PropTech-Start-up Scoperty sichert sich siebenstelliges Investment


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Die Münchner Scoperty GmbH hat ihre zweite Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen und sich einen siebenstelligen Kapitalbetrag gesichert.

Der Service von Scoperty richtet sich an Immobilieneigentümer, Kaufinteressenten sowie professionelle und qualitätsgeprüfte Immobilienmakler. Eigentümer erhalten kostenfrei hausnummerngenaue Informationen zu ihren Immobilien und dem Umfeld. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die Attraktivität und die Nachfrage der eigenen Immobilie zu testen und sich von eingehenden Kaufangeboten überzeugen zu lassen. Weiters unterstützt Scoperty den Eigentümer bei der Vermarktung seines Objektes und beim Transaktionsprozess. Auch Käufern hilft Scoperty beim Eigentumserwerb, beispielsweise bei der Finanzierung.

Die niederländische Großbank ING und Sprengnetter werden das PropTech Scoperty auch künftig als Gesellschafter begleiten. Die Anteilsverteilung liegt nach Zustimmung durch das Bundeskartellamt bei 36 Prozent (ING), 32 Prozent (Sprengnetter) und 32 Prozent (Scoperty selber).

„Wir freuen uns riesig über die fokussierte Zusammenarbeit mit ING und Sprengnetter“, sagt Scoperty-CEO Dr. Michael Kasch. „Mit unserem massiven Ausbau der Datengrundlage und zeitnahen weiteren Wachstumsplänen sind wir die europäische Antwort auf Geschäftsmodelle, die sich im weltweiten Umfeld erfolgreich etabliert haben. Damit schließen wir die Lücke in den Angeboten unserer B2B-Partner wie den großen deutschen Portalen, die erst nach der Verkaufsentscheidung in den Transaktionsprozess eintreten.“

Scoperty ist derzeit in den Großstädten München, Frankfurt am Main, Hamburg, Berlin, Köln und in der Metropolregion Nürnberg verfügbar und liefert nach eigenen Angaben für mehr als acht Millionen Immobilien indikative Schätzwerte.

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RegTech Certivity sichert sich 13,3 Mio.-Euro-Series-A-Finanzierung

Gegründet im Jahr 2021 von Nico Waegerle, Bogdan Bereczki, Jörg Ulmer und Sami Vaaraniemi, adressiert Certivity eines der meist unterschätzten, aber entscheidenden Probleme im modernen Engineering: regulatorische Compliance.

Jetzt hat Certivity in einer Series-A-Finanzierungsrunde 13,3 Millionen Euro eingesammelt. Das in München ansässige RegTech-Unternehmen entwickelt die erste strukturierte, KI-gestützte Plattform für das Management technischer Compliance. Die Runde wurde von Almaz Capital und UVC Partners angeführt, mit erneuter Beteiligung von bestehenden Investoren Earlybird X, dem High-Tech Gründerfonds (HTGF) sowie Plug and Play. Das frische Kapital wird genutzt, um die Markteinführungsstrategie zu beschleunigen, die Produktentwicklung voranzutreiben und die Expansion in neue Branchen und internationale Märkte zu ermöglichen.

Certivity adressiert eines der meist unterschätzten, aber entscheidenden Probleme im modernen Engineering: regulatorische Compliance. Ingenieurinnen und Ingenieure verbringen häufig 30 bis 50 Prozent ihrer Zeit damit, sich durch fragmentierte gesetzliche und regulatorische Dokumente zu arbeiten, um sicherzustellen, dass ihre Produkte den geltenden Regularien und Normen entsprechen. Fehler in diesem Prozess führen zu Produktrückrufen, Sicherheitsproblemen und Bußgeldern in Milliardenhöhe. Certivity wird das grundlegend ändern.

Das Unternehmen bietet eine strukturierte, KI-native SaaS-Plattform, die komplexe regulatorische Dokumente in strukturierte, maschinenlesbare Compliance-Informationen verwandelt. Dabei automatisiert sie den gesamten Prozess – von der Anforderung über die kontinuierliche Aktualisierung regulatorischer Inhalte bis zur Integration in den Prozess. Certivity ermöglicht es Unternehmen, schneller Produkte zu entwickeln und gleichzeitig die Sicherheit und Einhaltung aller verpflichtenden Vorschriften zu erhöhen.

„Mit dieser Finanzierung skalieren wir unsere Plattform, um die führende Lösung im Bereich technische Compliance zu werden – beginnend mit der Automobilbranche. Zusätzlich skalieren wir in weitere Bereiche wie Bahnwesen, Medizinische Geräte, Konsumgüter, Verteidigung, Luft- und Raumfahrt und mehr.“, sagt Nico Waegerle, CEO und Mitgründer von Certivity. „Wir erweitern unsere regulatorische Abdeckung, verbessern unsere KI und vertiefen die Integration mit gängigen Tools. So verwandeln wir Compliance von einer kostenintensiven zwingenden Voraussetzung  in einen Wettbewerbsvorteil für unsere Kunden.“

„Certivity hat unsere Herangehensweise an regulatorische Compliance grundlegend verändert. Unsere Entwicklungsprozesse sind deutlich effizienter und wir sparen signifikant an manuellen Aufwänden ein“, sagt Nicolas Maurin, Manager Regulation & Standards bei Aptiv.

Regulatorische Komplexität in strukturiertes Wissen überführen

Die Plattform von Certivity digitalisiert und strukturiert regulatorische Inhalte aus über 50 Rechtsräumen mithilfe einer proprietären Digitalisierungspipeline und einem regulatorischen Wissensgraphen. So erhalten Engineering- und Compliance-Teams vollständige Rückverfolgbarkeit und Echtzeit-Einblick in gesetzliche Änderungen. KI-basierte Module konsolidieren Änderungen verschiedener Vorschriftenversionen und klassifizieren, extrahieren und generieren technische Anforderungen aus unstrukturierten Rechtstexten.

Anstatt Compliance in isolierten Dokumenten oder Excel-Tabellen zu verwalten, können Teams regulatorische Anforderungen, Auslegungen, Genehmigungen und Rechtsverweise jetzt strukturiert in produktspezifischen Compliance-Projekten organisieren. Durch tiefe Integration mit Anforderungsmanagement-Tools wie Jama, Polarion, DOORS und anderen fließen Compliance Informationen nahtlos in den Entwicklungsprozess ein – ein integrierter, vernetzter, auditierbarer und skalierbarer Prozess entsteht.

Grundstein für Compliance im industriellen Maßstab legen

„Certivity setzt neue Maßstäbe dafür, wie Compliance in die Produktentwicklung integriert wird“, sagt Amanda Birkenholz, Principal bei UVC Partners. „Sie lösen ein großes und mühseliges Problem für jedes Unternehmen mit regulatorischen Anforderungen. Compliance-Herausforderungen sind längst keine Ausnahme mehr – sie sind die Regel. Die Frage lautet heute nicht mehr: Welche Produkte unterliegen regulatorischen Vorgaben? Sondern: Welche nicht?“

Städteranking Deutschland: Hier gründest du kostengünstig

Um Gründer*innen die Standortwahl zu erleichtern, hat der Zahlungsanbieter SumUp mehr als 70 deutsche Städte auf ihre Kostenstruktur für Unternehmer analysiert.

In die Bewertung eingeflossen sind unterschiedliche Faktoren, wie Bevölkerungszahl, Arbeitslosenquote, durchschnittliche monatliche Einzelhandelsmiete, Versorgungskosten und Körperschaftssteuersätze (mehr zur Methodik am Ende des Beitrags).

Die 20 günstigsten Großstädte im Kostenvergleich:

Die Ergebnisse

Die sächsische Landeshauptstadt Dresden liegt mit 76,61 Punkten auf Platz eins. Bei 473.300 Einwohnern hat Dresden mit 6,1 % eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten der Top-Fünf Städte und die durchschnittlichen Gewerbemieten sind mit rund 95 € pro Quadratmeter am niedrigsten. Während die durchschnittlichen Nebenkosten bei 288 € pro Monat liegen, sind die effektiven Unternehmenssteuersätze in Dresden mit 31,57 % wettbewerbsfähig.

Auf dem zweiten Platz liegt Leipzig mit einer Gesamtpunktzahl von 75,54. Hier liegen die durchschnittlichen Nebenkosten bei etwa 277 € pro Monat und der durchschnittliche effektive Körperschaftssteuersatz ist 31,92 %. Händler können in Leipzig mit einer monatlichen Einzelhandelsmiete von rund 115 € pro qm rechnen, was einer der niedrigsten Werte im Ranking ist.

Bremen schafft es mit einer Gesamtbewertung von 70,77 Punkten in die Top-Drei. Trotz einer überdurchschnittlich hohen Arbeitslosenquote von 10 % bietet Bremen die niedrigsten durchschnittlichen Nebenkosten (257,61 €) in den Top-Fünf. Der effektive Körperschaftssteuersatz ist mit 31,92 % vergleichbar mit Dresden und Leipzig.

Auf dem vierten Platz landet Mannheim (69,23) dank eines recht hohen Median-Monatsgehalts von rund 4.157 € und einer Arbeitslosenquote von 7,2 %. Mannheim hat außerdem den niedrigsten Körperschaftssteuersatz von nur 30,87 %. Die durchschnittlichen monatlichen Mietkosten liegen hingegen bei 122,50 € pro Quadratmeter und die durchschnittlichen monatlichen Nebenkosten bei 285 €.

Die günstigen fünf Städte werden von Nürnberg mit 66,08 Punkten vervollständig. In Nürnberg liegt die Arbeitslosenquote bei niedrigen 5,9 %, der Durchschnittsmietpreis liegt bei einem Quadratmeterpreis von 132,50 € pro Monat, und die Nebenkosten betragen rund 302 € pro Monat. Händler müssen in Nürnberg mit einem Körperschaftssteuersatz von 32,17 % rechnen.

Weitere Städte in den Top 20

Dortmund landet mit einer Gesamtpunktzahl von 36,7 auf dem drittletzten Platz: Trotz solider Löhne (3.760 €) belasten vor allem die hohe Arbeitslosenquote von 11,5 % sowie überdurchschnittliche Nebenkosten Gründende und Unternehmer.

Auch Köln schneidet mit 35,18 Punkten schwächer ab: Zwar liegen Medianlöhne hier mit 4.197 € im oberen Mittelfeld, doch hohe Mieten (245 €/m²) und Betriebskosten (344,34 €) wirken sich negativ auf die Standortattraktivität aus.

München belegt mit nur 25,86 Punkten den letzten Platz im Ranking der Top 20. Die bayerische Landeshauptstadt bietet zwar die höchsten Gehälter (4.865 €) und eine niedrige Arbeitslosenquote (4,5 %), ist aber mit Abstand am teuersten im Hinblick auf die monatlichen Kosten. Sowohl die Mieten (377,50 €/m²) als auch die Nebenkosten (344,80 €) sind verhältnismäßig hoch. Besonders für kleine Unternehmen und Gründer kann das zum echten Kostenrisiko werden.

Sibylle Jost, VP Growth bei SumUp kommentiert die Recherche: „Mit unserer Analyse wollen wir Unternehmern zeigen, dass es neben den bekannten deutschen Metropolen attraktive Alternativen gibt, wo es möglich ist, dank niedrigerer Fixkosten und guter wirtschaftlicher Anbindung ein erfolgreiches Geschäft zu etablieren. Wer flexibel ist bei der Standortwahl, kann hier einen echten Wettbewerbsvorteil erzielen.“

Zur Methodik

Für diese Studie wurden die Kosten der Führung eines Unternehmens an 71 Standorten bewertet, basierend auf fünf Schlüsselfaktoren. Die erfassten Daten wurden normalisiert (Werte von 0 bis 1). Diese normalisierten Werte wurden anschließend verrechnet, um eine Gesamtpunktzahl von 100 für jeden Standort zu ermitteln.

Um den Einfluss der Bevölkerungszahl auf Wirtschaft und Geschäftschancen zu berücksichtigen, haben wir die Standorte in drei Kategorien unterteilt: Großstädte (über 300.000 Einwohner), Städte über 150.000 Einwohner und Kleinstädte (unter 150.000 Einwohner). Anschließend wurden die Standorte basierend auf ihrer Gesamtpunktzahl von der höchsten bis zur niedrigsten Punktzahl eingereiht.

Folgende Faktoren wurden verwendet:

Medianlohn - Der Medianlohn in der jeweiligen Stadt/ Gebiet, Stand: Dezember 2023. Quelle: geois-portal.arbeitsagentur.de/

Arbeitslosenquote - Die Arbeitslosenquote in der jeweiligen Stadt/ Gebiet, Stand 2023. Quelle: deutschlandatlas.bund.de

Durchschnittliche monatliche Einzelhandelsmiete - Der durchschnittliche monatliche Preis pro Quadratmeter für Einzelhandelsimmobilien zwischen 60 und 120 m2 in der jeweiligen Stadt. Berechnet als Durchschnitt aus dem Mittelwert der Mindest- und Höchstmieten. Quelle: brockhoff.de/einzelhandelsmietspiegel/

Durchschnittliche Nebenkosten - Die durchschnittlichen monatlichen Nebenkosten für eine 85 m2 große Wohnung in der jeweiligen Stadt. Quelle: Numbeo

Effektiver Körperschaftssteuersatz - Der effektive Körperschaftssteuersatz in der jeweiligen Stadt, ermittelt anhand des 'Kombinierten Unternehmenssteuersatzes' von taxfoundation.org

Für alle Faktoren wurden niedrigen Werten höhere Punktzahlen zugeschrieben.

Alle Daten entsprechen dem Stand vom 29.05.2025. Das Ranking ist eine Zusammenstellung aus mehreren Datenquellen und unterliegt möglichen Änderungen. Alle Daten sind im Hinblick auf die angegebenen Quellen korrekt.

Makersite sichert sich 60 Mio.-Euro-Series-B-Finanzierungsrunde

Das 2018 von Neil D’Souza gegründete Makersite entwickelt moderne Lösungen für das Produktdatenmanagement in der Fertigungsindustrie. 

Das Stuttgarter Softwareunternehmen Makersite hat in einer Series-B-Finanzierungsrunde 60 Millionen Euro eingesammelt, um die Produktentwicklung und -fertigung weltweit grundlegend zu verändern. Mit seiner proprietären, KI-gestützten Product Life Cycle Intelligence unterstützt Makersite Hersteller dabei, ihre Fertigung nachhaltiger, sicherer und wirtschaftlicher zu gestalten – und das bei wachsendem globalen Druck auf Industrie und Lieferketten.

Die Finanzierungsrunde wurde gemeinsam von Lightrock und Partech angeführt, zudem hat SE Ventures seine Wandelanleihe aus dem Dezember 2024 in Eigenkapital umgewandelt. Sämtliche Series-A-Investoren von Makersite – darunter Hitachi Ventures, KOMPAS VC, Translink Capital und Planet A – beteiligten sich ebenfalls.

Makersite ist eine KI-gestützte Plattform für nachhaltiges Produktdesign und Lieferkettenmanagement, die Unternehmen hilft, komplexe Produkte schnell zu analysieren, zu modellieren und entlang ihres gesamten Lebenszyklus zu optimieren. Sie kombiniert Daten zu Materialien, Prozessen, Kosten, Umweltauswirkungen und Risiken, um fundierte Entscheidungen in Echtzeit zu ermöglichen. Unternehmen können somit auf Knopfdruck erkennen, welche Auswirkungen das Design ihrer Produkte oder die Beschaffung von Komponenten auf Nachhaltigkeit, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit hat.

Mit dem frischen Kapital wird Makersite seine Plattform weiterentwickeln, die Integration mit Technologiepartnern vertiefen und international weiter skalieren, um der steigenden Nachfrage von Herstellern nachzukommen, die während des gesamten Produktentwicklungsprozesses fundierte und nachhaltige Entscheidungen treffen wollen.

„Diese Investition ist ein Meilenstein auf dem Weg, nachhaltiges Produktdesign zum neuen Standard in der Fertigungsindustrie zu machen. Sie unterstreicht die Stärke unseres Geschäftsmodells und die Dringlichkeit unserer Mission, insbesondere in einem wirtschaftlich und geopolitisch unsicheren Umfeld “, sagt Neil D’Souza, Gründer und CEO von Makersite. “Mit dem frischen Kapital werden wir unsere Plattform schneller weiterentwickeln, Integrationen mit Technologiepartnern vertiefen und unsere globale Wirkung deutlich ausbauen.“

Mit einem Team von über 150 „Makernauts“ unterstützt Makersite führende Hersteller wie Microsoft, Daikin, Cummins, Barco und Schneider Electric dabei, sicherere, nachhaltigere und regelkonforme Produkte zu entwickeln. Die Plattform von Makersite lässt sich nahtlos in führende Product-Lifecycle-Management-Systeme wie Siemens Teamcenter® und PTC Windchill sowie in CAD-Tools wie Ansys und Autodesk integrieren, die bereits von zahlreichen Herstellern genutzt werden. So konnte beispielsweise Microsoft den CO-Fußabdruck seines Surface Pro 10 Laptops innerhalb von zwei Jahren um bis zu 28 % reduzieren und Schneider Electric hat sein Ökodesign auf ein Portfolio von mehr als 200.000 Produkte ausgeweitet.

Peter Weckesser, Chief Digital Officer von Schneider Electric, sagt dazu: „Die Zusammenarbeit mit Makersite bietet unseren Teams und Kunden beispiellose Einblicke in die Umweltauswirkungen von Produkten und Prozessen. Das beschleunigt unseren Weg zur Klimaneutralität und setzt neue Maßstäbe für Resilienz und Innovation.“ Die Technologie von Makersite verändert grundlegend, wie Hersteller ihre Produkte und Lieferketten verstehen, optimieren und berichten.

„Unsere Beteiligung an Makersite ist Ausdruck unseres Vertrauens in die Vision und den einzigartigen Ansatz des Unternehmens– Nachhaltigkeit als ausgewogene Abwägung von Kosten, Sicherheit und Umweltleistung zu betrachten, statt nur als 'grünes' Häkchen“, kommentiert Chris Steinau, Partner bei Lightrock. „Die überragende Technologie von Makersite und die klare Marktdynamik positionieren das Unternehmen als künftigen Marktführer bei der Lösung komplexer Herausforderungen der Industrie – mit messbarem Einfluss.“

„Wir sind stolz darauf, in diesen globalen Impact-Champion zu investieren“, sagen Arnaud Minvielle und Rémi Said, General Partners bei Partech. „Wir sind überzeugt von der technologischen Überlegenheit von Makersite, der Tiefe des adressierten Markts – insbesondere im Bereich F&E und komplexer Beschaffung – sowie vom außergewöhnlichen Team rund um Neil. Gemeinsam mit Lightrock und den weiteren Investoren wollen wir Makersite beim nächsten Wachstumsschub begleiten.“

Der Bedarf an Lösungen wie denen von Makersite steigt – getrieben durch einen verschärften Wettbewerb im verarbeitenden Gewerbe und den zunehmenden Druck auf Unternehmen, ihre Treibhausgasemissionen zu senken. Die Industrie ist allein für rund 19 % der globalen Emissionen verantwortlich – ein Indikator für die Dimension der Herausforderung. Vor dem Hintergrund wachsender regulatorischer Anforderungen und Erwartungen von Stakeholdern suchen Hersteller nach Wegen, neue Standards zu erfüllen und gleichzeitig ihre Liefernetzwerke resilienter und risikoärmer zu gestalten.

„Wir waren beeindruckt vom tiefen Know-how des Makersite Teams in den Bereichen Lebenszyklus- und Lieferkettenintelligenz“, sagt Julien Cristiani, General Partner bei SE Ventures. „Besonders hervorzuheben sind die Automatisierungsgrade und das rasante Wachstum – Tausende Produkte so schnell und präzise analysieren zu können, ist ein echter Game-Changer für Transparenz und nachhaltige Produktentwicklung im industriellen Maßstab.“

Frienton: Weiteres Wachstumskapital für Münchner FinTech

Das 2021 von Dr. Josef Schindler, Oleksandr Taran und Björn Wenninger gegründete Frienton will alle Facetten der Finanzadministration für KMU nahtlos auf einer digitalen Plattform vereinen.

Jetzt hat das Münchner FinTech-Start-up eine weitere Finanzierungsrunde in Angriff genommen. Das bisher eingeworbene Kapital stammt von einer Gruppe ausgewählter Business Angels. Die neuen Mittel sollen in den Ausbau der Marktpräsenz sowie in die Weiterentwicklung der Software fließen.

Co-Gründer und CEO Dr. Josef Schindler erklärt: „Wir haben uns bewusst für die unkomplizierte und flexible Form eines ´rolling investments´ per Wandeldarlehen entschieden, um auf diese Weise unseren Wachstumskurs noch schneller in die Wege leiten zu können. Und wir befinden uns bereits in guten Gesprächen mit weiteren Interessenten.“

Nach Unternehmensangaben hat sich Frienton seit der Gründung im Jahr 2021 weitgehend aus eigener Kraft finanziert und sei bereits seit einiger Zeit cashflow-positiv. Aktuell nutzen rund 300 Unternehmen die Software der Münchner Firma. Ziel sei es, mit der eigenen Finance-as-a-Service-Plattform neue Kund*innensegmente zu erreichen und die Marktreichweite auszubauen. Schindler betont: „Wir haben ein starkes Produkt geschaffen, das bei unseren Kunden echte Probleme löst. Jetzt ist es an der Zeit, unsere Sichtbarkeit zu steigern und unsere Plattform noch besser an die Bedürfnisse zusätzlicher Kundengruppen wie E-Commerce- und SaaS-Unternehmen anzupassen.“

Cloudbasierte SaaS-Lösung für KMU

Das Geschäftsmodell von Frienton basiert auf einer cloudbasierten Software-as-a-Service-Lösung. Diese soll kleinen und mittleren Unternehmen die komplette Finanzadministration erleichtern. Das Unternehmen versteht sich als digitales Finanzbetriebssystem, das Echtzeit-Reportings wie Live-BWA, Cashflow-Statements, Soll-Ist-Vergleiche und automatische Buchhaltung ermöglicht. Das Produktkonzept von Frienton trägt den Namen „Closing the Money Chain“. Es soll eine durchgängige digitale Verbindung zwischen Bank, Buchhaltung, Steuerkanzlei und Finanzamt schaffen. Ein besonderes Alleinstellungsmerkmal der Plattform ist nach Unternehmensangaben die vollautomatisierte Integration von Zahlungsdienstleistern wie Stripe in die DATEV-Umgebung der/des Steuerberatenden.

Integration neuer Plattformen und neuer Funktionen

Neben Stripe bietet Frienton auch Schnittstellen zu E-Commerce-Plattformen wie Shopify und Amazon an. Diese befinden sich nach Angaben des Unternehmens entweder bereits im Live-Betrieb oder stehen kurz vor der Veröffentlichung. Für größere und etablierte mittelständische Unternehmen werde die Plattform kontinuierlich erweitert. Laut Björn Wenninger, CMO von Frienton, wird es künftig auch Funktionen wie Kostenstellen-Reportings geben. Diese sollen differenzierte betriebswirtschaftliche Auswertungen für komplexere Unternehmensstrukturen ermöglichen.

Die aktuellen Investitionen fließen in den Ausbau des Business Developments sowie in die Produktentwicklung. Der Fokus liegt dabei auf einer vollständigen Automatisierung der Buchhaltung für E-Commerce-Anbieter und einem verbesserten Reporting für SaaS-Unternehmen. Oleksandr Taran, CTO von Frienton, erklärt: „Ziel ist es, die vollständige Automatisierung der Buchhaltung für E-Commerce-Anbieter umzusetzen und das Reporting für SaaS-Unternehmen noch intuitiver und aussagekräftiger zu gestalten.“

Unkomplizierte ´All in one´-Lösung

Der Markt für Finanzsoftware bietet nach Einschätzung des Unternehmens enormes Potenzial. Laut einer Studie von Grand View Research belief sich der Umsatz mit Steuermanagement-Software in Europa 2023 auf rund 4,72 Mrd. US-Dollar. Schindler sagt dazu: „Wir haben diesen Markt bereits frühzeitig adressiert – immer mit dem Ziel, aus Sicht von Unternehmern eine unkomplizierte ´All in one´-Lösung anzubieten. Insellösungen kreieren Silos und können nicht die notwendige Erleichterung schaffen. Finanzadministration ist lästig und muss radikal vereinfacht werden. Unser Motto dabei lautet: Do what you do best, while we take care of the rest.“

Das Gründerteam von Frienton besteht aus erfahrenen Unternehmern und Branchenexperten. Neben Dr. Josef Schindler gehören Björn Wenninger und Oleksandr Taran zum Führungsteam. Ergänzt wird das Team durch einen Beirat, dem auch zwei Steuerberater angehören. Schindler betont abschließend: „Der Mittelstand ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft und viele Start-ups und Scale-ups bilden die wirtschaftliche Grundlage unserer Zukunft. Wir wollen diesen Unternehmen helfen, fundierte und schnelle Entscheidungen zu treffen, ohne sich in lästiger Finanzadministration oder in Buchhaltungsdetails zu verlieren.“

Ordio: 12 Mio. Euro für AI-Booster in der schreibtischlosen Arbeitswelt

Die 2021 von David Keuenhof und Gregor Pilz in Köln gegründete Plattform Ordio ersetzt Zettelwirtschaft, Insellösungen und manuelle Lohnabrechnungen durch ein integriertes People Operating System.

Ordio, das People Operating System für schreibtischlose Branchen, sichert sich in einer Series A €12 Millionen, um mit „Payroll Plus“ die erste vollautomatisierte Lohnabrechnung für dieses Segment auf den Markt zu bringen. Die Runde wird angeführt vom Wiener Tech-Investor 3VC und unterstützt von Wecken & Cie., einem erfahrenen Schweizer Family Office im Tech- und B2B-SaaS-Bereich. Auch die Bestandsinvestoren Capnamic und Simon Capital beteiligen sich erneut.

deskless jobs – der digital unerschlossene Markt

Über 100 Millionen Menschen in Europa arbeiten in sogenannten deskless jobs – vom Pflegepersonal bis zum Lageristen. Der Markt für digitale Lösungen in diesem Bereich liegt bei über 20 Milliarden Euro und ist weitgehend unerschlossen. Während Bürosoftware boomt, kämpfen Betriebe ohne festen Schreibtisch noch mit Zettelwirtschaft, Insellösungen und manuellen Prozessen.

Besonders gravierend ist die überdurchschnittlich hohe Personalfluktuation in vielen dieser Branchen. Sie führt zu wiederkehrendem Aufwand für On- und Offboarding, manuelles Vertragsmanagement, Lohnanpassungen und die steuerlich korrekte Dokumentation, vor allem in kleinen und mittelständischen Betrieben, die über keine eigene HR-Abteilung verfügen. Hinzu kommen komplexe gesetzliche Anforderungen: Löhne müssen korrekt abgerechnet, Zuschläge berechnet, Ausfallzeiten dokumentiert und steuerlich rechtssicher weiterverarbeitet werden. Besonders in schreibtischlosen Branchen sind Lohnabrechnungen dadurch deutlich komplizierter als im klassischen Bürojob.

Gleichzeitig steigt der Dogitalisierungsdruck. Laut Eurostat haben bereits 58 Prozent der europäischen KMU ein grundlegendes digitales Intensitätsniveau erreicht. Doch gerade in Betrieben ohne festen Schreibtisch ist die Automatisierung administrativer Prozesse bislang kaum angekommen.

Payroll AI: Schluss mit manuellen Rechnungen

Ordio will den Frust von Zettelwirtschaft durch clevere Automatisierung beenden und geht weit über klassische HR- oder Schichtplanungstools hinaus. Die Plattform vereint alle operativen Kernprozesse in einer Lösung: Vom Onboarding über die Schichtplanung bis zur automatisierten Lohnabrechnung. Alles ist modular, skalierbar und auf die Realität der „deskless workforce“ zugeschnitten.

Mit Payroll Plus bringt Ordio im Sommer 2025 die erste vollständig automatisierte Lösung für komplexe Lohnabrechnungen für deskless Jobs auf den Markt. Bereits heute berechnet Ordio Bruttolöhne automatisiert, mit Payroll Plus wird erstmals auch die komplette Nettoabrechnung integriert. Zuschläge, gesetzliche Vorgaben, steuerliche Komplexität: Alles wird in Echtzeit verarbeitet und ist dabei KI-gesteuert.  „Das ist der größte Automatisierungsschritt im Lohnbereich seit Jahrzehnten,“ sagt David Keuenhof, Gründer und Co-CEO. „Was früher Wochen dauerte, passiert künftig in Minuten – ohne menschliches Zutun.“

Aus Frust geboren. Für die Realität gebaut.

Die Idee entstand, als David Keuenhof die 135 Mitarbeitenden seiner Restaurantkette Sushi Ninja managte und klar war: Schichtpläne, Krankmeldungen, Löhne – alles ein organisatorisches Chaos. Keine bestehende Software half, den Alltag in einem schnelllebigen, arbeitsintensiven Umfeld effizient zu steuern. Alles war auf Bürojobs ausgelegt. Aus dieser Frustration heraus gründete er 2021 gemeinsam mit Gregor Pilz das Start-up Ordio.

Bereits über 1.500 Unternehmen aus der Gastronomie, Pflege, dem Einzelhandel und der Produktion setzen auf Ordio. Der Umsatz des Unternehmens hat sich im Jahr 2024 vervierfacht. Mit der neuen Finanzierung will Ordio die Produktentwicklung im Bereich KI-gestützter Lohnabrechnung und Prozessautomatisierung vorantreiben, um sich als Herzstück der echten Arbeitswelt zu etablieren.

Circonomit: Kölner Tech-Start-up sichert sich 2,8 Mio. Euro

Mit dem strategischen Zwilling von Circonomit können Entscheider*innen erstmals externe und interne Einflussfaktoren konkret auf ihre Wertschöpfungskette abbilden und so ihre Unternehmenssteuerung präzisieren.

Das 2022 von Dana Aleff und Erik Müller basierend auf Erfahrungen aus Industrie und Forschung an der renommierten RWTH Aachen gegründete Circonomit ermöglicht es Unternehmen, komplexe Abhängigkeiten sichtbar zu machen und bei Plan-Ist-Abweichungen in der Wertschöpfungskette rechtzeitig gegenzusteuern.

Dadurch können Entscheider*innen besser verstehen und berechnen, welche Folgen eine Entscheidung finanziell und ökologisch hat. Weiche Faktoren und Bauchgefühl werden erstmals quantifizierbar und in konkrete Kennzahlen übersetzt. Was bisher jahrelange Datenprojekte und spezialisierte Programmierung erforderte, gelingt – laut Aussage des Start-ups – mit der Lösung von Circonomit in Wochen.

Im Unterschied zu Technologien wie dem Process Mining funktionieren die mit Circonomit gebauten Modelle auch ohne Logdaten aus Systemen. Das verringert die Eintrittsschwelle erheblich, besonders bei den oft noch unvermeidbaren Digitalisierungsdefiziten der Stammdaten.

"Es begeistert uns als Team sehr, riesigen Mehrwert zu schaffen, indem wir Marktschwankungen und interne Ereignisse in steuerungsrelevante Kennzahlen übersetzen können", sagt Dana Aleff, Mitgründerin von Circonomit. „Mit unserem Modellierungsbaukasten kann jeder seinen strategischen Begleiter bauen und Zusammenhänge in der Wertschöpfungskette sichtbar und berechenbar abbilden. Szenarioanalysen und rollierende Forecasts sind ein Anwendungsfall."

Investor*innen sehen großes Potential für Europas Wettbewerbsfähigkeit

„Nur wer seine Informations- und Entscheidungsflüsse im Griff hat, bleibt wettbewerbsfähig", betont Marie-Sophie Ando, Senior Investment Manager bei Vorwerk Ventures. „Wir sind überzeugt, dass Circonomit mit seinem flexiblen Datenbaukasten das Potenzial hat, ein führender Anbieter für datengetriebene Entscheidungsunterstützung zu werden."

Auch Lisa-Marie Fassl, General Partner bei Fund F, zeigt sich beeindruckt: „Circonomit setzt neue Maßstäbe für schlanke und fundierte Entscheidungsprozesse. Das diverse Gründerteam, das auf Forschungserfahrung an der RWTH Aachen aufbaut, überzeugt uns fachlich wie menschlich."

Teamausbau und Markterschließung im DACH-Raum

Mit dem frischen Kapital will das Kölner Start-up sein Produktteam ausbauen und die Markterschließung im deutschsprachigen Raum vorantreiben. Ziel ist es, insbesondere produzierenden Unternehmen einen noch schnelleren und tieferen Einblick in ihre Wertschöpfungskette und deren Steuerung zu ermöglichen und damit die Wettbewerbsfähigkeit von Deutschland zu stärken.

CYNiO: Chemie-Start-up sichert sich über 2 Mio. Euro zur Herstellung von Isocyanaten

CYNiO, das 2025 von Sophie Riedel, Michéle Tille und Marlene Baumhardt gegründete Spin-off der TU Bergakademie Freiberg, will mit dem frischen Kapital seine CO-basierte, phosgenfreie Technologie zur Herstellung von Isocyanaten skalieren.

Das sächsische Chemie-Start-up CYNiO hat erfolgreich über 2 Millionen Euro an Investitionskapital eingeworben, um seine nachhaltige Technologie zur Herstellung von Isocyanaten zu skalieren und das Produktportfolio gezielt zu erweitern. Damit setzt das junge Unternehmen neue Maßstäbe in einer traditionsreichen Industrie – mit einem klaren Fokus auf Sicherheit, Flexibilität und Zukunftsfähigkeit. Ermöglicht wird dies durch das gemeinsame Investment von bmp Ventures mit dem IBG Innovationsfonds und dem TGFS Technologiegründerfonds Sachsen, die mit ihrer Expertise und ihrem Netzwerk CYNiO auf dem Weg zur Marktreife entscheidend begleiten.

CYNiO revolutioniert die Herstellung von Isocyanaten durch eine einzigartige, patentierte, CO-basierte Technologie, die ohne das hochtoxische Phosgen auskommt. Diese Innovation ermöglicht eine flexible und sichere Produktion auch kleinerer Chargen spezialisierter Isocyanate, die in zahlreichen Produkten wie Medikamenten, Klebstoffen, Beschichtungen und Schäumen als wichtige Bausteine dienen und daher unter anderem für die Pharma-, Agrar- und Bau-Industrie essenziell sind. Bisher war die Herstellung solcher Spezialprodukte aufgrund der toxischen und unflexiblen konventionellen Verfahren stark eingeschränkt, was Innovationen in Forschung und Industrie hemmte.

Das Unternehmen wird seine erste Produktionsstätte im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt errichten. Von dort aus wird CYNiO den europäischen Markt mit neuartigen und derzeit wenig verfügbaren Isocyanaten versorgen und Abhängigkeiten von langwierigen und teuren Importen reduzieren. Vertrieb und Marketing werden aus der Region Leipzig heraus agieren. Der Standort wurde bewusst gewählt, um zentrale Funktionen in einem dynamischen, technologieorientierten Umfeld zu bündeln.

Das Gründerinnenteam um CYNiO besteht aus Michéle Tille (CEO), Marlene Baumhardt (CPO) und Sophie Riedel (COO). „Mit unserer Technologie schaffen wir den Zugang zu seltenen Isocyanaten – sicher, wirtschaftlich und bedarfsgerecht“ sagt Michéle Tille. „Dieses Investment ist ein essenzieller Meilenstein für unser Team, um unserer Vision näherzukommen, die Entwicklung innovativer Endprodukte mit unseren chemischen Produkten zu initialisieren!”, ergänzt Marlene Baumhardt.

Das Spin-off der TU Bergakademie Freiberg freut sich über den wachsenden Zuspruch aus Forschung, Industrie und Spezialmärkten – und ist offen für neue Partnerschaften. Interessierte Unternehmen, Forschungsinstitute und Investor*innen sind herzlich eingeladen, Teil dieser Entwicklung zu werden und gemeinsam die Zukunft der Isocyanat-Chemie mitzugestalten.

Neues Start-up-Ökosystem NRW HUBs gestartet

Mit dem Start des neuen landesweiten Förderprogramms „NRW HUBs“ will Nordrhein-Westfalen gezielte Wachstumsstrukturen für innovative Gründer*innen schaffen.

Sechs spezialisierte Startup-Hubs wurden beim offiziellen Kickoff am 4. Juli bei der Duisburger Anthropia gGmbH, Betreiberin des neuen Impact Factory Accelerators, gestartet. NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur überreichte vor Ort die Förderbescheide an alle sechs zukünftig geförderten NRW HUBs in der Gesamthöhe von 7,2 Mio. Euro über drei Jahre.

Das sind die sechs geförderten Start-up-Hubs mit ihren Spezialthemen:

Anthropia (Duisburg) – Impact Factory Accelerator – Schwerpunkt: gemeinwohlorientierte Start-ups.

digitalHUB Aachen – aixBOOST – Schwerpunkte: Smart Enterprise, Smart Industry, Smart City.

Digital Hub Region Bonn – Schwerpunkt: Cybersecurity und HealthTech.

digihub Düsseldorf/Rheinland – Schwerpunkt: GreenTech.

Digital Hub münsterLAND (Münster) – Schwerpunkt: EnergyTech.

STARTPLATZ (Köln) – Schwerpunkt: KI.

Mit dem neuen Netzwerk unterstützt das Land NRW gezielt gründungsstarke Regionen und thematische Wachstumsfelder, um Start-ups strukturiert auf ihren nächsten Entwicklungsschritt vorzubereiten.

Vormerken: Mehr zu den NRW HUBs und ihren Start-ups liest du in der kommenden Ausgabe von StartingUp - ab dem 19. September 2025 erhältlich!

Gründer*in der Woche: Cellbricks - menschliches Gewebe per 3D-Druck

Das Berliner BioTech Cellbricks der Gründer Alexander Leutner, Dr. Tobias Lam und Alexander Thomas meldet den Durchbruch bei der Entwicklung und Produktion implantierbaren Gewebes für den klinischen Einsatz mittels 3D-Bioprinter.

Cellbricks Therapeutics, ein Unternehmen für regenerative Medizin, das skalierbare Lösungen für den Ersatz von menschlichem Gewebe und Organen mittels 3D- Bioprinting entwickelt, hat einen entscheidenden Meilenstein erreicht: In aktuellen Tierversuchen zeigte das biogedruckte Fettgewebe-Implantat sieben Wochen nach der Implantation vollständige Integration ins Wirtsgewebe, keine Fibrose und rasche Gefäßneubildung – ein Durchbruch, der künftig Millionen von Patient*innen helfen könnte.

Das 2016 gegründete Unternehmen entwickelt mitten im Berliner Stadtteil Wedding mithilfe seiner patentierten 3D-Bioprinting-Technologie implantierbares, funktionelles menschliches Gewebe. Die Vision: Organe und Gewebe nicht mehr transplantieren, sondern nachdrucken – passgenau, immunverträglich, skalierbar. „Wir haben schnelle Gefäßbildung, keine Fibrose und eine vollständige Gewebeintegration in unseren Fettgewebe-Implantaten beobachtet – ein bedeutender Meilenstein in der Validierung unserer Plattform und der Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze, die neue Hoffnung für Patienten bringen", sagt Dr. Kattayoun Kordy, Chief Medical Officer bei Cellbricks. „Das Potenzial, lebendiges, funktionales Gewebe mit dem 3D-Bioprinter herzustellen, wird zunehmend Realität."

Zwei Therapieprogramme, zwei milliardenschwere Märkte

Cellbricks verfolgt einen klar strukturierten Weg in Richtung klinischer Anwendung. Das am weitesten fortgeschrittene Programm konzentriert sich auf die Behandlung von tiefen Wunden – ein Bereich mit klar definierten Indikationen und etablierten regulatorischen Anforderungen. Im Fokus steht dabei biogedrucktes Fettgewebe, das aus patient*inneneigenen Zellen hergestellt wird. Ziel ist es, tiefe Wunden funktional zu verschließen, die Heilung zu beschleunigen und gleichzeitig die natürliche Gewebestruktur wiederherzustellen. Das Implantat integriert sich nahtlos in das umliegende Gewebe, fördert die Gefäßneubildung und eröffnet damit neue therapeutische Perspektiven in einem globalen Wundversorgungsmarkt von rund 38,4 Milliarden US-Dollar. Präklinische Studien an Mäusen belegen eine hohe Zell-Viabilität, schnelle vaskuläre Integration und eine stabile Einheilung – ohne Fibrose.

Parallel dazu entwickelt Cellbricks implantierbares, metabolisch aktives Lebergewebe, das ohne Immunsuppression auskommen soll. Das Gewebe soll die Leberfunktion bei Patient*innen mit chronischen Erkrankungen unterstützen und kann mittelfristig als Brücke zur Transplantation dienen. Langfristig verfolgt Cellbricks das Ziel, voll funktionsfähige Leberimplantate als Alternative zu Spenderorganen zur Verfügung zu stellen. Erste In-vitro-Ergebnisse zeigen eine stabile Stoffwechselaktivität über mehrere Wochen. Ein nächster Schritt ist die in vivo Weiterentwicklung des Gewebes. Der adressierte Markt für chronische Lebererkrankungen beträgt weltweit rund 38,6 Milliarden US-Dollar.

Der Weg zur FDA-Zulassung, Mission und künftiges Wachstum

Die Einreichung des Antrags bei der FDA für den Beginn der ersten klinischen Studie ist für 2027 geplant. Um die Weiterentwicklung seiner Gewebeplattform voranzutreiben und strategische Partnerschaften mit führenden Pharmaunternehmen einzugehen, plant Cellbricks für das Jahr 2025 eine weitere Finanzierungsrunde. Das Ziel: Die eigenen Therapieprogramme möglichst zügig in die klinische Anwendung zu bringen.

Seriengründer und Geschäftsführer Alexander Leutner kennt den Schmerz des Organmangels aus eigener Erfahrung. Nachdem er seinem Bruder im Jahr 2022 eine Niere gespendet hatte, entschied er sich, seine Karriere auf die regenerative Medizin auszurichten. „Unsere Vision ist klar: eine Zukunft, in der Gewebe- und Organversagen dank unbegrenzter Verfügbarkeit 3D-biogedruckter Gewebe- und Organimplantate, die keine immunsuppressiven Medikamente benötigen, keinen lebensbedrohlichen Zustand mehr darstellt. Mit unseren vielversprechenden in vivo Ergebnissen sind wir diesem Ziel einen Schritt nähergekommen“, erklärt Alexander Leutner. „Ich kenne die Herausforderungen, die Transplantationen mit sich bringen, sehr genau. Unsere Technologie hat das Potenzial, nicht irgendwann, sondern in absehbarer Zeit echte Lösungen zu bieten.“

Climatiq sichert sich 10-Mio.-Euro-Finanzierung, um CO₂ als Unternehmens-KPI zu etablieren

Das 2021 gegründete Climatiq, führender Anbieter für Carbon Intelligence Infrastruktur, hat heute den Abschluss einer Series-A-Finanzierungsrunde in Höhe von 10 Mio. Euro bekannt gegeben.

Climatiq wurde 2021 von Hessam Yosef Lavi, Philipp von Bieberstein und Isis T. Baulig in Berlin gegründet und ist eine zertifizierte B Corporation. Die API-first-Plattform von Climatiq integriert präzise Emissionsdaten direkt in genutzte Unternehmenssoftware – dort, wo Geschäftsprozesse tatsächlich stattfinden. Dadurch wird der Einsatz separater Tools, die CO-Daten nur in Finanz- oder CSR-Abteilungen isoliert abbilden, überflüssig. Über Integrationen mit mehr als 200 Business-Plattformen, darunter führende ERP- und Supply-Chain-Lösungen wie Celonis, IFS und Siemens, hat Climatiq in den letzten zwölf Monaten weltweit über eine Milliarde Emissionsberechnungen durchgeführt. Zusätzlich nutzen mittlerweile global rund 30.000 Nachhaltigkeits-Expert*innen, Wissenschaftler*innen und NGOs die kostenlose Version der Plattform.

„Unternehmen fordern heute CO-Transparenz über alle Bereiche hinweg – von Strategie und Planung bis hin zu Produktion und Logistik, nicht nur in der CSR-Abteilung“, sagt Hessam Lavi, Mitgründer und CEO von Climatiq. „Sie wollen ihre bestehenden Tools klimabewusst machen, statt zusätzliche Insellösungen einzuführen. "Wir stellen sicher, dass Emissionsdaten dort berücksichtigt werden, wo sie wirklich Wirkung zeigen: in täglichen Entscheidungen.“

Climatiq wird das neue Kapital insbesondere in den Ausbau seiner KI investieren, um die automatisierte Berechnung von Emissionen für Prozesse, Produkte und ganze Organisationen weiterzuentwickeln. Ein Schwerpunkt liegt auf Scope-3-Emissionen, etwa aus der Lieferkette oder dem Warentransport. Diese machen im Schnitt 90 % des CO- Fußabdrucks eines Unternehmens aus, sind bislang jedoch schwer zuverlässig zu erfassen – bedingt durch fragmentierte Daten und komplexe Bilanzierungsstandards. Darüber hinaus wird Climatiq in den Ausbau seines Partnernetzwerks sowie in die Weiterentwicklung seiner Datenbank investieren, die bereits heute über 200.000 Emissionsfaktoren für verschiedene Regionen und Wirtschaftssektoren umfasst.

„CO-Emissionen sind für Unternehmen längst ein echter Kostenfaktor – durch Regulierung, interne Verrechnungen oder Druck von Investoren. Wer Emissionen steuern will, braucht belastbare Daten und eine skalierbare Berechnungslogik. Climatiq ist mit seiner umfassenden Datenbank sowie seinem KI-basiertem Matching in der Lage, zum zentralen Infrastruktur-Provider für Emissionsdaten zu werden“, so Alexander Meyer-Scharenberg, Principal bei Alstin Capital.

Gründer*in der Woche: Zepta – smart, digital, nachhaltig

Schädlingsbekämpfer haben es in Deutschland nicht leicht: Rund 6.000 Fachkräfte arbeiten in dieser Branche, Nachwuchs gibt es kaum. Denn nur für die Wenigsten ist es ein Traumjob, das Image ist mies. Martin Cirillo-Schmidt, Lukas Deuscher und Nick Leiding möchten das ändern. Mit Zepta haben sie ein smartes Monitoringsystem erfunden, das die Branche nicht nur moderner, sondern auch attraktiver machen soll. Wie ihnen das gelingt, welche Hürden sie nehmen mussten und warum sie sich manchmal in eine Bar zurückziehen, verraten Nick und Lukas im Interview.

Früher habt ihr Mojitos und Pina Colada gemixt, heute befasst ihr euch eher mit Giftcocktails. Wie kommt's dazu?

Nick Leiding:
Genau, kein Witz. Wir haben uns in einer Bar kennengelernt, in der wir beide als Studenten jobbten. Uns war schnell klar – auch in den stressigsten Situationen können wir uns aufeinander verlassen, wir arbeiten trotzdem präzise und Spaß macht es auch noch. Der einzige Unterschied zu unserem Studentenjob ist, dass wir heute möglichst wenig Wirkstoffe in Umlauf bringen.

Lukas Deuscher: Mit unserer Lösung müssen die Schädlingsbekämpfer nur dann etwas einsetzen, wenn es wirklich einen Befall gibt. Und darüber werden sie per App oder PC informiert. So können Schädlingsbekämpferinnen und -bekämpfer mitunter sogar aus dem Homeoffice arbeiten. Und das spart nicht nur jede Menge Gift in der Umwelt, sondern macht den Beruf vielleicht sogar eine Ecke attraktiver.

Attraktiv – ein Begriff, den man nicht sofort mit Rattenbekämpfung verbindet. Warum ist eigentlich das Image der Branche so schlecht?

Lukas: In Deutschland ist der Beruf stigmatisiert. Wer möchte einen Firmenwagen mit Schädlingsbekämpfung vor der Tür stehen haben? Das Gerede der Nachbarn könnte schlimmer sein als die Schädlinge. Allein der Name Schädlings-Bekämpfung – also Schaden und Kampf – hört sich schon wirklich negativ an. In den USA ist das Mindset ganz anders. „Protected by Pest Control“ ist dort ein Zeichen für besondere Sorgfalt.

Nick: Genau. Und mit Zepta wollen wir zeigen, dass hier nicht Leute am Werk sind, die mit Gift um sich werfen, sondern Hightech einsetzen. Das könnte auch bei jungen Menschen dazu führen, dass sie den Job nicht kategorisch ausschließen.

Ihr habt Wirtschaftsinformatik bzw. Maschinenbau studiert. Wie kommt man da auf Rattenbekämpfung?

Nick: Ich hatte mit Schädlingsbekämpfung überhaupt nichts am Hut, bis ich Lukas kennenlernte. Er ist mit der Branche großgeworden, sein Vater arbeitet bei einem großen Chemiekonzern. Wir beide wussten, dass man hier richtig was reißen kann. Vom Aufpolieren des Images über Digitalisierung bis hin zur Gestaltung der Zukunftssicherheit in Bezug auf EU-Gesetze.

Der erste Prototyp ist dann wie bei Daniel Düsentrieb entstanden, mit einer kleinen Explosion hier und da?

Nick: Nee, das lief zwar mühsam, aber ging laufend voran. Zuerst mussten wir natürlich Geld für die Entwicklung auftreiben. Wir haben beim Chemovator, dem Inkubator von BASF, gepitcht und wurden genommen. Dort wurden wir dann quasi angestellt mit dem Ziel, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Die ersten Prototypen kamen aus dem 3D-Drucker, und wir haben bei jeder Version etwas dazugelernt. Einmal waren wir etwa einen halben Tag lang auf Fehlersuche und merkten dann, dass eine SIM-Karte falschherum im Gerät steckte. Im März 2022 funktionierte dann alles stabil – Technik, Sensorik, App. Eine mehrwöchige Testphase in England, die super lief, hat uns dann die Tür zu weiteren Investoren geöffnet – Bm-t, Gimic Ventures und dem Technologiegründerfonds Sachsen.

Und wie lief der Schritt zur Serienproduktion?

Lukas: Eigentlich recht problemlos, nachdem die Technik stand. Die größte Hürde war unser eigener Qualitätsanspruch. Bei wenigen Geräten ist es noch leicht, in der Masse wird es dann komplex. Während unserer Zeit beim Chemovator haben wir glücklicherweise Martin kennengelernt, der unser dritter Mann im Boot wurde. Durch frühere Unternehmen hat er beste Kontakte zu asiatischen Herstellern, die uns nun hochwertige Komponenten liefern. Um die Entwicklung und Qualitätssicherung kümmern wir uns aber in Deutschland, da sind wir einfach zu detailverliebt.

Wie hat die Branche bei der Markteinführung reagiert?

Nick: Wir haben schon bei den ersten Messen gemerkt, dass die Leute sehr interessiert sind. Vor allem, weil im Januar 2026 eine Gesetzesänderung ansteht, durch die Schädlingsbekämpfer bestimmte Wirkstoffe nicht mehr präventiv, ohne den Nachweis eines Befalls, auslegen dürfen. Mit Zepta und unserem Monitoring haben wir also einen Nerv getroffen. Die Schädlingsbekämpfer sind so einer neuen Technologie gegenüber nicht nur offen, sondern fragen auch viele Details nach, zum Beispiel wie es um den Datenschutz steht, oder vor allem was die Nachhaltigkeit angeht. Viele Schlagfallen sind nach drei Jahren Elektroschrott, weil etwa der Akku – nicht austauschbar ist. Das wollten wir vermeiden, deswegen lassen sich bei uns alle Teile wechseln und die Sensoren können in schon vorhandene Boxen nachgerüstet werden.

Lukas: Auch die Mundpropaganda hilft uns enorm. Schädlingsbekämpfer rufen uns zum Teil direkt an, aber uns erreichen in letzter Zeit auch immer mehr Anfragen von Leuten, die über verschiedene Kanäle von uns gehört haben und unser System ausprobieren möchten. Das Feedback ist jedenfalls sehr positiv. Sie merken, dass Zepta die Branche nicht nur in die digitale Welt führt, sondern auch für den Nachwuchs interessanter macht.

Ihr seid inzwischen fest am Markt etabliert. Würdet ihr heute etwas anders machen?

Nick: Wir hätten früher damit anfangen sollen, Leute einzustellen und Verantwortung abzugeben. Am Anfang denkt wahrscheinlich jeder Gründer, er würde etwas verlieren, wenn er seine Idee mit anderen Menschen teilt. Doch das Gegenteil ist richtig. Die Entwicklung geht sogar deutlich schneller voran. Das Große und Ganze haben alle im Blick, aber jeder kann sich auf seine Stärken konzentrieren und Ideen einbringen.

Was für Ideen habt ihr denn für die Zukunft in der Schublade?

Lukas: Einige, aber die Schublade ist im Moment noch verschlossen (lacht). Aber im Ernst: Natürlich denken wir schon über die nächsten Schritte nach, im Moment ist es aber noch zu früh, darüber zu sprechen. Die Branche entwickelt sich ständig weiter, sei es durch neue Gesetze oder neue Technik, und da wollen wir nicht nur nachziehen, sondern Vorreiter sein.

Nick: Der Bedarf wird sicherlich wachsen, weil sich unerwünschte Nager durch die Erderwärmung noch schneller verbreiten werden. Wir werden Profis das richtige Werkzeug liefern, um diese Herausforderung zu meistern. Smart, digital und nachhaltig – daran werden wir uns auch in Zukunft halten.

Und last, but not least: Was wollt ihr anderen Gründer*innen aus eigener Erfahrung mit auf den Weg geben?

Nick: Ich rate allen Gründerinnen und Gründern, sich auch schon in der Anfangsphase mit anderen Leuten auszutauschen und Ideen zu besprechen – so bekommt man ehrliches Feedback, spart Zeit und schärft die Vision. Und, wenn möglich, das Team frühzeitig zu erweitern. Mitstreiter, die an die Idee glauben, sorgen für Fortschritt und Qualität.

Lukas: Ich rate Unternehmern, selbstkritisch zu sein und zu reflektieren: Fehlen Kompetenzen im Team? Müssen wir Lücken schließen? Das sollte Priorität bei der Personalplanung haben. Und noch ein Tipp: Redet so früh wie möglich mit potentiellen Kunden. Bessere Ratgeber gibt es nicht, denn sie setzen das Produkt ja ein. Und auch immer vor Augen halten: Entwickle für deine Kunden, nicht für dein Ego.

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Enter sichert sich 20 Mio. Euro zur energetischen Gebäudesanierung

Enter, 2020 von Max Schroeren, Justus Menten und Alex Müller gegründet, ist die erste vollautomatisierte Plattform für energetische Gebäudemodernisierung. Das Ziel: Für Eigenheimbesitzer*innen soll Sanierung zur sicheren Investition werden.

Heute gibt die in Berlin beheimatete Plattform Enter den erfolgreichen Abschluss einer Series B-Finanzierungsrunde in Höhe von 20 Mio. Euro bekannt. Mit dieser Runde steigt das insgesamt eingesammelte Kapital auf über 40 Mio. Euro seit der Gründung 2020. Zu den Investoren zählen erneut Coatue, Target Global, noa (ehemals A/O Proptech), Partech, Foundamental sowie erstmals auch SE Ventures, der Venture-Arm von Schneider Electric.

Mit der neuen Finanzierung legt Enter die Grundlage für den nächsten Entwicklungsschritt: die skalierbare Umsetzung energetischer Sanierungen in Millionen Haushalten KI-basiert, automatisiert und effizient wie nie zuvor.

Sanierung: Von der Beratung zum automatisierten Marktplatz

Über 180 Millionen Gebäude in Europa benötigen bis 2050 eine energetische Generalüberholung – ein Markt im Billionenbereich. Enter entwickelt den Standard für diesen Wandel: Gebäudeeffizienz per Knopfdruck: Mit der Enter App soll jede Immobilie in wenigen Minuten vollständig digital erfasst werden können – inklusive Materialanalyse, energetischem Status und Modernisierungsbedarf. Eine selbstentwickelte KI-Engine generiert daraus individuelle, realistische Sanierungspfade – angepasst an CO2Preise, Förderprogramme, Energiepreise und Klimaziele.

Die Plattform schlägt aus einem bundesweiten Netzwerk von über 100 qualifizierten Fachbetrieben automatisiert passende Umsetzungspartner vor – regional, verfügbar, vergleichbar.

Was früher Tage an energetischer Analyse und Planung erforderte, geschieht jetzt laut Enter binnen Minuten – vollautomatisiert, präzise und transparent.

Durch strategische Allianzen mit führenden Akteuren wie Dr. Klein, Allianz und Engel & Völkers ist Enter heute zudem direkt an den Schnittstellen präsent, an denen Entscheidungen getroffen werden: Kauf, Finanzierung, Versicherung.

Nächster Halt: der Massenmarkt

Nach eigenen Angaben ist Enter nun bereit, die Schwelle in den breiten Massenmarkt hunderttausender Haushalte pro Jahr zu überschreiten, und wird zur industriell skalierbaren Lösung für Millionen Immobilien – von der Doppelhaushälfte in Nordrhein- Westfalen bis zum sanierungsbedürftigen Altbau in Sachsen. Durch seine KI-automatisierte Gebäudeanalyse, Self-Service Befähigung, schnelle Angebotserstellung und gebündelte Nachfrage will dem Start-up nun gelingen, was vormals unmöglich war: maßgeschneiderte Sanierungslösungen für Millionen von Hausbesitzer*innen. Mit diesem Schritt greift Enter zum größten Hebel im europäischen Klimaschutz – den Gebäudebestand der privaten Eigenheimbesitzer*innen.

Für Eigenheimbesitzer*innen soll Sanierung somit zur sicheren Investition werden – für die Gesellschaft zum Klimapfeiler. Max Schroeren, CEO und Mitgründer von Enter: „Enter ist keine Energieberatung mehr – wir sind die Infrastruktur für klimaneutrales Wohnen. Unsere KI analysiert und orchestriert tausende Sanierungen parallel – und ermöglicht es Millionen Haushalten, endlich ins Handeln zu kommen. Die Series B und unsere Technologieinvestments der letzten Jahre geben uns den Rückenwind, um unsere Mission in den Massenmarkt zu tragen.ˮ

Green Club: Gläubiger stimmen Insolvenzplan des Lieferdiensts zu

Der in Insolvenz in Eigenregie befindliche Green Club, ein auf vollwertige Salate und Bowls spezialisierter Lieferdienst aus Essen, erhält grünes Licht für seinen Sanierungsplan.

Die Green Club GmbH wurde im Oktober 2016 unter dem Namen Pottsalat gegründet und verfolgt seitdem das Ziel, deutschlandweit frisch zubereitete, gesunde Gerichte in ökologischer Verpackung klimaschonend auszuliefern. Ausgehend vom Ruhrgebiet – mit ersten Standorten in Essen, Dortmund, Bochum und Duisburg – expandierte Green Club Schritt für Schritt auch mit Standorten in ganz Deutschland. Heute liefert das Unternehmen aus zehn Städten: Essen, Dortmund, Bochum, Duisburg, Düsseldorf, Köln, Bonn, Mannheim, Stuttgart und München.

Im Jahr 2024 fusionierte die Pottsalat GmbH mit dem Mitbewerber MaKE Food GmbH. Aus dem Zusammenschluss entstand die Green Club GmbH, unter deren neuer Marke seither alle Standorte auftreten. Im selben Jahr gaben vier Unternehmensmitgründer*innen ihren operativen Rückzug bekannt. Seitdem führen die Mitgründer Tobias Drabiniok und Peter Falk das Unternehmen.

Im Dezember 2024 leitete Green Club ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung ein, um sich strukturell neu aufzustellen, Prozesse zu verschlanken und wirtschaftlich zukunftsfähig aufzustellen.

Gläubiger stimmen Insolvenzplan zu; Amtsgericht bestätigt den Sanierungsplan

Jetzt haben die Gläubiger grünes Licht für die Sanierung des Pottsalat-Nachfolgers erteilt: Am 21. Mai 2025 hat die Gläubigerversammlung dem Insolvenzplan mit sehr großer Mehrheit zugestimmt – bei nur einer einzigen Gegenstimme. Das Amtsgericht Essen bestätigte den Sanierungsplan daraufhin mit Beschluss vom 28. Mai.

„Das ist ein bedeutender Schritt auf unserem Weg zurück in stabiles Fahrwasser“, sagt Tobias Drabiniok, Mitgründer und Geschäftsführer der Green Club GmbH. „Die breite Zustimmung zeigt, dass unsere Partner und Gläubiger an das Potenzial und die Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens glauben.“

Ziel: Kurzfristige Aufhebung der Eigenverwaltung

Mit der rechtskräftigen Bestätigung des Insolvenzplans ist der Weg frei für die finalen Schritte zur Beendigung des Verfahrens. Aktuell werden die im Insolvenzplan vorgesehenen gesellschaftsrechtlichen Maßnahmen umgesetzt, darunter satzungs- und registerrechtliche Anpassungen. Im Anschluss kann das Amtsgericht Essen per Beschluss die offizielle Aufhebung des Verfahrens anordnen.

„Wir gehen davon aus, dass dieser Schritt kurzfristig erfolgen kann“, so Drabiniok weiter. „Das gibt uns die nötige Sicherheit, um die Konsolidierung im Tagesgeschäft weiter mit ruhiger Hand umzusetzen und den laufenden Neustart in klaren Strukturen zu stabilisieren.“

Konsolidierung – Green Club zieht um

Unabhängig vom Erreichen dieses Meilensteins setzt die Geschäftsführung ihren im Dezember 2024 begonnenen strikten Konsolidierungskurs fort. Dieser sieht unter anderem vor, die Verwaltung effizienter aufzustellen, Prozesse zu verschlanken und Kosten weiter zu reduzieren. Ein sichtbares Zeichen ist der geplante Umzug der Essener Verwaltungsbüros an einen neuen Standort innerhalb der Stadt.

„Green Club bleibt ein Essener Unternehmen und im Ruhrgebiet verwurzelt“, erklärt Drabiniok. Ziel sei es, die Verwaltung noch agiler und wirtschaftlicher aufzustellen. Dies gelte sowohl für die Organisation als auch für die Kostenstruktur. Die Belegschaft wurde zu den anstehenden Veränderungen frühzeitig informiert und eng in den Prozess eingebunden.

Parallel dazu richtet der Lieferdienst den Fokus weiterhin verstärkt auf das operative Kerngeschäft: reibungslose Prozesse, hohe Produktqualität und schnelle, zuverlässige Lieferungen. Auch die bestehende Struktur soll konsequent auf Effizienz ausgerichtet werden – mit dem Ziel, die Kundenzufriedenheit weiter zu steigern und den laufenden Geschäftsbetrieb nachhaltig zu stabilisieren.

Restrukturierung in eigener Verantwortung

Green Club befindet sich seit Dezember 2024 in einem Eigenverwaltungsverfahren. Anders als im regulären Insolvenzverfahren bleibt dabei die Geschäftsführung im Amt und steuert die Sanierung in eigener Verantwortung. Unterstützt wird das Management durch die Sanierungsexperten der Kanzlei Aderhold sowie den gerichtlich bestellten Sachwalter Georg Kreplin von der Kanzlei Kreplin Kuhlmann Nasser.

„Unser Ziel war von Beginn an, das Unternehmen aus eigener Verantwortung heraus und im engen Austausch mit allen Verfahrensbeteiligten zu restrukturieren“, so Tobias Drabiniok. „Dass uns das nun mit Unterstützung unserer Gläubiger gelingt, ist ein starkes Zeichen – und ein gemeinsamer Erfolg.“