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Frühzeitig muss ein offenes Gespräch mit der Hausbank oder anderen Finanziers im Falle einer Krise gesucht werden. „Wer hier zögert, verliert kostbare Zeit für mögliche rettende Maßnahmen wie Tilgungsaussetzungen, Krediterweiterungen oder Bürgschaftserhöhungen“, erläutert Kurt Müller, Partner von Target Partners.
Zögerlich eingeleitetes Krisenmanagement kostet
Sie Kopf und Kragen
Besonders hart kann es Kleinunternehmen treffen, wenn sie nicht auf ihre Hausbank zugehen. Sie haben in der Regel nur ein Konto bei der Bank, das regelmäßig beobachtet wird. Wenn Kontoumsätze zurückgehen, Kreditlinien ausgeschöpft und Überweisungen beispielsweise an den Stromversorger oder das Finanzamt nicht mehr ausgeführt werden, besteht die Gefahr der Pfändung. Diese Situation gilt es unbedingt zu vermeiden, weil die Überlebenschancen einer Firma damit auf Null sinken.
„Wer das Rechnungswesen vernachlässigt, hat keinen Überblick über die gegenwärtige und zukünftige Kosten- und Erlössituation des Unternehmens. Damit gerät eine seriöse Finanzkontrolle außer Reichweite und Unternehmen können schnell in Schwierigkeiten geraten“, sagt Sylvia Hess, Geschäftsführerin der Christopher PrivateEquity GmbH & Co. KG. „Wenn die Umsätze beispielsweise wegen plötzlicher Marktveränderungen sinken und teure Kredite bedient werden müssen, sollte sich jeder Firmeninhaber genau überlegen, in welche Richtung er gegensteuern kann.“ Hier hilft ein professionelles Controlling, da es die Aufwands- und Erlössituation nach Produkten und Kostenverursachern genau aufschlüsselt. Nicht selten investierten Firmeninhaber noch, obwohl das Finanzbudget schon überschritten ist. Mit einem professionellen Controlling kann rechtzeitig die Strategie eines Unternehmens verändert werden. „Häufig verdienen Firmen nur mit wenigen Kunden ihr Geschäft; das ist ein großes Risiko“, so Müller. „Wenn ein wichtiger Auftraggeber wegfällt, kann sich die Umsatzsituation eines Unternehmens schnell zum Nachteil entwickeln. Deshalb ist es wichtig, die Planungen auch nach dem Aspekt möglicher Risiken vorzunehmen.“
Wer auf Controllingmaßnahmen verzichtet,
verliert leicht den Blick auf seine Finanzen
Klaus-Dieter Fritsch von der MagCode AG analysiert sein Geschäft und die Zukunftsperspektiven kontinuierlich. Dazu ist er verpflichtet, da sein Kapitalgeber im Aufsichtsrat sitzt und ein waches Auge auf die Aktivitäten des Managements hält. Experten raten aber auch kleineren Firmen zu einem aufmerksamen Controlling. Nur so sind sie in der Lage, ihr Geschäft genauer zu überprüfen und neue Kapitalgeber zu finden, um weiter zu wachsen.
Den vollständigen Artikel lesen Sie in der Ausgabe 04/2007
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Sünde 2 & 3
Einmal begangene Fehler können sich auf das Unternehmen über Jahre negativ auswirken. „Häufig werden zu teure Finanzierungen gewählt und Schwächen im eigenen Unternehmen zu spät erkannt“, sagt Hans J. Loges, Vorstand der Rating Services AG. Gefährlich kann auch die Übersicherung von Krediten sein. Dadurch können notwendige Darlehen für die Finanzierung des weiteren Umsatzwachstums mangels Sicherheiten nicht mehr gewährt werden. „Wir beobachten auch, dass staatliche Fördermittel zu spät beantragt werden mit der Folge, dass Unternehmen nicht mehr in diesen Genuss kommen. Manchmal verzögern sich die Auszahlungen, und teure Zwischenfinanzierungen werden erforderlich.“
Wer die Vielfalt der Finanzierungsinstrumente
nicht von Beginn an nutzt, zahlt drauf
Zudem muss ein solider Liquiditätsplan auch einen Puffer beinhalten, der Unwägbarkeiten wie Kundenausfälle ausgleichen hilft. Nicht selten werden Finanzierungspläne ohne die nötige Sorgfalt mit Blick auf eine mögliche Veränderung der Unternehmenssituation abgefasst und ein erhöhter Finanzierungsbedarf oder Finanzierungsengpass zu spät erkannt. Deshalb ist es wichtig, eine Vielzahl von Kapitalbeschaffungsmöglichkeiten mit dem ganzen Arsenal von Finanzierungsinstrumenten zu erwägen.