Gründer der Woche: waYwo - Social Network für Gründer, Investoren und Co.

Gründer der Woche 47/18


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Seit Anfang November ist waYwo online, eine Plattform zum Informationsaustausch für Unternehmer, Gründer und Projektmanager. Was genau es mit dem Social Network auf sich hat, erfahren wir im Interview mit dem Geschäftsführer Peter Singer.

Wie und wann sind Sie auf die Idee zu waYwo.de gekommen?

Jedes Projekt unseres Unternehmens beginne ich mit einer Findungsphase. Dafür nehme ich mir einige Wochen Zeit. In dieser Zeit lese Bücher, z.B. zum Thema Mindset, nehme an Seminaren Teil zu neuem Fachwissen, sitze auch mal in Cafes, lasse mich inspirieren. Am Ende der Findungsphase steht die Idee. Die Idee für waYwo entstand irgendwann 2017, weil ich selbst nach gleichgesinnten Gründern gesucht habe, zum gegenseitigen Austausch. Ich habe sie sofort aufgeschrieben, die Original-Notiz habe ich noch. Die Entscheidung die Idee umzusetzen wurde im Dezember 2017 getroffen.

Was genau wollen Sie mit Ihrer Plattform leisten?

Gründer, Unternehmer und Projektmanager haben teilweise eine unglaubliche Lernkurve. Das Wissen, das hier aufgebaut wird, wird am Ende eines Projektes oft kaum noch genutzt. Dieses Wissen soll sichtbar gemacht werden. WaYwo ist ein Social Network, das Gleichgesinnte aus diesen Gruppen zusammenbringen soll. Wenn man beispielsweise die Buchhaltung automatisieren will und jemanden findet, der das ebenso tut, kann der eine dem anderen sagen, was er schon herausgefunden hat bzw. welche Schlussfolgerungen er gezogen hat. Das kann viel Zeit sparen und auch Fehler reduzieren. Wie bei anderen Business-Netzwerken auch, kann man den Gesprächspartner auch als Kontakt hinzufügen.

Der Austausch unter Gründern selbst und der mit Investoren, möglichen Co-Foundern und anderen Gelichgesinnten ist wichtig und wertvoll. Besteht hier aber nicht die latente Gefahr, dass meine Business-Idee dann einfach kopiert bzw. geklaut wird?

An mich werden oft Ideen herangetragen. Doch immer wieder merke ich, wie sehr eine Idee mit dem Gründer und seiner Geschichte, Fähigkeiten und Vorlieben verbunden ist. Noch nie hatte ich den Impuls, die Idee eines Anderen umsetzen zu wollen und denke vielen anderen Gründern geht es ähnlich. Natürlich gibt es Ausnahmen. Die Gefahr von Nachahmern steigt aber sofort, wenn ein Produkt den Erfolg am Markt bewiesen hat. Bei physischen Produkten kann ich das vor allem aus dem asiatischen Raum beobachten. Aber auch Software-Produkte werden bei Markterfolg oft vielfach nachgeahmt.

Was muss ich tun, um via waYwo zu kommunizieren bzw. zu netzwerken?

Um gefunden zu werden, meldet man sich einfach an und trägt die aktuellen Projekte in seine Projektliste ein oder Themen, für die man sich gerade interessiert. Die verwendeten Begriffe verwendet waYwo als Keywords für die Suchfunktion. Umgekehrt kann man nach Begriffen suchen, um Menschen zu finden, die sich damit beschäftigen. Dazu reichen eine Anmeldung und die Eingabe eines Suchbegriffes in das Suchfeld.

Und wie stelle ich mir eine Konversation auf waYwo.de dann vor? Jeder netzwerkt mit jedem?

WaYwo lässt da viel Freiraum, das zu sein bzw. auch zu werden, was die Nutzer sich wünschen. Gleichgesinnte, die man über die Suchfunktion findet, kann man natürlich anschreiben. Filtern kann man beispielsweise über die Umkreissuche, um die Entfernung eingrenzen. Zur Entfernungsberechnung kam übrigens der Satz des Pythagoras bei der Entwicklung von waYwo zum Einsatz, danke an dieser Stelle an den griechischen Philosophen und meinen Mathe Prof.
Auch ein Filter zum Finden von Investoren, Investitionsmöglichkeiten, Business-Angels und Co-Founder sind bereits integriert, damit man im Idealfall die Treffer bekommt, die man gerade benötigt.

Wie sieht der "ideale User" Ihrer Plattform aus?

Jeder Gründer, Unternehmer und Projektmanager, der Wissen aufgebaut hat ist hier richtig. Auch wer Wissen oder Gleichgesinnte zum Austausch sucht, kann waYwo nutzen.


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Und wie profitieren Sie von waYwo.de?

Ein Projekt starte ich immer auch mit dem Wunsch, etwas in dieser Welt zu ermöglichen, was ich selbst auch gerne darin hätte. WaYwo erfüllt also mein eigenes Bedürfnis, ungenutztes Wissen zu finden, zu teilen und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Zudem muss ein Projekt natürlich auch monetär tragbar sein. Daher gibt es eine Premium-Mitgliedschaft. Die meisten Funktionen sind aber kostenlos und man wird auch nicht ständig von Premium-Aufforderungen genervt.

Wie machen Sie auf Ihre junge Plattform bzw. Ihr Angebot aufmerksam?

Wir haben 40 diversifizierte Werbekampagnen gestartet, um die stärksten Argumente, die interessiertesten Zielgruppen und die ansprechendsten Stimmungsbilder herauszufinden und damit die Werbeausgaben zu optimieren. Dazu kommen Gespräche mit Influencern und Berichterstattern aus dieser Branche. Auch nutzen wir eigene Social Media Kanäle und natürlich das eigene Netzwerk.

Und last but not least: Was raten Sie anderen Gründern aus eigener Erfahrung?

Vor allem in der Zeit, in der ein Projekt entwickelt wird, muss man viel Zeit und Geld investieren, bekommt aber vor dem Going Live noch nichts zurück. Gerade dann sollten Gründer sich dem Wert ihres Tuns trotzdem bewusst machen und auch verantwortungsvoll und nachhaltig als Gründer handeln. Denn Gründer gehen einen besonderen Weg, der manchmal, wenn auch nicht immer, Arbeitsplätze schafft oder sogar zu einer tragenden Säule einer Volkswirtschaft wird. Jeder Gründer, der ein Produkt auf den Markt bringt, leistet meiner Meinung nach einen Beitrag dazu.
Als wichtigste Ressource eines Gründers sehe ich das eigene Momentum. Frühes Aufstehen – Stichwort 5 AM „Club“ -, Morgenroutine, das Schaffen starker Glaubenssätze, können dazu beitragen, in einen unaufhaltsamen, motivierten und produktiven Tagesrhythmus zu kommen.

Hier geht's zu waYwo

Das Interview führte Hans Luthardt


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OroraTech: 25 Mio. Euro für Waldbrandbekämpfung aus dem Weltall

Das 2018 gegründete Münchner SpaceTech-Start-up ist das führende Unternehmen im Bereich der Erdbeobachtung durch Wärmebildkameras. Das frische Kapital soll für die Weiterentwicklung der Technologien sowie für die strategische Expansion in weitere Märkte genutzt werden.

Die OroraTech GmbH mit Sitz in München ist das führende Unternehmen im Bereich der Erdbeobachtung durch Wärmebildkameras. Die Lösungen des 2018 gegründeten Start-ups ermöglichen Kund*innen, die Auswirkungen des Klimawandels effektiv zu bekämpfen und nachhaltige Entscheidungen zu treffen. OroraTechs Wildfire Intelligence Solution unterstützt weltweit Privatunternehmen, Regierungsorganisationen und NGOs bei der Erkennung und Bekämpfung von Waldbränden.

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Dr. Martin Langer, CEO von OroraTech, zeigt sich optimistisch für die Zukunft: „Wir freuen uns, dass Bayern Kapital weiterhin an unsere Mission glaubt und sind begeistert, Korys und ECBF in dieser nächsten Phase unserer Reise an Bord zu haben. Ihre strategische Unterstützung, zusammen mit dem fortwährenden Vertrauen unserer bestehenden Investoren, wird entscheidend für die Weiterentwicklung unserer Technologie und unser globales Wachstum sein. Gemeinsam können wir bedeutende Fortschritte erzielen, um die verheerenden Auswirkungen extremer Waldbrände weltweit zu bekämpfen.“

Gründerfonds Ruhr II: NRW.BANK unterstützt Start-ups mit 15 Mio. Euro

Um das Start-up-Ökosystem in Nordrhein-Westfalen zu stärken, hat die NRW.BANK im First Closing 15 Mio. Euro in den Gründerfonds Ruhr II investiert.

Insgesamt sammelte der Frühphasenfonds mit Sitz in Essen 31 Millionen Euro von Investoren ein. Der Investitionsschwerpunkt liegt auf innovativen, technologieorientieren Gründungen aus dem Ruhrgebiet und den angrenzenden Regionen.

„Um Zukunft in Nordrhein-Westfalen zu gestalten, braucht es ein höheres Innovationstempo und mehr Ideen von innovativen Start-ups. Das muss finanziert werden“, sagt Johanna Antonie Tjaden-Schulte, Mitglied des Vorstands der NRW.BANK. „Mit unserer Beteiligung am Gründerfonds Ruhr II wollen wir noch stärker das Potenzial fördern, das im Ruhrgebiet mit seiner dichten Forschungslandschaft und dem urbanen Umfeld vorhanden ist.“

Der Gründerfonds Ruhr II wird von der Ruhrgründer Management GmbH unter der Leitung von Ann-Christin Kortenbrede und Jan Gräfe verantwortet. Beide bringen umfassende Erfahrung in der Begleitung junger Wachstumsunternehmen mit und gestalten aktiv die strategische Ausrichtung des Fonds. Ziel ist es, in den kommenden zwölf Monaten weitere Fondszusagen zu akquirieren, um das Zielvolumen von 50 Millionen Euro zu erreichen.

In Zusammenarbeit mit dem Initiativkreis Ruhr und der NRW.BANK bietet der Gründerfonds Ruhr neben Frühphasenfinanzierung auch ein starkes Partnernetzwerk, direkten Branchenzugang und wertvolles Know-how für Start-ups. Der Fonds fokussiert Unternehmen aus den Branchen Chemie und neue Materialien, Energie und Industrie, Life Sciences und Gesundheit, Logistik sowie digitale Wirtschaft.

Die erste Auflage des Gründerfonds Ruhr mit einem Volumen von 34,5 Millionen Euro hatten der Initiativkreis Ruhr und die NRW.BANK 2017 initiiert. Bis heute ist darüber in zehn innovative Start-ups investiert worden.

Weitere Informationen über den Gründerfonds Ruhr gibt‘s unter www.gruenderfonds-ruhr.com

PIONIERKRAFT: Energie-Start-up sichert sich hohen siebenstelligen Betrag

Das Münchner Energie-Start-up PIONIERKRAFT erhält im Rahmen seiner Serie-A Finanzierungsrunde einen hohen siebenstelligen Betrag zum Ausbau seiner innovativen Energie-Sharing-Lösung für Mehrfamilienhäuser.

PIONIERKRAFT wurde 2019 von Andreas Eberhardt und Nicolas Schwaab in München gegründet und hat seinen Firmensitz im Münchner Technologiezentrum (MTZ). Mit seiner innovativen Kombination aus Hardware, Software und Dienstleistung bietet das junge Unternehmen erstmals eine Möglichkeit, selbst erzeugte Energie lokal und ab der ersten Partei profitabel mit anderen zu teilen.

Nach erfolgreichen Pilotprojekten in 2020 konnte sich das PIONIERKRAFTwerk seit November 2021 in kürzester Zeit am Markt etablieren und kommt mittlerweile in hunderten Projekten im gesamten Bundesgebiet zum Einsatz. Andreas Eberhardt, Co-Gründer von PIONIERKRAFT, wurde 2021 im „Forbes 30 Under 30 Europe-Ranking“ für seine Vision "alle Menschen mit bezahlbarer und sauberer Energie zu versorgen", als einer der erfolgreichsten Jungunternehmer ausgezeichnet. Diese Vision treibt das Unternehmen durch die Zusammenarbeit mit zahlreichen Partner*innen aus der Solarindustrie und der Wohnungswirtschaft weiter voran.

Die erfolgreiche Serie-A-Finanzierungsrunde stellt einen bedeutenden Meilenstein in der noch jungen Unternehmensgeschichte dar. „Mit unserer Gründung im Jahr 2019 erkannten wir die Chance, einen wesentlichen Baustein für einen milliardenschweren Energiemarkt zu kreieren und als Katalysator für die Energiewende in kleinen und mittelgroßen Mehrfamilienhäusern zu agieren. Die Serie-A Finanzierungsrunde ermöglicht uns die notwendige Skalierung unseres Fachpartner-Netzwerks und die Großserienproduktion unserer neuesten Energy-Sharing-Lösung, um in einer führenden Rolle echte Veränderung im Energiesektor bewirken zu können. Ich bin extrem stolz auf das gesamte PIONIERKRAFT-Team, welches unsere heutige Position mit vielen richtigen Entscheidungen und harter Arbeit möglich gemacht hat“, sagt Andreas Eberhardt, CEO von PIONIERKRAFT.

Mit dem frischen Kapital plant PIONIERKRAFT, seine Position im noch wenig erschlossenen Markt der Solarstromversorgung für kleinere Mehrfamilienhäuser mit bis zu 20 Parteien weiter auszubauen, um so seine deutschlandweite Marktpräsenz weiter zu stärken. Die innovative Hard- und Softwarelösung schließt die Versorgungslücke zwischen Einfamilienhäusern und großen Mieterstromanlagen durch selbst erzeugten Solarstrom. Fachpartnern wird dadurch der eigenständige Vertrieb von Solarlösungen für knapp 40% des deutschen Wohnungsbestands eröffnet.

„Die Partnerschaft mit PIONIERKRAFT ist ein spannender Schritt vorwärts in unserer Mission, eine nachhaltige Entwicklung voranzutreiben und den Übergang zu erneuerbaren Energien zu erleichtern. Die innovative Energie-Sharing-Lösung des Unternehmens adressiert den großen Sektor der Mehrfamilienhäuser in Deutschland, der bisher von den ansonsten boomenden Aufdach-Solaranlagen nahezu ausgeschlossen war. Diese Lücke muss geschlossen werden und wir glauben, dass PIONIERKRAFT genau die Lösung bietet, die der Markt braucht. Wir freuen uns, das Wachstum des Unternehmens zu unterstützen und sind zuversichtlich, dass wir gemeinsam den Wandel zu einer nachhaltigeren Energiezukunft für Europa beschleunigen können“, sagt Alexander Starchenko, geschäftsführender Gesellschafter von First Imagine!.

Die Finanzierung ermöglicht es dem Unternehmen außerdem, die Entwicklung der nächsten Produktgeneration PIONIERKRAFTwerk 3.0 abzuschließen, die neue Maßstäbe in puncto Leistung und Benutzerfreundlichkeit setzt. So wird das Angebot für Vermieter noch attraktiver und ebnet den Weg zur Dekarbonisierung des deutschen Wohngebäudebestands.

forward earth: ClimateTech-Start-up sichert sich 4,5 Mio. Euro Seed-Finanzierung

Das von Giuseppe Gentile, Cari Davidson und Micha Schildmann gegründete Start-up forward earth sichert sich eine 4,5 Mio. Euro Seed-Finanzierung, um das globale Wachstum, die Expansion in die USA und die Vorbereitungen für den Eintritt in den asiatischen Markt zu beschleunigen.

Die Runde wurde von Mosaic Ventures angeführt, zusätzlich beteiligten sich namhafte Angel-Investoren und bestehende Investoren wie der pan-europäische Early-Stage-Investor Speedinvest und der europäische Impact-VC Revent.

Steigende Nachfrage nach KI-gestützten Umweltmanagement-Lösungen

Vor der KI-basierten Softwarelösung von forward earth war das CO2-Management eine arbeitsintensive Aufgabe ständiger Datenerfassung und Berechnung, die aufgrund zunehmender regulatorischer Anforderungen weltweit nicht skalierbar war.

Durch die nahtlose Integration in bestehende Compliance- und Lieferkettenplattformen gewinnt die Umweltmanagement-Software von forward earth rasch an Nachfrage, da Unternehmen ihre Umweltdaten effizient mit einer einzigen Softwarelösung verwalten können. Allein in den letzten drei Monaten hat forward earth mehrere große Partner gewonnen, und es stehen weitere Vertragsabschlüsse kurz bevor.

Micha Schildmann, CEO und Mitgründer von forward earth, sagte: „Forward earth erlebt eine außergewöhnlich hohe globale Nachfrage, und wir skalieren unsere Aktivitäten rasant. Mosaic Ventures ist der ideale Partner, um unsere europäische Präsenz zu stärken und unsere Expansion in die USA zu beschleunigen, indem wir ihr umfangreiches Netzwerk auf beiden Seiten des Atlantiks nutzen. Mit dieser zusätzlichen Finanzierung sind wir bereit, globale Lieferketten rasch zu dekarbonisieren und die Einhaltung von Umweltvorschriften voranzutreiben.“

Durch die Einbettung des Umweltmanagements in die bestehende Unternehmenssoftware von Hunderttausenden von Unternehmen vereinfacht forward earth den Prozess der Datenerfassung, Berichterstattung und Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, insbesondere für Unternehmen, die durch neue Regulierungen in der EU, der UK und den USA unter Druck stehen.

Ihr Flaggschiffprodukt ermöglicht es Unternehmen, trotz einer ständig wachsenden Zahl strenger Umweltvorschriften konform zu bleiben, ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, indem sie Partnern und deren Kunden Zugang zu den modernsten Lösungen für Corporate Carbon Footprints, Product Carbon Footprints, CBAM und weitere Umwelt-KPIs bieten.

Next step: Expansion in die USA

Die Expansion von forward earth in den US-Markt ist ein wichtiger Meilenstein für das Unternehmen. Das neue Kapital und die Partnerschaft mit Mosaic werden entscheidend dazu beitragen, eine US-Niederlassung zu gründen, wo der Betrieb in den kommenden Wochen beginnen soll.

Nachdem sie sich bereits in Europa Marktanteile gesichert haben, kann forward earth dank der Unterstützung von Mosaic Ventures nun den Fokus auf die USA richten, wo Unternehmen zunehmend unter Druck stehen, ihren ökologischen Fußabdruck sowohl gegenüber Regulierungsbehörden als auch Kunden offenzulegen.

Chandar Lal von Mosaic Ventures sagte: „Wir freuen uns, forward earth auf ihrer Mission zur Dekarbonisierung globaler Lieferketten zu begleiten. Menschen allein können dieses Problem nicht in dem erforderlichen Maßstab lösen – und Micha, Cari und Giuseppe sind das erste Team, das einen wirklich KI-zentrierten Ansatz auf den Markt bringt. Mit ihrem einzigartigen Ansatz und dem bemerkenswerten frühen Momentum glauben wir, dass sie den neuen globalen Standard für Umweltmanagement schaffen werden.“

Forward earth plant auch eine Expansion nach Asien in naher Zukunft, da Unternehmen in der Region Unterstützung benötigen, um den neuen Nachhaltigkeitsanforderungen gerecht zu werden, da sich die Umweltvorschriften aufgrund eines verstärkten Fokus auf Aktivitäten in der Lieferkette verschärfen.

Berliner Proptech-Start-up Mietz sichert sich Mio.-Investment

Die 2021 von Lena Tuckermann gegründete Mietz GmbH hat sich als First Mover auf die vollständig digitalisierte Vermietungsplattform spezialisiert, die (Ver-)Mieter*innen einen rechtssicheren und automatisierten Ablauf des Mietprozesses via App ermöglicht.

Das Berliner PropTech-Start-up Mietz hat eine bedeutende Finanzierungsrunde in Millionenhöhe erfolgreich abgeschlossen. Dies unterstreicht das Vertrauen namhafter Investoren in die visionäre digitale Plattform, die den Mietprozess revolutioniert. Mit diesem Kapital plant Mietz, seinen deutschlandweiten Rollout zu beschleunigen und gleichzeitig das Tech- und Vertriebsteam erheblich auszubauen.

Pioniere der digitalen Vermietung

Seit seiner Gründung im Mai 2021 hat Mietz den Anspruch, den traditionellen Vermietungsprozess von Grund auf neu zu gestalten. Die Plattform integriert modernste KI-Technologien, die es Vermieter*innen, Verwalter*innen und Makler*innen ermöglichen, den gesamten Prozess von der leeren Wohnung bis zur digitalen, rechtssicheren Unterzeichnung des Mietvertrags auf einer einzigen Plattform effizient abzuwickeln. Bereits im letzten Jahr hat das Start-up innovative Features eingeführt, die die Vermietung auf ein völlig neues Niveau heben.

„Mit Mietz haben wir eine Lösung geschaffen, die den Mietprozess für alle Beteiligten einfacher, sicherer und vor allem effizienter macht. Unser Ziel ist es, den Markt nachhaltig zu verändern und digitale Standards zu setzen, die weit über die bisherigen Möglichkeiten hinausgehen,“ erklärt Lena Tuckermann, Gründerin und CEO von Mietz.

Erfolgreicher Markteintritt und starkes Wachstumspotenzial

Mietz ist bereits in Berlin etabliert und konnte kürzlich einen bedeutenden Meilenstein erreichen, indem es weitere namhafte Bestandshalter gewinnen konnte, unter anderem 6.000 Einheiten, die nun ebenfalls exklusiv über Mietz vermietet werden.

Die jüngste Finanzierungsrunde ermöglicht es dem Start-up nun, in alle großen deutschen Städte zu expandieren und seine Reichweite erheblich zu vergrößern. Die beeindruckende Entwicklung von Mietz hat sowohl bestehende als auch neue Investoren überzeugt. Zu den Beteiligten zählen Angel Invest, Mario Götze und NCA, die bereits in früheren Runden investiert haben, sowie Clearance Capital aus UK, die zu den neuen Investoren gehören. Jay Lakhani, Partner bei Clearance Capital, kommentiert: „Wir sehen in Mietz das Potenzial, die Art und Weise, wie Wohnungen in Deutschland vermietet werden, grundlegend zu verändern.“ Auch die bestehenden Investoren teilen diese Überzeugung. „Wir haben in Mietz investiert, weil wir von Anfang an überzeugt davon waren, dass genau dieses Team in der Lage ist, den Vermietungsprozess zu modernisieren und für alle beteiligten Parteien zu vereinfachen,“ so Christoph Schepan von NCA.

Nutzer*innenfreundlichkeit und Innovation im Fokus

Für Wohnungssuchende bietet die Mietz App ein innovatives Erlebnis. Durch die Möglichkeit, ein individuelles Profil zu erstellen und detaillierte Suchkriterien festzulegen, werden den Nutzer*innen passende Wohnungen vorgeschlagen, die sie wie in einer Dating-App durch „Swipen“ bewerten können. Bei einem Match zwischen den Kriterien des/der Vermietenden und des/der Mietinteressent*in wird der Kontakt hergestellt, und der digitale Mietvertrag kann direkt über die App abgeschlossen werden. Bereits über 40.000 Nutzerinnen und Nutzer profitieren laut Mietz von diesem innovativen Ansatz bei der Wohnungssuche.

Inveox: Münchner HealthTech-Start-up auf Investor*innensuche

Das 2017 gegründete HealthTech Inveox GmbH ist auf der Suche nach einem/einer Investor*in. Grund dafür ist eine finanzielle Krise, die durch eine überraschend ausgebliebene Finanzierung aus dem Gesellschafterkreis verursacht wurde.

Die unausweichliche Folge war dann ein Insolvenzantrag. Das Münchener Amtsgericht gab dem Antrag statt und bestellte Rechtsanwalt Marc-André Kuhne von der Kanzlei dkr kuhne dr. raith zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Gemeinsam mit seinem Team verschaffte sich RA Kuhne einen Überblick über die Lage im Unternehmen und leitete in Kooperation mit dem M&A-Beratungsunternehmen Falkensteg rasch einen strukturierten Investorenprozess ein. Ziel ist es dabei die fortschrittliche Technologie des Unternehmens und möglichst viele der 20 Arbeitsplätze zu erhalten. „Wir finden hier ein hoch motiviertes, kompetentes Team vor, das für das Produkt brennt“, stellt RA Dr. Hermann Raith fest.

Krebsdiagnostik deutlich verbessern

Inveox hat seit seiner Gründung im Jahr 2017 an der Vision gearbeitet, die Bearbeitung von Gewebeproben, insbesondere für die Krebsdiagnostik, durch innovative Technologie zu verbessern. Die eigens entwickelte sogenannte „invorder“-Software digitalisiert den Probenversand und den Probeneingang im Labor, während das smarte Probenbehälter-System und die sampleX Maschine den Prozess sicherer, schneller und weniger fehleranfällig gestalten.

Im Kern geht es darum, die Bearbeitung von entnommenen Gewebeproben zu automatisieren, zu digitalisieren und eine KI-gestützte Diagnostik zu ermöglichen. Bisher wurden in den Laboren viele Schritte manuell vorgenommen und waren somit vergleichsweise langsam und enorm fehleranfällig. In einem ersten Schritt wurde eine proprietäre Software konzipiert, um den Prozess von der Probenentnahme über Diagnose bis zur Weiterleitung an den/ie behandelnde(n) Arzt/Ärztin mit dem Patient*innen weitgehend zu digitalisieren. Es folgten die Entwicklung eines smarten Proben-Behälters sowie eines automatischen Probenverarbeitungssystems für den Einsatz in Laboren.

Zahlreiche Prämierungen für Innovation

An der Entwicklung dieses innovativen Konzeptes waren und sind ein Viertel der 430 histopathologischen Labore in Deutschland beteiligt, die Untersuchungen von Gewebeproben vornehmen. Das Gerät befindet sich in der Installation und Inbetriebnahme in einer etablierten Privatklinik. Bis zur endgültigen Marktreife sind aber noch weitere Investitionen erforderlich. Inveox wurde 2018 von Forbes als Start-up des Jahres ausgezeichnet, war 2019 Finalist im Deutschen Innovationspreis und würde 2020 vom Wirtschaftsministerium als Digitales Startup des Jahres geehrt. „Die Technologie von Inveox ist hoch innovativ und der Bedarf für eine Digitalisierung der Prozesse der pathologischen Labore ist ein Markt zweifelsohne vorhanden. Von daher bin ich optimistisch, dass wir eine langfristige und stabile Fortführungslösung für dieses sehr spannende Unternehmen finden werden“, erklärt RA Kuhne, vorläufiger Insolvenzverwalter von der Kanzlei Kanzlei dkr kuhne dr. raith aus München. Der strukturierte M&A-Prozess liegt in den Händen der M&A-Experten von Falkensteg unter der Leitung von Jonas Eckhardt.

Gründer des Unternehmens Inveox sind Maria und Dominik Sievert. Aktuell sind 20 Mitarbeitende beschäftigt. Inveox verfügt über drei Tochtergesellschaften in Deutschland, Polen und USA. „Unsere Technologie hat sich bewährt, und wir sehen ein starkes Kundeninteresse in einem Markt, der dringend nach Digitalisierung und Effizienzsteigerung verlangt. Wir haben bereits bewiesen, dass unser System funktioniert“, erklärt Dominik Sievert.

Mitgründerin Maria Sievert fügt an: „Unsere Mission ist es, die Krebsdiagnostik sicherer und schneller zu machen. Der dringende Bedarf an Digitalisierung und Automatisierung in der Pathologie ist unübersehbar.“

Dr. Helmut Schöneberger, CEO der UnternehmerTUM und Vorstand im Deutschen Startup Verband, der die Gründer seit ihren Anfängen im Manage&More Programm begleitet hat, zeigt sich optimistisch für eine Lösung: „Maria und Dominik Sievert gehören zu den innovativsten Köpfen im Health Tech Bereich. Inveox steht für exzellente Technologie, visionären Unternehmergeist und ein außergewöhnliches Team. Ich bin überzeugt, dass sie mit dem richtigen Investor eine nachhaltige und erfolgreiche Zukunft gestalten werden.“

Heilbronn Slush'D am 24. Oktober 2024

Renommierte Speaker*innen, Top-Start-ups, Pitch-Competitions, Fireside-Chats, Party und mehr als 1000 Teilnehmende. Das internationale Start-up Festival Heilbronn Slush'D kommt am 24. Oktober 2024 zum dritten Mal nach Heilbronn. Das erwartet dich vor Ort:

Die Slush zählt zu den größten Festivals für innovative Start-ups, zukunftsorientierte Investor*innen und Unternehmer*innen, führende Institute sowie die nächste Generation von Gründer*innen. Die Heilbronn Slush'D ist Deutschlands einziger offizieller Slush-Ableger.

Das Speaker-Lineup ist hochkarätig. So wird Bestseller-Autor, LSE-Professor und Management-Vordenker Christian Busch über die Bedeutung von Serendipität in der Wirtschaft und sein neues Buch “Erfolgsfaktor Zufall” sprechen.

Einen Einblick in die Geschehnisse im Venture Capital-Markt wird Magnus Grimeland geben. Er ist Gründer von Antler, dem mit mehr als 1000 Start-up-Investments aktivsten Seed-Stage Investor, der an mehr als 30 Standorten weltweit vertreten ist.

Dr. Larisa Leitner ist Mitgründerin von Empion, einem Start-up, das sich auf KI-basiertes Headhunting spezialisiert hat. Erst kürzlich veröffentlichte sie eine Studie mit 400 Mittelständlern im Harvard Business Manager, die unterstreicht, wie wichtig der Cultural Match für den Erfolg des Recruiting und des Unternehmens als Ganzes ist.

Ebenfalls dabei ist Kathrina Meisl, die bei secunet Kunden- und strategische Projekte leitet und zu deren Kunden sämtliche Bundesministerien, mehr als 20 DAX-Konzerne sowie weitere nationale und internationale Organisationen zählen.

Ebenfalls als Speaker mit dabei: Elias Schneider, Gründer von Codesphere, der sein Informatikstudium mit 15 begann, mit 19 bei Google arbeitete und dessen Cloud-Plattform heute den Softwareentwicklungsprozess optimiert sowie Christian Schmierer, der Mitgründer des Baden-Württembergischen Raumfahrt-Start-ups HyImpulse, das kürzlich den ersten deutschen, privat finanzierten Raketenstart erfolgreich durchgeführt und eine Förderung von 5 Millionen Pfund von der UK Space Agency erhalten hat.

Altas Metrics: 12, 2 Mio. Euro für vereinfachte ESG-Berichterstattung

Das 2021 in Berlin gegründete Atlas Metrics vereinfacht die ESG-Berichterstattung und automatisiert die Einhaltung von Vorschriften. Die Euro Serie-A-Finanzierungsrunde wid von MMC Ventures mit Beteiligung der bestehenden Investoren Cherry, b2venture und Redstone angeführt.

Atlas Metrics bietet eine All-in-One-Plattform für ESG-Compliance und Sustainability Performance Management. Durch Automatisierung, künstliche Intelligenz, sicheren Datenaustausch und fortschrittliche Analysen macht es die B2B-Plattform für jedes Unternehmen einfach, seine Auswirkungen zu messen und zu kommunizieren.

Der Zugang zu Daten über "non-financial impacts" ist von entscheidender Bedeutung, um die immer strengeren Vorschriften zu erfüllen, die wichtigsten Werttreiber des Unternehmens zu schützen und mit Transparenz gegenüber allen Interessengruppen und der Umwelt zu arbeiten. In der EU nimmt der regulatorische Druck rasch zu. Bis 2025 müssen mehr als 62.500 Unternehmen strenge jährliche Anforderungen erfüllen. Mit dem frischen Kapital wird Atlas Metrics sein Team weiter stärken, in neue Märkte expandieren und sein ESG-Compliance- und Performance-Management-Angebot weiterentwickeln.

„Für alle Unternehmen in allen Branchen sind ESG-Berichterstattung und Compliance ein notwendiger Bestandteil der Geschäftstätigkeit geworden“, sagt Wladimir Nikoluk, Gründer und CEO von Atlas Metrics. „Aber es ist kostspielig und risikoreich, dies zu verwalten. Diese Finanzierung wird es uns ermöglichen, unser Produktangebot zu erweitern, nicht nur um die Einhaltung von ESG-Richtlinien zu vereinfachen, sondern auch um Nachhaltigkeitsdaten in einen Wettbewerbsvorteil zu verwandeln.“

„Der Erfolg von Atlas zeugt von ihrem Engagement, ein Unternehmen aufzubauen, bei dem die Technologie und nicht die Beratung im Vordergrund steht. In den letzten drei Jahren hat Atlas Innovationen in den Bereichen Datentransfer und -aggregation innerhalb und zwischen Organisationen, modulare Softwarearchitektur und ausgefeilte End-to-End-Benutzerflüsse entwickelt. Wir sind stolz darauf, sie vom ersten Tag an unterstützt zu haben“, sagt Filip Dames, Founding Partner bei Cherry Ventures.

Oliver Richards, Partner bei MMC Ventures, fügte hinzu: „Atlas Metrics steht an der Spitze eines kritischen Wandels, der durch regulatorischen Rückenwind beschleunigt wird, hin zu mehr Transparenz und Verantwortlichkeit in den Geschäftspraktiken. Wir sind sehr beeindruckt von ihrer umfassenden Plattform, die nicht nur die Einhaltung von ESG-Richtlinien vereinfacht, sondern auch wertvolle Daten und Analysen bietet, die es Unternehmen ermöglichen, fundierte strategische Entscheidungen zu treffen. Wir freuen uns sehr, ihre Mission und ihren Wachstumskurs zu unterstützen.“

„Atlas Metrics zeichnet sich durch eine Lösung aus, die über das reine Reporting hinausgeht und auf dem Weg ist, ein wichtiger Akteur im Bereich der Dateninfrastruktur zu werden. Wir sind begeistert von den Fortschritten des Unternehmens und von seiner Mission, einen großen Pain Point bei der Anpassung von Organisationen weltweit an neue ESG-Vorschriften und Compliance-Standards zu adressieren“, so Jan-Hendrik Bürk, Partner bei b2venture.

CPTx: Münchner BioTech-Start-up sichert sich 29 Mio.-USD-Investment

Das 2021 gegründete CPTx, eine Ausgründung der TU München, arbeitet an neuen Technologien im Bereich der DNA-Nanofabrikation, die die Behandlung komplexer Erkrankungen erleichtern könnten.

CPTx (kurz für Composite Programmable Therapeutics) wurde 2021 als Spin-off der Technischen Universität München von Prof. Dr. Hendrik Dietz, Dr. Christian Sigl und Prof. Dr. Ralf Wagner gegründet. Das BioTech-Unternehmen entwickelt eine neuartige Plattformtechnologie, die die sogenannte DNA-Nanofabrikation (eine innovative Technik der Nanotechnologie) mit synthetischer Biologie zusammenbringt, um maßgeschneiderte Objekte in skalierbarer Menge zu schaffen, die verschiedene Funktionen in der Wirkstoffentwicklung übernehmen können. Bei diesem Verfahren wird zunächst ein Zielobjekt entworfen und seine 3D-Form und Funktionalität in DNA-Stränge kodiert, die dann chemisch oder biotechnologisch hergestellt und durch Temperaturanlagerung zusammengesetzt werden. In Kombination mit zusätzlichen Funktionen eröffnet die CPTx-Plattform vielversprechende neue Möglichkeiten zur Entwicklung antiviraler Therapeutika sowie im Bereich Gentransfer und Impfstoffe.

Ein Anwendungsbeispiel für die Technologie von CPTx ist die Entwicklung von Therapeutika zur Behandlung von Viruserkrankungen. Eine Möglichkeit der Medikation dabei ist, die Viren im Körper des Patienten durch Verkapselung zu neutralisieren. Das Problem: Die Verkapselung ganzer Viren erfordert die Konstruktion großer, massiver, makromolekularer Hüllen, was in der Nanotechnologie bislang eine Herausforderung darstellt. CPTx ist es mithilfe seiner Technologie gelungen, aus eigens kodierten DNA-Strängen funktionsfähige Wirkstoffprototypen zu entwickeln, die die Replikation von Viren erfolgreich stoppen können. Die eingekapselten Viren können dann von den Makrophagen des Immunsystems eliminiert werden.

Angeführt wird die Finanzierungsrunde im Gesamtvolumen von rund 29 Mio. USD von Blueyard Capital und SPRIND. Neben Bayern Kapital haben zudem die Marius Nacht Group, Andrej Henkler sowie mehrere branchenerfahrene Business Angels, darunter Stefan Oschmann (ehemaliger CEO der Merck KGaA), in CPTx investiert. Die finanziellen Mittel will CPTx in die Weiterentwicklung seiner antiviralen Plattformtechnologie und in den Ausbau des Teams investieren. „Wir freuen uns sehr, dass ein Konsortium branchenerfahrener Investoren das immense Potenzial unserer Plattformtechnologie erkannt hat“, sagt Hendrik Dietz, CEO und Gründer von CPTx. „Dadurch sind wir in der Lage, die präklinische Entwicklungsphase abzuschließen und weitere Anwendungsfelder zu erschließen.“

„Angesichts der Erfahrungen mit der COVID-Pandemie, aber auch aus den jährlichen Grippewellen wissen wir, wie wichtig Möglichkeiten zur Behandlung von Viruserkrankungen sind“, sagt Monika Steger, Geschäftsführerin von Bayern Kapital. „Hinter CPTx steckt jahrelange, intensive Forschungsarbeit, die teilweise neue Möglichkeiten wie die Nutzung von DNA-Nanofabrikation in skalierbarem, kosteneffizientem Maßstab erst möglich gemacht haben. Das akademische und unternehmerische Know-how im Team ist immens und die aktuelle Finanzierung ein weiteres Beispiel dafür, wie Bayern Kapital innovative Ausgründungsvorhaben aus bayerischen Universitäten basierend auf herausragenden Technologien bereits in frühen Phasen begleitet. Wir sehen großes Potenzial bei CPTx, ein führendes Unternehmen im Bereich Nanotechnologie zu werden.“

kenbi: HealthTech-Start-up übernimmt insolvente Wettbewerber

Das 2019 von Katrin Alberding, Clemens Raemy und Bruno Pires gegründete Start-up kenbi kenbi hat zum 1. September 2024 die Liebeskind Care plus GmbH und die Liebeskind Care Iserlohn GmbH aus der Insolvenz übernommen. Mit dieser Übernahme sichert kenbi die Arbeitsplätze von insgesamt 100 Mitarbeitenden, übernimmt 700 Kund*innen und baut seine Position als Deutschlands führendes Pflegedienstunternehmen weiter aus.

Kenbi ist ein auf ambulante Pflege ausgerichtetes HealthTech-Unternehmen mit Sitz in Berlin. Mit der Vision, eine Welt zu schaffen, in der jede(r) gut versorgt ist, baut kenbi das erste digitale Ökosystem um seine Pflegestandorte und das breitere Pflegenetzwerk herum auf. Seit der Gründung hat kenbi über 60 Millionen Euro an Kapital eingeworben, beschäftigt heute mehr als 1000 Mitarbeitende, versorgt über 4700 Patient*innen und ist damit ein führendes deutsches Unternehmen im Bereich der häuslichen Pflege, das sich durch den Einsatz moderner selbstentwickelter Technologien auszeichnet. Der Fokus liegt auf der Schaffung eines nachhaltigen Pflegesystems, das sowohl die Bedürfnisse der Pflegekräfte als auch der zu pflegenden Personen in den Mittelpunkt stellt.

In einem herausfordernden Umfeld, in dem viele Pflegedienste mit steigenden Lohnkosten und stagnierenden Preisen zu kämpfen haben, sieht kenbi in ihrer eigenen Technologie einen entscheidenden Hebel, um die Standorte schnell zu stabilisieren und nachhaltig zu entwickeln. Dank der selbst entwickelten technischen Lösungen, wie dem „Hub Copilot“, ein Tool, das die Pflegedienstleitung in täglichen Aufgaben unterstützt, und „Sabine“, einer Erweiterung von Hub Copilot, die strategische Empfehlungen und Einblicke bietet, ist kenbi in der Lage, die Effizienz der Pflegeprozesse erheblich zu steigern und gleichzeitig die Qualität der Betreuung langfristig zu sichern.

Die Technologie ermöglicht es, betriebliche Abläufe zu automatisieren, die Ressourcen optimal einzusetzen und somit sowohl die Pflegequalität als auch die Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu erhöhen. Clemens Raemy, Co-CEO & Co-Founder der kenbi: “Unsere technologische Basis gibt uns das Vertrauen, die übernommenen Standorte nicht nur erfolgreich in die Zukunft zu führen, sondern auch als Vorreiter in der digitalen Pflege neue Maßstäbe zu setzen.”

Darüber hinaus teilt kenbi mit, dass die bestehenden Investoren das Unternehmen mit zusätzlichem Kapital ausgestattet haben, um weitere Akquisitionen zu finanzieren und die Position als Deutschlands führendes Pflegedienstunternehmen weiter auszubauen. Katrin Alberding, Co-CEO & Co-Founder von kenbi: “Unser Ziel ist es, die Pflegebranche durch technologische Innovationen grundlegend zu verändern und eine sichere, effiziente und menschliche Pflege für alle zu gewährleisten.”

Gründer*in der Woche: wasserundoel

Wie Dr. Janine (Nine) T. Bohlmann und Conrad Glitza mit ihrem 2022 gegründeten Naturkosmetiklabel wasserundoel das Thema Skincare im E-Commerce erfolgreich individualisieren.

An einem sonnigen Frühlingstag im Jahr 2022 erschien ein junger Mann namens Conrad in der seit 2018 bestehende Berliner Crememanufactur von Nine, wie er sie heute nennt. Während Conrad sie für fast eine Stunde lang mit Fragen zur Kosmetikherstellung für ein ganz anderes Projekt löcherte, fiel ihm auf, dass binnen kurzer Zeit mehrere Kundinnen und Kunden vorbeikamen, um zu erzählen, wie glücklich sie mit Nines Produkten sind. “Sie springen zu kurz”, meinte Conrad am Ende ihres Gesprächs. “Genau diese Beratung mit genau diesen Produkten — das ist doch das, wonach alle suchen! Sie müssen das online anbieten!” Janines Antwort darauf war zunächst sehr ernüchternd: “Davon habe ich keine Ahnung.” “Darum machen Sie sich keine Sorgen! Sie sind das WAS und ich bin das WIE”, erwiderte Conrad.

Long story short: Anderthalb Wochen später wurde der Beschluss zur Gründung von wasserundoel gefasst — den beiden Stoffen, die in der Natur nicht zusammen sein können und doch gleichzeitig die Basis für eine hervorragende Creme bilden.

Den Kund*innen die beste Pflege zu geben, die sie verdienen – individuell abgestimmt und mit persönlicher Beratung: Das zu ermöglichen, ist die Mission von Conrad und Nine. Über ein in buchstäblich hunderten von Einzelberatungen – persönlich, am Telefon und per E-Mail – entwickeltes Hautanalysetool bekommen sowohl weibliche als auch männliche Kundschaft maßgeschneiderte, natürliche Kosmetik vorgeschlagen, die ihre Hautbedürfnisse erfüllt, ohne dass sie sich selbst im Dickicht des unüberschaubaren Skincare-Markts zurecht finden müssen.

Mit einer Bestellung hört die Begleitung aber nicht auf: Bei Problemen mit der eigenen Haut oder der Anwendung eines Produktes sind die beiden jederzeit für ihre Kund*innen erreichbar. Damit bringt wasserundoel die individuelle Beratung wie in einer familiären Drogerie nun auch in die Online-Welt, in der der eindimensionale Verkauf ohne Käufer*in-Verkäufe*in-Interaktion vorherrscht. Begeisterte Feedbacks geben den beiden recht, so schreibt zum Beispiel Kathrin: „[...] Ich habe zuerst eine ,Diagnose‘ von wasserundoel erstellen lassen und habe die Produkte nach der Empfehlung gekauft. [...]. Meine Haut ist kompliziert, da ich Neurodermitikerin und schon 56 Jahre jung bin.... Mein Hautbild ist im Moment so toll, wie schon seit Jahren nicht mehr. Ich werde nie mehr rumexperimentieren. Ich kann diese Creme also guten Gewissens weiterempfehlen.“

Übrigens: Die Hautpflegeprodukte von wasserundoel sind so rein, dass man sie bedenkenlos essen könnte.

Am Anfang stand also der Zufall. Der ersten Idee folgten dann „ganz klassisch“ die Phasen Design Thinking – Projektmanagement – E-Commerce-Aufbau – Unternehmensentwicklung. Neben einem IBB-Kredit konnte die Umsetzung dank Erbschaft und erfolgreicher vorheriger Berufstätigkeit aus Eigenmitteln finanziert werden – sicher auch ein Glücksfall, den man nicht erzwingen oder voraussetzen kann.

Bei den beiden Gründer*innen handelt es sich um die promovierte Verfahrensingenieurin und seit den 1980ern leidenschaftliche Kosmetikexpertin Dr. Janine („Nine“) T. Bohlmann, die feinste Naturkosmetik nach eigenen, korneotherapeutischen Rezepturen herstellt sowie den von Innovation und Markenaufbau begeisterte Kommunikationswissenschaftler Conrad Glitza. Die beiden unterscheiden sich deutlich sowohl in ihrer beruflichen Herkunft, von der Persönlichkeitsstruktur her – Nine ist eher das stetige, bisweilen etwas zähe, aber immer stabile Öl, Conrad hingegen das fluide, quirlige Wasser ;-) und nicht zuletzt im Alter. Daraus folgte manch zähes Ringen um die passende Strategie, nicht immer leicht, aber immer fruchtbar und intensiv und sicher erfolgreicher, als wenn alle „dieselbe Suppe kochen“ und es kein Korrektiv von außen gibt.

Anstelle der bekannten Tipps, wie man „richtig gründet“, möchten Conrad und Nine lieber einige Fallen nennen, in die man nicht tappen sollte:

1. Kein totes Pferd reiten. Auch bei bester Planung: Nicht jeder Weg funktioniert. Dann gilt es, eingeschlagene Pfade zu beenden und umzukehren, auch wenn es weh tut (man hat ja schon so viel Arbeit investiert ...), denn der tote Gaul erreicht das Ziel nie!

2. Der Start-up-Friedhof ist voll von guten Ideen: Aus der Idee wird mittels gutem Innovationsmanagement etwas „Greifbares“ – aber dann bekommt man es nicht über das „Death Valley“ gehievt. Wichtig ist nun harte Arbeit – oft zäh, selten sexy, aber ohne sie wird aus einer Idee kein Unternehmen, und sei die Idee noch so gut gewesen.

3. Ein Angebot ist gut für den, der es macht: Kaum hat man eine gewisse Sichtbarkeit erreicht, kommen zahlreiche Leute, die etwas Gutes für das junge Unternehmen tun wollen: Akquise von Fördergeldern, einen verbesserten Webauftritt, der die Kund*innenzahl sofort in die Höhe treibt, einen Insider-Zugang zu Verkaufsplattformen etc. pp. Was diese Menschen wirklich wollen, ist Geld zu verdienen – das ist legitim, muss sich aber nicht mit den eigenen Interessen decken bzw. tut es eigentlich nie.

become.1: HR-Tech-Start-up sichert sich 3,3 Mio. Euro Seed-Finanzierung

Das Heidelberger Start-up become.1 wurde 2019 von Friedrich Villhauer und David Wambsganss gegründet und ist eine All-in-One-Plattform für Mitarbeitenden-Benefits.

In Zeiten zunehmenden Fachkräftemangels wird es für Unternehmen immer wichtiger, Mitarbeitende zu binden und neue Talente zu gewinnen. Obwohl Mitarbeitenden-Benefits dabei unterstützen sollen, verfehlen sie oft ihr Ziel: Weniger als die Hälfte der Arbeitnehmenden in Deutschland nutzt die angebotenen Benefits regelmäßig. Ein Hauptgrund dafür ist, dass die Benefits häufig nicht ausreichend auf die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden zugeschnitten sind. Um diesen gerecht zu werden, müssen Unternehmen unterschiedliche Benefits anbieten und verwalten – das ist jedoch mit erheblichem bürokratischen Aufwand und komplexen steuer- sowie sozialversicherungsrechtlichen Regelungen verbunden.

Genau hier setzt become.1 an: „Mit unserer digitalen All-in-One-Plattform für Mitarbeiter-Benefits, die minimalen Aufwand für Arbeitgebende und maximale Flexibilität für Arbeitnehmende bietet, helfen wir Unternehmen dabei, ihre Position gegenüber Mitarbeitenden und Talenten zu stärken“, sagt Friedrich Villhauer, Co-CEO von become.1.

„Wir sorgen dafür, dass Mitarbeitenden-Benefits in doppelter Hinsicht Benefits werden – für Arbeitgebende und ihre Mitarbeitenden. Schon heute zeigen gesteigerte Nutzungsraten unserer Angebote von bis zu über 90 Prozent, dass become.1 einen echten Beitrag zur Mitarbeitenden-Bindung leisten kann“, ergänzt Co-CEO David Wambsganss.

Seit der Gründung 2019 konnte das Start-up nach eigenen Angaben bereits mehrere hundert Kund*innen von sich überzeugen, darunter namhafte Unternehmen wie Hypoport, Stadler Rail, Knuspr, Diconium und Eurofins Genomics. Der Bedarf für eine Lösung wie die von become.1 ist groß, denn die Anforderungen an Corporate Benefits steigen: Mitarbeitende erwarten, dass das Angebot nicht nur vielfältig, sondern auch leicht zugänglich und an ihre persönliche Lebenssituation anpassbar ist. Mit einem vom Arbeitgebenden bereitgestellten monatlichen Budget können sie über become.1 selbst flexibel entscheiden, wie sie ihre Benefits nutzen möchten – ob für die ÖPNV-Monatskarte, das Mittagessen, Sportkurse, private Internetkosten oder KiTa-Gebühren.

Unternehmen wählen über die digitale All-in-One-Plattform aus, welche Benefits sie ihren Mitarbeitenden zur Verfügung stellen. Diese lassen sich einfach, steuerkonform und rechtssicher verwalten sowie nahtlos in bestehende HRM-Systeme (Human Ressource Management) und Lohnabrechnungsprogramme integrieren. So werden Verwaltungsprozesse minimiert, während Unternehmen und Mitarbeitende mehr Flexibilität erhalten. Die Plattform richtet sich an deutsche Unternehmen, bietet jedoch auch Angebote für ihre Mitarbeitenden im europäischen Ausland an. Dazu gehören bereits Österreich, die Schweiz, die Niederlande, Spanien, UK und Luxemburg.

Das frische Kapital kommt vom Lead-Investor D11Z. Ventures, Haufe Group Ventures, dem Start-up BW Innovation Fonds, der von der MBG Baden-Württemberg gemanagt wird, dem High-Tech Gründerfonds (HTGF) sowie von namhaften Business Angels, u.a. Matthias Allmendinger (Taxdoo), Sebastian Koch (ehemals KPMG) und Maru Winnacker (Urania Ventures). Der HTGF und weitere Business Angels waren bereits 2022 an der Pre-Seed-Runde beteiligt, in der u. a. auch Thomas Otter (Acadian Ventures) und Michal Jarocki (ehemals Commerzbank) investierten. Jetzt gewinnt das Start-up mit Haufe Group Ventures zusätzlich einen neuen strategischen Partner. Die Seed-Runde soll den Ausbau des Produktportfolios und die weitere Internationalisierung vorantreiben.

„Die Plattform von become.1 setzt neue Maßstäbe im Management von Mitarbeiter-Benefits. Durch die flexible Lösung wird der Aufwand für Arbeitgeber und -nehmer auf ein Minimum reduziert. Die Kombination aus Nutzerfreundlichkeit und 100-prozentiger Steuerkonformität hat uns als Investor überzeugt“, sagt Jan Ludwig, Investment Manager des Lead-Investors D11Z.Ventures.

Studie: Gute Stimmung für das Weihnachtsgeschäft 2024

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Drei Viertel der befragten Händler*innen in Deutschland gehen von einer Umsatzsteigerung aus; knapp ein Viertel der Konsument*innen plant, in diesem Jahr mehr Geld für Weihnachtsgeschenke auszugeben.

Fiverr International Ltd. (NYSE: FVRR) veröffentlicht die Ergebnisse einer Umfrage, die Ende Juli in Deutschland unter mehr als 500 Unternehmensinhaber*innen und Führungskräften aus dem Handel und E-Commerce sowie mehr als 500 Konsument*innen durchgeführt wurde.

Das Weihnachtsgeschäft ist für den Handel und E-Commerce die wichtigste Phase des Geschäftsjahres. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass Unternehmer*innen dem vierten Quartal positiv entgegenblicken: Drei Viertel (75 %*) rechnen mit einem Umsatzanstieg. Dabei sind 28 % der Ansicht, dass der Umsatz im Vergleich zum Weihnachtsgeschäft 2023 sogar deutlich steigen wird. Im Durchschnitt erwarten die Befragten, dass 22 % des Weihnachtsumsatzes an den Tagen wie Black Friday, Prime Day oder Cyber Monday gemacht wird. Knapp jeder Fünfte (19 %) geht sogar davon aus, dass an diesen Tagen 25 % bis 40 % des Umsatzes generiert werden.

Immer höhere Rabatte für Kund*innen

Schließlich setzen Händler*innen inzwischen auch hierzulande stark auf die Promotions- und Aktionstage aus den USA. So wollen neun von zehn (90 %) Befragten sogar höhere Rabatte geben als im letzten Jahr. Im Durchschnitt planen die Umfrageteilnehmer*innen Vergünstigungen von 27 % – im Jahr 20232 lag der Durschnittsrabatt bei 23 % und 20223 noch bei 21 %. Jeder fünfte Befragte (20 %) beabsichtigt, den Käufer*innen 10 bis 20 Prozent Nachlass zu geben und 28 % planen Rabatte von 21 bis 24 Prozent. Ermäßigungen von 25 bis zu 40 Prozent will laut Umfrage sogar mehr als jeder Vierte (29 %) gewähren – letztes Jahr war es knapp jeder Fünfte (19 %) und im Jahr 2022 nur einer von zehn (10 %).

Händler*innen setzen auf KI im Marketing

Die große Mehrheit der Umfrageteilnehme*innen (81 %) hat KI bereits im Unternehmen implementiert. Um Prozesse zu optimieren und die Umsätze zu steigern setzen sie die Technologie vor allem für Chatbots und Personalisierung (jeweils 31 %) sowie Datenanalyse (29 %), Preisoptimierung (28 %) und Marketingkampagnen (27 %) ein. Fast die Hälfte der Befragten (45 %) investiert in der Weihnachtssaison in Tools wie ChatGPT und möchte KI in die gesamte Customer Journey einbetten (44 %).

Für das Weihnachtsgeschäft fahren Einzelhandel- und E-Commerce-Unternehmen ihre Marketingaktivitäten hoch. Die Top 3 Bereiche, in die die befragten Unternehmen am stärksten investieren, sind:

  • Werbung in sozialen Medien wie Facebook, Instagram und TikTok (35 %)
  • Targeted Advertising unter Verwendung von Verbraucherdaten (34 %)
  • E-Mail-Marketing (34 %)

Herausforderungen in der Weihnachtssaison

Trotz des positiven Ausblicks auf das umsatzstarke vierte Quartal sehen Unternehmer*innen und Führungskräfte im Handel und E-Commerce aktuell einige Hürden, die es zu überwinden gilt. Insbesondere die Konkurrenz von größeren E-Commerce Marken wie Amazon oder Etsy (51 %) macht ihnen zu schaffen. Herausforderungen sehen jeweils 43 % hinsichtlich Unterbrechungen der Lieferkette oder Engpässen bei den Beständen sowie bei möglichen Auswirkungen der Inflation auf den Umsatz. Im Vergleich zum Vorjahr steigt zur Hochsaison 2024 die Sorge um fehlendes Personal um 8 %. Vier von zehn Händler*innen (40 %) befürchten, dass der Personal- und Fachkräftemangel das Weihnachtsgeschäft belastet. Hier setzen die Unternehmer*innen zunehmend auf flexible Lösungen. Fast die Hälfte der Befragten (44 %) arbeitet bereits mit Freiberufler*innen zusammen bzw. plant dies im vierten Quartal.

Konsument*innen sind bereit

Der Optimismus im Handel scheint berechtigt. Immerhin plant fast ein Viertel (24 %) der befragten Konsument*innen mehr Geld für Weihnachtsgeschenke auszugeben und fast die Hälfte (48 %) genauso viel wie im letzten Jahr. Gesucht wird zwar überwiegend auf Google (55 %), aber knapp die Hälfte der Kund*innen (49 %) besucht auch den stationären Handel.

Eine zunehmende Rolle spielt KI auch bei den Konsument*innen. So nutzt bereits über ein Drittel (37 %) KI-Tools für ihr Weihnachtsshopping, um

  • den besten Preis für ein Produkt zu finden (15 %),
  • sich über Produkte zu informieren (13 %),
  • Geschenkideen zu finden (13 %),
  • selbst Weihnachtsgeschenke zu kreieren (10 %).

Dass sich eine frühzeitige Planung des Weihnachtsgeschäfts seitens der Händler*innen auszahlt, bestätigt die Umfrage. Immerhin will fast jeder Fünfte (18 %) seine Weihnachtsgeschenke bereits im Sommerschlussverkauf erwerben. Allerdings plant über die Hälfte (54 %) das Weihnachtsshopping im Oktober/November und knapp ein Drittel (32 %) nutzt spezielle Rabatte im Zuge von Black Friday. Bei der Geschenkewahl achten Kund*innen generell besonders auf gute Angebote (45 %), die Qualität der Produkte (39 %) sowie den kostenlosen Versand (29 %).

Über die Umfrage

Im Auftrag von Fiverr hat das unabhängige Marktforschungsunternehmen Censuswide die Befragung unter 2.508 KMU-Inhaber*innen und Führungskräften (ab 18 Jahren) im Einzelhandel oder E-Commerce (mit Ausnahme von Einzelunternehmer*innen) und 2.539 Konsument:innen im Zeitraum vom 25.07.2024 bis 05.08.2023 in Deutschland, Großbritannien, den USA, Frankreich und Australien durchgeführt. 504 Unternehmensinhaber*innen und Führungskräfte sowie 503 Konsument*innen stammen aus Deutschland. Censuswide hält sich an die ESOMAR-Grundlagen und beschäftigt Mitglieder der Market Research Society und ist Mitglied des British Polling Council.