27 Mrd. Euro Risikokapital für europäische Start-ups


44 likes

Mehr als 27 Mrd. Euro Venture Capital (VC) haben europäische Start-ups in den ersten neun Monaten des Jahres 2019 erhalten, ein neuer Rekord. Mit mehr als 10 Mrd. Euro besetzte Großbritannien die Spitzenposition, Deutschland folgte auf Rang 2 mit rund 4,5 Mrd. Euro, vor Frankreich (3,2 Mrd. Euro).

3 Mrd. Euro Risikokapital fließen nach Berlin

Dies geht aus einer neuesten Untersuchung von Savills hervor. Rund zwei Drittel bzw. knapp 3 Mrd. Euro des in Deutschland investierten VC entfielen auf Berlin. Damit konnte die Hauptstadt ihre bundesweite Dominanz weiter ausbauen. Knapp ein Drittel dieser Investitionen floss in die Branche Technologie, Medien und Kommunikation (TMT), welche die Start-Up Szene in Berlin dominiert. Es folgen die Branchen Mobile (17 %), E-Commerce und FinTech (jeweils 10 %). Vor allem Letztere konnte in den vergangenen fünf Jahren einen enormen Anstieg vorweisen: VC-Investitionen in Berliner FinTechs stiegen um mehr als das 23-Fache an.

Investitionssummen mehr als verdoppelt

Besonders auffällig: Die durchschnittliche Investitionshöhe in deutsche Jungunternehmen hat sich mehr als verdoppelt, von 15,7 Mio. Euro in 2018 auf 34,2 Mio. Euro im Jahr 2019. „Treiber der florierenden Gründerszene sind allem voran der internationale und kreative Spirit, die Vielzahl an Young Professionals sowie die gute Tech-Infrastruktur, die auf nationaler Ebene ihresgleichen sucht“, sagt Jan-Niklas Rotberg, Associate Director und Teamleader Office Agency bei Savills in Berlin. „Dies ruft auch die Risikokapitalgeber auf den Plan, die das daraus resultierende Potenzial nutzen und ihre Anlagestrategien diversifizieren wollen.“

Das Herzstück der Berliner Start-up-Szene bilden zweifellos die Bezirke Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg. Sie beheimaten nahezu zwei Drittel aller Start-Ups, welche seit 2018 eine VC-Finanzierung von mindestens 1 Mio. Euro erhalten haben. Doch auch abseits dieser Hotspots siedeln sich Start-ups an: Blacklane, ein Anbieter von Chauffeurservices, sitzt beispielsweise in Schöneberg, der Sachbuch-Zusammenfasser Blinkist in Neukölln und Infarm, ein Hersteller smarter Kräutergärten, in Tempelhof.

Letzterer gehört auch zu den Start-ups, die in den vergangenen Monaten am meisten VC einsammeln konnten. Als wertvollstes Jungunternehmen Deutschlands gilt jedoch das FinTech N26 mit einer Bewertung von über 3 Mrd. Euro. Seit der Gründung 2013 konnte es insgesamt knapp 593 Mio. Euro an VC akquirieren. Mit diesen Kapitalspritzen ging auch eine deutlich steigende Mitarbeiterzahl einher. Während sie Ende 2017 noch bei 340 lag, waren es Ende 2019 bereits 1.500. Damit dürfte N26 in dieser Hinsicht bereits wenige Jahre nach seiner Gründung zu den hundert größten Unternehmen Berlins zählen und ist damit auch eine relevante Größe am Berliner Büromarkt. Derzeit belegt das Unternehmen etwa 10.400 m².

Immer mehr Fläche wird absorbiert

„Diese Dynamik macht sich grundsätzlich auch auf dem Büromarkt bemerkbar. Immer mehr Fläche wird absorbiert – und das bei einem aktuellen Rekordleerstand von 1,2 %. Der Flexible Workspace-Sektor kommt dem Bedürfnis nach größtmöglicher Variabilität zwar nach und gibt Gebäuden die Möglichkeit zu atmen, wird die Bedürfnisse von wachsenden Start-ups alleine aber kaum decken können, so dass diese in Zukunft vermehrt auf den klassischen Büromarkt ausweichen“, so Rotbergs Prognose. Das Beispiel von N26 veranschaulicht daher gut, dass die Summe an Venture Capital sowohl für Eigentümer als auch Investoren ein hilfreicher Frühindikator für die künftige Büroflächennachfrage von Start-ups sein kann. Hier sollte man also frühestmöglich in die immobilienwirtschaftliche Planung gehen – allem voran angesichts der angespannten Marktlage.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

KI-Plattform Cellbyte sammelt 2,75 Mio. US-Dollar ein

Das 2024 von Felix Steinbrenner, Daniel Vidal Moreira und Samuel Moreira gegründete KI-Start-up unterstützt Pharmaunternehmen dabei, neue Medikamente weltweit effizienter und schneller auf den Markt zu bringen.

Die unübersichtliche Datenlandschaft und viele zeitintensive manuelle Prozesse in der Pharmaindustrie führen dazu, dass es nach der Zulassung über ein Jahr dauern kann, bis neu entwickelte, lebensrettende Medikamente zu den Patientinnen und Patienten gelangen, die sie benötigen. Market Access-, Pricing-, HTA- und HEOR-Teams haben die mühsame Aufgabe, Unterlagen für die behördliche Zulassung sowie Strategien für die Preisgestaltung und Erstattung von Medikamenten zu erstellen. Vor diesem Hintergrund geben Pharmaunternehmen oft ein Vermögen aus, um Zugang zu wichtigen Preis- und Marktdaten zu erhalten, oder beauftragen Dritte mit der Vervollständigung dieser Daten.

Cellbyte hat eine KI-Plattform für Teams entwickelt, die an der Markteinführung von Medikamenten beteiligt sind. Diese ermöglicht es ihnen, mühelos Millionen von Datenpunkten aus klinischen Studien, der Preisgestaltung, HTA (Health Technology Assessments) und regulatorischen Vorgaben sowie aus internen Unternehmensquellen in Echtzeit zu analysieren. Durch die Bereitstellung schneller, zuverlässiger und qualitativ hochwertiger Erkenntnisse hilft Cellbyte dabei, Dokumente zu erstellen, Abläufe für die Markteinführung effizienter zu gestalten und Go-to-Market-Strategien in deutlich kürzerer Zeit zu entwickeln.

Felix Steinbrenner, Co-CEO und Mitgründer von Cellbyte, erklärt: „Der Erfolg des gesamten Lebenszyklus eines Medikaments entscheidet sich in der Einführungsphase. Um die besten Entscheidungen für die Markteinführung zu treffen, sind Erkenntnisse aus Gigabytes an genauen, aktuellen Informationen erforderlich. Die Aufmerksamkeit, die Cellbyte seit seiner Einführung bei einigen der weltweit größten Pharmaunternehmen erlangt hat, zeigt, dass die Branche bereit ist, die Workflows für die Markteinführung von Medikamenten neu zu denken und schnellere, kostengünstigere sowie qualitativ hochwertige Prozesse einzuführen.“

Daniel Moreira, Co-CEO und Mitgründer von Cellbyte, ergänzt: „Während meiner langjährigen Tätigkeit in der Life-Science-Beratung habe ich unzählige Innovationen erlebt, die die klinische Entwicklung verändert haben. Im Bereich Preisgestaltung und Marktzugang basieren Entscheidungen jedoch immer noch zu oft auf manuellen Tätigkeiten und anekdotischer Evidenz, obwohl Informationen im Überfluss vorhanden sind. Generative KI verändert dies nun, und wir sind stolz darauf, diesen Wandel voranzutreiben.“

Das Unternehmen verzeichnet ein rasantes Wachstum. Bereits wenige Wochen nach der Gründung erreichte es einen sechsstelligen Jahresumsatz (ARR) und expandierte in wichtige globale Märkte. Das Team hat bereits einige Verträge mit globalen Pharmaunternehmen wie Bayer abgeschlossen und gewinnt kontinuierlich neue Kund*innen hinzu.

Mit den zusätzlichen finanziellen Mitteln plant Cellbyte, die Anzahl seiner Mitarbeitenden zu verdreifachen und seine Plattform weiter auszubauen, um der wachsenden Kundennachfrage gerecht zu werden. Die Investition soll es ermöglichen, das beachtliche Umsatzwachstum fortzusetzen und das Ziel voranzutreiben, das bevorzugte System für die Einführung neuer Medikamente weltweit zu werden.

voize erhält 50 Mio. US-Dollar Series A für KI-Assistenz für die Pflege

2020 von den Brüdern Fabio und Marcel Schmidberger sowie Erik Ziegler in Berlin gegründet, entwickelt voice die führende sprachbasierte KI-Assistenz für die Pflege.

Der globale Fachkräftemangel in der Pflege hat einen historischen Höhepunkt erreicht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) prognostiziert bis 2030 ein Defizit von 4,5 Millionen Pflegekräften – getrieben durch steigende Arbeitsbelastung und eine alternde Gesellschaft mit wachsendem Pflegebedarf.

In Europa fehlen derzeit rund 1,2 Mio. Pflegefachkräfte, in den USA sind es jährlich etwa 450.000 Pflegekräfte zu wenig. Hinzu kommt, dass Pflegekräfte bis zu 30 Prozent ihrer Arbeitszeit für administrative Aufgaben aufwenden. Das verursacht allein in Europa und den USA Arbeitskosten von rund 246 Mrd. US-Dollar, mit gravierenden Folgen: Überlastung, hohe Fluktuation und weniger Zeit für die direkte Betreuung.

Digitale Gesundheitslösungen richten sich meist an Ärzt*innen, während Pflegekräfte oft außen vor bleiben. Dabei ist ihre Dokumentationsbelastung oft noch höher. Sie erfassen dutzende Beobachtungen pro Schicht und tragen maßgeblich die Verantwortung zur guten Betreuung der Pflegebedürftigen.

Noch immer werden viele Notizen hastig auf Zetteln oder dem Handrücken festgehalten und später am PC ins System übertragen, ein Aufwand, der Zeit kostet und stresst.

Voize ändert das: Die KI versteht gesprochene Inhalte, strukturiert sie automatisch und erstellt die passenden Dokumentationseinträge – von Vitalwerten über Berichte bis hin zu Trinkprotokollen und Pflegemaßnahmen.

Aus persönlicher Erfahrung zur praxisnahen Innovation

Gegründet 2020 von den Brüdern Fabio und Marcel Schmidberger sowie Erik Ziegler, entstand voize aus einer persönlichen Erfahrung, die vielen vertraut ist: Als ihr Großvater in ein Pflegeheim kam, sahen sie, wie wenig Zeit Pflegekräfte für echte Zuwendung blieb, weil Bürokratie den Alltag bestimmte.

Voize wurde über zehntausende Stunden hinweg direkt im Pflegealltag und in enger Zusammenarbeit mit Pflegekräften entwickelt, um eine Lösung zu schaffen, die sich an die Realität der Pflege anpasst – nicht umgekehrt. Mit der App können Pflegekräfte Beobachtungen am Smartphone einsprechen. Die KI versteht das Gesprochene, verarbeitet es automatisch und erstellt strukturierte Einträge in Echtzeit. Über eine Schnittstelle werden diese direkt in bestehende Dokumentationsysteme übertragen. Das Ergebnis: Zeitersparnis, bessere Dokumentationsqualität und entlastete Pflegekräfte.

KI, die Pflege versteht – jederzeit

Voize setzt auf eine eigens entwickelte, domänenspezifische KI, die unabhängig von generischen Large Language Models ist. Die KI erkennt medizinische Fachsprache, versteht Dialekte und hilft auch Nicht-Muttersprachler*innen Sprachbarrieren zu überbrücken, indem sie Gesprochenes in Echtzeit korrekt verarbeitet.

Anders als die meisten KI-Systeme funktioniert voize auch offline – ohne permanente Internetverbindung. Das sorgt für hohe Datensicherheit und zuverlässige Unterstützung, selbst bei instabiler Netzabdeckung – ein Novum in der Sprach-KI.

30 Prozent Zeitersparnis bei der Dokumentation

Über 1.100 Pflegeeinrichtungen in Deutschland und Österreich nutzen voize bereits heute.  Mehr als 75.000 Pflegekräfte nutzen die KI und sparen damit, rund 30 Prozent Zeit bei der Dokumentation. Dies wurde jüngst durch eine Studie mit der Charite belegt.

„Pflegekräfte haben ihren Beruf gewählt, um für Menschen da zu sein – nicht, um Stunden mit Dokumentation zu verbringen. Unsere KI entlastet sie spürbar im Alltag und übernimmt das, was sonst wertvolle Zeit kostet.” sagt Fabio Schmidberger, Mitgründer und CEO von voize, “KI soll Menschen in der Pflege nicht ersetzen, sondern ihnen Zeit zurückgeben – Zeit für Menschlichkeit. Genau das sehen wir jeden Tag: mehr Nähe, mehr Freude, mehr Sinn in der Pflege. Mit der Unterstützung von Balderton Capital und unseren Investo*:innen bauen wir auf unserem starken Fundament in Deutschland auf. Wir investieren in die Weiterentwicklung unserer KI und wachsen nach Europa und in die USA – mit einem klaren Ziel: Pflegekräfte von Bürokratie zu befreien.”

Dryft: Dt. Gründerinnen sichern sich 5 Mio. US-Dollar für ihre KI-Plattform

Dryft, von den Deutschen Anna-Julia Storch und Leonie Freisinger in den USA gegründet, ist neue Softwareplattform für Fertigungsunternehmen – ein sogenanntes Agentic Operating System-, das bestehende ERP-Systeme schrittweise ergänzen und langfristig ablösen soll.

Nach einer erfolgreichen Finanzierungsrunde über 5 Millionen US-Dollar, angeführt von General Catalyst, geben die beiden deutschen Gründerinnen Anna-Julia Storch und Leonie Freisinger heute den offiziellen Start von “Dryft” bekannt. Dryft ist eine neue Softwareplattform für Fertigungsunternehmen - ein sogenanntes Agentic Operating System-, das bestehende ERP-Systeme schrittweise ergänzen und langfristig ablösen soll.

Der innovative Ansatz von Dryft kombiniert kontextbewusste KI-Agenten mit präziser mathematischer Optimierung. Ziel ist es, komplexe operative Entscheidungen zu automatisieren, die bislang viel manuelle Abstimmung und Erfahrung erforderten. Damit richtet das Unternehmen seinen Fokus auf eine Softwarekategorie, die seit den 1970er-Jahren nur wenig Innovation und Weiterentwicklung erfahren hat.

Die Markteinführung erfolgt zu einem entscheidenden Zeitpunkt: Anhaltende Volatilität ausgelöst durch die COVID-Pandemie und geopolitische Unsicherheiten setzt eine Branche unter Druck, die laut Weltbank rund 16 % (in Prozent des BIP) der weltweiten Wirtschaftsleistung ausmacht. Das Ergebnis sind steigende Kosten, längere Lieferzeiten und erhebliche Ineffizienzen.

„Anstatt Fortschritte zu machen, bewegen wir uns rückwärts. Lieferzeiten haben sich von Wochen auf Monate oder sogar Jahre verlängert und die Volatilität wird weiter zunehmen. Wir müssen schneller reagieren, ob beim Aufbau von Kapazitäten für eine neue Impfstoffproduktion oder beim Hochfahren von Verteidigungsprojekten“, erklärt Dryft-Mitgründerin und CEO Anna-Julia Storch.

Die beiden an der Stanford University ausgebildeten Ingenieurinnen wollen die globale Lieferkette beschleunigen, indem sie eine neue Softwarekategorie schaffen, die zentrale Funktionen klassischer ERP-Systeme erweitert und perspektivisch ersetzt: Enterprise Resource Automation. „Unsere Arbeit ist erst dann getan, wenn unsere Nutzer*innen nicht mehr mit klassischen ERP-Systemen interagieren müssen“, sagt Storch. „Mit Dryft’s Agentic Operating System rücken ERP-Systeme zunehmend in den Hintergrund und dienen künftig vor allem als Datenbasis. Unser Ziel ist es, komplexe operative Entscheidungen zu automatisieren, sodass Fachkräfte zu Managern und Manager zu Strategen werden können. "Indem wir tausende Entscheidungen entlang des gesamten Fertigungszyklus vereinfachen, modernisieren wir eine Softwarekategorie mit einem Marktvolumen von über 100 Milliarden US-Dollar.”

Intelligente Entscheidungsfindung in Echtzeit

Im Gegensatz zu herkömmlichen ERP-Systemen, die primär als Planungswerkzeuge dienen, trifft die Plattform von Dryft in Echtzeit Entscheidungen über sämtliche Fertigungsprozesse. Dies reicht von der Bestimmung optimaler Bestellmengen bis hin zur automatischen Koordination mit Zulieferern, um pünktliche Lieferungen sicherzustellen.

Das System erfasst die Komplexität und das Erfahrungswissen von Produktionsunternehmen und trifft zugleich ökonomisch optimale Entscheidungen. Dieser hybride Ansatz ermöglicht es dem System, die zahllosen Störungen und Unwägbarkeiten der Fertigung, von verspäteten Lieferanten bis zu plötzlichen Änderungen im Produktionsplan, zu bewältigen, ohne dass ganze Planungsteams manuell eingreifen müssen. Dryft agiert an der Spitze des technologisch Machbaren und nutzt die neueste KI-Forschung, um eine neue Art der Lieferketten- und Produktionsplanung zu ermöglichen. Dryft’s Agentic Operating System löst damit das, was CEO Anna-Julia Storch als die zentrale Herausforderung der modernen Fertigung bezeichnet.

„Dryft handelt eigenständig, statt seinen Anwendern zusätzliche Arbeit zu verschaffen. Entscheidend dafür ist unser Fokus auf Design und Benutzerfreundlichkeit. Die meisten unserer Nutzer haben bislang nie hochwertige digitale Produktgestaltung erlebt – sie kennen nur Excel-Tabellen, E-Mails und ein ERP-System. Wenn sie Dryft sehen, sind viele erstaunt, wie mühelos Entscheidungsfindung sein kann, wenn ein System konsequent auf Anwenderfreundlichkeit ausgerichtet ist“, erklärt Storch.

Für die reale Welt gebaut

Die Gründerinnen Anna-Julia Storch und Leonie Freisinger lernten sich an der Stanford University kennen und bringen beide Karrieren in der Fertigungsindustrie mit. Storch, ehemalige internationale Skirennläuferin, arbeitete bereits vor ihrem Abschluss in Data Science mit einigen der größten Automobilzulieferer, um deren Mitarbeitenden in der Anwendung neuer Technologien zu schulen. Freisinger entwickelte die Entscheidungs- und Sicherheitssysteme für den Porsche Taycan und leitete Europas größte Studierendeninitiative im Bereich künstliche Intelligenz.

Beide teilen, wie Storch es beschreibt, eine „Leidenschaft für Geschwindigkeit und die physische Welt: Autos, Flugzeuge, Maschinen, Roboter“. Mit Dryft wollen sie ihre Leidenschaft für Geschwindigkeit und Agilität in Form einer revolutionären Software für die Fertigungsindustrie unter Beweis zu stellen.

Das Dryft-Team besteht aus Spezialisten in KI und Industrie, darunter Ingenieur:innen von Spitzenuniversitäten wie Stanford, Berkeley und MIT sowie ehemaligen Mitarbeitern von Unternehmen wie NASA, Nvidia, Siemens und Amazon.

„Dryfts Mission ist es, die physische Welt zu beschleunigen“, sagt Leonie Freisinger, CTO von Dryft. „Wir haben gesehen, wie die jüngsten Fortschritte in der Software die Welt verändert haben und wir sind überzeugt, dass ein ähnlicher Wandel nun im Hardware-Bereich bevorsteht. Dryft steht an der Spitze dieser Entwicklung, indem wir Fertigungsprozesse massiv beschleunigen. Dies ist der entscheidende Hebel, um in der physischen Welt schneller zu bauen und zu iterieren.“

Den Wandel zur Enterprise Resource Automation schaffen

Die Seed-Finanzierungsrunde über 5 Millionen US-Dollar soll den Aufbau der Dryft Plattform beschleunigen und den Übergang von klassischen ERP-Systemen hin zu Enterprise Resource Automation vorantreiben. Angeführt wurde die Runde von General Catalyst, mit Beteiligung von Neo, Sandberg Bernthal Venture Partners (mitgegründet von Sheryl Sandberg) sowie namhaften Angel-Investoren wie Jeff Wilke (ehemaliger CEO des weltweiten Endkundengeschäfts von Amazon), Qasar Younis (ehemaliger COO von Y Combinator und heutiger CEO von Applied Intuition), Claire Hughes Johnson (ehemalige COO von Stripe) und Dr. Markus Flik (ehemaliger CEO der Industrieunternehmen Behr, Homag und Chiron).

Die Finanzierungsrunde soll die Einstellung weiterer Ingenieur*innen beschleunigen und den Ausbau von Dryfts agentischem Entscheidungs-Engine vorantreiben, um der – laut den Gründerinnen – außergewöhnlich hohen Kund*innennachfrage gerecht zu werden.

SaaS-Start-up CERPRO sichert sich rund 2 Mio. € Pre-Seed-Finanzierung

CERPRO, ein KI-basiertes SaaS-Start-up für industrielle Qualitätssicherung, automatisiert die Erstellung von Prüfplänen aus technischen Zeichnungen und vernetzt Qualitätsdaten entlang der Lieferkette.

CERPRO, 2023 von Frederik Frei, Sascha Müller und Henrik Pitz in Berlin gegründet, hat in einer Pre-Seed-Runde rund 2 Mio. € eingesammelt. Lead-Investor ist seed + speed Ventures, mit D11Z als Co-Lead sowie Beteiligungen von EIT Manufacturing und Techstars. Das frische Kapital soll in Produktentwicklung, Vertrieb und die Expansion in weitere europäische Märkte fließen.

Qualitätssicherung und Nachverfolgbarkeit als Wettbewerbsvorteil

Heute sind Konstruktion, Qualitätssicherung und Produktion in vielen Betrieben noch voneinander getrennt. Die Folge: Kunden von CERPRO berichten über Rückstände von mehreren Monaten in der Qualitätssicherung und im Wareneingang, weil Dokumentationen manuell mit Papier und Excel erstellt und geprüft werden müssen. Gleichzeitig entstehen bis zu 30% der Fertigungsprobleme nicht durch die Produktion selbst, sondern durch unzureichend erstellte Konstruktionszeichnungen.

QualiSpec, das erste Produkt von CERPRO, erkennt, interpretiert und strukturiert Merkmale aus technischen Zeichnungen automatisch, sodass Prüfpläne in einem Bruchteil der Zeit digital erstellt werden können. Seit dem Launch im Dezember 2024 nutzen – so die eigenen Angaben des Start-ups – über 100 Mittelständler (u.a. Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik, Maschinenbau) die Lösung und beschleunigen ihre Qualitätsprozesse um mehr als 80% bei deutlich sinkender Fehlerquote. Die Implementierung dauert dafür nur wenige Tage.

„Kaum ein Bereich in der Industrie ist so daten- und dokumentationsgetrieben wie Qualitätssicherung. Genau deshalb ist sie prädestiniert für den Einsatz von KI. Gemeinsam mit unseren neuen Partnern wollen wir unsere Technologie jetzt in die Breite bringen und zum verbindenden Qualitätsstandard zwischen OEMs und Zulieferern machen“, so Frederik Frei, CEO und Co-Founder von CERPRO.

EY Academy Award 2025: Das sind die Finalisten

Der 9. Jahrgang der EY Startup Academy geht auf die Zielgerade. Auch diesmal wird beim großen Finale am 13. November im TechQuartier Frankfurt ein Start-up von einer Jury mit dem EY Academy Award ausgezeichnet. Das ausgezeichnete Start-up erhält neben einem Preisgeld auch ein kostenfreies Beratungskontingent.

Diese Start-up sind für den finalen Pitch Contest beim Closing der EY Startup Academy am 13. November 2025 in Frankfurt nominiert:

Zu jedem Start-up findet ihr hier ein kurzes Vorstellungs-Video

CeraSleeve

CeraSleeve ist ein patentiertes Papieradditiv, das Abfall reduziert, Materialrückgewinnung maximiert und Ressourcen schont. Gleichzeitig unterstützt die preisgekrönte Technologie Partner in der Papierindustrie dabei, Kosten zu senken und Effizienzpotenziale optimal zu nutzen. CeraSleeve wird durch den exist-Forschungstransfer gefördert, ein Programm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, das vom Europäischen Sozialfonds mitfinanziert wird.

Confora Labs

Confora Labs entwickelt eine cloudbasierte SaaS-Plattform und erbringt Dienstleistungen für das systematische Testen und Compliance-Assessment von KI-Systemen (zum Beispiel hinsichtlich des EU AI Acts). Die Vision von Confora Labs ist eine Zukunft, in der Unternehmen KI-Systeme sicher, transparent und gewinnbringend einsetzen können – und in der neue Regulierung die aktuelle KI-Transformation nicht behindern, sondern auf ein vertrauenswürdiges Fundament stellen. Confora Labs bietet modulare, cloudbasierte Lösungen zur Bewertung der rechtlichen Konformität, Performance und Sicherheit sowie des tatsächlichen wirtschaftlichen Nutzens von KI-Systemen. Unternehmen arbeiten mit Confora Labs, weil das Start-up Technologie, Regulierung und KI-Ethik nicht nur verstehet, sondern optimal verbindet – und KI-Governance von einer regulatorischen Pflicht in einen echten Wettbewerbsvorteil verwandelt.

DataNXT

DataNXT verwandelt Informationsfluten in quellengeprüfte, auditierbare Finanzreports. Mit Multi-Agenten-KI, (zeitbewusstem) Wissensgraph und deterministischen Checks liefert DataNXT Ergebnisse ohne jegliche Halluzinationen. Auf Wunsch ist die Lösung auch im On-Premises- oder VPC-Betrieb für volle Datenhoheit einrichtbar. In Minuten entstehen interne Themenrecherchen, Kreditrisiko-Berichte und M&A-Analysen mit jeweils vollständigem Quellen- & Audit-Trail.

Herita Technologies

Herita Technologies ist ein Fintech-Unternehmen, gegründet von Finanzexperten, Branchenkennern und führenden Industriepartnern. Die gemeinsame Mission: Trade Finance vereinfachen, Abhängigkeiten reduzieren und nachhaltiges Wachstum in allen Branchen fördern. Durch die Verbindung bewährter Handelsinstrumente mit modernster Technologie gestaltet Herita Technologies die globale Handelsfinanzierung neu – digital, effizient und zukunftsorientiert.

Mentcape

Jedes Jahr suchen Millionen von Menschen psychologische Hilfe. Dabei liegt die durchschnittliche Wartezeit für eine Therapie aktuell bei über 5 Monaten. Dies führt zu großem Leid unter den Betroffenen und ist ein echtes gesellschaftliches und ökonomisches Problem. Mentcape ist eine umfassende Psychotherapie-Plattform, die Patient:innen und Therapeut:innen über ein intelligentes, landesweites Ökosystem miteinander verbindet. Die Mission von Mentcape ist es, die psychische Gesundheitsversorgung für alle schneller, smarter und einfacher zugänglich zu machen – und gleichzeitig Therapeuten mit innovativen digitalen Tools zu unterstützen, damit sie ihre Arbeit effizienter gestalten können.

RagStore AI

RagStore ist ein Generative AI Insights Engine, welcher Wissensarbeiter:innen dabei unterstützt, KI zuverlässig zu nutzen – mit drastisch reduzierten Halluzinationen. Während die meisten KI-Piloten dabei scheitern, messbare Auswirkungen durch ungenaue Antworten zu liefern, stellt RagStore hoch qualitative Antworten durch die Verankerung der Ergebnisse in verifizierte Daten sicher. Ragstores geschützte Technologie kombiniert Multi-AI-Faktenprüfung, Integration des Nutzerkontextes und menschliche Überprüfung, um vertrauenswürdige Insights zu gewährleisten. Gegründet von einem erfahrenen Team mit über 25 Jahren an Erfahrung in den Branchen KI, Consulting und Venture Scaling, ist RagStore bereits bei Kund:innen im Einsatz und bereitet derzeit seine Pre-Seed-Finanzierungsrunde vor. Ragstone ist auf der Mission, KI-Antworten so zuverlässig wie die menschliche Expertise zu machen.

RedGet.io

RedGet.io ist eine kollaborative Plattform zur Überwachung von Treibhausgasemissionen für Häfen und Terminals aller Größen. Sie automatisiert die Emissionsverfolgung über die Scopes 1, 2 und 3 mithilfe von KI-Agenten — und verwandelt fragmentierte Daten in umsetzbare Erkenntnisse.

R&B Brückenassistant

R&B Brückenassistant ist ein in Heilbronn, Baden-Württemberg, ansässiges AI-Fintech-Startup, das CFOs öffentlicher Organisationen – insbesondere Museen – bei datenbasiertem Finanzmanagement unterstützt. Die Webanwendung von R&B Brückenassistant automatisiert Budgetierung, Planung und Reporting anhand branchenspezifischer Kennzahlen und ermöglicht sektorweites Benchmarking. Durch sichere, anonymisierte Vergleiche zwischen Institutionen identifiziert sie Stärken, Risiken und Optimierungspotenziale – und fördert den Austausch bewährter Praktiken innerhalb des Kulturbereichs. Das Tool schafft Transparenz, erleichtert die Abstimmung mit Förderern und reduziert Verwaltungslasten. Das Gründerteam vereint über 30 Jahre Erfahrung in Finanzanalyse, IT-Entwicklung und strategischem Kulturmanagement.

Talents2Germany

Die Talents2Germany GmbH ist ein in Frankfurt ansässiges HR-Tech-Unternehmen, welches den IT-Fachkräftemangel in Deutschland lösen möchte, indem es geprüfte Nicht-EU-Softwareingenieure mit Startups und SMEs verbindet. Mit einer Datenbank von über 82.000 qualifizierten Ingenieuren kombinieren die Kernprodukte — die 9-monatige Vorbereitung und das Talents4Startups-Programm für Remote-Einstellungen — strukturiertes Training mit KI-gesteuerter Automatisierung, um eine echte Win-Win-Situation für Talente und Arbeitgeber zu schaffen. Ausgezeichnet mit dem BSFZ-Siegel für Innovation und einem BSFZ-Finanzierungsengagement von 1,2 Millionen Euro für die KI-Entwicklung ist Talents2Germany in der Lage, die Monetarisierung für Arbeitgeber zu skalieren und die Integration globaler Talente in das Innovationsökosystem Deutschlands zu transformieren.

Zubs

Abonnemement-orientierte E-Commerce-Brands stehen weltweit vor einer Herausforderung: Die Abonnement-Technologie steckt in den Kinderschuhen, da bestehende Lösungen zu unflexibel, zu sehr auf den US-Markt ausgerichtet und zu sehr auf den Erstverkauf statt auf Kundenbindung fokussiert sind. Zubs bietet eine skalierbare, moderne Plattform für Abonnements und Kundenbindung, mit der E-Commerce-Händler durch einzigartige, flexible und automatisierte ZUBScriptions (KI-gestützt, empathisch, nutzerzentriert) einen höheren Customer Lifetime Value erzielen und die Kundenabwanderung reduzieren können. Die Vision von Zubs ist es, Subscription-Programme und wiederkehrende Produktverkäufe auf Autopilot zu stellen, damit sich Händler auf das konzentrieren können, was für sie wirklich wichtig ist: ihr eigentliches Produkt.

3BrainAI

3BrainAI ist eine AI-basierte Datenplattform und Marketplace Intelligence Suite für den Mittelstand in der DACH-Region sowie Mittel- und Osteuropa. 3BrainAIverwandelt fragmentierte Produktkataloge in konsistente, lokalisierte und prüfbare AI-bereite Daten – und veröffentlichen sie sicher aufallen Kanälen über BridgeSync (diff-basiert, idempotent, rollback-fähig). Der Mehrwert entsteht in drei Phasen: Parameter & Kategorisierung (Attribute, Einheiten, kanalspezifische Enums), Bestseller & Merchandising (Top-Produkte, Varianten, Bundles, Lokalisierung DE/PL/CZ/SK) sowie Virtuelle Lager & Buy-Box (Forecasting, Nachbestellpunkte, Preis-Leitplanken). 3BrainAI betreibt die Lösung lokal in EU-Rechenzentren, herstellerneutral und auditierbar. Ergebnis: schnellere und fehlerärmere Listungen, bessere Sichtbarkeit in Filtern, stabilere Margen – heute sichtbar auf Marktplätzen, morgen bereit für AI-Commerce.

eventpage.ai: Münchner KI-Start-up sichert sich 320.000 € Pre-Seed-Finanzierung

Das 2024 von Lasse Schmitt und Julian Wendorf gegründete Start-up eventpage.ai ist ein KI-Tool für "die einfachste Eventplanung der Welt".

Jetzt erhält eventpage.ai frisches Kapital durch eine Pre-Seed-Finanzierung von Campus Founders Venture und D11Z. Ventures. Mit dem sechsstelligen Betrag soll die Skalierung des Geschäftsmodells ermöglicht und die Marktführerschaft im deutschsprachigen Raum gefestigt werden.

„Wir freuen uns sehr, dass wir so namhafte Investoren von unserem Geschäftsmodell und den Zukunftsperspektiven von eventpage.ai überzeugen konnten“, sagt Co-Founder Julian Wendorf.” „Unser Ziel ist es, die Art und Weise, wie Events geplant werden, grundlegend zu verändern. Mit diesem Investment kommen wir unserer Vision näher, Eventorganisation so einfach und zugänglich zu machen, wie Canva es für Design geschafft hat“, so Co-Founder Lasse Schmitt weiter.

WhatsApp-Gruppen und Excel-Listen waren gestern

Eventpage.ai vereint als KI-Plattform die Funktionen von bekannten Tools wie ChatGPT, Canva oder Mailchimp und erstellt auf Basis eines schnellen, individuellen Briefings personalisierte, individuell designte Eventseiten in nur vier Klicks. Damit können Ressourcen gespart und automatisiert Einladungen gemanagt sowie beworben werden - sowohl im beruflichen als auch im persönlichen Kontext. Und das ohne fehleranfällige Excel-Listen oder nervige WhatsApp-Gruppen.

Sechsstelliger Umsatz im Gründungsjahr

Im Januar 2024 gegründet, im Juli vergangenes Jahr gelauncht und im Dezember 2024 die Umsatzerwartung übertroffen: Während viele Software-Start-ups im ersten Gründungsjahr erst einmal Strukturen aufbauen und das eigene Produkt entwickeln, erzielt eventpage.ai nach eigenen Angaben bereits einen sechsstelligen Umsatz in den ersten sechs Monaten.

Dank ihres starken Netzwerks in der Branche und der überzeugenden Performance von eventpage.ai konnten die Gründer bereits von Beginn an namhafte Partner wie Mizuno Corporation, Munich Innovation Ecosystem GmbH und EHF Marketing (European Handball Federation) für eine direkte Zusammenarbeit mit dem Tool gewinnen - und damit Business-Accounts als zahlende Kunden sichern. Deren Feedback floss wiederum direkt in die Weiterentwicklung des Tools und so gelang eine dynamische Markteinführung. Aktuell sind bereits Tausende Nutzer mit der Plattform in Kontakt.

Gründer mit Events im Blut

Die Gründer Lasse Schmitt und Julian Wendorf haben Events im Blut. Lasse Schmitt, Sportökonomie-Alumni der Universität Bayreuth, ist im Schwarzwald aufgewachsen und Julian Wendorf, ehemaliger Absolvent der Hochschule Anhalt, kommt gebürtig aus Trier. Nach ihrem Kennenlernen bei einem Sport-Event während des Studiums haben sie 2016 gemeinsam die Sportmarketing-Agentur B2M Creative GmbH gegründet. Heute gehört B2M zu einer der führenden deutschen Agenturen im Sport- und Lifestyle-Bereich. In der Branche sind sie bekannte Gesichter und gelten durch ihre Erfahrung als Experten in der Kombination von Offline- und Digital-Welt.

Reflex Aerospace sichert 50 Mio. Euro Rekord-Serie-A-Finanzierung zur Stärkung Europas Raumfahrt

Reflex Aerospace, das 2021 gegründete deutsche New-Space-Scale-up, das sich auf Hochleistungs-Satellitenplattformen spezialisiert hat, gab den erfolgreichen Abschluss seiner Series-A-Finanzierungsrunde bekannt – der bislang größten in der europäischen New-Space-Branche.

Im Raumfahrtsektor stellt die schnelle, flexible und kostengünstige Entwicklung und Herstellung von Satelliten für Anwendungen wie Kommunikation, Erdbeobachtung und Datenanalyse nach wie vor eine signifikante Herausforderung dar. Insbesondere für spezialisierte oder schnell wechselnde Anwendungsszenarien oder in größeren Konstellationen benötigen viele Hersteller oftmals mehrere Jahre Entwicklungszeit für die entsprechenden Satelliten. Gleichzeitig stehen europäische Hersteller vor der Herausforderung, mit der Dynamik und Innovationsgeschwindigkeit internationaler Anbieter Schritt halten zu müssen, um technologische Abhängigkeiten zu verringern und auf neue Marktanforderungen reagieren zu können.

Reflex Aerospace hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Herausforderungen zu lösen. Das 2021 gegründete New-Space-Scale-up hat sich auf die Entwicklung und Fertigung von leistungsfähigen Satelliten-Plattformen – sogenannte „Satellite Buses“ – spezialisiert, die spezifisch auf die Nutzlast und die Anforderungen seiner Kunden zugeschnitten sind. Die Satellitenplattformen von Reflex Aerospace sind besonders leistungsfähig und verfügen über hohe Datenverarbeitungskapazitäten, hohe Speichermengen sowie Optionen für optische Datenlinks und andere Kommunikationskanäle.

Für die Herstellung nutzt Reflex Aerospace seine „Praetora“-Plattform, mit der neue Satellitentypen deutlich schneller entwickelt und in Betrieb genommen werden können sowie moderne Fertigungsmethoden wie generatives Design, additive Fertigung und Software-definierte Architekturen. Das Unternehmen verfügt zudem über eine sogenannte „Micro Factory“ in München, die eine flexiblere Herstellung mit kürzeren Durchlaufzeiten als herkömmliche Produktionsstätten für Satelliten ermöglicht.

Die 50-Millionen-Euro-Finanzierungsrunde, angeführt von Human Element und unter starker Beteiligung von Alpine Space Ventures, Bayern Kapital, HTGF, Renovatio Financial Investments, sowie weiteren deutschen und europäischen Investoren, soll Reflex Aerospace in die Lage versetzen, Satellitenkonstellationen die optische, Radaraufklärung (SAR), Signalaufklärung (SIGINT) und Weltraumlageerfassung (Space Domain Awareness, SDA) ermöglichen, noch schneller zu entwickeln, zu bauen und in Betrieb zu nehmen. Ein Teil der Finanzierungsrunde wird der Erweiterung der bestehenden Fertigungskapazitäten in Bayern zugutekommen, um auch Konstellationen aus dem Telekommunikationsbereich bedienen zu können. Reflex Aerospace strebt an, bis 2027 sämtliche Fähigkeiten zur Einsatzreife gebracht und im Orbit demonstriert zu haben.

„Europa kann es sich nicht leisten, in Fragen weltraumgestützter Aufklärung von externen Akteuren abhängig zu bleiben. Wir investieren eigenes Kapital, arbeiten mit den besten Partnern in ihren jeweiligen Fachgebieten zusammen – und wir handeln jetzt, denn es bleibt keine Zeit zu verlieren“, sagt Walter Ballheimer, CEO von Reflex Aerospace.

octonomy AI sichert sich 20 Mio. USD in Seed-Runde

Mit der Plattform des 2024 gegründeten Kölner Start-ups octonomy lassen sich KI-Agenten schnell und flexibel für den Kundendienst bereitstellen.

Octonomy gab heute den erfolgreichen Abschluss einer neuen Seed-Runde in Höhe von 20 Millionen US-Dollar bekannt. Das Kölner Unternehmen bietet eine KI-basierte Workforce, die Support-Tätigkeiten hochqualifizierter Fachkräfte automatisiert – vom technischen Support über Produktberatung bis hin zum Field-Service-Support – und richtet sich an Mittelstands- und Enterprise-Kunden. Damit sichert sich das Unternehmen eine der höchsten Seed-Finanzierungen der letzten 24 Monate und zählt nur fünf Monate nach Markteintritt zu den vielversprechendsten deutschen Business-KI-Plattformen. Angeführt wurde die Runde von Macquarie Capital Venture Capital unter der Leitung von Elmar Broscheit, begleitet von Capnamic, der NRW.Bank und dem TechVision Fonds.

Technische Dokumentation, Produkthandbücher, Wartungsanleitungen, SOPs und Compliance-Richtlinien: Während herkömmliche KI-Systeme bei komplexem Unternehmenswissen halluzinieren, hat octonomy eine Technologie entwickelt, die selbst hochspezialisiertes Fachwissen versteht und anwendet. Damit automatisiert das Startup erstmals nicht nur einfache Aufgaben, sondern die Tätigkeiten hochqualifizierter Fachkräfte.

Mit dieser Seed-Runde sendet octonomy nur sechs Monate nach Bekanntgabe der letzten Pre-Seed-Runde in Höhe von über 5 Millionen USD ein klares Signal für den Erfolg seiner einzigartigen KI-Plattform. Damit beläuft sich die Gesamtfinanzierung von octonomy nur fünf Monate nach Markteintritt auf 25 Millionen US-Dollar.

Hinter octonomy steht ein erfahrenes Team aus Technologie- und KI-Experten: Sushel Bijganath (CEO) und Oliver Trabert (CPTO) haben gemeinsam mit den Co-Gründern Thorsten Grote, Markus Hanslik und Thomas Bollig bereits mehrere Tech-Unternehmen aufgebaut. Das 70-köpfige Team bringt umfangreiche KI-Expertise mit, unter anderem von Meta, Amazon, Aleph Alpha, sowie Unicorns wie Personio, Staffbase und Sosafe.

Digitale Workforce statt Pilotprojekte

Mit der octonomy-Plattform lassen sich KI-Agenten schnell und flexibel bereitstellen, um Teams aus dem Kundenservice zu assistieren und Teilprozesse zu automatisieren. octonomy geht dabei weit über einfache Automatisierungen hinaus. Die Plattform kann selbst komplexe technische Anfragen verarbeiten – etwa von IngenieurInnen oder MechanikerInnen.

Grundlage der Plattform ist eine Technologie, die unstrukturierte Daten intelligent verarbeitet und mit hoher Präzision antwortet. Octonomy setzt auf eine proprietäre Technologie, die selbst komplexes Fachwissen versteht und die Support-Tätigkeiten hochqualifizierter Fachkräfte zuverlässig automatisiert; weit über standardisierte RAG-Lösungen hinaus. Dank Hosting in Deutschland und voller DSGVO- sowie EU-AI-Act-Konformität bietet die Plattform außerdem höchste Datensicherheit und Transparenz.

„80 Prozent aller KI-Projekte scheitern, sobald es komplex wird. Genau da setzen wir an“, erklärt Sushel Bijganath, Gründer und CEO von octonomy. „Unsere Agenten liefern geprüfte 95+ Prozent Antwortqualität und entlasten Teams spürbar. Mit Macquarie an unserer Seite gewinnen wir einen internationalen Partner, um diese Stärke in Europa und den USA verfügbar zu machen.“

Kapital für Expansion und Produktführerschaft

Nur fünf Monate nach der Gründung bedient octonomy von seinen Niederlassungen in Köln, Denver und New York aus Unternehmens- und Mittelstandskunden in ganz Europa und Nordamerika. Die Mittel aus dieser neuen Finanzierungsrunde werden hauptsächlich dafür verwendet, die Marktführerschaft des Unternehmens auszubauen und die Vertriebs- und Marketingstrukturen in der DACH-Region und den USA zu erweitern.

Terminbuchungs-Plattform Zeeg sichert sich 1,1 Mio. Euro Pre-Seed-Finanzierung

Das 2023 von Mohammad Moghaddas und Florian Horbach gegründete Start-up Zeeg ist eine Terminbuchungs-CRM-Plattform, die Terminplanung und Kundenmanagement vereint.

Das Berliner SaaS-Start-up Zeeg schließt seine Pre-Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 1,1 Millionen Euro erfolgreich ab. Leadinvestor ist der HTGF, der gemeinsam mit Backbone Ventures in das 2023 gegründete Unternehmen investiert. Mit der Finanzierung will Zeeg die Entwicklung seiner KI-gestützten Buchungs-CRM-Plattform vorantreiben.

Die Debatte um digitale Souveränität erreicht deutsche Unternehmen: Laut einer aktuellen BARC-Studie überdenkt mehr als die Hälfte ihre Cloud-Strategie, getrieben durch neue gesetzliche Vorgaben, geopolitische Entwicklungen und Cybersecurity-Bedenken. Während bei Infrastruktur der Innovationsvorsprung der Hyperscaler noch groß ist, können europäische Anbieter bei Business-Software technologisch mithalten.

Zeeg liefert genau das: Die Plattform kombiniert Terminbuchung und CRM Funktionen in einem Tool. Aus jeder Terminbuchung wird automatisch ein vollständiger Eintrag im CRM erstellt, inklusive aller Kontaktdaten, Unternehmensinformationen und Interaktionshistorie. Die Lösung wird in Berlin entwickelt und ausschließlich auf deutschen Servern gehostet, ohne Umwege über Drittländer.

KI-gestützte Lead-Qualifizierung

Mit dem frischen Kapital entwickelt Zeeg KI-basierte Assistenten für den Pre-Sales-Prozess. Die KI-Agenten qualifizieren eingehende Leads bereits bei der Terminbuchung, verkürzen die Zeit bis zum Abschluss und senken gleichzeitig die Kosten pro gewonnenem Kunden. Das Ziel: Vertriebsteams sollen durch intelligente Automatisierung, die im Hintergrund arbeitet, mehr Deals aus denselben Terminen generieren.

„Europäische Unternehmen brauchen Lösungen, die ihre technologischen und regulatorischen Anforderungen ernst nehmen", erklärt Mohammad Moghaddas, Mitgründer von Zeeg. „Unsere Vision ist ein Terminbuchungs-CRM, das nicht nur auf deutschen Servern läuft, sondern auch durch KI echten Mehrwert schafft."

„Wir haben Zeeg zunächst komplett gebootstrapped und dabei gelernt, worauf es ankommt: Unternehmen wollen keine Tool-Inseln, sondern durchgängige Prozesse", ergänzt Florian Horbach, Mitgründer von Zeeg. „Mit der Finanzierung können wir jetzt in die nächste Wachstumsphase eintreten und unsere Vision umsetzen."

„Zeeg vereint Scheduling, CRM und KI in einer europäischen, souveränen Lösung und ist tief in verschiedene Workflows integrierbar. Die hohe Relevanz in sämtlichen Branchen und innerhalb zahlreicher Teams, verdeutlicht das enorme Marktpotenzial - realisiert von einem exzellenten Team", sagt Björn Sykora, Principal beim HTGF.

„Florian und Mohammad haben ein außergewöhnliches Gespür dafür, was Kunden wirklich brauchen – das zeigt schon ihre Bootstrap-Phase. Mit Zeeg bauen sie nicht nur ein Produkt, sondern eine europäische Alternative mit klarem Wettbewerbsvorteil: Datensouveränität ohne Feature-Kompromisse", ergänzt Philippe Bernet, Managing Partner bei Backbone Ventures.

smartbax sichert sich 4,7 Mio. Euro in Pre-Series-A-Finanzierung

Smartbax, 2021 von Dr. Robert Macsics, Marco Janezic und Prof. Dr. Stephan Sieber als Spin-off der Technischen Universität München gegründet, entwickelt eine neue Generation von Antibiotika, um die zunehmende Ausbreitung multiresistenter Bakterien zu bekämpfen.

Das bayerische BioTech-Start-up smartbax, das Antibiotika der nächsten Generation entwickelt, gab heute den erfolgreichen ersten Abschluss seiner Pre-Series-A-Finanzierungsrunde über 4,7 Millionen Euro bekannt. Die Runde wurde von den neuen Investoren Anobis Asset und Bayern Kapital angeführt, mit Beteiligung von UnternehmerTUM Funding for Innovators sowie den bestehenden Investoren HTGF – High-Tech Gründerfonds und Boehringer Ingelheim Venture Fund (BIVF).

Mit dem frischen Kapital will smartbax seine proprietäre Pipeline niedermolekularer Antibiotika weiterentwickeln, die darauf ausgelegt sind, bakterielle Resistenzen mit innovativen Ansätzen und neuartigen Wirkmechanismen zu überwinden. Der am weitesten fortgeschrittene Kandidat ist ein Inhibitor, der einen bislang ungenutzten Schritt in der Synthese von Lipopolysacchariden (LPS) blockiert, wichtigen Strukturkomponenten der äußeren Membran gramnegativer Bakterien. Dieser neue Inhibitor konnte bereits in vivo seine Wirksamkeit, auch gegen multiresistente Stämme, demonstrieren. Er zeigt Potenzial für eine orale Anwendung und soll nun bis zur präklinischen Entwicklung gebracht werden.

Parallel entwickelt smartbax seine Plattform niedermolekularer Aktivatoren bakterieller Hydrolasen weiter. Im Gegensatz zu traditionellen Antibiotika, die bakterielle Funktionen hemmen, stimulieren diese Verbindungen die Hydrolase-Aktivität, wodurch die Bakterien sich von innen selbst verdauen. Dieser innovative Wirkmechanismus wurde bislang in kommerziellen Antibiotika nicht genutzt und bietet eine vielversprechende Strategie zur Überwindung etablierter Resistenzmechanismen.

Mit den aktuellen Finanzmitteln wird das Unternehmen diese Aktivatoren weiterentwickeln, um Leitkandidaten auszuwählen und den in vivo Wirksamkeitsbeweis zu erbringen.

„Niedermolekulare Antibiotika bleiben eines der wirksamsten Werkzeuge im Kampf gegen die rapide wachsende Bedrohung durch antimikrobielle Resistenzen. Smartbax ist derzeit das einzige deutsche Biotech-Unternehmen, das sich ausschließlich der Entwicklung dieser entscheidenden Wirkstoffklasse widmet. Wir sind stolz darauf, komplementäre Ansätze voranzutreiben, sowohl mit einem klassischen Inhibitor gegen ein neuartiges Ziel als auch mit Enzymaktivatoren, die einen völlig neuen Wirkmechanismus im Bereich der Antibiotika nutzen“, sagt Dr. Robert Macsics, CEO von smartbax. „Unsere Programme konzentrieren sich auf WHO-Prioritätserreger und zielen darauf ab, neue Behandlungsmöglichkeiten für kritisch kranke Patienten zu schaffen, die derzeit nur begrenzte Optionen haben. Wir freuen uns sehr über dieses starke Investorenkonsortium, das unser Engagement teilt und mit uns diese dringende Bedrohung für die öffentliche Gesundheit angehen wird.“

Enzo sichert sich 4 Mio. Euro Seed-Extension für KI-gestützte WaterTech-Lösung

Das von Sascha Wolf und Marvin Follmann gegründete Heidelberger Start-up Enzo hat eine Seed-Extension in Höhe von 4 Mio. Euro abgeschlossen und seine Seed-Finanzierung somit auf insgesamt 6,2 Mio. Euro erweitert 

Leitungswasserschäden sind das teuerste Schadenfeld der Wohngebäudeversicherung: Allein in Deutschland entstehen jährlich Kosten von 5 Milliarden Euro. Gleichzeitig verursachen Reparaturen einen erheblichen ökologischen Schaden – durch aufwändige Trocknung, den Austausch von Bausubstanz und sonstigen Ressourcenverbrauch.

Die KI-gestützte IoT-Lösung von Enzo – eine Marke der SafeHome GmbH, die 2021 von Sascha Wolf und Marvin Follmann gegründet wurde – überwacht Gebäude in Echtzeit und erkennt Leitungswasserschäden frühzeitig. Die proprietären, patentierten Sensoren können ohne Handwerker*innen innerhalb von wenigen Minuten nachgerüstet werden und machen das Erkennen von Wasserschäden 40-mal präziser als herkömmliche Wasserzähler. Versicherungsunternehmen profitieren laut Angaben des Start-ups von bis zu 70 Prozent geringeren Schadenkosten, Gebäudebesitzer*innen und Umwelt von deutlich weniger Ressourcenverbrauch.

Traktion im Versicherungsmarkt

„Unsere Lösung bietet eine doppelte Wertschöpfung: ökonomisch durch die Reduktion massiver Versicherungsschäden, ökologisch durch die Vermeidung unnötiger Reparaturen und CO₂-Emissionen“, sagt Sascha Wolf, Co-Founder und CEO von Enzo. „Mit der neuen Finanzierung werden wir unsere Technologie weiterentwickeln, bestehende Partnerschaften ausbauen und den internationalen Roll-out vorbereiten.“

Enzo arbeitet bereits mit führenden Versicherern zusammen, darunter BarmeniaGothaer, Alte Leipziger, INTER, Hiscox und die SV SparkassenVersicherung. In mehreren Ländern ist die Technologie bereits im Einsatz.

Investor*innen setzen auf Impact & Marktgröße

„Enzo zeigt, wie technologische Innovation ein milliardenschweres Problem lösen kann – mit klar messbarem Einfluss auf Umwelt und Versicherungswirtschaft. Das Team verbindet tiefes Branchen-Know-how mit großem Unternehmergeist. Genau diese Gründer*innen suchen wir bei better ventures“, sagt Tina Dreimann, Mitgründerin und Geschäftsführerin von better ventures.

„Wasser zählt zu den größten versicherten Risiken – und Enzo öffnet technologisch wie strategisch eine einzigartige Lösung, um die gigantische Schadensumme massiv zu reduzieren“, unterstreicht Andrea Silberschmidt-Buhofer von EquityPitcher Ventures.

Frank Hummler, Investment Manager beim Start-up BW Innovation Fonds, ergänzt: „Enzo bietet eine smarte Komplettlösung für ein drängendes Problem - insbesondere bei Versicherungen. Die Kombination aus patentierter Sensorik und KI-Analyse schafft klare Differenzierung und enormes Wachstumspotenzial. Enzo hat das Zeug, ein führender Player im Markt zu werden.“

DeepTech Start-up Casablanca.AI geht in Insolvenz – Investoren gesucht

Das 2020 von Serial Entrepreneur und Business Angel Carsten Kraus gegründete DeepTech-Start-up Casablanca.AI hat beim Amtsgericht Pforzheim Insolvenz beantragt. Ziel ist es, im Rahmen des vorläufigen Insolvenzverfahrens eine Fortführungslösung unter Einbindung von Investoren zu finden, um das hauseigene Face Foundation Model in die Skalierung zu bringen.

Von der Produktinnovation…

Casablanca.AI wurde 2020 in Pforzheim gegründet. Ziel war zunächst, bei Videocalls natürlichen Blickkontakt herzustellen – ohne Zusatzhardware und kompatibel mit gängigen Tools wie Microsoft Teams und Zoom. Spätestens seit dem Auftritt bei „Die Höhle der Löwen“ ist die Lösung breiter bekannt, eine Enterprise-Lösung für den B2B-Einsatz kam jedoch erst 2025 auf den Markt. Im Bereich Blickkontakt ist Casablanca weltweit die einzige Software, die den ganzen Kopf authentisch korrigieren kann und auf handelsüblichen Laptops ohne GPU läuft. Laut Casablanca ist die Funktion „als wäre eine Mini-Kamera hinter den Augen des Gesprächspartners mitten auf dem Bildschirm - jedoch ohne die störende Kamera“.

… zur neuen Grundlagentechnologie

„Ursprünglich waren wir nur angetreten, um digitale Kommunikation menschlicher zu machen“, sagt Carsten Kraus, CEO und Gründer von Casablanca.AI. „Es stellte sich heraus, dass die einzige Möglichkeit, dies zu erreichen, darin bestand, eine komplett neue Grundlagentechnologie zu entwickeln. Deshalb haben wir das Face Foundation Model entwickelt, das weit über Videocalls hinausreicht. Das hat leider länger gedauert, als ich ursprünglich erwartet hatte. Die Technologie ist jetzt einsatzbereit, aber leider geht uns jetzt das Geld aus.“

Das Face Foundation Model basiert auf über 800 Millionen Gesichtsbildern und proprietärem Self-Supervised Learning (4 Patente angemeldet, eines bereits in den USA erteilt). Alles, was man mit Gesichtern machen möchte, lässt sich damit schneller entwickeln, mit weniger Trainingsdaten, und weniger GPU-Last in der Ausführung („Inference“). Es ermöglicht neue Generation fotorealistischer Avatare, die 100x schneller berechnet werden können, so dass sie interaktiv einsetzbar sind; Videoübertragungen trotz sehr schlechter Verbindung („EDGE“- Verbindung genügt); sowie vielfältige Anwendungen in der Gesichtserkennung von Automotive Safety, über Security, bis Health (z. B. Erkennung von Schlaganfallsymptomen). Damit bietet Casablanca.AI eine neue Schlüsseltechnologie. Wegen ihrer Effizienz kann sie nicht nur per API auf Servern eingesetzt werden, sondern auch „on edge“, also auf Laptops oder auch kleineren Devices. Es gibt inzwischen etliche Industriegespräche.

Vorläufiges Insolvenzverfahren soll den Weg für eine stabile Neuaufstellung bieten Auslöser für den Insolvenzantrag war die aktuelle Marktsituation: Unternehmen zeigen trotz hoher Nachfrage Zurückhaltung bei Implementierungen, während externe Finanzierungen wegen noch fehlender Umsätze ausblieben. Casablanca.AI hat bereits Maßnahmen zur Kostenreduktion eingeleitet und konzentriert sich mit dem Kernteam auf Technologie und Marktimplementierung. Das Ziel ist eine Fortführung mit Investoreneinstieg.

„Die Technologie und IP von Casablanca.AI sind sehr beeindruckend und bieten großes Potenzial in der Vielfältigkeit der Anwendungsbereiche. Der Fokus liegt nun darauf, im Rahmen eines Investorenprozesses Businesspartner anzusprechen, um kurzfristig eine dauerhafte Perspektive für das Unternehmen zu finden“, erklärt Julia Braun, vorläufige Insolvenzverwalterin (Menold Bezler).

Bees & Bears: 5 Mio. Euro Kapital für die nächste Wachstumsphase

Als erstes Climate-FinTech im Markt sicherte sich Bees & Bears im Frühjahr 2025 einen 500-Mio.-Euro-Finanzierungsrahmen. Jetzt folgen weitere 5 Mio. Euro von Extantia Capital & Contrarian Ventures für operatives Wachstum, Teamaufbau und Expansion.

Die Energiewende scheitert häufig nicht an mangelnder Nachfrage oder technischen Hürden, sondern an den hohen Anschaffungskosten. Laut aktueller KfW-Studie (2024) können sich 40 % der Haushalte Klimatechnologien ohne Ratenzahlung nicht leisten. Während bundesweite digitale Plattformanbieter*innen bereits standardmäßig flexible Finanzierungsoptionen für PV- und Wärmepumpen integrieren, hat nur ein Bruchteil der zehntausenden lokalen Handwerksbetriebe Zugang zu vergleichbaren Lösungen – obwohl sie den Großteil der Energiewende umsetzen.

Genau hier setzt Bees & Bears an: Das 2023 von Jakob von Egidy und Marius Schondelmaier in Berlin gegründete Climate-FinTech ermöglicht Installateur*innen, ihren Kund*innen direkt im Beratungsgespräch flexible Ratenzahlungen anzubieten – ohne Umwege über die Bank, Papierkram und mit sofortiger Bonitätsprüfung. Damit wird die Finanzierung von PV-Anlagen, Wärmepumpen und Batteriespeichern erstmals flächendeckend zugänglich und erschwinglich.

„Wir bauen die Finanzierungsinfrastruktur, die innerhalb Europas den Zugang zu Klimatechnologien demokratisiert. Ratenkauf wird zum neuen Standard, um erneuerbare Energien in die Breite unserer Gesellschaft zu bringen. Unsere Mission: Ein Volumen von einer Billion Euro an nachhaltiger Finanzierung zu ermöglichen", sagt Bees & Bears Co-CEO Marius Schondelmaier.

500 Millionen Euro Finanzierungsrahmen steht bereit

Bereits Anfang des Jahres hatte sich Bees & Bears als erstes Climate-FinTech im europäischen Markt einen Finanzierungsrahmen von 500 Millionen Euro für die Endkund*innenfinanzierung gesichert. Die Mittel stammen von einer börsennotierten europäischen Bank und ermöglichen die Finanzierung von rund 25.000 PV-Anlagen, Wärmepumpen, Speichern und Wallboxen über die Bees & Bears Plattform. Das Unternehmen will das Volumen von 500 Millionen Euro innerhalb der nächsten zwei Jahre vollständig in den Markt bringen.

Nach einer zwei Millionen Pre-Seed-Runde im Jahr 2024 folgt nun der nächste Wachstumsschritt: Weitere fünf Millionen Euro Wagniskapital von Extantia Capital und Contrarian Ventures ermöglichen es Bees & Bears, die Plattform zu skalieren, das Team zu verdreifachen und parallel in neue Marktsegmente wie Gewerbe- und Industriekunden (C&I) sowie europäische Nachbarmärkte zu expandieren. Ziel ist es, die Position als führende Embedded-Finance-Plattform für Klimatechnologien in Europa auszubauen.

Embedded Finance für Klimatechnologien: So funktioniert es

Das Prinzip ist einfach: Handwerksbetriebe erstellen ein Angebot für Solaranlagen, Wärmepumpen oder Batteriespeicher und geben die Daten der Kund*innen online ein. Nach einer automatisierten Echtzeitprüfung wird die Ratenzahlung innerhalb von Sekunden freigegeben. Das reduziert den Aufwand, verkürzt Wartezeiten und ermöglicht sofortige Planbarkeit für Kund*innen und Betriebe.

In der Praxis bedeutet das: Mehr Menschen können sich den Einstieg in saubere Energielösungen leisten, auch ohne Eigenkapital oder aufwändige Bankgespräche. Für Installateur*innen erschließen sich neue Zielgruppen und schnellere Umsätze.

Yair Reem, Partner bei Extantia Capital, sagt: „Die Energiewende darf nicht an Bürokratie und Finanzierungshemmnissen scheitern. Bees & Bears schafft den dringend benötigten Klima-Rabatt für Haushalte und Installateure - schnell, digital und zuverlässig. So bringen wir Klimaschutz vom Papier in die Praxis und ermöglichen einen schnelleren Ausbau der Erneuerbaren.“

„Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen, bedeutet, eine jährliche Investitionslücke von 2,5 Billionen US-Dollar in Klimatechnologien zu schließen. Dafür braucht es nichts weniger als eine grundlegende Erneuerung der Finanzierungsinfrastruktur für eine Anlageklasse, die sich rasant entwickelt: erneuerbare Energie. Das aktuelle System leidet unter fehlender Standardisierung und Transparenz, überholten Finanzierungs- und Risikomodellen sowie schwachen, illiquiden Sekundärmärkten. Bees & Bears setzt genau hier an und gestaltet von Grund auf neu, wie Kapital in Energieprojekte fließt“, ergänzt Tomas Kemtys, Partner bei Contrarian Ventures.

KI-Start-up OSPHIM schließt erfolgreich erste Finanzierungsrunde ab

OSPHIM stellt spezialisierte Lösungen für die kunststoffverarbeitende Industrie bereit und hat rund eineinhalb Jahre nach der Gründung seine erste Finanzierungsrunde mit STS Ventures als Lead-Investor erfolgreich abgeschlossen.

Insgesamt konnte OSPHIM, 2024 von Dr. Louisa Desel, Yannik Lockner, Mauritius Schmitz und Jakob Pesch gegründet, in der Early-Stage-Finanzierungsrunde die Unterstützung von neun Investor*innen gewinnen. Bisher hat sich das Start-up aus öffentlichen Investitionen wie dem exist-Gründungsstipendium und den eigenen Umsätzen finanziert.

Um den nächsten Wachstumsschritt zu gehen, öffnet sich OSPHIM jetzt für private Investoren. Lead-Investor STS Ventures ist ein Early-Stage-Venture-Capital aus Köln, das von dem Serienunternehmer Stephan Schubert gegründet wurde. Neben STS Ventures beteiligt sich auch die NRW.BANK an der Runde, ergänzt durch Business Angels aus der Kunststoffbranche, Industrieexpert*innen sowie Serial Founder. Über die Höhe des Investments wurden keine Angaben kommuniziert.

„Mit dem Investment können wir nun unsere nächsten Schritte verfolgen: Wir möchten weitere Fertigungsverfahren integrieren, neue Features auf der Plattform ergänzen und den Kundenstamm erweitern“, betont Dr. Louisa Desel, CEO und Mitgründerin von OSPHIM.

Das Start-up hat eine Softwareplattform entwickelt, die Produktionsprozesse in der kunststoffverarbeitenden Industrie intelligent optimiert. Die KI-basierte Technologie kombiniert Datenvisualisierung, präzise Anomalieerkennung und intelligente Prozesseinrichtung bei Spritzgussprozessen.  Damit hat OSPHIM bereits mehrfach Auszeichnungen in nationalen Innovationswettbewerben und internationalen Start-up-Pitches gewonnen – unter anderem bei High-Tech.NRW, Rice Business Plan Competition, dem Future Tech Festival und dem Gründungswettbewerb – Digitale Innovation des BMWK.