Robotik-Start-up Aitme sammelt 7,5 Mio. Euro in Series-A ein


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Das Robotik-Start-up Aitme hat seine Series-A-Finanzierung in Höhe von 9 Millionen US-Dollar (ca. 7,5 Millionen Euro) erfolgreich abgeschlossen.

Aitme – 2019 von Emanuel Pallua und Julian Stoß gegründet – bietet vollautomatisierte Küchen für Unternehmen und digitalisiert somit Firmenkantinen. Das Start-up verspricht eine abwechslungsreiche und gesunde Auswahl an täglich wechselnden Gerichten und Bowls. Diese werden live und in frischer Qualität von einem Kantinen-Roboter in weniger als 5 Minuten zubereitet.

Die Bestellungen finden corona-konform digital, entweder via Kunden-App oder per Touchscreen am iPad-Terminal des Roboters statt und sind individuell konfigurierbar. Das Ziel des Berliner Start-ups ist es, frische Gerichte für jeden/jede zuzubereiten – egal ob es sich um Fleischfans, Personen mit Allergien bestimmter Zutaten oder vegane und vegetarische lebende Personen handelt. In der zugehörigen App werden Informationen über die jeweiligen Zutaten und Nährwerte bereitgestellt, um eine gesunde Ernährung zu unterstützen. Mithilfe eines hinterlegten Nutzerprofils können zudem personalisierte Vorschläge zu tagesaktuellen Gerichten empfangen werden.

Hybride Arbeitsmodelle sind die Zukunft

„Hybride Arbeitsmodelle sind die Zukunft. Doch sie führen dazu, dass immer weniger Personen mittags in der Firmenkantine essen. Je nach Wirtschaftslage des Unternehmens rentieren sich die Personalkosten für den Küchen- und allgemeinen Kantinenbetrieb infolge nicht. Daher haben wir eine gesunde, kostengünstige, vollautomatisierte Lösung geschaffen, die frische und geschmackliche Abwechslung in die Kantinen – insbesondere für kleine und mittelständische Firmen bis 500 Mitarbeiter – bringt und ihr Fortbestehen sichern soll”, äußert sich Gründer Emanuel Pallua zur Geschäftsidee. Er und sein Co-Gründer Julian Stoß kennen sich bereits aus gemeinsamen Stationen beim Lieferdienst Foodora und konnten somit Erfahrungen im Food-Bereich sammeln. Mit Jan Sorgenfrei (CTO Platform) und Jakob Berghofer (CTO Robotics) bekommt Aitme nun auch Zuwachs im Management.

Erste Kunden und Expansionspläne

Aitme hat seit der Gründung erste Firmenkunden am Standort Berlin gewinnen können – darunter Merantix, das weltweit erste Venture Studio für Künstliche Intelligenz. Aitmes Koch-Automat, samt hinter einer Glasscheibe arbeitenden Roboterarmen, kann im Testbetrieb in einem Lokal in der Auguststraße in Berlin-Mitte bestaunt werden. Die aktuelle Finanzierungsrunde ist die zweite des jungen Unternehmens, welches insgesamt nun auf eine Summe (inkl. Seed Runde) von rund 12,5 Mio USD kommt. Das frisch gewonnene Kapital wird Aitme für die Produktweiterentwicklung und nationaler Expansion im deutschen Markt nutzen. Das Unternehmen beschäftigt aktuell 20 Mitarbeitende – und wird künftig weiter wachsen.

Alexander Joel-Carbonell (HV Capital) unterstützt die Vision der Gründer: „Emanuel und Julian haben, basierend auf ihren Erfahrungen mit foodora, foodpanda und Delivery Hero, in den letzten Monaten ein innovatives Produkt aufgebaut. Gemeinsam mit Branchenexperten und ihrem Best-in-Class-Team sind sie bereit, den Markt der Betriebskantinen mit ihrem Service zu bedienen. Ihre vollautomatischen Küchen für jede Betriebsgröße bedienen nicht nur Kunden in Deutschland, sondern weltweit einen stark unterversorgten Markt.”

Auch Norbert Muschong, Managing Partner von Vorwerk Ventures, glaubt an den Erfolg: „Wir freuen uns, mit Emanuel Pallua und Julian Stoß als sehr erfahrene und ambitionierte Gründer zusammen arbeiten zu können. Gemeinsam mit ihrem Team sind sie die Ersten, die kulinarische Qualität mit moderner Robotik kombinieren. In ihrem Geschäftsmodell sehen wir die Zukunft der Kantinen, welche vielen Menschen Zugang zu einer gesunden und wohlschmeckenden Mahlzeit in gleichbleibend hoher Qualität ermöglicht.”

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NOI Techpark – ein europäischer Playground of Opportunities

2017 an den Start gegangen, ist der in Südtirol beheimatete NOI Techpark ein synergiereicher Mikrokosmos aus Universität, Forschung, Unternehmen und Start-ups und hat sich als eine All-in-one-Anlaufstelle etabliert, die man in dieser Form europaweit kaum ein weiteres Mal findet. Mehr zum Selbstverständnis und den vielschichtigen Aktivitäten des NOI Techpark erfahren wir im Interview mit Pia-Maria Zottl, der Leiterin des Incubators im NOI.

StartingUp: NOI Techpark ist Südtirols Innovationsviertel. Was kann man sich darunter genau vorstellen?

Pia-Maria Zottl: Stellen Sie sich einen Ort vor, an dem Ideen kurze Wege haben. Auf dem Gelände einer ehemaligen Aluminiumfabrik in Bozen wächst seit 2017 Südtirols Wissenschafts- und Technologiepark, der NOI Techpark. Hier arbeiten und forschen aktuell 2.400 Start-upper, Unternehmerinnen, Lehrende und Studierende. Hier wird täglich Wissen geteilt und gemeinsam an Lösungen für eine lebenswerte Zukunft gefeilt. Der Name NOI ist dabei Programm. Er steht für Nature of Innovation und verkörpert die Art, wie wir Innovation verstehen und leben: keine Innovation zum Selbstzweck, sondern eine, die eine positive Wirkung auf Mensch und Umwelt hat.

StartingUp: Was macht Bozen als Innovationsstandort so besonders?
Pia-Maria Zottl: Wir liegen in Südtirol an einem strategisch wichtigen Dreh- und Angelpunkt zwischen Italien und dem DACH-Raum und an der Achse zweier starker Start-up-Ökosysteme in Europa: München und Mailand. Bozen war schon immer ein zentraler Knotenpunkt zwischen Nord und Süd. Und genauso ist NOI ein strategischer Knotenpunkt zwischen Forschung und Unternehmen. Hier kommen die richtigen Partner schnell zusammen und arbeiten unkompliziert miteinander. Jungunternehmen aus dem deutschen Raum finden im NOI die nötigen Netzwerke und Rahmenbedingungen für den Sprung in den italienischen Markt und umgekehrt. Und wir sind auch ein Tor zu Europa, wenn es darum geht, passende Forschungs- oder Industriepartner zu finden und EU-Förderungen für die eigene Geschäftsidee zu mobilisieren.

StartingUp: Was bieten Sie Gründerinnen und Gründern, was diese anderswo nicht finden, sprich was unterscheidet NOI von anderen Gründerzentren?

Pia-Maria Zottl: Wir sind mehr als ein reines Gründerzentrum. Der NOI Techpark ist ein synergiereicher Mikrokosmos aus Universität, Forschung, Unternehmen und Start-ups. Eine All-in-one-Anlaufstelle, die enorme Vorteile bringt und ein Unikum ist, das man anderswo in Europa in dieser Form nicht so leicht findet. Zudem haben Gründerinnen und Gründer im NOI Techpark Zugriff auf Know-how und Forschungslabore in Feldern wie grüne Technologien, Lebensmittel und Gesundheit, Digital und Automation in Industrie und Landwirtschaft. Dieser Mischung ist es zu verdanken, dass NOI immer mehr zu einem internationalen Anziehungspunkt für innovationswillige Start-ups, Scale-ups und Spin-offs wird. Teams arbeiten hier Tür an Tür mit Forschungsgruppen und Fachleuten unterschiedlichster Branchen. Pilotprojekte, Prototypen oder Nutzerfeedback lassen sich so viel schneller organisieren. Start-ups können ihre Produkte in einem unserer 70 Labore testen, mit passenden Forschungspartnern verfeinern und zugleich den Marktzugang mit potenziellen Kunden vorbereiten. Kurz gesagt: Wir sind ein wahrer „playground of opportunities“.

StartingUp: Wie viele Start-ups betreuen Sie und welche Themen und Branchen sind vorherrschend?

Pia-Maria Zottl: Aktuell betreuen wir 43 Start-ups, fünf davon haben wir erst vor wenigen Wochen aufgenommen. Im NOI dominieren, wie bereits erwähnt, besonders die Technologiefelder Green, Food & Health, Digital und Automotive & Automation. Der NOI Techpark hat sich in diesen Bereichen eine hohe Glaubwürdigkeit aufgebaut, weshalb viele Start-ups in diesen Sektoren angesiedelt sind. Besonders KI-gestützte Lösungen, etwa im Agrarbereich, stehen im Trend. Nachhaltige Innovationen und der Fokus auf Kreislaufwirtschaft sind ebenfalls stark vertreten, was den regionalen Bezug zur Natur und den Ressourcen Südtirols widerspiegelt. Ein ganz großes Thema ist schließlich die Lebensmittelfermentation. Darin haben wir hier im NOI ein international anerkanntes Know-how, dank des ICOFF – International Centre on Food Fermentations und mehrerer Forschungsgruppen und Unternehmen. Start-ups wie Looops, das eine Zuckeralternative aus fermentierten Lebensmittelnebenprodukten entwickelt, haben sich genau aus diesem Grund im NOI angesiedelt und profitieren vom Wissen und dem vorhandenen Netzwerk.

StartingUp: Was bieten Sie Start-ups, die sich im NOI Techpark ansiedeln?

Pia-Maria Zottl: Wir begleiten Gründerinnen und Gründer ganzheitlich – von der ersten Validierung bis zum Skalierungsschub. Unsere drei aufeinander aufbauenden Programme führen zielgerichtet durch die wichtigsten Phasen der Unternehmensentwicklung: Wir schärfen Problem-/Solution- und Product-/Market-Fit, entwickeln gemeinsam belastbare Geschäftsmodelle und bereiten Teams systematisch auf Wachstum und Markteintritt vor. Ergänzt wird das durch ein starkes Alumni-Format sowie Initiativen wie Female Founders, die spezifisch auf weibliche Start-ups zugeschnitten sind, und Future Founders, die Nachwuchs-Talente früh abholen sollen. Zu unserem Service-Portfolio gehören Performance-Analysen, individuelle Coachings und Mentorings mit erfahrenen Unternehmern und Expertinnen, Workshops und Academies zu Themen von Go-to-Market bis Finanzierung – und vor allem der direkte Zugang zu einem außergewöhnlich dichten Netzwerk aus Forschung, Industrie, Universität und Investoren.

Berliner BioTech-Start-up foom erhält Investment von capacura

Das 2022 von Dr. Anike von Gagern und Dr. Kathrin Weiß gegründete Start-up hat eine innovative Lösung zur Bearbeitung von Bioabfall entwickelt.

Bioabfälle sind ein oft übersehenes Klimaproblem: Jährlich fallen in der EU über 100 Millionen Tonnen organischer Abfälle an, die meist verbrannt oder deponiert werden. Das führt zu unnötigen CO-Emissionen, dem Verlust wertvoller Biomasse und ausgelaugten Böden. Zudem verursachen Entsorgung und Düngemittelimporte hohe Kosten für Wirtschaft und Umwelt.

Die foom GmbH bietet eine innovative Antwort: Das 2022 von Dr. Anike von Gagern und Dr. Kathrin Weiß in Berlin gegründete Start-up hat sich auf die Bearbeitung von Bioabfällen spezialisiert. Mit seiner modularen Technologie verwandelt foom organische Abfälle direkt vor Ort in wertvollen Dünger, wodurch CO-Emissionen reduziert und die Kreislaufwirtschaft gefördert werden. Dabei setzt das Unternehmen auf nachhaltige Lösungen, die sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Vorteile bieten und trägt hiermit zu einer umweltfreundlicheren Zukunft bei. Diese Lösung ist insbesondere für Orte attraktiv, an denen große Mengen Bioabfall anfallen, wie beispielsweise bei Festivals, Sportevents, Kantinen, im Lebensmitteleinzelhandel oder in urbanen Räumen. Statt aufwändiger Logistik und kostenintensiver Entsorgung bietet foom eine einfache, lokale Lösung an, die einerseits Betriebskosten senkt und andererseits ökologische Vorteile schafft. Kommunen, Veranstalter und Unternehmen können so ihre Nachhaltigkeitsziele messbar erreichen.

Capacura, das sich auf Impact-Investitionen in Start-ups spezialisiert, die einen positiven Einfluss auf die Bereiche Bildung, Gesundheit und Umwelt haben, investiert nun in foom – über die Höhe des Investments wurden keine Angaben gemacht.

NexDash: 5 Mio. € Finanzierung für „Green Logistics made in Europe“

Nur drei Monate nach der Gründung sichert sich NexDash 5 Mio. € Seed-Kapital, angeführt von Extantia Capital und Clean Energy Ventures. Gründer ist Michael Cassau, der zuvor das Miet-Commerce-Unicorn Grover aufgebaut hat und nun Europas ersten Neo-Carrier für elektrische Lkw entwickelt.

Der Straßengüterverkehr zählt zu den wirtschaftlich bedeutendsten – und zugleich am wenigsten digitalisierten – Sektoren Europas. Rund 35 % der verkehrsbedingten CO-Emissionen entstehen durch Schwerlast-Lkw. Trotz klarer wirtschaftlicher Vorteile elektrischer Antriebe bleibt die Elektrifizierung bislang langsam: Über 90 % der Spediteure verfügen nur über kleine, veraltete Diesel-Flotten, arbeiten mit geringen Margen und haben begrenzten Zugang zu Kapital und digitalen Tools. Während Elektro-Lkw über den Lebenszyklus zunehmend wettbewerbsfähig werden, zögern viele Betreiber weiterhin angesichts hoher Anfangsinvestitionen und der Umstellung auf neue Betriebsprozesse. Hinzu kommen fehlende Ladeinfrastruktur und geringe Digitalisierung als zentrale Hürden. Insgesamt steht die Branche daher vor tiefgreifenden strukturellen Herausforderungen. Mit NexOS, einer KI-basierten Orchestrierungsplattform für Flotten, Energie und Kapital, will NexDash die digitale Grundlage für den Übergang zu elektrischer und – zukünftig –autonomer Logistik schaffen.

Plattform-Ansatz zur Elektrifizierung, Digitalisierung und Konsolidierung des Straßengüterverkehrs

NexDash schließt diese Lücke mit einem Plattform-Ansatz, der Digitalisierung, Elektrifizierung und Wachstum verbindet. Das Unternehmen übernimmt mittelständische Speditionen, um operative Kapazitäten und ein Kundennetzwerk aufzubauen. Die übernommenen Flotten werden schnell elektrifiziert und erweitert - gestützt durch skalierbare strukturierte Finanzierungen, die eine zügige Transformation ermöglichen. Über die eigene Trucking-as-a-Service-Plattform (“TaaS”) und das Betriebssystem NexOS orchestriert NexDash Ladeinfrastruktur, Routenoptimierung und KI-gestütztes Flottenmanagement, um Kosten und Emissionen gleichzeitig zu senken. So entsteht ein skalierbares, wirtschaftlich tragfähiges Modell für eine emissionsfreie, digital vernetzte Transportlogistik.

„Die Elektrifizierung Deutschlands beginnt bei der Logistik“, sagt Michael Cassau, Gründer und CEO von NexDash. „Der Mittelstand ist das Rückgrat der Branche – aber bisher stark fragmentiert. Wir bündeln, transformieren und elektrifizieren diese Dieselflotten – und schaffen so die Grundlage einer neuen Industrie - “Trucking-as-a-Service made in Europe.“

Cassau weiter: „Neo-Bank war gestern, Neo-Carrier ist heute. Mit NexOS verbinden wir Energie, Kapital und Daten - und entwickeln das Betriebssystem einer elektrifizierten und zunehmend autonomen Wirtschaft.“ Verstärkung erhält Cassau von Karsten Sachsenröder, langjährigem Top-Manager bei DB Schenker und erfahrenem Berater führender Private-Equity-Häuser.

Logistik als Transformationshebel

Während der aktuelle Fokus auf der Elektrifizierung liegt, plant NexDash bereits die nächste Entwicklungsphase, in der autonome und datengetriebene Transportlösungen auf Basis der eigenen Ladeinfrastruktur umgesetzt werden sollen. Ziel ist der Aufbau einer skalierbaren und nachhaltigen Logistikplattform für die nächste Generation des europäischen Güterverkehrs.

Die 5 Millionen Euro Seed-Finanzierung soll dem Erwerb und der Integration kleinerer Logistikunternehmen, der Inbetriebnahme der ersten Elektro-Lkw sowie der Weiterentwicklung der digitalen Plattform für effizientes Flottenmanagement dienen. Zudem sollen die Mittel in den Ausbau der Ladeinfrastruktur, die Steigerung der betrieblichen Effizienz und den Teamausbau fließen – mit dem Ziel, das Null-Emissions-Logistiknetzwerk von NexDash europaweit zu skalieren.

Public Value Award for Start-ups – die Preisträger*innen des Jahres 2025

Der Public Value Award zeichnet Start-ups aus, die mit ihrer Geschäftsidee einen Nutzen für die Gesellschaft stiften und damit einen messbaren Beitrag zum Gemeinwohl leisten.​ Das sind die Preisträger*innen des Jahres 2025.

Der Public Value Award for Start-ups ist heute mehr denn je ein Ort der Zuversicht und Ermutigung. Was einst als Nischenformat begann, hat sich in den letzten Jahren zu einer bedeutenden Bühne für die Gestaltung unserer gemeinsamen Zukunft entwickelt. Der Award ist zum Schaufenster großer Transformationsprozesse geworden. Prozesse, die oft in einer Garage oder einem kleinen Labor beginnen und von dort aus unsere Gesellschaft prägen. So auch in diesem Jahr. Mit diesen Worten wurde das Finale des Public Value Award for Start-ups 2025 eröffnet. Ein Abend, dessen Wirkung weit über die Bühne hinausreicht.

Sieben Gemeinwohlunternehmer*innen traten an, um zu zeigen, wie sie Gesellschaft machen. Ob Lösungen für eine Pflege, die Menschen wieder in den Mittelpunkt rückt, kreislauffähige Alternativen, die das Bauen revolutionieren, KI, die Lebensmittelverschwendung massiv reduziert, oder digitale Angebote, die Barrieren abbauen und neue Chancen eröffnen: Jede dieser Präsentationen machte sichtbar, was möglich wird, wenn Unternehmertum Verantwortung übernimmt. Der Abend hat nicht nur Gewinner*innen hervorgebracht, sondern ein Signal: Start-ups, die Public Value ernst nehmen, beschleunigen Innovation und gestalten aktiv eine lebenswertere Gesellschaft.

Das sind die Preisträger*innen des Public Value Award for Start-ups 2025

1. PREIS

TRIQBRIQ entwickelt ein Holzbausystem aus regionalem Schwach- und Schadholz, das durch ein robotergestütztes Verfahren zu einem kreislauffähigen Baustoff wird, der langfristig CO speichert. Die modulare Bauweise ohne künstliche Verbindungsstoffe stärkt lokale Wertschöpfungsketten und schafft gesunde, schadstofffreie Gebäude. Kurze Transportwege und Wiederverwertbarkeit ermöglichen klimafreundliches und kosteneffizientes Bauen.

2. PREIS

Perspective Care nutzt kontaktfreie Sensorik, um Sturzrisiken, Wundliegen und Vitaldaten frühzeitig zu erkennen und Pflegekräfte automatisch zu informieren. Das macht Pflege sicherer, entlastet Fachkräfte und stärkt die Selbstbestimmung pflegebedürftiger Menschen. Durch den präventiven Ansatz können ältere Menschen länger in ihrer vertrauten Umgebung leben.

3. PREIS & Publikumspreis

Coobi schließt eine zentrale Lücke in der Suchtnachsorge, indem ihr medizinisch zertifiziertes Produkt anonymisierte Wearable-Daten nutzt, um Rückfallrisiken früh zu erkennen und Betroffene sofort zu unterstützen. Therapeut*innen erhalten zugleich bessere Informationen für eine gezieltere Begleitung. Der digitale, stigmafreie Zugang stärkt die Selbstbestimmung und fördert langfristige Stabilität.

Besondere Annerkennung

Auch in diesem Jahr würdigte die Jury zwei Start-ups mit einer besonderen Anerkennung, die sich in besonderem Maße für gesellschaftliche Verantwortung einsetzen

Brighter AI ermöglicht den verantwortungsvollen Umgang mit sensiblen Bilddaten, indem Gesichter und Kfz-Kennzeichen zuverlässig anonymisiert werden. Unternehmen können dadurch KI-Anwendungen entwickeln, ohne die Privatsphäre von Menschen zu gefährden. So stärkt das Start-up Datenschutz, Sicherheit und gesellschaftliches Vertrauen in moderne Technologien.

Unser Schopp sichert die Nahversorgung in ländlichen Regionen durch einen rund um die Uhr geöffneten Selbstbedienungs-Dorfladen. Er verbessert die Lebensmittelversorgung für weniger mobile Menschen und schafft zugleich einen sozialen Treffpunkt im Ort. Damit trägt das Start-up zur Lebensqualität und zum Zusammenhalt in der Gemeinde bei.

Pionix sammelt über 8 Mio. Euro ein

Das 2021 gegründete EV-Tech-Scale-up hat eine Finanzierungsrunde über 8 Mio. Euro abgeschlossen, um seine Open-Source-basierten Enterprise-Lösungen für die E-Mobilitätsbranche zu skalieren.

Trotz der rasanten Entwicklung der Elektromobilität in den letzten Jahren ist das Laden von Elektrofahrzeugen nach wie vor fragmentiert. Das wachsende Ökosystem aus Hardware- und Software-Unternehmen nutzt proprietäre, geschlossene Softwaresysteme, die oft nicht nahtlos miteinander funktionieren. Mängel bei der Interoperabilität und Kommunikation führen zu Problemen bei der Zuverlässigkeit, zu ineffizienter Wartung der Infrastruktur und zu Ladefehlerquoten von bis zu 25 %.

Pionix wurde 2021 gegründet und bietet mit seinen Produkten eine gemeinsame Softwareplattform für alle EV-Ladetechnologien. So werden Zuverlässigkeit, Interoperabilität und Zukunftsfähigkeit der globalen Ladeinfrastruktur sichergestellt. Als Antwort auf die Herausforderungen der Branche hat Pionix die Open-Source-Plattform EVerest initiiert und maßgeblich zu ihrer Entwicklung beigetragen. EVerest dient als eine gemeinsame Grundlage für Ladegerätehersteller, Betreiber, Automobilhersteller und Flotten. Die Plattform beseitigt Kompatibilitätsprobleme und ermöglicht schnellere Innovationen in der gesamten Branche.

Heute hat sich EVerest zu einer der einflussreichsten Open-Source-Initiativen im Bereich Cleantech entwickelt. Die Plattform wird inzwischen von über 600 Mitwirkenden aus mehr als 70 Organisationen unterstützt und betreibt weltweit Hunderttausende von Ladepunkten.

Die Open-Source-Software, die Pionix 2021 der Linux Foundation Energy (LF Energy) zur Verfügung gestellt hat, hat einen geschätzten Wert von mehr als 500 Millionen US-Dollar - das ist fast die Hälfte des geschätzten Ökosystemwerts des Linux-Kernels, der mit rund 1,2 Milliarden US-Dollar als das weltweit bekannteste Open-Source-Projekt gilt.

Marco Möller, Gründer und CEO von Pionix, sagt: „Zuverlässigkeit ist beim Laden von E-Autos zentral für den Erfolg der Elektromobilität. Die fragmentierte Landschaft aus inkompatiblen Systemen und hohen Fehlerquoten hat den Übergang zur E-Mobilität lange gebremst. Open Source bietet dafür die Lösung. Mit EVerest im Kern und unseren Pionix Cloud-Diensten sowie der ChargeBridge-Hardware machen wir es radikal einfacher, Ladegeräte zu bauen, zu integrieren und zu betreiben. Diese funktionieren dann immer zuverlässig. Genau das braucht die Branche, um die Mobilitätswende erfolgreich zu gestalten.“

Jerry Hong, CEO von Ascend Capital Partners, dem Hauptinvestor dieser Runde, ergänzt: „Wir sind davon überzeugt, dass Pionix die technischen Grundlagen für die Zukunft des E-Auto-Ladens schafft. Die Rolle als Initiator und Verwalter von EVerest verschafft dem Team Glaubwürdigkeit. Wir freuen uns, das internationale Wachstum des Unternehmens zu unterstützen, insbesondere angesichts der steigenden Nachfrage in Europa und Asien.“

Joel Larsson, General Partner bei Pale blue dot, fügt hinzu: „So wie Android das Ökosystem für Smartphones vereinheitlicht hat, schafft Pionix die offene Plattform, mit der die globale Ladeinfrastruktur für E-Autos zusammengeführt und skalierbar gemacht wird.”

Pionix will die Finanzierung nutzen, um die fragmentierte Branche zu vereinheitlichen, indem das Unternehmen seine offenen, modularen Enterprise-Produkte für Software und Hardware bereitstellt. Pionix Cloud ist die spezialisierte Backend-Software für Hersteller von E-Ladegeräten, die auf EVerest läuft, während ChargeBridge ein vorkonfiguriertes Plug-and-Play-Hardwaremodul ist, das die Integration von Ladesystemen erheblich vereinfacht. Zusammen helfen diese Produkte Herstellern und Betreibern, zuverlässige Ladegeräte schneller bereitzustellen und gleichzeitig die End-to-End-Interoperabilität sicherzustellen.

Pionix wird außerdem das EVerest-Open-Source-Ökosystem weiter vorantreiben und gemeinsam mit der globalen Community neue Wege der Zusammenarbeit eröffnen - so entsteht die Grundlage für kommende Projekte, die das Laden von E-Autos weltweit verbessern.

EY Startup Academy Award 2025 – the winner is …

Bereits zum neunten Mal hat EY seine EY Startup Academy erfolgreich durchgeführt und beim großen Finale am im TechQuartier Frankfurt das vielversprechendste Start-up gekürt.

Der 9. Jahrgang der EY Startup Academy ist erfolgreich zu Ende gegangen. Gesucht waren Tech-Start-ups und FinTechs, welche die Alpha-Phase durchlaufen haben, bereits ein Minimum Viable Product oder einen Proof of Concept vorweisen können und innerhalb der nächsten 12 Monate eine Finanzierung anstreben.

Die EY Startup Academy ist ein sechswöchiges Programm, bei dem Start-ups die einmalige Chance bekommen, ihr Geschäftsmodell und dessen Hauptkomponenten durch strukturierte Hilfe und Beratung von EY-Expert*innen verbessern zu können. Das Programm findet einmal jährlich von September bis November statt. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Beim großen Finale am 13.11. im TechQuartier Frankfurt traten die besten Start-ups mit ihren Pitches gegeneinander an – eines davon wurde von der Jury mit dem EY Academy Award ausgezeichnet und darf sich neben einem Preisgeld auch über ein kostenfreies Beratungskontingent freuen.

Den EY Startup Academy Award 2025 gewonnen hat ...

Herita Technologies

Herita Technologies ist ein Fintech-Unternehmen, gegründet von Finanzexperten, Branchenkennern und führenden Industriepartnern. Die gemeinsame Mission: Trade Finance vereinfachen, Abhängigkeiten reduzieren und nachhaltiges Wachstum in allen Branchen fördern. Durch die Verbindung bewährter Handelsinstrumente mit modernster Technologie gestaltet Herita Technologies die globale Handelsfinanzierung neu – digital, effizient und zukunftsorientiert.

Mentcape (zweiter Platz)

Jedes Jahr suchen Millionen von Menschen psychologische Hilfe. Dabei liegt die durchschnittliche Wartezeit für eine Therapie aktuell bei über fünf Monaten. Dies führt zu großem Leid unter den Betroffenen und ist ein echtes gesellschaftliches und ökonomisches Problem. Mentcape ist eine umfassende Psychotherapie-Plattform, die Patient*innen und Thera­peut*innen über ein intelligentes, landesweites Ökosystem miteinander verbindet. Die Mission von Mentcape ist es, die psychische Gesundheitsversorgung für alle schneller, smarter und einfacher zugänglich zu machen – und gleich­zeitig Therapeut*innen mit innovativen digitalen Tools zu unterstützen, damit sie ihre Arbeit effizienter gestalten können.

Confora Labs (dritter Platz)

Confora Labs entwickelt eine cloudbasierte SaaS-Plattform und erbringt Dienstleistungen für das systematische Testen und Compliance-Assessment von KI-Systemen (zum Beispiel hinsichtlich des EU AI Acts). Die Vision von Confora Labs ist eine Zukunft, in der Unternehmen KI-Systeme sicher, transparent und gewinnbringend einsetzen können – und in der neue Regulierung die aktuelle KI-Transformation nicht behindern, sondern auf ein vertrauenswürdiges Fundament stellen. Confora Labs bietet modulare, cloudbasierte Lösungen zur Bewertung der rechtlichen Konformität, Performance und Sicherheit sowie des tatsächlichen wirtschaftlichen Nutzens von KI-Systemen.

Das waren die übrigen Finalist*innen

CeraSleeve

CeraSleeve ist ein patentiertes Papieradditiv, das Abfall reduziert, Materialrückgewinnung maximiert und Ressourcen schont. Gleichzeitig unterstützt die preisgekrönte Technologie Partner in der Papierindustrie dabei, Kosten zu senken und Effizienzpotenziale optimal zu nutzen. CeraSleeve wird durch den exist-Forschungstransfer gefördert, ein Programm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, das vom Europäischen Sozialfonds mitfinanziert wird.

DataNXT

DataNXT verwandelt Informationsfluten in quellengeprüfte, auditierbare Finanzreports. Mit Multi-Agenten-KI, (zeitbewusstem) Wissensgraph und deterministischen Checks liefert DataNXT Ergebnisse ohne jegliche Halluzinationen. Auf Wunsch ist die Lösung auch im On-Premises- oder VPC-Betrieb für volle Datenhoheit einrichtbar. In Minuten entstehen interne Themenrecherchen, Kreditrisiko-Berichte und M&A- Analysen mit jeweils vollständigem Quellen- & Audit-Trail.

RagStore AI

RagStore ist ein Generative AI Insights Engine, welcher Wissensarbeiter*innen dabei unterstützt, KI zuverlässig zu nutzen – mit drastisch reduzierten Halluzinationen. Während die meisten KI-Piloten dabei scheitern, messbare Auswirkungen durch ungenaue Antworten zu liefern, stellt RagStore hoch qualitative Antworten durch die Verankerung der Ergebnisse in verifizierte Daten sicher. RagStores geschützte Technologie kombiniert Multi-AI-Faktenprüfung, Integration des Nutzer*innenkontextes und menschliche Überprüfung, um vertrauenswürdige Insights zu gewährleisten. Gegründet von einem Team mit über 25 Jahren Erfahrung in KI, Consulting und Venture Scaling, ist das Tool bereits im Einsatz; das Start-up bereitet derzeit seine Pre-Seed-Finanzierungsrunde vor.

RedGet.io

RedGet.io ist eine kollaborative Plattform zur Überwachung von Treibhausgasemissionen für Häfen und Terminals aller Größen. Sie automatisiert die Emissionsverfolgung über die Scopes 1, 2 und 3 mithilfe von KI-Agenten – und verwandelt fragmentierte Daten in umsetzbare Erkenntnisse.

R&B Brückenassistant

Das in Heilbronn ansässige AI-FinTech-Start-up unterstützt CFOs öffentlicher Organisationen – insbesondere Museen – bei datenbasiertem Finanzmanagement. Die Webanwendung automatisiert Budgetierung, Planung und Reporting anhand branchenspezifischer Kennzahlen und ermöglicht sektorweites Benchmarking. Durch sichere, anonymisierte Vergleiche zwischen Institutionen identifiziert sie Stärken, Risiken und Optimierungspotenziale – und fördert den Austausch bewährter Praktiken innerhalb des Kulturbereichs. Das Tool schafft Transparenz, erleichtert die Abstimmung mit Förderern und reduziert Verwaltungslasten. Das Gründungsteam vereint über 30 Jahre Erfahrung in Finanzanalyse, IT-Entwicklung und strategischem Kulturmanagement.

Talents2Germany

Die Talents2Germany GmbH möchte den IT-Fachkräftemangel in Deutschland lösen, indem es geprüfte Nicht-EU-Softwareingenieur*innen mit Start-ups und SMEs verbindet. Mit einer Datenbank von über 82.000 qualifizierten Ingenieur*innen kombinieren die Kernprodukte – die neunmonatige Vorbereitung und das Talents4Startups-Programm für Remote-Einstellungen – strukturiertes Training mit KI-gesteuerter Automatisierung, um eine echte Win-Win-Situation für Talente und Arbeitgebende zu schaffen. Ausgezeichnet mit dem BSFZ-Siegel für Innovation und einem BSFZ-Finanzierungsengagement von 1,2 Millionen Euro für die KI-Entwicklung, ist Talents2Germany in der Lage, die Monetarisierung für Arbeitgebende zu skalieren und die Integration globaler Talente in das Innovationsökosystem Deutschlands zu transformieren.

Zubs

Abonnemement-orientierte E-Commerce-Brands stehen weltweit vor einer Herausforderung: Die Abonnement-Technologie steckt in den Kinderschuhen, da bestehende Lösungen zu unflexibel, zu sehr auf den US-Markt ausgerichtet und zu sehr auf den Erstverkauf statt auf Kund*innenbindung fokussiert sind. Zubs bietet eine skalierbare, moderne Plattform für Abonnements und Kund*innenbindung, mit der E-Commerce-Händler*innen durch einzigartige, flexible und automatisierte ZUBScriptions (KI-gestützt, empathisch, nutzerzentriert) einen höheren Customer Lifetime Value erzielen und die Kund*innenabwanderung reduzieren können. Die Vision von Zubs ist es, Subscription-Programme und wiederkehrende Produktverkäufe auf Autopilot zu stellen, damit sich Händler*innen auf ihre Produkte konzentrieren können.

3BrainAI

3BrainAI ist eine AI-basierte Datenplattform und Marketplace Intelligence Suite für den Mittelstand, verwandelt fragmentierte Produktkataloge in konsistente, lokalisierte und prüfbare AI-bereite Daten und veröffentlichen sie sicher auf allen Kanälen über BridgeSync (diff-basiert, idempotent, rollback-fähig). Der Mehrwert entsteht in drei Phasen: Parameter & Kategorisierung, Bestseller & Merchandising sowie Virtuelle Lager & Buy-Box. Die Lösung wird lokal, herstellerneutral und auditierbar in EU-Rechenzentren betrieben. Ergebnis: schnellere und fehlerärmere Listungen, bessere Sichtbarkeit in Filtern, stabilere Margen – heute sichtbar auf Marktplätzen, morgen bereit für AI-Commerce.

Zu jedem Start-up findest du hier ein kurzes Vorstellungs-Video

Alle Infos zur EY Startup Academy findest du hier

Start-up H2 Power ’n’ Heat sichert sich Millionen-Finanzierung

Das 2021 von Herbert Clemens, Christoph Fiala und Volker Fortsch gegründete Potsdamer Start-up will mit seiner patentierten Brennstoffzellentechnologie Dieselgeneratoren überflüssig machen – sauber, leise und netzunabhängig.

H2 Power ‘n’ Heat liefert tragbare Brennstoffzellensysteme mit einer Leistung von 2 bis 7,2 kW. Sie versorgen Baustellen, Werkzeuge, Mobilfunkmasten oder Campinganlagen mit Strom ohne Abgase, Lärm oder Gefahrstoffe. Die speziell entwickelte Kartusche lässt sich ohne Werkzeug wechseln, ist langlebig und transportierbar ohne Gefahrgutklassifizierung. Damit bietet H2 Power n Heat eine skalierbare Lösung für mobile Energieversorgung in Industrie, Freizeit und Defense. Mit dem 5-kW-Modul im 19-Zoll-Format bietet H2 Power ’n’ Heat zusätzlich eine skalierbare Plattform, die sich zu Systemen mit bis zu 100 kW kombinieren lässt – flexibel einsetzbar für mobile wie stationäre Anwendungen.

Marktstart mit starken Partnern

Partner wie H2 Core Systems und Ostermeier Hydrogen Solutions setzen bereits auf die Technologie. Weitere OEMs befinden sich in fortgeschrittenen Gesprächen und planen Pilotprojekte. Mit der neuen Finanzierung soll die Produktion gemeinsam mit einem der größten Automobilzulieferer hochskaliert und der Markteintritt beschleunigt werden.

Erfahrenes Gründerteam mit klarer Vision

Die Gründer Christoph Fiala, Volker Förtsch und Herbert Clemens verfügen über jahrzehntelange Erfahrung in Wasserstoff- und Automobiltechnik. Ihr Ziel: Dieselgeneratoren weltweit durch saubere, wartungsarme Brennstoffzellensysteme ersetzen und damit die mobile Energiewende beschleunigen. „Wir entwickeln Systeme, die heute schon zeigen, wie effizient und robust Wasserstofftechnologie im stationären und mobilen Einsatz funktioniert. Damit bauen wir die Brücke zwischen Ingenieurskunst und Klimaschutz und dies mit einer Technologie, die sofort Wirkung entfaltet”, sagt CEO Christoph Fiala.

Kölner Start-up alangu sichert sich 400.000 Euro Investment

Das 2022 von Alexander Stricker, Elisabeth André, Norbert Helff und Patrick Gebhard gegründete Unternehmen bietet eine No-Code-Software, die geschriebene Sprache automatisiert in Gebärdensprache überträgt.

Das Kölner Start-up alangu entwickelt eine KI-Lösung, die digitale Inhalte automatisch in Gebärdensprache übersetzt – für echte Barrierefreiheit im Netz. Jetzt hat das Start-up über das Companisto Business Angel Netzwerk rund 400.000 Euro eingesammelt. Neben Companisto beteiligten sich mehrere Co-Investoren an der Finanzierungsrunde. Das Kapital dient der Weiterentwicklung der KI-basierten Übersetzungstechnologie für Gebärdensprache und der Skalierung auf dem europäischen Markt.

Alangu bietet eine No-Code-Software, die geschriebene Sprache automatisiert in Gebärdensprache überträgt. Digitale Avatare übersetzen Inhalte in Deutsche Gebärdensprache (DGS) und lassen sich als Videos direkt auf Websites einbinden. So werden digitale Informationen erstmals umfassend für gehörlose Menschen zugänglich. Bereits mehr als 175 Kommunen nutzen die Lösung. Seit der Gründung erzielte alangu nach eigenen Angaben rund eine Million Euro Umsatz.

Die gesellschaftliche Bedeutung ist groß, da für gehörlose Menschen die Gebärdensprache ihre Muttersprache ist, während die geschriebene Textsprache für sie eine Fremdsprache darstellt. Digitale Informationen sind für sie daher oft nur eingeschränkt zugänglich. Rund 80 Prozent der Gehörlosen können Texte gar nicht oder nur schwer verstehen, da Lesen in der Regel über Lautsprache vermittelt wird. Gleichzeitig verpflichtet die Europäische Union ihre Mitgliedstaaten, digitale Texte künftig auch in Gebärdensprache anzubieten – zunächst für öffentliche Institutionen, seit Juni 2025 auch für Unternehmen.

Mit dem Investment will alangu die Echtzeit-Übersetzung weiterentwickeln. Ziel ist eine automatisierte Gebärdensprach-Übersetzung ähnlich wie bei Text-Tools wie Google Translate oder DeepL. Langfristig sollen Avatare Dialoge in Echtzeit führen können. Zudem plant das Startup, seine Marktposition im öffentlichen Sektor und in der Privatwirtschaft weiter auszubauen.

Alangu hat sich bereits als Vorreiter für digitale Barrierefreiheit etabliert. Das Start-up überzeugte nicht nur in der VOX-Gründershow „Die Höhle der Löwen“, wo es seine KI-gestützte Lösung einem breiten Publikum präsentierte, sondern wurde auch mehrfach ausgezeichnet – unter anderem mit dem Corporate Digital Responsibility Award 2024 in der Kategorie Digitales Wohlbefinden und Inklusion sowie dem Digital Media Award 2024 in der Kategorie Digitale Innovation oder durch das „Seal of Excellence“, mit dem die Europäische Kommission herausragende Hightech-Unternehmen für ihre Innovationskraft auszeichnet. Erst vergangene Woche erhielt alangu außerdem den WiNa Tech-Award 2025 der Kölner Stadt-Anzeiger Medien für seine KI-basierte Gebärdensprach-Übersetzung – eine Auszeichnung für herausragende digitale Innovation und Inklusion.

„Der erfolgreiche Abschluss der ersten Runde auf Companisto zeigt das große Interesse an digitaler Inklusion. Wir sind begeistert vom Vertrauen und der Unterstützung der Companisto-Community. Hier entsteht nicht nur Finanzierung, sondern ein starkes Netzwerk, das unsere Vision einer barrierefreien digitalen Welt teilt und aktiv mitgestaltet“, so Alexander Stricker, alangu-CEO.

EY Academy Award 2025: Das sind die Finalisten

Der 9. Jahrgang der EY Startup Academy geht auf die Zielgerade. Auch diesmal wird beim großen Finale am 13. November im TechQuartier Frankfurt ein Start-up von einer Jury mit dem EY Academy Award ausgezeichnet. Das ausgezeichnete Start-up erhält neben einem Preisgeld auch ein kostenfreies Beratungskontingent.

Diese Start-up sind für den finalen Pitch Contest beim Closing der EY Startup Academy am 13. November 2025 in Frankfurt nominiert:

Zu jedem Start-up findet ihr hier ein kurzes Vorstellungs-Video

CeraSleeve

CeraSleeve ist ein patentiertes Papieradditiv, das Abfall reduziert, Materialrückgewinnung maximiert und Ressourcen schont. Gleichzeitig unterstützt die preisgekrönte Technologie Partner in der Papierindustrie dabei, Kosten zu senken und Effizienzpotenziale optimal zu nutzen. CeraSleeve wird durch den exist-Forschungstransfer gefördert, ein Programm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, das vom Europäischen Sozialfonds mitfinanziert wird.

Confora Labs

Confora Labs entwickelt eine cloudbasierte SaaS-Plattform und erbringt Dienstleistungen für das systematische Testen und Compliance-Assessment von KI-Systemen (zum Beispiel hinsichtlich des EU AI Acts). Die Vision von Confora Labs ist eine Zukunft, in der Unternehmen KI-Systeme sicher, transparent und gewinnbringend einsetzen können – und in der neue Regulierung die aktuelle KI-Transformation nicht behindern, sondern auf ein vertrauenswürdiges Fundament stellen. Confora Labs bietet modulare, cloudbasierte Lösungen zur Bewertung der rechtlichen Konformität, Performance und Sicherheit sowie des tatsächlichen wirtschaftlichen Nutzens von KI-Systemen. Unternehmen arbeiten mit Confora Labs, weil das Start-up Technologie, Regulierung und KI-Ethik nicht nur verstehet, sondern optimal verbindet – und KI-Governance von einer regulatorischen Pflicht in einen echten Wettbewerbsvorteil verwandelt.

DataNXT

DataNXT verwandelt Informationsfluten in quellengeprüfte, auditierbare Finanzreports. Mit Multi-Agenten-KI, (zeitbewusstem) Wissensgraph und deterministischen Checks liefert DataNXT Ergebnisse ohne jegliche Halluzinationen. Auf Wunsch ist die Lösung auch im On-Premises- oder VPC-Betrieb für volle Datenhoheit einrichtbar. In Minuten entstehen interne Themenrecherchen, Kreditrisiko-Berichte und M&A-Analysen mit jeweils vollständigem Quellen- & Audit-Trail.

Herita Technologies

Herita Technologies ist ein Fintech-Unternehmen, gegründet von Finanzexperten, Branchenkennern und führenden Industriepartnern. Die gemeinsame Mission: Trade Finance vereinfachen, Abhängigkeiten reduzieren und nachhaltiges Wachstum in allen Branchen fördern. Durch die Verbindung bewährter Handelsinstrumente mit modernster Technologie gestaltet Herita Technologies die globale Handelsfinanzierung neu – digital, effizient und zukunftsorientiert.

Mentcape

Jedes Jahr suchen Millionen von Menschen psychologische Hilfe. Dabei liegt die durchschnittliche Wartezeit für eine Therapie aktuell bei über 5 Monaten. Dies führt zu großem Leid unter den Betroffenen und ist ein echtes gesellschaftliches und ökonomisches Problem. Mentcape ist eine umfassende Psychotherapie-Plattform, die Patient:innen und Therapeut:innen über ein intelligentes, landesweites Ökosystem miteinander verbindet. Die Mission von Mentcape ist es, die psychische Gesundheitsversorgung für alle schneller, smarter und einfacher zugänglich zu machen – und gleichzeitig Therapeuten mit innovativen digitalen Tools zu unterstützen, damit sie ihre Arbeit effizienter gestalten können.

RagStore AI

RagStore ist ein Generative AI Insights Engine, welcher Wissensarbeiter:innen dabei unterstützt, KI zuverlässig zu nutzen – mit drastisch reduzierten Halluzinationen. Während die meisten KI-Piloten dabei scheitern, messbare Auswirkungen durch ungenaue Antworten zu liefern, stellt RagStore hoch qualitative Antworten durch die Verankerung der Ergebnisse in verifizierte Daten sicher. Ragstores geschützte Technologie kombiniert Multi-AI-Faktenprüfung, Integration des Nutzerkontextes und menschliche Überprüfung, um vertrauenswürdige Insights zu gewährleisten. Gegründet von einem erfahrenen Team mit über 25 Jahren an Erfahrung in den Branchen KI, Consulting und Venture Scaling, ist RagStore bereits bei Kund:innen im Einsatz und bereitet derzeit seine Pre-Seed-Finanzierungsrunde vor. Ragstone ist auf der Mission, KI-Antworten so zuverlässig wie die menschliche Expertise zu machen.

RedGet.io

RedGet.io ist eine kollaborative Plattform zur Überwachung von Treibhausgasemissionen für Häfen und Terminals aller Größen. Sie automatisiert die Emissionsverfolgung über die Scopes 1, 2 und 3 mithilfe von KI-Agenten — und verwandelt fragmentierte Daten in umsetzbare Erkenntnisse.

R&B Brückenassistant

R&B Brückenassistant ist ein in Heilbronn, Baden-Württemberg, ansässiges AI-Fintech-Startup, das CFOs öffentlicher Organisationen – insbesondere Museen – bei datenbasiertem Finanzmanagement unterstützt. Die Webanwendung von R&B Brückenassistant automatisiert Budgetierung, Planung und Reporting anhand branchenspezifischer Kennzahlen und ermöglicht sektorweites Benchmarking. Durch sichere, anonymisierte Vergleiche zwischen Institutionen identifiziert sie Stärken, Risiken und Optimierungspotenziale – und fördert den Austausch bewährter Praktiken innerhalb des Kulturbereichs. Das Tool schafft Transparenz, erleichtert die Abstimmung mit Förderern und reduziert Verwaltungslasten. Das Gründerteam vereint über 30 Jahre Erfahrung in Finanzanalyse, IT-Entwicklung und strategischem Kulturmanagement.

Talents2Germany

Die Talents2Germany GmbH ist ein in Frankfurt ansässiges HR-Tech-Unternehmen, welches den IT-Fachkräftemangel in Deutschland lösen möchte, indem es geprüfte Nicht-EU-Softwareingenieure mit Startups und SMEs verbindet. Mit einer Datenbank von über 82.000 qualifizierten Ingenieuren kombinieren die Kernprodukte — die 9-monatige Vorbereitung und das Talents4Startups-Programm für Remote-Einstellungen — strukturiertes Training mit KI-gesteuerter Automatisierung, um eine echte Win-Win-Situation für Talente und Arbeitgeber zu schaffen. Ausgezeichnet mit dem BSFZ-Siegel für Innovation und einem BSFZ-Finanzierungsengagement von 1,2 Millionen Euro für die KI-Entwicklung ist Talents2Germany in der Lage, die Monetarisierung für Arbeitgeber zu skalieren und die Integration globaler Talente in das Innovationsökosystem Deutschlands zu transformieren.

Zubs

Abonnemement-orientierte E-Commerce-Brands stehen weltweit vor einer Herausforderung: Die Abonnement-Technologie steckt in den Kinderschuhen, da bestehende Lösungen zu unflexibel, zu sehr auf den US-Markt ausgerichtet und zu sehr auf den Erstverkauf statt auf Kundenbindung fokussiert sind. Zubs bietet eine skalierbare, moderne Plattform für Abonnements und Kundenbindung, mit der E-Commerce-Händler durch einzigartige, flexible und automatisierte ZUBScriptions (KI-gestützt, empathisch, nutzerzentriert) einen höheren Customer Lifetime Value erzielen und die Kundenabwanderung reduzieren können. Die Vision von Zubs ist es, Subscription-Programme und wiederkehrende Produktverkäufe auf Autopilot zu stellen, damit sich Händler auf das konzentrieren können, was für sie wirklich wichtig ist: ihr eigentliches Produkt.

3BrainAI

3BrainAI ist eine AI-basierte Datenplattform und Marketplace Intelligence Suite für den Mittelstand in der DACH-Region sowie Mittel- und Osteuropa. 3BrainAIverwandelt fragmentierte Produktkataloge in konsistente, lokalisierte und prüfbare AI-bereite Daten – und veröffentlichen sie sicher aufallen Kanälen über BridgeSync (diff-basiert, idempotent, rollback-fähig). Der Mehrwert entsteht in drei Phasen: Parameter & Kategorisierung (Attribute, Einheiten, kanalspezifische Enums), Bestseller & Merchandising (Top-Produkte, Varianten, Bundles, Lokalisierung DE/PL/CZ/SK) sowie Virtuelle Lager & Buy-Box (Forecasting, Nachbestellpunkte, Preis-Leitplanken). 3BrainAI betreibt die Lösung lokal in EU-Rechenzentren, herstellerneutral und auditierbar. Ergebnis: schnellere und fehlerärmere Listungen, bessere Sichtbarkeit in Filtern, stabilere Margen – heute sichtbar auf Marktplätzen, morgen bereit für AI-Commerce.

eventpage.ai: Münchner KI-Start-up sichert sich 320.000 € Pre-Seed-Finanzierung

Das 2024 von Lasse Schmitt und Julian Wendorf gegründete Start-up eventpage.ai ist ein KI-Tool für "die einfachste Eventplanung der Welt".

Jetzt erhält eventpage.ai frisches Kapital durch eine Pre-Seed-Finanzierung von Campus Founders Venture und D11Z. Ventures. Mit dem sechsstelligen Betrag soll die Skalierung des Geschäftsmodells ermöglicht und die Marktführerschaft im deutschsprachigen Raum gefestigt werden.

„Wir freuen uns sehr, dass wir so namhafte Investoren von unserem Geschäftsmodell und den Zukunftsperspektiven von eventpage.ai überzeugen konnten“, sagt Co-Founder Julian Wendorf.” „Unser Ziel ist es, die Art und Weise, wie Events geplant werden, grundlegend zu verändern. Mit diesem Investment kommen wir unserer Vision näher, Eventorganisation so einfach und zugänglich zu machen, wie Canva es für Design geschafft hat“, so Co-Founder Lasse Schmitt weiter.

WhatsApp-Gruppen und Excel-Listen waren gestern

Eventpage.ai vereint als KI-Plattform die Funktionen von bekannten Tools wie ChatGPT, Canva oder Mailchimp und erstellt auf Basis eines schnellen, individuellen Briefings personalisierte, individuell designte Eventseiten in nur vier Klicks. Damit können Ressourcen gespart und automatisiert Einladungen gemanagt sowie beworben werden - sowohl im beruflichen als auch im persönlichen Kontext. Und das ohne fehleranfällige Excel-Listen oder nervige WhatsApp-Gruppen.

Sechsstelliger Umsatz im Gründungsjahr

Im Januar 2024 gegründet, im Juli vergangenes Jahr gelauncht und im Dezember 2024 die Umsatzerwartung übertroffen: Während viele Software-Start-ups im ersten Gründungsjahr erst einmal Strukturen aufbauen und das eigene Produkt entwickeln, erzielt eventpage.ai nach eigenen Angaben bereits einen sechsstelligen Umsatz in den ersten sechs Monaten.

Dank ihres starken Netzwerks in der Branche und der überzeugenden Performance von eventpage.ai konnten die Gründer bereits von Beginn an namhafte Partner wie Mizuno Corporation, Munich Innovation Ecosystem GmbH und EHF Marketing (European Handball Federation) für eine direkte Zusammenarbeit mit dem Tool gewinnen - und damit Business-Accounts als zahlende Kunden sichern. Deren Feedback floss wiederum direkt in die Weiterentwicklung des Tools und so gelang eine dynamische Markteinführung. Aktuell sind bereits Tausende Nutzer mit der Plattform in Kontakt.

Gründer mit Events im Blut

Die Gründer Lasse Schmitt und Julian Wendorf haben Events im Blut. Lasse Schmitt, Sportökonomie-Alumni der Universität Bayreuth, ist im Schwarzwald aufgewachsen und Julian Wendorf, ehemaliger Absolvent der Hochschule Anhalt, kommt gebürtig aus Trier. Nach ihrem Kennenlernen bei einem Sport-Event während des Studiums haben sie 2016 gemeinsam die Sportmarketing-Agentur B2M Creative GmbH gegründet. Heute gehört B2M zu einer der führenden deutschen Agenturen im Sport- und Lifestyle-Bereich. In der Branche sind sie bekannte Gesichter und gelten durch ihre Erfahrung als Experten in der Kombination von Offline- und Digital-Welt.

Gründer*in der Woche: Norman Koerschulte - nicht aufhören, bis das Ziel erreicht ist

Die außergewöhnliche Reise von Norman Koerschulte und seinem Start-up Morpheus Logistik, Europas erster Drohnenfluglinie.

Norman Koerschulte hätte sich mit 44 Jahren längst auf den Lorbeeren seines Lebens ausruhen können. Noch im Betrieb seines Vaters, der Koerschulte Group, einem Produktionsverbindungshandel aus Lüdenscheid, stand er beruflich wie privat mitten im Leben. Doch der Unternehmer spürte den Drang nach mehr.

Heute steht er an der Spitze von Morpheus Logistik, Europas erster Drohnenfluglinie – einem Unternehmen, das die Logistik grundlegend verändern will. Koerschultes Erfolg basiert auf einer Geschichte von Wandel, persönlichem Leid und einer radikalen Neuausrichtung bzw. tiefgreifenden persönlichen Transformation.

Tiefer Fall und radikaler Neuanfang

Koerschulte kennt den tiefsten Punkt des Lebens. Wenn viele von uns an die größten Herausforderungen denken, so sind es meistens berufliche Rückschläge oder schwierige finanzielle Situationen. Für Koerschulte war es der Verlust der eigenen Gesundheit. Ein aggressiver Krebs und eine schwere Pankreatitis zwangen ihn, innezuhalten. Der Weg, den er bisher gegangen war, schien plötzlich nicht mehr der richtige. Es war eine existenzielle Auseinandersetzung, die ihm die Zerbrechlichkeit des Lebens und den Wert eines Neuanfangs vor Augen führte.

„Es war der Moment, in dem ich entschied, dass ich kein zurück mehr wollte“, sagt Koerschulte heute. Die Krankheit forderte ihn nicht nur körperlich, sondern stellte ihn auch vor die Frage, wie er weiterleben und was er wirklich erreichen wollte. Was im Unternehmen seines Vaters bereits begann, setzte er nun mit 100 Prozent Fokus und Geschwindigkeit im eigenen Start-up Morpheus Logistik fort. In einer ehemaligen Wohnung direkt neben der Produktionshalle des Familienunternehmens nahm das Start-up aus Lüdenscheid Form an. Mit dem Umzug nach Dortmund im August 2024 und den damit neu gewonnenen Möglichkeiten wurde die Vision, Pionier der Drohnen-Luftfahrt in Europa und weltweit zu werden, zunehmend greifbar. Mit Morpheus Logistik hat Koerschulte ein Unternehmen geschaffen, das die Luftfahrt disruptiert und einen innovativen Player bereitstellt: Künftig sollen Transport und Logistik schnell und effizient gedacht werden – per Drohne.

Der innovative Sprung in die Luft

Was als Vision begann, ist heute ein spannendes Hightech-Unternehmen. Morpheus Logistik denkt den Transport von Waren neu: automatisiert, zunehmend emissionsfrei und allein über den Luftweg. Die Hochleistungsdrohnen werden von ausgebildeten Drohnenpilot*innen von einem technologisch modernen Leitstand aus geflogen und überwacht. Das erfordert nicht nur die beste Soft- und Hardware, sondern auch höchste Konzentration und Verantwortungsbewusstsein des Teams.

Die Drohnen, die das Unternehmen über langjährige Partner wie die HHLA Sky aus Hamburg oder Striekair aus Gütersloh bezieht, sind in der Lage, lebenswichtige Medikamente, Ersatzteile oder urbane Expresslieferungen schneller und effizienter zu transportieren als herkömmliche Liefermethoden. Diese Innovation will das traditionelle Straßennetz durch eine autonome Infrastruktur in der Luft ersetzen und den Weg für eine zukunftsfähige Logistikbranche ebnen.

Bis Ende 2025 will Morpheus eine Flotte von 20 Drohnen in der Luft haben. Diese soll nicht nur Waren, lebenswichtige Medikamente und Laborproben transportieren, sondern auch das Potenzial haben, bestehende Logistik- und Transportsysteme grundlegend zu ergänzen und bei Bedarf zu ersetzen.

Koerschultes Ziel ist klar definiert: Bis 2026 möchte er das Unternehmen auf 250 Mitarbeitende ausbauen und einen Umsatz von fünf bis acht Millionen Euro erzielen. Der Unternehmer weiß, dass der Weg dorthin herausfordernd ist, doch er ist überzeugt, dass seine Technologie wirtschaftlichen Nutzen und Sinnhaftigkeit in sich vereint: „Wir müssen innovativ denken und handeln, aber wir dürfen dabei niemals die Menschen aus den Augen verlieren, die von dieser Technologie profitieren.“

Drohnen für die Zukunft der Logistik

Die von Morpheus eingesetzten Drohnen sind nicht nur schnelle Lieferlösungen, sondern auch ein Schritt in eine automatisierte, gesicherte und gesetzeskonforme Versorgungsstruktur. Mit Partner*innen aus der medizinischen Diagnostik wie Eurofins GeLaMed demonstriert das Start-up, wie das gelingen kann. Drei verschiedene Drohnenmodelle werden eingesetzt, weitere sind bereits in Entwicklung. Jedes dieser Modelle verfügt über einen sicher angebrachten Transport-Corpus; Laborproben werden ausschließlich von speziell dazu konstruierten Drohnen transportiert. Aber auch für andere Bereiche sind die Drohnen einsatzfähig: Forschung, Wartung, Inspektion, Industrie und Produktion.  „Der Vorteil der Drohnen liegt nicht nur in der Geschwindigkeit, sondern auch in der Flexibilität. Wir können mit ihnen Regionen erreichen, die bisher schwer zugänglich oder zeitaufwändig zu beliefern waren. Das macht sie besonders wertvoll für den Transport von lebenswichtigen Gütern wie Medikamenten oder Ersatzteilen“, erläutert Koerschulte.

Das Prozedere ist streng abgestimmt: Genehmigungen bei der Luftfahrtbehörde werden eingeholt, die Strecken werden wiederholt getestet, die Hardware vor jedem Flug überprüft und die Sicherheitsprotokolle durchgegangen. Wie im regulären Flugverkehr, gibt es einen strengen Maßnahmenkatalog zur Einhaltung der Vorschriften und Regularien. Es ist keineswegs Zufall, dass der Luftweg zu den sichersten Transportmethoden gehört.

Natürlich gibt es auch seitens Morpheus einige Vorbereitungsmaßnahmen: Vorab wird das Personal am Empfängerstandort ausgiebig durch Koerschultes Team darin geschult, wie es die Ladung korrekt entnimmt, die Batterie überprüft etc. Erst nach entsprechender Zertifizierung dürfen die so qualifizierten Mitarbeitenden an der Drohnenoperation teilnehmen.

Vertrauen schaffen, Mehrwert bieten

Doch was Morpheus Logistik besonders macht, ist nicht nur die Technologie, sondern ihr Gründer und das gesamte Team dahinter. Norman Koerschulte entspricht nicht dem typischen Gründerbild. Er ist kein „Tech-Guru“, sondern dreifacher Patchwork-Vater, der aus dem Mittelstand kommt. Ein Mann, der weiß, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen – für sein Unternehmen, seine Familie und seine Mitarbeitenden. Koerschulte ist keiner jener Gründer*innen, die sich ausschließlich von Zahlen und Investor*innenmeinungen leiten lassen. Statt­dessen setzt er auf eine langfristige Perspektive und eine enge Zusammenarbeit mit seinen Kund*innen und Partner*innen.

„Ich komme aus einer Unternehmerfamilie“, erklärt Koerschulte. „Ich weiß, wie wichtig es ist, mit den Kunden auf Augenhöhe zu sprechen und langfristige Beziehungen aufzubauen. In der Technologiebranche geht es nicht nur um den schnellen Erfolg. Es geht darum, Vertrauen zu schaffen und echten Mehrwert zu bieten.“ Diese Philosophie prägt auch Koerschultes Führungsstil.

Norman Koerschulte hat bereits viel erreicht, doch er ist noch lange nicht am Ziel. Die Zukunft von Morpheus Logistik ist voller Möglichkeiten. Die Technologie wird weiter ausgebaut, die Drohnenflotte wächst, und die Vision einer nachhaltigen und effizienten Logistikbranche nimmt immer konkretere Formen an. Der Gründer weiß, dass noch eine große Strecke vor ihm liegt, doch er ist und bleibt zuversichtlich. „Wir sind auf dem richtigen Weg“, sagt er. „Und wir werden nicht aufhören, bis wir unser Ziel erreicht haben.“

E-Mobility-Start-up Aampere sichert sich 1,6 Mio. Euro Investment

Das 2022 von Florian Reister, Maximilian Rost und Niko Schmidt gegründete Aampere hat erfolgreich eine Finanzierungsrunde abgeschlossen, um das Wachstum seiner europaweiten, volldigitalen Verkaufsplattform für gebrauchte E-Autos weiter zu beschleunigen.

Der Markt für gebrauchte Elektrofahrzeuge in Europa ist bislang stark fragmentiert und vielerorts noch analog, geprägt von intransparenten Prozessen, manueller Abwicklung und nationalen Insellösungen. Aampere durchbricht diese veralteten Strukturen und schafft eine europaweite, volldigitale Verkaufsplattform für gebrauchte Elektroautos. Damit will das Start-up eine nachhaltige und effiziente Kreislaufwirtschaft für Elektromobilität etablieren, um die Elektrifizierung Europas aktiv voranzutreiben.

Der E-Auto-Verkaufsprozess: digital, sicher, schnell

Aampere bietet eine digitale Plattform, auf der private und gewerbliche Verkäufer ihr gebrauchtes Elektroauto innerhalb von 48 Stunden europaweit veräußern können. Möglich machen das ein selbstlernender Algorithmus zur Wertermittlung, ein digitaler Zustands- und Historiencheck sowie integrierte Fahrzeuglogistik. Über eine europaweite Händlerauktion wird der Bestpreis innerhalb von 48 Stunden ermittelt. Nimmt der Verkäufer/die Verkäuferin das Angebot an, überweist Aampere den Kaufbetrag noch vor der Abholung, das Fahrzeug wird anschließend direkt beim Verkäufer bzw. der Verkäuferin zu Hause abgeholt.

„Unsere Plattform ist der Gegenentwurf zu Papierkram, Standzeiten und Intransparenz. Wir automatisieren den Wiederverkauf und machen damit Elektromobilität für alle europaweit zugänglich und wirtschaftlich attraktiv“, so Florian Reister, Gründer & CEO von Aampere.

Die Plattform adressiert einen rasant wachsenden Markt: Laut Kraftfahrt-Bundesamt stiegen die Besitzumschreibungen gebrauchter E-Autos allein in Deutschland in den letzten drei Jahren durchschnittlich um rund 70 Prozent pro Jahr und das trotz politischer Unsicherheiten, Preisschwankungen und Herstellerrisiken.

„Aus unserer anfänglichen Mission, Elektromobilität in Europa zu pushen, ist in kürzester Zeit ein starkes Team geworden, das heute über 100 Elektrofahrzeuge pro Monat verkauft und jeden Tag weiterwächst“, sagt Florian Reister.

Auf Wachstumskurs in Europa

Mit dem frischen Kapital will Aampere die Produktentwicklung beschleunigen und seinen europäischen Marktzugang auch über Skandinavien und BeNeLux hinaus ausbauen. „Aampere entwickelt sich zur Nummer 1 Plattform für gebrauchte Elektroautos in Europa. Das frische Kapital und das Know-how unserer Investoren beschleunigen unseren Kurs, die Plattform europaweit zu skalieren“, so Florian Reister.

Tiny Monster sichert 4 Mio. € für seine Hörspielbox GALAKTO

2023 von Frank Ließner und Timo Dries gegründet und aus dem KinderAppÖkosystem von Fox & Sheep hervorgegangen, entwickelt sich das Berliner Start-up Tiny Monster mit GALAKTO, seinem Audiosystems für Kinder, zunehmend zum HardwareUnternehmen. Nach Abschluss einer SeedFinanzierung über 4 Mio. Euro – Investoren sind bm|t (Beteiligungsmanagement Thüringen), Reziprok sowie erfahrene Operator und BranchenAngels – will das Team Produktion, InhalteKatalog und Handel weiter ausbauen.

Mit GALAKTO können Kinder einfach loshören, ganz ohne komplizierte Einrichtung und vor allem offline, denn eine Internetverbindung ist nicht erforderlich. Das Hörspiel in Form eines Tokens rastet magnetisch ein und der Inhalt wird sofort abgespielt. Zuhause sorgt GALAKTO mit seinem Lautsprechersystem für beste Klangqualität. Der Player kommt auch unterwegs zum Einsatz. Das Twist'n'Go System erlaubt Kindern, ihren GALAKTO mit auf Reisen zu nehmen: einfach Player abdrehen, Kopfhörer einstecken und los geht's.

Dazu Timo Dries, CoFounder Galakto: „Eltern wollen Geschichten, keine Aufpreise. Kinder brauchen einen verlässlichen Audio-Player, nicht noch einen Bildschirm. Galakto ist der Kassettenrekorder für die nächste Generation.“

Über 300 Token sind aktuell erhältlich. Darunter Geschichten von der Universal Music Group, Oetinger, Kiddinx und Hörbuch Hamburg wie "Bibi Blocksberg", "DIKKA", "Der Pumuckl", "Die Olchis" und die Alben des erfolgreichsten Kinderlieder-YouTube-Kanals "Hurra Kinderlieder". Enthalten sind vor allem auch Pre-Teen Inhalte: "Alea Aquarius", "Kira Kolumna" oder "Die Koboldchroniken."

Die Idee zu GALAKTO hatten die Gründer Timo Dries und Frank Ließner bereits 2013. Timo Dries, selbst Vater von vier Kindern, ist, nach Stationen bei Nickelodeon und Wooga, lange Zeit Geschäftsführer und Miteigentümer des Entwicklerstudios Fox & Sheep in Berlin. Gemeinsam mit Frank Ließner entwickelte er dort über 30 Apps für Kinder zwischen 3 und 9 Jahren, welche insgesamt über 45 Millionen Mal heruntergeladen und mit 37 Awards ausgezeichnet wurden, darunter die Apple App des Jahres und der Webby Award.

Mit über 15 Jahren Erfahrung im Bereich Produktentwicklung und Technik für Kinder sorgt Frank Ließner bei GALAKTO für grenzenlosen, problemlosen Spaß, denn bei ihm steht die positive Nutzererfahrung an erster Stelle.

2019 kauften Frank Ließner und Timo Dries den App-Anbieter Fox & Sheep von HABA und führten das Unternehmen zu den Wurzeln eines Indie-Studios zurück.

Verena Pausder, Business Angel Galakto: “Ich kenne Timo Dries schon seit unserer gemeinsamen Zeit bei Fox & Sheep. Er baut mit unglaublich viel Herz, Verstand und Erfahrung Produkte, die Kinder lieben und Eltern wirklich entlasten. Ich schätze Timo sehr als Mensch und als Unternehmer, der immer wieder beweist, dass er die Bedürfnisse von Familien versteht. Das GALAKTO-Team hat nun diese Produktdisziplin vom App-Store in die Welt bildschirmfreier Hardware übertragen – mit klarer Vision, robustem Design und beeindruckender Marktresonanz.”

Katja Butzmann, Geschäftsführung bm|t Beteiligungsmanagement Thüringen: „Wir sind begeistert, Teil der Vision von Tiny Monster zu sein und den spannenden Weg des noch jungen Unternehmens mitzugestalten. Schon beim ersten Treffen mit den Gründern Frank und Timo war uns klar: Hier kommen nicht nur unternehmerischer Spirit und Bodenständigkeit zusammen, sondern auch fundierte Erfahrung in der Kinder-Entertainment-Branche und ein starkes Netzwerk. In kürzester Zeit ist daraus ein dynamisches, skalierendes Unternehmen entstanden, dem wir zutrauen, innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre einen bedeutenden Marktanteil zu erobern. Gleichzeitig freuen wir uns, ein weiteres innovatives Unternehmen mit Standort in Thüringen zu entwickeln. Wir sind gespannt auf eine aussichtsreiche und inspirierende Zusammenarbeit.“

smartbax sichert sich 4,7 Mio. Euro in Pre-Series-A-Finanzierung

Smartbax, 2021 von Dr. Robert Macsics, Marco Janezic und Prof. Dr. Stephan Sieber als Spin-off der Technischen Universität München gegründet, entwickelt eine neue Generation von Antibiotika, um die zunehmende Ausbreitung multiresistenter Bakterien zu bekämpfen.

Das bayerische BioTech-Start-up smartbax, das Antibiotika der nächsten Generation entwickelt, gab heute den erfolgreichen ersten Abschluss seiner Pre-Series-A-Finanzierungsrunde über 4,7 Millionen Euro bekannt. Die Runde wurde von den neuen Investoren Anobis Asset und Bayern Kapital angeführt, mit Beteiligung von UnternehmerTUM Funding for Innovators sowie den bestehenden Investoren HTGF – High-Tech Gründerfonds und Boehringer Ingelheim Venture Fund (BIVF).

Mit dem frischen Kapital will smartbax seine proprietäre Pipeline niedermolekularer Antibiotika weiterentwickeln, die darauf ausgelegt sind, bakterielle Resistenzen mit innovativen Ansätzen und neuartigen Wirkmechanismen zu überwinden. Der am weitesten fortgeschrittene Kandidat ist ein Inhibitor, der einen bislang ungenutzten Schritt in der Synthese von Lipopolysacchariden (LPS) blockiert, wichtigen Strukturkomponenten der äußeren Membran gramnegativer Bakterien. Dieser neue Inhibitor konnte bereits in vivo seine Wirksamkeit, auch gegen multiresistente Stämme, demonstrieren. Er zeigt Potenzial für eine orale Anwendung und soll nun bis zur präklinischen Entwicklung gebracht werden.

Parallel entwickelt smartbax seine Plattform niedermolekularer Aktivatoren bakterieller Hydrolasen weiter. Im Gegensatz zu traditionellen Antibiotika, die bakterielle Funktionen hemmen, stimulieren diese Verbindungen die Hydrolase-Aktivität, wodurch die Bakterien sich von innen selbst verdauen. Dieser innovative Wirkmechanismus wurde bislang in kommerziellen Antibiotika nicht genutzt und bietet eine vielversprechende Strategie zur Überwindung etablierter Resistenzmechanismen.

Mit den aktuellen Finanzmitteln wird das Unternehmen diese Aktivatoren weiterentwickeln, um Leitkandidaten auszuwählen und den in vivo Wirksamkeitsbeweis zu erbringen.

„Niedermolekulare Antibiotika bleiben eines der wirksamsten Werkzeuge im Kampf gegen die rapide wachsende Bedrohung durch antimikrobielle Resistenzen. Smartbax ist derzeit das einzige deutsche Biotech-Unternehmen, das sich ausschließlich der Entwicklung dieser entscheidenden Wirkstoffklasse widmet. Wir sind stolz darauf, komplementäre Ansätze voranzutreiben, sowohl mit einem klassischen Inhibitor gegen ein neuartiges Ziel als auch mit Enzymaktivatoren, die einen völlig neuen Wirkmechanismus im Bereich der Antibiotika nutzen“, sagt Dr. Robert Macsics, CEO von smartbax. „Unsere Programme konzentrieren sich auf WHO-Prioritätserreger und zielen darauf ab, neue Behandlungsmöglichkeiten für kritisch kranke Patienten zu schaffen, die derzeit nur begrenzte Optionen haben. Wir freuen uns sehr über dieses starke Investorenkonsortium, das unser Engagement teilt und mit uns diese dringende Bedrohung für die öffentliche Gesundheit angehen wird.“