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Planet A Foods für die Norrsken Impact100 nominiert
Die Norrsken Foundation verleiht dieses Jahr erstmals den 'Nobelpreis nachhaltigen Wirkens'. Von den 100 nominierten Unternehmen aus der ganzen Welt haben es fünf aus Deutschland auf die Liste der nachhaltigsten Impact-Start-ups geschafft.
Nominiert für den ‚Nobelpreis nachhaltigen Wirkens‘ werden innovative sowie marktfähige Ideen, Produkte und Services, die allesamt zu einer gerechteren Welt beitragen. Eines der fünf deutschen nominierten Start-ups ist das Münchner Food-Start-up Planet A Foods.
Planet A Foods wurde 2021 von Sara und Maximilian Marquart gegründet. Das Start-up entwickelt mithilfe innovativster Zubereitungsprozesse nachhaltige, zukunftsfähige Lebensmittel, die unabhängig von stark begrenzten Ressourcen wie bspw. Kakao, Palmöl oder Land produziert werden können. Dabei greift das Unternehmen ausschließlich auf natürliche Inhaltsstoffe zurück. So trägt Planet A Foods zu einer sozial gerechteren und umweltfreundlicheren Nahrungsmittelindustrie bei. Zum Portfolio des Start-ups gehört die weltweit erste kakaofreie Schokolade Nocoa.
Bei der veganen, kakaofreien Schokolade Nocoa handelt es sich um ein zu 100 Prozent natürliches Produkt, das durch einen Fermentierungsprozess gewonnen wird. Im Vergleich zur Herstellung von herkömmlicher Schokolade hinterlässt die Nocoa-Produktion einen um 90 Prozent geringeren ökologischen Fußabdruck und kann eine annähernd ausgeglichene Energiebilanz vorweisen.
Anstelle von Kakaobohnen und Milchprodukten wird für die nachhaltige Herstellung von Nocoa Hafer verwendet. Der Hafer wird in einem Prozess, der dem Bierbrauen sehr ähnlich ist, von Hefe zerkleinert und anschließend geröstet. So entfaltet das Produkt die typischen Schokoladen-Aromen und erhält sogar die zartschmelzende Textur von Schokolade. Die Hefe wird im Anschluss vollständig aus dem Produkt gefiltert. Da Hafer von Natur aus süß ist, benötigt Nocoa in all seinen Geschmacksrichtungen rund 30 Prozent weniger Zucker wie herkömmliche Schokolade.
Die kakaofreie Schokolade ist erst der Anfang der Münchner. So möchten die Gründer Sara und Maximilian Marquart mit der neuen Unternehmensmarke ihre Mission betonen: Planet A Foods hat es sich zum Ziel gesetzt, Lebensmittel unabhängig von begrenzten Ressourcen wie Land oder Arbeitskraft zu produzieren.
Dieser Anspruch ist es, der letztlich auch das Auswahlkomitee überzeugt hat – allen voran Niklas Adalberth, den Begründer der Norrsken Foundation. Gemeinsam mit prestigeträchtigen Partnerorganisationen wie der Obama Foundation, der BMW Foundation und dem World Fund sucht der Klarna-Mitbegründer nach Unternehmen und Start-ups, deren Geschäftsziele Antworten auf drängende Probleme unserer Zeit bereithalten. Hierzu zählen globale Armut, Hungersnöte, Lebensmittelverschwendung sowie Umweltverschmutzung und unzureichende medizinische Versorgung.
Anfang September werden die Gewinner*innen bei der offiziellen Preisverleihung in Stockholm verkündet. „Das Motto von Norrsken Impact100 ‘Ideas That Can Change 1 Billion Lives’ passt sehr gut zu unserer Vision hinter Planet A Foods, das Leben zahlreicher Menschen positiv zu beeinflussen und den Planeten nachhaltiger zu gestalten. Diese Nominierung ehrt uns und motiviert uns, den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen“, freut sich Maximilian Marquart.
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eventpage.ai: Münchner KI-Start-up sichert sich 320.000 € Pre-Seed-Finanzierung
Das 2024 von Lasse Schmitt und Julian Wendorf gegründete Start-up eventpage.ai ist ein KI-Tool für "die einfachste Eventplanung der Welt".
Jetzt erhält eventpage.ai frisches Kapital durch eine Pre-Seed-Finanzierung von Venture Studio (Pre-Seed-Accelerator unterstützt durch die Dieter Schwarz Stiftung) und D11Z. Ventures. Mit dem sechsstelligen Betrag soll die Skalierung des Geschäftsmodells ermöglicht und die Marktführerschaft im deutschsprachigen Raum gefestigt werden.
„Wir freuen uns sehr, dass wir so namhafte Investoren von unserem Geschäftsmodell und den Zukunftsperspektiven von eventpage.ai überzeugen konnten“, sagt Co-Founder Julian Wendorf.” „Unser Ziel ist es, die Art und Weise, wie Events geplant werden, grundlegend zu verändern. Mit diesem Investment kommen wir unserer Vision näher, Eventorganisation so einfach und zugänglich zu machen, wie Canva es für Design geschafft hat“, so Co-Founder Lasse Schmitt weiter.
WhatsApp-Gruppen und Excel-Listen waren gestern
Eventpage.ai vereint als KI-Plattform die Funktionen von bekannten Tools wie ChatGPT, Canva oder Mailchimp und erstellt auf Basis eines schnellen, individuellen Briefings personalisierte, individuell designte Eventseiten in nur vier Klicks. Damit können Ressourcen gespart und automatisiert Einladungen gemanagt sowie beworben werden - sowohl im beruflichen als auch im persönlichen Kontext. Und das ohne fehleranfällige Excel-Listen oder nervige WhatsApp-Gruppen.
Sechsstelliger Umsatz im Gründungsjahr
Im Januar 2024 gegründet, im Juli vergangenes Jahr gelauncht und im Dezember 2024 die Umsatzerwartung übertroffen: Während viele Software-Start-ups im ersten Gründungsjahr erst einmal Strukturen aufbauen und das eigene Produkt entwickeln, erzielt eventpage.ai nach eigenen Angaben bereits einen sechsstelligen Umsatz in den ersten sechs Monaten.
Dank ihres starken Netzwerks in der Branche und der überzeugenden Performance von eventpage.ai konnten die Gründer bereits von Beginn an namhafte Partner wie Mizuno Corporation, Munich Innovation Ecosystem GmbH und EHF Marketing (European Handball Federation) für eine direkte Zusammenarbeit mit dem Tool gewinnen - und damit Business-Accounts als zahlende Kunden sichern. Deren Feedback floss wiederum direkt in die Weiterentwicklung des Tools und so gelang eine dynamische Markteinführung. Aktuell sind bereits Tausende Nutzer mit der Plattform in Kontakt.
Gründer mit Events im Blut
Die Gründer Lasse Schmitt und Julian Wendorf haben Events im Blut. Lasse Schmitt, Sportökonomie-Alumni der Universität Bayreuth, ist im Schwarzwald aufgewachsen und Julian Wendorf, ehemaliger Absolvent der Hochschule Anhalt, kommt gebürtig aus Trier. Nach ihrem Kennenlernen bei einem Sport-Event während des Studiums haben sie 2016 gemeinsam die Sportmarketing-Agentur B2M Creative GmbH gegründet. Heute gehört B2M zu einer der führenden deutschen Agenturen im Sport- und Lifestyle-Bereich. In der Branche sind sie bekannte Gesichter und gelten durch ihre Erfahrung als Experten in der Kombination von Offline- und Digital-Welt.
Gründer*in der Woche: syte – eine KI, die das Baurecht versteht
Von einer Strandbar in Sri Lanka zu einem vollvermessenen Deutschland: Wie Matthias Zühlke und David Nellessen eine KI-Software entwickelt haben, die Bebauungspotenziale erkennt und das Baurecht versteht.
Ob für Makler*innen, Banken, Kommunen oder Projektentwickler*innen. Wer verstehen will, was aus einem Gebäude oder Grundstück werden kann, kämpft sich oft durch Wochen voller Anträge, Pläne und verstreuter Datenquellen. Dass es auch anders geht, zeigen die Münsteraner Matthias Zühlke und David Nellessen. Ihre Lösung: eine Plattform, die auf Knopfdruck zeigt, welches unentdeckte Potenzial in einem Objekt steckt – energetisch, baurechtlich, wirtschaftlich. Ihr Ziel: Prozesse vereinfachen, Entscheidungen beschleunigen, CO₂-Emissionen senken. „Wir wollen dazu beitragen, ungenutzte und versteckte Potenziale leichter zu ermitteln und nachbarschaftsverträglich Wohnraum schaffen“, sagt Matthias Zühlke, CEO und Mitgründer von syte.
Zwei Wege, ein Ziel
Die Idee entstand nicht im Konferenzraum, sondern in einer Strandbar in Sri Lanka, fernab deutscher Bebauungspläne. 2019 traf Architekt Matthias, zu diesem Zeitpunkt Geschäftsführender Partner in einem Architekturbüro, im Urlaub auf seinen alten Sandkastenfreund David Nellessen, der sich gerade auf Weltreise befand. „Ich habe erzählt, wie absurd lange und teuer Baurechtsprüfungen sind und David hat die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen“, erinnert sich Matthias. Während eines Sabbatjahres 2020 half Matthias dann beim Bau eines Kulturzentrums in Ecuador. Die Reise gab ihm die Möglichkeit, fernab des Alltags neue Ideen zu entwickeln. Zurück in Deutschland wuchs sein Frust: über die Ineffizienz von klassischen Planungs- und Entwicklungsprozessen. „Oft werden Monate in Projekte investiert, ohne zu wissen, ob das Projekt wirtschaftlich tragfähig ist“, sagt Matthias. Dabei sind die Daten längst da. Die eigentliche Hürde liegt in ihrer fehlenden Verknüpfung.
Wer analysieren will, ob sich eine Sanierung, Umnutzung oder Bebauung lohnt, muss eine Vielzahl von Informationen zusammentragen – von Bebauungsplänen über Energieverbräuche und Fördermöglichkeiten bis hin zu Bodenrichtwerten. Wochenlange manuelle Recherche ist Standard. Matthias wollte das ändern und war überzeugt, dass Technologie ein zentraler Schlüssel dafür ist. Daher intensivierten er und der studierte Mathematiker David, der bereits erfolgreich die Location Messenger App Familionet gegründet und 2017 an Daimler verkauft hatte, ihren Austausch. Gemeinsam begannen sie, an der Idee zu arbeiten und gründen 2021 ihr PropTech syte.
Eine Plattform, die das Baurecht versteht
Die Idee hinter syte: eine KI-basierte Plattform, die automatisiert analysiert, was mit einem Gebäude oder Grundstück möglich ist. Nicht nach Bauchgefühl, sondern datenbasiert. Innerhalb von Sekunden ermittelt die KI das Bebauungs-, Energie- und Sanierungspotenzial jeder beliebigen Adresse in Deutschland. Die Grundlage dafür bilden über 300 Terabyte amtlicher Geodaten, darunter Satelliten-, Kataster- und LiDAR-Daten, sowie Marktdaten zu Mieten oder Kaufpreisen. Aus der Kombination dieser Datentypen entsteht ein digitaler Zwilling, der die jeweiligen Grundstücke und Immobilien als präzises Modell abbildet. Die Plattform erkennt Bebauungspotenziale, stellt Wirtschaftlichkeitsberechnungen an, bewertet Förderoptionen und erstellt automatisiert Sanierungspläne. „Man gibt eine Adresse ein und erhält direkt einen Überblick über mögliche Maßnahmen samt Kosten. Das spart Zeit und hilft, schneller ins Machen zu kommen“, erklärt Matthias.
Auch wenn das Gutachten am Ende weiter vom Menschen kommt, der zeitliche Aufwand bei der Entscheidungsfindung sinkt drastisch. Statt Wochen manueller Recherchearbeit können Daten auf Knopfdruck abgerufen werden. „Wir haben eine KI entwickelt, die das Baurecht versteht“, sagt David.
Dafür wurde die Plattform mit 20.000 Gebäude- und Grundstücksdaten trainiert. Was einfach klingt, ist aufwändig. Zwar stehen die meisten Daten als Open Source zur Verfügung, die Datenlandschaft ist jedoch fragmentiert. Was fehlt, ist eine zentrale Gebäudedatenbank und eine übergreifende Infrastruktur, die Informationen systematisch zusammenführt. David betont: „Die Daten zu besorgen, war mühsam. Die technologischen Möglichkeiten sind da, entscheidend für den flächendeckenden Einsatz sind allerdings auch politische und organisatorische Rahmenbedingungen.“
Ein Hebel für effizientes Bauen und Sanieren
Besonders spannend ist die neue Technik für Projektentwickler*innen und Makler*innen, da diese mithilfe von KI schnell und einfach einschätzen können, ob sich ein Projekt wirklich lohnt. Sie hilft bei der Beantwortung wichtiger Fragen, etwa: Wo kann ein Gebäude um eine Etage erweitert werden, sodass zusätzlicher Wohnraum entsteht? Welche Sanierungspotenziale sind vorhanden, um beispielsweise die Energieeffizienz zu erhöhen? Und welche Maßnahmen steigern den Wert eines Objekts – ökologisch wie wirtschaftlich?
„Wir wissen, wo noch Platz zum Bauen ist“, bringt es Matthias auf den Punkt. „Indem wir Potenziale aufdecken und Prozesse beschleunigen, tragen wir dazu bei, Deutschlands Energieeffizienz zu verbessern und gleichzeitig den Wohnraummangel zu lindern.“ Ein wichtiger Schritt, denn fast die Hälfte aller Gebäude hierzulande weist die Energieeffizienzklasse E bis H auf und gilt somit als ineffizient. Zudem fehlen bundesweit mehr als eine halbe Million Wohnungen.
Neben der klassischen Gebäude- und Grundstücksanalyse ermöglicht die Plattform mit dem „Portfolio-Scan“ auch die Bewertung ganzer Bestände. Ebenfalls werden Berechnungen zu öffentlichen Förderprogrammen integriert, um Sanierungsentscheidungen nicht nur schneller, sondern auch wirtschaftlich sicherer zu machen. Somit hilft syte, sich im Fördermitteldschungel zurechtzufinden. Mit der neuen Funktion „syte Build“ lassen sich zudem Flurstücke per Klick kombinieren und Bebauungs- sowie Nutzungsszenarien schnell und einfach simulieren.
Von Münster in die Welt
In nur vier Jahren hat sich syte zu einem führenden PropTech entwickelt, beschäftigt über 30 Mitarbeitende und überzeugt auch namhafte Investor*innen: 8,2 Mio. Euro konnte das Start-up seit Gründung einsammeln, zuletzt knapp fünf Millionen Euro in einer Seed-Runde, die von den Unternehmen der Schwarz Gruppe angeführt wurde. Bereits 2023 wurde das PropTech mit dem Deutschen KI-Preis ausgezeichnet. 2024 folgten der Gewinn des AI Startup Awards und der Gesamtsieg des PropTech Germany Awards, den syte schon 2023 in der Kategorie „Projektentwicklung & Smart City“ gewinnen konnte. Vor Kurzem erhielt das junge Unternehmen zudem den ZIA PropTech of the Year Award.
Mit der deutschlandweiten Verfügbarkeit seit Anfang des Jahres ist ein großer Meilenstein geschafft. Nun sollen weitere Wachstumsschritte folgen. „Bis 2028 möchten wir syte als zentrale Plattform für die Bewertung und Entwicklung von Immobilien in Europa und den USA etablieren“, so Matthias. Die nötigen Daten liegen in vielen europäischen Ländern bereits vor, oft sogar zugänglicher als in Deutschland.
„Stadtentwicklung darf keine Blackbox mehr sein“, sagt David. „Wir brauchen eine datenbasierte Grundlage für jede Entscheidung. Nur so kann Planung effizienter, nachhaltiger und transparenter werden.“ Technologie ist kein Selbstzweck, sondern Voraussetzung, um zukunftsweisend zu bauen und zu sanieren.
Matthias betont: „Wenn wir es mithilfe von Technologie schaffen, schneller bessere Entscheidungen zu treffen und dadurch die Baukosten zu senken, dann ist schon viel gewonnen.“ Was als Idee zweier Sandkastenfreunde am Strand von Sri Lanka begann, ist heute ein gefeiertes Tech-Start-up. Und die Immobilienwirtschaft? Die bekommt mit syte ein Werkzeug, das neue Gestaltungsräume schafft. Für mehr Tempo und mehr Mut zur Entwicklung.
Terminbuchungs-Plattform Zeeg sichert sich 1,1 Mio. Euro Pre-Seed-Finanzierung
Das 2023 von Mohammad Moghaddas und Florian Horbach gegründete Start-up Zeeg ist eine Terminbuchungs-CRM-Plattform, die Terminplanung und Kundenmanagement vereint.
Das Berliner SaaS-Start-up Zeeg schließt seine Pre-Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 1,1 Millionen Euro erfolgreich ab. Leadinvestor ist der HTGF, der gemeinsam mit Backbone Ventures in das 2023 gegründete Unternehmen investiert. Mit der Finanzierung will Zeeg die Entwicklung seiner KI-gestützten Buchungs-CRM-Plattform vorantreiben.
Die Debatte um digitale Souveränität erreicht deutsche Unternehmen: Laut einer aktuellen BARC-Studie überdenkt mehr als die Hälfte ihre Cloud-Strategie, getrieben durch neue gesetzliche Vorgaben, geopolitische Entwicklungen und Cybersecurity-Bedenken. Während bei Infrastruktur der Innovationsvorsprung der Hyperscaler noch groß ist, können europäische Anbieter bei Business-Software technologisch mithalten.
Zeeg liefert genau das: Die Plattform kombiniert Terminbuchung und CRM Funktionen in einem Tool. Aus jeder Terminbuchung wird automatisch ein vollständiger Eintrag im CRM erstellt, inklusive aller Kontaktdaten, Unternehmensinformationen und Interaktionshistorie. Die Lösung wird in Berlin entwickelt und ausschließlich auf deutschen Servern gehostet, ohne Umwege über Drittländer.
KI-gestützte Lead-Qualifizierung
Mit dem frischen Kapital entwickelt Zeeg KI-basierte Assistenten für den Pre-Sales-Prozess. Die KI-Agenten qualifizieren eingehende Leads bereits bei der Terminbuchung, verkürzen die Zeit bis zum Abschluss und senken gleichzeitig die Kosten pro gewonnenem Kunden. Das Ziel: Vertriebsteams sollen durch intelligente Automatisierung, die im Hintergrund arbeitet, mehr Deals aus denselben Terminen generieren.
„Europäische Unternehmen brauchen Lösungen, die ihre technologischen und regulatorischen Anforderungen ernst nehmen", erklärt Mohammad Moghaddas, Mitgründer von Zeeg. „Unsere Vision ist ein Terminbuchungs-CRM, das nicht nur auf deutschen Servern läuft, sondern auch durch KI echten Mehrwert schafft."
„Wir haben Zeeg zunächst komplett gebootstrapped und dabei gelernt, worauf es ankommt: Unternehmen wollen keine Tool-Inseln, sondern durchgängige Prozesse", ergänzt Florian Horbach, Mitgründer von Zeeg. „Mit der Finanzierung können wir jetzt in die nächste Wachstumsphase eintreten und unsere Vision umsetzen."
„Zeeg vereint Scheduling, CRM und KI in einer europäischen, souveränen Lösung und ist tief in verschiedene Workflows integrierbar. Die hohe Relevanz in sämtlichen Branchen und innerhalb zahlreicher Teams, verdeutlicht das enorme Marktpotenzial - realisiert von einem exzellenten Team", sagt Björn Sykora, Principal beim HTGF.
„Florian und Mohammad haben ein außergewöhnliches Gespür dafür, was Kunden wirklich brauchen – das zeigt schon ihre Bootstrap-Phase. Mit Zeeg bauen sie nicht nur ein Produkt, sondern eine europäische Alternative mit klarem Wettbewerbsvorteil: Datensouveränität ohne Feature-Kompromisse", ergänzt Philippe Bernet, Managing Partner bei Backbone Ventures.
aevoloop sichert sich 8,25 Mio. Euro für zukunftssichere Kunststoffe
Das 2024 von Dr. Manuel Häußler und Philipp Kessler gegründete Leipziger Chemie-Start-up aevoloop hat ein patentiertes Verfahren entwickelt, das Kunststoffe auf molekularer Ebene neu denkt – chemisch recycelbar, biologisch abbaubar und ohne Qualitätsverlust wiederverwertbar.
Aevoloop hat im Rahmen einer Seed-Investmentrunde rund 3,25 Millionen Euro eingeworben. Zusammen mit knapp fünf Millionen an Fördermitteln der EU und des Freistaats Sachsen kann das Unternehmen nun die nächsten großen Schritte in Richtung Markteinführung seiner Kreislauftechnologie gehen. Diese ermöglicht leistungsstarke, chemisch recycelbare und biologisch abbaubare Kunststoffe und verbindet erstmals die Vorteile konventioneller Polymerwerkstoffe – Performance, Vielseitigkeit und Preis – mit echter Kreislauffähigkeit.
Verpackungen, Textilien und Spritzgussteile sind Einbahnstraßenprodukte – konventionelle Kunststoffe wurden nie für das Recycling designed. Dabei hat sich mechanisches Recycling zwar etabliert, bringt jedoch inhärente Einschränkungen mit sich. Um einen entscheidenden Sprung in der Zirkularität zu machen, werden grundlegend neue Materialien benötigt, nicht nur neue Recyclingprozesse. Aevoloop ermöglicht dies: Upcycling statt Downcycling.
Das Start-up ersetzt bei klassischen Polyethylen- oder Polypropylen-Ketten einzelne Glieder durch Verbindungen, die sich gezielt öffnen lassen – durch eine Art “Sollbruchstelle”. Sie behalten alle Eigenschaften im Gebrauch, lassen sich am Ende des Lebenszyklus chemisch aber wieder in ihre Grundbausteine zerlegen und zu neuem Kunststoff verarbeiten. Dieser lässt sich wie herkömmliche Polyolefine verwenden und ist im Gegensatz zu anderen nachhaltigen Kunststoffen nicht auf Nischenanwendungen beschränkt. Die biologische Abbaubarkeit der neuartigen Kunststoffe schafft zudem perspektivisch eine Lösung für das Mikroplastikproblem.
Den Markteintritt im Visier
Um den Markteintritt dahinter zu beschleunigen, beteiligten sich renommierte Impact- und Technologiefonds an der Seed-Finanzierungsrunde: neben Leadinvestor Circulate Capital investieren auch Positron Ventures sowie bmp Ventures mit dem IBG Innovationsfonds.
Die staatliche Förderung wird wiederum durch Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie den Freistaat Sachsen im Rahmen einer F&E-Verbundprojektförderung der Sächsischen Aufbaubank (SAB) kofinanziert. Sie erfolgt im Zuge des Projekts “Saxy Plastics”, bei dem aevoloop mit dem Leibniz-Institut für Polymerforschung, der Universität Leipzig und dem Center for the Transformation of Chemistry (CTC) kooperiert.
Weiterentwicklung, Teamausbau und Pilotprojekte
Mit dem eingeworbenen Kapital von 3,25 Millionen Euro Seed-Investment und knapp fünf Millionen Euro an staatlicher Förderung verfolgt das Start-up einen klaren Fahrplan: Die Weiterentwicklung seiner Lösung, den Ausbau seines Teams und die Umsetzung weiterer Pilotprojekte mit Industriepartnern, beispielsweise um neue Produkte – wie Folien, Spritzgussteile und Fasern – zu entwickeln.
„Plastik ist nicht grundsätzlich schlecht, nur unser Umgang damit”, sagt Dr. Manuel Häußler, Mitgründer und wissenschaftlicher Kopf von aevoloop. „Mit unserer Technologie machen wir Kunststoffe vollständig wiederverwertbar. So kombinieren wir die Leistungsfähigkeit konventioneller Kunststoffe mit echter Kreislauffähigkeit. Unser Ziel ist eine Welt, in der nachhaltiges Plastik endlos oft eingesetzt werden kann – ohne Abfall und ohne Verschwendung.”
Wolfgang Hafenmayer, Gründungspartner vom Leadinvestor Circulate Capital, sagt dazu: „Die Technologie von aevoloop ist ein bedeutender Fortschritt für die Kreislaufwirtschaft bei Polyolefinen. Erstmals haben wir eine echte Material-Alternative – ohne die Kompromisse, die andere Lösungen aufweisen. Genau diese Art von skalierbarer Innovation kann einen systemischen Wandel in der gesamten Kunststoff-Wertschöpfungskette vorantreiben.“
Die zugrundeliegende Technologie ist auf bestehenden Extrudern und Spritzgussmaschinen sofort einsetzbar: Dazu kommt: Die Produktion ist vergleichsweise günstig – rein biobasierte Alternativen sind oft deutlich teurer. Erste Pilotlinien und -projekte sind gestartet, getragen von Partnern wie der Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND), die eine Anschubfinanzierung von knapp einer Million Euro eingebracht hat und dem Center for the Transformation of Chemistry (CTC), mit welchem aevoloop in der Forschung eng zusammenarbeitet.
smartbax sichert sich 4,7 Mio. Euro in Pre-Series-A-Finanzierung
Smartbax, 2021 von Dr. Robert Macsics, Marco Janezic und Prof. Dr. Stephan Sieber als Spin-off der Technischen Universität München gegründet, entwickelt eine neue Generation von Antibiotika, um die zunehmende Ausbreitung multiresistenter Bakterien zu bekämpfen.
Das bayerische BioTech-Start-up smartbax, das Antibiotika der nächsten Generation entwickelt, gab heute den erfolgreichen ersten Abschluss seiner Pre-Series-A-Finanzierungsrunde über 4,7 Millionen Euro bekannt. Die Runde wurde von den neuen Investoren Anobis Asset und Bayern Kapital angeführt, mit Beteiligung von UnternehmerTUM Funding for Innovators sowie den bestehenden Investoren HTGF – High-Tech Gründerfonds und Boehringer Ingelheim Venture Fund (BIVF).
Mit dem frischen Kapital will smartbax seine proprietäre Pipeline niedermolekularer Antibiotika weiterentwickeln, die darauf ausgelegt sind, bakterielle Resistenzen mit innovativen Ansätzen und neuartigen Wirkmechanismen zu überwinden. Der am weitesten fortgeschrittene Kandidat ist ein Inhibitor, der einen bislang ungenutzten Schritt in der Synthese von Lipopolysacchariden (LPS) blockiert, wichtigen Strukturkomponenten der äußeren Membran gramnegativer Bakterien. Dieser neue Inhibitor konnte bereits in vivo seine Wirksamkeit, auch gegen multiresistente Stämme, demonstrieren. Er zeigt Potenzial für eine orale Anwendung und soll nun bis zur präklinischen Entwicklung gebracht werden.
Parallel entwickelt smartbax seine Plattform niedermolekularer Aktivatoren bakterieller Hydrolasen weiter. Im Gegensatz zu traditionellen Antibiotika, die bakterielle Funktionen hemmen, stimulieren diese Verbindungen die Hydrolase-Aktivität, wodurch die Bakterien sich von innen selbst verdauen. Dieser innovative Wirkmechanismus wurde bislang in kommerziellen Antibiotika nicht genutzt und bietet eine vielversprechende Strategie zur Überwindung etablierter Resistenzmechanismen.
Mit den aktuellen Finanzmitteln wird das Unternehmen diese Aktivatoren weiterentwickeln, um Leitkandidaten auszuwählen und den in vivo Wirksamkeitsbeweis zu erbringen.
„Niedermolekulare Antibiotika bleiben eines der wirksamsten Werkzeuge im Kampf gegen die rapide wachsende Bedrohung durch antimikrobielle Resistenzen. Smartbax ist derzeit das einzige deutsche Biotech-Unternehmen, das sich ausschließlich der Entwicklung dieser entscheidenden Wirkstoffklasse widmet. Wir sind stolz darauf, komplementäre Ansätze voranzutreiben, sowohl mit einem klassischen Inhibitor gegen ein neuartiges Ziel als auch mit Enzymaktivatoren, die einen völlig neuen Wirkmechanismus im Bereich der Antibiotika nutzen“, sagt Dr. Robert Macsics, CEO von smartbax. „Unsere Programme konzentrieren sich auf WHO-Prioritätserreger und zielen darauf ab, neue Behandlungsmöglichkeiten für kritisch kranke Patienten zu schaffen, die derzeit nur begrenzte Optionen haben. Wir freuen uns sehr über dieses starke Investorenkonsortium, das unser Engagement teilt und mit uns diese dringende Bedrohung für die öffentliche Gesundheit angehen wird.“
DeepTech Start-up Casablanca.AI geht in Insolvenz – Investoren gesucht
Das 2020 von Serial Entrepreneur und Business Angel Carsten Kraus gegründete DeepTech-Start-up Casablanca.AI hat beim Amtsgericht Pforzheim Insolvenz beantragt. Ziel ist es, im Rahmen des vorläufigen Insolvenzverfahrens eine Fortführungslösung unter Einbindung von Investoren zu finden, um das hauseigene Face Foundation Model in die Skalierung zu bringen.
Von der Produktinnovation…
Casablanca.AI wurde 2020 in Pforzheim gegründet. Ziel war zunächst, bei Videocalls natürlichen Blickkontakt herzustellen – ohne Zusatzhardware und kompatibel mit gängigen Tools wie Microsoft Teams und Zoom. Spätestens seit dem Auftritt bei „Die Höhle der Löwen“ ist die Lösung breiter bekannt, eine Enterprise-Lösung für den B2B-Einsatz kam jedoch erst 2025 auf den Markt. Im Bereich Blickkontakt ist Casablanca weltweit die einzige Software, die den ganzen Kopf authentisch korrigieren kann und auf handelsüblichen Laptops ohne GPU läuft. Laut Casablanca ist die Funktion „als wäre eine Mini-Kamera hinter den Augen des Gesprächspartners mitten auf dem Bildschirm - jedoch ohne die störende Kamera“.
… zur neuen Grundlagentechnologie
„Ursprünglich waren wir nur angetreten, um digitale Kommunikation menschlicher zu machen“, sagt Carsten Kraus, CEO und Gründer von Casablanca.AI. „Es stellte sich heraus, dass die einzige Möglichkeit, dies zu erreichen, darin bestand, eine komplett neue Grundlagentechnologie zu entwickeln. Deshalb haben wir das Face Foundation Model entwickelt, das weit über Videocalls hinausreicht. Das hat leider länger gedauert, als ich ursprünglich erwartet hatte. Die Technologie ist jetzt einsatzbereit, aber leider geht uns jetzt das Geld aus.“
Das Face Foundation Model basiert auf über 800 Millionen Gesichtsbildern und proprietärem Self-Supervised Learning (4 Patente angemeldet, eines bereits in den USA erteilt). Alles, was man mit Gesichtern machen möchte, lässt sich damit schneller entwickeln, mit weniger Trainingsdaten, und weniger GPU-Last in der Ausführung („Inference“). Es ermöglicht neue Generation fotorealistischer Avatare, die 100x schneller berechnet werden können, so dass sie interaktiv einsetzbar sind; Videoübertragungen trotz sehr schlechter Verbindung („EDGE“- Verbindung genügt); sowie vielfältige Anwendungen in der Gesichtserkennung von Automotive Safety, über Security, bis Health (z. B. Erkennung von Schlaganfallsymptomen). Damit bietet Casablanca.AI eine neue Schlüsseltechnologie. Wegen ihrer Effizienz kann sie nicht nur per API auf Servern eingesetzt werden, sondern auch „on edge“, also auf Laptops oder auch kleineren Devices. Es gibt inzwischen etliche Industriegespräche.
Vorläufiges Insolvenzverfahren soll den Weg für eine stabile Neuaufstellung bieten Auslöser für den Insolvenzantrag war die aktuelle Marktsituation: Unternehmen zeigen trotz hoher Nachfrage Zurückhaltung bei Implementierungen, während externe Finanzierungen wegen noch fehlender Umsätze ausblieben. Casablanca.AI hat bereits Maßnahmen zur Kostenreduktion eingeleitet und konzentriert sich mit dem Kernteam auf Technologie und Marktimplementierung. Das Ziel ist eine Fortführung mit Investoreneinstieg.
„Die Technologie und IP von Casablanca.AI sind sehr beeindruckend und bieten großes Potenzial in der Vielfältigkeit der Anwendungsbereiche. Der Fokus liegt nun darauf, im Rahmen eines Investorenprozesses Businesspartner anzusprechen, um kurzfristig eine dauerhafte Perspektive für das Unternehmen zu finden“, erklärt Julia Braun, vorläufige Insolvenzverwalterin (Menold Bezler).
HyImpulse sichert sich 45 Mio. Euro-Finanzierung für Raketentechnologie “Made in Europe”
Die 2018 gegründete HyImpulse Technologies GmbH ist ein führender deutscher Hersteller und Systemanbieter von kommerziellen Raketen für suborbitale und orbitale Startdienste.
Die HyImpulse Technologies GmbH („HyImpulse“) ist ein Luft- und Raumfahrtunternehmen mit Sitz in Neuenstadt am Kocher, im Süden Deutschlands. Es wurde 2018 gegründet und ist eine privat finanzierte Ausgründung aus dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Einrichtung Raumfahrtantriebe, in Lampoldshausen. Das Unternehmen entwickelt spezielle suborbitale und orbitale Startdienste unter Verwendung von Trägerraketen mit Hybridantrieb.
Jetzt hat HyImpulse im Rahmen ihrer Series A-Finanzierungsrunde 15 Mio. Euro Eigenkapital eingeworben und sich damit weitere rund 30 Mio. Euro an Fördermittel gesichert. Die Runde wird von Campus Founders Ventures angeführt. Weitere Investoren sind unter anderem Helantic, GIMIC, der Global Resilience Innovation Fund (GRIF), die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft (MBG) Baden-Württemberg, die Sparkassen-Beteiligungsgesellschaft (SBG) Heilbronn-Franken, Vienna Point sowie BTRON.
Mit dem frischen Kapital wird HyImpulse die Entwicklung und Kommerzialisierung der Orbitalrakete SL1 und den Ausbau der Produktionskapazitäten vorantreiben. Seit der Gründung hat das Unternehmen rund 74 Mio. Euro an Kapital eingesammelt.
„Europa hat keinen eigenen Zugang zum All. Mit dem frischen Kapital werden wir die Kommerzialisierung unserer Orbitalrakete beschleunigen und so Europa unabhängiger und wettbewerbsfähiger machen,“ sagt Dr. Christian Schmierer, Mitgründer und CEO von HyImpulse. “Während Anbieter wie SpaceX einen Linienbus mit festem Fahrplan ins All bereitstellen, entwickeln wir mit unseren Lösungen einen flexiblen Taxi-Service. Unsere Kunden können individuelle Startlösungen wählen und die Zeiten flexibel planen.”
HyImpulse entwickelt auf Basis von Hybridtechnologie die Orbitalrakete SL1
Noch vor anderen SpaceTech-Start-ups, erreichte HyImpualse bereits 2024 einen historischen Meilenstein: Der erfolgreiche Testflug der Suborbitalrakete SR75 demonstrierte erstmals die Funktionsfähigkeit eines kommerziellen Hybrid-Raketenantriebs auf Paraffin-Basis. Dieser Flug gilt als technologischer Durchbruch und Proof-of-Concept und bildet die Grundlage für weitere Entwicklungsstufen. Der erste kommerzielle Start der SR75 mit Kunden wird bereits 2026 stattfinden. Aufbauend auf den Tests mit der SR75 arbeitet HyImpulse an der dreistufigen Orbitalrakete SL1, die ab 2027 zunächst bis zu 600 Kilogramm Nutzlast in eine niedrige Erdumlaufbahn transportieren soll.
Ein dynamisch wachsender und geopolitisch entscheidender Markt
Europa verfügt bislang über keinen eigenständigen Zugang zum Weltraum und ist in hohem Maße von außereuropäischen Anbietern abhängig. Laut dem Space Economy Report 2024 entfiel 2024 weniger als ein Prozent aller weltweiten Starts auf europäische Anbieter. HyImpulse leistet hier Pionierarbeit: Die Hybridtechnologie des Unternehmens reduziert die Zahl der Bauteile um rund 50 Prozent, senkt Kosten und steigert die Zuverlässigkeit – ein entscheidender Faktor für den Aufbau kosteneffizienter und flexibler Startdienste im Bereich unter einer Tonne Nutzlast. Damit trägt HyImpulse maßgeblich dazu bei, Europas Zugang zum Weltraum eigenständiger, nachhaltiger und wettbewerbsfähiger zu gestalten.
Der Markt wächst dynamisch: Laut einem McKinsey-Report soll das weltweite Geschäft mit satellitengestützten Technologien bis 2040 ein Volumen von rund 1,25 Billionen Euro erreichen (Space: Investing in the Final Frontier). HyImpulse positioniert sich früh in diesem Umfeld – mit bereits gesicherten Aufträgen im dreistelligen Millionenbereich und Startplätzen auf mehreren Kontinenten.
LinkedIn Top Startups 2025
Das „LinkedIn Top Startups 2025“-Ranking zeigt 20 aufstrebende Unternehmen in Deutschland und gibt Einblicke, wie junge Start-ups mit innovativen Ideen und Lösungsansätzen die zentralen Herausforderungen erfolgreich angehen.
Die LinkedIn Top Startups 2025 bedienen Bereiche von KI-Software für den Einkauf über emissionsfreie Mikroflugzeuge bis hin zu digitalen Finanzlösungen. 14 der 20 aufgelisteten Unternehmen sind erstmals im Ranking vertreten. An der Spitze steht in diesem Jahr das Münchner Tech-Unternehmen Helsing, das KI-basierte Software für militärische Anwendungen entwickelt. Auf Platz zwei folgt 1KOMMA5° aus Hamburg, ein Vorreiter der Energiewende mit Lösungen rund um Solarenergie, Wärmepumpen und Energiespeicher. Den dritten Rang belegt Tacto aus München, das KI zur Optimierung des Beschaffungsmanagements im Mittelstand einsetzt.
Neue Gründungs-Ära: Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit
Die diesjährigen Top Startups eint ein klarer Fokus: Sie entwickeln Technologien, die Lösungen auf die drängendsten Herausforderungen unserer Gesellschaft liefern – von Fertigung und Logistik über Verteidigung bis hin zur Luft- und Raumfahrt. KI ist dabei häufig der zentrale Innovationstreiber. „Diese Start-ups sind ihrer Zeit nicht nur voraus – sie gestalten aktiv, was morgen zählt“, sagt Matthias Bergleiter, Redaktionsleiter DACH bei LinkedIn. „Ob bei der Energiewende, der Digitalisierung des Mittelstands oder der europäischen Sicherheit: Sie arbeiten dort, wo die großen Fragen unserer Gesellschaft beantwortet werden müssen. Mit ihrer Innovationskraft setzen sie nicht nur Trends, sondern ziehen auch die besten Talente an – weil sie nicht reagieren, sondern die Zukunft Deutschlands selbst in die Hand nehmen.“
Berlin und München: Zwei Pole der Innovation
Auch im diesjährigen Ranking bleibt Berlin das kreative Zentrum der deutschen Gründerszene. Die Hauptstadt zieht Startups aus unterschiedlichen Branchen an, von FinTech über E-Commerce bis hin zu Bildung. München hingegen etabliert sich als Hotspot für forschungsintensive Deep-Tech-Unternehmen. Beide Städte bieten durch ihre Netzwerke aus Gründern, Investoren, Forschungseinrichtungen und Universitäten ideale Voraussetzungen für nachhaltige Innovation.
Das sind die Top 10 der diesjährigen Liste
- Helsing (München) – Entwickelt KI-basierte Software für militärische Anwendungen (Vorjahr: Platz 2)
- 1KOMMA5° (Hamburg) – Führend bei Solar-PV, Wärmepumpen und Energiespeicherlösungen für eine CO2-neutrale Zukunft (Vorjahr: Platz 1)
- Tacto (München) – KI-gestützte Softwareplattform, die mittelständischen Industrieunternehmen hilft, ihre Beschaffungsprozesse zu automatisieren (Neu)
- bunch (Berlin) – Digitalisiert und automatisiert Investmentprozesse in privaten Märkten für mehr Transparenz, Effizienz und einfachen Zugang (Neu)
- HOLY (Berlin) – Revolutioniert die Getränke-Branche mit zuckerfreien, gesunden und leckeren Energydrinks (Neu)
- Hive (Berlin) – Unterstützt E-Commerce-Marken bei Lagerung und Logistik (Vorjahr: Platz 5)
- The Exploration Company (Planegg bei München) – Entwickelt wiederverwendbare Raumkapseln für eine nachhaltigere Raumfahrt (Vorjahr: Platz 9)
- Ivy (Berlin) – Ermöglicht sofortige, globale Bankzahlungen und eliminiert die Abhängigkeit von Bankkarten (Neu)
- VÆRIDION (München) – Entwickelt effiziente, emissionsfreie Elektro-Mikroflugzeuge für umweltfreundliche regionale Flugverbindungen (Neu)
- re:cap (Berlin) – Hilft Unternehmen, ihre Finanzen einfach und übersichtlich zu verfolgen und bei Bedarf eine Finanzierung zu erhalten (Neu)
Das gesamte Ranking gibt's hier
KI-Start-up OSPHIM schließt erfolgreich erste Finanzierungsrunde ab
OSPHIM stellt spezialisierte Lösungen für die kunststoffverarbeitende Industrie bereit und hat rund eineinhalb Jahre nach der Gründung seine erste Finanzierungsrunde mit STS Ventures als Lead-Investor erfolgreich abgeschlossen.
Insgesamt konnte OSPHIM, 2024 von Dr. Louisa Desel, Yannik Lockner, Mauritius Schmitz und Jakob Pesch gegründet, in der Early-Stage-Finanzierungsrunde die Unterstützung von neun Investor*innen gewinnen. Bisher hat sich das Start-up aus öffentlichen Investitionen wie dem exist-Gründungsstipendium und den eigenen Umsätzen finanziert.
Um den nächsten Wachstumsschritt zu gehen, öffnet sich OSPHIM jetzt für private Investoren. Lead-Investor STS Ventures ist ein Early-Stage-Venture-Capital aus Köln, das von dem Serienunternehmer Stephan Schubert gegründet wurde. Neben STS Ventures beteiligt sich auch die NRW.BANK an der Runde, ergänzt durch Business Angels aus der Kunststoffbranche, Industrieexpert*innen sowie Serial Founder. Über die Höhe des Investments wurden keine Angaben kommuniziert.
„Mit dem Investment können wir nun unsere nächsten Schritte verfolgen: Wir möchten weitere Fertigungsverfahren integrieren, neue Features auf der Plattform ergänzen und den Kundenstamm erweitern“, betont Dr. Louisa Desel, CEO und Mitgründerin von OSPHIM.
Das Start-up hat eine Softwareplattform entwickelt, die Produktionsprozesse in der kunststoffverarbeitenden Industrie intelligent optimiert. Die KI-basierte Technologie kombiniert Datenvisualisierung, präzise Anomalieerkennung und intelligente Prozesseinrichtung bei Spritzgussprozessen. Damit hat OSPHIM bereits mehrfach Auszeichnungen in nationalen Innovationswettbewerben und internationalen Start-up-Pitches gewonnen – unter anderem bei High-Tech.NRW, Rice Business Plan Competition, dem Future Tech Festival und dem Gründungswettbewerb – Digitale Innovation des BMWK.
ESCP Business School Berlin - eine europäische Talentschmiede
Wie die ESCP Business School Berlin erfolgreich Gründer*innen und Start-ups fördert.
Seit ihrer Gründung vor über 50 Jahren hat sich die ESCP Business School Berlin (kurz: ESCP) als eine der führenden Wirtschaftshochschulen Europas etabliert. Zusammen mit den weiteren ESCP-Business-School-Standorten in Paris, London, Madrid, Turin und Warschau bietet sie Studierenden eine umfassende europäische Perspektive auf Wirtschaft, Innovation und interkulturelles Management.
Studienprogramme wie der Bachelor in Management, der an drei Standorten der ESCP absolviert wird, und spezialisierte betriebswirtschaftliche Ausbildungsprogramme (Master, MBA, Executive MBA, Promotion und Executive Education) werden in einer Campus-übergreifenden Lernerfahrung erlebbar. Die ESCP ist in Deutschland staatlich anerkannt und kann Abschlüsse sowie auch den Doktortitel verleihen.
Am Campus Berlin studieren aktuell mehr als 1200 angehende Führungskräfte. Akademische Schwerpunkte sind die Themen Entrepreneurship, Nachhaltigkeit und Digitalisierung sowie Diversität und Inklusion. Der Erfolg der Programme spiegelt sich auch in den kontinuierlich hervorragenden Platzierungen in internationalen Rankings wider. So rangiert die ESCP unter den Top fünf im „European Business School Ranking“ der Financial Times 2024.
„An der ESCP Business School wollen wir sowohl Studierenden als auch Führungskräften eine Top-Wirtschaftsausbildung bieten. Eine globale Exzellenzstrategie, modernste Kurs- und Unterrichtsformate sowie ein exzellenter Lehrkörper sind die Eckpfeiler dieses Erfolgs. Die Förderung von Kreativität und Innovation steht seit Beginn im Zentrum unseres Studienangebotes. Wir sind uns sicher, dass Vielfalt und Inklusion die Grundlage einer nachhaltigeren Zukunft sind. Sie tragen zum weiteren Wachstum und zur Stabilität unserer europäischen Gemeinschaft bei. An der ESCP bekommen die Studierenden alle notwenigen Grundlagen mit, um verantwortungsbewusste Führungskräfte zu werden, welche die Welt von morgen aktiv mitgestalten“, so Prof. Frank Jacob, Rektor der ESCP Berlin.
Eine zentrale Rolle spielt die enge Zusammenarbeit mit der Praxis. Durch maßgeschneiderte Programme und Unternehmenspartnerschaften bereitet die ESCP ihre Absolvent*innen optimal auf die Anforderungen des globalen Arbeitsmarkts vor.
Mit Initiativen wie der Blue Factory, dem eigenen Start-up-Inkubator, unterstützt die ESCP innovative und nachhaltige Geschäftsideen und fördert junge Talente auf ihrem Weg zu unternehmerischem Erfolg. Alumni wie Oliver Mackprang (Miles Mobility) und Lea Haep (STARTUP TEENS) verdeutlichen den prägenden Einfluss solcher Initiativen der Hochschule.
„Unternehmertum an der ESCP bedeutet weit mehr als nur Start-ups. Es geht darum, etwas Neues zu schaffen – sei es ein Technologieunternehmen, ein Beratungsunternehmen, eine NGO oder etwas ganz anderes. Was die Blue Factory einzigartig macht, ist ihre Unterstützung für Unternehmer in jeder Phase ihres Weges – sogar über die erste Gründung hinaus. Unser Ziel ist es, vielfältige unternehmerische Wege zu ermöglichen und Gründern dabei zu helfen, ihr Unternehmen auf die Weise aufzubauen, die am besten zu ihnen passt“, so Prof. René Mauer, Leiter des Fachbereichs Entrepreneurship.
Die Blue Factory der ESCP
Die Start-up-Landschaft in Deutschland zeigt sich trotz wirtschaftlicher Herausforderungen weiterhin dynamisch und wachsend. Im Jahr 2024 wurden landesweit 2766 neue Startups gegründet – ein beeindruckender Zuwachs von elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Neben etablierten Gründungshotspots wie München und Berlin gewinnen innovative Inkubatoren an Hochschulen hierbei zunehmend an Bedeutung.
Als europäischer Start-up-Inkubator bietet die Blue Factory eine lebenslange Unterstützung für angehende Unternehmer*innen. Dies wird sprichwörtlich genommen, da jeder Alumnus bzw. jede Alumna der ESCP einen lebenslangen Zugang zur Blue Factory hat. Diese fördert vielfältige Geschäftsmodelle – von klassischen Start-ups bis hin zu innovativen Projekten, die gesellschaftliche und ökologische Herausforderungen adressieren. Mit Standorten in Berlin, London, Madrid, Paris und Turin verfolgt die Blue Factory einen integrativen Ansatz, der die grenzüberschreitende Zusammenarbeit innerhalb Europas fördert.
Moderne Infrastruktur, praxisnahe Programme
Nach umfassenden Renovierungsarbeiten bietet der Berliner Campus in Charlottenburg moderne Coworking Spaces und optimal gestaltete Arbeitsräume für kreative Ideenfindung und Zusammenarbeit. Mit Programmen wie Start, Launch, Seed und Scale begleitet die Blue Factory Gründer*innen von der Ideenfindung bis hin zur internationalen Expansion.
Dabei steht ein praxisorientierter Ansatz im Vordergrund, der Theorie und Praxis nahtlos miteinander verbindet. Diese vier Programme bauen aufeinander auf:
- Start (drei Monate): Die erste Phase unterstützt bei der Ideenvalidierung und beim Aufbau eines soliden Fundaments. Dabei fördert die Blue Factory die angehenden Unternehmer*innen durch einen Zugang zu expert*innengestützten Master Classes, welche dabei helfen, das unternehmerische Konzept zu schärfen. Des Weiteren erleichtern Networking-Tage die Suche nach Mitgründer*innen und Coworking-Tage den Auf- und Ausbau eines kreativen unternehmerischen Umfelds.
- Launch (3 Monate): Diese Programmphase fördert die Entwicklung marktfähiger Produkte und den Aufbau erster Kund*innenbeziehungen. Hierbei werden die Gründer*innen durch Prototypen-Coaching und einen vereinfachten Zugang zu Nutzer*innentests unterstützt. Ziel dieser Phase ist die Entwicklung eines Minimum Viable Products (MVP) und die Erhebung eines ersten Nutzer*innenfeedbacks.
- Seed (ein Jahr): In dieser Phase werden die Start-ups beim Markteintritt begleitet und auf Investitionen vorbereitet. Hier kann die Blue Factory vor allem durch eine höhere Sichtbarkeit und den Zugang zu Frühphasen-Investor*innen unterstützen. Dies wird durch die Skalierung des Geschäftsmodells mithilfe von Go-to-Market-Strategien, individuellem Coaching und Investor*innen-Intros gefördert. Zudem bieten Demo Days die Gelegenheit, sich direkt bei Investor*innen zu präsentieren.
- Scale (drei Monate): In der letzten Programmphase werden Unternehmen mit einem Umsatz von über einer Million Euro bei ihrem nachhaltigen Wachstum unterstützt. Hierzu erhalten sie individuelles Coaching, um Skalierungsherausforderungen zu meistern, Kontakte zu strategischen Partner*innen für mögliche internationale Markterweiterungen und Zugang zu Investor*innen, um weiteres Wachstum zu finanzieren.
Erfolgreiche Alumni und Vorbilder
Zahlreiche erfolgreiche Gründer*innen sind aus dem Netzwerk der Blue Factory hervorgegangen. Ein Beispiel ist Mona Ghazi, eine erfolgreiche Jungunternehmerin, die mit nur 21 Jahren bereits ihre dritte Firma aufbaut (Mehr über Mona Ghazi liest du in unserem Start-up-Porträt: t1p.de/sne0o). Auch Lea Haep, Alumna und Managing Director von STARTUP TEENS und Gen Talents, dient als Vorbild für die nächste Generation von Gründer*innen.
Seit ihrer Gründung hat die Blue Factory über 1400 Unternehmer*innen gefördert und dabei sechs Unicorn-Start-ups mit einer Bewertung von über einer Milliarde Euro hervorgebracht. Mit ihrem Alumni-Netzwerk von 80.000 Mitgliedern in mehr als 150 Ländern bietet sie Zugang zu einem breiten Ökosystem aus Investor*innen, Unternehmen und Acceleratoren.
„Unternehmertum ist nicht nur eine Frage von Einhörnern – es geht um Menschen, die etwas schaffen, sei es ein Unternehmen, eine gemeinnützige Organisation oder eine völlig neue Art, ein Problem zu lösen. An der ESCP begrüßen wir diese Vielfalt, und die Blue Factory ist hier, um Unternehmer in jeder Phase zu unterstützen, unabhängig von der Art des Unternehmens, das sie aufbauen wollen“, fasst es Prof. Mauer zusammen.
MedTech cureVision schließt Finanzierungsrunde erfolgreich ab
Das 2021 von Johannes Ruopp, Richard Fobo und Kerstin von Diemar gegründete cureVision hat sich auf die Verbesserung der Diagnostik chronischer Wunden durch den Einsatz von KI und fortschrittlicher Medizinbildgebung spezialisiert.
Das Münchner Medizintechnik-Unternehmen cureVision, Pionier auf dem Gebiet KI-gestützter medizinischer Bildgebung, hat seine Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen. Über die Höhe der Finanzierung wurden keine Angaben gemacht.
Die Investitionen wurden über das Companisto Business Angel Netzwerk, Brandenburg Kapital, BioLab Holdings, Inc. sowie von weiteren Co-Investoren bereitgestellt. Mit dem Kapital wird cureVision seine KI-Technologie weiterentwickeln, die Vertriebsstruktur skalieren und die Vorbereitung für den US-Markteintritt 2026 vorantreiben.
Vielfach ausgezeichnet für innovative Wundanalyse
„Die Mission von cureVision ist es, medizinische Bildgebung der nächsten Generation weltweit verfügbar zu machen. Mit der Unterstützung von Brandenburg Kapital, Companisto und BioLab Holdings sind wir ideal aufgestellt, um international zu skalieren und die FDA-Zulassung zu forcieren“, sagt Richard Fobo, CEO von cureVision.
Das junge wurde bereits mehrfach prämiert - u.a. ausgezeichnet mit dem Health-i Award, dem digitalen Gesundheitspreis von Novartis, dem Eugen-Münch-Preis der Röhn-Stiftung, dem Innovationspreis Bayern und dem Deutschen Gesundheits-Award.
Gründer*in der Woche: Wattro – die Werkzeugdetektive
Von E-Bikes zu smarter Geräteverwaltung: Wie die Wattro-Gründer nach einem Kurswechsel die Digitalisierung ins Handwerk bringen – vom Lager bis hin zur Baustelle.
Eigentlich wollten Julius Henn, Anton Trojosky, Bastian Bogner und Pius Warken mit einem neuartigen Leichtfahrzeug den urbanen Transport erobern. Doch dann stießen sie auf ein viel größeres Problem. Heute sorgt ihr Start-up Wattro mit seiner digitalen Verwaltung von Betriebsmitteln und Maschinen dafür, dass Handwerksbetriebe und Industriekund*innen jederzeit wissen, wo ihre Maschinen sind, wer sie nutzt und in welchem Zustand sie sich befinden.
Fokus auf Urban Mobility
Schon einmal, und zwar vor der Gründung von Wattro, hatten die vier Unternehmer mit ihren Coboc-E-Bikes unter Beweis gestellt, wie man mit gebündeltem Know-how ein funktionierendes Produkt erfolgreich auf den Weg bringt. Ihre damalige Vision: urbane Mobilität neu zu denken und praktische Lösungen für den Alltag in der Stadt zu schaffen.
Aufbauend auf diesem Erfolg machten sie sich an ihr nächstes großes Vorhaben: die Entwicklung eines leichten Transportfahrzeugs für Handwerker*innen, Lieferdienste und Caterer, größer als ein Fahrrad, kleiner als ein Transporter, ideal für enge Innenstädte. Schon bald nach der Gründung von Wattro im Jahr 2019 ging das Team mit zwei Prototypen voller Enthusiasmus an den Start.
Doch die Realität holte sie schnell ein. Die Entwicklung eines Fahrzeugs erwies sich als weitaus komplexer und zeitaufwändiger als gedacht – Zulassungen, Sicherheitsprüfungen, Zertifikate und vieles mehr waren die großen Stolpersteine. „Es fehlte zudem an echtem Veränderungswillen, sowohl auf gesellschaftlicher als auch auf politischer Ebene. Städte erließen Fahrverbote, schlossen jedoch ausgerechnet Lieferverkehr und Handwerker aus, also genau unsere Zielgruppe. Nach intensiver Marktanalyse wurde klar: Die Rahmenbedingungen für ein erfolgreiches Elektrofahrzeug waren schlicht nicht gegeben“, sagt CEO Trojosky.
Gleichzeitig zeigte sich in Gesprächen mit den potenziellen Nutzer*innen ein anderes, viel grundlegenderes Problem: Niemand wusste genau, was sich eigentlich gerade in ihren Fahrzeugen oder Lagern befand. „Alle sagten uns: Wir suchen ständig irgendwas, und keiner weiß genau, in welchem Zustand die Arbeits- oder Betriebsmittel sind. Das kostet die Unternehmen Zeit und Geld“, so Pius Warken, der heute neben Trojosky Geschäftsführer bei der Wattro GmbH ist. Dieses klare Feedback brachte die vier Gründer schließlich zum Umdenken.
Der Kurswechsel
2020 änderten sie radikal die Stoßrichtung: Statt weiter auf das Fahrzeug zu setzen, konzentrierten sie sich auf die digitale Lösung des zuvor geschilderten Problems. Es ging also nicht mehr darum, den Transport effizienter zu machen, sondern darum, Transparenz darüber zu schaffen, wo sich Werkzeuge und Maschinen befinden. Die Idee einer digitalen Verwaltung war geboren. „Wir wollten eine Lösung, die automatisch funktioniert, ohne dass Mitarbeiter Geräte manuell einscannen müssen. Denn alle bisherigen Lösungen auf dem Markt basierten bis dato auf Scannen von QR-Codes per Hand“, erklärt Trojosky. Dafür kombinierten sie QR-Codes, die sich einfach mit dem Smartphone scannen lassen, mit RFID-Tags, die automatisch erkennen, wenn ein Gerät das Lager verlässt oder zurückkehrt. „Die Kombination aus QR-Codes und RFID-Tags hatte vorher niemand in diesem Bereich genutzt – das war unsere Chance“, so Co-Founder Warken.
Herzstück der Lösung wurde neben der digitalen Lösung ein selbst entwickeltes Hardware-Terminal, das Geräte automatisch erkennt, sogar jene, die sich in Koffern befinden. Während vergleichbare RFID-Systeme in der Logistik mehrere zehntausend Euro kosten, ist Wattro hier etwa zehnfach günstiger. Das automatische Buchungssystem erkennt Werkzeuge mit einer Reichweite von bis zu drei Metern, sobald sie das Lager verlassen, ganz ohne manuelles Scannen. Dafür werden sämtliche Arbeitsgeräte einmalig mit einem Funklabel versehen und in der Software hinterlegt. Passiert ein(e) Mitarbeitende(r) den Ausgang, wird das Werkzeug im Vorbeigehen automatisch erfasst. So sind alle Geräte im digitalen System dokumentiert, und die Smartphone-App zeigt jederzeit, wer ein Werkzeug aktuell wo nutzt. Im Fokus steht dabei auch zu eruieren, in welchem Zustand sich Bohrmaschinen, Sauger, Schleifer und Co. befinden. Das System verrät, welche Geräte als defekt gemeldet sind oder wann eine Prüfung oder Wartung ansteht.
2021 wurde das erste Terminal ausgeliefert, und die Gründer sicherten sich ein Patent auf die Technologie. Heute ist das Terminal bei über 50 Kund*innen im Einsatz, darunter bekannte Namen wie Stihl oder Heinrich.
Digital, komplett, einfach
„Wir wollten ein System entwickeln, das jeder Mitarbeiter intuitiv und ohne lange Schulung bedienen kann“, betont Julius Henn. Diese Automatisierung via Terminal und App erhöht die Effizienz in einem Betrieb erheblich und ist bis heute ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal des Start-ups. „Es muss einfach und automatisch funktionieren, das war unser Grundsatz von Anfang an“, ergänzt Warken. Die Lösung sprach sich schnell herum: Anfangs kamen die meisten Kund*innen durch Mund-zu-Mund-Propaganda, 2024 folgte der Durchbruch mit Messeauftritten wie auf der FAF (die Leitmesse für Fassadengestaltung und Raumdesign) und Galabau Messe in München.
Heute beschäftigt Wattro zehn Mitarbeitende in den Bereichen Entwicklung, Vertrieb, Marketing, Kund*innenservice, Produktion und Finanzen. Produziert und getestet wird in Heidelberg, ein Standort, der für das Team perfekt passt: „Wir sind nicht nur persönlich mit Heidelberg verbunden, Heidelberg ist nach München die Stadt mit den meisten Start-up-Gründungen pro Einwohner. Hier finden wir also nun schon zum zweiten Mal das passende Umfeld für einen erfolgreichen Start“, so Trojosky.
Was mit einer Idee für ein urbanes Leichtfahrzeug begann und an der Umsetzung scheiterte, ist heute eine innovative Komplettlösung zur digitalen Verwaltung von Arbeitsmitteln, die Handwerks- und Industriebetriebe spürbar effizienter macht. Die Wattro-Story veranschaulicht damit eindrucksvoll, wie wandlungsfähig innovative Gründer*innen sein können und müssen, und dass der Mut zum Kurswechsel manchmal die beste unternehmerische Entscheidung ist.
Deutscher Startup Monitor 2025: Innovation trotz Unsicherheit
Der aktuelle Deutsche Startup Monitor zeigt: Unsicherheit bleibt auch 2025 das Wort der Stunde – in der Gesamtwirtschaft wie im Start-up-Sektor. Kriege, Handelskonflikte und eine Konjunktur, die nicht wieder anspringt. Vor diesem Hintergrund gibt es allerdings einige Erkenntnisse und Ergebnisse aus der Erhebung, die zuversichtlich stimmen.
Hier die Kernergebnisse auf einen Blick
Gründungsbereitschaft sinkt
78,3% der Gründer*innen würden erneut ein Start-up aufbauen. Das ist zwar noch die große Mehrheit, aber weniger als in den Vorjahren (2023: 89,6%), was gemeinsam mit dem schwachen Geschäftsklima eine Eintrübung der Stimmung signalisiert.
Gründerinnenanteil zeigt wieder nach oben
Nach dem Rückgang im letzten Jahr steigt der Frauenanteil unter Start-up-Gründer*innen leicht von 18,8% auf 19,8% – damit bleibt er auf einem sehr niedrigen Niveau, stabilisiert sich aber und zeigt eine postive Tendenz.
Start-up-Standort Deutschland im Aufwind
39,8% der Gründer*innen schätzen Deutschland als Start-up-Standort attraktiver ein als die USA – ein Anstieg um 6 Prozentpunkte gegenüber 2024. Im europäischen Vergleich sehen sogar 61,2% der Befragten Deutschland vorne.
KI ist Wachstumstreiber
Für 45,1% der Start-ups ist KI inzwischen Kernbestandteil des Produkts – ein klarer Anstieg im Vergleich zu 2024. Auch die Investitionen liegen bereits jetzt über dem Niveau des gesamten Vorjahres, wobei die Dynamik in den USA noch deutlich größer ist.
DeepTech hat enorme Strahlkraft
11% der Start-ups lassen sich der Kategorie DeepTech zuordnen und sogar 30,6% begreifen sich selbst als DeepTech-Unternehmen. Das unterstreicht die Strahlkraft dieses Sektors und die strategische Bedeutung der Schnittstelle von Forschung und Unternehmertum.
Kooperationen brauchen Impulse
Der Anteil an Start-ups mit Unternehmenskooperationen sinkt von 61,9% im Vorjahr auf 56%. Für Wachstumschancen bei Start-ups und Innovativität etablierter Unternehmen sind hier in der schwierigen Wirtschaftslage neue Akzente nötig.
Internationaler VC-Gap erkennbar
Bezogen auf die Wirtschaftsleistung liegt Deutschland bei VC-Investments nur auf Platz 18 und damit hinter europäischen Nachbarn und den USA. Mit bisher 4 neuen Unicorns und 5,2 Milliarden Euro an Investitionen ist die Entwicklung 2025 aber aktuell positiv.
DefenseTech erreicht Rekordfinanzierungen
Mit knapp 900 Mio. Euro floss 2025 bisher bereits doppelt so viel Kapital in den Bereich DefenseTech wie im gesamten Vorjahr. 1,7% der Start-ups richten sich primär an militärische Kunden und weitere 24,1% entwickeln Dual-Use-Produkte.
Fachkräftemangel aktuell kaum Thema
Die durchschnittliche Beschäftigtenzahl im Start-up-Sektor geht weiter zurück (2023: 18,9; 2024: 16,7; 2025: 15,8) und der Fachkräftemangel verliert an Relevanz – Gründe sind die schwierige Wirtschaftslage sowie Effizienzgewinne durch KI.
Digitalisierung bleibt Baustelle
Beim Thema digitale Souveränität bekommt Deutschland von 78,9% der Gründer*innen schlechte Noten. Auch die Digitalisierung der Wirtschaft (52,5%) und insbesondere der Verwaltung (81%) werden von vielen als zu gering bewertet.
Den vollständigen Bericht kannst du hier downloaden.

