Gründer der Woche: capmatcher - Startup-Investor-Matching

Gründer der Woche 09/19


44 likes

Mehr als die Hälfte aller deutschen Start-ups nehmen Fremdkapital auf, um ihr Business anzuschieben. Die Suche nach dem passenden Investor ist dabei naturgemäß von besonderer Bedeutung. Hier will capmatcher, das im Herbst 2018 gegründete Start-up-Investor-Matching, mit seinem Angebot unterstützen. Wie, das erklärt uns capmatcher-Co-Gründer Boris Hardi.

Du bist ein erfahrener Entrepreneur und Business Angel, und hast zusammen mit dem Venture Analyst Philipp Berger capmatcher auf die Beine gestellt. Was war die Initialzündung bzw. was treibt dich / euch in Sachen Start-ups und Finanzierung an?

Meist ist die Initialzündung eigentlich ein Rohrkrepierer. So war es auch bei mir. Als Business Angel habe ich sehr viele völlig unleserliche und unverständliche Bewerbungen von Startups bekommen. Darum habe ich mich mal hingesetzt und analysiert, was für mich als Investor eigentlich wirklich wichtig ist, um im ersten Schritt entscheiden zu können, ob ein Start-up für mich ein spannender Investment-Case ist.

Das Briefing bzw. der Fragebogen, der dabei entstanden ist, war der Nukleus und das heutige Herz von capmatcher. Start-ups lernen in unserem Prozess alles Wichtige kennen und Investoren schätzen die hohe Datentiefe, um sich für ein Intro zu entscheiden.

Was waren dann die wichtigsten Schritte von der Idee bis zum Start? Du hast ja ein besonderes Bewerbungsverfahren entwickelt.

Ich habe für mich selbt einen erfolgreichen Prozess entwickelt, um von Start-ups nur die wirklich wichtigen und relevanten Daten abzufragen, um eine Erstentscheidung zu treffen. Denn wenn man bei der Erstentscheidung daneben liegt, dann verliert man viel Zeit und damit Geld, da man sich mit etwas beschäftigt (auf beiden Seiten), was zu nichts führen wird. Das ist sehr ärgerlich. Über viele Jahre habe ich nebenbei Daten gesammelt, unter anderem über Early-Stage-Investoren, die aktiv am Markt sind. So entstand die Idee, beide Seiten zusammen zu bringen.

Wie funktioniert das?

Wir coachen die Start-ups, qualifizieren sie und stellen sie anschließend Investoren vor, die auf der Suche sind. Das alles passiert so weit wie möglich digital, aber auch mit unseren Startup-Scouts, um die Daten bestmöglich zu analysieren und zur Verfügung zu stellen. Kein Start-up wird bei uns aufgenommen ohne einen 2-stufigen Reviewprozess vorher zu durchlaufen. Wir haben vor der Gründung ca. 1 Jahr mit vielen VCs, Business Angels und Start-ups gesprochen und Interviews geführt, was wirklich wichtig ist. So entstand der Prozess, wie er heute ist. Capmatcher ist ein Intro- und Matching-Service, und digitalisiert bewusst 80 Prozent des Funding-Weges. Unser Ziel ist es, dass kein Start-up ohne Funding oder Feedback bleibt! Keine Absagen eines VCs zu kassieren, sondern gefunden zu werden und Anfragen von passenden Investoren zu erhalten ist das oberste Ziel.

Was ist das Ziel von capmatcher?

Capmatcher macht Schluss mit sinnlosen Gesprächen und zerplatzten Hoffnungen. Wir nutzen die Digitalisierung, um zusammen zu bringen was zusammen gehört. It’s a match! – Das ist das Ziel.

Und wie setzt sich das Team von capmatcher zusammen?

Wir sind derzeit fünf Kollegen/-innen, wir haben ab März noch einen tollen Zugang aus einem Entrepreneurship-Center einer großen Universität. Unser Team besteht aus Business Angels, Analysten und Experten aus dem Startup-Ökosystem.

Welche Themen bzw. Branchen stehen bei capmatcher im Vordergrund?

Zunächst ist es wichtig herauszufinden, wie groß der potenzielle Markt eines Start-ups und seines Produktes ist. Ist das Geschäftsmodell skalierbar oder rein regional? Bei einem rein regionalen Geschäft sind wir nicht die richtigen. Insofern steht diese Überlegung im Vordergrund. Danach kommen die Themen und Branchen und da sind wir sehr breit aufgestellt. Im Moment greifen pro Woche ca. 100 neue Start-ups auf unser Bewerbungsformular zu, von denen es aber nur etwa 20 Prozent in unsere Datenbank schaffen.

Wie nehme ich als Start-up Kontakt zu euch auf und was sind dann die weiteren Schritte, um mich und passende Investoren zusammenzubringen?

Ganz einfach – www.capmatcher.com und auf den Button „jetzt startup eintragen“ klicken und los geht’s – man sollte sich ordentlich Zeit nehmen und sich bemühen, alle Daten auszufüllen. Dann geht das Ergebnis zu unseren Scouts, die diese Bewerbung prüfen und nach 50 Qualitätskriterien in 5 Kategorien bearbeiten. Das dauert 24 bis 36 Stunden, nach weiteren 12 Stunden ist das capmatcher.exposé fertig und geprüft. Anschließend erhält das Start-up das fertige Dokument und wird parallel dazu in unsere Datenbank aufgenommen.

Die Investoren, die das entsprechende Vertical, die passende Stage und weitere Kriterien angegeben haben, bekommen eine Nachricht. Sie schauen sich das anonymisierte capmatcher.exposé an (ca. 3 bis 5 Minuten pro Exposé) und entscheiden, ob sie ein Intro zu den Gründern möchten oder nicht. Wenn ja, geben wir den Namen des Investors an das Start-up weiter und fragen, ob es einen Kontakt wünscht. Hier ist der große Vorteil unseres Services. Die Startups erhalten Anfragen, die hochrelevant sind und bleiben aber anonym.

Im Fundraising-Prozess gibt es viele Nachahmer und Produkt-Räuber. Es gibt auch Investoren, die möglicherweise nicht passen und diese Entscheidung soll das Start-up selbst treffen. So hat es immer volle Kontrolle, wer vom Fundraising erfahren soll und wer nicht. Zu guter Letzt ist so auch gewährleistet, dass die Bewertung des Startups nicht „leidet“, indem es hundertfach sein Pitchdeck offen verschickt und sich anbietet wie Sauerbier.

Welche Kosten kommen auf Start-ups zu, die capmatcher nutzen wollen?

Das Erstellen des capmatcher.exposés und die Aufnahme in die Datenbank, um von Investoren gefunden zu werden, ist kostenlos. Die Start-ups können ihr Exposé auch frei verwenden. So können sie mit den anonymisierten Exposés schonmal ihr Unternehmen promoten. Sehr oft wird das auch für Friends & Family Runden verwendet. Will nun das Start-up besonders schnell und eigeninitiativ auf Investoren zugehen, so kann es bei capmatcher manuell recherchierte und selektierte Investoren-Datensätze kaufen. Für 390 Euro zzgl. MwSt. erhält man 50 Investoren-Datensätze, die genau das suchen. Das nennt sich bei uns Startup 50 full intro.

Für 890 Euro zzgl. MwSt. kann das Start-up das Paket „Startup individual Intro“ buchen. Hier gibt es 100 Investoren-Datensätze plus 2 Stunden skype-call mit mir selbst oder z.B. Philipp Berger, um es eingehend zu beraten und eine Intro-Kampagne im Detail zu planen. Capmatcher übernimmt hier auch den Versand von E-Mails plus Reporting an das Start-up, um sicher zu gehen, dass die 100 relevanten Investoren angesprochen werden. Bei positiven Rückmeldungen bringen wir Start-up und Investor zusammen.

Was sind die häufigsten Fehler, die Start-ups gegenüber Investoren machen?

Sie sprechen die falschen Investoren an. So wie es immer einen Käufer für jede Immobilie gibt, gibt es auch immer einen Investor für noch die verrückteste Geschäftsidee – man muss nur den richtigen finden! In diesem Zusammenhang schätzen Startups verschiedene Dinge falsch ein – z.B. ihr Vertical. Ist es nun Deep-Tech oder AI oder ist unser Produkt eigentlich über ein SaaS-Modell monetarisierbar oder doch ein Kaufprodukt? Wollen wir B2C- oder B2B-Geschäft machen? Ist das Produkt oder der MVP überhaupt „fertig“ für einen Investor? Haben wir bereits „Traktion“ und was ist das überhaupt? All das sind Beispiele, bei denen wir Hilfestellung geben, damit das Start-up die Investorensprache lernt.

Welche Kernfragen sollten Start-ups an den Investor stellen?

Wie sieht bei Ihnen der Due Diligence Prozess aus und wie lange dauert dieser? Welche Unternehmen haben durch Ihr Unternehmen ein Funding erhalten? Können Sie ein Beispiel nennen, welches Startup-Investment z.B. schon verkauft wurde?

Und welche Fragen sind von Investorenseite besonders wichtig?

Investoren sollten sich die Gründer und die Teamzusammensetzung genau anschauen. Gerade wenn es nicht gut läuft und das Geschäft und das Produkt auf täglicher Basis verbessert werden muss, ist Flexibilität gefragt und ein funktionierendes Team. Investoren sollten sich vergewissern, dass alle Schlüsselpersonen das gleiche Interesse verfolgen. Auch Investoren sollten fragen, wie lange die Gründer Zeit für eine Finanzierungsrunde haben. Es macht ja wenig Sinn, wenn das Geld ausgeht und man noch mitten in der Prüfung steckt.

Du bist seit Herbst 2018 mit capmatcher aktiv: Wie fällt die Bilanz der ersten Monate aus?

Gelinde gesagt unglaublich. Wir haben in Zahlen über 350 Start-ups in der Datenbank – haben über 1200 geprüft (in 3 Monaten!), wir bauen unsere KI-gestützte Datenbank selbst mit einem Entwickler-Team aus München, wir kommunizieren regelmäßig mit über 7000 Investoren aus D-A-CH. Wir haben unsere Venture Match Studie 2019 gestartet, die gerade noch läuft und suchen weitere gute Mitarbeiter.

Außerdem haben wir bereits 8 Meetups mit knapp 100 Teilnehmern organisiert und über 200 Mitglieder in der Capmatcher-Gruppe. Wir haben über 1 Mio. Impressionen auf Social Media und bereits einen positiven Cashflow vor Mitarbeiterkosten. Das war so nicht geplant und darum freuen wir uns sehr über das positive Feedback.

Und wie immer am Schluss meine Frage: Was rätst du anderen Gründern aus eigener Erfahrung?

Einfach starten und bei uns melden! Wir helfen euch und geben euch ehrliches und professionelles Feedback. Wir lassen nicht locker bis ihr euren Investor findet!

Hier geht's zu capmatcher

Das Interview führte Hans Luthardt

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Traders Place: 2023 gegründete Handelsplattform ist „Bester Neo-Broker in Deutschland“

Das unabhängige Verbraucherportal Biallo hat Neo-Broker in verschiedenen Kategorien getestet: Platz 1 ging an das 2023 von Ernst Huber gegründete Traders Place.

Die erst im Vorjahr neu gegründete Handelsplattform Traders Place ging im Rahmen eines aktuellen Vergleichstests durch das unabhängige Verbraucherportal Biallo als “Bester Neo-Broker in Deutschland” hervor. Als einziger Anbieter am Markt verbindet das junge Finanzunternehmen mit Sitz im bayerischen Freilassing das vollwertige Portfolio eines klassischen Brokers mit dem Handel von Neo-Brokern. Im direkten Marktvergleich erhielt Traders Place vor allem bei Konditionen, Produktauswahl, Kundenservice sowie bei der Anzahl an Handelsplätzen absolute Top-Bewertungen.

Seit August 2023 ist Traders Place aktiv und hat sich zum Ziel gesetzt, die beste Lösung am deutschen Online-Broker-Markt anzubieten und damit neue Standards zu definieren. Mit weltweiten Handelsplätzen, ausgezeichneten Konditionen, einem breiten Spektrum an handelbaren Wertpapieren sowie einer hochmodernen Smartphone- und Web-Applikation hat die digitale Plattform den bestehenden Markt in Deutschland auf ein neues Niveau gehoben. Im umfassenden “Neo-Broker-Test 2024” von Biallo ließ Traders Place nun mit der besten Gesamtnote und damit Platz 1 namhafte Mitbewerber wie Scalable Capital, Smartbroker und Trade Republic hinter sich.

Die Tester zeigen sich in ihrem Resümee überzeugt: “Traders Place bietet die meisten Ordertypen an. Für die umfangreichen Möglichkeiten im Handel und die Flexibilität bei den Handelsplätzen erhält der Neo-Broker die volle Punktzahl. Insgesamt ist die Plattform zudem eine der kosteneffizientesten Optionen für Anleger. Gute Erreichbarkeit und guter Kundenservice runden das positive Bild ab. Traders Place geht daher in unserem Vergleich als Sieger hervor. Der Neo-Broker bietet eine ausgewogene Mischung aus Kosten, Angebot und Service, die ihn für eine breite Palette von Anlegern attraktiv macht.”

Handel mit Kryptowährungen deutlich erhöht

Erst kürzlich hat Traders Place den Handel mit Kryptowährungen – mehr als 30 stehen zur Auswahl - in das Angebot aufgenommen. Ab einem Ordervolumen von 500 Euro ist der Handel gebührenfrei (darunter 1 Euro pro Transaktion). Für die Wallet oder die Verwahrung fallen ebenfalls keine Gebühren an. Die Zahl der ansparfähigen ETFs, Fonds und Aktien wurde von Traders Place kürzlich kräftig erhöht. Statt wie bisher 650 Produkte sind es nun deutlich über 1000. Ernst Huber, Gründer und CEO von Traders Place: "Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die beste Lösung am deutschen Online-Broker-Markt anzubieten und neue Standards zu definieren." 

Mehr Infos zum Test des Verbraucherportals und alle Ergebnisse gibt es hier

Die Zielgruppe im Fokus

Im Interview: Miruna Vasi, Social Media Manager und Content Creator im Münchner Technologie Zentrum (MTZ), über (Re-)Branding mithilfe einer maßgeschneiderten Social-Media-Strategie und zielgruppenorientiertes Community Management.

Was hat euch konkret dazu bewogen, das MTZ als Technologie-Campus für Start-ups medial neu zu positionieren?

Wir wollten als MTZ deutlich attraktiver für vielversprechende Tech-Start-ups im Großraum München werden. Grundsätzlich war die Bekanntheit im Münchner Ökosystem eher gering und dementsprechend war es das Ziel, unsere Reichweite zu steigern. Zudem haben wir unsere Social-Media-Aktivitäten dort positioniert, wo unsere Zielgruppen aktiv sind: z.B. LinkedIn. Die neue Positionierung ging auch mit der Zielsetzung einher, die Vernetzung innerhalb des lokalen Ökosystems wiederherzustellen.

Was waren die wichtigsten Maßnahmen?

Die strategischen Schritte orientierten sich an der Positionierung des MTZ als Zentrum für Tech-Start-ups, deren erste Gründungsphase gemeistert ist. Wir haben die Auswahl unserer Mieter stetig angepasst, somit deutlich mehr Vernetzung innerhalb des Hauses erreicht und Weiterempfehlungen steigern können. Als Nächstes haben wir unsere Marketingkanäle mit bereits erfolgreichen Geschäftsmodellen abgeglichen, und konnten so besser verstehen, welche Formen der Zielgruppenansprachen gut funktionieren. Eine Erkenntnis: Man muss nicht immer das Rad komplett neu erfinden. Weiterhin haben wir relevante Trends aufgenommen und diese an unsere Marke angepasst. Darüber hinaus haben wir die Ansprüche der GenZ bei der Organisation von Events mitberücksichtigt.

Welche Learnings hattet ihr während der Umsetzung der Strategie?

Trotz des unzweifelhaft wichtigen Ausbaus unserer Social­Media-Aktivität ist auch der persönliche Kontakt zu den Firmen enorm wichtig. Dies zeigt sich bei den vielen Empfehlungen von den hier ansässigen Start-ups. Wir haben auch festgestellt, dass die performantesten Inhalte diejenigen sind, die Menschen und deren Tätigkeiten vorstellen. Zum Beispiel: Mitarbeiter des Monats, Erfolge unserer Gründer oder Teamvorstellungen. Dabei spielen Emotionen eine große Rolle. Ein weiterer Lerneffekt war, dass Gründer und Teams ein entspannteres Umfeld wünschen, das weniger formell ist und Möglichkeiten zum Netzwerken bietet. Dementsprechend haben wir unsere neue MTZ-Lounge eröffnet, die spontane Meetings ermöglicht, und einen internen Slack-Channel reaktiviert.

Wo steht ihr jetzt und wohin soll die Reise gehen?

Aktuell befinden wir uns in einem Veränderungsprozess hinsichtlich der Mieterstruktur. Wir haben letztes Jahr über 25 neue Start-ups hinzugewonnen und verzeichnen wöchentlich neue Anfragen. Das zeigt, dass unsere Maßnahmen Resonanz erzeugen und wir ein bekannter und gut vernetzter Partner im Münchner Ökosystem geworden sind. Als mittelfristiges Ziel möchten wir das MTZ als starken regionalen Player im Süden Deutschlands positionieren, langfristig auch international. Besonders in meiner Rolle als Social Media- und Community Manager versuche ich, die Marke mit viel Kreativität weiterzuentwickeln und passende Partnerschaften zu etablieren.

Was können sich Start-ups vom Beispiel des MTZ fürs eigene Branding bzw. Community Management abschauen?

Ich denke, das Wichtigste ist, sich stringent auf die Kundengruppe zu fokussieren und Beiträge zu kreieren, die Emotionen auslösen. Zudem machen die richtigen Kanäle einen großen Unterschied in der Reichweite des Contents. Zusätzlich sollten Start-ups von Anfang an nicht zu wenig in Marketing und Branding investieren. Aber ich empfehle auch, sich andere bzw. ähnliche und erfolgreiche Unternehmen oder Modelle anzusehen und deren erfolgreiches Vorgehen zu adaptieren.

Danke, Miruna, für deine spannenden Insights, und weiterhin viel Erfolg und Spaß beim Community Building.

Circula: Berliner SaaS-FinTech auf Transformations- und Wachstumskurs

Von Start-up zu Scale-up: Das 2017 von Roman Leicht und Nikolai Skatchkov gegründete Circula strebt als Plattform für Mitarbeiterausgaben die europäische Spitze an und stellt dazu ein neues Führungsteam auf.

Circula ist eine führende Expense-Management-Lösung für mittelständische, europäische Unternehmen wie About You, DATEV, Deutsche Fußball Liga, Noerr, McMakler und Securitas. Nach Angaben des Unternehmens nutzen aktuell mehr als 150.000 Beschäftigte Circula. Das Unternehmen wurde 2017 von Roman Leicht und Nikolai Skatchkov und hat bis heute über 25 Millionen US-Dollar an Risikokapital erworben.

Jetzt kündigt das Berliner FinTech mit der Vorstellung seines neuen Leadership Teams einen steilen Transformationsprozess ang. An der Spitze des Unternehmens steht weiterhin Co-Founder und CEO Nikolai Skatchkov, der das Fintech 2017 gemeinsam mit Roman Leicht, CTO, gründete. Bei der Wahl des neuen CRO, des CFO, des VP Sales und des VP Marketing wurde nun besonders auf Erfahrung bei der Skalierung von Start-ups geachtet. Die Neuzugänge sollen Circula dabei helfen, sich als übergreifende Plattform für alle Mitarbeiterausgaben an die Spitze Europas zu stellen und Wettbewerber wie SAP Concur, Lanes & Planes und Edenred hinter sich zu lassen. Angestrebt werden dabei 1 Million zahlende Nutzer*innen bis 2029.

Circulas Vision: Europas beste Plattform für Mitarbeiterausgaben

Das Unternehmen, über dessen Plattform Mitarbeiterausgaben aller Art wie Reisekosten, Spesen, Kreditkarten und Mitarbeiter-Benefits gemanagt werden können, verzeichnet nach eigenen Angaben aktuell über 1700 zufriedene Kund*innen sowie erste Erfolge in den Märkten Spanien und Niederlande (NRR von über 135 Prozent, NPS von 51 Prozent). 2022 hatte Circula in einer Series-A-Finanzierungsrunde einen zweistelligen Millionenbetrag eingesammelt. Erst kürzlich hat das Unternehmen sein Produktportfolio um eine Firmenkreditkarte erweitert.

CEO Nikolai Skatchkov: „2024 wird ein Jahr des Wandels für unser Unternehmen. Wir haben die klare Mission, die beste europäische Plattform für Mitarbeiterausgaben aufzubauen. Unsere neue Führung wird sich auf den Aufbau einer skalierbaren und effizienten Go-to-Market-Strategie konzentrieren.“

Neues Führungsteam soll internationales Wachstum ankurbeln

Unter der Leitung von Alistair Newman (vormals u.a. Hootsuite, SimilarWeb, Dext) als CRO sollen nun alle kund*innenorientierten Funktionen gebündelt werden. Newman bringt einen reichen Erfahrungsschatz aus über 25 Jahren in der Softwarebranche mit und leitete bereits erfolgreiche GTM-Strategien für zahlreiche Unternehmen, Start-ups wie börsennotierte Unternehmen. Unter seiner Führung will Circula bis Ende 2024 auf seiner starken Präsenz auf dem deutschen Markt aufbauen, wo das Unternehmen bereits Marktführer im Bereich Spesenmanagement ist, und in den Niederlanden und Spanien weiter expandieren.

Johannes Kochs (vormals u.a. Staffbase) unterstützt dieses Ziel in seiner neuen Rolle als CFO. Kochs hat langjährige Erfahrung im Finanzwesen und stellte sein Händchen für Business Skalierung zuletzt in der Rolle des SVP of Finance bei Staffbase unter Beweis. Unter seiner Mitwirkung wurde der Umsatz dort um das Zehnfache gesteigert. 2022 wurde Staffbase zudem zum Unicorn.

Das neue Team wird ergänzt durch Niko Thielsch (vormals u.a. Adjust) als VP Sales Deutschland, der sich durch seine langjährige Arbeit im SaaS-Bereich insbesondere mit Feinheiten verschiedener Wachstumsstrategien von Scale-Ups auskennt, und Etienne Echinard (vormals u.a. Payfit, Criteo, Mirakl, Rakuten), der als neuer VP Marketing entscheidende Erfahrungswerte im Bereich Growth Marketing mitbringt.

Nikolai Skatchkov begründet die Wahl wie folgt: „Das neue Führungsteam verfügt über umfangreiche Erfahrung im B2B-SaaS-Bereich und hat bereits Champions wie SimilarWeb, Adjust, Criteo sowie Scale-Ups wie Staffbase, Dext und Payfit erfolgreich skaliert. Scale-ups sind in Europa selten, deshalb haben wir nach den richtigen Leuten gesucht, die aus erster Hand wissen, wie man eine produktübergreifende und internationale Erfolgsgeschichte aufbaut. Was uns zu Alistair, Johannes, Niko und Etienne geführt hat, ist ihre große Leidenschaft für ihr Handwerk und ihr Drang, ein Unternehmen von Weltklasse aufzubauen.“

Expansion bleibt nicht unbemerkt

Erst kürzlich wurde Circula von der Financial Times auf Platz 80 der „FT 1000: Europe’s fastest-growing companies“ gelistet, unter den deutschen Unternehmen ist Circula sogar unter den Top 20. Die „FT 1000”-Rangliste, die in Zusammenarbeit mit dem deutschen Marktforschungsunternehmen Statista erstellt wurde, würdigte 2024 europäische Unternehmen, die sich trotz Herausforderungen der letzten Jahre wie den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, der Inflation sowie der durch den Krieg in der Ukraine ausgelöste Energiekrise widerstandsfähig gezeigt haben und einen Aufschwung erlebt haben.

Die Beratungs- und Prüfgesellschaft Deloitte verlieh dem Unternehmen letzten Donnerstag zudem den „​​​​Technology Fast 50 Award“. Mit dem Award prämiert Deloitte jedes Jahr die fünfzig am schnellsten wachsenden Unternehmen der deutschen Tech-Branche, basierend auf ihrem prozentualen Umsatzwachstum der vergangenen vier Geschäftsjahre. Mit einer Wachstumsrate von 1.987,27 % schaffte es Circula hier auf Platz 10.

Nikolai Skatchkov: „Über die Auszeichnungen freuen wir uns natürlich sehr. Unser Wachstum wird gesehen. Mit unserem neuen Führungsteam haben wir eine echte Chance, ein langlebiges europäisches Technologieunternehmen aufzubauen. Das Feedback unserer Nutzer stimmt uns zuversichtlich, dass wir ein fester Bestandteil der Finanz- und HR-Technologie in Europa werden. Nachdem wir ein Produkt mit erstklassigen Kundenrezensionen und einer sehr starken Kundenbindung entwickelt haben, freuen wir uns darauf, den Marktführer für die Verwaltung von Mitarbeiterausgaben aufzubauen. Aber es geht nicht nur darum, einem Nordstern hinterherzujagen. Die Reise zum Aufbau eines Unternehmens ist eine Erfahrung. Und wir sind froh, dass wir mit Alistair, Johannes, Niko und Etienne Menschen gefunden haben, die unsere Einstellung teilen.“

DCUBED: Münchner NewSpace-Start-up auf dem Weg ins All

Das 2019 von Dr. Thomas Sinn gegründete Münchner NewSpace-Start-up DCUBED kündet die erste In-Orbit-Demonstration seines im All hergestellten Solarmoduls an. Das Projekt wird vom ScaleUp INVEST-Programm der ESA unterstützt und soll im Februar 2025 an Bord der SpaceX Falcon 9-Rakete starten.

DCUBED, der 2019 von Dr. Thomas Sinn gegründete deutsche Hersteller von NewSpace-Hardware, ist Vorreiter im Bereich der Weltraumfertigung und entwickelt Technologien zur Herstellung großer Strukturen direkt im Weltraum. Mit patentierter Formgedächtnis-Technik und eigens entwickelten Origami-Strukturen weißen die Produkte des Start-ups eine erhöhte Zuverlässigkeit, Langlebigkeit und Wiederverwendbarkeit auf. Mit einem globalen Kundenstamm in 18 Ländern auf 4 Kontinenten bietet das Start-up aufgrund seiner europäischen Lieferkette sofortige Produktverfügbarkeit und will dabei helfen, kostengünstigere und häufigere Weltraummissionen durchzuführen.

Vor diesem Hintergrund kündigt DCUBED die erste In-Orbit-Demonstration (IOD) seines im All hergestellten (ISM) Solarmoduls an. Das Projekt wird vom Scale-up INVEST-Programm der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) unterstützt und soll im Februar 2025 an Bord der SpaceX Falcon 9-Rakete starten.

Wegweisende In-Orbit-Demonstration

Die Demonstration soll zeigen, wie die Rückenstruktur während des Auslegens im Orbit direkt auf einen ultradünnen Solar Array 3D-gedruckt wird. Das DCUBED ISM Solar Array System wird in ein Raumfahrzeug integriert, was Masse und Gewicht reduziert. Einmal hergestellt, wird das Solar Array mehr als 100 W Energie produzieren, was einen wichtigen Meilenstein für zukünftige Weltraumanwendungen darstellt.

Dr. Thomas Sinn, CEO & Founder von DCUBED: „Zukünftige Weltraumanwendungen haben einen höheren Energiebedarf. Mit einer jährlichen Wachstumsrate von 7 % gehören Solar Arrays zu den am schnellsten wachsenden Weltraumsektoren, mit einem prognostizierten Markvolumen von 20 Mrd. Dollar bis 2028. DCUBEDs Ziel, ein Pionier neuer Technologien in diesem Bereich zu sein, wird nun durch die Finanzierung von ESA ScaleUp unterstützt. Nächste Ziele: Produkteinführungen in 2025/26 und Hochfahren der Produktion auf ein Solar Array pro Tag in den nächsten 5 Jahren.“

Starthilfe per ScaleUp-Programm der ESA

Die In-Orbit-Demonstration wird durch das ScaleUp-Programm der ESA unterstützt, das darauf abzielt, die Kommerzialisierung der europäischen Raumfahrtindustrie und die weltweite Skalierung privater Unternehmen durch finanzielle Förderung und technische Unterstützung zu beschleunigen. Im Rahmen dieser Initiative hat die ESA in die In-Orbit-Demonstration von DCUBED investiert. Mit der Unterstützung der ESA bei seiner ersten In-Orbit-Demonstration plant DCUBED, seine ersten im All hergestellten Solarmodule (1 kW für kleinere Satelliten oder Raumschlepper) 2025 einzuführen, gefolgt von leistungsstärkeren Varianten (10 kW für Raumschlepper oder größere Satelliten) 2026. Die erfolgreiche Kommerzialisierung dieser Produkte wird die Präsenz europäischer Raumfahrtunternehmen in der globalen Lieferkette für Produkte des SmallSat-Solaranlagenmarkts erheblich ausweiten.

Gianluigi Baldesi, Head of Ventures and Finance, ESA: „Die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit Europas durch die Kommerzialisierung ist für die Europäische Weltraumorganisation von höchster Priorität. Indem die Europäische Weltraumorganisation das weltweit erste 3D-gedruckte Solaranlage über das ScaleUp INVEST-Programm unterstützt, bieten wir einem europäischen Unternehmen eine aufregende Möglichkeit, eine bahnbrechende Technologie zu demonstrieren. Diese noch nie zuvor gesehene in-Orbit-Demonstration wird das kommerzielle Wachstum des weltweiten Marktes für weltraumbasierte Solarmodule vorantreiben.“

Dr. Thomas Sinn: „Ob es um Kommunikation, Konnektivität oder Transport und Service geht: Zukünftige Weltraumanwendungen hängen von Energiequellen ab, die leistungsstärker sein müssen als die derzeitigen Lösungen. Aus diesem Grund entwickeln sich Solar Arrays zu einem der am schnellsten wachsenden Weltraumsektoren: Deshalb ist es das Ziel von DCUBED, bei diesen Technologien mit dem weltweit ersten im All hergestellten Solar Array führend zu sein. Die starke Unterstützung durch ESA ScaleUp INVEST belegt unsere Kompetenzen. Nach einer erfolgreichen in-Orbit-Demonstration ist unser nächster Meilenstein die Einführung des ersten im All hergestellten Solarmodul für Kleinsatelliten 2025, gefolgt von einer leistungsstärkeren Variante 2026. Unsere Vision ist es, die Produktion innerhalb der nächsten fünf Jahre auf mehr als ein im All hergestelltes Solar Array pro Tag zu steigern.“

In einem vorherigen Schritt hatte DCUBED – in Zusammenarbeit mit der Hochschule München – im Dezember 2023 bereits eine Rekordfinanzierung des Bayerischen Raumfahrtprogramms und des Bayerischen Wirtschaftsministeriums in Höhe von über 1 Mio. Dollar für Weltraumforschung erhalten. Dieses Grundlagen-Forschungsprogramm wird nun durch die Unterstützung von ESA ScaleUp für die operative Kommerzialisierung ergänzt.

CIRCULAR REPUBLIC: Neue Start-up Landkarte für die Circular Economy

CIRCULAR REPUBLIC, die Initiative für Kreislaufwirtschaft von UnternehmerTUM, präsentiert ihr erstes Update der 2023 erschienenen Start-up Landscape für den Bereich Circular Economy. Mit 72 Start-ups ist München Spitzenreiter.

Die aktuelle Untersuchung von CIRCULAR REPUBLIC zeigt, dass sich speziell München zu einer führenden Region für die Kreislaufwirtschaft entwickelt. Investitionen konzentrieren sich insbesondere auf Ansätze zur Reduzierung des Rohstoffverbrauchs. Es besteht jedoch eine beträchtliche Finanzierungslücke für Geschäftsmodelle, die darauf abzielen, die Lebensdauer von Produkten zu verlängern. Die bevorstehende EU-Gesetzgebung zum "Recht auf Reparatur" wird voraussichtlich einen starken Einfluss auf diesen Bereich haben und Start-ups, die sich auf Reparatur-, Refurbishing- oder Wiederaufbereitungsmodelle konzentrieren, große Marktchancen eröffnen.

München als Vorreiter der Kreislaufwirtschaft

327 Start-ups in Deutschland beschäftigen sich mit dem Thema Kreislaufwirtschaft. Mit 72 Start-ups ist München Spitzenreiter, gefolgt von Berlin mit 67 Start-ups, Hamburg (27), Nordrhein-Westfalen (25) und Stuttgart mit 11 Start-ups. Dass München bei Gründerinnen und Gründern so beliebt ist, liegt insbesondere daran, dass sich die lokale Wirtschaft, Politik, Investoren, Wissenschaft und Hochschulen schon früh dem Thema Kreislaufwirtschaft angenommen haben. Initiativen wie CIRCULAR REPUBLIC von UnternehmerTUM, Circular Munich, Rehab Republic sowie die Bestrebungen der Landeshauptstadt München und Unternehmen wie BMW lassen ein vitales Ökosystem entstehen, in dem zukunftsfähige Start-ups gegründet werden und nachhaltig wachsen können. Entsprechend viel Geld fließt in Münchner Start-ups im Bereich Circular Economy: Insgesamt waren es in den letzten Jahren 762 Millionen Euro an Risikokapital.

Circular Economy bietet Start-ups enormes Potenzial

Insgesamt steht immer mehr Kapital für Start-ups im Bereich Circular Economy zur Verfügung und das bei vergleichsweise wenig Konkurrenz. Entsprechend attraktiv ist es derzeit, im Bereich Circular Economy zu gründen. Allerdings ist das verfügbare Kapital sehr ungleich verteilt: Start-ups, die darauf setzen, Recycling-Prozesse zu optimieren, den Verbrauch von Ressourcen zu reduzieren oder ganz zu vermeiden, erhalten mit Abstand am meisten Geld. Demgegenüber erhalten Start-ups, die auf bestehende Produkte reparieren oder aufbereiten, recht wenig - insgesamt nur 1% des verfügbaren Wagniskapitals. “Ich sehe hier eine wahnsinnig spannende Entwicklung”, sagt Dr. Matthias Ballweg, Co-Founder von CIRCULAR REPUBLIC. “Ähnlich wie im Jahr 2013, als sich Flix durch die Liberalisierung des Beförderungsgesetzes einen riesigen Markt erschloss, könnten sich für Start-ups durch das bevorstehende Recht auf Reparatur enorme Marktopportunitäten eröffnen. Obwohl derzeit noch wenig Geld in diesen Bereich fließt, bin ich überzeugt, dass hier in den kommenden Monaten mit einer hohen Dynamik zu rechnen ist.”

Diversity im Bereich Kreislaufwirtschaft

Üblicherweise liegt der Anteil von Gründerinnen bei nur etwa 20 %. Demgegenüber sind es bei Start-ups im Bereich Circular Economy 30 %, also eine 50 % höhere Gründungsaktivität. “Ich freue mich, dass der Anteil an Gründerinnen in der Kreislaufwirtschaft hoch bleibt. Gleichzeitig wünsche ich mir, noch mehr zum Thema Gründen inspirieren zu können. Dafür engagieren wir uns mit Initiativen wie Women Start-up von UnternehmerTUM jeden Tag”, sagt Dr. Susanne Kadner, Co-Founder von CIRCULAR REPUBLIC.

Der Start-up Landscape von CIRCULAR REPUBLIC liegt der Vernetzungsgedanke zugrunde und wurde in Zusammenarbeit mit TechFounders, better ventures und den TUM Venture Labs erstellt. Ziel ist es, jungen wie etablierten Unternehmen die Innovationspotenziale zirkulären Wirtschaftens aufzuzeigen, Kollaboration zu stärken und gemeinsam Projekte zu initiieren. Um Teil der Übersicht zu sein, müssen Start-ups mindestens einen der folgenden Aspekte im Geschäftsmodell verankert haben: Sie stellen Produkte aus nachwachsenden oder recycelten Materialien zur Verfügung (z.B. das Start-up traceless), sie setzen auf „Product-as-a-Service” (z.B. everphone), dienen Nutzerinnen und Nutzern als Sharing-Plattform (z.B. WECARRY), tragen zur Verlängerung der Lebenszeit eines Produkts bei (z.B. Rebike), setzen auf Rückgewinnung von Materialien aus Produkten am Ende ihrer Lebenszeit (z.B. tozero) oder sie unterstützen Unternehmen dabei, zirkuläre Wertschöpfungsketten zu etablieren (z.B. cirplus).

Science4Life prämiert die besten Geschäftskonzepte

Material- und Verfahrensinnovationen, innovative Therapieansätze und effizientere Nachhaltigkeit im Bereich Energie: Science4Life zeichnet die besten Teams der Konzeptphase aus.

Technologien zur Diagnose, digitale Gesundheitslösungen und ein Anstieg von neuen Entwicklungen im Energiebereich – das war die Konzeptprämierung von Science4Life. Die 74 eingereichten Geschäftskonzepte verdeutlichen die Innovationskraft der deutschen Gründerszene. „Start-ups spielen eine bedeutende Rolle als Treiber des Fortschritts und als Impulsgeber für Veränderungen. Ihre Bereitschaft, Wandel zu gestalten, ist ein entscheidendes Element für nachhaltigen Erfolg und prägt maßgeblich die Entwicklung unserer Wirtschaft", so Umut Sönmez, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum.

Dr. Jens Atzrodt, Head of R&D Operations Germany bei Sanofi in Deutschland, hebt besonders die positiven Auswirkungen auf die Gesellschaft hervor. „Die Innovationen von Start-ups stärken das deutsche Gesundheitswesen und stützen die Positionierung Deutschlands auch als führenden Akteur in der europäischen und globalen medizinischen Forschung und Technologieentwicklung. Sie tragen dazu bei, die Zukunft der nationalen Gesundheitsversorgung und darüber hinaus zu gestalten.”

Die besten zehn Teams der Konzeptphase des Science4Life Venture Cup und die fünf besten Teams des Science4Life Energy Cups erhielten die Möglichkeit, ihre Geschäftskonzepte im Rahmen der Academy-Days in individuellen Experten-Coachings sowie Workshops zu schärfen. Die besten fünf Teams aus Life Sciences und Chemie sowie die drei besten Teams aus der Energiebranche wurden zusätzlich mit einem Preisgeld prämiert.

Die fünf besten Teams der Konzeptphase des Science4Life Venture Cup 2024

  • CeraSleeve® aus Darmstadt stellt eine patentierte, kreislauffähige Materialinnovation zur Herstellung von nassfestem und wasserabweisendem Papier her. Entgegen konventioneller Methoden wird auf den Einsatz synthetischer Harze und Kunststoffe verzichtet, was erstmals ein vollständiges Recycling ermöglicht.
  • Fiberior aus Kaiserslautern hat ein neues Fertigungsverfahren zur Herstellung von Bauteilen aus Faser-Thermoplast-Verbunden entwickelt. Hierdurch können diese Hochleistungswerkstoffe signifikant kostengünstiger und nachhaltiger verarbeitet werden.
  • ImmuneAdvice aus Reutlingen/Tübingen entwickelt eine therapiebegleitende Diagnostik, die eine frühzeitige Beurteilung der Wirksamkeit von Immuntherapeutika ermöglicht. Durch den präzisen Nachweis spezifischer Immunzellpopulationen mit den von immunAdvice entwickelten innovativen Immunzelltracern (ICE-Ts) kann das individuelle Therapieansprechen sichtbar gemacht werden.
  • ResCure aus Dresden nutzt ein neuartiges Polymermaterial, um erstmals die überschießende Entzündung in der chronischen Wunde ursächlich zu bekämpfen. Dabei werden, anders als bei konventionellen Wundauflagen, störende Entzündungsfaktoren über einen rein physikalischen Prozess gebunden und somit die Heilung der Patienten ermöglicht. Die Technologie ist auch für andere entzündliche Hauterkrankungen anwendbar. Chemotherapien werden bei mischzelligen Tumoren noch nach “trial and error” zugewiesen, weil aktuelle Diagnostika die unterschiedlichen Zelltypen nicht auflösen können.
  • 2NA FISH aus München misst RNAs, die diese unterschiedlichen Zelltypen identifizieren. Durch den räumlichen Kontext werden heterogene Tumore hochsensitiv analysiert – für präzise Therapieentscheidungen.  

Die drei besten Teams der Konzeptphase des Science4Life Energy Cup 2024

  • ILLUTHERM aus Darmstadt will die industriellen CO2-Emissionen und Energieverbräuche reduzieren, indem sie Materialien wie z.B. Keramik und Zement mittels intensiven blauen LED-Lichts aus grünem Strom auf hohe Temperaturen erhitzt.
  • Nanolope aus Berlin geht ein wichtiges Problem an: Deutschland ist beim Thema Heizen zu abhängig von Kohle, Öl und Gas. Jedoch haben erneuerbare Systeme zu starke Schwankungen, um Gebäude verlässlich und ausreichend mit Wärmeenergie zu versorgen. Mit dem Nanolope PCM, einem Wärmespeichermaterial, puffert Nanolope effizient diese Schwankungen und ermöglicht damit eine ganzjährige und autarke Wärmeversorgung mit erneuerbarer Energie.
  • SHIT2POWER aus Berlin entwickelt und betreibt Containeranlagen, die Energie aus Klärschlamm auf lokale, erneuerbare und nachhaltige Weise erzeugen. Dadurch werden Kläranlagen zu Kraftwerken und es entsteht ein Anreiz, Süßwasser weltweit im Umlauf zu halten.

Ab sofort beginnt die finale Etappe des Wettbewerbs – die Businessplanphase. Start-ups, die erfolgreich ins Unternehmertum starten wollen, können sich ab sofort unter www.science4life.de zur Teilnahme registrieren und ihre Businesspläne in Form eines Read Decks bis zum 15. April 2024 online einreichen.

Green Startup Monitor 2024: Grüne Start-ups beweisen Widerstandsfähigkeit

Der Green Startup Monitor (GSM) 2024 analysiert die Rolle von Start-ups als Innovationstreiber in der grünen Wirtschaft. Eine zentrale Erkenntnis: 29 % der der Neugründungen sind nachhaltige Firmen.

Grüne Start-ups sind ein wichtiger Treiber für den Wandel hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft. Das zeigen die aktuellen Ergebnisse des nun veröffentlichten Grünen Startup Monitors 2024 (engl. Green Startup Monitor, GSM). Die vom Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit und dem Bundesverband Deutsche Startups herausgegebene Studie verdeutlicht, dass fast ein Drittel der Neugründungen nachhaltige Firmen sind. Zwar sank deren Anteil angesichts schwieriger Marktlage und unsicherer Finanzierungsoptionen im Vergleich zum Vorjahr von 35 auf 29 Prozent. Gleichwohl streben die grünen Jungunternehmen laut GSM vermehrt nach schnellem Wachstum und einem hohen Marktanteil. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), die die Anfänge des GSM mit einem Projekt begleitet hat, rief zudem vor einigen Jahren ein eigenes Förderprogramm für grüne Start-ups ins Leben.

Rahmenbedingungen für grüne Gründer*innen und Start-ups verbessern

Der Green Startup Monitor analysiert die Rolle von Start-ups als Innovationstreiber in der grünen Wirtschaft und identifiziert spezifische Bedürfnisse und Herausforderungen, mit denen diese konfrontiert sind. Die Erkenntnisse der Untersuchung sollen dazu dienen, die Rahmenbedingungen für grüne Gründer*innen und Start-ups in Deutschland zu verbessern. „Eine naturverträgliche und nachhaltige Ökonomie muss Standard werden“, sagt in dem Zusammenhang DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. „Der Green Startup-Monitor macht klar, wie wichtig innovative und umweltbewusste Geschäftsstrategien sind. Sie sichern Widerstandsfähigkeit im Wettbewerb“, so Bonde weiter. Deshalb unterstütze die DBU gezielt Start-ups sowie kleine und mittlere Unternehmen, die lösungsorientiert zum Umweltschutz beitragen. Der Green Startup Monitor ist erstmals im Rahmen eines von der DBU geförderten Projekts entstanden und wurde bis zum Jahr 2021 finanziell unterstützt. Nun ist die Studie zum sechsten Mal veröffentlicht worden.

Grüne Start-ups stärken Nachhaltigkeit der deutschen Wirtschaft

Ein Fazit des GSM: Nachhaltige Start-ups stärken durch ihr Innovations- und Wachstumsstreben die Nachhaltigkeit der deutschen Wirtschaft. Borderstep Instituts-Leiter und GSM-Co-Autor Prof. Dr. Klaus Fichter betont: „Mehr als die Hälfte der grünen Start-ups streben sowohl nach schnellem Wachstum als auch nach einem hohen Marktanteil, belegt unsere Studie. Das macht sie zu Transformationsbeschleunigern.“ Laut GSM kooperieren grüne Start-ups öfter mit Industrie- und Wirtschaftspartnern (71 Prozent im Vergleich zu 58 Prozent der nicht-grünen Start-ups). Dabei nehmen sie eine wichtige Rolle im Wissensaustausch für eine nachhaltige Wirtschaftstransformation ein. Nach Fichters Worten arbeiten mehr als die Hälfte (rund 54 Prozent) häufiger mit Hochschulen und Forschung zusammen als nicht-grüne Start-ups (etwa 38 Prozent). Unterdessen fordert Fichter, in Deutschland „bessere Förderbedingungen für die Verwertung von Forschungsergebnissen zu schaffen“.

Grüne Start-ups beweisen wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit

Dem GSM zufolge streben grüne Start-ups nicht allein nach wirtschaftlichem Erfolg, sondern tragen aktiv dazu bei, ökologische und soziale Herausforderungen zu bewältigen. Zugleich zeigt der Green Startup Monitor allerdings, dass Nachhaltigkeitsziele angesichts aktuell herausfordernder Marktbedingungen an Priorität verlieren. Denn: Der Anteil der Start-ups, die ihre gesellschaftliche und ökologische Wirkung als sehr wichtige Unternehmensstrategie ansehen, sinkt im Vergleich zum Vorjahr von 79 auf 66 Prozent. Doch die Studienergebnisse deuten auch darauf hin, dass der auf Nachhaltigkeit konzentrierte stabile Kern grüner Neugründungen meist widerstandsfähiger auf wirtschaftliche Unsicherheiten reagiert als solche Start-ups, die nachhaltigen Zielen weniger Vorrang einräumen. Der Grund: Sie seien oft weniger von sich verändernden Kosten und Kaufverhalten betroffen, heißt es im aktuellen GSM. Außerdem „können immer mehr Start-ups ihre positiven Auswirkungen auf die nachhaltige Wirtschaft mit konkreten Zahlen und Fakten nachweisen“, sagt Yasmin Olteanu, Professorin an der Berliner Hochschule für Technik und ebenfalls Co-Autorin des Green Startup Monitors. Dies deute darauf hin, dass grüne Start-ups nicht nur neue nachhaltige Lösungen anbieten, sondern auch positiv auf Gesellschaft und Umwelt wirken wollen.

Der Green Startup Monitor 2024 kann hier kostenfrei heruntergeladen werden.

Münchener Businessplan Wettbewerb: 10 Sieger-Teams im Rampenlicht

Das sind die frischgekürten zehn Sieger-Start-ups aus der Phase 1 der Münchener Businessplan Wettbewerbs von BayStartUP.

Aus über 130 Teams haben sich diese zehn Start-ups durch ihre herausragenden Geschäftskonzepte hervorgetan: Aicendence, AUDAVIS, Bonescreen, CertHub, Datagon AI, Epicure, ImuVeo, Lactoverde, Prisma3D und Vortex Aerotec. Bewertet wurden insbesondere die Geschäfts- und Produktidee sowie Markt- und Wettbewerbsanalysen.

Besonders stark vertreten sind Innovationen aus dem Bereich LifeSciences sowie KI-unterstützende Softwarelösungen z.B. für medizinische Diagnosen oder Produktionsprozesse in der Industrie. Aber auch Geschäftsmodelle rund um umweltschonende Logistik, Datenanalyse in der Wirtschaftsprüfung oder 3D-animierte Handy-Videos befinden sich unter den Preisträger*innen.

+++ Interessierte Start-ups haben jetzt noch bis zum 20. März 2024 die Möglichkeit, sich für Phase 2 im Wettbewerb zu bewerben. Hier gibt‘s alle Infos. +++

Der Münchener Businessplan Wettbewerb bietet Start-ups eine Plattform, um ihre Geschäftsideen zu präsentieren, wertvolles Feedback von Expert*innen zu erhalten und wichtige Kontakte zu Investor*innen und Brancheninsidern zu knüpfen. Die Teilnahme am Wettbewerb ist ein bedeutender Schritt für die oft noch jungen Teams auf ihrem Weg zum Erfolg und spielt eine entscheidende Rolle bei der Förderung des Unternehmertums in der Region.

Max Achmedschin, Leiter des Münchener Businessplan Wettbewerbs, sagt: „Besonders bemerkenswert ist die Qualität und Vielfalt der Einreichungen aus dem Bereich LifeScience. Hier sehen wir starke Teams, vor allem aus dem universitären Umfeld. Auch das Thema KI ist stark vertreten und zeigt, dass die teilnehmenden Startups am Puls der Zeit sind.“

Johannes Strodel, Projektmitgründer Aicendence, sagt: „Aktuell sind wir täglich damit beschäftigt, Anträge zu stellen und Pitches vorzubereiten. Die Prozesse hier dauern lange, und Rückmeldung auf unser Geschäftsmodell erhalten wir selten. Da ist das umfassende Feedback der BayStartUP-Jury Gold wert, gerade auch für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, für die die Startup-Welt noch etwas undurchschaubar ist.“

Das sind die zehn Siegerteams:

Aicendence

Aicendence entwickelt eine KI-basierte Softwarelösung zur automatisierten Auswertung lungenbezogener Körperflüssigkeiten. Dabei werden etablierte Verfahren, die bisher manuell durchgeführt werden mussten, automatisiert. Darüber hinaus kann die KI weiterführende Informationen aus den Proben gewinnen und so neue diagnostische Marker etablieren.

  • Team: Johannes Strodel, Katrin Rademacher, Moritz Koch, Prof. Dr. Dr. Nikolaus Kneidinger, Dr. Carlo Mümmler, Michael Gerckens
  • Branche: LIFE SCIENCES | Medizintechnik
  • Herkunft: München | LMU München

AUDAVIS GmbH

Die AUDAVIS Audit-Plattform automatisiert Prozesse in der Wirtschaftsprüfung durch fortschrittliche Datenanalyse und KI-Technologien. Sie automatisiert Standardprüfungshandlungen, erkennt mittels KI Anomalien in ERP-Daten und copilotiert Prüfer bei der fachlichen Entscheidungsfindung.

  • Team: Philipp Roebruck, Benjamin Aunkofer, Otrek Wilke
  • Branche: IKT | Software, Finanzdienstleistungen
  • Herkunft: München | privat

Bonescreen GmbH

Mit dem KI-Assistenten SpineQ revolutioniert Bonescreen den Zugang zu präventiven Knochen-Untersuchungen. Die Software analysiert Computer-Tomographie-Scans automatisch auf eine vorhandene Osteoporose und ist damit auf die Früherkennung der Krankheit spezialisiert.

  • Team: Jan Kirschke, Anjany Sekuboyina, Dominik Maurer, Malek Husseini, Sebastian Ruehling, Giles Tetteh
  • Branche: LIFE SCIENCES | Medizintechnik, Software
  • Herkunft: München | privat

CertHub

CertHub automatisiert und digitalisiert mittels KI-gestützter Software die regulatorischen Arbeiten von Medizinprodukte-Herstellern für die Produktdokumentation und Zulassung. Medizinprodukte können so schneller, einfach und kostengünstiger auf den Markt gebracht werden.

  • Team: Leon Kobinger, Nicolas Gehring, Jonas Bayer
  • Branche: IKT | Software, Medizintechnik
  • Herkunft: München | TU München und LMU München

Datagon AI GmbH

Mit der KI-gestützten Plattform von Datagon AI können Kunden Daten aus ihren Produktionsprozessen nutzen, um ein produktindividuelles Qualitätsmanagement zu realisieren. Durch die Anwendung eines spezifisch entwickelten Reinforcement-Learning-Ansatzes werden spezifische Qualitätsvorhersagen generiert, die sich über die Dauer der Nutzung selbst optimieren.

  • Team: Nathan Gruber, Dr. Andreas Schoch, Fabian Gruber, Tim Hajek
  • Branche: IKT | Software
  • Herkunft: München | TU München | EXIST-Förderung

Epicure

Primäres Ziel von EpiCure ist die klinische Entwicklung des Wirkstoffes Carbacitabin. Dieser soll aufgrund geringerer Toxizität bei Erhöhung der Wirkung strukturverwandte Wirkstoffe in der AML- und MDS-Therapie ersetzen.

  • Team: Dr. Matthias Heiß, Yasmin Gärtner, Corinna Pleintinger
  • Branche: LIFE SCIENCES | Pharmazie
  • Herkunft: München | LMU München

ImuVeo (ImnoTech GmbH)

ImuVeo entwickelt ein Monitoring-Tool für Krebs-Immuntherapien. Die neuartige Methode visualisiert T-Zellen mittels radioaktiver Tracer und PET-Scanner und macht so den Therapieverlauf von Immuntherapien aktiv nachverfolgbar.

  • Team: Dr. Lisa Russelli, Dr. Kristine Mayer, Dr. Dario Gosmann, Paul Klein
  • Branche: LIFE SCIENCES | Biotechnologie
  • Herkunft: München | TU München | EXIST Forschungstransfer

Lactoverde

Lactoverde entwickelt biomimetische Bioreaktoren. Diese neue Generation von Bioreaktoren ermöglichen die effiziente Skalierung und Nutzung von sezernierenden Epithelzellen in der Industrie. Dadurch können biologische Flüssigkeiten und komplexe pharmazeutische Wirkstoffe klimaneutral und ohne Tiere kostengünstig hergestellt werden.

  • Team: Fabian Buslaps, Dr. Markus Tschurtschenthaler
  • Branche: LIFE SCIENCES | Biotechnologie
  • Herkunft: Freising | TU München

Prisma3D

Prisma3D ist eine App, mit der 3D-animierte Videos in fünf Minuten per KI direkt auf dem Handy erstellt werden können. Die App bietet eine Vielzahl an Vorlagen für Charaktere und Modelle. Bewegungen werden intuitiv über die Handy-Kamera aufgenommen und als Animation auf den Charakter übertragen.

  • Team: Jacob Haase, Joana Haase
  • Branche: IKT | Applikationssoftware
  • Herkunft: München | Carl von Ossietzky Universität Oldenburg | EXIST-Gründungsstipendium

Vortex Aerotec

VORTEX entwickelt eine brennstoffzellenbetriebene electric Vertical Take-off and Landing (eVTOL) Drohne mit einer Reichweite von 500 km, einer Nutzlast von 50 kg und einem Laderaum von 1000 Litern. Sie ermöglicht Drohnenlogistik für die mittlere Meile und Eillieferungen industrieller Güter über weite Strecken.

  • Team: Cornelius Kauffmann, Manuel Prinz, Jan Rudzki, Paul Berthold
  • Branche: TECHNOLOGIEN | CleanTech
  • Herkunft: München | TU München

Neben den zehn Siegerteams wurden auch folgende weitere Start-ups für ihre Geschäftskonzepte in der Phase 1 des Münchener Businessplan Wettbewerbs 2024 nominiert: Belle Health, ImmoVisit24, LexLynk, Patalyze, Qualiwise, SISIRON, Smart Agent, Trailer Exchange, UniteLabs sowie Valuemize

 

Und jetzt? Die Teilnahme am Businessplan Wettbewerb erhöht deine Chancen beim Markteintritt – Anmeldung für Phase 2 bis 20. März möglich – Quereinsteiger*innen sind willkommen.

Pläne, Versprechen, Fakten

Mehr Geld, weniger Bürokratie: Die Ampelkoalition verspricht Start-ups 2024 steuerlich so einiges. Gleichzeitig musste bei einigen Erleichterungen der Rotstift angesetzt werden. Umso wichtiger ist es, den Status quo zu kennen.

Growth Hacking mittels Start-up-Strategie und Steuererleichterungen? Jungunternehmer*innen, so das Regierungsversprechen, werden sich 2024 im Bürokratie-Dickicht mit weniger Regeln herumzuschlagen haben, mehr Geld für Innovationen erhalten und weniger an den Fiskus abgeben müssen. So weit der Plan.

Tatsächlich musste die Ampelkoalition ihre Haushaltspläne gehörig straffen, um Milliarden einzusparen. Entsprechend fallen zahlreiche Steuervergünstigungen schlichtweg weg. Andere Maßnahmen, insbesondere solche, die im Zusammenhang mit dem Wachstumschancengesetz stehen, werden aktuell von Bundestag und Bundesrat noch heiß diskutiert.

Weitere Steuervergünstigungen machen den Weg frei, etwa für eine verbesserte Mitarbeitendenkapitalbeteiligung oder den erleichterten Zugang zum Kapitalmarkt. Was also sind die wichtigsten Änderungen, die du unbedingt kennen solltest?

Mitmacher*innen gesucht – es lohnt sich!

Mit Inkrafttreten des Zukunftsfinanzierungsgesetzes (ZuFinG) bekommt das deutsche Start-up-Ökosystem ein Update vom Fiskus – vor allem in puncto Steuern auf die Mitarbeitendenbeteiligungen. Anders als bisher müssen Mitarbeitende ihre Firmenanteile später versteuern. So fließt künftig grundsätzlich erst nach 15 Jahren Geld an den Fiskus, wodurch diese Neuregelung bei deutschen Start-ups eine zen­trale Hürde im War of Talents überwindet, die sogenannte Dry-Income-Problematik. Erwarben Mitarbeitende vor 2024 eine verbilligte oder unentgeltliche Beteiligung an dem Unternehmen, stellte aus steuerlicher Sicht der sogenannte geldwerte Vorteil, also der Differenzbetrag zum eigentlichen Verkehrswert der Beteiligung, Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit dar. Damit war das Ganze nicht nur sozialversicherungspflichtig, auch der Fiskus wollte mitverdienen. Die darauf anfallende Steuer konnte bis zu 45 Prozent betragen. Das Problem? Mitarbeitende konnte eine erhebliche Steuerbelastung treffen, ohne dass ihnen liquide Mittel zuflossen.

Von neuen Freiheiten profitieren

Des Weiteren steigt mit diesem Jahr auch der Freibetrag für Mitarbeitendenkapitalbeteiligungen von bisher 1440 auf 2000 Euro. Eine Win-win-Situation: Einerseits hat motiviertes Personal am Erfolg deines Unternehmens teil, andererseits stärkt es dessen wirtschaftliche Position im Wettbewerb. Wobei der Freibetrag weiterhin nur unter zwei Voraussetzungen gilt: Zum einen muss es sich bei einer Kapitalbeteiligung um eine freiwillige Leistung des/der Arbeitgebenden handeln, die allen offensteht, die ein Jahr oder länger ununterbrochen für das Unternehmen gearbeitet haben. Zum anderen ist eine Kapitalbeteiligung eine Vermögensbeteiligung am Unternehmen, die in Form von Sachbezügen gewährt wird. Werden die 2000 Euro nicht vollständig ausgeschöpft, kann der Rest auch im Rahmen des normalen Gehalts fließen. Vor allem im wettbewerbsintensiven, internationalen Kontext können deutsche Start-ups auf diese Weise aufholen und attraktive Anreize für hochqualifizierte neue Fachkräfte setzen bzw. bereits im Team befindliche besser an sich binden.

Über die Schwelle gehoben

999 Beschäftigte, 100 Millionen Euro Umsatz oder 86 Millionen Euro Jahresbilanz: Seit Januar 2024 gelten diese Schwellenwerte zur vorteilhaften Besteuerung von Mitarbeitendenkapitalbeteiligungen. Dabei erhöhen sich hier nicht nur die Grenzen. Auch die Übergangszeit verlängert sich. Kommt ein Unternehmen künftig über die Schwellenwerte, können Mitarbeiter*innen sieben weitere Jahre von steuerlichen Vergünstigungen Gebrauch machen. Neben Unternehmen, die Geschäftsmodelle mit langen Entwicklungszyklen haben – etwa im Tech-Bereich –, kommen diese längeren Übergangsfristen auch am Markt etablierten, schnell wachsenden Scale­ups zugute.

Ran an die Börse

Niedrigere Hürden für Börsengänge sollen für zusätzliche Wachstumsimpulse sorgen. Will ein Unternehmen in den Kapitalmarkt einsteigen, brauchst es seit Januar 2024 keine 1,25 Millionen Euro mehr. Eine Mindestkapitalmenge von einer Million Euro reicht aus. Zudem vereinfacht das ZuFinG auch bestimmte regulatorische Anforderungen. Ein Beispiel: Indem bislang notwendige Mitantragsteller*innen wie Banken wegfallen, lassen sich die Kosten von Börsengängen reduzieren. Da­neben haben börsennotierte Start-ups seit diesem Jahr die Option, Mehrstimmrechtsaktien mit einem Stimmrecht von zehn zu eins auszugeben.

In der Folge erleichtert dies Gründer*innen, den Einfluss auf das eigene Unternehmen trotz Kapitalaufnahme zu bewahren und ihre Expertise umfassend einzubringen, während gleichzeitig der Schutz der Investor*innen ohne Mehrstimmrechte gesichert ist. In diesem Zusammenhang ermöglicht es das ZuFinG, auch Börsenmantelaktiengesellschaften oder Special Purpose Acquisition Companies (SPACs) zu gründen, also Mantelgesellschaften mit dem einzigen Zweck, Geld an der Börse zu sammeln, um damit nicht börsennotierte Unternehmen zu kaufen und so indirekt an die Börse zu kommen.

Mehr geht immer – oder?

Um Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland zu verbessern und steuerliche Anreize für klimafreundliche Investitionen zu setzen, sollte bereits letztes Jahr das Wachstumschancengesetz auf den Weg gebracht werden. Während der Bundestag trotz Haushaltskrise und Milliardenloch bereits grünes Licht für die Neuregelungen gegeben hatte, stellte sich der Bundesrat quer. Aus seiner Sicht würde das Stimulus­Paket nicht nur die Einnahmekraft des Staates empfindlich schwächen, sondern in einer ohnehin finanziell angespannten Situation große Defizite in den Haushalten von Ländern und Kommunen verursachen. Bereits Ende Oktober 2023 hatten die Länder kritisiert, dass sie rund zwei Drittel der geplanten Steuerentlastungen von jährlich rund sieben Milliarden Euro tragen müssten. Konkret stören sich die 16 Länder etwa an den vorgeschlagenen Änderungen zur Verlustrechnung, bei der Unternehmen aktuelle Verluste mit ihrem Gewinn aus der Vergangenheit steuerlich verrechnen können.

Aber auch andere Punkte im Gesetzestext müssen Stand heute noch festgezurrt werden. Die höhere Freigrenze für Betriebsveranstaltungen, die Option zur Körperschaftsteuer für Personenunternehmen, die private Nutzung gewerblicher E-Fahrzeuge und die Abschaffung der Fünftelungsregelung – all diese Maßnahmen stecken im Vermittlungsausschuss fest. Und der befasst sich damit erst seit Ende Februar dieses Jahres.

Kleinere Bestandteile des Wachstumspakts wurden derweil kurzfristig in das Kreditzweitmarktförderungsgesetz ausgelagert. Dabei handelt es sich unter anderem um nötige Anpassungen, damit das Gesetz zur Modernisierung des Personengesellschaftsrechts, Änderungen bei der Zinsschranke im Einkommen- und Körperschaftsteuergesetz sowie die Verschiebung des Datenaustauschs zwischen Unternehmen der privaten Kranken- und Pflegeversicherung, der Finanzverwaltung und den Arbeitgebenden um bis zu zwei Jahre in Kraft treten kännen. Alle weiteren steuerlichen Vorhaben und Entlastungen fallen weiterhin in die Rubrik „to be discussed“.

Der Autor Prof. Dr. Christoph Juhn ist Professor für Steuerrecht und Steuerberater sowie Gründer der JUHN Partner GmbH und der JUHN BESAU GmbH. Zudem betreibt er unter @juhnsteuerberater einen YouTube-Kanal.

Dies ist ein Beitrag aus der aktuellen Ausgabe unseres Printmagazins: Mehr dazu liest du in der StartingUp - Heft 01/24 - ab sofort erhältlich – jederzeit online bestellbar - auch als ePaper - über unseren Bestellservice

Gründerinnen mit Herzblut und Vision

So ticken Unternehmerinnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Eine GoDaddy-Umfrage Umfrage zum Weltfrauentag 2024 klärt auf.

Anlässlich des internationalen Weltfrauentags 2024 veröffentlicht GoDaddy, der weltweit führende Anbieter von Webseiten und Domains, die Ergebnisse seiner aktuellen Studie zur Lage von Frauen in der Unternehmensgründung und -führung. Die Studie untersucht die aktuelle Situation von Kleinunternehmen weltweit, mit besonderem Fokus auf Gründerinnen und Unternehmerinnen in der DACH-Region. Die zentrale Erkenntnis: Frauen gründen mit Herzblut und Vision.

Wachstumserwartungen und Bedeutung der Digitalisierung

Positive Aussichten – fast die Hälfte der von Frauen geführten Unternehmen (48 %) erwartet in den nächsten 3 bis 5 Jahren ein Wachstum ihres Geschäfts. Das geht aus der im Januar umgesetzten GoDaddy-Umfrage hervor. Dabei gründen Unternehmerinnen vor allem aus Leidenschaft (30 %) und für mehr Flexibilität (20 %), wohingegen nur 8 % aus einer spezifischen Idee für ein Produkt oder eine Lösung heraus gründen.

Obwohl Männer und Frauen unterschiedliche Beweggründe haben, ein Unternehmen zu gründen, sind sie sich darin einig, dass die Digitalisierung für den Erfolg ihres Unternehmens entscheidend ist. (Männer mit 77 % und Frauen mit 78 %).

Bei der digitalen Transformation wiederum unterscheiden sich laut der Umfrage die Schwerpunkte zwischen Frauen und Männern: Kleinunternehmerinnen legen den Fokus auf die Verbesserung der Kundenbindung und -erfahrung (53 %) sowie die Optimierung der internen Kommunikation und Zusammenarbeit (40 %). Männliche Kleinunternehmer priorisieren hingegen die Steigerung der Effizienz (49 %) und die Integration neuer Technologien wie KI für Innovationen (34 %).

KI-Chancen: Frauen noch zurückhaltender als Männer

Unternehmerinnen zeigen weniger Zuversicht in Bezug auf die Integration von KI-Technologien als ihre männlichen Kollegen. Laut aktuellen Umfragedaten sind nur 54 % der Frauen im Vergleich zu 76 % der Männer optimistisch über die Integration und Weiterentwicklung von KI-Technologien in ihren Unternehmen.

Online-Marketing im Fokus

Im Vorfeld des Jahres 2024 beabsichtigen mehr Unternehmen unter weiblicher Leitung, ihre Investitionen in Online-Marketing zu verstärken. Laut der Umfrage planen voraussichtlich 71 % dieser Unternehmen, in diesem Bereich zu investieren – ein positiver Ausblick auf das Jahr 2024. Alexandra Anderson, Marketing Director DACH bei GoDaddy, kommentiert die Ergebnisse der Studie: „Die Ergebnisse unserer Umfrage zeigen das Potenzial, das in weiblich geführten Unternehmen steckt. Es ist wichtig, Frauen bei der Unternehmensgründung und -führung zu unterstützen, da sie einen entscheidenden Beitrag zur Innovation leisten.“

phelas: GreenTech-Start-up sichert sich 4,1 Mio. Euro Finanzierung

Die Seed-Finanzierungsrunde soll entscheidend dazu beitragen, die Flüssigluftspeicher des 2020 gegründeten Münchner Start-ups phelas in den Megawatt-Maßstab zu skalieren, um die Systeme in der EU einzusetzen und die branchenführende Technologie weiter auszubauen.

Das in München ansässige Start-up phelas wurde im Jahr 2020 gegründet und konzentriert sich auf die Revolutionierung des Energiespeichersektors mit der Vision, 100% erneuerbare Energien weltweit zum Selbstläufer zu machen. Das Start-up hat sich auf die Entwicklung seiner Aurora-Langzeit-Energiespeicher spezialisiert, einer proprietären Flüssigluft-Energiespeichertechnologie, die modular und skalierbar ist und auf die Integration mit erneuerbaren Energiequellen zugeschnitten ist. In Verbindung mit dem Catalyst-Service von phelas - einer einzigartigen, softwaregestützten Beratungssoftware, der Energieversorgern und -Entwicklern erneuerbarer Energien dabei hilft, fundierte, strategische Entscheidungen für den Einsatz von Energietechnologien zu treffen - positioniert sich das Start-up mit diesem dualen Ansatz als wichtiger Innovator für den Übergang zu einem vollständig erneuerbaren Energienetz, bei dem Rentabilität, Nachhaltigkeit und Skalierbarkeit im Vordergrund stehen. Durch diesen fortschrittlichen Ansatz hat Start-up kommerzielle Kooperationen mit Branchen- führern wie Ørsted und Wien Energie etabliert.

Justin Scholz, CEO von phelas: "100 % erneuerbare Energie müssen weltweit zum Selbstläufer werden. Wir haben phelas gegründet, um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen und unseren Kunden den Aufbau des erneuerbaren Energiesystems der Zukunft zu ermöglichen. Erneuerbare Energien + Speicher müssen die billigste, nachhaltigste und zuverlässigste Energieversorgung der Welt werden."

Angeführt wird die Kapitalrunde von E44 Ventures, einem renommierten israelischen Fond für Klimatechnologie, mit zusätzlicher Beteiligung von Axon Partners Group, dem Deutsche Telekom hub:raum Fund, BNV Partners sowie weiteren Investoren und bereits beteiligten Business Angels.

Die Investition unterstreicht das Engagement von E44 Ventures bei der Unterstützung von Start-ups, die bei der Transformation des Energiesektors eine Vorreiterrolle spielen. "Unsere Investition in phelas spiegelt unseren festen Glauben an das große Potenzial der Langzeit-Energiespeicher wider", sagte Sharon Shacham, Mitbegründerin und Managing Partner bei E44 Ventures. "Wir freuen uns, mit phelas zusammenzuarbeiten und ihre Mission zu unterstützen, innovative, skalierbare und nachhaltige Energiespeicherlösungen zu entwickeln. Wir sind zuversichtlich, dass phelas mit seinem engagierten Expertenteam bedeutende Fortschritte in diesem Bereich erzielen wird, die eine breite Akzeptanz von erneuerbaren Energien ermöglichen und die saubere Energiewende vorantreiben werden. Diese Investition passt perfekt zu unserer Mission, in Schlüsseltechnologien zu investieren, die einen transformativen Einfluss im Größenmaßstab von Gigatonnen an CO2 haben können, und unterstreichen damit unser Engagement im Kampf gegen den Klimawandel."

Der hub:raum-Fonds der Deutschen Telekom sieht in der Technologie von phelas eine vielversprechende Komponente, die in Betracht gezogen werden sollte, um die Zuverlässigkeit und Ausfallsicherheit der Netze im Telekommunikationssektor zu gewährleisten, was ihrer Vision eines zu 100% erneuerbaren und sicheren Kommunikationsnetzes entspricht. „Phelas ist Vorreiter im Bereich der Energiespeichersysteme. Mit ihrem bahnbrechenden Ansatz verändert phelas, wie Energie gespei- chert und gemanagt wird und ermöglicht eine effizientere Benutzung erneuerbarer Energien. Phelas hat das Potenzial, eine Zukunft für nachhaltige Energielösungen zu gestalten“, so Gabriela Brodzińska-Drozd - Investment Manager at Deutsche Telekom hub:raum Fund.

Die erfolgreiche Seed-Finanzierungsrunde soll entscheidend dazu beitragen, die Flüssigluftspeicher von phelas in den Megawatt-Maßstab zu skalieren, um die Systeme in der EU einzusetzen und die branchenführende Technologie weiter auszubauen. Dazu wird das Start-up eng mit der Industrie zusammenarbeiten und das Fachwissen von Unternehmen aus dem Bereich der chemischen Verfahrenstechnik und des Anlagenbaus (Engineering Procurement Construction) nutzen.

VITAS: 3,1 Mio. Euro für KI-Sprachassistenten auf No-Code-Basis

Bayern Kapital beteiligt sich an VITAS. Das 2019 von Tobias Bäumler, Thomas Abend und René Straub gegründete Nürnberger Start-up betreibt eine No-Code-Plattform, mit der sich öffentliche Einrichtungen und Unternehmen KI-basierte Telefonassistenten einfach selbst konfigurieren können.

In vielen Unternehmen und Einrichtungen des öffentlichen Sektors sind die Service-Hotlines überlastet. Nicht wenige Firmen und Institutionen kämpfen mit Personalmangel und die Fachangestellten, zum Beispiel in der Gastronomie oder im Gesundheitsbereich, können den Ansturm zahlreicher Anrufer kaum noch bei gleichbleibender Servicequalität stemmen. Vor allem die Bewältigung der täglichen Standardanrufe, wie Terminanfragen oder Rezeptbestellungen, kosten das Personal viel Zeit.

Entlastung verspricht das 2019 gegründete KI-Start-up VITAS: Durch die Automatisierung der Telefonhotline soll das Personal wieder mehr Kapazitäten für seine Kernaufgaben bekommen. Dafür bietet VITAS eine einfach zu bedienende No-Code-Plattform, mit der sich Unternehmen und Einrichtungen jeder Branche und Größe ihren eigenen, auf künstlicher Intelligenz basierenden Telefonassistenten selbst konfigurieren können. Dieser KI-basierte Sprachassistent kann Hunderte Anrufe gleichzeitig entgegennehmen, managt die zeitkostendenden Standardanfragen und sammelt selbstständig alle wichtigen genannten Informationen übersichtlich auf einer Plattform.

Zeitgewinn durch KI-basierte Automatisierung von Standardanrufen

Anwendungsbeispiel Gesundheitswesen: Durch den Einsatz von VITAS’ intelligenten Sprachassistenten müssen sich Anrufer auf der Suche nach einem Arzttermin nicht über lange telefonische Warteschleifen ärgern, und das medizinische Fachpersonal hat mehr Zeit für die eigentliche Patient*innenarbeit.

Doch auch etwa im öffentlichen Sektor, in Call-Centern von Unternehmen sowie im Bereich Gastronomie oder Versicherungswesen können KI-basierte Sprachassistenten das Service-Personal spürbar entlasten. Die Lösung von VITAS ist bereits in Hunderten Unternehmen, Arztpraxen und Medizinischen Versorgungszentren im Einsatz.

Mit den finanziellen Mitteln der Finanzierung will das Unternehmen seine Plattform weiterentwickeln, neue Märkte erschließen und die Internationalisierung vorantreiben. Zudem will VITAS in neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter investieren, um den Kundenstamm weiter auszubauen.

„Unser Ziel bei VITAS ist es, mithilfe digitaler Technologien die Personal- und Patientenzufriedenheit sicherzustellen und Standardprozesse zu automatisieren. Wir schenken unseren Kunden Zeit, die sie in wertschöpfende Arbeit investieren können”, sagt Thomas Abend, CEO und Co-Gründer von VITAS. „Mit der Finanzierung können wir noch mehr Menschen unterstützen, schnelleren Zugang zu den von ihnen benötigten Dienstleistungen zu erhalten."

„Viele Firmen spüren den Fachkräftemangel insbesondere im Service-Bereich. Um die zunehmende Anzahl an Anrufern bewältigen zu können, werden sie die Digitalisierung und Automatisierung von Standardprozessen vorantreiben müssen“, erklärt Monika Steger, Geschäftsführerin von Bayern Kapital. „KI-basierte Sprachassistenten sind eine effektive und skalierbare Möglichkeit, einige dringend benötigten Kapazitäten im Service-Bereich freizulegen. Wir sehen bei VITAS vielversprechende Wachstumsperspektiven, nicht nur im deutschen Markt. Deshalb unterstützen wir das Nürnberger Start-up bei seinen nächsten Wachstumsschritten.“

HR-Plattform Deel übernimmt HR-Start-up Zavvy

Deel, die globale All-in-One HR-Plattform, gibt die Übernahme von Zavvy, einer deutschen Plattform für Personalentwicklung & Performance, bekannt. Alle Teammitglieder von Zavvy treten Deel bei.

Deel, die globale HR-Plattform mit Sitz in San Francisco, Kalifornien, übernimmt die Lern-, Entwicklungs- und Performance-Management-Plattform Zavvy. Das in München ansässige HR-Start-up wurde im Jahr 2021 von Mehmet Yilmaz und Joshua Cornelius gegründet und bietet Unternehmen eine zentrale Anlaufstelle für die Bereiche Karriereentwicklung, Leistungsmanagement und Schulungsprogramme. Mithilfe integrierter KI-Technologie, liefert Zavvy Managern Vorschläge zur Bewertung der Teamleistung und hilft Unternehmen, personalisierte Karriereentwicklungspläne zu erstellen. Zu den Kunden von Zavvy zählen Moss, Primer, LoveBonito, TypeForm und weitere.

Deel wird die KI-gestützte Technologie von Zavvy in ein neues Produktpaket – „Deel Engage“ – einbinden, um HR-Führungskräfte in allen Bereichen des Personalmanagements wie HRIS und L&D-Performance Management zu unterstützen.

Mehmet Yilmaz, Mitbegründer und Co-CEO, sagte zur Übernahme: „Wir haben Zavvy gegründet, um das Arbeitspotenzial der Menschen freizusetzen. Der Beitritt zu Deel, der führenden HR-Plattform für die Arbeitswelt von morgen, wird dieses Vorhaben erheblich beschleunigen. Beide Unternehmen sind leidenschaftlich daran interessiert, Innovationen im HR-Sektor voranzutreiben, mit einem Fokus auf die Einstellung und Förderung großartiger Talente weltweit.“

Alex Bouaziz, Mitbegründer und CEO von Deel, sagte: „Bei Deel dreht sich alles darum, Unternehmen dabei zu helfen, das Beste aus ihren globalen Teams herauszuholen, und die KI-Technologie von Zavvy steht an der Spitze des Personalmanagements und der Talententwicklung. Es passt perfekt – unsere Kunden suchen nach einer Komplettlösung für alle HR-Belange, und Zavvys Tools für das Personalmanagement füllen nun dieses fehlende Stück unseres globalen HR-Angebots aus.“

HR-Analyst und Managing Partner von 3SixtyInsights, Pete Tiliakos, sagte: „Die Technologie zur Mitarbeiteraktivierung von Zavvy ergänzt perfekt das breitere Deel-Ökosystem globaler Beschäftigungslösungen. Die Ergänzung erfolgt zu einem günstigen Zeitpunkt, um Arbeitgebern zu ermöglichen, Fähigkeiten und Talente durch hochgradig personalisierte Lern- und Entwicklungserfahrungen zu entwickeln und zu halten, während sie Arbeitgebern eine einzige Plattform für konforme globale Beschäftigung und Talentförderung bietet.“

Deel gibt zudem heute bekannt, dass die Plattform Deel HR ab sofort für Unternehmen jeder Größe kostenlos zur Verfügung stehen wird. Deel HR war zuvor lediglich für bis zu 200 Nutzer*innen kostenlos zugänglich. In der Branche werden so erstmalig die Bereiche Lernmanagement, Performance, HRIS und Compliance-Wissen von einem Unternehmen, in einer Angebotsstruktur und zu einem Preis gebündelt angeboten.

Für Unternehmen, die eine globale Belegschaft verwalten, ist das ein Vorteil: Normalerweise müssten sie verschiedene HR- und Gehaltsabrechnungssysteme mit Leistungs-, Vorteils-, Eigenkapital- und weiteren Systemen kombinieren. Mit der Integration von Zavvy in Deels Global Payroll- und HRIS-System, sparen Arbeitgeber Verwaltungsaufwand und steigern die Effizienz und Leistung ihrer Teams in einem zentralen System. Das ermöglicht Unternehmen einen verbesserten Blick auf ihre globale Belegschaft – zu jeder Phase des Mitarbeiterlebenszyklus.

Deel bietet damit als erstes Unternehmen am Markt ein kostenloses HRIS-Produkt in Kombination mit Personalmanagement, Arbeitgeber- und Auftragnehmervermittlung, Global Payroll, Compliance-Expertise sowie internen Rechts- und Einwanderungsdienstleistungen an.