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Gründer*in der Woche: heyroom - das Beste aus AirBnb, WG gesucht & CouchSurfing
Gründer*in der Woche KW 33/23
Der frustige Alltag von WGs auf der Suche nach neuen Mitbewohner*innen besteht aus Durchforsten schier endlos scheinender Copy-Paste-Texte, unzähligen WG-Castings und vielen herben Enttäuschungen – heyroom möchte Schluss damit machen. Wie, das erklärt uns Co-Founder Johannes Bader im Interview.

Wann und wie bist du auf zusammen mit deinem Co-Founder die Idee zu heyroom gekommen?
Ich bin jetzt seit fast acht Jahren in WGs und habe schon in vielen WG-Konstellationen gelebt. Tatsächlich hatte ich (fast) immer Glück, aber der Prozess des Findens eines WG-Zimmers, aber auch das Finden eines Mitbewohners, wenn mal etwas frei wird, war immer das Schlimmste an der ganzen Sache.
Als es vor zwei Jahren mal wieder so weit war und wir ein WG-Zimmer inseriert hatten, bekamen wir innerhalb von fünf Stunden 182 Copy-Paste-Bewerbungen. Das wurde mir zu blöd. Ich habe mich also bei wg-gesucht beworben und erklärt, dass ich den Lifestyle mega feiere, aber das Produkt "room for improvement" hat. Als ich hier keine Antwort bekommen habe, habe ich die besten Leute kontaktiert, die ich kenne, und konnte ein wirklich starkes Team davon überzeugen, das Thema selbst anzugehen.
Was waren die wichtigsten Steps von der Idee bis zum Go live eurer Plattform/App?
Research, Research, Research - WGs sind eine schlecht dokumentierte Einheit & daher war die Berechnung des Business Cases nicht in wenigen Stunden gemacht. Dadurch haben wir aber den deutschen sowie europäischen Markt sehr gut kennengelernt und ich konnte auf dieser Basis ein Team zusammenstellen, das aus Personen mit solcher Expertise strotzt, dass so manche große Tech-Company neidisch ist.
Gestartet seid ihr in München, euer Unternehmen firmiert als irische Ltd. Wie kommt's?
Die Entscheidung, die initiale Company nicht in DE zu firmieren, kommt daher, dass die bürokratischen Hürden sowie die Notarkosten für eine Firma, die zum Zeitpunkt der Gründung 0 Euro Wert ist, einfach komplett unverhältnismäßig sind.
Wir haben in Irland gegründet, weil dies komplett digital geht und nur wenige hundert Euro kostet. Wenn wir am Ende des Jahres die erste große Finanzierungsrunde abschließen, steht aber komplett offen, ob wir das Unternehmen in eine GmbH einbetten oder eine sonstige europäische Unternehmensform wählen - da wir kein Geld verdienen, ist das Thema Steuern für uns eh komplett irrelevant."
Nun zu heyroom: Was ist heyroom, was ist das Besondere an dem Konzept bzw. was unterscheidet euch von anderen WG-Matching-Tools?
Die WG-Suche ist sehr langwierig und dadurch extrem negativ konnotiert. Oft sucht man ewig, bis man den richtigen Mitbewohner oder die richtige Mitbewohnerin gefunden hat. Die derzeitigen Angebote helfen da wenig. Sie sind gar nicht darauf ausgelegt, Menschen zu finden, die wirklich zusammenpassen. Egal wie viel Zeit man investiert, es ist einfach extrem schwer, das Passende zu finden. Das wollen wir ändern. Unsere App ist quasi nur darauf ausgelegt, Leute zu finden, die zusammenpassen. Suchende können ihre Interessen angeben und werden dann mit WGs verbunden, die den gleichen "Vibe" haben. So gestaltet sich die Suche leichter und unkomplizierter.


Seit Juli 2023 seid ihr in ganz Bayern live –wie macht ihr auf euch und heyroom aufmerksam?
Unser Fokus liegt auf Social Media - TikTok, Instagram, Youtube. Aber auch SEO sowie Ads in allen Bereichen werden getestet. Auch nicht unterschätzt werden dürfen Kooperationen mit Win-Win-Output sowie Guerilla-Marketing-Aktionen. Wir sind sehr nah an unseren NutzerInnen, und das macht es so besonders: Jede*r kann und ist ein Teil von heyroom.
Wie hast du die Entwicklung der Plattform/App bislang finanziert?
Zwei kleine Angel-Investments Anfang Januar ließen uns mit einer Bewertung von 1,3 Mio. starten - da hatten wir noch nicht mal ein Produkt. Den größten Teil der Finanzierung ist bootstrapped, und wir halten daher faktisch noch fast alle Anteile.
Wie monetarisiert ihr?
Noch gar nicht – wir sind bereits die beste, kostenfreie WG-Plattform am Markt - und das soll auch so bleiben!
Zukünftig können wir uns zusätzliche Features wie beispielsweise digitale Untermietverträge oder sonstige coole Premium-Features vorstellen - hier nehme ich gerne das Beispiel von Fußball-Manager-Spielen wie KickBase, die ein wirklich gut funktionierendes Modell mit 1 bis 5 Euro pro Nutzer*n haben.
Vorstellbar sind aber auch Features oder Referral-Codes, wie es beispielsweise bei eBay Kleinanzeigen läuft.
Was sind eure weiteren unternehmerischen Steps und Pläne?
Wir stehen wenige Wochen vor dem Deutschland-Rollout – die Zahlen ziehen jetzt schon massiv an, und wir sind auch technologisch bereit für den großen Knall, um WGs in ganz DE zusammenzubringen. Ehrlicherweise erreichen uns aber ebenfalls bereits Anfragen aus ganz Europa - see you next year.
Und last but not least: Was rätst du anderen Gründer*innen aus eigener Erfahrung?
Reach out - ich bin wirklich offen dafür, kleinen Teams mit ausgereiften Ideen Feedback zu geben oder ihnen bei den ersten Schritten zu helfen. Ich habe anfangs wirklich viele Menschen kontaktiert und nur sehr wenig Feedback bekommen - das hätte mir echt geholfen, und diese Hilfestellung gebe ich sehr gern!
Das Interview führte Hans Luthardt
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Electrifying Ideas Award 2024 – jetzt bewerben!
Der ZVEI prämiert Ideen für mehr Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Klimaschutz. Geben Sie der Vision einer All Electric Society eine Stimme! Jetzt mitmachen und bis 29.02.2024 eine Electrifying Idea einreichen. Details unter www.zvei.org/award.
Zum zweiten Mal prämiert der ZVEI e. V. (Verband der Elektro- und Digitalindustrie) Ideen und Konzepte für mehr Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Klimaschutz. Denn wir sind überzeugt: Die großen Herausforderungen unserer Zeit werden wir nur mit den richtigen Ideen lösen. Mit Innovationen, die die Chancen von Elektrifizierung, Digitalisierung und Automatisierung nutzen, können wir neue Wege eröffnen – für eine wirklich nachhaltige Gesellschaft und gegen den Klimawandel. Mit dem Electrifying Ideas Award möchte der ZVEI kluge Köpfe und Konzepte in diesem Umfeld fördern. Neben etablierten Unternehmen richtet er sich deshalb explizit in einer eigenen Kategorie an Start-ups und Forschungsprojekte.
Die eingereichten Ideen, Innovationen und Konzepte sollten einen klaren Fokus auf Energie- und Ressourceneffizienz haben und der Gesellschaft einen Nutzen bieten, denn Technik ist aus unserer Sicht kein Selbstzweck. Wir suchen Ideen, die überzeugen und begeistern.
Die Anforderungen an die Bewerbungen sind nicht allzu hoch: Es geht in erster Linie darum, eine kluge und überzeugende Idee zu präsentieren. Es ist weder ein umfangreicher Business-Plan noch ein vorzeigbarer Prototyp notwendig. Im Vordergrund steht die Idee. Sie, ihr Mehrwert und das, was sie an Chancen bringt, sollen kurz umrissen werden – auf maximal einer DIN-A4 Seite. Alle Infos zur Bewerbung gibt es online unter www.zvei.org/award.
Die Bewerbungsfrist läuft noch bis 29. Februar 2024.
Der Electrifying Ideas Award prämiert Ideen in zwei Kategorien: eine für etablierte Unternehmen und eine für „Newcomer“, sprich Start-ups und Forschungsprojekte. Die im Jahr 2023 eingereichten Ideen waren äußerst vielfältig und reichten von smarten Stromnetzen und Batteriespeichersystemen über umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen bis hin zu Lösungen in der Gebäudetechnik und in der Datenerfassung. Alle Einreichungen hatten eines gemeinsam: Sie wollen dazu beitragen, Energie, Ressourcen und das Klima zu schonen.
Die Einreichungen zum Electrifying Ideas Award werden von einer Expertenjury bewertet, welche eine Shortlist erstellt und daraus in jeder Kategorie eine Gewinner-Idee auswählt. 2023 wurde der Award durch Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck in Berlin verliehen – wir arbeiten mit Hochdruck daran, ihn auch am 16. Mai 2024 wieder bei der Verleihung im Rahmen des ZVEI-Jahreskongresses an Bord zu haben.
Der Electrifying Ideas Award ist eine hervorragende Gelegenheit, um Ihre Innovation einem breiten Fachpublikum vorzustellen und Ihr Netzwerk zu erweitern. Machen Sie mit und reichen Sie Ihre Idee bis zum 29. Februar 2024 ein!
Kontakt
Ingrid Pilgram • Senior Manager PR & Communication • Bereich Kommunikation • Tel.: +4969 6302 259 • Mobil: +49 151 2644 1135 • E-Mail: [email protected]
ZVEI e. V. • Verband der Elektro- und Digitalindustrie • Lyoner Straße 9 • 60528 Frankfurt am Main
Lobbyregisternr.: R002101 • EU Transparenzregister ID: 94770746469-09 • www.zvei.org
Smartphone-Nutzungstrends: Wachsende Bereitschaft zum Teilen sensibler Daten
Eine Deloitte-Studie zeigt: Die omnipräsenten Smartphones befeuern die Nachfrage nach neuen digitalen Diensten. Auch sensible persönliche Daten – selbst Gesundheitsdaten – zu erfassen und zu teilen ist kein Tabu.

Das Smartphone wird seinem Ruf als „digitales Schweizer Messer“ mehr und mehr gerecht: Verbraucher*innen in Deutschland greifen nicht nur für immer mehr digitale Anwendungen zum Smartphone, sie zeigen sich auch zunehmend aufgeschlossen, persönliche Daten zu teilen – selbst im sensiblen Gesundheitsbereich: Bereits 63 Prozent tracken ihre persönlichen Fitness-, Vital- oder Gesundheitsdaten mit Smartphone oder Smartwatch. Bei den 18- bis 24-Jährigen sind es sogar 90 Prozent. Mehr als die Hälfte aller User (54 Prozent) ist darüber hinaus bereit, diese Daten mit ärztlichem Personal zu teilen, um beispielsweise Diagnosen zu erleichtern und zu validieren. Das zeigen die aktuellen Smartphone-Nutzungstrends 2023, die Deloitte für den diesjährigen „Digital Consumer Trends Survey“ unter 2000 Befragten erhoben hat.

„Mehr als 90 Prozent der Befragten im Erwachsenenalter nutzen mittlerweile ein Smartphone, fast alle davon mehrmals täglich. Mit immer spezifischeren Funktionen, leistungsstärkeren Prozessoren und bedienungsfreundlicherer Haptik hat es sich vom reinen Kommunikations- und Entertainment-Device zum inzwischen praktischen Alltagshelfer entwickelt – mit dem Effekt, dass Nutzerinnen und Nutzer zunehmend Daten erheben und diese auch bereitwilliger teilen“, so Dr. Andreas Gentner, Partner und Leiter TMT Deutschland und Europa bei Deloitte.
„Gerade in der Früherkennung und Therapiebegleitung können diese Daten überaus hilfreich sein“, ergänzt Ibo Teuber, Partner und Sector Lead Health Care bei Deloitte. „Unsere Studie zeigt: Konsument*innen sind bereit für professionelle und vertrauenswürdige digitale Gesundheitsangebote auf ihrem Smartphone. Dafür braucht es aber eine leistungsfähige und vor allem sichere Infrastruktur zum Datenaustausch.“
Gründer*in der Woche: Purmuesli – gesund und lecker in den Tag starten
Annina Sternberg und Michael Kaune sind die Köpfe hinter Purmuesli, einem Müsli-Onlineshop, den sie 2022 übernommen und konsequent in Richtung gesunde Ernährung auf- und ausgebaut haben. Mehr dazu im Interview mit den beiden.

Wann und wie seid ihr zu Purmuesli gekommen?
Michael: Wir sind beide ursprünglich in der Beratungsbranche tätig. Ich bin Coach, Berater und Trainer, und Annina unterstützt als Wirtschaftsberaterin Unternehmen von der Existenz bis zum Verkauf. Mich hat schon immer die Herstellung eines konkreten Produktes interessiert, etwas, das man anfassen und in den Händen halten kann. Auf einer Nachfolgebörse habe ich dann recherchiert und Annina einige Unternehmenskäufe vorgeschlagen. Und bei der Idee mit dem Bio-Müsli ohne Zucker, da hat Annina sofort gesagt: „Das ist es! Damit kann ich mich identifizieren. Das ist ein tolles Konzept.“
Das Unternehmen sollte verkauft werden, weil der bisherige Inhaber es aus persönlichen Gründen nicht fortführen konnte. Wir waren der Meinung, dass dieses gesunde Bio-Müsli am Markt bleiben muss.
Was ist euer Background bzw. eure Expertise in Sachen gesunde Ernährung?
Annina: Als Mutter zweier Kinder ist das Thema „Zucker“ bereits seit vielen Jahren ein wichtiges Thema für mich. Seit der Gründung einer Kita vor 14 Jahren ist gesunde Ernährung dann noch präsenter in meinem Alltag. Und durch meine Autoimmunerkrankung und eine Nahrungsmittelunverträglichkeit habe ich mich in den letzten Jahren noch intensiver mit gesunder Ernährung beschäftigt.
Michael ist durch seine Tätigkeit als Coach und Berater viel unterwegs und hat früher oft „nebenbei schnell irgendetwas“ gegessen. Dass sich dadurch ein massiver Nährstoffmangel entwickeln kann, wurde uns später im Laufe unserer bis heute dauernden „Erfahrungsreise“ zu diesem Thema klar. Wir achten nun auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung und versuchen, den Zuckerkonsum deutlich zu reduzieren.
Welchen Stellenwert hat hierbei ein gesundes Müsli und was macht ein Müsli zu einem wertvollen Nahrungsmittel?
Annina: Viele von uns sind den ganzen Tag unterwegs und da ist es schwer, sich gesund zu ernähren. Deswegen ist es sehr wichtig, dass wir gesund in den Tag starten, dass wir überhaupt frühstücken und damit eine gute Grundlage schaffen, damit wir auch leistungsfähig und konzentriert in der Schule und im Job sein können.
Michael: Ein gesundes Müsli (mit Milch oder Joghurt) ist dafür die perfekte Mahlzeit. Ein Müsli besteht nach unserer Vorstellung aus gesunden Zutaten wie Haferflocken, Dinkel, Sonnenblumenkerne und Amaranth. So erhalten wir die lebensnotwendigen Proteine, Vitamine, hochwertige Fette, und leicht verwertbare Nähr- und Mineralstoffe. Dabei sollte konsequent auf Zucker, Zuckerzusätze und andere Zusatzstoffe verzichtet werden, da der Körper diese nicht braucht. Verfeinert mit Früchten, Mandeln und Datteln sind Müsli eine gesunde, leckere und sättigende Mahlzeit.
Was waren dann die wichtigsten Schritte von der Übernahme 2022 bis zu dem Punkt, an dem ihr sagen konntet: Das ist unser ureigenes Purmuesli-Konzept?
Annina: Zuerst haben wir überlegt, ob unser Herz für dieses Produkt schlägt. Wir haben uns damit beschäftigt, ob wir uns damit identifizieren können. Und als wir uns sicher waren, haben wir das gemacht, womit wir sonst unsere Mandanten beraten: Wir haben eine Marktanalyse, eine Konkurrenzanalyse, eine Finanzplanung und einen Gründungsplan erstellt. Das Ergebnis unser vielen Gedanken und Analysen war, dass es dieses Müsli weitergeben muss und wir ins Abenteuer „Purmuesli“ starten.
Wie habt ihr diese Startphase finanziell gestemmt?
Michael: Wir haben die Startphase aus Eigenmitteln bezahlt. Wir haben uns dafür entschieden, dass wir ein kleines unabhängiges Unternehmen sein möchten, welches sukzessive wachsen soll.
Nun zu Purmuesli: Was genau bietet ihr rund um das Thema Müsli? Und wer ist eure Zielgruppe?
Annina: Wir bieten derzeit sechs Müsli-Sorten an, die alle aus gesunden Bio-Rohstoffen sind. Wir haben vier verschiedene Früchtemüslis im Sortiment, ein Hafer-Crunchy-Müsli und ein sehr leckeres Kakao Müsli ohne Reue. Dieses Müsli schmeckt zwar sehr intensiv nach Schokolade, da wir aber reinen Kakao nehmen, enthält das Müsli keinen zusätzlichen Zucker. Wir verzichten konsequent auf Zucker, Zuckerzusatz- oder -ersatzstoffe und andere Zusatzstoffe. Unser Müsli ist damit sehr gesund und nur durch den Fruchtzucker der Früchte gesüßt. Wir verwenden zuckerarme Früchte und verzichten konsequent auf Rosinen.
Michael: Wir bieten für ernährungsbewusste Konsumenten gesundheitsfördernde Produkte, die sind, was sie sind und beinhalten, was draufsteht. Wir glauben, dass Purmuesli das ehrlichste Müsli am Markt ist. Wir möchten Menschen mit unserem Müsli unterstützen, die sich mit kleinen Schritten mit einer Veränderung in der Ernährung beschäftigen wollen. Und unsere Zielgruppe sind auch Menschen, die sich am liebsten ihr Müsli selbst aus nur gesunden Zutaten zusammenstellen wollen und konsequent auf Zucker- und Zusatzstoffe verzichten wollen, denen die Zeit dazu aber fehlt. Unsere weiteren Zielgruppen sind Kinder und Sportler. Und unseres Müslis werden auch gern von Diabetikern gekauft, da diese aufgrund des fehlenden Zuckers auch für Diabetiker sehr gut geeignet sind.
Gibt es absolute Verkaufsschlager unter euren Produkten?
Annina: Also das Kakao Müsli ohne Reue, das ist schon ein Highlight, da es nur 0,8g Zucker/100g hat, aber unheimlich lecker ist und schokoladig schmeckt. Aber grundsätzlich werden alle sechs Sorten fast gleichermaßen von unseren Konsumenten gemocht. Da ist für jeden etwas dabei: entweder das klassische Garten-Früchte Müsli oder das exotische Sauerkirsch-Mango Müsli und das Blaubeer-Knusper Müsli. Und auch das Mandel-Dattel-Müsli und das Hafer-Chrunchy-Müsli haben ihre Fans.
Das Thema Müsli ist ja seit längerem ein „Trend“-Thema – spätestens seit der Gründung bzw. Erfolgsstory von MyMuesli. Wie unterscheidet ihr euch vom Wettbewerb und wie macht ihr auf Purmuesli aufmerksam?
Michael: Wir sind ein kleines Unternehmen, das sich tatsächlich dahingehend vom Wettbewerb unterscheidet, dass wir wirklich kompromisslos auf Zucker und andere ungesunde Zutaten verzichten. Unser Müsli ist ohne Schnickschnack, aber voller gesunder Zutaten. Wir stehen mit voller Überzeugung hinter unserem Produkt. Wir sind keine Prediger und keine Revolutionäre, wir möchten unseren Kunden ein ehrlicher und verantwortungsbewusster Partner sein.
Und last but not least: Welche Tipps wollt ihr anderen Gründer*innen mit auf den unternehmerischen Weg geben?
Annina: Wenn ihr von einer Idee/einem Produkt überzeugt seid und Herz und Bauch sagen: Ja, das ist es - dann macht es! Ihr braucht dann aber auf jeden Fall noch einen guten Business- und Gründungsplan und vor allem Durchhaltevermögen. Und einen Partner an der Seite, mit dem ihr zusammen den unternehmerischen Weg geht, das ist einfach leichter und macht mehr Spaß!
Das Interview führte Hans Luthardt
Spreadly: Digitales Visitenkarten Start-up übernimmt Bumpee
Das 2022 von Darius Göttert und Florian Theimer in München gegründete Spreadly übernimmt das 2020 gegründete Visitenkarten-Start-up Bumpee, um sich im umkämpften Markt der digitalen Visitenkarten noch besser zu positionieren.

Spreadly wurde im 2022 von den Studierenden Darius Göttert und Florian Theimer in München gegründet, um unsere Visitenkarten aufs nächste Level zu heben: Von Papier zu digital! Die Spreadly-Software ermöglicht den Wechsel zu QR-Codes, Links oder NFC-Karten. Somit soll verhindert werden, dass 90 Prozent der Papierkarten weiterhin im Müll landen. Der Weg dahin: Kontakte lassen sich direkt ins CRM übertragen, z.B. durch das Scannen von Apple oder Google Wallet. Terminvereinbarungen, Leads-Formulare, Social Media Accounts können einfach integriert werden. Spreadly hat aktuell ein sechsköpfiges, internationales Team und adressiert seine Visitenkartenlösung an mittelständische Unternehmen und Konzerne. Laut eigenen Angaben wird die Lösung von mehr als 50.000 Personen in 120 Ländern genutzt. Das ambitionierte Start-up wurde in der Pre-Seed Finanzierungsrunde im August 2023 auf 2,5 Mio Euro bewertet.
Jetzt gibt Spreadly die Übernahme des ebenfalls in München ansässigen Start-ups Bumpee bekannt. Das 2020 von Münchner Studierenden der TUM (Technische Universität München) gegründete Unternehmen sieht sich wie Spreadly als nachhaltige Alternative zur traditionellen Visitenkarte und bietet seinen Nutzer*innen mit einer App und der physischen Smart Business Card die Möglichkeit, sich zeitgemäß zu präsentieren. Dank eines NFC-Chips kann das digitale Profil schnell und einfach mit jeder gewünschten Person geteilt werden – ohne dabei die persönliche Komponente des Networkings zu verlieren. Bumpee hat unter anderem mit Teilen der UnternehmerTUM der Technischen Universität München kooperiert und wird laut eigenen Angaben von über 5000 Personen genutzt.
Co-Founder Darius Göttert: „Wir freuen uns sehr, dass die Bumpee nun Teil von Spreadly ist. Besonders, da wir aus dem gleichen Start-up Ökosystem in München kommen. Bumpee hat als einer der ersten deutschen Anbieter vor drei Jahren den Markt für digitale Visitenkarten mitgeprägt und wir freuen uns, den Nutzern nun eine Software mit noch mehr Möglichkeiten zur Verfügung stellen zu können.“
Wie eingangs erwähnt, sind sowohl Spreadly als auch Bumpee im selben Markt unterwegs. Dieser ist durch eine Vielzahl an Anbieter*innen in den letzten Jahren stark gewachsen, zu den Marktführer*innen im DACH-Raum zählen neben Spreadly die Unternehmen Tapni, Lemontaps, MyTaag, Wazzl und OneVcard.
Spreadly übernimmt nun die Nutzer*innen und Marke von Bumpee, um sich in diesem wettbewerbsintensiven Umfeld noch besser zu positionieren. Die Übernahme wird nach Angaben des Start-ups aus eigenen Mitteln finanziert, der Kaufpreis ist vertraulich. Die Bumpee-Gründer scheiden aus und auch sonst werden keine Mitarbeitenden übernommen.
„Nachdem wir die Bumpee-Nutzer bereits vor wenigen Tagen umgezogen haben, gilt es jetzt vor allem, die (potenziellen) Unternehmenskunden von Bumpee zu betreuten und mit der neuen Software vertraut zu machen. Ziel ist es dann, bis Ende des Jahres alle Kunden soweit in Spreadly eingearbeitet zu haben, dass wir die Software von Bumpee abstellen können“, so Darius Göttert.
Für die Münchner ist es bereits die zweite Übernahme in diesem Jahr nach der Übernahme von Clinck im August. Mit dem Deal führt Spreadly die Konsolidierung am (großen) Markt für Anbieter*innen digitaler Visitenkarten weiter voran.
IQONIC.AI: Siebenstellige Seed-Finanzierung für Berliner KI-Unternehmen
Das 2021 von Maria-Liisa Bruckert und Martin Pentenrieder gegründete KI-Unternehmen IQONIC.AI sichert sich eine Mio.-Seed-Finanzierung. Das frische Kapital soll es dem Start-up ermöglichen, seine KI-Modelle zu erweitern und neue Märkte zu erschließen.

Mit der Software von IQONIC.AI können Anbieter*innen für Haar-, Haut- und Nahrungsergänzungsprodukte ihren Kund*innen ein innovatives Einkaufserlebnis bieten: Mit Hilfe eigens entwickelter KI-Algorithmen werden Haut und/oder Haare gescannt und individuell passende Produkte vorgeschlagen. So können Test- und Fehlkäufe reduziert werden, was die Branche langfristig nachhaltiger macht. Gleichzeitig werden auch Probleme erkannt, die einen medizinischen Hintergrund haben könnten. Die Kund*innen werden dann darauf aufmerksam gemacht, diese Probleme abklären zu lassen – ein neuer Ansatz der Prävention.
Nun hat das Start-up eine siebenstellige Seed-Finanzierung von namhaften Investoren erhalten. Zu den bestehenden Investoren wie Accel, APX, Thomas Hayo, Michael Schummert und Jens Apermann gesellen sich die VCs YZR Capital, ARVE Capital und die Brandenburg Kapital.
IQONIC.AI plant, das frische Kapital zu nutzen, um neue KI-Module in das Portfolio zu integrieren und die eigenen Marktanteile in verschiedenen Märkten zu erhöhen. Insbesondere der Vertrieb in den USA soll vorangetrieben werden. Dort will sich das Unternehmen nach einem ersten Bestandskunden weiter etablieren.
Expansion in Sachen Haare
Bisher bietet IQONIC.AI seine KI-basierte Hautanalyse als SaaS-Lösung für Marken und Händler im Beauty-Segment an. „Wir nutzen Technologie und Innovation, um die Kundenzufriedenheit zu erhöhen, Fehlkäufe zu reduzieren und eine nachhaltige, inklusive und vielfältige Zukunft für die Branche zu schaffen“, so die Gründer. Nun expandiert das Unternehmen in einen weiteren Bereich: Haare. Ab sofort können Kund*innen die entsprechenden Module buchen. Mitgründer Martin Pentenrieder erklärt: "Wir bieten zum Beispiel eine Analyse des Haartyps und der Haardichte an.”
Damit erschließt sich das Unternehmen einen weiteren Milliardenmarkt: 2023 wird der Umsatz im Bereich Haarpflege allein in Deutschland rund 3,06 Milliarden Euro betragen. In Deutschland gibt es ein solches Angebot bislang nicht. Ein europäischer Marktbegleiter ist Haut.AI, der weltweit größte Wettbewerber ist Perfect Corp. In Zukunft sollen noch weitere angrenzende Geschäftsfelder erschlossen werden. Dazu gehört vor allem der Gesundheitsaspekt: Durch KI-gestützte Prävention im Alltag sollen Fachärztinnen und -ärzte entlastet werden, hier vor allem im Bereich der Dermatologie.
Neuer Name, neues Geschäftsmodell
Seit der letzten Finanzierungsrunde des Start-ups im Mai 2022 hat sich einiges getan. In der Pre-Seed-Finanzierung hatten APX, Accel, Thomas Hayo, Michael Schummert, Jens Apermann und weitere namhafte Investoren einen hohen sechsstelligen Betrag investiert. Damals trat das Unternehmen von Maria-Liisa Bruckert und Martin Pentenrieder noch unter dem Namen SQIN auf.
Seit Anfang des Jahres agieren sie nun unter dem Namen IQONIC.AI. „Der Namenswechsel war für uns ein wichtiger Schritt. Der Name SQIN war zu sehr auf das Thema Haut zentriert – das ist aber nicht mehr unser alleiniger Fokus. Außerdem hat sich unser Geschäftsmodell massiv verändert. Wir setzen unsere Algorithmen nicht mehr nur in eigenen Anwendungen ein, sondern bieten sie als SaaS-Lösung an”, erklärt Maria-Liisa Bruckert. Knapp ein halbes Jahr nach der Pre-Seed-Finanzierung schrieb das Unternehmen mit Kunden aus verschiedenen Märkten bereits schwarze Zahlen.
deepeye Medical: Münchner HealthTech-Start-up sichert sich rund 2,5 Mio. Euro
Mit seiner KI-basierten Plattform spezialisiert sich das 2021 gegründete deepeye Medical auf die Behandlung der altersbedingten Makuladegeneration, bei der der zentrale Bereich der Netzhaut des Auges angegriffen wird.

Neben Bayern Kapital sind auch YZR Capital als Lead-Investor sowie ARVE Capital in der Seed-Finanzierungsrunde engagiert. Zusammen mit zwei kleineren Forschungs- und Entwicklungszuschüssen stehen rund 2,5 Mio. EUR neugewonnenes Kapital zur Verfügung, um die KI-basierte Software deepeye Medical von weiterzuentwickeln.
Gegründet wurde deepeye Medical 2021 von Manuel Opitz, Unternehmer im Bereich Gesundheitstechnologie, und Ratko Petrovic, erfahrener Softwareentwickler in mehreren MedTech-Start-ups, zusammen mit einer Gruppe von führenden Augenärzten. Mit seiner KI-basierten Plattform spezialisiert sich deepeye Medical auf die Behandlung der altersbedingten Makuladegeneration (AMD), bei der der zentrale Bereich der Netzhaut des Auges angegriffen wird. AMD ist eine der schwerwiegendsten Augenerkrankungen und häufigste Ursache für Erblindung in der EU und den USA.
Der Algorithmus des Start-ups analysiert ein Bild der Netzhaut auf Basis einer dreidimensionalen Augentomographie, um Ärzten daraufhin einen individuell auf den Patienten abgestimmten Behandlungsvorschlag zu machen und so die Erfolgsaussichten der Therapie zu maximieren. Der Algorithmus lernt von Hunderttausenden Netzhaut-Scans und bietet Augenärzten zusätzliche datenbasierte Informationen, die dazu beitragen können, die Krankheitsaktivität und vor allem den weiteren Krankheitsverlauf einzuschätzen. Damit ist die Software eine Ergänzung der klinischen Expertise und versetzt die behandelnden Ärzte in die Lage, das patientenspezifische Krankheitsbild besser und früher zu verstehen und Therapieintervalle zu optimieren. Die KI-gestützte Planungsprognose und Visualisierung erleichtert zudem die Aufklärung von Patienten.
Der Erfolg bestätigt die Mission und die Technologie von deepeye Medical. Seit Gründung ist die KI-Plattform bei großen präklinischen Partnern wie Novartis, Bayer und Roche im Einsatz. Zudem wird sie von weiteren Unternehmen und Ärzten genutzt, um umfangreiche neue Erkenntnisse aus bereits vorhandenen Therapiedaten zu gewinnen.
Ratko Petrovic, Mitbegründer von deepeye Medical, sagt: „Aktuell entwickeln wir unser Produkt so weiter, dass wir 2024 eine patientennahe Therapieentscheidungshilfe mit nur einem Klick ermöglichen können. Unsere Vision ist es bis 2030 eine Million zusätzliche Menschen vor Erblindung zu bewahren, indem wir Augenärzten KI-basierte, optimal ausgewertete Informationen liefern, die ihre klinische Beurteilung ergänzen.“
„Die Investition in deepeye Medical ist eine Investition in die Zukunft des Sehens und in die Lebensqualität der Patienten“, so Monika Steger, Geschäftsführerin von Bayern Kapital. „deepeye Medical zeigt großes Potenzial, mit ihrer KI ein unersetzlicher Bestandteil erfolgreicher Netzhautbehandlung zu werden. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und mit dieser Innovation die Augengesundheit weltweit voranzutreiben.“
eze.network: Ladesäulen-Start-up sichert sich frisches Kapital in Mio.-Höhe
Die 2019 gegründete eze.network GmbH ist ein Ladeinfrastruktur-Investor und -Betreiber mit Fokus auf öffentliches Laden bei einer 24/7 Zugänglichkeit der Standorte. Das schnell wachsende Unternehmen wurde von Nancy und Michael Valentine-Urbschat gegründet.

Der DeepTech & Climate Fonds (DTCF) hat sich gemeinsam mit Privatinvestoren mit einem mittleren einstelligen Millionenbetrag an einer Zwischenfinanzierungsrunde des Unternehmens beteiligt. Das frische Kapital ermöglicht es eze.network, die laufende Series-A Finanzierungsrunde in Ruhe abzuschließen und parallel seinen Weg in Richtung schnelles Wachstum fortzuführen, auf dem man seit 2021 erfolgreich unterwegs ist.
Die Mission von eze.network es ist, Deutschland zu einem Vorreiter im Bereich öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität zu machen. Mit kommunalen Partner*innen wurden in sechs Metropolregionen Deutschlands knapp 1.000 Standorte für EZE-Ladesäulen festgelegt und davon bereits mehr als 250 Standorte in Betrieb genommen. So stehen beispielsweise in Stuttgart 120 EZE-Ladesäulen zur Verfügung, aber auch in Frankfurt, Hamburg und Berlin wird das Netz immer dichter. Ziel ist es, das Laden von E-Autos immer dort zu ermöglichen, wo man gerade parkt.
Entscheidende Faktoren für den Einstieg des DeepTech & Climate Fonds waren das innovative Geschäftsmodell von EZE, der erfolgreiche Betrieb des stark wachsenden Netzwerkes, sowie eine gefüllte Pipeline mit hunderten attraktiver Standorte. Tobias Faupel, Co-Geschäftsführer des DTCF, sagt: „EZE passt perfekt in das technologiegeprägte Portfolio unseres Fonds, der ja ein besonderes Augenmerk auf Climate Tech legt. Wir ermöglichen es dem Unternehmen, einen ausschlaggebenden Beitrag zum Aufbau der angestrebten 1 Mio. Ladepunkte in Deutschland zu leisten. Mehr als 18 Monate erfolgreicher Betrieb mit hoch attraktiven Performance-Zahlen haben uns die Entscheidung schließlich leicht gemacht, EZE zu unterstützen. Wir stehen auch für eine Beteiligung an der Hauptfinanzierung zur Verfügung.“
Nancy Valentine-Urbschat, Co-CEO von EZE: „Wir waren immer davon überzeugt, dass mit einem Fokus auf Operational Excellence ein Betrieb von öffentlicher AC-Ladeinfrastruktur wirtschaftlich nachhaltig möglich ist. Natürlich freuen wir uns sehr, dass unsere Finanzzahlen dies widerspiegeln und die Investoren überzeugt haben.“
Mit dem frischen Kapital soll der Auf- und Ausbau des Unternehmens nun deutschlandweit beschleunigt werden. Neben bestehenden Büros in München, Stuttgart, Frankfurt, Hamburg und Berlin plant EZE in 2024 seine Präsenz auf alle deutschen Metropolregionen auszuweiten.
Michael Valentine-Urbschat, Co-CEO von EZE: „Wir danken dem Konsortium aus Privatinvestoren und DTCF für dieses wichtige Vertrauenssignal. Die Zahlen der Bundesnetzagentur belegen, dass wir das am schnellsten wachsende AC-Ladeinfrastruktur-Unternehmen in Deutschland sind. Dabei sind wir erst am Anfang unserer Skalierungsphase. Dieser Erfolg und die hohe Zufriedenheit unserer Standortpartner und Nutzer mit der Art und Weise, wie wir unser Netzwerk aufbauen und betreiben, motivieren uns enorm, diesen Weg konsequent weiterzuverfolgen.“
EY Startup Academy: Closing-Event 2023
Es ist soweit, am 09.11. schließt die EY Startup Academy mit dem Closing-Event ab. Ihr könnt euch an der Wahl der drei besten Start-ups beteiligen – so geht’s.
Diese sieben teilnehmenden Start-ups haben sechs intensive Wochen mit zahlreichen Workshops, Fireside Chats und Mentoringrunden in der EY Startup Academy erfolgreich durchlaufen:
bitsCrunch
bitsCrunch ist eine KI-gestützte, dezentrale NFT-Datenplattform, die es Entwickler*innen ermöglicht, zuverlässige NFT-Anwendungen (dApps) schnell und einfach zu erstellen.
CanFY
CanFY ist ein KI-Dienst, der Rohdaten - mit Dokumenten, Support-Gefäden, Chat-Gesprächen, unstrukturiertem Stammeswissen und sensiblen vertraulichen Unternehmensdaten - in raffiniertes Wissen umwandelt, das für die Generierung von Gesprächsantworten auf Anfragen verwendet wird.
I3DEnergy
I3DEnergy bietet eine cloudbasierte Energiemanagementplattform zur Erstellung eines digitalen Zwillings. Die Plattform bietet optimale Unterstützung zur Reduktion des Energiebedarfs, der Kosten und CO2-Emissionen.
niatsu
niatsu hilft Unternehmen dabei, ihre Umweltauswirkungen zu messen und zu verstehen. Die Gründer sind überzeugt, dass ihr Engagement positive Veränderungen und eine nachhaltigere Zukunft für alle mit sich bringt.
PARTICULA
Particula bietet umfangreiche Qualitätsbewertungen und Analysen von Tokenized realen Vermögenswerten, die Investor*innen für eine souveräne Entscheidungsfindung im Bereich digitaler Anlagen befähigen.
Protostars
Protostars unterstützt Cybersecurity-Beratungsunternehmen im Finanzsektor dabei, Security-Auditberichte mithilfe ihrer KI-gesteuerten SaaS-Plattform zu erstellen. Dies steigert die Effizienz, spart Kosten und verbessert die Einhaltung von Auditor-Richtlinien zur Absicherung von Risikobewertungen.
QANplatform
Mithilfe von QANplatform können Entwickler*innen und Unternehmen quantumresistente Smart-Contracts und Web3-Lösungen auf der QAN-Blockchain-Plattform in jeder Programmiersprache erstellen.
streamboost
streamboost ist eine moderne self-service Werbeplattform für Ads in Live-Streams.
The Double Alpha Factory
Die The Double Alpha Factory bietet eine intelligente und personalisierte Vermögensverwaltung, die auf fortschrittliches maschinelles Lernen und quantitative Modelle zurückgreift.
Jetzt anmelden und am 9.11.23 mitvoten
Beim Closing Event am 9. November werden sie noch einmal pitchen, um einen Platz unter den besten drei Start-ups unter sich auszumachen. Als Zuschauer*in könnt ihr euch wieder an der Beurteilung beteiligen und euren Favoriten wählen.
Anmelden könnt ihr euch hier: https://bitly.ws/Y9i9
Auf einen Blick:
Was: EY Startup Academy Closing Event
Wann: am 9. November 2023 | 18:00 - 19:30 Uhr
Wo: TechQuartier, Platz der Einheit 2, 60327 Frankfurt
FarmInsect: 8 Mio. EUR für Münchner Insektenzucht-Pionier
Das Münchner AgriTech-Start-up hat eine automatisierte Mastanlage entwickelt, mit der Landwirte proteinreiche Futtermittel aus Insektenlarven am eigenen Betrieb herstellen können.

Die FarmInsect GmbH mit Sitz in Bergkirchen bei München wurde 2019 von den Serial-Entrepreneuren Wolfgang Westermeier und Thomas Kuehn gegründet, um die Futtermittelproduktion in der Landwirtschaft nachhaltiger zu gestalten. Als einer der weltweit größten CO2-Emittenten hat die Landwirtschaft einen erheblichen Anteil am Fortschreiten des Klimawandels. Besonders zur Tiermast verwendete konventionelle Futtermittel wie Soja und Fischmehl stehen im Fokus: Die Ausweitung von Soja-Ackerflächen erfordert das Abholzen großräumiger Regenwaldgebiete, die Überfischung der Meere verändert die natürliche Zusammensetzung des gesamten Ökosystems.
Kleines Insekt – Große Wirkung
Inspiriert durch die EU-Zulassung von Insekten als Futtermittel für Nutztiere im Jahr 2017 entwickelten die Food- und Agri-Tech-Spezialisten Westermeier und Kuehn das Konzept für FarmInsect, um den Import von Soja und Fischmehl durch eine umweltschonende Alternative zu ersetzen. Im Zentrum des Ansatzes stehen die Junglarven der Schwarzen Soldatenfliege (Hermetia illucens), die das Unternehmen an seinem Produktionsstandort züchtet und wöchentlich an landwirtschaftliche Betriebe liefert. Die Landwirte können die Junglarven dann mit einer von FarmInsect entwickelten, automatisierten Mastanlage mit regionalen Nebenprodukten wie Ernte- oder Schälresten mästen.
Durch dieses System der Kreislaufwirtschaft entsteht hochwertiges Proteinfutter, das sich kostengünstiger, mit weniger CO2-Emissionen und unabhängig von globalen Lieferketten direkt auf dem Hof produzieren lässt. Als Nebenprodukt der Mast entsteht zusätzlich Kompost, der entweder zur Düngung der eigenen Felder eingesetzt, in einer Biogasanlage als Maisersatz oder nach einer speziellen Wärmebehandlung als qualitativ hochwertiger Dünger verkauft werden kann. Insgesamt belaufen sich die Einsparungen für landwirtschaftliche Unternehmen bei den Futtermittelkosten durch den Ansatz von FarmInsect auf bis zu 30 Prozent. Überwacht werden alle Prozessschritte durch eine interaktive IT-Plattform, die den Landwirt Schritt für Schritt durch die Produktion führt.
Ausweitung der Produktion und des Vertriebs
Nun hat FarmInsect eine Series-A-Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen und insgesamt 8 Mio. EUR eingesammelt. Bayern Kapital beteiligte sich erstmals im Sommer 2021 an FarmInsect und erweitert das Investment nun aus Mitteln des Wachstumsfonds Bayern 2. Sandwater als Lead-Investor, Minderoo Foundation und der aus EU-Fördermitteln gespeiste EIC Fund stoßen neu zu dem Kreis der Investoren hinzu. Mit dem frischen Kapital plant FarmInsect den Ausbau der Vertriebsaktivitäten sowie die Erhöhung der Produktionskapazitäten auf maximale Auslastung in der derzeitigen Produktionsstätte für Junglarven.
Thomas Kuehn, Gründer und CEO von FarmInsect, freut sich über die finanzielle Unterstützung: „Wir sind sehr dankbar für das Vertrauen, das unsere Investoren uns entgegenbringen. Gemeinsam werden wir unser ambitioniertes Ziel vorantreiben, Soja- und Fischmehl in der EU durch unser nachhaltiges Kreislaufmodell gänzlich zu ersetzen. In einem kommenden Schritt planen wir mit einer Intensivierung unserer F&E-Aktivitäten die derzeitige Zuchtlinien entscheidend zu erweitern. Ein weiteres Ziel ist die Eröffnung einer zusätzlichen Produktionsstätte.“
Monika Steger, Geschäftsführerin von Bayern Kapital, kommentiert: „Bereits bei der ersten Beteiligung vor rund zwei Jahren stand für uns fest: Insekten-Futtermittel sind ein essentielles Puzzlestück für eine nachhaltige und zukunftsfähige Landwirtschaft. Das erfahrene Team von FarmInsect hat das Unternehmen sehr positiv entwickelt, erste Kundenanlagen installiert sowie einen neuen Produktionsstandort eröffnet. Wir sind sehr zufrieden mit der bisherigen Zusammenarbeit und sehen viel Potenzial für die Zukunft.“
Circadian: Berliner GreenTech-Start-up sichert sich 1,25 Mio. Euro Wachstumskapital
Die Circadian-Gründer Mike Rosenberg und Max Boit verfolgen mit ihrer B2B-Plattform für dezentrale Energieressourcen (DER) und dem frischen Kapital das Ziel, in Schwellenländern führend zu werden.

Als Anbieter von Hardware für Energiemanagementsysteme und einer Software-as-a-Service (SaaS)-Lösung für Solarentwickler*innen und Anlagenbetreiber*innen konzentriert sich Circadian – gegründet von Mike Rosenberg und Max Boit, die über langjährige Erfahrung auf dem afrikanischen Markt und umfassende Branchenkenntnisse verfügen – insbesondere auf Schwellenländer in Afrika mit unzureichendem Zugang zum Stromnetz.
Durch die All-in-One-Lösungsplattform kann die gesamte Projektwertschöpfungskette von Solaranlagen optimiert werden. Diese reicht von der Standortbewertung und Planung bis hin zu Inbetriebnahme und Asset Management. Auf diese Weise unterstützt Circadian Industrie- und Gewerbekund*innen, insbesondere Telekommunikationsunternehmen, dabei, Dieselgeneratoren durch Erneuerbare-Energien-Systeme zu ersetzen, und treibt so die Energiewende auf dem gesamten Kontinent voran.
BayWa r.e. Energy Ventures, ein Tochterunternehmen der BayWa r.e., investiert zusammen mit anderen Kapitalgeber*innen 1,25 Millionen Euro in das Berliner Start-up, um die Energiewende in Grenzmärkten zu beschleunigen. Teil der Finanzierungsrunde sind Rockstart Energy, Persistent Energy Capital, Great Stuff Ventures, Tofino Capital und Ralicap Climate.
„Unser Ziel ist es, die Umsetzung von Erneuerbare-Energien-Systemen zu unterstützen und den Ausbau von dezentraler Energieerzeugung in Wachstumsmärkten in großem Maßstab anzustoßen. Circadian expandiert derzeit in Afrika, wo wir unser Team erweitern, die Plattformfunktionalitäten ausbauen und das Wachstum beschleunigen möchten. Die Unterstützung unserer Investoren wird uns dabei eine große Hilfe sein“, so Mike Rosenberg, CEO von Circadian.
Start-ups mit Patenten sind 10-mal erfolgreicher bei Investments
Neue EU-Studie zeigt: Start-ups, die in der Gründungs- bzw. der frühen Wachstumsphase über Patent- und Markenrechte verfügen, sind zehn Mal erfolgreicher bei der Beschaffung von Finanzmitteln.

Eine neue Studie des Europäischen Patentamts (EPA) und des Amts der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EU-Markenamt, EUIPO) belegt, wie sehr Patent- und Markenrechte den wirtschaftlichen Erfolg europäischer Start-ups beeinflussen können. Dem Bericht zufolge ist es für Start-ups, die in der Gründungs- bzw. der frühen Wachstumsphase über solche Rechte verfügen, durchschnittlich über 10,2-mal wahrscheinlicher, sich eine Finanzierung zu sichern.
Durchschnittlich haben 29 % der europäischen Start-ups geistige Eigentumsrechte angemeldet, wobei es große Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen gibt. Der Biotechnologie-Sektor macht von diesen Schutzrechten am häufigsten Gebrauch: Fast 50 % der neugegründeten Unternehmen verfügen über Patente oder Marken. Weitere schutzrechtsintensive Felder sind Wissenschaft und Technik (25 % der Patentnutzer*innen, 38 % der Markennutzer*innen), das Gesundheitswesen (20 % der Patentnutzer, 40 % der Markennutzer) und das verarbeitende Gewerbe (20 % der Patentnutzer*innen, 36 % der Markennutzer*innen).
DeepTech-Start-ups besonders im Vorteil
Noch deutlicher ist der Vorteil von europaweit gültigen Patenten und Marken: Die Wahrscheinlichkeit, in der Frühphase eine Finanzierung zu erhalten, ist mehr als fünfmal so hoch im Vergleich zu rein nationalen Rechten an geistigem Eigentum – 6,1-mal häufiger bei Marken und 5,3-mal häufiger bei Patenten. Davon können sogenannte DeepTech-Start-ups besonders profitieren, denn die Entwicklung bahnbrechender Technologien erfordert oftmals hohe Investitionen und lange Vorlaufzeiten – so können die Unternehmen Patente und Marken nutzen, um "geduldige" Investoren anzuziehen.
Der Präsident des Europäischen Patentamts, António Campinos, sagt: "Start-ups sind dynamische Katalysatoren für Innovation und wirtschaftliches Wachstum. Sie haben das Potenzial, neue Lösungen zu entwickeln, mit denen wir die drängendsten Herausforderungen unserer Gesellschaft angehen können und die eine nachhaltigere Zukunft ermöglichen. Wir müssen also Wege finden, um unsere Start-ups weiter zu unterstützen. In diesem Jahr hat das EPA mit der Einführung des Einheitspatents einen bedeutenden Schritt gemacht. Mit dem EPO Deep Tech Finder wird unsere neue Beobachtungsstelle für Patente und Technologie nun ein wegweisendes Instrument einführen: Damit können potenzielle Investoren Startups mit bahnbrechenden oder vielversprechenden neuen Technologien identifizieren und bewerten. Wir bringen die kreativen Köpfe mit denjenigen zusammen, die über Mittel verfügen, um den Innovationsmotor am Laufen zu halten. Das könnte ein Gewinn für alle sein.“
Größter Unternehmenswert: Immaterielle Vermögenswerte
Der Exekutivdirektor des Amtes der Europäischen Union für geistiges Eigentum, João Negrão, sagt: "Immaterielle Vermögenswerte machen heute den größten Teil des Wertes eines Unternehmens aus. Formale Rechte an geistigem Eigentum, wie beispielsweise Marken, sind nicht nur ein rechtlicher Schutz für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, sondern auch der Schlüssel zu Finanzierungen und Kooperationen. Dies ist besonders wichtig für neu gegründete, innovative Unternehmen, die in der Regel in der Anfangsphase außer ihrem geistigen Kapital nur wenige Vermögenswerte besitzen. Die aktuelle Studie zeigt, dass 27 % der untersuchten Start-ups eine Marke angemeldet haben – mehr als jedes andere Schutzrecht. Deshalb ist die Unterstützung, die wir ihnen geben können, so wichtig: einerseits, um den ersten Schritt zu tun und ihr Recht auf geistiges Eigentum anzumelden.
Hier ist der KMU-Fonds der EU-Kommission, der vom EUIPO zusammen mit den nationalen und regionalen Ämtern für geistiges Eigentum der EU umgesetzt wird, ein wichtiger Baustein. Andererseits geht es im weiteren Verlauf um Initiativen wie die Bewertung von geistigem Eigentum und die Durchsetzung von IP-Scans. Wir sehen jedoch, dass Europa bei der Finanzierung von Unternehmensgründungen hinter anderen Regionen in der Welt zurückbleibt. Deswegen müssen wir unsere Anstrengungen verstärken, um das geistige Eigentum als Instrument für den Zugang zu Finanzmitteln, Wachstum und nachhaltiger Entwicklung für Unternehmen in der EU insbesondere für KMU zu fördern, damit unsere innovativen Start-ups florieren können."
Europa: Besitz von geistigem Eigentum in den verschiedenen Ländern
Bei der Nutzung von geistigen Eigentumsrechten gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den europäischen Ländern, wie die Studie zeigt. Finnland und Frankreich weisen mit jeweils 42 % den höchsten Anteil an Start-ups auf, die ein Schutzrecht angemeldet haben. Start-ups aus Deutschland (40 %), Österreich (40 %), Italien (39 %), Norwegen (37 %), Schweden (34 %), Dänemark (34 %), der Schweiz (32 %) und der Tschechischen Republik (31 %) melden überdurchschnittlich oft Schutzrechte an. Unternehmen aus diesen Ländern melden auch am häufigsten Marken und Patente an und bündeln diese beiden Schutzrechte. Dies gilt insbesondere für Start-ups aus Österreich, der Schweiz, Frankreich und den nordischen Ländern.
Deutschland: Geistige Eigentumsrechte bei BioTech-Start-ups weit vorne
Nach Branchen betrachtet ist gemäß der Studie die Biotechnologie das Segment in Deutschland, in dem Patente und Marken am intensivsten genutzt werden: 72 % der deutschen BioTech-Start-ups melden eines oder gar beide Schutzrechtarten an – 53,2 % der Start-ups in diesem Bereich haben ein Patent angemeldet, 58,8 % eine Marke. Prozentual ist dies der Sektor mit dem höchsten Anteil an jungen Unternehmen, die sowohl ein Patent als auch eine Marke besitzen. Das verarbeitende Gewerbe weist mit 57,4% den zweithöchsten Anteil an Start-ups mit IP-Nutzung auf. Hier haben 48,8% der Unternehmen eine Marke und 29,4 % ein Patent angemeldet. Ähnlich sind die Ergebnisse in den Bereichen Wissenschaft und Technik (55% der Unternehmen haben entweder ein Patent oder eine Marke angemeldet), Gesundheitswesen (54,3%), und Nachhaltigkeit (53,8%).
Nach den oben genannten Sektoren sind weitere Branchen mit intensiver Nutzung von Patenten die Bereiche Rohstoffe (24,6%) und Energie (24,5%). Bei den Marken sind weitere Branchen mit sehr intensiver Nutzung Nachhaltigkeit (48,4% Prozent) und künstliche Intelligenz (48 %).

EU: Anstieg der Venture-Capital-Investitionen in der Spätphase
Das Start-up-Ökosystem Europas verzeichnete in den letzten Jahren exponentielles Wachstum. Laut der OECD-Analyse "Financing SMEs and Entrepreneurs 2023" erlebten alle Volkswirtschaften in Folge der COVID-19-Krise einen erheblichen Anstieg der Risikokapitalaktivitäten (VC). Der Medianwert 2021 stieg um 58,6 % an (gegenüber einem Wachstum von 4,18 % im Jahre 2020). Die nationalen Risikokapitalverbände sagen jedoch im selben Bericht, dass der Anstieg der Venture-Capital-Investitionen vor allem in der Spätphase und bei konsolidierten Unternehmen bemerkenswert war, während er in der Seed- und Frühphase weniger stark ausfiel.
Nachhaltigkeit trumpft
Laut dem EY Start-up-Barometer gehen drei von zehn in deutsche Start-ups investierte Euro an Unternehmen mit Nachhaltigkeitsfokus – der höchste Anteil überhaupt. Laut dem Deutschen Startup-Monitor 2022 von PWC sind nur 37 % der befragten deutschen Start-ups mit dem Zugang zu Kapital und Investitionen zufrieden. Rechte an geistigem Eigentum (IPR) können hier einen Teil zur Lösung beitragen.
Zugang zu Kapital weithin große Hürde für Start- und Scale-ups
Ein Berichtsentwurf des Ausschusses für Industrie, Forschung und Energie des Europäischen Parlaments – veröffentlicht im September 2023 – unterstreicht, dass der Zugang zu Kapital nach wie vor eine große Hürde für Start-ups und Scale-ups darstellt. Viele dieser Unternehmen haben Schwierigkeiten, sich in der Frühphase Investitionen zu sichern, insbesondere Risikokapital und Wagniskapital. Beides ist jedoch für die Ausweitung ihres Geschäfts, die Entwicklung von Produkten und die Erschließung neuer Märkte entscheidend. Verschiedene EU-Initiativen wurden bereits auf den Weg gebracht, um diese Herausforderungen zu bewältigen. So zum Beispiel die Gründung des Europäischen Innovationsrats (EIC) als zentrale Anlaufstelle für die Ermittlung, Entwicklung und Skalierung neuer, tiefgreifender Technologien und bahnbrechender Innovationen.
Patente verleihen aufstrebenden Unternehmen das grundsätzliche Recht, andere von der unautorisierten Aneignung ihrer bahnbrechenden Technologien abzuhalten. Dies sichert nicht nur ihren Innovationsvorsprung, sondern verschafft ihnen auch einen strategischen Vorteil auf dem Markt. Marken dienen als robuster rechtlicher Schutz von Investitionen in immaterielle Vermögenswerte. Diese unverwechselbaren Symbole oder Namen werden, wenn sie rechtlich geschützt sind, zu einem wirksamen Schutzschild der Markenidentität eines Start-ups vor Rechtsverletzungen bewahrt.
Numbat: CleanTech-Start-up schließt dreistellige Mio. Euro Finanzierungsrunde ab
Die abgeschlossene Finanzierungsrunde ermöglicht es den Numbat-Gründern Maximilian Wegener und Martin Schall tausende neue Schnellladepunkte in Deutschland zu installieren. Das 2021 gegründete Unternehmen wird damit zugleich zu einem der am schnellsten wachsenden Start-ups in Deutschland.

Durch ein Investment von PATRIZIAs Reihe europäischer Infrastruktur-Fonds hat das 2021 in Kempten gegründete CleanTech-Start-up Numbat einen Investor für seine gegenwärtigen und zukünftigen Projekte gefunden. Das gesamte Investitionsvolumen von PATRIZIA zusammen mit einem deutschen Bankenkonsortium unter der Führung der DAL (Deutsche Anlagen-Leasing) beläuft sich auf einen dreistelligen Millionenbetrag.
Numbat zeichnet sich durch eine innovative Lösung aus: Die Kombination aus Schnellladesäule und Batteriespeicher ermöglicht High-Power Charging an jedem Ort, unabhängig vom Stromnetz. Diese Technologie ermöglicht eine schnelle und unkomplizierte Installation und entlastet gleichzeitig bestehende Netze durch ein eigenes, intelligentes Energiemanagement. Die Integration von PV-Anlagen vor Ort stellt sicher, dass das Schnellladen nicht nur nachhaltig, sondern auch wirtschaftlich ist, sowohl für Numbat als auch für die Standortpartner.
Mit bereits bestehenden Verträgen mit nationalen Unternehmen wie u.a. tegut, Norma, Euronics und hagebaumarkt ist es möglich, tausende Schnellladepunkte zu installieren und betreiben. Mit den Mitteln von PATRIZIA in Kombination mit Fremdkapitalgebern sind Investitionen deutlich über eine Milliarde Euro realisierbar.
Damit setzt Numbat in Deutschland den Maßstab für wegweisende, hardwareintensive CleanTech-Geschäftsmodelle und zeigt eindrucksvoll, wie sie skalierbar sind. Der innovative Ansatz treibt nachhaltige Mobilität und die Energiewende entschlossen und führend voran. Numbat ist damit auf Erfolgskurs und zählt zu den am schnellsten wachsenden Start-ups in ganz Deutschland.
"Die harte Arbeit hat sich gelohnt, denn nun können wir in die Phase starken Wachstums eintreten und Numbat sowohl national als auch international rasant skalieren. Die Kunden sind bereit, einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende durch Numbat beitragen zu können, die Verträge sind unterzeichnet und weitere Kooperationen stehen unmittelbar bevor. Die Hardwareverfügbarkeit ist gesichert und unser Team ist bereit, Numbat als Marktführer zu etablieren", sagt Martin Schall, CEO der Numbat GmbH.