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Aktuelle Events
Geschäftsideen Spielzeug: Tamagotchi als Trinkflasche
Tamagotchi-Flasche für Kinder
Häufig trinken Kinder zu wenig, vor allem wenn sie unterwegs sind. Die Frage ist, wie man das ändern kann. Die Erfinder der Gululu-Trinkflasche haben eine Antwort darauf und gleichzeitig eine coole Geschäftsidee gefunden.
Letztlich ist für Kinder das ganze Leben wie ein Spiel. Deshalb haben sich die Gululu-Erfinder von einer schon etwas älteren Geschäftsidee inspirieren lassen, den Tamagotchis.
Die Gululu-Trinkflasche hat ein Display, auf dem der virtuelle Spielgefährte erscheint. Immer, wenn das Kind aus der Flasche trinkt, sammelt es Punkte, damit der Spielkamerad gewisse Kunststücke vorführt und wächst und gedeiht. Umso mehr das Kind trinkt, umso besser geht es dem Tier. So einfach kann das virtuelle Tier am Leben erhalten werden. Und die Flasche ist dank Sensoren so intelligent, dass sie erkennen kann, ob das Kind aus ihr trinkt oder das Wasser nur wegschüttet.
Die Besonderheit: Wenn sich zwei Kinder begegnen, die jeweils ihre Gululu-Trinkflasche in der Hand halten, können sie durch eine Shake-Bewegung dafür sorgen, dass ihre virtuellen Tiere miteinander spielen können. Clever, diese Geschäftsidee. Und die Eltern können via App kontrollieren, ob und wieviel die Kinder täglich aus der Flasche trinken.
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GelatoPack: bringt die Eisdiele ins Haus
Mit GelatoPack hat Andreas Siebrecht die gleichnamig patentierte Liefer- und Take-Away-Verpackung für Speiseeis-Kreationen, Milchshakes und vieles mehr erfunden und auf den Markt gebracht.
Mit den ersten Sonnenstrahlen steigt auch die Lust auf Eis. Aber die Mitnahme oder Lieferung von schön dekorierten Eisbechern war bisher sehr schwierig. Doch mit GelatoPack sollen neue Zeiten anbrechen: "Das Geheimnis liegt in den zwei Kühl-/Akku-Zonen", so der Gründer. Im unteren Bereich kühlt eine spezielle Flüssigkeit im Akku das Eis im Becher auf -14°C, der idealen Temperatur für perfekte Eis-Konsistenz in Gelateria-Qualität. Während die Kühltemperatur im Supermarkt oder der heimischen Kühltruhe mit mindestens -18°C jedes Eis hart und geschmacklos werden lässt. Im oberen Bereich kühlt ein Kühlakku Toppings, Sahne und Früchte bei +6°C auf Kühlschranktemperatur und verhindert sowohl das Gefrieren als auch ein Verflüssigen der Sahne – denn bei über 10°C verflüssigt sich geschlagene Sahne.
Andreas Siebrecht über seine Erfindung: "So bleibt das Eis transportfähig, selbst bei 40 Grad im Schatten für mindestens 60 Minuten und kommt genau in der Qualität an, wie gerade frisch in der Eisdiele zubereitet." Die Verpackung ist umweltfreundlich – die Kunststoffkomponenten sind biologisch abbaubar, die Kartonage besteht aus Altpapier und ein Pfandsystem für die Kühlelemente verhindert unnötigen Abfall. Mit GelatoBox hat der 59-Jährige bereits den renommierten Deutschen Verpackungspreis gewonnen.
Jetzt möchte Andreas Siebrecht auch die Investor*innen aus der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ für sich und sein Produkt gewinnen. Für 250.000 Euro bietet er zehn Prozent der Firmenanteile. Ob ihm das gelingt, erfährst du am 29. April 2024 in der TV-GründerShow „Die Höhle der Löwen“ auf VOX.
Geschäftsideen Web: Stadtrundgang per Web-App
Berlin neu entdecken: Die neue Web-App lialo vereint Stadtführung, Schnitzeljagd und Rallye.
Für alle, die Berlin mal ganz anders kennenlernen wollen, gibt es ab sofort die Web-App lialo.com. Ganz ohne Download, Anmeldung oder Installation kann man hier kostenlos 21 thematisch ganz unterschiedliche Touren spielen und dabei viele Kieze in der Hauptstadt neu entdecken:
Schöneberg durch die Augen und Ohren von David Bowie? Dalli Dalli durch das Wins- und Bötzowviertel? Oder sportlich durch den Olympiapark? Die Web-App lialo.com – eine Abkürzung für like a local – aufgerufen auf einem Smartphone, sorgt für Freizeitspaß bei Touristen und Berlinern. Zudem können mithilfe der App auch eigene, private Touren erstellt werden, um jemand anderen auf Entdeckungstour zu schicken.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Stadtführungen kann jede lialo-Tour alleine oder mit mehreren gespielt, jederzeit unterbrochen und später fortgeführt werden. Insbesondere während der aktuellen Corona-Pandemie ist lialo eine tolle Möglichkeit für eine unterhaltsame Freizeitaktivität, bei der alle geltenden Hygienevorschriften und Abstandsregeln problemlos eingehalten werden können.
Die Gründer dvon lialo sind Andree Sadilek und Christian Wegner (Momox-Gründer). Die Idee entstand während gemeinsamen Familienurlauben, bei denen sie ursprünglich für die Kinder der beiden Spiele und Schnitzeljagden entwickelten. Den Gründern gelang es, die spielerische Idee in ein klar strukturiertes Spiel- und Tourenkonzept umzusetzen. Die Entwicklung der Web-App startete im August 2019. Lialo ist kostenlos und kann ohne Download, Installation und Anmeldung einfach im Web-Browser des Smartphones genutzt werden.
tickSAFE: die Zecke fest im Drehgriff
Der Mediziner Dr. Matthias Meinhold hat den tickSAFE Zeckengreifer erfunden, mit dem Zecken noch einfacher als bisher entfernt werden können.
Dr. med Dipl. Phys. Matthias Meinhold (71) weiß, Zecken sind sehr kleine, aber gefürchtete Tiere. Die Parasiten leben von fremdem Blut, ein Zeckenstich kann üble Folgen haben. Denn ein Teil der Zecken trägt gefährliche Erreger in sich, die Herz, Nervensystem und den gesamten Bewegungsapparat vielfältig schädigen können. Das erlebt der Allgemeinmediziner oftmals in seinem Praxisalltag: "Ich begleite häufig Patienten, die an Borreliose, mitunter auch an FSME leiden."
Um das Krankheitsrisiko zu reduzieren, muss die Zecke so schnell wie möglich entfernt werden. Dazu gibt es verschieden Möglichkeiten, z.B. mit Pinzetten, Zangen oder mit Daumen-Zeigfinger. "Häufig bleibt dann der Kopf in der Haut. Noch gefährlicher ist, dass die Zecke dadurch gequetscht wird. Damit besteht die Gefahr, dass der Krankheitserreger in den Wirt hineingepresst wird und sich die Erreger im Blutkreislauf ausbreiten", erklärt Dr. Matthias Meinhold.
Um genau das zu verhindern, hat der Gründer tickSAFE Zeckengreifer erfunden. Dieser Zeckenentferner in Form eines Druckstifts trägt an der Spitze weiche Greiferbacken, womit die Zecken schonend und ohne sie zu quetschen herausgedreht werden. Anwendbar ist der tickSAFE Zeckengreifer bei Mensch und Tier. Das Produkt ist bereits auf dem Markt, aber um die Vertriebswege auszubauen, wünscht sich Dr. Meinhold einen starken Partner an seiner Seite. In der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ pitcht er am 29.04.24 um 100.000 Euro und bietet im Gegenzug 25 Prozent der Firmenanteile.
Gesunde iPhone-App
Die Zahl der Hautkrebserkrankungen steigt seit Jahren kontinuierlich an. Leider gehen viel zu wenige Menschen frühzeitig zum Arzt, um ihre Hautflecken überprüfen zu lassen.
Das soll sich ändern, wenn es nach der Meinung von zwei Gründern aus Bulgarien geht. Sie haben die iPhone App SkinScan entwickelt, die einen Hautkrebs-Schnelltest ermöglicht.
Mit Hilfe dieser App kann der Nutzer mit dem iPhone ein Foto von seinen Hautflecken machen und in Sekunden automatisch überprüfen lassen, ob man deshalb sehr schnell einen Arzt aufsuchen sollte oder nicht. Man kann sich bei Bedarf einen Arzt in der Nähe anzeigen lassen. Zudem werden alle "Untersuchungsergebnisse" auf einer Google Map vermerkt, um aufzuzeigen, wo sich die "Brandherde" befinden.
Gründerinnen in der Tech-Branche
Frauen, die in technologieorientierten Branchen gründen, zählen – zumindest statistisch gesehen – zu den absoluten „Start-up-Exoten“. Wir stellen drei Tech-Gründerinnen und ihre Ideen vor.
Auf den ersten Blick sind die Zahlen ernüchternd: Der Deutsche Start-up Monitor weist für das vergangene Jahr 13 Prozent Gründungen durch Frauen aus. Immerhin: Das sind 2,3 Prozent mehr als noch 2014. Die „bundesweite gründerinnenagentur“ vermeldet, dass bei den Gewerbeanmeldungen in der IKT-Branche nur 16 Prozent durch Frauen erfolgen.
Frauen und Gründen – das scheint selten zusammenzugehen. Die Gründe für diese Zurückhaltung der Frauen sind Gegenstand aktueller Untersuchungen. Eine Studie des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn zeigt, dass die oft vermuteten Gründe Kinderwunsch oder Elternzeitunterbrechung der Erwerbsbiographie dabei keinen negativen Einfluss auf das Gründungsverhalten von Frauen haben.
Auf den zweiten Blick belegt die Zahl der Gründungen durch eine freiberufliche Tätigkeit, dass ein grundsätzliches Interesse von Frauen an der Selbständigkeit durchaus vorhanden ist. Laut Gründungsmonitor der KfW erfolgten im Jahr 2014 bei den freien Berufen 56 Prozent der Gründungen durch Frauen. Zu den freien Berufen zählen etwa publizistische Tätigkeiten sowie beratende und begutachtende Berufe – die meisten setzen eine akademische Bildung voraus, sind aber im geisteswissenschaftlichen Feld angesiedelt. Beim Schritt in die Selbständigkeit scheinen Frauen also gerade vor der technisch geprägten, innovationsgetriebenen Start-up-Szene zurückzuschrecken.
Garamantis: Klimawandel 360º
Das Start-up Garamantis macht den Klimawandel auf spektakuläre Weise „anfassbar“.
Messen, Ausstellungen und andere Events scheinen sich in den letzten Jahrzehnten nur wenig weiterentwickelt zu haben. Das 2014 gegründete Berliner Start-up Garamantis will das ändern, indem es mit seinen Hightech-Installationen echte interaktive Erlebnisse schafft und dafür sorgt, dass auch komplexe und abstrakte Themen wie beispielsweise der Klimawandel „anfassbar“ werden.
Mit Virtual Reality auf Weltreise
Wie das geht, zeigt Garamantis zum Beispiel mit der Klimakuppel, die es für das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) entwickelt hat. In der großen Installation nehmen bis zu 12 Personen auf drehbaren Hockern Platz und setzen sich die Virtual-Reality-Brille Oculus Go auf. Die Besucher sehen dann einen fünfminütigen 360-Grad-Film, der sie nach Madagaskar führt – einen Inselstaat, auf dem die Auswirkungen des Klimawandels schon jetzt stark spürbar sind. Die Klimakuppel simuliert während des Films passend zu den gezeigten Bildern Wärme, Wind und sogar Gerüche und erzeugt damit das Gefühl, tatsächlich vor Ort zu sein.
Hightech für alle Sinne
„Unsere größte Herausforderung war es, ein gemeinsames Erlebnis zu schaffen. Wir wollten, dass mehrere Personen gleichzeitig den Klimawandel spüren können und durch die Verbindung verschiedener Technologien einen möglichst realistischen Eindruck davon bekommen“, sagt Mitgründer Oliver Elias. Sein Team hat die Klimakuppel technisch umgesetzt. „Unser Ziel war eine echte immersive Erfahrung. Man sollte nicht nur Zuschauer sein, sondern in das Thema eintauchen können“, ergänzt Mitgründer Marcus Dittebrand.
Erlebnisse zählen
Hinter der multisensorischen Erfahrung steckt ein klarer Grundgedanke: Interaktive Erlebnisse bleiben länger im Gedächtnis und sorgen dafür, dass man sich eher mit einem Thema beschäftigt. „Mit dem richtigen Einsatz innovativer Technologien kann man seine Zielgruppe gleichzeitig informieren und begeistern“, so Oliver Elias. Damit könne man sich auf Events auch deutlich von anderen Austellern abheben, die noch auf klassische Formate setzen.
Multi-Touch, 3D und Dinosaurier
Neben Virtual-Reality-Projekten setzt Garamantis unter anderem auch auf Berührungssteuerung, zum Beispiel mit einem Multi-Touch-Tisch. Der Screen auf dem LED-beleuchteten Tisch kann Informationen anschaulich und interaktiv aufbereiten sowie auch für spielerische Anwendungen genutzt werden. Für das Berliner Naturkundemuseum entwickelte Garamantis etwa eine Software, die Dinosaurier lebendig machte. Besucher konnten auf kleinen Karten einen T-Rex ausmalen, die Karte vom Tisch scannen lassen – und kurz darauf lief der bemalte Dino als buntes 3D-Modell über den Multi-Touch-Tisch. Das Start-up baut alle Hightech-Installationen in Berlin. Das Unternehmen hat eine Werkstatt auf dem EUREF-Campus, wo zahlreiche Start-ups und innovative Organisationen aktiv sind. Dort erprobt das Team moderne Technologien, programmiert neue Software und baut die passende Hardware dazu. Bei einigen Themen kooperiert Garamantis mit der Ars Electronica und hat unter anderem Projekte für die Europäische Weltraumorganisation ESA und das Bundespresseamt umgesetzt.
Die Klimakuppel ist nur der Anfang
Komplexe Installationen wie die Klimakuppel sind auch für die Berliner Technikprofis immer noch spannende Herausforderungen. Bei der IdeenExpo 2019 in Hannover hatte die Kuppel ihren ersten Auftritt und wurde dort ausgesprochen positiv aufgenommen. Die Unternehmer denken schon weiter – zukünftig könnte man noch weitere Virtual-Reality-Erfahrungen erschaffen und damit viele weitere Themen illustrieren: „Grundsätzlich können wir mit dieser Technologie alle Orte der Welt erfahrbar und sogar Reisen in die Vergangenheit oder Zukunft möglich machen.“
KI-Trends
Künstliche Intelligenz: viel diskutiert, oft bewertet, täglich im Einsatz – doch wohin geht die Reise? Die 6 wichtigsten KI-Trends und wie Start-ups davon profitieren können.
Kaum ein Thema wird in Medien, Wirtschaft und Gesellschaft so kontrovers diskutiert wie die Künstliche Intelligenz (KI) und deren Einsatz im Business. Von völliger Ablehnung über vorsichtiges Herantasten und durchdachtes Einsetzen bis hin zur „Heiligsprechung“ ist bei den KI-Ansichten deutscher Unternehmer alles dabei. Gerade große Unternehmen sind hier die Vorreiter, wie aktuelle Studien – unter anderem der Digital Atlas Deutschland oder der Digital Index des Instituts der deutschen Wirtschaft (IdW), Datalovers und bedirect – belegen.
Kleine Unternehmen und oft auch Start-ups hingegen liegen oft noch weit unter den Durchschnittswerten ihrer Branche und laufen Gefahr, den Anschluss zu verpassen. Doch Künstliche Intelligenz ist vielmehr als Chance denn als Risiko zu sehen: In kleinen Unternehmen fehlen oft schlicht die Kapazitäten, um sich beispielsweise aktiv in sozialen Netzwerken zu bewegen oder eigene Marktdaten zu erheben, doch in vielen Bereichen können diese gut auf „Software-as-a-Service“ zurückgreifen und so mit den „Großen“ Schritt halten.
Der Trend geht also bei weitem nicht in die Richtung „alles machen, was irgendwie geht“, sondern dahin abzuwägen, welche Komponenten im Unternehmen von KI unterstützt oder erweitert werden könnten und wo ein Einsatz eher nicht zielführend, zu aufwändig oder schlicht unnötig ist. Gerade in kleineren und jungen Unternehmen ist es eher „trendy“, sich eingehend mit dem Thema zu befassen und mit fachkundiger Unterstützung genau die Einsatzfelder für KI auszuloten, die wirklichen Gewinn versprechen. KI ist heutzutage bereits so weit, dass im Grunde alles geht, was man will. Die Frage ist jedoch: Braucht man das auch alles für sein Unternehmen? Ist es rentabel? Oder doch nur eine Spielerei? Ein intelligenter Umgang mit den bestehenden Möglichkeiten von KI bringt gerade Start-ups weit nach vorn.
Die Top-6-KI-Trends
Blockchain: Apps, DApps und HApps
Warum das Konzept von Blockchain-DApps wahrscheinlich scheitern wird und was HApps stattdessen leisten können.
Ein Rückblick auf Apps
Smartphones bestimmen seit mehr als zehn Jahren unser modernes, digitales Leben. Das Aufkommen von Smartphones brachte uns auch App-Ökosysteme. Und damit einen komplett neuen Weg der Softwarenutzung für den Nutzer. Das Apple iPhone hat bezüglich Einfachheit und Benutzerfreundlichkeit von Anwendungen neue Meilensteine gesetzt. Quasi über Nacht. Dies war keine Evolution, sondern eine Revolution. Sogar Menschen die sich nicht für Software, Hardware und Technik interessierten wurde es ermöglicht, hochkomplexe Systeme durch das schlichte Benutzen eines Buttons und einiger Fingerbewegungen zu bedienen und zu nutzen.
Gehen wir einige weitere Schritte zurück in die Vergangenheit, um die grundlegenden Probleme von DApps zu verstehen. Bevor es Apps gab, gab es Software. Für gewöhnlich wurde diese mit einem Desktop-Computer mit Windows-Betriebssystem verwendet. Interessierte sich ein Nutzer für eine bestimmte Software, zum Beispiel um Bilder zu zeichnen, musste er diese selbst suchen – so etwas wie einen Marktplatz für Programme existierte schlichtweg nicht. Der Nutzer musste im Internet recherchieren, vergleichen und selbst entscheiden, welches Programm das richtige sein könnte. Nachdem er diese Recherche betrieben und eine Entscheidung getroffen hatte, begann der Download. Die Software musste (was auch immer noch der Fall sein kann) manuell vom Benutzer installiert werden. Der Prozess war zwar nicht allzu komplex, aber eben auch nicht so einfach wie heutige App-Systems. Ein Marktplatz, Kundenrezensionen, kein (oder zumindest weniger) Betrug und automatisch installierte Updates. Software wurde zu Apps wie Hardware zu Smartphones, Tablets und ähnlichem wurde.
Diese Veränderung hat auf beeindruckende Weise gezeigt, dass es, um die breite Masse zu erreichen, einer deutlichen Vereinfachung bedarf. Der gewöhnliche User interessiert sich nicht für Optionen, Konfigurationen, Update Logs, oder wie Apps im Kern technisch funktionieren. Die Masse wählt Benutzerfreundlichkeit über Kontrolle. So einfach ist es.
Die Idee von DApps
Wie ist dies mit dem Auftreten der Blockchain verbunden? Blockchain kam mit dem Versprechen, den Nutzern Kontrolle zurückzugeben. Dabei ignorierten sie die Tatsache, dass es überhaupt erst diese waren, die bereitwillig den Apps die Kontrolle überließen. Mit DApps sollen die Nutzer jedoch wieder im Besitz der eigenen Daten, Zugänge und Verantwortlichkeiten geraten. Neben dem Blockchain Konzept einer in Tokens migrierten und digitalisierten Wirtschaft, soll diese den Nutzern Kontrolle zurückbringen. Keine Mittelsmänner und Behörden mehr, denen der Nutzer vertrauen muss. Dieser Geist ist auch heute noch in der Blockchain Community gegenwärtig. So werden Kryptowährungen auf USB-Sticks oder Paper-Wallets gespeichert. Sicher, selbst kontrolliert und maximal komplex.
Obwohl es stichhaltige Argumente gegen die Lagerung von Kryptowährungen auf Handelsbörsen gibt, wäre eine pauschale Ablehnung zu einfach. Dies sollte differenzierter betrachtet werden. Die Blockchain ist eine junge Technologie, ebenso wie viele Akteure und Anbieter von Blockchain-Services. Daher wird häufig empfohlen, und das ist auch absolut richtig, keine Werte oder Kryptowährungen auf Plattformen zu speichern, die nicht in hohem Maße seriös und damit vertrauenswürdig sind. Dies ist jedoch nur der Status Quo. Neue Akteure betreten den Markt und bringen ein neues Level an Professionalität. Politische Maßnahmen und Regulationen bezüglich Blockchain werden weltweit festgelegt und Unternehmen mit entsprechender Erfahrung bieten ihre Dienste.
Deshalb die Frage: wie sollte man mit DApps nun umgehen? Die Eigenschaften von DApps sind ziemlich genau das Gegenteil von dem, was Apps so erfolgreich machte. Statt sich auf Benutzerfreundlichkeit und Einfachheit zu fokussieren, müssen sich Nutzer bei DApps aktiv mit der Blockchain-Technologie auseinandersetzen. Die eigenen Private Keys sicher aufzubewahren stellt eine riesige Verantwortung dar – zu viel Verantwortung und Arbeit, nur um ein einfaches Online-Game zu spielen. Damit lockt man vielleicht die Gruppe der Early Adopter und Technik-affinen aus der Ecke, aber sicherlich nicht den gewöhnlichen Nutzer. Das ist auch der Grund, warum weltweit immer noch weniger als 200.000 Menschen DApps regelmäßig benutzen. Deshalb ist CryptoKitties auch immer noch die bekannteste DApp (obwohl sie mittlerweile eineinhalb Jahre alt ist). Und das ist auch der Grund, weshalb dezentralisierte Handelsbörsen für Kryptowährungen im Vergleich zu zentralisierten weniger als 0,1% des Volumens ausmachen.
Blockchain ist nicht sexy. Normale Menschen werden sich nicht dafür interessieren ob im Hintergrund Ethereum oder Tron genutzt wird, oder ob die Gebühr pro Transaktion unter oder über einem Cent liegt. Blockchain ist nur eine Datenbank. Es wäre sehr verwunderlich wenn die Mehrheit der Leser sich schon mal aktiv mit der Datenbank von Facebook beschäftigt hätten. Vermutlich haben Sie noch nie darüber nachgedacht, geschweige denn Zeit dafür aufgewendet. Willkommen bei Blockchain.
Vorschlag von HApps
Der Standpunkt und das Konzept von DApps ist herausfordernd. Dies bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass DApps keine Zukunft haben. Es wird sicherlich einen kleinen DApp-Markt geben. Gleichzeitig brauchen wir aber einen deutlich pragmatischeren Weg Blockchain zu nutzen.
Das ist das Ziel von Hybrid-Apps (sogenannten HApps). HApps sind Apps, die aus zentralen und dezentralen Komponenten bestehen. Es geht nicht darum, puristisch für die eine der beiden Seiten zu sein, sondern darum, was dem Nutzer das beste Erlebnis ermöglicht.
Gründen mit einer App, Teil 5: Ein App-Gründer berichtet
Von der App-Idee, der Refinanzierung über den rechtlichen Schutz bis hin zur Umsetzung der App - das waren die Themen unserer Serie „Gründen mit einer App“. Wir schließen die Reihe nun mit einem Gründer ab, der seine Geschichte im StartingUp-Interview erzählt: Wie Tim Kahlhofen mit seiner Idee zu einer Fashion-App erfolgreich durchstartete.
Tim, wie sind Sie auf die Idee gekommen und was genau steckt hinter der App?
Hinter StyleCheck stehen zwei Ideen. Der Grundgedanke war, ein soziales Netzwerk für Mode zu entwickeln, in dem User ihre Outfits präsentieren und zeitgleich neue Modeinspirationen sammeln. Im Gegensatz zu den zahlreichen Modezeitschriften und Fashionshows stehen bei StyleCheck die Outfits der User im Vordergrund. Präsentiert wird Mode im Alltag, da wo sie hingehört: auf die Straßen, in die Clubs oder Büros dieser Welt, getragen von „Normalos“ wie du und ich. Der zweite Ansatz kam uns erst im Laufe der Entwicklung: die Idee, das soziale Netzwerk mit E-Commerce zu verknüpfen. Bei StyleCheck können die getragenen Kleidungsstücke getaggt und direkt bei unseren knapp 100 Partnershops nachgekauft werden. Bisher hat sich E-Commerce oft auf die statische Web-Umgebung beschränkt. Doch wie oft hat man schon im Alltag bei einem Freund oder Arbeitskollegen ein schönes Kleidungstück gesehen und es dann mühselig abends im Internet gesucht. Wir schließen diese Marktlücke und verbinden die zwei Säulen „Mode entdecken“ und „Mode shoppen“ auf eine neuartige Art und Weise.
Was macht man mit solch einer App-Idee? Wie waren die nächsten Schritte?
Zuerst habe ich im App-Store geschaut, ob vielleicht schon etwas Ähnliches existiert. Obwohl es über 2 Millionen Apps gibt und auch die Anzahl der Mode-Apps einschüchternd hoch ist, fand ich keine App, die meinen Ansprüchen entsprach. Im Nachhinein bin ich froh, dass ich mich von dem – auf den ersten Blick gesättigten Markt – nicht gleich abschrecken ließ und sah meine Idee sogar noch bestärkt. Mein erster wichtiger Tipp ist daher: Dran bleiben!
Um meine Gedanken festzuhalten und zu sortieren, erstellte ich daraufhin einen Businessplan und erste Scribbles der App. Wenn ich sie mir heute anschaue, muss ich schmunzeln. Aber es war wichtig, um an der Idee zu feilen. Mit dieser Grundlage recherchierte ich nach geeigneten Agenturen, die mich bei der weiteren Planung und Umsetzung meines Projektes unterstützen. Wer sich heute mit einer App in dieser har tumkämpften Branche etablieren möchte, muss in meinen Augen durchweg professionell arbeiten. Hier sind spezialisierte App-Agenturen die richtigen Ansprechpartner. Über den nächsten Monat schufen wir gemeinsam ein Konzept, das auch für Investoren attraktiv wurde. So haben wir im September 2014 die StyleCheck GmbH gegründet und daraufhin die Seed-Finanzierung erfolgreich abgeschlossen. Dadurch konnte die Entwicklung zeitnah beginnen.
Was genau machte das Konzept für Investoren so attraktiv?
Wir bedienen mit dem Konzept einer neuen Fashion-Community eine ganze Generation von modebegeisterten jungen Leuten. Modeblogger zu werden ist aktuell sehr im Trend, was uns auch die Installationen zeigen. Gerade einmal drei Wochen nach Release sind wir im Apple App-Store unter den „Besten neuen Apps“ gelistet. Vom Trend abgesehen, konnten wir mit unserem Finanzierungskonzept überzeugen. Die App an sich ist kostenlos. Durch das angebundene Affiliate-Netzwerk werden wir anteilsmäßig an den über die App vermittelten Käufen beteiligt. Die Shopping-Funktion bietet damit nicht nur unseren Usern einen erheblichen Mehrwert, sondern stellt zeitgleich eine zentrale Einnahmequelle dar.
Auf welche Besonderheiten haben Sie bei der Umsetzung schließlich geachtet?
StyleCheck gibt es als Hybrid-App und als Web-App für den Browser. Wir wollten uns auf kein Betriebssystem und auch auf keinen Kanal – Smartphone, Tablet oder Desktop – beschränken. Deshalb riet mir meine App-Agentur zur plattformübergreifenden Entwicklung auf Basis der Webtechnologie HTML5. Neben der Web- und Hybrid-App ist auch das Backoffice, in dem wir Nutzer und App verwalten, an ein einheitliches Backend geknüpft. Somit konnten wir alle Plattformen in „einem Rutsch“ entwickeln, was uns eine große Zeitersparnis einbrachte. Die App sollte schließlich schnell an den Start gehen, da ich bereits von einem Konkurrenz-Projekt erfuhr.
Hatten Sie die Befürchtung, dass Ihnen jemand zuvorkommt?
In der heutigen Zeit entstehen täglich neue Apps. Ausgeschlossen ist es also nie. Da wir bereits in einem frühen Entwicklungsstadium einen Fachanwalt für Marken-, Medien- und Urheberrecht konsultierten – um zu garantieren, gegen keine Datenschutzrichtlinien zu verstoßen – klärten wir darüber hinaus die Möglichkeiten, unsere App rechtlich abzusichern. Da sich Apps nicht mit einem Patent schützen lassen, habe ich StyleCheck als Wort- und Bildmarke beim Harmonisierungsamt für den Binnenmarkt (HABM) eingetragen. Somit ist der App Name sowie das Logo rechtlich geschützt.
Was raten Sie anderen Gründern mit einer App-Idee?
Wenn die Umsetzung Ihrer Idee mit hohen Investitionskosten verbunden ist, legen Sie starken Wert auf eine solide Finanzierung. Kalkulieren Sie auch immer ein großzügiges ‚Kapitalpolster‘ ein, damit sich ihr Startup nicht schnell zu einem ‚Fass ohne Boden‘ entwickelt. Beziehen Sie in der Planungsphase auch Ihre Freunde und Unbeteiligte mit ein – Sie geben Ihnen wertvolles Feedback und helfen Ihnen, ihre Idee zu optimieren. Bezüglich der Entwicklung ist Anpassungsfähigkeit eine zentrale Eigenschaft. Entscheidungen müssen immer wieder hinterfragt und gegebenenfalls zugunsten der App-Qualität revidiert werden. Trial and Error ist oft ein hilfreicher Ansatz, um die optimale Lösung zu finden. Abschließend möchte ich Ihnen mit auf den Weg geben, den zeitlichen Aufwand nicht zu unterschätzen. Insbesondere in Kombination mit einem Studium, musste ich erfahren, dass ich manchmal gerne mehr als 24 Stunden am Tag gehabt hätte, um alle Aufgaben zu bewältigen.
Hier geht’s zur App
Gründen mit einer App, Teil 3: Die App-Idee rechtlich schützen lassen
In dieser Serie geben wir Gründern, die sich mit einer App selbständig machen wollen, Tipps und Tricks - von der Ideenfindung bis zur Vermarktung. Was bisher geschah: Der erste Teil unserer App-Serie handelte von der Ideenfindung. Im zweiten Teil haben wir aufgezeigt, welche Möglichkeiten Sie haben, die Entwicklungskosten Ihrer App wieder einzuspielen und darüber hinaus Geld einzunehmen. Jetzt stehen die rechtlichen (Schutz-)Aspekte im Fokus.
Wenn Sie mit Ihrer eigenen App-Idee ein Unternehmen gründen möchten, stecken Sie nicht nur Ihr Herzblut in das Projekt. Sie gehen zusätzlich ein wirtschaftliches Risiko ein. Daher stellen sich viele Gründer die Frage, welche rechtlichen Ansprüche und Möglichkeiten sie haben, um ihre Idee bzw. ihr Projekt rechtlich zu schützen. Und das ist – um es vorwegzunehmen – gerade bei IT-Projekten eine seit Jahren hitzig diskutierte Kontroverse. Aus diesem Grund möchten wir gemeinsam mit André Stämmler, einem IT- / Medienanwalt und Lehrbeauftragten der Ernst-Abbe-Hochschule Jena einen Überblick geben.
Apps sind schöpferische Leistungen
Computerprogramme – und damit auch Apps – sind das Ergebnis einer schöpferischen Leistung. „Aus diesem Grund fallen sie in Deutschland primär unter den Schutz des Urheberrechts und werden dort in den §§ 2 und 69a-g des UrhG geregelt“, so Rechtsanwalt Stämmler. „In diesem Paragraphen heißt es jedoch auch, dass die zugrunde liegenden Ideen und Grundsätze nicht geschützt sind“, fügt Stämmler hinzu. Eine App-Idee an sich können Sie rechtlich also nicht absichern.
Der gesetzliche Schutzgegenstand bezieht sich rein auf den Programmcode einer Anwendung. Er wird als linguistisches Sprachwerk angesehen. Für diesen Schutz sind keine formalen Voraussetzungen notwendig. Er entsteht in Deutschland automatisch mit der Erstellung. Für den Laien klingt das erst einmal nach einem unkomplizierten Schutz. Doch genauer betrachtet, ist es etwas komplizierter. Eine Nachahmung kann mit dem Urheberrecht schwer vermieden werden, da für die Ausführung einer Funktionalität unterschiedliche Quellodes zugrunde liegen können.
Apps und das Patentrecht
An dieser Stelle knüpft das Patentrecht an, was die Funktionalität begutachtet, die durch den Quellcode ausgeführt wird. Doch hier scheiden sich die Geister. Denn eigentlich heißt es im Deutschen Patentgesetz (PatG), dass Programme für Datenverarbeitungsanlagen insbesondere nicht als Erfindung angesehen werden, für die Patente anwendbar sind. „Dies gilt allerdings nur, sofern der Schutz für die Software als solches – und nicht für einen Prozess oder ein Verfahren, das durch das Programm ausgeführt wird – begehrt wird“, erklärt Stämmler. Neben dem deutschen Patentgesetz gibt es darüber hinaus noch das Europäische Patentübereinkommen, das eine ähnliche Klausel enthält. Zusätzlich existieren wiederum Abkommen (Straßburger Übereinkommen, TRIPS-Abkommen), in denen die Software als Ausnahme nicht gelistet ist. Das spiegelt die zwei Lager wider, die sich bei dieser Diskussion gegenüber stehen.
Interessant ist, dass die Patentgesetze in den USA – die ebenso dem TRIPS-Abkommen angehören – liberaler und mit niedrigeren Voraussetzungen gestaltet sind, wodurch Patentanmeldungen auf Software-Produkte hier nicht von vornherein ausgeschlossen sind. Vor allem die Verfechter der Open-Source-Software-Kultur sehen die Patentierung von Software jedoch kritisch, da die öffentlich zugänglichen Quellcodes Angriffsfläche für Patentinhaber bieten. Andere Stimmen bekräftigen, dass ein Großteil der Software aus Komponenten bestehe, die bereits existieren und der patentrechtliche Schutz aus diesem Grund wenig sinnvoll erscheint.
„Fakt ist jedoch, dass es in Deutschland eigentlich nicht möglich ist, eine Software als Patent anzumelden.“, fasst IT-Rechtsanwalt Stämmler noch einmal zusammen. „Allerdings sind solche Fälle immer differenziert und einzelfallbezogen zu betrachten“, fügt er hinzu. „Hier müssen wir vor allem die Urteile des BGH verfolgen, die eine Richtung vorgeben, die sich derzeit eher in Richtung Patentschutz bewegt.“
Schutzmaßnahmen für Ihre App-Idee
Hinter diesen Verfahren steckt allerdings eine Armada an Anwälten und Zeit. Zeit, die man als Gründer gerade (hinsichtlich der Angst vor Nachahmern) nicht hat. Sie fragen sich daher, welche Möglichkeiten Ihnen dennoch bleiben, Ihre App-Idee zu schützen. Denken Sie doch mal an den App-Namen oder das App-Design. „Je individueller der Name, desto einfach ist es, ihn beim DPMA (Deutsches Patent- und Markenamt) eintragen zu lassen“, bestätigt André Stämmler. „Die Voraussetzung für den Markenschutz eines Namens ist die Unterscheidungskraft zu anderen Marken. Der Name ‚Fußball-App‘ hätte also kaum eine bzw. keine Chance auf eine Eintragung“, führt er weiter aus. Auch Zeichen bzw. Logos können Sie in einem bestimmten Zusammenhang als Wort-, Bild- bzw. Wort-/Bildmarke schützen lassen.
Darüber hinaus existiert das Geschmacksmustergesetz, das einen rechtlichen Schutz auf Designs gewährt, den das Urhebergesetz nicht einräumt. Das ist vor allem auch für App-Projekte interessant, da sich mithilfe des Geschmacksmustergesetztes auch Designkonzepte von Internetseiten und Apps schützen lassen. Sowohl Markenrecht als auch das Geschmacksmustergesetz ermöglicht Ihnen also, wettbewerbstechnisch sehr wichtige App-Komponenten abzusichern.
Alle Unternehmer, die bereits ein IT- oder App-Projekt gestemmt haben, wissen, was dazu gehört. Es ist entsprechend unwahrscheinlich, dass ihnen jemand genau mit ihrer Idee zuvorkommt. Darüber hinaus ist eine gute Idee noch lange kein Garant für den Erfolg. Vor allem auf die Umsetzung kommt es an. Gibt es dennoch einen Wettbewerber am Markt, dann sehen Sie es sportlich: Wettbewerb belebt den Markt. Im Übrigen ist es für die Umsetzung eines App-Projekts von Vorteil, dass bereits vorgefertigte Lösungen für bestimmte Funktionalitäten existieren. Das reduziert Entwicklungszeit und somit auch die Kosten.
"Gründen mit einer App" - Inhaltsverzeichnis
Innovation Profiling
Die Suche nach Innovationen gleicht häufig dem Ermitteln in einem Kriminalfall. Profiling ist dabei die Grundlage. Wie du dein Unternehmensprofil aufspürst und so die Basis für Innovationen legst.
Es herrscht, kurz gesagt, ein Innovationsfieber in Deutschland. Disruptive Technologien, Effizienzsteigerung, Wachstum und Erfolg: All das steht auf dem Fahrplan der Gründerinnen und Gründer. Gerade Produktinnovationen sind von hoher Bedeutung für den langfristigen Unternehmenserfolg; doch eine wirkliche Innovation zu schaffen ist schwer. Aus diesem Grund scheitern mehr als 70 Prozent der innovativen Ideen lange vor ihrem großen Marktdurchbruch. Ein häufiger Grund für dieses Scheitern ist die mangelnde Konzentration auf das Wesentliche im Innovationsprozess – den Nutzer. Gern wird dieser zwar nach seiner Meinung gefragt, aber am Ende siegen doch das Bauchgefühl und das dringende Verlangen, es genauso wie ursprünglich geplant durchzuziehen.
Lerne dich selbst kennen
Unternehmer brauchen für ihre Innovationen einen Fahrplan, ein Profil. Doch wie schafft man das? Innovationsmanagement hat sehr viel mit Profiling zu tun. Unter Profiling versteht man in der Kriminologie die Erstellung, Aktualisierung und Verwendung von sog. Profilen für die Sammlung, Analyse und Auswertung von Informationen. Der Profiler nimmt dabei die Perspektive des Täters ein, um dessen Verhalten zu rekonstruieren und zu interpretieren. Nichts anderes müssen Unternehmen in ihrem Ideenmanagement leisten. Sie müssen auf dem Markt (Tatort) die wesentlichen Signale (Hinweise) der Kunden (Täter) lesen und alles zu einem Bild zusammenfügen. Customer Centric ist das neue Pflichtprogramm. Aus diesem Grund wurde das sog. Innovation Profiling entwickelt.
Die Kernfrage lautet: Für was stehst du als Unternehmen? Die Frage klingt so banal und jeder Gründer hat mit Sicherheit auch die perfekte Elevator-Speech auswendig gelernt. Doch fragt man nach speziellen Facetten des Unternehmens, wird es häufig holprig. Was ist dein Unternehmenskern? Welche fünf Werte beschreibst du im Speziellen? Welche Merkmale lassen sich aus ihren Werten ableiten? Diese Art der Selbstreflektion funktioniert gut, bis verschiedene Personen aus dem Unternehmen getrennt voneinander diese Fragen gestellt bekommen. Innovations- und Start-up-Coaches machen diese Übung gern mit den Gründern und Unternehmern. Man nehme drei oder vier der Mitarbeiter oder die Founder und lasse sie ihr Unternehmen in bestimmten Bereichen detailliert beschreiben. Dafür gibt es Methoden, um sich selbst zu reflektieren.
Brand-Egg und Business Model Canvas
Eine bewährte Übung ist die Brand-Egg-Methode. Eigentlich aus dem Marketing stammend hilft sie Unternehmen ihre Markenpersönlichkeit zu entdecken. Vom Markenkern, wofür sie tief in ihrem Inneren stehen (z.B. bei BMW „Freude“ oder bei Mercedes „Das Beste oder nichts“), über die Markenwerte, also die wesentlichen Eigenschaften, die sich aus dem Kern ableiten (z.B. Sportlichkeit, Familienfreundlichkeit, Dynamik) bis zu den Markenfacetten, die die Werte noch weiter herunterbrechen (z.B. Qualität, Pünktlichkeit). Teste dich selbst, male ein Brand-Egg auf und versuche es getrennt voneinander auszufüllen. Die Erkenntnisse sind teilweise sehr beeindruckend. Der, dem das zu weit vom täglichen tun entfernt ist, kann auch das Business Model Canvas hernehmen und dieses getrennt voneinander auszufüllen versuchen. Die Summe der dortigen Ergebnisse ergibt eigentlich meist ein sehr gutes Selbstbild des Unternehmens.
Der Innovationskreislauf
Doch zu verstehen wer man ist, ist nur eine Seite der Medaille. Wenn wir uns wieder das klassische Profiling ansehen, sind wir nun an dem Punkt angelangt, dass wir den Tatort und die Details des Falls verstehen. Wer jedoch der Täter ist und was ihn zur Tat bewogen hat verstehen wir noch nicht. Im nächsten Schritt geht es also ums Lernen. Welche Motive hätte der Konsument den angebotenen Service zu nutzen? Wie fügt sich unsere Innovation in sein Tagesgeschehen ein und welchen Herausforderungen stellt sich unsere Zielgruppe Tag für Tag? Um dies herauszufinden, gibt es den sog. Innovationskreislauf. Abgeleitet aus den Grundgedanken des Design Thinking. Mit einem immer stärkeren Fokus auf die Bedürfnisse der Kunden sind solche Methoden nicht mehr aus dem Innovations- und Gründungsprozess wegzudenken.
Der Innovationskreislauf beruht auf den Phasen Observing, Inside, Ideation und Experiment und soll uns einen Einblick in die Lebenswelt unserer Zielgruppe geben. In der Observing Phase gilt es, im Idealfall, den Konsumenten einen Tag lang zu begleiten und herauszufinden, welchen Hürden er sich stellt. Man begleitet ihn beim Einkaufen, besucht ihn in seinem Haushalt und hilft ihm vielleicht sogar beim Kochen. Ziel ist es Informationen direkt beim Kunden zu sammeln und Nutzer so einzubinden, dass man Muster in ihrem Verhalten erkennt.
Es folgt die Inside-Phase, in der man mit den Leuten spricht. Was Start-ups und Innovationsmanager jedoch zuerst lernen müssen ist die Kunst zu Fragen. Die wenigsten Leute werden eine ehrliche Antwort geben auf die Frage: Würdest du dieses Produkt nutzen? Sie lügen. Nicht weil sie dem Interviewer Böses wollen, sie wollen eher sozialkonform antworten oder den Gegenüber nicht verletzen.
Daher gibt es für Innovationsinterviews gewisse Regeln. Eine davon ist, dass man den Kunden niemals direkt nach zukünftigen Ereignissen fragt, sondern ihn zum eigentlichen Thema hinleitet. Zum Beispiel durch Nachfrage, was ihn nachts wachhält, oder wie er bisher mit dem Problem, das unsere Innovation lösen wird, umgegangen ist. Man muss versuchen so viele Details wie möglich aus ihm herauszubekommen.
Ein kleines Beispiel: Angenommen, ich habe vor eine neue App auf den Markt zu bringen, die den Konsum von Nachrichten revolutionieren wird. Ich könnte nun im Gespräch fragen: „Würdest du diese App nutzen, sie wird die Art wie du Nachrichten konsumierst grundlegend verändern.“ Vorrausichtlich bekomme ich ein positives Feedback, doch mein Gegenüber kann sich gar nicht vorstellen, wie die App überhaupt aussieht und ist sich wahrscheinlich der Art, wie er aktuell Nachrichten aufnimmt, gar nicht so recht bewusst. Besser ist daher die Fragestellung: „Erzähl mal, wo holst du aktuell deine Informationen her?“ Aus all diesen Erkenntnissen kann ich schließlich meine Schlüsse in der Ideation Phase ziehen und diese in Form von Prototypen testen.
Das Innovationsprofil entsteht
Mit den Insides und der neuen Reflektion über das eigene Unternehmen entsteht zunehmend ein detailliertes Bild der eigentlichen Innovation. Das Innovationsprofil ist die Basis für Konzepte und Maßnahmen, die sich mit den Zielgruppen, der Positionierung und der Implementierung beschäftigen. Die einzelnen Charakteristiken des Innovationsprodukts können geschärft und aus allen Perspektiven betrachtet werden. Auf diese Art können sich Unternehmen sehr viel Geld und Zeit sparen und ihre Konsumenten durchschauen und diese besser mit ihrer innovativen Idee abholen. Das ist mit Sicherheit ein geeigneterer Weg in die digitale Zukunft.
EXPERTEN-INTERVIEW:
T-shaped gefragt!
Interview mit Alexander Pinker, Gründer der Innovations- und Marketingberatung Medialist Group sowie Vorstand des Startup-Netzwerk SUN e.V., www.startupnetzwerk.org
Was sind die wesentlichen Ziele von Innovationen?
Ich würde nicht sagen, dass Innovationen zwingend einem Ziel folgen müssen. Es ist eher so, dass Innovationen eine Notwendigkeit darstellen. Unternehmen müssen sich neuen Markt- und Umweltsituationen anpassen. Bestehende Geschäftsmodelle geraten gerade in Zeiten der Digitalisierung in vielen Branchen ins Wanken. Deshalb müssen sie sich nach neuen Handlungsfeldern umsehen. Bei Start-ups sieht es etwas anders aus; sie widmen sich einer Innovation nicht, weil sie es müssen, sie sehen eher die Notwendigkeit, ein bestehendes Problem zu lösen.
Welche Innovationsfelder gibt es?
Es gibt viele Möglichkeiten im Innovationsbereich aktiv zu werden. Zum einen gibt es die unternehmerische Seite. Hier sind für Gründer, aber auch Unternehmen, in der Kreativität nahezu keine Grenzen gesetzt. Es gibt in fast allen Branchen das Potenzial für Innovationen. Man muss nur den Mut haben, mal etwas Neues zu versuchen und natürlich dabei die Zielgruppe nicht aus den Augen verlieren. Die andere Seite ist die des Arbeitnehmers. Auch hier gibt es spannende Berufsfelder, wie beispielsweise den Innovationmanager. Dieser muss sich gut im Marketing- und in der Marktforschung auskennen, aber auch technisch verstehen, was eine Innovation ausmacht. Man sagt dabei, dass Innovatoren T-shaped sein müssen. Sie brauchen ein breites Wissen über Unternehmertum, Innovation und Management; gleichzeitig ein tiefes Wissen über bestimmte Disziplinen, also einen Schwerpunkt.
Und welche Innovationstypen werden unterschieden?
Im Wesentlichen lassen sich Innovationen nach Unternehmensbereich und Innovationsgrad unterteilen. Zu den Innovationen, die sich aus einem bestimmten Bereich eines Unternehmens ableiten, gehören beispielsweise Produkt- oder Prozessinnovationen. Aber meistens unterscheidet man eher nach dem Innovationsgrad. Hier gibt es sog. Inkremental- und Radikalinnovationen. Erstere verwenden Technologien, die bereits eingesetzt wurden. Sie sind daher nicht vollkommen neu für den Nutzer. Radikalinnovationen hingegen sind völlig innovativ und eröffnen neue Märkte, kommen jedoch mit einem ziemlich hohen wirtschaftlichen und unternehmerischen Risiko.
Inwiefern ist die Marketingstrategie abhängig von der angestrebten Innovation?
Wegen des hohen Unsicherheitsfaktors von Innovationen ist eine vertrauensbildende Kommunikation in besonderem Maße gefragt. Gerade bei den verschiedenen Innovationsgraden lassen sich Unterschiede im Marketing erkennen. Schauen wir uns zum Beispiel Inkrementalinnovationen an. Da die Innovation den Nutzern und Kunden auf gewisse Art bekannt vorkommt, neigen sie dazu, spontane Urteile zu fällen und die Innovation mit anderen, bereits länger existierenden Produkten zu vergleichen. Aufgabe des Marketings ist es daher, eine Differenzierung zu bereits existierenden Produkten oder Produktkategorien vorzunehmen und die Neuartigkeit bzw. den Mehrwert ihrer Entwicklung oder ihres Produkts besonders hervorzuheben. Bei Radikalinnovationen ist es gerade andersherum. Da die Leute bei dieser Art der Innovation auf kein vorhandenes Wissen zurückgreifen können, haben sie wenige Erwartungen an das Produkt oder die Dienstleistung und teilweise sogar große Verständnisprobleme. Frustration und Unsicherheit müssen hier vom Marketing äußerst niedriggehalten werden. Kommunikative Maßnahmen wie Werbung, Webseite oder der allgemeine Markenauftritt müssen das Problem, welches die Innovationen lösen, deutlich darstellen und die damit verbundenen Mehrwerte kommunizieren.
Was gehört unbedingt zu einer innovationsfördernden Unternehmenskultur dazu?
Unternehmen sollten vor allem dem Neuen gegenüber offen sein. Es ist in festen Unternehmensstrukturen natürlich äußerst schwer, völlig umzudenken, wenn man es jedoch schafft, eine höhere Flexibilität in das Unternehmen zu bringen, steht der Innovation nichts mehr im Weg. Unternehmen müssen eine Innovationskultur schaffen. Das neue Gedankengut muss von der Geschäftsführerebene bis zum Praktikanten gelebt und verstanden werden. Der Blick über den Tellerrand und das Einbeziehen aller Mitarbeiter ist daher in meinen Augen einer der wichtigsten Faktoren für eine innovationsfördernde Unternehmenskultur.
Wie Phantominds Innovationen vorantreibt
Mut für neue Impulse, für neue Wege fehlt vielen Unternehmen. Genau diesen Mut brauchen sie aber um sich den Herausforderungen des digitalen Wandels zu stellen. Die Innovationszyklen werden immer kürzer. Mehr als Zweidrittel aller neuen Produkte scheitern am Markt – und dies oftmals trotz Marktforschung. Deshalb haben Mirko Bendig und Alexander Peter Phantominds gegründet.
„Es ist Zeit für eine neue, unkomplizierte Innovationskultur. Nur ein radikales Umdenken in der Innovationskultur der Unternehmen sichert deren Zukunft,“ sagt Mirko Bendig, 34, Gründer von Phantominds.
So funktioniert Phantominds: Die eigene Community entwickelt neue Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle für Unternehmen via Crowdsourcing. D.h. die Mitglieder der Phantominds-Community erarbeiten gemeinsam Lösungen für Herausforderungen der Unternehmen mit dem Ziel, eine oder mehrere umsetzbare Innovationen zu entwickeln.
Zum Beispiel ist gerade auf der Plattform ein Projekt des Reiseveranstalters Robinson angelaufen. Ziel ist es, interdisziplinär eine digitale Innovation mit den Phantominds-Experten und eigenen Kunden zu entwickeln. Innerhalb von drei Wochen soll eine neue Art der Reisesuche kreiert werden, um potentielle Kunden bei ihrer Auswahl im Internet anders abzuholen. Jeder von uns hat ein Bild von seinem Traumurlaub im Kopf und genau damit möchte Robinson in Zukunft seine Kunden gewinnen. Wie muss also eine solche Reisesuche gestaltet sein?
Die Antworten und die Lösungen lassen sich von vielen Seiten denken und diskutieren. Perfekt für die interdisziplinäre Community von Phantominds, die viele Perspektiven, Nutzer und Experten aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen vereint. Wer als Nutzer bzw. „Phantomind“ mitmacht, hat die Chance auf eine Prämie. In diesem Fall bekommen die drei besten Ideen jeweils einen Geldpreis.
Welche Motivation hat ein Unternehmen wie Robinson für ein derartiges Crowdsourcing-Projekt? Wichtige Stichpunkte sind dabei: Mutig sein, Innovationen mit externen Nutzern, Kunden und Experten entwickeln und damit eine offene Innovationskultur nach innen und außen zu zeigen. Aber auch Neuerungen voranzutreiben, um die eigene Zukunft abzusichern. Denn oft bleibt für Innovationen keine Zeit im operativen Unternehmensalltag. Man kann es auch so zusammenfassen: Die digitale Transformation proaktiv anzugehen, um mit neuen digitalen Lösungen die bestehenden Märkte abzusichern und neue Märkte zu erobern. Aber die Innovationen werden hier nicht nur entwickelt, sondern sogar hinsichtlich ihrer Marktrelevanz anhand von definierten Kriterien bewertet, d.h. die Innovationen sind inklusive Marktforschung, die sich das Unternehmen im Anschluss sparen kann. Auf Unternehmensseite muss sicherlich auch noch Arbeit geleistet werden und vor allem Mut und Veränderungswille und manchmal die Begeisterung entsprechender Leitungsebenen, um die Innovationen ins Unternehmen zu tragen und final umzusetzen. Um einer „not invented here“ Haltung entgegenzuwirken ist, moderiert und bringt sich Robinson auf der Plattform über eigene Nutzerprofile und eine Art Moderatorenfunktion mit ein. Damit wird schon in der Entwicklung sichergestellt, dass unternehmensinternes Know-How sogleich mit einfließen kann. Letztendlich erhöht dies das Umsetzungspotential der so gebauten Lösungen und ermöglicht einen direkten Dialog zwischen Robinson und der Phantominds-Community.
Wir drücken Phantominds die Daumen zum Launch der Plattform und werden sicherlich noch viel von ihnen hören.
Die ZAUBER-Formel
Erfolgreiche neue Geschäftsideen haben mit Hokuspokus natürlich nichts zu tun. Aber viel mit bewusstem Beobachten und Denktechniken zur Ideenfindung. Das können Sie mit Hilfe unserer ZAUBER-Formel anwenden und trainieren. Zum Auftakt unseres mehrteiligen Workshops über Ideenmanagement stellen wir Ihnen die ZAUBER-Formel vor.
Wenn Sie sich selbständig machen wollen oder gerade gemacht haben, kennen Sie bestimmt Ratschläge wie „Geschäftsideen liegen doch auf der Straße“ oder „Man muss nur die Augen offen halten“. Falls Sie an diesen gut gemeinten Ratschlägen schon verzweifelt sind, hier ein kleiner Trost: Diese Ratschläge sind falsch. Oder – besser gesagt – nur eingeschränkt richtig. Es ist richtig, dass viele Geschäftsideen unmittelbar greifbar sind. Aber es genügt nicht, nur die Augen offen zu halten. Ihre Beobachtungen und Wahrnehmungen sind nur der erste Schritt zur Ideenfindung. Der wichtigere Teil folgt danach: Sie müssen die Ideen bewerten, analysieren und hinterfragen. Erst daraus entstehen verwertbare Ideen.
So wie viele andere auch, die auf der Suche nach neuen Geschäftsmodellen sind, fragen Sie sich vielleicht: „Gibt es nicht irgendeine Zauberformel, mit der ich ganz einfach auf neue Geschäftsideen komme?“ Nun, eine Zauberformel in dem Sinne, dass Sie anschließend nichts mehr tun müssen, existiert nicht. Aber es gibt eine ZAUBER-Formel, zu verstehen als Denktechnik für neue Geschäftsideen, die Sie anwenden und trainieren können. Wie das funktioniert, lesen Sie hier.
Die Grundlage des Zauberns: der Chancenblick
Sie sind zu Gast bei einer Bekannten, die Sie stolz ins Zimmer ihrer zwei kleinen Töchter führt. Dort sitzen die siebenjährige Amelie und die fünfjährige Henriette und malen Blumen. „Zwei richtige kleine Künstlerinnen“, schwärmt die Mutter. Sie lächeln freundlich, aber leicht gequält. Denn im Gegensatz zu Ihrer Bekannten, können Sie in den Blumen, die die zwei Kleinen aufs Papier kritzeln, nichts Besonderes entdecken. So verlassen Sie – nach zwei echten und gefühlten 30 Minuten – wieder das Kinderzimmer. Und sind an mindestens fünf neuen Geschäftsideen vorbeigelaufen.
Hätte Ihnen die Mutter gesagt: „Wenn es doch in der Stadt eine Galerie geben würde, wo ich die Bilder ausstellen könnte ...“ oder „Wenn es doch einen Nachwuchswettbewerb für Künstler von morgen bei uns gäbe ...“, wären Sie vielleicht darauf gekommen. Oder wenn Ihre Bekannte Sie mit der Nase drauf gestoßen hätte: „Hey, Du suchst doch nach einer Geschäftsidee. Lass uns doch mal einen Businessplan für einen bundesweiten Kinder-Mal-Contest machen, den wir dann als Konzept beim Kinderkanal einreichen. Ich kenne auch einen Merchandising-Spezialisten und jemanden, der uns die Lizenzrechte für die Expansion in andere europäische Märkte sichert.“ Aber genau das passiert im wahren Leben nicht. Das müssen Sie selbst tun.
Mit der ZAUBER-Formel können Sie aus solchen scheinbar belanglosen und alltäglichen Beobachtungen neue Geschäftsideen entwickeln. Die Grundlage dafür sind der oben geschilderte Chancenblick und Ihre Fähigkeit, zu beobachten. Beides lässt sich trainieren.
Die Top-Branchen für Start-ups im Jahr 2022
Auch im Jahr 2022 gibt es wieder jede Menge Trends, die sich Start-ups zunutze machen können. Wir zeigen die spannendsten Branchen und Trends.
Der Klimawandel ist real, das Leben wird immer digitaler, die Arbeit im Homeoffice ist noch immer ein Dauerthema: Politische Entscheidungen, neue Technologien und gesellschaftliche Entwicklungen beeinflussen unsere Arbeitswelt maßgeblich. Jedes Jahr erscheinen tausende neue Start-ups auf der Bildfläche – darunter viele aufstrebende Unternehmen mit großem Potential. Auch im Jahr 2022 gibt es wieder jede Menge Trends, die sich Start-ups zunutze machen können. Welche Probleme wollen gelöst werden, vor welchen Herausforderungen stehen wir und welche Branchen bestimmen die Zukunft?
Wie wollen wir in Zukunft arbeiten?
Die Art und Weise, wie Menschen künftig ihrer Lohnarbeit nachgehen möchten, ändert sich zunehmend. Immer jüngere Menschen mit verschiedenen Talenten und Expertisen werden Teil der Arbeitswelt. Im Zuge der Globalisierung und der Remote-Arbeit ändert sich die moderne Unternehmenskultur zunehmend. Auch ist zu erwarten, dass es immer weniger Festanstellungen geben wird, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auf Vertragsbasis werden wir immer öfter sehen.
Aus diesen Entwicklungen ergeben sich auch für mögliche Start-ups viele Chancen. Unsere Präsenzkultur verliert an Bedeutung, Lösungen für digitales Arbeiten müssen her. Unternehmen wie Zoom haben im letzten Jahr gezeigt, welch großes Potential in der digitalen Arbeitswelt liegt. Sicher werden wir auch im nächsten Jahr wieder neue Unternehmen sehen, die die Remote-Arbeit erleichtern und gleichzeitig sicher machen.
Unternehmenssicherheit und Cyberkriminalität
Neue Technologien entwickeln sich in einem unglaublichen Tempo. Es ist noch nicht allzu lange her, da hatte man sein Telefon noch an der Wand hängen. Heute haben wir Laptop und Handy immer mit dabei, können in Echtzeit mit Menschen kommunizieren oder uns mit wenigen Klicks neue Schuhe liefern lassen. Die Datenmenge nimmt immer mehr zu, ständig erscheinen neue Programme auf der Bildfläche, die uns das Leben erleichtern wollen.
Doch mit den technologischen Entwicklungen rücken auch die Themen Hacking und Cyberkriminalität weiter in den Fokus. In den letzten Jahren wurden auch bei großen Unternehmen immer wieder massive Sicherheitslücken beobachtet. Verschiedene Start-ups haben sich dieser Probleme in den letzten Jahren angenommen – und auch für das Jahr 2022 erwarten wir ein großes Potenzial in der Branche.
Menschliche Arbeitskraft vs. intelligente Roboter
Unsere Systeme und Roboter werden immer leistungsfähiger. Künstliche Intelligenz (KI) ist in aller Munde. Eine KI kann spielend leicht Aufgaben übernehmen, die zuvor von Menschen erledigt wurde. KIs finden mittlerweile in verschiedensten Bereichen Anwendung – und sie lernen immer weiter dazu. Gelöst werden sollen hochkomplexe Aufgaben wie auch einfache Probleme. Beim Kundenservice etwa werden wir in Zukunft vermehrt von Robotern unterstützt, die mit uns chatten. Das reicht vom Reiseportal bis hin zum Online-Glücksspiel: Das beste Online Casino in Deutschland muss heutzutage auch einen soliden Kundenservice bieten. Die eingesetzten Maschinen werden voraussichtlich immer lernfähiger und können uns immer besser dabei unterstützen, Antworten auf unsere Fragen zu finden. Unternehmer und Unternehmerinnen stehen dabei vor der Aufgabe, ein gutes Gleichgewicht zwischen intelligenten Maschinen und menschlicher Arbeit zu finden. Welche Aufgaben sind für Menschen gemacht, was können Maschinen übernehmen? Wann ist es sinnvoll und wann vertretbar, menschliche Arbeit durch ein KI-Programm zu ersetzen?
Mit KI ausgestattete Computer sind die Zukunft, für Start-ups ergeben sich hier also große Chancen. Mittlerweile sind sie in allen Lebensbereichen präsent: Wir nutzen fast täglich Google, lassen uns von Alexa das Radio anschalten oder merken vielleicht auch gar nicht, wie auf einer Webseite im Hintergrund Aufgaben für uns erledigt werden, die uns ein besseres Erlebnis verschaffen sollen.
Neue Möglichkeiten der Finanzierung
Start-ups haben mittlerweile verschiedene Möglichkeiten, Finanzmittel zu beschaffen. In den letzten Jahren erschienen immer mehr Plattformen auf dem Markt, die Unternehmern und Unternehmerinnen Türen öffneten. Investoren und Geldgeber werden mit klugen Köpfen mit guten Ideen zusammengebracht, alternativen werden große Summen über Crowdfunding erzielt. Viele dieser neuen Methoden, an Finanzmittel zu kommen, werden auch von der dezentralen Bewegung vorangetrieben. Handel und Kreditaufnahme sind über Peer-to-Peer-Netzwerke möglich, welche über ein öffentliches dezentrales Blockchain-Netzwerk laufen.
Start-ups werden also auch im kommenden Jahr neue Märkte erschließen und von den vielseitigen Möglichkeiten der Finanzmittelbeschaffung profitieren können. Ob als Geldempfänger oder Unternehmen, das moderne Lösungen anbietet: Die Finanzierung einer guten Idee war nie einfacher und das Potential, selbst in diesem Bereich erfolgreich zu werden, ist groß.
Erfolgreich mit Kryptowährungen
Bleiben wir bei dezentralen Blockchain-Netzwerken: Obwohl der Bitcoin in diesem Jahr einen unglaublichen Sturzflug hinlegte, setzen noch immer viele Menschen und auch Unternehmen auf Kryptowährungen. Dabei ist Bitcoin längst nicht mehr die einzige Währung, die Krypto-Begeisterte im Auge haben. Immer mehr Altcoins erobern den Markt, besonders bekannt wurden im letzten Jahr Litecoin und Ethereum. Die Währungen werden immer weiterentwickelt und verbessert, sicher werden künftig auch weitere Kryptowährungen veröffentlicht.
Welche Währung die beste ist, entscheidet wohl jeder Nutzer selbst – und nicht nur die Währungen werden weiterentwickelt. Immer mehr Unternehmen möchten sich Währungen zunutze machen und die Nutzung verschiedener Währungen erleichtern. Ein gutes Beispiel dafür ist Coinlancer: Besonders interessant ist das Portal für freiberufliche Arbeitende, die digital unterwegs sind und ihr Geld im Internet verdienen. Hier werden Freelancer und Auftraggeber zusammengebracht. Gezahlt wird mit Tokens, welche sich in verschiedene Kryptowährungen umwanden lassen.
Ein anderes Unternehmen, das die Nutzung von Kryptowährungen vereinfachen möchte, ist Rentberry. Dieses Portal möchte Vermietern wie auch Mietern den Prozess einer Wohnungsvermietung erleichtern. Es entfällt beispielsweise die Zahlung einer klassischen Kaution, da alles digital abgewickelt wird. Erst dann, wenn Sicherheit gewährleistet ist, kann ein Vertrag abgeschlossen werden.
Nachhaltigkeit und kurze Lieferketten
Egal, ob ein eigenes Green-Startup geplant ist oder Start-ups anderen Unternehmen dabei helfen möchten, nachhaltiger zu werden: Der Klimawandel ist da und künftig müssen alle Unternehmen nach mehr Nachhaltigkeit und möglichst kurzen Lieferketten streben sowie ihren CO2-Ausstoß mindern. Zukunftsorientierte Unternehmen schauen zudem über Lieferketten hinaus und versuchen, die Nachhaltigkeit in allen Bereichen zu verbessern. Jedes Unternehmen, das aktuelle Herausforderungen ignoriert, wird im Zeitalter des bewussten Konsums voraussichtlich nicht bestehen können.
Schon jetzt gibt es zudem jede Menge grüne Start-ups, von denen wir einiges lernen können. Von Happy Plates, das sich gegen Lebensmittelverschwendung einsetzt, bis hin zu Plasticpreneur, das aus Plastikabfall Sinnvolles entwickelt, oder der Suchmaschine, für die bei jeder Suche Bäume gepflanzt werden: Das Thema Nachhaltigkeit bietet jede Menge Optionen. Die besten Unternehmen in diesem Bereich werden künftig vermehrt Anerkennung erfahren. Etablierte Unternehmen müssen umdenken, junge Unternehmer und Unternehmerinnen haben schon jetzt mit guten Ideen große Erfolge feiern können. Zudem gibt es mittlerweile verschiedene Förderprogramme, die nachhaltige Projekte unterstützen.