das EY Startup Academy Siegel, mit dem ihr werben könnt
  • Bühne, um eure Bekanntheit zu steigern
  • Exklusiver Zugriff auf proprietäre EY Tools, die den Innovationszyklus ganzheitlich abdecken und ständig weiterentwickelt werden auf Basis des weltweiten EY Ökosystems von Startups und Entrepreneur*innen. EY Growth Navigator hilft Strategien und Wachstumspläne zu evaluieren und entwickeln, EY VentureBuilder hilft markt-orientierte Produkt-Roadmaps ganzheitlicher zu entwickeln und umzusetzen, EY Finance Navigator hilft Finanzpläne entwickeln und Geschäftsmodelle zu modellieren.

Jetzt für die EY Startup Academy bewerben

Proxima Fusion: Münchner Start-up sichert sich 7 Mio. für Hochleistungsstellarator

Proxima Fusion, ein Start-up, das Fusionskraftwerke auf der Grundlage des Stellarator-Konzepts entwickelt, hat sein Pre-Seed-Fundraising in Höhe von 7 Millionen Euro abgeschlossen. Den Lead übernahmen die Beteiligungsgesellschaften Plural und UVC Partners, dazu kommen High-Tech Gründerfonds (HTGF) und die Wilbe Group.

Proxima Fusion ist das erste Spin-out aus dem Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP): Das Start-up wurde von ehemaligen Wissenschaftlern und Ingenieuren aus dem Max-Planck-IPP, dem MIT und Google-X gegründet. Ziel der Gruppe ist es, in den kommenden Jahren einen neuen Hochleistungsstellarator zu entwickeln. Proxima Fusion plant, dass das erste Fusionskraftwerk auf Basis eines Stellarators in den 2030er Jahren entsteht.

Fusionskraftwerk auf Basis eines Stellarators

Auch Sterne erzeugen Energie durch Fusion. Die am besten erforschte Methode, Fusion auf der Erde zu ermöglichen, ist das Einschließen hochenergetischer, ionisierter Materie, sogenanntes Plasma, in Magnetfeldern. Große Maschinen wie Tokamaks und Stellaratoren nutzen dazu einen donutförmigen, magnetischen “Käfig”. Dazu verwenden Stellaratoren eine Vielzahl komplexer Elektromagneten außerhalb des Plasmas, während Tokamaks einfache, externe Elektromagneten mit einem großen Strom innerhalb des Plasmas kombinieren.

Dadurch ist das Design eines Tokamaks zwar einfacher, aber der große Strom führt zu Schwierigkeiten bei der Stabilitätskontrolle des Plasmas, die beim Stellarator nicht auftreten. Moderne Anlagen mit magnetischem Einschluss können bereits routinemäßig Plasmen mit mehr als 100 Millionen Grad erreichen – das ist in etwa zehnmal so heiß wie das Zentrum unserer Sonne. Die Chance, die Fusion als sichere, saubere und höchst effiziente Energiequelle zu nutzen, motiviert die akademische Forschung seit vielen Jahrzehnten.

Die Arbeiten von Proxima Fusion bauen auf dem Wendelstein 7-X (W7-X) des IPP’s auf, dem mit Abstand fortschrittlichsten Stellarator der Welt. Das Design von Stellaratoren ist zwar deutlich komplexer als von Tokamaks, aber sie bieten entscheidende Vorteile für ein Fusionskraftwerk: Sie können mit weniger operativem Aufwand im stationären Zustand betrieben werden und bieten eine attraktive Lösung für die Bewältigung der Wärmebelastung der Materialoberflächen.

Die ersten Stellaratoren waren noch mit großen Nachteilen behaftet: u.a. schlechter Plasmaeinschluss bei hohen Temperaturen, hohe Verluste an Fusionsprodukten und schwer einhaltbare Konstruktionstoleranzen.

Viele dieser Probleme konnten in den letzten Jahren jedoch gelöst werden: "Die experimentellen Fortschritte von W7-X und die jüngsten Fortschritte bei der Modellierung von Stellaratoren haben das Bild radikal verändert", erklärt Francesco Sciortino, Mitbegründer und CEO von Proxima Fusion. "Stellaratoren können inzwischen die Hauptprobleme von Tokamaks überwinden und signifikant weiterentwickelt werden, wodurch die Stabilität des Plasmas verbessert und stationäre Spitzenleistungen erreicht werden."

Die Leistung von Fusionsanlagen wurde in der Vergangenheit mit dem "Tripelprodukt" aus Dichte, Temperatur und Einschlusszeit quantifiziert. Seit der Inbetriebnahme im Jahr 2015 hat W7-X schnell zu den fortschrittlichsten Tokamaks aufgeholt, die bisher zusammengenommen weitaus mehr Mittel erhalten haben. Allerdings sagt das Tripelprodukt wenig über die technische und wirtschaftliche Tragfähigkeit eines Fusionskonzepts als Grundlage für ein Kraftwerk aus.

W7-X kann auch hier überzeugen: Sein im Februar 2023 erzielter Rekord beim Energieumsatz, d.h. der gesamten Heizleistung multipliziert mit der Dauer des Experiments, ist nur der jüngste Beweis dafür, dass Stellaratoren wie W7-X in einer Reihe wichtiger Aspekte überlegen sind.

Stellaratortechnologie in Deutschland Weltspitze

Jorrit Lion, Mitbegründer und Experte für die Modellierung von Stellarator-Kraftwerken, sagt: "Die deutsche Regierung hat über Jahrzehnte mit visionären Investitionen die Stellaratortechnologie in Deutschland bis zur Weltspitze vorangebracht. Auf dem dadurch geschaffenen Know-how in Instituten und Unternehmen können wir nun als Startup aufbauen. Wir bündeln jetzt diese Expertise um Fusionsenergie aus Stellaratoren ans Netz zu bringen."

Martin Kubie, der nach einem Jahrzehnt Arbeit im Formel-1-Team von McLaren, bei Google-X und dessen Ausgründung Wing zu seinen Mitgründern dazugestoßen ist, ist sich der harten Arbeit bewusst, die vor dem Team liegt: "Die Fusion ist die Herausforderung unserer Zeit. Unsere Aufgabe wird es sein, sie zu einer kommerziellen Realität zu machen. In den nächsten 12 Monaten wird sich Proxima Fusion in Zusammenarbeit mit seinen akademischen und industriellen Partnern auf die Fertigstellung eines ersten Designs für ein Fusionskraftwerk konzentrieren."

zero44: SaaS-Start-up schließt Finanzierungsrunde in Höhe von 2,5 Mio. Euro ab

Das 2022 von Friederike Hesse und Nils Obermann gegründete Start-up zero44 bietet CO2-Management-Software für Unternehmen in der Schifffahrt.

Das mit Unterstützung von Flagship Founders gegründete Unternehmen zero44, ein SaaS-Start-up für das CO2-Management von Handelsschiffen, kann heute eine erfolgreiche Finanzierungsrunde in Höhe von 2,5 Millionen Euro verkünden. Die Runde wird angeführt vom Frühphasen-Investor Atlantic Labs. Darüber hinaus investieren u.a. Starthub Ventures und Bernhard Schulte Innoport sowie mehrere Business Angels aus der Logistik und der Schifffahrt.

Zero44 wurde im Mai 2022 gegründet. Das Start-up hilft Unternehmen aus der Schifffahrt (Reedereien, Charterern und Schiffsmanagern) dabei, die jeweils optimale und kommerziell sinnvollste CO2-Strategie aufzustellen und CO2 deutlich und schnell zu reduzieren. Insbesondere unterstützt zero44 seine Kund*innen bei der Teilnahme am EU-Emissionshandel, die ab Januar 2024 auch im maritimen Sektor verpflichtend wird.

Im ersten Jahr seines Bestehens konnte zero44 bereits namhafte Kund*innen und Partner*innen gewinnen, darunter MPC Container Ships als Entwicklungspartner und MariApps Marine Solutions als Vertriebspartner.

Maritimer Sektor steht unter Druck, Emissionen zu senken

Das Management von Emissionen ist für Unternehmen der maritimen Wirtschaft zu einem Thema von höchster Priorität geworden. Insbesondere die Entscheidung der EU, das Emissionshandelssystem ab Januar 2024 auf die Schifffahrt auszuweiten, hat weitreichende Folgen für die Branche. Aber auch die seit 2023 bestehende Carbon-Intensity-Indicator-Regulatorik (CII) stellt den Sektor nach wie vor Herausforderungen. Nachhaltige Kraftstoffe werden als Lösung künftig ebenso eine wichtige Rolle spielen wie neue Schiffstypen, allerdings sind diese kurzfristig noch nicht verfügbar und sehr teuer. Daher spielen sofort einsetzbare Technologie-Lösungen nun eine tragende Rolle in der Emissionsreduktion.

„Die Schifffahrt muss schnell nachhaltig werden und Emissionen reduzieren. Der Druck vonseiten Politik und Gesetzgebung ist massiv gestiegen, für viele Unternehmen ist das eine riesige Herausforderung”, so Friederike Hesse, Mitgründerin und Geschäftsführerin von zero44. „Wir bieten ihnen eine Antwort und können ihnen helfen, sich schnell nachhaltig aufzustellen und Emissionen zu reduzieren. Dass wir auch Atlantic Labs von dieser Vision überzeugen und als Investoren gewinnen konnten, ist gerade in Zeiten, in denen VC-Gelder viel spärlicher vergeben werden als zuvor, ein wichtiges Zeichen – für uns und den gesamten Markt.“

Nils Obermann, Mitgründer und ebenfalls Geschäftsführer von zero44, ergänzt: „Die neuen Mittel wie auch die große Expertise und das Netzwerk von Atlantic Labs werden uns Rückenwind für die Zukunft geben: Wir wollen unser Produkt weiterentwickeln und optimieren, auch unser Team soll weiter wachsen. Zudem drängt die Zeit, so viele Unternehmen der Schifffahrt wie möglich noch rechtzeitig auf das EU-Emissionshandelssystem vorzubereiten. Auch dafür brauchen wir Ressourcen – durch diese Finanzierungsrunde haben wir sie. Wir sind sehr froh und stolz auf unser Team, das in nur einem Jahr seit der Gründung so viel geleistet hat.“

Christophe M. Maire, Gründer und Managing Partner von Atlantic Labs kommentiert: „Die Dekarbonisierung in der Schifffahrt ist ein extrem wichtiges, zukunftsträchtiges Feld, in das wir vermehrt investieren wollen. Und zero44 hat uns überzeugt: Das Team leistet großartige Arbeit und das Timing ist perfekt. Der gesamte Markt sucht dringend nach den besten Optionen, um Emissionen zu senken und möglichst gut den Übergang ins EU-Emissionshandelssystem zu gestalten. Mit zero44 finden sie diese Lösung. Wir sind uns sicher: Das Unternehmen hat noch eine große Zukunft vor sich.“

recyclehero: Hamburger Impact Start-up bringt Altkleider-Abhol-Service nach Köln

Recyclehero ist Deutschlands erster nachhaltiger und sozialer Abholservice für recyclebare Wertstoffe mit E-Lastenrädern. Seit 2018 werden Altglas, Altpapier, Altkleider und Pfandgut bei Privathaushalten, Restaurants, Büros und Shops abgeholt und von den Heroes fachgerecht dem Recyclingkreislauf zugeführt. Das Unternehmen bietet seinen Service im praktischen Abo-Modell oder als einmalige Abholung je nach Bedarf an. Die Pfandeinnahmen gehen an eigens ins Leben gerufene soziale Projekte.

Neue Helden braucht das Land

 

Die Idee von recyclehero klingt mutig und ein wenig verrückt. Alte Textilien kostenfrei mit dem Lastenrad an der Haustür oder in Unternehmen abzuholen. Wenn das ohne weiteren Aufwand rentabel wäre, hätten sich sicherlich große Textilverwerter dessen schon angenommen. Aber dem jungen Hamburger Start-up geht es um mehr. “Natürlich könnten wir die gesammelten Altkleider für ein paar Hundert Euro pro Tonne auch in die ganze Welt verkaufen, aber das entspricht nicht unserer Mission”, erklärt Mitgründerin Nadine Herbrich. “Stattdessen versuchen wir, die Textilien möglichst regional zu verwerten und gemeinsam mit Partner*innen, das gesellschaftliche Problem dahinter anzugehen.”

Leben im Überfluss hat seinen Preis

Das Problem hinter den Altkleiderbergen ist vielschichtig. Zum einen wird zu viel produziert. Große Modeketten bringen ohne weiteres 24 Kollektionen im Jahr auf den Markt. Man stellt sich berechtigterweise die Frage, wer das alles tragen soll. Die Geschäfte sind voll und kaum jemand denkt an die Ressourcen, die für die Produktion der Kleidung benötigt werden. So waren in der letzten Zeit immer wieder Unternehmen in der Kritik, weil sie Neuware vernichtet haben. Meist bleibt das jedoch völlig ohne Konsequenzen. Hier muss bei Unternehmen wie Konsument*innen ein Umdenken stattfinden. In einer Welt, wo die Ressourcen immer knapper werden, müssen wir aufhören, sie zu verschwenden.

Unterwegs auf lokaler Mission

Das Ziel von recyclehero ist es, Altkleider mithilfe von lokalen Unternehmen im lokalen Kreislauf zu halten, anstatt die Altkleider aufwendig durch Europa oder sogar die ganze Welt zu transportieren. “Unser Ziel ist es, Kleidung mit guter Qualität möglichst lange in der Nutzung und im lokalen Kreislauf zu behalten”, erklärt Alessandro Cocco, Mitgründer von recyclehero.

In Hamburg konnte recyclehero bereits einen lokalen Altkleider-Kreislauf etablieren. Die Altkleider gehen zu 2nd Fit, einem familiengeführten Secondhandshop. Was nicht verkauft wird, geht nach Bedarf an Hanseatic Help e.V. und andere soziale Organisationen.

Um das Erfolgskonzept aus Hamburg auch in Köln zu etablieren, kooperiert recyclehero mit dem Kölner Lastenrad-Logistik-Unternehmen VEMO. “Mit unseren klimafreundlichen E-Lastenrädern können wir recyclehero bei ihrer Mission unterstützen, Altkleider wieder in den lokalen Kreislauf zu bringen und damit Köln zukunftsfähiger zu machen”, freut sich Jonathan Kümmerle über die Partnerschaft.

Momentan arbeitet recyclehero gemeinsam mit der Kleiderei Köln daran, lokale Partner*innen aus dem Textilbereich, wie z.B. Secondhandläden und Up- und Downcycling-Unternehmen sowie soziale Organisationen in Köln zu finden. Erste Gespräche laufen bereits.

DR. VIVIEN KARL: Female Health Start-up sammelt 1,5 Mio. Euro ein

Das Female Health Start-up DR. VIVIEN KARL DR. VIVIEN KARL wurde 2021 aus dem Bedürfnis nach einer exzellenten Lösung bei Intimtrockenheit geboren.

DR. VIVIEN KARL wurde 2021 von der Apothekerin Dr. Vivien Karl und Marketeer Julia Huhnholz gegründet und richtet sich mit ihrem ersten Produkt, einer Creme für Feuchtigkeitspflege gegen Intimtrockenheit. Die gemeinsame Mission der beiden Gründerinnen: Frauen über Intimpflege aufzuklären, das intime Wohlbefinden von Frauen in unterschiedlichen Lebensphasen zu stärken und Themen rund um Intimgesundheit zu enttabuisieren. Ihre Vision: Die Nummer Eins Marke für Intimpflegeprodukte zu werden, der Frauen, Ärzt*innen und Apotheker*innen vertrauen, weil sie für gesunde Natürlichkeit und Ästhetik steht. Dafür launchte das Female Health Start-up im September 2022 sein erstes Produkt: Die Intimcreme 01.

Jetzt konnte das Start-up im Rahmen einer Pre-Seed-Finanzierung 1,5 Millionen Euro einsammeln. Neben Bestandsinvestoren wie den Angel Club better ventures konnte das Start-up Dieter von Holtzbrinck Ventures (DvH Ventures) als neuen Lead Investor sowie Tina Müller, ehemals CEO von Douglas, als neuen Angel und Mitglied des Beirats gewinnen. Mirko Caspar von Mister Spex ist ebenfalls als neuer Investor an Bord. Mit dem Geld möchte das Female Health Start-up die Distributionskanäle und das Team weiter ausbauen und erste klinische Studien durchführen.

„Mit dem erfolgreichen Abschluss der Finanzierungsrunde können wir nicht nur den Fokus auf den Ausbau unserer Distributionskanäle, die Erweiterung der Produktpaletten oder klinische Studien legen, sondern haben mit den gewonnen Angels und DvH eine unbezahlbare Expertise an Bord, sagt Dr. Vivien Karl. „Mit diesem Schritt kommen wir unserer Vision, die Go-to Brand für Intimpflege zu werden, einen deutlichen Schritt näher. Wir möchten mit unserer Arbeit und unserem Produkt Intimpflege gesellschaftsfähig machen und dafür hätten wir uns keine besseren Partner*innen wünschen können”, ergänzt Co- Gründerin und Managing Director Julia Huhnholz.

„Wir freuen uns sehr, dass wir erneut in DR. VIVIEN KARL investieren. Female Health ist leider immer noch ein Thema, das von zu vielen Investor*innen vernachlässigt wird – und das obwohl das Marktpotenzial der Female Health Themen, die Dr. VIVIEN KARL angeht, in Europa und den USA auf über EUR 420 Mrd. geschätzt wird. Wir sind uns sicher, dass DR. VIVIEN KARL in wenigen Jahren nicht nur vielen Frauen zu besserer Gesundheit verholfen haben, sondern auch als Marke ein feststehender Begriff für weibliche Gesundheit sein wird”, so Tina Dreimann, Gründerin und Geschäftsführerin von better ventures.

„DR. VIVIEN KARL ist nicht nur das erste Intimpflege-Start-up, in das DvH Ventures investiert, sondern auch eines der ersten Intimpflege-Startups überhaupt, das sich eines so wichtigen gesellschaftlichen Anliegens annimmt. Wir freuen uns sehr, gemeinsam mit den beiden Gründerinnen daran zu arbeiten, das intime Wohlbefinden von Frauen in unterschiedlichen Lebensphasen zu stärken und Themen rund um die Intimgesundheit zu enttabuisieren“, sagt Duc Quyen Tran, Partner bei Dieter von Holtzbrinck Ventures.

„Ich beurteile neue Business Konzepte danach, ob sie für Kund:innen von hoher Relevanz sind und sich vom Wettbewerb differenzieren. DR. VIVIEN KARL hat klar erkannt, dass der Markt der Intimpflege, vor allem getrieben durch die menopausale Hauttrockenheit, mit einer guten Lösung neu aufgerollt werden kann und durch die demographische Entwicklung immer größer wird. Eine Doktorbrand im Intimpflegebereich mit hervorragend wirksamer Rezeptur und einem Premium Design spricht völlig neue Zielgruppen an und wird aus meiner Sicht sehr schnell ein Bestseller werden“, sagt Tina Müller.

Rise Europe: Europas Start-up Zentren bündeln ihre Kräfte

Im Rahmen der neuen Initiative “Rise Europe” schließen sich Start-up Zentren aus insgesamt 14 europäischen Ländern zusammen, um gemeinsam die nächste Generation führender Start-ups aufzubauen.

Die Bewältigung globaler Herausforderungen wie der Klimakrise und Ressourcenknappheit erfordert gemeinsame Bemühungen. Ziel ist es, mit der Innovationskraft von Ländern wie den USA und China gleichzuziehen, indem Rise Europe europäische Start-ups dabei unterstützt, zu skalieren und nachhaltige globale Marktführer zu werden.

Vergangene Woche folgten insgesamt Vertreter*innen 20 führender Universitäten und Gründungszentren - darunter die Oxford University und die ETH Zürich - der Einladung von UnternehmerTUM - dem Zentrum für Innovation und Gründung der Technischen Universität München - zum ersten Gipfeltreffen von Rise Europe nach Schloss Elmau in die Bayerischen Alpen. Dem Treffen war das Bestreben vorausgegangen, die zahlreichen Tech-Innovationsökosysteme Europas und ihre Treiber unter einem Dach zusammenzubringen. Mit Rise Europe ist nun erstmals ein umsetzungsstarker Verbund internationaler Akteure entstanden, der eine gemeinsame Vision starker Tech-Innovationen “made in Europe” teilt und diese aktiv unterstützt.

Akute Krisen erfordern europäischen Zusammenhalt

Die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten und Krisen unterstreichen die Dringlichkeit eines Verbundes, der die europäischen Tech-Firmen von morgen von der ersten Idee an begleitet. Innovative Tech-Unternehmen schaffen Arbeitsplätze, verhindern die Abwanderung von Fachkräften und sorgen so für Wohlstand.

Zwar teilen die Mitglieder von Rise Europe diese Bestrebungen und Ziele im Hinblick auf ein technologisch und wirtschaftlich souveränes Europa, handeln bislang jedoch weitestgehend losgelöst voneinander. Die Gruppe bündelt nun ihre Kräfte, um erstens gemeinsam mit der Industrie, Family Offices, politischen Entscheidungsträgern und Investoren das Umfeld für unternehmerische Initiativen in Europa zu verbessern, zweitens mehr Sichtbarkeit für aufstrebende “Start-up Champions” zu schaffen und drittens Start-ups einen einfachen Zugang zu Talenten, Kunden und Kapital in ganz Europa zu ermöglichen. Die Initiative wird die einzelnen lokalen Ökosysteme zu einem bündeln - um so zu schnelleren und besseren Lösungen für die großen gesellschaftlichen Herausforderungen beizutragen.

Drei Tage des Austauschs

Während des dreitägigen Gipfels formulierten die Mitglieder von Rise Europe die Eckpfeiler ihrer künftigen Zusammenarbeit: Zunächst wird sich die Gruppe künftig aktiv unterstützen, um in den Schwerpunktbereichen Bildung, Open Innovation und Acceleration ein gemeinsames Spitzenniveau zu erreichen. Rise Europe verständigte sich darauf, jährlich eine Übersicht der bedeutendsten europäischen Start-ups zu veröffentlichen und vielversprechende europäische Teams mit all ihren individuellen Netzwerken für eine schnellere Skalierung zu unterstützen. Künftig werden die Mitglieder von Rise Europe europäische Start-ups beim Markteintritt in ihre jeweiligen Länder begleiten und mit Unterstützungsangeboten beraten. Zudem plant Rise Europe Matchmaking-Veranstaltungen mit Start-ups, etablierten Unternehmen und Investoren auf europäischer Ebene sowie ein Format speziell zur Förderung von Gründerinnen. Das nächste Gipfeltreffen ist für April 2024 in Madrid geplant.

Prof. Dr. Helmut Schöneberger, Gründer und CEO von UnternehmerTUM sagt: “Mit Rise Europe hat Europa einen neuen Taktgeber, dem es gelingen wird, globale Krisen zu meistern und ein länderübergreifendes Verständnis für die Bedeutung nachhaltiger, unternehmerischer Verantwortung zu schaffen. Bei unserem Handeln wollen wir den Menschen und die Jahrhunderte alten demokratischen Werte Europas in den Mittelpunkt rücken. Ich freue mich sehr, im Rahmen von Rise Europe mit unseren internationalen Freunden einen Beitrag zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Europa leisten zu können.” 

Weitere Informationen gibt es hier

Kieler Passkeys-Start-up Hanko sichert sich Millionen-Investment

Das von Felix Magedanz gegründete Passkeys-Start-up Hanko.io ersetzt Passwörter und ermöglicht den einfachen und sicheren Zugang zu Apps, Accounts und Webseiten.​

Passkeys gelten als die Authentifizierungsmethode der Zukunft. Sie nutzen eine 2-Faktor-Authentifizierung – eine Kombination aus biometrischem Merkmal (Fingerabdruck, Gesichtserkennung) und Besitz (Handy, Hardware-Token). Passwörter, deren Nutzung lästig und risikobehaftet ist, werden damit überflüssig. Die Verbreitung von Passkeys schreitet stetig voran. So gab Google Anfang Mai dieses Jahres bekannt, dass Passkeys von nun an als Login-Option für Google-Accounts genutzt werden können.

Das Kieler Start-up Hanko ist spezialisiert auf Log-in- und Authentifizierungs-Lösungen wie Passkeys, Passcodes, FIDO Security Keys, Mobile App Biometrics und OAuth Login. Hanko bietet eine Open-Source-Lösung an, die entwicklerfreundlich ist und die Integration in wenigen Minuten ermöglicht. Das Start-up ist Mitglied der FIDO Alliance, der Industrievereinigung zur Entwicklung von Authentifizierungsstandards, der unter anderem auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Google und Apple angehören.

Adesso ventures sieht ein großes Marktpotenzial für Passkeys und investiert zusammen mit den Bestandsinvestoren High-Tech Gründerfonds, Smart Infrastructure Ventures, den PAYONE-Gründern Carl Frederic Zitscher und Jan Kanieß sowie dem Intershop-Mitgründer Roland Fassauer einen einstelligen Millionenbetrag in Hanko.

Das Hanko-Engagement ist das jüngste Investment von adesso ventures in B2B-orientierte Technologie-Start-ups: „Wir scannen die Start-up-Szene permanent nach interessanten Unternehmen, die sich noch in einem frühen Stadium befinden“, erklärt Malte Unger, Geschäftsführer bei adesso ventures GmbH. „Dabei liegt unser Fokus auf vielversprechenden europäischen Tech-Start-ups, die sich tief in die für adesso relevanten Branchen integrieren. Das starke Team und die vielversprechende Lösung lassen die Vision vom passwortlosen Internet greifbar werden.“

„Mit adesso ventures haben wir einen Investor gefunden, der aus vielen Gründen ideal zu uns passt“, ergänzt Felix Magedanz, Gründer und Geschäftsführer von Hanko. „adesso ist eine etablierte Größe im IT-Business, gilt als technologischer Vorreiter und besitzt zudem sowohl eine hochkarätige Kundenbasis als auch ein exzellentes Partnernetzwerk mit Tech-Unternehmen wie Google, Microsoft und AWS. Zusammen können wir der Passkeys-Technologie weiteren Schub verleihen.“

Gründer*in der Woche: GarantieHeld.de - für mehr Verbraucher*innenrechte

Viele von uns kennen dies: Man hat ein Produkt erhalten, das defekt ist, eine bereits bezahlte Bestellung wurde gar nicht oder nur unvollständig geliefert oder ein(e) Händler*in bzw. Verkäufer*in weigert sich, Geld zu erstatten. Hier will Peter Niedermeier mit GarantieHeld.de Abhilfe leisten. Mehr dazu im Interview mit Peter.

Wann und wie bist du auf die Idee zu GarantieHeld gekommen?
Die Idee zu GarantieHeld entstand, als ich selbst vor einem komplizierten Reklamationsprozess stand, als ich selbst nach einer Alternative zu einem Anwalt suchte, um mein Recht bei einem defekten Produkt durchzusetzen. Mir wurde bewusst, dass viele Menschen vor den hohen Kosten eines Anwalts zurückschrecken, insbesondere im Verhältnis zum Wert einer Neuanschaffung. Da ich keine passende Lösung auf dem Markt fand, entschied ich mich, eine Plattform zu entwickeln, die Verbraucher*innen dabei unterstützt, ihre Gewährleistungsansprüche rechtssicher und kostengünstig durchzusetzen. So entstand die Vision von GarantieHeld.

Was waren die wichtigsten Steps von der Gründung bis zum Go live der Plattform?
Die wichtigsten Schritte waren die Gründung des Unternehmens, die Zusammenstellung eines kompetenten Teams, die Entwicklung der Plattform, das Abstecken der rechtlichen Möglichkeiten, die Integration von künstlicher Intelligenz und Automatisierung sowie das Testen und Optimieren der Funktionen, bevor wir live gingen.

Wie hast du den Start bzw. die Produktentwicklung finanziert?
Die Finanzierung der Produktentwicklung erfolgte durch Eigenkapital und gezieltes Fundraising, wobei wir auf die Unterstützung von drei Business Angels setzen konnten.

Was ist das Besondere an GarantieHeld.de? Welche Verträge können via GarantieHeld.de gekündigt werden und wie unterscheidet ihr euch von anderen digitalen Verbraucherschützern?
GarantieHeld ist ein eingetragener Rechtsdienstleister, der sich im Kaufrecht auf Gewährleistungsansprüche von Verbrauchern spezialisiert hat. Unser Alleinstellungsmerkmal ist die Kombination aus einer benutzerfreundlichen Plattform und aktiver Unterstützung für den Kunden, ohne dass diese zusätzlichen Kosten fürchten müssen. Wir können Verbrauchern bei der Durchsetzung ihrer Rechte gegenüber Händlern und Verkäufern helfen, wenn diese die Reklamation verweigern. Im Gegensatz zu anderen digitalen Verbraucherschützern bieten wir eine umfassende und automatisierte Unterstützung, indem wir den gesamten Reklamationsprozess begleiten und die Kunden rechtssicher durch den Rechtsdschungel manövrieren.

Wie genau funktioniert eine klassische Reklamation über GarantieHeld.de?
Eine klassische Reklamation über GarantieHeld.de verläuft in mehreren Schritten. Zunächst gibt der Kunde Informationen über das defekte Produkt und den Händler ein, bei dem das Produkt erworben wurde. Unsere Plattform prüft dann automatisch die Rechte des Kunden und erstellt ein individuelles, rechtssicheres Anschreiben. Anschließend dokumentieren wir die Kommunikation mit dem Verkäufer, um eine einvernehmliche Lösung für den Kunden zu finden. Bei Bedarf erstellen wir erneute Anschreiben mithilfe unserer KI, um auf die Antworten der Verkäufer einzugehen. Sollte der Verkäufer die Reklamation weiterhin verweigern, stehen wir als eingetragener Rechtsdienstleister zur Verfügung, um den Kunden aktiv bei der Durchsetzung seiner Rechte zu unterstützen.

Wie hoch sind die Chancen, dass ich als Verbraucher*in so zu meinem Recht bzw. Geld komme?
Die Erfolgschancen bei der Durchsetzung Ihrer Rechte als Verbraucher*in mit GarantieHeld.de sind sehr hoch. Bisher wurden über 90% der Reklamationen erfolgreich mithilfe der von uns erstellten Schreiben gelöst. Bei den restlichen Fällen konnten wir als eingetragener Rechtsdienstleister aktiv werden und das Geld des Kunden erfolgreich zurückfordern. Durch unsere Expertise und unser Engagement in der Kommunikation mit Verkäufern und Händlern erhöhen wir die Wahrscheinlichkeit, dass unsere Kunden zu ihrem Recht und Geld kommen.

Was sind eure weiteren unternehmerischen Vorhaben?
Unsere Pläne für die Zukunft von GarantieHeld.de konzentrieren sich auf den Ausbau unserer KI-Technologie, um den Reklamationsprozess weiter zu optimieren und unseren Kunden noch besser zu unterstützen. Wir wollen den Zeitgeist der Digitalisierung von Dienstleistungen und die Symbiose mit KI weiter vorantreiben, um unsere Services noch effektiver und effizienter zu gestalten. Darüber hinaus planen wir, Kooperationen mit Rechtsschutzversicherungen einzugehen, um sowohl unseren Kunden als auch den Versicherungen enorme Vorteile zu bieten. Durch diese Partnerschaften können wir unsere Reichweite erweitern, unser Geschäft ausbauen und zugleich den Versicherungen dabei helfen, ihre Kunden besser zu unterstützen und Kosten zu sparen.


Und last but not least: Was rätst du anderen Gründer*innen aus eigener Erfahrung?
Mein Rat an andere Gründer*innen ist, eine klare Vision zu haben, hartnäckig zu sein und stets bereit zu sein, aus Fehlern zu lernen. Es ist wichtig, ein engagiertes Team aufzubauen und sich auf die Bedürfnisse der Kunden zu konzentrieren. Schließlich sollte man offen für Feedback sein und ständig nach Möglichkeiten suchen, das eigene Geschäft zu optimieren und zu wachsen. Netzwerken und der Austausch mit anderen Gründer*innen sind ebenfalls wertvolle Ressourcen, um Erfahrungen zu teilen und voneinander zu lernen. Durchhalten und an die eigene Idee glauben, auch in schwierigen Zeiten, sind entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens.

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Das Interview führte Hans Luthardt

Foodwater: DHDL-Start-up geht noch vor Ausstrahlung offline

Das passiert wahrlich nicht alle Tage: Ein Start-up, das bei “Die Höhle der Löwen” sein Produkt vorstellt, gibt es zum Zeitpunkt der Ausstrahlung schon nicht mehr. Das Speyerer Start-up Foodwater stellte flüssige Gemüsebrühe aus natürlichen, regionalen Inhaltsstoffen her.

Gemüsebrühe hat viele praktische Anwendungsmöglichkeiten: In erster Linie kommt sie mit Vorliebe im Suppentopf zum Einsatz, um die Flüssignahrung schmackhafter zu machen. Genauso gut würzt sie andere Gerichte, wie etwa diverse Reisgerichte oder Braten. Auch als kleiner Energiebooster nach durchzechten Nächten eignet sich Gemüsebrühe durchaus. Man kann sie also genauso gut trinken wie zum Kochen verwenden.

Gemüsebrühe ohne Zusätze

In herkömmlichen Suppenwürfeln sind aber oft Geschmacksverstärker, Konservierungsmittel oder andere künstliche Zusatzstoffe beigemengt. Ein deutsches Startup hatte sich zum Vorhaben gemacht, eine Gemüsebrühe frei von jeglicher Chemie herzustellen. Foodwater soll alle gesunden Inhaltsstoffe von purem Gemüse enthalten und vielfältig verwendbar sein. Es kann kalt oder heiß zubereitet und direkt getrunken werden sowie auch als Basis für Suppen, Saucen oder Salatdressings verwendet werden.

Vom Feld in den Topf und zurück

Bei den Inhaltsstoffen sowie bei der Verpackung wollte der Gründer Lars Hähling aus Speyer ganz auf Nachhaltigkeit setzen. Das Gemüse stammt von regionalen Gemüsebauern und -bäuerinnen und das Produkt wird in 0,33 Liter Mehrweg-Pfandflaschen abgefüllt. Den entstandenen Gemüseabfall kann man anschließend zu einem Dünger kompostieren, "streng nach unserer Devise: vom Feld in den Topf und vom Topf zurück in das Feld", so Lars Hähling.

Brühgemüse "to go"

Als begeisterter Hobby-Koch kochte Lars Hähling oft Gemüsebrühe für seine Freund*innen und füllte diese in Flaschen für sie zum Mitnehmen ab. Dadurch fiel ihm auf, dass es gar keine flüssige Gemüsebrühe zu kaufen gibt, nur welche in Pulverform. So entstand die Idee zu Foodwater.

Die flüssige Brühe soll eine natürliche Alternative zur Fertigbrühe sein, "ohne lästige Zusatzstoffe". Zudem soll sie noch vegan und glutenfrei sein. Unter den 13 verwendeten Gemüsesorten befinden sich Lauch, Sellerie, Karotten, Pastinaken und Petersilienwurzel. Damit seien die fünf empfohlenen Portionen Obst und Gemüse am Tag "ein Klacks", so Hähling.

Foodwater-Projekt beendet

Oder, besser gesagt: Sie wären ein Klacks. Wenn es "Foodwater" noch gäbe. Der Unternehmenswebsite ist zu entnehmen, dass sich der Gründer aufgrund des Einflusses der aktuellen wirtschaftlichen Lage "schweren Herzens" dazu entschlossen hat, das "Foodwater-Projekt zu beenden". Das alles passierte vor der Ausstrahlung der neuen "Die Höhle der Löwen"-Folge am 8.5., in der Lars Hähling sein Produkt noch den Investor*innen vorstellt.

Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass ein Start-up bei "Die Höhle der Löwen" vor Ausstrahlung der Folge zusperren musste. Tinus, dessen Pitch Mitte April auf Sendung ging, hatte bereits davor Insolvenz angemeldet.

Am Montag, den 8.5., sind neben Foodwater auch diese Start-ups bei "Die Höhle der Löwen" im Rennen: Bearcover, eSelly, Headwave, ModulFix.

Millionen-Invest für Chemnitzer Hightech-Start-up Pinpoint

Der TGFS Technologiegründerfonds Sachsen investiert einen siebenstelligen Betrag in die Pinpoint GmbH. Das von Daniel Froß, Dr. Thomas Graichen und Dr. Marko Rößler gegründete Chemnitzer Start-up entwickelt auf Basis der Ultra-Breitband-Technologie hochgenaue Ortungssysteme für Personen in Innenräumen.

Pinpoint, eine Ausgründung der TU Chemnitz, ist Spezialist für Ultrabreitband- und hochgenaue Ortungstechnologien zur Anwendung in Innenräumen. Die von Pinpoint entwickelte Positioning Platform stellt eine skalierbare, private und zuverlässige Lösung für Infrastrukturen mit hohem Personenaufkommen und/oder Sicherheitsbedürfnis dar. Das Team um die Gründer Daniel Froß, Dr. Thomas Graichen und Dr. Marko Rößler hat seine Expertise zuletzt u. a. auf der embedded world in Nürnberg und der CES in Las Vegas präsentiert. Mit dem neu gewonnenen Kapital forciert Pinpoint nun den weiteren Unternehmensaufbau und Markteintritt.

Das Funktionsprinzip der Technologie von Pinpoint ist dabei vergleichbar zu dem der globalen Navigationssatellitensysteme (GPS, Galileo, GLONASS). Anders als diese ist Pinpoints UWB-basiertes System jedoch für die Anwendung in Innenräumen konzipiert. Dem Anwendenden ermöglicht es erstmals die eigene Positionsbestimmung auf dem Smartphone – mit einer Genauigkeit im Dezimeterbereich. Innerhalb von Gebäuden und komplexen Infrastrukturen kann sich der Anwendende so navigieren oder auch mit Services Dritter interagieren. Die persönlichen und positionsbezogenen Daten bleiben dabei auf dem Endgerät des Anwendenden, d.h. seine Position wird zunächst nicht von einem Dritten getrackt.

„Unsere Positioning Platform folgt dem Ansatz Privacy by Design“, erklärt Dr. Thomas Graichen. „Der Anwender entscheidet selbst, ob, wann und wem er seine Position freigeben möchte. Somit kann er zum einen von der sogenannten ‚Untracked Navigation‘ und zum anderen durch das aktive Teilen seines Standorts von Diensten wie Location-based Access Control oder Delivery to Phone profitieren.“

Der Ansatz von Pinpoint unterscheidet sich bereits im Kern von den bisher im Markt verfügbaren Technologien. „Bislang wurde eine Ortung entweder durch spezielle Hardware oder durch zusätzliche Cloud- und Gateway-Lösungen realisiert“, erläutert Dr. Marko Rößler und fügt hinzu, „Pinpoint ermöglicht dies mit ihrer Technologie auf Standardhardware, rein in Software, dezentral in einem drahtlosen Mesh-Netzwerk. Das reduziert nicht zuletzt die Gesamtkosten um bis zu 70% gegenüber den aktuell verfügbaren Ortungstechnologien.“

Als Mitglied des FiRa Consortiums (globales UWB Standardisierungsgremium) arbeitet Pinpoint bereits mit namhaften Industrieunternehmen daran, die Technologie nun in die Anwendung zu bringen.

„Das Smartphone ist im letzten Jahrzehnt zum Kern-Device geworden, um mit verschiedenen Infrastrukturen zu interagieren. Innerhalb von Gebäuden ist es aber nach wie vor weitestgehend blind und somit nur eingeschränkt fähig, Aktivitäten auf Basis der gesicherten eigenen und genauen Position durchzuführen“, kommentiert Sören Schuster, Geschäftsführer des TGFS. „Pinpoint bietet mit seiner Positioning Platform dafür nun eine einsatzbereite Lösung. Das Team verfügt über eine beeindruckende Expertise im Bereich Innenraum-Navigation. Wir freuen uns sehr auf die weitere Zusammenarbeit und Entwicklung.“

Gründer*in der Woche: ElectricBrands - coole Elektro-Leichtfahrzeuge

Das Start-up ElectricBrands hat sich auf den Vertrieb, die Entwicklung und Produktion von innovativen Elektrofahrzeugen spezialisiert. Dabei setzt das von Ralf Haller gegründete Unternehmen gezielt auf kleine und leichte Fahrzeuge aus unterschiedlichen Mobilitätssegmenten. Mehr dazu im Interview mit Ralf.

Wann und wie bist du auf die Idee zu ElectricBrands gekommen?

ElectricBrands wurde 2018 gegründet. In dem Jahr wurde das erste 3D-Modell des XBUS kreiert. Die technische Entwicklung der Fahrzeuge hat zwei Jahre gedauert, bis schließlich die ersten Prototypen 2020 in Ingolstadt gebaut werden konnten. Ähnlich verhielt es sich mit meiner Idee – die ebenfalls zunächst reifen musste. Sicher war allerdings, dass ich ein neues Auto entwickeln möchte, das sich an die Bedürfnisse der modernen Gesellschaft anpasst und aus Fahrer-Sicht ein absolutes Top-Produkt ist. Am Anfang stellen sich ganz viele Fragen: Wie soll ein Fahrzeug aussehen? Wie soll dieses produziert werden und bereits in der Herstellung nachhaltig, einfach und praktisch sein? Wie bekommen wir es hin, dass die Fahrerinnen und Fahrer mit möglichst wenig Handgriffen ihren XBUS zum Beispiel vom Camper zum Kipper machen können? Als mich dann eines Abends ein Freund besuchte und seinen 67er Bulli vor meiner Haustür parkte, wusste ich: Das ist es. Ein Fahrzeug, das sinnbildlich für Freiheit, Qualität und Flexibilität steht – ein perfektes Vorbild. Der Bedarf an dieser Art von Fahrzeugen ist ja nach wie vor da. Bei der individuellen Mobilität von heute spielen allerdings noch weitere Aspekte wie eine neutrale CO2-Bilanz und ein schonender Umgang mit Ressourcen eine wichtige Rolle.

Standen von Anfang an Elektro-Leichtfahrzeuge im Fokus – und wenn ja, warum genau diese Fahrzeugklasse?

Ich bin ein absoluter Auto-Fan. Zugleich ist mir aber auch klar, dass in der Branche etwas passieren muss. Wir brauchen Fahrzeuge, die leicht und nachhaltig sind. Die elektrischen Fahrzeuge der Leichtfahrzeugklasse erfüllen alle diese Kriterien, denn sie sind leichter, platzsparender und verbrauchen weniger Material. Sie stoßen kein CO2 aus und verbrauchen weniger Energie im Vergleich zu normalen Automobilen. Zudem sind die elektrischen Leichtfahrzeuge wirtschaftlicher im Unterhalt und als E-Auto von der Kfz-Steuer befreit. Die elektrischen Leichtfahrzeuge von ElectricBrands ermöglichen Fahrerinnen und Fahrern den öffentlichen Raum effizient zu nutzen: So passt zum Beispiel die Evetta mit einer Länge von nur 2,48 Metern und einer Breite von 1,50 Metern in die kleinste Parklücke.

Wie ist es hierzulande um die öffentliche Förderung solcher leichten E-Mobile gestellt?

Für Deutschland steht eine Förderung von elektrischen Leichtfahrzeugen, wie es sie auch für Elektroautos gibt, noch aus. Dennoch profitieren Kundinnen und Kunden von ElectricBrands von der sogenannten THG-Quote, die für die Einsparung von CO2-Emissionen vergeben wird. Elektro-Leichtfahrzeuge bekommen hier sogar eine höhere THG-Quote ausgezahlt als normale Elektroautos, aktuell bis zu 540 Euro jährlich. Hierfür kooperiert ElectricBrands mit dem von Stiftung Warentest geprüften THG-Quoten-Anbieter greenAir. Zusätzlich sind elektrische Leichtfahrzeuge wie der XBUS und die Evetta bis 2030 von der Kfz-Steuer befreit. Außerdem berechnet das Finanzamt bei privat genutzten Dienstwagen mit Elektromotor nur 0,25 Prozent des Bruttolistenpreises – statt einem Prozent bei Fahrzeugen mit Verbrennermotor – als geldwerten Vorteil.

Nun zu ElectricBrands? Was genau bietest du mit bzw. rund um dein Unternehmen?

Mit elektrischen Leichtfahrzeugen gestalten wir bei ElectricBrands die individuelle Fortbewegung flexibel, nachhaltig und wirtschaftlich. Wir entwickeln, produzieren und liefern innovative Mobilitätslösungen für die private und gewerbliche Nutzung. Da ist für jeden etwas dabei – von einem Allrounder-XBUS über die Urban Queen Evetta hin zu dem flinken E-Roller NITO. Darüber hinaus konnten wir in den letzten fünf Jahren ein flächendeckendes Netz aus über 900 autorisierten Händlern in 19 europäischen Ländern aufbauen.

Der erste Prototyp des XBUS wurde im Juli 2021 präsentiert und soll 2024 auf den Markt kommen. Läuft alles nach Plan? Und was wird das Fahrzeug kosten?

Nach der Vertragsunterzeichnung Anfang 2023 mit dem internationalen Fahrzeug-Produzenten VDL Nedcar in den Niederlanden kann die Produktion planmäßig realisiert werden. Ende 2024 erfolgt die Auslieferung der ersten XBUS-Fahrzeuge an den Handel. Heute kostet eine Standard-Variante für das XBUS Base-Modell 17.380 Euro. Zusätzlich können Kundinnen und Kunden noch verschiedene Aufbauten und Features erwerben.

Reverion: Climate-Tech-Start-up erhält 8,5 Mio. Euro für seine Kraftwerke der Zukunft

Das Münchner Climate-Tech-Start-up Reverion sammelt 8,5 Millionen Euro ein, um die Produktion seiner flexiblen Kraftwerke zu beschleunigen.

Die Reverion GmbH ist ein Spin-off der Technischen Universität München. Das Start-up entwickelt die im Rahmen eines Forschungsprojekts erfolgreich validierte Technologie zur kommerziellen Reife weiter und vertreibt sie als Anlagenbauer. Die containerbasierten Anlagen können herkömmliche Gasmotoren mit ihren geringen Wirkungsgraden ersetzen und neben Biogas auch mit Wasserstoff betrieben werden. Darüber hinaus produzieren Anlagen reines CO2 als Nebenprodukt der Stromerzeugung, sodass sie CO2-negativ arbeiten können.

Insbesondere sind sie aber reversibel, sodass in denselben Anlagen auch zeitweise anfallender überschüssiger erneuerbarer Strom aus Wind und Photovoltaik in Wasserstoff oder Methan als Erdgasersatz umgewandelt werden kann. Die Technologie vereint daher alle wesentlichen Kernelemente – Effizienzsteigerung, einen CO2-negativen Betrieb und saisonale Energiespeicherung im Großmaßstab – die für eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende noch benötigt werden, in einer einzigen Anlage.

Das frische Kapital wird für den Ausbau der Produktion von 100 Kilowatt- und 500 Kilowatt-Biogaskraftwerken verwendet. Zudem erhält Reverion 12 Millionen Euro an Forschungsmitteln, die für die weitere Entwicklung der Anlagen eingesetzt werden. Das Start-up ist eine Ausgründung der Technische Universität München (TUM) und nahm am Inkubationsprogramm XPRENEURS von UnternehmerTUM, Europas größtem Zentrum für Innovation und Gründung, teil.

Mit der neuen Technologie von Reverion können Betreiber von Biogasanlagen ihre Einnahmen durch dieselbe Menge Biomasse um bis zu 400 Prozent steigern. Die bevorstehende Serie A-Finanzierung des Unternehmens zielt darauf ab, die Produktion weiter zu steigern und sich für die Marktnachfrage nach erneuerbaren Kapazitäten im Gigawattbereich aufzustellen.

100 Prozent mehr Effizienz und keine schädlichen CO2-Emissionen

Reverion plant, mit seiner Technologie möglichst viele konventionelle Kraftwerke weltweit zu ersetzen. Der erste Zielmarkt sind bestehende Biogasanlagen. Diese werden heute mit Gasmotoren betrieben, die nur einen sehr geringen Wirkungsgrad von maximal 40 Prozent erreichen, begrenzte Speichermöglichkeiten bieten und jährlich Millionen Tonnen CO2 ausstoßen. Die modularen Kraftwerke von Reverion verdoppeln hingegen den Wirkungsgrad der Stromerzeugung von 40 auf 80 Prozent im Vergleich zu herkömmlicher Technik. Da die Kleinkraftwerke auch "rückwärts" (reversibel) laufen können, lässt sich aus einem vorübergehenden Überschuss an Wind- und Sonnenstrom ein erneuerbares Erdgassubstitut oder grüner Wasserstoff erzeugen und speichern, um das Netz zu flexibilisieren. Ein weiterer Vorteil ist, dass Reverions moderne Kraftwerke bei Verwendung von Biogas CO2-negativ betrieben werden können.

Die patentierte kohlenstoffnegative Brennstoffzellentechnologie hat heute schon zahlreiche Kunden gefunden. "Wir haben bereits Vorbestellungen in Höhe von über 60 Millionen Euro, die wir erfüllen wollen", erklärt Felix Fischer, Mitbegründer und COO. "Unser Ziel ist es, die Gewinnzone zu erreichen, indem wir in die Serienproduktion einsteigen und die Anzahl der ausgelieferten Einheiten schnell skalieren."

Ziele der EU-Kommission beschleunigen den Markteintritt von Reverion

Schnelles Handeln ist auch erforderlich, damit Deutschland die Ziele der EU-Kommission für die Energiewende (Net-Zero-Act) in absehbarer Zeit erreichen kann. Reverion kann einen wichtigen Beitrag zur Erreichung dieser Ziele leisten. "Unsere Technologie adressiert vier der acht aktuell erklärten Ziele: Verbesserung der Energiespeicherung, Ausbau von Elektrolyseverfahren und Brennstoffzellen, verstärkte Nutzung von Biogas und Biomethan sowie Kohlenstoffspeicherung. Wir sind daher zuversichtlich, dass ein schneller und umfassender Markteintritt Deutschland und der EU einen Wettbewerbsvorteil bei der hochflexiblen und kohlenstoffnegativen Energieversorgung verschaffen wird", erklärt Stephan Herrmann, Mitgründer und Geschäftsführer.

Etablierte Industrien müssen kooperieren

Der Zugang zu Kapital ist das A und O beim Einstieg in die Massenproduktion, und eine enge Zusammenarbeit mit der etablierten Industrie ist entscheidend für den Erfolg. Genau hier kann UVC Partners als erfahrener Hardware-Investor unterstützen. “Wir haben uns verschiedene Start-ups in diesem Bereich angeschaut. Das Gründerteam von Reverion hat uns überzeugt, weil es über die letzten Jahre eine herausragende Technologie entwickelt und in einer Pilotanlage erfolgreich getestet hat. Mit unserem großen Netzwerk zusammen mit UnternehmerTUM können wir Partner, Zulieferer und Expertise mit an den Tisch holen, um die weitere Skalierung der Technologie voranzutreiben”, erklärt Johannes von Borries, Geschäftsführer bei UVC Partners.

STARTUP TEENS prämiert Gründungsideen von Schüler*innen

Emil und Leo (17) von dem Start-up Fypto gewinnen den STARTUP TEENS Ideenwettbewerb für Schüler*innen aus Bayern.

Das Team von Fypto hat sich in München beim Finale im WERK1 mit dem Geschäftsmodell einer Betriebsvergleichsplattform für Auszubildende gegen vier weitere Finalist*innen durchgesetzt.

Den zweiten Platz belegte das Team von AgeAssist (bestehend aus 15- bis 18-jährigen Schüler*innen) mit einer App für ältere Leute, die es ihnen ermöglichen soll, so lange wie möglich Zuhause wohnen bleiben zu können.

Platz drei ging an Salla von Apricity mit ihrer Idee “I love who I am” – ein Tagebuch für Kinder, um sie auf ihre Zukunft vorzubereiten.

Die Plätze eins bis drei sind mit Preisen in Höhe von insgesamt 5.000 Euro dotiert. “Die Preisgelder sollen die Jugendlichen dabei unterstützen, ihre Projekte aus der theoretischen Entwicklungs- auf die praktische Umsetzungsebene zu heben”, sagt Corinna Tappe, Geschäftsleitung Bayern bei STARTUP TEENS.

Den vierten Platz teilen sich die Teams von WorldXChange und FlowAR.

Nach einem Auswahlverfahren im Vorfeld pitchten die fünf Finalist*innen-Teams ihre Idee am Finaltag live vor einer Jury sowie mehr als 100 geladenen Gästen. Ein Publikumsvoting in Kombination mit der Jurybewertung brachte die Entscheidung. Die Juror*innen Alex Giesecke und Nico Schork (simpleclub), Gabriele Böhmer (Munich Startup), Magdalena Oehl (TalentRocket), Johanna Strunz (Lamilux), Svenja Lassen (Gateway Ventures) und Dr. Robert Richter (WERK1) bewerten die Projekte außerdem hinsichtlich Realisierbarkeit und Innovationsgrad.

“Das Gründerland Bayern ist gut aufgestellt, wenn ich sehe, wie viele kreative Ideen in den Köpfen der Generation Z schlummern”, sagte Jurorin Johanna Strunz nach der Preisverleihung. “Dieses Potenzial gilt es gezielt zu fördern und Wege ins Unternehmertum für die eigene berufliche Zukunft aufzuzeigen. Deshalb sind Initiativen wie STARTUP TEENS so wichtig.”