Der Herr der Boxen

Autor: Christina Cassala
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Dominik Richter (32) ist mit seinem Kochboxen-Start-up HelloFresh angetreten, das Curated Cooking von Berlin aus in die Welt zu tragen. Seit wenigen Monaten ist HelloFresh an der Börse notiert und wird aktuell mit rund 1,7 Milliarden Euro bewertet.

Ein Mann und eine Frau stehen in der Küche, er kümmert sich am großen Holztisch um den Fisch, sie schnibbelt derweil Gemüse, Karotten, Lauch, Sellerie. Ein feiner Essensduft liegt in der Luft. Lecker! Ein Paar bei der Zubereitung des Abendessens? Nein! Um die beiden herum tobt das pralle Büroleben: Das Klackern der Computertasten, Gespräche zwischen Mitarbeitern, immer wieder klingelt irgendwo ein Telefon. Der Kundenservice nebenan ist gut besetzt, hier gehen auch an diesem Tag wieder einmal viele Anfragen ein. Die inmitten dieses bunten Szenarios gelegene kleine Küche wirkt dabei wie eine kleine Insel und ist doch zugleich das Herzstück von Hello- Fresh, dem Berliner Versender von Kochboxen im Abo-Modell.

Auf den wenigen Quadratmetern der erwähnten Küche entscheidet sich, welche Gerichte hierzulande in den Kochboxen der nächsten Wochen und Monaten landen. Hier wird quasi unter Realbedingungen getestet und probiert, was schmeckt und was nicht. Was lässt sich gut verarbeiten, was fällt durch? Nur Gerichte, die in einem ganz normalen Haushalt simpel nachkochbar sind, kommen letztlich in die Box.

Zwischen Berlin und New York

Irgendwo in diesen großzügigen Räumlichkeiten einer ehemaligen Berliner Backfabrik schwirrt auch einer der Gründer des Unternehmens herum. Dominik Richter, 32, ist gerade mal wieder in Berlin. Die Hälfte seiner Zeit verbringt der gebürtige Bayer nämlich in New York und kümmert sich dort um die internationalen Geschäfte. Denn bereits seit geraumer Zeit verschickt HelloFresh nicht mehr nur innerhalb Deutschlands seine Boxen.

Die Boxen sind letztlich große Kartons, die der Paketbote zu einem festgelegten Zeitpunkt bis an die Haustür liefert. Darin sind küchenfertige Gerichte für zwei oder vier Personen, die der Kunde zuvor über die Homepage oder die HelloFresh-App ausgewählt hat. Curated Cooking nennt sich dieser Trend und meint vor allem: Erleichterung für den Kunden beim Einkauf und bei der Auswahl des täglichen Speiseplans.

So gut wie Dominik weiß vermutlich kaum jemand über die Vorlieben auf unseren Tellern Bescheid. Je nach Land sind die Geschmäcker unterschiedlich: Gerichte mit Schwein und Rind für die Deutschen, Würstchen für die Benelux-Staaten, in Großbritannien sind es die Pies (herzhafte Kuchen mit Teigdecke) und in den USA Burger in allen Varianten. Doch die HelloFresh-Gerichte werden nicht einfach nur nach Standard bereitet: „Jedes noch so klassische Gericht interpretieren wir mit veränderten Zutaten neu“, betont Dominik.

Der Blick auf unsere Teller

Das Abo-Modell mit den Kochboxen richtet sich dabei vor allem an Menschen, die wenig Zeit für den Einkauf und die Zubereitung der täglichen Mahlzeiten haben. Dabei erlebt das Thema Essen derzeit ein Revival: Gemeinsame, frisch zubereitete Mahlzeiten stehen wieder im Trend, der wöchentliche Marktbesuch ist für viele ein Genuss. Gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut GfK fragte HelloFresh nach: Ein konkreter Blick auf die Teller der Deutschen zeigt dabei, dass warme, selbstgekochte Speisen am Abend am beliebtesten sind – bei 70,9 Prozent der Befragten gibt es sie oft bis sehr oft. Nur etwas mehr als ein Viertel (27,6%) der Befragten isst gelegentlich Fertiggerichte am Abend, dicht gefolgt vom Lieferservice (24,7%). Fast genauso viele gaben sogar an, dass sie gar keine Fertiggerichte essen (24,2%) oder gar nicht beim Lieferservice bestellen (24,6%).

Dabei wünscht sich über die Hälfte der Befragten, dass das Kochen für die ganze Familie einfacher und schneller geht. Viele würden gern neue Rezepte ausprobieren. Den Wunsch nach ausgewogenen und gesunden Mahlzeiten hegen vor allem Eltern mit Kindern zwischen drei und zwölf Jahren. Fast die Hälfte der Befragen (49,9%) finden, dass auch ihre Kinder offener für Neues sind, wenn zu Hause gemeinsam gekocht wird. So weit die Statistiken.

Dies ist ein Auszug aus einem aktuellen Artikel unseres Print-Objekts StartingUp: Den vollständigen Artikel lesen Sie in der aktuellen StartingUp - Heft 01/18 - ab dem 15. Februar 2018 im Handel oder jederzeit online bestellbar - auch als ePaper - in unserem Bestellservice-Bereich


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Europäisches KI-Gesetz in Kraft getreten

Der AI Act ist am 2. Februar 2025 in Kraft getreten und gilt für alle Unternehmen und Organisationen mit Angestellten, die KI im Auftrag des Unternehmens nutzen. Bei Nichteinhaltung drohen Geldbußen.

Künstliche Intelligenz (KI) entwickelt sich rasant und findet in immer mehr Bereichen, auch in Unternehmen, Anwendung. Deshalb schafft Europa mit dem AI Act einen einheitlichen Rechtsrahmen, den alle europäischen Unternehmen einhalten müssen.

Nicht allen Arbeitgebenden ist bewusst, dass die europäische Verordnung bereits in Kraft getreten ist. Sie gilt für jede Organisation – unabhängig von ihrer Größe – und ist verbindlich. Das Gesetz betrifft somit alle Unternehmen und Organisationen mit Angestellten, die KI im Auftrag des Unternehmens nutzen, unabhängig vom Beschäftigungsverhältnis. Europa überlässt einen Teil der Durchführung und Umsetzung des KI-Gesetzes den Mitgliedstaaten selbst – ebenso wie die Verhängung von Geldbußen bei Nichteinhaltung. Die konkrete Höhe dieser Bußgelder wird erst am 2. August 2025 feststehen. Dennoch sollten Unternehmen ab dem 2. Februar lieber gut aufgestellt sein, da die Bußgelder auch rückwirkend in Kraft treten können.

Verbindliche KI-Policy und adäquate KI-Kompetenzen

Unternehmen sind dafür verantwortlich, dass ihre Belegschaft über ausreichende KI-Kenntnisse verfügt. Dabei ist es nicht erforderlich, dass jeder Mitarbeitende umfassendes Wissen über KI besitzt. Es muss sichergestellt werden, dass alle Mitarbeitenden, die mit KI-Systemen arbeiten, über die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen. So können sie informierte Entscheidungen treffen und potenzielle Risiken erkennen. Dazu gehören alle Mitarbeiter*innen, die mit KI-Systemen arbeiten – vom Anbietenden bis zum/zur Endnutzer*in – und erstreckt sich also nicht nur auf IKT-Fachleute in Unternehmen.

Das KI-Gesetz legt nicht genau fest, welche Maßnahmen Arbeitgebende ergreifen müssen, damit alle beteiligten Personen ausreichende KI-Kenntnisse erwerben. Arbeitgebende sollten daher nicht nur die technischen Kenntnisse, Erfahrungen, Ausbildungen und Fortbildungen der Mitarbeitenden berücksichtigen, sondern auch den Kontext, in dem die KI-Systeme genutzt werden, sowie die betroffenen Personen oder Personengruppe.

Arbeitgebende können selbst entscheiden, welche Kenntnisse und Fähigkeiten ihre Mitarbeitenden benötigen und wie sie diese angeeignet werden können. Mögliche Maßnahmen sind allgemeine KI-Schulungen, die Grundkenntnisse vermitteln und auf verschiedene Zielgruppen zugeschnitten sein können. Dabei kann es sich um spezifische Schulungen handeln, die sich auf bestimmte Tools und Anwendungen konzentrieren, aber auch um die Zusammenarbeit zwischen juristischen und technischen Teams.

Arbeitgebenden wird empfohlen, eine KI-Policy mit klaren Richtlinien für den Einsatz von KI im Unternehmen zu erstellen. Darin kann festgehalten werden, welche Anwendungen von wem und auf welche Weise genutzt werden dürfen. In dieser Richtlinie kann der Arbeitgebende auch Hinweise darauf geben, wie die Mitarbeitenden ausreichend mit KI vertraut bleiben können. Wie wird zum Beispiel vorgegangen, wenn sich im Unternehmen oder bei den Tools etwas ändert? KI-Kompetenz ist schließlich nichts Statisches. Wenn ein(e) Mitarbeiter*in die Rolle wechselt, oder wenn die eingesetzten Tools sich ändern, muss der Arbeitgebende sicherstellen, dass die betreffende Person weiterhin über ausreichende KI-Kenntnisse verfügt.

Verbotene bestimmter KI-Systeme

Zum anderen verbietet der AI Act ab dem 2. Februar 2025 den Einsatz von KI-Systemen, die gegen europäische Normen und Grundwerte verstoßen, indem sie beispielsweise Grundrechte missachten. Darunter fallen auch KI-Systeme für Social Scoring, die Menschen aufgrund ihres sozialen Verhaltens oder persönlicher Eigenschaften bewerten, oder KI-Systeme zur Emotionserkennung am Arbeitsplatz oder im Bildungsbereich. Arbeitgeber sollten daher die eingesetzten KI-Systeme im Hinblick auf die Identifizierung verbotener Systeme und die Einstellung ihrer Nutzung überprüfen.

Ab August 2025 drohen Geldbußen - auch rückwirkend

Ab dem 2. August 2025 drohen Unternehmen und Organisationen, die verbotene KI entwickeln oder einsetzen, hohe Geldbußen. Die Überwachung und die Festlegung der Höhe der Strafen liegen vollständig in der Verantwortung der EU. Die Höhe der Geldbußen sowie die Aufsicht hierüber liegen vollständig in der Verantwortung der EU. Bis zu 35 Millionen Euro Strafe oder sieben Prozent des weltweiten Jahresumsatzes des vorangegangenen Geschäftsjahres – je nachdem, welcher Betrag höher ist – können verhängt werden.

Der Autor Sander Runkel ist Fachanwalt für Arbeitsrecht und Manager Tax & Legal bei SD Worx Deutschland

LegalTech-Trends 2025

Der Legal-Markt steht an einem Wendepunkt: Innovative, KI-basierte Tools transformieren die Branche und eröffnen neue Möglichkeiten. Diese sechs Trends werden die Branche verändern und prägen.

1. „Agentic AI“ für Legal Workflows

Künstliche Intelligenz (KI) ist das Herzstück der LegalTech-Zukunft. Anwendungen unterstützen schon heute Kanzleien und Unternehmen dabei, Dokumente zu analysieren und komplexe rechtliche Fragestellungen mit automatischer Prüfung von Gerichtsurteilen zu bearbeiten. KI ist dabei jedoch nur ein einzelnes Feature einer ganzheitlichen Legal-Workflow-Plattform. Aber ein wichtiges. Mit KI werden zeitintensive Aufgaben automatisiert, sodass Anwält*innen mehr Zeit für strategische Tätigkeiten haben und Legal Assistants von administrativen Aufgaben entlastet werden.

Gleichzeitig entstehen durch KI neue Herausforderungen. Digitale Souveränität, Datenschutz, Bias in Algorithmen und die Qualität der automatisierten Entscheidungsprozesse sind Themen, die sowohl Kanzleien, Rechtsabteilungen als auch Gesetzgeber beschäftigen werden. Da Datenschutz und Privacy i.d.R. bei europäischen und deutschen LegalTech-Anbieter*innen ein stärkerer Teil der Software-Anbieter DNA sind, haben sie einen Vorteil gegenüber US-amerikanischen Hersteller*innen.

2. Unified Contract Management & Enterprise Legal Management

Beim Contract & Matter Management zeichnet sich eine große Veränderung ab – hin zu modernen, flexiblen, cloudbasierten Contract- und Matter-Management-Tools. Durch höhere Anforderungen der Fachbereiche hinsichtlich der Geschwindigkeit bei der Bearbeitung von Rechtsfällen, nimmt die Bedeutung von Unternehmensjuristen weiter zu. Während sie früher primär als Berater agierten, übernehmen sie mittlerweile eine zunehmend strategische Rolle. Hierbei helfen ihnen ganzheitliche Enterprise Legal Management Software Lösungen die sowohl bei der Anfrage, Annahme und effizienten Durchführung von Rechtsfällen unterstützen. Die neue Rolle der Inhouse-Jurist*innen erfordert nicht nur technologische Kompetenz, sondern auch betriebswirtschaftliches Verständnis und die Fähigkeit, mit anderen Unternehmensbereichen zusammenzuarbeiten.

3. Legal Front-Door & Self-Service Legal Tools

In der IT wird seit vielen Jahren das „Shift to left“ Prinzip verfolgt. Jetzt wird es verstärkt auch in Legal Prozessen genutzt. Das Prinzip zielt darauf ab, die Effizienz über Self-Service Möglichkeiten zu steigern, Reaktionszeiten zu verkürzen und Kosten zu senken, indem Probleme näher an ihrer Quelle – also dem Mandanten, Anwender bzw. dem Fachbereich gelöst werden. Eine Legal Front Door ist im Grunde eine digitale Rezeption, eine zentrale Plattform, die es den Mitarbeitenden eines Unternehmens oder Mandant*innen einer Kanzlei ermöglicht, auf rechtliche, standardisierte Dienstleistungen wie NDA-Erstellung, Digitale Mandatsannahme, Compliance Anleitungen und Legal Ressourcen zuzugreifen.

4. Compliance Analytics: Risiken in rechtlichen Dokumenten erkennen und beheben

Die Analyse von Verträgen und Schriftgut ist zentraler Bestandteil der modernen Rechtspraxis. Compliance Analytics ermöglicht es Jurist*innen Risiken in Verträgen und Dokumenten zu analysieren, vorherzusagen und Verstöße proaktiv und automatisiert zu korrigieren. Durch datenbasierte Analysen können potenzielle Verstöße gegenüber Unternehmensrichtlinien wie Haftungsgrenzen, AGB-Compliance identifiziert und über automatisierbare Workflows angepasst bzw. Compliance-Verstöße automatisch behoben werden. Diese präventive Herangehensweise bietet nicht nur einen finanziellen Mehrwert, sondern reduziert auch Haftungsrisiken und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit von Kanzleien und Rechtsabteilungen.

5. Von der/vom Jurist*in zum/zur LegalTech-Expert*in

Die Automatisierung repetitiver Aufgaben, wie die Überprüfung von Dokumenten oder Durchführen von Recherchen, hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Arbeitsweise von Jurist*innen. Während Junior-Anwält*innen früher oft mit derartigen Tätigkeiten betraut wurden, können sie sich heute dank moderner Technologien auf strategischere Aufgaben konzentrieren. Das beschleunigt ihre berufliche Entwicklung und verändert traditionelle Karrieremodelle. Dabei sollte jedoch sichergestellt sein, dass die notwendigen praktischen Erfahrungen gesammelt werden können, denn nur so lässt sich eine fundierte Expertise aufbauen. Zwar bleibt das juristische Wissen weiterhin wichtig, aber die Fähigkeit die richtigen juristischen Fragen zu entwickeln und zu stellen wird in Zukunft wichtiger sein als „nur“ juristisches Wissen and geeignete Antworten zu haben. Auch die juristische Ausbildung verändert sich, inkl. der Nutzung moderner KI-basierten LegalTech-Tools zur Recherche, Analyse und Erstellung von Dokumenten. Universitäten und Kanzleien passen ihre Ausbildungsprogramme an, um die nächste Generation von Jurist*innen auf die Anforderungen des digitalen Zeitalters vorzubereiten.

6. Investitionen in LegalTech

Laut einer aktuellen Umfrage von JP Morgan unter Unternehmensjurist*innen haben bei 71 Prozent der Rechtsabteilungen die Investition in LegalTech-Tools eine hohe bis sehr hohe Bedeutung. Aber nur 32 Prozent der Rechtsabteilungen haben LegalTech-Tools in ihren Budgets berücksichtigt. 80 Prozent gaben an, KI-LegalTech-Tools im laufenden Jahr einführen zu wollen – wollen dafür aber nur durchschnittlich 13 Prozent des gesamten Legal Budget ausgeben. Das belegt, dass die Investitionen in LegalTech-Tools zwar weiter zunehmen, die Diskrepanz zwischen KI-Ambitionen und Finanzierung jedoch bleibt. Die Legal-Innovationsfähigkeit ist also abhängig von der Legal-Investitionsfähigkeit.

Fazit

Die LegalTech-Trends zeigen, wie Technologie die juristische Arbeit verändert. Da generative KI trotz heutiger multi-modaler Fähigkeiten wie Text, Bild und Audio vor allem die Analyse und Erstellung von Text hervorragend beherrscht, hat der Legal-Bereich quasi eine Pionierstellung in der modernen KI-Bewegung. Der Rechtsmarkt ist eine „Text First“-Industrie und hervorragend geeignet, um die Innovationen von generativer KI zu beschleunigen. Von KI-gestützter Effizienzsteigerung über datenbasierte Risikoanalysen bis hin zur Automatisierung von Routineaufgaben: Der Legal-Markt wird nicht nur digitaler, sondern auch dynamischer. Für Kanzleien und Unternehmensjurist*innen bringt das einerseits neue Möglichkeiten mit sich, andererseits aber auch die Notwendigkeit, sich weiterzuentwickeln. Die Herausforderungen sind vielfältig, doch eines steht fest: Die Zukunft des Rechtsmarkts gehört denen, die technologische Innovationen nicht nur akzeptieren, sondern aktiv mitgestalten.

Der Autor Oliver Bendig ist CEO des LegalTech-Anbieters stp.one

Initiative "KI für Deutschland" startet Aktionsplan

Die Initiative "KI für Deutschland" wurde Ende 2024 von privaten Akteur*innen aus dem KI-Ökosystem ins Leben gerufen, um hierzulande eine zukunftsorientierte Strategie für die KI-Nutzung als Schlüsseltechnologie des 21. Jhs. zu etablieren.

Die Initiative "KI für Deutschland" wurde Ende 2024 von privaten Akteur*innen aus dem KI-Ökosystem ins Leben gerufen. Ziel ist es, einen praxisnahen und unternehmerisch getriebenen Impuls zu setzen, um in dieser Phase der politischen und gesellschaftlichen Neuorientierung Eckpfeiler zu definieren, wie KI zum Wohle und unter Beteiligung aller in Deutschland, effektiv genutzt werden kann.

Zu den Initiator*innen von "KI für Deutschland" gehören maßgeblich die AI.GROUP, der AI.FUND, sowie die Rise of AI Conference - insbesondere die Unternehmer*innen und KI-Expert*innen Dr. Hauke Hansen, Fabian Westerheide, Ragnar Kruse, Petra Vorsteher, Dr. John Lange und Ingo Hoffmann. Unterstützt wird die Initiative von namhaften Institutionen wie dem KI-Bundesverband.

Die Initiative ist deutschlandweit, interdisziplinär und holistisch ausgerichtet. Sie ist offen für den Input und die Unterstützung aller relevanten gesellschaftlichen Gruppen und Persönlichkeiten.

Aufbruchssignal in Zeiten des Umbruchs

Mitinitiator Dr. Hauke Hansen: “Die Initiative KI für Deutschland ist ein Aufbruchssignal in Zeiten des Umbruchs. Mit unseren 11 Impulsen machen wir greifbare und umsetzbare Vorschläge, wie Deutschland die KI nutzen kann, um den gesellschaftlichen Stillstand zu durchbrechen und Wege aus der wirtschaftlichen Rezession zu finden. Wir richten uns damit an alle gesellschaftlichen Akteure, die Wirtschaft ebenso wie die Politik. Wir brauchen eine zukunftsweisende und konsequente Industriepolitik und unternehmerisches Handeln, um die KI am Standort Deutschland zur Chefsache zu machen und damit das Bruttosozialprodukt nachhaltig zu steigern. Stellen wir gemeinsam die Weichen für innovatives und wirtschaftlich erfolgreiches Deutschland von morgen.”

Diese elf Impulse will die Initiative "KI für Deutschland" zur Nutzung künstlicher Intelligenz in Deutschland in Form eines KI-Aktionsplans setzen:

Impuls 1: Einrichtung eines Digitalministeriums auf Bundesebene

Die Digitalisierung in Deutschland hat wirtschaftliche und politische Priorität. Um eine konsequente Digitalisierung der Gesellschaft, Wirtschaft und Verwaltung zu erreichen, ist ein dediziertes Bundesministerium für Digitales mit dem Schwerpunkt KI notwendig.

Impuls 2: Förderung von KI-Forschung und -Innovationen

Deutschland muss die jährlichen Investitionen in KI-Forschung und -Entwicklung bis 2030 auf mindestens 5,0 Mrd. € pro Jahr aufstocken, um international wettbewerbsfähig zu bleiben.

Impuls 3: Bereitstellung von KI-Wagniskapital für KI-Start-ups und -Innovationen

Deutschland benötigt ein KI-Wagniskapitalprogramm ausgestattet mit 10 Mrd. € über 5 Jahre, um KI-Startups zu fördern. Staatliche Fund-of-Funds sollten dazu genutzt werden, Mittel zielgenau und effektiv zu platzieren.

Impuls 4: Aufbau von KI-Clustern zur Förderung von Innovationen und Exzellenz in regionalen Ökosystemen

Deutschland sollte regionale KI-Cluster fördern, die räumliche Nähe mit technischer und wirtschaftlicher Exzellenz verbinden, um Innovationskraft zu maximieren und international Talente anzuziehen.

Impuls 5: Aufbau einer leistungsfähigen und souveränen digitalen Infrastruktur zur Stärkung der KI

Eine flächendeckende digitale Infrastruktur ist essenziell, um KI für Bürger und Unternehmen in der Breite nutzbar zu machen. Wir setzen uns dafür ein, GPU-Megacluster für Forschung und Industrie in Deutschland zu etablieren.

Impuls 6: Förderung der Anwendung von KI in Unternehmen

Bis 2030 sollten mindestens 80% aller deutschen Unternehmen KI-Anwendungen aktiv nutzen, um ihre Geschäfte zu optimieren und auszubauen.

Impuls 7: KI für den öffentlichen Sektor – Effizienzsteigerung und weniger Bürokratie

Bis 2029 sollte der Einsatz von KI in allen wesentlichen Behörden auf Bundes-, Landes- und Regionalebene etabliert werden, um Prozesse zu optimieren, Bürokratie abzubauen und Bürgerdienste zu verbessern.

Impuls 8: KI und Nachhaltigkeit – erschwingliche und saubere Energie für Deutschland

Deutschland sollte KI gezielt einsetzen, um die Energiewende zu unterstützen und die CO2-Emissionen im Energiesektor bis 2035 um mehr als 15% zu senken. Unser Land braucht eine sichere und bezahlbare Energieversorgung als Grundlage für technologiebasiertes Wachstum.

Impuls 9: Eine KI-Bildungsinitiative als Grundlage einer zukunftsfähigen Gesellschaft

Bis 2030 sollten mehr als 80% der Arbeitskräfte in Deutschland grundlegende KI-Kompetenzen besitzen, um den digitalen Wandel aktiv mitzugestalten.

Impuls 10: Ein klarer und sicherer rechtlicher Rahmen für KI und ein KI-Gütesiegel

Deutschland sollte bis 2026 einen flexiblen Rechtsrahmen für KI schaffen, der Innovation fördert, aber Missbrauch verhindert, und ein KI-Gütesiegel zur Förderung ethischer und transparenter KI einführen.

Impuls 11: Schaffung eines europaweiten KI-Ökosystems mit Deutschland als Schrittmacher

Deutschland sollte eine gestaltende Rolle beim Aufbau eines europäischen KI-Ökosystems übernehmen, um eine wettbewerbsfähige Alternative zu den USA und China zu etablieren.

Hier gibt’s mehr Infos zur Initiative "KI für Deutschland"

Meta verändert sich für Trump …

… doch was bedeutet der Wandel für die Plattform selbst und was für Influencer und Marken? Ein Kommentar von Philipp Martin, Gründer von Reachbird und Experte für Influencer Marketing im DACH-Raum.

In einer Zeit, in der soziale Medien unseren Alltag mehr denn je prägen, kündigt Meta, das Unternehmen hinter Facebook und Instagram, weitreichende Veränderungen an. Diese Entwicklungen könnten die Plattformen selbst und die Arbeit von Influencern und Marken grundlegend beeinflussen. Als Experte für Influencer Marketing analysiere ich die möglichen Auswirkungen dieser Umwälzungen.

Die Macht der sozialen Medien in Deutschland

Bevor wir uns den spezifischen Änderungen bei Meta zuwenden, lohnt ein Blick auf die derzeitige Bedeutung sozialer Medien in Deutschland. Laut aktuellen Statistiken von Meltwater (2024) nutzen mehr als 80% aller Einwohnerinnen und Einwohner in Deutschland Social Media – und das im Durchschnitt mehr als 1,5 Stunden täglich. Diese Zahlen unterstreichen die enorme Reichweite und den potenziellen Einfluss, den Plattformen wie Facebook und Instagram auf die öffentliche Meinungsbildung haben.

Metas neue Strategie: Abschied vom organisierten Faktencheck

Eine der gravierendsten Änderungen bei Meta betrifft den Umgang mit Faktenchecks. Bisher setzte das Unternehmen auf externe Organisationen, um die Richtigkeit von Informationen zu überprüfen. Nun plant Meta, ähnlich wie bei X (ehemals Twitter), auf die Schwarmintelligenz zu setzen. Meta-Gründer Mark Zuckerberg veröffentlichte ein Video, in welchem er Änderungen im Umgang mit Desinformation und Hate Speech auf seinen Plattformen ankündigte. Diese Entwicklung birgt erhebliche Auswirkungen auf den Wahrheitsgehalt der auf der Plattform geteilten Informationen. Besonders für Influencer und Marken, die auf ihre Glaubwürdigkeit angewiesen sind, entsteht eine neue Herausforderung.

Politische Implikationen

Der Übergang zu einem dezentralisierten System der Inhaltsüberprüfung könnte eine Annäherung an bestimmte politische Strömungen bedeuten. Es stellt sich die Frage, wie die Plattform und ihre Nutzer in Zukunft mit Falschinformationen umgehen werden. Diese Entwicklung könnte als eine Annäherung an die Politik der Republikaner gesehen werden, die durch die Änderungen möglicherweise begünstigt wird. Ein weiterer Aspekt der Änderungen betrifft den Umgang mit sogenannten schädlichen Inhalten. Meta plant, die Regeln in sensiblen Bereichen wie Migration oder Sexualität zu lockern. Diese Lockerung könnte zu einem Anstieg aggressiver, negativer und konfrontativer Beiträge führen. Eine stärkere Polarisierung der Plattform ist zu erwarten – ein Trend, der bereits auf anderen sozialen Netzwerken wie X zu beobachten ist.

Auswirkungen auf das Nutzerverhalten

Die mögliche Zunahme von Hassrede und polarisierenden Inhalten könnte das Nutzererlebnis auf Meta-Plattformen grundlegend verändern. Für Influencer und Marken bedeutet dies, dass sie sich möglicherweise in einem zunehmend negativen Umfeld bewegen müssen. Dies könnte nicht nur ihre Reichweite, sondern auch die Qualität ihrer Interaktionen mit Followern beeinflussen.

Trotz der potenziellen Risiken bietet die Nutzung von Schwarmintelligenz auch Chancen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die neue Faktencheck-Strategie langfristig bewährt. Die Möglichkeit, dass jeder mitwirken kann, könnte für mehr Transparenz und schnellere, unkompliziertere Checks sorgen – ähnlich wie bei Wikipedia.

Zukünftig sollen laut Mark Zuckerberg nicht mehr autorisierte Faktenchecker für die Kontrolle sorgen, sondern die Community selbst – indem man mit Community-Notes, ähnlich wie es aktuell bei X bereits der Fall ist, auf falsche Informationen hinweisen kann. Dieser Community-Ansatz ist im ersten Moment nicht schlecht, sondern eine sinnvolle Ergänzung zu dem bestehenden System. Er wird jedoch ohne klare Moderation und ohne professionelle Faktenchecker kaum der Flut an Desinformation auf Social Media gerecht werden können. Vielmehr sollten beide Ansätze genutzt werden, um Desinformation einzudämmen.

Die Verantwortung der Plattformen in Krisenzeiten

Angesichts der bevorstehenden Wahlen und der anhaltenden globalen Krisen tragen Social-Media-Plattformen eine besondere Verantwortung. Gerade in Wahlkampf- und Krisenzeiten müssten sie eigentlich dieser Verantwortung gerecht werden. Diese Verantwortung nehmen sie jetzt nicht mehr wahr. Durch den positiven Effekt, dass über Social Media jede und jeder seine eigene Meinung kundtun und somit an demokratischen Prozessen und der Meinungsbildung uneingeschränkt teilhaben kann, gibt es auch Nachteile. Denn: Wer garantiert, dass es sich bei den veröffentlichten Inhalten um korrekte Informationen handelt? Was, wenn gezielt falsche Informationen über soziale Netzwerke gestreut werden? Gezielte Desinformation über Social Media in Verbindung mit den hohen Nutzerzahlen kann einen großen, negativen Einfluss auf unsere Gesellschaft haben.

Der europäische Kontext: Digital Services Act

Während die angekündigten Änderungen zunächst die USA betreffen, sind sie langfristig auch für den europäischen Markt relevant. Der Digital Services Act in der EU regelt den Umgang mit gezielter Desinformation. Es wird interessant sein zu beobachten, wie Meta diese Regelungen mit seinen neuen Ansätzen in Einklang bringen wird. Umso wichtiger ist es, dass von Seiten der Gesellschaft und auch von Seiten der Plattformen gewisse Regeln aufgesetzt und eingehalten werden. Einen rechtlichen Rahmen bietet in Europa der Digital Services Act, der den Umgang mit gezielter Desinformation regelt.

Auswirkungen auf die Influencer-Welt

Die Änderungen bei Meta haben zudem auch weitreichende Implikationen für die Influencer-Branche. Viele Influencer weltweit gelten als Expertinnen und Experten auf ihren Gebieten - egal ob Fitness- und Gesundheitsinfluencer, Finanzinfluencer oder auch Politikinfluencer. Mit tausenden oder gar Millionen von Abonnenten haben sie einen großen Einfluss und können – wie der Name schon sagt – beeinflussen! Bisher wurde der Content von Influencern nur sehr selten wirklich kontrolliert und eingeschränkt – dies kann durch die neuen Community-Notes auch einen positiven Einfluss auf falsch verbreitete Informationen durch Influencer haben, sofern sich die aktiven Communities der Influencer auch kritisch mit deren Content auseinandersetzen und darauf entsprechend reagieren.

Herausforderung Hate Speech

Ein besonders kritischer Punkt für Influencer ist der Umgang mit Hate Speech. Influencer sind meist täglich Hate Speech ausgesetzt. Eine Einschränkung von Hate Speech war und ist für Influencer von großem Interesse, um in einem positiven Umfeld ihre Inhalte veröffentlichen zu können. Sollte es zu einer Auflösung dieser Einschränkung kommen, so ändert sich die generelle Social Media Tonalität zum Negativen. Einen Vorgeschmack gibt hier ebenfalls die Plattform X, auf welcher es aktuell kaum Einschränkungen gibt und Hate Speech deshalb dort bereits zu einem oft negativ aufgeladenen Community-Klima führt.

Konsequenzen für Marken-Kollaborationen

Die möglichen Veränderungen im Kommunikationsklima auf Meta-Plattformen haben auch Auswirkungen auf die Zusammenarbeit zwischen Marken und Influencern. Die Ziele von Brands in der Zusammenarbeit mit Influencern liegen auf der Hand – es geht um Aufmerksamkeit, Interaktion und Abverkauf. Diese Ziele lassen sich vor allem dann erreichen, wenn das Umfeld positiv ist. Hate Speech bringt mit negativem Kommunikations-Klima auch die Ziele der Markenkommunikation in Gefahr – weshalb wir uns für positive Communities und eine Einschränkung von Hate Speech einsetzen sollten. Gleichzeitig bedeutet dies natürlich nicht, dass kritische Kommentare oder Feedback eingeschränkt werden – es geht rein um das Beschimpfen und Verunglimpfen von Social Media Nutzern.

Blick in die Zukunft: Anpassung und Verantwortung

Es bleibt abzuwarten, wie sich die aktuell angekündigten Änderungen in den USA etablieren werden und zu welchem Resultat dies führt. Für den europäischen Markt wird es vorerst keine Änderungen geben – jedoch sollte die Situation und Entwicklung von Marken, Agenturen und auch Nutzern und Influencern gut beobachtet werden.

Fazit: Eine neue Ära der digitalen Kommunikation

Die von Meta angekündigten Änderungen markieren möglicherweise den Beginn einer neuen Ära in der digitalen Kommunikation. Dieser Wandel bringt nicht nur Herausforderungen, sondern auch Chancen für Influencer und Marken mit sich, insbesondere hinsichtlich der Qualität des Contents und der Authentizität von Informationen.

Die kommenden Monate und Jahre werden zeigen, wie sich diese Veränderungen auf die Social-Media-Landschaft auswirken werden. Eines steht jedoch fest: Influencer, Marken und Nutzer müssen sich auf ein dynamischeres, möglicherweise kontroverseres Umfeld einstellen. Die Fähigkeit, sich anzupassen und verantwortungsvoll zu kommunizieren, wird mehr denn je über den Erfolg in der digitalen Welt entscheiden.

#noFilter

Fake News statt Fakten auf Social Media: Beginnt jetzt das Zeitalter der Liveblogs? Eine Einschätzung samt Tipps und To-do's von Naomi Owusu, CEO sowie Mitbegründerin von Tickaroo.

Mark Zuckerberg verkündete erst vor Kurzem, dass Meta in Zukunft ohne Fact-Checking auskommen soll. Stattdessen werden schon bald die Nutzer*innen über den Wahrheitsgehalt der Inhalte bestimmen – in einem Zeitalter von Bots und KI ist allerdings schon jetzt abzusehen, dass das nicht funktionieren wird und vermutlich auch gar nicht funktionieren soll. Die Instanzen, die bisher die Echtheit der Aussagen geprüft haben, seien nach Auffassung des Facebook-Gründers jedoch politisch nicht neutral. Fast zur selben Zeit von Zuckerbergs Ankündigung, führte ein politisch motivierter und unberechenbarer Milliardär auf seiner eigenen Plattform X ein Live-Interview mit der AfD-Vorsitzenden Alice Weidel, die in dem Gespräch zahlreiche Falschbehauptungen machte.

Diese Entwicklungen zwingen Medienschaffende sowie Leser*innen, sich 2025 ernsthaft mit den Alternativen zu Social Media zu befassen. Denn die gibt es!

1. Fakten statt Fame – Echtzeit Nachrichten durch Live-Blogs

Das schwindende Vertrauen in die klassischen Medien sorgte in der Vergangenheit dafür, dass sich Leser*innen über Facebook, Twitter und Co. informierten. Doch die zunehmende Verbreitung von Fake News in den sozialen Netzwerken fordert andere Kanäle, die genauso schnell und persönlich informieren, aber gleichzeitig den Wahrheitsgehalt sicherstellen. Live-Blogs sind für Journalist*innen ein ebenso unmittelbarer Weg zu ihrer Zielgruppe. Hier können sie sich transparent und menschlich präsentieren, indem sie ihr Publikum näher in den Entstehungsprozess der Geschichten hinter den Schlagzeilen einbeziehen. Durch Dialoge und Engagement können sie eine Bindung zur Leserschaft aufbauen. Videos, die ihre Arbeit zeigen, machen sie nahbarer und vertrauenswürdiger. Transparenz, etwa durch Erklärungen zur Quellenprüfung oder zur Verifizierung von Informationen, baut Glaubwürdigkeit auf, bekämpft Desinformation und stärkt das Verhältnis zwischen Medien und Öffentlichkeit – und gerade das wird in 2025 entscheidend sein.

2. Entertainment im Micro-Content für Macro-Erfolg

Kurzvideos sind nicht erst seit der Einführung von TikTok beliebt, doch die Plattform hat den Trend weiter angefacht und ihre Popularität ist ungebrochen. Nachrichtenportale müssen in 2025 verstärkt auf dieses Format setzen, um insbesondere junge Leser*innen als treue Konsument*innen zu gewinnen. Allerdings können Medienschaffende noch einen Schritt weiter denken, hin zu interaktiven Mikro-Inhalten, die den Bedürfnissen nach Inspiration, Ablenkung und Verbindung gerecht werden. Dynamische Live-Blog-Formate wie Q&As, Umfragen, Kommentare und Reaktionen ermöglichen Echtzeit-Interaktionen. Sie können mit Live-Updates kombiniert und in den sozialen Netzwerken geteilt werden. Dadurch gewinnen Nachrichtenorganisationen die Aufmerksamkeit der Nutzer*innen und bleiben im Wettbewerb mit Social Media konkurrenzfähig.

3. Video Killed the Radio Star und Mobile das TV!

Fernsehen ist so 90er-Jahre! Die Mehrheit der Konsument*innen liest ihre Nachrichten über das Smartphone. Eine Ausrichtung auf mobile, responsive Designs ist also auch in 2025 entscheidend. Wer darüber hinaus ein „Second-Screen-Erlebnis“ ermöglicht, bietet durch Echtzeit-Statistiken, Analysen oder Hintergrundberichte ein immersives Erlebnis für Nutzer*innen und damit einen Mehrwert für ihr Seherlebnis. Gerade für Nachrichtenformate, Event- und Sportberichterstattung wird dieses Feature immer wichtiger.

4. KI im Newsroom: Zwischen Skepsis und Effizienz

Das Thema künstliche Intelligenz (KI) ist noch lange nicht erledigt, doch gerade Journalist*innen haben Bedenken hinsichtlich der Nutzung. Während KI-generierte Inhalte für viele Medienschaffende und ihr Publikum noch außerhalb der Komfortzone liegen, wird die Technologie zunehmend in Bereichen wie Übersetzungen, Überschriften- und Social-Media-Zusammenfassungen sowie Datenanalysen eingesetzt. Denn sie kann Lücken in Geschichten identifizieren, Verbesserungen vorschlagen, Texte korrekturlesen und den Tonfall an verschiedene Zielgruppen anpassen. In Kombination mit Tracking-Funktionen kann KI zudem den optimalen Veröffentlichungszeitpunkt und relevante Themen oder Formate bestimmen. Damit wird sie die Arbeitsprozesse in Nachrichtenredaktionen effizienter gestalten und Redakteur*innen den Freiraum geben, sich auf die Erstellung authentischer, leserzentrierter Inhalte zu fokussieren.

5. Näher dran durch hyperlokale Inhalte

In einem wettbewerbsintensiven Umfeld ist das Verständnis für die eigene Zielgruppe essenziell. Durch maßgeschneiderte Inhalte können Medienorganisationen stärkere Bindungen aufbauen und gleichzeitig ihre Reichweite vergrößern. Lokale Zeitungen haben es in der digitalen Ära schwer, da sie Werbekunden an Plattformen wie Google oder Facebook verlieren und ihr Publikum zunehmend auf Nischenangebote umsteigt. Dennoch wird die Nachfrage nach hyperlokalen Inhalten weiter wachsen, da die Meldungen die Menschen vor Ort einbeziehen und dem Publikum das Gefühl geben, gesehen zu werden. Insbesondere die Sportberichterstattung ist ein strategisches Asset für Medienschaffende, da sie die starke Verbindung der Fans zu heimischen Teams nutzt, um persönliche Beziehungen zu Leser*innen aufzubauen. Die so geschaffenen Inhalte können das Vertrauen der Leserschaft zurückgewinnen und lokale Bindungen stärken. Dieser Ansatz gilt allerdings nicht nur für Sport. Medien, die gezielt kleinere, spezifische Gruppen ansprechen und deren Leben sowie Begeisterung widerspiegeln, können ihre Reichweite erhöhen und Abonnementmodelle fördern. Während aktuelle Nachrichten ein breites Publikum anziehen, sorgen Nischeninhalte für langfristiges Interesse.

Die Nachrichten der Zukunft sind transparent

In einer Zeit, in der Falschinformationen auf Social Media den Diskurs prägen, gewinnen alternative Nachrichtenformate an Bedeutung. Live-Blogs sind schon lange, aber insbesondere in 2025, eine Alternative, um Echtzeit-News mit Transparenz und Nähe zu verbinden. Sie ermöglichen es Journalist*innen, authentisch zu berichten, den Entstehungsprozess ihrer Inhalte nachvollziehbar zu machen und ihre Leserschaft aktiv einzubeziehen. Durch Dialog und Interaktion können Medienhäuser ihre Glaubwürdigkeit stärken und Loyalität aufbauen. Statt Likes und viralen Trends stehen hier Fakten, Vertrauen und die Nähe zum Publikum im Mittelpunkt – und genau das braucht ein moderner Journalismus.

Die Autorin Naomi Owusu ist CEO und Co-Founder von Tickaroo, eine Live Blog-Plattform für Text- und Multimedia-Inhalte. Seit der Gründung 2011 setzt sich die studierte Psychologin mit ihrem Team für den Ausbau des Produktportfolios und die Optimierung des Live-Content-Tools ein.

HR-Trends 2025

Fünf HR-Expert*innen geben ihre persönlichen Einblicke in Perspektiven, Hoffnungen und Strategien für das kommende Jahr.

Personalführung und Human Ressources müssen konstant weitergedacht werden. Gründe dafür gibt es genug – ob Digitalisierung und KI oder demografischer Wandel und Fachkräftemangel. Die HR-Verantwortlichen von ToolTime, Ella Media, Kenjo, Family Office 360grad AG und Mashup Communications zeigen, welche Trends Fach- und Führungskräfte 2025 erwarten.

Wie Online Casinos Zahlungsinnovationen nutzen, um Auszahlungen zu beschleunigen

Warum eine schnelle Zahlungsabwicklung für Online Casinos heute so wichtig ist wie nie zuvor und wie sie die Zufriedenheit von Spielern sowie das Geschäftswachstum steigern kann.

In der dynamischen Branche der Online Casinos ist eine reibungslose und effiziente Zahlungsabwicklung von größter Bedeutung. Spieler in allen Ländern verlangen schnelle, sichere und problemfreie Transaktionen. Eine unkomplizierte Zahlungsabwicklung ist dementsprechend ein entscheidender Faktor für den Erfolg von Anbietern von Online-Glücksspiel. Wir untersuchen, wieso genau eine schnelle Zahlungsabwicklung für Online Casinos heute so wichtig ist wie nie zuvor und wie sie die Zufriedenheit von Spielern sowie das Geschäftswachstum steigern kann.

Vorteile schneller Auszahlungen

Um in einem konstant wachsenden und kompetitiven Markt die Bedürfnisse von Glücksspielfans zu erfüllen, müssen sich Anbieter mit neuen Technologien bekannt machen. Im besten Fall ziehen diese nämlich noch mehr Spieler an. Doch was genau bringen schnellere Auszahlungen den Anbietern? Eine dieser Verbesserungen sind schnelle Auszahlungen, von denen sowohl Spieler als auch Casinos profitieren. CasinoTopsOnline.com, eine führende Ressource für Spieler in Deutschland, betont, wie wichtig es ist, Plattformen zu wählen, die schnelle Auszahlungen bevorzugen. Hier ist, warum schnelle Auszahlungen vorteilhaft sind:

  • Mehr Vertrauen: Schnelle Auszahlungen erhöhen das Vertrauen eines Spielers in die Plattform erheblich. Ein Glücksspielanbieter beweist seine Zuverlässigkeit, wenn er Auszahlungen regelmäßig und umgehend bearbeitet. Für Spieler ist das unabdingbar, um sich auf der Webseite sicher zu fühlen.
  • Besseres Geldmanagement: Spieler können ihr Geld effektiver verwalten, wenn sie nicht lange darauf warten müssen. Anstatt Guthaben im System des Casinos liegen zu haben, können Spieler ihre Gewinne umgehend auf ihre Bankkonten oder E-Wallets überweisen. Dieser schnelle Zugriff ermöglicht eine bessere Budgetierung, insbesondere für diejenigen, die regelmäßig spielen.
  • Verbessertes Spielerlebnis: Das allgemeine Spielerlebnis wird verbessert, wenn Spieler keine langen Wartezeiten bei Auszahlungen haben. Dadurch können sie sich vollkommen auf das Spielen konzentrieren. Diese Seelenruhe führt zu einem angenehmeren und stressfreien Spielerlebnis.
  • Fördert verantwortungsbewusstes Spielen: Schnelle Zahlungen können ebenso verantwortungsbewusstes Spielen fördern. Spieler verspielen ihr Guthaben seltener, wenn sie leicht auf ihre Gewinne zugreifen und diese auf ihr Konto überweisen können.

Immer mehr innovative Zahlungssysteme in Online Casinos

Aufgrund der vielfältigen Bedürfnisse der Spieler, arbeiten viele Anbieter schon heute mit neuen und schnelleren Technologien. Die neuen Methoden basieren nicht auf traditionellen Bankgeschäftsmodellen. Sie bieten jedoch mehr Sicherheit, Geschwindigkeit und Komfort. Zu den wichtigsten fortschrittlichen Zahlungsmethoden gehören:

Kryptowährungen

Kryptowährungen wie Bitcoin, Ether und Litecoin haben die Branche der Online Casinos revolutioniert. Die digitalen Währungen bieten Spielern Anonymität, schnelle Transaktionen und niedrige Gebühren. Liegt Spielern ihre Privatsphäre am Herzen, bieten Kryptowährungen ein hohes Sicherheitsmaß. Herkömmliche Zahlungsmethoden können das nicht leisten. Darüber hinaus ist durch die Blockchain-Technologie Transparenz und Fairness bei jeder Transaktion gewährleistet.

Mobile Zahlungen

Zusammen mit der zunehmenden Beliebtheit des mobilen Glücksspiels sind mobile Zahlungsmethoden wie Apple Pay, Google Pay und Pay by Phone mittlerweile breit akzeptiert. Das ermöglicht schnelle Einzahlungen direkt vom Smartphone. Spieler können ihre Spielkonten mit mobilen Zahlungen aufladen, immer und überall.

E-Wallets

Für alle, die häufig Online Casinos besuchen, sind E-Wallets geläufige Zahlungsmöglichkeiten. E-Wallets, die in derselben Liga wie PayPal, Skrill und Neteller spielen, gewannen bei zahlreichen Glücksspielfans im Laufe der Jahre an Beliebtheit.

Prepaid-Karten

Ein weiteres beliebtes Mittel für Transaktionen in Online Casinos sind Prepaid-Karten wie die Paysafecard. Die Karten enthalten einen festgelegten Geldbetrag, den man vorab bezahlt, wenn man sie kauft. So behalten Spieler den Überblick über ihre Ausgaben und überschreiten ihre eigenen Limits nicht. Das Guthaben ist normalerweise sofort auf dem Casino-Konto verfügbar. Einziger Nachteil der Karten? Die Auszahlung muss auf ein anderes Zahlungsmittel erfolgen.

Technologische Fortschritte, die sofortige Auszahlungen ermöglichen

Letztendlich ist es zahlreichen technologischen Innovationen zu verdanken, dass sofortige Auszahlungen heute möglich sind:

  • KI und maschinelles Lernen: Künstliche Intelligenz und Algorithmen für maschinelles Lernen erleichtern die Verifizierungsverfahren, die normalerweise bei Auszahlungen die längste Zeit in Anspruch nehmen. Durch automatische Systeme zur Betrugserkennung und automatisierte Identitätsprüfung verkürzen die Technologien die Zeit, die für eine Auszahlung nötig ist.
  • Blockchain-Technologie: Kryptowährungen und Blockchain-Technologie beeinflussen den Sektor des Online-Glücksspiels immer mehr. Blockchain-Transaktionen sind schnell vollbracht und für Spieler, die Kryptowährungen wie Bitcoin, Ether und Monero verwenden, sicher. Die Dezentralisierung ermöglicht zudem weniger Abhängigkeit von traditionellen Banksystemen, von denen die meisten in puncto Transaktionen nicht die schnellsten sind.
  • Verbesserte Zahlungsgateways: Diese sind ein Plug-in-Zahlungskit für sofortige Zahlungsformen wie E-Wallets, Prepaid-Karten und direkte Bank-zu-Bank-Zahlungen. Ausgestattet mit hochentwickelten Betrugserkennungs- und Sicherheitsfunktionen sorgen die Gateways für zusätzliche Schnelligkeit und Sicherheit bei jeder Transaktion.
  • Mobile Technologie: Die weit verbreitete Nutzung von Smartphones und mobilen Banking-Apps ermöglichte sofortige Auszahlungen überall und jederzeit. Spieler können Zahlungen direkt auf dem Mobilgerät beantragen und empfangen, was das Nutzererlebnis erheblich verbessert.

Herausforderungen: Zurechtfinden im Regulierungslabyrinth

Was ist die größte Herausforderung für Zahlungslösungen in Online Casinos? Die Regulierung. Wenn neue Technologien wie Kryptowährungen und Blockchain den Markt stürmen, versuchen die Regulierungsbehörden mitzuhalten. In verschiedenen Ländern gelten unterschiedliche Gesetze, was es für Online Casinos schwierig macht, weltweit ein einheitliches Erlebnis zu gewährleisten.

Außerdem ist es eine Herausforderung, sicherzustellen, dass all diese Innovationen den Vorschriften zur Geldwäschebekämpfung (AML) und zur Kundenidentität (KYC) entsprechen.

Was man in Zukunft erwarten kann

Auch wenn es so wirkt, als wären wir am Höhepunkt moderner Technologien angelangt, ist all das erst der Anfang. User können noch folgende Trends in den nächsten Jahren erwarten:

  • Smart Contracts
    Smart Contracts sind Verträge, die in Zukunft automatisch ausgeführt werden. Weil sie auf der Blockchain programmiert sind, brauchen sie keine manuellen Prüfungen.
  • Künstliche Intelligenz (KI)
    Doch die Technologie soll noch weiter ausgebaut werden. Mit neuen Updates wird die Betrugserkennung und -prävention weiter verbessert werden.
  • Zentralbank-Digitalwährungen (CBDCs)
    Wenn es um grenzüberschreitende Transaktionen geht, würde mit der Einführung von CBDCs eine neue Phase schneller und unkomplizierter Überweisungen eingeläutet werden.

Fazit

Die Zukunft des Online-Glücksspiels liegt zweifellos in sofortigen Auszahlungen. Angesichts der technologischen Entwicklung, die die Branche weiterhin auf Trab hält, ist es für die Glücksspielanbieter von entscheidender Bedeutung, den Wünschen der Nutzer immer einen Schritt voraus zu sein.

Durch die Einführung von Innovationen, die auf Blockchain-Technologie sowie künstlicher Intelligenz und funktionaler Mobiltechnologie basieren, können Online Casinos nahtloses Gameplay in einem sicheren Rahmen ermöglichen. Jedoch müssen sich die Betreiber dafür oft durch einen regulatorischen Dschungel kämpfen.

Wisefood: Die Zero-Waste-Profis

Wie Wisefood mit seinen essbaren Trinkhalmen und ökologischen (Mehrweg-)Produkten zum Vorreiter für nachhaltigen Gastro-Bedarf wurde.

Große Veränderungen beginnen oft im Kleinen, und manchmal entspringt der erste Schritt einer mehr oder weniger spontanen Idee. Im Jahr 2017 erkannten Studierende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), dass bei der Herstellung von Lebensmittelprodukten Abfälle und Reststoffe anfallen, die sich sinnvoll nutzen lassen. „Bei der Herstellung von Apfelsaft bleiben die wertvollen Fasern übrig, der sogenannte Apfel­trester“, so Philipp Silbernagel, Mitgründer und Geschäftsführer der Wisefood GmbH, „und wir wollten daraus essbare Strohhalme herstellen.“

Was als akademisches Projekt und Hobby begann, entwickelte sich zu einem Vorreiterunternehmen, das heute in einem boomenden Marktsegment führend ist. Wisefood bietet ein wachsendes, breit aufgestelltes Portfolio von ökologischen Einweg- und zunehmend auch Mehrwegprodukten für Speisen und Getränke, angefangen beim Trinkhalm, über Besteck und Teller bis hin zu Küchenprodukten und Kerzen. „Wir verkaufen auf allen Kanälen“, sagt Philipp, „vom Groß- und Einzelhandel, über Online-Plattformen und natürlich über unseren eigenen Shop.“ Wisefood beliefert überwiegend Gastronomie und Handel, aber auch Privatkund*innen. Die meisten Produkte laufen unter der Marke Wisefood, einige Händler*innen und Markenhersteller*innen setzen auf Whitelabel-Lösungen. Wisefood ist mittlerweile in über 30 Ländern verfügbar, Tendenz steigend.

Start mit der Nudelmaschine

Der Weg dahin war alles andere als einfach. „Die ersten Prototypen für den essbaren Trinkhalm entstanden in Handarbeit mithilfe einer Nudelmaschine“, so Philipp. Zusammen mit seinen damaligen Mitgründern Danilo Jovicic und Konstantin Neumann wollte er eine Manufaktur für hochpreisige, essbare Trinkhalme aufbauen. „Dann haben wir uns intensiv mit dem Markt für Verpackungen und Einwegprodukte beschäftigt und festgestellt, dass hier sehr viel Müll entsteht und kaum etwas nachhaltig ist.“ Die Gründer erkannten das Potenzial ihrer Idee. Doch die ersten, noch in Handarbeit hergestellten Trinkhalme kosteten 50 Cent und waren damit nur für einen kleinen Nischenmarkt attraktiv. Die Erkenntnis reifte, dass nur ein sehr günstiges Produkt, das auch in der Masse funktioniert, einen spürbaren Unterschied machen würde.

Lernen durch Rückschläge

Anfangs war Wisefood komplett durch eigene Ersparnisse finanziert. „Dann haben wir ein Crowdfunding erfolgreich durchgeführt und gemerkt, dass sich die Leute für Nachhaltigkeit und für unser Produkt interessieren“, so Philipp. 2018 folgte eine kleinere Finanzierungsrunde mit Business Angels. Im selben Jahr ging das Team zur TV-Show „Die Höhle der Löwen“, etwas verfrüht, wie sich herausstellte. „Die Idee weckte zwar Begeisterung, doch in der Testrunde löste sich unser Trinkhalm auf und gab Geschmack an das Getränk ab“, erinnert sich Philipp, ein absolutes No-Go. Nach der Absage der Investor*innen stellte sich die Frage, ob man überhaupt weitermachen sollte. Philipp und sein Team gaben nicht auf und nahmen sich vor, dass zur Ausstrahlung der Sendung, also innerhalb von sechs Monaten, das Produkt marktreif sein sollte. „Die vielen Rückschläge, die wir im Laufe der Zeit hatten, waren wichtige Momente, die uns weitergebracht haben“, so Philipp.

Größer denken

Im Jahr 2019 sortierte sich das Team neu. Zwei Gründungsmitglieder stiegen aus, Maximilian Lemke als Head of Operations, und Patricia Titz als Head of Sales and Business Development stießen dazu. Kennengelernt hatten sich die drei bei UnternehmerTUM, dem Gründerzentrum der TU München. „Wir haben schnell gemerkt, dass wir ein gutes Team sind, und Wisefood zusammen groß machen können“, sagt Philipp. Es folgte der Umzug nach Garching, wo die Räumlichkeiten des Gründerzentrums und vor allem das Netzwerk genutzt werden konnten.

Das Produkt war noch längst nicht reif für den Massenmarkt. München und das Umland boten die passenden Labore sowie Spezialist*innen für die Forschungs- und Entwicklungsarbeit, zudem ein Ökosystem mit vielen weiteren nachhaltigen, technologielastigen Start-ups. Als neuer Investor kam DX Ventures, der Investmentarm von Delivery Hero, mit an Bord. Besonders bei der Entwicklung und der Produktion musste das Team umdenken. „Zu Beginn haben wir auf kleine Labore gesetzt, um unsere Lebensmittelprodukte zu entwickeln“, sagt Philipp, „doch im Rückblick hätten wir früher auf die Spezialist*innen setzen und die Produktion mit Expert*innen hochfahren sollen.“ Zum Beispiel kaufte das Team am Anfang kritische Werkzeuge für die Produktion selbst, etwa einen Extruder für die Trinkhalme. Weil ein einziges Bauteil kaputt ging und nicht schnell genug neu beschafft werden konnte, verlor das Team mehrere Monate. „Aus solchen Lek­tionen haben wir gelernt, größer zu denken“, so Philipp. Heute produziert Wisefood bei einem der führenden Lebensmittelhersteller*innen in München.

Mehr Produkte und Smart Money

Als es im Jahr 2019 zum ersten großen Deal mit Aldi kam, der die Produkte von Wisefood deutschlandweit in alle Märkte des Discounters brachte, sah es aus, als hätten es Philipp und sein Team geschafft. „Einer der schönsten Momente als Gründer ist, wenn man die eigenen Produkte im Laden sieht“, so Philipp. Als die Wisefood-Trinkhalme in über 4000 Aldi-Filialen standen, wurde der Erfolg mit dem ganzen Team gebührend gefeiert. In dem Geschäftsjahr, nur zwei Jahre nach der Gründung, erzielte Wisefood einen siebenstelligen Umsatz bei sechsstelligem Gewinn.

Doch dann folgte mit der Corona-Krise die nächste Zäsur. „Als Restaurants schlossen, Veranstaltungen ausfielen und die Menschen nicht mehr ausgingen, brach die Nachfrage massiv ein“, sagt Philipp, „und da haben wir gemerkt, dass wir mit der Ein-Produkt-Strategie, nur mit unserem Trinkhalm, nicht weit kommen.“ Das Team konzentrierte sich auf die Erweiterung des Produktsortiments, mit neuen Produkten wie Besteck und Tellern. Seitdem kann Wisefood nicht nur viel mehr Kund*innen ansprechen, sondern sind auch die Warenkörbe größer geworden. Für die sommerliche Grillparty gibt es zum Beispiel passende Sets aus nachhaltigem Einweggeschirr.

Geschäftsideen E-Commerce: Klamottenvorschläge von der App

Curated Shopping ist seit einiger Zeit einer der wichtigen E-Commerce-Trends im Modebereich. Trotzdem entdecken Newcomer immer noch lukrative Nischen, um in diesem Marktsegment erfolgreich den Markteinstieg zu absolvieren. Solch eine Geschäftsidee ist die E-Commerce-App Mylo.

Der Nutzer gibt an, welchen Modestil er bevorzugt und welche Kleidungsstücke sich schon in seinem Kleiderschrank befinden. Daraufhin werden dem Nutzer passende Kleidungsvorschläge gemacht, und falls einzelne Kleidungsstücke noch fehlen, passende Kaufangebote unterbreitet. Und genau an diesen Käufen verdient Mylo eine Provision.

Bei den Empfehlungen von Mylo wird berücksichtigt, wie das Wetter voraussichtlich in den nächsten Stunden sein wird, damit der Vorschlag wetterkompatibel ist. Das erfolgt bei dieser Geschäftsidee durch Synchronisierung mit einer Wetter-App.

Geschäftsideen Onlinehandel: Alarm beim Wunschpreis

Viele Käufer bezahlen für ihre Wunschprodukte nur einen von Ihnen festgesetzten Höchstpreis. Die daraus resultierende Geschäftsidee: Nifti.

Onlinedienste wie Nifti, bei denen man seinen Wunschpreis eingeben kann, um sich informieren zu lassen, wenn das gewünschte Produkt zum Wunschpreis erhältlich ist.

Das Angebot von Nifti ist allerdings auf Waren beschränkt, die Partnershops anbieten, die mit Nifti kooperieren. Eigentlich ist es verwunderlich, dass nicht jeder Onlineshop solch einen Service anbietet, um die Wünsche der Kunden zu erfüllen.

Drei Awards in acht Tagen: KI-Start-up Optocycle räumt ab

Das 2022 von Lars Wolff und Max-Frederick Gerken gegründete Optocycle gewinnt in diesem Jahr gleich drei Auszeichnungen für Innovation, Nachhaltigkeit und Unternehmertum für seine Innovationskaft im Bauwesen.

Optocycle, das junge KI-Start-up für Kreislaufwirtschaft im Bauwesen, hat innerhalb von nur acht Tagen gleich drei hochkarätige Auszeichnungen erhalten. Diese Erfolge unterstreichen die innovative Vision des Start-ups, dass aus jedem Bauschutt ein neuer Baustoff werden kann. „Die Anerkennungen durch gleich mehrere renommierte Jurys zeigen, dass nachhaltige Innovationen nicht nur möglich, sondern auch dringend notwendig sind. Wir sind stolz darauf, mit Optocycle einen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit der Branche und des Landes zu leisten,“ erklärt Max-Frederick Gerken, Mitgründer und Geschäftsführer der Optocycle GmbH mit Sitz in Tübingen.

Schwarzer Löwe – Gewinner in der Kategorie Gründer

Mit dem Gewinn des Schwarzen Löwen am 21. November in der Kategorie Gründer wird Optocycle für seine Innovationskraft und den visionären Ansatz ausgezeichnet. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis stellt heraus, wie bedeutend die Kreislaufwirtschaft im Bauwesen ist. Optocycle überzeugte mit einer klaren Vision und einem durchdachten Geschäftsmodell, das sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch überzeugt. Der Preis, verliehen von einer hochkarätigen Jury aus Wirtschaft, Medien und Wissenschaft, zielt darauf ab, junge Unternehmen sowie Projekte zu fördern, die etablierte Branchen grundlegend neu denken.

GelatoPack: bringt die Eisdiele ins Haus

Mit GelatoPack hat Andreas Siebrecht die gleichnamig patentierte Liefer- und Take-Away-Verpackung für Speiseeis-Kreationen, Milchshakes und vieles mehr erfunden und auf den Markt gebracht.

Mit den ersten Sonnenstrahlen steigt auch die Lust auf Eis. Aber die Mitnahme oder Lieferung von schön dekorierten Eisbechern war bisher sehr schwierig. Doch mit GelatoPack sollen neue Zeiten anbrechen: "Das Geheimnis liegt in den zwei Kühl-/Akku-Zonen", so der Gründer. Im unteren Bereich kühlt eine spezielle Flüssigkeit im Akku das Eis im Becher auf -14°C, der idealen Temperatur für perfekte Eis-Konsistenz in Gelateria-Qualität. Während die Kühltemperatur im Supermarkt oder der heimischen Kühltruhe mit mindestens -18°C jedes Eis hart und geschmacklos werden lässt. Im oberen Bereich kühlt ein Kühlakku Toppings, Sahne und Früchte bei +6°C auf Kühlschranktemperatur und verhindert sowohl das Gefrieren als auch ein Verflüssigen der Sahne – denn bei über 10°C verflüssigt sich geschlagene Sahne.

Andreas Siebrecht über seine Erfindung: "So bleibt das Eis transportfähig, selbst bei 40 Grad im Schatten für mindestens 60 Minuten und kommt genau in der Qualität an, wie gerade frisch in der Eisdiele zubereitet." Die Verpackung ist umweltfreundlich – die Kunststoffkomponenten sind biologisch abbaubar, die Kartonage besteht aus Altpapier und ein Pfandsystem für die Kühlelemente verhindert unnötigen Abfall. Mit GelatoBox hat der 59-Jährige bereits den renommierten Deutschen Verpackungspreis gewonnen.

Jetzt möchte Andreas Siebrecht auch die Investor*innen aus der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ für sich und sein Produkt gewinnen. Für 250.000 Euro bietet er zehn Prozent der Firmenanteile. Ob ihm das gelingt, erfährst du am 29. April 2024 in der TV-GründerShow „Die Höhle der Löwen“ auf VOX.

Fairtrade-Sprachkurse

Im Zeitalter des Internets muss man Sprachkurse nicht mehr persönlich vor Ort besuchen. Das ist nicht neu. Durchaus neu ist allerdings, dass man auf www.glovico.org Sprachkurse buchen kann, die von muttersprachlichen Lehrern aus Südamerika oder Afrika gehalten werden.

Der Frontalunterricht erfolgt über den Internettelefonanbieter Skype. Man sieht den Sprachlehrer in Echtzeit per Videoübertragung und kann sich über ein PC-Headset mit ihm unterhalten. Die Lehrer legen individuell ihren Preis fest, der derzeit im Schnitt bei sieben bis acht Euro pro Stunde liegt. Glovico erhält eine Vermittlungsprovision von zwei Euro pro Stunde.

Für den Unterricht greifen die Lehrer auf eigenes Unterrichtsmaterial zurück oder bauen die Stunden als Konversationskurse auf. Nach dem Unterricht kann der Schüler eine Bewertung vornehmen, die andere Interessierte einsehen können.

Glovico versteht sich als Social Business, d.h. es geht primär darum, Lehrern aus Lateinamerika und Afrika die bestmögliche Plattform zu bieten, um sich durch die Sprachkurse ein Einkommen zu verdienen. Das Ziel ist nicht, die Ärmsten der Armen zu erreichen, sondern vielmehr eine globale Mittelschicht zu unterstützen.

www.glovico.org

 

BETTER BE BOLD - Für glückliche Glatzen

Gründer Dennis Baltzer hat mit BETTER BE BOLD die erste Premium Marke für Menschen mit Glatze entwickelt und will nun in der Höhle der Löwen auf Investor*innen-Jagd gehen.

Die Mission hinter BETTER BE BOLD geht unter die Haut, denn sie sprechen damit offen das Tabu-Thema Haarausfall an, welches so viele Männer belastet. Denn Dennis Baltzer (35) hatte selbst Haarausfall und hat nach der schweren Entscheidung für eine Glatze hat er eine spezielle Pflege für Menschen mit Glatze kreiert, die Glatzenträgern zu neuen Pflege Routinen verhilft.

Allein in Europa gibt es rund 41 Millionen Glatzenträger, so auch Dennis Baltzer. „Trockene Kopfhaut, Hautirritationen aufgrund der ständigen Rasuren und das starke Fetten der Kopfhaut sind allerdings Begleiterscheinungen, die niemand möchte. Und Sonnenbrand auf der Glatze wünscht man nicht mal seinen ärgsten Feind”, spricht der Gründer aus eigener Erfahrung. Denn die Kopfhaut gehört mit ihren 2.500 Rezeptoren und den drei dünnen Hautschichten zu eine der sensibelsten Stellen des gesamten Körpers. Da er keine passenden Produkte auf dem Markt fand, hat er mit BETTER BE BOLD die 1. Premium Marke für Menschen mit Glatze (0 bis 6mm) entwickelt. 40 Prozent der kaufenden Kund*innen sind Frauen, denn diese schenken es ihren „geliebten Glatzköpfen“ daheim.

Zum Portfolio gehören u.a. eine mattierende Glatzencreme, ein spezieller Sonnenschutz, und ein 2in1 After-Shave-Balm.

Dennis Baltzer: „Mit der 1. Glatzen-Brand der der Welt, haben wir auf dem Kosmetikmarkt eine völlig neue Produktkategorie erschaffen. Sheabutter und Jojobaöl sorgen für die feuchtigkeitsspendende Pflege, das Magnolienextrakt beruhigt die Kopfhaut unmittelbar nach der Rasur und Kürbiskernextrakt sorgt für einen matten Look.”

Als Produkttester stellt sich kein geringerer als "Die Höhle der Löwen"-Moderator und langjähriger Glatzenträger Amiaz Habtu zur Verfügung. Investorin Tijen Onaran trägt die besondere Creme bei ihm auf.

Wird die Löwin auch die Gelegenheit zu einem Deal beim Schopf packen und in das Beauty-Start-up investieren? Das Angebot der Gründer: 15 Prozent Firmenanteile für 400.000 Euro. Mehr dazu gibt‘s am Montag, 27. Mai, auf VOX zu sehen.