Repräsentative GfK-Umfrage: Perspektiven Unternehmertum


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Die repräsentative GfK-Umfrage zeigt u.a.: 63 % der Befragten halten es für mutig, in der aktuellen wirtschaftlichen Lage zu gründen; 52 % denken, dass Innovationen helfen, die Wirtschaft anzukurbeln. Hier gibt’s alle Ergebnisse im Überblick.

GoDaddy Deutschland veröffentlicht die neuesten Ergebnisse seiner repräsentativen Umfrage “Perspektiven Unternehmertum”, die von der GfK durchgeführt wurde. Befragt wurden mit dem GfK eBUS® 1.000 Personen im Alter von 18 bis 74 Jahren, die die deutschsprachige Bevölkerung repräsentieren. Die Befragung wurde im September 2023 durchgeführt.

Starkes Vertrauen in den Innovationsstandort Deutschland

Die Studie offenbart ein starkes Vertrauen der Bürger*innen in den Innovationsstandort Deutschland und zeigen zudem eine bemerkenswerte Bereitschaft zur unternehmerischen Tätigkeit – vor allem jene, die jünger als 40 Jahre alt sind.

Die Umfrage zeigt, dass 56 % der 18- bis 29-Jährigen und 54 % der 30- bis 39-Jährigen in Deutschland bereit sind, unternehmerisch tätig zu werden, um zusätzliches Einkommen zu generieren. Der Faktor Bildung ist dabei nebensächlich: Während 44 % der potenziellen Unternehmer*innen Abitur oder Hochschulreife haben, verfügt knapp jede(r) Dritte über den Abschluss einer höheren Schule ohne Abitur bzw. einen Haupt- oder Volksschulabschluss (30 %).

Wer jetzt gründet, gilt als mutig

Glauben Sie, dass es mutig ist, in der aktuellen wirtschaftlichen Situation ein Unternehmen zu gründen? Diese Frage bejahten nahezu zwei Drittel aller Befragten (63 %), während lediglich 13 % anderer Meinung waren. Gleichzeitig glaubt eine überwältigende Mehrheit von 70 %, dass sich aufgrund der finanziellen Sicherheit mehr Menschen für einen herkömmlichen Job entscheiden statt zu gründen.

Die Meinungen hinsichtlich der potenziellen finanziellen Anreize des Unternehmertums gespalten: Während 26 % der Befragten glauben, dass die Aussicht auf ein sehr gutes Einkommen die damit verbundenen Risiken aufwiegt, sind 44% bei dieser Frage unentschieden. 30 % hingegen lehnen diese Vorstellung ab.

Innovation als Motor für einen starken Wirtschaftsstandort

Die Umfrage untersuchte auch die Einstellung der Bevölkerung in Deutschland zur Rolle, die Innovationen und neue Geschäftsideen bei der Erholung unserer Wirtschaft spielen. 52 % der Befragten sind der Meinung, dass Innovation und neue Geschäftsideen dazu beitragen werden, unsere Wirtschaft zu erholen, während nur 15 % dies verneinen. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Mehrheit weiterhin auf die Wichtigkeit von Innovationen als Katalysator für das Erfinderland Deutschland vertraut.

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Der bundesweite start2grow Gründungswettbewerb geht in eine neue Runde

Teilnehmer*innen profitieren von kostenlosen Coachings, Workshops sowie Netzwerk-Events. Am Ende des Wettbewerbs gewinnen die besten Businesspläne Preisgelder im Gesamtwert von 94.000€.

DU. DEINE IDEE. DEIN BUSINESS. Der start2grow Gründungswettbewerb zählt zu den traditionsreichsten Businessplan-Wettbewerben in Deutschland und startet am 29. Oktober 2025 in seine 25-jährige (!) Jubiläumsausgabe. Der bundesweite Wettbewerb richtet sich an Gründungsinteressierte und junge Start-ups, die an digital-technologischen Geschäftsmodellen arbeiten und Innovationen vorantreiben.

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start2grow bietet attraktive Preisgelder

Bei start2grow werden Businesspläne für innovative und technologische Geschäftsmodelle prämiert, die beispielsweise den Prozess der Digitalisierung oder Dekarbonisierung vorantreiben. Nachdem alle eingereichten Businesspläne begutachtet wurden, erhält jedes Gründungsteam ein individuelles Feedback in Form eines schriftlichen Gutachtens. Die besten zwanzig Teams werden dann zum großen Finale nach Dortmund eingeladen, um vor Vertreter*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Kapital zu pitchen. Der TOP 10 winken Preise im Gesamtwert von 94.000€:

1. Preis: 40.000€

2. Preis: 20.000€

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Die Plätze 4 bis 10 erhalten einen Sachpreis im Wert von je 2.000€. Darüber hinaus vergibt der start2grow-Partner TechnologieZentrumDortmund einen Sonderpreis in Höhe von 10.000€, der zur Finanzierung von Mieten und Dienstleistungen am Standort Dortmund eingelöst werden kann. Weitere Infos zu den Preisgeldern und Teilnahmebedingungen finden Gründungsinteressierte, Gründer*innen und Start-ups auf www.start2grow.de.

LinkedIn Top Startups 2025

Das „LinkedIn Top Startups 2025“-Ranking zeigt 20 aufstrebende Unternehmen in Deutschland und gibt Einblicke, wie junge Start-ups mit innovativen Ideen und Lösungsansätzen die zentralen Herausforderungen erfolgreich angehen.

Die LinkedIn Top Startups 2025 bedienen Bereiche von KI-Software für den Einkauf über emissionsfreie Mikroflugzeuge bis hin zu digitalen Finanzlösungen. 14 der 20 aufgelisteten Unternehmen sind erstmals im Ranking vertreten. An der Spitze steht in diesem Jahr das Münchner Tech-Unternehmen Helsing, das KI-basierte Software für militärische Anwendungen entwickelt. Auf Platz zwei folgt 1KOMMA5° aus Hamburg, ein Vorreiter der Energiewende mit Lösungen rund um Solarenergie, Wärmepumpen und Energiespeicher. Den dritten Rang belegt Tacto aus München, das KI zur Optimierung des Beschaffungsmanagements im Mittelstand einsetzt.

Neue Gründungs-Ära: Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit

Die diesjährigen Top Startups eint ein klarer Fokus: Sie entwickeln Technologien, die Lösungen auf die drängendsten Herausforderungen unserer Gesellschaft liefern – von Fertigung und Logistik über Verteidigung bis hin zur Luft- und Raumfahrt. KI ist dabei häufig der zentrale Innovationstreiber. „Diese Start-ups sind ihrer Zeit nicht nur voraus – sie gestalten aktiv, was morgen zählt“, sagt Matthias Bergleiter, Redaktionsleiter DACH bei LinkedIn. „Ob bei der Energiewende, der Digitalisierung des Mittelstands oder der europäischen Sicherheit: Sie arbeiten dort, wo die großen Fragen unserer Gesellschaft beantwortet werden müssen. Mit ihrer Innovationskraft setzen sie nicht nur Trends, sondern ziehen auch die besten Talente an – weil sie nicht reagieren, sondern die Zukunft Deutschlands selbst in die Hand nehmen.“

Berlin und München: Zwei Pole der Innovation

Auch im diesjährigen Ranking bleibt Berlin das kreative Zentrum der deutschen Gründerszene. Die Hauptstadt zieht Startups aus unterschiedlichen Branchen an, von FinTech über E-Commerce bis hin zu Bildung. München hingegen etabliert sich als Hotspot für forschungsintensive Deep-Tech-Unternehmen. Beide Städte bieten durch ihre Netzwerke aus Gründern, Investoren, Forschungseinrichtungen und Universitäten ideale Voraussetzungen für nachhaltige Innovation.

Das sind die Top 10 der diesjährigen Liste

  1. Helsing (München) – Entwickelt KI-basierte Software für militärische Anwendungen (Vorjahr: Platz 2)
  2. 1KOMMA5° (Hamburg) – Führend bei Solar-PV, Wärmepumpen und Energiespeicherlösungen für eine CO2-neutrale Zukunft (Vorjahr: Platz 1)
  3. Tacto (München) – KI-gestützte Softwareplattform, die mittelständischen Industrieunternehmen hilft, ihre Beschaffungsprozesse zu automatisieren (Neu)
  4. bunch (Berlin) – Digitalisiert und automatisiert Investmentprozesse in privaten Märkten für mehr Transparenz, Effizienz und einfachen Zugang (Neu)
  5. HOLY (Berlin) – Revolutioniert die Getränke-Branche mit zuckerfreien, gesunden und leckeren Energydrinks (Neu)
  6. Hive (Berlin) – Unterstützt E-Commerce-Marken bei Lagerung und Logistik (Vorjahr: Platz 5)
  7. The Exploration Company (Planegg bei München) – Entwickelt wiederverwendbare Raumkapseln für eine nachhaltigere Raumfahrt (Vorjahr: Platz 9)
  8. Ivy (Berlin) – Ermöglicht sofortige, globale Bankzahlungen und eliminiert die Abhängigkeit von Bankkarten (Neu)
  9. VÆRIDION (München) – Entwickelt effiziente, emissionsfreie Elektro-Mikroflugzeuge für umweltfreundliche regionale Flugverbindungen (Neu)
  10. re:cap (Berlin) – Hilft Unternehmen, ihre Finanzen einfach und übersichtlich zu verfolgen und bei Bedarf eine Finanzierung zu erhalten (Neu)

Das gesamte Ranking gibt's hier

Revolut übernimmt KI-Start-up Swifty

Swifty, ein im Lufthansa Innovation Hub entwickeltes KI-Start-up und Pionier der KI-Reisebuchung, wurde von Revolut, einem führenden globalen FinTech-Unternehmen, übernommen.

Swifty wurde im Sommer 2023 aus dem Lufthansa Innovation Hub heraus gegründet und ist der erste vollständig autonome KI-Reiseassistent. Auf Basis führender Large Language Models (LLMs) vereinfacht Swifty die wichtigsten Schritte der Geschäftsreiseplanung – von Buchung über Bezahlung bis zur Rechnungsstellung – über eine einfache Chat-Oberfläche.

Mit Swifty setzte der Lufthansa Innovation Hub früh auf das Potenzial von Agentic AI im Travel- Bereich und gewann dabei wertvolle Erkenntnisse für künftige Anwendungen und Geschäftsmodelle. „Wir freuen uns, mit Europas führendem Fintech zusammenzuarbeiten, um gemeinsam neue Maßstäbe in Travel- und Loyalty-Tech zu setzen. Revolut ist die ideale Plattform, um Swiftys KI-Technologie weiterzuentwickeln und Kundenerlebnisse in der Reisebuchung neu zu gestalten“, sagt Dr. Stefan Nothelfer, Senior Director, Head of Corporate Venturing & Strategic Growth beim Lufthansa Innovation Hub.Venture.

Venture Building ist seit jeher ein zentraler Bestandteil des Portfolios des Hubs. Das Ziel: neue technologiegetriebene Geschäftsmodelle für die Lufthansa Group und die gesamte Reisebranche zu entwickeln. Diese Arbeit hat zu mehreren erfolgreichen Ausgründungen geführt, ebenso wie zu Lösungen, die wieder in die Group integriert oder in deren Auftrag vom Lufthansa Innovation Hub betrieben werden.

Übernahme eröffnet neue Chancen für Swifty

„Wir freuen uns, die Power von Swifty zu Millionen von Revolut-Nutzer:innen zu bringen. Die Zusammenarbeit mit einem der weltweit führenden Fintech-Unternehmen ist eine einmalige Gelegenheit, unsere Vision global zu skalieren und das Leben von über 65 Millionen Kund:innen zu bereichern. Gemeinsam werden wir einen KI-Concierge entwickeln, der nicht nur das Reisen verein- facht, sondern auch alltägliche Bedürfnisse in allen Lebensbereichen voraussieht“, sagt Stanislav Bondarenko, CEO und Mitgründer von Swifty.

„Diese Übernahme stärkt unsere Position an der Schnittstelle von Finanzen, KI und Lifestyle. Durch diesen Schritt gewinnen wir sowohl Kompetenz als auch Expertise im Bereich KI-gestützter Reiselösungen, was uns dabei helfen wird, unseren Kund:innen noch persönlichere und nahtlosere Erlebnisse zu bieten“, sagt Christopher Guttridge, Head of Loyalty bei Revolut.

Gründer*in der Woche: GIFTD – die verbindende Kraft des Schenkens

Im Jahr 2022 von Hannah Kromminga und Michael Gegg gegründet, verfolgt das Berliner Circular-Fashion-Start-up die Mission, unverkaufte Produkte und überschüssige Ressourcen sinnvoll zu nutzen, um Markenbindung und Nachhaltigkeit zu vereinen. Mehr dazu im Interview mit Hannah Kromminga.

2022 seid ihr als B2C-Second-Hand-Plattform an den Start gegangen; 2024 erfolgte dann die Transformation in ein B2B-Modell. Wie ist die Idee entstanden und welches waren die wichtigsten Meilensteine und Learnings bis zum B2B-Pivot?

Die Ursprungsidee war, Second-Hand-Mode, die sich nicht leicht verkaufen lässt, zu verschenken – zunächst über eine B2C-Second-Hand-Plattform als Zusatz zu Vinted. In den Jahren 2021 bis 2023 haben wir viel über Nutzer*innen-Bedürfnisse und die Herausforderungen im Fashionmarkt gelernt. Unsere Plattform hat super funktioniert, aber uns fehlte ein funktionierendes Business-Modell, um die Idee zum Fliegen zu bringen. Der entscheidende Schritt war 2024, der Pivot ins B2B-Geschäft. Da kamen die ersten Fashion Brands auf uns zu und haben uns gefragt, ob sie GIFTD nicht für Mikro- und Nano-Influencer-Seedings nutzen können, um effektiv übrig gebliebene Samples unter der Fanbase zu verteilen.

Zu den wichtigsten Meilensteinen zählen unter anderem die Auszeichnungen als bestes Female-led Startup Berlins und als Best Sustainable Startup Germany. Der nächste große Durchbruch kam mit dem ULTRA VC Accelerator, den wir im Frühling 2024 von 300 Bewerber*innen gewonnen haben, dann die ersten Kampagnen mit s.Oliver, Liebeskind Berlin und Fabletics. Diese erfolgreichen Proof-of-Concepts haben uns darin bestärkt, dass unser B2B-Ansatz die perfekte Verbindung aus Nachhaltigkeit und Marketing schafft, da ein echter Mehrwert für die Brands durch unseren Marketingkanal entsteht.

Was genau macht GIFTD heute und welche Mission/Vision verfolgt ihr mit eurem Geschäftsmodell?

GIFTD ist heute eine Plattform für Circular-Marketing. Wir helfen Marken dabei, unverkaufte Produkte gezielt einzusetzen, um ihre Fan- und Kunden-Communitys zu begeistern und nachhaltige Markenerlebnisse zu schaffen – mit exklusiven Giveaways und Sample Pieces, digital gesteuert und emotional inszeniert.

Unsere Mission: Wir glauben an die verbindende Kraft des Schenkens. Sie kann Marken und Menschen näherbringen – und dabei gleichzeitig einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten. Unser Ziel ist es, Markenkommunikation neu zu denken: persönlicher, nachhaltiger, effizienter. Dabei sind wir ein Partner für Fashion Brands, um unverkaufte Ware effizient einzusetzen, um den Umsatz von Kollektionen insgesamt zu steigern.

Wie profitieren Marken von GIFTD?

Marken erschließen mit uns einen neuen Marketingkanal, der wirtschaftliche Effizienz mit ökologischer Ressourceneffizienz verbindet.

Marken setzen ihre unverkaufte Ware gezielt für Nano- und Mikro-Influencer-Seedings sowie Loyalty-Kund:innen-Boni ein. So begeistern und binden sie ihre Fanbase an sich und schaffen gezielt nicht-rabattierte Kaufanreize für die wichtigsten Kundengruppen.

Der große Vorteil: Statt Produkte zu lagern, können sie kreativ für Community-Building und nachhaltige Kundenbindung genutzt werden – mit messbarem Impact. Fabletics beispielsweise konnte durch unsere Kampagne die Click-Through-Rate ihres Nano-Influencer-Contects bis um das Zehnfache steigern.

Und wie profitieren die User*innen?

Unsere Nutzer*innen – echte Brand-Lover – erhalten Zugang zu exklusiven Produkten, Insights und Aktionen ihrer Lieblingsmarken. Das sorgt für Begeisterung und ein persönliches Markenerlebnis, das deutlich über klassische Werbung hinausgeht.

Für viele ist es mehr als ein Geschenk – es ist ein Zeichen, dass ihre Loyalität gesehen und belohnt wird. Dieses Gefühl schafft Verbindung, Vertrauen und im besten Fall echte Markenliebe.

Im Oktober 2024 habt ihr eure erste Finanzierungsrunde abgeschlossen. Welche Erfahrungen hast du dabei sammeln können?

Unsere erste Runde über 660.000 Euro wurde von Ultra VC, mehreren Family Offices wie QuantumR und dem Thies Network sowie ausgewählten Business Angels getragen. Wir haben dabei viel gelernt – besonders wie wichtig es ist, Investor*innen zu finden, die unsere Vision nicht nur verstehen, sondern aktiv mittragen.

Was sind eure nächsten unternehmerischen To-dos?

Hannah: Als nächstes steht für uns an, unsere Plattform und unser Kampagnen-Modell mit den ersten Kund*innen und gesammelten Daten voll auszureifen, um dann schnell auch größere Kampagnenvolumen Europaweit abbilden zu können.

Und last, but not least: Was rätst du anderen Gründer*innen aus eigener Erfahrung?

Ich denke, dass das Timing in der Startup-Entwicklung alles ist. Timing kann man nicht planen, man kann nur am Ball bleiben und sichtbar sein mit seiner Idee. Das dauert oft länger, als man sich ohne entsprechende Erfahrung so denkt. Davon sollte man sich aber in keiner Weise entmutigen lassen. Ein Start-up entwickeln heißt ein Potenzial zu sehen, was noch nicht da ist, man muss sich trauen als Pionier nach vorne zu gehen und was Neues zu machen.

Hier geht's zu GIFTD

Das Interview führte Hans Luthardt

MedTech cureVision schließt Finanzierungsrunde erfolgreich ab

Das 2021 von Johannes Ruopp, Richard Fobo und Kerstin von Diemar gegründete cureVision hat sich auf die Verbesserung der Diagnostik chronischer Wunden durch den Einsatz von KI und fortschrittlicher Medizinbildgebung spezialisiert.

Das Münchner Medizintechnik-Unternehmen cureVision, Pionier auf dem Gebiet KI-gestützter medizinischer Bildgebung, hat seine Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen. Über die Höhe der Finanzierung wurden keine Angaben gemacht.

Die Investitionen wurden über das Companisto Business Angel Netzwerk, Brandenburg Kapital, BioLab Holdings, Inc. sowie von weiteren Co-Investoren bereitgestellt. Mit dem Kapital wird cureVision seine KI-Technologie weiterentwickeln, die Vertriebsstruktur skalieren und die Vorbereitung für den US-Markteintritt 2026 vorantreiben.

Vielfach ausgezeichnet für innovative Wundanalyse

„Die Mission von cureVision ist es, medizinische Bildgebung der nächsten Generation weltweit verfügbar zu machen. Mit der Unterstützung von Brandenburg Kapital, Companisto und BioLab Holdings sind wir ideal aufgestellt, um international zu skalieren und die FDA-Zulassung zu forcieren“, sagt Richard Fobo, CEO von cureVision.

Das junge wurde bereits mehrfach prämiert - u.a. ausgezeichnet mit dem Health-i Award, dem digitalen Gesundheitspreis von Novartis, dem Eugen-Münch-Preis der Röhn-Stiftung, dem Innovationspreis Bayern und dem Deutschen Gesundheits-Award.

Augmented Industries erhält 4,5 Mio. € in Pre-Seed-Finanzierung

2021 von Dr. Elisa Roth und Dr. Mirco Roth gegründet, bietet Augmented Industries’ KI-Plattform Flow Tool Industriefachkräften die Möglichkeit, komplexes Wissen zu dokumentieren, Arbeitsanweisungen und Schulungen zu erstellen und Probleme effizienter zu lösen.

Weltweit arbeiten rund 500 Millionen Industriefachkräfte in komplexen, sich stetig wandelnden Umgebungen. Eine Vollautomatisierung ist in vielen Fabriken und Serviceeinsätzen praktisch nicht möglich. Gleichzeitig steigt die Komplexität der Anlagen – wodurch gut ausgebildetes Montage-, Instandhaltungs- und Servicepersonal zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil wird. Vor allem Servicetechniker*innen sind kaum durch KI ersetzbar (Microsoft-Studie, 2025), denn ihre Arbeit erfordert feinmotorisches Geschick, situationsbezogenes Know-how und vielfältige Problemlösungskompetenzen.

Augmented Industries wurde 2021 von Dr. Elisa Roth und Dr. Mirco Roth gegründet, beide promovierte Wirtschaftsingenieur*innen. Mit seinem Flow Tool bietet Augmented Industries eine KI-gestützte Plattform, die Industriefachkräfte unterstützt und Herstellenden sowie Industriedienstleister*innen hilft, Qualität zu verbessern und Ausfälle zu reduzieren – indem Wissen schneller erfasst, Schulungen effizient erstellt und Teams flexibler eingesetzt werden können. Die Vision von Augmented Industries: die nächste Generation industrieller Exzellenz – mit Techniker*innen im Zentrum der digitalen und nachhaltigen Transformation.

„Aktuelle Schulungs- und Wissensmanagementtools werden den Anforderungen von Technikern nicht gerecht“, sagt Dr. Elisa Roth, Mitgründerin und CEO von Augmented Industries. „In der Praxis geht es darum, Aufgaben sicher, effizient und mit höchster Qualität zu erledigen. Mit Flow Tool schließen wir die Lücke zwischen Qualifizierung, Problemlösung und operativer Exzellenz – unterstützt durch nahtlose KI.”

Jetzt hat das Unternehmen in einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde 4,5 Mio. € eingesammelt. Angeführt wurde die Runde von b2venture, beteiligt sind außerdem 1st Kind (Peugeot Familie), xdeck, DnA Ventures sowie Business Angels von BMW und Siemens sowie aus dem deutschen Mittelstand. Darüber hinaus erhielt Augmented Industries eine der renommiertesten und wettbewerbsstärksten EU-Förderungen – den EIC Accelerator.

Mit der Finanzierung will das Unternehmen seine KI-Plattform weiterentwickeln und die Markteinführung beschleunigen – mit dem Ziel, die führende Plattform für zuverlässige und skalierbare, wissensbasierte Industrie-Workflows zu werden.

clockin schließt 10 Mio. Euro Series A ab

Das 2018 gegründete Münsteraner Scale-up clockin digitalisiert die Arbeit mobiler Teams in ganz Europa.

Clockin erhält 10 Mio. Euro Wachstumskapital. Die Runde wird von Newion (Amsterdam) und NRW.Venture (Düsseldorf) angeführt; die Bestandsinvestoren Scalehouse Capital (Osnabrück) und D11Z. Ventures (Heilbronn) weiten ihre Beteiligung aus. Ziel ist der beschleunigte Ausbau der Software und der KI-Funktionen für mobil arbeitende Teams im europäischen Mittelstand.

Eine neue Ära für die Arbeitswelt ohne Schreibtisch

Rund 80 % der Arbeitskräfte arbeiten abseits des klassischen Büros – in kleinen und mittleren Unternehmen wie im Handwerk, in der Pflege oder der Industrie - überwiegend noch mit manuellen Prozessen und täglicher Zettelwirtschaft. Die Vision von clockin ist klar: Arbeit soll wieder Arbeit sein – ohne Papierberge und endlose Verwaltungsaufgaben. HR-Prozesse wie Zeiterfassung, Einsatzplanung und Abwesenheitsmanagement laufen mit clockin einfach im Hintergrund. Genauso wie die Projektplanung und -Dokumentation. So gewinnen Unternehmen und Mitarbeiter Freiräume, um sich auf das zu konzentrieren, was wirklich zählt: Kunden, Projekte und persönliche Weiterentwicklung. Die Devise dabei: praxisnah, schnörkellos und einfach in der Nutzung.

"Wir müssen alle Mitarbeitenden ins KI-Zeitalter bringen insbesondere auch in kleinen Unternehmen. Das eröffnet ein gewaltiges Potenzial für Millionen von Unternehmen", beschreibt clockin CEO & Co-Founder Frederik Neuhaus die Idee hinter clockin.

Künstliche Intelligenz als Wachstumstreiber

In Büroberufen ist KI längst fester Bestandteil des Arbeitsalltags. Auf der Baustelle, beim Patienten oder in der Produktionshalle spielt sie bislang kaum eine Rolle. Genau hier setzt clockin an und macht KI erstmals für mobile Teams praktisch und sinnvoll nutzbar. KI entwickelt sich zum zentralen Treiber für Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit. Clockin nutzt die Finanzierung, um mobile Teams in Europa nachhaltig zu stärken.

Aus Westfalen nach Europa - eine Erfolgsgeschichte aus dem Mittelstand

Clockin wurde 2018 in Münster gegründet, inspiriert durch die Rückmeldungen mehrerer mittelständischer Unternehmen, die nach einer digitalen Lösung für ihre zeitraubende Zettelwirtschaft suchten. Seitdem wächst das Unternehmen gemeinsam mit seinen Kunden, die aus über 50 Branchen stammen – vom Handwerk bis zur Pflege. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: eine einfach zu bedienende, vielfach ausgezeichnete App, die zeigt, dass digitale Lösungen einfach sein können.

Die Software für KMUs unterstützt mobil arbeitende Teams dabei, ihre Arbeitszeit zu erfassen, Abwesenheiten zu verwalten und Aufträge unkompliziert per Smartphone zu dokumentieren. Mehr als 6.000 Unternehmen in Europa vertrauen bereits auf clockin, so das Unternehmen. Begleitet wird der Weg von renommierten Programmen wie dem German Accelerator und Scale-up.NRW sowie Auszeichnungen wie dem NRW Innovationspreis. Dies sind Meilensteine, die die Qualität und das internationale Wachstumspotenzial von clockin unterstreichen.

Cybersecurity-Start-up revel8 sichert sich 7 Mio. Euro Seed-Finanzierung

Das 2024 gegründete Start-up revel8 entwickelt Europas führende KI-native Plattform für Cybersecurity Awareness.

Gegründet wurde revel8 von den ehemaligen Celonis-Mitarbeitenden Julius Muth, Tom Müller und Robert Seilbeck, die erkannten, wie schlecht Unternehmen auf KI-basierte Identitätsdiebstähle vorbereitet sind. Ihr Ziel: 10 Millionen „menschliche Firewalls“ auszubilden.

Dazu entwickelt das 2024 gegründete Start-up Europas führende KI-native Plattform für Cybersecurity Awareness. Das Unternehmen kombiniert KI-gestützte Angriffssimulationen, OSINT-basierte Personalisierung, mehrkanalige Angriffsketten und Echtzeit-Mikrotrainings. So unterstützt revel8 Organisationen dabei, Compliance-Anforderungen wie NIS2 und ISO 27001 zu erfüllen und gleichzeitig die menschliche Widerstandsfähigkeit gegen neue Cyberbedrohungen zu stärken.

KI verändert die Bedrohungslage

Generative KI macht es Angreifenden einfacher denn je, täuschend echte Stimmen, Bilder und Nachrichten zu erstellen. So stiegen Vishing-Angriffe (Voice Phishing) 2024 um mehr als 442 Prozent. Im selben Jahr brachte ein Deepfake-Videoanruf in Hongkong einen Bankmanager dazu, 25 Millionen US-Dollar zu überweisen. Im April 2025 meldete Marks & Spencer einen Voice-Phishing-Angriff mit Schäden von über 300 Millionen Pfund.

Die meisten Sicherheitsvorfälle gehen auf menschliches Fehlverhalten zurück. „Klassische E-Learning-Programme sind überholt. Die Schulung von Mitarbeitenden mit realistischen Nachbildungen aktueller Betrugsmaschen erweist sich als deutlich effektiver“, erklärt Mitgründer und CEO Julius Muth. „Indem wir Mitarbeitende kontinuierlich über alle Kommunikationskanäle hinweg Angriffen aussetzen, helfen wir Unternehmen, eine starke Sicherheitskultur aufzubauen und das Risiko kostspieliger Vorfälle deutlich zu verringern.“

Der Mensch als Schutzschild gegen KI-Angriffe

Revel8 imitiert die Methoden moderner Angreifenden. Die KI-native Cybersecurity-Plattform bildet neue Angriffstechniken innerhalb weniger Stunden nach und passt die Simulationen mithilfe von Open-Source-Intelligence (OSINT) individuell auf jede und jeden Mitarbeitenden an. So erhält jede Person eine persönliche „Spotify-Playlist für Angriffe“, die sich dynamisch an Rolle, Verhalten und Lernfortschritt anpasst und Verteidigungslücken dort schließt, wo sie am kritischsten sind. Durch Angriffe über mehrere Kanäle und unmittelbares Training verwandelt die Plattform den menschlichen Faktor vom Sicherheitsrisiko in eine aktive Verteidigungsschicht für das gesamte Unternehmen. Revel8 zählt zu den ersten Cybersicherheitsanbietern auf dem Stackit-Marktplatz der Schwarz-Gruppe und bietet Unternehmen damit eine europäische Cloud-Option.

„Generative KI verändert die Cyber-Bedrohungslage schneller, als Unternehmen darauf reagieren können. Der KI-native Ansatz von revel8 ermöglicht es, reale Angriffe innerhalb weniger Stunden statt erst nach Monaten zu simulieren und verwandelt den Menschen damit in einen proaktiven Teil des Sicherheitssystems von Unternehmen. Wir sind überzeugt, dass das Team sowohl die Vision als auch die Execution Power mitbringt, um Europas Marktführer für KI-gestützte Cybersicherheit im Bereich Human Risk zu werden. Deshalb freuen wir uns, revel8 auf dem Weg zur internationalen Skalierung zu begleiten“, sagt Johan van Mil, Mitgründer und Managing Partner bei Peak.

„Ich weiß aus erster Hand, wie leistungsfähig das Produkt ist. Revel8 hat eine Deepfake-Stimme von mir erstellt, um unser Team dazu zu bringen, gefälschte Rechnungen auszufüllen“, ergänzt Rasmus Rothe, Mitgründer und General Partner bei Merantix Capital. „Von Anfang an haben uns Geschwindigkeit, Umsetzungskraft und frühe Traktion überzeugt. Ich bin froh, dass revel8 auf der guten Seite steht – und sicher, dass es zum führenden europäischen KI-Cybersicherheitsunternehmen wird, das wir dringend brauchen.“

Verteidigungswerkzeuge für die Bedrohungen von morgen

In seiner Seed-Runde sammelte revel8 sieben Mio. Euro ein. Die Runde wurde von Peak angeführt, mit Beteiligung von Fortino Capital, Merantix Capital sowie namhaften Business Angels wie Mario Götze, Sergej Epp (CISO, Sysdig), Michael Schrank (CISO, Adidas), Rogier Fischer (Mitgründer & CEO, Hadrian) und Alexander Rinke (CEO, Celonis). Zusammen mit der Pre-Seed-Finanzierung unter Leitung von Merantix Capital verfügt revel8 seit seiner Gründung 2024 nun über insgesamt 7 Millionen Euro Kapital.

Mit dem frisschen Kapital will revel8 sein Team ausbauen, die Plattform um neue Funktionen erweitern und die internationale Expansion vorantreiben. „Wir wollen sicherstellen, dass Unternehmen im Wettrüsten zwischen Angreifern und Verteidigern nicht den Anschluss verlieren“, sagt Muth. „Das Investment gibt uns die Mittel, Verteidigungswerkzeuge für die Bedrohungen von morgen zu entwickeln.“

DeepTech-Start-up yasp sichert sich 5 Mio. US-Dollar Seed-Finanzierung

Das 2023 gegründete deutsch-kanadische Start-up yasp entwickelt eine intelligente, hardwareunabhängige Lösung zur schnelleren KI-Entwicklung und Anwendung.

Die Seed-Finanzierungsrunde wurde von Capnamic angeführt. Die Investitionssumme soll in die Entwicklung des Agentic AI Compilers fließen, der bereits Ende 2025 auf den Markt kommen soll. Mit dieser Technologie präsentiert das DeepTech-Start-up yasp eine intelligente, hardwareunabhängige Lösung, um KI-Training und -Inferenz signifikant zu beschleunigen.

Laut Prognosen werden bis 2030 weltweit rund 1,8 Billionen US-Dollar in KI investiert. Das stellt Unternehmen vor zunehmende Herausforderungen hinsichtlich Skalierung – denn bereits heute fließen mehr als 60 Prozent der KI-Budgets in die Bereiche Software und Infrastruktur. Je komplexer die Modelle werden, desto mehr finanzielle Ressourcen frisst die Entwicklung. Hinzu kommt, dass die meisten Systeme herstellergebunden sind – ein Wechsel ist häufig zeitaufwändig und teuer. Entwickler müssen also langfristig in die Zukunft planen. Wer als Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben will, ist auf neue Lösungen angewiesen, die KI-Innovationen schnell und zugleich kosteneffizient ermöglichen.

KI-gesteuerte Low-Level-Optimierung und Codegenerierung

Die Antwort von yasp auf diese Herausforderungen: der Agentic AI Compiler. Die Technologie wurde speziell entwickelt, um das Training und die Inferenz von KI-Modellen zu beschleunigen, ihre Performance zu verbessern und die Time-to-Market zu reduzieren. Durch die nahtlose Integration mit weit verbreiteten Frameworks wie PyTorch soll der Ansatz von yasp von Grund auf die Art und Weise verändern, wie KI-Modelle erstellt und eingesetzt werden: Wenige Codezeilen sollen selbst für tiefgreifende, komplexe Hardwareoptimierung genügen.

Ein einfacher API-Call soll es Entwicklern die hardwarespezifische Kompilierung und Optimierung von KI-Modellen ermöglichen – mit einem wesentlichen Unterschied zur herkömmlichen Runtime-Kompilierung: Die von yasp generierten Kernel sind auf die Zielhardware zugeschnitten und können nahtlos auf ganze Modelle skaliert werden. Der intelligente Backend-Optimierer reduziert dabei den Rechenaufwand, indem er das Modell, die Hardware-Ressourcen und die Anwendungsanforderungen versteht. Das Ergebnis sind schlanke, hardwarespezifische Executables sowohl für das Training als auch für die Inferenz.

KI-Training und Deployment effizient skalieren

„Wir entwickeln ein Produkt, das ein entscheidendes Problem in der KI-Entwicklung löst: den immensen Zeitaufwand beim Training und Deployment von KI-Modellen. Damit wollen wir Entwicklern und Unternehmen schnellere Ergebnisse ermöglichen, ohne dabei Abstriche in Sachen Flexibilität oder Präzision hinnehmen zu müssen“, so Stefan Krassin, Co-Founder und CEO von yasp.

Erste Tests des Agentic AI Compilers zeigten laut Angaben des Start-ups bereits erhebliche Performance-Verbesserungen bei verschiedenen Trainings- und Inferenz-Workloads – ganz ohne Kompromisse bei der Leistung oder Genauigkeit. „Unser Ansatz ist ein ganz anderer: Anstatt von Entwicklern zu verlangen, dass sie ihre komplexen Modelle neu schreiben, erstellt yasp mit einem einzigen API-Call die Trainings- und Inferenzschichten eines Modells neu und optimiert sie für die Hardware der Anwendung“, erklärt Reza Rahimi, CTO von yasp.

Niederlassungen eröffnet, Marktlaunch im Visier

Erst kürzlich hat das Start-up Niederlassungen in München und Montreal eröffnet. Die Finanzmittel will es nun nutzen, um die Produktentwicklung zu intensivieren, den Support für zusätzliche Hardwareplattformen auszuweiten und die Integration mit gängigen KI-Entwicklungstools zu optimieren. Der Marktlaunch des Agentic AI Compilers ist Ende des Jahres geplant – und soll Entwicklern sowie Unternehmen dabei helfen, neue Chancen in der KI-Innovation zu erschließen und gleichzeitig die volle Kostenkontrolle zu behalten.

Gründer*in der Woche: Kiosk Scout – Automatenlandschaft digital vernetzen

Andreas Schubert ist ein erfahrener Unternehmer und Versicherungsmakler. Im Juni 2025 gründete er im Alter von 61 Jahren die Plattform Kiosk Scout. Mehr dazu und zum Gründen mit 60plus erfahrt ihr im Interview mit Andreas.

Was hat dich dazu motiviert, im Alter von 61 Jahren ein Start-up zu gründen, und welche Erfahrungen aus deinem bisherigen Berufsleben haben dich dabei besonders inspiriert?

Mich hat schon immer die Frage bewegt, wie man Versorgung im Alltag einfach und verlässlich organisieren kann. Als Versicherungsexperte und Unternehmer habe ich gelernt, Chancen zu erkennen, wenn andere vor allem Probleme sehen. Die Idee zu Kiosk Scout kam aus einer Mischung aus persönlicher Beobachtung – wie sehr Automaten mittlerweile Teil unseres Lebens geworden sind – und dem Wunsch, meine Erfahrung im Bereich Kommunikation und Netzwerke in ein zukunftsgerichtetes Projekt einzubringen. Mit über 30 Jahren Berufserfahrung habe ich gelernt: Krisen sind Chancen, wenn man bereit ist, Neues zu wagen.

Spielt für dich das Alter somit keine wirkliche Rolle als Gründer?

Nein – im Gegenteil. Mit 60plus bringt man Gelassenheit, Erfahrung und ein Netzwerk mit, das vielen Jüngeren fehlt. Ich sehe mein Alter nicht als Hürde, sondern als Vorteil. Ich weiß, was ich kann, was ich nicht mehr will, und wo ich meine Energie am besten einsetze. Gründergeist hat nichts mit Geburtsjahr zu tun, sondern mit Haltung.

Nun zu Kiosk Scout: Kannst du uns mehr über die Idee erzählen? Was war der Auslöser für die Gründung der Plattform?

Ich habe während meiner Reisen mit dem Wohnmobil festgestellt, wie oft Automaten in Deutschland Versorgungslücken schließen – ob Snacks, Getränke, Blumen oder Bücher. Gleichzeitig gibt es keine zentrale Plattform, die diese Automaten sichtbar macht, sie vernetzt und auch Aufstellern Mehrwert bietet. Daraus ist die Idee entstanden: Kiosk Scout als digitale Brücke zwischen Menschen, die Automaten nutzen, und Unternehmen, die Automaten betreiben.

Wie hast du dann den Markt für Kioske und ähnliche Dienstleistungen analysiert, und welche Trends hast du dabei festgestellt?

Wir haben uns intensiv mit dem Vending-Markt beschäftigt und schnell erkannt: Automaten sind nicht mehr nur Snackspender, sondern entwickeln sich zu echten Mini-Nahversorgern. Trends wie bargeldloses Bezahlen, nachhaltige Produkte, regionale Versorgung und die steigende Bedeutung von 24/7-Zugänglichkeit treiben den Markt. Gleichzeitig fehlt vielen Betreibern die digitale Sichtbarkeit. Genau da setzt Kiosk Scout an.

Welche Herausforderungen hast du bei der Gründung und dem Aufbau von Kiosk Scout erlebt und wie hast du diese gemeistert?

Die größte Herausforderung war, ein neues Thema mit wenig Vorbildern am Markt zu entwickeln. Viele Hersteller und Aufsteller waren anfangs zurückhaltend. Hier hat mir meine Erfahrung geholfen: dranbleiben, Gespräche führen, Vertrauen aufbauen. Dazu kam natürlich das Thema Finanzierung – das lösen wir durch kreative Modelle wie Vorzugsaktien, mit denen wir Investoren und Community beteiligen, ohne die Kontrolle aus der Hand zu geben.

Wer ist die Zielgruppe bzw. sind die Zielgruppen von Kiosk Scout, und welchen konkreten Nutzen bietet ihnen deine Plattform?

Wir haben zwei Zielgruppen: Zum einen Endverbraucher, die über unsere App Automaten in ihrer Nähe finden können – transparent, schnell, verlässlich. Zum anderen Aufsteller, Hersteller und Dienstleister, die ihre Standorte sichtbar machen, neue Märkte erschließen und über unsere Analysen bessere Entscheidungen treffen können. Kiosk Scout bringt also Anbieter und Nutzer auf einer Plattform zusammen.

Du verbindest also letztlich Technik mit Alltagsnutzen – welche Automaten lassen sich über die App aktuell wo finden und welche Infos erhält man durch die Suche?

Über die App findet man klassische Snack- und Getränkeautomaten, aber auch immer mehr besondere Standorte – etwa Blumen-, Buch- oder Spielzeugautomaten. Nutzer sehen Standort, Öffnungszeiten, Bezahlmöglichkeiten und können Automaten bewerten oder neue melden. Für Betreiber bedeutet das: mehr Sichtbarkeit, für Nutzer: echte Orientierung.

Welche Pläne hast du für die Zukunft von Kiosk Scout? Gibt es bestimmte Funktionen oder Erweiterungen, die du in naher Zukunft einführen möchtest?

Ja – wir denken deutlich größer. Mit Scoti24 bauen wir ein eigenes Marken-Netzwerk von Automaten auf, das europaweit skalierbar ist. Parallel entwickeln wir mit „Scoti OS/Core“ eine eigene Softwarelösung für Telemetrie und Standortmanagement. Und mit der geplanten Kiosk Scout AG wollen wir Investoren, Community und Partner aktiv am Wachstum beteiligen. Unser Ziel: Automaten nicht nur sichtbar machen, sondern als festen Bestandteil moderner Nahversorgung etablieren.

Und last but not least: Welche Ratschläge willst du anderen geben, die darüber nachdenken, mit 50-/60plus ein eigenes Unternehmen zu gründen?

Mein Rat: Lasst euch nicht von der Zahl im Pass abschrecken. Mit 50plus oder 60plus habt ihr genau das, was viele Start-ups brauchen Lebenserfahrung, Ausdauer und Netzwerke. Wichtig ist, ein Projekt zu wählen, das euch begeistert, und Menschen um euch zu versammeln, die eure Stärken ergänzen. Man ist nie zu alt, um Gründer zu sein – aber man ist zu alt, um Chancen vorbeiziehen zu lassen.

Andreas, danke für deine Insights

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Das Interview führte Hans Luthardt

Ranking: Das sind Deutschlands innovativste Städte

Welche deutschen Städte im Ranking der Innovation aktuell vorne liegen, zeigt die aktuelle Analyse von Adobe Express. Hier die wichtigsten Ergebnisse im Überblick.

Für das Ranking wurden Faktoren wie Leistungen im Bereich Forschung und Innovation analysiert, sowie die Dichte an Start-ups, verfügbare Stellen im Feld Technologie, Hochschulrankings und mehr analysiert, um die wahren Hotspots der Innovation zu ermitteln.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick

Berlin liegt auf dem Siegerplatz, mit 81 von 100 Punkten. In der Hauptstadt gibt es satte 2018 Start-ups und ebenso über 2000 aktuelle Stellenangebote im Bereich Technologie & Innovation - mehr als in jeder anderen Stadt.

München folgt auf Platz zwei und überzeugt mit dem höchsten Wert im Forschungs- und Innovationsindex der Europäischen Kommission (164,3 Punkte). Hier gibt es 770 Start-ups und außerdem die Ludwig-Maximilians-Universität, die im globalen Hochschulranking auf Platz 58 liegt.

Karlsruhe überrascht auf Platz drei. Trotz seiner geringen Größe erhält Karlsruhe 154,5 Punkte im europäischen Innovationsindex. Auf rund 310.000 Einwohner*innen finden sich hier 68 Start-ups – ein Beweis für die starke Innovationskultur der Region. Außerdem liegt das Karlsruher Institut für Technologie unter den Top 100 (Platz 98) im globalen Hochschulranking.

Hamburg erreicht Platz vier mit einer Gesamtpunktzahl von 40,06. Die Hansestadt verbindet einen Innovationsindex von 148,1 mit 440 Start-ups. Als wichtiger Wirtschafts- und Logistikstandort bietet die Stadt ein lebendiges Umfeld für Gründer*innen aus verschiedensten Branchen. Das spiegelt sich auch in über 900 offenen Stellen wider.

Heidelberg rundet die Top 5 ab. Die Stadt beeindruckt mit ihrer berühmten Universität, die auf Platz 80 im globalen Hochschulranking landet, und einem Innovationsindex von 154,5. Mit „nur“ rund 160.000 Einwohner*innen ist sie Heimat von 41 Start-ups – und zeigt damit, dass Innovationsgeist nicht an die Größe einer Stadt gebunden ist.

Zur Methodik

Die Studie bewertet 25 Städte in Deutschland, basierend darauf, wie innovativ fortschrittlich sie sind. Dazu wurden verschiedene Faktoren verwendet. Nachdem die Daten für jeden Faktor gesammelt wurden, wurden sie normalisiert, um jedem Faktor einen Wert zwischen 0 und 1 zuzuweisen. Bei fehlenden Daten wurde ein Wert von 0 vergeben. Die normalisierten Werte wurden anschließend summiert und multipliziert, um jeder Stadt eine Gesamtpunktzahl von 100 zu geben. Die Städte wurden dann basierend auf dieser Gesamtpunktzahl vom höchsten zum niedrigsten Wert gerankt.

Die verwendeten Faktoren sind:

Innovationsindex-Wert: Offizieller Forschungs- und Innovationsindex der europäischen Kommission. Misst die Forschungs- und Innovationsleistung in jeder Region. Datenstand 2023. Verfügbar hier.

Hochschulranking (weltweit): verfügbar hier.

Tech-Jobs pro 100.000 Einwohner*innen:
Die Anzahl der Stellenanzeigen, die die Wörter „Tech“ oder „Technologie“ enthalten, auf Indeed, pro Stadt und pro 100.000 Einwohner*innen. Verfügbar hier.

Anzahl der Start-ups: Anzahl der Start-ups pro Stadt laut dieser Analyse

Breitbandabdeckung & WLAN-Geschwindigkeit: Die mittlere WLAN-Download-Geschwindigkeit in jeder Stadt, ausgedrückt in Mbit/s. Quelle: https://www.speedtest.net/global-index

Hinweis von Adobe Express: Datenstand August 2025. Die präsentierten Daten basieren auf einer Zusammenstellung mehrerer Datenquellen und erheben keinen Anspruch auf eine vollständige Darstellung der Realität. Alle Daten sind in Bezug auf die verwendeten Quellen korrekt.

Weitere Infos zur Erhebung / zum Ranking gibt’s hier.

LegalTech-Start-up Libra erreicht 2 Mio.-Euro-ARR binnen eines Jahres

Mit dem aktuellen Wachstum positioniert sich das 2023 von Viktor von Essen und Dr. Bo Tranberg gegründete gegründete Libra als eines der dynamischsten LegalTech-Start-ups Europas und unterstreicht den Wandel, den die KI in der Rechtsbranche vorantreibt.

Gegründet 2023 von dem ehemaligen Freshfields-Anwalt Viktor von Essen und dem dänischen Software Engineer Dr. Bo Tranberg, unterstützt Libra nach eigenen Angaben heute bereits über 6.000 Jurist*innen in mehr als 500 Kanzleien und Rechtsabteilungen. Die Plattform bietet maßgeschneiderte, KI-gestützte Anwendungen für Recherche, Analyse und Dokumentenerstellung, die sich nahtlos in bestehende Arbeitsabläufe integrieren.

Neben innovativen Team-Workflows für die gemeinsame Mandats- und Dokumentenbearbeitung verfügt Libra über direkte Anbindungen an Fachinhalte des Dr. Otto Schmidt Verlags sowie Handelsregisterdaten via OpenRegister. Damit können Nutzer*innen relevante Informationen direkt in der Chatfunktion abrufen.

Sicherheit und Vertraulichkeit stehen im Zentrum der Plattform: Libra hostet ausschließlich in der EU, ist ISO 27001-zertifiziert und erfüllt sämtliche Anforderungen von DSGVO, BRAO und § 203 StGB.

Jetzt hat Berliner LegalTech-Start-up einen wichtigen Meilenstein erreicht: Nicht einmal zwei Monate nachdem Libra die Grenze von 1 Million Annual Recurring Revenue (ARR) erreicht hat, erzielt die Plattform bereits 2 Millionen Euro ARR. Damit positioniert sich Libra als eines der dynamischsten LegalTech-Start-ups Europas und unterstreicht den Wandel, den die KI in der Rechtsbranche vorantreibt.

„Dass wir in so kurzer Zeit die Marke von 2 Millionen ARR überschreiten konnten, zeigt die enorme Nachfrage nach praxisnahen, sicheren und intelligenten LegalTech-Lösungen“, sagt Co-Founder und CEO Viktor von Essen. „Wir sehen uns bestätigt, dass die Zukunft juristischer Arbeit in der Kombination aus höchster Datensicherheit, nahtloser Technologie-Interaktion und leistungsfähiger KI liegt.“

SQUAKE: frisches Kapital für nachhaltige Geschäftsreisen und Logistik

Das 2021 von Philipp von Lamezan und Dan Kreibich gegründete ClimateTech-Start-up SQUAKE ermöglicht es Unternehmen, Emissionen entlang ihrer Geschäftsreisen und Logistik-Ketten präzise zu berechnen, zu dokumentieren und zu reduzieren. Jetzt hat das Berliner ClimateTech-Start-up hat mit Haufe Group Ventures einen neuen Investor gewonnen.

Mit zunehmender ESG-Regulatorik – Stichwort CSRD und Scope 3 Reporting – und wachsendem Anspruch durch Share- und Stakeholder müssen Unternehmen ihren ökologischen Fußabdruck immer detaillierter offenlegen. Besonders im Fokus stehen dabei die sogenannten indirekten Emissionen, auch Scope 3 genannt: Sie entstehen nicht im eigenen Unternehmen, sondern in der Lieferkette oder durch Aktivitäten wie Geschäftsreisen, eingekaufte Dienstleistungen oder den Warentransport. Genau diese Emissionen machen bei vielen Unternehmen – etwa in der Beratungsbranche – über 50 % der Gesamtemissionen aus und sind besonders schwer zu erfassen.

Genau hier setzt SQUAKE an: Als end-to-end -Anbieter liefert das Unternehmen eine Lösung vom Reporting über CO-Reduktionsmöglichkeiten bei der Buchung bis zur Abrechnung, eine lückenlose Auditierbarkeit durch das Carbon Verification Protocol (CVP) und direkte Zugänge zu nachhaltigen Flugkraftstoffen (SAF) und weiteren Insetting-Lösungen – nahtlos eingebettet in bestehende Systeme von Reiseanbietern, Buchungstools oder Logistikplattformen.

Jetzt hat das Berliner ClimateTech-Start-up hat mit Haufe Group Ventures einen neuen Investor gewonnen. Die Beteiligung ergänzt das bestehende Investorenkonsortium aus Simon Capital, Neosfer und Backbone Ventures und unterstreicht die wachsende Relevanz des Themas CO-Transparenz in Travel und Logistik.

„Wir sehen uns als Enabler für Unternehmen, die Nachhaltigkeit nicht nur dokumentieren, sondern tatsächlich umsetzen wollen – technologisch, skalierbar und compliant“, erklärt Philipp von Lamezan, CEO und Co-Founder von SQUAKE. „Dass wir mit Haufe Group Ventures einen Investor gewonnen haben, der nicht nur Kapital, sondern auch tiefes Verständnis für Regulatorik und Mittelstand mitbringt, ist für SQUAKE ein echter Gewinn.“

Für Haufe Group Ventures, die Venture-Einheit der Haufe Group SE, ist das Investment ein konsequenter Schritt: „SQUAKE ist ein Spezialist für ein hochrelevantes Problemfeld. In einer Zeit, in der der Mittelstand regulatorisch unter Druck steht und Non-financial Berichtspflichten Realität werden, brauchen Unternehmen Lösungen, die sie in der Praxis entlasten – nicht überfordern. SQUAKE liefert genau das: tief integriert, auditierbar und mit klarem Mehrwert für den Unternehmenskunden“, sagt Jasper Roll, Geschäftsführer von Haufe Group Ventures.

Die zusätzlichen Mittel durch den Einstieg von Haufe Group Ventures sollen SQUAKE Spielraum für weiteres Wachstum und die weitere Produktentwicklung verschaffen. Im Mittelpunkt steht dabei die gemeinsame Mission: Unternehmen auf dem Weg zu echter Nachhaltigkeit zu begleiten.

 

Gründer*in der Woche: Strandbutler – smarter in den Strandkorb

So smart kann der Strandbesuch sein: Wie das Hamburger Start-up Strand & Mehr die Vermietung von Strandkörben digitalisiert.

Echte Tüftler schalten auch im Urlaub nicht ab. So wie im Fall von Bernhard Sourdeau, Gründer und Geschäftsführer des Hamburger Start-ups Strand & Mehr. Beim Urlaub auf Föhr wollte Sourdeau spontan einen Strandkorb mieten. Doch dabei fiel ihm auf, wie umständlich die traditionelle, analoge Vermietung sein kann. Was, wenn das Kassenhäuschen geschlossen oder nicht besetzt ist? Was, wenn bereits viele Menschen Schlange stehen? Oder aber, wenn statt Karten- nur Barzahlung akzeptiert wird? Für Sourdeau war klar: Eine digitale Lösung muss her. Mit seinem Start-up entwickelte er Strandbutler – ein Online-Verleihsystem, das auf digital vernetzten Schlössern beruht.

Tüfteln an der Hardware

„Von Anfang an war klar, dass wir sowohl eine Software-Plattform als auch eine Hardware-Komponente – das Schloss – benötigen würden“, sagt Geschäftsführer Sourdeau. Die Entwicklung eines robusten, smarten Schlosses für die rauen Küstenbedingungen stellte dabei die größte Herausforderung dar. Nach zahlreichen Tests gemeinsam mit einem chinesischen Hersteller gelang es, ein passendes Modell zu entwickeln. „Am Anfang war die Idee, dass man das Schloss über das Mobiltelefon öffnen können soll, in dem Fall über Bluetooth“, sagt Sourdeau. Zusätzlich zur Bluetooth-Funktion bietet Strandbutler auch RFID-Chips als alternative Öffnungsmethode an – für Gäste, die ihr Smartphone nicht mit zum Strand nehmen wollen.

Durchbruch gelingt mit IoT-Technologie

Entscheidend für den Durchbruch war die Anbindung ans Internet of Things (IoT) und die Integration der nuSIM-Technologie der Telekom in die Schlösser. Diese integrierte Mobilfunk-SIM bietet mehrere Vorteile: Sie ermöglicht die Fernortung und -wartung der Schlösser sowie das Auslesen wichtiger Gerätedaten, etwa des Akkuladestands. Die Unterstützung der Mobilfunkstandards LTE und NarrowBand IoT (NB-IoT) ermöglicht eine Anpassung an die jeweilige Empfangssituation. „Die nuSIM war perfekt für uns, da sie sich komplett in unser Schloss integrieren ließ“, sagt Sourdeau. Die neueste Generation der Schlösser verfügt zudem über eine Kombination aus Solarzellen und Akkus, was den Wartungsaufwand und den Energieverbrauch erheblich reduziert.

Strandgäste und Verleiher profitieren

Nachdem die technische Aufgabe gelöst war, setzte Strand & Mehr in Zusammenarbeit mit den Strandkorbvermietern eine digitale Vermietungsplattform auf. Über eine App können Touristen ihren Wunschstrandkorb bereits vor der Anreise reservieren. Die Tage des frühmorgendlichen Anstehens und der Suche nach Bargeld sind damit vorbei. Bei Ankunft am Strand führt die App die Nutzer direkt zum reservierten Korb, der sich bequem per Smartphone oder RFID-Chip öffnen lässt. Diese Vereinfachung spart nicht nur Zeit, sondern reduziert auch den Stress, der oft mit der Suche nach dem perfekten Strandplatz verbunden ist. Zudem ermöglicht das System flexible Buchungszeiten, sodass Urlauber ihren Strandtag spontan verlängern können, ohne zur Vermietungsstation zurückkehren zu müssen.

Auch Strandkorbvermieter profitieren erheblich von dem intelligenten Schließsystem, das den Vermietungsprozess effizienter gestaltet. Mit einem zentralen Managementsystem können Vermieter zahlreiche Strandkörbe an verschiedenen Orten verwalten. Die Echtzeitübersicht über die Auslastung und den Status jedes Strandkorbs erleichtert die Planung der Ressourcen. Dank der Möglichkeit zur Fernwartung und -diagnose sinken die Personalkosten und der logistische Aufwand. Zudem reduziert die automatisierte Buchung und bargeldlose Zahlung den administrativen Aufwand und verringert potenzielle Fehlerquellen.

Zukunftsvision: Getränke per App ordern

Derzeit betreut Strand & Mehr rund 10.000 Strandkörbe an über 70 Stränden von Borkum bis Usedom, wobei bereits die Hälfte mit den intelligenten Schließsystemen ausgestattet ist. „Denkbar wäre auch, dass man aus dem Strandkorb heraus über die App Getränke und Snacks ordern kann. Dann hätten wir wirklich einen Strandbutler“, befasst sich Gründer Sourdeau mit möglichen Innovationen für das rund um digitalisierte Strandkorberlebnis.

Auch zusätzliche Anwendungsmöglichkeiten für das Vermietungssystem bieten sich an, wie etwa bei Leihfahrrädern, die von Kreuzfahrtunternehmen für Landgänge bereitgestellt werden. Strandliegen und Sonnenschirme in südlichen Urlaubsdestinationen könnten damit effizient verwaltet werden. Die Integration von Satellitenverbindungen, die durch die neueste SIM-Generation der Telekom ermöglicht wird, könnte die Nutzung in abgelegenen Gebieten oder auf offener See ermöglichen. Ein echter Gründer denkt eben immer einen Schritt weiter – ob im Urlaub oder bei der Arbeit.