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Trend: iGamingbranche
Wir zeigen, was die die iGamingbranche an Trendpotenzial zu bieten hat.

Die iGamingbranche ist ein heiß umkämpfter Markt. Jährlich drängen neue Spielentwicklungen für die verschiedenen Plattformen auf den Markt und kämpfen um die Gunst und das möglichst langfristige Interesse der Spieler. Neben den klassischen Shootern, Strategie- und Aufbauspielen, MMORPGs und Jump-and-Run-Adventures drängen auch Slotgames und andere Spiele aus dem Bereich der Online-Casinos immer stärker auf den Markt und versuchen, sich einen Platz unter den beliebtesten iGames zu sichern. Newcomer zeigen, dass mit Online-Casinos künftig zu rechnen ist.
Die Gamingbranche boomt. Die Entwicklung und Vermarktung von Spielen für Computer und Konsole haben sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Standbein der deutschen Wirtschaft entwickelt. Der Digitalagentur Story&Story zufolge hatte der Bundestag 2019 beschlossen, insgesamt 50 Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt zur Verfügung zu stellen, um die Entwicklung von Computerspielen gezielt zu fördern. Was vor allem die iGamingbranche wirtschaftlich so interessant macht, ist nicht allein der Marktanteil, den Computerspiele im Unterhaltungssegment erzielen. Die Entwicklung von Games ist ein wertvoller Motor für die Entwicklung neuer Technologien.
Höher, schneller, weiter. Computerspiele sollen immer realistischer, immer intensiver und immer faszinierender werden. Echte Gamer möchten mit allen Sinnen in das Geschehen eintauchen können und legen neben inhaltlichen Aspekten großen Wert auf perfekte Sound- und Grafikqualität. Visualisierung und Echtzeit-Simulation gehören zu den wichtigsten Entwicklungsparametern in modernen iGames. Damit nehmen Spieleentwickler eine echte Vorreiterrolle im globalen Rennen um Hightech-Technologien ein. Sogar als Testplattform für die Entwicklung hoch komplexer KI-Projekte ist der Spielesektor von enormer Bedeutung.
Kooperationen zwischen den Kreativwerkstätten der Spielentwickler und wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen zeigen: Wir haben Großes von der iGamingbranche zu erwarten. Noch nie war es für Start-ups im Bereich der Spieleentwicklung so leicht, an Fördergelder und Zuschüsse zu kommen. Eine lange Zeit eher belächelte und vielfach sogar heftig kritisierte Branche entwickelt sich zu einem Global Player im Bereich Innovation und technologischer Fortschritt, der als Wirtschaftsfaktor in Zukunft ganz vorne mitmischen wird.
Big Time Gaming – Durchbruch mit Casinospielen
Wer an die großen Player der iGamingbranche denkt, hat wahrscheinlich nicht viele Namen aus dem Bereich Casinospiele auf dem Zettel. Das könnte sich künftig durchaus ändern, denn dem einen oder anderen Softwareentwickler, der sich auf Casinospiele konzentriert hat, ist mit den richtigen Ideen der Durchbruch geglückt. Ein Name, der in diesem Zusammenhang häufiger zu lesen ist, ist Big Time Gaming. Das Unternehmen zählt zu den jüngeren Akteuren der Branche, und doch ist ihm etwas geglückt, was nur wenige Softwareentwickler schaffen: der Durchbruch mit Casinospielen.
Die Attraktivität der Big Time Gaming Casinos geht von einer ganzen Reihe von absoluten Top-Spielen aus, die der Spieleentwickler selbst herausgebracht hat und nun in seinen eigenen handverlesenen und offiziell lizensierten Online-Casinos präsentiert. Diese Kombination aus einem exklusiven Spielenagebot und einer seriösen Geschäftspolitik hat dafür gesorgt, dass sich Big Time Gaming Casinos schon nach kurzer Zeit erfolgreich am Markt positionieren konnten.
Der Spieleentwickler, der hinter dem erfolgreichen Unternehmen steht, hat sich schon früh auf den Bereich der Slotgames konzentriert. Die virtuellen Spielautomaten mit dem beliebten Walzensystem erfreuen sich im Bereich Online-Glücksspiel wachsender Beliebtheit und sind heute ein äußerst dynamischer Markt. Die Spieleentwickler haben das Potenzial dieses Spielesegmentes schon früh erkannt und seit der Unternehmensgründung eine kleine Auswahl handverlesener und äußerst innovativer Slotgamevarianten entwickelt, die bei Spielern gut ankommen. Im Vergleich zu Mitbewerbern mag das Portfolio des jungen, aber erfolgreichen Unternehmens eher bescheiden wirken. Weniger als 30 verschiedenen Slotgames hat das Start-up bislang auf den Markt gebracht. Die Produkte aus der Feder der Softwareentwickler können sich allerdings sehen lassen und sind jedes für sich nahezu ein Garant für wirtschaftlichen Erfolg.
Die besten Pferde im Stall von Big Time Gaming sind die Slotgames „Bonanza“ und „Queen of Riches“, die durch ihre hoch entwickelten Sound- und Grafikfeatures sogar bei eingefleischten iGaming-Fans punkten können. Aber auch im Hinblick auf die Spielvarianten haben die Entwickler ein Händchen für angesagte Trends und langfristige Beliebtheit bewiesen. Die Slotkreationen überzeugen durch Megaways und eine große Vielfalt an Spielvarianten, die das alt bewährte Walzensystem immer wieder neu zu erfinden scheinen und damit auch routinierten Spielern zusätzliche Anreize bieten.
Um eine möglichst breite Zielgruppe erreichen zu können, setzt Big Time Gaming mit seinen Slotgames auch attraktive Bonussysteme. Außerdem sind viele Spielvarianten kostenlos verfügbar und auch beliebte Spielmodi können ohne den Einsatz von Echtgeld genutzt werden. Damit schlagen die Big Time Gaming Casinos die Brücke zwischen Online-Casinos und der iGaming-Branche und könnte so als eines der ersten Unternehmen auch langfristig auf einem breiter angelegten Feld der Unterhaltungsbranche Fuß fassen.
Geplante Änderung des Glücksspielstaatsvertrages bringt der Branche spürbaren Aufschwung
Insgesamt erlebt der Bereich der Online-Casinos derzeit einen Aufschwung, der überraschen mag. Aufgrund der unsicheren Rechtslage in Deutschland und des grundsätzlichen Verbotes von Online-Glücksspielen im gesamten Bundesgebiet, mit Ausnahme von Schleswig-Holstein, gehörten Online-Casinos bis vor wenigen Monaten nicht zu den stark wachsenden Wirtschaftszweigen. Die geplante Änderung des Glücksspielstaatsvertrages hat die Karten allerdings neu gemischt und bringt der Branche einen spürbaren Aufschwung.
Der aktuell gültige Glücksspielstaatsvertrag, der seit 2012 in Kraft ist, beinhaltet keine Möglichkeit, um in Deutschland legal in Online-Casinos zu spielen. 2021 verliert die derzeitige Rechtslage allerdings ihre Gültigkeit und eine neue Version des Glücksspielstaatsvertrages wird an ihre Stelle treten. Bereits im Januar konnten die Bundesländer sich auf eine gemeinsame Fassung einigen, die nun noch durch verschiedene Instanzen, unter anderem durch die EU-Kommission, ratifiziert werden muss. Zum 1. Juli 2021 wird der neue Glücksspielstaatsvertrag in Kraft treten und die gesamte Branche wahrscheinlich grundlegend verändern.
Den wohl gravierendsten Einschnitt stellt die Legalisierung von Online-Casinos in Deutschland dar. Mit der neuen Gesetzeslage sollen Spieler auch auf deutschem Bundesgebiet in der Lage sein, bei zertifizierten Anbietern online ihr Glück zu versuchen. Die Legalisierung von Online-Casinos geht Hand in Hand mit umfangreichen Maßnahmen zum Spielerschutz.
Neben einer festgesetzten Höchstgrenze für monatliche Geldeinsätze soll eine so genannte Zockerdatei ins Leben gerufen werden. In diesem überregional gültigen Verzeichnis sollen Spielsüchtige und suchtgefährdete Spieler registriert werden. Eine Eintragung ist auf freiwilliger Basis möglich. Für Spieler, denen eine Spielsucht diagnostiziert wurde und die sich in ärztlicher Behandlung befinden, wird automatisch eine Fremdsperre vorgenommen. Die überregionale Sperrdatei soll von einer deutschlandweit befugten Aufsichtsbehörde geführt und zentral gesteuert werden. Spieleanbieter sind mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag dazu verpflichtet, alle bei ihnen hinterlegten Spielerdaten für die Aufsichtsbehörde zugänglich zu halten, um einen umfangreichen Spielerschutz zu gewährleisten.
Auch wenn der neue Glücksspielstaatsvertrag erst in über einem Jahr in Kraft tritt, werfen die zu erwartenden Änderungen bereits ihre Schatten voraus. Die bevorstehende Legalisierung der Online-Casinos verleiht der Branche bereits jetzt einen Aufschwung, der wirtschaftlich deutlich spürbar ist. Spieleentwickler und Online-Anbieter versuchen bereits jetzt, sich sicher am Markt zu positionieren und ihr volles Potenzial auszuschöpfen, um mit der Änderung der Gesetzeslage auch die Vielzahl zu erwartender Neuspieler ins Boot zu holen. Die Konkurrenz am Markt wächst und auch in den Ideenschmieden der Spielentwickler laufen die Prozesse auf Hochtouren. Damit dürfte der neue Glücksspielstaatsvertrag sich auch auf die globale Entwicklung neuer Technologien durchaus positiv auswirken.
Mary Kwong: Die Pekingenten-Kochbox für Zuhause
Die Corona-Lockdowns brachten die Eigentümer des berühmten Hamburger Restaurants Dim Sum Haus auf eine lukrative Idee: Eine Kochbox zum Bestellen.

Seit zehn Jahren führen Mary-Ann (36) und Dennis (45) Kwong bereits in dritter Generation das Restaurant Dim Sum Haus. Und konnten in ihrer Geschichte auf Starköche wie Tim Mälzer und Tim Raue zurückblicken. Während der Corona-Pandemie musste das Ehepaar jedoch teilweise schließen. Doch getreu dem chinesischen Sprichwort "aus einer schlechten Situation eine gute Situation machen" haben sie eine Idee entwickelt: Mary Kwong.
Mary Kwong: Peking-Ente für daheim
"Wenn die Gäste nicht zu uns kommen, dann kommen wir einfach zu den Gästen. Und zwar mit dem beliebtesten Gericht aus unserem Restaurant: der Pekingente", erklärt Mary-Ann. Die Kochbox beinhaltet eine traditionell chinesische Pekingente in Restaurantqualität samt Beilagen und Utensilien wie Teigfladen, Bambuskörbchen, Pekingentensauce, Gurken- sowie Lauchstreifen, Holzstäbchen, Backschale und eine Anleitung.
Zusätzlich stehen Tutorials auf der Website zur Verfügung, die das Tranchieren sowie das Dämpfen der Fladen erläutern. Ihr Sortiment umfasst noch weitere Kochboxen wie z.B. Char Siu BBQ Iberico Pork oder Dim Sum.
Wer mehr über Mary Kwong erfahren möchte, hat dazu kommenden Montag, den 03.04., in der Höhle der Löwen um 20.15 Uhr auf VOX Gelegenheit. Mit von der Partie sind dann auch Lockcard, PlugVan, cityscaper und Aquakallax.
Brainhero: Diagnose Autismus – was nun?
Am 2. April ist Welt-Autismus-Tag. Vielen Menschen ist Autismus zwar ein Begriff, doch was passiert nach der Diagnose? Das von Christof Götz gegründete MedTech Start-up Brainhero setzt hier an.

„Uns war schon sehr früh klar, dass die Entwicklung unserer Tochter anders verläuft. Diese Vermutung wurde dann von einer Schulpsychologin der Stadt Wien bestärkt. Der Weg zur eigentlichen Diagnose hat Monate gedauert und war emotional sehr belastend. Die Frage, die wir uns nach dem Diagnosegespräch gestellt haben, lautete: ‚Was jetzt?‘ Das Angebot an Therapieplätzen war erschreckend gering und geschulte Pädagogen an Kindergarten rar gesät. Als uns eine Stunde Therapie pro Woche zugesagt wurde, waren wir schon glücklich. Das Gefühl, als Eltern alleingelassen zu werden, hat uns die erste Zeit permanent begleitet“, so Christof Götz, Vater einer mittlerweile 15-jährigen Tochter mit Autismus.
Autismus-Ursachen noch längst nicht vollends erforscht
Die Ursachen für die Entstehung von Autismus sind noch längst nicht zur Gänze erforscht. Die Ausprägungen sind breit gefächert und die Verhaltensweisen bzw. Beeinträchtigungen sehr unterschiedlich. Trotz der unterschiedlichen Grade einer Autismus-Spektrum-Störung sind sich Expert*innen nach wie vor einig, dass eine Früherkennung mit fachärztlicher Diagnose und einem zeitnahen Therapieplatz und vor allem die Förderung zu Hause durch die Eltern maßgeblich für die weitere Entwicklung des Kindes sind.
Leider sieht die Realität etwas anders aus, denn Kinder warten oft zwei bis drei Jahre auf entsprechende Verhaltenstherapien, wenn endlich die Zusage kommt, dann sind selbst diese wenigen Einheiten mit sehr viel Aufwand (Anreise, Abreise, Zeit beim Therapeuten, Rausreißen aus der bekannten Struktur etc.) verbunden und oftmals nicht gut in den Alltag integrierbar.
Neurofeedback-Therapie als Hoffnungsträger
„Der Wunsch, als betroffener Elternteil selbst etwas zu tun, wird von Tag zu Tag größer, zumal wir ja wussten, dass je früher die Therapie startet, es desto besser für unsere Tochter ist. Als uns dann unsere betreuende Therapeutin das Thema Neurofeedback näherbrachte, waren wir nach eingehender Recherche von dieser Art der nicht-invasiven Therapie sehr begeistert.
Das einzige Problem: Neurofeedback in einer Praxis ist nicht auf die Bedürfnisse von Kindern ausgelegt. Es verursacht oft sehr viel Stress. Vor allem spielen auch die Eltern hier eine zentrale Rolle und müssen immer involviert werden“, erzählt Christof Götz, der Gründer von Brainhero, der ersten Neurofeedback-Therapie für zu Hause.
Mit der Entwicklung der ersten mobilen CE zertifizierten Neurofeedback-Therapie nach MDR (Medizinprodukteverordnung) für Kinder mit Autismus ab sechs Jahren haben nun auch betroffene Eltern die Möglichkeit zu helfen. Insbesondere mit dem Schuleintritt stellt sich der gesamte Tagesplan um, es gilt, neue Herausforderungen zu bewältigen. Hier kann Brainhero mit seiner Therapie vor dem Erhalt des lang ersehnten Platzes in einer entsprechenden Einrichtung durchgeführt werden, aber auch den Therapeuten bei seiner Arbeit unterstützend begleiten.
Was ist Brainhero?
Brainhero wurde vor zwei Jahren auf Basis bestehender Studien, der Unterstützung wissenschaftlicher Berater und in Zusammenarbeit mit Förderstellen von Christof Götz entwickelt. Dank einer Hard- und Software, bestehend aus der Trainings-App und einem mobilen EEG, das mittels Bluetooth mit einem Tablet verbunden werden kann, können Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis18 Jahren nun auch zu Hause eine Neurofeedback-Therapie erhalten. Gesteuert wird das Training von den Anwendern mit ihrer Gehirnaktivität, ganz ohne Mouse oder andere Tools.
„Meine Tochter hat nach drei Monaten Durchschlafen sich emotional besser regulieren können und ihre soziale Interaktion mit anderen Kindern deutlich gesteigert. Außerdem hat die Schule ihre deutlich erhöhte Konzentrationsleistung wahrgenommen, ohne dass sie von der Therapie wussten", so Christof Götz über die erstaunlichen positiven Effekte bei seiner Tochter.
Wie funktioniert die Therapie?
Bei Brainhero handelt es sich um eine 20-stündige Neurofeedback-Therapie für zu Hause, bei welcher das Kind bzw. der Jugendliche und seine Familie von Beginn bis zur Beendigung des Programms betreut werden. Den Auftakt bildet ein ausführliches Beratungsgespräch, gefolgt von der Bestellung und dem Vertraut machen mit dem EEG und der APP. Um die Kosten für das Training und die Gerätschaft möglichst niedrig zu halten, wird das portable EEG für die Therapiedauer von ca. sechs Monaten gemietet und anschließend wieder an das Team von Brainhero retourniert. Nicht zuletzt können hier Eltern gemeinsame Zeit mit ihren Kindern verbringen, einen aktiven Part übernehmen und so zu den positiven Effekten der Therapie beitragen.
STUR Cookware: Alles aus einem Guss
Bei den STUR-Gründern Filip Mierzwa und Simon Köstler dreht sich seit vier Jahren alles um die perfekte Pfanne. Damit erfährt zugleich ein etwas in Vergessenheit geratenes Material eine Renaissance: das Gusseisen.

Zu jeder Küche gehört mindestens eine Bratpfanne. Für unzählige Gerichte wie Spiegelei, Bratkartoffeln oder Pfannkuchen ist sie unersetzbar. Die meisten Haushalte verfügen gleich über mehrere Varianten – groß und klein, (un-)beschichtet, aus unterschiedlichen Materialien. Die Einsatzbereiche und die Produktvielfalt sind groß, und das richtige Modell zu finden, kann durchaus eine Herausforderung sein. Wärmeleitfähigkeit, Kratzfestigkeit, Formbeständigkeit und Design sind nur einige Kriterien, die bei der Wahl der richtigen Pfanne eine Rolle spielen können. Mitunter geht es auch nicht nur um harte Fakten, sondern um Glaubensfragen. Doch fast jede(r) Hobbykoch bzw. -köchin hat schon die Erfahrung gemacht, dass insbesondere beschichtete Pfannen nur eine begrenzte Lebensdauer, mitunter gar den Status von Wegwerfprodukten haben. Eine eher ursprüngliche Pfannenvariante, die aktuell im Zuge des Trends zur Nachhaltigkeit und zu langlebigen Produkten eine Renaissance erlebt, ist jene aus Gusseisen. Ein Start-up, dass diese Entwicklung seit vier Jahren maßgeblich mitgestaltet, ist STUR Cookware aus Berlin.
Renaissance eines Materials
„Durch seine sehr guten Antihaft-Eigenschaften, exzellente Bratergebnisse und die typischen Röstaromen ist Gusseisen eine echte Alternative zu beschichteten Pfannen“, so Co-Founder Filip Mierzwa, „und auch bei täglichem Gebrauch können diese Pfannen jahrzehntelang halten.“ Für Hobbyköch*innen, die umsteigen wollen, bietet Gusseisen allerdings kleine Hürden. Anders als bei Teflon-Pfannen entsteht die Antihaft-Wirkung durch eine Patina, die durch das sogenannte Einbrennen einmalig hergestellt werden muss. „Vor diesem eigentlich simplen Verfahren haben manche noch zu großen Respekt“, so Filip. Der zweite Punkt ist das Gewicht. Im Vergleich zur Alu-Pfanne aus dem Discounter kann ein gusseisernes Modell mehrere Kilo wiegen.
Inspiration in der WG
Die Begeisterung für Pfannen entdeckten Filip und sein Mitgründer Simon Köstler im Jahr 2012 beim Studium des E-Commerce in Würzburg. In der gemeinsamen WG wurde gemeinsam gekocht, und so entstand die Wertschätzung für hochwertiges Kochgeschirr. „Die ersten Pfannen in der WG und die Kochergebnisse waren schrecklich“, erinnert sich Filip. Sie begannen zu recherchieren, womit die Profis arbeiteten, und landeten immer wieder bei den gusseisernen Pfannen, die bei den Alltags- und Hobbyköch*innen weitgehend in Vergessenheit geraten waren. Filip und Simon begannen, Produkte zu testen und zu vergleichen, und sie entwickelten im Laufe der Zeit nicht nur ihre Kochkünste weiter, sondern auch ihre Expertise bei Küchenprodukten.
Start als Pfannenhelden
Neben der Uni arbeiteten sie als Online-Marketer und optimierten Webshops. Im Jahr 2016 verbanden sie ihr Hobby und ihr Online-Know-how und starteten Pfannenhelden, einen Blog, der auf unterhaltsame Art Wissen über Pfannen, Testberichte und Tipps vereint. So entwickelte sich langsam eine Community, die Besucher*innenzahlen wuchsen, es folgten Fernsehberichte, unter anderem auf WDR und Pro7. „Im Laufe der Zeit stellten wir immer wieder fest, dass es die aus unserer Sicht perfekte Pfanne noch nicht gab“, so Filip. So reifte die Idee, eine eigene Pfanne herzustellen – langlebig, einfach in der Handhabung und im zeitgemäßen Design. Über Pfannenhelden führten Filip und Simon im Jahr 2018 eine Umfrage durch, ob die Nutzer*innen Interesse an eine einsteigerfreundlichen Gusseisenpfanne hätten – und erhielten starken Zuspruch aus der Community. Während Filip das Projekt weiter vorantrieb, folge Simon zunächst seiner Leidenschaft fürs Kochen und ging nach Paris, um dort als Koch zu arbeiten.
100 Prozent Made in Germany
Produziert werden sollte die Pfanne in Deutschland. „Zunächst wollten wir sie rein handwerklich herstellen lassen, von einem echten Schmied“, so Filip. Doch schnell stellten die beiden fest, dass es deutschlandweit nur noch eine Handvoll von Schmieden gibt, typischerweise traditionsbewusste Ein-Mann-Unternehmen, die Innovationen gegenüber wenig aufgeschlossen sind. Darum zogen sie den Kreis möglicher Partner*innen weiter. „Wir haben zig Hersteller abgeklappert, und sind schließlich bei einem mittelständischen Unternehmen fündig geworden.“ Der Lieferant für die Automobilindustrie hat jahrzehntelange Erfahrung in der Fertigung von Gussteilen und war begeistert von der Idee, erstmals Produkte für das Consumer-Segment herzustellen.
Umzug in die Kitchentown
Nun ging es darum, die Pfanne zu entwickeln und in die Serienfertigung zu bringen. Bestärkt durch Beispiele aus den USA, wo leichte Gusseisenpfannen über den Onlinehandel erfolgreich in den Markt gebracht wurden, und mit der Unterstützung seiner Freundin zog Filip nach Berlin, um das Unternehmen zu gründen. „Während des Studiums hatte ich ein halbes Jahr in Berlin gearbeitet, und das dortige Umfeld für Start-ups schätzen gelernt“, so Filip. Anfang 2019 gründete er das Unternehmen im Umfeld von Kitchentown. Der Berliner Coworking Space bietet Food Start-ups optimale Rahmenbedingungen. „Neben all den Gründer*innenteams, die sich gegenseitig motivieren, haben wir hier darüber hinaus ein super Netzwerk, z.B. wenn es um rechtliche Fragen oder Support bei der Produktentwicklung geht“, so Filip. Etwa zur gleichen Zeit kehrte Simon als ausgebildeter Koch aus Paris zurück und stieg wieder voll mit ein.

Planung und Berechnung zahlen sich aus
Zunächst firmierte das neue Unternehmen noch unter dem Namen Pfannenhelden, doch bald zeigte sich, dass ein neuer Name sinnvoll wäre. Dass es STUR wurde, hat mehrere Gründe: „Einerseits spiegelt der Name eine gewisse Kompromisslosigkeit wider, wenn es um die Qualität und die Umsetzung unserer Pläne geht, andererseits trifft er auch den Charakter der Pfanne, nämlich robust und langlebig“, so Filip. Und auch im Englischen weckt der Name durch die Nähe zum Wort „stir“ (umrühren) passende Assoziationen. Bis dahin war das komplette Projekt eigenfinanziert – zunächst aus dem Ersparten der Gründer, später durch Umsätze aus Pfannenhelden. Mit der Gründung konnte STUR den Design Transfer Bonus der Stadt Berlin erhalten. Mit dieser Förderung kann das Land Berlin Leistungen in den Bereichen Design und Produktentwicklung zu bis zu 70 Prozent übernehmen. „Die Vorbereitungen für den Förderantrag, so z.B. die Planungen, die Berechnungen von Marktgrößen, die Aufstellung möglicher Hürden und die erwarteten Margen, waren zwar anstrengend, doch sie haben uns wirklich weitergebracht und waren im Rückblick genauso wertvoll wie die Förderung selbst“, so Filip.
Fabiola Munguia: Ethical Hacking
Über 100.000 Cyberkriminalitätsdelikte wurden 2020 allein in Deutschland registriert – Tendenz steigend. Fabiola Munguia und Grigory Emelianov wollen mit Secfix den All-in-One-Shop für Cybersecurity bauen und damit Unternehmen bestmöglich IT-sicher machen.

Betreff: „Glückwunsch! Sie haben eine Million Euro in unserer Lottoziehung gewonnen! Jetzt Link klicken und Gewinn erhalten.“ Die Freude über den vermeintlichen Lottogewinn währt meist nur kurz: Denn diese und ähnliche Fake-Nachrichten („Link klicken und Paketsendung verfolgen“), per E-Mail oder SMS verschickt, gehören inzwischen zum Alltag der Cyberpirat*innen und deren Kreativität kennt kaum Grenzen.
Häufig genügt dann schon der Klick auf einen in der Nachricht integrierten Link, mit dem der Download eines Schadprogramms (Maleware) oder Virus beginnt, das sich – ebenfalls oft unbemerkt – zum Daten-Blutsauger entwickeln kann. Passwörter, Social-Media-Profile, E-Mail-Accounts und Bankzugangsdaten sind dann plötzlich weg oder nicht mehr erreichbar. Sofern man seine Dateien, Fotos und Videos in einer ungenügend geschützten Cloud gespeichert hat, könnten auch diese fortan unerreichbar bleiben, der Computer an sich nicht mehr reagieren und Freund*innen bzw. Arbeitskolleg*innen seltsame Links vom eigenen Messenger-Konto geschickt bekommen, die man selbst gar nicht versendet hat.
Bei solchen Cyberattacken ist jedoch nicht nur das eigene private Netzwerk in akuter Gefahr, sondern auch Firmenwebsites oder sensible Daten von Kund*innen, sofern die attackierte Person entsprechende Zugänge hat. Meist geschieht diese Art von Piraterie im Verborgenen und ermöglicht es den Betrüger*innen, sich monatelang Zugang und Zugriff zu verschaffen, quasi als U-Boot im eigenen digitalen Leben oder digitale(r) Spion*in im Unternehmen.
Das kriminelle Ziel: Daten, Daten, Daten
„Mitarbeiter*innen können große Schwachstellen im Unternehmen sein“, weiß auch Fabiola Munguia, die das Cybersecurity-Unternehmen Secfix im April 2021 gegründet hat. Dabei benötigt es in diesem Fall nur das richtige Onboarding, damit der Mitarbeitende von Anfang an lernt, wie wichtig es ist, ein sicheres Passwort zu wählen oder das neueste Update zu installieren. Grundsätzlich sind Sicherheitslücken leicht vermeidbar, sofern man denn weiß, wo sie zu finden sind.
Allerdings ist auch klar: Mit der zunehmenden Digitalisierung haben sich auch die Kriminellen weiterentwickelt; Unternehmen werden immer öfter Zielscheibe von Cyberangriffen. Eine aktuelle Studie des Bundeskriminalamts verzeichnet einen markanten Anstieg der Cyberkriminalität: 2020 wurden allein in Deutschland über 100.000 solcher Delikte registriert. Gründe sind die bereits erwähnte fortschreitende Digitalisierung aller Lebensbereiche, die durch die Corona-Pandemie zusätzlich vorangetrieben wurde, die zunehmende Professionalisierung der Cyberkriminellen und sog. Cybercrime-asa-Services, die als kriminelle Offerten schon bei 1000 US-Dollar im Darknet starten. Das vorrangige Ziel aller Aktivitäten: Daten, Daten, Daten.
Das Mindset in die Wiege gelegt
Fabiola ist für ihr Wirtschaftsstudium nach Deutschland, genauer gesagt nach Hannover gekommen. Ihre Familie ist in El Salvador zu Hause, das Gründer*innen-Mindset bekam sie dort früh vorgelebt: „Ich komme aus einer Familie von Gründern“, erzählt die junge Unternehmerin, deren Mutter Restaurants in ganz Lateinamerika betreibt und deren Vater im internationalen Warenhandel tätig ist. „Zunächst wollte ich aber in die Corporate-Welt, um herauszufinden, wie die Prozesse in großen Konzernen funktionieren, welche Probleme es im Konzern gibt und welche Lösungen. Aber ich wollte auf jeden Fall mein eigenes Ding probieren“, so Fabiola, die, wie ihr Mitgründer Grigory Emelianov, zunächst in der Automobilindustrie gearbeitet hat. Grigory und Fabiola lernten sich im Studium kennen. Beiden war klar: Sie wollen zusammen ein Unternehmen gründen. Erste Ideen entwickelten die beiden vor rund zwei Jahren im Rahmen eines Workshops während einer Start-up-Messe. Konkret wurde es im März 2020 während eines Acceleratorprogramms. Ihnen wurde bewusst, dass sie eine Lösung im Cyberbereich entwickeln wollten und begannen, mit ersten Pilotkund*innen zu reden. Zunächst unter dem Namen requestee gestartet, später umbenannt in Secfix, wurde zur weiteren Entwicklung auch eine sechsstellige Summe von Business Angels eingesammelt.
Die Investor*innen – Seriengründer*innen und erfahrene Unternehmer*innen – unterstützen das Secfix-Team seitdem mit Kapital und profundem Know-how. Seit diesem Sommer zählt das Start-up insgesamt elf Mitarbeitende, sieben davon kamen erst kürzlich hinzu – durchaus eine Herausforderung für ein noch sehr junges Unternehmen. In nur neun Monaten wurde die Cybersecurity-Plattform entwickelt – schnell war klar, dass Grigory und Fabiola mit ihrer Idee aufs richtige Pferd gesetzt haben: Die Nachfrage ist groß.

Wenig Plan rund ums Thema IT-Security
Für jemanden, der von IT wenig Ahnung hat, mag es schwer sein, das eigene Unternehmen IT-sicher zu gestalten, geschweige denn, einen Ethical Hacker zu engagieren, der vertrauenswürdig ist. So nennt man Programmierer, die ihre Fähigkeiten nutzen, um IT-Sicherheitslücken aufzudecken; das Gegenstück zum Hacker, der jemanden oder etwas Schaden zufügen möchte. Fabiola selbst ist keine Hackerin. „Da gibt es andere, die besser sind. Aber ich habe auch schon einige Schwachstellen selbst aufgedeckt. Oft braucht man gar kein fundiertes Coding-Wissen, um diese schnell zu erkennen.“
Bei ersten Interviews mit potenziellen Kund*innen fanden Fabiola und Grigory heraus, dass die Vorstellung, von einem Cyberangriff heimgesucht zu werden, bei den meisten kleinen und mittelgroßen Unternehmen lediglich zu einem Stirnrunzeln führt und IT-Sicherheitsstrategien oft gar nicht vorhanden sind. So verwundert es auch nicht, dass IT-Sicherheit häufig schon an sehr einfachen Sicherheitsvorkehrungen, wie etwa einer fehlenden Zwei-Faktor-Authentifizierung, scheitert. Letztere besteht aus dem Passwort und einem weiteren Sicherheitsschritt, wie bspw. der Bestätigung der Identität via Smartphone: einfach, aber sicher.
Zertifizierung als Gütesiegel
Secfix will Unternehmen ISO/IEC 27001 zertifizieren – und zwar innerhalb weniger Wochen statt der heute meist noch üblichen vielen Monate. Die internationale Norm ist eine Art internationaler Standard für Unternehmen, die sicherheitsrelevante Prozesse definiert haben. „Es ist ein Siegel, das man bekommt, um zu zeigen, dass man alle IT-Prozesse und die gesamte Organisation dokumentiert hat und alle Richtlinien befolgt“, erläutert Fabiola. Die Einführung des Informationssicherheitsmanagementsystems gemäß der Norm liegt in der Verantwortung der Geschäftsleitung von Unternehmen. „Der Geschäftsführer haftet persönlich, wenn etwas schiefgeht und er sich nicht gekümmert hat“, stellt Fabiola klar. Aber auch jene Unternehmen, die keine Zertifizierung brauchen, wie E-Commerce-Shops, sollten vorausschauend denken und Sicherheitsstandards einführen.
Die ISO-Zertifizierung dauert im Durchschnitt ein Jahr und verursacht Kosten im sechs- oder siebenstelligen Bereich, so die Gründerin. Bei Secfix soll der Prozess automatisiert und dadurch auch verkürzt werden. „Wir wollen der All-in-One-Shop für Cybersecurity sein“, so Fabiolas und Grigorys erklärtes Ziel. Dafür entwickeln sie eine Software, die demnächst gelauncht werden soll: Ein Kundenmonitoring-Programm, das es Unternehmen ermöglicht, sicherheitsrelevante Aspekte live per Computer zu überwachen und vor Sicherheitslücken rechtzeitig warnen soll. Auch eine Art von Agent, der beim Onboarding hilft und Mitarbeitende auf den neuesten Sicherheitsstand bringen soll, ist in Planung.
Wenn man erst mal gehackt wurde, ist es zu spät
Fabiola und Grigory hatten im passenden Moment den richtigen Riecher. Denn die Corona-Pandemie hat zu ganz neuen IT-Schwachstellen in Firmen geführt und damit zu einem wachsenden Bewusstsein für Sicherheitsaspekte. „Plötzlich war alles Remote, Prozesse mussten schnellstmöglich digitalisiert werden – und zeitgleich kam es zu immer mehr Hackerattacken“, so Fabiola. „Es ist so, dass zwar viele eine App bauen wollen, aber für die Sicherheit kein Budget bereitstellen möchten, weil sie eben noch nie gehackt wurden.“ Ein Trugschluss: Technologien entwickeln sich rasant weiter, selbst für Profis ist es herausfordernd, immer den neuesten Entwicklungen im Cybersecurity-Bereich zu folgen.
„Gerade wenn man ein Online-Business hat, sollte man hier nicht einsparen“, so Fabiola. Denn ein Cyberangriff kann beispielsweise einen mittelgroßen E-Commerce-Shop mehrere hunderttausend Euro kosten, abgesehen davon, dass das Vertrauen der Kund*innen danach neu aufgebaut werden muss. Im Cybersecurity-Bereich ginge es eben darum, mit kleinen Schritten konstant auf dem aktuellen Stand zu sein, und „das funktioniert auch ohne ein ,fancy Service‘“, so Fabiola.
Pentester und Ethical Hackers gesucht
Aber wie findet man Schwachstellen im Unternehmen? Zum Beispiel, indem man eine(n) Hacker*in bezahlt, das eigene Unternehmen, die Website oder die App zu hacken – einen sogenannten Pentester, den man ebenfalls über Secfix buchen kann und der zugleich auch ein Teil der ISO-Zertifizierung ist. „Neben dem eigentlichen Hacken geht es vor allem darum, dem Unternehmen zu zeigen, wo es Schwachstellen gibt und wie man diese beheben kann. Dies kann durchaus auch aus einer bestimmten Userrolle heraus passieren, dann etwa, wenn die gelaunchte App auf Sicherheitsmängel überprüft werden soll“, erläutert Fabiola.
Im Partner*innennetzwerk von Secfix sind Ethical Hackers gelistet, die bei Unternehmen wie Google, Mozilla oder Apple gearbeitet haben. Sie durchlaufen einen Zertifizierungsprozess, der neben Empfehlungen durch das Netzwerk auch Arbeitsproben beinhaltet. „Außerdem müssen sie uns Kundenbewertungen von Bestandskunden zeigen, die wir dann verifizieren“, so Fabiola. In den USA gibt es rund 7000 solcher Pentester, in Deutschland einige wenige. Der Markt wächst. „Die Nachfrage ist riesig, aber es gibt nicht genug Angebot“, weiß Fabiola.
Der typische Ethical Hacker hat tatsächlich einen Lebensweg wie aus einem Hollywoodfilm, wenngleich weniger glamourös. „Das können beispielsweise Teenager sein, die große Unternehmen hacken und dann sagen: ,Hey, ich habe euch gehackt!‘ Und Unternehmen wie Google oder Apple sind dann nicht wirklich unglücklich, so jemanden an Bord zu holen. Es ist eine Industrie, in der man sich durchaus seinen Arbeitgeber selbst suchen muss“, so Fabiola.
In Deutschland, Österreich und der Schweiz werden bereits acht Milliarden Euro jährlich in Cybersecurity investiert, 56 Milliarden Euro in ganz Europa. „Das ist ein riesiger Markt, der noch einmal wachsen wird“, ist Fabiola überzeugt. Kund*innen von Secfix sind vor allem Start-ups und KMUs. „Hier fehlt es meist an Netzwerk und Ressourcen – es scheitert an den Kosten. Wir versuchen, diese Lücke über Automatisierung zu schließen. Es gibt noch keine vergleichbare Monitoring-Lösung zu unserer, die den Prozess bis zu 90 Prozent automatisiert“, erläutert Fabiola. Daher wolle man sich auch nicht ausschließlich auf Deutschland konzentrieren. Neben der DACH-Region sei der Sprung nach Europa und in die USA mehr als naheliegend. Denn Cyberpirat*innen gibt es schließlich überall.
MARA: KI-Assistent unterstützt Hotels
Der KI-Assistent MARA unterstützt u.a. Mitarbeitende in Hotels dabei, komplexe Kommunikationsaufgaben zu vereinfachen und zu verbessern.

Dafür entwickelt das Mannheimer Start-up MARA Solutions GmbH um die Geschäftsführer Dr. Ingo Lange, Dr. Maximilian Lüders und Dr. Tobias Roelen-Blasberg seit 2020 auf künstlicher Intelligenz (KI) basierende Lösungen. Das neueste Tool trägt den Namen des Unternehmens selbst, „MARA – KI-Assistent zur Beantwortung von Rezensionen“, und wurde speziell dafür entworfen, Hotels bei der Beantwortung von Rezensionen zu unterstützen. MARA wertet Kundenbewertungen aus, erkennt dank KI deren Kernaussagen und liefert dazu verschiedene Varianten von Antworten. Die Antwortvorschläge können von Hotelmitarbeitenden individuell angepasst werden. Gefällt ein Antwortvorschlag nicht, liefert das KI-Tool per Klick neue Varianten, die Mitarbeitende nach Belieben weiter anpassen können.
So verbessert sich nachhaltig die Qualität der Kommunikation. Antwort für Antwort wird im Zusammenspiel mit dem KI-Assistenten die Wertschätzung Kund*innen gegenüber sprachlich besser zum Ausdruck gebracht. Außerdem verkürzt sich der Arbeitsaufwand für die Kommunikationsprozesse in Hotels im Durchschnitt um zwei Drittel der üblichen Zeit pro Antwort. Eine schnelle und vollumfängliche Beantwortung aller Kundenrezensionen sorgt außerdem für ein besseres Ranking auf Bewertungsplattformen wie Google, Booking oder Tripadvisor.
„Wir helfen Menschen dabei, ihre Kommunikation mit Kunden auf eine gleichbleibend hohe Qualitätsstufe zu heben und dort zu halten“, sagt Dr. Maximilian Lüders, Geschäftsführer von MARA. „MARA ersetzt den Menschen nicht, genauso wenig wie ein Assistent oder eine Assistentin der Geschäftsführung diesen ersetzt. Mit MARA an ihrer Seite können sich Mitarbeitende in Hotels darauf konzentrieren, was bei guten Antworten wirklich wichtig ist: die persönliche Wertschätzung und die individuellen Akzente in der Ansprache.“
Das Konzept kommt an: MARA hat vor kurzem den erstmals ausgelobten Hospitality Summit Startup Award gewonnen. Verliehen wurde dieser auf dem Hospitality Summit. MARA setzte sich im Pitch gegen 16 Mitbewerber*innen als „bestes Startup“ durch. „Wir sind absolut begeistert, diesen Titel und die mit ihm verbundene Wertschätzung gewonnen zu haben“, so Geschäftsführer Dr. Maximilian Lüders. „Zudem war es eine tolle Erfahrung, so viele Hoteliers, Kunden und überzeugte Nutzer in persona getroffen zu haben.“
Cannabis Legalisierung: Was erwartet Deutschland und die Wirtschaft?
Deutschland steht vor einer wichtigen Entscheidung: Soll Cannabis legalisiert werden?

Dieses polarisierende Thema wurde in Regierungs-, Experten- und öffentlichen Kreisen gleichermaßen diskutiert. Dabei gab es auf beiden Seiten leidenschaftliche Meinungen.
Die Befürworter haben die potenziellen wirtschaftlichen Vorteile hervorgehoben, die sich aus der Legalisierung ergeben könnten. Währenddessen argumentieren die Gegner, dass es zu viele Risiken und unbeabsichtigte Folgen geben würde.
Da beide Seiten der Debatte darauf erpicht sind, sich Gehör zu verschaffen, bleibt die Zukunft der Cannabislegalisierung in Deutschland ungewiss. Aber eines ist sicher: Diese Diskussion wird ein ständiger Dialog zwischen Bürgern, Experten und politischen Entscheidungsträgern sein, bis eine Lösung gefunden ist.
In diesem Artikel untersuchen wir die aktuelle Rechtslage, erkunden das wirtschaftliche Potenzial von Cannabis und liefern interessante Informationen.
Legalisierung: Großes wirtschaftliches Potenzial
Wirtschaftsexperten sehen ein großes Wachstumspotenzial in einer zukünftigen legalen Cannabis-Industrie. Abhängig von den Rahmenbedingungen der Gesetzesreform erwarten Ökonomen die Gründung eines völlig neuen Sektors der Wirtschaft. Das könnte eine Schaffung von bis zu 20.000 Arbeitsplätzen bedeuten.
Durch die Legalisierung würde das illegale Handeln minimiert und viele Verbraucher würden sich für das legale Produkt entscheiden. Das käme auch dem Staat zugute. Bisherige Erfahrungen im Ausland belegen, dass Verbraucher bereit sind, höhere Preise für Cannabis oder Cannabis Seeds anzunehmen, sofern diese lizenziert sind und hochwertige Qualität garantiert werden kann.
Die Legalisierung von Cannabis wäre eine immense Erleichterung für die Polizeikräfte im ganzen Land. Bei über 200.000 cannabisbezogenen Delikten im Jahr 2020 - von Bagatelldelikten bis hin zu Ordnungswidrigkeiten - würde diese vorgeschlagene Reform die Arbeitsbelastung der Polizeibeamten drastisch reduzieren. So müssten sie nicht länger Anklagen für etwas verfolgen müssten, das jetzt als legal gilt.
Durch die Abschaffung dieser Strafverfolgung können sich die Polizeikräfte auf schwerwiegendere Verbrechen und Probleme konzentrieren, die ohnehin angegangen werden müssen. Letztendlich würde dies zu mehr Sicherheit für alle führen und dazu, dass weniger Ressourcen für Fälle verschwendet werden, die nichts mehr wert sind.
Das Thema Cannabis polarisiert in der Bevölkerung
Repräsentativen Umfragen zufolge ist etwa die Hälfte der Deutschen für die Legalisierung von Cannabis, wobei noch mehr Bürger den straffreien Besitz von bis zu 30 Gramm für den persönlichen Gebrauch unterstützen.
Während diese beiden Punkte die Wählerschaft zu vereinen scheinen, stellt sich besonders die Altersgruppe der 55- bis 65-Jährigen gegen die Legalisierung. Diejenigen, die dagegen sind, äußern die Sorge, dass Sucht- und andere drogenbedingte Probleme zunehmen könnten, wenn Cannabis legalisiert würde.
Sie befürchten auch, dass die Auswirkungen von Cannabis auf den Straßenverkehr nicht ausreichend berücksichtigt werden. Angesichts des ausgeprägten Generationskonflikts bleibt dieser Punkt innerhalb der deutschen Bevölkerung umstritten.
So sieht die aktuelle Rechtslage für Cannabis aus
Die Pläne der Ampel-Regierung zur Legalisierung von Cannabis stehen vor einer Reihe rechtlicher Fragen, die noch geklärt werden müssen. In Deutschland und in der gesamten Europäischen Union gibt es Vorschriften, die den Anbau, den Handel und den Konsum der Droge verhindern.
Diese Gesetze, die sowohl in den UN-Konventionen als auch in den EU-Gesetzen verankert sind, können den Prozess erheblich erschweren, wenn weitere Maßnahmen ergriffen werden sollen.
Um ihre Agenda voranzubringen und die verfügbaren Ressourcen zu nutzen, müssten die EU-Staaten einen Weg finden, diese bestehenden Gesetze mit ihren eigenen in Einklang zu bringen. Bis dahin bleibt der Status von Cannabis in ganz Europa unklar.
Fazit
Die Legalisierung von Cannabis in Deutschland birgt sicherlich ein großes finanzielles Potenzial. Auch wenn es ein kontroverses Thema ist, das die Bevölkerung spaltet, besteht kein Zweifel daran, dass es einen positiven wirtschaftlichen Nutzen haben kann, wenn es richtig reguliert und besteuert wird. Letztendlich muss der rechtliche Rahmen für Cannabis festgelegt und von allen Parteien verstanden werden.
Talentierte Unternehmer und Investoren bieten Lösungen an, doch ein grundlegendes Verständnis der rechtlichen Rahmenbedingungen wird allen Beteiligten mehr Sicherheit geben. Mit diesem Wissen können mehr Unternehmen in den Markt eintreten und dazu beitragen, die Einnahmen der Steuerzahler zu steigern.
Auch wenn sie in einigen Fällen bei bestimmten Bevölkerungsgruppen nicht beliebt sein mag - es gibt dennoch viele Auswirkungen, die die Einführung der Legalisierung mit sich bringen könnte.
MyBio: Neuer Bio-Lieferdienst mit Vollsortiment gestartet
Bio pur, online bestellt – schnell und nachhaltig geliefert: MyBio, ein reiner Bio-Lieferdienst, will genau das ab sofort in München bieten.

Mitten in der Pandemie-Zeit lernten sich Sven Weber und Martin Schneider im Kindergarten kennen. Ihr Nachwuchs gewöhnte sich dort gerade ein – da war Zeit zum Reden und Diskutieren. Sven, der dank seiner Frau vom Standard-Supermarkt-Käufer zum überzeugten Bio-Fan wurde, hatte die Idee: Ein Biolieferdienst für alle, Stadt und Land. Mit echtem Bio statt Discounter-Gurke. Weidetiere auf saftigen Wiesen statt Massentierhaltung. Nachhaltiger Biogroßhandel statt welke Convenience.
Seine Überzeugung begeisterte auch Martin. Er investierte und brachte sein Business-Know-how als Geschäftsführer ein. Gemeinsam treiben sie seitdem ihre Idee von einem Konzept voran, das besser sein will als herkömmliche Lebensmittellieferdienste:
- Regionale Produkte
- Kaufen direkt bei den Erzeuger*innen
- 100 % pures Bio mit Tradition und Siegel
- So günstig wie im Biomarkt
- Binnen drei Stunden mit dem E-Mobil geliefert – auch außerhalb der Münchner Stadttore
Martin und Sven knüpften Kontakte zum Biobauerndienst, zu Bioland, Demeter und dem Biogroßhandel und legen los …
Nach dreimonatiger Testphase starten die beiden nun mit MyBio, ihrem Bio-Lieferdienst mit Produkten in Demeter-, Bioland- oder Naturland-Qualität, im Großraum München durch. Damit erhalten die Menschen im Stadtgebiet und dem Umland der bayerischen Metropole bequemen Zugang zu über 5.000 Bio-Produkten per Online-Bestellung.
Geliefert wird per E-Mobil binnen drei Stunden. Dank der Zusammenarbeit mit regionalen Erzeugerbetrieben bringt MyBio den Hofladen quasi direkt nach Hause. Über eine Kooperation mit dem Biobauerndienst bietet der neue Lieferdienst zudem Fleisch von Biobauernhöfen aus der Region.
Die Vision der Gründer: Bio für alle
Die Gründer wissen aus eigener Erfahrung, dass viele Menschen oft nicht genug Zeit haben, um gesunde Produkte in Bio-Qualität einzukaufen. Der Weg zum Hofladen oder Bio-Markt ist oft zu weit. Wochenmärkte, die häufig am Vormittag stattfinden, bieten für Berufstägige ebenfalls keine Alternative. Deshalb sind sich die Gründer sicher, dass die Zeit reif ist für einen besseren, nachhaltigen Lieferdienst. „Bio für alle ist unsere Vision und der entscheidende Grund, warum Menschen bei uns bestellen“, sagt Martin, Gründer und Geschäftsführer. „Der enge Kontakt zu den Erzeuger*innen ist uns sehr wichtig – wir eröffnen ihnen neue Verkaufsmöglichkeiten und den Menschen einfachen Zugang zu hochwertigen Bio-Produkten.“
Nachhaltig, regional, fair
Genauso wichtig wie die Produktqualität ist den Gründern auch ein nachhaltiges Wirtschaften im eigenen Unternehmen. Die Lieferung erfolgt über Elektrofahrzeuge. Die aktuell 23v Teammitglieder sind fest angestellt. Faire Löhne, respektvoller Umgang und Diversity sind – so die Gründer – Teil der Unternehmenswerte.
MyBio überzeugt mit einem Konzept, das nachhaltiger ist als herkömmliche Lieferdienste: Das umfangreiche Sortiment reicht von Backwaren über Naturkosmetik bis hin zu Windeln. Frische Ware bezieht MyBio von den Erzeugerverbänden Bioland, Demeter sowie vom Biobauerndienst, einem Lieferdienst für Biofleisch aus der Region München. Weitere Produkte stammen vom Biogroßhandel und von Familienunternehmen mit langer Tradition und tiefer Verwurzelung in der Bio-Branche.
Volle Transparenz
Die Erzeugerbetriebe des Biobauerndienstes bieten absolute Transparenz: Der gesamte Prozess – angefangen vom Saatgut bis zum fertigen Produkt – verläuft ohne Gentechnik. Das Fleisch kann jederzeit lückenlos rückverfolgt werden. Ein Geflügelbetrieb aus Pfarrkofen wird zudem über das bayerische Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) in der Maßnahme „B10 Ökologischer Landbau im Gesamtbetrieb“ vom Bayerischen Landwirtschaftsministerium gefördert. Damit werden landwirtschaftliche Betriebe beim Gewässer-, Boden- und Klimaschutz sowie zur Förderung der Biodiversität unterstützt.
„Früher habe ich im Standard-Supermarkt eingekauft und mir nie Gedanken gemacht, was ich da kaufe oder wo das Fleisch herkommt. Und ich habe nicht gewusst, was die Nahrungsmittel mit mir machen. Erst durch meine Kinder habe ich mich damit beschäftigt und verstanden: Aus unserer Ernährung schöpfen wir unsere Kraft. Seitdem lege ich Wert auf Bio, gesunde Ernährung und frisch zubereitete Speisen“, erklärt Martin Schneider, was ihn antreibt.
Was tun mit Marketingtrends made in USA?
Für hiesige Gründer*innen gilt: Trends clever anpassen statt einfach übernehmen.

Im Online-Marketing sind uns die USA mehrere Jahre voraus. Immer wieder kommen neue Trends und Marktingmethoden aus den Staaten nach Deutschland. Bei der Nutzung solcher Methoden sollten Start-ups aber sehr vorsichtig sein. Nicht nur die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) schränkt deutsche Unternehmen in diesem Rahmen ein, sondern auch die Mentalität der deutschen Nutzer*innen. Start-ups, die amerikanische Marketingmethoden einführen wollen, sollten einiges beachten.
Der Vorsprung der USA ist historisch zu erklären. In den letzten Jahrzehnten sind die meisten relevanten Plattformen und Apps in den Staaten programmiert worden. Facebook, Instagram und Pinterest wurden dort erfunden und zuerst eingeführt. Amerikanische Start-ups und Agenturen hatten somit mehrere Jahre Zeit, verschiedene Methoden auszuprobieren, bevor die Plattformen in Europa überhaupt relevant wurden. Mit TikTok hat sich dieser Sachverhalt leicht verändert. Doch auch hier gilt: Die USA wurde als Zielmarkt früher angesprochen als Europa.
Ein weiterer Grund sind die in der Europäischen Union geltenden Datenschutzrichtlinien. Facebook wäre vermutlich in Europa in dieser Form nie entstanden. Als Mark Zuckerberg die Plattform gestartet hat, war Datenschutz kein Thema. Im Gegenteil: Es ging einzig und allein um das Darstellen von Informationen. Die User*innen machten ihre Daten für jeden auf der Plattform sichtbar. Erst nach und nach kamen neue Möglichkeiten dazu und man konnte entscheiden, wer das Profil sehen konnte und wer nicht.
In Deutschland ist die Situation völlig anders. Natürlich ist auch hier Facebook mit den ursprünglichen „Datenschutzeinstellungen“ am Anfang erfolgreich gewesen. Damals sprach es aber vor allem die Early-Adopter an, also den Teil der Zielgruppe, der neuen Innovationen eine Chance gibt und die Risiken dabei erst einmal ausblendet.
Ein großer Teil der deutschen Nutzer*innen ist beim Thema Datenschutz viel genauer. Das merkt man sehr schnell im E-Mail-Marketing. Die E-Mail-Adresse ist hier viel mehr Wert und wird sehr zögerlich abgegeben – sei es bei der Eintragung für einen Newsletter oder bei der Anmeldung zu neuen Apps.
Datenschutz: Single Opt-in ist amerikanischer Standard
In den USA wird das Single-Opt-in-Verfahren seit Jahren genutzt, um den User*innen nach Eingabe einer E-Mail-Adresse umgehend Zugriff auf Downloads, Videos und Ähnliches anzubieten. Das passiert besonders häufig bei sogenannten Content-Upgrades. In einem Blogbeitrag wird passend zum Inhalt noch zusätzlicher Content angeboten, beispielsweise eine Checkliste als PDF. Durch die einfache Anmeldung zum Newsletter wird das PDF freigeschaltet und ist sofort verfügbar. In Deutschland ist dieser Weg so nicht möglich. Wir benötigen das Double-Opt-in-Verfahren, bei dem die User*innen ihre E-Mail-Adresse zuerst via Link in einer Bestätigungs-E-Mail verifizieren.
Dieses Verfahren war schon vor der Einführung der DSGVO etabliert, damit nur „echte“ E-Mail-Adressen in der E-Mail-Liste eingetragen werden und der Besitzende der E-Mail-Adresse die E-Mails wirklich angefordert hat. Die Qualität der E-Mail-Liste steigt dadurch, weil alle eingetragenen Adressen funktionieren. Eine Ausnahme bilden Wegwerf-E-Mail-Adressen, die nur für kurze Zeit aktiv sind.
Die US-Start-ups sind in der Praxis viel schneller unterwegs und können bestimmten Content umgehend gegen eine E-Mail-Adresse eintauschen. Deutsche Start-ups müssen immer den Umweg über die Verifizierungs-E-Mail gehen und haben damit zwangsläufig niedrigere Anmelderaten.
Das Beispiel zeigt sehr schön den Unterschied zwischen dem amerikanischem und dem europäischen bzw. deutschen Weg. Inzwischen nutzen auch viele US-Unternehmen ein Double-Opt-in-Verfahren, um eine bessere Datenqualität zu erreichen und den Datenschutzvorschriften der Zielmärkte zu entsprechen.
Marketing: Eine Frage der Mentalität
Neben den rechtlichen Gegebenheiten spielt auch immer die Mentalität des Zielmarkts eine Rolle im Marketing. In den USA geben die Verbraucher*innen einen großen Vertrauensvorschuss. Vor allem bei Marken, die schon sichtbar sind. Impulskäufe werden dadurch viel einfacher herbeigeführt. Konzepte wie FOMO (Fear of Missing Out), das die Angst auslöst, etwas zu verpassen, gibt es im US-amerikanischen Marketing schon viel länger als in Deutschland und wird dementsprechend professionell eingesetzt.
In Deutschland wird ein „Nur solange der Vorrat reicht“-Schild sehr kritisch beäugt und bei einem „Black Friday“-Event, das vor allem die Impulskäufe adressiert, ist die Skepsis der Verbraucher*innen immer noch sehr groß. Die deutschen Verbraucher*innen sind also skeptisch beim Marketing und zögerlich beim Vertrauen. Wie geht man jetzt als Start-up damit um, wenn neue Marketingtrends implementiert werden sollen?
US-Marketingtrends einführen: So geht’s
Aufgrund der unterschiedlichen Voraussetzungen der Zielmärkte können Marketingtrends aus dem Ausland nicht einfach blind kopiert werden. Stattdessen sollten Start-ups die Methoden kritisch danach prüfen, ob die Methode auch in Deutschland funktionieren kann und dann an den hiesigen Markt anpassen.
Ein Beispiel dafür sind Facebook-Gruppen. Aktuell investiert Meta viel Energie in den Ausbau von Facebook-Gruppen. Viele Start-ups nutzen diese in Kombination mit dem E-Mail-Marketing, um eine aktive Community zu bauen, sich Feedback einzuholen und neue Kund*innen zu gewinnen. Auch deutsche Start-ups sind in Gruppen aktiv. Die Akzeptanz der Zielgruppe unterscheidet sich dabei stark zwischen dem amerikanischen und dem deutschen Markt.
Start-ups, die Facebook-Gruppen für ihr Marketing nutzen wollen, sollten einige Zeit in die Recherche investieren. Die Fragen sind: Was machen die amerikanischen „Vorbilder“ und warum funktioniert das? Welche deutschen Beispiele gibt es und wie unterscheiden sich diese von den Angeboten aus den USA?
Anpassungen an den deutschen Markt
Wenn der Trend in Deutschland funktioniert, müssen nun Anpassungen vorgenommen werden. In vielen amerikanischen Facebook-Gruppen ist beispielsweise die Anmeldung zum Newsletter verpflichtend. Passt das mit dem europäischen und deutschen Datenschutzverständnis zusammen? Wie hoch ist die Akzeptanz der Zielgruppe und wie kann ich diese Akzeptanz durch passende Texte erhöhen? Oder lasse ich die Angabe der E-Mail-Adresse freiwillig zu? Wie viele Anmeldungen gehen mir dann verloren?
Oft senken Anpassungen die Attraktivität neuer Marketingmethoden. Gerade im deutschen Sprachraum können die zusätzlichen Erläuterungen und Absicherungen aus einem Marketingtrend ganz schnell einen Marketingflop machen.
Was sich vorher einfach angefühlt hat, ist nun auf einmal ziemlich komplex und unattraktiv für die Zielgruppe. Diese Situation sollten Start-ups vermeiden. Anpassungen sind gut, solange sie die Methode nicht unbrauchbar machen.
Eine wichtige Fragestellung ist hierbei: Wie viele Anpassungen sind unbedingt nötig, sodass es zum Datenschutz und zur deutschen Mentalität passt? Jede zusätzliche Anpassung sollte zum Start unbedingt vermieden werden.
Testen und adaptieren
Neue Marketingmethoden sollten unbedingt getestet werden. Nur so können Start-ups sicherstellen, dass der gewünschte Effekt erzielt wird. Nimmt die Zielgruppe die neue Facebook-Gruppe an? Sind die Kennzahlen wie erwartet? Findet beispielsweise Interaktion statt? Oder muss die Kommunikation noch angepasst werden?
Ab jetzt dürfen Start-ups in diesem Rahmen auch kreativ werden. Wenn die ersten Tests erfolgreich waren, dürfen andere Marketingkanäle angebunden werden. Eine Marketingmethode steht dabei nie alleine für sich, sondern es geht immer darum, einen integrativen Ansatz zu finden.
Und eine Sache ist extrem wichtig: Es besteht die Gefahr, dass Start-ups besonders bei Erfolgen schnell alles auf eine Karte setzen. Das sollte man vermeiden, auch wenn es verlockend sein kann. Schließlich kann so ein Marketingtrend auch schnell wieder vorbei sein.
Der Autor Alex Wiethaus ist der Gründer von E-Mail Marketing Helden und unterstützt Unternehmen und Selbständige beim Thema E-Mail-Marketing,
Grüne Start-ups und Nachhaltigkeit
Experteninterview mit Prof. Dr. Klaus Fichter: Was grüne Start-ups auszeichnet, was sie beachten müssen und wie sie mit ihren Beiträgen den Weg zu einer nachhaltigeren Gesellschaft und zukunftsorientierten Wirtschaft fördern.

Mit dem fortschreitenden Klimawandel rückt die Notwendigkeit einer klimaneutralen Wirtschafts- und Konsumweise immer mehr in den Mittelpunkt. Besonders neue und junge Unternehmen richten sich im Zuge dessen auf das nachhaltige Wirtschaften aus und beteiligen sich maßgebend an einer Green Economy.
Laut des „Green Startup Monitor 2022“ vom Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit handelt es sich bei etwa einem Drittel der Neugründungen in Deutschland um grüne Start-ups. Die neuen Unternehmen stehen für zukunftsweisende Geschäftsmodelle und innovative Beiträge für Gesellschaft und Umwelt. Dabei sehen sie sich trotz des hohen Bedarfs an einer nachhaltigen Wirtschaftsweise mit Herausforderungen konfrontiert.
Was grüne Start-ups auszeichnet, was sie beachten müssen und wie sie mit ihren Beiträgen den Weg zu einer nachhaltigeren Gesellschaft und zukunftsorientierten Wirtschaft fördern können, erklärt Prof. Dr. Klaus Fichter, Gründer und Leiter des Borderstep Instituts für Innovation und Nachhaltigkeit und Professor für Innovationsmanagement und Nachhaltigkeit an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, im Interview.

Wie lassen sich „grüne Start-ups“ definieren?
Ein grünes Start-up zeichnet sich durch ein innovatives, junges Unternehmen aus, das eine doppelte Dividende leistet. Zum einen die wirtschaftliche Dividende, also der ohnehin erwartete Beitrag, zum anderen einen ökologischen, gesellschaftlichen Ansatz. Entsprechend leisten sie etwas für die Gesellschaft, was nicht immer betriebswirtschaftlich belohnt wird. Als positiver externer Effekt gilt ihr Beitrag zum Klimaschutz, von dem die Gesellschaft profitiert, wodurch das grüne Start-up aber nicht ohne Weiteres eine Gewinnsteigerung erfährt.
Gibt es unterschiedliche Arten von grünen Start-ups?
Grüne Start-ups weisen zwei unterschiedliche Arten von Geschäftsmodellen auf. Neben analogen Geschäftsmodellen, wie zum Beispiel Ladengeschäften oder physischen Produkten, setzt sich ein großer Teil der grünen Neugründungen aus Start-ups mit digitalem Bezug zusammen. Das sind z.B. Software-as-a-Service-Angebote oder Kombinationen aus Software und Hardware-Produkten, z.B. eine energieeffiziente Wasserpumpe, die durch Künstliche Intelligenz optimiert wird.
Welchen Herausforderungen stehen grüne Start-ups gegenüber?
Eine zentrale Herausforderung für grüne Start-ups stellt die Finanzierung dar. Viele Investoren beziehungsweise Fördermittelgeber haben das Vorurteil, dass grüne Start-ups nicht gewinnorientiert sind und daher mit Blick auf Rendite weniger interessant sind. Unsere Untersuchungen zeigen allerdings das Gegenteil: Mithilfe des Green Startup Monitor, einer Langzeitbeobachtung des Gründungs-Ökosystems in Deutschland, konnten wir feststellen, dass die meisten grünen Start-ups genauso profitabel sein wollen wie herkömmliche Start-ups, dabei aber zusätzlich einen klaren ökologischen oder sozialen Nutzen stiften wollen. Zwar kennen sich Investoren mittlerweile mit der „Green Economy“ immer besser aus, wodurch sich das anhaltende Vorurteil gegenüber grünen Start-ups langsam abbaut. Für grüne Start-ups mit digitalen Geschäftsmodellen ergeben sich zudem Vorteile, weil sie schneller skalieren, d.h. wachsen und leichter internationale Märkte erschließen können. Das Thema Datenschutz ist dabei stets zu beachten.
Wie erhalten grüne Start-ups dennoch die benötigten Finanzierungen und Förderungen und welche Institutionen spielen dabei eine Rolle?
Grüne Start-ups haben die Möglichkeit, mithilfe von spezialisierten Programmen gefördert und finanziert zu werden. Diese werden beispielsweise von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt angeboten. Hier werden pro Jahr ca. zehn bis 15 Start-ups gefördert, die mit ihren neuen innovativen Produkten und Dienstleistungen überzeugen konnten und konkrete Beiträge zu Umwelt- und Klimaschutz liefern. Gemeinsam mit dem Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit sowie der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg haben wir uns dafür eingesetzt, dass Nachhaltigkeit zu einem wichtigen Ziel und Kriterium in staatlichen Förderprogrammen wird. Auch in der Politik findet das Thema mittlerweile Anklang. Beim Förderprogramm „EXIST – Ausgründungen aus der Wissenschaft“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz haben Fragen der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit bislang keine nennenswerte Rolle gespielt. Nun hat das Ministerium aber angekündigt, zusätzlich Nachhaltigkeitskriterien in das Programm aufzunehmen. Das ist ein erfreulicher und wichtiger Schritt, um die Berücksichtigung der großen Zukunftsherausforderungen in der staatlichen Gründungsförderung gebührend zu berücksichtigen.
Was müssen grüne Start-ups im Besonderen beachten, um diese Bewertungskriterien zu erfüllen und sich schließlich als „grün“ zu betiteln?
Um Greenwashing zu vermeiden, wurde unter anderem die EU-Taxonomie im Rahmen des „Sustainable Finance“-Aktionsplans der EU entwickelt. Dass danach auch Atomkraft und Erdgastechnologien als „nachhaltig“ gelten, ist Etikettenschwindel und nicht akzeptabel. Ich gehe aber davon aus, dass dies in den nächsten Jahren noch korrigiert wird. Die EU-Taxonomie wird auch für Start-ups zunehmend relevant, da potenzielle Investoren ökologische und soziale Belege für die Unternehmen sehen wollen. Die Behauptung allein, ‚grün‘ zu handeln, reicht nicht mehr aus.
Welche Faktoren fließen konkret in die Bewertung der Nachhaltigkeitswirkung von Start-ups von Seiten der Investor*innen ein, damit diese entsprechend gefördert werden können?
Das sind belegbare, nachweisbare Beiträge zu Umwelt- und Klimaschutz, zum Beispiel die Senkung von Treibhausgasen, die Erhöhung der Recycling- und Sekundärrohstoff-Quote oder energieeffizientes Arbeiten. Die Herausforderung für Start-ups ist, dass sie jung sind und noch keine Unternehmensgeschichte haben. In diesem Fall wird das Potential für die Zukunft anstelle der Leistung aus der Vergangenheit bewertet.
Wie wird dieses Potenzial für die Zukunft bewertet und wie lässt sich prüfen, welchen Nutzen und Mehrwert grüne Start-ups für Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft bewirken?
Wir haben zusammen mit vielen Organisationen in einem Prozess beim Deutschen Institut für Normung einen Standard, die DIN SPEC 90051-1 „Nachhaltigkeitsbewertung von Start-ups“ entwickelt. Der Standard legt fest, was beachtet werden muss, wenn das Thema Nachhaltigkeit auf dem Prüfstand steht. Faktoren, die in die Bewertung von grünen Start-ups miteinfließen, richten sich hauptsächlich auf die Produkte oder Dienstleistungen des Unternehmens, weil dies die zentrale unternehmerische Leistung ist. Wie können diese zur Nachhaltigkeit beziehungsweise zum Klimaschutz beitragen? Es sollte festgestellt werden, ob das Produkt um einen bestimmten Faktor energiesparender als herkömmliche Produkte ist und wiederum zur CO2-Minderung beiträgt. Einen weiteren Faktor stellt das Gründungsteam selbst dar. Nimmt man ihnen ab, dass sie sich engagiert für unternehmerische Nachhaltigkeitsziele einsetzen? Weisen sie die Kompetenz auf, Nachhaltigkeit nicht nur als ‚nice to have‘ anzugehen, sondern engagiert voranzutreiben? Und schließlich gilt es zu prüfen, mit welchen Partnern grüne Start-ups gemeinsam die Kreislaufwirtschaft unterstützen. Praxisleitfäden zur Umsetzung können von der Website des Borderstep Instituts kostenlos heruntergeladen werden. Die Tools stellen zunächst die Möglichkeit für die Selbstüberprüfung dar, sind aber kein von einem externen unabhängigen Gutachter erstelltes Prüfsiegel. Ein offizielles Zertifikat als Nachweis von nachhaltigen Beiträgen ist jedoch in Planung – die Grundlage besteht bereits.
Wie bereits erwähnt sind digitale Angebote eine Möglichkeit, als grünes Start-up aktiv zu werden. Wie schätzen Sie das öffentliche Interesse an nachhaltigen Dienstleistungen via App ein?
Generell hat sich das Interesse an nachhaltigen Angeboten mittels Apps in den letzten Jahren sowohl in der Bevölkerung als auch politisch gesteigert – das sah vor zehn Jahren noch anders aus und ist daher sehr erfreulich. Die umweltpolitische Digitalagenda erhielt Einzug in die Politik und beschäftigt sich mit der Frage, wie Digitalisierung für die Umwelt genutzt und Förderprogramme entsprechend eingesetzt werden können. Darüber hinaus wird auf politischer Ebene klar, dass nicht alles, was digital daherkommt, auch ein Beitrag zum Klimaschutz leistet.
Jeder möchte seinen Beitrag zum Schutz der Umwelt leisten, weshalb das Interesse an nachhaltigen Dienstleistungen definitiv groß ist. Mithilfe digitaler Geschäftsstrategien und Apps wird dieser Bedarf getroffen. Grüne Start-ups leisten hier einen maßgebenden Beitrag für eine nachhaltigere Gesellschaft. Dass die Bevölkerung sowie die Politik diesen Beitrag anerkennen, entsprechend fördern und in den Mittelpunkt stellen, ist essenziell, um Wirtschaftlichkeit mit Nachhaltigkeit langfristig miteinander zu vereinen.
Shared Mobility: So startest du als Anbieter*in
Wie du Schritt für Schritt dein eigenes Sharing-Angebot entwickelst und auf den Markt bringst.

Die Mobilitätswende erfordert vor allem eines: die Abkehr vom motorisierten Individualverkehr. Anders ausgedrückt: vom privaten Pkw. Ein nachhaltiger Mobilitätsmix umfasst stattdessen den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), das Zufußgehen, Radfahren und Taxifahrten sowie die sogenannte Shared Mobility, also die geteilte Mobilität.
Geteilte Mobilität ist somit ein wesentlicher Treiber der Mobilitätswende. Doch um diese tatsächlich zu erreichen, bedarf es noch vieler weiterer Shared-Mobility-Anbieter*innen. Diese stellen Fahrzeuge wie Autos, Fahrräder oder Roller bereit und bieten diese zur flexiblen Buchung an. Ein Geschäftsmodell, das seit Jahren im Aufschwung ist und immer mehr Nutzer*innen findet. Aber obwohl Carsharing & Co. konstant wachsen, ist der Markt insbesondere außerhalb von Großstädten noch längst nicht gesättigt. Dem Bundesverband CarSharing e.V. (bcs) zufolge, gab es am 1. Januar 2022 insgesamt nur in neun Prozent aller Kommunen in Deutschland ein Carsharing-Angebot. Die Zahlen sinken proportional zur Einwohner*innengröße der Kommune.
Dies alles eröffnet spannende Perspektiven für ambitionierte Gründer*innen, die sich insbesondere in ländlich geprägten Kreisen und Städten im Bereich der Shared Mobility unternehmerisch betätigen möchten.
Der Bedarf ist da. Doch wie fange ich an?
Viele neue Anbieter*innen stammen ursprünglich nicht aus der Mobilitätsbranche und müssen die Besonderheiten des Markts sowie die Anforderungen der Kund*innen erst kennenlernen. Es sind neben klassischen Mobility-Start-ups, Verkehrsbetrieben und Automobilkonzernen auch Energieversorger, Wohnungsbaugesellschaften, Hochschulen, Kommunalverwaltungen und Tourismusbetriebe, die die Shared Mobility als neuen Geschäftszweig etablieren möchten.
Bevor diese allerdings mit der Umsetzung beginnen können, sind wesentliche Fragen zu klären. Warum möchte ich ein Sharing-Angebot entwickeln? Wer soll mein Sharing-Angebot nutzen? Wie soll das Angebot genau aussehen? Wo und wie soll es nutzbar sein? Um diese Fragen zu beantworten, brauchen Sharing-Organisationen ein fundamentales Wissen über den Markt und die verschiedenen Möglichkeiten, die dieser bietet.
Die nachfolgenden Schritte zeigen dir, wie ein innovatives und kundenorientiertes Angebot von der ersten Idee bis hin zum Launch entstehen kann.
Schritt 1: Markt und Zielgruppe kennenlernen
Die anfängliche Recherche und Analyse ist das Fundament der späteren Angebotsplanung. Die Erkenntnisse helfen dir, ein Angebot zu entwickeln, das auf deinen Markt und deine Zielgruppe zugeschnitten ist. An welche Zielgruppe du dich richten möchtest, wird sich im Laufe dieser Phase herauskristallisieren. Wer könnte an deinem Angebot Interesse haben? Dabei spielen nicht nur sozioökonomische und demografische Kriterien eine Rolle (z.B. Alter, Geschlecht, Einkommen, Beruf), sondern auch psychografische Merkmale wie Werte, Einstellungen und Lebensstil.
Dabei gilt es ferner, den lokalen Mobilitätsmarkt unter die Lupe zu nehmen. Wo liegen die aktuellen Schmerzpunkte? Ist es der für eine Stadt typische überlastete Verkehr und Mangel an Parkplätzen oder sind es die fehlenden Alternativen zum eigenen Auto auf dem Land? Unterschiedliche Ausgangssituationen führen bei (potenziellen) Nutzer*innen zu unterschiedlichen Motivationen, warum Shared Mobility genutzt wird.
Ein Roller-Sharing auf dem Land könnte sich beispielsweise an junge Menschen richten, die noch keinen Pkw-Führerschein haben und dennoch individuell mobil sein möchten. Carsharing in der Großstadt kann Menschen ansprechen, die meist mit Fahrrad oder ÖPNV unterwegs sind, aber hin und wieder ein Auto für Einkäufe oder Ausflüge benötigen.
To-do: Finde heraus, welche Zielgruppen du bedienen möchtest.
Schritt 2: Vision und Ziele definieren
Wie in jeder Branche, sind auch in der Shared Mobility jene Unternehmen die erfolgreichsten, die genau wissen, was sie warum erreichen wollen. Anders ausgedrückt: diejenigen, die eine Vision haben und sich Ziele setzen.
In der Praxis ist eine Ahnung darüber meist der Auslöser, warum der Plan eines eigenen Shared-Mobility-Angebots überhaupt angegangen wird. Diese festigt sich dann meist im Laufe der vorangegangenen Analysephase, wenn der lokale Mobilitätsbedarf untersucht wird. Hier geht es nun aber darum, deine Vision und deine Ziele zu konkretisieren und festzuhalten. Was treibt dich an? Welche Probleme möchtest du lösen?
Eine Vision und konkrete Ziele helfen, die Kräfte deines Teams zu bündeln und in die gleiche Richtung zu senden. Sie schenken Orientierung und fördern die Motivation. Das gilt sowohl für ideelle als auch für wirtschaftliche Ziele.
To-do: Lege fest, was du mit deinem Angebot erreichen möchtest.
Schritt 3: Geschäftsmodell entwickeln
Ein Shared-Mobility-Geschäftsmodell besteht aus verschiedenen Bausteinen. Dazu gehört die Wahl der angebotenen Fahrzeugtypen. Soll es ein reines Carsharing sein? Lieber Mikromobilität mit E-Bikes oder Rollern? Oder Transporter vor Möbelhäusern und Baumärkten? Auch ein Mix aus unterschiedlichen Fahrzeugen kann je nach Zielgruppe(n) und Zielsetzung sinnvoll sein.
Der zweite wesentliche Baustein ist die Entscheidung zwischen free-floating und stationsbasiert. Beim Free-Floating können Nutzer*innen Fahrzeuge flexibel in einem definierten Geschäftsgebiet abholen und abstellen. Bei stationsbasierten Angeboten gibt es feste Stationen, also Parkflächen, für die Fahrzeuge. Möglich ist dabei sowohl ein Roundtrip-Sharing (d.h., das Fahrzeug wird an der gleichen Station abgegeben, an der es abgeholt wurde) als auch ein One-Way-Sharing (d.h., dass Ausgangs- und Endstation unterschiedlich sein können).
Während heute vor allem in Großstädten das Free-Floating dominiert, hat auch ein stationsbasiertes Angebot seine Vorzüge. Fahrzeuge können hier beispielsweise im Voraus reserviert werden, wodurch es für Kund*innen verlässlicher ist, dann ein Fahrzeug vorzufinden, wenn sie es benötigen. Wichtig ist natürlich, dass an den gewählten Stationen ein tatsächlicher Bedarf vorliegt. Empfehlenswert ist zum einen die Nähe zu Wohngebieten und zum anderen die Anbindung an Verkehrsknotenpunkte wie Bahnhöfe.
To-do: Entscheide dich für die Art und die Bereitstellungsform deines Sharing-Angebots.
Schritt 4: Finanzierung planen
Um realistisch zu bleiben: Ein Angebot muss nicht nur Nutzer*innen ansprechen und Probleme auf dem Mobilitätsmarkt lösen, sondern auch rentabel sein. Nur so kann es dauerhaft Bestand haben und wirklich nachhaltig sein. Das heißt konkret: Du brauchst einen realistischen Überblick über anfallende Kosten, eine Kalkulation zukünftiger Einnahmen und eine Strategie, wie das Vorhaben insbesondere in der Anfangszeit finanziert werden kann.
Einen Großteil der Kosten machen natürlich die Kauf- oder Leasingkosten der Fahrzeuge aus. Hinzu kommen Kosten für Wartung, Reparatur und Säuberung, Ausstattung, Tank- und Ladekosten sowie Wertverlust. Weitere Kostenstellen sind eigene oder externe Mitarbeitende, Kosten für Software, IT und Telematik-Einheiten, Mieten, Versicherungen, Steuern, Marketingkosten, Bankgebühren etc.
Die Einnahmen steuerst du über die Tarife. Hier kannst du Kilometerpreise, Zeitpreise und Buchungsgebühren miteinander kombinieren. Am Ende sollte jede Fahrt nicht nur die konkret zurechenbaren Kosten decken, sondern auch einen Deckungsbeitrag für allgemeine Kosten enthalten.
Da du jedoch schon lange vor den ersten Buchungen Geld in die Hand nehmen musst, brauchst du eine gesicherte Finanzierung. In Frage kommen neben ausreichend Eigenkapital Kredite bei der Bank, Investor*innen oder Crowdfunding. Auch öffentliche Förderungen können eine Option sein.
To-do: Erstelle dir einen Überblick über Kosten, Einnahmen und Finanzierungsmöglichkeiten.
Schritt 5: Flotte zusammenstellen
Die Flotte ist das Kernstück deines Angebots – und sollte zur Zielgruppe passen. Die Fahrzeugtypen hast du schon im Rahmen des Geschäftsmodells bestimmt. Nun ist es an der Zeit, Modelle und Anzahl auszuwählen. Gerade beim Carsharing stellt sich oft die Frage: Elektro oder Verbrenner? Hier gibt es keine allgemeingültige Antwort. Der Bundesverband Carsharing e.V. empfiehlt in der Regel, keine reine Elektroflotte zu betreiben, solange noch viele Menschen der neuen Technologie skeptisch gegenüberstehen. Letztlich kommt es aber wieder einmal auf die eigene Zielgruppe an. Ist diese offen für Elektromobilität? Gibt es in der Region genügend Ladestationen?
Grundsätzlich funktioniert ein Sharing-Angebot sowohl mit herkömmlichen als auch mit elektrisch betriebenen Fahrzeugen. Relevant in Bezug auf die Modellwahl ist auch die Frage, wie markenaffin deine Zielgruppe ist. Könnte ein neuer Tesla das ausschlaggebende Argument sein, Carsharing zu nutzen? Oder tut es auch ein anderes (günstigeres) Modell?
In Bezug auf die Größe der Flotte gilt: lieber klein starten und dann wachsen. Du musst nicht gleich zu Beginn 50 Fahrzeugen anbieten, vielleicht reichen erst einmal fünf. Skalieren kannst du anschließend immer noch. Aber dann konnest du in der Zwischenzeit bereits Erfahrungen sammeln, hast eingespielte Prozesse und kannst bestimmte Fehler vermeiden.
To-do: Suche passende Fahrzeugmodelle für dein Angebot.
Schritt 6: Passende Software auswählen
Was Shared Mobility von klassischer Fahrzeugvermietung unterscheidet, ist in gewisser Weise der Grad an Digitalisierung. Denn erst mit Softwarelösungen, die das Betreiben eines mitunter komplexen Angebots ermöglichen und Prozesse automatisieren, wird dieses skalierbar und wirtschaftlich. Du benötigst einerseits ein Portal, über das du dein Angebot steuern, Fahrzeuge, Buchungen und Nutzer*innen verwalten, Abrechnungen durchführen, Aufgaben verteilen und Statistiken einsehen kannst. Andererseits brauchst du eine App, über die die Nutzer*innen Fahrzeuge buchen, öffnen und schließen können.
Da die gesamte Customer Journey über das System abgewickelt wird, bist du auf dessen Stabilität, Funktionalität und Sicherheit angewiesen. Nur ein sauberer und intuitiver Buchungsprozess führt zu einer hohen Zufriedenheit der Nutzer*innen. Es ist deshalb für die wenigsten Anbieter*innen ratsam, eine eigene Software zu entwickeln. Stattdessen ist es sinnvoller (und schneller), auf vorhandene und bewährte Lösungen zurückzugreifen.
To-do: Finde ein Softwarepaket, das zu deinen Anforderungen passt.
Schritt 7: Marketingmaßnahmen gestalten
Am Ende ist vor allem wichtig, dass dein Shared-Mobility-Angebot bei den richtigen Personen bekannt ist und von diesen genutzt wird. Das Schlüsselwort lautet: Marketing.
Du brauchst eine Markenpersönlichkeit, die auf deiner Vision und deinen Zielen beruht und eine stringente Geschichte erzählt. Damit sprichst du deine Zielgruppe an und hebst dich von möglicher Konkurrenz ab. Um wiedererkannt zu werden, ist ein konstantes Branding ausschlaggebend.
Finde außerdem die passenden Kanäle, über die du deine Zielgruppe erreichst: sei es über Social Media, Online-Werbung, Print-Anzeigen oder ausgelegte Flyer und Plakate. Kooperationen mit großen Unternehmen oder städtischen Einrichtungen machen deine Marke ebenfalls sichtbar.
Darüber hinaus helfen Marketingtools wie Rabattcodes oder „Freundewerben“-Aktionen, die eigene Reichweite zu vergrößern und neue Kund*innen zu gewinnen.
To-do: Entwickle eine sinnvolle Marketingstrategie.
Die wichtigsten Erfolgsfaktoren auf einen Blick
Ob dein Angebot später erfolgreich wird oder nicht, hängt von vielen Faktoren ab. Die Verantwortung dabei abzugeben und auf „den Standort“, „die Konkurrenz“ oder „die finanzielle Ausgangslage“ zu verweisen, ist zu einfach. Fokussier dich stattdessen auf die Erfolgsfaktoren, die du tatsächlich selbst beeinflussen kannst:
- Vernetze dich.
- Suche dir Partner*innen als Unterstützer*innen.
- Sei dir bewusst, wen du ansprichst.
- Das A und O ist die Orientierung an deiner Zielgruppe.
- Hab ein Auge auf deine Zahlen.
- Eine regelmäßige Kostenkontrolle hilft, jederzeit nachzujustieren und Anpassungen in Ausgaben und Tarifen vorzunehmen.
- Bleib effizient.
- Du musst die Dinge nicht anders machen als die Konkurrenz – du musst sie nur besser machen.
- Sei skalierbar.
- Nur mit effizienten Prozessen sorgst du dafür, dass ein wachsendes Angebot nicht zu proportional mehr Aufwand führt.
- Bewahre einen langen Atem.
- Nur wenige Anbieter*innen sind von Anfang an profitabel, deshalb erlaube dir eine Testphase von ca. zwei Jahren.
Zum Weiterlesen und -arbeiten
Noch mehr Tipps und Hintergründe zum schrittweisen Aufbau eines Shared-Mobility-Angebots findest du im kostenlosen Setup-Leitfaden von MOQO
Das Aachener Start-Up MOQO entwickelt entwickelt eine Softwarelösung, die bereits in 18 Ländern von mehr als 180 Mobilitätsanbietern genutzt wird. Darunter das deutsche Carsharing-Netzwerk Flinkster und der größte norwegische Anbieter Bilkollektivet.
Smart Urban Mobility – quo vadis?
Warum sich die Frage nach der städtischen Mobilität der Zukunft nur (noch) bedingt um das Thema E-Mobilität dreht.

Kaum eine Branche verändert sich derzeit schneller als die Automobilindustrie. Dabei geht es längst nicht mehr nur um Verkaufszahlen, Fragen zu zukunftsfähigen Antriebstechnologien oder autonomen Fahrfunktionen, sondern immer mehr um eine gesellschaftliche Gesamtbetrachtung der Mobilität. Ein stärker werdendes Bewusstsein für Nachhaltigkeit sorgt ebenso für ein Umdenken wie neue technische Möglichkeiten, steigende Energiepreise oder die pandemiebedingte Änderung des Pendler*innenverhaltens und die damit verbundene Akzeptanz von Home- und Remote-Offices.
Metropolen treiben den Diskurs über eine grundsätzliche Verbannung von Autos aus den Stadtzentren an. Ridesharing und -hailing werden als Alternativen zum eigenen Fahrzeug entdeckt. Gleichzeitig tauchen nicht traditionelle Automobilunternehmen und Start-ups mit neuen Lösungen zum Beispiel für die letzte Meile in der Logistik oder im Individualverkehr auf. Im Ergebnis konkurrieren Automobilherstellende nicht mehr nur untereinander, sondern sind mit einem immer komplexer und dynamischer werdenden Wettbewerbsumfeld konfrontiert.
Mobilität ist im Wandel
Klar ist: Mobilität ist im Wandel begriffen und die Karten ihrer Protagonist*innen werden kräftig neu gemischt. Denn während sich die Prioritäten und Erwartungen an die Mobilität der Zukunft verändern, positionieren sich erfolgreich neue Thought Leader, die mit innovativen Ideen und starken Meinungen Gehör finden. An potenziell Diskussionsbeteiligten mangelt es hierbei nicht. Zu den Mobilitätsgestalter*innen von morgen gehören große Teile der Industrie – etwa Automobilherstellende oder Zuliefernde von Technologie –, aber eben auch Menschen und Institutionen aus anderen Bereichen, wie etwa Regierungsverantwortliche, Verkehrspolitiker*innen und NGOs.
Elektrifizierung, Konnektivität, autonomes Fahren, öffentlicher Nahverkehr und urbane Zentren, Infrastruktur, Klimaschutz – all diese Themen wurden und werden aktuell neu bewertet. Und obwohl viele Menschen während der Pandemie gerade das private Auto wieder als beste und sicherste Form der Mobilität zu schätzen gelernt haben, ist die öffentliche Debatte längst in eine andere Richtung gesteuert. Denn drehten sich die meisten Diskussionen zur Mobilität der Zukunft vor der Pandemie noch um den unausweichlichen Weg in Richtung Elektromobilität, scheinen in den letzten zwei Jahren mehr und mehr Konzepte für eine grundlegende Veränderung der Mobilität gefragt.
Für einen echten Wandel scheint die einfache Umstellung des Antriebskonzepts vielfach zu kurz gesprungen. Entsprechend häufig wird ein grundsätzlicher Mobilitätswandel gefordert. Das ergab eine zwischen Oktober 2020 und März 2022 durchgeführte Studie des Centers for Automotive Research (CAR Research, Ann Arbor) und UNICEPTA, einem globalen Anbieter für Media & Marketing Intelligence. Mit KI-getriebener Technologie und über 450 Analyse- und Monitoring-Expert*innen analysiert das Unternehmen weltweit verfügbare Inhalte aus Social Media, Online, Print, TV und Rundfunk sowie zahlreichen weiteren Datenquellen.
Untersucht wurden in der Studie über 350.000 Berichterstattungen in klassischen Medien und Social-Media-Posts nach thematischen Schwerpunkten rund um Smart Urban Mobility und ihre Absenderschaft.
Es geht nur noch selten um E-Mobilität
Das Ergebnis: Angetrieben von Pandemie und Klimakrise werden in der medialen Debatte langfristige Visionen gesucht. So geht es hier immer mehr um ganzheitliche Konzepte und die Frage, wie die Städte lebenswerter gestaltet werden können, als um kleinteilige technische Lösungen oder Produkte. Damit verbunden werden vor allem technologische Entwicklungen sowie autofreie Innenstädte, angetrieben von den Überlegungen großer Metropolen. Besonders häufig wurden dabei in der Diskussion die Begriffe „Urban Mobility Concept“ (186.000 Artikel und Posts), „Smart Cities“ (54.000 Artikel und Posts) und „Car-free Cities“ (38.000 Artikel und Posts) verwendet. Weit abgeschlagen: Begriffe wie „E-Mobility“ (4000 Artikel und Posts) oder „Charging Infrastructure“ (3000 Artikel und Posts).
Wirtschaft überlässt Politik die Kommunikation
Wenn jedoch Antriebsinnovationen, Höchstgeschwindigkeit und Blech-Design als Kommunikationsfokus ausgedient haben und an deren Stelle holistische Veränderungen in der Art und Weise treten, wie wir künftig leben, arbeiten und uns bewegen, dann ergeben sich daraus völlig neue Herausforderungen für Automobilunternehmen. Deren Kernkompetenz, automotive Individualmobilität, scheint in der öffentlichen Wahrnehmung immer mehr an Gewicht zu verlieren. Die Konsequenz: Automobilunternehmen spielen in den Debatten über Smart Citys und neue Mobilitätskonzepte für Städte keine führende Rolle und sind eher Gegenstand der Diskussionen als aktive(r) Teilnehmer*innen oder gar Absender*innen.
Zugunsten ihrer Glaubwürdigkeit fokussieren die Kommunikationsabteilungen und Unternehmenslenker*innen gezielt auf Produktthemen, die vor allem ihre eigenen Services betreffen – zum Beispiel eigene Elektroautos –, und verpassen es damit, den öffentlichen Diskurs um die Lösungsfindung aktiv und in ihrem Sinne zu gestalten.
Weitaus aktiver kommunizieren da Unternehmen aus der Elektronikbranche. Bei denjenigen, die in der Debatte zur urbanen Mobilität sichtbarer sind, handelt es sich vor allem um Tech-Player wie Google, Microsoft, Huawei oder CISCO sowie eben vermehrt um junge Start-ups aus der Mikromobilität. Doch auch diese zeichnen meist kein echtes Bild einer ganzheitlich urbanen Mobilitätsvision, sondern präsentieren ihre eigenen individuellen Geschichten und Lösungen – und lassen damit wichtiges Potenzial ungenutzt.
Denn auf diesem Weg überlässt die Wirtschaft vor allen Dingen den unabhängigen Expert*innen, Nichtregierungsorganisationen und politischen Entscheidungsträger*innen die Kommunikationshoheit zur urbanen Mobilität. So zitieren 59 Prozent aller in der Studie analysierten Berichterstattungen und Social-Media-Posts Entscheidungsträger*innen aus Politik und öffentlicher Verwaltung sowie engagierte Aktivist*innen/Organisationen, gefolgt von Journalist*innen (18 Prozent) und wissenschaftlichen Expert*innen (14 Prozent). Nur neun Prozent aller medialen Zitate entfallen überhaupt auf Sprecher*innen bzw. Führungspersönlichkeiten auf Industrieebene. Allein der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan tritt mit 1.542 im Rahmen der Studie gefundenen Berichterstattungen und Posts häufiger in Erscheinung als die CEOs von Tesla (800 Artikel und Posts), Volkswagen (137 Artikel und Posts), GM (94 Artikel und Posts), Mercedes-Benz (83 Artikel und Posts) und Ford (21 Artikel und Posts) zusammen.
Thought Leadership braucht eine schnelle und tiefe Informationskultur
Das Fazit der Studie: Klare Haltung und visionäre Konzepte sind die neue Währung und haben im öffentlichen Diskurs die immer komplexer werdende Technologie abgelöst. Wenn jedoch Konsument*innen von der Wirtschaft zunehmend eine klare Haltung zu den relevanten Themen der Zukunft fordern, werden eine solche Haltung nur jene Unternehmen ausbilden und artikulieren können, die zuhören und aus den Erkenntnissen zielgerichtet Handlungen ableiten. Nur dann können Unternehmen sowohl ihrer unternehmerischen als auch gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden und darüber hinaus mögliche Risiken erkennen und diesen entgegensteuern.
Wenn sich auf diesem Wege informierte Automobilunternehmen künftig in der Kommunikation nicht auf kurzfristige technische Lösungen beschränken, sondern den Mut zu mehr langfristigen Visionen haben, dann werden sie nicht nur an der öffentlichen Diskussion wahrnehmbar teilhaben, sondern diese auch in ihrem Sinne mitgestalten können. Eine in Zeiten der Veränderung wichtige Zielsetzung.
Mobilität neu denken
Fünf Learnings für die Mobilitätswende im urbanen Umfeld.

Im Jahr 2017 als Teil der Digital Hub Initiative des Bundes bei Europas größtem Gründungs- und Innovationszentrum UnternehmerTUM in München angesiedelt, baut der Hub ein Mobilitäts-Ökosystem aus Wissenschaft, Verwaltung, Gründer*innenszene und Unternehmen auf. Gemeinsam mit Unternehmenspartner*innen und Start-ups entwickelt die Initiative Mobilitätslösungen mithilfe neuer Technologien. Das Ziel ist es, die Entwicklung zukunftsweisender nachhaltiger Mobilitätslösungen kollaborativ umzusetzen.
„In den letzten fünf Jahren haben wir mit den richtigen Projektideen wichtige Impulse gesetzt und gezeigt, wie Ideen schnell in die Mobilitätspraxis finden“, sagt Kirstin Hegner, Leiterin des Digital Hub Mobility. „Wir wollen weiterhin mit unseren Projekten relevante Ansätze für Entscheiderinnen und Entscheider entwickeln, damit innovative Mobilitätskonzepte in Deutschland noch schneller umgesetzt werden können.“
Hier fünf Learnings aus fünf Jahren Mobility-Projektarbeit:
I. Mobilität ist mehr als Transport
Verkehrs- und Stadtplanung sowie der Energiesektor bieten große Chancen für Innovationen, um den Mobilitätssektor nachhaltig umzubauen. Dabei liefern Start-ups oft neue, innovative Lösungsansätze, die in Zusammenarbeit mit etablierten Unternehmen und Behörden in einem branchenübergreifenden Ökosystem umgesetzt werden können. In der Projektumsetzung können Akteur*innen zielgerichtet und anhand ihrer Expertise und Stärken einbezogen werden.
II. Verhaltensänderung begleiten
Nachhaltig gedachte Mobilitätskonzepte erfordern oft, dass sich Nutzer*innen an neue Verhaltensweisen gewöhnen müssen. Das braucht Zeit, und nicht jede und jeder möchte sich darauf einlassen. Erfolgsfördernd zeigte sich, Menschen entlang der gesamten Konzeption neuer Mobilitätsangebote einzubinden, beispielsweise über Infostände im Projektgebiet, Austausch mit Projektteilnehmenden sowie Kommunikation von Informationen über Medien und Internet. Im Projekt Umparken Schwabing verzichtete eine Nachbarschaft von acht Haushalten einen Monat auf ihr Auto. Die Fahrzeuge parkten außerhalb der Stadt. Dafür erhielten die Teilnehmenden ein virtuelles Mobilitätsbudget, mit dem sie alle Mobilitätsangebote in ihrem Quartier, z.B. Carsharing-Autos, Lastenfahrräder, E-Roller, E-Scooter, Taxi und den ÖPNV, nutzen konnten. Die freigewordenen Parkflächen wurden zu einem urbanen Garten sowie einer Fahrrad- und E-Scooter-Abstellanlage umgestaltet. Ein Drittel der Teilnehmenden konnte sich danach tatsächlich vorstellen, das Auto dauerhaft abzugeben.
III. Ergebnisoffen loslegen
Ab einem gewissen Punkt ist es wichtig, vom Planen ins Handeln zu kommen und loszulegen. Die Design-Thinking-Methode ermöglicht es, trotz unklaren Ziels das Projekt zu starten. Die aus der Umsetzung gewonnenen Erfahrungen und das Feedback bieten neue Erkenntnisse. Oft ergeben sich auch Folgeprojekte nach einem Austausch über die Ergebnisse und die Umsetzung mit anderen Akteur*innen im Ökosystem.
IV. Daten sind die Basis für langfristige Veränderung
Daten ermöglichen es, Verhalten und Nutzung von Mobilitätsangeboten zu beobachten und Bedürfnisse zu verstehen. Mit deren Hilfe können Verkehrsinfrastrukturen inklusiver und nach diversen Bedürfnissen ausgerichtet werden. Das gelingt, indem quantitative Daten wie Anzahl, Dauer und Tageszeit der Nutzung oder qualitative Daten wie eine Befragung durchgeführt werden. Nur mit einer guten Datenbasis können Nachahmer*innen angeregt und Kritiker*innen überzeugt werden.
V. Veränderung braucht neue Rahmenbedingungen
Mobilitätsinitiativen setzen wichtige Impulse und zeigen auf, wie nachhaltige Konzepte in der Praxis funktionieren können. Deshalb erstellt der Hub am Ende eines jeden Projekts ein „Handbuch“, das anderen die Implementierung und Skalierung erleichtern soll. Die breitflächige Umsetzung, etwa von begrünten Straßen und Parkplätzen oder reduzierten Staus und CO2-Emissionen, liegt an anderer Stelle. Entscheidend ist ein enger Austausch mit den politischen Entscheider*innen über Projektergebnisse und Ansätze für eine rasche Umsetzung. Hier liegt der größte Hebel für eine schnelle Veränderung.
Reden ist hier mehr als Gold wert
Wie Emre Çelik mit We Speak You Donate mehr Bewusstsein für Diversität in die Unternehmen trägt.

Inklusion, Gleichberechtigung und Diversität (Diversity, Equity and Inclusion, DEI) sind in aller Munde. In der Gesellschaft, aber auch in Unternehmen sind diese Themen relevanter denn je. Laut der Charta der Vielfalt mangelt es jedoch an konkreten Maßnahmen. Die Unternehmen sind sich ihrer sozialen Verantwortung zwar bewusst, allerdings fehlt noch der Aktivismus. So haben zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland bisher noch keine Maßnahmen umgesetzt und nur knapp ein Fünftel plant welche für die Zukunft.
Dabei ist es vor allem den Generationen Y und Z, die nun ins Arbeitsleben einsteigen, besonders wichtig, dass Gleichberechtigung und Diversität auch von Arbeitgeber*innen gelebt werden. Wie kann also in Unternehmen das Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass es wichtig ist, das System zu überarbeiten und DEI in den Arbeitsalltag mit aufzunehmen?
Vom Hauptschüler zum Gründer
Emre Çelik hat sich genau diese Frage gestellt. Der 31-Jährige hat einen Migrationshintergrund, kommt aus einer sozial einkommensschwachen Nicht-Akademiker Familie und ist schwul. Diskriminierung und Ausgrenzung sind Bestandteil seines Alltags, seitdem er denken kann. Doch Emre hatte schon in seiner Jugend große Visionen. Nach dem Hauptschulabschluss machte er die Mittlere Reife und anschließend eine Ausbildung zum Personaldienstleistungskaufmann. Berufsbegleitend schloss er eine Weiterbildung zum Fachwirt ab und erlangte so seine Hochschulzulassung. Es folgte der Bachelor of Law und schließlich der Master of Sciene in HR. Mittlerweile arbeitet Emre bei Google und kümmert sich um die Einhaltung der Integrität und Werte im Unternehmen. „Da ich früh verstehen musste, dass wir nicht in einer Gesellschaft leben, die für alle Menschen einen Platz hat, setze ich mich seit Jahren für Aufklärung ein – privat und beruflich. Über LinkedIn wurden dann die ersten Unternehmen auf mich aufmerksam und fragten mich an, Vorträge zu halten. So kam der Stein ins Rollen“, sagt Emre.
Wie wird Inklusion in Unternehmen real?
Emre verlangte bei seinem ersten Talk keine Bezahlung. Stattdessen spendete das Unternehmen, für das er den Vortrag „Wer bin ich? Wer bist du? Die Gefahr, das authentische Selbst zu verstecken“ hielt, an eine gemeinnützige Organisation, die sich für Gleichberechtigung einsetzt. Sein Vortrag war ein voller Erfolg. Emre wurde weiterempfohlen und bekam nach und nach immer mehr Anfragen, die er neben seinem eigentlichen Job bald nicht mehr alle annehmen konnte. Deshalb suchte er nach weiteren Speaker*innen sowie einem Team, das ihn bei seiner Vision unterstützen sollte und gründete im Februar 2022 den We Speak You Donate e.V.
Verein oder doch gewinnorientiert?
Stellt sich die Frage, warum sich Emre für die Gründung eines Vereins entschieden hat und nicht für die eines klassischen Social Start-ups? „Wir möchten den Vereinen, die wir unterstützen, auf Augenhöhe begegnen, daher haben wir uns auch für die Gründung eines Vereins entschieden. Wir arbeiten klassisch basisdemokratisch und treffen somit Entscheidungen nur gemeinsam. So stellen wir sicher, dass es keine ,Macht‘ in der Organisationsstruktur gibt, wir intern auch auf Augenhöhe arbeiten und der Kapitalismus immer hinter dem sozialen Allgemeinwohl steht“, erläutert Emre.
Tatsächlich denken viele Gründer*innen bei der Gründung eines Social Start-ups zuerst an die Rechtsform eines eingetragenen Vereins (e.V.). Dieser genießt insbesondere bei gemeinnützigen Zwecken einen guten Ruf. Hinzu kommt, dass für die Vereinsgründung kein Startkapital benötigt wird. Zu beachten sind allerdings Einschränkungen hinsichtlich der Ausschüttung von Gewinnen sowie bei Entscheidungsfindungsprozessen, die nicht zu jedem Gründungsteam und Vorhaben passen.
Da Social Start-ups nicht nur den guten Zweck adressieren, sondern auch kostendeckend agieren müssen bzw. durchaus auch gewinnorientiert aufgestellt sein können, bieten sich neben der Vereinsgründung weitere Rechtsformen an. Stark vertreten ist die Gemeinnütze Gesellschaft mit beschränkter Haftung (gGmbH). Diese unterliegt bei der Haftung und dem einzubringenden Startkapital denselben Regeln wie die klassische GmbH. Dafür genießt ein so gegründetes Unternehmen Vorteile bei den Steuern und darf Spenden annehmen. Diese Vorteile treffen auch für andere Rechtsformen mit dem Zusatz der Gemeinnützigkeit zu, beispielsweise bei der gUG oder gAG.
Emre hat sich bewusst für die Vereinsgründung entschieden; alle Mitarbeitenden arbeiten neben ihrem Vollzeitjob ehrenamtlich im Verein. Der Name ist Programm und der Grundgedanke blieb: Die Speaker*innen halten spendenbasierte Vorträge und Workshops über Diversität, Inklusion und Gleichberechtigung in Unternehmen. Die Spenden fließen an gemeinnützige Organisationen.
Arthur Mertens gewährt in Vorträgen zum Beispiel Einblicke in die Welt als queeres Trans-Mitglied bei der Bundeswehr und spricht dabei authentisch über die Ängste, denen dey (ein Neopronomen für non-binäre Menschen) sich stellen musste sowie über die Hindernisse und die Erfahrungen, die Arthur gemacht hat. Die Speakerin Nina unterstützt leidenschaftlich gern andere Frauen dabei, ihr volles Potenzial zu erkennen, zu nutzen und im Einklang mit anderen Interessen ein rundum erfülltes Leben zu führen. Daher unterstützt sie Unternehmen, denen dieses Thema auch am Herzen liegt, durch Vorträge und Gesprächsrunden zum Thema Female Empowerment und Leadership darin, Rahmenbedingungen zu schaffen, unter denen sich weibliche Führungskräfte bestens entfalten können. Zudem ermutigt sie andere Frauen, ihren eigenen Weg zu gehen.
15 Talks, 5000 Teilnehmende, 25.000 Euro Spenden
Im Jahr 2021 wurden über 15 Talks mit mehr als 5000 Teilnehmenden abgehalten, bei denen Spenden in Höhe von 25.000 Euro zusammenkamen. Die Diversity-Vereine, an die die Spenden fließen, haben das gleiche Ziel wie der Gründer: Sie leisten mit ihrer Aufklärungsarbeit einen großen Beitrag dazu, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass unabhängig von sexueller Orientierung, sozialer Identität oder Herkunft jede(r) so sein darf wie er/sie ist.
Neben den Vorträgen hält We Speak You Donate auch Talks, die keiner Spende bedürfen. Insbesondere bei Unternehmen mit Employee Resource Groups (ERGs) – von Mitarbeitenden selbst organisierte Gruppen, die eine inklusive und vielfältige Arbeitsatmosphäre fördern – werden Talks gratis abgehalten. Damit möchten Emre und seine Mitstreiter*innen zeigen, dass Geld und Budget keine Hürden sein dürfen, die den Zugang zu Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion versperren.
Sichtbarkeit für alle
„Im Leben sollte es vielmehr darum gehen, etwas zurückzugeben und anderen Menschen zu helfen. Damit meine ich, sich hinter Freund*innen und Kolleg*innen zu stellen, die beiseitegeschoben werden, um die Stimmen in unserer Gesellschaft zu unterstützen, die nicht gehört werden. Als Social Entrepreneur treibt mich das Füreinanderdasein an, die Sichtbarkeit für alle innerhalb der Gesellschaft. Und das nicht nur im privaten, sondern auch im beruflichen Kontext. Wir brauchen ein Umdenken in der Gesellschaft und mehr Menschlichkeit am Arbeitsplatz. Dafür kämpfen wir mit unseren Vorträgen“, so Emre Çelik.
Emres Tipps für andere Social-Start-up-Gründer*innen
- Stellt euch immer die Frage: Tue ich etwas als Gründer*in, weil es möglich oder weil es richtig ist?
- Habe ich die Entscheidungsmacht im Unternehmen verteilt oder ist diese zentralisiert auf einer Position? Soziale Arbeit lebt davon, dass sich alle auf Augenhöhe begegnen und jede Stimme gleich viel Gewicht hat. Dies sollte auch in der Organisationsstruktur abgebildet sein.
- Versuche, jede Entscheidung zugunsten des Allgemeinwohls zu treffen. Wird die eigene Vermögensvermehrung angestrebt, führt das zwar zu einem besseren finanziellen Wohlstand, sorgt aber nicht für die Verbesserung des Allgemeinwohls.
Bavarian Airlines: 18-Jähriger gründet Fluggesellschaft in München
18-jährige Gründer*innen gibt es einige. Mit der Gründung der Fluggesellschaft Bavarian Airlines sticht Adem Karagöz allerdings heraus.

Neue Fluglinien werden immer wieder gegründet. Bavarian Airlines sticht jedoch heraus. Erst im November 2022 gestartet und vergangene Woche formell gegründet, will das Unternehmen schon Ende 2023 mit zwölf gemieteten Jets des Typs Embraer E195-E2 von München aus Linienflüge nach Wien, Amsterdam, London City, Berlin, Düsseldorf und Mailand anbieten. Und was vielleicht noch erstaunlicher ist, als der ambitionierte Zeitplan: Co-Founder und CEO Adem Karagöz ist gerade einmal 18 Jahre alt.
Bavarian Airlines: Besseres Essen, breitere Sitze als die Konkurrenz
Dieser hat auch einen Plan, gegenüber der etablierten Konkurrenz wie Lufthansa und Co. herauszustechen, wie er in einem RTL–Interview erzählt: „Wir möchten ein neues Produkt auf den Markt bringen, das es in Deutschland so noch nicht gibt. Es ist vergleichbar mit der Domestic First Class in den USA. Das bedeutet, wir möchten ein besseres Service anbieten.“ Das heiße etwa besseres Essen und breitere Sitze. „In der Business Class gibt es eine 1-1-Bestuhlung statt einer 2-2-Bestuhlung, in der Economy Class eine 2-2-Bestuhlung statt einer 3-3-Bestuhlung“, so Bavarian Airlines-CEO Karagöz. Auf die Idee sei er während eines Business Class-Flugs gekommen, bei dem er sich über schlechtes Service und niedrigen Sitzkomfort geärgert habe, sagt der junge Gründer: „Ich dachte mir, das kann ich besser.“
Das Ziel: Top Services, moderate Preise
Trotz dieses Service-Versprechens will Bavarian Airlines Endverbraucher*innen-Preise in der Größenordnung der etablierten Konkurrenz bieten. Bei Analysen sei man zum Ergebnis gekommen, dass man sogar bei niedrigeren Preisen profitabel arbeiten könne, erklärt Adem Karagöz. Ob man im dritten oder vierten Quartal dieses Jahrs losstarten könne, hänge von der aktuell größten Herausforderung ab: Noch hat das Unternehmen keine Lizenz. Diese wurde aber bereits beantragt, wie sich RTL vom zuständigen Bundesamt bestätigen ließ.
Adem Karagöz sichert Startkapital in zweistelliger Millionenhöhe
Und wie finanziert der junge Gründer das alles? Gegenüber der Bild geht er nicht ins Detail, erzählt aber, man habe bereits einen zweistelligen Millionenbetrag „von Investoren und aus eigener Tasche“. Schon 2024 wolle man mit Bavarian Airlines 2,1 Millionen Passagiere befördern – mit insgesamt 21 900 Flügen, also 60 pro Tag, sagt Adem Karagöz dort. Und: Es werde ein Bonusmeilen-Programm geben, bei dem man in Kryptowährung – „Bavarian Tokens“ – ausbezahlt wird.