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Shop-Systeme
Wir haben 8 wichtige Shop-Systeme unter die Lupe genommen und zeigen, was sie Start-ups wirklich bieten.
Online-Shops sind nicht erst seit gestern populär. Amazon, eBay und Co. zeigen schon seit Jahren, dass bequemes Shopping am heimischen Schreibtisch – und mittlerweile sogar unterwegs auf mobilen Geräten – die Zukunft ist. Der Trend geht immer mehr weg vom analogen Ladengeschäft und immer mehr hin zur komfortablen Online-Auslage. Alle shoppen online – und wie! 33 Prozent der Deutschen kaufen mindestens einmal die Woche etwas online, ein weiteres Drittel mindestens alle zwei Wochen, so das Ergebnis einer aktuellen Statista-Studie.
Vor allem Start-ups und junge Unternehmen, die den Markt um innovative und neue Produkte bereichern wollen, wären ohne die Möglichkeit von Online-Shops überhaupt nicht überlebensfähig. Und selbst kleine lokale Geschäfte erschließen diesen zusätzlichen Verkaufskanal langsam aber sicher für sich. Ein Narr, wer da hinten anstehen wollte.
Glücklicherweise ist ein eigener Online-Shop heute kein Luxusprodukt mehr. Shop-Systeme aus der Cloud machen es selbst für Laien einfach und erschwinglich, sich einen eigenen Webshop aufzubauen. Programmierkenntnisse oder besondere Skills im Webdesign sind dafür nicht notwendig. Die Vorzüge solcher Lösungen sind offensichtlich: Die einfache Bedienung spart Zeit beim Erstellen; vor allem aber sind alle wichtigen Features oft bereits integriert, beispielsweise die Optimierung der Pages für mobile Endgeräte oder das Webhosting.
Die einzelnen Lösungen unterscheiden sich jedoch hinsichtlich ihres Funktionsumfangs, ihrer Benutzerfreundlichkeit und der verfügbaren Integrationen und Schnittstellen. In Kooperation mit dem Vergleichsportal trusted.de haben wir die 8 top Online-Shop-Systeme für Start-ups auf dem Markt herausgefiltert, getestet und miteinander verglichen. Hier die Ergebnisse:
Die top 8 Shop-Systeme im Überblick
Der 1&1 E-Shop dürfte eines der nutzerfreundlichsten Systeme sein, die aktuell auf dem Markt sind. Der Editor, mit dem Nutzer die Page rund um ihre Produkte bauen, ist intuitiv und einfach zu bedienen; hier werden vor allem Anfänger angesprochen, die dank Drag-and-Drop und fixen Ankerpunkten schnell ein ansprechendes und hübsches Layout basteln können. Über kleinere Bugs und einige längere Ladezeiten im Backend kann man da getrost hinwegsehen. Vor allem aufgrund des fairen und erschwinglichen Preissystems, das ohne Paywalls auskommt. So können Nutzer bereits im kleinsten Tarif für rund 15 Euro pro Monat unbegrenzt viele Artikel anlegen und müssen höchstens bei Spezialfunktionen wie speziellen Marketing-Tools oder ausgefallenen Zahlungsoptionen kleinere Abstriche machen. Diese kommen dann erst in den größeren Preispaketen hinzu. Ein kleiner (aber möglicherweise nicht unwichtiger) Wermutstropfen ist das Fehlen einer kostenlosen Domain. Webhosting ist zwar in allen Tarifen mit dabei, eine eigene Domain aber nicht. Die müssen Kunden also entweder bereits selber mitbringen, oder kostenpflichtig dazu kaufen. Dafür wiederum großartig: Die zertifizierten Datenschutz- und Datensicherheitsstandards made in Germany. Das moderate Pricing und der vergleichsweise schlanke Funktionsumfang machen klar, dass 1&1 vor allem kleine bis mittelständische Unternehmen als Zielgruppe im Sinn hat. Aufgepasst: Für Neukunden gibt es im ersten Vertragsjahr satte Rabatte.
Wix Stores profiliert sich als vergleichsweise günstiges, gleichzeitig allerdings auch mächtiges Tool. Vor allem die umfangreichen Funktionen zur Suchmaschinenoptimierung und zur Vermarktung Ihrer Produkte überzeugen; gleichzeitig ist die Nutzeroberfläche modern und intuitiv. Ähnlich wie 1&1 krankt allerdings auch Wix an kleineren Performance-Problemen im Backend und Editor, die dazu führen, dass Seiten teilweise langsam geladen werden. Kann man über diese kleineren Mängel hinwegsehen, findet sich unter der bunten und iconlastigen Nutzeroberfläche ein funktionsstarkes Tool, das dank erschwinglicher Preise ab rund 16 Euro pro Monat auch für kleinere Unternehmen interessant sein dürfte. Diese schätzen auch die Flexibilität dank monatlicher Vertragslaufzeiten (Standard sind eigentlich Jahresverträge). Ein Dealbreaker (gerade für deutsche Unternehmen) könnte allerdings das Thema Datenschutz sein. Der israelische Provider hat seine Rechenzentren in der ganzen Welt: in Europa, Amerika und Asien. Vor allem der Serverstandort USA mutet in der Post-PRISM-Ära immer ein wenig kritisch an. Dafür genügt die technische Komponente ganz klar den gängigen Standards. Für die Datenverschlüsselung, regelmäßige Backups und Monitoring sowie die gespiegelte Datenaufbewahrung auf getrennten Servern ist Wix nach den ISO-Normen 27001 (IT-Sicherheit) und 27018 (Datenschutz in der Cloud) zertifiziert. Tipp: Wix ist eine tolle Wahl für Shops, die digitale Güter wie Musik, eBooks o.ä. verkaufen wollen.
Der Tarif JimdoShop des deutschen Homepage-Baukastens Jimdo richtet sich an kleinere bis mittelgroße Online-Shops und bringt ein angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis. Mit rund 20 Euro pro Monat bewegt sich der Anbieter in einer ähnlichen Preisklasse wie die Konkurrenz von Wix und 1&1. Hauptargument für den Provider ist der einfach zu benutzende und ansprechend gestaltete Editor, der Nutzern viel Gestaltungsfreiheit bietet. Durch umfangreiches Hilfematerial fällt der Einstieg in das System leicht und macht sogar Spaß. Einige Schwachstellen gibt es aber doch: So bietet JimdoShop aktuell kaum Schnittstellen zu Drittsystemen, und einige wichtige Features sind hier nur rudimentär abgedeckt. Dazu gehören beispielsweise die Kunden- und Rechnungsverwaltung. Ein wenig schade, denn mit ein bisschen mehr Liebe zum Detail hätten Nutzer mit Jimdo eines der intuitivsten Shop-Systeme bei der Hand, das es zu diesem Preis zu haben gibt. Datenschutztechnisch relevant: Ähnlich wie bei Wix sind die Jimdo-Server außer in Deutschland auch in den USA und in Asien stationiert.
Lightspeed eCommerce kommt mit einem ordentlichen Funktionsumfang, einer Reihe von nützlichen Integrationen und einem übersichtlichen Backend, in dem Nutzer ihre Produkte und Daten pflegen. Das hat allerdings auch seinen Preis. Rund 50 Euro pro Monat kostet das Starterpaket – in dem noch nicht einmal alle Funktionen und Schnittstellen integriert sind. Dafür liefert Lightspeed allerdings auch eine Reihe von Zusatzfeatures, die andere Anbieter nicht am Start haben. Eine Blogging-Funktion beispielsweise, mit der Nutzer einen Blog als zusätzlichen Vermarktungskanal oder als Ergänzung zum Shop-Angebot erstellen können. Zudem ist der Anbieter in Sachen vorgefertigte Design-Vorlagen aktuell Spitzenklasse; rund 150 unique Templates (alle natürlich auch mobil-optimiert) bringt der Provider mit. Besonderes Lob verdienen die aufmerksamen und schnellen Support-Mitarbeiter, die bei Problemen immer mit Rat und Tat zur Seite stehen. Fazit: Die Zielgruppe liegt hier klar eine Stufe über der Konkurrenz von 1&1, Wix und Co. Wer bereit ist, für einen wirklich ansprechenden Webshop mit einem einzigartigen Layout ein bisschen mehr Geld auszugeben, wird hier glücklich.
Der Host Europe Online-Shop ist grundsätzlich für alle Unternehmensgrößen geeignet und zugleich recht preisgünstig. Rund 10 Euro pro Monat bezahlen Nutzer im günstigsten Tarif, der vor allem für Kleinst-Shops konzipiert wurde und die Erstellung von 100 Artikeln erlaubt. Wer mehr verkaufen will, benötigt ein Upgrade. Vom Preis abgesehen liefert Host Europe ein funktionsstarkes System, das auf der Shop-Software ePages sowie auf dem hauseigenen Homepage-Baukasten basiert. Die Kombination ist gelungen: Hier trifft ein intuitiver Editor auf ein mächtiges Backend, das vor allem durch umfangreiche Marketing-Funktionen glänzen kann. Zudem überzeugt der Provider durch eine sichere Infrastruktur, die ausschließlich in Europa (Deutschland und Frankreich) angesiedelt und nach modernsten Maßstäben eingerichtet ist.
VersaCommerce ist eine besonders funktionsstarke Plattform, die besonderen Wert auf die Abdeckung aller POS legt. Ob nun online im Shop, auf Markt-Plattformen wie Amazon, im eigenen Blog oder sogar offline im Ladengeschäft – richtig konfiguriert laufen alle diese Kanäle in VersaCommerce zusammen. Der Provider liefert damit eine zentrale Lösung für so gut wie alle Bedürfnisse, die aber auch ihren Preis hat. 50 Euro und mehr kosten die Preispakete, die Kosten für eine eigene Domain noch nicht mitgerechnet. Ärgerlich sind die kleineren Bugs beim Login, die in unserem Test dafür gesorgt haben, dass registrierte Nutzer sich nicht einloggen konnten. Solche kleineren Fehler sind allerdings dank schnellem Support-Team rasch behoben. Toll: Durch den integrierten App-Store von VersaCommerce haben Nutzer Zugriff auf eine ganze Reihe nützlicher Schnittstellen, beispielsweise zu Accounting-Software wie easybill oder Lexoffice oder zu ERP-Systemen wie weclapp.
Seinem Namen wird das Geizhals-Shopsystem auf den ersten Blick nicht wirklich gerecht, denn es ist das teuerste Tool in diesem Shop-Vergleich. Ganze 80 Euro pro Monat kostet das System. Der Provider rechtfertigt den hohen Preis durch zwei besondere Features: Den Zugriff auf die Produktdatenbank von Geizhals sowie die Einbindung des eigenen Shops in das Preisvergleichsportal des Anbieters, das als eines der größten in der DACH-Region gilt und die Reichweite von neuen Shops massiv erhöhen kann. Für Start-ups kann dieser zusätzliche Boost durchaus interessant sein, um schnell Reichweite zu generieren. Hauptzielgruppe dürften wohl allerdings etablierte Ladengeschäfte sein, die ihr Geschäft auf den Online-Markt ausweiten wollen. Fair ist bei dem Anbieter: Das Geizhals-Shopsystem lässt sich 30 Tage kostenlos testen. So können Nutzer rasch und unverbindlich validieren, ob der zusätzliche Marketingkanal sein Geld wert ist, oder nicht. Zudem ist der Vertrag monatlich kündbar und damit recht flexibel.
Das Hauptargument für 1blu-eShops ist der unschlagbar niedrige Preis. Zwischen 7 und 40 Euro pro Monat (plus rund 10 Euro Einrichtungsgebühr) werden hier je nach Preispaket fällig. Damit ist 1blu der günstigste Anbieter in diesem Vergleich. Mindestens zwei kostenlose Domains haben die Tarife auch gleich noch im Gepäck, was das Tool für allem für Shops mit kleinem Budget sehr attraktiv macht. Diese sollten allerdings auch Know-how mitbringen. Basis von 1blu-eShops ist die Shop-Software ShopBuilder, die einen sehr breiten Funktionsumfang mitbringt, aber eben auch entsprechend komplex ist. Anfänger stoßen hier mehr oder weniger schnell an ihre Grenzen, zumal es an einem grafischen Interface fehlt, in dem Nutzer Änderungen am Shop direkt nachverfolgen könnten. Ein wenig unflexibel sind auch die Vertragsmodalitäten. Abgerechnet wird in jedem Paket dreimonatlich im Voraus; die jeweilige Laufzeit hängt dabei vom gewählten Tarif ab. Kürzere Verträge kosten bei 1blu prinzipiell mehr. Trotzdem sollten vor allem sehr kleine Shops den Anbieter im Auge behalten; scheuen diese den Aufwand der Einarbeitung nicht, könnte es sich letzten Endes durchaus lohnen.
Der Autor Maximilian Reichlin ist Leiter der Online-Redaktion bei trusted.de. Das Vergleichsportal für Business-Tools ist eines der führenden Informationsmedien für B2B-Software im deutschsprachigen Raum. Die Branchenexperten haben bereits Tools und Softwarelösungen in über 250 Kategorien getestet und verglichen, www.trusted.de
Im folgenden Doppelseite findest du die wichtigsten Fakten aus unserem Test im kompakten Überblick.
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Gründer*in der Woche: Rex und der PetTech-Boom
Unsere Gründer*in der Woche: Das 2021 von Jonathan Loesing und Julian Lechner gegründete PetTech-Start-up Rex digitalisiert lokale Tierarztpraxen mithilfe modernster Technologie, innovativen Ideen und hippem Style.
Die Digitalisierung hat nun auch die Tierwelt erreicht, der sogenannte PetTech-Boom ist in aller Munde. Diese Branche umfasst Technologien, Dienstleistungen und Produkte für Haustiere. Zahlen belegen den Hype: Hierzulande besitzt knapp die Hälfte der Bevölkerung mindestens einen tierischen Gefährten – der Großteil davon Katzen (15,2 Millionen) und Hunde (10,6 Millionen). „Dabei achten Besitzer zunehmend auf die Qualität der Tierversorgung. Der Haustiermarkt humanisiert sich sozusagen und möchte mehr Leistung“, so Jonathan Loesing, Mitgründer und CEO von Rex.
Das 2021 gegründete tiermedizinische Start-up aus Berlin weiß um die Bedeutung der Vierbeiner für ihre Besitzer*innen. Gemeinsam mit Julian Lechner rief Jonathan die „Tierarztpraxis für Millennials“, die alle Prozesse des tierärztlichen Betriebs digitalisieren und mit einem optimierten Besucher*innenerlebnis kombinieren will, ins Leben. Das Konzept: Rex betreibt einerseits eigene, moderne, technologiegestützte Tierarztpraxen. Andererseits bietet das Start-up auch eine digitale Plattform für Haustierbesitzer*innen für Tierarzttermine, Telemedizin sowie eine elektronische Patient*innenakte (ePa).
Nach einem starken Wachstum seit Start mit Standorten in Berlin Friedenau und Neukölln, wurde nun die dritte Rex-Praxis in Friedrichshain eröffnet. „Besonders hier ist der Bedarf an Veterinären groß“, weiß Jonathan. 2021 erhielt der Bezirk laut Senatsverwaltung den größten Zuwachs an Haustieren mit 13,1 Prozent. Auch das Profil von Herrchen und Frauchen wandelt sich in der Hauptstadt: Deutlich mehr junge Menschen im Alter zwischen 25 und 45 Jahren werden zu Vierbeiner-Eltern. Auf diese zunehmend junge und internationale Zielgruppe ist Rex ausgerichtet: „Alle Mitarbeitenden sprechen Englisch, Termine können online per Klick gebucht werden und Ergebnisse liegen direkt nach der Untersuchung vor“, führt der CEO seine Erfolgsstrategie aus.
Wie sich Timing und Insourcing auszahlen
Das Krisenjahr 2021 forderte Gründer*innen heraus. Sie mussten um die Gunst der wenig risikofreudigen Investor*innen kämpfen. Von diesen erschwerten Bedingungen zeigten sich die Berliner unbetroffen: Eine starke Investitionsspritze von fünf Millionen Euro ermöglichte dem Jungunternehmen einen großen Sprung nach vorn. Bereits kurz nach der Eröffnung der ersten Praxis in Friedenau eroberte eine zweite Tierarztpraxis den Hunde-Kiez Neukölln. „Wir haben von Anfang an viel in die Entwicklung unserer eigenen Technik investiert“, erklärt Jonathan.
Der 30-Jährige ist kein Tierarzt, sondern Unternehmer. Als CEO von Rex hat er mit diversen Geschäftsbereichen zu tun: „Wir arbeiten an vielen Fronten gleichzeitig. Einerseits erwerben und entwickeln wir Gewerbeimmobilien. Andererseits bauen wir an unserer eigenen Software, stärken eine Consumer-Marke und legen viel Wert auf unser Leistungsversprechen als Arbeitgeber.“
Zudem bietet das Start-up ein weitreichendes Serviceangebot, welches von Impfungen, Kastrationen über Tumorbehandlungen bis hin zu Zahnoperationen reicht. Eine Besonderheit sind die hauseigenen Labore, die diagnostische Ergebnisse unmittelbar und vor Ort ermöglichen. Im Gegensatz zur Herangehensweise vieler anderer Start-ups wird also nicht ausgelagert. Liegt darin das Erfolgsgeheimnis von Rex oder vielmehr im guten Timing? Beides, sagt Jonathan: „Wir haben zu Beginn ein möglichst wasserdichtes Geschäftsmodell entwickelt.“ Auch schien der Zeitpunkt der Gründung perfekt: „Während und nach der Pandemie stieg die Zahl der Haustierbesitzer in Berlin. Das liegt unter anderem daran, dass nun flexibler gearbeitet wird als zuvor. Dadurch passen Haustiere viel besser in den schnelllebigen Stadtalltag“, so Jonathan.
Von „Doga“ bis „Dog Perignon“
Berlin hat Veterinär*innenmangel. Der Bundesverband Praktizierender Tierärzte e.V. warnt sogar vor einer möglichen Unterversorgung von Vierbeinern in der Hauptstadt. Gleichzeitig steigt die Zahl an Haustieren kontinuierlich. Besonders der Bezirk Friedrichshain verzeichnete im Jahr 2022 diesbezüglich den stärksten Zuwachs. Dazu ist ein weiterer Trend zu erkennen: Tierbesitzer*innen werden immer jünger – und anspruchsvoller. Für diejenigen zwischen 25 und 45 Jahren sind tierische Gefährten wie Familienmitglieder. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an die Verpflegung und Unterhaltung ihrer Vierbeiner. Ob Wintermäntel für den Altwettermops, „Dog Perignon“ oder „Doga“ (Yogastunden für Stadthunde) – nie waren sich Mensch und Tier näher.
Den Erwartungen dieser zunehmend jungen und internationalen Generation an Tierhalter*innen kommt Rex nun entgegen. Zusätzlich zur modernen medizinischen Versorgung vor Ort bietet die digitale Infrastruktur des Start-ups unter anderem Online-Terminbuchungen, Video-Calls mit Arzthelfenden und automatische Datenspeicherung. Wartezeiten und bürokratischer Aufwand entfallen gänzlich. Zusätzlich sollen die Hunde- und Katzeneltern vernetzt werden.
ePa und App als Gamechanger
Damit hören Jonathans Pläne noch lange nicht auf: „Berlin ist als tierliebe Hauptstadt ein sehr guter Anfangspunkt für Rex. Langfristig wollen wir aber hervorragende und flexible medizinische Behandlung für Haustiere in ganz Deutschland möglich machen“, berichtet der Mitgründer. Zusätzlich zur geografischen Expansion in andere Städte arbeitet das Unternehmen an seiner neuen App, die die Nutzung der Dienste für Kund*innen noch einfacher und mobiler gestalten soll. „Wir haben die ePa eingeführt – eine echte Revolution für den Markt“, so der PetTech-Visionär. Damit wird es Kund*innen ermöglicht, medizinische Befunde, Diagnostik-Ergebnisse und vieles mehr von vergangenen „Rex-Terminen“ einfach online einzusehen.
„Wenn man beispielsweise umzieht, hat die nächste Rex Tierarztpraxis sofort Zugriff auf die medizinische Historie der letzten Örtlichkeit“, so Jonathan weiter. Das Sammeln und die Analyse von Daten über eine gewisse Zeit haben enormes Potenzial: Veterinär*innen können damit von einer behandelnden in eine prädiktive Diagnostik übergehen. „So könnten Krankheiten verhindert werden, bevor sie überhaupt entstehen“, erläutert der CEO weiter. „Das Leben mit Haustier in der Großstadt hätte somit positiven Einfluss auf das Wohlbefinden der Tierbesitzenden sowie die Gesundheit der liebsten Vierbeiner.“
Green Startup Monitor 2024: Grüne Start-ups beweisen Widerstandsfähigkeit
Der Green Startup Monitor (GSM) 2024 analysiert die Rolle von Start-ups als Innovationstreiber in der grünen Wirtschaft. Eine zentrale Erkenntnis: 29 % der der Neugründungen sind nachhaltige Firmen.
Grüne Start-ups sind ein wichtiger Treiber für den Wandel hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft. Das zeigen die aktuellen Ergebnisse des nun veröffentlichten Grünen Startup Monitors 2024 (engl. Green Startup Monitor, GSM). Die vom Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit und dem Bundesverband Deutsche Startups herausgegebene Studie verdeutlicht, dass fast ein Drittel der Neugründungen nachhaltige Firmen sind. Zwar sank deren Anteil angesichts schwieriger Marktlage und unsicherer Finanzierungsoptionen im Vergleich zum Vorjahr von 35 auf 29 Prozent. Gleichwohl streben die grünen Jungunternehmen laut GSM vermehrt nach schnellem Wachstum und einem hohen Marktanteil. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), die die Anfänge des GSM mit einem Projekt begleitet hat, rief zudem vor einigen Jahren ein eigenes Förderprogramm für grüne Start-ups ins Leben.
Rahmenbedingungen für grüne Gründer*innen und Start-ups verbessern
Der Green Startup Monitor analysiert die Rolle von Start-ups als Innovationstreiber in der grünen Wirtschaft und identifiziert spezifische Bedürfnisse und Herausforderungen, mit denen diese konfrontiert sind. Die Erkenntnisse der Untersuchung sollen dazu dienen, die Rahmenbedingungen für grüne Gründer*innen und Start-ups in Deutschland zu verbessern. „Eine naturverträgliche und nachhaltige Ökonomie muss Standard werden“, sagt in dem Zusammenhang DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. „Der Green Startup-Monitor macht klar, wie wichtig innovative und umweltbewusste Geschäftsstrategien sind. Sie sichern Widerstandsfähigkeit im Wettbewerb“, so Bonde weiter. Deshalb unterstütze die DBU gezielt Start-ups sowie kleine und mittlere Unternehmen, die lösungsorientiert zum Umweltschutz beitragen. Der Green Startup Monitor ist erstmals im Rahmen eines von der DBU geförderten Projekts entstanden und wurde bis zum Jahr 2021 finanziell unterstützt. Nun ist die Studie zum sechsten Mal veröffentlicht worden.
Grüne Start-ups stärken Nachhaltigkeit der deutschen Wirtschaft
Ein Fazit des GSM: Nachhaltige Start-ups stärken durch ihr Innovations- und Wachstumsstreben die Nachhaltigkeit der deutschen Wirtschaft. Borderstep Instituts-Leiter und GSM-Co-Autor Prof. Dr. Klaus Fichter betont: „Mehr als die Hälfte der grünen Start-ups streben sowohl nach schnellem Wachstum als auch nach einem hohen Marktanteil, belegt unsere Studie. Das macht sie zu Transformationsbeschleunigern.“ Laut GSM kooperieren grüne Start-ups öfter mit Industrie- und Wirtschaftspartnern (71 Prozent im Vergleich zu 58 Prozent der nicht-grünen Start-ups). Dabei nehmen sie eine wichtige Rolle im Wissensaustausch für eine nachhaltige Wirtschaftstransformation ein. Nach Fichters Worten arbeiten mehr als die Hälfte (rund 54 Prozent) häufiger mit Hochschulen und Forschung zusammen als nicht-grüne Start-ups (etwa 38 Prozent). Unterdessen fordert Fichter, in Deutschland „bessere Förderbedingungen für die Verwertung von Forschungsergebnissen zu schaffen“.
Grüne Start-ups beweisen wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit
Dem GSM zufolge streben grüne Start-ups nicht allein nach wirtschaftlichem Erfolg, sondern tragen aktiv dazu bei, ökologische und soziale Herausforderungen zu bewältigen. Zugleich zeigt der Green Startup Monitor allerdings, dass Nachhaltigkeitsziele angesichts aktuell herausfordernder Marktbedingungen an Priorität verlieren. Denn: Der Anteil der Start-ups, die ihre gesellschaftliche und ökologische Wirkung als sehr wichtige Unternehmensstrategie ansehen, sinkt im Vergleich zum Vorjahr von 79 auf 66 Prozent. Doch die Studienergebnisse deuten auch darauf hin, dass der auf Nachhaltigkeit konzentrierte stabile Kern grüner Neugründungen meist widerstandsfähiger auf wirtschaftliche Unsicherheiten reagiert als solche Start-ups, die nachhaltigen Zielen weniger Vorrang einräumen. Der Grund: Sie seien oft weniger von sich verändernden Kosten und Kaufverhalten betroffen, heißt es im aktuellen GSM. Außerdem „können immer mehr Start-ups ihre positiven Auswirkungen auf die nachhaltige Wirtschaft mit konkreten Zahlen und Fakten nachweisen“, sagt Yasmin Olteanu, Professorin an der Berliner Hochschule für Technik und ebenfalls Co-Autorin des Green Startup Monitors. Dies deute darauf hin, dass grüne Start-ups nicht nur neue nachhaltige Lösungen anbieten, sondern auch positiv auf Gesellschaft und Umwelt wirken wollen.
Der Green Startup Monitor 2024 kann hier kostenfrei heruntergeladen werden.
Endlich einen Traum erfüllen: Als Friseur*in selbstständig machen
Worauf zu achten ist, wenn du dich mit einem Friseurgeschäft selbstständig machen möchtest.
Wer Friseur*in ist, macht den Job selten wegen des Geldes. Es ist vielmehr eine Passion und das Ausleben einer kreativen Ader. Zudem gehört eine hohe soziale Kompetenz zu diesem Beruf. Viele Frauen und Männer träumen davon, sich in diesem Handwerk selbstständig zu machen. Für den Erfolg gibt es einiges zu beachten.
Gefragte Dienstleistung
Zum Friseur müssen fast alle Menschen. Eine adrette Frisur ist Bestandteil eines gepflegten Äußeren. Im Job, während einer Party oder bei anderen wichtigen Anlässen gehört die Haarpracht zur persönlichen Visitenkarte. Dies gilt besonders für Bewerber*innen um eine gut dotierte Stelle. Jedes Unternehmen wünscht sich zwar in erster Linie eine gute Fachkompetenz, aber für die Außenwirkung ist in vielen Branchen auch ein ansprechendes Auftreten von Vorteil.
Im Vergleich zu anderen Handwerken ist es für Friseur*innen ziemlich schwierig, sich selbstständig zu machen. Der Grund liegt im mageren Gehalt, das die Wichtigkeit dieser Zunft nicht ausreichend abbildet. Gründer*innen können deshalb kaum das Startkapital aufbringen. Eine weitere Grundlage für die Eröffnung eines eigenen Salons ist ein Meisterbrief. Nur Frauen und Männer mit einer langjährigen Erfahrung können auf die sogenannte Altgesellen-Regelung zurückgreifen. Alternativ wäre die Einstellung einer Fachkraft mit Meisterbrief denkbar, was jedoch die Personalkosten deutlich erhöht.
Ohne Bürokratie kein Start
Das Handwerk in Deutschland hat viel Tradition. Dazu gehört auch eine überbordende Bürokratie. Es reicht nicht, zum Gewerbeamt zu gehen, um das Unternehmen oder die Selbstständigkeit einzutragen. Zusätzlich muss auch noch eine Registrierung in der Handwerksrolle erfolgen. Die Anmeldung beim Finanzamt geschieht über das Gewerbeamt. Gründer erhalten dann einen Fragebogen für die steuerliche Erfassung, welchen sie ausgefüllt an die Finanzbehörde zurücksenden.
Neben der eigentlichen Ausstattung muss ein Friseur Kassensystem existieren, das die Umsätze registriert. Dabei ist die immer größere Zahl der Kund*innen, welche bargeldlos zahlen möchten, zu berücksichtigen. Generell ist die Kartenzahlung auch für Geschäftsinhaber*innen wünschenswert. Je kleiner der Bargeldbetrag ist, den Friseurmeister*innen nach dem Geschäftsschluss zur Bank bringen müssen, desto weniger mulmig wird ihnen beim Weg zum Finanzinstitut.
Moderne Kassensysteme sorgen auch für die Terminverwaltung, die Verwaltung des Warenbestands, die Buchhaltung und weitere kaufmännische Vorgänge. Solche All-in-one-Systeme nehmen den Gründer*innen viel Verwaltungsarbeit ab und sorgen zugleich, dass alle rechtlichen Rahmenbedingungen eingehalten werden.
Geschäft oder mobil?
Diese Frage beantwortet das Budget. Friseurstuhl, Umhänge, Handtücher, Waschbecken, Scheren, Rasierer, Föhn, Trockenhaube, Kleiderstände, Wartebereich und viele andere Ausrüstungsgegenstände kosten eine stattliche Summe. Hinzukommen die Ladenmiete und meistens eine Kaution. Für den Start könnte es interessant sein, auf eine gebrauchte Ausstattung zurückzugreifen. Versteigerungen aus Insolvenzen sind hier eine interessante Anlaufstelle.
Kosten für die Möbel im Salon können gespart werden, indem der Start als mobiles Geschäft erfolgt. Dies ist besonders dann eine gute Alternative, wenn ein Auto vorhanden ist. Wenn nach einiger Zeit Ersparnisse gebildet wurden, kann dann die Eröffnung eines Salons ins Auge gefasst werden.
Der Staat hilft
Das gesamte Gründungskapital muss nicht aus dem eigenen Vermögen kommen. So gewährt die KfW Darlehen für Start-ups. Um an diese finanziellen Mittel zu gelangen, ist ein schlüssiger Businessplan erforderlich. Zur Finanzplanung gehört auch ein Marketingplan.
Fazit
Neben dem fachlichen Können sind für die Gründung eines Unternehmens weitere Voraussetzungen unabdingbar. Eine ist die kaufmännische Kompetenz, die durch moderne technische Lösungen unterstützt werden kann. Die Ausgestaltung des Businessplans hängt nicht zuletzt von den wirtschaftlichen Voraussetzungen ab.
GameChanger des Monats: Wildplastic und Goldeimer: erste Verpackung aus wildem Plastik im Supermarktregal
Wie schwer kann es sein, eine Klopapierverpackung aus wildem Plastik herzustellen? Diese Frage stellten sich die Teams von Wildplastic und Goldeimer vor vier Jahren. Jetzt präsentieren sie gemeinsam eine Neuheit im Supermarkt: die erste Klopapierverpackung, die die Welt aufräumt. Mehr über unsere ChameChanger des Monats liest du hier.
Wildes Plastik ist all das Plastik, welches sich außerhalb des Recyclingkreislaufs auf illegalen Mülldeponien, in der Natur oder im Straßenbild befindet. Das Start-up Wildplastic wurde 2019 mit dem Ziel gegründet, die Umwelt von wildem Plastik zu befreien. Die Hamburger sammeln dieses wilde Material in Ländern wie Indien, Thailand, Indonesien und Senegal zusammen mit lokalen Partner*innen und verarbeitet es zu neuen Produkten. Neben Müllbeuteln aus wildem Plastik und Versandtaschen gibt es jetzt auch die erste Verpackung aus wildem Plastik in deutschen Supermarktregalen. Darin verpackt ist das soziale Toilettenpapier des ebenfalls in Hamburg ansässigen Unternehmens Goldeimer.
Gemeinsam gegen komplexe Krisen
„Seit es unser Klopapier gibt, haben wir nach einer nachhaltigen Verpackungslösung gesucht. Mit der Wildplastic-Verpackung tragen wir nun dazu bei, dass Plastik aus der Umwelt gerettet wird und wieder im Recyclingkreislauf landet“, erklärt Malte Schremmer, Co-Gründer und Geschäftsführer von Goldeimer. Die gemeinnützige GmbH setzt sich für eine wasserlose, dezentrale und kreislauforientierte Sanitärversorgung ein. Denn Klos sind Grundvoraussetzung für ein gutes, gesundes und würdevolles Leben. Trotzdem haben 3,4 Milliarden Menschen weltweit noch keinen Zugang zu einer gesicherten Sanitärversorgung. Mit dem Verkauf von Klopapier unterstützt Goldeimer Sanitärprojekte, Aufklärungs- und Bildungsarbeit.
Auf den ersten Blick klingen die Missionen von Wildplastic und Goldeimer verschieden, doch auf den zweiten Blick wird deutlich, dass sie die gleichen Ziele haben: Natur schützen und Lebens- sowie Arbeitsbedingungen verbessern. Wildplastic packt dafür die Plastikkrise an, Goldeimer die Sanitärkrise. „Um komplexe Krisen anzugehen, braucht es nicht eine, sondern viele Ideen, Perspektiven und vor allem Kollaborationen. Genau das wollten wir mit Goldeimer angehen und haben nun gemeinsam die erste Klopapierverpackung aus Wildplastic auf den Markt gebracht“, sagt Christian Sigmund, Mitgründer und CEO von Wildplastic.
Anbietercheck: Whistleblower-Software
Mit der Einführung eines Hinweisgebersystems stärkst du dein Team, erkennst Risiken schneller und bereitest dich vorausschauend auf das angestrebte Wachstum deines Start-ups vor. Wir zeigen dir die fünf besten Tools auf dem Markt.
Spätestens seit dem 18. Dezember 2023 müssen alle deutschen Unternehmen mit mindestens 50 Mitarbeitenden ein sicheres und funktionierendes Hinweisgebersystem eingeführt haben – also ihrer Belegschaft die Möglichkeit bieten, Missstände und Verstöße im Unternehmen zu melden. So will es das Hinweisgeberschutzgesetz (HinSchG).
Attraktiv dafür sind vor allem digitale Hinweisgebersysteme bzw. Whistleblowing-Software, die mehr oder weniger schnell eingerichtet und oft besonders flexibel ist. Hinweise gehen hier z.B. per Online-Formular, E-Mail, telefonisch oder als Sprachnachricht ein und können direkt im System von internen (oder externen) Compliance-Beauftragten bearbeitet werden.
Von solchen Systemen können auch Unternehmen profitieren, die unter die 50-Personen-Grenze fallen. Alleine schon wegen der damit verbundenen positiven Innen- und Außenwirkung, etwa auf dein Team, Bewerber*innen oder mögliche Investor*innen.
Das deutsche Vergleichsportal trusted.de hat die ausgelaufene gesetzliche Schonfrist zum Anlass genommen, um die besten Hinweisgebersysteme auf dem deutschen Markt unter die Lupe zu nehmen. Hier lernst du die aktuell besten fünf Tools kennen und erfährst, wie sie dein Unternehmen unterstützen und wie viel sie kosten.
Whistleblower Software
Whistleblower Software ist aus unserem Anbietercheck als klarer Testsieger hervorgegangen. Unser Favorit bietet alles, was es für die Selbstbetreuung deiner internen Meldestelle braucht – und geht noch weit über das Nötige hinaus. Ein schönes Extra sind unter anderem die individuellen Meldekanäle, die du für deine Kund*innen, Mitarbeitenden und Lieferant*innen bequem einrichten kannst – sogar inklusive Video-Anleitung für potenzielle Hinweisgebende, die dir der Anbieter gratis zur Verfügung stellt. Whistleblower Software liefert dir zudem alle im HinSchG hinterlegten Fallkategorien (z.B. Diebstahl, Geldwäsche und Co.) sowie die Option, eigene hinzuzufügen.
Besonders gut gefällt uns an dem Tool, wie einfach es ist, Meldungen abzugeben. Das funktioniert entweder über das betreffende Formular oder – noch unkomplizierter – per Sprachnachricht. Damit Stimmen unerkannt bleiben, punktet das Tool zusätzlich mit einer Stimmverzerrung und der Option, Textmeldungen nachträglich für andere Bearbeiter*innen zu schwärzen. Abgerundet wird das Ganze von starken Analysen und Reportings, die dich bei der Optimierung deines Casemanagements unterstützen.
Der Testsieger glänzt neben seiner tollen Usability, leistungsstarken Features und aussagekräftigen Analysen auch mit einem Preis, der sich absolut sehen lassen kann. Mit etwa 50 Angestellten startest du hier bei 70 Euro pro Monat. Sobald dein Business wächst, steigt allerdings auch der Preis. Möchtest du als Expert*in die Fälle deiner Kund*innen managen, ist auch das mit Whistleblower Software möglich. Dann bekommst du sogar noch einen individuellen Rabatt.
Die 5 Highlights von Whistleblower Software
- Meldungen per Sprachnachricht vereinfachen die Abgabe von Hinweisen enorm.
- Individuelle Meldekanäle für deine Stakeholder.
- Vordefinierte und eigene Fallkategorien für eine gezieltere Fallbearbeitung.
- Meldungen können geschwärzt werden, um sensible Daten von Hinweisgebenden zu entfernen.
- Starke Reportings helfen dir, den Überblick zu behalten.
preeco | hinweisgeber
Das Hinweisgebersystem von preeco macht unserem Testsieger deutlich Konkurrenz. Der Zweitplatzierte kann in Sachen Funktionsumfang absolut mithalten. Du bekommst hier ein individuell anpassbares Meldesystem, das bereits vordefinierte Fallkategorien und Fallbeispiele enthält. Dadurch kann jede(r) Beteiligte Fälle ganz einfach zuordnen – auch ohne Jurastudium. Ein tolles Highlight des Anbieters sind die FAQs, die du für deine Whistleblower*innen frei gestaltest. Auf diese Weise klärst du die wichtigsten Fragen schon im Voraus und erhöhst die Usability für die Hinweisgebenden.
An Spezialfunktionen wie der Hinweisabgabe per Sprachnachricht arbeitet der Anbieter zwar aktuell noch. Dafür bietet dir preeco bereits andere tolle Funktionen. Dazu gehört allen voran die automatische, personalisierbare Eingangsbestätigung. Äußerst hilfreich ist außerdem, dass dich das Tool daran erinnert, deine gesetzlichen Rückmeldepflichten einzuhalten. Hast du keine eigenen Hinweisgeber-Expert*innen im Unternehmen, kannst du dir dank des eigenen Zugangs für Ombudspersonen sogar noch externe Unterstützung ins Haus holen.
Preeco ist also definitiv ein Tool der Spitzenklasse und belegt das mit einem Spitzenpreis: Ab 79 Euro pro Monat im Jahresabo bekommst du ein komplett anpassbares Hinweisgebersystem, das nicht nur für dich, sondern auch für deine Whistleblower*innen leicht zu bedienen ist. Von der exzellenten Handhabung profitierst du auch als Expert*in. Die sogenannte Mandant*innenfähigkeit des Tools ermöglicht es dir, deine Klient*innen spielend leicht und gesetzeskonform zu verwalten. In diesem Fall erhältst du vom Anbieter allerdings ein individuelles Angebot.
Die 5 Highlights von preeco | hinweisgeber
- Individuelle FAQs für die wichtigsten Fragen und Antworten zu deinem Meldekanal.
- Vordefinierte Fallbeispiele unterstützen deine Whistleblower*innen.
- Automatische Eingangsbestätigungen helfen dir, die wichtigsten Fristen einzuhalten.
- Erinnerungen und Wiedervorlagen erleichtern dir die Fallbearbeitung.
- Ombudspersonen erhalten einen eigenen Zugang, um dich zu unterstützen.
LegalTegrity
LegalTegrity gehört zu den bekanntesten Hinweisgebersystemen am deutschen Markt. Der Branchenprimus kann mit seinem Funktionsumfang mühelos mit der Konkurrenz mithalten, ist aber an der einen oder anderen Stelle noch nicht ganz so ausgereift wie die zuvorgenannten Favoriten. Zum Beispiel ist es mit LegalTegrity nicht möglich, Hinweise per Sprachnachricht abzugeben. Das hat uns beim Testsieger schon ziemlich gut gefallen. Aber immerhin ist dieses Feature bereits in Arbeit. Ein weiteres, aber eher kleines Manko: Wir konnten unsere Fälle im Praxistest nicht priorisieren. Gerade wenn sich die Fälle häufen sollten, wäre es wichtig gewesen, zu wissen, welche Fälle besonders dringend bearbeitet werden müssen.
Abgesehen davon hat uns das Tool wirklich begeistert. Extrem gut durchdacht ist die Möglichkeit, eigene Meldeformulare für unterschiedliche Angelegenheiten erstellen zu können, etwa ein eigenes für alle Datenschutzfälle und ein weiteres für alles, was das Thema Arbeitsschutz betrifft. Hinweisgebende melden sich aber nicht nur über die Formulare bei dir, sondern auch über die Hotline. Das Beste daran: LegalTegrity betreut die Hotline ohne Aufpreis für dich mit. Telefonische Meldungen landen sogar wie von Zauberhand in deinem System.
Kommen wir zur Preisfrage. LegalTegrity kostet dich im kleinsten Tarif Start-up-freundliche 49 Euro monatlich für bis zu 50 Teammitglieder. Damit schonst du deinen Geldbeutel in unserem Vergleich am besten, bekommst aber nur einen begrenzten Funktionsumfang. Du musst dann zum Beispiel mit einem Meldekanal im LegalTegrity-Branding leben; dein eigenes Logo integrierst du nur gegen Aufpreis. Für den Aufbau eines Meldekanals sollte das aber absolut ausreichend sein.
Die 5 Highlights von LegalTegrity
- Hotline-Betreuung, um auch telefonische Meldungen entgegenzunehmen.
- Individuelle Meldeformulare für jede Fallkategorie.
- Automatische Eingangsbestätigung, damit du nicht an die erste Frist denken musst.
- Vordefinierte Fallkategorien erleichtern dir den Einstieg.
- Niedrige Einstiegspreise schonen deinen Geldbeutel.
123Hinweisgebersystem
Wenn du dein Meldesystem überhaupt nicht selbst betreuen, sondern das den Expert*innen überlassen willst, haben wir folgenden Tipp für dich: 123Hinweisgebersystem. Der Anbieter hat sich nämlich als Compliance-Experte darauf spezialisiert, deine Meldestelle für dich zu betreuen. Zum Service gehört unter anderem, dass der Anbieter Meldungen für dich entgegennimmt (postalisch, telefonisch, Online-Meldungen, per Hotline oder sogar persönlich) und eine professionelle Ersteinschätzung vornimmt. Gilt ein Fall als qualifiziert – entsprechend dem HinSchG – wird er an Rechtsanwält*innen übergeben und weiterbearbeitet.
Zurücklehnen kannst du dich zwar nicht; schließlich musst du selbst dafür sorgen, dass du Maßnahmen zur Risikominimierung ergreifst. Welche Maßnahmen das sind, schlägt dir das Team von 123Hinweisgebersystem auch vor. In unseren Augen ist das Service-Angebot des Anbieters die perfekte Alternative, wenn du deine Fälle nicht selbst annehmen und bearbeiten kannst oder willst. Laut Gesetz brauchst du dafür nämlich die nötige Fachkunde, die du nur über eine teure Schulung bekommst.
Teuer ist der Service ganz und gar nicht. Für die Leistungen des Anbieters und ein eigenes Meldeformular in deiner CI zahlst du eine Pauschale von 1,65 Euro pro Mitarbeitenden. Das ist sogar noch Start-up-freundlicher als LegalTegrity.
Zumindest solange deine Teamgröße noch überschaubar ist und dir die nötige Fachkunde fehlt. Sollte sich das ändern, würden wir zu einem anderen System raten. Zum Beispiel kannst du dann zum Testsieger Whistleblower Software wechseln; das Tool kommt nämlich auch bei den Expert*innen von 123Hinweisgebersystem zum Einsatz.
Die 5 Highlights von 123Hinweisgebersystem
- Betreuung deiner Meldekanäle, damit du dir die notwendige Schulung und Personalkosten sparst.
- Kommunikation mit deinen Whistleblower*innen für reibungslose Abläufe.
- Handlungsempfehlungen helfen dir dabei, Risiken und Folgeschäden zu verringern.
- Zahlreiche Meldekanäle, damit dein Team die Wahl hat.
- Günstige Pauschalpreise sparen dir bares Geld.
tell it
Tell it hat sich im Praxistest wacker geschlagen. Das Hinweisgebersystem bietet alle nötigen Basics, etwa ein Meldeformular, vordefinierte und individuelle Fallkategorien, automatische Fristsetzungen (für die erste und zweite gesetzliche Frist), Features, um Fälle gemeinsam im Team zu bearbeiten, und eine Handvoll Reportings. Die sehr leichte Usability hat uns im Test besonders gut gefallen. Nichts ist unnötig kompliziert, die Einrichtung geht zügig von der Hand und wir konnten direkt mit der Fallbearbeitung loslegen.
Die angenehme Bedienbarkeit des Meldesystems hat uns leider nicht über die Features hinwegtrösten können, die tell it im Vergleich zu anderen Tools eben nicht bietet. Hinweise können beispielsweise nicht per Sprachnachricht abgegeben werden. Automatische Eingangsbestätigungen gibt es auch nicht, und an einer Erinnerungsfunktion fehlt es dem Tool im Moment ebenfalls noch. Letzteres hat uns besonders gewundert, denn schließlich ist tell it auch für Expert*innen gedacht, die ihre Kund*innen mit einem solchen System betreuen möchten – und für die wäre die eine oder andere Automatisierung sicherlich hilfreich.
Warum hat es tell it aber dennoch auf unsere Liste der besten Hinweisgebersysteme für Start-ups geschafft? Das Tool ist extrem einsteigerfreundlich. Wenn du also noch schnell ein Hinweisgebersystem brauchst und dich nicht lange mit der Vorbereitung herumschlagen willst, bist du hier wirklich gut aufgehoben. Ein weiteres gutes Argument ist die Preisgestaltung; Alle wichtigen Funktionen und Features bekommst du ab 90 Euro pro Monat – egal, wie groß dein Unternehmen ist. Befindest du dich also im rasanten Wachstum, machst du mit tell it auch langfristig einen guten Deal.
Die 5 Highlights von tell it
- Automatische Fristsetzungen, damit du weißt, wie schnell du Fälle bearbeiten musst.
- Vordefinierte Fallkategorien, damit du gleich loslegen kannst.
- Individuelle Kategorien fügst du im Handumdrehen hinzu.
- Kollaborative Fallbearbeitungsfunktionen erleichtern dir die Arbeit im Team.
- Eingangsbestätigungen versendest du per Knopfdruck.
Zur Methodik unseres Anbieterchecks
Für den Vergleich der besten Hinweisgebersysteme hat trusted insgesamt 13 Whistleblowing-Tools miteinander verglichen und acht davon einem ausführlichen Praxistest unterzogen. Dafür hat die Testredaktion diverse Fälle, wie sie auch im HinSchG aufgeführt sind, fingiert und als „Mitarbeitende“ an die Systeme gemeldet. Eingegangene Hinweise wurden entsprechend bearbeitet und reportet, um die Eignung der Tools für den gesetzeskonformen Betrieb des Hinweisgebersystems zu prüfen. Weitere Kriterien im Test und Vergleich waren das Preis-Leistungs-Verhältnis, die Usability bzw. Einsteigerfreundlichkeit, die Eignung der einzelnen Tools für unterschiedliche Unternehmensgrößen (angefangen beim kleinen Start-up) sowie etwaige Spezialfunktionen.
Die Autorin Diana Meier ist studierte Personalmanagerin und Redakteurin für HR-Themen bei trusted.de. Das Vergleichsportal für Business-Tools ist eines der führenden Informationsmedien zu B2B-Softwarevergleichen im deutschsprachigen Raum und versorgt seine User*innen laufend mit aktuellen Testberichten und Toolübersichten. Den vollständigen Erfahrungsbericht zum Thema Hinweisgebersysteme und alle relevanten Infos findest du hier
Gründerinnen mit Herzblut und Vision
So ticken Unternehmerinnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Eine GoDaddy-Umfrage Umfrage zum Weltfrauentag 2024 klärt auf.
Anlässlich des internationalen Weltfrauentags 2024 veröffentlicht GoDaddy, der weltweit führende Anbieter von Webseiten und Domains, die Ergebnisse seiner aktuellen Studie zur Lage von Frauen in der Unternehmensgründung und -führung. Die Studie untersucht die aktuelle Situation von Kleinunternehmen weltweit, mit besonderem Fokus auf Gründerinnen und Unternehmerinnen in der DACH-Region. Die zentrale Erkenntnis: Frauen gründen mit Herzblut und Vision.
Wachstumserwartungen und Bedeutung der Digitalisierung
Positive Aussichten – fast die Hälfte der von Frauen geführten Unternehmen (48 %) erwartet in den nächsten 3 bis 5 Jahren ein Wachstum ihres Geschäfts. Das geht aus der im Januar umgesetzten GoDaddy-Umfrage hervor. Dabei gründen Unternehmerinnen vor allem aus Leidenschaft (30 %) und für mehr Flexibilität (20 %), wohingegen nur 8 % aus einer spezifischen Idee für ein Produkt oder eine Lösung heraus gründen.
Obwohl Männer und Frauen unterschiedliche Beweggründe haben, ein Unternehmen zu gründen, sind sie sich darin einig, dass die Digitalisierung für den Erfolg ihres Unternehmens entscheidend ist. (Männer mit 77 % und Frauen mit 78 %).
Bei der digitalen Transformation wiederum unterscheiden sich laut der Umfrage die Schwerpunkte zwischen Frauen und Männern: Kleinunternehmerinnen legen den Fokus auf die Verbesserung der Kundenbindung und -erfahrung (53 %) sowie die Optimierung der internen Kommunikation und Zusammenarbeit (40 %). Männliche Kleinunternehmer priorisieren hingegen die Steigerung der Effizienz (49 %) und die Integration neuer Technologien wie KI für Innovationen (34 %).
KI-Chancen: Frauen noch zurückhaltender als Männer
Unternehmerinnen zeigen weniger Zuversicht in Bezug auf die Integration von KI-Technologien als ihre männlichen Kollegen. Laut aktuellen Umfragedaten sind nur 54 % der Frauen im Vergleich zu 76 % der Männer optimistisch über die Integration und Weiterentwicklung von KI-Technologien in ihren Unternehmen.
Online-Marketing im Fokus
Im Vorfeld des Jahres 2024 beabsichtigen mehr Unternehmen unter weiblicher Leitung, ihre Investitionen in Online-Marketing zu verstärken. Laut der Umfrage planen voraussichtlich 71 % dieser Unternehmen, in diesem Bereich zu investieren – ein positiver Ausblick auf das Jahr 2024. Alexandra Anderson, Marketing Director DACH bei GoDaddy, kommentiert die Ergebnisse der Studie: „Die Ergebnisse unserer Umfrage zeigen das Potenzial, das in weiblich geführten Unternehmen steckt. Es ist wichtig, Frauen bei der Unternehmensgründung und -führung zu unterstützen, da sie einen entscheidenden Beitrag zur Innovation leisten.“
Working Capital Management
Wie Unternehmen die Balance zwischen Umlaufvermögen und kurzfristigem Kapital halten können.
Hoher Margendruck, fehlende Kapitalgebende, steigender Finanzierungsbedarf – Es gibt viele Gründe, weshalb Unternehmer*innen in jüngster Zeit vermehrt auf eine Optimierung des Working Capitals setzen. Beim sogenannten Working Capital Management geht es darum, die Liquidität des Unternehmens zu verbessern und den eigenen Kapitalbedarf zu verringern. Wir zeigen, wie diese Art des Umlaufvermögens optimiert und als „Bonitätshebel“ genutzt werden kann.
Working Capital – Was ist das überhaupt?
Der Begriff "Working Capital" wird oft mit Betriebskapital oder Umlaufvermögen übersetzt. Es handelt sich dabei um die Differenz aus Umlaufvermögen und kurzfristigen Verbindlichkeiten des Unternehmens, auch als Netto-Umlaufvermögen bezeichnet. Es setzt sich zusammen aus liquiden Mitteln, Forderungen, Vorräten, geleisteten Anzahlungen abzüglich (kurzfristiger) Verbindlichkeiten und erhaltener Anzahlungen.
Welche Bedeutung hat ein positives oder negatives Working Capital?
Das Umlaufvermögen kann im Gegensatz zu anderen Vermögensgegenständen eines Unternehmens schnell in liquide Mittel umgewandelt werden. Ist das Umlaufvermögen höher als die kurzfristigen Verbindlichkeiten, ergibt sich daraus ein positives Nettoumlaufvermögen (Net Working Capital). Das bedeutet, das Nettoumlaufvermögen des Unternehmens reicht aus, um die kurzfristigen Verbindlichkeiten zu bedienen, sodass Lieferantenrechnungen sowie Löhne und Gehälter bezahlt werden können.
Damit ist das Working Capital ein direktes Maß für die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens. Ein negatives Ergebnis der Berechnung wiederum bedeutet, dass die kurzfristigen Verbindlichkeiten den Wert des Umlaufvermögens übersteigen. Das Unternehmen gerät dann im schlimmsten Fall in Zahlungsschwierigkeiten.
„Totes" Betriebskapital zum Leben erwecken:
Beim Working Capital Management wird das im Umlaufvermögen gebundene Kapital genauer unter die Lupe genommen, um es effektiv freizusetzen. Dieses sogenannte tote Betriebskapital wird zum Leben erweckt, indem der Fokus auf drei Schlüsselaspekte gelegt wird:
- Lagerbestände: Ein hoher Lagerbestand und die damit verbundene Lagerfläche binden Kapital, das anderweitig für Investitionen und Einkäufe genutzt werden könnte.
- Forderungen: Offene Posten, die zum Working Capital gehören, binden Kapital und generieren keine zusätzlichen Erträge.
- Verbindlichkeiten: Durch Minimierung von Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten kann das Working Capital effizient optimiert werden.
Unabhängig von der Wirtschaftslage stellt eine aktive Working Capital Optimierung einen essenziellen Baustein für effizientes Controlling dar. Die Vorteile reichen von der Freisetzung gebundenen Kapitals über verbesserte Liquidität bis hin zu positiven Auswirkungen auf Bilanzrelationen und Bonitätsbewertungen.
Wie lässt sich das Working Capital optimieren?
Working Capital erwirtschaftet keine Erträge und verursacht Kosten. Daher ist eine Begrenzung dieses "toten" Kapitals entscheidend. Beim Working Capital Management gibt es drei relevante Prozesse, die optimiert werden können:
- Order-to-Cash: Der Order-to-Cash-Prozess umfasst alle Schritte, von der Kundenbestellung bis zum Zahlungseingang. Darunter fallen Preisbildung, Zahlungsbedingungen, Risikomanagement, Vertragsverwaltung sowie Fakturierung und Reklamation. Ziel aller Optimierungen ist es hier, gebundenes Kapital freizusetzen. Beispielsweise können offene Posten durch konsequentes Inkasso eingefordert werden. Auch der Einsatz von Factoring (Rechnungsvorfinanzierung) sorgt dafür, dass lange Zahlungsziele nicht mehr in gebundenem Kapital resultieren.
- Purchase-to-Pay: Dieser Prozess umfasst alle Schritte von der Bestellung bis hin zur Bezahlung der Ware beim Lieferanten. Dazu zählen der Moment der Bestellung, die Wareneingangskontrolle, das Kreditorenmanagement, die Rechnungsprüfung sowie der finale Zahlungslauf. Auch hier lässt sich durch eine Einkaufsfinanzierung das Umlaufvermögen optimieren. Denn zum einen kann die für den Wareneinkauf benötigte Summe in Raten zurückgeführt werden, sodass immer nur ein Bruchteil des Einkaufspreises fällig wird und auf die Liquidität drückt. Zum anderen kann die Ausnutzung von Skonto-Optionen zu einer deutlichen Kosteneinsparung führen.
- Total-Supply-Chain: Die Total-Supply-Chain umfasst alle Prozesse von der Entwicklung bis zum Versand der Ware. Hierbei stellt die Bilanzposition „Vorräte“ die entscheidende Kennzahl bei der Optimierung des Working Capitals dar. Alle Verbesserungen in diesem Bereich zielen darauf ab, die technischen, logistischen und organisatorischen Abläufe im Unternehmen so zu organisieren, dass möglichst wenig Lagerung von Material, Zwischenerzeugnissen und Endprodukten nötig ist. Durchlaufzeiten im Produktionsprozess sollen minimiert werden.
Unternehmen können durch verschiedene Maßnahmen das Betriebskapital erhöhen, um so die Liquidität sicherzustellen. Eine aktive und strategische Herangehensweise an das Working Capital Management ermöglicht es dann, die eigene Liquidität zu stärken, Kosten zu reduzieren und langfristig erfolgreich zu agieren.
Der Autor Stefan Kempf ist Gründer der aifinyo AG und strategischer Kopf des Berliner FinTechs. Zuvor stellte der ambitionierte Unternehmer seine knapp zehnjährige Investmentbanking-Expertise in leitenden Positionen bei verschiedenen Leasing- und Factoring-Spezialisten unter Beweis.
Native Advertising: Subtile Kunst oder getarnte Werbung?
Verbraucher*innen sind heutzutage gegenüber offensichtlicher Werbung immer abgestumpfter. Native Advertising verspricht eine Alternative. Wie Nativ Ads funktionieren und wo die Grenze zwischen nützlicher Information und verdeckter Beeinflussung verläuft.
Im dynamischen Umfeld digitaler Inhalte entsteht eine zunehmend fließende Grenze zwischen redaktionellem Inhalt und Werbung – ein Phänomen, das als Native Advertising bekannt ist und als Werbeform sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt. Native Advertising, korrekt umgesetzt, kann eine Win-Win-Situation für Unternehmen und Konsumenten darstellen, indem es informativ und subtil integriert wird, ohne das Leseerlebnis zu stören. Verbraucher*innen sind heutzutage gegenüber offensichtlicher Werbung immer abgestumpfter. Genau hier verspricht Native Advertising eine Alternative, die Harmonie zwischen Nutzerinteresse und Markenkommunikation herstellt. Doch wie funktioniert diese unauffällige Form der Werbung, und wo verläuft die Grenze zwischen nützlicher Information und verdeckter Beeinflussung?
Die unsichtbare Grenze
Native Advertising ist die geschickte Einbettung von Werbeinhalten in einen redaktionellen Kontext, so gestaltet, dass sie von dem / der Leser*in fast nicht als solche wahrgenommen werden. Diese Anzeigen nehmen die Form und den Ton des umgebenden Mediums an und wirken dadurch weniger aufdringlich. Das Potenzial von Native Advertising liegt in der Fähigkeit, mit den Interessen und Bedürfnissen des Publikums zu resonieren. Indem die Werbeinhalte sorgfältig auf die Leser*innenschaft zugeschnitten werden, erhöht sich die Chance, dass die Werbebotschaft in einem Meer von Informationen nicht nur überlebt, sondern auch Beachtung findet. Unternehmen, die Native Ads als Methode nutzen, berichten von höheren Engagement-Raten und stärkerer Markenbindung im Vergleich zu traditionellen Anzeigen. Doch die Effektivität hängt maßgeblich von der Qualität und Relevanz der Inhalte ab. Nur wenn die Grenze zwischen Werbung und Inhalt unsichtbar bleibt und dabei gleichwohl die Identität des Sponsors erkennbar ist, verdient Native Advertising seinen Platz im Marketingmix.
Glaubwürdigkeit auf dem Prüfstand
Während Native Advertising eine unauffällige Integration in den Medienkonsum verspricht, erheben sich kritische Stimmen, die auf ethische Bedenken hinweisen. Wenn die Werbung zu stark getarnt ist, riskieren Marken eine Erosion des Vertrauens, das zwischen Medien und ihrem Publikum besteht. Die Kritik konzentriert sich darauf, dass Leser*innen getäuscht werden könnten, wenn Werbeinhalte nicht eindeutig als solche gekennzeichnet sind oder wenn der Inhalt irreführende Elemente enthält. Dies bezieht sich auf die Grundsätze des journalistischen Ethos – der klaren Trennung von Werbung und redaktionellem Inhalt. Um die Glaubwürdigkeit und Authentizität zu wahren, ist eine transparente Kennzeichnung unerlässlich. Nur so können Verbraucher*innen bewusste und informierte Entscheidungen treffen. Wenn Native Advertising jedoch diese Grundsätze missachtet, kann es schnell von einer subtilen Kunst zu einer fragwürdigen Praxis werden, die sowohl Leser*innen als auch die Integrität der Plattformen gefährdet.
Zwischen Effizienz und Transparenz
Landauer unterstreicht die Bedeutung der Balance zwischen zielführender Platzierung von Native Ads und der Bewahrung ethischer Standards. Es ist entscheidend, dass Werbetreibende eine Linie ziehen. Die Inhalte müssen transparent und ethisch sein, um die Glaubwürdigkeit nicht zu unterminieren. Aus seiner Sicht erfordert wirksames Native Advertising ein tiefgreifendes Verständnis für das redaktionelle Umfeld und die Zielgruppe. Die synergetische Verbindung von werblichem und redaktionellem Inhalt sollte so gestaltet sein, dass der Leser einen Mehrwert erfährt. Zu betonen ist zudem die Notwendigkeit konsequenter Weiterbildung und Sensibilisierung der Kreativen und Vermarktungsteams, um die subtilen Nuancen und Herausforderungen von Native Advertising zu meistern. Die Kunst liegt darin, den Nutzer*innen Content zu bieten, der sie bereichert und gleichzeitig die Markenbotschaft auf ehrliche Weise vermittelt. Die erfolgreiche Implementierung von Native Advertising kann die Akzeptanz der Marke stärken und eine authentische Nutzerbindung schaffen.
Messbarer Mehrwert oder blendende Fassade?
Native Advertising strebt danach, über das bloße Anklicken hinauszugehen und stattdessen eine tiefere Resonanz und Bindung mit dem Publikum zu erzeugen. Dieser Ansatz ist insbesondere in einem Medienumfeld erfolgreich, in dem traditionelle Werbeformate oft als aufdringlich empfunden werden und an Effektivität einbüßen. Die Fähigkeit von Native Ads, unauffällig in den Medienkonsum einzutauchen und dabei Inhalte zu liefern, die den Interessen der Leser*innenschaft entsprechen, kann, wenn sie korrekt angewandt wird, also zu einer besseren Markenwahrnehmung führen. Dabei ist die Authentizität des Inhalts entscheidend: Native Ads, die qualitativ und thematisch überzeugen, können das Vertrauen und die Loyalität der Zielgruppe stärken. Es bleibt jedoch eine kontinuierliche Herausforderung, dieses Gleichgewicht zwischen Werbeinteressen und dem Informationsbedürfnis der Leser*innen zu halten. Die Branche steht somit vor der Aufgabe, transparent zu bleiben und gleichzeitig innovative Wege zu finden, um die Werbebotschaften effektiv in Wert setzende Inhalte zu transformieren.
Im Wandel der Zeit
Das Terrain des Native Advertisings wird sich weiterentwickeln, da veränderte Nutzer*innengewohnheiten und technologische Fortschritte neue Spielregeln verfassen. Die Zukunft verlangt nach einer noch ausgeklügelteren Vermischung von Werbung und originären Inhalten, die die Bedürfnisse des Publikums elegant erfüllt. Der Schlüssel liegt in der Entwicklung von Werbeinhalten, die so wertvoll und einnehmend sind, dass sie von den Konsument*innen kaum von redaktionellen Beiträgen unterschieden werden können. Gleichzeitig müssen Werbetreibende und Verlage sicherstellen, dass Transparenz und Ehrlichkeit nicht zu leeren Marketingbegriffen verkommen. Innovative Technologien wie künstliche Intelligenz und Datenanalytik bieten neue Möglichkeiten, Inhalte noch besser auf den Einzelnen abzustimmen und die Effektivität von Kampagnen in Echtzeit zu messen und anzupassen. Während einige skeptisch bleiben, bietet Native Advertising ein enormes Potenzial, angesichts von Werbeüberdruss und der Suche nach Mehrwert eine führende Rolle in den Kommunikationsstrategien der Zukunft einzunehmen. Sollte es der Branche gelingen, die Gratwanderung zwischen Anpassungsfähigkeit und Authentizität zu meistern, könnte Native Advertising zu einem dauerhaft etablierten Bestandteil des modernen Marketings werden.
Der Autor Mario Landauer, PR-Berater und Journalist, leitet als Geschäftsführer die Agentur pressepuls. Täglich widmet er sich der Herausforderung, die Sichtbarkeit seiner Klienten zu maximieren und ihre Positionierung auf dem Markt zu stärken.
Gründer*in der Woche: KÜSTENGLÜCK - kleine Geschenke, große Freude
Heidi Kohlwes und Ralf Ternes sind die Gründer*innen von KÜSTENGLÜCK, einem Onlineshop für „kleine Geschenke, die für große Glücksmomente sorgen“. Die Produkte entwickeln und designen die beiden selbst und stellen sie in ihrer Manufaktur am Meer in liebevoller Handarbeit her. Mehr dazu im Interview mit dem Gründungs-Duo.
Wann und wie seid ihr auf die Idee zu KÜSTENGLÜCK gekommen?
Heidi: Natürlich am Meer, wo sonst? Wir haben 2015 unser Highspeed Großstadtleben in Köln gegen ein entschleunigtes Leben am Meer in Cuxhaven eingetauscht. Natürlich konnten wir in den ersten Monaten gar nicht genug von langen Strandspaziergängen bekommen. Auf einem dieser Spaziergänge kam uns der Gedanke, dass wir unser Glück nicht nur für uns alleine genießen wollen, sondern es mit all jenen teilen, die nicht jeden Tag das Meer sehen können und doch so große Sehnsucht haben. Der Name Küstenglück beschreibt ganz genau, wie dankbar und glücklich wir sind, hier oben an der Küste leben zu dürfen.
War von Anfang an klar, dass ihr den Weg in Richtung E-Commerce einschlagen würdet und nicht den des stationären Handels bzw. einer Kombination aus beidem?
Ralf: Wir hatten am Anfang überhaupt kein Business Modell, sondern sind mit einem einfachen Blog über die Küste und das Meer gestartet. Schon nach ein paar Monaten wurden wir von unseren Followern immer wieder gefragt, ob sie unsere Bilder nicht kaufen könnten. Dann haben wir einen kleinen Kalender gemacht, der quasi über Nacht ausverkauft war. Da haben wir dann beschlossen, einen Onlineshop aus dem Blog zu machen. Ehrlich gesagt, haben wir nie geplant, ein E-Commerce-Unternehmen zu werden.
Ihr designt und fertigt eure Produkte selbst – war das auch von Anfang an Teil des Konzepts?
Heidi: Ja, das war und ist unsere große Leidenschaft. Uns ist wichtig, dass unsere Kunden keinen „Ramsch“ bekommen, sondern sehr hochwertige Produkte. Unsere Mission ist es, Menschen glücklich zu machen. Unsere Kunden kaufen bei uns kleine Geschenke, die sie ihren Lieben schenken. Die kommen in der Regel so gut an, dass schon mal Freudentränen fließen. Wer freut sich nicht, wenn sein Geschenk so gut ankommt? Somit machen wir alle glücklich: unsere Kunden und die Beschenkten. Wir bekommen immer wieder wirklich rührende Nachrichten von unseren Kunden, wie das Geschenk angekommen ist. Das macht dann auch uns sehr glücklich.
Was waren dann die wichtigsten Schritte von der Gründung bis zum Go Live eures KÜSTENGLÜCK-Onlineshops?
Ralf: Wie schon gesagt, hat sich der Onlineshop aus sich selbst heraus entwickelt. Wir hatten keine Planungsphase.
Wie hattet ihr diese Startphase finanziell gestemmt?
Heidi: Wir haben von Anfang an Bootstrapping gemacht. Gestartet sind wir beide nebenberuflich. Erst als sich abzeichnete, dass wir davon leben können, haben wir das Unternehmen Vollzeit betrieben. Diese erste Zeit war wirklich hart. Wir haben jede freie Minute in den Aufbau des Shops gesteckt. Oft haben wir bis in die Nacht gearbeitet und natürlich jedes Wochenende. Aber es hat sich gelohnt.
Nun zu KÜSTENGLÜCK: Was genau bietet ihr mit und rund um euren Onlineshop? Und wer ist eure Zielgruppe?
Ralf: Wir bieten kleine Geschenkartikel mit liebevollen, witzigen und inspirierenden Sprüchen an, die wir selbst schreiben. Bei uns findet man ganz besondere Geschenkideen, die wirklich ins Herz treffen. Unsere Zielgruppe ist in erster Linie weiblich. Klar, wenn es um Geschenke geht, machen sich Frauen vermutlich etwas mehr Gedanken als Männer. Es entdecken uns aber auch immer mehr Männer. Darüber freuen wir uns natürlich riesig. Ansprechen tun wir vor allem die Mid-Ager zwischen 35 und 55 Jahren.
Gibt es absolute Verkaufsschlager oder Klassiker unter euren Produkten, auf die ihr besonders stolz seid?Heidi: Wir haben so einige Verkaufsschlager im Laufe der Jahre gesammelt. Das sind Dauerbrenner, die sich sehr beständig verkaufen. Zum Beispiel unsere Schlüsselanhänger „Für immer befreundet“ oder „Sei stolz“. Aber auch unser Windlicht „Geburtstag“ ist ein Top-Seller. Wir lieben eigentlich jedes unserer Babys ..., sorry Produkte. Denn in jedem einzelnen Motiv steckt wirklich viel Herzblut und Entwicklungsarbeit
VITAS: 3,1 Mio. Euro für KI-Sprachassistenten auf No-Code-Basis
Bayern Kapital beteiligt sich an VITAS. Das 2019 von Tobias Bäumler, Thomas Abend und René Straub gegründete Nürnberger Start-up betreibt eine No-Code-Plattform, mit der sich öffentliche Einrichtungen und Unternehmen KI-basierte Telefonassistenten einfach selbst konfigurieren können.
In vielen Unternehmen und Einrichtungen des öffentlichen Sektors sind die Service-Hotlines überlastet. Nicht wenige Firmen und Institutionen kämpfen mit Personalmangel und die Fachangestellten, zum Beispiel in der Gastronomie oder im Gesundheitsbereich, können den Ansturm zahlreicher Anrufer kaum noch bei gleichbleibender Servicequalität stemmen. Vor allem die Bewältigung der täglichen Standardanrufe, wie Terminanfragen oder Rezeptbestellungen, kosten das Personal viel Zeit.
Entlastung verspricht das 2019 gegründete KI-Start-up VITAS: Durch die Automatisierung der Telefonhotline soll das Personal wieder mehr Kapazitäten für seine Kernaufgaben bekommen. Dafür bietet VITAS eine einfach zu bedienende No-Code-Plattform, mit der sich Unternehmen und Einrichtungen jeder Branche und Größe ihren eigenen, auf künstlicher Intelligenz basierenden Telefonassistenten selbst konfigurieren können. Dieser KI-basierte Sprachassistent kann Hunderte Anrufe gleichzeitig entgegennehmen, managt die zeitkostendenden Standardanfragen und sammelt selbstständig alle wichtigen genannten Informationen übersichtlich auf einer Plattform.
Zeitgewinn durch KI-basierte Automatisierung von Standardanrufen
Anwendungsbeispiel Gesundheitswesen: Durch den Einsatz von VITAS’ intelligenten Sprachassistenten müssen sich Anrufer auf der Suche nach einem Arzttermin nicht über lange telefonische Warteschleifen ärgern, und das medizinische Fachpersonal hat mehr Zeit für die eigentliche Patient*innenarbeit.
Doch auch etwa im öffentlichen Sektor, in Call-Centern von Unternehmen sowie im Bereich Gastronomie oder Versicherungswesen können KI-basierte Sprachassistenten das Service-Personal spürbar entlasten. Die Lösung von VITAS ist bereits in Hunderten Unternehmen, Arztpraxen und Medizinischen Versorgungszentren im Einsatz.
Mit den finanziellen Mitteln der Finanzierung will das Unternehmen seine Plattform weiterentwickeln, neue Märkte erschließen und die Internationalisierung vorantreiben. Zudem will VITAS in neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter investieren, um den Kundenstamm weiter auszubauen.
„Unser Ziel bei VITAS ist es, mithilfe digitaler Technologien die Personal- und Patientenzufriedenheit sicherzustellen und Standardprozesse zu automatisieren. Wir schenken unseren Kunden Zeit, die sie in wertschöpfende Arbeit investieren können”, sagt Thomas Abend, CEO und Co-Gründer von VITAS. „Mit der Finanzierung können wir noch mehr Menschen unterstützen, schnelleren Zugang zu den von ihnen benötigten Dienstleistungen zu erhalten."
„Viele Firmen spüren den Fachkräftemangel insbesondere im Service-Bereich. Um die zunehmende Anzahl an Anrufern bewältigen zu können, werden sie die Digitalisierung und Automatisierung von Standardprozessen vorantreiben müssen“, erklärt Monika Steger, Geschäftsführerin von Bayern Kapital. „KI-basierte Sprachassistenten sind eine effektive und skalierbare Möglichkeit, einige dringend benötigten Kapazitäten im Service-Bereich freizulegen. Wir sehen bei VITAS vielversprechende Wachstumsperspektiven, nicht nur im deutschen Markt. Deshalb unterstützen wir das Nürnberger Start-up bei seinen nächsten Wachstumsschritten.“
200 Mio. USD für SolarTech-Start-up ENVIRIA
ENVIRIA, der 2017 von Melchior Schulze Brock gegründete Anbieter von dezentralen Energielösungen für Gewerbe und Industrie (C&I), hat mit BlackRock eine Kapitalbeteiligung in Höhe von über 200 Mio. US-Dollar über den Fonds Global Renewable Power IV (GRP IV) vereinbart.
Das frische Kapital soll genutzt werden, um das Wachstum des Unternehmens fortzusetzen, das bereits 500 C&I-Solarprojekte umgesetzt hat. Der Abschluss der Transaktion steht unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen und bestimmter Bedingungen gemäß den Transaktionsvereinbarungen.
Dezentrale Energieversorgung durch Photovoltaik-Aufdachanlagen
Mit der Investition setzen ENVIRIA und BlackRock auf einen der größten Wachstumsbereiche der Energiewende: die dezentrale Energieversorgung durch Photovoltaik-Aufdachanlagen sowie damit verbundene Leistungen. Schätzungen zufolge verbrauchen Unternehmen rund 70 Prozent des Stroms in Deutschland, während nur etwa 10 Prozent der geeigneten Firmendächer mit einer Solaranlage ausgestattet sind. So bleibt das Potenzial von mehreren hundert Gigawatt grüner Energien ungenutzt. Da Dächer von Gewerbeimmobilien im Durchschnitt deutlich größer sind als von Wohngebäuden, können dort Kapazitäten für erneuerbare Energien besonders schnell ausgebaut werden.
ENVIRIA fordert traditionelle "graue" Kraftwerke heraus und reduziert somit schrittweise die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern, indem es Strom direkt aus seinen leistungsstarken Solarsystemen ins Netz einspeist. Mit der Unterstützung seiner Series-A-Investoren Galileo Green Energy, Redalpine, Alter Equity und BNP Paribas Développement hat das Unternehmen ein Portfolio von 500 C&I-Solarprojekten in ganz Deutschland aufgebaut. Die Entwicklungspipeline umfasst ca. 2.000 C&I-Projekte mit einer Gesamtleistung von mehr als 2,3 Gigawatt. Alleine bis 2029 sollen Anlagen mit einer Leistung von etwa 1,7 Gigawatt realisiert werden und zu einer erfolgreichen Energiewende beitragen.
ENVIRIAs Erfolg in der Entwicklung von Solaranlagen für Industrie und Gewerbe unterstreicht die Effizienz des innovativen End-to-End-Geschäftsmodells. Das Unternehmen deckt die gesamte solare Wertschöpfungskette ab – von der Entwicklung zur Installation über die Wartung bis hin zum Betrieb der Anlagen. Durch die maßgeschneiderten Lösungen können viele der größten Herausforderungen der Branche erfolgreich und zuverlässig adressiert werden.
Melchior Schulze Brock, Gründer und Geschäftsführer von ENVIRIA: "Wir freuen uns, mit BlackRock einen so starken Partner gefunden zu haben, der unsere Vision unterstützt, Unternehmen einen einfachen Zugang zu Solarenergie zu ermöglichen. BlackRock bringt genau die Ressourcen mit, die wir brauchen, um unser Wachstum fortzusetzen – sowohl finanziell, als auch im Hinblick auf Expertise. BlackRock versteht die Komplexität und die kapitalintensive Natur unseres Geschäfts und kann so einen entscheidenden Beitrag leisten, das Potenzial von erneuerbaren Energien für Gewerbe und Industrie zu realisieren. BlackRock arbeitet weltweit mit Unternehmen aus unserer Branche, insbesondere in Asien und Amerika, zusammen und hat eindrucksvoll gezeigt, wie Erfolg aussehen kann."
Das Klima-Infrastrukturteam von BlackRock ist einer der Vorreiter der Branche und investiert bereits seit Ende der 1990er Jahre in erneuerbare Energien - mit Investitionen in mehr als 15 Unternehmen und der ersten Investition in Photovoltaik im Jahr 2013. Heute verwaltet das Team ein Kundenvermögen von 11 Milliarden US-Dollar. GRP IV ist die vierte Auflage des Flaggschiffs des Klima-Infrastruktur-Franchise. Zu den Limited Partnern (LPs) gehören Investoren aus Deutschland, die umfassend Kapital investiert haben. Bei dem Deal handelt es sich um die zweite Investition des GRP IV, nachdem der Fonds im Januar in Recurrent Energy investiert hat.
Keith Mangan, Head of EMEA für Klima-Infrastruktur bei BlackRock: "Unser Investment in ENVIRIA zeigt, dass wir im Bereich der Infrastrukturinvestitionen, die auf die Energiewende ausgerichtet sind, einen Schritt voraus sind. Die Energiewende als Anlagebereich erweist sich weiterhin als wachstumsstark und skalierbar. ENVIRIAs lukratives Wertversprechen als Komplettanbieter von PV-Anlagen ist ein hervorragendes Beispiel für den Einsatz skalierbarer Innovationen in diesem Sektor und damit eine attraktive Anlageexposition für unsere Kunden."
Dirk Schmitz, Country Head von BlackRock in Deutschland, Österreich und Osteuropa: "Der Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft in Deutschland erfordert erhebliche Investitionen in die Infrastruktur für erneuerbare Energien. Wir freuen uns, dass wir unseren Kunden Zugang zu diesen Investitionen in einem vielversprechenden makroökonomischen Umfeld für Klima-Infrastruktur in Deutschland bieten können. Viele deutsche Investoren sind über unsere Klima-Infrastruktur-Plattform investiert. Daher freue ich mich, dass wir das Geld unserer Kunden über ENVIRIA vor Ort einsetzen."
Repräsentative GfK-Umfrage: Perspektiven Unternehmertum
Die repräsentative GfK-Umfrage zeigt u.a.: 63 % der Befragten halten es für mutig, in der aktuellen wirtschaftlichen Lage zu gründen; 52 % denken, dass Innovationen helfen, die Wirtschaft anzukurbeln. Hier gibt’s alle Ergebnisse im Überblick.
GoDaddy Deutschland veröffentlicht die neuesten Ergebnisse seiner repräsentativen Umfrage “Perspektiven Unternehmertum”, die von der GfK durchgeführt wurde. Befragt wurden mit dem GfK eBUS® 1.000 Personen im Alter von 18 bis 74 Jahren, die die deutschsprachige Bevölkerung repräsentieren. Die Befragung wurde im September 2023 durchgeführt.
Starkes Vertrauen in den Innovationsstandort Deutschland
Die Studie offenbart ein starkes Vertrauen der Bürger*innen in den Innovationsstandort Deutschland und zeigen zudem eine bemerkenswerte Bereitschaft zur unternehmerischen Tätigkeit – vor allem jene, die jünger als 40 Jahre alt sind.
Die Umfrage zeigt, dass 56 % der 18- bis 29-Jährigen und 54 % der 30- bis 39-Jährigen in Deutschland bereit sind, unternehmerisch tätig zu werden, um zusätzliches Einkommen zu generieren. Der Faktor Bildung ist dabei nebensächlich: Während 44 % der potenziellen Unternehmer*innen Abitur oder Hochschulreife haben, verfügt knapp jede(r) Dritte über den Abschluss einer höheren Schule ohne Abitur bzw. einen Haupt- oder Volksschulabschluss (30 %).
Wer jetzt gründet, gilt als mutig
Glauben Sie, dass es mutig ist, in der aktuellen wirtschaftlichen Situation ein Unternehmen zu gründen? Diese Frage bejahten nahezu zwei Drittel aller Befragten (63 %), während lediglich 13 % anderer Meinung waren. Gleichzeitig glaubt eine überwältigende Mehrheit von 70 %, dass sich aufgrund der finanziellen Sicherheit mehr Menschen für einen herkömmlichen Job entscheiden statt zu gründen.
Die Meinungen hinsichtlich der potenziellen finanziellen Anreize des Unternehmertums gespalten: Während 26 % der Befragten glauben, dass die Aussicht auf ein sehr gutes Einkommen die damit verbundenen Risiken aufwiegt, sind 44% bei dieser Frage unentschieden. 30 % hingegen lehnen diese Vorstellung ab.
Innovation als Motor für einen starken Wirtschaftsstandort
Die Umfrage untersuchte auch die Einstellung der Bevölkerung in Deutschland zur Rolle, die Innovationen und neue Geschäftsideen bei der Erholung unserer Wirtschaft spielen. 52 % der Befragten sind der Meinung, dass Innovation und neue Geschäftsideen dazu beitragen werden, unsere Wirtschaft zu erholen, während nur 15 % dies verneinen. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Mehrheit weiterhin auf die Wichtigkeit von Innovationen als Katalysator für das Erfinderland Deutschland vertraut.
MyClarella: Start-up fokussiert Mütterpflege im Wochenbett
Das 2021 von Clara Fiorella Teschner gegründete Start-up MyClarella macht das Leben nach der Geburt leichter für junge Mütter und ist jetzt erstmals breit im stationären Handel vertreten.
MyClarella, Mannheimer Vorreiter-Start-up im Bereich der Mütterpflege und des Wochenbetts, erreicht einen bedeutenden Meilenstein. Die Produkte des 2021 gegründeten Unternehmens sind nun erstmals breit im deutschen stationären Handel vertreten. Damit gelingt es MyClarella nicht nur, ein weiteres Kapitel der unternehmerischen Erfolgsgeschichte zu schreiben, auch ein wichtiges gesellschaftspolitisches Ziel wird erreicht: Das Thema Mütterpflege im Wochenbett rückt in den Fokus der Öffentlichkeit. Ziel des Unternehmens ist es, Mütter in der oft schwierigen Zeit nach der Geburt mit geeigneten Produkten und Informationen zu versorgen.
Who mothers the mother?
Clara Fiorella Teschner gründete MyClarella, nachdem sie mit der Geburt ihres Sohnes und dem anschließenden Wochenbett die Lücke im Markt schmerzhaft am eigenen Leib erfahren hatte. Sie rief ein Unternehmen ins Leben, das sich ausschließlich um das Wohl der Mütter kümmert und die Rolle der Mutter in den Fokus rückt. „Who mothers the mother?“ ist nicht nur der Slogan, sondern eine Frage, die gesellschaftlich zum Nachdenken anregen soll. Lange wurde die Zeit nach der Geburt vernachlässigt und die Bedürfnisse der Mütter wurden nicht angemessen berücksichtigt. „Mit MyClarella haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, dieses Tabu zu brechen, und bieten eine breite Palette an innovativen Produkten und fundiertem Wissen für Schwangerschaft, Wochenbett und Stillzeit“, so Clara.
Pflege- und Wochenbett-Hygieneprodukte für Mütter erstmals flächendeckend im stationären Handel
Bereits seit 2023 sind die Produkte von MyClarella bei renommierten Vertriebspartnern wie dm Online und Rossmann Online vertreten (weitere: ShopApotheke, Otto, Avocado Store). Ab dem 29. Februar 2024 sind MyClarella-Produkte während einer Display Aktion in 635 Filialen des deutschen Drogeriemarktführers dm landesweit erhältlich, ab August in 2100 Filialen. Damit werden Pflege- und Wochenbett-Hygieneprodukte für Mütter zum ersten Mal deutschland-, aber auch europaweit, breit im stationären Handel präsentiert.
„Die Zusammenarbeit mit dm ermöglicht es uns, noch mehr Frauen zu erreichen und die Bekanntheit der Marke weiter zu steigern“, so die Gründerin. Seit dem Start 2021 ist das Unternehmen nach eigenen Angaben jedes Jahr um 400 Prozent gewachsen und ist heute schon profitabel. „2025 soll ein Umsatz von über 10 Mio. Euro erreicht werden. Damit wäre MyClarella Start-up-Marktführer im Bereich Mütterpflege in Deutschland“, so Clara.
Das stetig wachsende MyClarella-Produktportfolio bestehend aus Hygieneprodukten (Binden aus Bio-Baumwolle, Intimdusche, Stilleinlagen), Funktionsunterwäsche und pflegender Naturkosmetik, bietet eine moderne und innovative Alternative zu den auf dem Markt bestehenden Produkten. So gehört zum Beispiel hautirritierende Netzunterwäsche dank der wiederverwendbaren MyClarella The Mama Panty der Vergangenheit an. „Evidenzbasiertes Wissen und Aufklärung erhalten die Kundinnen auf dem MyClarella Blog, Social-Media-Kanälen und bald auch in einem kompakten digitalen Format“, so die 31-jährige Unternehmerin abschließend.