Virenfrei: Visitenkarten in Zeiten von Corona

Autor: Jasmin Schmidt
44 likes

Auch in der Corona-Zeit haben nichtdigitale Visitenkarten ihre Daseinsberechtigung – das gilt es dabei zu beachten.

Auf die Frage nach der passenden Visitenkarte in Zeiten von Corona würden die meisten vermutlich die digitale Visitenkarte für eine vernünftige Lösung halten. Unstrittig ist, dass die Visitenkarte das Aushängeschild eines Unternehmens oder einer Person darstellt. Schon die alten Ägypter sollen eine Art Visitenkarte bei wichtigen Treffen ausgetauscht haben. Darüber hinaus gibt es verschiedene Meinungen, dass auch die Chinesen bereits seit dem 15. Jahrhundert ihre Visitenkarten nach damaligem Modell bei wichtigen Anlässen ihren Gesprächspartnern überreichten. Das ist bis heute so geblieben, und zwar weltweit.

Damit einhergehend könnten berechtigterweise Befürchtungen hinsichtlich der Hygiene auftauchen, insbesondere wegen der Corona Pandemie. Diese Besorgnis teilen sicher viele, sie kann jedoch als unbegründet eingestuft werden. Hierzu gibt es bereits Lösungen und gute Ansätze, um die vorgegebenen Hygienestandards einzuhalten. Die Bakterien auf der Visitenkarten-Oberfläche können auf ein Minimum reduziert oder ganz vermieden werden.

Hygiene-Maßnahmen für Visitenkarten: Antibakterielle Beschichtung / Anti-Viren-Lack



Visitenkarten, die durch mindestens zwei Hände gehen und an verschiedenen Stellen herumliegen, sind echte Brutstätten für Bakterien und Viren, wären da nicht einige Möglichkeiten, diese einfach fernzuhalten. Mit einer antibakteriellen Beschichtung oder einem antimikrobiellen Lack lassen sich die Coronaviren und weitere Kontaminationen durch Bakterien auf der Kartenoberfläche auf Minimalniveau bringen oder vollständig fernhalten. Meistens handelt es sich um Dispersionslacke, die speziell für Druckprodukte wie Visitenkarten oder Flyer hergestellt werden. Die Entkeimung durch die Lacke beruht zumeist auf schonenden Entkeimungsverfahren ohne oder mit sehr geringem Anteil der gebräuchlichen Fungizide, Biozide oder Silber- und Metallionen. Absolut keine Chance hat das Virus auf Visitenkarten, wenn sich die Karteninhaber vor dem Treffen außerdem kurz die Hände desinfizieren.



Wo sind diese Lacke oder Beschichtungsprodukte erhältlich?

Nahezu jeder Büromaterialanbieter und diesen voraus fast sämtliche Druckunternehmen führen diese virenabtötenden Mittel in ihrem Sortiment.

Wie lange verbleiben Coronaviren auf Oberflächen?



Forscher einer Studie durch die australische Wissenschaftsbehörde Csiro haben herausgefunden, dass die robusten Coronaviren viel länger auf glatten Oberflächen, wie von Handys oder Geldscheinen, verbleiben als bisher angenommen. Visitenkarten haben eine ähnlich blanke Oberfläche, ideal für die Aufnahme von Viren und Bakterien. Bei einer Raumtemperatur von etwa 20 Grad können Bakterien und vor allem das Coronavirus 28 Tage auf der glatten Visitenkarte überleben, bei 40 Grad Temperatur reduziert sich die Lebensdauer auf lediglich 24 Stunden. Bei 30 Grad Raumtemperatur liegt die Lebenszeit der Viren und Bakterien auf der Visitenkarte bei sieben Tagen. Wenn vor dem Austausch noch kurz die Hände desinfiziert werden, bleiben die Kartenbesitzer hoffentlich coronafrei. Erwähnenswert bleibt noch, dass das Infektionsrisiko über Oberflächen bisher eher als gering eingestuft wird, da kaum Fälle dazu bekannt wurden.



Warum wurde dieses Experiment im Dunkeln durchgeführt?



Forschungen hatten bereits gezeigt, dass Sonnenlicht das Coronavirus einfach abtöten kann. Bei älteren Studien zum Thema überlebte es nur drei Tage auf Kunststoff- und Edelstahl-Oberflächen. Jedoch sollte bei Einzelexperimenten und auch bei Langzeitstudien, berücksichtigt werden, dass diese unter optimalen Laborbedingungen stattfinden. In normaler Umgebung ist das Virus in der Realität zahlreichen zusätzlichen Faktoren ausgesetzt und kann damit kürzer oder länger überleben. 


Luftfeuchtigkeit mitberücksichtigen

Neben der Raumtemperatur spielen noch andere Faktoren eine Schlüsselrolle dabei, wie lange das Coronavirus auf Oberflächen verbleibt. Einen entscheidenden Einfluss auf die Überlebensdauer des Virus, beispielsweise auf Visitenkartenoberflächen, hat die Luftfeuchtigkeit im Raum. So hat das Leibnitz-Institut für Troposphärenforschung herausgefunden, dass die Viren bei hoher Luftfeuchtigkeit kaum eine Überlebenschance über mehrere Stunden hat. Trockene Luft dagegen, die im Winter bei Heizungsluft im Extrembereich liegen kann, begünstigt das Coronavirus. So sehen es die Wissenschaftler. Daher sollte die Luftfeuchte im Raum niemals unter 40 Prozent sinken, weil dann die ausgestoßenen Virenpartikel kaum noch Wasser aufnehmen und zu leicht werden. Damit fliegen sie herum und verbreiten das Virus schneller.



BfR: Virus-Übertragung über die Oberfläche einer Visitenkarte



Bisher konnten gemäß dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) keine Fälle nachweisen werden, in denen das Coronavirus über den Kontakt zu kontaminierten Oberflächen oder Gegenständen auf den Menschen übertragen wurden.

Warum die gedruckte Visitenkarte bleibt



Die digitale Visitenkarte ist schnell versendet. Aber es ist unvorstellbar, bei einem bedeutenden Anlass mal kurz die stilvoll gestaltete Visitenkarte auf das Handy des Gesprächspartners zu senden. Geschäftsleute, Manager und Vertreter präsentieren sich und ihr Unternehmen mit dieser kleinen Karte. Daher könnte die digitale Visitenkarte im persönlichen Gespräch als Unhöflichkeit gelten und ist ein Widerspruch in sich. Nur wenige machen das. Die kreativ gestaltete und gedruckte Visitenkarte schafft heute noch Geschäftsfreundschaften und andere bedeutende Verbindungen fürs Leben. Sie gehört seit jeher zum ersten guten Eindruck, bestätigt einen guten Stil und steht für die Persönlichkeit ihres Inhabers und das damit verbundene Thema. 



CEO, Account-Manager, Prokuristen oder Abteilungsleiter geben über ihre Visitenkarte auch ihren Status preis. Dies erleichtert dem Empfänger der Visitenkarte, über den richtigen Ansprechpartner eines Unternehmens zu seinen Fragen zu entscheiden. Ein Handwerker nutzt andere Visitenkarten als der Banker und der Banker wiederum schlichtere als ein Juwelier, um nur drei Beispiele zu nennen. Da die gedruckte Visitenkarte hochwertige Prägungen im Muster oder in der Schrift und kräftige Farben aufweisen kann, ist sie der digitalen Visitenkarte immer einen Schritt voraus. Schon alleine das starke Papier einer kunstvoll bedruckten Visitenkarte beweist Stärke und Noblesse und unterbricht damit den digitalen Wandel. Manche nutzen ihre Visitenkarte sogar als kleinen Lebenslauf und bringen einiges an Daten auf der Rückseite der Karte unter. Mit der Visitenkarte im Original-Druck ausgestattet wurde schon so manches Geschäft erfolgreich beschlossen, und das soll auch in Zukunft so bleiben. 



Die Visitenkarte: in Japan ein Must-Have

Ein ganz besonderes Verhältnis hat der Japaner zu seiner gedruckten Visitenkarte. Diese gilt im Land der Kirschblüten als Symbol altbewährter Traditionen und ist aus dem Geschäftsleben und manchmal auch privat kaum wegzudenken. Ein Geschäftsmann ohne Visitenkarte ist für den Japaner ohne Bedeutung.

Die Autorin Jasmin Schmidt ist Redakteurin bei Overnightprints. Die Online-Druckerei legt den den Schwerpunkt auf ein kleines, sorgfältig ausgewähltes Sortiment hochwertiger Printprodukte.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren: