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Gründer der Woche: PocketDefi - Lebensretter im Miniformat
Gründer der Woche 43/17
PocketDefi ist ein Defibrillator im Kleinstformat, der überall mitgeführt werden kann und stets einsatzbereit ist. Erfunden wurde der Lebensretter von Jasper Ettema und seinem Team von der liimtec GmbH aus Graz – im Interview erzählt Jasper, wie er den PocketDefi entwickelt hat und zurzeit via Crowdfunding in die Welt trägt.
Wer sind die unternehmerischen Köpfe hinter der Idee und wie ist die Idee entstanden?
Die Idee zu PocketDefi entstand 2015 im Zuge eines Segelkurses. Hier wurde ich das erste Mal mit einem Laien-Defi konfrontiert. Das war einer jener Defis, die auch in öffentlichen Gebäuden vorhanden sind. Hier war mir schnell klar, dass die Wahrscheinlichkeit, dass so ein Gerät innerhalb der ersten kritischen Minuten zum Einsatz kommt, sehr gering ist. Schließlich muss erst jemand diesen Defi suchen und holen, während ein anderer die Wiederbelebungsmaßnahmen durchführt und beim Patienten bleibt.
Die Idee, war also geboren, einen Defi zu entwickeln, der so klein ist, dass er von Personen mitgeführt werden kann. Je mehr ich mich mit dieser Idee beschäftigte, umso konkreter wurde der Wunsch, diese in die Tat umzusetzen. So war dann schnell klar, dass der Defi nicht nur klein und leicht sein muss, sondern auch günstiger als bisherige und einfach in Handhabung und Wartung. Dass hier das Smartphone auch eine wesentliche Rolle spielen wird, war auch schnell klar.
Um dieses sportliche Projekt umzusetzen, brauchte ich schnell Unterstützung von Medizintechnikern. Mittlerweile besteht das Team schon aus sieben hochmotivierten und top ausgebildeten, jungen Hochschulabsolventen. Alle bereit, etwas Großartiges ins Leben zu rufen und mit PocketDefi in Zukunft schneller und besser Leben zu retten.
Wie lange hat dann die Entwicklung des Defis gedauert und was waren die wichtigsten Steps?
Begonnen hat alles Anfang 2015. Ein erster wichtiger Schritt war die Aufnahme in den Science Park in Graz – ein Inkubator für technische Start-ups mit Hochschulhintergrund. Hier habe ich neben den Büroräumlichkeiten viel Unterstützung bei Fördersuchen bekommen. Der nächste große Schritt war die erste Förderzusage, die es mir auch erlaubte, den ersten technischen Mitarbeiter einzustellen. Somit konnten wir zu zweit loslegen.
Mittlerweile ist das Projekt schon weit fortgeschritten, und wir haben sogar einige Preise und Auszeichnungen erhalten; einen sogar von der Europäischen Kommission. Wir sind mittlerweile ein Team aus sieben Personen und haben mit Hilfe einer Förderung der Österreichischen Forschungs-Förderungsgesellschaft einen Prototypen erstellt. Das ist bislang der wichtigste Meilenstein im Projekt.
Nun zum PocketDefi - was ist das besondere an ihm?
Kurz gefasst: Er ist klein, günstig und smart. Mit einer Größe von nur 5 x 8 x 10 cm ist PocketDefi um etwa 75 Prozent kleiner als herkömmliche Defibrillatoren. Dadurch kann PocketDefi immer griffbereit in Rucksack oder Tasche mitgeführt werden. Außerdem ist er um ca. 60 Prozent günstiger als herkömmliche Defis. Die Verbindung zum Smartphone reduziert außerdem den Wartungsaufwand. Die App prüft, ob Updates notwendig sind und ob es einsatzfähig ist. Über Nachrichten am Handy erfährt man, ob Handlungsbedarf besteht. Im Notfall funktioniert PocketDefi aber ohne das Smartphone.
Welche Kenntnisse brauche ich, um den Defi sicher und vor allem richtig einzusetzen? Und wie funktioniert er im Einsatz?
PocketDefi ist ein Laien-Defi wie alle anderen auch. Das heißt, dass wirklich jeder Laie so klar durch die notwendigen Schritte geführt wird, dass er nichts falsch machen kann. Man muss lediglich den Deckel abnehmen und ab dann beginnt die Sprachanweisung mit allen notwendigen Erklärungen. Ob ein Schock abgegeben wird, entscheidet auch das Gerät selbst. Zusätzlich entwickeln wir eine App, mit deren Hilfe man sich Tipps zur Anwendung bzw. zur Wiederbelebung holen kann.
Wie macht Ihr auf den PocketDefi marketingtechnisch aufmerksam?
Uns war es von Anfang an wichtig, jene Personen in die Entwicklung mit einzubeziehen, die PocketDefi später auch verwenden sollen. Denn nur so können wir ein Gerät auf den Markt bringen, das dieser auch wirklich braucht. Daher haben wir gerade Ärzte, Sanitäter, Ersthelfer etc. schon ab der ersten Minute in Entscheidungen einbezogen. Genau diese Gruppen helfen uns auch jetzt, PocketDefi unter ihren Kollegen und Interessensvertretungen bekanntzumachen. Außerdem läuft gerade ein Crowdfunding auf Indiegogo. Hier ist es möglich das Projekt zu unterstützen und im Gegenzug seinen eigenen PocketDefi stark vergünstigt vorzubestellen. Überwältigend war für uns, dass wir innerhalb der ersten 10 Minuten schon alle 75 Early Bird Pakete verkauft hatten und innerhalb der ersten beiden Tage bereits das Fundingziel von 100.000 Euro erreichen konnten.
Wie lange wird es dann noch dauern, bis jedermann den Defi kaufen kann? Was ist bis dahin noch zu leisten?
Derzeit haben wir einen funktionierenden Prototyp von PocketDefi entwickelt. Dieser reicht aber noch nicht aus, um einfach auf den Markt zu gehen. PocketDefi ist ja ein Medizinprodukt und unterliegt daher sehr strengen Auflagen und Normen. Daher ist der nächste große Meilenstein die Medizinproduktezulassung. Diese ist für Anfang 2018 geplant. Wie lange dieses Verfahren dauert, liegt nicht in unserer Hand. Allerdings planen wir, Ende 2018 die ersten PocketDefis ausliefern zu können.
Und was wird PocketDefi kosten?
PocketDefi wird wesentlich günstiger als herkömmliche Laiendefis. Er soll mit 699 Euro auf den Markt kommen. Im Crowdfunding gibt es derzeit noch verschiedene stark vergünstigte Pakete. Da haben wir Preise, die es nach der Markteinführung nicht mehr geben wird.
Last but not least - was raten Sie anderen Gründern aus eigener Erfahrung?
Lasst euch vom Start-up-Hype nicht in die Irre führen. Ein Start-up ist ein Unternehmen wie jedes andere auch. Es braucht ein top motiviertes Team, das bereit ist, mit dir durch alle Höhen und Tiefen zu gehen. Es braucht ein solides Geschäftsmodell, denn ihr müsst von eurer Idee auch leben können. Lasst euch nicht unterkriegen, aber bleibt offen für konstruktive Kritik.
Hier geht’s zu PocketDefi
Das Interview führte Hans Luthardt
Vorschläge für diese Rubrik an redaktion@starting-up.de
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Gründen kannst du überall, wachsen nicht!
Er hat Tech-Start-ups vom Prototyp bis zum Börsengang begleitet. Seit 2016 leitet Christian Heckemann das gate Garching – eines der ersten Gründerzentren Bayerns, direkt am Forschungscampus der TU München. Dort unterstützt er gemeinsam mit seinem Team Start-ups mit Büros, Coaching und Netzwerk. Im Interview erklärt er, warum der richtige Standort über Wachstum entscheidet und ein Gründerzentrum weit mehr ist als nur ein Büro mit WLAN.
Worauf sollten Start-ups bei der Standortwahl achten?
Ich würde mir die Frage stellen: Wo sind die Akteure, mit denen ich zusammenarbeiten möchte, um voranzukommen? Für manche Teams kann das die Innenstadt mit einer zentralen Lage sein, für andere ein eher ländliches Umfeld mit geringeren Mieten und Universitätsnähe. Beides kann sinnvoll sein, je nachdem, was man braucht.
Gerade bei sehr spezifischen Tech-Themen ist es sehr spannend, wie nah man an der Wissenschaft dran ist. Denn für DeepTech-Start-ups kann die Nähe zu Universitäten extrem wertvoll sein, durch den Zugriff auf einen Pool hochmotivierter und top ausgebildeter Werkstudierender bzw. Mitarbeitender vom Lehrstuhl, die genau in diesem Bereich Expertise mitbringen. Solche Talente bekommst du nicht überall.
Für unsere Tech-Start-ups ist der Garchinger Forschungscampus ein echter Vorteil, denn die Technische Universität München, UnternehmerTUM und der MakerSpace liegen direkt vor der Tür. Wir haben das Privileg, mit unserem Gründerzentrum genau in diesem Dreieck zu sitzen, und diesen Vorteil nutzen unsere Teams jeden Tag.
Und dann würde ich die Standortfrage auch langfristig denken: Was brauche ich, wenn ich skalieren will? Nur Büros? Oder brauche ich vielleicht Hallenflächen, eine Werkstatt, Zugang zu Laboren? Solche Themen sollte man frühzeitig mitdenken. Denn gründen kannst du theoretisch überall, aber wachsen ist – je nach Geschäftsmodell – nicht so ortsunabhängig.
Viele Hardware-Start-ups kämpfen mit der Frage: Wo können wir unseren Prototypen bauen, ohne gleich riesige Summen in Infrastruktur zu stecken? Wie geht ihr mit diesem Bedarf um?
Ehrlicherweise ist das ein echtes Engpass-Thema. Es ist einfach nicht leicht, Werkstattflächen oder größere Freiflächen zu finden, insbesondere im Großraum München. Im gate sind wir da in der glücklichen Lage, dass wir ein bisschen Hallen- bzw. Werkstattfläche für unsere Start-ups zur Verfügung haben, auch wenn diese natürlich begrenzt ist.
Aktuell versuchen wir immer wieder, für unsere Start-ups das Unmögliche möglich zu machen. Unser Parkplatz ist zum Beispiel gerade zweckentfremdet als Lagerfläche für ein Hardware-Start-up, und hinter Bauzäunen stehen Container und Material für Tiefenbohrungen, weil eines unserer Teams genau das jetzt braucht. Das ist nicht die Norm, aber manchmal muss man eben pragmatisch sein und Wege finden, wie es trotzdem geht.
Was vielen unserer Hardware-Teams auch enorm hilft, ist der Zugang zum MakerSpace gleich nebenan. Dort können sie auf professionelle Maschinen, Werkstätten und technisches Know-how zurückgreifen, ohne selbst teure Infrastruktur anschaffen zu müssen. Das spart nicht nur Geld, sondern gibt den Teams auch die Möglichkeit, schnell Prototypen zu bauen, zu testen und weiterzuentwickeln.
Viele eurer Gründer*innen kommen aus der Forschung im Tech-Bereich, aber wie wird aus Tech-Expertise unternehmerischer Erfolg?
Was ich bei unseren Gründer*innen im gate immer wieder beobachte, ist, dass die Teams, die gut vorankommen, von Anfang an eine ausgewogene Mischung an technischen und unternehmerischen Skills haben. Deshalb würde ich Start-ups mit reinem Tech-Background raten, ganz bewusst frühzeitig Leute ins Team zu holen, die genau diesen betriebswirtschaftlichen Fokus mitbringen. Was mir auch aufgefallen ist, dass besonders erfolgreiche Teams, also solche mit hohen Finanzierungssummen, zahlenden Kunden, wachsenden Mitarbeiterzahlen und Auszeichnungen, bei uns oft schon sehr früh wussten, welche Aufgaben auf sie zukommen werden und diese auch direkt verteilten.
Gern unterschätzt sind Themen wie Finanzen, Steuern oder rechtliche Strukturen. Und Vertrieb wird oft gar nicht mitgedacht, dabei ist der mindestens genauso entscheidend wie die Entwicklung selbst. Kundenorientierung kann man nicht „nachträglich“ einbauen, die muss von Anfang an mitlaufen.
Du hast in den letzten neun Jahren zahlreiche Teams begleitet, von ganz am Anfang bis hin zu großen Münchner Start-up-Erfolgen wie CELUS, planqc, sewts oder Orbem. Gab es einen Moment, der dir besonders im Gedächtnis geblieben ist?
Da gab es viele! Ein Moment, an den ich gern zurückdenke, war, als ich abends beim Einkaufen im Aldi an der Kasse stand und neben dem Förderband einen Verkaufsstand mit dem „Superhalm“ entdeckte. Dabei handelt es sich um einen Strohhalm aus Apfelresten von wisefood, einem ehemaligen Startup aus dem gate, das wir von den ersten Tagen an begleitet haben. So habe ich miterlebt, wie sie in Italien bei Nudelmachern nach einer Presse gesucht haben, um dann im gate stundenlang an der Dicke des Halms zu tüfteln, bis er stabil war. Und jetzt liegt da ein ganz normales Produkt, das man einfach im Supermarkt kaufen kann. In dem Moment wurde mir bewusst, wie weit das Team gekommen ist. Das war so ein echter Gänsehautmoment. Zu sehen, wie sich eine technologische Lösung weiterentwickelt, fasziniert mich jedes Mal aufs Neue.
Ein anderes Beispiel, an das ich mich gern erinnere, ist das Team von sewts. Sie haben mit einer komplexen Hardwarelösung gestartet und plötzlich gemerkt, dass ihre Technologie in einem ganz anderen Bereich richtig gut funktioniert. Am Ende sind sie in die Welt der Industriewäschereien eingestiegen. Ich fand das beeindruckend, weil sie nicht an ihrer ersten Idee festgehalten haben, sondern offen geblieben sind. Denn manchmal geht es nicht darum zu sagen, das funktioniert nicht, sondern zu fragen, wo es vielleicht doch funktioniert.
Für mich sind das die Momente, die bleiben. Wenn man mitfiebert, wenn man sieht, wie aus einer Idee etwas wird und spürt, wie viel technisches Können und Leidenschaft dahinterstecken.
Was treibt dich persönlich an, ein Gründerzentrum zu leiten und was bereitet dir daran am meisten Freude?
Für mich ist die Vielfalt der Themen ein echtes Geschenk. Wo sonst bekommt man so viele Einblicke in unterschiedlichste Branchen und Technologien?
Was mich allerdings hierhergebracht hat, waren zwei eigene Start-up-Erfahrungen, darunter ein Münchner Tech-Start-up, das ich vom kleinen Team bis zum Börsengang begleiten durfte. Mit einem anderen Start-up war ich damals lustigerweise selbst im gate, und ich hatte keine Ahnung, dass ich ein paar Jahre später selbst dort als CEO des Inkubators stehen würde – so wie das Leben manchmal spielt.
In meiner Start-up-Zeit habe ich gelernt, dass Wachstum entsteht, wenn unternehmerischer Mut auf Unterstützung trifft, und genau das möchte ich heute weitergeben. Denn letztendlich ist es dieser Mut, dieser Spirit, der mich tagtäglich begeistert. Junge Teams, die für ihre Ideen brennen und etwas bewegen wollen. Toll sind auch die Momente, in denen unsere Teams sich austauschen, vernetzen und Kooperationen entstehen. Diese Dynamik steckt an und ich glaube wirklich, dass ich davon selbst jung bleibe. Manchmal sitze ich mittags in der gate-Kitchen, esse meine Thai-Nudeln und denke mir: Wie cool, mit so vielen klugen, begeisterungsfähigen Leuten zusammenzuarbeiten.
Denn für mich ist klar: Wir als Gründerzentrum verstehen uns nicht als Bürovermieter, auch wenn das unsere Kernleistung ist. Vielmehr sind wir Unterstützer, und wir helfen Teams, ihre Vision in echten Mehrwert zu verwandeln und damit eine nachhaltige Veränderung in Deutschland und in unserer Welt zu bewirken. Was für eine schöne Aufgabe.
Was gibst du Early-Stage-Teams mit auf den Weg?
Herausforderungen gibt es immer und wird es auch künftig geben, und unsere Gründer*innen sind sich einig, dass sie diese bewältigen, indem sie einerseits ein Problem nach dem anderen lösen und andererseits ein starkes Support-System an ihrer Seite haben.
So sehe ich das auch und sage zu ihnen: Solange ihr als Team zusammenhaltet, könnt ihr fast alles schaffen. Hört nicht auf, nach dem Product-Market-Fit zu suchen, der ist selten beim ersten Versuch da, aber man kann ihn gemeinsam finden. Das beste Produkt hilft euch nicht, wenn das Team nicht trägt. Umgekehrt lässt sich vieles bewältigen, wenn ihr euch vertraut und offen für die beste Lösung bleibt.
Und wenn ihr das Gefühl habt, dass ihr fest steckt: Holt euch jemanden von außen dazu, sei es durch ein externes Coaching oder durch Programme in Gründerzentren. Ein erfahrener Blick kann oft den entscheidenden Impuls geben. Besser, als allein im WG-Zimmer in Hallbergmoos zu sitzen und sich zu fragen, wie es weitergeht. Denn du musst diesen Weg nicht allein gehen, solange du den Mut hast, ihn zu gehen.
Genau dafür gibt es Gründerzentren – um zu begleiten, wenn es schwierig wird, und zu unterstützen, wenn ihr durchstartet.
Christian, vielen Dank für deine Insights!
Forschungsauftrag für SpaceTech-Start-up Starflight Dynamics
Starflight Dynamics (SFDY) – 2023 in München gegründet – hat einen offiziellen Forschungsauftrag vom Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) erhalten.

Starflight Dynamics (SFDY) wurde 2023 in München gegründet. Ziel des Start-ups sollte es sein, industrielle Prozesse in den Orbit zu bringen. Heute verfolgt SFDY zwei technologische Kernthemen:
1. Die Entwicklung von Raumfahrtplattformen, basierend um den von SFDY eigens entwickelten proprietären, wasserbasierten Antriebsstack, u.a. nutzbar für Einsätze im Rahmen von Verteidigungs-, Inspektions- und Servicemissionen im Orbit.
2. Die Konzeption und technische Umsetzung von Hochdurchsatz-Kristallisationssysteme für die Herstellung von Halbleiter- und Quantensubstraten. Dabei handelt es sich um synthetische Grundstoffe, die in ihrem Herstellungsprozess von Schwerelosigkeit profitieren und daraus resultierend den auf der Erde erzeugten Materialien deutlich überlegen sind.
Vor wenigen Tagen haben wir bereits über die siebenstellige Pre-Seed-Finanzierung des Start-ups SFDY berichtet.
Nun meldet CEO Dr. Philipp Bauer, Mitgründer und CEO von Starflight Dynamics, den Erhalt des offiziellen Forschungsauftrag vom Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw).
Ziel des Forschungsprojekts mit dem Namen ReaGAn (Reaktive Grüne Antriebstechnologie) ist die Entwicklung reaktiver grüner orbitaler Antriebstechnologien für künftige europäische Missionen. Im Rahmen von ReaGAn werden Machbarkeitsstudien, Testaufbauten und technische Erprobungen durchgeführt, um neue Wege für den Betrieb orbitaler Plattformen zu erschließen. Die Arbeiten zielen auf eine neue Generation orbital nutzbarer Antriebssysteme, die auf Geschwindigkeit, Ausdauer und Einsatzflexibilität optimiert sind – für künftige Szenarien, in denen orbitale Systeme nicht nur Beobachtungs-, sondern auch Reaktionsfähigkeit ermöglichen müssen.
Die Technologie eröffnet der Bundeswehr und ihren Partner*innen neue Fähigkeiten. Sie ermöglicht eine hohe Ausdauer und Mobilität im Orbit, erlaubt die schnelle und präzise Verbringung von Satelliten und schafft nachhaltige, dual-use-fähige Antriebslösungen für sicherheitsrelevante Anwendungen. Damit adressiert ReaGAn zentrale Anforderungen künftiger Missionen im Bereich Weltraumlagebild, operativer Reaktionsfähigkeit und technologischer Souveränität im Orbit.
„Wir danken dem BAAINBw und der Wehrtechnischen Dienststelle 61für das entgegengebrachte Vertrauen und freuen uns auf die enge Zusammenarbeit im Rahmen dieses richtungsweisenden Vorhabens“, so Dr. Philipp Bauer, CEO von Starflight Dynamics.
DefenseTech Start-up Project Q sammelt 7,5 Mio. Euro ein
Mit dem „Internet of Defence“-Ansatz (IoD) überführt das 2024 von Leonard Wessendorff und Frank Christian Sprengel gegründete Project Q mit Sitz in München und Berlin kommerzielle Technologien in einsatzreife Lösungen für sicherheits- und verteidigungsrelevante Anwendungen, für die Erstellung präziser, handlungsrelevanter Lagebilder.

Das DefenseTech-Start-up Project Q (Q) hat in einer von Project A angeführten Seed-Finanzierungsrunde 7,5 Millionen Euro eingesammelt. An der Runde beteiligten sich außerdem Expeditions Fund und Superangel. Das frische Kapital fließt in die Weiterentwicklung der Q-Open Source Platform (Q-OSP), den Ausbau des Teams, sowie in erste Skalierungsprojekte mit europäischen Streitkräften und Sicherheitsbehörden.
Neuer Verteidigungsansatz, basierend auf dem Internet of Defence (IoD)
In sicherheitskritischen Einsatzlagen zählt jede Sekunde, ebenso wie die Fähigkeit, verschiedene Systeme nahtlos zu verbinden. Vor diesem Hintergrund verfolgt Q einen einzigartigen „Internet of Defence“-Ansatz (IoD): Zivile Technologien werden in verwertbare Erkenntnisse und einsatzfähige Lösungen für Verteidigung und Sicherheit überführt. Dabei bildet Q-OSP das digitale Rückgrat von Project Q. Als Infrastrukturkomponente und Integrationsschicht zugleich, verbindet die Plattform bestehende und neue Systeme flexibel miteinander. Q-OSP verknüpft Sensorik, ergänzende Technologien und Datenquellen domänenübergreifend mit Künstlicher Intelligenz – und schafft so eine skalierbare Lösung für digitale Lageerfassung und operative Koordination. Durch offene Strukturen und erprobte Prozesse können Q und seine Partner so operative Defizite schnell und kosteneffizient schließen.
„Wir freuen uns sehr, dass wir so renommierte Investoren für Q gewinnen konnten, die genau unsere Vision teilen: Europas technologische Souveränität im Verteidigungs- und Sicherheitsbereich mit skalierbaren und interoperablen Lösungen voranzubringen“, sagt Leonard Wessendorff, CEO und Co-Gründer von Project Q. „Moderne Verteidigung braucht einfach schnellere Innovationszyklen und vernetzte Systeme, die europaweit genutzt werden können.”
„Seit dem Krieg in der Ukraine setzen westliche Länder verstärkt auf unbemannte Systeme. Doch mehr Hardware bedeutet auch mehr Daten, mehr Sensoren und mehr Fragmentierung“, sagt Uwe Horstmann, General Partner bei Project A. „Was Leonard und sein Team bei Q entwickeln, ist ein echter Game Changer: eine einheitliche Plattform, die Daten domänenübergreifend zusammenführt, sich nahtlos in bestehende Infrastrukturen integrieren lässt und moderne Verteidigungstechnologie erstmals als zusammenhängendes System nutzbar macht. Genau diese Art von Deep Tech verwandelt Komplexität in Handlungsfähigkeit.“
Project Q wurde gegründet, um Europas technologische Souveränität mit einsatzfähigen, praxisnahen Lösungen zu stärken. Das Start-up setzt auf bestehende Kompetenzen und entwickelt skalierbare Sensor-Intelligence-Systeme, die speziell für den operativen Einsatz ausgelegt sind. Von Anfang an verfolgt Project Q einen klaren Integrationsansatz: Schnelligkeit, Kompatibilität und unmittelbare Einsatzrelevanz stehen im Mittelpunkt. Durch erste Partnerschaften mit öffentlichen Auftraggebern und eine schnelle Umsetzung seiner Technologie hat sich Project Q als relevanter Akteur im europäischen Verteidigungsmarkt etabliert.
Städteranking Deutschland: Hier gründest du kostengünstig
Um Gründer*innen die Standortwahl zu erleichtern, hat der Zahlungsanbieter SumUp mehr als 70 deutsche Städte auf ihre Kostenstruktur für Unternehmer analysiert.
Die Ergebnisse
Die sächsische Landeshauptstadt Dresden liegt mit 76,61 Punkten auf Platz eins. Bei 473.300 Einwohnern hat Dresden mit 6,1 % eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten der Top-Fünf Städte und die durchschnittlichen Gewerbemieten sind mit rund 95 € pro Quadratmeter am niedrigsten. Während die durchschnittlichen Nebenkosten bei 288 € pro Monat liegen, sind die effektiven Unternehmenssteuersätze in Dresden mit 31,57 % wettbewerbsfähig.
Auf dem zweiten Platz liegt Leipzig mit einer Gesamtpunktzahl von 75,54. Hier liegen die durchschnittlichen Nebenkosten bei etwa 277 € pro Monat und der durchschnittliche effektive Körperschaftssteuersatz ist 31,92 %. Händler können in Leipzig mit einer monatlichen Einzelhandelsmiete von rund 115 € pro qm rechnen, was einer der niedrigsten Werte im Ranking ist.
Bremen schafft es mit einer Gesamtbewertung von 70,77 Punkten in die Top-Drei. Trotz einer überdurchschnittlich hohen Arbeitslosenquote von 10 % bietet Bremen die niedrigsten durchschnittlichen Nebenkosten (257,61 €) in den Top-Fünf. Der effektive Körperschaftssteuersatz ist mit 31,92 % vergleichbar mit Dresden und Leipzig.
Auf dem vierten Platz landet Mannheim (69,23) dank eines recht hohen Median-Monatsgehalts von rund 4.157 € und einer Arbeitslosenquote von 7,2 %. Mannheim hat außerdem den niedrigsten Körperschaftssteuersatz von nur 30,87 %. Die durchschnittlichen monatlichen Mietkosten liegen hingegen bei 122,50 € pro Quadratmeter und die durchschnittlichen monatlichen Nebenkosten bei 285 €.
Die günstigen fünf Städte werden von Nürnberg mit 66,08 Punkten vervollständig. In Nürnberg liegt die Arbeitslosenquote bei niedrigen 5,9 %, der Durchschnittsmietpreis liegt bei einem Quadratmeterpreis von 132,50 € pro Monat, und die Nebenkosten betragen rund 302 € pro Monat. Händler müssen in Nürnberg mit einem Körperschaftssteuersatz von 32,17 % rechnen.
Weitere Städte in den Top 20
Dortmund landet mit einer Gesamtpunktzahl von 36,7 auf dem drittletzten Platz: Trotz solider Löhne (3.760 €) belasten vor allem die hohe Arbeitslosenquote von 11,5 % sowie überdurchschnittliche Nebenkosten Gründende und Unternehmer.
Auch Köln schneidet mit 35,18 Punkten schwächer ab: Zwar liegen Medianlöhne hier mit 4.197 € im oberen Mittelfeld, doch hohe Mieten (245 €/m²) und Betriebskosten (344,34 €) wirken sich negativ auf die Standortattraktivität aus.
München belegt mit nur 25,86 Punkten den letzten Platz im Ranking der Top 20. Die bayerische Landeshauptstadt bietet zwar die höchsten Gehälter (4.865 €) und eine niedrige Arbeitslosenquote (4,5 %), ist aber mit Abstand am teuersten im Hinblick auf die monatlichen Kosten. Sowohl die Mieten (377,50 €/m²) als auch die Nebenkosten (344,80 €) sind verhältnismäßig hoch. Besonders für kleine Unternehmen und Gründer kann das zum echten Kostenrisiko werden.
Sibylle Jost, VP Growth bei SumUp kommentiert die Recherche: „Mit unserer Analyse wollen wir Unternehmern zeigen, dass es neben den bekannten deutschen Metropolen attraktive Alternativen gibt, wo es möglich ist, dank niedrigerer Fixkosten und guter wirtschaftlicher Anbindung ein erfolgreiches Geschäft zu etablieren. Wer flexibel ist bei der Standortwahl, kann hier einen echten Wettbewerbsvorteil erzielen.“
Zur Methodik
Für diese Studie wurden die Kosten der Führung eines Unternehmens an 71 Standorten bewertet, basierend auf fünf Schlüsselfaktoren. Die erfassten Daten wurden normalisiert (Werte von 0 bis 1). Diese normalisierten Werte wurden anschließend verrechnet, um eine Gesamtpunktzahl von 100 für jeden Standort zu ermitteln.
Um den Einfluss der Bevölkerungszahl auf Wirtschaft und Geschäftschancen zu berücksichtigen, haben wir die Standorte in drei Kategorien unterteilt: Großstädte (über 300.000 Einwohner), Städte über 150.000 Einwohner und Kleinstädte (unter 150.000 Einwohner). Anschließend wurden die Standorte basierend auf ihrer Gesamtpunktzahl von der höchsten bis zur niedrigsten Punktzahl eingereiht.
Folgende Faktoren wurden verwendet:
Medianlohn - Der Medianlohn in der jeweiligen Stadt/ Gebiet, Stand: Dezember 2023. Quelle: geois-portal.arbeitsagentur.de/
Arbeitslosenquote - Die Arbeitslosenquote in der jeweiligen Stadt/ Gebiet, Stand 2023. Quelle: deutschlandatlas.bund.de
Durchschnittliche monatliche Einzelhandelsmiete - Der durchschnittliche monatliche Preis pro Quadratmeter für Einzelhandelsimmobilien zwischen 60 und 120 m2 in der jeweiligen Stadt. Berechnet als Durchschnitt aus dem Mittelwert der Mindest- und Höchstmieten. Quelle: brockhoff.de/einzelhandelsmietspiegel/
Durchschnittliche Nebenkosten - Die durchschnittlichen monatlichen Nebenkosten für eine 85 m2 große Wohnung in der jeweiligen Stadt. Quelle: Numbeo
Effektiver Körperschaftssteuersatz - Der effektive Körperschaftssteuersatz in der jeweiligen Stadt, ermittelt anhand des 'Kombinierten Unternehmenssteuersatzes' von taxfoundation.org
Für alle Faktoren wurden niedrigen Werten höhere Punktzahlen zugeschrieben.
Alle Daten entsprechen dem Stand vom 29.05.2025. Das Ranking ist eine Zusammenstellung aus mehreren Datenquellen und unterliegt möglichen Änderungen. Alle Daten sind im Hinblick auf die angegebenen Quellen korrekt.
Credibur: Berliner FinTech sichert sich zum Start 2,2 Mio. US-Dollar
Das 2024 von Nicolas Kipp gegründete FinTech Credibur sichert sich 2,2 Mio. US-Dollar als Pre-Seed-Finanzierung zum Start seiner Kredit-Infrastruktur-Plattform.

Nicolas Kipp, Gründer und CEO von Credibur, kennt die Herausforderungen der Branche aus erster Hand. Als Mitgründer der Embedding-Lending-Plattform Banxware und als Chief Risk Officer bei Ratepay erlebte er täglich, wie sich Refinanzierungsprozesse zu einer operativen Hürde und Wachstumsblocker entwickeln können. Mit Credibur entwickeln Kipp und sein 10-köpfiges Team eine Infrastruktur, die ein zentrales Problem im Geschäft mit strukturierten Kreditportfolien zwischen alternativen und institutionellen Kapitalgeber*innen löst: Die Excel-basierten Refinanzierungsprozesse werden automatisiert und alle entscheidungsrelevanten Daten in Echtzeit bereitgestellt.
„Die Refinanzierung ist die unterschätzte Achillesferse im nicht-banklichen Kreditgeschäft – operativ aufwendig, technologisch vernachlässigt. Mit Credibur digitalisieren wir diese letzte Lücke der Wertschöpfungskette und verbinden institutionelles Kapital effizient mit neuen Kreditmodellen“, erläutert Kipp.
Die neue Plattform für das Management von Kreditfazilitäten geht deutlich über klassische Reporting-Tools hinaus, denn sie orchestriert den gesamten Prozess im Refinanzierungsgeschäft: von der Strukturierung über das Reporting und Vertragsmanagement bis hin zu Kapitalabrufen und der Verwaltung von Zweckgesellschaften (SPV). Dabei richtet sich die Lösung an alternative Kreditgeber*innen wie Buy-Now-Pay-Later-Anbieter, Factoring- und Leasing-Unternehmen sowie institutionelle Investor*innen, beispielsweise Assetmanager, Debt-Fonds und Family Offices.
Wachstumsmarkt mit Hürden
Der Großteil der institutionellen Kapitalgeber*innen setzt auch heute noch auf manuelle Prozesse oder veraltete Systeme. Credibur ersetzt diese durch eine modulare API-und-KI-first-Infrastruktur. Diese ermöglicht eine fundiertere Risikoeinschätzung und bessere Entscheidungen im Kreditgeschäft. Die fehleranfälligen Excel-Listen für Millionenbeträge gehören so der Vergangenheit an, denn die Daten werden über eine Schnittstelle direkt aus den Systemen geliefert.
Das Volumen von Krediten außerhalb des Bankensektors wächst rasant: Allein im vergangenen Jahr betrug das globale Private-Credit-Volumen laut Europäischer Zentralbank (EZB) rund 2,1 Billionen Euro Assets under Management, davon mehr als 20 Prozent (430 Milliarden Euro) in Europa. Mit seiner Erfahrung im strukturierten Kreditgeschäft will Gründer Nicolas Kipp Credibur als Infrastruktur-Ebene zwischen alternativen Kreditgeber*innen und institutionellen Investore*innen positionieren – und als zentralen Hebel für effizientere Refinanzierungsprozesse.
Angeführt wird die aktuelle Finanzierungsrunde vom europäischen FinTech-VC Redstone, gefolgt von MS&AD Ventures aus dem Silicon Valley sowie dem kanadischen VC Inovia. Zudem beteiligen sich mehrere prominente Business Angels aus der FinTech-Szene, darunter Malte Rau, Gründer von Pliant, die Topi-Gründerinnen Estelle Merle und Charlotte Pallua und der Super-Angel Bjarke Klinge Staun. Mit der Finanzierungsrunde verlässt Credibur den Stealth-Modus und startet bereits mit seinen ersten Pilotkunden. Das frische Kapital fließt in die technische Weiterentwicklung der API-und-KI-first-Infrastruktur, Kundengewinnung sowie Ausbau des Teams.
Q.ANT sichert 62 Mio. Euro Investment für das Computing der Zukunft
Das 2018 von Dr. Michael Förtsch als Spin-off von TRUMPF gegründete DeepTech-Scale-up Q.ANT sichert sich Europas größte Serie-A-Finanzierung für photonisches Computing – zur Lösung der Energie- und Skalierungsprobleme der KI.

Mit dem globalen Ausbau der KI-Infrastruktur stößt die traditionelle Chip-Technologie (CMOS) an ihre physikalischen Grenzen, die Leistung stagniert und der benötigte Strombedarf ist kaum noch zu decken. Die Internationale Energieagentur (IEA) geht davon aus, dass der Energieverbrauch von Rechenzentren bis 2026 den gesamten jährlichen Stromverbrauch Japans übersteigen wird. Q.ANT will dieses Problem mit einem grundlegend neuen Ansatz lösen: Rechnen mit Licht statt mit Strom, was deutlich höhere Leistung und Energieeinsparungen ermöglicht.
Marktreif, während andere noch forschen
In nur fünf Jahren hat Q.ANT zur Marktreife gebracht, was Expert*innen seit Jahrzehnten anstreben: den weltweit ersten kommerziellen Photonik-Prozessor für KI- und HPC-Workloads, der komplexe KI-Operationen wesentlich schneller ausführt und dabei erhebliche Mengen an Energie einspart. Eingebettet in eine Standard-Serverlösung, den Q.ANT Native Processing Server, lässt er sich als Plug-in-Coprozessor nahtlos in moderne Rechenzentren integrieren. Praxistests versprechen eine bis zu 30-fache Energieeffizienz, eine 50-fache Leistungssteigerung und das Potenzial, die Kapazität von Rechenzentren um das 100-fache zu erhöhen – und das alles ohne komplexe aktive Kühlsysteme. Q.ANT ist das erste Unternehmen für photonisches Computing, das dieses Niveau an Leistung, Genauigkeit und Branchenintegration in einer schlüsselfertigen und nachhaltigen Lösung anbietet.
„Q.ANT wurde mit einer mutigen Vision gegründet: Wir wollten die Art und Weise, wie die Welt rechnet, neu definieren, indem wir Licht anstelle von Strom verwenden“, erklärt Dr. Michael Förtsch, Gründer und CEO von Q.ANT. „Diese Investition beweist, dass Europa sowohl den Ehrgeiz als auch das Kapital hat, um eine Führungsrolle zu übernehmen – und verschafft uns die starken Partner, die wir brauchen, um unsere Mission zu verfolgen und die Zukunft der Datenverarbeitung mitzugestalten.“
Europa bündelt Kräfte für die nächste Generation der Datenverarbeitung
Diese Investition ist ein entscheidender Schritt, um Europas Führungsrolle in einer Schlüsseltechnologie für die nächste Generation der Datenverarbeitung zu stärken und weiter auszubauen. Aufbauend auf einer breiten wissenschaftlichen Basis, finanziert von europäischen DeepTech-Investor*innen und unterstützt durch die Politik auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene, bringt Q.ANT entscheidende Akteure aus ganz Europa zusammen. Mit einer starken europäischen Lieferkette und einer eigenen Pilotlinie in Deutschland bildet dies das Rückgrat für die Zukunft des Hochleistungsrechnens „Made in Europe“ für die Welt.
„Q.ANT ist ein Beispiel dafür, wie echte Innovation in Europa mit Mut, Innovationskraft und einem gemeinsamen Willen vorangetrieben wird. Wir sind stolz darauf, dass unser Team von MISSION KI eine zentrale Rolle dabei gespielt hat, die richtigen Partner für diese entscheidende Phase zusammenzubringen. Mit diesen starken Partnern an seiner Seite bringt Q.ANT die Technologie Europas weiter voran – verantwortungsbewusst, zukunftsorientiert und mit echter Wirkung“, sagt Manfred Rauhmeier, Vorsitzender der acatech Stiftung und Sekretär des acatech Koordinationskomitees.
Strategische Allianz für die internationale Expansion
Die Finanzierungsrunde wurde von Cherry Ventures, UVC Partners und imec.xpand angeführt, unter Beteiligung weiterer Deep-Tech-Investoren wie die L-Bank, Verve Ventures, Grazia Equity, EXF Alpha der Venionaire Capital, LEA Partners, Onsight Ventures, und TRUMPF. Diese Investition zählt zu den bedeutendsten DeepTech-Finanzierungsrunden Europas und schafft die Voraussetzung für einen grundlegenden Wandel in der Berechnung von KI.
Die Finanzierung ermöglicht es Q.ANT, die Entwicklung von Photonik-Prozessoren der nächsten Generation voranzutreiben, die Produktion zu skalieren, sein interdisziplinäres Team zu vergrößern und seine Geschäftsaktivitäten in die USA und Asien auszudehnen, um weitere Kundenimplementierungen zu unterstützen. Darüber hinaus verstärkt Q.ANT seinen Beirat mit zwei Experten aus den Bereichen Halbleiterbereich: Hermann Hauser, Gründer von ARM und Hermann Eul, ehemaliger Vorstand bei Infineon und CVP und General Manager von Intel. Die Kombination aus Erfahrung und Fachwissen in den Bereichen Halbleiterskalierung, Industrialisierung und globale Kommerzialisierung wird für die nächste Phase von Q.ANT von entscheidender Bedeutung sein.
Bereit für die Integration in Rechenzentren
Q.ANT hat sich zum Ziel gesetzt, die Zukunft der KI-Infrastruktur neu zu definieren. Bis 2030 will das Unternehmen seine photonische Prozessortechnologie zu einer tragenden Säule globaler KI-Systeme machen und damit die Skalierbarkeit und Energieeffizienz radikal verbessern. Mit dem Fokus auf eine nahtlose Marktintegration ist der photonische Native Processing Server (NPS) von Q.ANT ab sofort für eine frühzeitige Evaluierung verfügbar: Er wird in einem branchenüblichen Format geliefert, das einfach zu implementieren und mit den heutigen Programmiersprachen und KI-Software-Ökosystemen kompatibel ist. Weniger Energieverbrauch, keine Wärmeentwicklung auf dem Chip, mehr Rechendichte – der Q.ANT NPS schafft damit die Grundlage für eine neue Ära nachhaltiger Hochleistungsrechner.
Munich Startup Award 2025: Diese Start-ups stehen im Finale
Zum neunten Mal sucht der Munich Startup Award das beste Start-up aus München. Die Vorentscheidung ist gefallen – jetzt stehen die fünf Start-ups fest, die sich im Finale auf dem Munich Startup Festival am 16. Juli präsentieren dürfen.
Der Munich Startup Award wird auch in diesem Jahr auf dem Munich Startup Festival am 16. Juli 2025 im Backstage verliehen. Im großen Finale pitchen dort die aus allen Bewerbungen nominierten Start-ups auf der Mainstage vor Jury und Publikum. Die Fach-Jury kürt anschließend das Gewinner*innenteam. Das siegreiche Team erhält 10.000 Euro Preisgeld und den Titel „Münchner Startup des Jahres“.
Das sind die Finalist*innen des Munich Startup Award 2025 (in alphabetischer Reihenfolge)

Exomatter - Die Plattform für Materialeigenschaften
Das 2022 als Spin-off des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) von Dr. Josua Vieten and Barbara Bachus gegründete Start-up Exomatter betreibt eine KI-gestützte Plattform zur Auswahl optimaler Materialien für Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Die Software verknüpft wissenschaftliche Datenbanken und firmeneigene Informationen, um eine fundierte Vorauswahl passender Materialkandidaten zu treffen. Dabei werden neben technischen auch ökologische und wirtschaftliche Kriterien berücksichtigt
DefenseTech-Start-up ARX Robotics schließt strategische Partnerschaft
Unsere aktuellen Coverhelden, die Gründer des DefenseTech-Start-ups ARX Robotics, kooperieren mit der Renk Group, einem führenden Anbieter von Antriebslösungen für den militärischen und zivilen Bereich.

ARX Robotics und die RENK Group AG haben heute eine strategische Partnerschaft bekannt gegeben, die darauf abzielt, die Zukunft der autonomen Verteidigungsmobilität, wie z.B. unbemannte Bodenfahrzeuge (UGVs), zu gestalten.
+++ Hier geht’s zur StartingUp-Coverstory rund um ARX Robotics +++
Im Rahmen der neuen strategischen Partnerschaft wird ARX Robotics als Software-Defined Defense-Partner die digitale Transformation von RENK unterstützen, während RENK das industrielle Wachstum und die internationale Expansion von ARX Robotics vorantreiben wird.
„Diese Partnerschaft vereint das Know-how von RENK bei Hochleistungs-Mobilitätssystemen mit den innovativen Robotik- und Softwarefähigkeiten von ARX Robotics. Gemeinsam wollen wir die Produktion skalieren, die internationale Reichweite ausbauen und autonome Funktionalitäten weiterentwickeln“, sagte Dr. Alexander Sagel, CEO der RENK Group. „Europa muss die Verantwortung für seine Verteidigungskapazitäten übernehmen, und eine entscheidende Komponente dabei ist, dass sich führende Unternehmen wie wir mit wegweisenden Start-ups zusammenschließen. Gemeinsam mit ARX ebnen wir den Weg für eine neue Ära intelligenter, autonomer Lösungen, die die Zukunft der Verteidigung neu definieren werden.“
„Die Verteidigungsunternehmen stehen heute an einem Wendepunkt, an dem Software, Automatisierung und Systemkonnektivität die Bedeutung militärischer Fähigkeiten neu definieren werden. Dank der industriellen Stärke und der etablierten Marktpräsenz von RENK können wir im Rahmen der Partnerschaft neue Möglichkeiten bei der Skalierung und der globalen Reichweite erschließen“, so Marc Wietfeld, Mitbegründer und CEO von ARX Robotics. „Unsere vereinte Expertise wird es uns ermöglichen, einsatzbereite, vollständig autonome Plattformen anzubieten, die Streitkräfte auf der ganzen Welt unterstützen.“
Partnerschaft, basierend auf komplementären Stärken
Beide Unternehmen haben sich zusammengeschlossen, um hochmoderne autonome Systeme zu entwickeln, die die operative Effizienz verbessern und den Verteidigungskräften ein Echtzeit-Situationsbewusstsein im industriellen Maßstab bieten. Die Zusammenarbeit vereint die weltweit führende Marktposition und das branchenführende Produktions-Know-how von RENK mit der hochmodernen Software Mithra OS von ARX Robotics. Dieses KI-gestützte Betriebssystem ermöglicht die digitale Modernisierung bestehender Flotten und die Umrüstung älterer Fahrzeuge in intelligente, vernetzte und autonome Systeme.
Internationalisierung und Skalierung von Software-definierten Verteidigungslösungen
Im Rahmen der Zusammenarbeit werden ARX Robotics und RENK strategisch neue und aufstrebende Märkte für autonome Lösungen erkunden und ausbauen, wobei der Schwerpunkt auf Schlüsselregionen liegt, in denen die Nachfrage nach fortschrittlichen Verteidigungstechnologien steigt. Dabei profitiert die Zusammenarbeit von RENKs globaler industrieller Präsenz in den wichtigsten westlichen Verteidigungsmärkten, den engen Kundenbeziehungen zu mehr als 70 Armeen und 40 Marinen sowie der umfassenden Systemkompetenz bei mobilitätsbezogenen Leistungsanforderungen für Land- und Seeplattformen. Diese etablierte Marktpräsenz und der Zugang zu wichtigen Kunden, politischen Behörden und lokalem Produktions-Know-how gewährleisten eine schnelle Einführung und Skalierbarkeit. Zu den Zielmärkten gehören die USA, Großbritannien, Frankreich, Italien, Indien und der Nahe Osten, wo die Modernisierungsanstrengungen und die Nachfrage nach autonomen Funktionen zunehmen.
Industrialisierung der Versorgung für die DefenseTech-Anforderungen von morgen
Die Partnerschaft zwischen RENK und ARX Robotics spiegelt die gemeinsame Überzeugung wider, dass die Verteidigung auf der Grundlage von kampferprobten Systemen softwaredefiniert wird. Gemeinsam werden die beiden Partner das digitale Grundgerüst für Landsysteme entwickeln, um die Unabhängigkeit der europäischen Verteidigung zu gewährleisten. Die Zusammenarbeit geht über ein einzelnes Produkt hinaus: es geht darum, die Zukunft der unbemannten Mobilität zu definieren und die Weichen dafür zu stellen, wie KI, Autonomie und Mobilität die Zukunft der europäischen Verteidigung gestalten werden. Die Zusammenarbeit fördert autonome Verteidigungssysteme, die für den Einsatz in der Praxis bereit sind.
Beide Unternehmen engagieren sich für lokale Produktions- und Lieferketten und passen ihre Lösungen an die spezifischen Bedürfnisse der jeweiligen Region an, indem sie skalierbare, leistungsstarke Plattformen anbieten, die schnell eingesetzt werden können. Dazu gehört auch die Erforschung von Anwendungen für größere autonome Fahrzeugklassen – wie Mithra OS für künftige Marineanwendungen – um sicherzustellen, dass die Partnerschaft an der Spitze der Entwicklung autonomer Technologien bleibt. Die RENK Group und ARX Robotics prüfen außerdem weitere Möglichkeiten zur Vertiefung ihrer Partnerschaft, beispielsweise durch Joint Ventures und/oder Finanzinvestitionen.
Berücksichtigung der strategischen Prioritäten der NATO
Diese Partnerschaft steht im Einklang mit der NATO-Vision für technologische Innovation und industrielle Widerstandsfähigkeit. Durch die Verbindung der umfassenden Produktionserfahrung von RENK mit den fortschrittlichen Softwarefähigkeiten von ARX Robotics gewährleistet die Zusammenarbeit die Entwicklung zuverlässiger, skalierbarer Technologien zur Verbesserung der Abschreckung und dem Schutz der Bürger des Bündnisses.
PropTech Germany Studie 2025
Die Studie zeigt: Hürden nehmen weiter zu – erfolgreiche PropTechs setzen auf Zugang, Netzwerk, Positionierung – Wagniskapital bleibt entscheidender Wachstumsfaktor – ESG und digitale Reife dominieren Nachfrageentwicklung.

Die auf Innovation im Bau- und Immobiliensektor spezialisierte blackprintpartners GmbH (blackprint) mit Sitz in Frankfurt am Main hat gemeinsam mit dem Institut für Immobilienwirtschaft und -management der Technischen Hochschule Aschaffenburg die „PropTech Germany Studie 2025“ veröffentlicht.
Die seit 2020 jährlich erscheinende Untersuchung gilt inzwischen als Benchmark für die Entwicklungseinschätzungen des Tech-Sektors der Bau- und Immobilienwirtschaft. Sie beleuchtet die Einschätzung von PropTechs als Lösungsanbieter*innen entlang des gesamten Immobilienlebenszyklus auf die Branche – und damit als Forschungs- und Entwicklungsabteilung des Sektors. Für die sechste Ausgabe der Studie wurden von Februar bis Mai 2025 insgesamt 205 Fragebögen ausgewertet. Die diesjährigen Schwerpunkte: Hürden für PropTechs, Erfolgsfaktoren zur Kund*innengewinnung sowie der Zugang zu Wachstumskapital.
Digitaler Reifegrad bleibt niedrig – Hürden für PropTechs steigen
Die PropTech Germany Studie 2025 zeigt: Der digitale Reifegrad der Branche bleibt gering – und genau das erschwert PropTechs den Markteintritt. Die zentralen Herausforderungen sind in allen Phasen deutlich ausgeprägter als in den Vorjahren. Bereits beim Aufbau des Geschäftsmodells blockieren die geringe Digitalisierungsbereitschaft der Corporates und fehlende Entscheidungsstrukturen neue Lösungen. Der Zugang zum/zur richtigen Ansprechpartner*in bleibt die größte Hürde beim Vertrieb: Für 33 Prozent der PropTechs ist die eigene mangelnde Bekanntheit das entscheidende Hindernis. Selbst bei bereits erfolgtem Vertragsabschluss scheitern Implementierungen in der Praxis an fehlender Business-Priorität und mangelndem C-Level-Push in den Bestandsunternehmen.
Erfolgsfaktoren: Zugang, Netzwerk, Positionierung, Persönlichkeit
Die Erfolgsfaktoren erfolgreicher PropTechs sind 2025 weniger klar als in den Vorjahren, lassen sich aber eindeutig identifizieren: Zugang zu den richtigen Ansprechpartner*innen (51 %), ein gutes Vertriebsteam (43 %), starke Vernetzung in der Branche (40 %) sowie hohe Sichtbarkeit von Marke und Gründungsteam sind ausschlaggebend für die Umsatzgenerierung. Die Erkenntnis: Ohne einen durchdringungsstarken Vertrieb und aktives Marken- und Personal Branding gelingt keine Skalierung. Bei Finanzierungsrunden bleiben Marktpotenzial, Geschäftsmodell, klare strategische Positionierung und die Persönlichkeit der Gründer*innen die wichtigste Erfolgsfaktoren.
Finanzierungsrunden dauern länger – Kapitalbedarf trifft auf Reife
Trotz stagnierender Marktstimmung steigt der Reifegrad des Sektors: 68 Prozent der PropTechs befinden sich im laufenden Betrieb, 43 Prozent konnten 2024 erfolgreich Wachstumskapital einsammeln – erstmals mit wieder leicht positiver Entwicklung gegenüber den Vorjahren. Die Dauer von Finanzierungsrunden nimmt allerdings zu: Im Schnitt dauert eine Runde acht Monate, nur 13 Prozent schließen schneller als in drei Monaten ab. Das attraktive Marktpotenzial bleibt entscheidend – Proof of Scalability wird verlangt. Weniger als ein Viertel der Finanzierungen wird öffentlich gemacht, obwohl positive Sichtbarkeit essenziell wäre.
Nachhaltigkeit: Vom Imagefaktor zum Erfolgsbooster
ESG-Regulatorik entwickelt sich zum stärksten Veränderungstreiber – sowohl für die Bau- und Immobilienwirtschaft als auch für die PropTechs selbst. 59 Prozent der PropTechs sehen sich unter starkem Druck durch ESG-Regeln – was zunehmend Auswirkungen auf Produkte, Vertrieb und Umsatz hat: 60 Prozent der Unternehmen berichten von mehr Aufträgen, 20 Prozent von deutlich gesteigerten Umsätzen. Nachhaltigkeit wirkt damit klar über den Imagefaktor hinaus: Sie wird zum Erfolgsbooster.
Prof. Dr. Verena Rock, Leiterin des IIWM Institut für Immobilienwirtschaft und -management, Technische Hochschule Aschaffenburg: „Diese 6. PropTech Germany Studie zeigt in gewisser Weise einen leichten Rückschritt in der Entwicklung, da die Herausforderungen der PropTechs mit ihren Kunden, der traditionellen Immobilienwirtschaft, zunehmen. Eigentlich offenbart sich aber gerade in Krisenzeiten die in unserer Branche notwendige digitale Transformation, die die Branche in enger Kooperation mit PropTechs als innovative, wendige und bisweilen zwingend disruptive Marktteilnehmer lösen kann. Die in unserer Studie ermittelten Erfolgsfaktoren sind beiderseits zu beachten und können den Weg nach vorn ebnen.“
Sarah Schlesinger, Managing Partner/CEO bei blackprint: „Wieder ist die PropTech Germany Studie ein Auf- und Weckruf an unsere Bau- und Immobilienwirtschaft: Lösungen sind breit vorhanden. Technologie und Innovationen sind bereit – für alle Nutzungsklassen und Wertschöpfungsstufen. PropTechs halten der Branche erneut den Spiegel vor: Die sich deutlich verschärften Herausforderungen der PropTechs bei Markteintritt, Verkauf ihrer Lösungen und anschließend bei der Implementierung spiegeln den niedrigen Transformations-, Digitalisierungs- und Innovationsreifegrad wider. Gleichzeitig sind die Erfolgsfaktoren klar: die richtigen Ansprechpartner, gute Netzwerk-Kenntnis, herausgehobene Positionierung und Markenbekanntheit sorgen für Umsatz; ein starkes Marktpotenzial für notwendiges Wachstumskapital. Der Sektor ist reifer denn je. Zeit, dass Bau- & Immobilienwirtschaft ihre F&E-Abteilung die PropTechs für ihren Erfolg nutzen.“
Die vollständige PropTech Germany Studie 2025 gibt's hier
Gründer*in der Woche: Cellbricks - menschliches Gewebe per 3D-Druck
Das Berliner BioTech Cellbricks der Gründer Alexander Leutner, Dr. Tobias Lam und Alexander Thomas meldet den Durchbruch bei der Entwicklung und Produktion implantierbaren Gewebes für den klinischen Einsatz mittels 3D-Bioprinter.

Cellbricks Therapeutics, ein Unternehmen für regenerative Medizin, das skalierbare Lösungen für den Ersatz von menschlichem Gewebe und Organen mittels 3D- Bioprinting entwickelt, hat einen entscheidenden Meilenstein erreicht: In aktuellen Tierversuchen zeigte das biogedruckte Fettgewebe-Implantat sieben Wochen nach der Implantation vollständige Integration ins Wirtsgewebe, keine Fibrose und rasche Gefäßneubildung – ein Durchbruch, der künftig Millionen von Patient*innen helfen könnte.
Das 2016 gegründete Unternehmen entwickelt mitten im Berliner Stadtteil Wedding mithilfe seiner patentierten 3D-Bioprinting-Technologie implantierbares, funktionelles menschliches Gewebe. Die Vision: Organe und Gewebe nicht mehr transplantieren, sondern nachdrucken – passgenau, immunverträglich, skalierbar. „Wir haben schnelle Gefäßbildung, keine Fibrose und eine vollständige Gewebeintegration in unseren Fettgewebe-Implantaten beobachtet – ein bedeutender Meilenstein in der Validierung unserer Plattform und der Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze, die neue Hoffnung für Patienten bringen", sagt Dr. Kattayoun Kordy, Chief Medical Officer bei Cellbricks. „Das Potenzial, lebendiges, funktionales Gewebe mit dem 3D-Bioprinter herzustellen, wird zunehmend Realität."
Zwei Therapieprogramme, zwei milliardenschwere Märkte
Cellbricks verfolgt einen klar strukturierten Weg in Richtung klinischer Anwendung. Das am weitesten fortgeschrittene Programm konzentriert sich auf die Behandlung von tiefen Wunden – ein Bereich mit klar definierten Indikationen und etablierten regulatorischen Anforderungen. Im Fokus steht dabei biogedrucktes Fettgewebe, das aus patient*inneneigenen Zellen hergestellt wird. Ziel ist es, tiefe Wunden funktional zu verschließen, die Heilung zu beschleunigen und gleichzeitig die natürliche Gewebestruktur wiederherzustellen. Das Implantat integriert sich nahtlos in das umliegende Gewebe, fördert die Gefäßneubildung und eröffnet damit neue therapeutische Perspektiven in einem globalen Wundversorgungsmarkt von rund 38,4 Milliarden US-Dollar. Präklinische Studien an Mäusen belegen eine hohe Zell-Viabilität, schnelle vaskuläre Integration und eine stabile Einheilung – ohne Fibrose.
Parallel dazu entwickelt Cellbricks implantierbares, metabolisch aktives Lebergewebe, das ohne Immunsuppression auskommen soll. Das Gewebe soll die Leberfunktion bei Patient*innen mit chronischen Erkrankungen unterstützen und kann mittelfristig als Brücke zur Transplantation dienen. Langfristig verfolgt Cellbricks das Ziel, voll funktionsfähige Leberimplantate als Alternative zu Spenderorganen zur Verfügung zu stellen. Erste In-vitro-Ergebnisse zeigen eine stabile Stoffwechselaktivität über mehrere Wochen. Ein nächster Schritt ist die in vivo Weiterentwicklung des Gewebes. Der adressierte Markt für chronische Lebererkrankungen beträgt weltweit rund 38,6 Milliarden US-Dollar.
Der Weg zur FDA-Zulassung, Mission und künftiges Wachstum
Die Einreichung des Antrags bei der FDA für den Beginn der ersten klinischen Studie ist für 2027 geplant. Um die Weiterentwicklung seiner Gewebeplattform voranzutreiben und strategische Partnerschaften mit führenden Pharmaunternehmen einzugehen, plant Cellbricks für das Jahr 2025 eine weitere Finanzierungsrunde. Das Ziel: Die eigenen Therapieprogramme möglichst zügig in die klinische Anwendung zu bringen.
Seriengründer und Geschäftsführer Alexander Leutner kennt den Schmerz des Organmangels aus eigener Erfahrung. Nachdem er seinem Bruder im Jahr 2022 eine Niere gespendet hatte, entschied er sich, seine Karriere auf die regenerative Medizin auszurichten. „Unsere Vision ist klar: eine Zukunft, in der Gewebe- und Organversagen dank unbegrenzter Verfügbarkeit 3D-biogedruckter Gewebe- und Organimplantate, die keine immunsuppressiven Medikamente benötigen, keinen lebensbedrohlichen Zustand mehr darstellt. Mit unseren vielversprechenden in vivo Ergebnissen sind wir diesem Ziel einen Schritt nähergekommen“, erklärt Alexander Leutner. „Ich kenne die Herausforderungen, die Transplantationen mit sich bringen, sehr genau. Unsere Technologie hat das Potenzial, nicht irgendwann, sondern in absehbarer Zeit echte Lösungen zu bieten.“
TechnikRadar 2025: Wie Deutsche neue Technologien beurteilen
Die repräsentative Umfrage von acatech widerlegt das Klischee der deutschen Technikfeindlichkeit und zeigt, wie aufgeschlossen wir neuen Technologien wirklich gegenüberstehen und den Nutzen von KI und militärischer Forschung beurteilen.

Die Deutschen stehen neuen Technologien aufgeschlossen gegenüber. 65 Prozent der Befragten, die KI nutzen, zeigen sich fasziniert. Doch die Prioritäten der Deutschen verschieben sich: Die von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften konzipierte, repräsentative forsa-Umfrage zeigt: 50 Prozent unterstützen die Forschung zur militärischen Verteidigung an deutschen Hochschulen. Generell unterstützen 62 Prozent technische Neuerungen nur dann, wenn sie im Einklang mit dem Gemeinwohl stehen. 45 Prozent fordern mehr Mitbestimmung, aber nur 9 Prozent fühlen sich von der Regierung über Technikfolgen ausreichend informiert.
Parteipolitische Unterschiede bei Zustimmung zu militärischer Forschung
Die Hälfte der Deutschen spricht sich für militärisch nutzbare Forschung an Hochschulen aus, sofern sie der Landesverteidigung dient. Nur 17 Prozent lehnen dies grundsätzlich ab. Stärker variiert das Meinungsbild, wenn man das Wahlverhalten der Befragten bei der letzten Bundestagswahl berücksichtigt: Wählerinnen und Wähler von FDP (Prozent 68), CDU/CSU (67 Prozent), SPD (53 Prozent) und Bündnis90/Die Grünen (51 Prozent) stimmen mehrheitlich zu. Bei Anhängern der Linken (27 Prozent), von BSW (33 Prozent) und AfD (41 Prozent) unterstützt nur eine Minderheit militärische Forschung. Drei von fünf Deutschen lehnen den Einsatz Künstlicher Intelligenz zur Steuerung autonomer Waffensysteme ab – unabhängig vom politischen Lager.
„Die Debatte um Dual Use zeigt: Die Trennung zwischen ziviler und militärischer Forschung ist oft künstlich. Entscheidend ist, dass Forschung und Innovation friedlichen Zwecken dienen und unsere Gesellschaft schützen – das ist der Maßstab, an dem wir uns orientieren sollten. Diesen Maßstab teilen die Deutschen mehrheitlich“, sagt acatech Präsident Jan Wörner.
Wunsch nach mehr Mitbestimmung bei umstrittenen Technologien
Viele Deutsche fühlen sich über die möglichen Folgen von Technik schlecht informiert: Nur 9 Prozent meinen, die Regierung kläre sie ausreichend auf. 48 Prozent der Deutschen vertrauen auf die Expertise von Wissenschaft und Fachleuten bei Entscheidungen über umstrittene Technologien, insbesondere Wählerinnen und Wähler von Bündnis90/Die Grünen (61 Prozent) und den Linken (59 Prozent). Zugleich fordern 45 Prozent der Befragten mehr Mitbestimmung bei umstrittenen Technologien, während nur 18 Prozent dies ablehnen. Unter den Wählerinnen und Wählern von AfD und BSW wollen sogar 65 Prozent mehr Teilhabe.
„Trotz aller Fake News und alternativer Fakten in Social Media spielt wissenschaftliche Expertise bei fast allen politischen Flügeln in der Bevölkerung eine unverzichtbare Rolle, wenn es um die Einschätzung von Technologien und ihrem Einsatz in Wirtschaft und Gesellschaft geht. Gleichzeitig wollen vor allem die Wählerinnen und Wähler von AfD und BSW mehr Mitbestimmung durch die betroffene Bevölkerung. Die Akademien und Wissenschaftsorganisationen insgesamt sollten als glaubwürdige Akteure stärker in Technikkommunikation investieren und sich dafür einsetzen, dass sachlich fundierte, faire und ethisch reflektierte Partizipationsformate entwickelt und eingesetzt werden“, sagt Ortwin Renn, Co-Leiter der Studie.
Ambivalente Einstellung zu KI
Beim Thema Künstliche Intelligenz (KI) sind die Deutschen ambivalent: Sie erkennen den Nutzen von KI für die Gesellschaft, sehen aber auch die Risiken. Am positivsten bewerten die Befragten den KI-Einsatz in der medizinischen Diagnostik (nützlich: 66 Prozent / riskant: 34 Prozent). Bei autonomen KI-Agenten (nützlich: 38 Prozent / riskant: 34 Prozent) sowie bei KI-gestützter Produktion von Inhalten (nützlich: 52 Prozent / riskant: 44 Prozent) halten sich Nutzen und Risiken im Meinungsbild ungefähr die Waage.
90 Prozent der Befragten fordern eine klare Kennzeichnung KI-generierter Inhalte. Insgesamt herrscht unter KI-Erfahrenen eine positive Grundhaltung: Viele empfinden generative KI als Arbeitserleichterung (50 Prozent) und sind von ihrer Leistungsfähigkeit fasziniert (65 Prozent).
Höchste Priorität für innere Sicherheit und öffentliche Infrastruktur
Bei den Zukunftsaufgaben setzen die Deutschen neue Prioritäten: Erstmals gelten innere Sicherheit und die Verbesserung der öffentlichen Infrastruktur für 91 Prozent als wichtige oder sehr wichtige Aufgabe. Die bisherige Spitzenreiterin, die Sicherung von Arbeitsplätzen, landet mit 90 Prozent auf Platz drei.
2025 halten alle Gruppen die Sicherstellung des digitalen Zugangs auf dem Land (86 Prozent) für wichtiger als Datenschutz (77 Prozent) oder geregelte Zuwanderung (74 Prozent). Die Begrenzung der Klimaerwärmung verliert an Bedeutung und rutscht auf den letzten Rang ab (68 Prozent). Nur bei den 16- bis 34-Jährigen (73 Prozent) und den akademisch Gebildeten (79 Prozent) behauptet sich das Thema im Mittelfeld.
„Große Krisen wie die Corona-Pandemie, der russische Angriffskrieg oder politische Unsicherheiten ändern wenig an den grundsätzlichen Technikeinstellungen in Deutschland. Selbst aktuelle Entwicklungen wie generative KI, Smart-Home-Technologien oder digitale Plattformen erschüttern diese Stabilität nicht“, sagt Mike Schäfer, Co-Leiter der Studie.
Digitalisierung macht das Leben komfortabler – aber Zielkonflikte bleiben
62 Prozent der Deutschen erleben einen spürbaren Komfortgewinn durch digitale Technologien. Kritisch sehen die Befragten den Einfluss der Digitalisierung auf soziale Beziehungen und die Psyche: Nur 9 Prozent glauben, dass digitale Technik unser Sozialleben verbessert. Besonders Jüngere sind besorgt: 47 Prozent der 16- bis 34-Jährigen sind der Auffassung, dass sie psychisch krankmacht. Bei den über 65-Jährigen teilen nur 28 Prozent diese Meinung.
Die Fragen nach Datenschutz, Zahlungsbereitschaft, Nutzen und Komfort offenbaren Zielkonflikte: Nur 37 Prozent der Deutschen würde für besseren Datenschutz auf Komfort verzichten. Doch für Komfort zahlen, will nicht einmal ein Drittel (32 Prozent). 39 Prozent bevorzugen kostenfreie Angebote, selbst wenn diese persönliche Daten erfassen. Zugleich glauben 69 Prozent, dass die Marktkonzentration auf wenige digitale Großkonzerne Nachteile für die Gesellschaft bringt. Sechs von zehn Deutschen sorgen sich deshalb.
Keine pauschale Technikfeindlichkeit – Kontext entscheidet
Das TechnikRadar 2025 widerlegt weiterhin das Klischee der deutschen Technikfeindlichkeit. Die Menschen bewerten Technologien differenziert und anwendungsbezogen: So sieht eine klare Mehrheit erneuerbare Energien (nützlich: 70 Prozent / riskant: 12 Prozent) positiv. Kritischer sind viele Deutsche bei Überwachungstechnologien (nützlich: 54 Prozent / riskant: 41 Prozent) und besonders bei gentechnisch veränderten Nutzpflanzen (nützlich: 23 Prozent / riskant: 57 Prozent). 64 Prozent widersprechen der Annahme, dass Technik alle Probleme lösen könne. Gleichzeitig glauben nur 15 Prozent, dass sie langfristig mehr Probleme schafft als zu beheben.
„Wir brauchen technologische Innovationen aus der Wissenschaft zur Bewältigung der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen. Wichtig ist dabei, dass der technische Fortschritt stets dem Gemeinwohl dienen soll. Das zeigen die heutigen Studienergebnisse. Und genau das war auch schon der Gründungsgedanke der Carl-Zeiss-Stiftung vor über 130 Jahren,“ sagt Felix Streiter, Geschäftsführer der Carl-Zeiss-Stiftung.
Alle Umfrage-Ergebnisse sind hier online abrufbar.
Synthflow AI sichert sich 20 Mio. US-Dollar zur globalen Expansion
Das 2023 in Berlin gegründete Synthflow AI entwickelt eine innovative No-Code-Plattform für Sprach-KI, die die Kommunikation zwischen Unternehmen und Kund*innen verändern will.

2023 gründeten die Serienunternehmer Albert Astabatsyan, Hakob Astabatsyan und Sassun Mirzakhan-Saky Synthflow AI. Ihr Ziel ist es, den Zugang zu fortschrittlicher Sprach-KI zu demokratisieren. Mit einer No-Code-Plattform können Unternehmen einfach natürlich klingende, kostengünstige Sprachagenten erstellen, implementieren und skalieren, die auf ihre Geschäftsanforderungen zugeschnitten sind.
Jetzt hat Synthflow AI eine Series A-Finanzierungsrunde über 20 Millionen US-Dollar abgeschlossen. Accel führt die Runde an, während Atlantic Labs und Singular als bestehende Investoren teilnehmen. Mit dieser Finanzierung will Synthflow AI die Einführung von KI-Sprachagenten in Unternehmen beschleunigen. Die Gesamtfinanzierung des Unternehmens steigt damit auf 30 Millionen US-Dollar, nachdem es im letzten Jahr eine Seed-Finanzierungsrunde abgeschlossen hatte. Das neue Kapital soll die globale Expansion unterstützen, einschließlich der Eröffnung eines neuen Büros in den USA, und die Weiterentwicklung der Plattform zum Bauen von Sprach-KI-Agenten vorantreiben.
Nach Jahrzehnten des langsamen Fortschritts steht die Sprach-KI-Technologie an einem Wendepunkt. Jüngste Durchbrüche ermöglichen es Unternehmen, KI-Sprachagenten in großem Maßstab über eine Vielzahl von Anwendungsfällen hinweg einzusetzen. Ob Kundenservice, Terminvereinbarungen oder Lead-Qualifizierung, diese Agenten können globale Abläufe transformieren und erstklassigen Support zu einem Bruchteil der bisherigen Kosten bieten.
Für Contact Center und BPO-Unternehmen, die den 159 Mrd. US-Dollar schweren US-Kundenservicemarkt dominieren, eröffnet dieser Wandel eine enorme Wachstumschance - angetrieben von rund um die Uhr verfügbaren Sprachagenten, die natürliche Gespräche führen. Bislang war die Einführung solcher Technologien und das Herausragen in einem zunehmend kompetitiven Markt jedoch eine Herausforderung: Sie verlangte tiefe KI-Expertise, spezialisierte Teams, große Budgets und langwierige Onboarding-Prozesse.
Synthflow AI hat White-Label-Sprachagenten für nicht-technische Anwender entwickelt. Diese Agenten erfordern keine Programmierkenntnisse, sind anpassbar und bewältigen einfache Anfragen sowie komplexe Arbeitsabläufe. Dazu gehören Kundensupport, Terminvereinbarungen, die Qualifizierung von Inbound-Leads, die Weiterleitung von Anrufen von KI an Menschen und die Erfassung und Weitergabe von Informationen in Echtzeit. Über 200 Integrationen in Kalender-, CRM- und Telefoniesysteme ermöglichen eine schnelle und kostengünstige Implementierung.
Das AI Voice Operating System “Voice OS” von Synthflow AI imitiert eine menschliche Stimme und bietet hohe Qualität, geringe Latenzzeiten und Zuverlässigkeit. Es bearbeitet komplexe Anwendungsfälle ohne menschliches Eingreifen. Seit dem Launch im Jahr 2024 hat Synthflow AI sein Entwicklungsteam erweitert, um die Produktfunktionen auszubauen und weltweit zu wachsen und mit BPO-Anbietern und Contact Centern weltweit zu integrieren.
Hakob Astabatsyan, Mitbegründer und CEO von Synthflow AI, erklärt: „Unternehmen und ihre Kunden kommunizieren immer komfortabler mit KI-Agenten. Synthflow AI will hochwertige, kostengünstige KI-Sprachagenten verfügbar machen, um den Kundenservice zu verbessern. Der BPO- und Contact-Center-Markt bietet dafür eine enorme Chance. Dank der Einfachheit der No-Code-Plattform sowie der Zuverlässigkeit und Qualität der KI-Sprachagenten verzeichnen wir in diesem Sektor bereits ein deutliches Wachstum. Die jüngste Finanzierung soll helfen, dieses Wachstum zu beschleunigen und das Produkt weiter zu verbessern, um weltweit führend in der Sprach-KI-Technologie zu bleiben.“
Luca Bocchio, Partner bei Accel, ergänzt: „Voice AI steht an einem Wendepunkt. Die Qualität der Sprachagenten hat sich rasant verbessert. Sie sind kostengünstiger als je zuvor zu installieren. Das Team von Synthflow AI nutzt diesen Moment, um sich von etablierten Akteuren abzuheben und die Technologie zugänglicher zu machen. Ich sehe ein enormes Marktpotenzial für Sprachagenten im Kundensupport. Die Weiterentwicklung der Infrastruktur und die Verbesserung der KI-Fähigkeiten wird zu neuen Anwendungsfällen in Bereichen wie Gesundheitswesen, Finanzdienstleistungen, Bildung und anderen führen. Hakob und sein Team haben uns bisher mit ihrem technischen Know-how und ihrer Dynamik beeindruckt. Sehr gern investieren wir in ihre Vision und begleiten sie auf ihrem weiteren Weg.“
Enter sichert sich 20 Mio. Euro zur energetischen Gebäudesanierung
Enter, 2020 von Max Schroeren, Justus Menten und Alex Müller gegründet, ist die erste vollautomatisierte Plattform für energetische Gebäudemodernisierung. Das Ziel: Für Eigenheimbesitzer*innen soll Sanierung zur sicheren Investition werden.

Heute gibt die in Berlin beheimatete Plattform Enter den erfolgreichen Abschluss einer Series B-Finanzierungsrunde in Höhe von 20 Mio. Euro bekannt. Mit dieser Runde steigt das insgesamt eingesammelte Kapital auf über 40 Mio. Euro seit der Gründung 2020. Zu den Investoren zählen erneut Coatue, Target Global, noa (ehemals A/O Proptech), Partech, Foundamental sowie erstmals auch SE Ventures, der Venture-Arm von Schneider Electric.
Mit der neuen Finanzierung legt Enter die Grundlage für den nächsten Entwicklungsschritt: die skalierbare Umsetzung energetischer Sanierungen in Millionen Haushalten KI-basiert, automatisiert und effizient wie nie zuvor.
Sanierung: Von der Beratung zum automatisierten Marktplatz
Über 180 Millionen Gebäude in Europa benötigen bis 2050 eine energetische Generalüberholung – ein Markt im Billionenbereich. Enter entwickelt den Standard für diesen Wandel: Gebäudeeffizienz per Knopfdruck: Mit der Enter App soll jede Immobilie in wenigen Minuten vollständig digital erfasst werden können – inklusive Materialanalyse, energetischem Status und Modernisierungsbedarf. Eine selbstentwickelte KI-Engine generiert daraus individuelle, realistische Sanierungspfade – angepasst an CO2Preise, Förderprogramme, Energiepreise und Klimaziele.
Die Plattform schlägt aus einem bundesweiten Netzwerk von über 100 qualifizierten Fachbetrieben automatisiert passende Umsetzungspartner vor – regional, verfügbar, vergleichbar.
Was früher Tage an energetischer Analyse und Planung erforderte, geschieht jetzt laut Enter binnen Minuten – vollautomatisiert, präzise und transparent.
Durch strategische Allianzen mit führenden Akteuren wie Dr. Klein, Allianz und Engel & Völkers ist Enter heute zudem direkt an den Schnittstellen präsent, an denen Entscheidungen getroffen werden: Kauf, Finanzierung, Versicherung.
Nächster Halt: der Massenmarkt
Nach eigenen Angaben ist Enter nun bereit, die Schwelle in den breiten Massenmarkt hunderttausender Haushalte pro Jahr zu überschreiten, und wird zur industriell skalierbaren Lösung für Millionen Immobilien – von der Doppelhaushälfte in Nordrhein- Westfalen bis zum sanierungsbedürftigen Altbau in Sachsen. Durch seine KI-automatisierte Gebäudeanalyse, Self-Service Befähigung, schnelle Angebotserstellung und gebündelte Nachfrage will dem Start-up nun gelingen, was vormals unmöglich war: maßgeschneiderte Sanierungslösungen für Millionen von Hausbesitzer*innen. Mit diesem Schritt greift Enter zum größten Hebel im europäischen Klimaschutz – den Gebäudebestand der privaten Eigenheimbesitzer*innen.
Für Eigenheimbesitzer*innen soll Sanierung somit zur sicheren Investition werden – für die Gesellschaft zum Klimapfeiler. Max Schroeren, CEO und Mitgründer von Enter: „Enter ist keine Energieberatung mehr – wir sind die Infrastruktur für klimaneutrales Wohnen. Unsere KI analysiert und orchestriert tausende Sanierungen parallel – und ermöglicht es Millionen Haushalten, endlich ins Handeln zu kommen. Die Series B und unsere Technologieinvestments der letzten Jahre geben uns den Rückenwind, um unsere Mission in den Massenmarkt zu tragen.ˮ