Gründer der Woche: Freigeist - Süffiges gegen den Kater

Gründer der Woche 35/16


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Gunnar Sieweke, Jan van Ahrens und Martin Okuesa sind die Gründer der UrbanOwl GmbH. Sie haben einen Anti-Kater-Drink – Freigeist – entwickelt, mit dem sie den lästigen Nachwirkungen ausgelassener Partys den Kampf angesagt haben. Wie das Getränk funktioniert und wie die drei Gründer ihr Start-up gebaut haben, erklärt uns Co-Gründer Gunnar Sieweke im Interview.

Wie seid Ihr auf die Idee gekommen?
Im Bachelorstudium haben wir alle gerne gefeiert und saßen leider das eine oder andere Mal angeschlagen in den Vorlesungen. Im Rahmen eines gemeinsamen Studienprojekts sollten wir dann ein Geschäftskonzept entwickeln. Da kam die Idee für den Anti-Kater-Drink gerade recht und der Startschuss war gefallen.
 
Wer gehört zum Freigeist-Team?
Die Gründer sind Jan van Ahrens, Martin „Otis“ Okuesa und ich. Daneben nimmt Dr. David Bardens noch eine wichtige Rolle ein. Er analysierte, welche Stoffe dem Körper während einer Party unter Alkoholkonsum und körperlichen Aktivitäten verloren gehen. Auf dieser Basis wurde dann die Rezeptur entwickelt.
 


Was ist das „Geheimnis“ bzw. Rezept des Anti-Kater-Getränks?
Bei Freigeist ist der Mix entscheidend. Es gibt nicht "die" eine Zutat. Wichtig sind sicherlich die Elektrolyte Natrium, Kalium und Magnesium. Allerdings enthält Freigeist neben den Mineralien ebenfalls Kaktusfeige, das laut einer wissenschaftlichen Studie ebenfalls gegen Katersymptome helfen soll sowie Vitamin B3 und B6. Dazu kommt ein kleiner Schuss Koffein und ausgewählte Zucker. Zudem ist Freigeist isotonisch. Das bedeutet, der Körper kann die Flüssigkeit schneller aufnehmen.

 
Was kann euer Getränk besser als eine handelsübliche Kopfschmerztablette?
Zunächst passte uns der Gedanke überhaupt nicht, dass wir „Tabletten“ nehmen müssen, weil wir bei einer Party mal ein bisschen Gas gegeben haben. Es gibt aber natürlich auch andere Gründe. Beispielsweise wird diskutiert, dass die Wirkstoffe mancher Kopfschmerztabletten leberschädigend oder blutverdünnend sein können; Stichwort: „Fettleber“. Freigeist ist ein isotonisches Getränk, weder apotheken- noch rezeptpflichtig und frei übers Internet und im Handel verfügbar. Wir haben eine ausgefeilte und einmalige Rezeptur entwickelt, die die Tage nach der Party erträglicher machen soll. Da kann eine Tablette einfach nicht mithalten.


Freigeist ist ja nicht nur gegen Kater - es wird auch als isotonisches Sportgetränk angeboten. Ist der Anti-Kater-Effekt somit eher der Marketing-Clou?
Ganz klares nein! Probiert es aus und ihr werdet sehen wie Freigeist wirkt! Es ist nur wichtig die komplette Flasche vor dem Schlafengehen zu trinken und nicht angetüdelt nach der Hälfte auf dem Sofa einzuschlafen. Zum Thema Sportgetränk: Wir geben gern zu, dass einige Inhaltsstoffe identisch sind. Vor allem Elektrolyte sind in vielen Sportgetränken enthalten. Manche sind auch isotonisch. Allerdings kenne ich keines, dass zusätzlich einen Schuss Koffein, Kaktusfeige und Vitamine enthält. Das unterscheidet uns.Freigeist ist höherwertiger als Sportgetränke.

Wie vertreibt Ihr euer Getränk? Wie macht Ihr auf euch aufmerksam?
Vor allem wird Freigeist im Einzelhandel verkauft. Sollten wir im Kiosk oder Supermarkt des Vertrauens nicht vertreten sein, dann einfach mal nachfragen und Druck machen. Außerdem kann Freigeist deutschlandweit online bestellt werden. Und jetzt wollen wir mit Hilfe der Großhändler ebenfalls in der Gastro durchstarten. Große Marketingkampagnen können wir uns noch nicht leisten. Dafür fehlen uns die Mittel. Wir versuchen mit lustigen Dingen, wie unserem Video auf der Landing Page Aufmerksamkeit zu erzeugen. Außerdem mit gezielten Guerillaaktionen. Am wichtigsten ist aber der Vertrieb. Es bringt niemandem etwas, eine große Kampagne aufzusetzen und dann nicht verfügbar zu sein im Laden oder im Club. Andersherum macht es wieder mehr Sinn. Man braucht nicht viel Werbematerial, wenn der Barkeeper das Getränk cool findet und seinen Gästen empfiehlt.
 
Gibt es weitere Ideen in Sachen „Spezial-Getränke“?
Ne. Erstmal steht Freigeist bei uns im Rampenlicht.

Zu guter Letzt: Was raten Sie anderen Gründern aus eigener Erfahrung?
3 Dinge würde ich Gründern raten:
1. Durchhalten. Vor allem in schlechten Zeiten spielt man mal mit dem Gedanken, wie es wäre einen 9 to 5 Job zu haben. Das ist natürlich entspannter und dadurch auch verlockend, stellt aber längst keine Rechtfertigung dar um aufzuhören. Als Gründer hat man eine Verantwortung nicht nur sich selbst gegenüber, sondern ebenfalls anderen. Insofern heißt das Motto „Auf die Zähne beißen und durch“.
2. Nicht komplett über den Job definieren. Menschen, egal ob Gründer oder nicht, die sich ausschließlich über den Job definieren, sind Kleingeister. Läuft es mal schlecht sinkt die Frustrationstoleranz schnell rapide ab. Die Balance muss stimmen. Deshalb ist es wichtig sein Leben auf mehrere Pfeiler zu stellen. Geht surfen, mountainbiken, schreibt Gedichte, sucht euch eine Freundin oder macht alles gleichzeitig. Hauptsache ihr besteht nicht nur aus der Firma.
3. Reflektieren. Denkt darüber nach was ihr macht. Auch im größeren Kontext. Was bringt euch die Firma? Wo wollt ihr mal hin? Solltet ihr was anders machen? Ich habe zum Beispiel fest gestellt, dass Geld nur einen geringen Teil meiner Motivation darstellt. Nicht, dass wir Geld hätten, aber um die Motivation hoch zu halten muss man sich zwangsläufig mit dem Thema auseinander setzen. Mal ein großes Auto zu fahren oder teure Urlaube zu machen haben mich noch nie gereizt. Letztlich sind Menschen verschieden und jeder muss seinen eigenen Weg für sich und die Firma finden. Und das beginnt damit darüber nachzudenken.

Hier geht’s zu Freigeist


Das Interview führte Hans Luthardt

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1 Mio.-Euro-Pre-Seed-Finanzierung für paddy

In nur 6 Monaten seit Launch: das 2024 von Matty Frommann, Lukas Portmann und Tobias Schröder gegründete EduTech/KI-Start-up paddy sichert sich 1 Mio. Euro für den Unterricht der Zukunft.

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Der Frust des Lehrerseins war für die Lehrerkinder und paddy-Gründer Matty Frommann, Lukas Portmann und Tobias Schröder auch am Frühstückstisch Alltag: Gespräche über zu volle Klassen, zu viele Aufgaben nach Unterrichtsschluss – und das Gefühl, nie allen wirklich gerecht zu werden. Lehrkräfte springen zwischen Verwaltung, Stoffdruck und Klassenzimmer hin und her – oft ohne die Möglichkeit, auf einzelne Schüler*innen einzugehen. Bereits während der Pandemie organisierten die heutigen paddy-Gründer Lehrerfortbildungen vor Ort und erlebten aus nächster Nähe, wie sehr Schulen unter digitalen und strukturellen Defiziten litten. 2024 gründeten sie schließlich die DigitalErleben GmbH und brachten im Januar 2025 ihre KI-Plattform paddy auf den Markt, die den Lehreralltag spürbar vereinfachen soll. Bis Ende des Jahres erwartet das Unternehmen einen Umsatz im mittleren sechsstelligen Bereich.

Mehr Zeit fürs Wesentliche

Paddy übernimmt genau die Aufgaben, die Lehrkräften täglich den Kalender sprengen – ohne Mehrarbeit, ohne Einarbeitung. Die Plattform erkennt Thema, Zielgruppe und Lernziel. Sie schlägt passende Aufgabenformate, Methoden und Materialien vor, erstellt differenzierte Inhalte und analysiert den Lernstand der Schüler*innen, um die nächsten Schritte gezielt zu unterstützen. So erkennen Lehrkräfte schnell, wo ihre Klasse steht – und bei wem es hakt.

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Auf Wachstums- und Expansionskurs

Das frische Investorengeld – Lead-Investor ist der High-Tech Gründerfonds (HTGF) – soll nun in die Weiterentwicklung der KI und die weitere Expansion fließen – das Start-up will neben Deutschland den gesamten europäischen Markt erobern. „Paddy zeigt, wie man den Stress für Lehrkräfte verringern und gleichzeitig Schüler*innen frühzeitig im Umgang mit KI schulen kann. Neben dem überzeugenden Produkt hat mich aber vor allem das Team begeistert: Trotz des extrem jungen Alters zeigen die Gründer schon jetzt ein außergewöhnliches Gespür für Unternehmertum – und ich bin gespannt wo die gemeinsame Reise hingeht", sagt Felix Assion, Investment Manager beim HTGF.

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Das 2020 von Max Linden gegründete lemon.markets, eine Brokerage-as-a-Service-Plattform, soll mit dem bestehenden Management-Team als 100-prozentige Tochter der dwpbank Gruppe ein eigenständiges Unternehmen bleiben. Die Akquisition unterliegt noch der Genehmigung durch die BaFin und der Erfüllung üblicher Closing-Bedingungen.

Die Deutsche WertpapierService Bank (dwpbank) hat eine Vereinbarung mit dem FinTech-Start-up lemon.markets über eine Akquisition beschlossen. Mit dem Erwerb aller Anteile des Berliner Unternehmens erweitert die dwpbank ihr Vollverwahr-Angebot um eine Brokerage-as-a-Service (BaaS)-Lösung. Die dwpbank Gruppe wird künftig zwei Marken führen und so langjährige Wertpapier-Expertise und Stabilität mit Innovationskraft verbinden. Etablierte Finanzdienstleister und Fintechs profitieren künftig von einem flexiblen Leistungsportfolio, um schneller und differenzierter auf Marktveränderungen zu reagieren – und so neue Kundensegmente im Wertpapiergeschäft zu erschließen und langfristig zu binden.

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Mit diesem Schritt verfolgt die dwpbank Gruppe – bestehend aus der dwpbank und ihren Tochtergesellschaften – konsequent ihre Wachstumsstrategie: Ein Ökosystem für moderne, einfach zugängliche und hochverfügbare Wertpapierservices schaffen, das einer vielfältigen Finanzwelt gerecht wird. Mit lemon.markets ergänzt die dwpbank Gruppe ihr cloud-basiertes Technologie-Stack bestehend aus der leistungsfähigen Wertpapierplattform WP3 und Digital-Asset-Lösung wpNex um eine Infrastruktur für schlanke und digitale Brokerage- und Custody-Services.

Das im Jahr 2020 gegründete Berliner FinTech lemon.markets bietet Banken, FinTechs und Vermögensverwaltern einen einfachen, digitalen Zugang zum Kapitalmarkt. Über eine API lässt sich die Plattform in kürzester Zeit in bestehende Systeme integrieren. Die Infrastruktur unterstützt moderne Funktionen wie Bruchstückhandel, Echtzeitverarbeitung und voll-digitalisierte Prozesse für ETFs, Aktien und Fonds. Zu den Kund*innen des BaFin-lizenzierten Wertpapierinstituts gehören unter anderem FinTechs wie Tomorrow, Optio und Holvi.

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Synergien bei Markterschließung und technologischer Weiterentwicklung

Die dwpbank Gruppe wird künftig mit einer Zwei-Marken-Strategie am Markt auftreten: Die beiden Unternehmen bleiben als eigenständige Marken sichtbar, arbeiten aber eng zusammen und bündeln ihre jeweiligen Stärken. Der Fokus liegt auf der gemeinsamen Weiterentwicklung ihrer Plattformen, kurzen Innovationszyklen und einem Leistungsportfolio, das es Finanzinstituten und FinTechs ermöglicht, auf Marktveränderungen schnell und differenziert zu reagieren.

Max Linden, Gründer und CEO von lemon.markets, sagt: „Beide Unternehmen eint die Mission, das Investieren am Kapitalmarkt zugänglicher zu machen – das beste Fundament für unsere Zusammenarbeit. Neben unserer Technologieführerschaft senden wir ein Signal der Stärke an bestehende und zukünftige Partner und Kunden. Mit beschleunigter Time-to-Market, modularem Leistungsangebot und modernem Kundenerlebnis machen wir gemeinsam mit der dwpbank Finanzdienstleister wettbewerbsfähiger.“

Das Management-Team von lemon.markets soll bestehen bleiben. Die Akquisition unterliegt noch der Genehmigung durch die BaFin und der Erfüllung üblicher Closing-Bedingungen. Die Transaktion soll bis Herbst 2025 abgeschlossen sein.

"State of Sales and Marketing"-Report 2025

Die aktuelle Pipedrive-Studie zeigt: KI steigert Produktivität, doch Überstunden, wirtschaftliche Unsicherheit und ungesunde Arbeitsweisen bremsen die Performance.

Pipedrive hat heute seinen jährlichen „State of Sales and Marketing“ Report veröffentlicht. Die diesjährige Ausgabe zeigt: Während künstliche Intelligenz (KI) die Produktivität im Vertrieb spürbar erhöht, liegen die wahren Erfolgsfaktoren in nachhaltigen Arbeitsmodellen und einer besseren Work-Life-Balance.

Gesündere Arbeitsmodelle sind Schlüssel zum Vertriebserfolg

Für den Report wurden fast 1000 Vertriebs- und Marketingprofis aus 85 Ländern befragt. Die Teilnehmenden kamen aus Unternehmen jeder Größe, vom Start-up bis hin zum Konzern. Die Ergebnisse zeichnen ein differenziertes Bild: Teams, die bereits KI einsetzen, berichten von messbaren Effizienzgewinnen. Gleichzeitig ist die Gesamtleistung im Vertrieb spürbar zurückgegangen. Gründe dafür sind unter anderem wirtschaftliche Unsicherheiten und wenig nachhaltige Arbeitsweisen.

„Immer mehr Vertriebsmitarbeitende arbeiten bis zur Erschöpfung und das zahlt sich nicht aus. Drei Viertel leisten Überstunden, mehr als im Vorjahr. Doch mehr Arbeitszeit bringt nicht automatisch bessere Ergebnisse,“ so Paulo Cunha, CEO von Pipedrive. „Was wir brauchen, ist ein neues Verständnis von Produktivität: Weniger Dauerstress, mehr Fokus. Wer Zeit sinnvoll einsetzt, kluge Tools nutzt und bewusst Pausen schafft, steigert nicht nur das Wohlbefinden, sondern auch die Performance.“

Vier-Tage-Woche zeigt positive Effekte

Der Report zeigt eine klare Korrelation zwischen Arbeitszeitmodellen und Zielerreichung: Vertriebsprofis mit Vier-Tage-Woche waren 8 Prozent erfolgreicher bei der Erreichung ihrer Verkaufsziele und zeigten gleichzeitig die höchste Zufriedenheit mit ihrer Work-Life-Balance.

Demgegenüber stehen 75 Prozent der Befragten, die regelmäßig Überstunden machen – mit merklich schlechteren Ergebnissen. Auch das deutet darauf hin: Mehr Arbeit ist nicht gleich mehr Erfolg.

Besonders bemerkenswert: Die jüngste Altersgruppe (18 bis 25 Jahre) arbeitet am seltensten über die reguläre Zeit hinaus. Ein deutliches Zeichen für ein wachsendes Bewusstsein für gesunde Grenzen.

Zielerreichung im Vertrieb unter Druck: kleine Unternehmen besonders betroffen

Weltweit haben nur 57 Prozent der Vertriebsteams im Jahr 2024 ihre Ziele erreicht - ein Rückgang von 4 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Besonders schwer tun sich kleinere Unternehmen. In diesem Segment schafften es nur 48 Prozent, ihre Vorgaben zu erfüllen.

KI-Einsatz lohnt sich, doch viele zögern noch

Die Vorteile liegen auf der Hand: 74 Prozent der KI-Nutzenden berichten von Produktivitätsgewinnen, 67 Prozent sparen dadurch zwei bis fünf Stunden pro Woche ein. Dennoch wird KI bislang nur begrenzt eingesetzt. Gerade einmal 37 Prozent im Vertrieb und 41 Prozent im Marketing nutzen die Technologie aktiv.

Hemmnisse sind vor allem Datenschutzbedenken und Unsicherheiten hinsichtlich der Zukunft von Arbeitsplätzen. So äußerten rund 60 Prozent Sorgen, dass KI Arbeitsplätze gefährden könnte. Doch es gibt auch Hoffnung: Mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) sieht gezielte Schulungen und Weiterbildung als wirksamste Maßnahme gegen diese Ängste.

Den vollständigen Report gibt‘s hier zum Download.

BRYCK Startup Alliance: Die Startup Factory im Ruhrgebiet

Wir stellen die BRYCK Startup Alliance – seit Juli 2025 offizielle Startup Factory – als Hotspot für Tech-Innovation und Transformation im Ruhrgebiet vor und präsentieren vier erfolgreiche Start-ups aus dem BRYCK-Netzwerk.

Die Gründung eines Unternehmens ist immer eine immense Herausforderung, die nicht nur eine brillante Idee, sondern auch strategische Partnerschaften, Zugang zu Kapital und ein gut vernetztes Ökosystem erfordert. Gründer*innen müssen heute nicht nur mit technischen Innovationen aufwarten, sondern auch die richtigen Verbindungen und Ressourcen haben, um im globalen Wettbewerb erfolgreich zu bestehen.

Deutschland ist zwar ein Land mit einer tief verwurzelten Tradition in der Industrie und Technologie; wenn es aber da­rum geht, Start-ups zu fördern, die international durchstarten, gibt es noch deutlichen Nachholbedarf. Besonders im Bereich der DeepTech-Start-ups, die Technologien entwickeln, die ganze Industrien verändern können, fehlt es häufig an den nötigen Rahmenbedingungen.

Im Vergleich zu Innovationszentren wie dem Silicon Valley oder Tel Aviv, die Start-ups schon in der frühen Phase mit einer Kombination aus finanziellen Mitteln, Mentoring und Industriepartnerschaften unterstützen, ist Deutschland traditionell langsamer darin, ein umfassendes Start-up-Ökosystem zu schaffen, das langfristig konkurrenzfähig bleibt.

Langfristige Vision für ein nachhaltiges Gründungs-Ökosystem

Die BRYCK Startup Alliance, das neue Gründungs- und Innovationszentrum im Ruhrgebiet, setzt genau hier an. „Wir verfolgen eine langfristige Vision, in der die Region als Hotspot für DeepTech-Innovationen etabliert wird“, so BRYCK-Geschäftsführer Philipp Herrmann. „Dies tun wir in einer einzigartigen Konstellation: in einem Joint Venture zwischen dem bereits 2022 von der finanzstarken RAG-Stiftung initiierten Gründungs- und Innovationszentrum BRYCK, den Universitäten des Ruhrgebiets und dem entscheidenden Wirtschaftsbündnis der Region, dem Initiativkreis Ruhr.“

Die BRYCK Startup Alliance stellt sich durch ihr Setup und ihre Finanzstärke in eine Reihe mit führenden europäischen Innovationszentren, die auf langfristige Investitionen und ein stark vernetztes Ökosystem setzen. Was die Initiative von anderen unterscheidet, sind die sehr starke Verzahnung mit der Industrie und der daraus entstehende direkte technologische Transfer. „Die Industriedichte und die enge Kooperationsbereitschaft zwischen Hochschulen, Start-ups und Unternehmen im Ruhrgebiet bieten ein enormes Potenzial für eine neue Art von Innovation. Hier muss die technologische Industrietransformation gelingen – und kann dann als Blaupause für viele weitere Regionen Europas dienen“, so Philipp Herrmann.

Dass Förderung dringend notwendig ist, zeigt u.a. eine Studie des Deutschen Startup Verbands aus dem Jahr 2024. Darin wird aufgezeigt, dass nur 17 Prozent der deutschen Start-ups den Sprung in den internationalen Markt geschafft haben – eine Zahl, die in starkem Gegensatz zu den USA und Israel steht, wo es rund 40 Prozent der Start-ups gelingt, global erfolgreich zu werden. Ein Grund dafür ist der fehlende Zugang zu den richtigen Finanzierungsquellen und das Fehlen eines funktionierenden Netzwerks, das es Start-ups ermöglicht, sich mit Industriepartner*innen und internationalen Märkten zu verbinden. Dies ist besonders bemerkenswert, da gerade DeepTechs durch ihre komplexen Technologien und längeren Forschungszyklen insbesondere in den ersten Jahren auf langfristige Investitionen angewiesen sind.

„Die BRYCK Startup Alliance hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, diese Lücke zu schließen und Start-ups einen schnellen Zugang zu Kapital und Markt zu verschaffen, indem es sie mit Industriepartner*innen aus verschiedenen Sektoren vernetzt und durch gezielte Kooperationsprojekte den technologischen Transfer fördert“, sagt Philipp Herrmann.

Katalysator für DeepTech-Innovationen

Ein zentrales Element für die langfristige Version des Gründungs- und Innovationszentrums ist die Unterstützung der RAG-Stiftung, eine von Deutschlands größten Stiftungen mit einem Vermögen von insgesamt 17 Milliarden Euro, als Anker­investor. Basierend auf dieser Partnerschaft wurde eigens für das Vorhaben der GF BRYCK Ventures Fonds gemeinsam mit dem Gründerfonds Ruhr aufgesetzt. Er wird durch die RAG-Stiftung finanziert und stellt zehn Millionen Euro bereit, um DeepTech-Start-ups in der Pre-Seed-Phase zu fördern. „Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Finanzierungslücke für technologiegetriebene Unternehmen zu schließen, die in Deutschland und Europa häufig auf mangelnde Investitionen in der frühen Phase stoßen“, so Philipp Herrmann.

Der Fonds wird jährlich in zehn bis 20 Start-ups investieren, die das Potenzial haben, Industrien langfristig zu transformieren. Mit Investitionen von bis zu 300.000 Euro pro Unternehmen können diese Start-ups die nötigen Kapitalressourcen erhalten, um ihre Technologien weiterzuentwickeln und ihre Geschäftsmodelle auf den Markt zu bringen.

In Zusammenarbeit mit der Universität Duisburg-Essen, der Ruhr-Universität Bochum und der TU Dortmund sowie vielen Industrieunternehmen können wissenschaftsbasierte Ausgründungen zudem ihre Prototypen und Pilotprojekte direkt in realen industriellen Umfeldern testen und weiterent­wickeln – mit Finanzierungsoptionen über alle Schritte der Start­up Journey hinweg. Damit sieht man sich gut aufgestellt, die nächste Generation von Weltmarktführer*innen aus Deutschland hervorzubringen.

„Auf operativer Umsetzungsebene bringen wir die Start-up-Kompetenzen ein, die wir seit 2022 mit unserem Gründungszentrum aufgebaut haben. BRYCK hat sich in den vergangenen Jahren zur etablierten Anlaufstelle für ambitionierte Gründende mit einem starken internationalen Netzwerk und Expertise in der Skalierung von Start-ups entwickelt. Seit dem Start haben wir über 100 Start-ups aus mehr als 20 Ländern mit Programmen bei ihrem Wachstum unterstützt“, bringt es Philipp Herrmann auf den Punkt.

Im Folgenden stellen wir vier Start-up-Erfolgsgeschichten aus dem BRYCK-Netzwerk näher vor.

Greenflash

Greenflash hat sich innerhalb von nur vier Jahren vom Start-up zum Marktführer für intelligente Energiesysteme für Industrie und Gewerbe entwickelt. Gegründet wurde das Unternehmen 2021 von Johann Böker im Alter von 21 Jahren. Heute beschäftigt Greenflash über 80 Mitarbeitende und konnte bereits mehr als 300 Energiesysteme inklusive Photovoltaikanlage sowie Speicher- und Ladeinfrastruktur für Unternehmen, darunter zum Beispiel der FC Schalke 04, realisieren. Greenflash entwickelt intelligente modulare Systeme, die es Unternehmenskund*innen ermöglichen, ihre Energiekosten, um bis zu 70 Prozent zu reduzieren und ihre Unabhängigkeit vom Strommarkt zu erhöhen. Besonders in Zeiten schwankender Energiepreise und Netzauslastungen bietet Greenflash eine Antwort auf die steigenden Anforderungen an Unternehmen. „Ich bin sehr stolz darauf, dass wir heute – auch mithilfe von BRYCK – deutschlandweit Marktführer für intelligente Energiesysteme sind“, so Johann Böker.

Forschungsauftrag für SpaceTech-Start-up Starflight Dynamics

Starflight Dynamics (SFDY) – 2023 in München gegründet – hat einen offiziellen Forschungsauftrag vom Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) erhalten.

Starflight Dynamics (SFDY) wurde 2023 in München gegründet. Ziel des Start-ups sollte es sein, industrielle Prozesse in den Orbit zu bringen. Heute verfolgt SFDY zwei technologische Kernthemen:

1. Die Entwicklung von Raumfahrtplattformen, basierend um den von SFDY eigens entwickelten proprietären, wasserbasierten Antriebsstack, u.a. nutzbar für Einsätze im Rahmen von Verteidigungs-, Inspektions- und Servicemissionen im Orbit.

2. Die Konzeption und technische Umsetzung von Hochdurchsatz-Kristallisationssysteme für die Herstellung von Halbleiter- und Quantensubstraten. Dabei handelt es sich um synthetische Grundstoffe, die in ihrem Herstellungsprozess von Schwerelosigkeit profitieren und daraus resultierend den auf der Erde erzeugten Materialien deutlich überlegen sind.

Vor wenigen Tagen haben wir bereits über die siebenstellige Pre-Seed-Finanzierung des Start-ups SFDY berichtet.

Nun meldet CEO Dr. Philipp Bauer, Mitgründer und CEO von Starflight Dynamics, den Erhalt des offiziellen Forschungsauftrag vom Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw).

Ziel des Forschungsprojekts mit dem Namen ReaGAn (Reaktive Grüne Antriebstechnologie) ist die Entwicklung reaktiver grüner orbitaler Antriebstechnologien für künftige europäische Missionen. Im Rahmen von ReaGAn werden Machbarkeitsstudien, Testaufbauten und technische Erprobungen durchgeführt, um neue Wege für den Betrieb orbitaler Plattformen zu erschließen. Die Arbeiten zielen auf eine neue Generation orbital nutzbarer Antriebssysteme, die auf Geschwindigkeit, Ausdauer und Einsatzflexibilität optimiert sind – für künftige Szenarien, in denen orbitale Systeme nicht nur Beobachtungs-, sondern auch Reaktionsfähigkeit ermöglichen müssen.

Die Technologie eröffnet der Bundeswehr und ihren Partner*innen neue Fähigkeiten. Sie ermöglicht eine hohe Ausdauer und Mobilität im Orbit, erlaubt die schnelle und präzise Verbringung von Satelliten und schafft nachhaltige, dual-use-fähige Antriebslösungen für sicherheitsrelevante Anwendungen. Damit adressiert ReaGAn zentrale Anforderungen künftiger Missionen im Bereich Weltraumlagebild, operativer Reaktionsfähigkeit und technologischer Souveränität im Orbit.

„Wir danken dem BAAINBw und der Wehrtechnischen Dienststelle 61für das entgegengebrachte Vertrauen und freuen uns auf die enge Zusammenarbeit im Rahmen dieses richtungsweisenden Vorhabens“, so Dr. Philipp Bauer, CEO von Starflight Dynamics.

MaritimeTech-Start-up Tilla sichert sich 2-Mio.-Euro.-Finanzierung

Tilla wurde 2021 von Narayan Venkatesh und Niklas Weidmann in Berlin gegründet, um Crewwechsel (Crewing) auf Handelsschiffen zu automatisieren und damit effizienter zu machen.

Das Berliner Maritime-TechStart-up Tilla hat eine Finanzierungsrunde in Höhe von zwei Millionen Euro erfolgreich abgeschlossen. Mit dem frischen Kapital soll die Crew-Logistik-Plattform von Tilla weiterentwickelt und das internationale Wachstum des Unternehmens vorangetrieben werden.

Angeführt wird die Runde vom Venture-Capital-Fonds Motion Ventures, das erst kürzlich einen 100-Millionen-Dollar-Fonds für Investitionen in maritime Technologien aufgelegt hat. Dazu kommt eine strategische Beteiligung von EXMAR, einem renommierten belgischen Schifffahrtsunternehmen mit langer Geschichte unter der Leitung der Familie Saverys. Mit dieser Finanzierungsrunde erhöht sich die Gesamtfinanzierung von Tilla seit der Gründung im Jahr 2021 auf insgesamt vier Millionen Euro.

Die neuen Mittel will Tilla dafür nutzen, die Funktionalitäten der Plattform weiterzuentwickeln, neue Märkte wie die APAC-Region und den Mittelmeerraum zu erschließen und das global agierende Team deutlich zu vergrößern.

Crewwechsel neu gedacht

Tilla wurde 2021 mit dem Ziel gegründet, das Management von Crewwechseln in der Handelsschifffahrt umfassend zu modernisieren und zu digitalisieren. Jedes Jahr finden in der Schifffahrt rund zehn Millionen Crewwechsel statt, mit geschätzten Gesamtkosten von 12 Milliarden US-Dollar. Der Großteil der hierfür notwendigen Prozesse ist immer noch manuell und fragmentiert. Die Koordination per Telefon, E-Mail und Excel führt zu Ineffizienz, Fehlern und hohen Kosten.

Tilla hat eine digitale, KI-basierte Plattform entwickelt, die dieses Problem löst. Sie ermöglicht es Crewing-Teams, Crewwechsel zu planen, zu überwachen und laufend zu optimieren. Dabei werden alle relevanten Datenquellen integriert – von Schiffsfahrplänen und Crew-Daten über Informationen von Hafenagenturen und Echtzeit-Flugdaten bis zu Reiseanforderungen. Die Plattform deckt den gesamten Crewwechsel-Prozess ab, von der Planung über die automatisierte Flugbuchung bis hin zu Abrechnung und Reporting, und lässt sich nahtlos in bestehende Crewmanagement-Systeme integrieren. So lassen sich mit Tilla die Kosten für Crewwechsel um bis zu 24 Prozent und der Zeitaufwand um bis zu 40 Prozent senken.

Seit Gründung hat Tilla das Vertrauen vieler namhafter Akteure der Branche gewonnen. Zu seinen Kunden zählen unter anderem Peter Döhle Schiffahrts-KG, Essberger, Stödig Shipmanagement, Wilson, EXMAR und Seatrade. Tilla hat bis heute mehr als 35.000 Crew-Reisen abgewickelt, ist auf über 500 Schiffen im Einsatz und unterstützt Kunden und Nutzer in zehn Ländern.

Niklas Weidmann, Mitgründer und Geschäftsführer von Tilla, sagt: „Unsere Vision ist es, globaler Marktführer im Bereich Crew-Logistik zu werden und jeden einzelnen Crewwechsel weltweit zu optimieren. Die Finanzierung bringt uns diesem Ziel einen großen Schritt näher. Wir sind stolz, zwei so renommierte, komplementäre Partner gewonnen zu haben. Sie werden uns dabei unterstützen, schneller und trotzdem nachhaltig zu skalieren, unser Team zu vergrößern, unsere Marktposition zu stärken und in neue Regionen zu expandieren.“

Narayan Venkatesh, Mitgründer und Geschäftsführer von Tilla, ergänzt: „Das Investment kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt: Weltweit wächst der Bedarf an digitalen Lösungen für die Crew-Logistik. Tilla ist ein Technologieunternehmen mit tiefem Verständnis für die Abläufe im Crewmanagement. Nach vier Jahren Arbeit mit unseren Kunden in Europa haben wir eine äußerst starke, praxiserprobte Plattform. Mit Motion Ventures und EXMAR an unserer Seite können wir nun international skalieren und unsere Plattform gezielt weiterentwickeln, etwa um KI-gestützte Planungs-Features und umfassende Finanzfunktionen.”

SpaceTech-Start-up Starflight Dynamics meldet siebenstellige Pre-Seed-Runde

Das SpaceTech-Start-up Starflight Dynamics konnte eine Pre-Seed-Finanzierungsrunde in siebenstelliger Höhe abschließen. Die Runde wird vom staatlichen litauischen VC-Fonds Coinvest Capital angeführt, der damit erstmals in relevanter Höhe in ein deutsches Unternehmen investiert.

Das ursprüngliche Ziel des 2023 gegründeten Start-ups Starflight Dynamics (SFDY) war es, industrielle Prozesse in den Orbit zu bringen. Heute verfolgt SFDY zwei technologische Kernthemen:

1. Die Entwicklung von Raumfahrtplattformen, basierend um den von SFDY eigens entwickelten proprietären, wasserbasierten Antriebsstack, u.a. nutzbar für Einsätze im Rahmen von Verteidigungs-, Inspektions- und Servicemissionen im Orbit.

2. Die Konzeption und technische Umsetzung von Hochdurchsatz-Kristallisationssysteme für die Herstellung von Halbleiter- und Quantensubstraten. Dabei handelt es sich um synthetische Grundstoffe, die in ihrem Herstellungsprozess von Schwerelosigkeit profitieren und daraus resultierend den auf der Erde erzeugten Materialien deutlich überlegen sind.

Das derzeit zehnköpfige SFDY-Team verfügt über langjährige Erfahrung in den Bereichen Luft- & Raumfahrt-, Sicherheit & Verteidigung und Materialwissenschaften.

Nachdem sich SFDY ursprünglich ausschließlich auf die Bereitstellung von Infrastruktur zur Materialproduktion in Mikrogravitation fokussiert hatte, erweiterte sich der technologische Schwerpunkt u.a. aufgrund der Zusammenarbeit mit der Universität der Bundeswehr München und verschiedenen Industriepartner*innen. Inzwischen ist es die erklärte Mission des Unternehmens, mit den eigenen Lösungen dazu beizutragen, Europas Souveränität und Handlungsfähigkeit im All zu sichern. Aus diesem Grund sind alle Starflight Dynamics Systeme Dual-Use-fähig und werden ausschließlich in der EU entwickelt.

Jetzt konnte SpaceTech-Start-up eine Pre-Seed-Finanzierungsrunde in siebenstelliger Höhe abschließen. Die Runde wird vom staatlichen litauischen VC-Fonds Coinvest Capital angeführt, der damit erstmals in relevanter Höhe in ein deutsches Unternehmen investiert.

„Das Vertrauen unserer Investoren ist für uns Ansporn und Auftrag zugleich, denn es ermöglicht uns, jetzt die nächsten wichtigen Schritte anzugehen: die Weiterentwicklung unserer Prototypen und Demonstratoren, den gezielten Ausbau unseres Teams und die Umsetzung der ersten konkreten Projekte mit externen Partnern“, erklärt SFDY-Co-Founder Dr. Philipp Bauer.

„Wir sind stolz darauf, Starflight Dynamics bei seiner mutigen Mission zu unterstützen, die Möglichkeiten im Orbit neu zu definieren. Der Fokus des Unternehmens auf den Aufbau einer industriellen Infrastruktur der nächsten Generation im Weltraum zeugt von einer Vision, die sowohl technisch ambitioniert als auch strategisch zeitgemäß ist. Genau das suchen wir: Unternehmen, die zukunftsorientiert sind, bei denen Deep Tech auf reale Auswirkungen trifft und die neue Grenzen im Weltraum für die industrielle und strategische Zukunft Litauens und Europas eröffnen“, sagte Viktorija Trimbel, Geschäftsführerin von Coinvest Capital.

Neben Coinvest Capital sind diverse erfahrene Business Angels beteiligt, darunter auch die Gründungsmitglieder des Space & Defence Committee des European Business Angel Network (EBAN). Die bisherigen Bestandsinvestoren des NewSpace-Startups stammen alle aus der deutschen DeepTech- und Defense-Szene.

Mit dem Kapital aus der Finanzierungsrunde plant SFDY vor allem die Produktentwicklung zu beschleunigen. Konkret soll in weitere Testaufbauten, zusätzliche Laboratorien und die Weiterentwicklung der Prototypen als auch in den Ausbau des Teams investiert werden. Darüber hinaus bereitet SFDY erste orbitale Demonstrationen ab 2027 vor. Zudem ist die Eröffnung eines Forschungsstandorts für den Bereich „Materials“ in Vilnius geplant, um das Thema dort in enger Zusammenarbeit mit den litauischen Investoren weiter voranzutreiben.

Städteranking Deutschland: Hier gründest du kostengünstig

Um Gründer*innen die Standortwahl zu erleichtern, hat der Zahlungsanbieter SumUp mehr als 70 deutsche Städte auf ihre Kostenstruktur für Unternehmer analysiert.

In die Bewertung eingeflossen sind unterschiedliche Faktoren, wie Bevölkerungszahl, Arbeitslosenquote, durchschnittliche monatliche Einzelhandelsmiete, Versorgungskosten und Körperschaftssteuersätze (mehr zur Methodik am Ende des Beitrags).

Die 20 günstigsten Großstädte im Kostenvergleich:

Die Ergebnisse

Die sächsische Landeshauptstadt Dresden liegt mit 76,61 Punkten auf Platz eins. Bei 473.300 Einwohnern hat Dresden mit 6,1 % eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten der Top-Fünf Städte und die durchschnittlichen Gewerbemieten sind mit rund 95 € pro Quadratmeter am niedrigsten. Während die durchschnittlichen Nebenkosten bei 288 € pro Monat liegen, sind die effektiven Unternehmenssteuersätze in Dresden mit 31,57 % wettbewerbsfähig.

Auf dem zweiten Platz liegt Leipzig mit einer Gesamtpunktzahl von 75,54. Hier liegen die durchschnittlichen Nebenkosten bei etwa 277 € pro Monat und der durchschnittliche effektive Körperschaftssteuersatz ist 31,92 %. Händler können in Leipzig mit einer monatlichen Einzelhandelsmiete von rund 115 € pro qm rechnen, was einer der niedrigsten Werte im Ranking ist.

Bremen schafft es mit einer Gesamtbewertung von 70,77 Punkten in die Top-Drei. Trotz einer überdurchschnittlich hohen Arbeitslosenquote von 10 % bietet Bremen die niedrigsten durchschnittlichen Nebenkosten (257,61 €) in den Top-Fünf. Der effektive Körperschaftssteuersatz ist mit 31,92 % vergleichbar mit Dresden und Leipzig.

Auf dem vierten Platz landet Mannheim (69,23) dank eines recht hohen Median-Monatsgehalts von rund 4.157 € und einer Arbeitslosenquote von 7,2 %. Mannheim hat außerdem den niedrigsten Körperschaftssteuersatz von nur 30,87 %. Die durchschnittlichen monatlichen Mietkosten liegen hingegen bei 122,50 € pro Quadratmeter und die durchschnittlichen monatlichen Nebenkosten bei 285 €.

Die günstigen fünf Städte werden von Nürnberg mit 66,08 Punkten vervollständig. In Nürnberg liegt die Arbeitslosenquote bei niedrigen 5,9 %, der Durchschnittsmietpreis liegt bei einem Quadratmeterpreis von 132,50 € pro Monat, und die Nebenkosten betragen rund 302 € pro Monat. Händler müssen in Nürnberg mit einem Körperschaftssteuersatz von 32,17 % rechnen.

Weitere Städte in den Top 20

Dortmund landet mit einer Gesamtpunktzahl von 36,7 auf dem drittletzten Platz: Trotz solider Löhne (3.760 €) belasten vor allem die hohe Arbeitslosenquote von 11,5 % sowie überdurchschnittliche Nebenkosten Gründende und Unternehmer.

Auch Köln schneidet mit 35,18 Punkten schwächer ab: Zwar liegen Medianlöhne hier mit 4.197 € im oberen Mittelfeld, doch hohe Mieten (245 €/m²) und Betriebskosten (344,34 €) wirken sich negativ auf die Standortattraktivität aus.

München belegt mit nur 25,86 Punkten den letzten Platz im Ranking der Top 20. Die bayerische Landeshauptstadt bietet zwar die höchsten Gehälter (4.865 €) und eine niedrige Arbeitslosenquote (4,5 %), ist aber mit Abstand am teuersten im Hinblick auf die monatlichen Kosten. Sowohl die Mieten (377,50 €/m²) als auch die Nebenkosten (344,80 €) sind verhältnismäßig hoch. Besonders für kleine Unternehmen und Gründer kann das zum echten Kostenrisiko werden.

Sibylle Jost, VP Growth bei SumUp kommentiert die Recherche: „Mit unserer Analyse wollen wir Unternehmern zeigen, dass es neben den bekannten deutschen Metropolen attraktive Alternativen gibt, wo es möglich ist, dank niedrigerer Fixkosten und guter wirtschaftlicher Anbindung ein erfolgreiches Geschäft zu etablieren. Wer flexibel ist bei der Standortwahl, kann hier einen echten Wettbewerbsvorteil erzielen.“

Zur Methodik

Für diese Studie wurden die Kosten der Führung eines Unternehmens an 71 Standorten bewertet, basierend auf fünf Schlüsselfaktoren. Die erfassten Daten wurden normalisiert (Werte von 0 bis 1). Diese normalisierten Werte wurden anschließend verrechnet, um eine Gesamtpunktzahl von 100 für jeden Standort zu ermitteln.

Um den Einfluss der Bevölkerungszahl auf Wirtschaft und Geschäftschancen zu berücksichtigen, haben wir die Standorte in drei Kategorien unterteilt: Großstädte (über 300.000 Einwohner), Städte über 150.000 Einwohner und Kleinstädte (unter 150.000 Einwohner). Anschließend wurden die Standorte basierend auf ihrer Gesamtpunktzahl von der höchsten bis zur niedrigsten Punktzahl eingereiht.

Folgende Faktoren wurden verwendet:

Medianlohn - Der Medianlohn in der jeweiligen Stadt/ Gebiet, Stand: Dezember 2023. Quelle: geois-portal.arbeitsagentur.de/

Arbeitslosenquote - Die Arbeitslosenquote in der jeweiligen Stadt/ Gebiet, Stand 2023. Quelle: deutschlandatlas.bund.de

Durchschnittliche monatliche Einzelhandelsmiete - Der durchschnittliche monatliche Preis pro Quadratmeter für Einzelhandelsimmobilien zwischen 60 und 120 m2 in der jeweiligen Stadt. Berechnet als Durchschnitt aus dem Mittelwert der Mindest- und Höchstmieten. Quelle: brockhoff.de/einzelhandelsmietspiegel/

Durchschnittliche Nebenkosten - Die durchschnittlichen monatlichen Nebenkosten für eine 85 m2 große Wohnung in der jeweiligen Stadt. Quelle: Numbeo

Effektiver Körperschaftssteuersatz - Der effektive Körperschaftssteuersatz in der jeweiligen Stadt, ermittelt anhand des 'Kombinierten Unternehmenssteuersatzes' von taxfoundation.org

Für alle Faktoren wurden niedrigen Werten höhere Punktzahlen zugeschrieben.

Alle Daten entsprechen dem Stand vom 29.05.2025. Das Ranking ist eine Zusammenstellung aus mehreren Datenquellen und unterliegt möglichen Änderungen. Alle Daten sind im Hinblick auf die angegebenen Quellen korrekt.

Gründer der Woche: Torsten Bendlin – Alter als Gründerbonus

Nach über 20 Jahren Erfahrung im Einkauf entschied sich Torsten Bendlin mit 46 Jahren, ein eigenes Tech-Start-up zu gründen und beweist mit Valuedesk, dass Unternehmertum keine Frage des Alters ist.

Mit 46 habe ich etwas getan, was viele in meinem Alter eher belächeln oder zumindest für untypisch halten: Ich habe ein Tech-Start-up gegründet. Nicht aus der Not heraus, sondern aus voller Überzeugung – mit allem, was dazugehört: Risiko, Energie, Leidenschaft.

Heute, knapp zehn Jahre später, bin ich fitter denn je. Körperlich, mental und beruflich. Und ich glaube: Es ist an der Zeit, dass wir die zweite Hälfte unseres Berufslebens nicht als Ausklang, sondern als echtes Momentum begreifen.

Jetzt machen, nicht irgendwann

Damals war ich Chief Procurement Officer eines großen Mittelständlers. Ich kannte die Herausforderungen der Industrie im Detail und ich wusste, wo Unternehmen regelmäßig Potenziale verschenken. Besonders dann, wenn es um Transformation geht. Ich habe erlebt, wie Maßnahmenkataloge in Excel zwar gut gemeint, aber praktisch wirkungslos bleiben, sobald Berater das Gebäude verlassen. Ich habe gespürt, wie frustrierend es ist, wenn man mit einem engagierten Team Dinge bewegen will, aber die Prozesse und Strukturen dagegenarbeiten.

Gleichzeitig war ich mitten in meinem berufsbegleitenden Masterstudium. Ein Aufenthalt im Silicon Valley öffnete mir die Augen: Dort erlebte ich hautnah, wie mutig Innovation gedacht wird und dass es dafür nicht zwingend zehn Millionen Euro Eigenkapital braucht, sondern ein starkes Problemverständnis, eine klare Idee und die Bereitschaft, alles auf eine Karte zu setzen. Für mich war das der Punkt, an dem ich wusste: Ich will das jetzt machen. Nicht irgendwann, jetzt!

Warum Erfahrung ein echter Wettbewerbsvorteil ist­

Ich werde oft gefragt, warum man mit über 20 Jahren Berufserfahrung nochmal gründen sollte. Die Antwort ist einfach: Weil genau das ein riesiger Vorteil ist. Ich kenne die Sprache meiner Zielgruppe, ich verstehe ihre Entscheidungslogik – und ich bringe ein Netzwerk mit, das mir Türen öffnet, die einem 25-jährigen Gründer vielleicht (noch) verschlossen bleiben.

Aber es ist mehr als das. In meinem Alter eine solche Entscheidung zu treffen, ist kein Spiel. Es ist kein loses Experiment, sondern ein bewusstes Commitment. Ich hatte Verantwortung – für meine Familie, für meine beiden damals 16-jährigen Töchter. Und ich wusste: Wenn ich das mache, dann richtig. Genau diese Ernsthaftigkeit wird auch von anderen wahrgenommen. Und sie schafft Vertrauen.

Was mich jung hält – und warum das wichtig ist

Ich glaube fest daran: Wer Performance erwartet, muss bei sich selbst anfangen. Ich starte viele Tage mit Meditation, Gymnastik und einem Lauf durch die Natur. Nicht jeden Tag, aber regelmäßig. Ich achte auf meine Ernährung, meine Energie und vor allem auf mein Umfeld. Ich pflege wenige, aber enge Freundschaften, und ich weiß, wie wichtig es ist, auch mal abschalten zu können.

Der Schlüssel ist nicht, jung zu sein, sondern jung zu bleiben; neugierig; lernbereit und begeisterungsfähig. Der Austausch mit jungen Gründer*innen ist für mich essenziell, nicht nur fachlich, sondern auch menschlich. Ich lerne ständig dazu. Von Menschen, die in ganz anderen digitalen Realitäten aufgewachsen sind, andere Tools nutzen, andere Fragen stellen. Und ich merke, wie gut uns das gegenseitig tut. Es geht nicht um Altersunterschiede, es geht um ein gemeinsames Mindset.

Was mich antreibt

Ich bin überzeugt davon, dass Unternehmen viel mehr aus sich herausholen können, wenn sie ihren Mitarbeitenden die richtigen Werkzeuge und Strukturen geben. Genau das ist der Zweck von Valuedesk, einer Plattform zur systematischen Identifikation und Umsetzung von Einsparpotenzialen in Unternehmen: Wir wollen Firmen befähigen, ihr volles Potenzial selbst zu nutzen – aus eigener Kraft. Dieser Purpose ist bis heute mein größter Antrieb.

Und ja, natürlich gibt es Rückschläge. In jedem Start-up. Ich habe gelernt, sie nicht zu dramatisieren. Einen Tag ärgern und dann wieder aufstehen. Wer für etwas brennt, findet immer wieder neue Energie. Und genau darin liegt die große Chance, wenn man mit Mitte 40 gründet: Man weiß, worauf es wirklich ankommt. Man hat schon erlebt, dass der nächste Pitch nicht das ganze Leben bestimmt. Dass Gesundheit, Familie, Freundschaft einen viel größeren Wert haben und gleichzeitig die Grundlage bilden, um unternehmerisch dauerhaft erfolgreich zu sein.

Da geht noch was

Ich sage oft: „Da geht noch was.“ Und ich meine das ganz ernst. Ich wünsche mir, dass mehr Menschen aus meiner Generation den Mut fassen, sich neu zu erfinden. Nicht als Selbstzweck, nicht, weil es „in“ ist – sondern, weil es erfüllend sein kann. Wenn du eine Idee hast, ein echtes Problem kennst und wirklich etwas bewegen willst, dann ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt – nicht mit 25 Jahren, nicht mit 30, sondern genau jetzt.

Ich kenne Menschen, die haben mit Mitte 50 nochmal komplett umgedacht. Manche haben gegründet, andere sind in neue Rollen gestartet, haben sich weitergebildet oder bewusst anders priorisiert. Es geht nicht um Selbstoptimierung, es geht um Selbstwirksamkeit.

Was man dafür braucht? Neugier, Klarheit und die Bereitschaft, gewohnte Pfade zu verlassen. Und ja, vielleicht auch den Mut, den BMW gegen ein E-Bike zu tauschen. Aber das, was man gewinnt – an innerer Entwicklung, an Gestaltungsmacht, an Perspektive –, ist aus meiner Sicht unbezahlbar. Deshalb sage ich: Für die Boomer-Generation ist es noch lange nicht zu spät. Im Gegenteil: Es könnte genau der richtige Moment sein, um nochmal richtig loszulegen.

GameChanger des Monats: Vivalyx - Eine Lebensaufgabe im wahrsten Sinne

Wie Dr. Benedict Doorschodt und Dr. Andreas Schumacher mit Vivalyx neue Wege in der Organtransplan­tation gehen, um Patient*innen bessere Chancen auf Leben zu bieten.

In einer Welt, in der der Mangel an Spenderorganen eine der größten medizinischen Herausforderungen darstellt, steht Vivalyx als Leuchtturm der Hoffnung und Innovation. 2022 von Dr. Andreas Schumacher, Dr. med. Benedict Doorschodt, Prof. Dr. René Tolba und Dr. Christian Blei­levens gegründet, bringt das Start-up aus Aachen frischen Wind in die Organtransplantation. Ihre Mission: die dramatischen Wartelisten für Transplantationsorgane auf null zu setzen und Millionen von Menschenleben zu retten.

Von der Vision zur Realität

Dr. Andreas Schumacher, erfahrener Unternehmer und ehemaliger Leiter des RWTH Entrepreneurship Centers, ist der Motor hinter der geschäftlichen Strategie. „Wir haben eine starke Vision, die mehr als nur ein Geschäfts­modell ist – es ist eine Lebensaufgabe im wahrsten Sinne des Wortes“, erklärt er. Sein Co-Gründer Dr. Benedict Doorschodt, ein passionierter MedTech-Pionier, ergänzt: „Unser Ziel ist es, durch die revolutionäre Perfusionstechnologie jeder Patientin bzw. jedem Patienten den Zugang zu Spenderorganen zu ermöglichen; insbesondere zu solchen Organen, die bisher als nicht transplantierbar galten.“

Das Team von Vivalyx besteht aus einem interdisziplinären Zusammenschluss von Mediziner*innen, Biotechnolog*innen, Ingenieur*innen und Unternehmer*innen – eine Kombination, die dem Unternehmen die Expertise und Dynamik verleiht, komplexe medizinische Probleme zu lösen.

Bahnbrechende Technologie „Made in Germany“

Die Innovation liegt in der weltweit ersten skalierbaren Technologie zur Wiederbelebung von Spenderorganen ohne Verwendung von Blut. Diese Technologie hebt Vivalyx aus dem Meer der traditionellen Ansätze heraus. „Die Warmperfusion bei Körpertemperatur war als Idee schon lange bekannt, allerdings gab es bisher keine skalierbare Methode zur Umsetzung, welche die Probleme knapper Spenderblutvorräte und die enormen Kosten der heutigen Warmperfusion überwindet. Mit unserer synthetischen Lösung haben wir eine Plattform geschaffen, die nicht nur Blut ersetzt, sondern seine Wirksamkeit in präklinischen Studien sogar übertrifft“, erklärt Dr. Doorschodt.

Auch Dr. Schumacher betont die Skalierbarkeit der Technologie: „Unsere Lösung ist ,Made in Germany‘ und repräsentiert somit Qualität und Zuverlässigkeit, während sie gleichzeitig erhebliche Kosten- und Effizienzgewinne bringt. Damit schaffen wir nicht nur eine medizinische, sondern auch eine wirtschaftliche Revolution, die den Transplantationsprozess weltweit einfacher und zugänglicher gestaltet.“

Per Paradigmenwechsel zum Erfolg

Die Unternehmensgeschichte startete mit einem Paradigmenwechsel. Dr. Doorschodt erkannte in der chirurgischen Praxis: Anstatt sich darauf zu fokussieren, den Schaden des Organs zu reduzieren, sollte man dem Organ alles geben, was es zum Leben braucht.

Wichtige Starthilfe sicherte sich das Unternehmen durch eine überzeichnete Seed-Finanzierungsrunde von mehr als einer Million Euro. Beteiligt daran waren prominente Venture-Capital-Geber, ein US-DeepTech-VC-Fonds sowie private Angel-Investor*innen inklusive fachkundiger Ärzt*innen. Diese Mittel ermög­lichen es den Gründern, entscheidende klinische Studien zur Zulassung durchzuführen und die Markteinführung in greifbare Nähe zu rücken. „Die Finanzierungsrunde markiert einen entscheidenden Meilenstein und spiegelt das starke Vertrauen der Investoren in unsere Technologie und unsere Vision wider“, so Dr. Schumacher.

Fokussierte Pläne ...

Der Blick in die Zukunft ist klar und zielgerichtet: Vivalyx plant, seine Technologie zunächst in der Europäischen Union sowie den USA und schließlich weltweit anzubieten. Dieser strategische Ausbau soll helfen, die globalen Herausforderungen des Spenderorganmangels zu überwinden und die Lebensqualität der Patient*innen entscheidend zu verbessern.

„Wir definieren eine neue Kategorie und spielen nicht länger nach den bisherigen Konventionen der aktuellen Technologie. Wir haben das Potenzial, den Markt der Transplantation mit unserer Technologie revolutionär zu verändern“, äußert sich Dr. Doorschodt zuversichtlich.

... mit einer neuen Marktkategorie

Die Schaffung einer solchen völlig neuen Marktkategorie, auch als Organ Resuscitation (Wiederbelebung) oder Organ Vitality bekannt, ist ein entscheidender Aspekt der Vivalyx-­Strategie. Dr. Schumacher ist überzeugt, dass die wahre Innovation nicht nur darin besteht, bestehende Verfahren zu verbessern, sondern einen völlig neuen Ansatz zu etablieren.

In Anlehnung an das Buch „Play Bigger: Wie Piraten, Träumer und Innovatoren Märkte definieren und dominieren“ äußert er: „Der heutige Erfolg besteht nicht darin, die Mitbewerber in der aktuellen Technologie abzulösen, sondern darin, eine völlig neue Technologie zu bringen, um damit die neue Marktkategorie der Warmperfusion zu definieren, zu skalieren und sie im Laufe der Zeit zu dominieren.“

Weiter betont er: „Ohne den Aufbau einer neuen Kategorie kann kein Unternehmen ein echter Gamechanger sein. Wir bei Vivalyx setzen auf diese neue Kategorie der skalierbaren Warmperfusion in der Organtransplantation, die auf langfristige Dominanz und echte Lösungen für das medizinische System abzielt.“

Mit dieser Vision verfolgt Vivalyx eine Strategie, die nicht nur auf technologischen Durchbrüchen beruht, sondern auch auf der fundamentalen Umgestaltung der Art und Weise, wie Organtransplantationen verstanden und durchgeführt werden.

Ein inspirierender Ausblick

Die Erfolgsgeschichte von Vivalyx nimmt weiter Fahrt auf, insbesondere mit der Unterstützung durch den EIC Accelerator, der dem Unternehmen eine Förderung und Eigenkapital von insgesamt 8,5 Millionen Euro in Aussicht gestellt hat. Diese Mittel sollen den Weg zu umfangreichen klinischen Prüfungen und zur weltweiten Kommerzialisierung ebnen. „Unsere Arbeit ist mehr als nur ein Job“, sagt Dr. Andreas Schumacher. „Es ist eine Verpflichtung gegenüber jedem Menschen, der auf ein lebensrettendes Organ wartet. Wir müssen und werden diese Bedingungen verändern.“

Die Vivalyx-Gründer sind nicht nur Innovatoren, sondern auch Visionäre mit einem klaren Ziel: Mit ihrer bahnbrechenden Technologie werden sie die Welt der Organtransplanta­tion neu gestalten und den Patient*innen weltweit Hoffnung und eine neue Chance auf Leben bieten. „Mut, Empathie und Innovation – mit diesen Prinzipien bauen wir die Brücke zwischen technologischen Fortschritten und menschlichen Bedürfnissen“, fasst es Dr. Doorschodt zusammen.

Die Reise von Vivalyx ist eine Geschichte von Paradigmenwechsel, Unternehmertum und dem tiefen Bedürfnis, die Welt zu verändern. Die Start-up-Story aus Aachen inspiriert und motiviert – sowohl medizinische Fachkreise als auch all jene, die an die Kraft des Fortschritts und der Innovation glauben.

Circonomit: Kölner Tech-Start-up sichert sich 2,8 Mio. Euro

Mit dem strategischen Zwilling von Circonomit können Entscheider*innen erstmals externe und interne Einflussfaktoren konkret auf ihre Wertschöpfungskette abbilden und so ihre Unternehmenssteuerung präzisieren.

Das 2022 von Dana Aleff und Erik Müller basierend auf Erfahrungen aus Industrie und Forschung an der renommierten RWTH Aachen gegründete Circonomit ermöglicht es Unternehmen, komplexe Abhängigkeiten sichtbar zu machen und bei Plan-Ist-Abweichungen in der Wertschöpfungskette rechtzeitig gegenzusteuern.

Dadurch können Entscheider*innen besser verstehen und berechnen, welche Folgen eine Entscheidung finanziell und ökologisch hat. Weiche Faktoren und Bauchgefühl werden erstmals quantifizierbar und in konkrete Kennzahlen übersetzt. Was bisher jahrelange Datenprojekte und spezialisierte Programmierung erforderte, gelingt – laut Aussage des Start-ups – mit der Lösung von Circonomit in Wochen.

Im Unterschied zu Technologien wie dem Process Mining funktionieren die mit Circonomit gebauten Modelle auch ohne Logdaten aus Systemen. Das verringert die Eintrittsschwelle erheblich, besonders bei den oft noch unvermeidbaren Digitalisierungsdefiziten der Stammdaten.

"Es begeistert uns als Team sehr, riesigen Mehrwert zu schaffen, indem wir Marktschwankungen und interne Ereignisse in steuerungsrelevante Kennzahlen übersetzen können", sagt Dana Aleff, Mitgründerin von Circonomit. „Mit unserem Modellierungsbaukasten kann jeder seinen strategischen Begleiter bauen und Zusammenhänge in der Wertschöpfungskette sichtbar und berechenbar abbilden. Szenarioanalysen und rollierende Forecasts sind ein Anwendungsfall."

Investor*innen sehen großes Potential für Europas Wettbewerbsfähigkeit

„Nur wer seine Informations- und Entscheidungsflüsse im Griff hat, bleibt wettbewerbsfähig", betont Marie-Sophie Ando, Senior Investment Manager bei Vorwerk Ventures. „Wir sind überzeugt, dass Circonomit mit seinem flexiblen Datenbaukasten das Potenzial hat, ein führender Anbieter für datengetriebene Entscheidungsunterstützung zu werden."

Auch Lisa-Marie Fassl, General Partner bei Fund F, zeigt sich beeindruckt: „Circonomit setzt neue Maßstäbe für schlanke und fundierte Entscheidungsprozesse. Das diverse Gründerteam, das auf Forschungserfahrung an der RWTH Aachen aufbaut, überzeugt uns fachlich wie menschlich."

Teamausbau und Markterschließung im DACH-Raum

Mit dem frischen Kapital will das Kölner Start-up sein Produktteam ausbauen und die Markterschließung im deutschsprachigen Raum vorantreiben. Ziel ist es, insbesondere produzierenden Unternehmen einen noch schnelleren und tieferen Einblick in ihre Wertschöpfungskette und deren Steuerung zu ermöglichen und damit die Wettbewerbsfähigkeit von Deutschland zu stärken.

CYNiO: Chemie-Start-up sichert sich über 2 Mio. Euro zur Herstellung von Isocyanaten

CYNiO, das 2025 von Sophie Riedel, Michéle Tille und Marlene Baumhardt gegründete Spin-off der TU Bergakademie Freiberg, will mit dem frischen Kapital seine CO-basierte, phosgenfreie Technologie zur Herstellung von Isocyanaten skalieren.

Das sächsische Chemie-Start-up CYNiO hat erfolgreich über 2 Millionen Euro an Investitionskapital eingeworben, um seine nachhaltige Technologie zur Herstellung von Isocyanaten zu skalieren und das Produktportfolio gezielt zu erweitern. Damit setzt das junge Unternehmen neue Maßstäbe in einer traditionsreichen Industrie – mit einem klaren Fokus auf Sicherheit, Flexibilität und Zukunftsfähigkeit. Ermöglicht wird dies durch das gemeinsame Investment von bmp Ventures mit dem IBG Innovationsfonds und dem TGFS Technologiegründerfonds Sachsen, die mit ihrer Expertise und ihrem Netzwerk CYNiO auf dem Weg zur Marktreife entscheidend begleiten.

CYNiO revolutioniert die Herstellung von Isocyanaten durch eine einzigartige, patentierte, CO-basierte Technologie, die ohne das hochtoxische Phosgen auskommt. Diese Innovation ermöglicht eine flexible und sichere Produktion auch kleinerer Chargen spezialisierter Isocyanate, die in zahlreichen Produkten wie Medikamenten, Klebstoffen, Beschichtungen und Schäumen als wichtige Bausteine dienen und daher unter anderem für die Pharma-, Agrar- und Bau-Industrie essenziell sind. Bisher war die Herstellung solcher Spezialprodukte aufgrund der toxischen und unflexiblen konventionellen Verfahren stark eingeschränkt, was Innovationen in Forschung und Industrie hemmte.

Das Unternehmen wird seine erste Produktionsstätte im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt errichten. Von dort aus wird CYNiO den europäischen Markt mit neuartigen und derzeit wenig verfügbaren Isocyanaten versorgen und Abhängigkeiten von langwierigen und teuren Importen reduzieren. Vertrieb und Marketing werden aus der Region Leipzig heraus agieren. Der Standort wurde bewusst gewählt, um zentrale Funktionen in einem dynamischen, technologieorientierten Umfeld zu bündeln.

Das Gründerinnenteam um CYNiO besteht aus Michéle Tille (CEO), Marlene Baumhardt (CPO) und Sophie Riedel (COO). „Mit unserer Technologie schaffen wir den Zugang zu seltenen Isocyanaten – sicher, wirtschaftlich und bedarfsgerecht“ sagt Michéle Tille. „Dieses Investment ist ein essenzieller Meilenstein für unser Team, um unserer Vision näherzukommen, die Entwicklung innovativer Endprodukte mit unseren chemischen Produkten zu initialisieren!”, ergänzt Marlene Baumhardt.

Das Spin-off der TU Bergakademie Freiberg freut sich über den wachsenden Zuspruch aus Forschung, Industrie und Spezialmärkten – und ist offen für neue Partnerschaften. Interessierte Unternehmen, Forschungsinstitute und Investor*innen sind herzlich eingeladen, Teil dieser Entwicklung zu werden und gemeinsam die Zukunft der Isocyanat-Chemie mitzugestalten.

Neues Start-up-Ökosystem NRW HUBs gestartet

Mit dem Start des neuen landesweiten Förderprogramms „NRW HUBs“ will Nordrhein-Westfalen gezielte Wachstumsstrukturen für innovative Gründer*innen schaffen.

Sechs spezialisierte Startup-Hubs wurden beim offiziellen Kickoff am 4. Juli bei der Duisburger Anthropia gGmbH, Betreiberin des neuen Impact Factory Accelerators, gestartet. NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur überreichte vor Ort die Förderbescheide an alle sechs zukünftig geförderten NRW HUBs in der Gesamthöhe von 7,2 Mio. Euro über drei Jahre.

Das sind die sechs geförderten Start-up-Hubs mit ihren Spezialthemen:

Anthropia (Duisburg) – Impact Factory Accelerator – Schwerpunkt: gemeinwohlorientierte Start-ups.

digitalHUB Aachen – aixBOOST – Schwerpunkte: Smart Enterprise, Smart Industry, Smart City.

Digital Hub Region Bonn – Schwerpunkt: Cybersecurity und HealthTech.

digihub Düsseldorf/Rheinland – Schwerpunkt: GreenTech.

Digital Hub münsterLAND (Münster) – Schwerpunkt: EnergyTech.

STARTPLATZ (Köln) – Schwerpunkt: KI.

Mit dem neuen Netzwerk unterstützt das Land NRW gezielt gründungsstarke Regionen und thematische Wachstumsfelder, um Start-ups strukturiert auf ihren nächsten Entwicklungsschritt vorzubereiten.

Vormerken: Mehr zu den NRW HUBs und ihren Start-ups liest du in der kommenden Ausgabe von StartingUp - ab dem 19. September 2025 erhältlich!