Hospitality-Start-up Limehome erhält 10 Mio. Euro Wachstumskapital


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Das Hospitality-Start-up Limehome trotzt mit seinem innovativen, volldigitalen Hotelkonzept der Krise im Reisemarkt.

Das 2018 von Lars Stäbe und Dr. Josef Vollmayr in München gegründete Start-up Limehome und sichert sich im Rahmen einer zusätzlichen Finanzierungsrunde weitere zehn Millionen Euro und erhöht somit die Series-A-Finanzierung auf insgesamt 31 Millionen Euro. Die Bestandsinvestoren HV Holtzbrinck Ventures, Lakestar und Picus Capital erhöhen unter der Führung von HV Holtzbrinck Ventures ihre Beteiligung. Das Kapital aus der weiteren Finanzierungsrunde soll vor allem in die Weiterentwicklung der Technologieplattform, der Marke und in weiteres Wachstum investiert werden.

Limehome kombiniert den Designanspruch eines Premiumhotels mit der Effizienz eines konsequent digitalen Betriebskonzepts. Heute ist das Start-up bereits an mehr als 45 Standorten in Deutschland und Österreich vertreten, weitere 35 Objekte befinden sich derzeit in der Entwicklung. Damit wird Limehome 2020 das Hotelkonzept mit den zweitmeisten Standorten im deutschsprachigen Raum sein.

Automatisierung aller herkömmlichen Prozesse eines Hotelbetriebs

Über seine Technologieplattform automatisiert Limehome alle herkömmlichen Prozesse eines Hotelbetriebs – von der Preissetzung über Buchung, Check-in, Reinigung, Customer Service bis hin zur Rechnungserstellung. Hierdurch entstehen Effizienzgewinne im Betrieb und in der Flächennutzung der Standorte, die dazu führen, dass Limehome hochwertige, vollausgestattete Design-Apartments zum Preis eines 4*-Standard-Hotelzimmers anbieten kann. Zugleich ermöglicht es auch den profitablen Betrieb kleinerer Standorte, die für herkömmliche Hotelkonzepte nicht attraktiv sind.

Gerade in der aktuellen Krisensituation hat sich das Businessmodell bewährt. Auch zu Hochzeiten der Covid-19 Pandemie im März und April 2020, als der Reisemarkt um fast 90 Prozent einbrach, waren die Limehome-Apartments aufgrund des kontaktlosen, voll-digitalisierten Hotelkonzepts geöffnet und stets gut ausgelastet. Seit Ausbruch der Krise im März konnte das Unternehmen seinen Umsatz sogar mehr als verdoppeln.

Dr. Josef Vollmayr, Mitgründer und Geschäftsführer von Limehome sagt: „Die Krise war eine enorme Bewährungsprobe für uns als Team und unser digitales Konzept. Wir waren jedoch in der Lage, selbst in einem nahezu kollabierten Reisemarkt für unsere Gäste weiterhin da zu sein und unsere Standorte profitabel zu betreiben. Wir sehen die weitere Finanzierung als starken Vertrauensbeweis unserer Investoren in unseren bisherigen Kurs und die weitere Expansion, für die wir gerade in den nächsten Monaten enorme Möglichkeiten im Markt sehen.”

Lars Stäbe, Mitgründer und Geschäftsführer von Limehome, unterstreicht: „Die Hotellerie hat die Digitalisierung verschlafen. Durch unseren Fokus auf die Kundenbedürfnisse waren Konzepte wie kontaktloser Check-in und Zugang sowie die digitale Rechnungsstellung bei uns von Tag eins an Standard. Wir sehen, dass Kunden jetzt aktiv nach Alternativen zum traditionellen Hotel suchen - technologiebasierten Modellen wie uns spielt das in die Karten. Die Krise bietet daher auch zahlreiche Chancen, die wir mit der weiteren Finanzierung nutzen wollen, um die Hotellerie mit einem starken Technologie- und Kundenfokus in die Zukunft zu führen.”

Weitere Expansion ins Ausland

Darüber hinaus treibt Limehome trotz vorherrschender Krise die Expansion ins Ausland voran und steigt in den spanischen Markt ein. Die ersten Apartments werden in Granada, Barcelona und Sevilla eröffnet. Ricardo Fernandez verantwortet als Managing Director Spain die Expansion nach Spanien und kommentiert: „In Deutschland und Österreich empfangen wir bereits mehr als 5000 Gäste monatlich. Das Erfolgskonzept von Limehome bringen wir nun nach Spanien - ein für uns sehr spannender Markt. Auch wenn Spanien als internationaler Reisemarkt sicherlich noch länger als Deutschland die Folgen der Pandemie spüren wird, ist gerade jetzt ein idealer Zeitpunkt für den Markteintritt. Bereits seit Anfang Oktober empfangen wir die ersten Gäste.”

Online oder doch im Laden: so ticken die dt. Verbraucher*innen

Die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage unter 2.000 Konsument*innen in Deutschland zeigen u.a. einen Trend in Richtung nachhaltiger und lokaler Angebote.

Mit dem Black Friday, dem Cyber Monday und der Vorweihnachtszeit steht für den Handel die umsatzstärkste Zeit des Jahres bevor. Passend dazu hat der Zahlungsanbieter SumUp mit seiner aktuellen Umfrage unter 2.000 Konsument*innen neue Einblicke in das Kaufverhalten der Deutschen veröffentlicht.

Die Motivation hinter Vor-Ort-Einkäufen

Die Umfrageergebnisse legen die Vorteile des In-Store-Shoppings offen: Trotz großer Vorteile beim Online-Shopping in puncto Bequemlichkeit, bevorzugen Verbraucher*innen mehrheitlich den Einkauf im Geschäft, um das gewünschte Produkt sofort zu erhalten (61 %), es vor dem Kauf zu begutachten (59 %) und Preise mit anderen Händler*innen zu vergleichen (44 %). Mehr als die Hälfte (54 %) der Befragten bestätigten zudem, eher lokal einzukaufen und lokale Geschäfte zu unterstützen.

Treuepunkte und Sonderangebote für Senior*innen und Student*innen sehen zudem 78 % als Motivation als Käufer*innen wiederzukommen.

Negative Erfahrungen beim In-Store-Shopping

Die Umfrage beleuchtete unter anderem aber auch die negativen Seiten des Einkaufens vor Ort. Die am häufigsten von den Befragten genannten Störfaktoren waren hierbei mangelnde Qualität der Waren (52 %), aufdringliche Verkäufer*innen (52 %) und mangelnde Hygiene im Geschäft (51 %). Zudem werden fehlende Parkmöglichkeiten von 43 % als störend gesehen und fast jede(r) Dritte (28 %) bewertet das Fehlen von bargeldlosen Zahlungsoptionen als besonders unerfreulich.

Nachhaltigkeit und soziales Engagement fördern Vertrauen

Nachhaltiges und soziales Engagement ist für die Mehrheit der deutschen Verbraucher*innen von großer Bedeutung. An erster Stelle liegen nachhaltige Verpackungen: 44 % der Befragten gaben an, dass diese ihr Vertrauen in eine Marke oder eine(n) Händler*in stärken. 38 % der Kund*innen reagieren positiv auf die Möglichkeit, Produkte zu recyceln. Aber auch wohltätige Spenden (24 %) und die Verbesserung der Produktionseffizienz (22 %) tragen zum Vertrauen bei. Nur 11 % gaben an, dass solche Maßnahmen ihr Vertrauen nicht beeinflussen würden.

Amazon bei Impulskäufen vorn

Die Teilnehmer*innen der Umfrage wurden auch gefragt, wo sie am ehesten Impulskäufe tätigen. Amazon wurde von 63 % der Befragten am häufigsten genannt. Auf der Plattform lassen sich fast doppelt so viele Verbraucher*innen zum spontanen Einkauf verleiten, als in physischen Geschäften – diese liegen mit 33 % auf Platz zwei (33 %), dicht gefolgt von eBay (31 %) auf Platz drei.  Unter den Social-Media-Apps steht Instagram mit 9 % auf Platz 1, gefolgt von Facebook (6 %) und TikTok (4 %). Obwohl Google die weltweit marktführende Suchmaschine ist*, geben lediglich 8 % der Befragten an, hier impulsiv Einkäufe zu tätigen.

Weitere Ergebnisse der Befragung gibt's hier

Vamo: Wärmepumpen-Start-up sichert sich 3 Mio. Euro Finanzierungsrunde

Das von Falk Hantl, Laurenz Ohlig und Dr. Jan Ossenbrink gegründete Start-up Vamo ist im Vertrieb, der Planung, Finanzierung und Installation sowie dem operativen Betrieb von Luft-Wasser-Wärmepumpen in Deutschland aktiv.

Das Gründerteam von Vamo, Laurenz Ohlig, Falk Hantl und Dr. Jan Ossenbrink folgt der Vision, die Wärmewende in Deutschland voranzubringen und setzt dabei auf das Trendthema Wärmepumpe. Der Vorteil an dieser Technologie: Sie ist ausgereift und hat das Potenzial, den Gebäudesektor zeitnah zu dekarbonisieren. Was aus Sicht von Vamo fehlt, ist Geschwindigkeit beim Verbau der Wärmepumpen.

Neben dem Vertrieb an private Endkund*innen bietet Vamo auch ein Rundum-Sorglos-Paket für Luft-Wasser-Wärmepumpen im Abo an. Als einer der wenigen „Fachbetriebe Wärmepumpe” setzt das Start-up stark auf eigene Montageteams, die in einer internen Academy aus- und weitergebildet werden. Vamo arbeitet zudem bereits an einer Software-Lösung zur intelligenten Steuerung des Heizsystems. So sollen die operativen Kosten gesenkt werden, indem die Wärmepumpen mit möglichst viel grünem Strom aus Sonne und Wind betrieben werden.

Neosfer, der Frühphaseninvestor der Commerzbank, beteiligt sich an der 3 Mio. EUR umfassenden Finanzierungsrunde des Start-ups Vamo. Christina Koch, Investment Managerin bei neosfer: „Die bereits realisierten Meilensteine in der kurzen Zeit seit Gründung haben uns überzeugt. Das spricht für die Execution Power der Gründer, was bei dieser Art von Geschäftsmodell ein entscheidender Differenzierungsfaktor ist. Mit dieser operativen Exzellenz passt Vamo sehr gut in unseren strategischen Fokus. So hat das Start-up das Potenzial, die Commerzbank bei der Dekarbonisierung ihres Baufinanzierungs-Kreditbuchs zu unterstützen.”

Ebenfalls beteiligt sind der neu formierte Kölner VC Realyze Ventures und Caesar Ventures aus München. Prominente Angel-Investoren aus der deutschen Start-up Szene, darunter McMakler- & MAYD-Gründer Hanno Heintzenberg, Valentin Sawadski, Gründer von Tado, oder Max Schroeren, Gründer von Enter, komplettieren die Runde.

Israels Start-ups: der Protest geht weiter

Während der Boom der letzten Jahre Erfolgsgeschichten wie am Fließband hervorbrachte, hat sich die Stimmung in der Start-up Nation Israel verändert. Die Proteste gegen die Justizreform der Regierung Netanjahu gehen Anfang Oktober in die 40. Woche. Auf der Straße ist es anhaltend kämpferisch, aber auch ernster. Umfragen und Wirtschaftsdaten zeigen: die innenpolitische Krise wirkt sich auf das Startup Ökosystem aus. Dabei sehen Analysten erste Anzeichen für eine mögliche Stabilisierung. Ein Bericht über die aktuelle Lage – Teil zwei.

Hier gibt’s den Teil 1 von Maike Diehls Israel-Berichterstattung zum Nachlesen

„Wir weinen für Demokratie, und wir kämpfen für Demokratie“, wird der Co-Founder und CEO des Fintechs Tipalit, Chen Amit, von CNN zitiert. Er ist einer der bekannten israelischen Tech-Veteranen, erfolgreicher Serial Entrepreneur und einer von hunderttausenden Demonstranten gegen die Justizreform. Samstagsabends, wenn Shabbat mit dem Sonnenuntergang endet, beginnt für sie ein wöchentliches Ritual: Protestshirts werden angezogen und die israelische Fahne eingepackt. In Tel Aviv geht der Weg zur Kundgebung vorbei am Headquarter der Armee in der Kaplan Straße, den Berg rauf und wieder runter bis zur großen Kreuzung mit den drei imposanten Azrieli Bürotürmen und dem Ha’Shalom Bahnhof gegenüber. Rechts davon die große Bühne, auf der jede Woche israelische Musikstars vor den Reden zunächst die Nationalhymne „Ha’Tikwa“ (dt. „Die Hoffnung“) singen. Hunderttausende sind im Land auf den Straßen.

Hightech Branche: „Schwarzer Tag für Israels Demokratie“

Als die Regierungskoalition am 24. Juli in der Knesset für die Abschaffung der sog. „Angemessenheitsklausel“ stimmt, waren am nächsten Tag die Titelseiten der Zeitungen Calcalist, Israel Ha’Yom und Ha’aretz schwarz. „Ein schwarzer Tag für Israels Demokratie“ hatten Vertreter der Hightech Branche auf die Anzeigen schreiben lassen, die sie geschaltet haben, um ein Zeichen zu setzen – für Demokratie und gegen die Justizreform. Bisher ermöglicht es die „Angemessenheitsklausel“ dem Obersten Gericht, dem einzigen Kontrollorgan des Parlaments, Regierungsentscheidungen aufzuheben. Die rechts-religiöse Regierung Netanyahu möchte, dass dies in Zukunft so nicht mehr möglich ist. Das Oberste Gericht sei in den letzten Jahren zu politisch geworden. Es ist nur eines von 225 Gesetzen, die im Zuge einer Reform der Justiz geändert werden sollen. Die Abstimmung wurde mit 64 zu 0 Stimmen vom Parlament angenommen. Sämtliche Abgeordnete der Opposition hatten zuvor die Knesset aus Protest und mit „Schande“-Rufen verlassen.

Signifikanter Rückgang ausländischer Investitionen

Einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für das israelische Startup Ökosystem sind die Investitionen ausländischer Venture Capitalists, die in Israel in den vergangenen Jahren Schlange standen. Doch sie wünschen sich verlässliche Rahmenbedingungen. Das die aktuell in Frage stehen, bestätigen jetzt auch die Daten: So gab es in Q1/2023 einen signifikanten Rückgang der ausländischen Investitionen um 60 Prozent gegenüber den vierteljährlichen Durchschnittswerten aus 2020 und 2022. Sie erreichten noch etwa 2,6 Milliarden Dollar. Gegenüber dem Ausnahmejahr 2021 war es sogar ein Minus von 78 Prozent. Auch die durchschnittliche Höhe der Exit-Transaktionen in Q1/2023 sank um 80 Prozent. Während die Start-ups mit Exits im gleichen Zeitraum in 2020 und 2022 im Durchschnitt 307 Mio. USD erzielen konnten, waren dies in den ersten vier Monaten 2023 nur noch 56 Mio. USD. Sicher spielt auch die globale Rezension eine große Rolle, doch in Israel sind die Zahlen nochmal schlechter als in anderen Start-up Zentren.

Sind Israels Start-ups auf dem Sprung nach Delaware?

Startup Nation Central, ist eine Nicht-Regierungsorganisation, die Mitte Juli 734 Personen aus 521 Unternehmen befragte, darunter 615 aus Start-ups und Techfirmen sowie 119 Investoren. 78 Prozent gaben unter anderem an, dass sich die Justizreform negativ auf die Tätigkeit ihrer Unternehmen auswirkt. 29 Prozent beabsichtigen, den Hauptsitz des Unternehmens zu verlegen. Von diesen geben 70 Prozent an, dass sie bereits begonnen haben, die rechtlichen und finanziellen Folgen eines solchen Schritts zu prüfen. Auch der Bericht der Startup Innovation Authority zeigt die negative Entwicklung. Von den Neugründungen im Jahr 2023 ist demzufolge der Anteil der Registrierungen in Delaware, USA, von 20 Prozent im Jahr 2022 auf 80 Prozent 2023 angestiegen.

Gestärkt aus der Krise hervorgehen

Verfolgt man die Berichterstattung und spricht mit Leuten aus der Startup Szene, ist das alles jedoch längst kein Abgesang. Immer wieder hört man Zuversichtliches. Die Situation werde nach dieser Krise besser sein als zuvor. Nir Zohar, Co-Founder und COO bei WIX sagte in Wired: „Wir werden hierbleiben und für das richtige kämpfen.“ Yaron Samid, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Fonds TechAviv wird von Reuters zitiert: "Israels Tech geht nirgendwo hin, denn wir haben unglaublich viele Talente, die immer mehr großartige Unternehmen hervorbringen, sodass es für das Tech-Ökosystem nicht wirklich von Bedeutung ist, ob sie als US-amerikanische oder israelische Unternehmen strukturiert sind." Dazu kommt, dass Analysten erste Anzeichen einer möglichen Stabilisierung sehen, da israelische Unternehmen in Q2/2023 1,93 Milliarden USD in 114 Transaktionen einnehmen konnten – fast 11 Prozent mehr Kapital als im Quartal zuvor.

Wie geht es weiter?

Wie so oft in Israel, ist es kompliziert und darüber wird diskutiert. Es ist ein geflügeltes Wort, dass es in Israel so viele Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten wie Einwohnerinnen und Einwohner gibt. Aktuell wird genauso darüber diskutiert, woher eigentlich das Geld für die sehr professionell organisierten Proteste kommt, genauso wie über die USA Reise von Benjamin Netanyahu und dessen Frau Sarah. Während ihn die eine Seite als „König Bibi“ feiert, schreiben Kritiker über den „Diktator auf Reisen“. Es wird über seinen Gesundheitszustand spekuliert und über den Sinn oder Unsinn der Reise, für die sich bei der israelischen Fluggesellschaft EL AL zunächst keine Piloten finden ließen. Am 12. September gab es die erste Anhörung des Obersten Gerichts zur „Angemessenheitsklausel“. Experten sehen das Land vor einer Verfassungskrise. Wie es weitergeht, werden die kommenden Wochen und Monate zeigen.

Die Autorin Maike Diehl ist Geschäftsführerin der Diehl Relations GmbH und seit vielen Jahren geschäftlich zwischen Deutschland und Israel aktiv.

GameChanger des Monats: eeden - textiles Up- statt Downcycling

Das Start-up eeden der Gründer Steffen Gerlach und Reiner Mantsch hat ein innovatives Verfahren für das nachhaltige und umweltschonende Recycling bzw. Upcycling von Kleidung und anderen textilen Produkten entwickelt. Im Vordergrund steht dabei, die Materialien in einem Kreislauf innerhalb der Textilindustrie zu halten, statt sie wie bislang üblich zu überwiegend minderwertigen Produkten downzucyceln oder gar zu verbrennen. Mehr dazu im Interview mit Reiner und Steffen.

Was treibt euch im Sinne eines Game Changers an?

Steffen: Mit eeden wollen wir unsere Natur und ihre Ressourcen für zukünftige Generationen bewahren. Bedenkt man, wie enorm die Textilindustrie unsere globalen Ressourcen beansprucht, wird klar: Wir müssen umdenken. Bei eeden sehen wir Alttextilien nicht als Müll, sondern als wertvolle Rohstoffe für neue Kleidungsstücke. Mit unserem chemischen Upcycling-Verfahren verwandeln wir Alttextilien in die Rohstoffe für neuwertige, hochqualitative Textilfasern. So können wir mit eeden den Land-, Wasser- und CO2-Verbrauch der Textilindustrie signifikant reduzieren.

Wann und wie seid ihr auf die Idee zu eeden gekommen?

Reiner: Während meines Studiums der Textiltechnologien an der Hochschule Niederrhein stellte ich eine einfache, aber tiefgreifende Frage: 'Was macht das nachhaltigste T-Shirt aus?' Die Auseinandersetzung mit dem ökologischen Fußabdruck der Textilproduktion hat mich damals wachgerüttelt. Es ist fast unvorstellbar, dass weniger als ein Prozent unserer Alttextilien zu neuer Bekleidung wiederverwertet wird. Aus dieser Erkenntnis und meiner Leidenschaft für Naturwissenschaften entstand die Vision für eeden. Zusammen mit Steffen, einem langjährigen Freund, der perfekt als Businesspendant passte, gründeten wir 2019 eeden, um die Textilrecycling-Branche zu revolutionieren.

Was waren dann die wichtigsten Meilensteine von der Gründung 2019 bis zur Entwicklung eurer innovativen Upcycling-Technologie?

Steffen: Nachdem Reiner und ich eeden ins Leben gerufen hatten, waren wir überwältigt von der positiven Resonanz der Textil- und Modeunternehmen. Dieses Feedback hat uns gezeigt, wie dringend eine Lösung in diesem Bereich benötigt wird. Unser erster Spinnversuch war ein besonderer Moment – wir haben ihn intern wie eine 'kleine Mondlandung' gefeiert. Ähnlich wurde auch unsere erste Investitionsrunde zelebriert. Diese ermöglichte uns, ein professionelles Labor sowie ein engagiertes Team aufzubauen, mit dem wir nun gemeinsam unsere Technologie skalieren.

Nun zu eeden. Was genau ist das Besondere an eurem Verfahren und inwiefern unterscheidet ihr euch damit vom Wettbewerb?

Reiner: Bei eeden haben wir uns einer besonderen Herausforderung gestellt. Laut McKinsey gelten Baumwoll-Polyester-Mischungen in der Recyclingbranche als große Herausforderung. Aber genau hier setzen wir an: Unsere Technologie ist darauf spezialisiert und ermöglicht es, diese Mischungen effektiv zu recyceln. Damit können wir nicht nur Baumwolle und PET, sondern auch ihre Mischungen recyceln und bieten so eine Lösung für den Großteil der europäischen Alttextilien.

Wie habt ihr euch und damit eure Forschungs- und Entwicklungsarbeit bislang finanziert?

Steffen: Mit Stipendien und lokalen Förderungen starteten wir, wodurch wir monatlich je 1.000 Euro erhielten – was in dieser Phase enorm wertvoll war. Ebenso wertvoll war unsere gemeinsame, mietfreie WG. Dort entstand nicht nur ein unschlagbares Teamgefühl, sondern auch lustige private Geschichten und viele Ideen für unser Geschäftsmodell. Zusätzlich konnten wir auch weitere Ressourcen wie ein Büro, IT-Ausrüstung, Mobilität und intensives Coaching nutzen. Nach weiteren Förderprogrammen für technische Entwicklungen und Bootstrapping erhielten wir im Sommer 2022 eine siebenstellige Seed-Finanzierung. Mit dieser Investition konnten wir eeden auf das nächste Level heben. Jetzt nutzen wir eigene Räumlichkeiten, ein eigenes Labor und bald eine Pilotanlage. Dieser Boost hat alles deutlich vergrößert und uns weiter in unserer Mission bestärkt.

Wo steht ihr heute und was sind eure nächsten unternehmerischen To-do's mit bzw. rund um eeden?

Reiner: Aktuell stecken wir mitten in der Skalierung unseres Verfahrens aus dem Labor in den Industriemaßstab. Der nächste wichtige Schritt hierfür ist der Bau unserer Pilotanlage im kommenden Jahr. Technologisch sind wir dabei, unsere Module zur Fasertrennung, Entfärbung und Baumwollanpassung zu optimieren, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.

Steffen: Businessseitig sind wir voll in der Umsetzungsphase. Gemeinsam mit bekannten Modemarken und Textilunternehmen planen wir bereits unsere ersten Kollektionen. Unsere Supplier, von Großkonzernen bis zu kleinen Spezialisten, erhalten gerade für unsere Pilotanlage ich Onboarding. Und in Sachen Finanzierung? Da sind zahlreiche Investoren, die schon jetzt mit großem Interesse auf unsere kommende Runde blicken.

Und last but not least: Was möchtet ihr anderen Gründer*innen aus eigener Erfahrung mit auf den Weg geben?

Steffen: Gründen mit Freunden kann eine Stärke sein – besonders, wenn man sich lange kennt. Seit unserer Kindheit wissen wir, wie der andere tickt. Wir kennen die Stärken des anderen und haben ein tiefes gegenseitiges Vertrauen. In unserer Business-Kommunikation haben wir immer die klare Regel: Wir suchen stets nach dem rational besten Weg für eeden, nicht nach persönlichen Vorlieben. Vor kurzem haben wir begonnen, Learnings wie dieses und weitere Throwbacks aus unserer Anfangszeit auf Social Media zu posten. Schaut gern mal bei eeden auf Insta oder LinkedIn vorbei!

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Das Interview führte Hans Luthardt

e-mobilio schließt Series-A Runde über 9,5 Mio. Euro ab

e-mobilio ist der Anbieter einer Cloud-basierten Beratungslösung für Elektromobilität als One-Stop-Shop, mit der Autofahrer*innen der Wechsel zur Elektromobilität erleichtert werden soll.

Die Transformation zur Elektromobilität verändert die Prozesse, wie Kund*innen ihre Kaufentscheidung treffen. Diese benötigen ein komplettes Ökosystem, das an den individuellen Bedarf des jeweiligen Kund*innen angepasst ist und dabei weit über das E- Fahrzeug hinaus geht.

Genau hier setzt das von Ralph Missy und Denis Reichel gegründete Start-up e-mobilio an. Mit dem E-Kaufberater finden E-Autokäufer neben dem Elektroauto ihr individuelles Gesamtpaket bestehend aus Ladetechnik, Installation, Public Charging, Photovoltaik, Stromtarif, THG-Quote, Förderung und vielen weiteren Leistungen. „Wer das Ökosystem Elektromobilität ganzheitlich beraten und seinen Kunden bedarfsgerecht anbieten kann, schafft nicht nur einen einzigartigen Kundennutzen und erhöht die Kundenbindung, sondern sichert sich wertvolle Zusatzerlöse über alle Komponenten des Ökosystems Elektromobilität hinweg“, so Ralph Missy.

Mit seinem Lösungsangebot hat sich e-mobilio eine dominante Marktposition in Deutschland erarbeitet. Nach dem erfolgreichen Markteintritt in Österreich steht nun die Expansion in weitere europäische Märkte an. Im Zuge der internationalen Wachstumsstrategie hat e-mobilio erfolgreich eine Series-A Finanzierungsrunde über 9,5 Millionen Euro abgeschlossen. Lead-Investor ist SET Ventures, Europas führender unabhängiger Energy Venture Capital Investor. Die bestehenden Investoren Übermorgen Ventures, Wi Venture, seed+speed Ventures sowie Gateway Ventures beteiligen sich ebenfalls an dieser Runde, zudem konnte das Family Office zwei.7 als neuer Investor gewonnen werden.

„Mit dem frischen Kapital werden wir unser internationales Wachstum weiter vorantreiben und dabei die zwei wesentlichen Engpässe der Elektromobilität auflösen: Bedarfsorientierte Beratung und optimales Fulfillment beim Endkunden. Beides zusammen führt zu einer nahtlosen Customer Journey und somit zu einem beschleunigten Markthochlauf“, so Denis Reichel.

"Der Markt für Elektromobilität hat jetzt eine neue Phase erreicht – war der Markt anfänglich geprägt von den sogenannten “early adopters”, ist das Angebot jetzt reif für den breiten Massenmarkt. Damit wird sich aber auch der Prozess des Autokaufs und der Kundenbindung umfassend verändern. Hier ist e-mobilio ideal positioniert, um diesen Veränderungsprozess führend zu begleiten. Die starke Position im traditionell konservativen deutschen Automarkt unterstreicht die zentrale Rolle, die e-mobilio bereits heute in diesem Markt einnimmt, und ist eine starke Basis, um weiter international zu wachsen”. So Dr. Till Stenzel, Partner bei SET Ventures.

SET investiert seit über 15 Jahren in den Trend der Elektromobilität und hat dabei schon mehrere erfolgreiche Exits erzielt. So investierte SET bereits früh in Epyon, einer führenden Technologielösung für Schnelladestationen, die von ABB übernommen wurde, oder Greenflux, einer führenden europäischen Software-Plattform für E-Auto Lademanagement, welche von der DKV erworben wurde.

Gründer*in der Woche: Flowsight - KI-Power für Brauer

Flowsight, 2022 von Niklas Schlichting, Dirk Widmann und Simon Geier in Augsburg gegründet, hat eine Software entwickelt, die es Brauereien erstmalig ermöglicht, Instandhaltungsprobleme präventiv zu erkennen, also bevor sie überhaupt auftreten. Mehr zu der Innovation und deren Potenzial im Interview mit Co-Founder Niklas Schlichting.

Wann und wie bist du zusammen mit deinen Mitgründern auf die Idee zu Flowsight gekommen?

Wir haben uns in einer gemeinsamen Vorlesung unserer Master-Studiengänge kennengelernt. Unser CTO Simon Geier hatte durch seine Tätigkeit bei Fraunhofer IGCV bereits zum Thema Digitalisierung von Instandhaltung geforscht und Software-Anwendungen entwickelt. Die Idee, gemeinsam in diesem Bereich ein Start-up zu gründen, hatten wir dann passenderweise in einem Biergarten.
Nach ersten Marktanalysen und Experten-Interviews hat sich dann herausgestellt, dass Brauereien stark von einem ganzheitlichen Wartungsmanagement mit vorausschauenden Wartungsprognosen profitieren würden und für dieses Thema auch den Bedarf sehen.

Was waren die wichtigsten Steps von der Gründung bis zum fertigen Produkt bzw. eurer KI-Software Brewcast?

Unser Produkt ist von Beginn an in Zusammenarbeit mit der Zielgruppe entstanden. Wir haben bereits sehr früh ein Pilotprojekt mit der Augsburger Brauerei Riegele gestartet und hier unsere ersten Prototypen entwickelt. Nachdem unser MVP finalisiert war, haben wir diesen mit Riegele, sowie einer weiteren Brauerei im Raum München zu unserem aktuellen Stand der Software Brewcast weiterentwickelt.

Was ist Brewcast, was leistet die Software und was ist euer USP?
Brewcast ist ein CMMS (Computerized Maintenance Management System) mit Wartungsprognosen, welches als Web-Plattform entwickelt wurde. Zum einen können Wartungsaufgaben, Lagerhaltung und Kostenstellen dokumentiert, organisiert und geplant werden, sowie Betriebsdaten gespeichert werden. Außerdem bietet Brewcast einen Echtzeit-Überblick der Produktion.

Das Ganze wird durch unsere KI-Module ergänzt, durch Warnungen bei unerwarteten Abweichungen im Prozess und der konkreten Vorhersage des optimalen Austauschzeitpunkts für verbaute Verschleißteile.

Somit können wir u.a. durch die Reduktion von Stillständen, der optimalen Nutzungsdauer von Verschleißteilen und effizienterem Arbeiten bis zu 30 Prozent der Instandhaltungsausgaben unserer Kunden einsparen.

Der USP ergibt sich dabei aus unserem ganzheitlichen Ansatz: Durch unseren Datensatz aus Prozessdaten auf der einen und Wartungsdaten auf der anderen Seite können wir in unserer Zielbranche die präzisesten Wartungsprognosen anbieten.

Wo ist Brewcast aktuell im Einsatz?
Brewcast ist aktuell bei drei Brauereien unterschiedlicher Größe im Einsatz. Die Akquise haben wir Ende Q2 dieses Jahr gestartet und stehen aktuell vor dem Abschluss mehrerer weiterer Kunden.

Wie habt ihr die Entwicklung von Brewcast und damit auch euch selbst bislang finanziert?

Ende 2021 haben wir das EXIST-Gründerstipendium des BMWK erhalten. Im Anschluss konnten wir durch Einnahmen aus unseren Pilotprojekten, der Förderung Start?Zuschuss! des Bayrischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, der Förderung von AI+MUNICH, sowie den Preisgeldern von Wettbewerben ein halbes Jahr überbrücken.

Im Mai dieses Jahres haben wir dann unsere Pre-Seed-Finanzierung im höheren sechsstelligen Bereich mit Bayern Kapital, dem FTTF und 2 Business Angels abgeschlossen.

Gibt es weitere Unterstützer*innen, die euren Start flankiert haben?

Wir wurden von Beginn an von Mentoren unterstützt und konnten uns ein Netzwerk mit wertvollen Kontakten zu anderen Start-ups und Unternehmern in verschiedenen Phasen aufbauen. Dabei haben uns Inkubatoren und Accelerator-Programme des Augsburger und Münchner Startup-Ökosystem unterstützt, wie das HSA_Funkenwerk der Technischen Hochschule Augsburg oder das IT-Gründerzentrum Schwaben.

Was sind eure weiteren unternehmerischen Steps nach dem erfolgreich abgeschlossenen Pre-Seed Investment?

Aktuell startet unser Markteintritt bei mittelständischen Brauereien. Mit dem Investment wollen wir dann nächstes Jahr unsere Lösung auf die gesamte Getränke- und Teile der Lebensmittelbranche erweitern.

Das heißt, eure Lösung ist auch für weitere Branchen relevant und damit skalierbar?
Ja, sie ist für alle industrielle Unternehmen mit fließenden Prozessen einsetzbar. Wir bleiben allerdings bei unserem fokussierten Vorgehen und werden nach den Brauereien schrittweise in weitere Branchen skalieren.

Und last but not least: Was rätst du anderen Gründer*innen aus eigener Erfahrung?

Am wichtigsten ist ein funktionierendes Gründungsteam, in dem man sich persönlich gut versteht, sich auf die Mitgründer verlassen und in die verschiedenen Rollen hineinwachsen kann. Zusätzlich hat uns ein starkes Netzwerk und der Kontakt zu anderen Gründern in verschiedenen Unternehmens-Phasen sehr geholfen.

Außerdem sollte so früh wie möglich Feedback vom Markt eingeholt werden, um eine nutzerzentrierte Lösung zu entwickeln und wirkliche Probleme zu lösen.

Hier geht's zu Flowsight

Das Interview führte Hans Luthardt

Blue Farm: Weitere Mio.-Runde für Berliner Pflanzendrink-Start-up

Das 2021 von Philip von Have und Katia Pott gegründete Blue Farm entwickelt das Thema Milch radikal neu, mit pflanzlichen Produkten in Pulverform und hat dafür bislang über 5 Mio. Euro eingesammelt.

Das 2021 gelaunchte Berliner Start-up Blue Farm, das den Markt für Haferdrinkpulver in Deutschland anführt, gibt den erfolgreichen Abschluss seiner aktuellen Finanzierungsrunde bekannt. Das Unternehmen erhält eine siebenstellige Summe von seinen bestehenden Investoren in einer Brückenrunde. Bis dato hat Blue Farm bereits über 5 Millionen Euro eingesammelt. Das frische Kapital wird das Unternehmen nutzen, um seine Wachstumsziele und den Ausbau des Produktportfolios weiter zu verfolgen.

Blue Farm entwickelt das Thema Milch radikal neu, mit pflanzlichen Produkten in Pulverform. Indem das Start-up buchstäblich auf Wasser verzichtet und nur die fermentierte Pflanzenbase verkauft, reduziert es den Fußabdruck des Produkts erheblich und kann mehrere Liter Pflanzenmilch frei von Zusätzen direkt in den Briefkasten an den Endkunden liefern. Das Team von Betriebswirten, Lebensmitteltechnikern und Marketeern setzt stark auf den Online-Vertrieb und ein praktisches Milch-Abo. Seit der Einführung Anfang 2021 wurde nach Angaben des Unternehmens bereits Haferdrinkpulver für über 1.000.000 Liter Haferdrink verkauft. Die Oat Base Bio wurde von Peta mit dem Vegan Food Award als bester Pflanzendrink 2022 ausgezeichnet.

Die jüngste Finanzierungsrunde zeigt das Vertrauen der bestehenden Investoren für die Vision und das Potenzial von Blue Farm. Die Unterstützung kommt von namhaften Gesellschaftern, darunter Zintinus Capital, angeführt von Ex-Metro CEO Olaf Koch, sowie dem Family Office der renommierten Flensburger Brauerei HGDF und dem weltweit tätigen Handelshaus Jebsen & Jessen.

Philip von Have, Mitgründer von Blue Farm, äußerte sich dazu: "Wir sind im ersten Halbjahr 2023 stark gewachsen und freuen uns daher, dass unsere Investoren unseren Weg weiter unterstützen. Diese Finanzierung wird es uns ermöglichen, unser Portfolio um weitere Produktgruppen zu erweitern und unsere Präsenz auf dem DACH-Markt zu stärken. Unsere Mission ist es, beliebte Produkte neu zu denken und damit gesünder und nachhaltiger zu machen, ohne Abstriche für den Kunden. Die jüngsten Entwicklungen zeigen, dass der Markt sich immer stärker in unsere Richtung bewegt."

Investor Olaf Koch „Das Team von Blue Farm hat im vergangenen Jahr bewiesen, dass es die Qualität der Produkte deutlich verbessern und noch mehr Kunden begeistern konnte. Damit wurde die Voraussetzung geschaffen, um aus der Nische in den Massenmarkt zu wachsen. Wir freuen uns den Weg gemeinsam zu gehen und nachhaltige und gesunde Ernährung weiter zu fördern.“

BirdsView: Mio.-Investment für Leipziger SaaS-Start-up

Der TGFS Technologiegründerfonds Sachsen beteiligt sich in erster Seed-Runde an BirdsView. Die KI-gesteuerte Marketing-Plattform mit Fokus auf kleine E-Commerce-Unternehmen wurde 2021 von Tim Küsters und Ozan Türker gegründet.

Der TGFS Technologiegründerfonds Sachsen investiert einen siebenstelligen Betrag in die BirdsView GmbH. Das Leipziger Start-up ist spezialisiert auf high-end-Marketing-Automatisierung zur Steigerung der Kundenbindung für kleinere eCommerce-Unternehmen. Oft mangelt es bei den Zielkunden an technischem Know-how, um wichtige Kundendaten für personalisiertes Marketing zu nutzen, sowie an benutzerfreundlichen und budgetgerechten Software-Lösungen, die die DSGVO berücksichtigen.

Kollektives Fachwissen in eine leicht nutzbare Marketing-Technologie transformieren

BirdsView stellt sich diesen Herausforderungen mit einer intuitiven, preistransparenten und auf KMUs zugeschnittenen Software-Lösung, die ohne Expertise eingerichtet werden kann. Ungenutzte Kundendaten werden mithilfe der BirdsView-KI in intelligente Kundenprofile transformiert, die Einblicke in Interessen, Kaufverhalten und Kundenbindung bieten. Basierend auf diesen Profilen können personalisierte E-Mails, bald auch Pop-ups und WhatsApp-Nachrichten, innerhalb der Plattform mit nur wenigen Klicks erstellt werden. Den Teams der kleineren E-Commerce-Unternehmen ermöglicht die Plattform zudem eine automatisierte Ausspielung dieser personalisierten Anzeigen auf mehreren Werbekanälen gleichzeitig, um gezielt Wiederkäufe zu steigern. Im Unterschied zu anderen Anbietern stellt BirdsView eine Plattform bereit, die alle relevanten Strategien zur Kundenbindung kennt, diese automatisch ausführt und kontinuierlich optimiert.

Neben den Gründern komplementiert Razvan Dinicut als Leiter der Technologieabteilung das Kernteam von BirdsView. Dinicut, ein erfahrener Software-Entwickler mit über 15 Jahren Berufserfahrung, hat bereits für das Berliner Farming-Unicorn Infarm sowie das in Kalifornien ansässige Start-up Cobalt gearbeitet. Co-Gründer Tim Küsters bringt es wie folgt auf den Punkt: "Unsere größte Stärke als Unternehmen ist es, unser kollektives Fachwissen in eine leicht nutzbare Marketing-Technologie zu transformieren, die von allen genutzt werden kann. Genau das ist auch unsere Vision: BirdsView bietet aufstrebenden europäischen eCommerce-Unternehmen den unkomplizierten Zugang zu fortschrittlicher Kundenbindungstechnologie.“

Neue KI-Funktion geplant

Aktuell arbeitet das Team unter anderem an einer neuen Funktion innerhalb der Plattform, welche die Vorzüge von großen KI-Sprachmodellen, wie ChatGPT, mit den eCommerce-Daten von Unternehmen verbindet. "Daten mittels natürlicher Sprache zu erkunden ist wohl das Intuitivste, was man sich vorstellen kann. Wir sind davon überzeugt, dass mit den Vorzügen von generativer KI, E-Commerce-Unternehmer einen Assistenten zur Seite haben werden, der alles über das eigene Unternehmen weiß und Fragen, wie etwa: „Wer sind meine besten Kunden, die lange nicht mehr aktiv waren?“ oder „Wer sind meine loyalsten Kunden der letzten 12 Monate?“, beantworten kann“, erläutert Ozan Türker.

TGFS unterstützt Expansion auf deutschem Markt

Mit dem frisch gewonnenen Kapital will das junge SaaS-Start-up aus Leipzig in den kommenden Wochen und Monaten insbesondere das Team an Softwareentwicklern ausbauen, um die Erweiterung der Plattform voranzutreiben. Darüber hinaus wird der Aufbau der Vertriebsstrukturen forciert, um die nächste Wachstumsphase einzuleiten. „Es gibt großen Bedarf für die Lösung, die BirdsView entwickelt“, so TGFS-Geschäftsführer Sören Schuster. „Das Team hat bereits erste Erfahrungen gesammelt und Kunden begeistert. Aus diesen Gründen trauen wir ihnen zu, dieses große Markpotential auszuschöpfen, und haben deswegen als TGFS investiert.“

Neotaste: Gutschein-App sammelt 5,9 Mio. Euro in Series A-Runde

Über die 2021 von Hendrik Sander und Tobias Düser entwickelte B2C-Plattform Neotaste können Restaurants exklusive Deals anbieten und Nutzer*innen neue Lokalitäten kennenlernen.

Die Neotaste-Gründer Hendrik Sander und Tobias Düser haben ihre Gutschein-App für Restaurants 2021 auf den Markt gebracht, nachdem sie die Corona-Lockdowns zur Vorbereitung genutzt haben. Die erste Stadt, in der Deals verfügbar waren, war Hannover. Seither haben sie das Konzept nach und nach in zwölf weiteren deutschen Städten ausgerollt, zuletzt kamen Hamburg, München und Frankfurt dazu. Während Abonnent*innen von Angeboten, wie der Aktion „Zwei Hauptgerichte für den Preis von einem“, profitieren, kann sich das Restaurant über Neotaste präsentieren, generiert neue Kundschaft und erhält von den Besucher*innen Bewertungen.

Burda Principal Investments (BPI), der Wachstumskapitalarm des Medien- und Technologie-Unternehmens Hubert Burda Media, führt die aktuelle Finanzierungsrunde von Neotaste an. An der Series A-Runde in Höhe von 5,9 Mio. Euro haben sich zudem bereits existierende Investoren wie Userlane-Gründer Kajetan Uhlig und die Flaschenpost Co-Founder und aktuellen CEOs Niklas Plath und Christopher Huesmann beteiligt.

Julian von Eckartsberg, Managing Director Europe bei BPI: „Neotaste ist in den letzten Monaten stark gewachsen und konnte seinen Umsatz exponentiell steigern. Dies zeugt von der Skalierbarkeit und den starken Netzwerkeffekten, die sie nicht nur zu einem idealen Partner für uns machen, sondern uns auch überzeugen, dass eine Ausweitung des Angebots in weitere deutsche Städte und in den internationalen Markt der nächste logische Schritt ist.“

Hendrik Sander, Co-Founder von Neotaste: „Wir sind sehr stolz, BPI als Lead Investor für unsere neueste Finanzierungsrunde gewonnen zu haben. Es ist ein sehr gutes Zeichen für uns, einen so renommierten und geachteten Investor bereits in dieser frühen Phase unserer Reise dabei zu haben. Die umfangreiche Expertise von BPI in der Entwicklung außergewöhnlicher Verbraucherprodukte, insbesondere im Bereich von Marktplätzen, wird die Vision und Mission von Neotaste noch schneller vorantreiben.“

Pretabolic Health Science GmbH: Kölner Food-Science Start-up schließt 30 Mio. Finanzierungsrunde ab

Pretabolic Health Science GmbH, 2022 von Tea Meiner und Dr. Stephan Lück gegründet, gibt den erfolgreichen Abschluss der aktuellen Finanzierungsrunde bekannt, bei dem auch neue Investor*innen gewonnen werden konnten.

Die Pretabolic Health Science GmbH steht mit einer innovativen, wissenschaftlich fundierten Fasten-Methode rund um den intelligenten Fastendrink TRYB® für alltagstaugliches Fasten. Das umfassende Konzept basiert auf ernährungswissenschaftlichen Forschungsergebnissen und wird fortlaufend von einem Team aus Ernährungswissenschaftler*innen weiterentwickelt, um die positiven Auswirkungen des Fastens für jede(n) zugänglich und erlebbar zu machen. Der Erfolg gibt dem Start-up recht: Schon kurz nach der Markteinführung zum Jahresbeginn wurde – nach Angaben des Unternehmens – der Fastendrink bereits mehrere tausend Mal verkauft und konnte einen großen Kund*innenstamm aufbauen.

Nach dem erfolgreichen Start beginnt für das Unternehmen nun die erste Expansionsphase mit neuer Unterstützung: Die bekannte Kölner Familie Reißdorf konnte nicht nur als starker Investor gewonnen werden, sondern erweitert auch den Entscheiderkreis der Gesellschaft, zu der auch der Familienunternehmer Marcus Bauer, Gesellschafter und Aufsichtsratsvorsitzender der Bauer Gruppe, gehört.

Das Start-up plant künftig vor allem den intensiven Geschäftsausbau in der DACH-Region sowie die Internationalisierung im gesamten europäischen Ausland. Zudem wird an der Erweiterung der Produktpalette gearbeitet.

„Wir freuen uns sehr, Ute Reißdorf und Dr. Heribert Landskron-Reißdorf als neue Investoren im Gesellschafterkreis zu haben und in ihnen Partner gefunden zu haben, die unser Fasten-Konzept und unsere Vision von einer ganzheitlich nachhaltigen Ernährungsweise teilen. Dass sie diesen Weg gemeinsam mit uns aktiv gestalten wollen, ist eine große Bereicherung. Ihre jahrzehntelange Erfahrung und das Know-how in der Getränkebranche sind für uns die ideale Ergänzung und von unschätzbarem Wert für die Entwicklung von TRYB® und weiteren Produkten“, so Tea Meiner, CEO.

Auch Dr. Heribert Landskron-Reißdorf freut sich auf die gemeinsame Zusammenarbeit und erkennt in TRYB® ein Produkt mit großer Zukunft: „Wir beobachten schon seit geraumer Zeit das enorme Potenzial des Food Health Sektors und sind sowohl von der Nachhaltigkeit des TRYB®-Fastenkonzepts als auch von der Innovationskraft des Teams überzeugt. Daher war es für uns ein logischer Schritt zu investieren und die TRYB®-Erfolgsstory mitzuschreiben.“

Gründer*in der Woche: Sentry Bot - der kugelförmige Hightech-Inspektor

Der Sentry Bot ist ein zehn Zentimeter kleines, mobiles, kugelförmiges Überwachungs- und Inspektionssystem, entwickelt von Hannes Specht und Ilias Zempelin. Vor Kurzem haben die beiden 19-Jährigen mit ihrer innovativen Idee den renommierten StartUpTeens Businessplan Wettbewerb gewonnen. Mehr dazu im Interview mit den beiden Gründern.

Wann und wie seid ihr auf die Idee zu Sentry Bot gekommen?
Hannes:
Wir sind seit über 7 Jahren sehr gute Freunde, da uns das Hobby des Erfindens und Konstruierens von Anfang an verbindet. In der 10. Klasse beschlossen wir dann, unser theoretisches Wissen durch ein Juniorstudium an der TU Darmstadt zu vertiefen. Mit der Zeit kamen immer mehr Projekte mit und für Firmen dazu, wir gründeten unsere erste Firma „SZ-Prototyping“ und begannen eine Dozententätigkeit für die Kurse CAD, 3D-Druck und Robotik im Lern- und Forschungszentrum Odenwald.

Gemeinsam wollten wir eines Tages einen Roboter entwickeln, der im Gegensatz zur Konkurrenz komplett von der Außenwelt abgeschirmt ist. Schnell kam uns die Idee, warum den Roboter nicht einfach in eine Kugel stecken, die ihn vor Wasser, Stößen und Staub schützt. Mit einem klaren Ziel vor Augen entstand nach zwei Jahren Entwicklungszeit der Sentry Bot.

Was waren die wichtigsten Steps (Hürden/Meilensteine) von der Idee über die Entwicklung bis hin zum ersten Prototyp bzw. dem heute fast fertigen Produkt?
Ilias:
Nach der Idee, eine Kugel steuern zu können, begannen die Überlegungen, wie man eine Kugel präzise steuern kann. Schon bald bauten wir die ersten Prototypen eines solchen Antriebssystems. Als wir den ersten Prototypen fahren ließen, stellten wir schnell fest, dass es ohne die nötige Software zur Stabilisierung des Sentry Bots kaum möglich war, zu bremsen oder Kurven zu fahren. Wir entschieden uns, ein ESP- und ABS-System zu integrieren und den Schwerpunkt noch tiefer zu legen, sodass wir die dritte Generation der Sentry Bots sehr präzise steuern konnten. Jetzt haben wir die vierte Generation entwickelt, die wir mit Firmen testen wollen. Die endgültige Produktionsversion befindet sich derzeit in der Entwicklung.

Wie habt ihr diese Entwicklungszeit und damit euch selbst bislang finanziert?
Ilias:
Momentan finanzieren wir uns durch das Preisgeld vom letzten Jahr Jugend forscht, wo wir den 5. Platz beim Bundeswettbewerb erreicht haben. Durch den 1. Platz bei StartUpTeens können wir die Bots weiterentwickeln, möchten aber bis Mitte nächsten Jahres eine Finanzierungsrunde abschließen, um die Produktion zu ermöglichen.

Dadurch, dass wir die Expertise für die Konstruktion uns Elektrotechnik im jungen alter schon selbst beigebracht haben, brauchten wir keine zusätzliche Unterstützung von außen und konnten so enorme Entwicklungskosten einsparen.

QuoIntelligence: Threat-Intelligence Start-up sichert sich 5 Mio. Seed-Finanzierung

Das 2020 von Marco Riccardi in Frankfurt gegründete QuoIntelligence unterstützt Konzerne aus dem DAX, Europäische Banken und Unternehmen und Institutionen aus (KRITIS-)Branchen dabei, ihre Cybersicherheitsstrategie aktuell zu halten.

Die Aufmerksamkeit für Cybersicherheit hat enorm an Bedeutung gewonnen. Gründe dafür sind unter anderem neue Risiken durch flexible Arbeitsplatzmodelle und die sich schnell verändernde geopolitische Lage. Allerdings ist der Entwicklungsstand der Unternehmen im Umgang mit Cyberrisiken sehr unterschiedlich. QuoIntelligence spielt daher eine wichtige Rolle bei der Aufklärung von Unternehmen über die Notwendigkeit von Bedrohungsanalysen (Threat Intelligence) und darüber, wie diese als Teil einer übergreifenden Cybersicherheitsstrategie einen entscheidenden Beitrag zur Maximierung der Cyber-Resilienz und Minimierung von Risiken leisten.

QuoIntelligence ist derzeit in Deutschland, Italien, Spanien und den USA vertreten und hat Kund*innen in der gesamten EU. Das Unternehmen ist bestrebt, sowohl sein Dienstleistungsangebot als auch seine geografische Präsenz zu erweitern. Zu den Kund*innen gehören Unternehmen und Organisationen in kritischen europäischen Bereichen, unter anderem dem Finanz- und Versicherungssektor, Behörden, der verarbeitenden Industrie, der Halbleiterindustrie, dem Einzelhandel und dem Transportsektor.

Die 5 Mio-Finanzierung wurde vom DeepTech VC-Investor eCAPITAL Entrepreneurial Partners (namhafte Portfoliounternehmen im Bereich Cybersecurity sind unter anderem VMRay, Tenzir und Exein) angeführt, weitere private Investor*innen haben sich an der Runde beteiligt. Das zusätzliche Kapital soll zum Ausbau des QuoIntelligence-Teams, zur Weiterentwicklung der Produkte und Dienstleistungen sowie zur deutlichen Steigerung der Marktreichweite des Unternehmens verwendet werden.

Marco Riccardi, CEO und Gründer von QuoIntelligence: „Da immer mehr Unternehmen die wichtige Rolle von Threat Intelligence für ihre Geschäftsaktivitäten erkennen, ermöglicht uns diese Finanzierung, unser Threat Intelligence-Angebot auszubauen, hervorragende Mitarbeiter zu rekrutieren und unseren Kunden einen echten Mehrwert zu bieten. Durch die nahtlose Integration von Technologie und Talent folgen wir weiter unserer Mission, Europas führender Threat Intelligence-Partner zu werden."

Dirk Seewald, Partner, eCAPITAL: „Threat Intelligence hat einen umfassenden Anwendungsbereich. QuoIntelligence ist als europäischer Anbieter mit einem hoch automatisierten und differenzierten Service, der nicht nur große Unternehmen erreicht, sondern auch den riesigen Markt des Mittelstands erschließt, einzigartig positioniert. Wir sind von den Zukunftsaussichten des Unternehmens begeistert und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem Team.”

Ari Bizimis, Gründungsinvestor von QuoIntelligence: „Als Gründungsinvestor begrüßen wir eCAPITAL als führenden deutschen VC-Investor im Bereich Cybersecurity. Wir sind davon überzeugt, dass die jahrelange Erfahrung von eCAPITAL bei der Skalierung von Cybersicherheitsunternehmen eine entscheidende Rolle bei der Förderung des signifikanten Wachstums von QuoIntelligence spielen wird. Mit dieser Partnerschaft sehen wir den Aufstieg von QuoIntelligence zum führenden Anbieter von Threat Intelligence in Europa in den kommenden Jahren."

JvM START: „Mit RBF schließen wir die Kapitallücke für Markenarbeit“

Jung von Matt ist bekannt für seine ausgefallenen Marketingideen. Mit dem Programm JvM START sucht die Kreativagentur die Nähe zu Start-ups und wird selbst zu einem. Mehr dazu im Interview mit Paul-Christian Brenndörfer und Simon Knittel, JvM START.

Mit JvM START richten Sie sich an Start-ups, denen es an Marketing-Know-how fehlt. Welches Ziel verfolgen Sie mit dem Programm?

Brenndörfer: Insgesamt sind Markenarbeit, Branding und Marketingstrategie für frühphasige Start-ups entscheidend, um sich im Markt zu differenzieren, den Wert des Unternehmens zu steigern und langfristig erfolgreicher zu sein. Unser Ziel ist es, möglichst früh die richtige Basis zu schaffen und dadurch die Branchenführer von morgen bereits heute als Kunden und Partner zu gewinnen.

Mit welchen Start-ups arbeiten Sie bislang bei JvM START zusammen und wie sehen die weiteren Pläne aus?

Brenndörfer: Wir haben bereits erfolgreich Early Stage-Start-ups aus den Bereichen Digital Health, Spirituosen, Kosmetik, Agrar, Legaltech, Bildung und aus dem Foodbereich aufgebaut. Dabei haben wir eine zentrale Rolle bei der Entwicklung und Umsetzung von Brand- und Marketingstrategien für diese Start-ups gespielt.

Knittel: Ob Brand Design, Creative Platform oder Kampagne – für uns geht es darum, gemeinsam zu wachsen und den Gedanken des trojanischen Pferdes und der im besten Sinne „merkwürdigen“ Lösung Start-ups näherzubringen.

Das Programm basiert auf dem Revenue Based Financing (RBF)-Modell. Warum haben Sie sich für diesen Weg entschieden und welche Vorteile sehen Sie darin für Start-ups sowie auch Corporates?

Knittel: Junge Start-ups brauchen Markenarbeit, um erfolgreich zu wachsen – ihnen fehlt aber oft das Geld. Mit RBF schließen wir diese Lücke. Die Agenturleistungen werden hier – zuzüglich eines Risikoaufschlags – über die Umsätze der Start-ups vergütet. Damit sind wir indirekt erfolgsbeteiligt: Wenn das Unternehmen hohe Umsätze erzielt, erhöht sich die Rückzahlungsgeschwindigkeit. Diese flexible Struktur entlastet Start-ups – leicht messbar und ohne Equity-Implikationen. Andersherum ermöglicht es uns, vom Erfolg unserer Arbeit schneller zu profitieren.

Brenndörfer: Uns ist es dabei wichtig, zu betonen, dass wir RBF nicht als Musterlösung für jedes Start-up sehen. Wir bieten unsere Leistungen deshalb auch in kleinen, einzeln abrechenbaren Bausteinen an – denn jedes Start-up ist anders. Und um einen echten Mehrwert zu schaffen, muss nicht nur die Marke individuell betrachtet werden, sondern auch die passende Finanzierungsoption.

Sie investieren über den Venture Capital-Fonds in B2C-Start-ups. Was raten Sie Corporates, die diesen Weg als Zugang zu Innovationen einschlagen möchten?

Knittel: JvM START wurde genau aus diesem Grund ins Leben gerufen: Eine Investition ist noch lange keine Innovation. Es braucht mehr, um in der Start-up-Szene Relevanz zu gewinnen und somit den Zugang zu den Ideen von morgen zu bekommen.

Brenndörfer: Deshalb ist JvM START immer wieder vorne mit dabei, um Initiativen zu etablieren, wie das German Brand Ranking, Brand Camp und RBF. So wollen wir bei JvM START Start-ups unterstützen, relevante Marken aufbauen, innovative Ideen fördern – und selbst Teil davon sein. Wir sind davon überzeugt, dass es eben diesen ganzheitlichen Ansatz braucht.

Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Janine Heidenfelder, Chefredakteurin VC Magazin