Care Venture Circle e.V.: Für mehr Start-up-Innovationen in die Pflege


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Unter dem Motto “Innovationen in die Pflege fördern“ haben sich zwölf in der Pflege aktive Unternehmer und Business Angels zusammengeschlossen und den Care Venture Circle e.V. in Berlin gegründet.

Ziel des Berliner Vereins ist es, Start-ups zu fördern, die Innovationen in den wachsenden Markt der Pflege etablieren wollen. Olav Sehlbach, der Initiator des Vereins: „Wir sind alle seit vielen Jahren in der Branche aktiv und können Start-ups durch Informationen, Kontakte und Investitionen unterstützen“.

Gründungsmitglieder des Vereins sind Thomas Althammer (Althammer-Kill), Dr. Stefan Arend (Institut Sozialmanagement), Stephan Bals (digatus), Detlef Friedrich (contec), Jörg Kesselmeier (connext), Markus Müller (nui), Marc Müller (ETL), Gunnar Sander (Buurtzorg), Olav Sehlbach (aap), Thilo Veil (Töchter & Söhne), Felix von Braun (DPF) sowie Dr. Jörg Zimmermann (familiara).

Beteiligt sind die Branchenexperten u.a. bei anni.care, enna, JuHi, Lylu, melli, navel robotics, novaheal, nurIT und workbee.

Innovatoren, die mit ihren Ideen Lösungen für die Herausforderungen der Pflege anbieten, sind aufgerufen, sich bei dem Verein zu melden. Der Care Venture Circle ist bestrebt, möglichst frühphasig zu unterstützen.

Weitere Infos zum Care Venture Circle e.V. und dessen Arbeit finden sich bei www.careventurecircle.de

Gift Campaign bietet Start-ups kreative Werbegeschenke

Was mit einem einfachen USB-Stick 2014 begann, ist heute eine Erfolgsgeschichte: Das spanische Unternehmen Gift Campaign startete seinen Online-Shop mit nur einem Werbegeschenk. Heute ist das Unternehmen in Spanien Marktführer und seit zwei Jahren auch auf dem deutschen Markt erfolgreich aktiv.

„Für uns steht die Funktionalität der Werbegeschenke im Mittelpunkt“, hebt Oriol Badia, Marketing Manager bei Gift Campaign, die Vorzüge seines Shops hervor. „Wir bieten Firmen eine riesige Auswahl an Merchandising-Artikeln ein, die sie ganz nach ihren Wünschen anpassen können – und das zu einem günstigen Preis.“

Denn die Werbeartikel mit eigenem Logo von Gift Campaign werden in Europa bedruckt. Das ist günstiger, spart Zeit und ist umweltfreundlicher, da lange Transportwege vermieden werden. Und so funktioniert der Online-Shop:

50.000 Werbegeschenke einfach online gestalten

Firmen finden auf Gift Campaign verschiedene Rubriken mit praktischen und nützlichen Werbemitteln. Über 50.000 Artikel können auch über eine Such- und Filterfunktion gefunden werden. Von den Klassikern, wie Tassen und Stofftaschen, sind aber auch Textilien praktische Merchandising-Ideen, um diese intern für Mitarbeiter einzusetzen oder um auf einem Event seinem Team Präsenz zu geben. Die Artikel werden dann nach seinen Wünschen und Bedürfnissen konfiguriert. Oftmals kann die Farbe an das Erscheinungsbild des Unternehmens angepasst werden. Bei einer Bestellung mit großer Stückzahl verringert sich der Preis, sodass Firmen mit einem begrenzten Budget eine große Zielgruppe erreichen können.

Kundenservice berät und betreut Bestellprozess

Obwohl der gesamte Prozess online ist, ist die enge Zusammenarbeit mit dem Kundenservice hervorzuheben. „Vor der Bestellung lädt der Kunde das Logo hoch und bekommt eine digitale Mustervorlage zur Freigabe“, erklärt Badia. „Damit können sich unsere Kunden ein Bild davon machen, wie ihr bedrucktes Werbemittel aussehen wird.“ Der Effekt eines Werbemittels liege im Detail, weshalb viel Wert auf die Auswahl der Drucktechnik gelegt werden sollte. Eine Lasergravur beispielsweise ist teurer, wirkt aber edel und verleiht dem Werbemittel ein hochwertiges Finish. Auch hier berät der Kundenservice.

AWS GenAI Loft Berlin: Tipps zum Einsatz generativer KI durch Startups

Beim AWS GenAI Loft Berlin profitieren alle Teilnehmenden von kostenlosem Coaching durch Experten, technischen Workshops und intensiven Networking-Events der KI-Community. Unter dem Motto „Learn, build, and connect" bringt das AWS GenAI Loft Berlin Startups auf den aktuellen Stand und bietet der Tech-Community die Möglichkeit, sich mit KI-Enthusiasten, Profis und Gleichgesinnten zu vernetzen.

Das AWS GenAI Loft Berlin öffnet vom 24. Februar bis 7. März 2025 seine Türen im Mitosis LAB in der Sonnenallee 67. In der zweiwöchigen Eventreihe bietet das Programm kostenlose Workshops und Experten-Sessions, u.a. mit NVIDIA, DoiT, Storm Reply, Automat-it. Bei der Veranstaltung dreht sich alles um innovative Startups, Entwicklungsteams und technische Fachkräfte im Bereich der generativen künstlichen Intelligenz (KI). Die Anmeldung ist kostenlos über aws.amazon.com/startups/events möglich.

Technologie-Expertise und professioneller Support

Amazon Web Services (AWS) stellt weltweit 230 Millionen Dollar für Startups bereit, um diese bei der Entwicklung innovativer GenAI-Lösungen zu unterstützen. Im Rahmen der AWS GenAI Loft Tour präsentieren AWS und NVIDIA die neuesten Entwicklungen im Bereich der generativen KI. Die ganztägigen Sessions eignen sich für jeden Kenntnisstand und demonstrieren, wie Startups von der engen Zusammenarbeit der beiden führenden Technologieunternehmen im Bereich der generativen KI profitieren können.

Mit seinem vielfältigen Programm bietet das Event eine einzigartige Lernplattform. Das Mitmachen lohnt sich für alle – von KI-Experten bis zu Einsteigern. Mit einem Team aus hochqualifizierten AWS Solutions Architects steht für jeden Aspekt der GenAI-Entwicklung fachkundige Unterstützung vor Ort bereit. Auf Wunsch gibt es auch 1:1-Beratung zu spezifischen technischen Herausforderungen.

Kostenlose Workshops und Deep-Dive Sessions

Die Kombination aus praktischen Workshops und technischen Deep-Dives ist optimal, um schnell und effektiv in die Welt der Generativen KI einzutauchen:

  • Hands-on Workshops zu AWS KI-Tools und -Technologien
  • Praxisorientierte Sessions zu Datengrundlagen
  • Training zur Implementierung von Amazon Bedrock
  • Entwicklung sicherer GenAI-Anwendungen
  • Einblicke zu multimodalen Foundation Modellen

Darüber hinaus ermöglicht das Event den direkten Austausch mit erfolgreichen Startups, AWS Partnern wie SnapSoft und dem AWS Expertenteam. Dies bietet die Möglichkeit, von der GenAI-Community zu lernen und wertvolle Best Practices sowie Praxiserfahrungen zu teilen.

Terminübersicht AWS GenAI Loft 2025

24.02.2025 – Opening Day: Auftaktevent mit Einführung in die Welt der generativen KI

25.02.2025 – In partnership with NVIDIA: Neueste Entwicklungen

26.02.2025 – Elevating Innovation: Praktische Anwendungen

 (Workshop) Data foundations: Vorbereitung von Daten

27.02.2025 – Advanced Applications of GenAI: Erstellen und Skalieren von KI-Lösungen

 (Workshop) Amazon Bedrock: Fortgeschrittener Einsatz

28.02.2025 – Deploy Generative AI Models: Strategien speziell für Startups

(Workshop) Amazon Nova Multimodal FMs: Hands-on Best Practices

03.03.2025 – Vertical Velocity: Vertikale Lösungen und KI-Integration in bestimmten Branchen

(Workshop) Mastering Generative AI: Tiefere Einblicke für Software-Unternehmen

04.03.2025 – In partnership with NVIDIA: Beschleunigung der Innovation

06.03.2025 – Driving Innovation and Business Growth: Sicherheit, Verantwortung, Wachstum

(Workshop) GenAI Chatbot w/ Security Guardrails: Sichere Chatbot-Applikationen

Zur Programm-Gesamtübersicht.

Level und Zielgruppen

Die Sessions sind in drei Level unterteilt (auf der Website einsehbar):

  • Level 100: Foundational (Grundlagen)
  • Level 200: Intermediate (Aufbaustufe)
  • Level 300: Advanced (Profiniveau)

Für wen ist das Event geeignet?

  • Startups und Tech-Unternehmen
  • KI-Projektleitung und Management
  • IT-Entwickler und Data-Science-Fachkräfte
  • Branchenfachleute mit Fokus auf KI-Integration

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Registrierung ist allerdings erforderlich. Alle Sessions werden in englischer Sprache durchgeführt. Registrieren Sie sich jetzt unter aws.amazon.com/startups/events.

Israels Hightech-Industrie: alive and kickin‘

In Deutschland ist es zuletzt still gewesen um das israelische Innovationsökosystem und so wird es manchen überraschen, dass 2024 für die israelische Hightech-Industrie besser lief als 2023. Resilienz, Kreativität und Innovationskraft „Made in Israel“ überzeugen Investoren und so macht Israel als globales Scale-up-Powerhouse von sich reden.

Im Manager Magazin erklärte Ex-Opel-Chef Dr. Karl-Thomas Neumann im November, dass er lieber in israelische Start-ups investiert als in deutsche. Beachtlich, denn deutsche Unternehmen halten sich seit Monaten mit Aussagen zu ihren Beziehungen ins israelische Tech-Ökosystem zurück – mutmaßlich aus Sorge vor Shitstorms und Protesten. Doch die Wirtschaftsbeziehungen bestehen weiter, nur verlagerte sich der Austausch 2024 nach Deutschland: Allein nach Frankfurt kamen letztes Jahr Automotive-, Cyber-Security-, Smart-City- und Sport-Tech-Delegationen. Auf der Medica in Düsseldorf Mitte November waren mehr als 30 israelische Unternehmen vertreten.

Kapitalzufluss steigt: 2024 übertrifft 2023 deutlich

Das Kriegsjahr 2024 war für Israel ein Jahr mit großen Herausforderungen. Das zeigt sich auch darin, dass die Gesamtwirtschaft um 1,5 Prozent schrumpfte. Aktuelle Marktzahlen von IVC-LeumiTech und Startup Nation Central belegen jedoch die Widerstandskraft der Hightechindustrie. Sie wusch 2024 um 2,2 Prozent (Q1-3). Besonders beeindruckend: Die 70 größten israelischen Tech-Unternehmen (Bewertung über 50 Mio. USD) legten an der NASDAQ letztes Jahr um 15,8 Prozent zu und übertrafen damit den US Equal-Weight Index, der um 9,4 Prozent wuchs. Israelische Unternehmen zeigen Resilienz und Ehrgeiz – mit Erfolg: 2024 nahmen sie 12 Milliarden USD an privatem Kapital ein – ein Anstieg um 27 Prozent im Vergleich zu 2023.

Die Zahlen zeigen auch: Wichtigstes Vertical ist Cyber Security. Die Hälfte der zehn weltweit führenden Cyber-Security-Unternehmen wurde von Israelis gegründet. Investitionen in die Unternehmen WIZ und Cyera erreichten 2024 allein 1,5 Mrd. USD. Stark waren außerdem die Bereiche generative KI und Safe-Intelligence-Lösungen. Auch die Kapitalerträge aus Exists waren im letzten Jahr 64 Prozent höher als 2023. Der größte Deal: Im September gab Salesforce die Übernahme des israelischen Data-Science-Software-Unternehmens Own für 1,9 Mrd. USD bekannt. Den Marktberichten zufolge hat das Jahr 2024 in Israel außerdem sieben Unicorns hervorgebracht. Im Jahr 2023 waren es vier. Zum Vergleich hat es nach Medienberichten in Deutschland letztes Jahr mit dem Münchner Fitness-Start-up EGym gerade einmal ein Unternehmen in die Unicorn-Liga geschafft.

Selbstbewusst: WIZ lehnte Milliarden-Angebot ab

Für Aufsehen sorgten dabei im Juli 2024 die Meldungen über das Übernahmeangebot von Alphabet (Google) an das IT-Sicherheitsunternehmen WIZ. Alphabet hatte 23 Mrd. USD geboten. Ein solches Angebot kann man nicht ausschlagen? Doch WIZ lehnte ab und plant laut Medienberichten einen Börsengang. Das Unternehmen war erst im Januar 2020 von Assaf Rappaport, dem heutigen CEO, sowie Ami Luttwak, Yinon Costica und Roy Reznik gegründet worden und rasant gewachsen. Die Vier kommen aus der legendären Elite-Geheimdiensteinheit 8200 der israelischen Armee und hatten im Juli 2015 bereits ihr gemeinsam gegründetes Unternehmen Adallom für 320 Mio. USD an Microsoft verkauft. Während es in den frühen Jahren der Start-up-Nation für die meisten Gründerinnen und Gründer ein früher erfolgreicher Exit das Ziel war, gibt es seit ein paar Jahren ein Umdenken, Unternehmen selbst weiterzuentwickeln. Andere Beispiele hierfür sind Monday oder Wix.

Krisen bieten Chancen

Doch die aktuellen Marktzahlen zeigen auch, dass die Anzahl israelischer Investoren 2024 um zehn Prozent zurückgegangen ist. Die Zahl internationaler Investoren sank im letzten Jahr um sieben Prozent. Der weltweite Trend zu weniger Neugründungen zeigt sich auch in Israel. Experten sehen auch, dass sich die vielfältige Innovationslandschaft Israels verengt.

Bei einem Besuch im Januar in Tel Aviv bei Sonnenschein und 20 Grad überwog jedoch der Optimismus. Die Waffenruhe mit der Hizbollah seit November 2024 und mit der Hamas seit Januar 2025 verbesserten die Stimmung. „Berichte deinen Geschäftskontakten in Deutschland, wie wir hier im Café sitzen und dass sie nach Israel kommen sollen“, sagte Gili Cegla, Investor und Organisator der Europe Days, einer Veranstaltung, die Unternehmen aus DACH mit israelischen Unternehmen zusammenbringt. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt. Krisenzeiten böten Chancen. Hier könne man von unternehmerischer Resilienz lernen. Es gehe vor allem aber darum, weiter zusammenzuarbeiten und die Potenziale zu nutzen. Vor Ort hört man verschiedentlich, dass wieder Wirtschaftsdelegationen aus Deutschland nach Israel geplant werden.

Anzeichen der Normalisierung

In den vergangenen Monaten hat fast ausschließlich die israelische EL AL den Luftverkehr von und nach Tel Aviv aufrechterhalten. Jetzt kehren internationale Fluglinien zurück. Delta Airlines hat bekannt gegeben, ab dem 1. April wieder zwischen New York und Tel Aviv zu fliegen, die Lufthansa-Gruppe kommt bereits am 1. Februar zurück, und Air France bietet seit Mitte Januar fünf wöchentliche Flüge von Paris nach Tel Aviv. Die begrenzten Ticketkapazitäten der vergangenen Monate hatten für israelische Unternehmen erhebliche Herausforderungen mit sich gebracht: Die Preise waren deutlich höher als üblich, es gab außerdem kaum freie Plätze. Um die Mobilität ihrer Teams sicherzustellen, haben sich mehrere Hightech-Unternehmen zusammengeschlossen und die virtuelle Airline TechAir gegründet, um mit etablierten Charterlinien Flüge in die USA anzubieten, was ein wichtiger Faktor für die Tech-Unternehmen ist.

Israel wichtiges internationales Innovationshub

Trotz großer Herausforderungen bleibt Israels Hightech-Industrie ein Innovationstreiber. Mittel- und langfristig wird entscheidend sein, wie sich die geopolitische Lage entwickelt. Dabei steht fest: Israels Hightech-Sektor ist nicht nur „alive and kickin’“, sondern ein unverzichtbarer Teil der globalen Innovationslandschaft.

Die Autorin Maike Diehl ist Geschäftsführerin der Diehl Relations GmbH und seit vielen Jahren geschäftlich zwischen Deutschland und Israel tätig.

DeepTech-Start-up assemblean sichert sich 1,8 Mio.-€-Seed-Finanzierung

Das 2021 von Markus Dalecki, Dr. Ing. Xiaojun Yang und Dr.-Ing. Alexander Pöhler gegründete assemblean hat eine Plattform zur Automatisierung von Fertigung und Lieferkette entwickelt und erschließt mit seinem Production-as-a-Service-Ansatz den 2,4-Billionen-EUR-Markt für Auftragsfertigung.

Assemblean wurde 2021 mit Mitteln des EXIST-Forschungstransfer-Programms und der EU gegründet und hat seinen Hauptsitz in Paderborn. Die Finanzierungsrunde wird angeführt von b2venture, Archimedes New Ventures und Business Angels des Teuto Seed Clubs beteiligen sich ebenfalls an der Runde.

„Unsere Mission ist es, die Produktion für unsere Kunden so einfach wie möglich zu machen. Wir schaffen die Infrastruktur, um mit unserer digitalen Plattform alles im großen Maßstab zu produzieren“, so assemblean-Mitgründer*innen Dr.-Ing. Alexander Pöhler und Dr.-Ing. Xiaojun Yang. „Wir freuen uns, mit b2venture einen neuen Investor gewonnen zu haben, der unsere Mission unterstützt, und wir freuen uns darauf, neue Möglichkeiten für Start-ups, KMUs und Unternehmen zu erschließen, um mit unserer Infrastruktur Produkte zu entwickeln.“ 

Assemblean bietet über seine digitale Plattform Produktionsdienstleistungen für technische Komponenten, Module und Produkte an. Das Unternehmen vereinfacht die Produktion mit einem automatisierten Beschaffungs- und Lieferkettenmanagementansatz, der Kosten und Vorlaufzeiten reduziert und die Produktion somit effizienter macht.
Nach eigenen Angaben bedient assemblean bereits über 100 Kund*innen aus verschiedenen Branchen. Mit dem frischen Kapital will assemblean seine Plattform weiter automatisieren, eine automatische Qualitätskontrolle integrieren und seine Operations skalieren.

„Von Anfang an waren wir beeindruckt von der Kompetenz und dem Engagement des assemblean-Teams, und wir freuen uns sehr, die weitere Entwicklung des Unternehmens zu unterstützen“, sagte Florian Schweitzer, Partner bei b2venture. „Mit seiner Plattform und der erstklassigen Technologie ist assemblean auf dem besten Weg, ein führender Akteur bei der Transformation der Fertigungsindustrie für Unternehmen jeder Größe zu werden.“ 

„Wir glauben daran, dass das Team von assemblean mit seinem Deep-Tech Ansatz den Markt für Auftragsfertigung maßgeblich verändern wird“, so Marek Lehmann, Vorstandsmitglied im Teuto Seed Club. „Hier in der Region wird aktiv die nächste Generation der deutschen Industrielandschaft aufgebaut, und wir freuen uns darauf, diesen Weg bei assemblean mit unseren Angel Investoren zu begleiten.“

GameChanger des Monats: Lena Hackelöer - Fika ist mehr als nur Kaffeepause

Was moderner Führungsstil mit der schwedischen Fika-Tradition zu tun hat und wie du diese in deinem Start-up nutzen kannst, zeigt Lena Hackelöer, Gründerin und CEO von Brite Payments, anhand ihrer eigenen Unternehmenspraxis.

Lena Hackelöer, Gründerin und CEO von Brite Payments, ist in Deutschland geboren, nennt aber Schweden ihre Heimat. Im Jahr 2010 kam Lena zum damals noch jungen Start-up Klarna, wo sie schnell aufstieg und wichtige Führungspositionen übernahm, bevor sie zur CEO bei Qliro Financial Services ernannt wurde. 2019 gründete sie das FinTech Brite Payments in Stockholm, welches mittlerweile mehr als 150 Mitarbeitende in ganz Europa beschäftigt. Ihr Führungsstil vereint die Ambition eines schnellwachsenden Start-ups mit der offenen und freundlichen Arbeitskultur Skandinaviens. Im Folgenden stellt uns Lena den in ihrem Unternehmen erfolgreich gelebten Fika-Führungsstil näher vor.

Fika - mehr als Kaffeepause mit Zimtschnecken

Eine schwedische Fika ist mehr als eine gewöhnliche Kaffeepause – sie verkörpert eine Tradition. Ob mit Freund*innen, Kolleg*innen oder Familienmitgliedern – das Ziel einer Fika ist es, für einen Moment innezuhalten und den sozialen Austausch zu pflegen. Typischerweise wird die Pause von einer Tasse Kaffee und einer Leckerei wie den Kanelbullar (Zimtschnecken) begleitet, doch entscheidend sind die bewusste Entschleunigung und das Zusammensein. Die Fika bietet Raum für Gespräche, den Aufbau von Beziehungen und das Teilen von Gedanken. Sie ist symbolträchtig für die offene demokratische und konsensorientierte Arbeitskultur Schwedens und wird in schwedischen Unternehmen oft fest in den Tagesablauf integriert.

Nicht nur mittelständische Unternehmen pflegen diese Tradition, sie nimmt auch eine tragende Rolle in der Start-up-Kultur ein. Junge Unternehmen, die verstanden haben, wie wichtig emotionale Stabilität und Sicherheit für Mitarbeitende in einem agilen Arbeitsumfeld sind, profitieren von Ritualen wie der schwedischen Kaffeepause. In unserem Stockholmer Büro findet jeden Freitag eine Fika statt, bei der das gesamte Team zusammenkommen kann. Aber auch ohne diesen festen Termin im Kalender genügt eine kurze „Lust auf Fika?“­Nachricht und wir treffen uns in der Küche. Ich selbst bin überzeugt davon, dass dieses Ritual ein Teil von einem modernen Start-up-Führungstil ist, der für langfristigen Erfolg notwendig ist – vor allem, wenn der Leistungsdruck hoch und die Arbeitstage lang sind.

Was Deutschland von Schwedens Fika-Kultur lernen kann

Die Fika bietet einen Raum für Gespräche abseits der To-do-Listen – die vor allem in kleinen oder schnell wachsenden Unternehmen lang sein können. Und vielleicht sind diese Tradition und die dahinterstehende Wertschätzung der gemeinsamen Zeit ein Grund, warum Schweden im World Happiness Ranking jedes Jahr so weit oben steht. Während Schweden in diesem Jahr nach Finnland, Dänemark und Island den Platz vier belegte, ist Deutschland abgeschlagen auf dem 24. Rang zu finden.

Zoomt man etwas weiter rein, zeigt sich dieser Graben auch in der Arbeitszufriedenheit. In Deutschland haben laut dem Gallup Engagement Index gut sieben Millionen Beschäftigte innerlich gekündigt. Dadurch seien 2023 Produktivitätseinbußen zwischen 132,6 und 167,2 Milliarden Euro entstanden. In Schweden hingegen liegt der Anteil derer, die mit ihrer Arbeit zufrieden sind, bei über 70 Prozent.

Eine Komponente von „zufrieden sein“ ist das seelische Wohlbefinden. Und damit sieht es in Deutschland anscheinend nicht gut aus. Knapp 60 Prozent der Arbeitnehmer*innen, die vom HR-Software-Anbieter ADP befragt wurden, glauben, dass ihre Vorgesetzten nicht in der Lage sind, über psychische Probleme zu sprechen, ohne sie zu verurteilen. Viele reden dementsprechend selten über ihren Gemüts­zustand. „Manchmal möchten wir Dinge privat halten oder unsere Gefühle nicht mit allen Anwesenden teilen. Schwierig wird es, wenn wir unsere Probleme aussprechen möchten, das strukturell aber nicht möglich ist“, hat es Taraneh Taheri für „Neue Narrative“ auf den Punkt gebracht. Anders formuliert – Fika wirkt sich nicht nur positiv auf das seelische Wohlbefinden aus, sie ist auch gut fürs Geschäft.

Die „Work-Hard-Play-Hard“-Mentalität der ersten Start-up-Generation ist vorbei. So entsteht zwar kurzfristiges Wachstum, oft aber auch eine toxische Unternehmenskultur. Ein neuer Ansatz ist gefragt. Das haben viele Gründer*innen erkannt.

Menlo79: Berliner SaaS-Start-up sichert sich 2,1 Mio. Euro plus 1,8 Mio. Fördermittel

Nach fünf Jahren Bootstrapping hat Menlo79 erfolgreich seine erste Investorenrunde abgeschlossen. Das frische Kapital soll für den Ausbau der Software für Personalsteuerung im Bereich Schiene und Logistik genutzt werden.

Das Berliner SaaS-Start-up Menlo79 – 2019 von ehemaligen Führungskräften der Deutschen Bahn gegründet – sichert sich in einer Finanzierungsrunde insgesamt 2,1 Millionen Euro frisches Kapital für den weiteren Ausbau seiner Workforce Management Plattform WILSON. Zu den Investoren zählen neben Scalehouse Capital aus Osnabrück und dem D2 Fund aus London auch Ventis Capital aus Ingolstadt sowie Frankenbergs Ventures aus Hannover. Seit 2019 entwickelt Menlo79 die cloudbasierte Software WILSON zur intelligenten, unternehmensübergreifenden Steuerung von operativem Personal.

Das 35-köpfige Team verfolgt eine klare Vision: Mit einer intelligenten Workforce Management Plattform die Wirtschaftlichkeit und Mitarbeitendenzufriedenheit im komplexen Umfeld von Schiene und Logistik nachhaltig steigern – also insbesondere dort, wo herkömmliche Schichtplanungstools an ihre Grenzen stoßen.

Bisher setzte Menlo79 auf klassisches Bootstrapping und baute sein Geschäft ohne externes Kapital auf. Seit dem ersten Rollout Anfang 2022 ist die von Menlo79 entwickelte Software WILSON inzwischen bei mehr als 65 Kund*innen mit über 2.300 Nutzer*innen täglich im Einsatz. Darunter Transportunternehmen wie Flixtrain, Havelländische Eisenbahn, Bentheimer Eisenbahn oder ČD Cargo, Dienstleister wie Trainbutlers und LokLöwen sowie Bauunternehmen wie Furrer+Frey.

Die frischen Mittel sollen vor allem in die Weiterentwicklung der Software sowie in die Professionalisierung und den Ausbau von Marketing und Vertrieb fließen, um die Wachstumsambitionen des Start-ups zu untermauern.

Neben der Finanzierung in Höhe von 2,1 Millionen Euro konnte sich Menlo79 in den vergangenen Monaten zudem weitere Fördermittel in Höhe von 1,8 Millionen Euro sichern.  Diese Mittel werden genutzt, um Funktionen zum unternehmensübergreifenden Einsatz von Personal und zum intelligenten Qualifizierungsmanagement auszubauen und gemeinsam mit Pilotkunden umfassend zu erproben.

„Wir freuen uns, dass wir Partner gefunden haben, die genau wie wir an die Notwendigkeit für moderne digitale Personalsteuerung glauben, um dem weltweiten Fachkräftemangel entgegenzuwirken“, erläutert Fabian Stöffler, Co-Founder und CEO der Menlo79 GmbH. „Nun wollen wir gemeinsam weiter wachsen und die Personalsteuerung auf der Schiene mit unseren Kunden effizienter und einfacher gestalten.“

Manuel Böhringer, Partner beim Lead-Investor Scalehouse Capital, ergänzt: „Wir glauben an das riesige Potenzial für moderne Personalsteuerung. Das Team von Menlo79 hat in den letzten Jahren eine tolle Reise hinter sich und wir freuen uns darauf, den weiteren Weg im spannenden Bahn- und Logistiksektor mitzugestalten.”

OCELL: Münchner Start-up erhält 10 Mio. Euro zur Digitalisierung der Forstwirtschaft

Um seine Technologie zum Thema Klimaschutz weiterzuentwickeln und weiteres Wachstum zu ermöglichen, hat das 2019 gegründete ClimateTech-Start-up OCELL eine Series-A-Finanzierungsrunde über 10 Mio. Euro abgeschlossen. Unter den Investoren befindet sich neben Capnamic auch Bayern Kapital, die Venture-Capital-Gesellschaft des Freistaats und einer der aktivsten Start-up- und Growth-Investoren der DACH-Region.

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Neben der notwendigen Reduzierung von Emissionen bieten gesunde Mischwälder enormes Potenzial als natürliche Kohlenstoffsenken: Sie binden das CO2 aus der Atmosphäre. Das Problem: Die forstwirtschaftliche Nutzung ist derzeit mangels rentabler Alternativen stark auf Holzoptimierung ausgerichtet, wodurch über Jahrzehnte hinweg überwiegend Monokulturen entstanden sind. Diese sind nicht nur wenig klimaresilient, sondern werden oft auch bereits vor Erreichen ihres CO2-Speicheroptimums geerntet.

Digitaler Zwilling für den Wald

Für dieses Problem hat die 2019 von David Dohmen, Christian Decher und Felix Horvat gegründete OCELL GmbH mit Sitz in München eine Lösung entwickelt, die sich aus zwei Bausteinen zusammensetzt: Zum einen verarbeitet OCELL Luftbilder, LIDAR- und weitere operative Forstdaten mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) zu digitalen Zwillingen der Wälder. Diese werden Forstbetrieben mit der Software „Dynamic Forest“ von OCELL zur Verfügung gestellt. Hierbei handelt es sich um ein Forstmanagement-System, das Forstbetrieben datenbasierte, exakte Rundum-Einblicke in alle forstwirtschaftlich relevanten Metriken, wie zum Beispiel Baumarten, Standort und Altersklassen gibt. Das erleichtert eine effiziente und nachhaltige Bewirtschaftung in einer bislang wenig digitalisierten Branche.

Incentivierung von Ökosystemleistungen

Zum anderen entwickelt OCELL auf Grundlage dieser digitalen Zwillinge zusammen mit den Waldbesitzern regionale Klimaschutzprojekte, die die vielfältigen Ökosystemleistungen von Wäldern in Wert setzen und Forstbetriebe für deren Förderung incentivieren. Der Fokus dieser Projekte liegt auf der Erhöhung des CO2-Speichers sowie der Transformation von Monokulturen hin zu klimaresilienteren Mischwäldern. Der Business Case von OCELL zielt darauf ab, anderen Unternehmen anzubieten, sich finanziell über CO2-Zertifikate an dieser Umforstung lokaler Wälder zu beteiligen. Deren Vorteil: Durch den datengetriebenen Ansatz von OCELL erhalten interessierte Unternehmen einen umfassenden Einblick in die entsprechenden Klimaschutzprojekte, die dazugehörigen Forstaktivitäten sowie deren Fortschritt und Erfolg, was insbesondere deren Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) vereinfacht.

Für Forstbetriebe wiederum eröffnen die Projekte durch diese Monetarisierung des zusätzlichen CO2-Speichers eine wirtschaftliche Alternative zur reinen Holzproduktion. Und auch die Natur profitiert: So bereichern gesunde Mischwälder beispielsweise die Biodiversität und schützen Wasserressourcen, indem sie als natürliche Filter dienen, den Wasserfluss regulieren und Bodenerosion verhindern.

Die Klimaschutzprojekte von OCELL wurden zusammen mit Lehrstühlen der Technischen Universität (TU) München, der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HWST) sowie dem Waldklimarat entwickelt. Mittlerweile nutzen fast 3.000 Forst-Expert*innen die Dynamic Forest-App und über 800.000 Hektar Waldfläche werden bereits in Zusammenarbeit mit OCELL bemessen und bewirtschaftet – das entspricht einer Fläche von mehr als einer Million Fußballfeldern. Die im Rahmen der Finanzierungsrunde neu eingeworbenen Mittel plant OCELL in die Weiterentwicklung ihrer Technologie sowie in den Eintritt und das Wachstum in weitere europäische Märkte zu investieren.

David Dohmen, Mitgründer von OCELL, sagt: „In den letzten Jahren hat der Ruf von CO2-Zertifikaten aufgrund von oft mangelhafter Datenbasis stark gelitten, doch sie bleiben ein entscheidendes Werkzeug im Kampf gegen den Klimawandel – wenn sie richtig gemacht werden. Mit OCELL wollen wir das Vertrauen in den Markt wiederherstellen, indem wir modernste KI-Technologie mit naturbasierten Lösungen verbinden. Wälder bieten den Vorteil, sofort verfügbar, skalierbar und vergleichsweise kostengünstig zu sein, während unsere Technologie Messbarkeit, Genauigkeit und Transparenz ermöglicht. Wir freuen uns, mit Capnamic und Bayern Kapital erfahrene Partner an unserer Seite zu haben, die bereits zahlreiche Tech-Unternehmen erfolgreich begleitet haben.”

Monika Steger, Geschäftsführerin von Bayern Kapital, sagt: „Um den Klimawandel einzudämmen, brauchen wir innovative technologische Lösungen. OCELL verfolgt einen Ansatz, der für alle Parteien Vorteile bietet und auch der Natur zugute kommt. Insbesondere der skalierbare, datengetriebene Ansatz hat uns überzeugt, in das Climate-Tech-Startup zu investieren. Wir freuen uns auf die nächsten, gemeinsamen Wachstumsschritte.“

Startup-Labor Schwedt startet erste "Startup Challenge Schwedt"

Das Startup Labor Schwedt – ein EXIST-Modellprojekt der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) – startet mit der „Startup Challenge Schwedt“ seine erste Ausschreibung für Start-ups zum Thema Förderung und Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz.

In Schwedt sind Industrien wie Mineralölverarbeitung und Papierherstellung angesiedelt und diese stehen angesichts des Wegfalls russischer Öllieferungen über die Druschba-Pipeline und der Ziele des europäischen „Green Deal“ vor besonderen Herausforderungen, die innovative Lösungen benötigen, um die Zukunftsfähigkeit des Standorts zu sichern.

Das Startup Labor Schwedt bietet Gründenden die Möglichkeit, ihre Technologien direkt in die industrielle Praxis zu überführen und so einen echten Beitrag zur Transformation zu leisten. Das Ziel der ersten „Startup Challenge Schwedt“ ist es nun, innovative technologische Ansätze von Start-ups zu fördern, die die Energie- und Ressourceneffizienz am Industriestandort Schwedt steigern können. Mit dieser Initiative soll der Wandel hin zu einer klimaneutralen Kreislaufwirtschaft beschleunigt und Schwedt als Vorreiter der industriellen Transformation gestärkt werden.

Ablauf der „Startup Challenge Schwedt

Die Challenge ist in zwei Phasen gegliedert:

1. Bewerbungsphase (bis 24.02.2025): Start-ups reichen ihre Ideen ein. Eine Jury wählt bis zu zehn Teams aus, die ihre Konzepte für Pilotprojekte mit Unterstützung von Industriepartnern ausarbeiten. Jedes Team erhält bis zu 25.000 EUR Fördermittel.

2. Pilotphase: Die besten fünf Teams setzen ihre Projekte in Schwedt um. Pro Team stehen hierfür bis zu 300.000 EUR zur Verfügung.

Themen für mögliche Pilotprojekte:

  • Effizienzsteigerung industrieller Technologien, auch durch digitale Tools
  • Intelligente Steuerung von Stoffkreisläufen mit Künstlicher Intelligenz
  • Nutzung industrieller Nebenströme, Rest- und Rohstoffe (z.B. aus Altpapierrecycling oder Ethanolproduktion)
  • CO2-Nutzung in industriellen Prozessen
  • Nachhaltige CO2-Quellen (z. B. aus Oxyfuel-Prozessen mit Biomasse oder Direct-Air-Capture)
  • Nutzung von überschüssiger elektrischer Energie

Partner und Förderung

Das Startup Labor Schwedt wird im Rahmen des Förderprogramms Existenzgründungen aus der Wissenschaft – EXIST durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützt und vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg kofinanziert. Die Challenge wird in Zusammenarbeit mit den Schwedter Industriepartnern PCK Raffinerie GmbH und LEIPA Group GmbH sowie den Unternehmen ENERTRAG SE und Verbio SE durchgeführt.

Zeitplan – Save the Date

Bewerbungsschluss: 24. Februar 2025

Auswahl der Teams: März 2025

Start der Konzeptphase: 27. März 2025

Pitch der Konzepte: 11. Juli 2025

Start der Pilotprojekte: 15. Juli 2025

+++ Interessierte Start-ups können sich hier umfassend über die Teilnahmebedingungen informieren und online bewerben. +++

ENAPI: 7,5 Mio. Euro zur Transformation der EV-Ladekonnektivität

Die 2024 von Jakob Kleihues und Dennis Laumen gegründete Plattform von ENAPI zielt darauf ab, die Konnektivität in der EV-Ladeindustrie zu standardisieren und das Ladeerlebnis für EV-Fahrer*innen zu verbessern.

Die Finanzierungsrunde wurde von Voyager Ventures geleitet, mit Beteiligung der bestehenden Investoren Project A, Seedcamp und Helloworld VC, baut auf einer Pre-Seed-Runde in Höhe von 2,5 Millionen Euro Anfang 2024 auf und bringt die Gesamtfinanzierung auf 10 Millionen Euro.

ENAPI ermöglicht es Ladepunktbetreibern (CPOs)/Charge Point Management Systems (CPMS) und eMSPs, Transaktions- und Austauschdaten über Ladesitzungen zu verarbeiten. Derzeit ist diese Infrastruktur äußerst komplex, ineffizient und nicht skalierbar. ENAPI erleichtert es CPOs und eMSPs, Transaktionsdaten nahtlos und kostengünstig miteinander auszutauschen. Das führt zu einer reibungslosen Erfahrung für E-Auto Fahrer*innen, die sich nicht mehr mit ungenauen Informationen über die Zuverlässigkeit von Ladepunkten auseinandersetzen müssen.

Der Mangel an verlässlichen Informationen führt häufig zu einem komplexen und frustrierenden Lade-Erlebnis, was eines der größten Hindernisse für die Elektrifizierung der Mobilität darstellt. Laut einer von McKinsey veröffentlichten Studie sind 70% der E-Auto-Besitzenden mit der bestehenden Ladeinfrastruktur unzufrieden. Vorteile für CPOs sind unter anderem, dass sie die volle Kontrolle und Flexibilität behalten, keine Transaktionskosten anfallen und die Datenqualität verbessert wird.

„Unsere Mission ist es, EV-Ladevorgänge nahtlos, effizient und zugänglich zu gestalten“, erklärt Jakob Kleihues, CEO und Mitbegründer von ENAPI. „Wir möchten das Laden von E-Fahrzeugen für alle einfacher machen. Mit unserer Lade-Plattform ermöglichen wir es, Zahlungen und Datentransfer für jedes EV-Lade-Unternehmen effizienter zu machen, sodass sie sich auf die Weiterentwicklung der E-Mobilitäts-Revolution konzentrieren können.“

Mit mehr als 350.000 Ladepunkten und Partnerschaften mit 8 der 10 größten eMobility Service Provider (eMSPs) Europas in weniger als sechs Monaten ist die Plattform von ENAPI auf Wachstumskurs. Die finanziellen Mittel sollen genutzt werden, um die Transaktions-Infrastruktur weiter auszubauen, die Marktpräsenz in Europa und den USA zu stärken und das hochkarätige technische Team weiter auszubauen.

Um das schnelle Wachstum weiter voranzutreiben, hat das Start-up u.a. sein Gründerteam erweitert: Leopold Lerach von Project A wird als Chief Operating Officer (COO) hinzukommen. Als früher Unterstützer und Investor, bringt Leopold Lerach umfassende Erfahrung im Skalieren von Dateninfrastrukturlösungen mit. Darüber hinaus setzt das junge Unternehmen weiterhin auf die Rekrutierung von Top-Technik-Talenten, um seinen Wettbewerbsvorteil auszubauen.

SiGi: Forschungsprojekt zur Sichtbarkeit innovativer Gründerinnen

Welche Aktivitäten verhelfen Start-ups von Frauen dazu, bei relevanten Zielgruppen „auf dem Radar“ zu erscheinen? Was behindert die Sichtbarkeit innovativer Gründerinnen, was befördert sie? Ein Forschungsprojekt sucht Antworten.

Mit diesen Fragen befasst sich das Forschungsprojekt „Sichtbarkeit innovativer Gründerinnen (SiGi)“, verankert am Institut für Mixed Leadership (IML) und Institut für Entrepreneurship (IFE) der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS).

„Sichtbarkeit ist ein unternehmerisches Instrument, mit dem Start-ups sich wichtige Ressourcen wie Kundenkontakte, mediale Aufmerksamkeit oder Wagniskapital beschaffen können. Sind Gründerinnen nicht sichtbar, fehlen zudem Rollenvorbilder, die mehr Frauen motivieren zu gründen. So geht Potenzial für gesellschaftliche Akzeptanz und Innovationskultur verloren“, erläutern die Projektleiterinnen Prof. Dr. Veronika Kneip und Dr. Melanie Slavici.

Stereotype in den Köpfen relevanter Gatekeeper

Das SiGi-Projekt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, startete im Oktober 2022 und läuft noch bis September 2025. Die erste Projekthälfte legte den Fokus auf wissenschaftliche Erkenntnisse, Basis waren Interviews mit Investor*innen, Medienschaffenden und Start-up-Gründer*innen. Zentrale Fragen: Welche Sichtbarkeiten sind im Start-up-Kontext wesentlich, welchen Einfluss haben stereotype Fremdbilder und vergeschlechtlichte Denkweisen in den Köpfen relevanter Gatekeeper? Welche Sichtbarkeitsstrategien nutzen Gründer*innen und welche Rolle messen sie selbst ihrem Geschlecht bei?

Die zweite Projekthälfte leistet den Transfer in die Praxis. Dafür entwickelt das SiGi-Team modulare Workshopinhalte für (angehende) Gründerinnen.

Die Ausgangslage

In Deutschland gründen Frauen deutlich seltener Start-ups als Männer. Laut Deutschem Startup Monitor 2024 liegt die Quote mit 18,8 Prozent nicht nur auf einem niedrigen Niveau, sondern ist erstmals nach Jahren des Anstiegs sogar rückläufig (2023: 20,7 Prozent). „Die Forschung zeigt zudem geschlechterspezifische Ungleichbehandlungen beim Zugang zu Wagniskapital sowie unterschiedliche Rollenerwartungen an Gründerinnen und an Gründer“, so Prof. Dr. Kneip.

Für die Untersuchung im Rahmen des Projekts führte das Forschungsteam Interviews mit Medienschaffenden und Risikokapitalgeber*innen, um die Selektionsmechanismen dieser zwei Gatekeeper-Gruppen zu verstehen. Wie entscheiden Medienschaffende, über wen sie berichten? Wie werden Investor*innen auf für sie interessante Start-ups aufmerksam? Außerdem wurden 30 Cases (zehn Start-ups rein männlicher Gründerteams, neun rein weiblicher sowie elf gemischte Teams) analysiert. Leitfragen hier: Welchen Stellenwert messen Gründer*innen der Sichtbarkeit bei und welchen Aufwand betreiben sie, um sichtbar zu sein?

Forschungsergebnisse zu Gatekeepern (Medien/Kapitalgebende)

„Unsere Forschung zeigt, dass die beiden Gatekeeper-Gruppen aufgrund ihrer unterschiedlichen Interessen, Risiken und Abhängigkeiten rollen(in)kongruentes Handeln von Gründerinnen unterschiedlich beurteilen“, so Dr. Slavici. Während Investor*innen ihr eingesetztes Kapital erhöhen wollen, suchen Journalist*innen nach Geschichten mit hohem Nachrichtenwert. Beide Gruppen sind dabei von unterschiedlichen Faktoren abhängig: Ausschlaggebend für eine ökonomische Gewinnmaximierung der Investor*innen sind „harte“ Kennzahlen wie Unternehmensbewertung oder Umsatzsteigerung. Mediale Aufmerksamkeit indessen kann durch weichere Faktoren erzeugt werden, die nicht unbedingt mit unternehmerischem Gewinn verbunden sein müssen oder teils sogar im Widerspruch dazu stehen wie etwa Berichte über Entlassungen, Übernahmen oder Insolvenzen.

„Think entrepreneurial – think male“

„Unsere Forschungsfrage, ob an Gründerinnen andere Erwartungen gestellt werden als an Gründer und inwieweit ihnen das den Zugang zur Start-up-Szene und das erfolgreiche Bestehen darin erschwert, ist daher differenziert zu beantworten“, so Kneip. „Es bestehen eindeutig geschlechterspezifische Erwartungen, jedoch sind diese nicht automatisch vorteilhaft oder nachteilig für Gründerinnen.“ So wird innerhalb der Medienlogik sowohl rollenkongruentes als auch rolleninkongruentes Verhalten belohnt, sofern es Nachrichtenwert generiert. Innerhalb der Finanzierungslogik dominiert weiterhin das Paradigma „think entrepreneurial – think male“ („denke unternehmerisch – denke männlich“), sodass Gründerinnen ihre Geschlechterrollen durchbrechen müssen, wenn sie diese Erwartungen erfüllen wollen.

Aber auch in Verbindung mit der Medienlogik zeigen sich Widersprüche und paradoxe Verhaltensweisen der Gatekeeper: So wirkt bei Gründerinnen eine zurückhaltende Kommunikation sympathisch, aber im Business-Kontext deplatziert. Außerdem wird der Fokus auf das Äußere erwartet, zugleich aber auch sanktioniert, und der hohen Aufmerksamkeit für die Exotinnen stehen Ermüdungserscheinungen in Bezug auf das „Frauen-Thema“ („Darüber reden wir doch schon seit Jahrzehnten, ist das nicht endlich mal ausdiskutiert?“) und Widerstand gegenüber, beispielsweise angesichts spezieller Frauen-Formaten, durch die sich männliche Gründer teilweise benachteiligt fühlen.

Spillover-Effekte zwischen Medien- und Finanzierungssystem

Dabei kommt es nicht zuletzt zu Spillover-Effekten zwischen dem Medien- und dem Finanzierungssystem: Sichtbarkeit ist relevant für die Finanzierung, Finanzierungsrunden wiederum erzeugen Nachrichtenwert. Beide Gatekeeper-Gruppen bewegen sich demnach zwischen beiden Logiken und tragen teils zur Bestärkung bestehender Erwartungen und Geschlechterstereotype, teils zu ihrer Veränderung bei.

„Interessanterweise werden bestehende Strukturen des Start-up-Ökosystems, beispielsweise überzogene Gewinnerwartungen, als kontraproduktiv erkannt, sie sind aber dennoch weiterhin handlungsleitend“, so Kneip. Folglich sind Gründerinnen innerhalb der Systemlogik immer mit dem Problem fehlender (wahrgenommener bzw. zugeschriebener)
Authentizität konfrontiert, da diese häufig mit Weiblichkeit oder weiblichen Werten im Sinne genderspezifischer Rollen­erwartungen gleichgesetzt wird. „Es ist quasi ein Teufelskreis: Kommunizieren Frauen eine realistische Gewinnerwartung, wirkt das authentisch, wird jedoch sanktioniert, da das Ökosystem hohe Gewinnaussichten erwartet und entsprechend honoriert“, erläutert Prof. Kneip. „Kommunizieren Frauen sehr selbstbewusst diese hohen Gewinnerwartungen, passt das in die Start-up-Logik, wird jedoch vielfach als wenig authentisch wahrgenommen.“ Hinzu kommt, dass häufig das Verständnis für die Geschäftsmodelle der Gründerinnen fehlt, insbesondere bei Tech-Start-ups, und Frauen ein tragfähiges Geschäftsmodell nicht zugetraut wird.

Allerdings können moderierende Effekte das vorherrschende Gründerideal verändern. So tragen Wirtschaftskrisen, steigende Zinsen und Inflation zu einer „Abkühlung“ im Bereich der Wagniskapitalfinanzierung und einem neuen Fokus auf eine realistische Finanzplanung bei. „Dies kann eine Chance für Gründerinnen, aber durchaus auch für Gründer, sein, da weniger stereotype Erwartungen innerhalb eines Ökosystems grundsätzlich mehr Raum für Individualität und eine Vielfalt an Geschäftsmodellen lassen“, so Kneip.

Sichtbarkeitsdynamik und -ketten

Im Rahmen der Interviews (30 Cases) konnten fördernde und hemmende Faktoren herausgearbeitet werden, um das Selbstverständnis von Tech-Gründer*innen in Bezug auf ihre unternehmerische Sichtbarkeit herauszuarbeiten. „Die tatsächliche Sichtbarkeitsdynamik, die nicht immer linear oder rational verläuft, konnten wir mithilfe sogenannter Sichtbarkeitsketten erklären“, so Kneip.

Ein Beispiel für solch eine „Kettenreaktion“: Kontaktanbahnungen aus Messen werden im Anschluss genutzt, um das Netzwerk auf Social Media zu erweitern und dort potenzielle Kund*innen über die Aktivitäten des Start-ups auf dem Laufenden zu halten. Bestenfalls ergibt sich aus diesen Kontakten eine tatsächliche Zusammenarbeit. Kommt es zu einer Kooperation mit einem namhaften Unternehmen, wird dies häufig von Pressemitteilungen des betreffenden Unternehmens begleitet, die im besten Fall überregionale Aufmerksamkeit in den Medien erzeugt, die das Start-up wiederum als Referenz auf Social Media nutzen und so weitere Kund*innen akquirieren kann.

Diese Ketten entwickeln sich dynamisch und hängen häufig von der Unterstützung relevanter Stakeholder ab. So konnte das Forschungsteam zeigen, wie einzelne Sichtbarkeiten aufeinander aufbauen und sich gegenseitig verstärken können.

Feministisch, pragmatisch oder genderneutral

Mit Blick auf geschlechtsspezifische Aspekte von Sichtbarkeit hat das Forschungsteam analysiert, was Gründerinnen aktiv tun, um eine bestimmte geschlechts(un)abhängige Sichtbarkeit herzustellen. „Wir werden immer als ,Female Founder‘ bezeichnet. Ich würde mir wünschen, dass wir einfach als Founder gesehen werden und dass es ganz normal ist, als Frau zu gründen“, lautet die Aussage einer Gründerin.

Während die „Sichtbarkeit als Start-up“ auf der organisationalen Ebene von den Gründerinnen primär als geschlechtsneutral wahrgenommen wird, existieren auf der individuellen Ebene durchaus geschlechtsspezifische Selbstbilder.

Drei Idealtypen, beispielhaft illustriert mit Zitaten aus den Befragungen, kristallisierten sich im Rahmen der Interviews heraus: die feministische, die strategisch-pragmatische und die genderneutrale Gründerin.

  • Die Feministin: „Ich habe auch immer Gelegenheiten genutzt, um Vorträge zu halten oder Mentorship zu übernehmen […]. Um eben zu zeigen, dass man als Frau auch in
    Männer-dominierten Bereichen erfolgreich sein kann.“
  • Die pragmatische Strategin: „Und ich persönlich bin auch einfach sehr dankbar über die ganzen Sachen. Ich nehme jede Leiter, die es gibt.“
  • Die Verfechterin der Geschlechtsneutralität: „Ich hoffe, dass unser generelles Setup als Unternehmen ein Beispiel sein wird. […] Wir sind sehr divers. Und ich denke, das ist es, was wir gern promoten würden. Nicht, dass ich als Hauptgründerin zufällig eine Frau bin. Denn ich denke, das sollte nicht wichtig sein.“

Für die Umsetzung von Sichtbarkeitsstrategien in der Praxis leiten die Forscher*innen daraus die Erkenntnis ab, dass insbesondere eine bewusste Reflexion und strategische Nutzung der geschlechterunabhängigen bzw. potenziell geschlechterabhängigen Dimensionen wesentlich sind. In diesem Kontext geht es nicht zuletzt darum, das eigene Selbstbild als Gründerin mit dem von außen herangetragenen Fremdbild abzugleichen.

Transferprogramm SHINE

Im Rahmen des Transferprogramms SHINE wurden diese Erkenntnisse in ein halbtätiges Workshopformat überführt, um Gründerinnen dabei zu unterstützen, ihre Sichtbarkeit zu reflektieren und zu entscheiden, welche Formen der Sichtbarkeit in welcher Phase der Unternehmensgründung für sie machbar und sinnvoll sind. Durch Gruppendiskussionen
lernen die Teilnehmerinnen, wie sie sich selbstbewusst und authentisch präsentieren können, um ihr Netzwerk zu erweitern und potenzielle Kund*innen anzuziehen, und sie lernen konkrete Beispiele für geeignete Sichtbarkeitsinstrumente. „Dies ist neben dem Auftreten in klassischen und sozialen Medien das Agieren als Rollenvorbild durch Präsenz auf Messen, auf Podien oder in Mentorship-Programmen“, erläutert Prof. Kneip. Auch Kooperationen mit etablierten Industriepartner*innen oder Hochschulen erzeugen Sichtbarkeit.

Save the Date

Die Fachtagung zum Forschungsprojekt „Sichtbarkeit inno­vativer Gründerinnen (SiGi)“ findet am 3. und 4. April 2025 an der Frankfurt UAS zu den Themen Entrepreneurship, Female Entrepreneurship, innovative Gründungen und Sichtbarkeit statt. Weitere Infos unter www.frankfurt-university.de/sigi

Sereact: 25 Mio. Euro für Zukunft der KI-gesteuerten Robotik

Sereact wurde 2021 von Ralf Gulde und Marc Tuscher gegründet. Das Stuttgarter Start-up entwickelt KI-gestützte Robotiklösungen, die Lagerhaltung und Fertigung automatisieren.

Die Robotik ist der nächste große Schritt in der Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI). Bessere Modelle und mehr Wissen ermöglichen es Maschinen, immer anspruchsvollere Aufgaben zu übernehmen und sich an ihre Umgebung anzupassen, ohne vorher darauf trainiert zu werden. Mit KI ausgestattete Roboter können beispielsweise in Lagern für den E-Commerce eingesetzt werden und Artikel vollautomatisch kommissionieren. In der Logistik können sie Waren selbstständig sortieren und Qualitätskontrollen durchführen, die Bestandsverwaltung automatisieren. Dies birgt ein enormes Potenzial zur Steigerung der Produktivität, zur Behebung des Fachkräftemangels und sogar zur Schaffung neuer Branchen.

Sereact hat bei der Entwicklung von Embodied AI (verkörperte künstliche Intelligenz) für Roboter eine Vorreiterrolle gespielt. Sereact war das erste Unternehmen, das visuelles Zero-Shot-Reasoning, das es Robotern ermöglicht, Aufgaben ohne vorheriges spezifisches Training auszuführen, mit Chat-Instruktionen in natürlicher Sprache kombiniert hat. Dank dieser Funktionen können Roboter Aufgaben ausführen, für die sie nicht explizit trainiert wurden, und auch von technisch nicht versierten Benutzer*innen vor Ort bedient werden. Die KI-Lösung von Sereact lässt sich innerhalb eines Tages implementieren und führt unmittelbar zu Kosteneinsparungen.

„Mit unserer Technologie agieren Roboter situativ, statt starr programmierten Abläufen zu folgen. Sie passen sich dynamischen Aufgaben in Echtzeit an, was ein noch nie dagewesenes Maß an Autonomie ermöglicht“, sagt Ralf Gulde, CEO und Mitbegründer von Sereact.

Sereact begann mit der Automatisierung von Lagern und steht in erfolgreicher Zusammenarbeit mit Kund*innen wie BMW Group, Daimler Truck, Bol, MS Direct und Active Ants. Der Einsatz der Technologie in der realen Welt liefert dem System wertvolle Daten, um zu lernen und immer intelligenter zu werden, was es von Systemen unterscheidet, die hauptsächlich mit synthetischen Daten trainiert werden.

Weiterer Ausbau der F&E-Anstrengungen

Die neuen Mittel werden für den Ausbau der F&E-Anstrengungen verwendet, um zusätzliche Robotik-Hardwareplattformen wie mobile Roboter und Humanoide zu unterstützen und Lösungen für komplexere Aufgaben außerhalb von Logistik und Fertigung zu entwickeln. Sereact wird außerdem seine Präsenz in den USA durch Partnerschaften und ein wachsendes Team vor Ort ausbauen.

„In einigen Jahren wollen wir die führende Plattform für Robotikanwendungen sein, die das tägliche Leben von Menschen und Unternehmen nachhaltig verändert“, sagt Gulde. „Die Tatsache, dass wir innerhalb weniger Wochen eine Finanzierung in Höhe von 25 Millionen Euro abschließen konnten, zeigt, wie überzeugend unsere Technologie ist. Mit dieser starken Unterstützung werden wir die Robotik weiter demokratisieren und neue Standards für autonome Systeme in den globalen Märkten setzen.“

50 Mio. Euro für Berliner FinTech Nelly

Das 2021 von Niklas Radner, Lukas Eicher, Dr. Tobias Heuer, Rasmus Schults und Laurids Seibel gegründete Berliner FinTech-Start-up Nelly Solutions hat sich zum Ziel gesetzt, die administrative Belastung für Ärzt*innen, medizinisches Personal und Patient*innen zu minimieren und die Digitalisierung des europäischen Gesundheitswesens voranzutreiben.

Während viele Branchen in Deutschland mit wirtschaftlichen Herausforderungen zu kämpfen haben, boomt der Gesundheits- und Technologiesektor. Nelly, eines der am schnellsten wachsenden Health- und FinTechs in Europa, hat heute den erfolgreichen Abschluss seiner Series-B-Finanzierungsrunde in Höhe von 50 Mio. Euro bekannt gegeben. Die Finanzierungsrunde wurde von Cathay Innovation zusammen mit Notion Capital sowie den bestehenden Investoren b2venture, Lakestar, Motive Ventures und arc investors geführt.


Dringlichkeit der digitalen Transformation

Eine Studie von McKinsey & Company verdeutlicht die dringende Notwendigkeit für die digitale Transformation im Gesundheitswesen. Laut der Studie betrachten 70 % der Gesundheitsfachkräfte in Europa veraltete Verwaltungsprozesse als ein großes Hindernis für Effizienz und Patientenzufriedenheit.

Das Praxis- und Patient*innenportal sowie das Financial Operating System (FinOS) von Nelly wurden speziell für Arztpraxen entwickelt, um Abläufe wie Patientenaufnahme, Dokumentenmanagement und Zahlungsabwicklung zu optimieren. Durch die nahtlose Integration in Praxisverwaltungssoftware ermöglicht es Nelly, die Betriebsabläufe effizienter zu gestalten und medizinischen Fachkräften mehr Zeit für die Patient*innenversorgung zu geben. Auch Patient*innen profitieren von einem vollständig digitalen Erlebnis, bei dem sie ihre gesamte Reise – vom Check-in bis zur Zahlung – sicher über ihr Smartphone verwalten können.

Fokus auf Produkterweiterung und geografischer Expansion

Seit der Series-A-Runde hat Nelly seinen Kund*innenstamm mehr als verdoppelt: Die Plattform digitalisiert mittlerweile Prozesse für über 1.200 Arztpraxen und zwei Millionen Patient*innen. Damit hat Nelly neue Standards für Zahlungs- und Verwaltungsabläufe im Gesundheitswesen gesetzt. Nun plant das Unternehmen, sein Produkt weiterzuentwickeln und sein Angebot auf neue europäische Märkte auszuweiten, um seine Position als führendes FinTech im Gesundheitswesen zu stärken.

„Die Unterstützung unserer Investoren unterstreicht nicht nur das Vertrauen in unser Team und Geschäftsmodell, sondern auch in unsere Fähigkeit, die Ergebnisse für medizinische Fachkräfte und Patienten zu verbessern“, sagt Niklas Radner, Mitgründer und CEO von Nelly. „Wir freuen uns darauf, administrative Abläufe weiter zu automatisieren und Prozessinnovationen voranzutreiben.“

Im Rahmen seiner europäischen Expansion ist Nelly kürzlich in den italienischen Markt eingetreten – eine Region, die mit ähnlichen strukturellen Herausforderungen in der Verwaltung und Digitalisierung des Gesundheitswesens konfrontiert ist. Das neue Kapital soll verwendet werden, um die internationale Expansion weiter voranzutreiben und die Entwicklung zusätzlicher Produktlinien zu finanzieren, die auf die sich wandelnden Bedürfnisse von Gesundheitsanbieter*innen abgestimmt sind.

„Unsere Vision ist es, Europas größtes FinTech im Gesundheitswesen zu werden und sowohl Gesundheitsanbietern als auch Patienten einen unvergleichlichen Mehrwert zu bieten“, schließt Niklas Radner ab.

Quantum Brilliance schließt 20 Mio. US-Dollar-Series-A-Finanzierungsrunde ab

Quantum Brilliance wurde 2019 gegründet und ist ein australisch-deutscher Hersteller von Quantencomputing-Hardware. Das frische Kapital fließt u.a. in eine Diamantfabrik.

Quantum Brilliance bietet Quantenbeschleuniger aus synthetischen Diamanten sowie ein Set aus Softwaretools und Applikationen. Die Vision ist, einen breiten Einsatz von Quantenbeschleunigern zu ermöglichen – um Unternehmen in die Lage zu versetzen, Edge-Computing-Anwendungen und Supercomputer der nächsten Generation zu nutzen. Das Unternehmen unterhält Partnerschaften in Nordamerika, Europa sowie im asiatisch-pazifischen Raum und arbeitet mit Regierungen, Hochleistungsrechenzentren, Forschungseinrichtungen und führenden Köpfen aus der IT-Industrie zusammen.

Jetzt hat Quantum Brilliance in seiner Series-A-Finanzierungsrunde 20 Millionen US-Dollar eingesammelt. Mit den Investitionen wird Quantum Brilliance die Bereitstellung von Quanten-Hardware für Anwendungsszenarien in verschiedenen Branchen weiter vorantreiben. An der Finanzierung haben sich erfahrene Deep-Tech- und Halbleiterinvestoren aus der ganzen Welt beteiligt, darunter der australische Deep-Tech-Fonds Main Sequence, In-Q-Tel (IQT) aus den USA und InterValley Ventures aus Japan. Weitere Investoren sind unter anderem die führendenden australischen Staatsfonds National Reconstruction Fund Corporation (NRFC) und Breakthrough Victoria sowie Alium Capital Management, Investible und Jelix Ventures.

Das aufgebrachte Kapital fließt unter anderem in eine Diamantfabrik, in die Co-Entwicklung neuer Prototypen für Quantensensorik, den Ausbau des firmeneigenen geistigen Eigentums und in die Zusammenarbeit mit führenden Halbleiter-Partnern.

„Für Quantum Brilliance ist diese Finanzierung ein wichtiger Schritt, der die Weiterentwicklung unseres Designs, der Leistung und der Produzierbarkeit von diamantbasierter Quantenhardware voranbringt“, erklärt Mark Luo, CEO von Quantum Brilliance.

Diamantbasierte Quantenlösungen bieten zahlreiche Einsatzmöglichkeiten in den Bereichen Quantencomputer, Sensorik und Netzwerktechnik. Zu ihren größten Vorteilen gegenüber anderen Quantentechnologien gehört neben kompakter Größe und geringem Gewicht insbesondere der Betrieb bei Raumtemperatur. Zudem sind sie für die die Massenproduktion geeignet. Eine hohe Zuverlässigkeit sowohl unter Alltags- als auch unter extremen Bedingungen sowie die Möglichkeit einer nahtlosen Integration in bestehende Infrastrukturen macht die Technologie ideal für einen großflächigen Einsatz.

Darüber hinaus gewann Quantum Brilliance einen mit mehreren Millionen Euro dotierten Forschungsauftrag der deutschen Cyberagentur für die Entwicklung eines mobilen Quantencomputers. Dieser soll eine sichere und zuverlässige Rechenleistung auch in abgelegenen Umgebungen ermöglichen, um komplexe Berechnungen direkt vor Ort und ohne Anbindung an Rechenzentren oder Cloud-Netzwerke durchführen zu können.

Berliner GovTech-Start-up Eduneon sichert sich Beteiligung

Die BMH Beteiligungs-Managementgesellschaft Hessen mbH beteiligt sich zusammen mit der RAG-Stiftung und Leadinvestor Futury Capital am 2022 gegründeten Start-up Eduneon. Über die Höhe der Summe wurde Stillschweigen vereinbart.

Die Eduneon GmbH wurde 2022 gegründet und hat sich seither als Dienstleister für moderne Planung und Beschaffung in Kommunal- und Kreisverwaltungen etabliert. Mit seiner Softwarelösung hilft das Start-up bislang insbesondere Schulen und Schulträgern bei der nachhaltigen Planung und bildet dabei die wesentlichen Planungs- und Beschaffungsprozesse der öffentlichen Verwaltung ab. In einem Markt, in dem Verwaltungsarbeit oft noch stark von Excel und Insellösungen für Teilprozesse geprägt ist, integriert und automatisiert Eduneon das Prozessmanagement und unterstützt so die Digitalisierung der öffentlichen Schulverwaltung. Die Software hilft zudem dabei, das Risiko von Fehlinvestitionen zu vermeiden und Ressourcen zielgerichtet einzusetzen. Zahlreiche Schulträger setzen seit der Markteinführung 2023 bereits auf Eduneon, darunter Städte wie Offenbach am Main, die Hansestadt Lübeck, Wolfsburg und Solingen sowie der Landkreis Darmstadt-Dieburg und die Kreise Paderborn und Ostholstein.

Wachstum und Expansion in die DACH-Region

Mit der neuen Finanzierung – das frische Kapital stammt von der BMH Beteiligungs-Managementgesellschaft Hessen mbH, der RAG-Stiftung und vom Leadinvestor Futury Capital – will Eduneon weiter wachsen und seine Plattform u.a. mit KI-Anwendungen ausbauen. Das Team soll in den Bereichen Entwicklung, Vertrieb und Customer Success weiter verstärkt und die Marktposition in Deutschland ausgebaut werden. Gleichzeitig will das Start-up die Expansion in angrenzende Märkte sowie in der DACH-Region vorantreiben.

Clemens Grolman, CEO von Eduneon, erklärt: „Wir haben eine Lösung entwickelt, die es Verwaltungen in Zeiten knapper Haushaltsbudgets und Personalmangels ermöglicht, den Überblick zu behalten und innerhalb der vorhandenen Ressourcen die bestmögliche Ausstattung für öffentliche Einrichtungen sicherzustellen. Mit der Bildungsverwaltung haben wir den Grundstein gelegt. Unsere ganzheitlich integrierte Plattform für Planung und Beschaffung ist jedoch vielseitig einsetzbar: Sie deckt sämtliche kommunalen Fachbereiche ab, von Stadtverwaltungen über die Polizei bis hin zu Kitas. Darüber hinaus arbeiten wir an integrierten Lösungen für Landesverwaltungen, Rechenzentren und Lösungsanbietern.“

Benjamin Krahmer, Geschäftsführer von Futury Capital, sagt: „Eduneon hat eindrucksvoll gezeigt, wie groß der Bedarf und gleichzeitig die Nachfrage bei öffentlichen Verwaltungen ist. Das Unternehmen hat das Potenzial, die Planungs- und Beschaffungsprozesse im öffentlichen Sektor nachhaltig zu verändern. Die Innovationskraft von Eduneon kann den digitalen Wandel in der öffentlichen Verwaltung maßgeblich vorantreiben.“

David Schäffler von der BMH ergänzt: „Wir sind vom Geschäftsmodell und den daraus resultierenden Wachstumschancen von Eduneon überzeugt, nicht zuletzt weil das Unternehmen mit seiner innovativen Softwarelösung bereits nach kurzer Zeit über 30 Kommunen in fünf Bundesländern für sich gewinnen konnte. Wir freuen uns, Eduneon auf seinem weiteren Erfolgskurs zu begleiten.”