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50 Mio. US-Dollar für Forto
Der digitale Spediteur Forto sammelt 50 Mio. US-Dollar ein und erhöht damit seine Gesamtinvestition auf 73 Mio. US-Dollar im Jahr 2020 und 126 Mio. Dollar seit der Gründung.

Forto wurde 2016 als FreightHub von Erik Muttersbach, Ferry Heilemann und Michael Wax mit dem Ziel gegründet, einen digitalen Spediteur für Verlader des 21. Jahrhunderts zu entwickeln. Von seinem ursprünglichen Schwerpunkt auf der Seeschifffahrt zwischen Deutschland und Asien entwickelte es sich schnell zu einem Anbieter umfassender technologischer Dienstleistungen. Innerhalb von vier Jahren wuchs das Berliner Unternehmen auf über 400 Mitarbeiter mit zehn Niederlassungen weltweit an. Im Jahr 2019 erhielt es eine Finanzierung aus Investitionsmitteln in Höhe von 27 Millionen Euro. In diesem Frühjahr änderte es seinen Namen in Forto.
Die aktuelle Finanzierungsrunde wurde von Inven Capital angeführt, einem europäischen Wachstumsfonds, der zuletzt Beteiligungen an Portfoliounternehmen u.a. an Microsoft und Shell veräußert hat. Weiterhin haben sich der Growth Investor Iris Capital sowie derzeitige Investoren an der Finanzierungsrunde beteiligt, darunter Rider Global, Northzone, Cherry Ventures und der italienische Risikofonds H14. Darüber hinaus hat Maersk, die größte Containerreederei der Welt, ihre Beteiligung im Vergleich zu ihren früheren Investitionen verdoppelt.
Forto wird die weitere Finanzierung nutzen, um die Entwicklung seiner zukunftsweisenden Supply-Chain-Management-Lösungen durch zusätzliche Value Added Services zu beschleunigen. Das Unternehmen ist innerhalb von knapp vier Jahren in die Top 20 Spediteure auf der Asien-Europa-Achse aufgestiegen und hat erst vor kurzem einen weiteren Standort in Singapur eröffnet. Insgesamt hat Forto in Asien fünf Standorte und baut damit seinen Auftragsbestand, der sich allein seit letztem Jahr verdreifacht hat, sowie seine internationale Präsenz weiter aus.
"In den letzten Quartalen haben wir unsere Wachstumspläne deutlich übertroffen und unsere Volumina im Jahresvergleich um 300 Prozent gesteigert - und dies trotz schwieriger Handelsbedingungen, die zu erheblichen Kapazitätsengpässen und Kursschwankungen geführt haben. Durch den Einsatz der Lösungen von Forto konnten unsere Kunden ein beispielloses Maß an Transparenz und Zuverlässigkeit bei Buchung, Kommunikation, Datenaustausch und Dokumentenmanagement in ihrer gesamten Lieferkette erreichen. Wir sind stolz darauf, unseren Beitrag dazu zu leisten, dass europäische Unternehmen in Bezug auf den globalen Handel gestärkt aus der aktuellen Phase der Volatilität hervorgehen können", erklärt Gründer Michael Wax, der das Unternehmen gemeinsam mit Mitgründer Erik Muttersbach und Dr. Michael Ardelt leitet.
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MANSIO: Aachener Start-up schließt Mio.-Seed-Finanzierung ab
Das 2020 von Dr. Maik Schürmeyer gegründete MANSIO betreibt eine webbasierte Software, die ein neuartiges Relay-Transport-System im Fernverkehr ermöglicht.

Die Seed-Finanzierung im siebenstelligen Bereich wurde mit Unterstützung von BayStartUP realisiert. Neben den Lead-Investoren STS Ventures und MobilityFund beteiligen sich erfahrene Business Angels aus der Logistikbranche. MANSIO betreibt eine webbasierte Software, die ein neuartiges Relay-Transport-System ermöglicht: Trailer werden auf definierten Strecken von einem Lkw zum nächsten übergeben, sodass lange Einzelfahrten entfallen. Statt die gesamte Strecke zu fahren, übernimmt jede(r) Fahrer*in eine Teilstrecke und kehrt nach der Schicht in seine/ihre Heimatregion zurück. Diese Technologie ermöglicht eine deutlich höhere Auslastung der Fahrzeuge, reduziert Leerfahrten und optimiert den Einsatz der Fahrer*innen. MANSIO bietet damit eine Lösung für zentrale Herausforderungen der Logistikbranche: den steigenden Kostendruck, den zunehmenden Fahrer*innenmangel und die Nutzung von batterieelektrischen Lkw im Fernverkehr.
MANSIO: Nachhaltige Transportlösung bietet wirtschaftliche Vorteile
Das Relay-Transport-System ist die erste Softwarelösung, die die durchgängige Organisation von Trailer-Übergaben über Unternehmensgrenzen hinweg ermöglicht. Die Plattform vernetzt Transportdaten unterschiedlicher Speditionen, berechnet optimierte Routen in Echtzeit und schafft die Basis für einen durchgehenden Zweischichtbetrieb. Durch den Einsatz der Technologie können Speditionen ihre Fixkosten pro Lkw deutlich senken, da die Fahrzeuge optimal ausgelastet werden. Gleichzeitig reduziert das System Leerfahrten und verringert den CO₂-Ausstoß. Besonders für den Einsatz batterieelektrischer Lkw bietet der Relay-Transport Vorteile: Die Fahrzeuge können gut planbar und kostengünstig in den Heimatdepots geladen werden, wodurch Reichweitenprobleme entschärft werden. Zusätzlich bietet MANSIO eine mobile App, über die Lkw-Fahrer*innen Informationen zu Wechselpunkten erhalten, den Fahrzeugzustand dokumentieren und Transportdokumente digital abwickeln können.
Expansion in den europäischen Markt
Mit dem frischen Kapital will MANSIO seine Technologie europaweit ausrollen und gezielt in den Vertrieb investieren. Das Potenzial ist groß: Der europäische Straßengüterverkehr hat ein jährliches Volumen von rund 350 Milliarden Euro – mit steigender Tendenz. 56 % der zurückgelegten Kilometer entfallen auf den Fernverkehr, also auf Strecken von mehr als 300 Kilometern. Gleichzeitig verschärft die EU ihre Vorgaben zur Reduzierung der CO₂-Emissionen: Bis 2030 müssen diese im Straßengüterverkehr um 45 % gegenüber 1990 sinken, was die Branche zum Umdenken zwingt. Die Lösung richtet sich daher sowohl an große Transportunternehmen mit eigener Flotte als auch an Industrie- und Handelsunternehmen, die eine wirtschaftliche und CO₂-neutrale Fernverkehrslogistik mit E-Lkw aufbauen wollen.
Erfahrenes Team mit tiefgehender Branchenexpertise
Hinter MANSIO steht ein erfahrenes Team mit umfassender Expertise in den Bereichen Logistik, IT und Unternehmensführung. Dr. Maik Schürmeyer, Gründer und Geschäftsführer, studierte Maschinenbau an der RWTH Aachen und absolvierte ein Managementstudium an der Tsinghua University in Peking. Nach seiner Tätigkeit als Unternehmensberater in der Logistikbranche leitete er die Logistik eines internationalen Industrieunternehmens und wurde 2017 Professor für Logistik an der Hochschule Niederrhein. Gemeinsam mit seinem Team bringt er fundiertes Know-how ein, um eine digitale Lösung zu entwickeln, die den Gütertransport auf der Straße grundlegend transformieren kann.
Dr. Maik Schürmeyer sagt: „BayStartUP hat uns bei der Vorbereitung und Durchführung unserer Finanzierungsrunde sehr unkompliziert und zielorientiert unterstützt. Über die Investorenkonferenz ‚VentureCon‘ sowie eine direkte Ansprache passender Investoren haben wir zahlreiche wertvolle Kontakte zu passenden Investoren erhalten. Wir danken BayStartUP für die tolle Unterstützung und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.“
Gründer*in der Woche: mika – mit KI gegen Bürokratie
Das 2023 von Agnieszka Walorska als CEO übernommene und 2024 durch Lukas Linnekuhle und Henry Müssemann ergänzte Berliner GenAI-Start-up mika entwickelt KI-gestützte Lösungen, um kleine Unternehmen von Bürokratie zu entlasten. Mehr dazu erfährst du hier.

„Nach Berechnungen des ifo-Instituts kostet die Bürokratie die deutsche Wirtschaft jährlich 146 Milliarden Euro. Eine effizientere Verwaltung könnte das Bruttoinlandsprodukt um 4,6 Prozent steigern. Doch die vergangenen Jahre zeigen: Trotz politischer Versprechen gibt es keine Entlastung für Unternehmen, sondern eher noch mehr Auflagen und Formulare", sagt Agnieszka Walorska, CEO von mika.
Das Start-up mit Sitz in Berlin entwickelt deshalb intelligente KI-Agenten, mit denen Unternehmen administrative Prozesse und Verwaltungsaufgaben einfacher bewältigen können. „Unsere KI-Anwendungen lichten den bürokratischen Dschungel. Am Ende gewinnen Unternehmen den Freiraum, den sie brauchen, um sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren", so Agnieszka.
Übersetzungshilfe für kompliziertes Amtsdeutsch
Mit dem kostenlosen Behördenbrief-Übersetzer bietet mika beispielsweise ein Tool, das amtliche Schreiben analysiert, verständlich aufbereitet und anschließend klare Handlungsschritte inklusive wichtiger Fristen aufzeigt. „Selbst gut ausgebildete Muttersprachler scheitern oft an den verschachtelten Sätzen, dem Fachjargon und den unklaren Formulierungen. Mit unserer KI entschlüsseln wir die wichtigen Informationen und erstellen einen exakten Fahrplan, damit Unternehmen genau wissen, was wann wie zu erledigen ist“, so die mika-CEO.
Administrative Hürden abzubauen, Finanzprozesse automatisieren
Der KI-Agent wird kontinuierlich weiterentwickelt und soll in Zukunft Verwaltungsaufgaben nicht nur verständlicher machen, sondern zunehmend selbständig erledigen – von Steuerformularen bis zur Finanzplanung. „Gerade junge Unternehmen können aufgrund von Zeit- und Personalmangel nicht in allen kniffligen Behördenfragen Experten beauftragen. Mit dem KI-Agenten haben sie nun ein Werkzeug an der Hand, mit dem sie rasch eine solide Informationsbasis und Sicherheit gewinnen, damit das Unternehmen weiter wachsen kann“, sagt Agnieszka.
2024: ein Jahr mit großen Erfolgen
Um weiter wachsen zu können, hatte sich das ambitionierte Start-up 2024 eine 800.000-€-Pre-Seed-Finanzierungsrunde gesichert. Mehr dazu liest du hier.
Darüber hinaus konnten sich die Gründer*innen den Hauptpreis der renommierten EY Startup Academy 2024 sichern. Nach sechs intensiven Wochen mit knapp 25 Workshops überzeugten sie beim abschließenden Pitch-Event die Jury der EY Startup Academy nicht nur mit ihrem Geschäftsmodell, sondern auch durch ihre sichtbaren Fortschritte während des Programms und sicherten sich so den Sieg.
Wholey: SevenAccelerator, Helene Fischer und Jürgen Klopp investieren in „Next Generation Breakfast“
Das 2017 von Philipp Stahr, Alexander Stahr und Casimir von Carmer gegründete Wholey gewinnt SevenAccelerator, Helene Fischer und Jürgen Klopp als Investoren und Helene Fischer zudem als Werbebotschafterin für das „Next Generation Breakfast“.

Die Frühstückstische dieser Welt ein bisschen besser zu machen – das ist die Vision des 2017 von Philipp Stahr, Alexander Stahr und Casimir von Carmer gegründeten Wholey. Dabei haben sie jetzt Unterstützung bekommen: Der SevenAccelerator beteiligt sich über ein Medien-Investment (Media-for-Equity bzw. Media-for-Revenue) in Höhe eines niedrigen einstelligen Millionenbetrags an der Green Grizzly GmbH, dem Unternehmen hinter dem Berliner Frühstückmarke Wholey. Ein erster TV-Spot wird zurzeit auf den Sendern und Plattformen von ProSiebenSat.1 ausgestrahlt.
Wholey bietet eine Vielzahl an Frühstücksprodukten wie Müsli, Cereals, Granolas, Smoothie Bowls, Shakes und Aufstriche – alle 100 Prozent natürlich, pflanzlich und bio. Sie enthalten außerdem deutlich weniger Zucker als herkömmliche Produkte und setzen auf die natürliche Süße aus Datteln.
Seit der Gründung 2017 hat sich Wholey vom Smoothie-Lieferanten für Cafés zum relevanten Player im Supermarkt entwickelt. Inzwischen ist Wholeys Sortiment bereits bei großen Einzelhändlern sowie online bei Knuspr und dm erhältlich.
SevenAccelerator, Helene Fischer und Jürgen Klopp als Investoren
Mit ihrer Idee eines gesünderen Frühstücks überzeugte Wholey nicht nur den SevenAccelerator. Im Herbst 2024 haben unter anderem auch Ex-Fußballtrainer Jürgen Klopp & Familie sowie Sängerin Helene Fischer in das Start-up investiert. Fischers Investment beinhaltet auch ihr Engagement als Werbebotschafterin; sie ist in Wholeys erstem TV-Spot zu sehen, der aktuell ausgestrahlt wird.
Mit der Markenkampagne macht Wholey einen weiteren Schritt in Richtung Massenmarkt. Die Kombination von Helene Fischer als Investorin und Testimonial mit der Reichweite von ProSiebenSat.1 soll Aufmerksamkeit und Vertrauen für die Marke schaffen und die Zielgruppe überzeugen. Verlängert wird die TV-Kampagne direkt am Point of Sale, online und über Social Media.

Casimir von Carmer, Co-Gründer und CEO Wholey: „Mit unserem TV-Spot auf den Sendern von ProSiebenSat.1 und Helene Fischer als Investorin und Markenbotschafterin von Wholey werden wir eine große Zahl an Zuschauer*innen erreichen und begeistern. So wollen wir noch mehr Menschen zeigen, dass ein gesundes Frühstück nicht nur wichtig ist, sondern auch lecker sein und Spaß machen kann. Durch die Partnerschaft mit SevenAccelerator erzielen wir genau die relevante Reichweite, die wir brauchen, um die Bekanntheit und das schnelle Wachstum von Wholey weiter voranzutreiben. Wir freuen uns sehr auf die langfristige Zusammenarbeit mit SevenAccelerator und sehen diese als wichtige Säule auch für zukünftige Kampagnen."
Christopher Halbig, Management Team SevenVentures, ergänzt: „Da Frühstücks-Brands in der alltäglichen Routine der Menschen integriert sind, ist die Beziehung zu diesen Brands häufig sehr stark und emotional. Das macht es für Start-ups sehr schwer die Konsument*innen von ihren Produkten zu überzeugen, obwohl sich viele dieser Brands leider seit Jahrzehnten nicht den veränderten Bedürfnissen der Kund*innen angepasst haben und weder gesund noch nachhaltig sind! Mit unserem Investment möchten wir möglichst viele Menschen davon überzeugen dem natürlichen ,Next Generation Breakfast‘ eine Chance zu geben und im besten Fall eine neue Love-Brand in ihrem Alltag zu integrieren. Geschmacklich und qualitativ sprechen die Produkte für sich.“
ARX Robotics eröffnet Europas größte Produktionsstätte für autonome Verteidigungssysteme
Das 2021 von Marc A. Wietfeld, Stefan Röbel und Maximilian Wied in München gegründete DefenseTech-Start-up ARX Robotics – Europas führendes Start-up für unbemannte autonome Landsysteme – gibt die Eröffnung der größten Produktionsstätte für autonomiefähige unbemannte Bodensysteme in Europa bekannt.

ARX Robotics ist ein führendes deutsches Start-up in der Rüstungsindustrie. Das Dual-Use-Robotikunternehmen entwickelt autonome unbemannte Bodensysteme mit skalierbaren Hardwarekomponenten und Softwarearchitekturen. Mit seinen innovativen, modularen Plattformen nutzt ARX das transformative Potenzial der Robotik, um die Möglichkeiten in Bezug auf Produktivität, Effizienz und Sicherheit für verschiedene Branchen neu zu gestalten. ARX-Systeme werden derzeit von sechs europäischen Streitkräften in den Bereichen Aufklärung, Überwachung, Transport, CASEVAC, Ausbildung und Simulation eingesetzt, beschafft oder getestet.
Die offizielle Einweihung der Produktionsstätte fand am 5. Februar bei München statt. Dieser Meilenstein markiert den Beginn einer neuen Wachstumsphase: Mit der neuen Anlage kann ARX Robotics seine Produktionskapazitäten erheblich erweitern und einen entscheidenden Beitrag zur Bewältigung globaler Sicherheitsherausforderungen leisten.
„Die Eröffnung unseres neuen Werks ist ein bedeutender Schritt – sowohl für unser Unternehmen als auch für unser Engagement zur Unterstützung der Ukraine“, sagt Marc Wietfeld, Mitbegründer und CEO von ARX Robotics: „Europas Streitkräfte stehen vor strukturellen Herausforderungen hinsichtlich Personal und Ausrüstung. Unbemannte Systeme bieten die Möglichkeit, diese Fähigkeitslücke zu schließen – vorausgesetzt, sie lassen sich in großer Masse mit einer europäischen Lieferkette produzieren. „Unsere neue Produktionsanlage ist ein entscheidender Meilenstein auf diesem Weg, um Europas strategische Technologiesouveränität und Resilienz zu stärken.“

In den vergangenen sechs Monaten hat ARX Robotics seine Produktionskapazitäten für unbemannte Systeme um das 30-Fache gesteigert und damit eine industrielle Serienfertigung ermöglicht. Diese Expansion festigt die Position des Unternehmens als Vorreiter der europäischen Verteidigungstechnologie und unterstreicht seine Fähigkeit, Streitkräfte mit skalierbaren und leistungsstarken Lösungen zu unterstützen.
Ein weiterer bedeutender Meilenstein ist die Auslieferung der größten Flotte unbemannter Bodensysteme (UGS) westlicher Bauart in die Ukraine. Damit unterstreicht ARX Robotics sein klares Bekenntnis zur europäischen und globalen Sicherheit. Die erfolgreiche Bereitstellung dieser fortschrittlichen Systeme demonstriert die Fähigkeit des Unternehmens, essenzielle Verteidigungstechnologien in großem Maßstab zu liefern und verbündete Nationen bei der Bewältigung aktueller sicherheitspolitischer Herausforderungen zu unterstützen.
Israels Hightech-Industrie: alive and kickin‘
In Deutschland ist es zuletzt still gewesen um das israelische Innovationsökosystem und so wird es manchen überraschen, dass 2024 für die israelische Hightech-Industrie besser lief als 2023. Resilienz, Kreativität und Innovationskraft „Made in Israel“ überzeugen Investoren und so macht Israel als globales Scale-up-Powerhouse von sich reden.

Im Manager Magazin erklärte Ex-Opel-Chef Dr. Karl-Thomas Neumann im November, dass er lieber in israelische Start-ups investiert als in deutsche. Beachtlich, denn deutsche Unternehmen halten sich seit Monaten mit Aussagen zu ihren Beziehungen ins israelische Tech-Ökosystem zurück – mutmaßlich aus Sorge vor Shitstorms und Protesten. Doch die Wirtschaftsbeziehungen bestehen weiter, nur verlagerte sich der Austausch 2024 nach Deutschland: Allein nach Frankfurt kamen letztes Jahr Automotive-, Cyber-Security-, Smart-City- und Sport-Tech-Delegationen. Auf der Medica in Düsseldorf Mitte November waren mehr als 30 israelische Unternehmen vertreten.
Kapitalzufluss steigt: 2024 übertrifft 2023 deutlich
Das Kriegsjahr 2024 war für Israel ein Jahr mit großen Herausforderungen. Das zeigt sich auch darin, dass die Gesamtwirtschaft um 1,5 Prozent schrumpfte. Aktuelle Marktzahlen von IVC-LeumiTech und Startup Nation Central belegen jedoch die Widerstandskraft der Hightechindustrie. Sie wusch 2024 um 2,2 Prozent (Q1-3). Besonders beeindruckend: Die 70 größten israelischen Tech-Unternehmen (Bewertung über 50 Mio. USD) legten an der NASDAQ letztes Jahr um 15,8 Prozent zu und übertrafen damit den US Equal-Weight Index, der um 9,4 Prozent wuchs. Israelische Unternehmen zeigen Resilienz und Ehrgeiz – mit Erfolg: 2024 nahmen sie 12 Milliarden USD an privatem Kapital ein – ein Anstieg um 27 Prozent im Vergleich zu 2023.
Die Zahlen zeigen auch: Wichtigstes Vertical ist Cyber Security. Die Hälfte der zehn weltweit führenden Cyber-Security-Unternehmen wurde von Israelis gegründet. Investitionen in die Unternehmen WIZ und Cyera erreichten 2024 allein 1,5 Mrd. USD. Stark waren außerdem die Bereiche generative KI und Safe-Intelligence-Lösungen. Auch die Kapitalerträge aus Exists waren im letzten Jahr 64 Prozent höher als 2023. Der größte Deal: Im September gab Salesforce die Übernahme des israelischen Data-Science-Software-Unternehmens Own für 1,9 Mrd. USD bekannt. Den Marktberichten zufolge hat das Jahr 2024 in Israel außerdem sieben Unicorns hervorgebracht. Im Jahr 2023 waren es vier. Zum Vergleich hat es nach Medienberichten in Deutschland letztes Jahr mit dem Münchner Fitness-Start-up EGym gerade einmal ein Unternehmen in die Unicorn-Liga geschafft.
Selbstbewusst: WIZ lehnte Milliarden-Angebot ab
Für Aufsehen sorgten dabei im Juli 2024 die Meldungen über das Übernahmeangebot von Alphabet (Google) an das IT-Sicherheitsunternehmen WIZ. Alphabet hatte 23 Mrd. USD geboten. Ein solches Angebot kann man nicht ausschlagen? Doch WIZ lehnte ab und plant laut Medienberichten einen Börsengang. Das Unternehmen war erst im Januar 2020 von Assaf Rappaport, dem heutigen CEO, sowie Ami Luttwak, Yinon Costica und Roy Reznik gegründet worden und rasant gewachsen. Die Vier kommen aus der legendären Elite-Geheimdiensteinheit 8200 der israelischen Armee und hatten im Juli 2015 bereits ihr gemeinsam gegründetes Unternehmen Adallom für 320 Mio. USD an Microsoft verkauft. Während es in den frühen Jahren der Start-up-Nation für die meisten Gründerinnen und Gründer ein früher erfolgreicher Exit das Ziel war, gibt es seit ein paar Jahren ein Umdenken, Unternehmen selbst weiterzuentwickeln. Andere Beispiele hierfür sind Monday oder Wix.
Krisen bieten Chancen
Doch die aktuellen Marktzahlen zeigen auch, dass die Anzahl israelischer Investoren 2024 um zehn Prozent zurückgegangen ist. Die Zahl internationaler Investoren sank im letzten Jahr um sieben Prozent. Der weltweite Trend zu weniger Neugründungen zeigt sich auch in Israel. Experten sehen auch, dass sich die vielfältige Innovationslandschaft Israels verengt.
Bei einem Besuch im Januar in Tel Aviv bei Sonnenschein und 20 Grad überwog jedoch der Optimismus. Die Waffenruhe mit der Hizbollah seit November 2024 und mit der Hamas seit Januar 2025 verbesserten die Stimmung. „Berichte deinen Geschäftskontakten in Deutschland, wie wir hier im Café sitzen und dass sie nach Israel kommen sollen“, sagte Gili Cegla, Investor und Organisator der Europe Days, einer Veranstaltung, die Unternehmen aus DACH mit israelischen Unternehmen zusammenbringt. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt. Krisenzeiten böten Chancen. Hier könne man von unternehmerischer Resilienz lernen. Es gehe vor allem aber darum, weiter zusammenzuarbeiten und die Potenziale zu nutzen. Vor Ort hört man verschiedentlich, dass wieder Wirtschaftsdelegationen aus Deutschland nach Israel geplant werden.
Anzeichen der Normalisierung
In den vergangenen Monaten hat fast ausschließlich die israelische EL AL den Luftverkehr von und nach Tel Aviv aufrechterhalten. Jetzt kehren internationale Fluglinien zurück. Delta Airlines hat bekannt gegeben, ab dem 1. April wieder zwischen New York und Tel Aviv zu fliegen, die Lufthansa-Gruppe kommt bereits am 1. Februar zurück, und Air France bietet seit Mitte Januar fünf wöchentliche Flüge von Paris nach Tel Aviv. Die begrenzten Ticketkapazitäten der vergangenen Monate hatten für israelische Unternehmen erhebliche Herausforderungen mit sich gebracht: Die Preise waren deutlich höher als üblich, es gab außerdem kaum freie Plätze. Um die Mobilität ihrer Teams sicherzustellen, haben sich mehrere Hightech-Unternehmen zusammengeschlossen und die virtuelle Airline TechAir gegründet, um mit etablierten Charterlinien Flüge in die USA anzubieten, was ein wichtiger Faktor für die Tech-Unternehmen ist.
Israel wichtiges internationales Innovationshub
Trotz großer Herausforderungen bleibt Israels Hightech-Industrie ein Innovationstreiber. Mittel- und langfristig wird entscheidend sein, wie sich die geopolitische Lage entwickelt. Dabei steht fest: Israels Hightech-Sektor ist nicht nur „alive and kickin’“, sondern ein unverzichtbarer Teil der globalen Innovationslandschaft.
Die Autorin Maike Diehl ist Geschäftsführerin der Diehl Relations GmbH und seit vielen Jahren geschäftlich zwischen Deutschland und Israel tätig.
DeepTech-Start-up assemblean sichert sich 1,8 Mio.-€-Seed-Finanzierung
Das 2021 von Markus Dalecki, Dr. Ing. Xiaojun Yang und Dr.-Ing. Alexander Pöhler gegründete assemblean hat eine Plattform zur Automatisierung von Fertigung und Lieferkette entwickelt und erschließt mit seinem Production-as-a-Service-Ansatz den 2,4-Billionen-EUR-Markt für Auftragsfertigung.

Assemblean wurde 2021 mit Mitteln des EXIST-Forschungstransfer-Programms und der EU gegründet und hat seinen Hauptsitz in Paderborn. Die Finanzierungsrunde wird angeführt von b2venture, Archimedes New Ventures und Business Angels des Teuto Seed Clubs beteiligen sich ebenfalls an der Runde.
„Unsere Mission ist es, die Produktion für unsere Kunden so einfach wie möglich zu machen. Wir schaffen die Infrastruktur, um mit unserer digitalen Plattform alles im großen Maßstab zu produzieren“, so assemblean-Mitgründer*innen Dr.-Ing. Alexander Pöhler und Dr.-Ing. Xiaojun Yang. „Wir freuen uns, mit b2venture einen neuen Investor gewonnen zu haben, der unsere Mission unterstützt, und wir freuen uns darauf, neue Möglichkeiten für Start-ups, KMUs und Unternehmen zu erschließen, um mit unserer Infrastruktur Produkte zu entwickeln.“
Assemblean bietet über seine digitale Plattform Produktionsdienstleistungen für technische Komponenten, Module und Produkte an. Das Unternehmen vereinfacht die Produktion mit einem automatisierten Beschaffungs- und Lieferkettenmanagementansatz, der Kosten und Vorlaufzeiten reduziert und die Produktion somit effizienter macht.
Nach eigenen Angaben bedient assemblean bereits über 100 Kund*innen aus verschiedenen Branchen. Mit dem frischen Kapital will assemblean seine Plattform weiter automatisieren, eine automatische Qualitätskontrolle integrieren und seine Operations skalieren.
„Von Anfang an waren wir beeindruckt von der Kompetenz und dem Engagement des assemblean-Teams, und wir freuen uns sehr, die weitere Entwicklung des Unternehmens zu unterstützen“, sagte Florian Schweitzer, Partner bei b2venture. „Mit seiner Plattform und der erstklassigen Technologie ist assemblean auf dem besten Weg, ein führender Akteur bei der Transformation der Fertigungsindustrie für Unternehmen jeder Größe zu werden.“
„Wir glauben daran, dass das Team von assemblean mit seinem Deep-Tech Ansatz den Markt für Auftragsfertigung maßgeblich verändern wird“, so Marek Lehmann, Vorstandsmitglied im Teuto Seed Club. „Hier in der Region wird aktiv die nächste Generation der deutschen Industrielandschaft aufgebaut, und wir freuen uns darauf, diesen Weg bei assemblean mit unseren Angel Investoren zu begleiten.“
Nala Earth: Berliner Start-up sichert sich 3,8 Mio. Euro
Mit dem neuen Kapital will das 2023 von Nick Zumbühl, Nicolas Somogyi und Anna Alex gegründete Start-up seine Plattform ausbauen und neue Use Cases im Natur- und Biodiversitätsmanagement erschließen.

An der Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 3,8 Millionen Euro sind das Venture-Capital-Unternehmen IRIS, KOMPAS VC sowie die bestehenden Investoren Pale blue dot und Founderful beteiligt.
Das Nature Management Tool von Nala Earth ermöglicht es Unternehmen, ihre Auswirkungen auf die Natur zu messen, Risiken durch den Verlust von Biodiversität und Wasserknappheit zu managen und den wachsenden regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden. Das Unternehmen hat eine umfassende globale Naturdatenbank aufgebaut, indem es wissenschaftlich geprüfte Naturdaten aus über 50 Quellen nutzt und Satellitendaten mit eigenen KI-Modellen analysiert.
Ziel ist es, Unternehmen in die Lage zu versetzen, ihre Auswirkungen und Abhängigkeiten von der Natur auf der Grundlage wissenschaftlicher Prinzipien genau zu verstehen und zu quantifizieren.
Laut dem „New Nature Economy Report“ (Davos, 2020) hängen 44 Billionen US-Dollar – mehr als 50 Prozent des globalen BIP – von intakten Ökosystemen ab. Jahrzehnte der Umweltzerstörung gefährden diese Ökosysteme und damit wesentliche Ressourcen für Unternehmen wie Wasser für industrielle Prozesse, Bestäubung für die Landwirtschaft und Biodiversität für die Medikamentenentwicklung.
„Die Natur ist für viele Unternehmen von existenzieller Bedeutung und muss in jede Geschäftsentscheidung einbezogen werden – sei es in der Beschaffung, im operativen Geschäft oder bei Investitionsentscheidungen. Mit Nala Earth schaffen wir eine Intelligence Plattform, die genau das ermöglicht“, erklärt Nick Zumbühl, CEO und Mitgründer von Nala Earth. „Wir freuen uns, mit erfahrenen Investoren zusammenzuarbeiten, die uns mit wertvollem Know-how und strategischem Rat zur Seite stehen, um impact-orientierte Lösungen im Bereich Natur und Biodiversität voranzutreiben.”
Natur- & Biodiversitätsmanagement im Fokus der Unternehmensagenda
Die Nachfrage nach Lösungen für die Biodiversitätsberichterstattung wächst rapide, da Unternehmen erkannt haben, wie wichtig es ist, Naturrisiken aktiv zu managen und Vorschriften wie die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) einzuhalten. Seit 2024 müssen Unternehmen ihre Umweltauswirkungen offenlegen, und bis 2028 wird die CSRD über 50.000 Unternehmen in die Berichtspflicht nehmen. Nala Earth vereinfacht diesen Prozess, verkürzt Berichtszeiträume von Monaten auf Tage und unterstützt Unternehmen bei der Einhaltung führender Standards wie der Taskforce on Nature-related Financial Disclosures (TNFD) und des Science Based Targets Network (SBTN).
„Führungskräfte stehen zunehmend unter Druck, Umweltauswirkungen ihrer Geschäftsaktivitäten in ihre Entscheidungen einzubeziehen. Nala Earth überzeugt mit einer KI-gestützten Plattform und wissenschaftlich fundierten Daten, die Unternehmen dabei helfen, die Natur in sämtliche Entscheidungsprozesse zu integrieren. „Unterstützt von einem herausragenden Team sind wir überzeugt, dass Nala Earth die Zukunft des Natur- und Biodiversitätsmanagements maßgeblich mitgestalten wird“, sagt Jan-Soeren Zinke, Early-Stage-Investor bei IRIS.
„Wir haben in Nala Earth investiert, weil wir überzeugt sind, dass Nala die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Auswirkungen auf die Natur messen, steuern und kommunizieren, transformieren wird. Die zugrundeliegende Technologie gewährleistet nicht nur die Einhaltung von Vorschriften wie der CSRD, sondern unterstützt Unternehmen auch dabei, finanzielle Risiken durch Naturverlust besser zu verstehen. Resilienz und Nachhaltigkeit bilden den Kern unserer Investitionsstrategie - zwei Aspekte, die Nala ideal kombiniert“, sagt Andreas Winter-Extra, Partner bei KOMPAS VC.
Zusammenarbeit mit europäischen Top-Playern
Im vergangenen Jahr hat Nala Earth Projekte mit führenden europäischen Unternehmen wie beispielsweise Volkswagen durchgeführt und Partnerschaften mit BASF und Continental aufgebaut. Zehn Kunden nutzen mittlerweile die Plattform, und mehr als 3.000 Hektar Natur werden darüber gemanaged – ein klarer Beweis für die steigende Nachfrage nach innovativen Lösungen im Bereich Natur und Biodiversität.
„Unsere Ambition mit Nala ist es, Unternehmen zu befähigen, über die bloße Einhaltung von Vorschriften hinauszugehen“, sagt Nicolas Somogyi, CPO und Mitgründer von Nala Earth. „Unsere Plattform ermöglicht es Unternehmen, ihre Abhängigkeiten von der Natur zu verstehen, Risiken zu mindern und Chancen zu nutzen.“
Menlo79: Berliner SaaS-Start-up sichert sich 2,1 Mio. Euro plus 1,8 Mio. Fördermittel
Nach fünf Jahren Bootstrapping hat Menlo79 erfolgreich seine erste Investorenrunde abgeschlossen. Das frische Kapital soll für den Ausbau der Software für Personalsteuerung im Bereich Schiene und Logistik genutzt werden.

Das Berliner SaaS-Start-up Menlo79 – 2019 von ehemaligen Führungskräften der Deutschen Bahn gegründet – sichert sich in einer Finanzierungsrunde insgesamt 2,1 Millionen Euro frisches Kapital für den weiteren Ausbau seiner Workforce Management Plattform WILSON. Zu den Investoren zählen neben Scalehouse Capital aus Osnabrück und dem D2 Fund aus London auch Ventis Capital aus Ingolstadt sowie Frankenbergs Ventures aus Hannover. Seit 2019 entwickelt Menlo79 die cloudbasierte Software WILSON zur intelligenten, unternehmensübergreifenden Steuerung von operativem Personal.
Das 35-köpfige Team verfolgt eine klare Vision: Mit einer intelligenten Workforce Management Plattform die Wirtschaftlichkeit und Mitarbeitendenzufriedenheit im komplexen Umfeld von Schiene und Logistik nachhaltig steigern – also insbesondere dort, wo herkömmliche Schichtplanungstools an ihre Grenzen stoßen.
Bisher setzte Menlo79 auf klassisches Bootstrapping und baute sein Geschäft ohne externes Kapital auf. Seit dem ersten Rollout Anfang 2022 ist die von Menlo79 entwickelte Software WILSON inzwischen bei mehr als 65 Kund*innen mit über 2.300 Nutzer*innen täglich im Einsatz. Darunter Transportunternehmen wie Flixtrain, Havelländische Eisenbahn, Bentheimer Eisenbahn oder ČD Cargo, Dienstleister wie Trainbutlers und LokLöwen sowie Bauunternehmen wie Furrer+Frey.
Die frischen Mittel sollen vor allem in die Weiterentwicklung der Software sowie in die Professionalisierung und den Ausbau von Marketing und Vertrieb fließen, um die Wachstumsambitionen des Start-ups zu untermauern.
Neben der Finanzierung in Höhe von 2,1 Millionen Euro konnte sich Menlo79 in den vergangenen Monaten zudem weitere Fördermittel in Höhe von 1,8 Millionen Euro sichern. Diese Mittel werden genutzt, um Funktionen zum unternehmensübergreifenden Einsatz von Personal und zum intelligenten Qualifizierungsmanagement auszubauen und gemeinsam mit Pilotkunden umfassend zu erproben.
„Wir freuen uns, dass wir Partner gefunden haben, die genau wie wir an die Notwendigkeit für moderne digitale Personalsteuerung glauben, um dem weltweiten Fachkräftemangel entgegenzuwirken“, erläutert Fabian Stöffler, Co-Founder und CEO der Menlo79 GmbH. „Nun wollen wir gemeinsam weiter wachsen und die Personalsteuerung auf der Schiene mit unseren Kunden effizienter und einfacher gestalten.“
Manuel Böhringer, Partner beim Lead-Investor Scalehouse Capital, ergänzt: „Wir glauben an das riesige Potenzial für moderne Personalsteuerung. Das Team von Menlo79 hat in den letzten Jahren eine tolle Reise hinter sich und wir freuen uns darauf, den weiteren Weg im spannenden Bahn- und Logistiksektor mitzugestalten.”
OCELL: Münchner Start-up erhält 10 Mio. Euro zur Digitalisierung der Forstwirtschaft
Um seine Technologie zum Thema Klimaschutz weiterzuentwickeln und weiteres Wachstum zu ermöglichen, hat das 2019 gegründete ClimateTech-Start-up OCELL eine Series-A-Finanzierungsrunde über 10 Mio. Euro abgeschlossen. Unter den Investoren befindet sich neben Capnamic auch Bayern Kapital, die Venture-Capital-Gesellschaft des Freistaats und einer der aktivsten Start-up- und Growth-Investoren der DACH-Region.

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Neben der notwendigen Reduzierung von Emissionen bieten gesunde Mischwälder enormes Potenzial als natürliche Kohlenstoffsenken: Sie binden das CO2 aus der Atmosphäre. Das Problem: Die forstwirtschaftliche Nutzung ist derzeit mangels rentabler Alternativen stark auf Holzoptimierung ausgerichtet, wodurch über Jahrzehnte hinweg überwiegend Monokulturen entstanden sind. Diese sind nicht nur wenig klimaresilient, sondern werden oft auch bereits vor Erreichen ihres CO2-Speicheroptimums geerntet.
Digitaler Zwilling für den Wald
Für dieses Problem hat die 2019 von David Dohmen, Christian Decher und Felix Horvat gegründete OCELL GmbH mit Sitz in München eine Lösung entwickelt, die sich aus zwei Bausteinen zusammensetzt: Zum einen verarbeitet OCELL Luftbilder, LIDAR- und weitere operative Forstdaten mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) zu digitalen Zwillingen der Wälder. Diese werden Forstbetrieben mit der Software „Dynamic Forest“ von OCELL zur Verfügung gestellt. Hierbei handelt es sich um ein Forstmanagement-System, das Forstbetrieben datenbasierte, exakte Rundum-Einblicke in alle forstwirtschaftlich relevanten Metriken, wie zum Beispiel Baumarten, Standort und Altersklassen gibt. Das erleichtert eine effiziente und nachhaltige Bewirtschaftung in einer bislang wenig digitalisierten Branche.
Incentivierung von Ökosystemleistungen
Zum anderen entwickelt OCELL auf Grundlage dieser digitalen Zwillinge zusammen mit den Waldbesitzern regionale Klimaschutzprojekte, die die vielfältigen Ökosystemleistungen von Wäldern in Wert setzen und Forstbetriebe für deren Förderung incentivieren. Der Fokus dieser Projekte liegt auf der Erhöhung des CO2-Speichers sowie der Transformation von Monokulturen hin zu klimaresilienteren Mischwäldern. Der Business Case von OCELL zielt darauf ab, anderen Unternehmen anzubieten, sich finanziell über CO2-Zertifikate an dieser Umforstung lokaler Wälder zu beteiligen. Deren Vorteil: Durch den datengetriebenen Ansatz von OCELL erhalten interessierte Unternehmen einen umfassenden Einblick in die entsprechenden Klimaschutzprojekte, die dazugehörigen Forstaktivitäten sowie deren Fortschritt und Erfolg, was insbesondere deren Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) vereinfacht.
Für Forstbetriebe wiederum eröffnen die Projekte durch diese Monetarisierung des zusätzlichen CO2-Speichers eine wirtschaftliche Alternative zur reinen Holzproduktion. Und auch die Natur profitiert: So bereichern gesunde Mischwälder beispielsweise die Biodiversität und schützen Wasserressourcen, indem sie als natürliche Filter dienen, den Wasserfluss regulieren und Bodenerosion verhindern.
Die Klimaschutzprojekte von OCELL wurden zusammen mit Lehrstühlen der Technischen Universität (TU) München, der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HWST) sowie dem Waldklimarat entwickelt. Mittlerweile nutzen fast 3.000 Forst-Expert*innen die Dynamic Forest-App und über 800.000 Hektar Waldfläche werden bereits in Zusammenarbeit mit OCELL bemessen und bewirtschaftet – das entspricht einer Fläche von mehr als einer Million Fußballfeldern. Die im Rahmen der Finanzierungsrunde neu eingeworbenen Mittel plant OCELL in die Weiterentwicklung ihrer Technologie sowie in den Eintritt und das Wachstum in weitere europäische Märkte zu investieren.
David Dohmen, Mitgründer von OCELL, sagt: „In den letzten Jahren hat der Ruf von CO2-Zertifikaten aufgrund von oft mangelhafter Datenbasis stark gelitten, doch sie bleiben ein entscheidendes Werkzeug im Kampf gegen den Klimawandel – wenn sie richtig gemacht werden. Mit OCELL wollen wir das Vertrauen in den Markt wiederherstellen, indem wir modernste KI-Technologie mit naturbasierten Lösungen verbinden. Wälder bieten den Vorteil, sofort verfügbar, skalierbar und vergleichsweise kostengünstig zu sein, während unsere Technologie Messbarkeit, Genauigkeit und Transparenz ermöglicht. Wir freuen uns, mit Capnamic und Bayern Kapital erfahrene Partner an unserer Seite zu haben, die bereits zahlreiche Tech-Unternehmen erfolgreich begleitet haben.”
Monika Steger, Geschäftsführerin von Bayern Kapital, sagt: „Um den Klimawandel einzudämmen, brauchen wir innovative technologische Lösungen. OCELL verfolgt einen Ansatz, der für alle Parteien Vorteile bietet und auch der Natur zugute kommt. Insbesondere der skalierbare, datengetriebene Ansatz hat uns überzeugt, in das Climate-Tech-Startup zu investieren. Wir freuen uns auf die nächsten, gemeinsamen Wachstumsschritte.“
Startup-Labor Schwedt startet erste "Startup Challenge Schwedt"
Das Startup Labor Schwedt – ein EXIST-Modellprojekt der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) – startet mit der „Startup Challenge Schwedt“ seine erste Ausschreibung für Start-ups zum Thema Förderung und Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz.

In Schwedt sind Industrien wie Mineralölverarbeitung und Papierherstellung angesiedelt und diese stehen angesichts des Wegfalls russischer Öllieferungen über die Druschba-Pipeline und der Ziele des europäischen „Green Deal“ vor besonderen Herausforderungen, die innovative Lösungen benötigen, um die Zukunftsfähigkeit des Standorts zu sichern.
Das Startup Labor Schwedt bietet Gründenden die Möglichkeit, ihre Technologien direkt in die industrielle Praxis zu überführen und so einen echten Beitrag zur Transformation zu leisten. Das Ziel der ersten „Startup Challenge Schwedt“ ist es nun, innovative technologische Ansätze von Start-ups zu fördern, die die Energie- und Ressourceneffizienz am Industriestandort Schwedt steigern können. Mit dieser Initiative soll der Wandel hin zu einer klimaneutralen Kreislaufwirtschaft beschleunigt und Schwedt als Vorreiter der industriellen Transformation gestärkt werden.
Ablauf der „Startup Challenge Schwedt“
Die Challenge ist in zwei Phasen gegliedert:
1. Bewerbungsphase (bis 24.02.2025): Start-ups reichen ihre Ideen ein. Eine Jury wählt bis zu zehn Teams aus, die ihre Konzepte für Pilotprojekte mit Unterstützung von Industriepartnern ausarbeiten. Jedes Team erhält bis zu 25.000 EUR Fördermittel.
2. Pilotphase: Die besten fünf Teams setzen ihre Projekte in Schwedt um. Pro Team stehen hierfür bis zu 300.000 EUR zur Verfügung.
Themen für mögliche Pilotprojekte:
- Effizienzsteigerung industrieller Technologien, auch durch digitale Tools
- Intelligente Steuerung von Stoffkreisläufen mit Künstlicher Intelligenz
- Nutzung industrieller Nebenströme, Rest- und Rohstoffe (z.B. aus Altpapierrecycling oder Ethanolproduktion)
- CO2-Nutzung in industriellen Prozessen
- Nachhaltige CO2-Quellen (z. B. aus Oxyfuel-Prozessen mit Biomasse oder Direct-Air-Capture)
- Nutzung von überschüssiger elektrischer Energie
Partner und Förderung
Das Startup Labor Schwedt wird im Rahmen des Förderprogramms Existenzgründungen aus der Wissenschaft – EXIST durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützt und vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg kofinanziert. Die Challenge wird in Zusammenarbeit mit den Schwedter Industriepartnern PCK Raffinerie GmbH und LEIPA Group GmbH sowie den Unternehmen ENERTRAG SE und Verbio SE durchgeführt.
Zeitplan – Save the Date
Bewerbungsschluss: 24. Februar 2025
Auswahl der Teams: März 2025
Start der Konzeptphase: 27. März 2025
Pitch der Konzepte: 11. Juli 2025
Start der Pilotprojekte: 15. Juli 2025
+++ Interessierte Start-ups können sich hier umfassend über die Teilnahmebedingungen informieren und online bewerben. +++
navou: Real Estate Start-up schließt erste Seed-Finanzierungsrunde ab
Das 2024 von Sebastian Rademacher, Lisa Weise-Hoff und Mario Schmoltzi gegründete Real Estate Start-up navou mit Standorten in Düsseldorf und Leipzig plant bis 2035 ein Immobilienportfolio mit 10.000 Wohneinheiten im Wert von mehreren Mrd. Euro aufzubauen.

Bei der Finanzierungsrunde – über die Höhe wurde Stillschweigen vereinbart – ließ sich das 2024 von Mario Schmoltzi, Lisa Weise-Hoff und Sebastian Rademacher in Düsseldorf gegründete navou vom erfahrenen Venture Capital-Team der Luther Rechtsanwaltsgesellschaft begleiten. Das Team um den PE-/VC-Experten Philipp Glock ist auf die Strukturierung und Verhandlung von Private Equity und Venture Capital Investments spezialisiert und berät insbesondere im Zusammenhang mit innovativen Geschäftsmodellen.
Lisa Weise-Hoff, COO & Co-Founder von navou: „Die Zusammenarbeit mit Luther bei der Vorbereitung unserer Seed-Finanzierungsrunde war hervorragend. Sie waren nicht nur jederzeit erreichbar und fachlich top, sondern auch menschlich eine echte Bereicherung. Wir schätzen die Zusammenarbeit sehr und freuen uns darauf, auch in Zukunft gemeinsam an Projekten zu arbeiten.“
Das innovative serielle Bausystem von navou ermöglicht die Standardisierung von Bestandsumbauten und reduziert damit Bauzeiten sowie Kosten erheblich – ein wichtiger Schritt, um den wachsenden Bedarf an grünem und bezahlbaren Wohnraum in Deutschland zu decken.
Im laufenden Jahr wird navou mithilfe des generierten Wachstumskapitals eine Bestandsimmobilie in NRW erwerben und durch das innovative serielle Bausystem des Unternehmens in ein zukunftsfähiges Mehrparteienhaus verwandeln. Um das Unternehmens- und Immobilienportfolio weiter auszubauen, plant navou weitere Finanzierungsrunden in den kommenden Jahren.
Green Fusion: CleanTech sichert sich über 12 Mio. Euro
Das 2021 von Nina Germanus und Paul Hock gegründete Green Fusion vertreibt einen cloudbasierten Energiespar-Pilot, der mithilfe von KI Wärme- und Energiesysteme in Gebäuden steuert, überwacht, analysiert und optimiert.

Green Fusion, Vorreiter in der Digitalisierung und Optimierung von Heizsystemen in Mehrfamilienhäusern, hat eine Series A Finanzierungsrunde in Höhe von 12 Millionen Euro abgeschlossen. Die Runde wurde von HV Capital und XAnge angeführt. Auch alle bestehenden VC-Investoren wie BitStone Capital, Übermorgen Ventures, kopa ventures, Vireo Ventures und Brandenburg Kapital haben sich erneut beteiligt.
Green Fusion zielt darauf ab, die Wärmewende in der Wohnungswirtschaft rasant voranzutreiben. Mit einer Softwarelösung, die Heizungsanlagen in Echtzeit überwacht, identifiziert Green Fusion sofortige Einsparpotenziale und nutzt KI, um Heizkosten und CO₂-Emissionen massiv zu senken. Im Schnitt werden 16 % an Heizkosten eingespart. Für ein Wohnungsunternehmen mit 100 Anlagen entspricht das Ersparnissen von mehr als 233.000 € im Jahr nach Abzug der Kosten für Installation und Software.
„Die Kombination aus künstlicher Intelligenz, Echtzeit-Datenanalyse und einem klaren Kundennutzen machte Green Fusion in kürzester Zeit zum Marktführer. Wir sind überzeugt, dass dieses Unternehmen international den Standard für Heizungsmonitoring und -optimierung setzen wird. Wir sehen hier die perfekte Balance zwischen wirtschaftlicher Skalierbarkeit und nachhaltigem Impact. Green Fusion hat die Fähigkeit, die Wärmewende in Europa entscheidend voranzutreiben“, sagt Valerie Bures, Managing Director & Partner bei XAnge.
Wohnungsunternehmen und Genossenschaften wie Gewobag, Rheinwohnungsbau und der Spar- und Bauverein Dortmund setzen bereits auf Green Fusion. Insgesamt betreut das Unternehmen 100 Kund*innen, die zusammen mehr als 800.000 vermietete Wohnungen im Bestand halten.
Zielgerichtete Nutzung der Finanzierung: Skalierung und Expansion
Mit der neuen Finanzierung setzt Green Fusion nun alles auf Skalierung und Expansion. Das Kapital wird direkt in die Bereiche Installation, Vertrieb, Produktentwicklung und Kundenbetreuung fließen, um das Unternehmenswachstum auf das nächste Level zu heben. Außerdem widmet Green Fusion der smarten Steuerung regenerativer Energiesysteme eine eigene Einheit.
Ziel: Im Jahr 2025 sollen 3.000 Mehrfamilienhäuser mit der Software ausgestattet werden – das entspricht einem Wachstum von 300 %. Gleichzeitig wird Green Fusion seine Präsenz neben Österreich und Italien auch in Frankreich und den Beneluxländern durch Pilotprojekte ausbauen. Damit werden die Weichen für eine europäische Expansion gestellt.
„Green Fusion ist der Gamechanger, den die Branche braucht, um der Dekarbonisierung des Heizungssektors gerecht zu werden. Wir sind überzeugt, dass das Unternehmen das Potenzial hat, nicht nur in Deutschland die Marktführerschaft zu übernehmen“, sagt David Kuczek, General Partner bei HV Capital.
Politische Rahmenbedingungen verstärken Handlungsdruck – Green Fusion liefert die Lösung
Die Bundesregierung verfolgt das ambitionierte Ziel der Klimaneutralität bis 2045. Gleichzeitig steigen die CO₂-Preise weiter. Diese politischen Vorgaben setzen die Wohnungswirtschaft massiv unter Druck. Doch während umfassende Gebäudesanierungen enorme Investitionen erfordern, ist die minimalinvasive Optimierung des Energieverbrauchs der einzige sofortige Schritt, um Heizkosten und CO₂-Emissionen spürbar zu senken. Green Fusion bietet hier eine ökonomische und schnell umsetzbare Lösung: Die Kosten für Software und Installation sind stets deutlich niedriger als die durch die Optimierung eingesparten Kosten. Dies verschafft Wohnungsgesellschaften dringend benötigte finanzielle Spielräume, während Mieter*innen von niedrigeren Heizkosten profitieren.
„Fast keine Heizungsanlage in Deutschland arbeitet optimal, 80% noch in den ursprünglichen Werkseinstellungen. Hier werden Kosten und CO2 verbrannt, obwohl kleinste Maßnahmen einen großen Einfluss haben könnten. Mit unserer Lösung können wir die Heizsysteme von Tag 1 effizienter fahren und vor allem auch auf die Transformation Richtung Wärmepumpen vorbereiten“, erklärt Paul Hock, Mitgründer und CEO von Green Fusion.
Marktführer im Bereich Heizungsmonitoring und -optimierung
Laut einer aktuellen Umfrage des Branchenverbands GdW ist Green Fusion bereits drei Jahre nach Gründung Marktführer im Bereich Heizungsmonitoring und -optimierung. Axel Gedaschko, Präsident des Verbands erklärt dazu: „Den Energieverbrauch zu optimieren, ist ein wichtiger erster Schritt auf dem Weg zu den Klimazielen – noch vor dem Einbau von Wärmepumpen oder dem Umstieg auf Fernwärme und weiteren Energiesparmaßnahmen. Nur wenn der Pfad zur Erreichung der Klimaziele mit kostengünstigen, smarten Mitteln beschritten wird, können die Wohnungsunternehmen in Deutschland langfristig bezahlbaren Wohnraum bieten.“
Ecoplanet: 16. Mio. Euro für Ausbau des KI-basierten Energie-Cockpits
Das 2022 von Henry Keppler und Maximilian Dekorsy in München gegründete ecoplanet gilt als Pionier im Energiemarkt. Das Start-up unterstützt Unternehmen, ihren Energieverbrauch zu optimieren, um operative Exzellenz und langfristige Resilienz zu gewährleisten.

Die Series-A-Finanzierungsrunde über 16 Millionen Euro wird angeführt von EQT Ventures und weiterhin unterstützt von HV Capital, Mit der Finanzierung soll das Wachstum weiter beschleunigt und die Software von ecoplanet weiterentwickelt werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Einsatz modernster KI-Technologie entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Unternehmen - von der Maschine bis in den Markt.
Mit über 2 TWh verwaltetem Gesamtenergieverbrauch an mehr als 2.000 Standorten in Deutschland, vereinfacht das KI-gestützte ecoplanet Cockpit alle Bereiche des modernen Energiemanagements, indem es Energieverbrauch und Energieversorgung in einer Software integriert. Dadurch wird der Energieverbrauch nachhaltig optimiert, Kosten gesenkt und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben sichergestellt. Mit ecoplanet können Unternehmen Energie dann verbrauchen, wenn sie günstig und grün ist.
„Diese Finanzierungsrude in Höhe von 16 Millionen Euro ist ein wichtiger Meilenstein in unserer Unternehmensentwicklung“, erklärt Maximilian Dekorsy, Mitgründer von ecoplanet. „Steigende und volatile Energiekosten sind zu einer ernsthaften Bedrohung für europäische Unternehmen geworden und gefährden die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen stark. Unsere Software ermöglicht es Unternehmen, Kosten signifikant zu senken und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.“
Herausforderungen im europäischen Energiemarkt
Die europäische Energiewirtschaft hat sich in den letzten Jahren radikal geändert und wird diesen Wandel auch in den kommenden Jahren fortsetzen. Seit 2019 ist die Volatilität der Strompreise beispielsweise in Deutschland um 500 % gestiegen und wird sich innerhalb des nächsten Jahres laut Schätzungen erneut verdoppeln. Insbesondere da Energiekosten heute in einigen Fällen mehr als 10% der Gesamtkosten dieser Unternehmen ausmachen, gefährden diese Preisschwankungen die Unternehmen sehr. Zudem machen strengere regulatorische Vorgaben integrierte Energiemanagementlösungen unverzichtbar.
Das ecoplanet Cockpit stellt das Energiemanagement auf die nächste Stufe, indem es zusätzliche Einsparungen, automatisierte Prozesse und datengetriebene Entscheidungen ermöglicht, sowie gleichzeitig auch den manuellen Aufwand bei der Erfüllung regulatorischer Erfordernisse reduziert. Eine Vielzahl von Kund*innen konnte die Energiekosten bereits im ersten Jahr um 20% und die Arbeitsbelastung deutlich um 60% reduzieren.
„Die Energiemärkte befinden sich in einem fundamentalen Wandel. Erneuerbare Energien machen heute schon über 50% der gesamten Stromerzeugung in Deutschland aus und sorgen dafür, dass ein integriertes Energiemanagement essentiell geworden ist“, sagt Dr. Henry Keppler, Mitgründer von ecoplanet. „Es ist vergleichbar mit Privathaushalten, in denen das Elektroauto dann aufgeladen wird, wenn die Solarleistung hoch ist: Auch Unternehmen müssen ihren Energieverbrauch flexibel an die Verfügbarkeit anpassen. ecoplanet ermöglicht Unternehmen in Deutschland und darüber hinaus, Energie dann zu verbrauchen, wenn sie günstig und verfügbar ist.“
Strategische Partnerschaft mit EQT Ventures
EQT Ventures, mit umfassender Erfahrung in der Skalierung junger Unternehmen, bietet ecoplanet wertvolles Know-how und Zugang zu einem weitreichenden Netzwerk an Industriepartnern. „Wir sind stolz darauf, ecoplanet dabei zu unterstützen, Energiemanagement für Unternehmen in Europa neu zu definieren“, sagt Sandra Malmberg, Partnerin bei EQT Ventures. „Ihr innovativer Ansatz erfüllt eine dringende Marktnachfrage und wir freuen uns darauf, das Wachstum weiter zu beschleunigen.“
Neben der Investition von EQT hat HV Capital sein starkes Engagement für die Mission des Unternehmens erneut bekräftigt und seine Unterstützung weiter ausgebaut. „Unsere Investition in ecoplanet vor fast zwei Jahren hat unsere Erwartungen übertroffen“, erklärt Felix Klühr, General Partner bei HV Capital. „Die Fähigkeit des Teams, das Unternehmen schnell weiterzuentwickeln und ein Produkt zu bauen, das ein fundamentales Problem europäischer Unternehmen löst, ist beeindruckend. Gemeinsam mit EQT Ventures freuen wir uns darauf, das nächste Kapitel ihrer Erfolgsgeschichte zu begleiten.“
EPA-Studie zum Thema Patente im Bereich der europäischen Start-up-Finanzierung
Eine neue Studie des Europäischen Patentamts (EPA) zeigt die Lücke in der europäischen Start-up-Finanzierung, die auch Mario Draghi in seinem Bericht zur Zukunft der Wettbewerbsfähigkeit der EU ausweist.

Ein vom Europäischen Patentamt (EPA) am 16. Januar 25 veröffentlichter Bericht beleuchtet die Investitionslandschaft, die für die erfolgreiche Kommerzialisierung bahnbrechender Erfindungen von entscheidender Bedeutung ist.
Die Prämisse: Tech-Start-ups bergen ein erhebliches Potenzial, um Innovationen und Fortschritt voranzutreiben. Gleichzeitig stehen sie vor spezifischen Herausforderungen, denen nur Investoren mit ausgewiesener IP-Expertise, also Fachwissen im Bereich des geistigen Eigentums (Intellectual Property), effektiv begegnen können.
Der Bericht zeigt, dass in Europa meist große öffentliche Programme und spezialisierte private Geldgeber Technologie-Investitionen tätigen. Im Vergleich zu den USA tritt dabei eine deutliche Finanzierungslücke zu Tage.
„Start-ups spielen für die Vermarktung disruptiver Konzepte, die den Fortschritt entscheidend voranbringen können, eine zentrale Rolle. Wie der Bericht von Mario Draghi zeigt, stehen dem Wachstum innovativer Unternehmen in Europa jedoch häufig Hürden bei der Finanzierung entgegen“, sagt der Präsident des Europäischen Patentamts (EPA), António Campinos. „Diese Finanzierungslücke verhindert, dass aus Innovationen skalierbare Start-ups werden, und treibt Unternehmen ins Ausland. Um europaweit wieder nachhaltiges Wachstum zu ermöglichen, müssen wir diese Lücke schließen.“
Das Vereinigte Königreich, Frankreich und Deutschland führen sowohl beim Gesamtfinanzierungsvolumen als auch bei der Anzahl der Transaktionen mit einer starken Investorenpräsenz im Technologiesektor. Zusammen verzeichneten diese drei Länder insgesamt etwa 75.800 Transaktionen, mit einem Gesamtvolumen von rund 392 Milliarden Euro im Zeitraum von 2000 bis 2023, unterstützt von rund 6.100 Investoren mit einem Portfolio von mindestens zehn Unternehmen, die in den drei Ländern tätig sind.
Auch die Niederlande, die Schweiz, Norwegen, Schweden und Belgien weisen hohe Investitionsaktivitäten in Start-ups mit patentgestützten Technologien auf, mit über 24.400 Transaktionen und fast 88,5 Milliarden Euro im selben Zeitraum. Andere europäische Länder verzeichnen zusammen mehr als 22.000 Transaktionen mit einer Gesamtfinanzierung von über 70 Milliarden Euro.
Deutschland zeichnet sich weiterhin als eines der Zentren für technologische Innovation in Europa aus. Mit 2.150 aktiven Investoren und knapp 85 Milliarden Euro an Kapital, das von 2000 bis 2023 mobilisiert werden konnte, unterstreicht Deutschland sein bedeutendes Engagement zur Unterstützung von Startups und Zukunftsinnovativen.
Länder mit den aktivsten Tech-Investoren (nach Anzahl der Transaktionen)