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Gründer der Woche: KIWI.KI - sorgt für ein neues Schlüsselerlebnis
Gründer der Woche, KW 09
Das Berliner Start-up KIWI.KI setzt auf das "Internet of Things" und will den traditionellen Haustürschlüssel überflüssig machen. Wie das konkret funktioniert und wie dabei die Sicherheit gewährleistet wird, das wollten wir von Co-Gründer Christian Bogatu wissen.
Ihr Produkt, der Transponder „Ki“, verschafft seinem Besitzer Zutritt zu seinem Haus, ohne einen herkömmlichen Schlüssel – wie funktioniert das genau?
Das ist ganz einfach. Unser Transponder „Ki“ bleibt einfach in der Tasche des Nutzers, z.B. in der Hosen- oder Jackentasche. Nähert sich der KIWI-Nutzer nun seiner Haustür in einem Radius von ein bis drei Metern, entriegelt diese automatisch über den vorhandenen Türsummer. Das funktioniert, weil hinter dem Klingelpaneel ein Sensor sitzt, der ab einer bestimmten Entfernung sicheren Kontakt mit unserem Ki aufnimmt und einen Autorisierungsabgleich tätigt. Ist man berechtigt, ins Haus zu kommen, aktiviert der Sensor einfach den Türsummer – so als würde jemand von oben aus der Wohnung öffnen.
Wer ist die Zielgruppe?
Drei Zielgruppen haben wir momentan besonders im Blick. Zum einen arbeiten wir mit den Hauseigentümern und Hausverwaltern, denen wir mit dem einfachen Schlüsselmanagement und erhöhter Sicherheit erheblichen Nutzen bringen.
Zum anderen erhöhen wir die Effizienz von Dienstleistern, die tagtäglich durch die Türen kommen müssen, so z.B. Brief- und Paketdienste und Entsorgungsunternehmen. Diese Gruppen profitieren besonders davon, dass man mit nur einem Ki eine Vielzahl von mit KIWI ausgestatteten Türen öffnen und Routen flexibel und in Echtzeit vom Büro aus ändern kann.
Die privaten Haushalte – als dritte Zielgruppe – profitieren besonders vom Komfort der berührungslosen Türentriegelung.
Der Schlüssel hat eine uralte Tradition und steht für Sicherheit. "Sesam öffne dich" - mit diesem Code hat sich Ali Baba in "1000 und einer Nacht" Zugang zu einer Schatzhöhle verschafft - ein frühes Beispiel für einen berührungslosen Zugang, der missbraucht wurde. Warum soll das heute besser funktionieren? Wer den Transponder hat, erhält doch automatisch Zutritt, oder nicht?
So wäre es bei einem herkömmlichen Metallschlüssel. Ein solcher Missbrauch kann mit KIWI sehr leicht verhindert werden. Ein verlorengegangener Transponder kann innerhalb von Sekunden von überall auf der Welt deaktiviert werden – über die KIWI-App des Kunden oder durch einen autorisierten Anruf bei uns. Verlieren Sie hingegen Ihren physischen Schlüssel, ist dieser jederzeit einsatzbereit, kann sogar kopiert und weitergegeben werden. Im Endeffekt bietet der Schlüssel nur eine gefühlte Sicherheit, die in Wahrheit aber eher gering ist. Wie Sie sagten, es ist eine uralte Tradition. Diese lässt sich jedoch verändern, wenn man gute Argumente hat und Faktoren wie Sicherheit und Datenschutz die größte Beachtung schenkt. So wie wir das tun.
Wie verhindern Sie konkret den Missbrauch durch Dritte?
Das war für uns von Anfang an ein Thema. Deshalb haben wir KIWI gemeinsam mit Verschlüsselungsexperten entwickelt. Das Funksignal zwischen Ki und Türsensor beruht auf einem hochkomplexen, zum Patent angemeldeten Verschlüsselungs-Algorithmus. Ein „Abfangen“ eines Zugangscodes, wie es in der Vergangenheit bei den sogenannten Keyless-Go-Systemen von Autos vorgekommen ist, ist bei KIWI nicht möglich. Es werden jedes Mal neue zufallsgenerierte, verschlüsselte Codes ausgetauscht. Zudem führen wir kein Protokoll, wer wann ein- und ausgeht. Wir sind datensparsam und tracken unsere Nutzer nicht. Das würden wir selber auch nicht wollen.
Was passiert, wenn ich den Transponder samt Smartphone vergessen oder gar verloren habe? Muss ich dann draußen bleiben?
Ein berechtigter KIWI-Nutzer kann sich von überall auf der Welt internetbasiert über jeden gängigen Browser bei der KIWI App mit seinen sicheren Zugangsdaten anmelden. Sie könnten sich also auch über das Smartphone oder Tablet eines Freundes oder eines hilfsbereiten Passanten einloggen und so ins Haus kommen. Sollten Sie sich dennoch ausgesperrt haben, rufen Sie einfach unsere Hotline an und wir schicken Ihnen einen Schlüsseldienst vorbei. Dieser Service ist kostenlos für unsere Kunden.
Wohnungen werden immer mehr zur Hightech-Location: automatische Türöffner, ferngesteuerte Jalousien und Lichter - alles per App oder Transponder gesteuert. Klingt faszinierend. Aber: Je mehr Software im Einsatz ist, desto interessanter wird es für Hacker. Wie können Sie die Sicherheit garantieren?
Wir haben die Experten auch bei uns im Hause sitzen. Unser Spezialist für IT Sicherheit war zum Beispiel vorher für die IT Sicherheit der New Yorker Börse verantwortlich. Unser internationales Team an Spezialisten entwickelt KIWI kontinuierlich weiter, schließt eventuell auftauchende Sicherheitslücken und ist im ständigen Austausch mit der Entwicklerszene. Deshalb kann man KIWI auch nicht einfach kaufen, sondern nimmt unser System als Dienstleistung mit einem geringen monatlichen Beitrag in Anspruch.
2012 sind Sie mit Ihrer Mitgründerin Dr. Claudia Nagel an den Start gegangen. Was waren die wichtigsten Meilensteine bis heute?
Da wären zuallererst unsere tollen Kooperationspartner zu nennen, die wir bisher gewinnen konnten. Mit der Deutschen Post haben wir eine exklusive Partnerschaft für das Öffnen von Mehrfamilienhaustüren im deutschen Markt und sie nutzt KIWI bereits in 21 Zustellbezirken. Auch die Berliner ALBA Group nutzt KIWI. Vergangenen Dezember wurden zudem alle Einsatzfahrzeuge der Feuerwache Berlin Prenzlauer Berg mit unseren Ki ausgestattet. Conrad Electronic unterstützt uns seit 2014 als professioneller Installationspartner.
Zudem haben wir 2014 fast 1 Mio. Euro an Fördergeldern von der IBB, dem BMWi, dem Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand sowie dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung akquirieren können. Aktuell freuen wir uns darüber, dass wir zu den Finalisten des Code_n Wettbewerbs für Digitale Pioniere gehören, die sich Mitte März in exklusivem Rahmen auf der CeBIT in Hannover präsentieren dürfen.
Wie haben Sie den Start finanziert?
Bereits in der Startphase konnten wir auf starke Investoren zählen, die uns nicht nur mit Geld unterstützen, sondern auch tatkräftig mithelfen, KIWI voranzubringen und die Firma erfolgreich zu machen.
Welche Marketing-Kanäle nutzen Sie, um auf sich aufmerksam zu machen?
Am wichtigsten ist für uns momentan die Präsenz auf Berliner und Brandenburger Immobilienmessen und -events, um dort direkt mit den Hauseigentümern und -verwaltern in Kontakt zu treten. Etwa monatlich versenden wir zudem unseren Newsletter. Auf Twitter gibt es zudem die aktuellsten Neuigkeiten zur Firma nachzulesen. In diesem Jahr werden wir aber auch verstärkt mit Anzeigen in Fachmagazinen der Wohnungswirtschaft präsent sein.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wir möchten erreichen, dass KIWI die komfortabelste, zuverlässigste, und sicherste Lösung ist, die es jedem ermöglicht, auf Metallschlüssel zu verzichten.
Last not least: Was raten Sie anderen Gründern?
Glaubt an eure Ideen und arbeitet hart, diszipliniert und begeistert daran, sie auch umzusetzen. Dieses Zitat von Quadbeck-Seeger passt super zum Aufbau einer Firma: „Ein guter Anfang braucht Begeisterung, ein gutes Ende Disziplin.“
Das Interview führte Hans Luthardt
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Gründer*in der Woche: Darmwunder – Darm trifft Psyche
Wie sich die ehemalige Polizistin Jana Müller mit dem Tabuthema Verdauungsbeschwerden im E-Health-Bereich erfolgreich selbständig gemacht hat.

Jana Müller sitzt an ihrem Schreibtisch und führt eine Online-Coaching-Session durch. Dabei spricht sie über Themen, die für viele mit Scham behaftet sind: Blähungen, Verstopfung, Durchfall. Ihre Zuhörer*innen: Menschen mit Reizdarm und anderen, teils „unerklärlichen“ Verdauungsbeschwerden. Vor fünf Jahren war sie noch eine von ihnen. Ihr Alltag war stark eingeschränkt, verschriebene Behandlungen schlugen nicht an. „Mir wurde bereits als junger Mensch die Hoffnung genommen, wieder gesund zu werden“, erinnert sich Jana. Die Zeit voller Ängste geht ihr heute noch nah.
Zwölf bis fünfzehn Prozent der Bevölkerung in Deutschland leiden unter Reizdarmsymptomen, Betroffene müssen laut Aussage vieler Ärzt*innen „einfach damit leben“. Warum ist das so? Die Ursache des Problems sieht Jana in unserem Gesundheitssystem: „Die meisten Ärzt*innen behandeln nur die Symptome, die in ihr Fachgebiet fallen. Der komplexe menschliche Körper wird dabei selten ganzheitlich betrachtet.“
Heute ist Jana wieder vollständig genesen. Den Weg dorthin und das Wissen über den menschlichen Körper hat sie sich in verschiedenen Aus- und Weiterbildungen selbst erarbeitet. Eine Selbständigkeit war zunächst nicht geplant. Der Bedarf an einer Wissensvermittlung in diesem Bereich und die Lücke im Gesundheitssystem, die nach wie vor nicht gedeckt ist, haben Jana zum Umdenken bewogen: Sie gründete ihr Start-up Darmwunder und setzt sich seitdem – basierend auf den drei Bereichen Nervensystem, Emotion und Ernährung – intensiv mit den Betroffenen auseinander.
Von der Polizistin zur Gründerin
Vor ihrer Gründung war Jana Polizistin. Während ihrer kompletten Ausbildung war sie sich sicher, ihren Traumberuf gefunden zu haben. Doch dann begannen die geschilderten gesundheitlichen Probleme. Anfangs führte sie diese auf eine nicht auskurierte Grippe und einen stressigen Umzug zurück. Auch der Eintritt in den Schichtdienst verlangte ihr körperlich einiges ab. Als junger, bis dahin gesunder Mensch bekam sie Verdauungsprobleme, die sie stark einschränkten und chronisch wurden. Zusätzlich traten Hautprobleme, Schwindel, starkes Kälteempfinden und Schlaflosigkeit auf.
Für Jana begann ein Marathon an ärztlichen Sprechstundenbesuchen. Bei jedem Arzt bzw. jeder Ärztin bekam sie eine andere Diagnose ausgestellt, die verschriebenen Medikamente und Behandlungen schlugen allerdings nicht an. Ihr wurde immer häufiger nahegelegt, dass sie lernen müsse, ihre Beschwerden zu akzeptieren. „Damit müssen Sie jetzt leben! Dieser Satz hat mich zutiefst erschrocken und treibt mich immer noch an“, sagt Jana.
Schon während dieser Zeit fragte sie sich kritisch, warum ihr immer wieder einzelne Diagnosen ausgestellt wurden, die ihr nicht halfen. Eine Möglichkeit, dass ihre Beschwerden von den Ärzt*innen in einen ganzheitlichen Zusammenhang gebracht werden, gab es schlichtweg nicht. „Die ganzheitliche Betrachtung des menschlichen Körpers kann unser aktuelles Gesundheitssystem nicht abdecken“, weiß Jana heute. Die Gründe hierfür liegen in der limitierten Zeit, die Ärzt*innen pro Patient*in aufbringen können, und in der einseitigen Betrachtung, die auf das spezifische Fachgebiet beschränkt ist.
Eine große Vision und kein Plan B
Dem Rat der Ärzt*innen, die Beschwerden zu akzeptieren, folgte Jana nicht. Neben ihrer Arbeit als Polizistin absolvierte sie eine Ausbildung zur zertifizierten Ernährungs- und Gesundheitsberaterin, eine Coaching-Ausbildung und verschiedene Fortbildungen zum komplexen Thema Nervensystem. Mit ihrem Wissen stellte sie sodann nicht nur ihre Ernährung um, sondern grub nach den tieferliegenden Ursachen für ihre Beschwerden.
Spontan meldete sie sich während dieser Zeit bei Instagram an und teilte dort ihr Wissen und ihren eigenen Heilungsprozess. Das Feedback und die Nachfrage nach Informationen waren enorm. Deshalb entschloss sich Jana, 1:1-Coachings neben ihrer Tätigkeit im öffentlichen Dienst anzubieten. 2023 kündigte sie und gründete Darmwunder. Mit ihrem Online-Coaching-Programm schließt sie seitdem eine Lücke, die sich für all diejenigen auftut, die bei Reizdarm und weiteren „unerklärlichen“ Symptomen eine ganzheitliche Betrachtung des menschlichen Körpers benötigen.
„Ich habe eine große Vision und keinen Plan B“, so Jana – zwei Umstände, die sie als Gründerin immer wieder antreiben. Ob es eine große Hürde war, aus dem vermeintlich sicheren öffentlichen Dienst in die Selbständigkeit zu gehen? „Der Schritt war nicht einfach“, so Jana. Sie kommt aus einer Familie voller Polizist*innen, niemand in ihrem Umfeld ist selbständig. Mit dem Schritt in die Selbständigkeit schloss sich für Jana zugleich auch ein Kreis. Denn während ihrer gesundheitlichen Genesung wurde ihr klar, dass der Beruf der Polizistin einfach nicht der richtige für sie ist.
Gesundheits-Coaching mit hohen Ansprüchen
Bei chronischen Verdauungsbeschwerden spielen die Psyche und die ganzheitliche Betrachtung des Körpers eine entscheidende Rolle. Stress, Angst und Wut aktivieren unser Nervensystem dauerhaft. „Mit dem richtigen Wissen muss sich kein Mensch mit chronischen Verdauungsbeschwerden abfinden“, ist Jana zutiefst überzeugt.
Die Frage, die für sie lange Zeit im Raum stand, war: „Wie schaffe ich es, möglichst vielen Betroffenen einen Zugang zu den richtigen Informationen zu geben?“ Durch die gesammelten Erfahrungen der 1:1-Coachings entstand die Idee zu ihrem Online-Coaching-Programm im Gesundheitsbereich. Grundlage dafür ist die sogenannte Darmwunder-Erfolgsformel, die die Bereiche Nervensystem, Emotion und Ernährung betrachtet.
„Menschen, die unter chronischen Verdauungsproblemen leiden, drehen meistens nur an der Stellschraube Ernährung. Das ist aber zu kurz gedacht“, erklärt Jana. Darmwunder setzt den Fokus gezielt auf den ganzheitlichen Ansatz und unterscheidet sich so von vielen Coaching-Angeboten auf dem Markt.
Die qualitativen Ansprüche an das eigene Online-Coaching-Programm sind von Jana sehr hoch gesetzt. Aus diesem Grund arbeitet sie nicht allein, sondern hat sich Expertinnen in ihr Team geholt, um verschiedene Bereiche abzudecken. Schwarze Schafe im Coaching-Bereich gibt es immer wieder, vor allem wenn es um das Thema Gesundheit geht. „Wer im Gesundheits-Coaching ein Heilversprechen gibt, ist absolut unseriös“, stellt Jana klar. Selbstverständlich kann auch sie keine „Heilung“ versprechen, bzw. distanziert sich ganz klar von solchen Versprechungen. Zudem ersetzt das Darmwunder-Programm keine Therapie und stellt keine Diagnosen. Es ergänzt die ärztliche Betreuung, indem es ein tiefgreifendes Wissen über den Zusammenhang zwischen Körper und Psyche vermittelt und passende Werkzeuge für Veränderungen des eigenen Lebens aufzeigt.
Damit können sich die Teilnehmer*innen eigenverantwortlich und selbstwirksam helfen. Ganz bewusst haben sich Jana und ihr zehnköpfiges Team für ein Online-Programm entschieden. Denn es setzt genau dort an, wo die klassische Schulmedizin nicht mehr greift, und ist für alle nutzbar, unabhängig vom jeweiligen Wohnort.
Die Sprache des eigenen Körpers wieder erlernen
Das Online-Coaching ist für Jana erst der Anfang. Eine Erweiterung der Produktpalette ist bereits geplant. Betroffenen soll damit die Möglichkeit eines niederschwelligen Einstiegs in das Thema geschaffen werden. Zudem soll es ein Angebot zur Prävention geben. „Die Sprache des eigenen Körpers können wir alle wieder erlernen. Es ist aber noch viel Aufklärungsarbeit in der Gesellschaft vonnöten, damit ein breites Bewusstsein für die enge Verbindung zwischen Psyche und Körper entsteht“, ist die ambitionierte Gründerin überzeugt.
4 Mio. Euro für Münchner BioTech-Start-up AATec Medical
Das 2022 gegründete BioTech-Start-up AATec Medical entwickelt eine Produktplattform basierend auf rekombinantem Alpha-1-Antitrypsin (AAT) zur Bekämpfung von Atemwegserkrankungen.

Jetzt hat sich das von einem erfahrenen interdisziplinären Team mit langjähriger Erfahrung in der klinischen Forschung, biopharmazeutischen Entwicklung und Produktindustrialisierung gegründete Start-up AATec im Rahmen einer Pre-Series-A-Finanzierungsrunde 4 Mio. Euro gesichert. Zu den Investor*innen gehören die Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND) sowie Privatinvestor*innen, Industrieexpert*innen und Single Family Offices.
Mit dem Erlös wird die Weiterentwicklung von ATL-105, dem Hauptkandidaten von AATec im Bereich chronisch-entzündlicher und infektiöser Atemwegserkrankungen vorangetrieben. ATL-105 wird zunächst für die Behandlung von nicht-zystischer Fibrose-Bronchiektasie (NCFB) entwickelt, einer chronisch entzündlichen Atemwegserkrankung, für die es momentan keine gezielten Therapien gibt. Die derzeitige Behandlung von NCFB beschränkt sich auf eine symptomatische Therapie mit Antibiotika, Makroliden und physiotherapeutische Maßnahmen. Die im Rahmen der Finanzierungsrunde eingeworbenen Mittel werden für Entwicklungsaktivitäten für die Vorbereitung der Zulassung klinischer Studien verwendet, um ATL-105 für den Eintritt in die klinische Entwicklung bis 2026 zu positionieren.
Dr. Rüdiger Jankowsky, Mitbegründer und CEO von AATec, kommentierte: „Diese Finanzierung ist ein wichtiger Schritt, um ATL-105 für klinische Studien vorzubereiten. Die nicht-zystische Fibrose-Bronchiektasie beeinträchtigt die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten erheblich und die derzeitigen Behandlungsmöglichkeiten sind begrenzt. Wir sind überzeugt, dass ATL-105 das Potenzial hat, Millionen von Patienten weltweit einen bedeutenden therapeutischen Fortschritt zu bieten. Allein in westlichen Ländern leiden mehr als 3 Millionen Patienten an NCFB. Mit unserem innovativen Protein-Inhalationsansatz bringen wir ATL-105 direkt in die Lunge, den zentralen Ort des Krankheitsgeschehens. So lässt sich die Wirksamkeit maximieren und das Risiko systemischer Nebenwirkungen minimieren. Die Unterstützung durch SPRIND validiert unseren innovativen Ansatz und unterstreicht das transformative Potenzial unserer Technologie.“
Sigrid Koeth, Innovationsmanagerin bei SPRIND, ergänzt: „Bei SPRIND suchen wir nach Ideen, die das Potenzial haben, Dinge grundlegend zum Besseren zu verändern. Wir sind überzeugt, dass der Ansatz von AATec Medical mit rekombinantem Alpha-1-Antitrypsin großes Potenzial für ein breites Spektrum an Atemwegserkrankungen und Infektionen bietet. Solche Innovationen können entscheidend zur öffentlichen Gesundheit beitragen und die Widerstandsfähigkeit unserer Gesundheitssysteme stärken.“
Der Hauptkandidat von AATec Medical, ATL-105, basiert auf rekombinantem Alpha-1-Antitrypsin (AAT), einem humanen Serinprotease-Inhibitor mit immunmodulatorischen, entzündungshemmenden und breitbandigen anti-infektiven Eigenschaften. Robuste präklinische Daten belegen das ausgezeichnete Sicherheitsprofil sowie das breite therapeutische Potenzial von ATL-105, das durch die gezielte Adressierung zentraler pathologischer Prozesse bei entzündlichen Lungenerkrankungen erreicht wird.
MedTech-Start-up REMATIQ erhält 5,4 Mio. Euro Seed-Finanzierung
Das 2023 von David Boutellier und Florian Scherer gegründete REMATIQ ist die erste KI-native Plattform für automatisierte Product Compliance in der Medizintechnik.

Das Berliner Start-up REMATIQ unterstützt Medizintechnik-Unternehmen dabei, den Aufwand regulatorischer Bürokratie zu reduzieren. Die Plattform nutzt künstliche Intelligenz, um Compliance-Prozesse bei der Entwicklung von Medizintechnik-Produkten radikal zu vereinfachen. Sie übersetzt komplexe Regularien wie FDA- und MDR-Richtlinien in klare, anwendbare Anforderungen und integriert sie direkt in bestehende Unternehmensprozesse. Das spart Unternehmen bis zu 90 Prozent der Zeit, die sonst für regulatorische Dokumentation und Abstimmungen nötig wäre – und gibt Ingenieur*innen die Freiheit, sich auf lebensverändernde Innovationen zu konzentrieren.
Finanzierung zur Skalierung und technologischen Weiterentwicklung
Jetzt hat REMATIQ in einer Seed-Finanzierungsrunde 5,4 Millionen Euro eingesammelt. Die Runde wird angeführt von Project A Ventures mit Beteiligung von Amino Collective und HelloWorld sowie ergänzt durch renommierte Business Angels wie SaaS-Gründer Boris Lokschin (Spryker Systems) sowie Branchenveteran Timo Fleßner.
Das frische Kapital soll vor allem in die KI-Technologie investiert, das Entwicklerteam stark ausgebaut und die internationale Expansion in Europa und den USA vorangetrieben werden.
„Regulatorische Anforderungen sollten Innovation nicht bremsen, sondern beschleunigen. Mit REMATIQ machen wir Compliance von einer Hürde zu einem Wettbewerbsvorteil. Unser Ziel: lebensrettende Medizintechnik – vom Pflaster bis zum CT-Scan – schneller zu Patient*innen bringen. Wir sind unseren Investoren dankbar, dass sie an diese Vision glauben und uns dabei unterstützen, die Branche nachhaltig zu verändern“, sagt David Boutellier, Co-Founder & CEO von REMATIQ.
Anton Waitz, General Partner bei Project A, ergänzt: „REMATIQ trifft genau den Nerv der Branche. Während regulatorische Hürden viele Unternehmen ausbremsen, bietet REMATIQ eine Lösung, die Effizienz drastisch steigert, ohne Kompromisse bei Qualität und Sicherheit einzugehen. Das Team hat uns mit seiner tiefen Branchenkenntnis und Technologievision überzeugt – wir freuen uns sehr, sie auf dieser Reise zu begleiten.“
GameChanger des Monats: Eileen Liebig - dein Unternehmen, deine Regeln
Eileen Liebig ist Seriengründerin. „Gründen macht glücklich“ ist der Titel ihres Buchs und zugleich ihr Business-Motto. Doch Eileen weiß auch: Wachstum ist harte Arbeit. Hier ihre Lehren nach zwei Jahren Bootstrapping.

Ich darf mich kurz vorstellen: Ich habe die B2B-Wertschätzungsplattform clap gegründet, vier Kinder und keine Investor*innen. Und da sehe ich sie schon, die Stirn runzelnden Bedenkenträger*innen: Wie kann sie nur? Wie will sie das schaffen, gerade jetzt in diesem wirtschaftlichen Umfeld?
Es ist ja auch richtig: Die vergangenen zwei Jahre waren nicht immer leicht. Zwei Jahre, in denen ich mir monatlich 1200 Euro ausgezahlt habe. Selbst mein Azubi verdiente mehr. Und doch will ich keinen Tag davon missen, denn die Lernkurve war und ist extrem steil. Und es lohnt sich, darüber zu berichten, wie es ist, ohne fremde Geldgeber*innen ein Unternehmen wie clap hochzuziehen.
2023: Das Jahr der Produktentwicklung
Anfang 2023 ging clap an den Start. Clap versteht sich als „die Wertschätzungs-Lösung für Unternehmen“. Der Name ist dabei Programm – es geht wie beim Klatschen um die bewusst zur Schau gestellte Wertschätzung für eine bestimmte Person. Das kann eine Kund*in sein oder ein(e) langjährige(r) Mitarbeiter*in. Anlässe, Danke zu sagen und damit Wertschätzung zu zeigen, gibt es viele. Gerade gegenüber Kund*innen ist das wichtig. Dabei reichen die Formen der Wertschätzung heute weit über das hinaus, was früher auf Messen etwa bedruckte Kugelschreiber oder eigens gebrandete Kaffeetassen waren. Wir haben eine Plattform geschaffen, die den Prozess der Geschenkauswahl und -versendung automatisiert, personalisiert und effizienter gestaltet.
Wir möchten gerade größeren Unternehmen dabei helfen, den Geschenkprozess einerseits zu automatisieren und andererseits zugleich so persönlich wie möglich zu gestalten. Denn gute Geschenke sollten vor allem immer eines sein: möglichst individuell. Wertschätzung von der Stange wäre das genaue Gegenteil: unpersönlich, unaufrichtig, letztlich unwirksam. Gerade bei der Wertschätzung der eigenen Beschäftigten gibt es nach vielen Studien in Deutschland Luft nach oben. Das gilt im Besonderen für das Onboarding von Mitarbeiter*innen.
Stichwort Onboarding: Im ersten Jahr nach der Gründung kümmerten sich mein Co-Founder Konrad und ich ausschließlich um die Produktentwicklung. Das war sehr zäh und anstrengend: Ich agierte nicht in meinem Energiebereich, war schon in der Mitte des Jahres total ausgebrannt und hatte starke Erschöpfungserscheinungen.
Wenn mich jemand fragt „Was soll ich beruflich machen?“, dann frage ich nie zurück „Was macht dir Spaß?“, sondern „Was fällt dir leicht?“
Produktentwicklung ist definitiv nicht meine Stärke. Ich arbeite lieber strategisch. Hätten wir zu Beginn mehr Kapital gehabt, hätten wir noch mehr in Dienstleistungen investiert, statt alles selbst zu machen. Immerhin: Wir haben dabei viel gelernt – über das Business und über uns selbst, unsere Stärken und Schwächen. Das schadet ja nie.
2024: Das Jahr der Automatisierung
Zufrieden mit dem Produkt (aber noch lange nicht am Ziel) starteten wir ins zweite Jahr mit dem großen Thema Automatisierung. Unser Ziel hieß: Wir wollen mit clap Wertschätzung so persönlich wie möglich machen – und das möglichst automatisiert im Hintergrund. Also wurde fleißig programmiert. Wir wollten die Prozesse noch smarter machen, die Kund*innen selbst die Boxen zusammenstellen und versenden lassen, weil die Plattform genau dafür gemacht ist. Die Versandprozesse wurden so optimiert, dass eine Label-Erstellung nach Südafrika nur noch einen Klick benötigte statt zuvor 20 Minuten manueller Arbeit. Auch das Retourenmanagement gestalteten wir so smart, dass die Kommunikation inklusive Retourenerfassung nur wenige Sekunden benötigte.
Viele Details, viel Arbeit, die dann aber auch eines klar zeigten: Bei vielen Dingen gingen die Ansichten über die Zusammenarbeit zwischen Konrad und mir immer weiter auseinander. Während ich mich sehr auf das Thema Marketing und Vertrieb im Jahr 2025 freute, fühlte es sich für Konrad so an, als würde sich eine Tür schließen. Er wollte gern neue Projekte angehen, als Freelancer gebucht werden, einfach wieder eintauchen ins Programmieren. Ihm fehlte der Spaß, mir fehlte seine mitreißende Energie.
Im Herbst fiel die Entscheidung, dass wir ab 2025 beruflich getrennte Wege gehen. Seit 2025 bin ich alleinige Geschäftsführerin. Wir trennen uns mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Privat und geschäftlich bleiben wir füreinander da. Keine bösen Worte, keine negativen Gedanken. Darauf sind wir beide sehr stolz und ich ihm sehr, sehr dankbar.
2025: Das Jahr des Wachstums
Bereits im Oktober 2024 hatten wir eine SEO- und SEA-Agentur beauftragt, damit wir ab Januar 2025 besser sichtbar sind. Schon jetzt kommen erste große Kampagnenanfragen von Konzernen. Gleichzeitig muss unsere Website noch intuitiver werden.
Pustekuchen – es ist die Königsdisziplin. Daran scheitern viele Firmen. Fragen, die ich mir immer und immer wieder stelle, sind etwa die folgenden:
- Ist der Kunden*innen-Support stark genug?
- Funktioniert das Projektmanagement?
- Wie robust sind unsere internen Prozesse?
- Ist genügend Liquidität vorhanden, um in Vorleistung zu gehen?
- Sind Zahlungsmodalitäten klar geregelt?
Obwohl clap mein viertes Unternehmen ist (ich habe ja auch vier Kinder), ist jedes Start-up wie ein Kind – komplett anders, auch wenn die Eltern die gleichen sind.
Ich bin jetzt alleinige Geschäftsführerin und fühle mich gut dabei. Für mich ist das Führen als Solo-Person ein sehr schöner Zustand. Dennoch schließe ich weder Finanzierungsrunden noch eine erneute Partnerschaft aus. Mein Plan ist es, dass ich die Firma operativ in verantwortungsvolle Hände gebe, sobald die Zeit dafür reif ist. Ich möchte gern strategisch an clap teilhaben. Aktuell optimieren wir die UX der Homepage, danach erfolgt eine Optimierung der UX der Plattform, auf der man sich die Boxen zusammenstellt.
Eileens Tipps – von Gründerin zu Gründer*in
- Vereinbarkeit von Gründung und Familie: Struktur und Prioritäten sind essenziell. Meine Familie steht an erster Stelle, mein Business baue ich darum herum. Mein Mann und ich sind ein starkes Team – wir unterstützen uns gegenseitig und achten auf uns als Paar und Eltern. Das gibt unseren Kindern Stabilität. Dein Unternehmen wächst mit dir – lebe im Hier und Jetzt.
- Angst vor dem Scheitern: Jede Gründung ist ein Experiment. Fehler sind Lernstationen. Frage dich: „Was, wenn es funktioniert?“ Als mein Co-Founder ging, war ich traurig; doch jede Tür, die sich schließt, öffnet eine neue. Neuanfang ist oft ein zweiter Frühling.
- Gründen im Team vs. als Solist*in: Ein(e) Co-Founder*in kann helfen – oder einschränken. Setzt früh klare Erwartungen. Fühlt sich eine Partnerschaft nicht richtig an, kauf dir lieber die Skills ein und bleib Solopreneur*in. Du arbeitest täglich eng zusammen – das ist wie eine Ehe.
- Finanzierung: Bootstrapping gibt Freiheit, aber Kapital sichert Wachstum. Willst du schnell skalieren, prüfe Finanzierungsmöglichkeiten wie Vorverkäufe oder strategische Partner.
- Resilienz: Dein Business braucht dich langfristig. Finde Routinen, die dich mental und körperlich stärken. Bei mir: Krafttraining, Tanzen, Yoga, Lachen und Zeit mit der Familie. Was gibt dir Energie?
Learnings aus vier Gründungen
Starte lieber unperfekt als gar nicht; dein Business muss zu deinem Leben passen, nicht umgekehrt; Veränderungen gehören dazu – sei flexibel und wachse mit; lass dich nicht von äußeren Erwartungen steuern. Dein Unternehmen, deine Regeln!
Hochschule Koblenz: Starthilfe von der Idee bis zur Gründung
Wir stellen die Hochschule Koblenz als wichtigen Akteur des rheinland-pfälzischen Innovations- und Gründungsökosystems vor und präsentieren Start-ups, die mithilfe der Koblenzer Gründungsförderung erfolgreich durchgestartet sind.

Koblenz ist eine lebendige Großstadt und ein bedeutender Wirtschaftsstandort im Norden von Rheinland-Pfalz. Die Stadt zeichnet sich durch eine enge Verzahnung von Hochschule und Wirtschaft aus, die gemeinsam Innovationen und Gründungen in der Region fördern. Der Hochschule Koblenz kommt dabei hohe Bedeutung im Bereich des Transfers durch hochschulnahe Gründungen und Projekte mit etablierten Unternehmen zu. Die Stadt unterstützt dies durch eine moderne Wirtschaftsförderung und Infrastruktur wie beispielsweise dem TechnologieZentrum Koblenz.
Seit 1999 unterstützt die Hochschule Koblenz Existenzgründungen und legte mit der Gründung des Kooperationsnetzes für Existenzgründungen aus Koblenzer Hochschulen (KoNet) den Grundstein für ihre heutige Gründungsförderung. Das Netzwerk war darauf ausgerichtet, Gründer*innen zu fördern und zu vernetzen.
Drei Jahre später wurde eine Stiftungsprofessur für Existenzgründungen und Unternehmensnachfolge geschaffen, um Gründer*innen und Nachfolger*innen sowohl wissenschaftlich als auch praktisch zu unterstützen und das unternehmerische Potenzial in der Region zu stärken. Heute bietet die Hochschule ein umfassendes Ökosystem für Gründungsinteressierte – von der Idee bis hin zur Unternehmensgründung.
Im Jahr 2008 beteiligte sich die Hochschule Koblenz als Partnerin im Koblenzer Netzwerk für Open Entrepreneurship Engineering (KOpEE) im Rahmen von EXIST III, einem Förderprogramm des Bundeswirtschaftsministeriums. Dieses Projekt förderte die Innovationskultur und half dabei, Gründungspotenziale zu erschließen und Ideen erfolgreich in Unternehmen zu übertragen.
Ein weiterer wichtiger Meilenstein war die Initiierung des Ideenwettbewerbs Rheinland-Pfalz im Jahr 2009. Heute ist der von der Hochschule Koblenz gegründete Wettbewerb ein zentraler Baustein des rheinland-pfälzischen Innovations- und Gründungsökosystems. Er unterstützt kreative Köpfe, macht innovative Ideen sichtbar und entwickelt diese bis zu einer Gründung weiter. Der Ideenwettbewerb wird vom rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium und von Unternehmen gefördert sowie von Partner*innen unterstützt.

2011 wurde das Gründungsbüro der Hochschule Koblenz gegründet, das als zentrale Anlaufstelle für Beratung, Qualifizierung und Vernetzung steht. Mit den 2022 an den Standorten Koblenz und Remagen eröffneten und vom Bundesministerium für Bildung geförderten StartUpLabs, bietet die Hochschule zudem wichtige Hotspots für Studierende, die an der Gründung ihres eigenen Unternehmens interessiert sind.
Raphael Dupierry, Leiter des Referats Gründungsförderung der Hochschule Koblenz, erklärt: „Unsere Kreativräume, die StartUpLabs, bieten den Gründer*innen und Gründungsinteressierten einen einzigartigen Raum für Kreativität und Innovation. Hier können Ideen nicht nur gedacht, sondern auch konkret umgesetzt werden – sei es durch Prototyping, den Austausch mit Gleichgesinnten oder mit der Unterstützung durch unser Team. Wir möchten die Menschen dazu ermutigen, ihre Visionen zu verwirklichen und mit unserer Hilfe den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen. Die Angebote des Gründungsbüros knüpfen dabei an die Aktivitäten des StartUpLabs an und unterstützen mit vielfältigen Qualifizierungs-, Vernetzungs- und Beratungsangeboten auf dem Weg in die Selbständigkeit.“
Darüber hinaus konnte im Jahr 2023 die Förderung von Start-up-Gründerinnen im Rahmen von EXIST-Women, einem Förderprogramm des Bundeswirtschaftsministeriums, weiter ausgebaut werden. Das Programm konzentriert sich speziell auf die Bedürfnisse von Unternehmerinnen und unterstützt sie bei der Umsetzung ihrer Ideen sowie beim Wachstum ihrer Start-ups.
Der kurze zeitliche Abriss verdeutlicht: Mit ihrer konsequenten Förderung trägt die Hochschule Koblenz maßgeblich dazu bei, die Region als Innovations- und Gründungsstandort zu stärken sowie Gründer*innen den Weg zu erfolgreichen Unternehmen zu ebnen.
Im Folgenden stellen wir vier Start-ups vor, die von Absolvent*innen der Hochschule Koblenz gegründet wurden und auch mithilfe des Gründungsbüros erfolgreich durchgestartet sind.
Rebranding: Aus heynanny wird heycare
Die 2021 von Julia Kahle und Anna Schneider gegründete Care-Plattform heynanny wird zu heycare. Der neue Name soll sichtbar machen, was sich längst etabliert hat: eine Plattform für umfassende Employee Assistance.

Großunternehmen nutzen bereits heycare-Module wie Mental Health, Elder Care und haushaltsnahe Services – jetzt ergänzt um Pet Care. Mitarbeitende wünschen sich echte Unterstützung – nicht nur im Job, sondern auch im Alltag. Ob Kinderbetreuung, psychische Gesundheit, Pflege von Angehörigen, haushaltsnahe Aufgaben oder die Versorgung von Haustieren: Viele Lebensbereiche lassen sich nicht klar von der Arbeit trennen.
Heycare – 2021 als heynannyly GmbH / heynanny von Julia Kahle und Anna Schneider gegründet – ist eine führende Plattform für Employee Assistance, die diese Realität aufgreift und eine zentrale Plattform bietet, über die Mitarbeitende passgenaue Services für jede Lebenslage erhalten – flexibel, digital und rund um die Uhr.
„Better care, better work – unser Ziel ist es, Mitarbeitende in allen Care-Bereichen zu entlasten und ihnen ein starkes Support-System an die Seite zu stellen“, sagt Julia Kahle, Mitgründerin von heycare.
Zum Weiterlesen: Hier geht's zur StartingUp-Gründungsstory von heynanny / heycare
Neuer Name, erweiterter Fokus
"Es sind nicht nur soziale Gründe, die für Lösungen wie heycare sprechen – auch wirtschaftlich machen sie einen spürbaren Unterschied“, sagt Benjamin Visser, Gründer und CEO von allygatr, dem Company Builder im HR-Tech-Sektor, zu dessen Portfolio heycare gehört. „Wenn in einem Unternehmen mit 1000 Mitarbeitenden allein durch Betreuungslücken jährlich 657.000 Euro an Produktivität verloren gehen, zeigt das den Handlungsbedarf. Und wenn eine Fachkraft wegen familiärer Verpflichtungen das Unternehmen verlässt, kostet die Nachbesetzung im Schnitt 50.000 Euro. Heycare setzt genau hier an – und hilft, solche Kosten zu vermeiden.“
„Der neue Name unterstreicht unsere Mission, Unternehmen in allen Care-Bereichen zu unterstützen“, ergänzt heycare-Mitgründerin Anna Schneider. „Das macht heycare zur führenden Plattform für ganzheitliche Benefits für Mitarbeitende.“
Mit dem Rebranding zu heycare erweitert das Start-up seinen Fokus. Gleichzeitig bleibt das, was heycare auszeichnet, erhalten: eine hohe Servicequalität, persönliche Ansprechpartner*innen und die einfache Anbindung an bestehende HR-Prozesse. Unternehmen können die Plattform weiterhin nahtlos integrieren – und ihren Teams rund um die Uhr Zugang zu allen Leistungen ermöglichen.
Gründer*in der Woche: DeepEn - tiefe Blicke ins Gehirn
Tiefe Einblicke in das Gehirn und andere Organe – mit einer bislang unerreichten Auflösung bei minimaler Invasivität: Das ermöglicht das junge MedTech-Start-up DeepEn aus Jena.

Die DeepEn GmbH – 2024 von Sergey Turtaev, Tomáš Čižmár, Hana Čižmárová, Jiri Hofbrucker und Patrick Westermann als Spin-Off des Leibniz-Instituts für Photonische Technologien (Leibniz-IPHT) in Jena gegründet – hat das weltweit dünnste Mikroskopie-Gerät entwickelt, das neue Chancen für die neurowissenschaftliche Forschung und die Medizin eröffnen soll.
Haardünne Endoskope als Booster für neue klinische Geräte
Mithilfe präziser holografischer Lichtsteuerung können optische Glasfasern mit dem Durchmesser eines menschlichen Haares als leistungsstarke Bildgebungsgeräte in tiefliegenden Körperregionen genutzt werden. Diese ultraminimal invasiven Instrumente sollen zunächst die neurowissenschaftliche und biomedizinische Forschung beschleunigen und insbesondere zum Verständnis von Alterungsprozessen, degenerativen Veränderungen und Neuroplastizität beitragen.
„Unsere fortschrittliche Bildgebungstechnologie soll Forschenden helfen, neue therapeutische Strategien für neuronale Störungen zu entwickeln“, erklärt DeepEn-CEO Sergey Turtaev. „Langfristig, sobald weitere technische Hürden überwunden sind, könnten diese haardünnen Endoskope eine neue Generation klinischer Geräte prägen.“
Basis für die Entwicklung ist die international führende Forschungsarbeit der Gruppe für Holographische Endoskopie unter der Leitung von Tomáš Čižmár am Leibniz-IPHT: In Zusammenarbeit mit der Medizinischen Fakultät der Karls-Universität Prag, dem Institut für Wissenschaftliche Instrumente der Tschechischen Akademie der Wissenschaften in Brno, dem Leibniz-Institut für Neurobiologie sowie dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen in Magdeburg entwickelte das DeepEn-Team den Prototypen eines hochauflösenden holografischen Endoskops.

Multipler Geldsegen für ambitionierte Vorhaben
Für diesen Erfolg wurde das Start-up jetzt mit dem Leibniz-Gründungspreis 2025 ausgezeichnet. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis wird für Gründungsvorhaben aus Leibniz-Instituten in der Vorbereitungs- und Start-up-Phase vergeben, die sich durch besondere Leistungen bei der Entwicklung von innovativen und tragfähigen Geschäftsideen und beim Aufbau neuer Unternehmen auszeichnen. Das Preisgeld ist zweckgebunden für die Unterstützung der Vorhaben bei der Überprüfung und praktischen Umsetzung ihrer Unternehmenskonzepte.
Das Preisgeld plant das Team für die Vorbereitung der Markteinführung seines Mikroendoskops NeuroDeep® Ende 2025 zu verwenden. „Wir planen eine große Marketingkampagne sowie die Teilnahme an Messen in Europa, Asien und den USA“, sagt Mitgründerin Hana Čižmárová. „Dafür können wir das Preisgeld hervorragend einsetzen.“
Das Start-up wurde bereits über EXIST-Forschungstransfer des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Im Frühjahr 2025 schloss es zudem erfolgreich eine Seed-Investitionsrunde in Millionenhöhe ab. Und last but not least erhielt DeepEn für sein Projekt NEUROGATE – eine Kooperation des Start-ups mit europäischen Forschungsinstituten, im Januar dieses Jahres eine 2,5 Millionen-Euro-Förderung des „EIC Transition“-Programms von Horizon Europe.
experial: DeepTech-Start-up sichert sich 2 Mio.-Euro-Finanzierung
Das 2022 von Dr. Tobias Klinke und Nader Fadl gegründete Start-up mit Sitz in Köln und Wuppertal ermöglicht es Unternehmen, mithilfe von Digital Twins Markttests, Kampagnenanalysen und Produktfeedback in Echtzeit durchzuführen.

Das DeepTech-Start-up experial hat eine Pre-Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 2 Millionen Euro abgeschlossen, angeführt von Capnamic. Unterstützt wurde die Runde zudem von xdeck und Angel-Investoren, darunter Professor Bernd Schmitt von der Columbia University.
KI macht Marktforschung schneller und präziser
Dr. Tobias Klinke, Mitgründer und Geschäftsführer von experial, erklärt: „Unsere Vision ist es, datengetriebene Konsumentenforschung für jedes Unternehmen zugänglich zu machen. Statt teurer und zeitaufwendiger Umfragen liefern unsere KI-gestützten digitalen Zwillinge schnelle, präzise und skalierbare Marktanalysen.”
Gegründet wurde experial von Dr. Tobias Klinke und Nader Fadl, die beide ihren wissenschaftlichen Hintergrund an der Bergischen Universität Wuppertal haben. Ihre Machine-Learning-gestützte Technologie simuliert Konsumentenverhalten, demografische Muster und Kaufentscheidungen, ohne personenbezogene Daten zu verwenden. Unternehmen können so Markttests, Kampagnenanalysen und Produktfeedback in Echtzeit durchführen.
Marktforschung in Minuten statt Wochen
Klassische Befragungen sind fehleranfällig – Teilnehmende geben ungenaue Antworten oder sind wenig motiviert. Experial eliminiert diese Verzerrungen mit simulationsbasierten Zielgruppenanalysen, die laut dem Start-up bis zu 100-mal günstiger als herkömmliche Methoden sind. Während klassische Studien Wochen dauern, liefert experial belastbare Erkenntnisse in Echtzeit. So können Unternehmen ihre täglichen Entscheidungen eng an den Bedürfnissen und Vorlieben der Kund*innen ausrichten, was langfristig die Rentabilität erhöht.
Expansion und Weiterentwicklung der Technologie
Mit der neuen Finanzierung konnte experial bereits sein Team erweitern und mit Dr. Nils Rethmeier einen neuen Co-Founder und CTO gewinnen. Nun folgt der nächste Schritt: die Weiterentwicklung der Plattform mit spezialisierten Marktforschungs-Agents, die qualitative Datenanalysen durchführen, Interviews führen und Surveys erstellen. Zudem wird die Twin-Technologie optimiert – mit einem Validitätsscore zur Bewertung synthetischer Aussagen und der Fähigkeit, visuelle Stimuli wie Social-Media-Inhalte oder Werbeanzeigen zu analysieren. So erhalten Unternehmen noch präzisere Marktanalysen.
Olaf Jacobi, Managing Partner bei Capnamic, kommentiert: „Experial zeigt eindrucksvoll, wie künstliche Intelligenz die Marktforschung revolutionieren kann. Die Technologie hat das Potenzial, eine völlig neue Ära datengetriebener Entscheidungsprozesse einzuleiten. Wir freuen uns, das Team auf diesem Weg zu begleiten.“
2,1 Mio.-Euro-Seed-Finanzierung für KI-Start-up amberSearch
Das 2021 von den RWTH-Aachen-Absolventen Bastian Maiworm, Igli Manaj und Philipp Reißel gegründete Tech-Start-up bietet KI-gestützte Suchlösungen und FirmenGPT-Lösungen für KMU an.

Mit dem frischen Kapital – die Finanzierungsrunde wurde von Ventech, einem europäischen Risikokapitalgeber mit Wurzeln in Deutschland sowie von Business Angels ermöglicht – will amberSearch sein Kernprodukt – eine eigenständige KI-Lösung bestehend aus Suchmaschine und FirmenGPT – weiterentwickeln, die es Mitarbeitenden ermöglicht, internes Wissen schnell zu finden, aufzubereiten und produktiv zu nutzen. Das Start-up entwickelt zudem einen unternehmenseigenen KI-Assistenten, der Prozesse vereinfacht, Daten effizient verwaltet und damit die Basis für eine umfassende KI-gestützte Automatisierung schafft.
KI-Nutzung im Mittelstand vorantreiben
AmberSearch bringt rund fünf Jahre Erfahrung im Bereich künstlicher Intelligenz mit. Nach Angaben des Unternehmens nutzen mittlerweile mehr als 200 mittelständische Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz die KI-Lösung von AmberSearch, die unabhängig von externen Anbietenden oder fremdbetriebenen KI-Modellen arbeitet. Sie verbindet dabei verschiedene KI-Anwendungen, die ein Unternehmen nutzt und sorgt so für einen nahtlosen Datenaustausch, nicht nur mit US-amerikanischen Softwaresystemen, sondern auch mit europäischen. Somit können Firmen ihre Daten unternehmensweit ohne Einschränkungen einsehen, aufbereiten und nutzen. Zudem verbindet amberSearch On-Premise- und Cloud-Systeme, was besonders für Unternehmen mit hybriden IT-Strukturen von Vorteil ist, um Prozesse plattformunabhängig zu optimieren.
Philipp Reißel, Mitgründer und CEO von amberSearch: „Unsere Mission ist es, Künstliche Intelligenz im Mittelstand voranzutreiben und nutzbar zu machen – besonders in traditionellen Branchen wie dem verarbeitenden Gewerbe. Dort gibt es riesige Datenmengen, aber die Einführung von KI ist oft schwierig. Unternehmen kämpfen mit komplexer Technik, knappen Ressourcen und Datenschutzbedenken. AmberSearch bietet diesen Unternehmen eine einfach bedien- und integrierbare Lösung, welche kaum IT-Kenntnisse erfordert und somit die Einstiegshürden für KI-Anwendungen deutlich senkt.“
Automatisierte Workflows durch KI-Agenten
Mit der neuen Finanzierung will amberSearch über klassische Suchfunktionen hinauswachsen und zur zentralen KI-Plattform für mittelständische Unternehmen werden. Ziel ist, die KI-gestützte Automatisierung als KI-Assistenz auszubauen, indem KI-Agenten Zugang zu Unternehmenswissen ermöglicht wird.
Bastian Maiworm, Mitgründer und CRO von amberSearch, sagt: „Für ein Unternehmen sind KI-Agenten nur dann wirklich nützlich, wenn sie auf das interne Wissen eines Unternehmens zugreifen und Prozesse in Gang setzen können. Dafür braucht es Schnittstellen, die genau das ermöglichen – das bietet amberSearch. Unser Ziel ist es, Unternehmen zu helfen, ihre Prozesse zu automatisieren und KI nahtlos in ihre bestehende Umgebung zu integrieren. Am Ende geht es darum, Betriebe effizienter und wettbewerbsfähiger zu machen.“
Nicolas Barthalon, Investor bei Ventech, fügt hinzu: „In nur wenigen Monaten hat amberSearch bereits seine Fähigkeit unter Beweis gestellt, KI in großem Maßstab zu implementieren und geschickt durch das komplexe Geflecht an Unternehmensdaten zu navigieren, um unstrukturierte Prozesse und das Fachwissen der Mitarbeiter nutzbar zu machen. Dies hat zu einer beeindruckenden Akzeptanz und Nutzung innerhalb von Organisationen geführt und amberSearch im Zentrum der Arbeitsabläufe von KMUs positioniert. Wir sind begeistert, mit diesem erstklassigen Team zusammenzuarbeiten und die globalen Ressourcen von Ventech zu nutzen, um das rasante Wachstum des Unternehmens zu unterstützen.“
Flexvelop: FinTech sichert sich 44 Mio. Euro Wachstumskapital
Das 2018 von Dr. Hans-Christian Stockfisch, Dr. Ephraim Robbe, Timo Küsel und Marvin Nelle gegründete Flexvelop bietet Unternehmen eine innovative Alternative zu althergebrachten Leasing- und Kreditmodellen und hat sich mit der neuen Kapitalrunde vom Start-up zum Grown-up entwickelt.

2018 startete Flexvelop mit der Vision, Unternehmen eine innovative Alternative zum Kauf und Leasing von Geräten anzubieten. Die neue Finanzierungsform des Hamburger FinTechs mit dem Namen „Fle-xen“ vereint die klassischen Vorteile von Miete, Leasing und Kredit in einer Lösung. Durch den gezielten Einsatz digitaler Prozesse und maßgeschneiderter Konditionen ist Flexen heute eine der schnellsten, kosteneffizientesten und flexibelsten Finanzierungslösung für Business Equipment.
Was einst mit dem Flexen von Geräten für Selbständige begann, umfasst heute auch Großprojekte mit bis zu 1.000 Geräten pro Unternehmen in diversen Branchen. Nun gelang es dem FinTech, 44 Millionen Euro frisches Kapital für weiteres Wachstum zu akquirieren: Kreditlinien von insgesamt 40 Millionen Euro stammen von diversen Refinanzierungspartnern und weitere 4 Millionen Euro Eigen-kapital stammen von den bestehenden Partnern InnoVentureFonds und Seventure Partners.
Der InnoVentureFonds (IVF) der Innovationsstarter Fonds Hamburg GmbH – ein Finanzierungs- in-strument für Start-ups aus Hamburg mit erfolgreich abgeschlossener Seed Phase, mit dem Ziel, das Eigenkapital innovativer Start-ups zu stärken und sie bei ihrem weiteren Wachstum zu unterstützen – investiert in das Unternehmen. Die Senior Investmentmanagerin des IVF, Stefanie Höhn, zeigt sich zuversichtlich: „Flexvelop bietet eine dringend benötigte Finanzierungsalternative für kleine und mittlere Unternehmen“, sagt sie. „Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit sind flexible Finan-zierungsmodelle gefragter denn je – und wir sind überzeugt, dass Flexvelop in diesem Bereich eine Schlüsselrolle einnehmen wird. Nachdem wir bereits mit dem Seedfonds IFH II investiert haben, freuen wir uns, das Team mit dem IVF auf dem guten Weg Ihrer Entwicklung weiter zu unterstützen“, so die Senior Investmentmanagerin weiter.
In dieselbe Richtung gehen die Prognosen eines weiteren bestehenden Kapitalgebers: „Flexvelop hat bewiesen, dass sein innovatives Mietmodell für Unternehmen deutschlandweit funktioniert – und das Potenzial ist längst nicht ausgeschöpft. Als überzeugter Bestandsinvestor freuen wir uns, die nächste Wachstumsphase mit unserer Finanzierung zu unterstützen“, fasst Julien Cazor, Venture Partner von Seventure Partners zusammen.
Flexvelop will das frische Kapital nutzen, um weitere große Partnerschaften mit Händlern und Herstellern aufzubauen. Zudem möchte das Unternehmen mit der neuen Finanzausstattung künftig auch größere Auftragsvolumina finanzieren. Darüber hinaus soll der Wachstumskurs konsequent fortgesetzt werden.
„Wir bedanken uns bei allen Investoren und Banken für das entgegengebrachte Vertrauen“, betont Dr. Hans-Christian Stockfisch, CEO von Flexvelop. Die Finanzierung sei von hoher Bedeutung für die Ex-pansion und Weiterentwicklung des Unternehmens. Zudem habe Flexvelop seine Transformation vom Start-up zum „Grown-up“ durch die Aufstockung der Kapitalausstattung nun endgültig abgeschlossen.
Parallel zur Kapitalaufstockung präsentiert Flexvelop ein neues Corporate Design. Die neue Markenidentität – mit modernisiertem Logo, neuer Website und klaren Designlinien – unterstreicht die Entwicklung vom agilen Start-up zur etablierten Finanzierungsplattform. „Insgesamt ist das Rebranding ein logischer Schritt, um unsere Positionierung als führende Mietfinanzierungslösung für Unternehmen zu verdeutlichen“, so das Resümee von Stockfisch.
Kaiko Systems sichert sich 6 Mio.-Euro-Finanzierung
Die 2020 von Eddy del Valle und Fabian Fussek in Berlin gegründete, KI-gestützte maritime Operations Platform Kaiko Systems sichert sich eine 6 Mio.-Euro-Finanzierung zur Steigerung der Sicherheit und Effizienz in der globalen Seeschifffahrt.

Die jüngsten geopolitischen Spannungen und Lieferkettenstörungen haben Schwachstellen in der maritimen Logistik offengelegt und machen Echtzeit-Betriebsintelligenz sowie vorausschauende Wartung unverzichtbar. Das 2020 von Eddy del Valle und Fabian Fussek gegründete Kaiko Systems bietet KI-gestützte Frontline-Intelligence-Lösungen für die Schifffahrt und andere Schwerindustrie-Branchen. Durch die Kombination von mobiler Datenerfassung, prädiktiver Analytik und intelligenter Automatisierung ermöglicht das Unternehmen Betreiber*inne, die Sicherheit zu erhöhen sowie die Einhaltung von Vorschriften und die Wartung zu optimieren.
Jetzt hat Kaiko Systems eine Serie-A-Finanzierungsrunde in Höhe von 6 Mio. Euro abgeschlossen. Die Runde wurde von Hi inov und Flashpoint Venture Growth angeführt, mit fortgesetzter Unterstützung durch Motion Ventures. Damit steigt das Gesamtinvestment auf 9 Mio. Euro. Die neue Finanzierungsrunde soll die Expansion von Kaiko Systems in neue, insbesondere asiatische Märkte beschleunigen den Ausbau seiner KI-gestützten Produktfunktionen inkl. der Erweiterung auf Branchen wie Offshore-Windkraft und Infrastrukturwartung ermöglichen. Damit will das Unternehmen seine Rolle als Treiber für mehr Sicherheit, Compliance und Effizienz in anlagenintensiven Industrien stärken – ein entscheidender Faktor angesichts zunehmender geopolitischer Unsicherheiten und Lieferkettenstörungen.
„Die Seeschifffahrt steht unter enormem Modernisierungsdruck inmitten globaler Unsicherheiten und operativer Herausforderungen“, sagte Fabian Fussek, Co-Founder & CEO von Kaiko Systems. „Diese Finanzierungsrunde ermöglicht es uns, unsere KI-gesteuerten Fähigkeiten zu verbessern, in neue Regionen zu expandieren und technische Teams mit den Werkzeugen auszustatten, um sicherer und effizienter zu arbeiten.“
doinstruct: Compliance-Start-up sichert sich 16,5 Mio. Euro
Die 2021 von Daniel Marinkovic und Charlotte Rothert in Osnabrück gegründete Compliance-Plattform für Mitarbeitendenschulungen doinstruct bietet Schulung gewerblicher Mitarbeitenden mittels einer KI-gestützten Compliance-Plattform.

Die 2021 von Daniel Marinkovic und Charlotte Rothert in Osnabrück gegründete Compliance-Plattform für Mitarbeitendenschulungen doinstruct gibt eine Serie-A-Finanzierung in Höhe von 16,5 Mio. Euro bekannt, die von HV Capital angeführt wird und an der sich bestehende Investoren wie Creandum und der High-Tech Gründerfonds (HTGF) beteiligen.
Die Finanzierung stellt das dritte erfolgreiche Fundraising-Jahr in Folge für das Unternehmen dar, das nun insgesamt 26 Millionen Euro eingesammelt hat, um Firmen aus der Lebensmittelindustrie, Baubranche, Logistik oder dem produzierenden Gewerbe mittels einer KI-gestützten Plattform bei der Bewältigung der wachsenden regulatorischen Komplexität zu unterstützen.
Doinstruct hat sich von einer Schulungslösung zu einer KI-gestützten Compliance-Software entwickelt, die die Einhaltung von Sicherheitsvorgaben und Vorschriften mühelos ermöglicht. Die Plattform bildet die Arbeitsplatzstruktur ihrer Kund*innen nach, identifiziert automatisch Risiken, erstellt Dokumentationen und liefert ansprechende, mundgerechte Schulungsinhalte in den Muttersprachen der Mitarbeitenden – und das alles ohne App-Downloads, Passwörter oder E-Mail-Adressen.
"Unternehmen ersticken in regulatorischen Anforderungen, während sie gleichzeitig mit Personalknappheit und Druck zur Effizienzsteigerung zu kämpfen haben", sagt Charlotte Rothert, CEO und Mitbegründerin von doinstruct. "Gewerblichen Mitarbeitern - egal, ob in der Lebensmittelindustrie, auf dem Bau, im Lager oder in der Fertigung - fehlen die grundlegenden Hilfsmittel, die für Büroangestellte selbstverständlich sind. Fast eine Milliarde dieser Arbeitskräfte kämpfen mit Sprachbarrieren, Verständnisproblemen oder Lese- und Rechtschreibschwäche und müssen sich dennoch täglich mit immer komplexeren Vorschriften auseinandersetzen. Herkömmliche Ansätze lassen sowohl die Arbeitnehmer als auch die Arbeitgeber im Stich und führen zu untragbaren Belastungen für die Unternehmen."
"Wir erleben einen Paradigmenwechsel in der Art und Weise, wie Industrieunternehmen Compliance und operative Exzellenz angehen", sagt Mona Feder, CPO und Geschäftsführerin von doinstruct. "Für viele unserer Kunden ist doinstruct die erste sinnvolle Implementierung von KI. Wir lösen nicht nur Compliance-Herausforderungen - wir demokratisieren den Zugang zu KI für das Rückgrat unserer Wirtschaft.”
NAO: WealthTech-Start-up erweitert Seed-Finanzierung auf 4,5 Mio. Euro
Das 2022 von Robin Binder, Philipp Nowakowski und Amel Hasanovic in Berlin gegründete WealthTech-Start-up NAO ist eine neuartige Co-Investment-Plattform für private und alternative Investments.

NAO ist eine neuartige Co-Investment-Plattform. Die Mission des Gründerteams um Robin Binder, Philipp Nowakowski und Amel Hasanovic ist es, die Geldanlage zu liberalisieren und Menschen beim langfristigen Vermögensaufbau zu unterstützen. In der NAO-App finden Anleger*innen ausgewählte Anlagemöglichkeiten, die bislang nur einer kleinen Finanzelite zugänglich waren.
Second Closing
Jetzt hat sich NAO durch ein Second Closing seiner Seed-Finanzierungsrunde zusätzliches Kapital in Höhe von über einer Million Euro gesichert. Damit wächst die gesamte Seed-Finanzierung auf 4,5 Millionen Euro an. Beteiligt an der zweiten Runde ist unter anderem Seriengründer Jens Hilgers, Founding General Partner BITKRAFT Ventures. Gleichzeitig erweitert das Berliner FinTech sein Advisory-Board mit Karl Alomar vom renommierten US-VC M13 als neues Mitglied, einem international anerkannten Strategen und Investor.
Starkes Interesse bestätigt NAOs Vision
Die Beteiligung weiterer Investoren soll NAO auf dem Weg zur führenden Plattform für Private und Alternative Investments in Europa stärken. Mit seiner innovativen Co-Investment-Plattform ermöglicht es NAO, Anlagen in alternative Anlageklassen ab 1.000 Euro.
„Das Second Closing unserer Seed-Runde unterstützt uns bei der strategischen Weiterentwicklung und Expansion von NAO“, erklärt Robin Binder, Gründer und CEO von NAO. „Wir sehen uns als klare Vorreiter eines Trends, der jetzt auch von großen Playern am Markt aufgegriffen wird. Das Vertrauen weiterer Investoren bestätigt den Erfolg unseres Geschäftsmodells und unsere Vision.“
„Neue Generationen von Anlegern verwalten ihr Vermögen zunehmend komplett eigenverantwortlich und suchen aktiv Zugang zu Anlageklassen jenseits der Public Markets. Robin und sein Team haben mit NAO ein exzellentes Produkt entwickelt, welches diesen Trend bedient“, betont der Seriengründer Jens Hilgers, Founding General Partner BITKRAFT Ventures. „Der Erfolg von NAO liegt in Ease-of-Use, Transparenz und Vertrauen. Ich bin überzeugt, dass NAO diese Qualitäten abbildet und mit seinem Ansatz alternativen Assets eine neue Prägung geben wird.“
Karl Alomar erläutert sein Engagement als neues Advisory-Board-Mitglied: „NAO reagiert auf die Notwendigkeit, den Zugang zu einzigartigen Investmentmöglichkeiten zu demokratisieren, und hat mit seiner Plattform einen beeindruckenden Product-Market-Fit bewiesen. Das Produkt hat ein großes Potenzial, da es international wächst und die Nutzerinnen und Nutzer nach Möglichkeiten suchen, von genau diesem Zugang zu profitieren.“
„Die Expertise eines weltweit erfolgreichen Gründers und Investors, der nun an der Spitze eines global führenden VCs steht, hilft uns dabei, unser Geschäftsmodell nachhaltiger und effizienter zu skalieren“, so Binder weiter.
Erfolgreicher Start und Expansion
Das auf Private- und Alternative-Market-Investments spezialisierte Berliner Unternehmen ist seit Mitte 2023 am deutschen Markt aktiv und seit August 2024 in Österreich. Nach Angaben des Start-ups nutzen aktuell mehrere tausend Kund*innen die Investment-App und legen im Schnitt zirka 10.000 Euro an. Für 2025 stehen die weitere Expansion und Wachstum in den bestehenden Märkten im Fokus.