Gründer*in der Woche: Teppana – Teppiche neu gedacht

Gründer*in der Woche KW 30/22


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Ramin Mohammadi ist der Gründer von Teppana. Der 28-jährige Hamburger hat den herkömmlichen Teppich neu erfunden: Als Erster in Europa hat Ramin Teppiche entwickelt, die man unkompliziert in der eigenen Waschmaschine reinigen kann. Mehr dazu im Interview mit Ramin.

Wann und wie bist du auf die Idee zu deinen waschmaschinentauglichen Teppichen gekommen?
Das Thema Teppich wurde mir von meiner Familie, die seit mehreren Generationen in der klassischen Teppichbranche tätig ist, in die Wiege gelegt. Wir hatten selbst viele „echte” Perserteppiche zu Hause, mussten aber immer penibel darauf achten, dass sie nicht schmutzig wurden: Auf dem Teppich essen war tabu, Straßenschuhe sowieso und an einen Hund oder eine Katze war gar nicht zu denken. Das fand ich schon immer unentspannt.

Aber als ich vor zwei Jahren anfing, Kundeninterviews für meine potenzielle Geschäftsidee zu führen, habe ich erst so richtig gemerkt, was für ein Riesenthema das ist. Viele Menschen schränken sich ein oder kaufen sich erst gar keinen Teppich. Ich wollte daran etwas ändern und habe mir also die Frage gestellt: Wie kann ich Teppiche anbieten, die schön sind, aber auch ganz unkompliziert in die Waschmaschine gesteckt werden können?

Was waren dann die wichtigsten Steps von der Idee bis zum ersten fertigen Produkt?
Der erste Step war der Product-Market-Fit. Ich wollte erst einmal herausfinden, ob Konsument*innen von meiner Idee genauso überzeugt sind. Mit dem allerersten Muster habe ich Produktfotos und -Videos gemacht und einen Onlineshop aufgebaut. Der Shop war ein klassischer „Fake-Door-Test“: Ich bot Teppichdesigns an, die ich noch gar nicht produziert hatte. Dann schaltete ich Werbeanzeigen und wartete ab.

Die erste Bestellung kam nach zwei Wochen rein. Als fünf Bestellungen da waren, kam die Marktforschung: Ich habe die Kund*innen angerufen, ihnen gesagt, dass ihr gewünschtes Produkt noch nicht fertig ist und sie gefragt, warum sie sich für einen Teppana-Teppich entschieden haben. Dieses Feedback war extrem wertvoll! Ich habe es direkt in die weiteren Prozesse einfließen lassen. Dann war ich selbstbewusst genug, um aufs Ganze zu gehen und mein Erspartes in die finale Produktentwicklung zu investieren.

Musstest du im Vergleich zu herkömmlichen (Perser-)Teppichen hinsichtlich der Farben, Muster und Qualität deiner Teppiche große Konzessionen eingehen?
Um die Waschbarkeit gewährleisten zu können, mussten natürlich neue Materialien her, die sich von denen der Perserteppiche unterscheiden. Aber ich bin sehr froh, sagen zu können, dass sich unsere Teppiche, was die Farben und Muster angeht, vor den klassischen Perserteppichen überhaupt nicht verstecken müssen.

Jeder Teppana-Teppich besteht aus einer rutschfesten Matte und einer superleichten Designauflage und lässt sich in der heimischen Waschmaschine reinigen (c) Teppana

Auf den Punkt gebracht: Was ist das Besondere an deinen Teppana-Teppichen und deren Produktion?
Die Waschbarkeit. Unsere Teppiche ermöglichen es unseren Kund*innen, sich in ihrem Zuhause frei zu entfalten – statt immer was-wäre-wenn-Szenarien durchspielen zu müssen. Das ist durch unser Zweiteiler-Prinzip möglich. Jeder Teppana-Teppich besteht aus einer rutschfesten Matte und einer superleichten, waschbaren Designauflage.

Auch unsere Produktion ist einzigartig: Nach Bestelleingang fertigen wir die Teppiche hier in Hamburg selbst. Ausnahme ist nur ein Produkt – unser Flauschteppich. Auf unsere lokale Produktion mit größtenteils nachhaltigen Materialien sind wir sehr stolz.

Wie hast du die Produktentwicklung und Startphase finanziert?
Ich habe von Anfang an komplett gebootstrapped. Das hat ganz gut geklappt, weil ich die ersten sieben bis acht Monate wirklich alles selbst gemacht habe: die Designs, den Onlineshop, das Marketing und den Kundenservice. Das spart natürlich sehr viel Geld, weil die eigene Zeit nichts kostet.

Wer sind deine Kund*innen bzw. wo kommen deine Teppiche zum Einsatz?
Unsere Kund*innen sind vor allem weiblich und haben meist Kinder und oder Haustiere. Die Teppiche kommen überall zum Einsatz – Wohnzimmer, Küche, Esszimmer, Badezimmer, Kinderzimmer. Vor kurzem haben wir auch waschbare Outdoor-Teppiche gelauncht, sodass Design und Gemütlichkeit nun auch auf Terrassen und Balkonen einziehen können.

Wie machst du auf dich und deine Teppana-Teppiche aufmerksam?
In erster Linie durch Onlinemarketing und am meisten mit Social Ads – durch Bewegtbild lässt sich unser Konzept des zweiteiligen Teppichs am besten erklären. Viele werden auch durch die Weiterempfehlungen und Bewertungen zufriedener Kund*innen auf uns aufmerksam. Das gute Feedback macht mich besonders stolz!

Was sagen deine Eltern, die ja selbst im Teppichhandel tätig sind, über deine Innovation? Waren sie von Anfang an davon überzeugt, dass du mit deiner Idee richtig liegst?
Am Anfang waren meine Eltern extrem skeptisch. Sie wollten, dass ich weiterhin die Sicherheit als Angestellten behalte und nebenbei die Selbständigkeit angehe. Ich war aber so sehr von meiner Idee überzeugt, dass ich direkt mit Vollgas durchstarten wollte.

Heute – zwei Jahre später – sind sie sehr stolz auf mich und freuen sich am meisten über die vielen Kundenbilder, auf denen persische Teppichdesigns in den Wohnungen liegen. Sie selbst bevorzugen aber nach wie vor einen echten, klassischen Perserteppich.

Was sind deine weiteren unternehmerischen Vorhaben?
Ich möchte jeden Haushalt davon überzeugen, auf waschbare Teppiche umzusteigen. Meine Vision soll durch zufriedene Kund*innen in die Welt getragen werden. Dabei unterstützen mich meine rund 25 Mitarbeiter*innen, die für mich neben den Kund*innen die allerhöchste Priorität haben.

Und last but not least: Was rätst du anderen Gründer*innen aus eigener Erfahrung?
Hört auf, zu grübeln und fangt an! Holt euch schon früh Feedback ein, damit ihr eure Ideen optimieren könnt. Sprecht mit potenziellen Kund*innen, anstatt nur hinter verschlossenen Türen an eurem Produkt zu arbeiten.

Und: Selbstzweifel sind normal. Besonders als Solo-Founder*in ist der Gründungsprozess manchmal sehr hart. Niederschläge und Hürden können sehr belastend sein, aber das ist Teil des Weges zum Erfolg. Also boxt euch da durch, macht weiter und verliert nicht den Spaß an der Sache. Es lohnt sich!

Hier geht's zu Teppana

Das Interview führte Hans Luthardt

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AWS GenAI Loft Berlin: Tipps zum Einsatz generativer KI durch Startups

Beim AWS GenAI Loft Berlin profitieren alle Teilnehmenden von kostenlosem Coaching durch Experten, technischen Workshops und intensiven Networking-Events der KI-Community. Unter dem Motto „Learn, build, and connect" bringt das AWS GenAI Loft Berlin Startups auf den aktuellen Stand und bietet der Tech-Community die Möglichkeit, sich mit KI-Enthusiasten, Profis und Gleichgesinnten zu vernetzen.

Das AWS GenAI Loft Berlin öffnet vom 24. Februar bis 7. März 2025 seine Türen im Mitosis LAB in der Sonnenallee 67. In der zweiwöchigen Eventreihe bietet das Programm kostenlose Workshops und Experten-Sessions, u.a. mit NVIDIA, DoiT, Storm Reply, Automat-it. Bei der Veranstaltung dreht sich alles um innovative Startups, Entwicklungsteams und technische Fachkräfte im Bereich der generativen künstlichen Intelligenz (KI). Die Anmeldung ist kostenlos über aws.amazon.com/startups/events möglich.

Technologie-Expertise und professioneller Support

Amazon Web Services (AWS) stellt weltweit 230 Millionen Dollar für Startups bereit, um diese bei der Entwicklung innovativer GenAI-Lösungen zu unterstützen. Im Rahmen der AWS GenAI Loft Tour präsentieren AWS und NVIDIA die neuesten Entwicklungen im Bereich der generativen KI. Die ganztägigen Sessions eignen sich für jeden Kenntnisstand und demonstrieren, wie Startups von der engen Zusammenarbeit der beiden führenden Technologieunternehmen im Bereich der generativen KI profitieren können.

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Kostenlose Workshops und Deep-Dive Sessions

Die Kombination aus praktischen Workshops und technischen Deep-Dives ist optimal, um schnell und effektiv in die Welt der Generativen KI einzutauchen:

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Darüber hinaus ermöglicht das Event den direkten Austausch mit erfolgreichen Startups, AWS Partnern wie SnapSoft und dem AWS Expertenteam. Dies bietet die Möglichkeit, von der GenAI-Community zu lernen und wertvolle Best Practices sowie Praxiserfahrungen zu teilen.

Terminübersicht AWS GenAI Loft 2025

24.02.2025 – Opening Day: Auftaktevent mit Einführung in die Welt der generativen KI

25.02.2025 – In partnership with NVIDIA: Neueste Entwicklungen

26.02.2025 – Elevating Innovation: Praktische Anwendungen

 (Workshop) Data foundations: Vorbereitung von Daten

27.02.2025 – Advanced Applications of GenAI: Erstellen und Skalieren von KI-Lösungen

 (Workshop) Amazon Bedrock: Fortgeschrittener Einsatz

28.02.2025 – Deploy Generative AI Models: Strategien speziell für Startups

(Workshop) Amazon Nova Multimodal FMs: Hands-on Best Practices

03.03.2025 – Vertical Velocity: Vertikale Lösungen und KI-Integration in bestimmten Branchen

(Workshop) Mastering Generative AI: Tiefere Einblicke für Software-Unternehmen

04.03.2025 – In partnership with NVIDIA: Beschleunigung der Innovation

06.03.2025 – Driving Innovation and Business Growth: Sicherheit, Verantwortung, Wachstum

(Workshop) GenAI Chatbot w/ Security Guardrails: Sichere Chatbot-Applikationen

Zur Programm-Gesamtübersicht.

Level und Zielgruppen

Die Sessions sind in drei Level unterteilt (auf der Website einsehbar):

  • Level 100: Foundational (Grundlagen)
  • Level 200: Intermediate (Aufbaustufe)
  • Level 300: Advanced (Profiniveau)

Für wen ist das Event geeignet?

  • Startups und Tech-Unternehmen
  • KI-Projektleitung und Management
  • IT-Entwickler und Data-Science-Fachkräfte
  • Branchenfachleute mit Fokus auf KI-Integration

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Registrierung ist allerdings erforderlich. Alle Sessions werden in englischer Sprache durchgeführt. Registrieren Sie sich jetzt unter aws.amazon.com/startups/events.

Wholey: SevenAccelerator, Helene Fischer und Jürgen Klopp investieren in „Next Generation Breakfast“

Das 2017 von Philipp Stahr, Alexander Stahr und Casimir von Carmer gegründete Wholey gewinnt SevenAccelerator, Helene Fischer und Jürgen Klopp als Investoren und Helene Fischer zudem als Werbebotschafterin für das „Next Generation Breakfast“.

Die Frühstückstische dieser Welt ein bisschen besser zu machen – das ist die Vision des 2017 von Philipp Stahr, Alexander Stahr und Casimir von Carmer gegründeten Wholey. Dabei haben sie jetzt Unterstützung bekommen: Der SevenAccelerator beteiligt sich über ein Medien-Investment (Media-for-Equity bzw. Media-for-Revenue) in Höhe eines niedrigen einstelligen Millionenbetrags an der Green Grizzly GmbH, dem Unternehmen hinter dem Berliner Frühstückmarke Wholey. Ein erster TV-Spot wird zurzeit auf den Sendern und Plattformen von ProSiebenSat.1 ausgestrahlt.

Wholey bietet eine Vielzahl an Frühstücksprodukten wie Müsli, Cereals, Granolas, Smoothie Bowls, Shakes und Aufstriche – alle 100 Prozent natürlich, pflanzlich und bio. Sie enthalten außerdem deutlich weniger Zucker als herkömmliche Produkte und setzen auf die natürliche Süße aus Datteln.

Seit der Gründung 2017 hat sich Wholey vom Smoothie-Lieferanten für Cafés zum relevanten Player im Supermarkt entwickelt. Inzwischen ist Wholeys Sortiment bereits bei großen Einzelhändlern sowie online bei Knuspr und dm erhältlich.

SevenAccelerator, Helene Fischer und Jürgen Klopp als Investoren

Mit ihrer Idee eines gesünderen Frühstücks überzeugte Wholey nicht nur den SevenAccelerator. Im Herbst 2024 haben unter anderem auch Ex-Fußballtrainer Jürgen Klopp & Familie sowie Sängerin Helene Fischer in das Start-up investiert. Fischers Investment beinhaltet auch ihr Engagement als Werbebotschafterin; sie ist in Wholeys erstem TV-Spot zu sehen, der aktuell ausgestrahlt wird.

Mit der Markenkampagne macht Wholey einen weiteren Schritt in Richtung Massenmarkt. Die Kombination von Helene Fischer als Investorin und Testimonial mit der Reichweite von ProSiebenSat.1 soll Aufmerksamkeit und Vertrauen für die Marke schaffen und die Zielgruppe überzeugen. Verlängert wird die TV-Kampagne direkt am Point of Sale, online und über Social Media.

Casimir von Carmer, Co-Gründer und CEO Wholey: „Mit unserem TV-Spot auf den Sendern von ProSiebenSat.1 und Helene Fischer als Investorin und Markenbotschafterin von Wholey werden wir eine große Zahl an Zuschauer*innen erreichen und begeistern. So wollen wir noch mehr Menschen zeigen, dass ein gesundes Frühstück nicht nur wichtig ist, sondern auch lecker sein und Spaß machen kann. Durch die Partnerschaft mit SevenAccelerator erzielen wir genau die relevante Reichweite, die wir brauchen, um die Bekanntheit und das schnelle Wachstum von Wholey weiter voranzutreiben. Wir freuen uns sehr auf die langfristige Zusammenarbeit mit SevenAccelerator und sehen diese als wichtige Säule auch für zukünftige Kampagnen."

Christopher Halbig, Management Team SevenVentures, ergänzt: „Da Frühstücks-Brands in der alltäglichen Routine der Menschen integriert sind, ist die Beziehung zu diesen Brands häufig sehr stark und emotional. Das macht es für Start-ups sehr schwer die Konsument*innen von ihren Produkten zu überzeugen, obwohl sich viele dieser Brands leider seit Jahrzehnten nicht den veränderten Bedürfnissen der Kund*innen angepasst haben und weder gesund noch nachhaltig sind! Mit unserem Investment möchten wir möglichst viele Menschen davon überzeugen dem natürlichen ,Next Generation Breakfast‘ eine Chance zu geben und im besten Fall eine neue Love-Brand in ihrem Alltag zu integrieren. Geschmacklich und qualitativ sprechen die Produkte für sich.“

ARX Robotics eröffnet Europas größte Produktionsstätte für autonome Verteidigungssysteme

Das 2021 von Marc A. Wietfeld, Stefan Röbel und Maximilian Wied in München gegründete DefenseTech-Start-up ARX Robotics – Europas führendes Start-up für unbemannte autonome Landsysteme – gibt die Eröffnung der größten Produktionsstätte für autonomiefähige unbemannte Bodensysteme in Europa bekannt.

ARX Robotics ist ein führendes deutsches Start-up in der Rüstungsindustrie. Das Dual-Use-Robotikunternehmen entwickelt autonome unbemannte Bodensysteme mit skalierbaren Hardwarekomponenten und Softwarearchitekturen. Mit seinen innovativen, modularen Plattformen nutzt ARX das transformative Potenzial der Robotik, um die Möglichkeiten in Bezug auf Produktivität, Effizienz und Sicherheit für verschiedene Branchen neu zu gestalten. ARX-Systeme werden derzeit von sechs europäischen Streitkräften in den Bereichen Aufklärung, Überwachung, Transport, CASEVAC, Ausbildung und Simulation eingesetzt, beschafft oder getestet.

Die offizielle Einweihung der Produktionsstätte fand am 5. Februar bei München statt. Dieser Meilenstein markiert den Beginn einer neuen Wachstumsphase: Mit der neuen Anlage kann ARX Robotics seine Produktionskapazitäten erheblich erweitern und einen entscheidenden Beitrag zur Bewältigung globaler Sicherheitsherausforderungen leisten.

„Die Eröffnung unseres neuen Werks ist ein bedeutender Schritt – sowohl für unser Unternehmen als auch für unser Engagement zur Unterstützung der Ukraine“, sagt Marc Wietfeld, Mitbegründer und CEO von ARX Robotics: „Europas Streitkräfte stehen vor strukturellen Herausforderungen hinsichtlich Personal und Ausrüstung. Unbemannte Systeme bieten die Möglichkeit, diese Fähigkeitslücke zu schließen – vorausgesetzt, sie lassen sich in großer Masse mit einer europäischen Lieferkette produzieren. „Unsere neue Produktionsanlage ist ein entscheidender Meilenstein auf diesem Weg, um Europas strategische Technologiesouveränität und Resilienz zu stärken.“

In den vergangenen sechs Monaten hat ARX Robotics seine Produktionskapazitäten für unbemannte Systeme um das 30-Fache gesteigert und damit eine industrielle Serienfertigung ermöglicht. Diese Expansion festigt die Position des Unternehmens als Vorreiter der europäischen Verteidigungstechnologie und unterstreicht seine Fähigkeit, Streitkräfte mit skalierbaren und leistungsstarken Lösungen zu unterstützen.

Ein weiterer bedeutender Meilenstein ist die Auslieferung der größten Flotte unbemannter Bodensysteme (UGS) westlicher Bauart in die Ukraine. Damit unterstreicht ARX Robotics sein klares Bekenntnis zur europäischen und globalen Sicherheit. Die erfolgreiche Bereitstellung dieser fortschrittlichen Systeme demonstriert die Fähigkeit des Unternehmens, essenzielle Verteidigungstechnologien in großem Maßstab zu liefern und verbündete Nationen bei der Bewältigung aktueller sicherheitspolitischer Herausforderungen zu unterstützen.

KI-Start-up Prior Labs erhält 9 Mio.-Euro-Pre-Seed-Finanzierung

Das 2024 von Frank Hutter, Noah Hollmann und Sauraj Gambhir gegründete Freiburger KI-Start-up Prior Labs hat ein neues KI-Modell (TabPFN) für tabellarische Daten entwickelt, um das bisher ungenutzte Potenzial von Tabellen- und Datenbankanalysen freizusetzen.

Sogenannte strukturierte Daten in Tabellen und Datenbanken finden sich überall – in klinischen Studien, im Finanzsektor, bei Umweltmessungen oder auch in der Fertigung. Doch während generative KI für Text und Bilder bisher das Gespräch dominieren, spielten Tabellen kaum eine Rolle. Der Grund dafür: Die Daten sind unübersichtlich, vielfältig und stark kontextbezogen. In der Regel nutzen Unternehmen daher nach wie vor veraltete Tools oder sind für jede Aufgabe auf teure, maßgeschneiderte ML-Modelle angewiesen.

Tabellen-KI für besseren Umgang mit Unternehmensdaten

Das 2024 von Frank Hutter, Noah Hollmann und Sauraj Gambhir mit Unterstützung von Bernhard Schölkopf und Alex Diehl gegründete Prior Labs steht für einen Paradigmenwechsel: Ihr TabPFN-Modell bietet eine universelle Lösung, um tabellarische Daten zu analysieren. Es wurde auf 130 Millionen synthetischen Datensätzen trainiert und kann sofort Muster in jedem Datensatz verstehen und ableiten, ohne dass ein aufgabenspezifisches Training erforderlich ist. Als Basismodell kann es außerdem mit unternehmenseigenen Daten optimiert werden, sodass es kontinuierlich genauer wird und sich besser an reale Herausforderungen anpasst.

TabPFN: Präziser, schneller, günstiger

Zudem ist TabPFN präziser als andere moderne Modelle: Laut Aussagen des Unternehmens übertraf es bei kleinen tabellarischen Daten übertraf es diese in über 96 Prozent der breit gefächerten Vorhersageprobleme. Dazu benötigt TabPFN nur 50 Prozent der Daten, um dieselbe Genauigkeit zu erreichen, wie das nächstbeste Modell mit allen Daten. Zudem benötigt es nur 2,8 Sekunden, um eine bessere Leistung zu erzielen als die besten Modelle in mehr als 4 Stunden. Es ist einfach zu bedienen und lässt sich mit nur wenigen Zeilen Code auf jeden Datensatz anwenden.

TabPFN kann Branchen wie Handel, Finanzwesen oder Bereiche der Geschäftsanalyse deutlich rentabler machen. Denn es liefert schnellere und genauere Vorhersagen – die Grundlage, um wichtige Entscheidungen treffen zu können. Auch Branchen mit beschränkter Datenverfügbarkeit wie dem Gesundheitswesen, der Medizin und der Klimaforschung, in denen es oft schwierig oder teuer ist, Daten zu erfassen, profitieren von TabPFNs Dateneffizienz. Das Modell kann auch für Zeitreihenprognosen verwendet werden und belegt derzeit den ersten Platz im branchenüblichen GIFT-Eval-Benchmark, vor dem beliebten Chronos-Modell von Amazon oder Google’s Modellen.

Die aktuelle Finanzierungsrunde wird von Balderton Capital angeführt; ebenfalls beteiligt sind XTX Ventures, die Hector Foundation des SAP-Gründers Hans Werner-Hector, Atlantic Labs und Galion.exe. Ebenfalls investierten prominente KI-Angel-Investor*innen wie Thomas Wolf (Gründer und CSO von Hugging Face), Peter Sarlin (Gründer und CEO von Silo AI), Guy Podjarny (Gründer von Snyk und Tessl), Robin Rombach (Gründer und CEO von Black Forest Labs), Ed Grefenstette (Director bei DeepMind), Chris Lynch (Gründungsinvestor Data Robot und CEO von AtScale), Ash Kulkarni (CEO von Elastic) sowie weitere Führungskräfte.

Mit dem frischen Kapital plant Prior Labs, die Produktentwicklung zu beschleunigen, das Team zu erweitern und sein revolutionäres Grundlagenmodell mehr Nutzer*innen zugänglich zu machen.

Verbesserte API für nahtlose Einbindung

Als weiteren Meilenstein bietet Prior Labs nun eine verbesserte API an. Sie ermöglicht Unternehmen, die Funktionen von TabPFN nahtlos zu integrieren. Weiterhin arbeitet das Freiburger Start-up daran, sein Basismodell noch schneller, genauer und effizienter zu machen. So unterstützt das neue Modell inzwischen Textmerkmale und kann mit eigenen Daten verbessert werden. Zudem lassen sich kontextbezogene Informationen über die Problemdomäne einbeziehen, was TabPFN noch genauer und benutzerfreundlicher macht.

Frank Hutter, Mitgründer und CEO von Prior Labs, kommentiert: „Die meisten kritischen Entscheidungen in der Welt stützen sich auf Tabellendaten. Doch die meisten Datenanalysetools sind veraltet, wirklich intelligente Tools fehlen bisher. Unser Basismodell bedeutet einen Quantensprung für Wissenschaft und Unternehmen und ihre wertvollsten Daten. Wir arbeiten an einer Zukunft, in der Tabellen mithilfe von KI genauso unkompliziert verarbeitet werden können, wie es bereits für Text und Bilder der Fall ist. Unser Modell liefert deutlich schneller genauere Vorhersagen als bisherige Ansätze und liefert größeren Nutzen aus kleineren Datensätzen.“

James Wise, Partner bei Balderton Capital, ergänzt: „Tabellarische Daten sind das Rückgrat von Wissenschaft und Wirtschaft. Aber der bisherige KI-Boom, der Daten wie Texte, Bilder oder Videos erfasst hat, wirkt sich bisher nur marginal auf tabellarische Daten aus. Der Durchbruch von Prior Labs setzt die Superkräfte des maschinellen Lernens nun auch für diesen Bereich frei – ohne dass alle ihre eigenen Modelle trainieren müssen. Wir freuen uns, dieses Spitzenteam dabei zu unterstützen, in ganzen Branchen den Wert von Tabellendaten zu erschließen.“

Deutsche Onkologie-Start-ups auf Platz 3 in der EU

Die Studie „Neue Horizonte in der Onkologie“ des Europäische Patentamts zeigt u.a.: Innerhalb Europas ist Deutschland führend mit fast 5.400 krebsbezogenen internationalen Patentfamilien.

Krebs ist nach wie vor eine große gesundheitliche Bedrohung in Europa, wo fast 25 % der weltweiten Erkrankungen und mehr als 20 % der Todesfälle auftreten – obwohl hier weniger als 10 % der Weltbevölkerung leben. Durch technologische Fortschritte und Spitzenleistungen der europäischen Gesundheitssysteme in der Krebsprävention und Patientenversorgung steigen die Überlebensraten.

Anlässlich des Weltkrebstages hat das Europäische Patentamt (EPA) nun seine zweite Studie „Neue Horizonte in der Onkologie“ über krebsbezogene Technologien veröffentlicht. Sie enthält eine eingehende Analyse der am schnellsten wachsenden Technologiebereiche. Dazu gehören die zelluläre Immuntherapie (die Zahl der Patentanmeldungen zwischen 2015 und 2021 nahm hier im Durchschnitt um 37,5 % pro Jahr zu), die Gentherapie (+31 %) und die Bildanalyse (+20 %).

Innerhalb Europas ist Deutschland führend mit fast 5 400 krebsbezogenen internationalen Patentfamilien (IPFs), die zwischen 2010 und 2021 veröffentlicht wurden. Dies entspricht 5,1 % der weltweiten Gesamtzahl. Aber der Bericht zeigt, dass Deutschland, und Europa als Ganzes, im Vergleich zu den USA und China Anteile an den Patentanmeldungen in diesen wachstumsstarken Bereichen der Innovation in der Krebsbekämpfung verlieren. In den drei am schnellsten wachsenden Bereichen büßte Europa durchschnittlich 5 Prozentpunkte ein.

Europas Onkologie-Start-ups haben die Nase vorn

Die Studie belegt aber auch, dass Europa mit rund 1500 Start-ups gegenüber 1325 in den USA die höchste Zahl an Start-ups im Bereich Onkologie aufweist. „Vor dem Hintergrund des Berichts von Mario Draghi über die Zukunft der europäischen Wettbewerbsfähigkeit sind die Ergebnisse dieser Studie ein Weckruf für das europäische Innovationssystem in der Onkologie“, sagt EPA-Präsident António Campinos. „Da sich die Technologien zur Krebsbekämpfung rasch weiterentwickeln und teils unerwartete Richtungen einschlagen, muss Europa reagieren, um seinen Wettbewerbsvorteil bei Innovationen im Gesundheitswesen zu wahren und dadurch Leben zu retten. Europas dynamische Onkologie- Start-ups sind zwar ein Lichtblick, aber sie brauchen Investitionen und Unterstützung, um ihre Erfindungen zu skalieren.“

Deutschland: Skalierung bleibt Herausforderung

Die Studie zeigt, dass Deutschland mit 208 krebsbezogenen Start-ups den dritten Platz in Europa belegt, hinter dem Vereinigten Königreich, das mit 290 Start-ups führt, und Frankreich, das mit 246 Start-ups den zweiten Platz einnimmt.

Trotz dieser Innovationskraft stehen deutsche Start-ups vor erheblichen Herausforderungen bei der Skalierung ihrer Geschäftstätigkeit: Nur 25 % der deutschen krebsbezogenen Start-ups haben die späte Wachstumsphase erreicht, während sich rund 40 % noch in der sehr frühen Wachstumsphase und 35% in der Seed Phase befinden. Dies spiegelt den starken Kontrast wider, den die Studie aufzeigt: Während Europa über viele Start-ups in der Seed- und frühen Wachstumsphase verfügt, übertreffen die USA Europa deutlich, wenn es um die Skalierung in die späte Wachstumsphase geht. Fast 40 % der US-amerikanischen krebsbezogenen Start-ups haben dieses fortgeschrittene Stadium erreicht, verglichen mit nur 24 % in der EU und unter 27 % in anderen EPO-Mitgliedsstaaten. Dies unterstreicht die Herausforderungen, mit denen europäische Start-ups bei der erfolgreichen Skalierung konfrontiert sind.

Öffentliche Forschung stärkt Innovationen in der Krebsbekämpfung in Deutschland

In Deutschland stieg der Beitrag öffentlicher Forschungseinrichtungen zur krebsbezogenen Innovation zwischen den beiden Zeiträumen 2010 bis 2015 und 2016 bis 2021 um 2,6 % auf fast 40 %. Dies ist auf eine höhere Anzahl direkter, also von diesen Organisationen selbst eingereichten Patentanmeldungen zurückzuführen. Damit belegt Deutschland den zweiten Platz in Europa, wenn es um öffentliche Forschungseinrichtungen geht, die zu krebsbezogenen internationalen Patentfamilien (IPFs) beitragen. Zu den führenden deutschen Forschungseinrichtungen in Europa zählen die Max-Planck-Gesellschaft, die mit 154 IPFs auf Platz 6 rangiert, das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) mit 152 IPFs auf Platz 7 sowie die Universität Heidelberg, die mit 137 IPFs auf Platz 12 steht.

Hier geht’s zum Deep Tech Finder des EPA für die Suche nach Onkologie-Start-ups und ihren Investoren.

Gründer*in der Woche: ALRIGHTY - Spezialitätenkaffee mit sozialer Mission

Die Alrighty-Gründer Volker Meyer-Lücke, Sebastian Kroth und Daniel Rizzotti verfolgen das Ziel, Spezialitätenkaffee aus der Nische zu holen und dabei soziale und ökologische Verantwortung in den Mittelpunkt zu stellen.

Zusammen bringen die drei Gründer über 30 Jahre Erfahrung mit: Volker Meyer-Lücke und Daniel Rizotti haben vor der Gründung bei Dallmayr gearbeitet, während Sebastian Kroth als Brand Director bei The Coca-Cola Company Europa tätig war. Gemeinsam haben sie eine klare Vision für ihr Start-up: Nachhaltigkeit und Qualität sollen Hand in Hand gehen.

„Wir wollten von Anfang an etwas aufbauen, das über den reinen Kaffeehandel hinausgeht“, so Sebastian. „Es ging uns nicht nur darum, einen großartigen Kaffee zu kreieren, sondern auch, ein Modell zu entwickeln, das langfristige Veränderungen bewirkt – für die Umwelt, die Produzent*innen und Kund*innen.“

Die Idee hinter ALRIGHTY ist es, die Lücke zwischen qualitativ hochwertigem Kaffee und nachhaltigem Handeln zu schließen, ohne Kompromisse bei den Geschäftszielen einzugehen. Für die Gründer ist es entscheidend, den Fokus nicht nur auf das Endprodukt, sondern auch auf die gesamte Lieferkette zu legen.

„Wir haben in der Kaffeeindustrie gesehen, wie wichtig es ist, nachhaltige Prozesse zu etablieren, die nicht nur dem Produkt zugutekommen, sondern auch den Menschen, die den Kaffee anbauen. Nachhaltigkeit muss umfassend gedacht werden, von der Ernte bis zur Tasse“, so Mitgründer Volker.

ALRIGHTY bezieht seinen Kaffee ausschließlich von sogenannten Underdogs: Das sind weibliche Farmerinnen, junge Farmer*innen der nächsten Generation und/oder Farmer*innen aus afrikanischen Ländern. „Uns war von Anfang an klar, dass wir diejenigen unterstützen wollen, die oft übersehen werden“, fügt Volker hinzu. Mehr als die Hälfte der Kaffeebohnen stammt aktuell von weiblichen Produzentinnen, die oft weniger Zugang zu Ressourcen und Märkten haben.

Spezialitätenkaffee und Verantwortung

Bei ALRIGHTY geht es also um mehr als nur den Geschmack. Die Bohnen haben alle Spezialitätenkaffee-Qualität, was sie in die Spitzenklasse des globalen Kaffeemarkts hebt. Doch was ALRIGHTY wirklich besonders macht, ist die Verbindung von Spitzenqualität mit tiefem Engagement für Fairness. „Unser Kaffee soll nicht nur gut schmecken“, betont Volker Meyer-­Lücke, „sondern das Leben der Menschen, die ihn produzieren, verbessern. Nachhaltigkeit und Qualität müssen Hand in Hand gehen.“ Durch faire Preise und Unterstützung bei der nachhaltigen Landwirtschaft will man dazu beitragen, dass auch die nächsten Generationen von den Kaffeefarmen leben können.

Die Arbeit mit den Underdogs ist für die Gründer nicht nur ein sozialer Anspruch, sondern auch eine unternehmerische Entscheidung. „Wir glauben daran, dass die besten Produkte oft von denjenigen kommen, die wirklich an der Basis arbeiten – die leidenschaftlichen Farmer*innen, die trotz widriger Umstände innovativ und nachhaltig arbeiten“, sagt Daniel. „Wir wollten bewusst denen eine Bühne geben, die sonst oft keine Sichtbarkeit auf dem Weltmarkt haben.“ Die gezielte Unterstützung dieser Farmer*innen bedeutet auch, zur Vielfalt auf dem Kaffeemarkt beizutragen.

Markteintritt mit Hürden

Der Weg bis zum Markteintritt 2023 barg so manche Herausforderungen. „Es ist nicht leicht, in einem Markt Fuß zu fassen, der von großen Namen und traditionelleren Geschäftsmodellen dominiert wird“, erinnert sich Sebastian. Der Markteintritt mitten in einer COVID-19-Pandemie brachte zusätzliche Hürden mit sich, doch das Team ließ sich nicht entmutigen. „Wir haben die Zeit genutzt, um unsere Prozesse zu optimieren und uns darauf vorzubereiten, den Markt mit voller Kraft zu betreten“, sagt Volker. „Unser Ziel war es, von Anfang an starke Partnerschaften aufzubauen und Kund*innen von unserem Konzept zu überzeugen.“

Caretrade statt „nur“ Fairtrade

Caretrade ist das Herzstück des Geschäftsmodells. Es geht dabei nicht nur um fairen Handel, sondern um den Aufbau echter Partnerschaften mit den Produzent*innen. „Caretrade ist für uns mehr als ein Siegel“, erklärt Sebastian Kroth. „Es ist eine Philosophie, die darauf abzielt, dass alle in der Wertschöpfungskette langfristig profitieren.“ Der Ansatz geht über das klassische Fairtrade-Modell hinaus, indem er auf eine enge Zusammenarbeit mit den Kaffeebäuer*innen setzt. Die Unterstützung von nachhaltigen Anbaumethoden und die Hilfe beim Aufbau lokaler Infrastruktur sind dabei zentrale Elemente.

„Caretrade zeigt, dass Nachhaltigkeit nicht nur ein schöner Gedanke ist, sondern auch ein profitables Geschäft sein kann, wenn man es richtig macht“, sagt Sebastian. Die Gründer legen dabei großen Wert auf Transparenz – von der Herkunft der Bohnen bis hin zur Art und Weise, wie der Kaffee verarbeitet und vermarktet wird.

Prominenter Support: von Jane Goodall bis Manuel Neuer

Eine der bedeutendsten Partnerschaften ist die Zusammenarbeit mit Dr. Jane Goodall, die als Schirmherrin fungiert. „Jane Goodall steht für alles, was wir bei ALRIGHTY verkörpern wollen“, sagt Sebastian. „Sie ist nicht nur eine Ikone des Umweltschutzes, sondern auch ein lebendes Beispiel dafür, wie eine Person die Welt verändern kann.“ Ein Teil der Erlöse aus den ALRIGHTY-Produkten fließt in die Roots & Shoots-Projekte des Jane Goodall Instituts Deutschland, die junge Menschen weltweit dazu ermutigen, sich für den Schutz der Umwelt und die Förderung von sozialer Gerechtigkeit einzusetzen.

Ein weiteres wichtiges Projekt ist die Zusammenarbeit mit der NGO „Menschen für Menschen“, die seit Jahrzehnten in Äthiopien tätig ist. Gemeinsam haben sie ein Aufforstungsprojekt gestartet, das 300 Hektar brachliegendes Land wieder in fruchtbaren Wald verwandelt. „Wir wollten sicherstellen, dass wir nicht nur über CO2-Neutralität sprechen, sondern auch aktiv etwas dafür tun“, erklärt Volker. „Dieses Projekt trägt nicht nur dazu bei, den Klimawandel zu bekämpfen, sondern bietet den Menschen vor Ort auch neue Einkommensquellen – etwa durch Honigproduktion oder den nachhaltigen Anbau von Kaffee.“

Ein weiteres Highlight ist die Zusammenarbeit mit Profi-Fußballer Manuel Neuer, der als Hauptgesellschafter an Bord ist. „Manuel teilt unsere Werte und engagiert sich leidenschaftlich für Nachhaltigkeit“, sagt Sebastian. „Seine Unterstützung hilft uns dabei, unsere Mission weiter voranzutreiben und die Themen fairer Kaffeehandel und Klimaschutz noch breiter zu streuen.“

Nachhaltigkeit und Erfolg

ALRIGHTY hat in kürzester Zeit eine beeindruckende Liste an Kund*innen gewonnen. „Wir sind stolz darauf, dass Münchner Unternehmen wie Feinkost Käfer und dean&david auf unseren Kaffee setzen“, erzählt Daniel. „Es freut uns auch, dass wir mit Drogeriemärkten wie Rossmann und Müller neue Vertriebskanäle erschließen konnten. Unser Ziel ist es, ALRIGHTY so vielen Menschen wie möglich zugänglich zu machen.“

Darüber hinaus beliefert das Unternehmen auch große Unternehmen wie Wacker Chemie, Doctolib, Jungglück und die Digitalagentur Ray Sono. „Unser Anspruch ist es, für jeden das richtige Kaffee- und Maschinenkonzept zu finden – egal, ob es sich um ein Start-up oder einen DAX-Konzern handelt“, fügt Daniel hinzu.

Mit einem klaren Fokus auf Qualität, Transparenz und Fairness haben Volker Meyer-Lücke, Daniel Rizzotti und Sebastian Kroth ein Geschäftsmodell entwickelt, das zeigt, dass Nachhaltigkeit und Erfolg Hand in Hand gehen können. ALRIGHTY hat das Potenzial, eine treibende Kraft für Veränderung in der Kaffeebranche zu werden. Dies ist erst der Anfang: Das Team hat große Pläne, getreu dem Motto: Jede Tasse Kaffee kann die Welt ein Stück besser machen.

Variolytics: Fraunhofer IZS-Spin-off sichert sich Wachstumsfinanzierung

Variolytics, 2020 als Spin-off des Fraunhofer-Instituts Stuttgart gegründet, hat eine marktführende Sensortechnologie entwickelt, mit der Treibhausgasemissionen im Abwassersektor erkannt, analysiert und reduziert werden können.

Die Finanzierungsrunde von Variolytics (über die Höhe liegen keine Informationen vor), die von Nordic Alpha Partners (NAP) angeführt wird, umfasst auch Investitionen des Europäischen Innovationsrats (EIC), des High-Tech Gründerfonds (HTGF) und des Fraunhofer Technology Transfer Fonds (FTTF).

Untersuchungen zeigen, dass Kläranlagen etwa zwei Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verursachen, was in etwa dem der globalen Luftfahrtindustrie entspricht. In Europa ist die Abwasserbehandlung für bis zu 15 Prozent der Gesamtemissionen einer durchschnittlichen Gemeinde verantwortlich, was hauptsächlich auf Distickstoffmonoxid (N2O) zurückzuführen ist, ein Treibhausgas, das 300-mal stärker ist als CO2.

Die Lösungen von Variolytics ermöglichen genaue Echtzeitmessungen des N2O-Gehalts mithilfe fortschrittlicher Sensortechnologie und KI. Diese Erkenntnisse ermöglichen es den Fachleuten in den Kläranlagen, die Prozesse anzupassen und so zu verhindern, dass schädliche Emissionen in die Atmosphäre gelangen. In der Vergangenheit waren solche Messungen sowohl kostspielig als auch ungenau – die EmiCo-Lösung von Variolytics bietet den Betreiber*innen einen umfassenden Überblick über ihre Emissionen und stellt gleichzeitig die Einhaltung der Vorschriften sicher.

„Wir freuen uns zu sehen, wie der Investitionsansatz von FTTF bei Variolytics – bahnbrechende Forschungsergebnisse voranzutreiben und Deep-Tech-Unternehmer von Fraunhofer zu stärken – weiter an Zugkraft gewinnt. Wir sind stolz darauf, geschätzte Investoren wie NAP anzuziehen, indem wir Gründer dabei unterstützen, ihre Unternehmen voranzutreiben und weitere Finanzmittel zu sichern“, sagt Tobias Schwind, Partner FTTF.

Seit August 2024 arbeitet NAP mit dem Variolytics-Team zusammen, um eine neue Strategie zur Risikominimierung umzusetzen, die Preisgestaltung zu validieren, den Markteinführungsplan zu verfeinern und Schlüsselkund*innen zu identifizieren. „Diese Technologie ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie fortschrittliche Innovationen in Europa auf einfache und kapitaleffiziente Weise massive Auswirkungen auf Emissionen haben und den Weg zur Netto-Null beschleunigen können. Variolytics stach sofort als klarer Technologiepionier im Bereich Wassertechnologie hervor“, sagt Shari Rana, Investment Director bei Nordic Alpha Partners.

„Die Zusammenarbeit mit NAP in dieser frühen Phase hat uns zutiefst davon überzeugt, dass wir den richtigen Partner gefunden haben, um Variolytics zu skalieren und das volle Potenzial unserer Sensortechnologie und Softwareplattform auszuschöpfen. Der operative Ansatz und die Expertise von NAP im Bereich der Wassertechnologie, kombiniert mit ihrem fundierten Wissen über schnelle Skalierung, bilden eine solide Grundlage für das Wachstum in den kommenden Jahren“, ergänzt Johann Barlach, CFO von Variolytics.

Nordic Alpha Partners erwirbt neben bestehenden Investoren, darunter HTGF und FTTF, sowie dem neuen Investor EIC eine bedeutende Beteiligung an Variolytics. Die Investition wird über den NAP Fund II getätigt. Die Transaktion unterliegt den üblichen behördlichen Genehmigungen und wird voraussichtlich im ersten Quartal 2025 abgeschlossen sein.

„Es ist ein starkes Signal, dass Variolytics NAP davon überzeugt hat, dieses Engagement mit seiner neuen zweiten Fondsgeneration einzugehen. HTGF und NAP waren zuvor gemeinsam in Wiferion investiert, das 2023 von einem amerikanischen OEM übernommen wurde“, sagt Anne Umbach, Investment Managerin beim HTGF.

OCELL: Münchner Start-up erhält 10 Mio. Euro zur Digitalisierung der Forstwirtschaft

Um seine Technologie zum Thema Klimaschutz weiterzuentwickeln und weiteres Wachstum zu ermöglichen, hat das 2019 gegründete ClimateTech-Start-up OCELL eine Series-A-Finanzierungsrunde über 10 Mio. Euro abgeschlossen. Unter den Investoren befindet sich neben Capnamic auch Bayern Kapital, die Venture-Capital-Gesellschaft des Freistaats und einer der aktivsten Start-up- und Growth-Investoren der DACH-Region.

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Neben der notwendigen Reduzierung von Emissionen bieten gesunde Mischwälder enormes Potenzial als natürliche Kohlenstoffsenken: Sie binden das CO2 aus der Atmosphäre. Das Problem: Die forstwirtschaftliche Nutzung ist derzeit mangels rentabler Alternativen stark auf Holzoptimierung ausgerichtet, wodurch über Jahrzehnte hinweg überwiegend Monokulturen entstanden sind. Diese sind nicht nur wenig klimaresilient, sondern werden oft auch bereits vor Erreichen ihres CO2-Speicheroptimums geerntet.

Digitaler Zwilling für den Wald

Für dieses Problem hat die 2019 von David Dohmen, Christian Decher und Felix Horvat gegründete OCELL GmbH mit Sitz in München eine Lösung entwickelt, die sich aus zwei Bausteinen zusammensetzt: Zum einen verarbeitet OCELL Luftbilder, LIDAR- und weitere operative Forstdaten mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) zu digitalen Zwillingen der Wälder. Diese werden Forstbetrieben mit der Software „Dynamic Forest“ von OCELL zur Verfügung gestellt. Hierbei handelt es sich um ein Forstmanagement-System, das Forstbetrieben datenbasierte, exakte Rundum-Einblicke in alle forstwirtschaftlich relevanten Metriken, wie zum Beispiel Baumarten, Standort und Altersklassen gibt. Das erleichtert eine effiziente und nachhaltige Bewirtschaftung in einer bislang wenig digitalisierten Branche.

Incentivierung von Ökosystemleistungen

Zum anderen entwickelt OCELL auf Grundlage dieser digitalen Zwillinge zusammen mit den Waldbesitzern regionale Klimaschutzprojekte, die die vielfältigen Ökosystemleistungen von Wäldern in Wert setzen und Forstbetriebe für deren Förderung incentivieren. Der Fokus dieser Projekte liegt auf der Erhöhung des CO2-Speichers sowie der Transformation von Monokulturen hin zu klimaresilienteren Mischwäldern. Der Business Case von OCELL zielt darauf ab, anderen Unternehmen anzubieten, sich finanziell über CO2-Zertifikate an dieser Umforstung lokaler Wälder zu beteiligen. Deren Vorteil: Durch den datengetriebenen Ansatz von OCELL erhalten interessierte Unternehmen einen umfassenden Einblick in die entsprechenden Klimaschutzprojekte, die dazugehörigen Forstaktivitäten sowie deren Fortschritt und Erfolg, was insbesondere deren Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) vereinfacht.

Für Forstbetriebe wiederum eröffnen die Projekte durch diese Monetarisierung des zusätzlichen CO2-Speichers eine wirtschaftliche Alternative zur reinen Holzproduktion. Und auch die Natur profitiert: So bereichern gesunde Mischwälder beispielsweise die Biodiversität und schützen Wasserressourcen, indem sie als natürliche Filter dienen, den Wasserfluss regulieren und Bodenerosion verhindern.

Die Klimaschutzprojekte von OCELL wurden zusammen mit Lehrstühlen der Technischen Universität (TU) München, der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HWST) sowie dem Waldklimarat entwickelt. Mittlerweile nutzen fast 3.000 Forst-Expert*innen die Dynamic Forest-App und über 800.000 Hektar Waldfläche werden bereits in Zusammenarbeit mit OCELL bemessen und bewirtschaftet – das entspricht einer Fläche von mehr als einer Million Fußballfeldern. Die im Rahmen der Finanzierungsrunde neu eingeworbenen Mittel plant OCELL in die Weiterentwicklung ihrer Technologie sowie in den Eintritt und das Wachstum in weitere europäische Märkte zu investieren.

David Dohmen, Mitgründer von OCELL, sagt: „In den letzten Jahren hat der Ruf von CO2-Zertifikaten aufgrund von oft mangelhafter Datenbasis stark gelitten, doch sie bleiben ein entscheidendes Werkzeug im Kampf gegen den Klimawandel – wenn sie richtig gemacht werden. Mit OCELL wollen wir das Vertrauen in den Markt wiederherstellen, indem wir modernste KI-Technologie mit naturbasierten Lösungen verbinden. Wälder bieten den Vorteil, sofort verfügbar, skalierbar und vergleichsweise kostengünstig zu sein, während unsere Technologie Messbarkeit, Genauigkeit und Transparenz ermöglicht. Wir freuen uns, mit Capnamic und Bayern Kapital erfahrene Partner an unserer Seite zu haben, die bereits zahlreiche Tech-Unternehmen erfolgreich begleitet haben.”

Monika Steger, Geschäftsführerin von Bayern Kapital, sagt: „Um den Klimawandel einzudämmen, brauchen wir innovative technologische Lösungen. OCELL verfolgt einen Ansatz, der für alle Parteien Vorteile bietet und auch der Natur zugute kommt. Insbesondere der skalierbare, datengetriebene Ansatz hat uns überzeugt, in das Climate-Tech-Startup zu investieren. Wir freuen uns auf die nächsten, gemeinsamen Wachstumsschritte.“

Gründer*in der Woche: Factor4Solutions – mit KI zu effizienteren Kältesystemen

Das 2023 von Stefan Petersen, Jan Albers und Walther Hüls gegründete Start-up Factor4Solutions entwickelt eine KI-basierte Lösung für deutlich weniger Stromverbrauch und CO2-Ausstoß in Kältesystemen.

Kälteerzeugung ist der weltweit am stärksten wachsende Energieverbraucher im Gebäudesektor. Egal, ob in Rechenzentren, der Lebensmittelindustrie, im Gesundheitswesen, dem produzierenden Gewerbe oder in jeglicher Klimatisierung: Kältetechnik ist überall. Allein in Deutschland verursacht die Kälteversorgung jährlich rund 16 Prozent des Strombedarfs sowie über 20 Million Tonnen CO2.

Das 2023 von Stefan Petersen, Jan Albers und Walther Hüls gegründete Factor4Solutions hat eine Lösung entwickelt, mit der sich der Energieverbrauch von Kältesystemen – je nach Installation – um revolutionäre 40 bis 75 Prozent verringern lässt, was nicht nur Betriebskosten spart, sondern auch den CO2-Fußabdruck erheblich senkt.

Mit der sogenannten digitalen Systemmanagerin – einer KI-gestützten Software – bringt Factor4Solutions eine vollautomatisierte Lösung für jede Art von Kälteerzeugung auf den Markt, die bis zu 75 Prozent der benötigten Jahresenergie an Strom spart. „Die Lösung ist sofort einsetzbar, hersteller- und technologieoffen, problemlos skalierbar und lässt sich sowohl im Bestand als auch im Neubau einsetzen. Ein weiterer, großer Vorteil: Die Systemmanagerin funktioniert als stand-alone, offline-fähiges System und ist daher auch für kritische Infrastrukturen geeignet“, erläutert CEO Stefan Petersen.

Das Konzept der KI-gestützten Systemmanagerin ist aus mehr als zehnjähriger Forschungsarbeit des Gründungsteams von Factor4Solutions an der TU Berlin hervorgegangen und hat sich mittlerweile zu einer Softwarelösung auf höchstem Niveau entwickelt, die mithilfe kontinuierlicher Forschung und Entwicklung sowie der langjährigen Verankerung des Teams in der wissenschaftlichen Community, stetig ausgebaut wird.
„Die Idee zur intelligenten Systemmanagerin kam uns bei der letzten Pilotserie einer Kälteanlagenentwicklung, die wir zwischen Uppsala in Schweden, 16 Standorten in Deutschland und vieren in Jordanien betreuen durften. Als wir dann in einem Projekt der TU Berlin beweisen konnten, dass 40 und im Einzelfall sogar bis zu 75 Prozent an Effizienzsteigerung in Bestandssystemen möglich ist, dass wir auf Basis dieser Idee eine Lösung entwickelt und ein Unternehmen gründen möchten“, so Petersen weiter.

Effizienzbasiertes Management der Kältesysteme auf Basis digitaler Zwillinge

Ein großes Problem bei der Kälteerzeugung ist, dass Rückkühlwerke und Pumpen unerkannt oft genauso viel Strom verbrauchen, wie die Kälteerzeuger selbst. Zudem findet die Optimierung des Strombedarfs häufig nur auf Komponenten-Ebene und genauso oft nur für einen, in der Planung definierten Betriebszustand statt, der typischerweise in weniger als drei Prozent aller Betriebsstunden vorliegt. Die Folge ist ein unnötiger Verbrauch an Elektroenergie von bis zu 90 Prozent in vielen Betriebsstunden.

Die intelligente Systemmanagerin von Factor4Solutions löst diese Herausforderung, indem sie den Betrieb aller für die Kältetechnik relevanten Komponenten und damit deren energetische Betriebsaufwendungen (Strom, Wärme, Wasser etc.) gemeinsam betrachtet. „Dazu erstellt unsere Lösung einen digitalen Zwilling des jeweiligen Kältesystems, über den sich sowohl in Echtzeit bzw. parallel zum Betrieb als auch situativ errechnen lässt, wie sich die einzelnen Komponenten verhalten müssen, um die maximale Effizienz des Systems zu erzielen“, erklärt Co-Founder Jan Albers.

Effizienzbasierter Systembetrieb senkt Kosten, Stromverbrauch und Emissionen

Die Kälteerzeuger sowie alle Hilfsaggregate werden somit nicht mehr nach fester Reihenfolge (Grund- und Spitzenlast) eingesetzt, sondern effizienzbasiert, abhängig von den Witterungsbedingungen und der geforderten Leistung über standardisierte Protokolle von der Lösung freigegeben und geregelt. Damit erreicht die vollautomatisierte Systemmanagerin in jeder Lastsituation den effizientesten Systembetrieb. Die Anwender können dabei ihre gewünschte Zielgröße für die Optimierung individuell vorgeben – z.B. Kosten, Stromverbrauch oder CO2-Emissionsminderung.

„Ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit gehen bei uns Hand in Hand: Unsere Kunden profitieren von einer Reduzierung des Elektroenergieaufwands um bis zu 75 Prozent für die Kälteerzeugung bei gleichzeitiger Senkung der Betriebskosten in gleicher Höhe“, weiß Walther Hüls. Weitere Vorteile, so die Gründer, sind darüber hinaus eine Reduzierung ihres CO2-Fußabdrucks sowie die Minimierung der Auswirkungen von Preissteigerung bei Energieträgern und CO2-Abgaben.

Adaption für Wärmetechnik und Ausrollen in internationale Märkte geplant

Das Kerngeschäft von Factor4Solutions ist der Betrieb der Systemmanagerin bei den Kunden, die die Hardware kaufen und die Software im Lizenzmodell nutzen. Die Erlöse für Factor4Solutions und damit die Kosten für die Kunden ergeben sich anteilig aus den erreichten Einsparungen. Zusätzliche Services wie Ingenieur-Leistungen aber auch Abo-Angebote, wie die Energieberichtserstellung komplettieren das Angebot des Herstellers.

Aktuell arbeitet das achtköpfige Team von Factor4Solutions bereits an einer Adaption seiner Lösung, die dann auch Wärmeerzeugungsanlagen mit Wärmepumpen die gleichen Vorteile bietet. Auf die Frage nach weiteren Zukunftsplänen für Factor4Solutions, erklärt Stefan Petersen: „Factor4Solutions wird den Markt für den Betrieb nachhaltiger, effizienzbasierter Kälte- und Wärmeversorgungssysteme entscheidend prägen. Viele spannende Start-ups und auch bereits global aktive Unternehmen werden mitziehen. Unser Ziel ist es, auf diesem Weg voranzugehen und uns in fünf Jahren international etabliert zu haben."

ScrapBees: Recycling-Start-up sammelt 4 Mio. Euro ein

Die ScrapBees GmbH, 2020 von Florian Kriependorf, Sebastian Kopsan und Thilo Hamm gegründet, hat sich auf das Recycling von Altmetall spezialisiert und eine weitere Finanzierungsrunde über 4 Mio. Euro erfolgreich abgeschlossen.

Neben den Neuinvestoren NRW.BANK und EIT RawMaterials beteiligen sich erneut der Impact Investor BONVENTURE aus München und eine Reihe von Business Angels an der Finanzierungsrunde der ScrapBees GmbH.

Mit dem frischen Kapital möchte ScrapBees – unter dem Markennamen SchrottBienen als Anbieterin innovativer Recycling-Lösungen für Handwerker und Betriebe bekannt, sein Geschäft und seine Services ausbauen, weitere Regionen erschließen und die Rolle als effektiver Dienstleister und Partner für die Handwerksbranche festigen.

Zunehmender Rohstoffmangel und der Wechsel hin zu grünem Stahl erfordern, dass nicht mehr benötigte Ressourcen zeitnah und möglichst sortenrein in den Kreislauf zurückgeführt werden. Mit seinem Digital-Ansatz und echter Manpower bringt ScrapBees transparente Recycling-Angebote direkt zu den Kund*innen. ScrapBees bildet dafür logistisch die erste Meile des Recycling-Prozesses vollständig selbst ab – von der Baustelle bis zum Abnehmer des sortenreinen Materials.

Das Rückgrat der Wärmewende

Thilo Hamm, Mitgründer von ScrapBees, erklärt: „Angesichts des Fachkräftemangels schätzen viele Handwerksbetriebe unser Angebot, da wir ihre Mitarbeiter direkt auf den Baustellen effektiv und zuverlässig unterstützen. Wir übernehmen nicht nur das Heraustragen alter Heizungsanlagen aus dem Keller, sondern helfen auch beispielsweise beim Einbringen neuer Anlagen und kümmern uns um das Recycling aller anfallenden Baustellenabfälle. Für das Sanitärhandwerk haben wir uns auf den Weg gemacht, das Rückgrat der Wärmewende zu bilden. Mit dem neuen Kapital und dem Vertrauen unserer Investoren wollen wir genau dort weitermachen und unsere Services möglichst passgenau in die Abläufe der Handwerksbetriebe vieler Branchen einbinden.“

Mit seinem Einsatz für die Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik-Branche (SHK) trägt das Start-up ScrapBees zum Erreichen der Klimaziele bei. „Wenn in Deutschland jedes Jahr 500.000 Wärmepumpen installiert werden sollen, bedeutet das auch jedes Mal rund 300 Kilogramm Altmetall. Im Vergleich zum klassischen Recycling spart unser Prozess 230 Kilogramm CO2 pro eingesammelte Tonne ein“, sagt Florian Kriependorf, Mitgründer der ScrapBees.

Rund 400 von insgesamt über 900 Geschäftskund*innen der SchrottBienen kommen aus dem SHK-Bereich. Das Start-up kooperiert unter anderem mit der GC-Gruppe, einem der führenden Großhändler für Gebäudetechnik. Ziel dieser Kooperation ist es, das Handwerk effizienter zu machen und somit die Wärmewende in Deutschland, aber auch darüber hinaus zu beschleunigen. Mit ihren Services sind die SchrottBienen in allen großen Metropolregionen Deutschlands unterwegs. Das Startup unterhält eine eigene Flotte von über 30 Fahrzeugen und beschäftigt alle Fahrer in Festanstellung. Entsprechend können die Leistungen zuverlässig, wiederkehrend und absolut termintreu erbracht werden, was in der Zusammenarbeit mit Handwerksfirmen entscheidend ist.

Transparenz für die Recycling-Branche

In den nächsten zwölf Monaten möchte das Unternehmen ScrapBees seine Services rund um die Marke SchrottBienen sukzessive in ganz Deutschland ausrollen. Thilo Hamm erklärt: „Bereits über 400 Kunden aus dem SHK-Bereich, darunter viele überregionale Anbieter, nutzen unsere Lösungen fest in ihren Prozessen. Gemeinsam mit ihnen streben wir starkes Wachstum an und planen, durch die Gewinnung neuer Kunden weiter zu expandieren. Zudem möchten wir Unternehmen aus anderen Branchen mit unseren effizienten Recycling-Dienstleistungen entlasten, damit sie sich stärker auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können.“

AgeTech-Start-up fabel sichert sich 1,3 Mio.-Euro-Finanzierung

Das Hamburger Start-up fabel der Gründerinnen Alicia Faridi und Maximiliane Kugler entwickelt digitale Lösungen für pflegende Angehörige, die den Alltag erleichtern und den Zugang zu Pflegeleistungen vereinfachen.

Jetzt hat das Hamburger Start-up fabel seine Pre-Seed-Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen und sich frisches Kapital in Höhe von 1,3 Millionen Euro gesichert. Zusätzlich erhielt fabel staatliche Fördermittel in Höhe von 400.000 Euro.

Mit dieser Finanzierung verfolgt das AgeTech-Start-up das Ziel, sein Produktportfolio weiter auszubauen und strategische Partnerschaften mit relevanten Akteuren im Gesundheitssektor aufzubauen. Dabei setzt das Unternehmen auf eine schlanke Organisationsstruktur und einen klaren Fokus auf effiziente Ressourcennutzung, um gezielt in Wachstum und Innovation zu investieren.

„Unser Fokus liegt darauf, digitale Lösungen zu schaffen, die pflegende Angehörige im Alltag effektiv unterstützen. Diese Finanzierung erlaubt es uns, unsere Plattform weiterzuentwickeln und langfristig eine Schlüsselrolle im Pflegebereich einzunehmen“, erklärt Alicia Faridi, Co-Gründerin und Co-CEO.

Ergänzend fügt Maximiliane Kugler, ebenfalls Mitgründerin und Co-CEO, hinzu: „Wir arbeiten mit einem klaren Ziel: pflegende Angehörige in einem herausfordernden Alltag bestmöglich zu begleiten und gleichzeitig mit Partnern aus dem Gesundheitswesen zukunftsweisende Lösungen zu entwickeln.“

Fabel bietet die erste umfassende digitale Lösung für die häusliche Pflege – die zentrale Versorgungssäule des Gesundheitswesens. Mit einem datenbasierten, personalisierten Nutzererlebnis und der Integration relevanter Partner aus dem Gesundheits- und Pflegesektor adressiert das Start-up sowohl die Bedürfnisse pflegender Angehöriger als auch die strukturellen Defizite im Gesundheitssystem. Die Strategie: Lösungen entwickeln, die Endnutzer unterstützen und gleichzeitig Unternehmen im fragmentierten Pflegemarkt vernetzen und stärken.

Fabel ist Ende 2023 mit seinem ersten MVP live gegangen und hat sich seitdem als relevanter Akteur etabliert. Mit den Investitionen plant das Start-up, seinen Wachstumskurs konsequent fortzusetzen.

Ecoplanet: 16. Mio. Euro für Ausbau des KI-basierten Energie-Cockpits

Das 2022 von Henry Keppler und Maximilian Dekorsy in München gegründete ecoplanet gilt als Pionier im Energiemarkt. Das Start-up unterstützt Unternehmen, ihren Energieverbrauch zu optimieren, um operative Exzellenz und langfristige Resilienz zu gewährleisten.

Die Series-A-Finanzierungsrunde über 16 Millionen Euro wird angeführt von EQT Ventures und weiterhin unterstützt von HV Capital, Mit der Finanzierung soll das Wachstum weiter beschleunigt und die Software von ecoplanet weiterentwickelt werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Einsatz modernster KI-Technologie entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Unternehmen - von der Maschine bis in den Markt.

Mit über 2 TWh verwaltetem Gesamtenergieverbrauch an mehr als 2.000 Standorten in Deutschland, vereinfacht das KI-gestützte ecoplanet Cockpit alle Bereiche des modernen Energiemanagements, indem es Energieverbrauch und Energieversorgung in einer Software integriert. Dadurch wird der Energieverbrauch nachhaltig optimiert, Kosten gesenkt und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben sichergestellt. Mit ecoplanet können Unternehmen Energie dann verbrauchen, wenn sie günstig und grün ist.

„Diese Finanzierungsrude in Höhe von 16 Millionen Euro ist ein wichtiger Meilenstein in unserer Unternehmensentwicklung“, erklärt Maximilian Dekorsy, Mitgründer von ecoplanet. „Steigende und volatile Energiekosten sind zu einer ernsthaften Bedrohung für europäische Unternehmen geworden und gefährden die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen stark. Unsere Software ermöglicht es Unternehmen, Kosten signifikant zu senken und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.“

Herausforderungen im europäischen Energiemarkt

Die europäische Energiewirtschaft hat sich in den letzten Jahren radikal geändert und wird diesen Wandel auch in den kommenden Jahren fortsetzen. Seit 2019 ist die Volatilität der Strompreise beispielsweise in Deutschland um 500 % gestiegen und wird sich innerhalb des nächsten Jahres laut Schätzungen erneut verdoppeln. Insbesondere da Energiekosten heute in einigen Fällen mehr als 10% der Gesamtkosten dieser Unternehmen ausmachen, gefährden diese Preisschwankungen die Unternehmen sehr. Zudem machen strengere regulatorische Vorgaben integrierte Energiemanagementlösungen unverzichtbar.

Das ecoplanet Cockpit stellt das Energiemanagement auf die nächste Stufe, indem es zusätzliche Einsparungen, automatisierte Prozesse und datengetriebene Entscheidungen ermöglicht, sowie gleichzeitig auch den manuellen Aufwand bei der Erfüllung regulatorischer Erfordernisse reduziert. Eine Vielzahl von Kund*innen konnte die Energiekosten bereits im ersten Jahr um 20% und die Arbeitsbelastung deutlich um 60% reduzieren.

„Die Energiemärkte befinden sich in einem fundamentalen Wandel. Erneuerbare Energien machen heute schon über 50% der gesamten Stromerzeugung in Deutschland aus und sorgen dafür, dass ein integriertes Energiemanagement essentiell geworden ist“, sagt Dr. Henry Keppler, Mitgründer von ecoplanet. „Es ist vergleichbar mit Privathaushalten, in denen das Elektroauto dann aufgeladen wird, wenn die Solarleistung hoch ist: Auch Unternehmen müssen ihren Energieverbrauch flexibel an die Verfügbarkeit anpassen. ecoplanet ermöglicht Unternehmen in Deutschland und darüber hinaus, Energie dann zu verbrauchen, wenn sie günstig und verfügbar ist.“

Strategische Partnerschaft mit EQT Ventures

EQT Ventures, mit umfassender Erfahrung in der Skalierung junger Unternehmen, bietet ecoplanet wertvolles Know-how und Zugang zu einem weitreichenden Netzwerk an Industriepartnern. „Wir sind stolz darauf, ecoplanet dabei zu unterstützen, Energiemanagement für Unternehmen in Europa neu zu definieren“, sagt Sandra Malmberg, Partnerin bei EQT Ventures. „Ihr innovativer Ansatz erfüllt eine dringende Marktnachfrage und wir freuen uns darauf, das Wachstum weiter zu beschleunigen.“

Neben der Investition von EQT hat HV Capital sein starkes Engagement für die Mission des Unternehmens erneut bekräftigt und seine Unterstützung weiter ausgebaut. „Unsere Investition in ecoplanet vor fast zwei Jahren hat unsere Erwartungen übertroffen“, erklärt Felix Klühr, General Partner bei HV Capital. „Die Fähigkeit des Teams, das Unternehmen schnell weiterzuentwickeln und ein Produkt zu bauen, das ein fundamentales Problem europäischer Unternehmen löst, ist beeindruckend. Gemeinsam mit EQT Ventures freuen wir uns darauf, das nächste Kapitel ihrer Erfolgsgeschichte zu begleiten.“

alteva: 1,7 Mio. Euro Pre-Seed-Finanzierung für Kölner Batterie-Start-up

Das 2023 von Ida Milow und Aiko Bernehed gegründete Start-up alteva entwickelt ultraleichte und leistungsstarke Batteriezellen zur Dekarbonisierung des globalen Transportsektors.

Das Kölner Batterie-Start-up alteva hat eine Pre-Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 1,7 Millionen Euro erfolgreich abgeschlossen. Angeführt wurde die Runde vom HTGF unter Beteiligung von UnternehmerTUM Funding for Innovators, der NRW.BANK und Angel Investoren.

Alteva entwickelt ultraleichte Batterien, die den bisherigen Marktoptionen deutlich überlegen sind und die Elektrifizierung von Flugzeugen, Lkw, Bussen und Schwerlastanwendungen ermöglichen. Das neue Kapital soll die Reise des Start-ups beschleunigen, das 2023 mit dem Ziel gegründet wurde, sauberere und nachhaltigere Energiespeicherlösungen für die Welt zu schaffen.

Auf dem Weg zu nachhaltigem Transport

Der Verkehrssektor ist weiterhin stark auf fossile Energieträger angewiesen, da Batterien für vollelektrische Flugzeuge oder Langstrecken-Lkw aufgrund ihres hohen Gewichts noch nicht praktikabel sind. Mit der Entwicklung eines innovativen, extrem leichten Kohlenstoffmaterials mit besonderen physikalischen Eigenschaften ist alteva ein wichtiger Durchbruch gelungen. Diese neue Batteriegeneration ist bis zu dreimal leichter als bisher am Markt verfügbare Technologien und zeichnet sich durch eine erhöhte Energiedichte bei einer gleichzeitig hohen Lebensdauer aus. Die auf Forschungsarbeiten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) basierende Technologie hat das Potenzial, einen Großteil des Transportsektors zu elektrifizieren und einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung fossiler Brennstoffe zu leisten. So wird der Weg für eine umfassende Dekarbonisierung des Flug-, Fern- und Schwerlastverkehrs geebnet.

Aiko Bernehed, Gründer und CEO von alteva, sagt: „Mit der Unterstützung unserer Investoren sind wir unserer Vision eines vollständig dekarbonisierten Transportsystems einen großen Schritt nähergekommen. Schon bald werden wir zeigen, wie unsere ultraleichten Batterien, die auf dem neuesten Stand der Wissenschaft basieren, unsere Gesellschaft und unseren Umgang mit der Natur verändern werden.“

Maximilian Scholz, Investment Manager beim HTGF, betont: „Fossile Brennstoffe dominieren nach wie vor den weltweiten Primärenergiebedarf. Die bahnbrechende Batterietechnologie von alteva stellt einen entscheidenden Fortschritt dar, um diese Abhängigkeit zu reduzieren. Wir freuen uns darauf, das Team auf dem Weg zu einer nachhaltigen Elektrifizierung des Transportwesens zu unterstützen.“

„Damit innovative Ideen in Nordrhein-Westfalen erfolgreich entwickelt und umgesetzt werden können, unterstützt die NRW.BANK zukunftsweisende Start-ups gezielt mit Beteiligungskapital“, erklärt Johanna Tjaden-Schulte, Mitglied des Vorstands der NRW.BANK. „Der Ansatz von alteva, mit neuer Batterietechnologie Ressourcen im globalen Transport zu schonen und Emissionen zu senken, trifft genau den Kern des so wichtigen Themas Nachhaltigkeit und trägt zur Transformation unserer Wirtschaft bei.“

Das frische Kapital soll vorwiegend genutzt werden, um die Prototypenentwicklung abzuschließen. Nach der erfolgreichen Erprobung mit Pilotkunden ist die Serienproduktion innerhalb der kommenden zwei bis drei Jahre avisiert.