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Schritt 2
Überzeugen Sie durch lebendigen Inhalt und Ihre Persönlichkeit
Wie sollen Sie nun aber eine Unterhaltung beginnen oder gar aktiv ins Gespräch kommen? Antwort: Sie brauchen nicht ein Argument nach dem anderen liefern, um zu überzeugen. Vielmehr gilt es mit lebendigen Geschichten, Beispielen und Bildern, Menschen für sich zu gewinnen. Setzen Sie mehr auf Emotion, als auf Faktenreihen. Sie können auch in einem Gespräch präsent sein, wenn Sie von dem Thema wenig Ahnung haben – stellen Sie einfach offene Fragen.
Sie zeigen sich so interessiert und können das Gespräch langsam in eine andere Richtung lenken. Gerade beim Schlagfertigkeitstraining lernen meine Teilnehmer spielerisch den Ball zurückzuwerfen und nicht immer alles bierernst zu nehmen. Dieses lockere Reagieren hilft Ihnen weiter – sie wirken nicht verkrampft, als ob sie z.B. um jeden Preis den Vertrag abschließen wollen. Wer sich im Gespräch gut auf sein Gegenüber einstellen kann, wirkt nicht nur sympathisch und vertrauensvoll, sondern hat auch eine ideale Plattform sich zu präsentieren – und das meist ganz nebenbei.
Jetzt fragen Sie sich vielleicht, wie viel Privates Sie im „Business“ von sich preisgeben sollten. Immer wieder höre ich den Satz „Persönlich werden ist doch nicht professionell.“ Doch! Solange Sie Ihre Grenzen kennen. Persönlich werden heißt, dass Sie sich ganz auf Ihr Gegenüber einstellen und kein standardisiertes Gespräch führen. Das setzt natürlich voraus, dass die „Chemie“ zwischen Ihnen und Ihrem Gesprächspartner stimmt.
Mein Tipp, wie Sie persönlich punkten können: Finden Sie heraus, was Ihren Gesprächspartner interessiert, und knüpfen Sie dort individuell an. Nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen – „also, ich biete Ihnen … an“ sondern zunächst einmal Interesse und Bedarf beim Gegenüber wecken. Es geht bei solchen „Verkaufs“-Gesprächen um Sympathie und Vertrauen. Letztlich entscheidet oft die gute Atmosphäre – und das viel eher bei einem gemeinsamen Bier am Ende einer Veranstaltung. Und bitte denken Sie nicht, dass jedes Gespräch einen direkt messbaren Erfolg in Form von Umsatz haben sollte.
Schritt 3
Schärfen Sie Ihr Profil, damit Sie Ihr Alleinstellungsmerkmal kommunizieren können
Sicherlich sind Sie schon einmal über den Begriff USP gestolpert – die Unique Selling Proposition. Dies ist Ihr Verkaufsvorteil – wie es in der Marketingsprache so schön heißt. Doch wer kann schon auf Anhieb sagen, was ihn von einem Kollegen oder Mitstreiter unterscheidet? Machen Sie dafür folgende Übung: Nehmen Sie sich ein Blatt Papier und schreiben Sie spontan auf, was Sie als Kind werden wollten. Welche Träume und Pläne hatten Sie und in welchen Bereichen waren Sie damals aktiv. Diese Punkte können jede Menge Aufschluss geben, wo die eigenen Stärken und die Motivation für den Job liegen: Vielleicht ist es Ihre Vorliebe zum Planen und Organisieren? Oder eher Ihre Kreativität? Dann gehen Sie einen Schritt weiter: Was tun Sie an Ihrer aktuellen Arbeit mit Leichtigkeit, was geht fast von allein? Diese grundlegenden Fragen sind oftmals der Schlüssel zu einem Selbst und den eigenen, positiven Eigenschaften.
Durch diese Übung lernen Sie sich Stück für Stück besser kennen und erkennen, was Sie in Ihrem Beruf ausmacht. Und Sie können sehen, in welchen Punkten Sie sich von Ihren Mitbewerbern unterscheiden. Und nun kommt der nächste Schritt: Schreiben Sie Ihren Lebenslauf aus der Sicht einer dritten, Ihnen wohl gesonnenen Person. Sie werden merken, was alles in Ihnen steckt. Natürlich gehören hier auch die außerberuflichen Aktivitäten dazu. In einem ehrenamtlichen Engagement etwa, beim Sport oder in der Familie zeigt sich schließlich auch Ihre Persönlichkeit. Das Ziel: Sie erarbeiten sich Ihr eigenes Profil und können mit der gewonnenen Klarheit nach außen gehen.
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Den vollständigen Artikel lesen Sie in der Ausgabe 04/2008
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Praxis-Beispiel
Praxis-Beispiel: „Politikern steht das Wasser bis zum Hals“
Mal angenommen, Sie wären Redakteur einer überregionalen Tageszeitung. Auf Ihren Schreibtisch flattert ein Foto, auf dem in einem Schwimmbecken stehende Männer und Frauen zu sehen sind, die Ortsschilder in die Höhe halten und denen das Wasser bis zum Halse steht. Ein Begleittext informiert, dass es sich um protestierende Bürgermeister aus dem Jerichower Land handelt, die sich wegen der prekären finanziellen Lage ihrer Kommunen nicht unerhebliche Sorgen machen.
Ist das für eine überregionale Zeitung eine Nachricht? Um dafür ein Gefühl zu entwickeln, bewerten Sie die einzelnen Nachrichten-Elemente auf einer Skala von 0 bis 10. Dabei bedeutet 0 „nicht vorhanden“, 10 bedeutet „stark ausgeprägt“ (s. Kasten).
Unser Beispiel verfügt über neun (!) Nachrichten-Elemente, davon sind mehr als die Hälfte mittel bis stark ausgeprägt. Kein Wunder also, dass beispielsweise die Süddeutsche Zeitung das Foto auf Seite 1 abgedruckt hat. Firmen-Pressearbeiter sind da in aller Regel bescheidener. Mitunter sind sie froh, eines oder zwei der Nachrichten-Elemente in einem Thema zu entdecken (oder zu inszenieren, z.B. indem man einen Prominenten einlädt oder mit einer Umfrage Aktualität kreiert oder gewöhnliche Dinge in ungewöhnlicher Kleidung an ungewöhnlichen Orten tut oder ...).
Seien Sie kreativ! Denken Sie an die Bürgermeister. Nur weil diese in Badehose ins Becken gingen und sich mit ihren Ortsschildern ablichten ließen, entstand das Nachrichten-Element „Kuriosität“. Das ist in Ordnung, nur Mut, die Medien funktionieren so. Aber Achtung! Ihre Inszenierungen müssen immer zu Ihrem Unternehmen, zu Ihrem Thema und zur Absicht Ihres Pressekontakts passen.
Systematisch schreiben
Gehen Sie beim Schreiben systematisch vor
Der häufigste Fehler beim Schreiben ist, einfach anzufangen. Ohne Plan. Machen Sie es anders, gehen Sie systematisch vor. Dann behalten Sie stets den Überblick und bedienen die einzelnen Mediengruppen mundgerecht. Und Sie können sicher sein, keine wichtige Information zu vergessen.
So funktioniert die Schreib-Systematik: Sammeln Sie alle Fakten, die zu Ihrem Thema gehören (als Sätze oder Stichwörter); erstellen Sie eine Liste. Wählen Sie eine Medien-Gruppe, für die Ihre Presse-Information passen soll.
Zur Checkliste So bekommt Ihre Nachricht das nötige Gewicht
Bewerten Sie jedes einzelne Faktum für diese Mediengruppe mit „M“ (MUSS in den Text), „S“ (SOLL in den Text), „K“ (KANN in den Text) oder „U“ (ist UNWICHTIG). Listen Sie die Muss-Fakten in der Reihenfolge Ihrer Wichtigkeit auf, dann die Soll-, dann die Kann-Fakten. Zum krönenden Abschluss verbinden Sie die Muss-Fakten zu einem flüssigen Text, garnieren diesen mit einigen Soll- und eventuell Kann-Fakten – und der erste Entwurf Ihrer Presse-Information ist fertig.
Entwickeln Sie für jede Medien-Gruppe eine eigene Textvariante.
So vorzugehen macht anfangs etwas Arbeit. Vielleicht denken Sie „Mann, ist das zäh“, weil Sie nicht sofort ein Ergebnis sehen. Es lohnt sich aber, denn Sie sind im Endeffekt wesentlich schneller fertig. Versprochen! Übrigens: 2006 kam mit der Software „PresseFalke®“ ein Computerprogramm auf den Markt, das diese Systematik durch Sortierfunktionen und klare Benutzerführung vereinfachen soll.
Der Waschzettel
Der Waschzettel
Zusätzliche Zahlen, Daten und Fakten gehören auf einen so genannten Waschzettel. Auf diesem Papier sammeln Sie alles, was für den dankbaren Journalisten wichtig sein könnte:
- Name des Unternehmens, Gründungsdatum, Firmensitz,
- wichtige Geschäftsfelder,
- wichtige Produkte und/oder Dienstleistungen,
- Zahl der Mitarbeiter,
- richtig geschriebene Namen wichtiger Personen und ihre Titel bzw. Funktionen,
- evtl. Alter und einige Informationen zu diesen Personen,
- evtl. Umsätze,
- evtl. zitierfähige Statements von wichtigen Personen,
- evtl. wichtige Stationen des Unternehmens, Firmengeschichte.
Für einen Journalisten ist der Waschzettel mit seinen kleinen, aber feinen Details eine Fundgrube, die ihm die Arbeit erheblich erleichtert. Bieten Sie Service und Nutzen. Das wird sich auszahlen. Wenn nicht sofort, dann später.
Zur Checkliste So schreiben Sie die ideale Presse-Information
Sorgen Sie für geeignete Illustrationen
Wenn Printmedien in Wort und Bild berichten, zieht ein Artikel erheblich mehr Aufmerksamkeit auf sich. Denken Sie an Ihr eigenes Leseverhalten: Wie die meisten, blättern wahrscheinlich auch Sie in Zeitungen und Magazinen, lesen Überschriften und betrachten Fotos oder Grafiken – und entscheiden dann, ob Sie in den Text einsteigen oder nicht. Deshalb gilt:
Ob Foto oder Grafik, zu jeder Illustration gehört eine passende Bildunterschrift. Sie muss schnörkellos erklären, was auf dem Bild zu sehen ist. Sind es Personen, muss Ihr Bildtext diese Personen eindeutig benennen. Es muss unzweifelhaft klar sein, wer wer auf dem Foto ist.

