GameChanger des Monats: Kabakoo – Vorreiter für Bildung 4.0 in Westafrika

GameChanger Dezember/23


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Yanick Kemayou ist mit 18 Jahren aus Kamerun geflüchtet und nach Deutschland gekommen, hat hier studiert und auch doziert. 2019 ist er nach Mali gezogen und hat dort mit Kabakoo, seinem digitalen Lernprojekt für junge Menschen, das Lernen vor Ort neu erfunden. Yanick und seine Mitgründerin Michèle Traoré verfolgen hierbei einen “highdigenous” Ansatz. Mehr dazu im Interview mit Yanick.

Yanick – wir haben dich als „GameChanger des Monats“ ausgewählt, weil du als Gründer und Sozialunternehmer Menschen in einer Region mit begrenzten formellen Arbeitsplätzen förderst bzw. dazu befähigst, selbst Beschäftigungen zu schaffen und so den Wandel in der Region eigenständig voranzutreiben. Was treibt dich als GameChanger an?

Schon während meines Studiums in Deutschland war ich vielfältig sozial engagiert, um einen positiven Einfluss auf das Leben anderer Menschen zu nehmen und echte, nachhaltige Veränderungen in meiner Gemeinschaft zu bewirken. Ich glaube fest daran, dass jeder Mensch das Potenzial hat, einen bedeutenden Beitrag zu leisten und seine Umgebung zum Besseren zu verändern.

Was mich antreibt, ist die Chance, Menschen dabei zu helfen, dieses Potenzial zu entdecken und zu nutzen. Darüber hinaus bin ich tief besorgt über die Auswirkungen des Klimawandels auf den Sahel. Länder wie Mali, Burkina Faso und Niger sind bereits diejenigen Länder, die am meisten unter der Klimakrise leiden.

Ich möchte dazu beitragen, widerstandsfähige Gemeinschaften aufzubauen, die in der Lage sind, diesen Herausforderungen zu begegnen.

Mit 18 Jahren bist du wegen fehlender Perspektiven von Kamerun aus in die Welt gezogen, um dann in Deutschland zu landen. Wie schätzt du deine Zeit in Deutschland ein? Als Geflüchteter hattest du ja bestimmt keinen einfachen Start.

Meine Reise und Immigration in Deutschland ist definitiv eine transformative Erfahrung gewesen. Als Migrant musste ich zunächst mit vielen Herausforderungen umgehen. Ich war jung, brauchte Geld und hatte wegen meiner Situation als ökonomischer Flüchtling keinen Anspruch auf BAföG. Zudem musste ich eine neue Sprache lernen, mich an eine neue Kultur anpassen und einen Weg finden, meine Ausbildung weiterzuführen. Viel „Hustlen“ war also schon dabei.

Trotz dieser Schwierigkeiten habe ich aber auch viele Möglichkeiten erkannt. Ich habe wertvolle Erfahrungen gesammelt, neue Fähigkeiten erworben und inspirierende Menschen getroffen. Letztendlich hat meine Entscheidung, meinen Lebensmittelpunkt nach Deutschland zu verlagern, mein Verständnis von der Welt erweitert und mir eine positive sozioökonomische Mobilität ermöglicht. Dies hat die Grundlage für meine heutige Arbeit gelegt.

Wann und wie bist du dann auf die Idee gekommen, dein Impact-Start-up Kabakoo zu gründen?

Die Idee für Kabakoo entstand aus meinem persönlichen Bedürfnis, die Bildungs- und Arbeitslandschaft in Afrika nachhaltig zu verändern. Nach meiner eigenen Erfahrung als Straßenhändler in Yaoundé und meiner anschließenden akademischen Laufbahn war ich fest davon überzeugt, dass ein Paradigmenwechsel in Bezug auf formale und informelle Arbeit notwendig ist. Dies führte zur Gründung von Kabakoo im Jahr 2019.

Unser Ziel ist es, jungen Afrikaner*innen die Fähigkeiten zu vermitteln, die sie benötigen, um in der sogenannten informellen Wirtschaft erfolgreich zu sein und dabei ihre Würde und ihren Einfallsreichtum zu respektieren. Wichtig zu wissen ist, dass mehr als 90 Prozent der jungen Menschen im sogenannten informellen Sektor tätig sind und kaum eine Chance auf eine formelle Beschäftigung haben.

Was waren dann die wichtigsten Meilensteine – von der Idee bis zum Start von Kabakoo?

Es fängt natürlich alles mit der Bereitschaft an, Risiken einzugehen. Meine Frau und Co-Gründerin Michèle und ich haben beide tolle Jobs in Paris, die wir uns als Migrant*innen hart erarbeitet hatten, verlassen, um Kabakoo zu gründen.

Vom ersten Workshop in unserem Pilot-Co-Learning-Space in Bamako im Juli 2018 über die Anerkennung durch die Afrikanische Union bis hin zur Partnerschaft mit der UNESCO im Mai 2019 haben wir den Grundstein für Kabakoo gelegt. Als Nächstes folgte die Auszeichnung durch das Weltwirtschaftsforum im Januar 2020 – hier wurde Kabakoo als Vorreiter für Bildung 4.0 ausgewählt. Die darauffolgende Entwicklung spezifischer Trainingsprogramme, wie der Start unserer Kohorten in der Covid-Phase im Mai 2020 und unseres ersten No-Code-Trainings im April 2021 zeigte unseren innovativen Ansatz. Die Auszeichnung mit dem Zoom EdInnovation Award im März 2021 und die Expansion mit einem zweiten Co-Learning-Space in Ségou im Januar 2022 haben unseren Einfluss weiter gefestigt. Schließlich markierte der Launch der Kabakoo-App im März 2022, die rasch zu den Top Bildungs-Apps in West-Afrika avancierte, einen entscheidenden Moment und unterstreicht unser Engagement für technologische Bildung in Afrika.

All diese Schritte haben dazu beigetragen, dass Kabakoo heute eine der weltweit innovativsten Weiterbildungseinrichtungen ist.

Nochmal auf den Punkt gebracht: Was genau ist und was leistet Kabakoo?

Mit Kabakoo als digitaler Bildungsanbieter laden wir dazu ein, Bildung neu zu denken und führen so einen positiven und nachhaltigen gesellschaftlichen Wandel herbei. Wir kombinieren digitale, wissenschaftlich fundierte Lerninhalte über unsere App mit dem Aufbau und Austausch einer regionalen und globalen Community aus Lernenden und Mentor*innen. Dabei folgen wir einem "high-digenous" Ansatz.

Unser Bildungsangebot zielt darauf ab, den Lernenden Möglichkeiten zu bieten, sowohl ihre Softskills als auch ihre Hardskills zu verbessern und grundlegende bis mittlere digitale und unternehmerische Fähigkeiten aufzubauen. Das langfristige Ziel besteht darin, jungen Menschen zu ermöglichen, ihre (Selbst-)Beschäftigungsmöglichkeiten, ihr Einkommen und ihr Wohlbefinden zu verbessern.

Die Zielgruppe von Kabakoo sind junge Menschen im Sahel im Alter von 20 bis 30 Jahren, die im informellen Sektor tätig sind, ein Smartphone besitzen und gelegentlich bis regelmäßig Zugang zum Internet haben

Du hast gerade erwähnt, dass ihr dabei einen “highdigenous” Ansatz verfolgt – was genau ist damit gemeint?

Der “highdigenous”-Ansatz ist eine Kombination aus High-Tech und indigenem Wissen. Das bedeutet, dass Kabakoo in seinen Programmen Technologien wie künstliche Intelligenz, virtuelle Realität und Blockchain mit lokalem, endogenem Wissen verbindet. Indem sich neue Technologien und endogenes Wissen gegenseitig inspirieren und regulieren, entstehen neue Lernstrukturen und -erfahrungen. Dieser Ansatz fokussiert somit die Idee der Verbundenheit und wechselseitigen Abhängigkeit.

Der Ansatz ermöglicht es zudem den Lernenden, Technologien und Methoden zu verstehen und anzuwenden, die sowohl global relevant als auch lokal verankert sind. Dadurch können sie Lösungen entwickeln, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen ihrer Gemeinschaften zugeschnitten sind.

Kannst du mir ein Beispiel für eine Kabakoo-Erfolgsgeschichte geben?

Ein Beispiel ist ein Projekt, das während der Pandemie stattfand. Die Lernenden von Kabakoo haben gelernt, wie man Masken aus Textilien herstellt. Sie haben dann eine lokale dezentralisierte Fertigungskette aufgebaut, die wöchentlich 10.000 Masken produzierte. Dies hat dazu geführt, dass viele arbeitslose Schneider*innen in der Region wieder Arbeit gefunden haben. Ein weiteres Beispiel ist Ousmane K., ein 30-jähriger Mann mit einem Hochschulabschluss. In Mali gehörte er zu den nur sieben Prozent der Bevölkerung, die eine Hochschulbildung haben. Doch auch er stand nach seinem Abschluss vor dem Problem, keinen Job zu finden und somit keine Perspektive zu haben. Durch einen Lehrgang bei Kabakoo konnte er sich weiterbilden und gemeinsam mit zwei Kabakoo-Kommilitonen ein Recycling-Unternehmen gründen.

Welche Erfolge hast du als digitaler Bildungsanbieter bislang mit Kabakoo erzielt? Lässt sich der Wert deiner Arbeit überhaupt in „schnöden“ Zahlen messen?

Kabakoo unterhält als evidenzbasiertes Unternehmen mehrere Forschungspartnerschaften. Und ich bin Wirtschaftswissenschaftler. Unsere Arbeit wird also regelmäßig in Zahlen ausgewertet. Heute haben wir mehr als 30.000 Lernende aus dem Sahel auf der Kabakoo-App. Dabei haben wir im Google Play Store mehr als 170.000 Downloads mit einem durchschnittlichen Rating von 4,9 / 5 und einem Net Promoter Score von 70. Das ist natürlich großartig.

Unabhängige Studien zeigen, dass ein Lehrgang bei Kabakoo einen positiven Einfluss sowohl auf die Skills, das Mindset, das soziale Leben als auch auf das Einkommen der Lernenden hat. Hinzu kommen natürlich die Preise und Auszeichnungen, wie der Zoom EdInnovation Award, die vom Weltwirtschaftsforum oder der Unesco. Diese sind ganz klar vanity metrics – sie zeigen aber auch, dass unsere Arbeit gesehen und anerkannt wird.

Der Wert unserer Arbeit lässt sich nicht nur in Zahlen ausdrücken. Die Wirkung, die wir auf das Leben unserer Lernenden haben, ist unser größter Erfolg. Die Geschichten des persönlichen und beruflichen Wachstums, die wir von unseren Lernenden hören, sind ein eindrucksvoller Beweis für den Wert unserer Arbeit.

Wie finanzierst du dich und deine Projekte?

Kabakoo wird als Impact-Start-up durch eine Kombination aus Eigenmitteln, langfristigen Darlehen von Impact-Investoren sowie durch öffentliche und private Fördermittel finanziert. Wir arbeiten auch mit internationalen Agenturen für ökonomische Zusammenarbeit, den sogenannten “Entwicklungsagenturen”. Denn wir sind mehr als 150 Prozent kosteneffizienter als die konventionellen Bildungsprogramme im Entwicklungssektor. Wir konnten somit in verschiedenen Phasen unserer Entwicklung signifikante Finanzmittel sichern, welche die Realisierung unserer ambitionierten Ziele unterstützen. Insgesamt haben wir seit 2020 für die Realisierung unserer Mission mehr als 1,4 Millionen Euro an Finanzmitteln einsammeln können.

Was sind deine nächsten Vorhaben und Pläne – ggf. auch über Kabakoo hinaus?

Bei Kabakoo sind wir noch ganz am Anfang. Meine Pläne sind also für eine ganze Weile noch mit Kabakoo verbunden. Bis 2030 möchten wir fünf Millionen Lernende durch unser Kernangebot führen. Wir haben also noch viel vor. Und wenn wir die Lage im Sahel betrachten, müssen wir uns beeilen. Unser Ziel ist es, die Zugänglichkeit und Wirkung von Kabakoo zu erweitern, indem wir mehr Partnerschaften mit lokalen und internationalen Organisationen eingehen und unsere Lehrmethoden weiter verbessern. Auch die Nutzung von Technologie spielt eine wesentliche Rolle bei unseren Plänen, insbesondere durch die Weiterentwicklung unserer mobilen Lern-App, um das Lernen flexibler, zugänglicher und wirkungsvoller zu gestalten.

Über meine unmittelbare operative Tätigkeit bei Kabakoo hinaus bin ich sehr daran interessiert, neue Formen von Bildung und Lernen für unsere Gesellschaften zu erforschen. Ich werde weiterhin an Plattformen mitwirken, die kritische Diskussionen über nachhaltige Entwicklung, Unternehmertum und Technologieinnovationen ermöglichen. Ich stelle mir zum Beispiel ein Highdigenous-Festival vor mit KI, virtueller Realität und dem Wissensschatz aus dem großen Mali-Reich. Warum nicht auf dem Campus meiner Alma Mater in Paderborn? Das wäre großartig!

Und last but not least: Was rätst du Gründer*innen in Deutschland aus deiner eigenen Erfahrung als erfolgreicher Social Entrepreneur?

Ich weiß wirklich nicht, ob ich mich selbst als “erfolgreich” bezeichnen würde. Aber danke für das Kompliment. Ratschläge kann ich nicht wirklich geben – vielleicht aber eine tiefe Überzeugung teilen, die meine eigene Strategie ist, um trotz Widrigkeiten kreativ, positiv und resilient zu bleiben. Denn das Unternehmertum ist hart, soziales Unternehmertum vielleicht härter – ob man wie ich quasi von Null startet oder mit einem familiären Polster oder anderen Vorteilen. Im letzteren Fall ist dann einiges sicher einfacher. Vielleicht hat man dann weniger Burn-Out-Momente. Doch ich kann mir kaum vorstellen, dass Unternehmer*in sein für jemanden ein reiner Spaziergang ist. Man muss schon Stehaufmännchen-Qualitäten haben. Für mich heißt das vor allem eines: Staunen, staunen und nochmals staunen. Wie ein kleines Kind, das gerade die Welt und ihre Zusammenhänge entdeckt. Im Staunen ist alles. Kabakoo bedeutet by the way “Staunen” auf Bamanankan, eine der wichtigsten Sprachen Westafrikas.

Hier geht’s zu Kabakoo

Das Interview führte Hans Luthardt

GlassFlow: Berliner Start-up sichert sich 4,8 Mio. Dollar in Seed-Runde

Das von Ashish Bagri und Armend Avdijaj gegründete GlassFlow ermöglicht es Datenteams, event-driven Datenpelines in Python innerhalb von Minuten zu erstellen.

Die Runde wurde von Upfront Ventures angeführt, mit Beteiligung des High-Tech Gründerfonds, Robin Capital, TinyVC, dem CEO von Weaviate sowie führenden Akteuren von Fivetran, dbt Labs und Redis.

Event-Driven Datenpipelines sind entscheidend für KI-Anwendungen wie Echtzeit-Empfehlungen, vorausschauende Wartung und dynamische Preisgestaltung. Der Aufbau und die Wartung dieser Pipelines sind jedoch komplex. Mittelständische Unternehmen benötigen in der Regel 6 bis 9 Monate, um solche Lösungen zu implementieren, wobei Data Engineers 50 % ihrer Zeit mit der Wartung verbringen. Diese Komplexität entsteht durch die Tools, welche eigentlich für Java und Scala entwickelt wurden, sodass Python-Entwickler:innen oft ineffiziente und schwer zu wartenden Lösungen selbst erstellen müssen. GlassFlow vereinfacht diesen Prozess für Python-Entwickler:innen, indem es den Einrichtungsaufwand verkürzt, die Wartungskosten senkt und die Projektzeit beschleunigt.

Daten-Streaming für kleine bis mittelgroße Datenteams und Organisationen

Python ist mit einem Marktanteil von über 25 % die weltweit beliebteste Programmiersprache. Sie hat sich aufgrund ihrer Einfachheit und einer starken Community zur bevorzugten Sprache für die Datenverarbeitung entwickelt. GlassFlow ist für Python-Entwickler:innen konzipiert und bietet eine vollständig verwaltete Streaming-Plattform mit der Entwickler:innen Datenpipelines ohne Infrastrukturprobleme erstellen können. Dank serverloser Ausführung, integrierter Konnektoren und automatischer Einrichtung können Teams End-to-End-Pipelines in nur 15 Minuten erstellen. Die Gründer Armend Avdijaj und Ashish Bagri bringen mehr als zehn Jahre Erfahrung im Aufbau von Datenprodukten mit und haben GlassFlow speziell auf die Bedürfnisse von Python-Entwickler:innen zugeschnitten.

„Unsere Mission ist es, Python-Entwickler:innen die einfachste und leistungsstärkste Plattform für die Erstellung von Daten-Streaming-Pipelines zu bieten“, sagt Armend Avdijaj. „Indem wir das Daten-Streaming für kleine bis mittelgroße Datenteams und Organisationen zugänglich machen, können die Nutzer:innen Hunderttausende von Dollar sparen. Unser Ziel ist es, Data Engineers zu ermöglichen, ihren Fokus auf den Mehrwert des Unternehmens zu richten, statt Zeit mit dem Aufbau der Infrastruktur zu verbringen.“

„Was mich an Armend und Ashish beeindruckt hat, ist ihr Fokus, eine Marktlücke für eine benutzerfreundlichere und flexiblere Streaming-Lösung zu schließen“, sagt Kevin Zhang, Partner bei Upfront Ventures. „Da Python weiterhin das moderne Datenökosystem dominiert, ist GlassFlow gut positioniert, um die nächste Generation von Entwickler:innen zu unterstützen und ihnen die Mittel an die Hand zu geben, die sie benötigen, um das volle Potenzial von event-driven Datenpiplines auszuschöpfen.“

Mit der neuen Finanzierung ist GlassFlow nun verfügbar und plant, die Funktionen seiner Plattform weiter auszubauen. Dazu gehören unter anderem die Unterstützung von Datenverarbeitungen wie "stateful functions", "chaining", "data lineage" und die Möglichkeit für Nutzer:innen, GlassFlow auf ihrer eigenen Cloud zu hosten. GlassFlow wird bereits von mehr als 60 Unternehmen eingesetzt, darunter Data Engineers von Babbel, Deloitte und Juro.

MUT – DER GRÜNDUNGSPREIS NRW 2024

Mut lohnt sich: Das Wirtschafts- und Klimaschutzministerium und die NRW.BANK haben in Düsseldorf drei innovative Gründungsteams aus Nordrhein-Westfalen mit „MUT – DER GRÜNDUNGSPREIS NRW 2024“ ausgezeichnet. And the Winner is …

MUT – DER GRÜNDUNGSPREIS NRW zählt mit 60.000 Euro Preisgeld zu den bundesweit höchstdotierten Wettbewerben seiner Art. Die Jury unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Christine K. Volkmann besteht aus Vertreter*innen des Wirtschaftsministeriums, der NRW.BANK sowie Existenzgründungs- und Wirtschaftsexpert*innen aus Nordrhein-Westfalen.

1. Platz: Incoretex GmbH

Die 2019 von Dr. Martin Riebe in Aachen gegründete Incoretex GmbH schafft intelligente Produktlösungen, die hochauflösende Sensorik, Künstliche Intelligenz (KI) und das Internet der Dinge (IoT) nahtlos miteinander verbinden. Mit der innovativen sAIoT-Plattform werden Produkte wie Trainingsgeräte oder Matratzen zu smarten, interaktiven Systemen, die flexibel auf die Anforderungen einer digital vernetzten Welt reagieren.

Die Plattform wird bereits in den unterschiedlichsten Branchen eingesetzt - vom Echtzeit-Monitoring in der Mobilitätsbranche bis zur automatisierten Fußvermessung in den Filialen einer bekannten Schuhhandelskette. Dank ihrer Skalierbarkeit ist die Plattform sowohl für kleine Prototypen als auch für Großserien geeignet. Mit der intelligenten Technologie von Incoretex stärken Unternehmen ihre Innovationskraft und behaupten sich erfolgreich in den dynamischen Märkten

ZOLLHOF: Auf dem Weg zum Start-up-Epizentrum

Wir stellen den Nürnberger Start-up-Inkubator ZOLLHOF, seine ambitionierten Ziele und vier der darin erfolgreich geförderten Start-ups vor.

Mit einem Inkubator innovativen Tech-Start-ups maßgeschneiderte Unterstützung und beste Bedingungen für erfolgreiches Wachstum bieten – mit diesem Ziel haben sich die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), Siemens, Schaeffler, NÜRNBERGER Versicherung, HUK-Coburg, die Stadt Nürnberg und BDI-Vize Prof. Kempf als Gesellschafter des ZOLLHOFs zusammengetan. Sieben Jahre später hat eben dieser Inkubator – der seit 2020 in der namensgebenden Immobilie, einem ehemaligen Zollgebäude in Nürnberg beheimatet ist – 110 Start-ups im Rahmen eines sechsmonatigen Support-Programms begleitet, für das über das ganze Jahr hinweg Bewerbungen eingehen – aus der Region, längst aber auch aus Europa und darüber hinaus.

Die internationale Ausrichtung dokumentiert auch die im Frühjahr 2024 verliehene Auszeichnung als einer von „Europe’s Leading Start-up Hubs“. Beeindruckend ist auch: 70 Prozent der bis dato unterstützten Teams sind nach wie vor erfolgreich am Markt, haben 1000 Arbeitsplätze geschaffen und 300 Mio. Euro Finanzierung bekommen. Der ZOLLHOF zählt zu den am schnellsten wachsenden Tech-Inkubatoren in Deutschland, zu den Top-3Gründerzentren in Bayern und ist einer von zwölf „Digital Hubs“ der Digital Hub Initiative der Bundesregierung.

Innovation und Impact aus allen Branchen

Nur acht Prozent aller Teams, die sich bewerben, kann ein Platz im Programm angeboten werden. Dr. Judit Klein hat das Inkubationsprogramm aufgebaut: „Bei der Auswahl achten wir vor allen Dingen auf die jeweiligen Gründer*innen, das heißt: Gibt es ein komplementäres Team? Steht ein zu lösendes Problem im Zentrum oder die vermeintlich perfekte, aber unvalidierte Lösung? Außerdem legen wir Wert auf einen hohen Grad an Innovation und suchen Ideen, die echten Impact generieren können“, so die Head of Startups. Aufgenommen werden frühphasige Tech-Start-ups aller Branchen, oft noch vor dem Product Market Fit. Als Digital Hub mit Schwerpunkt auf Digital Health stammen 30 Prozent der ZOLLHOF-Gründungsteams aus dem Gesundheitsbereich.

Als ZOHO Factory auf dem Weg zum Start-up-Epizentrum

Auch wenn Start-up-Gründungen in Deutschland im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sieben Prozent gestiegen sind, gibt es gerade im Bereich der forschungsnahen Ausgründungen noch ungenutzte Potenziale. Um diese zu heben, hat die Bundesregierung den Leuchtturmwettbewerb „Startup Factories“ ins Leben gerufen. Als „ZOHO Factory“ will das ambitionierte ZOLLHOF-Team um CEO Benjamin Bauer gemeinsam mit lokalen Unternehmer*innen und einem Zusammenschluss nordbayerischer Hochschulen die Gründerunterstützung auf ein neues Level heben und die Region zum Start-up-Epizentrum machen. Das ZOHO-Factory-Konzept setzt dabei auf drei Handlungsfelder. Mit einem Venture Fund sollen mehr Finanzierungsmöglichkeiten für Start-ups geschaffen werden. Durch Gründungsstipendien werden unternehmerische top Talente und mit der Entstehung eines neuen Tech Space Hardware-Innovationen gefördert. „So können wir Nordbayern zum Leuchtturm für Innovation und Start-ups transformieren, zum Magnet für die besten Talente werden, mehr Kapital für Innovationen gewinnen und nachhaltig die regionale und nationale Wettbewerbsfähigkeit steigern“, erklärt Benjamin Bauer.

Im Folgenden stellen wir vier Start-ups vor, die auch mithilfe des ZOLLHOFs erfolgreich durchgestartet sind.

Amperial

Warum kühlen wir Gebäude immer noch mit energieintensiven Klimaanlagen, anstatt zu verhindern, dass Wärme ins Gebäudeinnere eindringt? Diese Frage stellte sich das Team von Amperial, angetrieben von der Idee, die negativen Folgen des Klimawandels durch technologischen Fortschritt einzudämmen.

Ihre Vision: nachrüstbare, intelligente Sonnenschutzfolien. Diese schaltbaren High-Tech-Folien, basierend auf nanotechnologischem Material, reflektieren die Wärmestrahlung der Sonne, ohne das Tageslicht zu beeinträchtigen. So bleibt die Hitze draußen, während das Licht ins Gebäudeinnere dringt. Der Stromverbrauch für Kühlung und Beleuchtung kann damit um bis zu 26 Prozent gesenkt werden, die Aufheizung in Gebäuden um bis zu sieben Grad Celsius.

Amperial wurde aus der Forschungsgruppe Solution Processed Semiconductors der FAU ausgegründet. Kennengelernt haben sich die Gründer*innen Niall Killilea, Dr. Olaf Weiner, Katja Wadlinger und Matthias Trost im ZOLLHOF. Für den Letztgenannten bestens bekanntes Terrain – bis 2022 war Matthias Trost dort Partner Manager und hatte zuvor am Talent Program des Inkubators, einem Innovationsprogramm für Studierende, teilgenommen. Auch als Gründer und CEO von Amperial bleibt er Teil des Ökosystems und arbeitet im Rahmen des ZOLLHOF-Startup-Programms erfolgreich an der Weiterentwicklung des Start-ups. Zuletzt überzeugte das Team einen seiner externen ZOLLHOF-Mentoren so von seiner Idee, dass dieser zum ersten Business Angel des GreenTech-Start-ups wurde. Inzwischen konnte eine erfolgreiche Pre-Seed-Finanzierungsrunde abgeschlossen werden und die FAU zeichnete Amperial 2023 als Innovator des Jahres aus.

Insolvente Campervermietung Off sucht Investor*innen

Die Campervermietung Off – ehemals CamperBoys – hat beim Amtsgericht München einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde RA Dr. Alexander Fridgen bestellt, der nun auf Investor*innen-Suche ist.

Das erklärte Ziel des Unternehmens ist es, die Fortführung des Geschäftsbetriebs gemeinsam mit einem neuen Investor zu ermöglichen. Erste Verhandlungen hierzu werden bereits geführt. Die Gehaltszahlungen für die Mitarbeitenden sind bis Ende 2024 gesichert. Betroffene Kundinnen und Kunden werden in den kommenden Tagen von der Schuldnerin über die weiteren Schritte informiert.

„Im Rahmen des vorläufigen Insolvenzverfahrens werden wir uns zunächst einmal ein Bild von der Situation der CamperBoys GmbH machen und die erforderlichen konkreten Schritte einleiten“, sagt Dr. Alexander Fridgen: „Trotz der schwierigen aktuellen Situation arbeiten wir gemeinsam intensiv daran, Wege zu finden, um den Geschäftsbetrieb langfristig fortzuführen und den Umbau des Unternehmens mit einem neuen Investor erfolgreich voranzutreiben.“

Fokus auf Digitalisierung und Kund*innenzufriedenheit

Die CamperBoys GmbH betreibt deutschlandweit zehn Vermietstationen und verfügt über eine Flotte von rund 1.200 Campingfahrzeugen. Die gesamte Dienstleistung, von der Vermietung bis hin zur Reiseplanung, ist dank eigens entwickelter Software hoch digitalisiert und auf maximale Kundenzufriedenheit ausgerichtet. Aufgrund veränderter Marktgegebenheiten arbeitete das Unternehmen bereits seit 2022 an einem Umbau des Geschäftsmodells – weg von eigenem Fuhrpark und hin zu einem Asset-Light-Modell mit einer Mietflotte von externen Systempartnern.

Entsprechend ist Off inzwischen ein Travel-Unternehmen, das über die Campervermietung hinaus individuelle Routenplanung durch den Off Guide ermöglicht. Mit einer eigenen, innovativen Vermiet-Software sorgt Off für einfache und effiziente Abläufe bei der Vermietung und Kund*innenbetreuung.

Marktveränderungen und finanzielle Herausforderungen

Das ursprüngliche Geschäftsmodell des Unternehmens ist aufgrund gestiegener Einkaufspreise, hoher Finanzierungskosten und sinkender Restwerte im Markt stark unter Druck geraten. Nicht nur die Geschäftsführung, sondern auch Bestandsinvestor*innen haben bis zuletzt an eine größere Finanzierungsrunde mit externen Investor*innen geglaubt und Überbrückungsfinanzierungen zur Verfügung gestellt. Leider scheiterte die Finanzierungsrunde vor wenigen Tagen, wodurch der Insolvenzantrag unvermeidbar wurde.

„Wir bedauern sehr, dass wir den Schritt in die Insolvenz nun gehen mussten, sind aber weiterhin optimistisch, dass es uns gelingen kann durch strategische Partnerschaften und eine Umstrukturierung unser Geschäftsmodell zukunftsfähig zu machen“, sagt Paul Pizzinini, Geschäftsführer und Gründer der CamperBoys GmbH. „Unser Ziel ist es, die bewährte CamperBoys-Qualität unseren Kundinnen und Kunden auch in Zukunft anbieten zu können, möglichst viele der von uns geschaffenen Arbeitsplätze langfristig zu erhalten und unsere Marktposition sukzessive weiter auszubauen.“

Für mögliche Investor*innen steht der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Alexander Fridgen als Ansprechpartner bereit.

Umfrage zum Wohlbefinden von Gründer*innen

Die aktuelle Balderton-Umfrage unter 128 Gründer*innen und CEOs zeigt u.a.: Jede(r) 2. Gründer*in hat Kinder; fast 70 Prozent kämpfen mit Burn-out-Gefahr. Das sind die wichtigsten Ergebnisse:

Gründer*innen und CEOs befinden sich in unterschiedlichen Lebensphasen – nicht alle entsprechen dem Stereotyp der sorglosen 20-Jährigen, wie man sie oft mit Start-ups assoziiert.

  • 38 % der Befragten sind über 40
  • 86 % sind verheiratet oder in einer Beziehung
  • 51 % sind Eltern oder betreuen Minderjährige

Das Burnout-Syndrom bei Gründer*innen/CEOs hält an.

  • 70 % der Gründer*innen und CEOs stimmen zu, dass stressbedingtes Burnout ein erhebliches Problem im Start-up-Ökosystem darstellt.
  • 87 % stimmen zu, dass die persönlichen Beziehungen von Unternehmer*innen häufig unter der Zeit und dem Aufwand leiden, die erforderlich sind, um ihr Unternehmen zu führen.

Finanzielle Belastungen haben direkte geschäftliche Auswirkungen darauf, wie Gründer*innen und CEOs ihre Unternehmen führen.

  • Fast 4 von 10 Gründer*innen (38 %) haben sich im letzten Jahr nicht genug ausgezahlt, um die Kosten für persönliche oder familiäre Ausgaben zu decken. Dies gilt insbesondere für Gründer*innen in der Pre-Seed- und Seed-Phase (60 %).
  • 42 % geben an, dass sie manchmal durch persönliche finanzielle Belastungen von der Führung ihres Unternehmens abgelenkt wurden.
  • 27 % geben an, dass Gedanken über persönliche Finanzen ihre Geschäftsentscheidungen beeinflusst haben.

Gründer*innen und CEOs verlassen sich stark auf persönliche Unterstützungsnetzwerke. Diese persönlichen Netzwerke sind jedoch stark belastet.

  • 42 % der Gründer*innen und CEOs wenden sich häufig oder immer an ihre Ehe-/Lebenspartner*innen für berufliche Unterstützung. Nur 33 % wenden sich häufig an ihre Investor*innen.
  • 84 % der Gründer*innen und CEOs sind sich einig, dass starke Unterstützungsnetzwerke für Bestleistungen unerlässlich sind.
  • 57 % der Befragten, die angaben, verheiratet oder in einer Beziehung zu sein, berichteten von negativen Auswirkungen auf die Beziehung zu ihrer Ehepartnerin/Partnerin bzw. ihrem Ehepartner/Partner aufgrund der Herausforderung, ein Unternehmen zu führen.

Derzeit besteht eine Diskrepanz zwischen der Unterstützung, die Gründer*innen und CEOs benötigen, und der Unterstützung, die sie erhalten. Die offenen Antworten zeigten eine erhebliche Zurückhaltung, um Unterstützung zu bitten. Gleichzeitig erhalten sie nicht immer die Hilfe, die sie von Investor*innen benötigen, wenn sie darum bitten.

  • 72 % halten es für sehr oder äußerst wichtig, dass Investor*innen den Zugang zu Liquidität ermöglichen. 23 % erhalten jedoch keine Unterstützung in Bezug auf Liquidität von ihren Investor*innen, und von denen, die diese erhalten, sind nur 32 % mit dem aktuellen Umfang der finanziellen Unterstützung zufrieden.

Gründer*innen und CEOs, die an der Umfrage teilgenommen haben, teilten Folgendes mit:

Zu Familien und persönlichen Beziehungen:

  • „Mein Ehepartner trägt einen Großteil der Last [infolge der Leitung meines Unternehmens], ohne Anerkennung oder Wertschätzung von anderen zu erhalten.“
  • „Sich an die Elternschaft anzupassen [war eine weitere Herausforderung]. Täglich schwierige Entscheidungen zu treffen, während man unter Schlafmangel leidet, war eine große Herausforderung. Rückblickend hätte ich gerne den Rat anderer gründender Eltern eingeholt, um besser vorbereitet zu sein.“
  • „Die größte Herausforderung für mich ist es, die richtige Beraterin oder den richtigen Berater zu finden, die oder der mir dabei helfen kann, einen Rahmen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu entwickeln.“

Zu persönlichen finanziellen Belastungen:

  • „... Die meisten Gründer*innen lassen eine hervorragende Unternehmenskarriere hinter sich. Und während die finanziellen Einbußen in den ersten Jahren in Ordnung sind, ist bei der Skalierung des Unternehmens auf Series-A und darüber hinaus ein wenig Liquidität erforderlich, um auch privat alles am Laufen zu halten. Wenn ich meine Kinder nicht ernähren kann, obwohl ich ein ‘führendes Start-up’ leite, was ist dann der Sinn der Sache?“
  • „[Ich habe] kein Geld, um für Therapien oder Coaching zu bezahlen – kein persönliches Geld oder nicht genug im Unternehmen, um es dafür auszugeben.“

Zur richtigen Führungsunterstützung während der Skalierung:

  • „Was dich als Gründer*in in der Anfangsphase erfolgreich gemacht hat, ist möglicherweise nicht das, was [dein] Unternehmen in seiner Entwicklung braucht ... Lasst uns anfangen, zwischen Beteiligung und Management zu trennen.“
  • „Es ist eine Herausforderung, von den richtigen Expert*innen umgeben zu sein, die sich um meine Bedürfnisse kümmern. Wenn man ein Unternehmen skaliert, ist alles neu, und die Anfangszeit ist entscheidend, um seinen Weg zu finden. Leider ist man in der Anfangszeit, wenn man noch sehr klein ist, am meisten isoliert.“

Zur Hustle-Kultur und der Rolle von Investor*innen:

„Gründer*innen sind nie transparent, weil sie immer Angst haben, wie Investor*innen sie beurteilen werden. Jede(r) hat psychische Probleme und niemand spricht darüber, weil er oder sie Angst hat, wie sich das auf die Finanzierungsrunde auswirken wird.“

  • „Die Hustle-Kultur macht es zur Norm, sich bis zum Burnout verauszugaben und sich zusammenzureißen.“
  • „Heute wird mehr darüber gesprochen, aber noch vor ein paar Jahren war das ein Tabuthema. Es schien keine Option zu sein, sich Unterstützung zu suchen (außer einem Coach). Die Standard-/Notfalloption war, immer stark, selbstbewusst, ‘always on’ und immer am Arbeiten zu sein.“
  • „Mein Investor hat mich einmal umarmt, was wirklich etwas verändert hat, was das offene Mitteilen angeht! Investor*innen müssen öfter zeigen, dass sie auch nur Menschen sind – und akzeptieren, dass Gründer*innen das auch sind. Wir sind keine Maschinen ...“
  • „Dank des WellFounded-Programms habe ich wirklich mein persönliches Handbuch für Wohlbefinden und Resilienz herausgearbeitet. Ich gehe die Reise als Gründer/CEO jetzt viel nachhaltiger und gewinnbringender an. Absolut Gold wert.“

Lebensrealität von Gründer*innen komplexer als bisher angenommen

Die Befragung folgt auf Baldertons 2023 erstmals durchgeführte Umfrage zu “Founder Wellbeing and Performance”. Diese zeigte die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes, um das Wohlbefinden von Gründer*innen und damit ihre Leistungsfähigkeit zu steigern. Die diesjährige Befragung macht deutlich, dass Investor*innen das Angebot, Gründer*innen und CEOs zu unterstützen, ausbauen müssen. Entgegen des weit verbreiteten Stereotyps vom Entrepreneur als jungem Mensch ohne Verpflichtungen zeigt die Umfrage, dass sich Gründer*innen in einer komplexeren Realität und unterschiedlichen persönlichen und beruflichen Lebensphasen befinden. So sind beispielsweise mehr als die Hälfte Eltern oder primär für die Carearbeit in ihrem Haushalt verantwortlich.

Um das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit von Gründer*innen aufrechtzuerhalten gehören folgende Aspekte in den Fokus: Anpassung der Führungsanforderungen an das wachsende Unternehmen, der bessere Umgang mit persönlichen finanziellen Belastungen sowie eine Reduzierung des Drucks auf Familien und persönliche Beziehungen. Ansonsten können sich diese Faktoren negativ auf Geschäftsentscheidungen und -ergebnisse auswirken. Hier präsentiert sich eine offensichtliche Chance für Investor*innen, Gründer*innen und letztlich die von ihnen aufgebauten Unternehmen besser zu unterstützen.

Digitales Elternangebot und Entwicklungsprogramm für Führungskräfte

Diesen Herausforderungen stellt sich Balderton und erweitert die „Founder Wellbeing and Performance“-Plattform um ein spezielles Entwicklungsprogramm für Führungskräfte sowie das neu eingeführte digitale Elternangebot, um Gründer*innen und ihre Familien zu unterstützen. Die Plattform umfasst nun:

  • Entwicklungsprogramm für Führungskräfte – in Zusammenarbeit mit Better Faster. Dieses personalisierte sechsmonatige Programm wurde exklusiv für CEOs im Balderton-Portfolio entwickelt, um sie beim Wandel ihrer Führungsaufgaben zu unterstützen, wenn Unternehmen vom Start-up zum Scale-up heranwachsen.
  • Unterstützung für Eltern – umgesetzt in Zusammenarbeit mit der digitalen Elternplattform Cooper Parenting. Gründer*innen und ihre Familien erhalten Zugang zu Coopers Team aus lizenzierten Klinikärzt*innen und Forscher*innen. Sie bieten eine maßgeschneiderte Unterstützung, um die kombinierten Herausforderungen von Elternschaft und Unternehmertum zu meistern.
  • Gesundheits- und Fitnessprogramm – Dieses sechsmonatige Programm wird von einem Team aus Mediziner*innen von WellFounded geleitet. Es verfolgt einen personalisierten Ansatz, um Physiologie, Ernährung, Fitness, Schlaf und das Mindset zu verbessern und die Leistung zu optimieren.
  • CEO-Foren – Peer-to-Peer-Unterstützung, bei der kleine Gruppen von CEOs in einem intimen Rahmen zusammenkommen, um die persönlichen und beruflichen Herausforderungen zu besprechen, mit denen sie als Führungskräfte konfrontiert sind.
  • Coaching für Führungskräfte – Baldertons interner Coach für Führungskräfte steht Gründer*innen und CEOs zur Verfügung, und unterstützt sie dabei, schwierige Situationen unter hohem Druck zu bewältigen. Zusätzlich bietet Balderton eine Datenbank mit zertifizierten, erfahrenen Coaches, die laufend Unterstützung bieten können.

Insolventes Münchner SpaceTech-Start-up UNIO sucht Investor*in

Das Space-TechStart-up UNIO hat beim Amtsgericht München einen Antrag auf Insolvenz gestellt. Der Geschäftsbetrieb von UNIO soll während des vorläufigen Insolvenzverfahrens im vollen Umfang aufrecht erhalten bleiben – es gilt: Investor gesucht!

UNIO wurde 2022 als ein Joint Venture der bereits etablierten Unternehmen Isar Aerospace (Entwicklung und Bau von Raketen), Reflex Aerospace (Bau von Satelliten) und Mynaric (Kommunikation mittels Laserstrahlen) und SES (Satellitenbetreiber) gegründet. UNIO hat seitdem eine proprietäre Technologie entwickelt, die eine lückenlose Versorgung mit Hochgeschwindigkeits-Internet ermöglicht durch eine Kombination aus 5G-Telekommunikations- und Satelliten-Netzen. Auf diese Weise sind Anwendungen wie beispielsweise Autonomes Fahren erst in der Fläche durchführbar, da dann eine unterbrechungsfreie Versorgung mit Hochgeschwindigkeits-Internet gegeben ist.

Pre-Seed-Finanzierungsrunde mit 2,5 Mio. EUR Volumen

Das Unternehmen brachte im März 2024 sein Produkt „UNIO Move“ auf den Markt. Zielkunden der Technologie von UNIO sind Automobilhersteller und auch Hersteller von landwirtschaftlichen Fahrzeugen. Ziel des Münchner Start-ups ist es, Europas erste souveräne, kommerzielle Satellitenkonstellation für schnelle, leistungsstarke und sichere Konnektivität aufzubauen. Ende 2023 schloss das Star-tup eine Pre-Seed-Finanzierungsrunde mit einem Volumen von 2,5 Mio. EUR erfolgreich ab. Investoren waren unter anderem der Raumfahrt- und Technologiekonzern OHB und das europäische Technologieunternehmen IABG. Das Weltwirtschaftsforum hat im Sommer diesen Jahres UNIO als eines der 100 vielversprechendsten Start-ups in der Tech-Industrie genannt.

„Wir arbeiten unermüdlich daran, fortschrittliche Konnektivitätslösungen in den Mobilitätssektor zu bringen, in der Überzeugung, dass diese Technologie fast alle Branchen verändern und zu einem unverzichtbaren Rückgrat für eine starke wirtschaftliche und politische Souveränität werden wird. Ich bin stolz auf die Pionierarbeit, die unser Team zusammen mit unseren Partnern geleistet hat. Angesichts des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds prüfen wir derzeit neue strategische Optionen und Partnerschaften, um diese Mission fortzusetzen“, sagte Katrin Bacic, CEO von UNIO.

Investor*innensuche hat begonnen

Auslöser für die Krise des Unternehmens war die ausbleibende Anschlussfinanzierung durch die Gesellschafter. Dieser Schritt erfolgte vor dem Hintergrund eines schwierigen Marktes im Automobil- und Mobilitätssektor. Zudem ist das Finanzierungsumfeld für Wachstumsfinanzierungen von Startups in ganz Europa weiterhin sehr angespannt. Aus diesem Grund war der Insolvenzantrag unvermeidlich. „Die Technologie von UNIO ist innovativ und wegweisend. Wir werden uns nun gemeinsam intensiv dafür einsetzen, dass diese erhalten und weiterentwickelt werden kann. Daher streben wir eine schnelle Investorenlösung an und haben mit der Suche bereits begonnen“, erklärt der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Alexander Zarzitzky. UNIO wurde im Insolvenzantragsverfahren von Frau RA’in Dr. Franziska Kramer aus der Kanzlei GÖRG Partnerschaft von Rechtsanwälten mbB vertreten.

Gründerfonds Ruhr II: NRW.BANK unterstützt Start-ups mit 15 Mio. Euro

Um das Start-up-Ökosystem in Nordrhein-Westfalen zu stärken, hat die NRW.BANK im First Closing 15 Mio. Euro in den Gründerfonds Ruhr II investiert.

Insgesamt sammelte der Frühphasenfonds mit Sitz in Essen 31 Millionen Euro von Investoren ein. Der Investitionsschwerpunkt liegt auf innovativen, technologieorientieren Gründungen aus dem Ruhrgebiet und den angrenzenden Regionen.

„Um Zukunft in Nordrhein-Westfalen zu gestalten, braucht es ein höheres Innovationstempo und mehr Ideen von innovativen Start-ups. Das muss finanziert werden“, sagt Johanna Antonie Tjaden-Schulte, Mitglied des Vorstands der NRW.BANK. „Mit unserer Beteiligung am Gründerfonds Ruhr II wollen wir noch stärker das Potenzial fördern, das im Ruhrgebiet mit seiner dichten Forschungslandschaft und dem urbanen Umfeld vorhanden ist.“

Der Gründerfonds Ruhr II wird von der Ruhrgründer Management GmbH unter der Leitung von Ann-Christin Kortenbrede und Jan Gräfe verantwortet. Beide bringen umfassende Erfahrung in der Begleitung junger Wachstumsunternehmen mit und gestalten aktiv die strategische Ausrichtung des Fonds. Ziel ist es, in den kommenden zwölf Monaten weitere Fondszusagen zu akquirieren, um das Zielvolumen von 50 Millionen Euro zu erreichen.

In Zusammenarbeit mit dem Initiativkreis Ruhr und der NRW.BANK bietet der Gründerfonds Ruhr neben Frühphasenfinanzierung auch ein starkes Partnernetzwerk, direkten Branchenzugang und wertvolles Know-how für Start-ups. Der Fonds fokussiert Unternehmen aus den Branchen Chemie und neue Materialien, Energie und Industrie, Life Sciences und Gesundheit, Logistik sowie digitale Wirtschaft.

Die erste Auflage des Gründerfonds Ruhr mit einem Volumen von 34,5 Millionen Euro hatten der Initiativkreis Ruhr und die NRW.BANK 2017 initiiert. Bis heute ist darüber in zehn innovative Start-ups investiert worden.

Weitere Informationen über den Gründerfonds Ruhr gibt‘s unter www.gruenderfonds-ruhr.com

PIONIERKRAFT: Energie-Start-up sichert sich hohen siebenstelligen Betrag

Das Münchner Energie-Start-up PIONIERKRAFT erhält im Rahmen seiner Serie-A Finanzierungsrunde einen hohen siebenstelligen Betrag zum Ausbau seiner innovativen Energie-Sharing-Lösung für Mehrfamilienhäuser.

PIONIERKRAFT wurde 2019 von Andreas Eberhardt und Nicolas Schwaab in München gegründet und hat seinen Firmensitz im Münchner Technologiezentrum (MTZ). Mit seiner innovativen Kombination aus Hardware, Software und Dienstleistung bietet das junge Unternehmen erstmals eine Möglichkeit, selbst erzeugte Energie lokal und ab der ersten Partei profitabel mit anderen zu teilen.

Nach erfolgreichen Pilotprojekten in 2020 konnte sich das PIONIERKRAFTwerk seit November 2021 in kürzester Zeit am Markt etablieren und kommt mittlerweile in hunderten Projekten im gesamten Bundesgebiet zum Einsatz. Andreas Eberhardt, Co-Gründer von PIONIERKRAFT, wurde 2021 im „Forbes 30 Under 30 Europe-Ranking“ für seine Vision "alle Menschen mit bezahlbarer und sauberer Energie zu versorgen", als einer der erfolgreichsten Jungunternehmer ausgezeichnet. Diese Vision treibt das Unternehmen durch die Zusammenarbeit mit zahlreichen Partner*innen aus der Solarindustrie und der Wohnungswirtschaft weiter voran.

Die erfolgreiche Serie-A-Finanzierungsrunde stellt einen bedeutenden Meilenstein in der noch jungen Unternehmensgeschichte dar. „Mit unserer Gründung im Jahr 2019 erkannten wir die Chance, einen wesentlichen Baustein für einen milliardenschweren Energiemarkt zu kreieren und als Katalysator für die Energiewende in kleinen und mittelgroßen Mehrfamilienhäusern zu agieren. Die Serie-A Finanzierungsrunde ermöglicht uns die notwendige Skalierung unseres Fachpartner-Netzwerks und die Großserienproduktion unserer neuesten Energy-Sharing-Lösung, um in einer führenden Rolle echte Veränderung im Energiesektor bewirken zu können. Ich bin extrem stolz auf das gesamte PIONIERKRAFT-Team, welches unsere heutige Position mit vielen richtigen Entscheidungen und harter Arbeit möglich gemacht hat“, sagt Andreas Eberhardt, CEO von PIONIERKRAFT.

Mit dem frischen Kapital plant PIONIERKRAFT, seine Position im noch wenig erschlossenen Markt der Solarstromversorgung für kleinere Mehrfamilienhäuser mit bis zu 20 Parteien weiter auszubauen, um so seine deutschlandweite Marktpräsenz weiter zu stärken. Die innovative Hard- und Softwarelösung schließt die Versorgungslücke zwischen Einfamilienhäusern und großen Mieterstromanlagen durch selbst erzeugten Solarstrom. Fachpartnern wird dadurch der eigenständige Vertrieb von Solarlösungen für knapp 40% des deutschen Wohnungsbestands eröffnet.

„Die Partnerschaft mit PIONIERKRAFT ist ein spannender Schritt vorwärts in unserer Mission, eine nachhaltige Entwicklung voranzutreiben und den Übergang zu erneuerbaren Energien zu erleichtern. Die innovative Energie-Sharing-Lösung des Unternehmens adressiert den großen Sektor der Mehrfamilienhäuser in Deutschland, der bisher von den ansonsten boomenden Aufdach-Solaranlagen nahezu ausgeschlossen war. Diese Lücke muss geschlossen werden und wir glauben, dass PIONIERKRAFT genau die Lösung bietet, die der Markt braucht. Wir freuen uns, das Wachstum des Unternehmens zu unterstützen und sind zuversichtlich, dass wir gemeinsam den Wandel zu einer nachhaltigeren Energiezukunft für Europa beschleunigen können“, sagt Alexander Starchenko, geschäftsführender Gesellschafter von First Imagine!.

Die Finanzierung ermöglicht es dem Unternehmen außerdem, die Entwicklung der nächsten Produktgeneration PIONIERKRAFTwerk 3.0 abzuschließen, die neue Maßstäbe in puncto Leistung und Benutzerfreundlichkeit setzt. So wird das Angebot für Vermieter noch attraktiver und ebnet den Weg zur Dekarbonisierung des deutschen Wohngebäudebestands.

Europas erstes KI-ABWEHRZENTRUM kommt aus Erfurt

Zwei Thüringer Unternehmen präsentieren sich mit der Eröffnung des ersten KI-Abwehrzentrums Europas als Vorreiter für Cybersicherheit: die ASOFTNET GmbH & Co. KG und die Enginsight GmbH.

Die digitale Revolution schreitet unaufhaltsam voran, und während künstliche Intelligenz (KI) den Fortschritt vorantreibt, birgt sie gleichzeitig immense Risiken für die globale Sicherheit. Cyberangriffe werden immer raffinierter und die Grenzen des Möglichen werden täglich neu definiert. Vor diesem Hintergrund präsentieren das 2014 in Erfurt gegründete ASOFTNET und das 2017 in Jena gegründete Enginsight mit Stolz das erste KI-ABWEHRZENTRUM in Europa. Es ist, so die Initiatoren, „das Security Operation Center (SOC) der Zukunft“.

Das Security Operation Center der Zukunft

„Das KI-ABWEHRZENTRUM ist ein bahnbrechender Schritt in eine Zukunft, in der KI nicht nur Bedrohungen verstärkt, sondern aktiv zu ihrer Bekämpfung beiträgt. Die Angreifer setzen KI bereits aktiv ein. Wir müssen es ihnen schnellstmöglich gleichtun, schnell handeln und alle verfügbaren Ressourcen bündeln, um sicherzustellen, dass KI zur Sicherung und nicht zur Gefährdung unserer Zukunft eingesetzt wird“, erklärt Alexander Sowinski, der Gründer des KI-Abwehrzentrums und CEO der ASOFTNET. Seine Vision ist eine Welt, in der KI sicher, verantwortungsbewusst und zum Wohl der gesamten Menschheit eingesetzt wird. Das KI-ABWEHRZENTRUM soll eine zentrale Rolle dabei spielen, um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen.

Auch Mario Jandeck, CEO von Enginsight, setzt große Erwartungen an das KI-ABWEHRZENTRUM: „Da Cyberangriffe verheerende Auswirkungen auf kritische Infrastrukturen wie Stromnetze, Finanzsysteme oder die Wasserversorgung haben können, wird das Zentrum einen entscheidenden Beitrag zur Sicherheit und Stabilität leisten.“

Von der Idee in die Wirklichkeit: Lokale, nationale und internationale Zusammenarbeit für eine sichere digitale Zukunft

Gemeinsam mit gleichgesinnten Technologiepartnern arbeitet Alexander Sowinski seit 2023 an der Umsetzung seiner Idee des KI-ABWEHRZENTRUMs Er erinnert sich: „Als SOC-Dienstleister haben wir vermehrt KI-basierte Angriffe beobachtet und deren stetige Zunahme. Nach Gesprächen mit dem Hasso-Plattner-Institut und weiteren Partnerunternehmen wurde uns bewusst, dass ein herkömmliches SOC bald nicht mehr ausreichen würde. Die Berichte des BKA und BSI unterstützten diese Einschätzung“, erläutert Sowinski weiter. „Für uns stand fest: Wir brauchen KI-Unterstützung, um Angriffe noch schneller, noch besser vorherzusehen und abzuwehren.“

Maßgeblichen Anteil und eine der technologischen Grundlagen stellt die Enginsight GmbH mit ihrer Unified Security Management Software. Die Enginsight-Entwickler sind weiterhin federführend in die KI-Weiterentwicklung eingebunden. IBM stellt die nötige Infrastruktur zur Verfügung.

Auch wenn das KI-ABWEHRZENTRUM viele KI-gestützte Produkte nutzt, erfolgen viele Auswertungen noch manuell, d.h. durch die menschliche Interpretation der gesammelten Daten. Das Team um Alexander Sowinski soll deshalb auch stetig wachsen.

Für die kontinuierliche Weiterentwicklung arbeiten die Erfurter Security-Experten eng mit einer Vielzahl anderer nationaler und internationaler Partner zusammen – darunter Regierungsbehörden, private Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Nichtregierungsorganisationen. „Durch den Austausch von Wissen und Ressourcen können wir Bedrohungen schneller erkennen und effektiver darauf reagieren. Unsere internationalen Netzwerke ermöglichen uns, globale Bedrohungstrends zu überwachen und länderübergreifende Abwehrstrategien zu entwickeln“, berichtet Alexander Sowinski und ergänzt: „Wir engagieren uns zudem in der Standardisierung und Harmonisierung von Sicherheitsprotokollen auf internationaler Ebene. So stellen wir sicher, dass der Schutz vor KI-basierten Bedrohungen weltweit gewährleistet wird.“ Diese Zusammenarbeit sieht er als entscheidend an, um ein globales Sicherheitsnetz zu schaffen, das die Gesellschaft vor den wachsenden Gefahren von KI schützt.

360°-Sicherheitsansatz – proaktiv und präventiv

Das KI-ABWEHRZENTRUM will mehr als ein weiterer Akteur in der Cybersicherheit sein. Anstatt nur auf bestehende Bedrohungen zu reagieren, entwickelt das ASOFTNET-Enginsight-Team Technologien, die in der Lage sind, zukünftige Angriffe vorherzusehen und abzuwehren.

Das sind die Vorteile, die herkömmliche SOCs nicht leisten können:

  • Proaktive Abwehr: KI erkennt potenzielle Angriffe, bevor sie ausgeführt werden.
  • Schnellere Analysen: Durch den Einsatz maschinellen Lernens werden Bedrohungen blitzschnell erkannt und analysiert.
  • Darknet-Aufklärung: Bedrohungen werden bereits im Darknet identifiziert, bevor ein Angriff überhaupt stattfindet.
  • Ständige Weiterentwicklung: Die im KI-ABWEHRZENTRUM eingesetzten Algorithmen lernen kontinuierlich und passen sich neuen Bedrohungslagen an.

Diese innovative Herangehensweise soll Unternehmen und Organisationen noch besser gegen die ständig wachsenden Bedrohungen durch KI-gestützte Cyberangriffe schützen.

Enterprise-Service zum Schutz gegen alte und neue Bedrohungen

Das KI-ABWEHRZENTRUM stellt sicher, dass Unternehmen nicht nur auf bestehende Bedrohungen reagieren, sondern potenzielle Angriffe auch aktiv verhindern können und ihre Ab- wehr stetig optimieren. Es richtet sich vor allem an Enterprise-Kund*innen – selbst solche, die bereits ein eigenes SOC-Team haben. Sie gewinnen nicht nur zusätzlichen KI-gestützte Abwehrmechanismen, sondern auch den direkten Zugriff auf die Expertise der KI-Expert*innen, die auch als verlängerter Arm in Stoßzeiten und Zeiten außerhalb der regulären Unternehmensarbeitszeiten zur Verfügung stehen. Die Kombination des eigenen SOC-Teams verstärkt durch das Erfurter SOC-Team ist bereits erfolgreich erprobt.

Auch für kleinere und mittelständige Unternehmen mit einem geringeren Budget kann eine Sicherheitslösung angeboten werden. Alexander Sowinski: „Gerade der kleinere Mittelstand mit geringem bis gar keinem Security-Know-how und -Ressourcen gewinnt auch durch unsere anderen Managed Security Services (Security-Audit, MDR, SOC as a Service) ein hohes Maß an Sicherheit: Diese gehen weit über das hinaus, was KMU i. d. R. selbst leisten können. Sie sind zudem deutlich günstiger als der Aufbau eigener Ressourcen und stellen die 24/7 Überwachung sicher.

Berliner Proptech-Start-up Mietz sichert sich Mio.-Investment

Die 2021 von Lena Tuckermann gegründete Mietz GmbH hat sich als First Mover auf die vollständig digitalisierte Vermietungsplattform spezialisiert, die (Ver-)Mieter*innen einen rechtssicheren und automatisierten Ablauf des Mietprozesses via App ermöglicht.

Das Berliner PropTech-Start-up Mietz hat eine bedeutende Finanzierungsrunde in Millionenhöhe erfolgreich abgeschlossen. Dies unterstreicht das Vertrauen namhafter Investoren in die visionäre digitale Plattform, die den Mietprozess revolutioniert. Mit diesem Kapital plant Mietz, seinen deutschlandweiten Rollout zu beschleunigen und gleichzeitig das Tech- und Vertriebsteam erheblich auszubauen.

Pioniere der digitalen Vermietung

Seit seiner Gründung im Mai 2021 hat Mietz den Anspruch, den traditionellen Vermietungsprozess von Grund auf neu zu gestalten. Die Plattform integriert modernste KI-Technologien, die es Vermieter*innen, Verwalter*innen und Makler*innen ermöglichen, den gesamten Prozess von der leeren Wohnung bis zur digitalen, rechtssicheren Unterzeichnung des Mietvertrags auf einer einzigen Plattform effizient abzuwickeln. Bereits im letzten Jahr hat das Start-up innovative Features eingeführt, die die Vermietung auf ein völlig neues Niveau heben.

„Mit Mietz haben wir eine Lösung geschaffen, die den Mietprozess für alle Beteiligten einfacher, sicherer und vor allem effizienter macht. Unser Ziel ist es, den Markt nachhaltig zu verändern und digitale Standards zu setzen, die weit über die bisherigen Möglichkeiten hinausgehen,“ erklärt Lena Tuckermann, Gründerin und CEO von Mietz.

Erfolgreicher Markteintritt und starkes Wachstumspotenzial

Mietz ist bereits in Berlin etabliert und konnte kürzlich einen bedeutenden Meilenstein erreichen, indem es weitere namhafte Bestandshalter gewinnen konnte, unter anderem 6.000 Einheiten, die nun ebenfalls exklusiv über Mietz vermietet werden.

Die jüngste Finanzierungsrunde ermöglicht es dem Start-up nun, in alle großen deutschen Städte zu expandieren und seine Reichweite erheblich zu vergrößern. Die beeindruckende Entwicklung von Mietz hat sowohl bestehende als auch neue Investoren überzeugt. Zu den Beteiligten zählen Angel Invest, Mario Götze und NCA, die bereits in früheren Runden investiert haben, sowie Clearance Capital aus UK, die zu den neuen Investoren gehören. Jay Lakhani, Partner bei Clearance Capital, kommentiert: „Wir sehen in Mietz das Potenzial, die Art und Weise, wie Wohnungen in Deutschland vermietet werden, grundlegend zu verändern.“ Auch die bestehenden Investoren teilen diese Überzeugung. „Wir haben in Mietz investiert, weil wir von Anfang an überzeugt davon waren, dass genau dieses Team in der Lage ist, den Vermietungsprozess zu modernisieren und für alle beteiligten Parteien zu vereinfachen,“ so Christoph Schepan von NCA.

Nutzer*innenfreundlichkeit und Innovation im Fokus

Für Wohnungssuchende bietet die Mietz App ein innovatives Erlebnis. Durch die Möglichkeit, ein individuelles Profil zu erstellen und detaillierte Suchkriterien festzulegen, werden den Nutzer*innen passende Wohnungen vorgeschlagen, die sie wie in einer Dating-App durch „Swipen“ bewerten können. Bei einem Match zwischen den Kriterien des/der Vermietenden und des/der Mietinteressent*in wird der Kontakt hergestellt, und der digitale Mietvertrag kann direkt über die App abgeschlossen werden. Bereits über 40.000 Nutzerinnen und Nutzer profitieren laut Mietz von diesem innovativen Ansatz bei der Wohnungssuche.

Mindpeak sichert sich $15,3 Mio. in Serie A-Finanzierung

Das 2018 von Felix Faber und Dr. Tobias Lang gegründete Mindpeak ist ein globaler Innovator für KI-gesteuerte digitale Pathologielösungen. Das frische Kapital dient dazu, das Wachstum in der KI-basierten digitalen Pathologie zu beschleunigen.

Mindpeak, führender Anbieter von KI-gestützten pathologischen Lösungen, gab heute bekannt, dass das Unternehmen in einer Serie-A-Finanzierungsrunde 15,3 Millionen US-Dollar eingeworben hat. Die Runde wurde von Zeiss Ventures und InnoVentureFund angeführt, mit Beteiligung von - unter anderem - AI.Fund und dem European Innovation Council Fund. Während Mindpeak ein Cashflow-positives Kerngeschäft hat, wird diese neue Investition das Unternehmen in die Lage versetzen, die Kommerzialisierung seiner bahnbrechenden Technologien über mehrere Regionen hinweg weiter auszubauen.

"Mit dem neuen Kapital werden wir die Entwicklung und den Einsatz unserer KI-Lösungen beschleunigen und Pathologen und Forschern schnellere und genauere Diagnosetools zur Verfügung stellen", sagte Felix Faber, CEO von Mindpeak. "Unser Ziel ist es, die Krebsdiagnostik zu revolutionieren und letztlich die Ergebnisse für die Patienten zu verbessern."

Die KI-Algorithmen von Mindpeak gehörten zu den ersten, die sowohl in den USA als auch in der EU für die klinische Routinediagnostik eingesetzt wurden. Die innovativen Lösungen des Unternehmens ermöglichen eine automatisierte histologische und immunhistochemische Gewebeanalyse und helfen Experten, sicherere Entscheidungen zu treffen. Bis heute wurden mehr als 30.000 Patient*innendiagnosen mit Hilfe der KI-Lösung unterstützt. Auch biopharmazeutische Unternehmen nutzen diese KI-Technologie, um die Wirksamkeit bestimmter Medikamente in der Krebstherapie vorherzusagen und um gezielte Behandlungen zu ermöglichen.

"Seit der Gründung im Jahr 2018 hat Mindpeak wegweisende Lösungen entwickelt und sich als einer der führenden Anbieter im Markt für digitale Pathologie etabliert", sagt Mike Gänßler, Investment Manager bei Zeiss Ventures. "Sowohl als Investor als auch als Marktpartner sind wir fest von der vielversprechenden Zukunft von Mindpeak überzeugt."

Vor kurzem hat Mindpeak sein Produktportfolio um weitere Organe, Biomarker und Färbungen erweitert. Strategische Partnerschaften mit führenden Gesundheitsorganisationen wie Roche sowie positive regulatorische Entwicklungen stärken die Position des Unternehmens auf dem Markt weiter.

"Das Engagement von Mindpeak für Innovationen in der digitalen Pathologie zeigt sich in der schnellen Produktentwicklung und der zunehmenden Akzeptanz in allen Märkten", sagte Gencer Sahin, Head of Investments bei IFB. "Diese Finanzierungsrunde wird die Position des Unternehmens als wichtiger Akteur bei der Transformation der Krebsdiagnostik weiter festigen."

Startup Brand Ranking 2024

Gut zu wissen: Das sind laut Erhebung von Jung von Matt START und Appino die stärksten Start-up-Marken des Jahres.

Warum ein Start-up Brand Ranking? Siemens, Aldi oder Porsche: Wer in Deutschland an starke Marken denkt, wird fast immer bei „den Traditionsmarken“ landen – so wie die gängigen Marken-Rankings. Dort tauchen überwiegend Namen auf, die es bereits vor 40 Jahren gab. Doch gerade bei den großen Marken von morgen lohnt es sich, genauer hinzusehen: Starke Marken erzielen höhere Renditen, sind widerstandsfähiger und erholen sich schneller von Rückschlägen. Wer das schon als Start-up für sich zu nutzen weiß, hat große Chancen, selbst zur Traditionsmarke zu werden.

Daher gut zu wissen: Welche Start-ups investieren früh in ihre Marke? Wer kann Vorbild und Inspiration für die Gründungsszene sein? Und wie schneiden sie im Vergleich zu etablierten Marken ab? Das sind einige der Fragen, die das “STARTUP BRAND RANKINGˮ von Jung von Matt START und Appino beantwortet. Das sind die Ergebnisse.

Food Brands führend in den Top 10

Wenig überraschend: Die Top 10 der Rankings liest sich wie das Who is Who der deutschen Startup-Szene. Klar wird dabei, dass vor allem Food-Marken das Thema Branding verstanden haben. So gehen die ersten fünf Plätze an KoRo, Lieferando, Gustavo Gusto, Stadtsalat und LikeMeat. Auch in der Kategorie der “Top 10 Rising Starsˮ Start-ups mit Sitz in Deutschland bis 5 Jahre) setzt sich Food mit Greenforce an die Spitze.

Neu: Ranking in sieben Branchen-Kategorien und “Rising Starsˮ

Im vierten “STARTUP BRAND RANKING“ ist zum ersten Mal die Kategorie “Top 10 Rising Starsˮ für Start-ups unter fünf Jahren und auch ein Ranking in sieben Kategorien dabei, darunter “eCommerceˮ, ˮFoodˮ, “Healthˮ, “Careˮ, “Travelˮ, “Finance and Insuranceˮ und "Mobility".

Alle Rankings und weitere Informationen sowie das Studienpapier sind hier einzusehen:

https://www.start.jvm.com/german-startup-brand-ranking-2024

Altas Metrics: 12, 2 Mio. Euro für vereinfachte ESG-Berichterstattung

Das 2021 in Berlin gegründete Atlas Metrics vereinfacht die ESG-Berichterstattung und automatisiert die Einhaltung von Vorschriften. Die Euro Serie-A-Finanzierungsrunde wid von MMC Ventures mit Beteiligung der bestehenden Investoren Cherry, b2venture und Redstone angeführt.

Atlas Metrics bietet eine All-in-One-Plattform für ESG-Compliance und Sustainability Performance Management. Durch Automatisierung, künstliche Intelligenz, sicheren Datenaustausch und fortschrittliche Analysen macht es die B2B-Plattform für jedes Unternehmen einfach, seine Auswirkungen zu messen und zu kommunizieren.

Der Zugang zu Daten über "non-financial impacts" ist von entscheidender Bedeutung, um die immer strengeren Vorschriften zu erfüllen, die wichtigsten Werttreiber des Unternehmens zu schützen und mit Transparenz gegenüber allen Interessengruppen und der Umwelt zu arbeiten. In der EU nimmt der regulatorische Druck rasch zu. Bis 2025 müssen mehr als 62.500 Unternehmen strenge jährliche Anforderungen erfüllen. Mit dem frischen Kapital wird Atlas Metrics sein Team weiter stärken, in neue Märkte expandieren und sein ESG-Compliance- und Performance-Management-Angebot weiterentwickeln.

„Für alle Unternehmen in allen Branchen sind ESG-Berichterstattung und Compliance ein notwendiger Bestandteil der Geschäftstätigkeit geworden“, sagt Wladimir Nikoluk, Gründer und CEO von Atlas Metrics. „Aber es ist kostspielig und risikoreich, dies zu verwalten. Diese Finanzierung wird es uns ermöglichen, unser Produktangebot zu erweitern, nicht nur um die Einhaltung von ESG-Richtlinien zu vereinfachen, sondern auch um Nachhaltigkeitsdaten in einen Wettbewerbsvorteil zu verwandeln.“

„Der Erfolg von Atlas zeugt von ihrem Engagement, ein Unternehmen aufzubauen, bei dem die Technologie und nicht die Beratung im Vordergrund steht. In den letzten drei Jahren hat Atlas Innovationen in den Bereichen Datentransfer und -aggregation innerhalb und zwischen Organisationen, modulare Softwarearchitektur und ausgefeilte End-to-End-Benutzerflüsse entwickelt. Wir sind stolz darauf, sie vom ersten Tag an unterstützt zu haben“, sagt Filip Dames, Founding Partner bei Cherry Ventures.

Oliver Richards, Partner bei MMC Ventures, fügte hinzu: „Atlas Metrics steht an der Spitze eines kritischen Wandels, der durch regulatorischen Rückenwind beschleunigt wird, hin zu mehr Transparenz und Verantwortlichkeit in den Geschäftspraktiken. Wir sind sehr beeindruckt von ihrer umfassenden Plattform, die nicht nur die Einhaltung von ESG-Richtlinien vereinfacht, sondern auch wertvolle Daten und Analysen bietet, die es Unternehmen ermöglichen, fundierte strategische Entscheidungen zu treffen. Wir freuen uns sehr, ihre Mission und ihren Wachstumskurs zu unterstützen.“

„Atlas Metrics zeichnet sich durch eine Lösung aus, die über das reine Reporting hinausgeht und auf dem Weg ist, ein wichtiger Akteur im Bereich der Dateninfrastruktur zu werden. Wir sind begeistert von den Fortschritten des Unternehmens und von seiner Mission, einen großen Pain Point bei der Anpassung von Organisationen weltweit an neue ESG-Vorschriften und Compliance-Standards zu adressieren“, so Jan-Hendrik Bürk, Partner bei b2venture.

Quantum Optics Jena erhält 8,5 Mio. Euro in Series A Investmentrunde

Die Quantenverschlüsselung von Quantum Optics Jena (QOJ) ermöglicht abhörsichere Kommunikation für Unternehmen und Institutionen. Das frische Kapital soll die globale Expansion und den Aufbau europäischer Quantenkommunikationsinfrastrukturen vorantreiben.

Quantum Optics Jena wurde 2020 aus dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik (IOF) in Jena ausgegründet. Geschäftsführer sind Dr. Kevin Füchsel und Dr. Oliver de Vries. Jetzt startet QOJ durch und setzt seinen Erfolgs- und Wachstumskurs fort. ​In einer ​zweiten Finanzierungsrunde (Series A) erhält das Unternehmen weitere 8,5 Millionen Euro. Lead-Investor Join Capital, ein führender europäischer Venture-Capital-Geber und die Erst-Investoren ELAS Technologies GmbH, Fraunhofer Technologie-Transfer Fonds und beteiligungsmanagement Thüringen (bm|t) sowie Business Angel Malte Pollmann sind von der bahnbrechenden Zukunftstechnologie made in Germany überzeugt.

„QOJ hat das Potenzial, die Art und Weise, wie wir sicher kommunizieren, grundlegend zu verändern. Wir sind beeindruckt von der Expertise des Teams und der Leistungsfähigkeit der Technologie“, sagt Tobias Schirmer, Partner beim Investor Join Capital. Beim Thema Cyber-Sicherheit geht das Team von QOJ völlig neue Wege und setzt auf Quantenoptik. Um Informationen und Daten abhörsicher zu übertragen, werden verschränkte Photonenpaare (Lichtquanten) genutzt. Mit ihrer Hilfe wird ein geheimer Schlüssel generiert, um Daten zu verschlüsseln und zu entschlüsseln. Diese Methode wird als verschränkungsbasierte Schlüsselverteilung (Entanglement-based Key Distribution, EKD) bezeichnet.

Mehrere Nutzer*innen können gleichzeitig und abhörsicher mit Hilfe der erzeugten Quantenschlüssel kommunizieren. Quantum Optics Jena ist weltweit der einzige kommerzielle Anbieter von solchen Mehrparteien-Quantenschlüsselverteilsystemen. Das Unternehmen entwickelt Hardware, Software und Services für den Datenaustausch und wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Interessant sind die Lösungen vor allem für Kund*innen mit hohen Sicherheitsanforderungen, wie Regierungsnetzwerke, kritische Infrastrukturen und Banken, die vertraulich und sicher kommunizieren müssen, aber potenziellen Hackerangriffen ausgesetzt sind. Auch Forschungseinrichtungen, der Mittelstand und Gesundheitssektor sowie die ganze Gesellschaft können davon profitieren.

„Unsere Technologie ist nicht länger auf Forschungslabore beschränkt, sondern bereit für den Einsatz in der realen Welt. Mit der neuen Finanzierung können wir unsere Produktionskapazitäten erweitern und unsere Technologie global skalieren“, erklärt Dr. Kevin Füchsel, CEO Quantum Optics Jena. „Ich arbeite bereits seit Jahren eng mit dem erfahrenem Gründerteam von Quantum Optics Jena zusammen und bin von der Technologie und den Fortschritten, die sie erzielt haben, tief beeindruckt. Es ist mir eine Freude, die weitere geschäftliche Entwicklung unterstützen zu dürfen und zu sehen, wie das Unternehmen die Zukunft der quantensicheren Kommunikation gestaltet,“ sagt Business Angel Malte Pollmann.

Quantum Optics Jena ist bereits ein Global Player und in Singapur, Spanien, Österreich oder der Slowakei aktiv. In North Carolina in den USA besteht eine Vertriebs-Dependance. Derzeit arbeitet das Unternehmen an der Vernetzung von Datenzentren und kritischen Infrastrukturen. Im ländlichen Raum wird gemeinsam mit Partnern rund um die Groß- und Universitätsstadt Jena ein Kommunikationssystem aufgebaut, um Informationen und Patientendaten sicher zum Universitätsklinikum Jena senden zu können. Außerdem ist QOJ am Aufbau einer Europäischen Quantenkommunikationsinfrastruktur, kurz EuroQCI, beteiligt. Bis 2027 soll sie in ganz Europa funktionsfähig sein.