Gründer der Woche: Waltz 7 – Duschen als Wellnesserlebnis

Gründer der Woche 32/17


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Die Duschtabs von Waltz 7 dienen nicht der Körperreinigung – stattdessen machen sie das Duschen durch natürliche Düfte zu einem Wellnesserlebnis. Wir haben mit Thomas Grüner, einem der beiden Gründer der Waltz Seven GmbH über das neuartige Produkt gesprochen.


Hallo Herr Grüner! Die Waltz Seven GmbH wurde von Ihnen und Thomas Schloss gegründet – bitte erzählen Sie uns, wer Sie beide sind, was Ihre beruflichen Hintergründe sind und welche Aufgaben Sie in Ihrem Unternehmen haben.

Wir – Thomas und Thomas – lernten uns während des Wirtschaftsstudiums an der WU Wien kennen und sind seit 2009 eng befreundet. Kurz zu uns: Ich wurde 1985 in Meran, Südtirol, geboren.

Nach dem Studium an der WU Wien und der McCombs School of Business in Austin, Texas, arbeitete ich im Mergers & Acquisitions-Team von PwC in Wien und Frankfurt als Senior Consultant. Auf einer Geschäftsreise während dieser Zeit ist auch die Idee zu den Duschtabs entstanden.

Bei WALTZ 7 sagt man mir nach, ich sei der Visionär und Verkäufer. Gesichert ist: Als geschäftsführender Gesellschafter bin ich verantwortlich für Projektmanagement, Vertrieb sowie strategische Entwicklung. Meine Motivation für den Exit aus der Dienstleistungsbranche kann ich in etwa so beschreiben: Jeder Berater trägt insgeheim den Traum in sich, wie ein Henry Ford in der Fabrik auf der Balustrade zu stehen und auf die Produkte am laufenden Fließband hinunter zu schauen.

Mein Mitgründer ist Thomas Schloss, Magister, geboren 1983 in Wien. Aufgewachsen in Wien, studierte er an der WU Wien und dem Shidler College of Business in Honolulu, Hawaii, bevor er in einem Wiener Notariat tätig wurde.

Bei Waltz 7 ist er der Pragmatiker und als geschäftsführender Gesellschafter verantwortlich für Produktentwicklung, den operativen Ablauf sowie Mitarbeiterführung.

Schon während des Studiums zeichnete sich das wachsende Interesse am Industriesektor ab, entgegen des familiären Hintergrunds, der im Dienstleistungssektor verwurzelt ist: "Triebfeder für mich als Unternehmer ist der Drang mich selbst zu verwirklichen und selbst etwas zu schaffen, was vorher niemand anderer realisiert hat", so Thomas Schloss.

Außerdem im Kernteam mit dabei sind Andreas Hartwig, Spezialistin für Project Finance bei PwC, als unser Finanzbeirat für Planung- und Finanzierungsfragen sowie Benjamin Naux, Head of Business Development and Innovation bei Coca Cola HB, als unser Marketing Beirat für Fragen der Vermarktung und Skalierung.


Seit wann sind Sie am Markt?

Nach der Gründung im April 2015 wurde die Produktentwicklung finalisiert, und die ersten Duschtabs gingen Anfang 2016 in den Verkauf. Bis dahin wurde außerdem die Wertschöpfungskette aufgebaut und in mehreren Testreihen das Produkt optimiert. Erste Kunden wie TUI kamen aus der Tourismusbranche und boten unsere Duschtabs insbesondere Gästen in Hotels und auf Kreuzfahrtschiffen für ein Wellnesserlebnis im eigenen Zimmer an.

Im Mai 2016 kamen die ersten Einzelhandelsketten auf uns zu und seit September 2016 sind wir bei Douglas Österreich und kürzlich auch bei der Parfümerie Pieper in Deutschland gelistet. Seit dem Produktlaunch konnten wir über 400.000 Duschtabs in ganz Europa bis hin nach Japan verkaufen (Exportquote rund 50 Prozent).


Wie ist die Idee zu den Aroma-Tabs entstanden und wie wurde daraus eine Geschäftsidee?

Die Idee zum ersten Duschzusatz kam mir tatsächlich beim Duschen während einer Geschäftsreise, als ich noch als Unternehmensberater tätig war und häufig in Hotels übernachtete. Nach langen Arbeitstagen hatte der Spa-Bereich im Hotel oft bereits geschlossen. Da ich kein Freund der Badewanne bin, habe ich zur Entspannung ausgiebig geduscht. Gefehlt hat allerdings noch die passende Wohlfühlatmosphäre, denn parfümierte Duschgels bringen mir selten einen echten Feel-Well-Effekt. Also habe ich beschlossen, das ätherische Zirbenöl, das ich für einen Saunaaufguss mitgebracht hatte, eben in die Dusche zu träufeln. Der Duft ist herrlich gewesen, hat sich aber auch sehr rasch wieder verflüchtigt. Da kam mir die Idee, das Öl in eine Tablette zu pressen, die auf dem Duschboden liegend das Aroma sukzessive abgibt.

In einem Gespräch während eines langen Heurigenabends in Wien mit meinem langjährigen Freund Thomas Schloss hat uns beide ein Gedanke nicht mehr losgelassen: Es gibt zahllose, duftende Zusätze für die Badewanne, von Sprudelbädern bis hin zur Badebombe. Jedoch war uns kein einziger Duschzusatz bekannt – obwohl doch jeder duscht und die Regendusche immer mehr die Badewanne als privaten Rückzugsort der Erholung verdrängt.

Nach eingehender Recherche haben wir etwa zahlreiche Blogeinträge gefunden, die diskutieren, wie schön doch eine "Duschbombe" wäre – für alle die keine Badewanne haben oder einfach lieber duschen. Außerdem gab es bereits eine Vielzahl an DIY Videos auf Youtube für derartige Produkte zum Selbermachen.

Als wir feststellten, dass sich in den USA gerade ein Markt für diese neue Produktkategorie bildete, haben wir beschlossen unsere eigenen Duschtabs zu entwickeln und die Ersten in Europa zu sein – einem Markt, der noch bedeutend Wellness-affiner ist. Denn das Produkt passt wunderbar in unsere schnelllebige Zeit und ist aus betriebswirtschaftlicher Sicht wunderbar skalierbar sowie in sämtlichen Märkten multiplizierbar.


Wie funktionieren die WALTZ 7 Duschtabs? Und woher kommt der Name?

Nach unserem ersten Strategiemeeting war klar, dass das Produkt genauso einfach funktionieren muss wie ein Badzusatz: Dusche aufdrehen, Duschtab am Boden ins Wasser legen und losduschen. Dabei löst sich der Tab sanft auf und verströmt ein angenehmes Dufterlebnis mit natürlichen ätherischen Ölen – ganz ohne die Haut oder die Haare zu parfümieren. Da jeder unterschiedlich lange duscht, hat der Duschtab eine Sollbruchstelle zum Halbieren bekommen. Drei bis vier Minuten für einen halben und sechs bis acht Minuten für einen ganzen Duschtab. Alles ohne Rückstände und eine echte Abwechslung zu überparfümierten Duschgels. Dafür gibt es eine Vielzahl an Sorten mit unterschiedlichen Wirkungen: Totale Entspannung, volle Aktivierung oder neue Energie. Je nach Bedürfnis kann man den passenden Duft wählen und sich schnelle Erholung beim Duschen holen, zuhause oder unterwegs.

Waltz 7 steht übrigens für die Wolke 7 auf der man mit unseren Duschtabs schwebt.


Mit welchen Mitteln und von wem wurden die Duschtabs entwickelt?

Begonnen wurde in klassischer Garagenromantik mit DIY-Rezepten aus dem Internet. Außer einem verstopften Abfluss und vielen lustigen Fotos ist dabei aber nicht viel entstanden. Auch die aus den USA bestellten Produkte waren nicht annähernd zufriedenstellend, da das Dufterlebnis zu schwach und die Düfte zu chemisch waren. Somit wurde uns rasch klar, dass hier echte Entwicklungsarbeit geleistet werden musste, die entsprechende Kosten mit sich bringen würde. Dies war der Zeitpunkt, wo das Projekt Realität wurde und wir entschieden haben, es umzusetzen.

Also haben wir gemeinsam mit einem weiteren Freund und Arbeitskollegen, Andreas Hartwig – Spezialist für Projektfinanzierung bei PwC – einen Businessplan erstellt und unser Erspartes zusammengelegt. Damit und mit zwei gewonnenen Forschungsförderungen konnte die 18-monatige Entwicklung bis hin zur Prototypenserie finanziert werden.

Entwickelt wurde die geschützte Rezeptur für die Waltz 7 Duschtabs u. a. in Forschungskooperation mit der Technischen Universität Dortmund und mit französischen Parfümeuren.


Gab es Hürden, die auf dem Weg zur Marktreife überwunden werden mussten?

Ziel der Produktentwicklung war es, natürliche ätherische Öle so in Tabs einzuarbeiten, dass diese maschinell in großer Stückzahl produziert werden können und in der Dusche einen gewünschten Duft portioniert über den Zeitraum der Anwendung abgeben.

Die größte Herausforderung dabei war die Verkapselung der Düfte, ohne dass schon in der Produktionshalle ein Großteil des Duftstoffes entweicht. Andererseits darf die Verkapselung nicht die gleichmäßige Freisetzung des Aromas unter der Dusche beeinträchtigen. Diese Herausforderungen wurden gelöst und mit unserem geschützten Verfahren können wir nunmehr fast sämtliche Duftstoffe zu Duschtabs verarbeiten.

Auch die zu erreichende Produktionskapazität für die Skalierung war eine Unbekannte. In Kooperation mit einem renommierten Unternehmen konnten die Voraussetzungen für die derzeitige Produktionskapazität von rund 20.000 Stück pro Tag geschaffen werden. Diese kann nun bei Bedarf in kurzer Zeit und ohne erhebliche Investitionen auf über 100.000 Stück pro Tag erweitert werden.

Die dritte Hürde war, die Anfangsfinanzierung für Verpackungskonzept, Design- und Marketingkonzept sowie den Unternehmensstart aufzustellen. Nach mehreren Gesprächen in der Gründerszene wurde uns klar, dass in Österreich für Tech-Startups jeder Art eine Vielzahl an Angel-Investoren verfügbar waren – auch wenn das Geschäftsmodell oft in Usern gemessen wird. Hingegen für innovative FMCGs jenseits von Energydrinks und Smoothies ist der Markt bedeutend kleiner. Schließlich konnte das passende Setting zwischen Investoren und gewonnenen Förderungen gefunden und damit die Marktreife erreicht werden.


Wie vermarkten Sie Ihr Produkt, wo kann man es finden, und wer sind Ihre Kunden?

Der Vertrieb der Duschtabs ist auf drei integrierte Absatzkanäle aufgebaut: Durchgängige Verfügbarkeit und Anlaufstelle für First-Mover ist der unternehmenseigene Onlineshop, wo neben wachsenden Umsätzen mit interessanten Margen auch wertvolle Informationen direkt vom Verbraucher generiert werden: Welche neuen Düfte, welche Produktverbesserungen und welche Schritte als Nächstes?

Zweites Standbein ist der Vertrieb von Duschtabs in der Hotellerie, welcher zur Gänze durch Vertriebspartner abgedeckt ist. Dazu zählt seit Kurzem etwa einer der führenden Lieferanten für Hotelkosmetik mit über 15.000 Kunden weltweit. Auch TUI ist bereits Stammkunde für Waltz 7 Duschtabs. Diese Sparte wird von Waltz 7 als Marketinginstrument mit positivem Deckungsbeitrag aufgebaut mit dem Ziel, so viele First-Time-User wie möglich zu generieren. Im Urlaub lernt der Gast die neue Produktkategorie – meist kostenlos – kennen und kann Duschtabs dann im Einzelhandel oder Online nachkaufen.

Der primäre Vertriebskanal ist der stationäre Einzelhandel, insbesondere Parfümerie- und Drogerieketten. Nach dem erfolgreichen Launch mit Douglas in Österreich im Februar 2017 und kürzlich mit Parfümerie Pieper in Deutschland, sind Waltz 7 Duschtabs nun in über 150 Filialen im deutschsprachigen Raum erhältlich. Eine Produktlinie speziell für Drogerien ist derzeit in Entwicklung und wird noch im Herbst gestartet.


Gibt es erweiternde Pläne für die Zukunft?

Erklärtes Ziel von Waltz 7 ist es, bis Ende 2019 in der DACH-Region einerseits gefestigter Marktführer für Duschtabs in den drei beschriebenen Absatzkanälen zu sein. Des Weiteren hat ein Folgeprodukt bereits Prototypenreife erreicht. Basierend auf wesentlichen Learnings aus der Entwicklung des Duschtabs stoßen wir mit dem Projekt "Welluss" in den Wellnessmarkt vor und lösen gemeinsam mit einem Industriespezialisten ein jahrelanges Branchenproblem. Darüber hinaus profitieren bestehende Absatzkanäle von Cross-Selling-Effekten.

Für die Erreichung der Marktreife des Folgeproduktes samt Schutzstrategie und Launch sowie für die Skalierung des Duschtabs bereiten wir derzeit die Finanzierungsrunde A vor, welche im vierten Quartal 2017 abgeschlossen werden soll.

Für 2020 ist die Internationalisierung mittels einer Finanzierungsrunde B geplant. Grundsätzlich konnte ein effizienter Innovationsprozess für FMCGs aufgebaut werden, welcher mit geringem CAPEX und OPEX in regelmäßigen Abständen neue, skalierbare Produkte unter einer starken Marke in bestehende Absatzkanäle bringt.


Und zum Schluss wie immer die Frage: Haben Sie grundsätzliche Tipps für andere Unternehmensgründer?

Für konkrete Tipps bestehen wir noch etwas zu kurz am Markt, jedoch teilen wir gerne eine Erkenntnis der letzten 18 Monate: Sobald Sie ein "Minimales Produkt" haben, das verkäuflich ist, legen Sie den vollen Fokus auf den Vertrieb – denn Umsatz heilt alles! Riskieren Sie lieber Lieferschwierigkeiten und Beschwerden, als dass Sie mit einem für Sie perfekten Produkt oder Service alleine dasitzen. Außerdem sagt Ihnen dadurch der Markt bereits in einem frühen Stadium, wie er Ihr Produkt haben möchte und was er bereit ist dafür zu bezahlen.

Übermäßiger Perfektionismus bei der Produktentwicklung kann am Anfang sehr hemmend wirken und hat auch uns viele Monate gekostet bis wir uns entschieden haben: Das Fundament ist gelegt und der Rahmen gebaut – nun legen wir einfach los, vertrauen auf unsere Lernbereitschaft und unser unternehmerisches Geschick.


Herr Grüner, vielen Dank für das Interview!


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Das Interview führte Fabian Otto

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GameChanger des Monats: Judes Family – die einfachste Stoffwindel der Welt

Im Durchschnitt fällt pro Kind in der Wickelzeit eine Tonne Restmüll an. Weil herkömmliche Windeln aus Verbundstoffen bestehen, sind sie nicht recycelbar. Bei der Entsorgung werden die Windeln verbrannt, die Reste als Sondermüll gelagert. Nele Schellschmidt und Leon von Klitzing haben eine Lösung für dieses Problem erarbeitet – und 2020 in München Judes Family gegründet. Mehr dazu im Interview mit Nele und Leon.

Wann und wie seid ihr auf die Idee zu Judes Family gekommen? Und was treibt euch als Unternehmer*innen im Sinne eines GameChangers an?
Leon:
Kurz nach der Geburt unseres Sohnes haben wir herausgefunden, was nach der Benutzung mit Einwegwindeln passiert – dass sie schädlich für die Umwelt sind und Plastik auf der Haut der Babys auch nicht gesund ist. Deshalb haben wir begonnen, Stoffwindeln zu verwenden, aber die gängigen Marken haben für uns nicht funktioniert. Die Windeln waren kompliziert in der Anwendung, haben oft nicht dicht gehalten und waren auch nicht besonders stilvoll – deshalb haben wir 2020 entschieden, die perfekten Stoffwindeln selbst zu entwickeln.

Was genau ist das Problem der klassischen Einwegwindeln?
Nele:
Windeln bestehen aus einer Mischung aus meist erdölbasiertem Plastik, chemischen Superabsorbern und weiteren Stoffen – und sind deshalb nicht recycelbar. Bei der Entsorgung werden die Windeln verbrannt, wobei immer Reste übrig bleiben, die als Sondermüll in Endlager gebracht werden. Dabei entstehen zum einen Risiken für die Umwelt, denn einen langfristigen Plan, wie dieser Sondermüll sicher verwahrt werden kann, gibt es nicht. Zum anderen entstehen Kosten für die Gesellschaft. Da Einwegwindeln etwa 10 Prozent des Restmülls in Deutschland ausmachen, sind sie ein relevanter Kostenfaktor in der Entsorgung.

Ihr setzt der Wegwerfwindel die Stoffwindel entgegen? Die Vorteile für die Umwelt liegen auf der Hand. Wie habt ihr es geschafft, die zumeist als wenig alltagstauglich oder altmodisch angesehene Stoffwindel modern und beliebt zu machen?
Leon:
Vor der Geburt unseres Sohnes hatten wir auch verschiedene Vorurteile: Ist das nicht unhygienisch? Halten die dicht? Ist es nicht unheimlich aufwendig? Wir haben auch unterschiedliche Stoffwindelangebote getestet, sie waren in der Handhabung jedoch viel zu kompliziert. Deshalb haben wir entschieden, eine eigene Stoffwindel für moderne Eltern zu entwickeln: simpel in der Anwendung und gleichzeitig stylisch. Unser Ziel war es, die einfachste Stoffwindel der Welt zu erschaffen – für Judes soll niemand eine Anleitung benötigen, es funktioniert ganz intuitiv. Die Handhabung ist genau wie bei einer Wegwerfwindel, es muss nichts gefaltet oder geknöpft werden. Mittlerweile wickeln über 20.000 Eltern mit Judes und seit 2021 sind wir die meist empfohlene Stoffwindel in Deutschland und Österreich.

Euer Produkt ist ja nicht die einzige Stoffwindel am Markt? Wie unterscheidet ihr euch mit Judes Family von anderen Anbietenden?
Nele:
Wir haben uns sehr viele Stoffwindeln verschiedener internationaler Marken angeschaut, sie analysiert und ihre jeweiligen besten Funktionen herausgearbeitet. Unsere Windeln bestehen aus einem fein aufeinander abgestimmten System, das sich optimal ergänzt: Es gibt eine wasserdichte Überhose und eine Innenwindel aus Bio-Baumwolle, die mit einem Klettverschluss geschlossen werden – ähnlich wie auch bei Einwegwindeln. In die Innenwindel wird zusätzlich ein Poo Paper eingelegt, das den Stuhlgang auffängt und nach Benutzung in den Restmüll kommt. Für die Innenwindel haben wir einen eigenen Stoff entwickeln lassen, der aus mehreren Lagen besteht, sehr saugfähig ist und bis zu 12 Stunden dicht hält. Die Innenwindel kann einfach bei 60 Grad gewaschen werden, die Überhose wird gelüftet und kann bei Bedarf auch in die Waschmaschine.

Berliner KI-Plattform Langdock sammelt 3 Mio. USD ein

Die 2023 gegründete KI-Plattform Langdock will den Zugang für die europäische Unternehmenslandschaft zur generativen KI demokratisieren und sichert sich dazu eine Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 3 Mio. US-Dollar.

Langdock, die 2023 von Lennard Schmidt, Tobias Kemkes und Jonas Beisswenger gegründete KI-Plattform, mit der Unternehmen jeder Größe, von großem Konzern bis Scale-up, große Sprachmodelle (Large Language Models, LLMs) nutzen und gleichzeitig ihre Daten kontrollieren können, hat heute eine Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 3 Millionen US-Dollar erhalten. Lead-Investoren sind General Catalyst und La Famiglia. Y Combinator und bekannte deutsche Gründer wie Rolf Schrömgens (Trivago), Hanno Renner (Personio), Johannes Reck (GetYourGuide) und Erik Muttersbach (Forto) sowie über 25 weitere Angel-Investor*innen beteiligen sich ebenfalls an der Runde.

LLMs als Wettbewerbsvorteil

Langdock will europäischen Unternehmen die Werkzeuge an die Hand zu geben, mit denen sie moderne LLM-Technologie sicher in ihre Arbeitsabläufe integrieren können. Dank der modellunabhängigen Plattform können sie mehr Aufgaben an LLMs delegieren und gewährleisten gleichzeitig Sicherheit und Compliance.

Mit Langdock können Teams:

  • gemeinsam an Dialogen und Prompts arbeiten sowie Prompt-Bibliotheken erstellen;
  • je nach Bedarf mehrere LLMs verwenden;
  • ihre Dokumente und ihr gesamtes Unternehmenswissens durch die Integrationen mit anderen Softwaretools in den Arbeitsbereich mit nahtlosem Zugriff einbinden, der durch die Generierung erweitert wird;
  • von einem GPT-ähnlichen Assistenten profitieren und
  • E-Mails und Textzusammenfassungen automatisiert erstellen.

Mehr als 40 Unternehmen arbeiten bereits mit Langdock zusammen, darunter das Wissenschafts- und Technologieunternehmen Merck. Der deutsche Konzern hat schon früh generative KI für die Arzneimittelforschung und zur Unterstützung seiner Teams eingesetzt. Dieses Jahr hat das Unternehmen zusammen mit Langdock die myGPT-Suite eingeführt, die inzwischen 64.000 Mitarbeiter*innen nutzen. Die Implementierung bei Merck dauerte von der Vereinbarung bis zum unternehmensweiten Einsatz nur drei Monate.

Darüber hinaus arbeiten schnell wachsende Techunternehmen wie GetYourGuide, HeyJobs und Forto mit der KI-Plattform. Diese Zusammenarbeit mit Techunternehmen, die sich schnell weiterentwickeln, ermöglicht anderen Unternehmen die Best-Practices der Branche einfach übernehmen, wenn sie die KI-Plattform nutzen. Ihnen bietet Langdock Sicherheit auf Unternehmensniveau, Cloud- und On-Premises-Lösungen sowie eine intuitive Chat-Schnittstelle, über die Kolleg*innen abteilungsübergreifend auf LLMs zugreifen können.

Lennard Schmidt, Mitbegründer und CEO von Langdock, sagt: “Es ist dringend notwendig, dass Unternehmen in Europa LLMs nutzen, da die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter schrumpft. Allein in Deutschland wird die Zahl der Erwerbstätigen um sieben Millionen zurückgehen. Diese gigantische Zahl macht deutlich, wie wichtig intelligentere und effizientere Prozesse in Unternehmen sind und wie entscheidend es ist, dass die Mitarbeitenden ihre Produktivität steigern können. Gleichzeitig sind Unternehmen im Umgang mit sensiblen Daten vorsichtig. Durch die Zusammenarbeit mit Langdock können sie die Kontrolle über diese behalten und gleichzeitig das Wissen und die Leistung ihrer Teams auf sichere Weise steigern.”

Walid Mehanna, Chief Data & AI Officer bei Merck, sagt: “Als frühe Anwender von GenAI sehen wir einen Paradigmenwechsel in der Art und Weise, wie Software es unseren Teams ermöglichen kann, ihren Arbeitsalltag effizienter zu gestalten. Für uns ist die Zusammenarbeit mit Langdock entscheidend, um bei Merck eine KI-gestützte Umgebung zu schaffen, die Datensicherheit und Compliance zulässt und gleichzeitig eine Kultur der kontinuierlichen Weiterentwicklung und des Lernens fördert.”

Mathieu Bastian, Director of Data Products, ML/AI bei GetYourGuide, sagt: “Wir brauchten eine leistungsstarke und sichere KI-Plattform, um GenAI-Lösungen schneller bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einführen zu können. Langdock verfügt hier bereits über ein beeindruckendes Produktangebot. Aber noch wichtiger ist, dass wir mit dem großartigen Langdock-Team zusammenarbeiten werden, um die Entwicklung in den kommenden Monaten und Jahren voranzutreiben.”

Fachkräftemangel: diese dt. Branchen sind besonders betroffen

Der Fachkräftemangel belastet unsere Wirtschaft massiv. In einer Indexstudie hat Pens.com/de ermittelt, in welchen Branchen der Fachkräftemangel in Deutschland am größten ist.

Die aktuelle Indexstudie von Pens.com/de zeigt, dass die Branche mit dem höchsten Fachkräftemangel das Ingenieurwesen ist, mit einem Gesamtwert von 8,24 von 10 Punkten. Dieser Wert ergab sich aus insgesamt 80.602 offenen Stellen in der Branche, wobei nach 90 Tagen noch 46,25 % leer standen. Über zwei Drittel (66,95 %) waren nach 30 Tagen immer noch offen und über die Hälfte (54,21 %) war nach 60 Tagen der Stellenausschreibung auf Indeed immer noch nicht besetzt.

Der Einzelhandel ist die Branche mit dem zweithöchsten Fachkräftemangel und einer noch höheren Zahl freier Stellen: insgesamt 106.859. 58,02 % der ausgeschriebenen Stellen waren in dieser Branche nach 30 Tagen noch offen, 46,92 % blieben länger als 60 Tage unbesetzt und 38,5 % konnten auch nach 90 Tagen nicht besetzt werden. Insgesamt ergab sich daraus eine Gesamtpunktzahl von 7,29/10.

An dritter Stelle steht der Kund*innenservice mit über 17.000 offenen Stellen, von denen 69,11 % innerhalb von 30 Tagen nicht besetzt werden konnten – der höchste Prozentsatz aller Branchen in diesem Zeitraum. Insgesamt erhielt der Kund*innenservice eine Bewertung von 7,23/10, unter Betrachtnahme dessen, dass 42,04 % der offenen Stellen nach 90 Tagen immer noch frei waren.

Das Gesundheitswesen liegt mit einer alarmierenden Gesamtzahl von 139.455 offenen Stellen – die höchste Zahl aller Branchen – auf Platz 4. Da hier nach 30 Tagen noch fast zwei Drittel (62,51 %) der ausgeschriebenen Stellen unbesetzt sind, nach 90 Tagen aber glücklicherweise nur etwas mehr als ein Drittel (34,93 %) noch offen sind, erhielt diese Branche eine Gesamtpunktzahl von 7,17/10.

Weitere Ergebnisse im Überblick

IT-Branche nur auf Platz 6: Überraschenderweise liegt die IT mit einem Fachkräftemangel-Gesamtwert von 6/10 nur auf Platz sechs. Mit insgesamt nur 38.921 Eröffnungen verzeichnete die Branche lediglich die fünfthöchste Zahl in dieser Kategorie. 57,47 % der IT-Stellen waren nach 30 Tagen noch offen, nach 90 Tagen waren jedoch nur noch 36,51 % unbesetzt.

Bildungswesen auf Platz 7: Da der Lehrermangel schon seit einigen Jahren in den Schlagzeilen ist, ist es interessant, dass in dieser Studie das Bildungswesen mit einer Punktzahl von 5,59/10 hinter der IT auf Platz 7 liegt. Derzeit gibt es 6.899 offene Stellen für Lehrkräfte und anderes pädagogisches Personal, eine relativ geringe Zahl verglichen mit den anderen Branchen. Allerdings ist die Vakanzzeit in diesem Bereich sehr hoch. 68,24 % der ausgeschriebenen Stellen konnten nicht innerhalb von 30 Tagen besetzt werden, über die Hälfte (52,44 %) war nach 60 Tagen noch frei und über 40 % waren nach mehr als 90 Tagen noch ausgeschrieben.

Geringster Fachkräftemangel im Sprachsektor: Von den 15 in die Studie einbezogenen Branchen verzeichnete die Sprachbranche mit lediglich 0,83 von 10 möglichen Punkten den geringsten Fachkräftemangel. Von den 1.542 Stellenausschreibungen in dieser Branche waren nach 30 Tagen nur noch etwas mehr als ein Drittel offen und innerhalb von 90 Tagen waren nur noch 16,6 % unbesetzt.

Gründer*in der Woche: Stefan Sucker - er hat KI im Blut

Der Bremer Serial Entrepreneur Stefan Sucker will mit seinem neuesten „Start-up-Baby“ Axontic unseren digitalen Arbeitsalltag auf eine neue, das heißt kreativere und produktivere Stufe stellen.

Stefan Sucker ist kein Start-up-Neuling. Bereits vor 24 Jahren hob er gemeinsam mit seinem Freund und Geschäftspartner Vicente Diaz Fernandez die We4IT GmbH aus der Taufe und verwirklichte damit seinen Wunsch nach der Freiheit, eigenständig innovative Ideen verwirklichen zu können. „Wir waren getrieben von der Überzeugung, dass wir mit unserer Kreativität und unserem Engagement einen bedeutenden Beitrag im Bereich der Informationstechnologie leisten können“, erinnert sich Sucker.

Schnelles Handeln statt Warten auf Perfektion

Den Beginn jeder Neugründung markiert eine Idee, eine Vision. Dass diese in der Regel nicht völlig ausgereift oder gar bereit für den Markt ist, stellt für den erfahrenen Gründer und Unternehmer weniger ein Hindernis dar als vielmehr einen Normalzustand, der sogar Vorteile birgt: „Mit einer noch nicht perfekten Idee zu starten, ist nicht nur machbar, es ist eigentlich der Weg, wie die Dinge in der Start-up-Welt laufen“, so Sucker, und er ergänzt: „Es geht darum, ins Handeln zu kommen, nicht um Perfektionismus. Im Herzen jedes Unternehmertums steht das Lean-Startup-Prinzip, bei dem du mit einer Basisversion deines Produkts, deinem Minimum Viable Product (MVP) beginnst. Warum? Weil echtes Feedback von echten Nutzern unbezahlbar ist und es dir ermöglicht, deine Idee schnell auf die konkreten Kundenanforderungen hin zu verfeinern.“

Das Warten auf Perfektion kann Sucker zufolge sogar eine Falle sein: „In unserer schnelllebigen Technologiewelt ändern sich Dinge blitzschnell, und eine zu starke Fixierung auf Perfektion kann dich ins Hintertreffen bringen. Die Herausforderung liegt darin, schnell zu sein und gleichzeitig die Qualität nicht aus den Augen zu verlieren. Es ist die klassische Gratwanderung zwischen Geschwindigkeit und Sorgfalt.“

Lern- und Anpassungsfähigkeit betrachtet der erfahrene Gründer in diesem Zusammenhang als den wahren Geist des Unternehmertums. Ein Produkt muss zunächst einmal gut genug für den Start sein und dann, basierend auf User*innen-Feedback, kontinuierlich wachsen.

Zukunftsweisender Entschluss: auf KI setzen

Wie das Ergebnis kontinuierlichen Wachstums liest sich auch die Story on Axontic: Bereits 2001, kurz nach dem Zusammenbruch der New Economy hebt Sucker mit seinem Partner Vicente Diaz Fernandez We4IT aus der Taufe. Das fortschrittliche Unternehmen soll sich im Großraum Bremen schnell zu einer wahren Start-up-Schmiede entwickeln und bereits 2012 mit der Bankensoftware Financial Solutions die erste Ausgründung nach sich ziehen.

Fünf Jahre später folgt JUST ADD AI mit dem zukunftsweisenden Entschluss, künstliche Intelligenz (KI) zu einem Fokusthema zu erklären. Innovative und praxisnahe Ideen stehen dabei im Vordergrund, so wird zum Beispiel im Schulterschluss mit dem Fußballverein Werder Bremen eine Scouting-Plattform entwickelt. Dieses Tool entschlüsselt mithilfe einer KI die bisweilen doch sehr unterschiedlichen Berichte von Talent-Scouts im Fußball und kombiniert sie nach umfassender Analyse exklusiv mit Spielerdaten von transfermarkt.de.

KI-basierte Kamerasysteme zur zielsicheren Steuerung von Industrierobotern, die Entwicklung des Prototyps einer selbstfahrenden Straßenbahn, flexible Lösungen zur Datenverarbeitung auf der Internationalen Raumstation ISS, personalisierte Chatbots für Unternehmen, industrielle Qualitätsprüfung per Deep Learning – JUST ADD AI operiert schnell, innovativ und breit aufgestellt.

E-Mail-Management-Lösung Mailissa

Vor allen Dingen leitet diese Unternehmensentwicklung eine neue Richtung für Sucker ein. Die Weichen für die Ausgründung von Axontic sind gestellt: Die Idee nimmt Form an, als das Team das enorme Potenzial der Software Mailissa erkennt. Das neue Programm ist eine E-Mail-Management-Lösung für die Microsoft-365-Landschaft und zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie den Umgang mit Microsoft Office auf mehreren Ebenen erleichtert.

„Intern standen wir vor der komplexen Aufgabe, ein Produkt zu entwickeln, das sowohl als Software-as-a-Service als auch als Enterprise-Installation funktioniert, wobei es in beiden Fällen die gleichen Funktionalitäten bereitstellen muss. Das war angesichts der großen Unterschiede in den verfügbaren APIs für die verschiedenen Plattformen besonders herausfordernd. Wir mussten eine flexible und robuste Lösung entwickeln, die in unterschiedlichen Umgebungen gleich effizient arbeitet“, erinnert sich Sucker an die Startphase.

Kurz erklärt: Mailissa ist ein Microsoft Outlook Add-in, kann also ganz einfach aus dem Microsoft Store geladen werden, verbindet sich mit Outlook und wir dort zu einer hilfreichen „Mitarbeiterin“. Viele Unternehmen arbeiten mit Gruppen-Postfächern, in denen sich bisweilen auch mehrere Mitarbeitende tummeln. Welche E-Mail wurde bereits beantwortet, an welchem Kontakt hängen noch unbearbeitete To-do’s, wo gilt es, über mehrere Abteilungen Inhalte oder Ideen auszutauschen, ohne jede Nachricht x-fach weiterzuleiten? Eine Zuweisung von Aufgaben und Zuständigkeiten erfolgt vielerorts über weitere Business-Tools wie Asana oder Slack.

Mailissa bündelt all diese Kommunikationsmethoden und verschlankt so Arbeitsprozesse, denn das Programm kann an jede beliebige Drittanwendung angedockt werden. Das wichtigste Feature ist aber das automatisierte Dokumenten­management: „Eine weitere Herausforderung war die Integration der KI in unser Produkt. Wir wollten sicherstellen, dass unsere KI auch offline, also ohne Cloud-Service, nutzbar ist, um maximale Flexibilität und Datensicherheit zu bieten.“

KI erobert mit großen Schritten den Arbeitsalltag, die neue Technologie birgt unzählige Möglichkeiten, schürt aber auch Unsicherheiten. Stefan Sucker verfolgt diesbezüglich einen niedrigschwelligen Ansatz: „Unser Ziel ist es, durch den Einsatz von KI den Menschen von seinen Routinearbeiten zu entlasten, sodass er sich auf die kreativen und strategischen Aspekte seiner Arbeit konzentrieren kann. Wir glauben fest daran, dass Technologie dazu dienen sollte, die menschliche Produktivität und Kreativität zu steigern, und nicht nur eine reine Arbeitslast zu sein.“

Für Veränderung offen bleiben und Strategien anpassen

Aufbauen konnte Sucker bei der Axontic-Gründung auf seinen Learnings aus 24 Jahren als Serial Entrepreneur: „Der Schlüssel liegt im grundlegenden Verständnis der Kundenbedürfnisse. Starte mit einem klar definierten Problem, das du lösen möchtest, und baue dein Produkt oder deine Dienstleistung um dieses Problem herum auf. Bleib dabei immer offen für Rückmeldungen deiner Kunden, denn dieses Feedback ist Gold wert.“ Die Tatsache, dass jede Neugründung mal einen steinigen und kurvenreichen Weg einschlagen kann, betrachtet Sucker mit hanseatischer Gelassenheit: „Man muss offen für Veränderung bleiben und auch mal Strategien anpassen, wenn sich neue Informationen oder Gelegenheiten ergeben. Ich glaube, Anpassungsfähigkeit und Unabhängigkeit sind entscheidende Faktoren, wenn man am Markt bestehen will – zum Beispiel würde ich auch nie zu starke Abhängigkeiten zu Kunden, Banken oder Lieferanten entstehen lassen.“

Vor allem aber umgibt Sucker sich stets mit einem starken Team, das seine Vision teilt: „Mir ist wichtig, dass sich die Menschen bei Axontic in ihren Fähigkeiten ergänzen, und dass unser Netzwerk nicht nur Unterstützung und Ratschläge bietet, sondern auch Türen zu neuen Geschäftsmöglichkeiten und Wachstum öffnet.“

Neben dem erklärten Ziel, die Arbeitsroutinen in Unternehmen zu vereinfachen, sieht Sucker Axontic als zukünftigen Marktführer im Bereich des E-Mail-Managements. Dazu möchte er die IT-Lösungen über die Grenzen von Microsoft hinaus erweitern und beispielsweise auch in Plattformen wie Google integrieren. Der Weg dorthin: eine enge Zusammenarbeit mit den Kund*innen. „Das ist ein Kernaspekt unserer Geschäftsstrategie. Wir glauben fest daran, dass der Erfolg in der Fähigkeit liegt, sich dynamisch an die sich ständig ändernden Anforderungen der Geschäftswelt anzupassen. Durch den kontinuierlichen Dialog und das Feedback unserer Kunden können wir uns stetig weiterentwickeln und verbessern“, so Stefan Sucker abschließend.

Förderprogramm NRW.SeedBridge: Neue Brückenfinanzierung für Start-ups

Die NRW.BANK startet ihr Förderprogramm NRW.SeedBridge: Start-ups aus NRW, die nicht älter als sieben Jahre sind, können Wandeldarlehen von bis zu 200.000 Euro beantragen.

Damit junge, innovative Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen die Zeit bis zur nächsten Finanzierungsrunde ohne Liquiditätsengpässe überbrücken können, hat die NRW.BANK heute das Förderprogramm NRW.SeedBridge gestartet. Mit dem kurzfristig aufgelegten Programm reagiert die Förderbank auf das aktuell knappe Angebot von Risikokapital im Markt. Über NRW.SeedBridge können Start-ups, die nicht älter als sieben Jahre sind, Wandeldarlehen von bis zu 200.000 Euro beantragen.

Michael Stölting, Mitglied des Vorstands der NRW.BANK: „Weil die Konjunktur nicht in Schwung kommt, wird Risikokapital zunehmend knapp. Start-ups fällt es immer schwerer, am Markt eine Anschlussfinanzierung zu finden. Hier helfen wir kurzfristig mit NRW.SeedBridge aus, damit jede gute Geschäftsidee aus Nordrhein-Westfalen die passende Finanzierung erhält.“

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: „Um die klimaneutrale und digitale Transformation zu meistern und unser Land fit für die Zukunft zu machen, brauchen wir die Innovationskraft engagierter Gründerinnen und Gründer. Gemeinsam mit der NRW.BANK arbeiten wir deshalb kontinuierlich daran, dass Start-ups in Nordrhein-Westfalen auch finanziell die besten Rahmenbedingungen vorfinden. Zuletzt haben Insolvenzen von Start-ups zugenommen, auch weil private Business Angel im aktuellen Umfeld zurückhaltender agieren. Mit NRW.SeedBridge schließen wir nun eine akute Finanzierungslücke im Markt, damit unsere Gründerinnen und Gründer sich ganz auf die Entwicklung ihrer Geschäftsidee fokussieren können.“

Über NRW.SeedBridge vergebene Wandeldarlehen stellt die NRW.BANK ohne Co-Investor zur Verfügung. Zins- und Tilgungszahlungen sind endfällig. Vorteil: Während der siebenjährigen Laufzeit des Darlehens werden die Unternehmen nicht mit Zins- und Tilgungszahlungen belastet.

Die Wandeldarlehen sind zudem nachrangig und der Darlehensnehmende muss keine Sicherheiten stellen. Deswegen gelten diese als eigenkapitalnahe Finanzierungen. Eine weitere Besonderheit bei Wandeldarlehen: Unter bestimmten Bedingungen kann der Darlehensgebende das Wandeldarlehen in einer der nächsten Finanzierungsrunden in eine Beteiligung an dem Start-up wandeln, sodass eine Rückzahlung des Darlehens in diesem Fall entfällt.

Weitere Informationen gibt es unter www.nrwbank.de/seedbridge

Kalia Lab schließt 3,9 Mio. € Finanzierungsrunde ab und eröffnet 2. Standort

Das 2021 von Max Renneberg und Constantin Weil gegründete Kalia Lab betreibt Kliniken für ästhetische Medizin, Hautpflege und Gesundheit mit Health-Tech-Standards.

Das 2021 von Dr. med. Constantin Weil von der Ahe und Max Renneberg gegründete Start-up Kalia Lab adressiert als One-Stop-Destination für Beauty, Health & Skin Longevity mit seinem Angebot den globalen Trend des Erhalts von individueller Schönheit und Hautgesundheit, unter Berücksichtigung von biologischen Alterungsprozessen.

Kalia Lab bietet seinen Kund*innen ein holistisches, medizinisches Konzept, das äußere Schönheit und innere Gesundheit verbindet und somit Wegbereiter für ein schönes und gesundes Altern ist. Die Kund*innen haben dabei Zugriff auf umfassende, digitalisierte und KI-gestützte Abläufe: Von Terminbuchungen, Haut- und Lifestyle-Analyse bis hin zur Visualisierung von Behandlungsergebnissen und virtuellen Beratungs- und Kontrollterminen bietet Kalia Lab so moderne Abläufe wie kaum eine andere Klinik.

Bei den angebotenen Skin- und Health-Treatments vor Ort handelt es sich primär um ganzheitliche Behandlungen für effektive und nachhaltige Ergebnisse. Dabei setzt Kalia Lab auf Natürlichkeit, evidenzbasierte Behandlungen und Personalisierung. Neben klassischen, ästhetischen Anwendungen mit Hyaluron, Botox oder Lasern bietet das Start-up zahlreiche Therapien der regenerativen Medizin wie bspw. Platelet-Rich-Plasma-Behandlungen sowie Leistungen für die innere Gesundheit wie Vitamin-Infusionen, Supplements oder Bluttests für Gesundheits-Checks. Dabei wird jede(r) Kund*in persönlich und individuell beraten, es werden langfristige Behandlungspläne entwickelt, die auf die drei Säulen Prävention, Hautverjüngung und Gesundheit setzen. Das Besondere bei allen Treatments: Alle Kund*innen erwarten einzigartig natürliche Ergebnisse, die ihre individuelle Schönheit unterstreichen und bewahren, dank der hohen medizinischen Kompetenz der Ärzt*innen und Medical Skin Experts sowie dem eigens entwickelten Medical Concept.

Erste abgeschlossene Finanzierungsrunde für Kalia Lab

Kalia Lab will führender Anbieter für ganzheitliche Schönheit, Gesundheit und Skin Longevity werden. Auf diesem Weg bekommt das Unternehmen nun durch seine erste erfolgreich abgeschlossene Finanzierung wertvolle Unterstützung der Münchner Venture Capital Unternehmen Tengelmann Ventures und YZR Capital sowie mehr als 20 Business Angels. Mit dem Investment von insgesamt über 3,9 Mio. Euro baut Kalia Lab sein Konzept weiter aus und erschließt neue Standorte. Außerdem werden die Mittel in die Erweiterung des ganzheitlichen Produktspektrums fließen.

Max Renneberg, Geschäftsführer Kalia Lab: „Wir sind mehr als zufrieden mit unserer Finanzierungsrunde, die uns nicht nur finanziell den notwendigen Rückenwind gibt, sondern auch unsere langfristige Vision zu 100 Prozent trägt. Mit Kalia Lab möchten wir die Beauty- und Gesundheits-Branche revolutionieren und unseren Kund*innen ganzheitliche, individuelle Behandlungen ermöglichen. Digitale Tools verringern dabei die Komplexität, verhelfen zu nachhaltigen Ergebnissen und machen uns zum holistischen Anbieter für Skin Longevity. Wir haben nun die perfekten Partner an unserer Seite, die die Branche sehr gut kennen.”

Dr. med. Constantin Weil von der Ahe, Arzt und Gründer Kalia Lab: "Der erfolgreiche Abschluss unserer ersten Finanzierungsrunde und die Eröffnung unseres Standorts in Berlin stellen ein bedeutendes, nächstes Kapitel für Kalia Lab dar. Dies spiegelt nicht nur das Vertrauen der Investor*innen in unser Konzept und unsere Vision wider, sondern bekräftigt auch unser Engagement für Innovation und Exzellenz in der Schönheits- und Gesundheitsbranche."

Nadine Short, Investment Manager von Tengelmann Ventures: „Das holistische und gesundheitliche Konzept von Kalia Lab, mit Skin Longevity, Health-Tech und modernster, medizinischer Expertise, profitiert nicht nur von einem wachsenden Longevity Markt, sondern leistet auch einen positiven Beitrag zur langfristigen Gesundheit der Kund*innen. Das Team, mit ihren medizinischen und digitalen Kompetenzen, hat uns immer wieder über ihre klare Vision für die Kalia Lab Brand überzeugen können – wir freuen uns, dieses bei der Weiterentwicklung mit unserer Finanzierung zu unterstützen und unsere Kompetenzen beim Ausbau langfristig einzubringen.“

Markus Feuerecker, Founding Partner von YZR Capital: „Wir haben schon länger den Bedarf für Skin Longevity im Markt erkannt und freuen uns, mit Kalia Lab ein Team gefunden zu haben, das sich auf diesen fragmentierten und nicht innovativen Markt fokussiert. Kalia Lab hebt sich durch seinen Fokus auf natürliche Ergebnisse sowie seine Vision vom Wettbewerb ab und bietet – und dies zeigt sich auch in der Customer Retention – eine herausragende Customer Experience."

samplistick: Beauty-Start-up sammelt sechsstellige Finanzierungssumme

Das von Daniela Mündler in Düsseldorf gegründete Beauty-Start-up samplistick bietet eine nachhaltige und digitale Lösung für konventionelle Kosmetikproben. Die Vorserie ist bereits ausverkauft, 2024 startet die Serienproduktion.

Kräftige Finanzspritze für das Düsseldorfer Beauty-Start-up samplistick: Mit rund 600.000 Euro geht Gründerin Daniela Mündler erfolgreich aus der Pre-Seed Runde hervor. Mit ihrem zum Patent angemeldeten Konzept konnte sie sowohl Händler*innen als auch Investor*innen begeistern. Ihre Idee ist so einfach wie überzeugend: Statt teurer und umweltbelastender Einwegproben erhalten Kund*innen einen Stick aus 100 Prozent recyceltem Kunststoff, der für sie im Fachhandel individuell mit ihrer Wunschprobe befüllt wird. Über Marke, Inhaltsstoffe und Co. informiert die samplistick-Consumer-App.

Das Potenzial: Jährlich könnten über 120 Milliarden „Pröbchen“ durch nachhaltige, recycelte Verpackungen ersetzt, Plastikmüll reduziert, individuelle Kund*innenwünsche erfüllt und hohe Investitionen auf Unternehmensseite eingespart werden.

Die samplistick-Gründerin und CEO Daniela Mündler kennt die Herausforderungen des Beauty Shoppings aus erster Hand: Sie bringt langjährige Erfahrung bei namhaften Beauty-Unternehmen wie L'Oréal und Douglas sowie als ehemalige Geschäftsführerin bei LVMH mit. Im Beauty-Markt konnte sie bereits das KaDeWe Berlin und die Parfümerieketten UNIQUE by baslerbeauty und MONPIERRE als Kunden und Kooperationspartner gewinnen. Außerdem beliefert samplistick seit April 24 die beiden NIVEA-Häuser (NIVEA-Flagship Stores) in Hamburg und Berlin, in denen den Kund*innen mit samplistick das volle Sortiment an NIVEA-Produkten zum Testen zur Verfügung steht.

Renommierte Business-Angels unterstützen die mehrfach prämierte Idee

An der erfolgreichen Pre-Seed Runde beteiligten sich sechs Business Angels mit insgesamt rd. einem Drittel der Finanzierungssumme: Dr. Bibi Hahn, Co-CEO bei Kienbaum, Kerstin Lehmann, Strategieberaterin und Senior Advisor bei EY-Parthenon, Susanne Fichtner-Feigl, CFO-as-a-Service, M&A Beratung bei ff2-consulting GmbH, Dr. Natalie Daghles, Partnerin und Co-Head M&A bei Noerr, Andreas Resch, Banker aus Frankfurt und Ulrike Spang-Lessow, CEO/Executive Consultant bei Futureproof Retail.

Samplistick wurde in das renommierte Förderprogramm Green Start-up der Deutschen Bundesstiftung Umwelt aufgenommen, das derzeit weniger als 10 Prozent der Bewerbungen bewilligt. Darüber hinaus konnte Daniela Mündler die Unterstützung mehrerer Banken gewinnen, darunter die NRW.BANK, die das Start-up mit dem Förderprogramm NRW.SeedCon unterstützt.

Dr. Claas Heise, Abteilungsleiter Venture und Seed Capital in der NRW.BANK, betont: „Wir brauchen in NRW mehr Gründerinnen und Gründer, die mit ihren Geschäftsideen dafür sorgen, dass wir in den Transformationsthemen vorankommen. Deshalb unterstützen wir auch samplistick gerne mit unseren Fremd- und Eigenkapitallösungen und begleiten das Team auf dem Weg, die Beauty-Branche nachhaltiger zu gestalten.“

Serienproduktion steht in den Startlöchern

Die Startbedingungen waren für die Gründerin herausfordernd: Der Konsumgütermarkt steht unter Druck und weibliche Alleingründerinnen machen mit 13 Prozent nur einen Bruchteil der Gründungen in der Start-up-Szene aus (Quelle: Female Founders Monitor 2022). Doch Mündler ist zuversichtlich, dass sich ihre Idee durchsetzt: samplistick ermöglicht Kund*innen verantwortungsbewussten, individuellen Konsum, Beauty-Hersteller*innen Kontakt zu interessierten Kund*innen sowie Einsparpotenziale und Händler*innen eine innovative und differenzierende Dienstleistung. Die Vorserie von 11.000 Exemplaren ist deutschlandweit bereits ausverkauft, noch in diesem Jahr geht das Start-up in die Serienproduktion in Deutschland.

Daniela Mündler zeigt sich angesichts dieser Entwicklungen erfreut: „Die erfolgreiche Pre-Seed-Finanzierungsrunde zeigt, dass die Idee der nachhaltigen Beauty-Wunschprobe trägt. Ich freue mich sehr, dass wir den Grundstein für einen erfolgreichen Marken- und Vertriebsaufbau gelegt haben und nun in die Serienproduktion gehen können – für eine persönlichere und nachhaltigere Beauty-Welt.“

Körber Start-Hub: Gemeinsam Gutes gründen

500m² Platz für junge Gründer*innen und die, die es werden wollen: Das und vieles mehr bietet der Ende 2023 in Hamburg an den Start gegangene Körber Start-Hub. Wir stellen den Hub vor und präsentieren Start-ups, die im Next.Generation Inkubator an ihren sozialen Geschäftsideen feilen.

Die Gesellschaft besser machen – so lautet die Vision der Hamburger Körber-Stiftung. Diesem ambitionierten Ziel möchte die Stiftung vor allem mit ihren über 40 Programmen und Projekten näherkommen, in denen sie den Dialog fördert, Debatten anregt und Menschen motiviert, sich aktiv in unsere Gesellschaft einzubringen und mitzumachen. Mitmachen ist hier das Stichwort, denn der Stifter Kurt Körber war ein Macher. Im Jahr 1909 geboren war Körber ein erfolgreicher Industrieller und übertrug seinen unternehmerischen Gestaltungswillen auf die Gesellschaft. Als Anstifter wurde er zum Vorbild für gelebte gesellschaftliche Verantwortung. Bereits im Alter von 15 Jahren machte Körber seine erste Erfindung: eine automatisch gesteuerte Sender-Ableseskala, die er zum Patent anmeldete. Und genau diesen Erfindergeist und unternehmerischen Gestaltungswillen möchte die Körber-Stiftung mit einem neuen Programm seit Dezember 2023 auf andere junge Menschen übertragen.

Treffpunkt für junge Gründer*innen

Mit Workshops, Programmen und Veranstaltungen möchte der Körber Start-Hub insbesondere junge Menschen – Schüler*innen, Studierende, Auszubildende und Berufseinsteiger*innen – ermutigen, eigene unternehmerische Lösungen für die komplexen Probleme zu erarbeiten, die ihre Zukunft bestimmen. „Der Hub versteht sich dabei als Treffpunkt und Anlaufstelle für junge Macher*innen. Für Interessierte, die sich im unternehmerischen Denken und Handeln ausprobieren möchten, erste Berührungspunkte mit dem Thema Gründen sammeln und von anderen Gründungserfahrungen lernen möchten. Es geht darum, junge Menschen zu empowern, ihre Ideen in der Praxis zu erproben und an den eigenen Gestaltungswillen zu glauben“, erklärt Carmen Ludwig, Leiterin des Körber Start-Hubs.

Dabei orientieren sich die Angebote an den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung, die die Vereinten Nationen 2015 als globalen Plan zur Förderung von nachhaltigem Frieden und Wohlstand sowie zum Schutz unseres Planeten verabschiedet haben. Die gemeinsame Vision zur Bekämpfung der Armut und Reduzierung von Ungleichheiten soll seither in nationalen Maßnahmen umgesetzt werden.

Die Liste gesellschaftlicher Herausforderungen ist lang. Angehörige der sogenannten Generation Z (GenZ) sind in einer Zeit aufgewachsen, die von ebenso großen Chancen wie Krisen geprägt ist: Entwicklungen wie Digitalisierung, New Work, kollabierende ökologische Systeme und die Auswirkungen der Corona-Pandemie prägen ihre Sicht auf die Welt. Mit Kooperationen und eigenen Programmen setzt der Start-Hub genau hier an: Teilnehmende entscheiden selbst, in welchem Bereich sie sich einbringen möchten, entwickeln Lösungsansätze aus einer intrinsischen Motivation heraus, vielleicht auch aus einer eigenen Betroffenheit – in jedem Fall sehr nah an ihrer persönlichen Lebensrealität. Dabei stellt sich auch immer die Frage, welche positive Wirkung sie mit der Idee erreichen möchten. Im Körber Start-Hub geht es nicht um das Gründen des Gründens wegen, sondern vielmehr um die Mitgestaltung der Gesellschaft.

Mit mindestens einem der 17 Nachhaltigkeitsziele beschäftigen sich daher auch die Teilnehmenden des ersten Programms des Start-Hubs, dem Next.Generation Inkubator. Zehn Start-up-Teams werden seit Herbst 2023 von Coaches von der Idee bis zur Marktreife begleitet. Ganz nach dem Motto „Die Idee in die Umsetzung bringen“, lernen die 25 Teilnehmenden zwischen 20 bis 27 Jahren alles, was sie für eine eigene Gründung wissen müssen.

Im Folgenden stellen wir sechs Start-up-Teams aus dem Next.Generation Inkubator samt ihren Ideen vor.

tiefpunkt.
Nachhaltigkeitsziel 3: Gesundheit & Wohlergehen

„Wir wollen eine Welt mitgestalten, in der sich Menschen mit Empathie und Verständnis begegnen. Dafür schaffen wir langfristig sichere Räume für Kinder und Jugendliche, in denen sie sich selbst und anderen begegnen können und lernen, zu ihrem eigenen ,Safe Space‘ zu werden“, so das Ziel der beiden Gründerinnen Sanna Meyer-Nixdorf und Hannah Freyer. Mit ihrer Gründungsidee tiefpunkt. möchten sie eine Welt mitgestalten, in der sich Menschen weniger einsam fühlen und einander mit mehr Empathie und Verständnis begegnen. Über Schul-AGs soll eine Anlaufstelle für Schüler*innen geschaffen werden, in der sie sich zu Themen wie mentale Gesundheit, Stress und Einsamkeit austauschen können sowie Beratung erhalten.

Recare: 3,2 Mio. Euro für den Entlassmanagement-Marktplatz

Über seine SaaS-Plattform ermöglicht das 2017 von Maximilian Greschke gegründete HealthTech Recare einen unkomplizierten Patient*innentransfer von Krankenhäusern zur Nachversorgung.

Das frische Kapital stammt aus einer neuen Finanzierungsrunde mit bestehenden Investor*innen sowie einem Darlehen in Höhe von 2 Mio. Euro von Gilion (ehemals Ark Kapital) und soll in den Ausbau des deutschen Marktplatzes für digitales Entlassmanagement fließen.

„Wir lehnen den Status quo des Gesundheitswesens in Deutschland und Europa ab“

Die innovative Technologie von Recare gestaltet Entlass- und Überleitungsprozesse von Krankenhäusern effizienter. Das Gesundheitspersonal kann sich dadurch mehr auf die Patientenversorgung konzentrieren und Kliniken über die Optimierung der Verweildauer von Patientinnen und Patienten individuelle Einsparpotenziale realisieren. Eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung stellt den Schutz der hochsensiblen Gesundheitsdaten sicher.

„Wir lehnen den Status quo des Gesundheitswesens in Deutschland und Europa ab, in dem das Ausfüllen, Scannen und Faxen von Dutzenden von Formularen für Patientinnen und Patienten immer noch die Norm ist", sagt Maximilian Greschke, Gründer und CEO von Recare. „Wir glauben, dass Technologie der Schlüssel für eine positive Wirkung im Gesundheitssystem ist und Prozesse effizienter, schneller und sicherer macht. Eine solche digitale Transformation ermöglicht den medizinischen Fachkräften, sich auf die Betreuung und Behandlung der Patientinnen und Patienten zu konzentrieren, nicht auf bürokratische Vorgänge. Davon profitieren letztlich alle Beteiligten."

300.000 Patient*innen haben bereits von einer schnelleren Nachsorge profitiert

Nach dem Start im Jahr 2017 hat sich Recare als neutraler Marktplatz schnell zu einer der führenden Plattformen für digitales Entlassmanagement in Deutschland entwickelt, die Krankenhäusern die Möglichkeit bietet, Nachversorger für ihre Patientinnen und Patienten mit Nachsorgebedarf zu finden. Der Marktplatz vernetzt nach Integration aller Pflegeplatzmanager-Kund*innen 700 Akutkrankenhäuser, 650 Rehabilitationskliniken sowie 24.000 weitere Leistungserbringer aus den Bereichen Pflege und Hilfsmittel/Homecare. Mehr als 300.000 Patientinnen und Patienten haben dank der Plattform bereits von einer schnelleren Nachsorge profitiert.

„Recare hat in einem komplexen und regulierten Umfeld eine überzeugende und einfach zu bedienende Plattform geschaffen, die großes technisches Können und Branchenkenntnis aus erster Hand vereint", sagt Mariam Koorang, General Manager Deutschland bei Gilion. „Das Unternehmen hat und wird weiterhin ein robustes, nachhaltiges und vorhersehbares Wachstum vorweisen können und spielt eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der Anforderungen der Digitalisierung des Gesundheitswesens in Deutschland. Wir freuen uns, dass wir das nächste Kapitel des Unternehmens mitfinanzieren können."

Die Finanzierung ermöglicht es Recare, sich noch stärker auf die Einführung seiner digitalen Entlassmanagement-Lösungen zu konzentrieren, um die Prozesse der Patient*innennachsorge zu einem entscheidenden Zeitpunkt der digitalen Transformation des deutschen Gesundheitssystems zu verbessern. Denn in der Endphase der Umsetzung des Krankenhauszukunftsgesetzes (KHZG), das die Krankenhäuser zur Digitalisierung und damit zur Steigerung ihrer Effizienz verpflichtet, hat die Durchdringung des Marktes für Entlassmanagement höchste Priorität.

Senken: Berliner Start-up geht wichtigen Schritt auf dem Weg zur Netto-Null-Zukunft

Das 2022 von Adrian Wons und Djamel Mekibes gegründete Start-up Senken schließt mit dem bolivianischen Projekt Exomad Green einen der größten Biochar Carbon Removal Deals (81.600 Tonnen CO2) aller Zeiten ab. Das Offtake-Agreement stellt einen wichtigen Beweis für die Skalierbarkeit von Biokohle zur Kohlenstoffbindung dar.

Angesichts der dringenden Herausforderungen des Klimawandels werden Investitionen in Strategien zur Reduzierung von Kohlendioxid (CO2), insbesondere in Biochar-Projekte, entscheidend für die Nachhaltigkeitsstrategien von Unternehmen. Biochar, das durch die thermische Zersetzung von organischem Material hergestellt wird, bietet eine vielversprechende Lösung, indem es nicht nur Kohlenstoff für Jahrhunderte bindet und potenziell den atmosphärischen CO2-Gehalt verringert, sondern auch die Gesundheit des Bodens und die landwirtschaftliche Produktivität verbessert.

Das 2022 von René Schäfer, Adrian Wons und Djamel Mekibes gegründete Start-up Senken unterstützt Unternehmen dabei, ihre unvermeidbaren CO2-Emissionen ohne Risiko zu neutralisieren. Der datengesteuerte Due-Diligence-Prozess stellt sicher, dass weniger als 3 % aller überprüften Klimaschutzprojekteden strengen Anforderungen entsprechen, welche dann zusätzlich durch die umfassende "Senken-Garantie" abgesichert sind. Als ganzheitlicher Anbieter ermöglicht das Start-up das langfristige Management von unvermeidbaren Emissionen, um das Ziel der Netto-Null-Emissionen im Einklang mit dem 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Mit einem Fokus auf Transparenz und Vertrauen arbeitet Senken mit einigen der fortschrittlichsten Klimapioniere weltweit zusammen.

Senken und Exomad Green geben nun ihr Offtake-Agreement über die Bereitstellung von 81.600 Tonnen Carbon-Removal-Credits aus Biochar zwischen 2025 und 2028 bekannt. Es handelt sich dabei um einen der größten Biochar Carbon Removal Deals weltweit.

Realisierbarkeit und das Potenzial der Biochar-Technologie aufzeigen

Die Zusammenarbeit zeigt die Realisierbarkeit und das Potenzial der Biochar-Technologie als effektiven Ansatz für Unternehmen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Außerdem wird verdeutlicht, wie die Investition in Technologien zur CO2-Entfernung erhebliche ökologische und soziale Vorteile bringen kann. Das Projekt von Exomad Green mit Sitz in Concepción, Bolivien, zeigt die vielfältigen Vorteile von Biochar, von der Verringerung der mit offenem Feuer verbundenen Gesundheits- und Brandrisiken bis hin zur Bereicherung der landwirtschaftlichen Praktiken in den indigenen Gemeinschaften.

Jede Biochar-Charge in der Green Concepción-Anlage wird eindeutig identifiziert und von der Produktion bis zur Verwendung sorgfältig verfolgt, um zusätzliche Transparenz in Bezug auf die Entfernung von CO2 zu gewährleisten. Das Projekt folgt den Vorschriften des Puro-Standards, einem führenden Standard für die CO2-Entfernung, der wissenschaftsbasierte Quantifizierungsmethoden für dauerhafte technologiebasierte Entfernung von CO2 bietet. Zusätzlich trägt Senkens Due-Diligence-Prozess dazu bei, das Risiko zu reduzieren.

Wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer Netto-Null-Zukunft

Diego Justiniano, CEO von Exomad Green, über die Zusammenarbeit: “Wir von Exomad Green freuen uns sehr, unsere Partnerschaft mit Senken bekannt zu geben, die eine der größten Biokohle-Transaktionen in der Geschichte darstellt. Dieses Abkommen ist ein Beweis für die Skalierbarkeit von Biokohle zur Kohlenstoffbindung und unterstreicht nicht nur ihre Wirksamkeit bei der Kohlenstoffspeicherung, sondern auch ihre tiefgreifenden sozialen und ökologischen Auswirkungen auf lokale Gemeinschaften. Diese Kooperation ist ein entscheidender Schritt nach vorn in unserem Engagement für nachhaltige Entwicklung und Umweltschutz und bekräftigt unser Bestreben, die Welt positiv zu verändern.”

“Diese wegweisende Zusammenarbeit mit Exomad Green ist ein entscheidender Moment für Senken, welcher unser Engagement für innovative Technologien zur Kohlendioxidentfernung unterstreicht, die echte Lösungen für globale Umweltprobleme bieten. Es ist ein Schritt nach vorne, der unsere Vision verkörpert, die Climate Funding Gap zu schließen und eine bessere Zukunft für Gemeinschaften auf der ganzen Welt zu schaffen”, sagt Senken-CEO Adrian Wons.

Die Partnerschaft zwischen Senken und Exomad Green ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer Netto-Null-Zukunft. Durch die Verbindung von Technologie zur CO2-Entfernung mit strenger digitaler Nachverfolgung und einem Fokus auf dem Wohlergehen der Gemeinschaft und der Erhaltung des Ökosystems unterstreicht diese Partnerschaft eine gemeinsame Vision für eine nachhaltige und gerechte Zukunft.

Protembis: MedTech-Start-up sichert sich 30 Mio. Euro in Series-B-Finanzierung

Das von Karl von Mangoldt und Conrad Rasmus gegründete Start-up Protembis hat sich zum Ziel gesetzt, eine einfache und zuverlässige Lösung zum Schutz von Patient*innen vor Hirnverletzungen bei linksseitigen Herzeingriffen anzubieten. Dazu entwickelt das Start-up das ProtEmbo® Cerebral Protection System, welches sich derzeit in der klinischen Erprobung befindet.

Die Protembis GmbH, ein Aachener Start-up für kardiovaskuläre Medizinprodukte, erhält in einer Series-B-Finanzierungsrunde Kapital in Höhe von 30 Millionen Euro. Das MedTech wird die Mittel nutzen, um die Aufnahme der Studie PROTEMBO Investigational Device Exemption (IDE) Pivotal Trial (NCT05873816) voranzutreiben.

Die Finanzierungsrunde wurde in zwei separate Kapitalerhöhungen aufgeteilt, die nun beide abgeschlossen wurden. Ein europäisches Konsortium von VC-Investoren führte die Investition an, darunter Segulah Medical Acceleration aus Schweden, XGEN Venture aus Italien und der TechVision Fonds aus Deutschland. Weitere Investoren sind Coparion, mehrere große Family Offices, Angel-Investoren und ein multinationaler Medizintechnikkonzern.

„Wir freuen uns, den Abschluss der Finanzierungsrunde bekannt geben zu können und danken unseren bestehenden und neuen Investoren für ihr Vertrauen", so Karl von Mangoldt und Conrad Rasmus, Co-CEOs von Protembis. „Es spiegelt die Tatsache wider, dass das Feld des zerebralen Embolie-Schutzes floriert und dass das künftige Wachstum von jüngeren und risikoärmeren Patienten angetrieben wird, die bei der Entscheidung für einen Transkatheter-Aortenklappenersatz kein Risiko auf Hirnverletzungen in Kauf nehmen.“

Darüber hinaus wurde Dr. Keith D. Dawkins, MD, in den Beirat von Protembis aufgenommen. Dawkins verfügt über mehr als 35 Jahre Erfahrung im kardiovaskulären Bereich. Er war über 20 Jahre lang als praktizierender Kardiologe in Großbritannien tätig, hat als Fulbright-Stipendiat an der Stanford University geforscht, war Präsident der British Cardiovascular Intervention Society und ist Autor von mehr als 750 akademischen Veröffentlichungen und Präsentationen. Dawkins ist seit 2019 Chief Medical Officer (CMO) von Shockwave. Zuvor war er seit 2008 in leitender Position als Global CMO bei Boston Scientific tätig. Darüber hinaus ist er Mitglied der Aufsichtsräte von Ventric Health LLC and JenaValve Technology Inc. und als Vorsitzender bei InnovHeart s.r.l. tätig. Dawkins wird sein Fachwissen in die klinischen Strategien von Protembis und die vorkommerziellen Programme einbringen, sobald die IDE-Studie abgeschlossen ist.

„Eine so visionäre Führungspersönlichkeit wie Dr. Dawkins in unserem Beirat zu haben, zeigt, welche Möglichkeiten der zerebrale Embolieschutz (CEP) für zukünftige Transkathetertherapien bietet. Wir freuen uns auf eine enge Zusammenarbeit, während sich das Feld weiterentwickelt und unsere Überlegenheitsstudie an Schwung gewinnt“, sagt Azin Parhizgar, PhD und Beiratsvorsitzende.

„Ich betone bereits seit vielen Jahren, wie notwendig es ist, das Gehirn vor neuen Läsionen während des Transkatheter-Aortenklappenersatzes (TAVR) zu schützen und freue mich daher sehr, zu Protembis zu stoßen“, sagt Dawkins. „Das ProtEmbo-System und das klinische Studiendesign sind innovativ und ich bin zuversichtlich, dass sie den Bereich des zerebralen Embolieschutzes in hohem Maße verändern und viele der aktuellen Probleme, die die Ärzteschaft beunruhigen, beseitigen oder abmildern werden.“

Die Zielgruppe im Fokus

Im Interview: Miruna Vasi, Social Media Manager und Content Creator im Münchner Technologie Zentrum (MTZ), über (Re-)Branding mithilfe einer maßgeschneiderten Social-Media-Strategie und zielgruppenorientiertes Community Management.

Was hat euch konkret dazu bewogen, das MTZ als Technologie-Campus für Start-ups medial neu zu positionieren?

Wir wollten als MTZ deutlich attraktiver für vielversprechende Tech-Start-ups im Großraum München werden. Grundsätzlich war die Bekanntheit im Münchner Ökosystem eher gering und dementsprechend war es das Ziel, unsere Reichweite zu steigern. Zudem haben wir unsere Social-Media-Aktivitäten dort positioniert, wo unsere Zielgruppen aktiv sind: z.B. LinkedIn. Die neue Positionierung ging auch mit der Zielsetzung einher, die Vernetzung innerhalb des lokalen Ökosystems wiederherzustellen.

Was waren die wichtigsten Maßnahmen?

Die strategischen Schritte orientierten sich an der Positionierung des MTZ als Zentrum für Tech-Start-ups, deren erste Gründungsphase gemeistert ist. Wir haben die Auswahl unserer Mieter stetig angepasst, somit deutlich mehr Vernetzung innerhalb des Hauses erreicht und Weiterempfehlungen steigern können. Als Nächstes haben wir unsere Marketingkanäle mit bereits erfolgreichen Geschäftsmodellen abgeglichen, und konnten so besser verstehen, welche Formen der Zielgruppenansprachen gut funktionieren. Eine Erkenntnis: Man muss nicht immer das Rad komplett neu erfinden. Weiterhin haben wir relevante Trends aufgenommen und diese an unsere Marke angepasst. Darüber hinaus haben wir die Ansprüche der GenZ bei der Organisation von Events mitberücksichtigt.

Welche Learnings hattet ihr während der Umsetzung der Strategie?

Trotz des unzweifelhaft wichtigen Ausbaus unserer Social­Media-Aktivität ist auch der persönliche Kontakt zu den Firmen enorm wichtig. Dies zeigt sich bei den vielen Empfehlungen von den hier ansässigen Start-ups. Wir haben auch festgestellt, dass die performantesten Inhalte diejenigen sind, die Menschen und deren Tätigkeiten vorstellen. Zum Beispiel: Mitarbeiter des Monats, Erfolge unserer Gründer oder Teamvorstellungen. Dabei spielen Emotionen eine große Rolle. Ein weiterer Lerneffekt war, dass Gründer und Teams ein entspannteres Umfeld wünschen, das weniger formell ist und Möglichkeiten zum Netzwerken bietet. Dementsprechend haben wir unsere neue MTZ-Lounge eröffnet, die spontane Meetings ermöglicht, und einen internen Slack-Channel reaktiviert.

Wo steht ihr jetzt und wohin soll die Reise gehen?

Aktuell befinden wir uns in einem Veränderungsprozess hinsichtlich der Mieterstruktur. Wir haben letztes Jahr über 25 neue Start-ups hinzugewonnen und verzeichnen wöchentlich neue Anfragen. Das zeigt, dass unsere Maßnahmen Resonanz erzeugen und wir ein bekannter und gut vernetzter Partner im Münchner Ökosystem geworden sind. Als mittelfristiges Ziel möchten wir das MTZ als starken regionalen Player im Süden Deutschlands positionieren, langfristig auch international. Besonders in meiner Rolle als Social Media- und Community Manager versuche ich, die Marke mit viel Kreativität weiterzuentwickeln und passende Partnerschaften zu etablieren.

Was können sich Start-ups vom Beispiel des MTZ fürs eigene Branding bzw. Community Management abschauen?

Ich denke, das Wichtigste ist, sich stringent auf die Kundengruppe zu fokussieren und Beiträge zu kreieren, die Emotionen auslösen. Zudem machen die richtigen Kanäle einen großen Unterschied in der Reichweite des Contents. Zusätzlich sollten Start-ups von Anfang an nicht zu wenig in Marketing und Branding investieren. Aber ich empfehle auch, sich andere bzw. ähnliche und erfolgreiche Unternehmen oder Modelle anzusehen und deren erfolgreiches Vorgehen zu adaptieren.

Danke, Miruna, für deine spannenden Insights, und weiterhin viel Erfolg und Spaß beim Community Building.

Circula: Berliner SaaS-FinTech auf Transformations- und Wachstumskurs

Von Start-up zu Scale-up: Das 2017 von Roman Leicht und Nikolai Skatchkov gegründete Circula strebt als Plattform für Mitarbeiterausgaben die europäische Spitze an und stellt dazu ein neues Führungsteam auf.

Circula ist eine führende Expense-Management-Lösung für mittelständische, europäische Unternehmen wie About You, DATEV, Deutsche Fußball Liga, Noerr, McMakler und Securitas. Nach Angaben des Unternehmens nutzen aktuell mehr als 150.000 Beschäftigte Circula. Das Unternehmen wurde 2017 von Roman Leicht und Nikolai Skatchkov und hat bis heute über 25 Millionen US-Dollar an Risikokapital erworben.

Jetzt kündigt das Berliner FinTech mit der Vorstellung seines neuen Leadership Teams einen steilen Transformationsprozess ang. An der Spitze des Unternehmens steht weiterhin Co-Founder und CEO Nikolai Skatchkov, der das Fintech 2017 gemeinsam mit Roman Leicht, CTO, gründete. Bei der Wahl des neuen CRO, des CFO, des VP Sales und des VP Marketing wurde nun besonders auf Erfahrung bei der Skalierung von Start-ups geachtet. Die Neuzugänge sollen Circula dabei helfen, sich als übergreifende Plattform für alle Mitarbeiterausgaben an die Spitze Europas zu stellen und Wettbewerber wie SAP Concur, Lanes & Planes und Edenred hinter sich zu lassen. Angestrebt werden dabei 1 Million zahlende Nutzer*innen bis 2029.

Circulas Vision: Europas beste Plattform für Mitarbeiterausgaben

Das Unternehmen, über dessen Plattform Mitarbeiterausgaben aller Art wie Reisekosten, Spesen, Kreditkarten und Mitarbeiter-Benefits gemanagt werden können, verzeichnet nach eigenen Angaben aktuell über 1700 zufriedene Kund*innen sowie erste Erfolge in den Märkten Spanien und Niederlande (NRR von über 135 Prozent, NPS von 51 Prozent). 2022 hatte Circula in einer Series-A-Finanzierungsrunde einen zweistelligen Millionenbetrag eingesammelt. Erst kürzlich hat das Unternehmen sein Produktportfolio um eine Firmenkreditkarte erweitert.

CEO Nikolai Skatchkov: „2024 wird ein Jahr des Wandels für unser Unternehmen. Wir haben die klare Mission, die beste europäische Plattform für Mitarbeiterausgaben aufzubauen. Unsere neue Führung wird sich auf den Aufbau einer skalierbaren und effizienten Go-to-Market-Strategie konzentrieren.“

Neues Führungsteam soll internationales Wachstum ankurbeln

Unter der Leitung von Alistair Newman (vormals u.a. Hootsuite, SimilarWeb, Dext) als CRO sollen nun alle kund*innenorientierten Funktionen gebündelt werden. Newman bringt einen reichen Erfahrungsschatz aus über 25 Jahren in der Softwarebranche mit und leitete bereits erfolgreiche GTM-Strategien für zahlreiche Unternehmen, Start-ups wie börsennotierte Unternehmen. Unter seiner Führung will Circula bis Ende 2024 auf seiner starken Präsenz auf dem deutschen Markt aufbauen, wo das Unternehmen bereits Marktführer im Bereich Spesenmanagement ist, und in den Niederlanden und Spanien weiter expandieren.

Johannes Kochs (vormals u.a. Staffbase) unterstützt dieses Ziel in seiner neuen Rolle als CFO. Kochs hat langjährige Erfahrung im Finanzwesen und stellte sein Händchen für Business Skalierung zuletzt in der Rolle des SVP of Finance bei Staffbase unter Beweis. Unter seiner Mitwirkung wurde der Umsatz dort um das Zehnfache gesteigert. 2022 wurde Staffbase zudem zum Unicorn.

Das neue Team wird ergänzt durch Niko Thielsch (vormals u.a. Adjust) als VP Sales Deutschland, der sich durch seine langjährige Arbeit im SaaS-Bereich insbesondere mit Feinheiten verschiedener Wachstumsstrategien von Scale-Ups auskennt, und Etienne Echinard (vormals u.a. Payfit, Criteo, Mirakl, Rakuten), der als neuer VP Marketing entscheidende Erfahrungswerte im Bereich Growth Marketing mitbringt.

Nikolai Skatchkov begründet die Wahl wie folgt: „Das neue Führungsteam verfügt über umfangreiche Erfahrung im B2B-SaaS-Bereich und hat bereits Champions wie SimilarWeb, Adjust, Criteo sowie Scale-Ups wie Staffbase, Dext und Payfit erfolgreich skaliert. Scale-ups sind in Europa selten, deshalb haben wir nach den richtigen Leuten gesucht, die aus erster Hand wissen, wie man eine produktübergreifende und internationale Erfolgsgeschichte aufbaut. Was uns zu Alistair, Johannes, Niko und Etienne geführt hat, ist ihre große Leidenschaft für ihr Handwerk und ihr Drang, ein Unternehmen von Weltklasse aufzubauen.“

Expansion bleibt nicht unbemerkt

Erst kürzlich wurde Circula von der Financial Times auf Platz 80 der „FT 1000: Europe’s fastest-growing companies“ gelistet, unter den deutschen Unternehmen ist Circula sogar unter den Top 20. Die „FT 1000”-Rangliste, die in Zusammenarbeit mit dem deutschen Marktforschungsunternehmen Statista erstellt wurde, würdigte 2024 europäische Unternehmen, die sich trotz Herausforderungen der letzten Jahre wie den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, der Inflation sowie der durch den Krieg in der Ukraine ausgelöste Energiekrise widerstandsfähig gezeigt haben und einen Aufschwung erlebt haben.

Die Beratungs- und Prüfgesellschaft Deloitte verlieh dem Unternehmen letzten Donnerstag zudem den „​​​​Technology Fast 50 Award“. Mit dem Award prämiert Deloitte jedes Jahr die fünfzig am schnellsten wachsenden Unternehmen der deutschen Tech-Branche, basierend auf ihrem prozentualen Umsatzwachstum der vergangenen vier Geschäftsjahre. Mit einer Wachstumsrate von 1.987,27 % schaffte es Circula hier auf Platz 10.

Nikolai Skatchkov: „Über die Auszeichnungen freuen wir uns natürlich sehr. Unser Wachstum wird gesehen. Mit unserem neuen Führungsteam haben wir eine echte Chance, ein langlebiges europäisches Technologieunternehmen aufzubauen. Das Feedback unserer Nutzer stimmt uns zuversichtlich, dass wir ein fester Bestandteil der Finanz- und HR-Technologie in Europa werden. Nachdem wir ein Produkt mit erstklassigen Kundenrezensionen und einer sehr starken Kundenbindung entwickelt haben, freuen wir uns darauf, den Marktführer für die Verwaltung von Mitarbeiterausgaben aufzubauen. Aber es geht nicht nur darum, einem Nordstern hinterherzujagen. Die Reise zum Aufbau eines Unternehmens ist eine Erfahrung. Und wir sind froh, dass wir mit Alistair, Johannes, Niko und Etienne Menschen gefunden haben, die unsere Einstellung teilen.“