Gründer der Woche: bookitgreen - nachhaltiger Reisen

Gründer der Woche 32/19


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Die Plattform bookitgreen, gegründet von Moritz Hintze und Phillip Fickl, ermöglicht online das einfache Suchen und Buchen nachhaltiger Urlaubsunterkünfte. Wie das funktioniert und welche Kriterien die "grünen" Gastgeber erfüllen müssen, erklärt uns Co-Gründer Moritz im Interview.

Wann und Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Als Kind war ich jedes Jahr mit der ganzen Familie auf dem Biobauernhof Helchenhof am Bodensee im Urlaub, und hatte deshalb schon immer einen Bezug zum Thema Nachhaltigkeit. Während meinem Studium habe ich dann meinen Mitgründer Phillip kennengelernt. Wir haben gemeinsam festgestellt, wie kompliziert der Prozess ist, eine nachhaltige Ferienunterkunft online zu finden und zu buchen. Da läuft noch ganz viel über E-Mail, Telefon und eine langwierige Suche im Internet. Das passt einfach nicht mehr in unsere Zeit. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, eine Plattform aufzubauen, die es möglich macht, nachhaltige Ferienunterkünfte online zu buchen. Mit der ersten Version sind wir dann im September 2017 online gegangen.

Was ist eure Vision vom nachhaltigen Reisen bzw. Wohnen?

Nachhaltiges Reisen sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Es gibt immer mehr technologische Neuheiten und diese sollten wir nutzen um nachhaltiger zu agieren und gleichzeitig verstehen das Nachhaltigkeit nicht mit Verzicht einhergehen muss. Wir halten wenig davon nur noch Urlaub auf Balkonien zu machen. Dafür sammelt man viel zu viele Erfahrungen und Erlebnisse auf Reisen. Gleichzeitig sollten vorhandene, nachhaltige Alternativen aktiv genutzt und gefördert werden.

Das geht bei der Anreise los und reicht dann natürlich bis zu Unternehmungen am Urlaubsziel, die möglich sozialverträglich und umweltfreundlich gewählt werden sollten.

Was waren dann die wichtigsten Meilensteine bis vom Go live von bookitgreen?

Der erste Meilenstein war die Teilnahme am Axel Springer Plug and Play Accelerator und der anschließende Launch von bookitgreen. Mit unserer ersten Version konnten wir erste Zahlen liefern und eine Angel Finanzierungsrunde einsammeln um bookitgreen technisch immer weiterzuentwickeln. Außerdem waren wir auch noch Teil des Climate KIC Accelerator und hatten so einen ziemlich guten Start, durch den wir zeigen konnten, dass bookitgreen wirklich funktionieren kann. Wir haben erste Buchungen abgewickelt, hatten über 750 Gastgeber auf der Plattform und haben gleichzeitig versucht bookitgreen als klassischen Venture Capital Case aufzubauen. Leider sind wir daran gescheitert schnell genug zu skalieren, um dann eine neue Finanzierungsrunde aufzustellen.

Seitdem haben wir Gründer wieder Vollzeitjobs, haben noch samebutgreen als Shop für nachhaltige Reiseprodukte gelauncht und querfinanzieren so den weiteren Aufbau von bookitgreen. So geht es stetig voran und wir werden da sein, wenn der Wunsch nach nachhaltigen Reisen bei mehr Menschen angekommen ist. Quasi eine klassische Gründerstory mit allen Höhen und Tiefen die eben dazugehören.

Wie funktioniert bookitgreen und was unterscheidet euch von anderen „grünen“ Anbietern?

Bookitgreen ist eine klassische Buchungsplattform, das heißt man kann entweder nach Regionen oder Unterkünften filtern und dann direkt über die Seite die Unterkunft buchen. Zum Glück bekommt das Thema nachhaltiges Reisen immer mehr Aufmerksamkeit und es entstehen immer mehr Plattformen, die sich mit dem Thema befassen. Unser Alleinstellungsmerkmal ist allerdings, dass wir ganz klar die Ambition haben technisch auf ein Level mit den „klassischen Plattformen“ zu kommen und es so eben wirklich unkompliziert zu machen. Gleichzeit steht der Fokus immer auf Nachhaltigkeit und wir konzentrieren uns nicht auf eine spezifische Art von Unterkunft, sondern haben quasi jede Unterkunftsart im Angebot.  

Wie wählt ihr die Unterkünfte bzw. Gastgeber aus? Und welche Art von Unterkünften habt ihr im Portfolio?

Wir bekommen viele Bewerbungen von Gastgebern, die Teil von bookitgreen sein wollen. Wir haben drei Bereiche rund um das Thema Nachhaltigkeit entwickelt. Zum einen schauen wir uns bestehende Zertifikate auf dem Markt an und sobald eine Unterkunft ein Zertifikat in nachhaltigem Tourismus hat, stellen wir es auf unsere Seite dar. Außerdem haben wir 15 Nachhaltigkeitskriterien entwickelt und abhängig davon wie viele die Unterkunft erfüllt, bekommt sie ein bis fünf grüne Blätter. Das ist ein einfacher Indikator für den Gast um zu sehen wie nachhaltig die Unterkunft ist. Als letzten und dritten Bereich, haben die Gäste nach ihrem Aufenthalt die Möglichkeit die Unterkunft in Bezug auf ihre Nachhaltigkeit zu bewerten. Wir versuchen so ein holistisches Bild rund ums Thema Nachhaltigkeit darzustellen. Unsere Gastgeberzahl wächst stetig und reicht vom Biobauernhof über Biohotels, Ferienhäuser bis hin zu Jurten und anderen besonderen Unterkünften.

Welche Destinationen stehen bei euch im Fokus?

Die meisten Unterkünfte befinden sich in Deutschland, Österreich, Spanien, Italien, Frankreich und Portugal. Vereinzelte finden sich auch außerhalb von Europa.

Wie macht ihr auf euch und euer Angebot aufmerksam?

Wenn es ums Thema nachhaltiges Reisen geht sind wir ziemlich gut bei Google zu finden und noch dazu setzen wir momentan stark auf Empfehlungen von Gästen. Das Budget für klassische Werbung ist aktuell noch nicht vorhanden.

Was sind eure weiteren unternehmerischen Pläne?

Aktuell konzentrieren wir uns darauf bookitgreen nach und nach weiterzuentwickeln. Wir sehen, dass die Buchungszahlen weiter nach oben gehen und sich immer mehr Gastgeber bei uns melden. Das freut uns natürlich sehr und wir sehen eine positive Entwicklung für die Zukunft.
In Verbindung mit samebutgreen wollen wir bald wieder bereit sein in eine stärkere Wachstumsphase überzugehen.

Und last but not least: Was rätst du anderen Gründern aus eigener Erfahrung?

Einfach loslegen und erst externes Kapital einsammeln, wenn das Produkt wirklich bereit ist skaliert zu werden. Wir wären im Nachhinein besser dran gewesen, ohne am Anfang relativ viel Geld zur Verfügung zu haben.

Hier geht's zu bookitgreen

Das Interview führte Hans Luthardt

Rebranding: Travel-Start-up CamperBoys heißt nun Off

Viele Rebrandings entstehen aus wirtschaftlicher Notwendigkeit, Shitstorms oder internen Umstrukturierungen. Das von CamperBoys nicht. Die 2016 von Paul Pizzinini und Andreas Mall gegründete Campervermietung hat sich nach eigenen Angaben für einen neuen Namen entschieden, weil der Anspruch, niemanden auszuschließen, Grund genug sei, alles zu verändern.

O will mit diesem Rebranding den äußeren Anstrich ihren inneren Werten anpassen. Als das Unternehmen 2016 von Andreas Mall und Paul Pizzinini gegründet wurde, bestand das Team aus zwei Personen: Andi und Paul - die CamperBoys. Inzwischen ist das anders. Das Team ist gewachsen und besteht heute aus über 150 Mitarbeitenden. Damit entsteht eine Vielfalt, die von dem Namen CamperBoys nicht mehr repräsentiert werden kann. Das betrit aber nicht nur Mitarbeitende, sondern auch Kund*innen, die unterwegs mit dem Camper irritierter Kommentare ausgesetzt waren.

“Wir möchten, dass der Satz “Aber du bist doch gar kein Boy” niemanden mehr ausschließt”, sagt Paul Pizzinini auf der ISPO Main Stage, auf der die Gründer den neuen Namen verkündet haben.

So fiel im Dezember 2022 die Entscheidung für ein Rebranding - obwohl es CamperBoys so gut ging wie noch nie. Mit einem 4.94 Sterne Google Rating und einem NPS von 80 ist das Unternehmen die bestbewertete Campervermietung Europas. Im letzten Jahr führen 2 neue Standorte zu mehr Campern, mehr Mitarbeiter*innen und viel mehr Kund*innen. Alles läuft nach Plan und trotzdem wurde alles riskiert - aus innerer Überzeugung heraus.

Mit O hat die Firma nicht nur eine Brand erschaen, die Verantwortung für die Sichtbarkeit von Vielfalt in der Gesellschaft übernehmen, sondern auch eine Brand, die den Fokus von Camping wieder auf die Essenz von Draußen sein legen will: Runterkommen, Zeit in der Natur verbringen und Abenteuer erleben

O hat zwar einen neuen Namen, die Vision bleibt dieselbe: Durch Campingtrips mehr Abenteuer, Freiheit und Natur im Alltag zu ermöglichen und so unvergessliche Erinnerungen zu erzeugen. Und O bietet noch einiges mehr: Mithilfe von intern entwickelten Software Tools setzt die Campervermietung neue Maßstäbe in der digitalen Customer Journey und erleichtert seinen Kund*innen zudem mit dem persönlichen O Guide die Routenplanung. Und für das eigene Zuhause auf Rädern können die Camper bei O auch gekauft werden. Aktuell besteht die Vermietflotte aus rund 800 neuwertigen Campern, die an den Stationen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt (Main), Halle, Hamburg, Hannover, München, Nürnberg, Stuttgart, Weilheim (Teck) gemietet werden können.

Mushlabs präsentiert seinen neuen Namen: Infinite Roots

Das von Mazen Rizk, Cathy Preißer und Thibault Godard gegründete BioTech-Start-up Mushlabs verkündet seine Umbenennung in Infinite Roots. Das sind die Gründe für das Rebranding.

In der aktuellen Printausgabe / ePaper von StartingUp haben wir euch die Erfolgsstory des Hamburger BioTech-Start-up Mushlabs präsentiert – hier die Coverstory zum Nachlesen.

Jetzt präsentiert das Unternehmen seinen neuen Namen: Infinite Roots

Das Rebranding der Unternehmensmarke soll eine neue Ära des wirtschaftlichen Wachstums und der internationalen Anerkennung des Unternehmens einleiten. Das wachsende Expert*innenteam von Infinite Roots erforscht das schier grenzenlose Potenzial des Myzels und will dessen Vorteile weltweit nutzbar machen. Die neue Unternehmensmarke steht nach Angaben des Start-ups für einen dynamischen Technologie-Hub, der darauf ausgerichtet ist, innovative Lösungen auf Basis von Myzel zu fördern. Die Umbenennung ist daher nicht nur ein neues Kapitel auf dem Weg von Infinite Roots, sondern spiegelt auch sein tief verwurzeltes Engagement wider, das globale Lebensmittelsystem mit den unendlichen Anwendungsmöglichkeiten von Myzel zu revolutionieren.

Unchained Robotics: 5,5 Mio. Euro-Investment für Robotic-Start-up

Unchained Robotics ist eine unabhängige Plattform für Automatisierungstechnik für Fertigungsprozesse in Unternehmen und bietet die Möglichkeit, passende Roboter und Komponenten zu suchen, finden und konfigurieren.

Robotik und Automatisierungstechnik ist eine der Schlüsseltechnologien der deutschen Wirtschaft, um zukünftig wettbewerbsfähig zu bleiben. Gerade beim Fachkräftemangel kann Robotik unterstützen und fehlendes Personal ausgleichen. Laut einer Studie von Stepstone (Arbeiterlosigkeit) werden bis 2030 bis zu 3,7 Millionen Menschen den Arbeitsmarkt verlassen. Laut 69 Prozent der Top-Manager wird die konsequente Automatisierung helfen, diesen Verlust zu kompensieren. Einfache, manuelle Tätigkeiten werden in Zukunft reduziert, sodass Mitarbeitende andere Aufgaben übernehmen können und neue Jobkategorien entstehen. Gerade für den deutschen Mittelstand stellt der Einsatz der Automatisierungstechnik oft noch eine zu hohe Einstiegshürde dar. Dies will das 2019 von Kevin Freise und Mladen Milicevic in Paderborn gegründete Start-up Unchained Robotics mit seiner einfachen, transparenten und unabhängigen Automatisierungslösung ändern.

Unchained Robotics ist eine unabhängige Plattform für Automatisierungstechnik für Fertigungsprozesse in Unternehmen. Das Tech-Start-up ist ein Problemlöser der deutschen Wirtschaft, weil es Automatisierungstechnik und Robotik für alle öffnet. Die Plattform bietet die Möglichkeit, passende Roboter und Komponenten zu suchen, finden und konfigurieren.

Seit 2018 haben die beiden Gründer an der Idee gearbeitet, Robotik einfacher zugänglich zu machen. Aus der universitären Forschung erfolgte 2019 die Gründung und der Start von Unchained Robotics. Die komplizierte Suche und Herangehensweise bei der Automatisierung in Deutschland hat die beiden Gründer gestört. Es war üblich, mehrere Wochen und Monate mit der Suche nach einer geeigneten Lösung zu verbringen, bis Unternehmen endlich den passenden Roboter und Partner finden konnten. In China erlebte Mladen Milicevic eine ganz andere Herangehensweise und ein ganz anderes Verständnis von Automatisierung. Mit diesen Eindrücken machten die beiden Gründer es sich zum Ziel, die vermeintliche “Raketenwissenschaft” in einfache, nutzbare Lösungen für den breiten Mittelstand herunterzubrechen. Seit 2019 haben bereits über 200 Kund*innen in Deutschland den Weg in die Robotik und Automatisierungstechnik durch Unchained Robotics gefunden. Zu den Kund*innen zählen internationale Konzerne, führende Forschungseinrichtungen sowie kleine und mittlere Unternehmen.

„Mit dem MalocherBot haben wir ein einzigartiges Produkt geschaffen, welches Plug&Play Automatisierung nicht nur möglich macht, sondern bereits nach wenigen Wochen weltweit im Einsatz ist. Dank unserer Softwareplattform kann der MalocherBot in wenigen Stunden gängige manuelle Prozesse in der Logistik und Metallbearbeitung automatisieren. Mit unserer Onlineplattform haben wir bewiesen, dass die Suche und Auswahl für Automatisierung einfacher, schneller und besser gemacht werden kann. Mit dem MalocherBot zeigen wir nun, dass jede Fabrik auf der Welt Robotik und Automatisierung einsetzen kann“, sagt Mladen Milicevic.

Jetzt bekommt das Start-up weitere Unterstützung aus einem internationalen Konsortium. Angeführt wurde die Runde von Future Industry Ventures, ein Joint Venture der SBI Holdings und Redstone. Die neue Investitionsrunde wurde durch den Kreis der Bestandsinvestor*innen BORN2GROW, Archimedes New Ventures und des von EnjoyVenture gemanageten Technologiefonds OWL unterstützt. Neben den institutionellen Investor*innen wird das Start-up auch von Business Angels wie Christian Hülsewig (Schüttflix), Marek Lehmann, Eike Klein (beide u+i ventures), Reinhard Rabenstein und weiteren aus dem industriellen Umfeld bekannten Personen unterstützt.

Dazu Mladen Milicevic: „Wir haben einen großartigen Mix an Erfahrungen aus dem Mittelstand und der Industrie, mit internationalem Footprint hinzugewonnen. Wir werden gemeinsam daran arbeiten, dass jede Fabrik auf der Welt den passenden Roboter über Unchained Robotics gesucht, gefunden und integriert hat.“

Mit dem Investment will das Start-up europaweit seinen Vertrieb und Service ausweiten sowie den MalocherBot für weitere Anwendungen verfügbar machen.

Aachener MedTech-Start-up HBOX Therapies erhält 2,5 Mio. EU-Förderung

Das 2021 von Dr. Peter Schlanstein, Niklas Steuer und Dr. Matthias Menne gegründete Start-up HBOX Therapies wurde als eines von fünf deutschen und 47 europäischen Unternehmen für die EIC-Accelerator-Förderung ausgewählt.

Der EIC Accelerator ist der Eckpfeiler des Förderprogramms Horizon Europe (2021-2027) der Europäischen Kommission und des Europäischen Innovationsrats (EIC). Es richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen, mittelständische Unternehmen und Einzelpersonen, die finanzielle Unterstützung benötigen, um ihre neuartigen Ideen, Technologien und Produkte auf den Markt zu bringen.

Die mit EIC-Accelerator-Förderung verbundene Summe von 2,5 Millionen Euro und das potenzielle zusätzliche Investment der European Investment Bank (EIB) sollen HBOX Therapies der Weiterentwicklung, der klinischen Validierung und der Kommerzialisierung ihres innovativen Medizinprodukts MiRA für Patient*innen mit akutem Lungenversagen dienen.

MiRA (Miniaturized Respiratory Assist), zielt darauf ab, die erste Alternative zur invasiven Beatmung für Patient*innen mit akutem Lungenversagen (z.B. aufgrund von Pneumonie, COVID‑19, COPD etc.) zu werden. MiRA soll geringere Komplikationsraten und bessere Therapieergebnisse ermöglichen, indem es eine neue Behandlungsoption für Millionen von Patient*innen pro Jahr bietet.

„Diese Förderung ermöglicht uns, die nächsten Schritte zu gehen, um unsere Vision eines neuartigen Therapieverfahrens für Patient*innen mit akutem Lungenversagen zu realisieren“, erklärt Niklas Steuer, Co-Founder und Managing Director bei HBOX Therapies. „Wir haben in ersten Tests vielversprechende Ergebnisse erzielt. Nun bereiten wir die Fertigstellung des Medizinprodukts, die anschließende regulatorische Testung bis zur klinischen Prüfung und die Markteinführung, geplant in 2028, vor.“

Die HBOX Therapies GmbH ist ein 2021 gegründetes Spin-off der RWTH Aachen University und der Uniklinik RWTH Aachen, Institut für Angewandte Medizintechnik, Lehr- und Forschungsgebiet Kardiovaskuläre Technik (CVE). Das Gründungsteam besteht aus Dr. Peter Schlanstein, Niklas Steuer und Dr. Matthias Menne. Die Gründer vereinen mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Forschung und Entwicklung von medizinischen Geräten, insbesondere Technologien zur Lungenunterstützung. Außerdem weisen sie Kompetenzen in Organisationsentwicklung, Führung und Wirtschaftswissenschaften auf. Mittlerweile ist das Team auf acht Mitarbeitende gewachsen, die sich auch durch langjährige Industrieerfahrung in Regulatory, Preclinical und Clinical Affairs, sowie Qualitätsmanagement auszeichnen.

Scenarium AI: 1,6 Mio. Euro Investment für Berliner KI-Start-up

Das 2023 von Katja Elkhanova und Emil Azadian gegründete Berliner Start-up Scenarium AI hat seine erste Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen und 1,6 Mio. Euro erhalten, um die Gebäudeplanung mit generativer KI neu zu denken.

Heute entfallen bis zu 50 Prozent der Zeit eines Bauprojekts allein auf die Planungsphasen, weil es weder die Arbeitskräfte noch die Softwaretools gibt, um die Planung von Gebäuden effizient zu gestalten. "Wir können bei vielen deutschen Ingenieurbüros die prekäre Lage beobachten, dass Vakanzen über Monate oder gar Jahre nicht besetzt werden können und Schulungen erfolgen müssen, die langwierig und zum Teil teurer als die zu erlernende Software sind", sagt Katja Elkhanova, Mitgründerin und CEO von Scenarium AI. Dennoch sind neue Lösungen zur effizienteren Planung von Gebäuden nach wie vor schwer zu finden, die Softwarelandschaft hat sich über Jahrzehnte hinweg kaum verändert.

“Wir glauben, dass die neuen Entwicklungen in der generativen KI (künstliche Intelligenz) es ermöglichen, den Planungsprozess völlig neu zu strukturieren und somit bis zu 69 Prozent der gesamten Planungszeit einzusparen. Gleichzeitig hat der jüngste Hype um KI auch in dieser eher traditionellen Branche für Aufsehen gesorgt - die derzeitige Bereitschaft zur Adoption von KI-basierter Software bedeutet, dass wir den Markt zur rechten Zeit bedienen", sagt Emil Azadian, Mitgründer und CTO von Scenarium AI. Laut einer Studie von Goldman Sachs, weist der Sektor Architektur und Ingenieurwesen das dritthöchste Automatisierungspotenzial durch die jüngsten Entwicklungen der generativen KI auf.

Die Vision von Scenarium AI ist es, genau die KI-gestützte Planungssoftware zu entwickeln, die von der Bauindustrie gefordert wird - und das für alle Planungsschritte. Mit über 37 Millionen potenziellen Nutzer*innen weltweit stellt dies eine riesige Marktopportunität dar. Sie generiert kollisionsfreie, normgerechte und materialeffiziente Planvorschläge in Minuten statt Wochen. Das Start-up wurde 2023 von Katja Elkhanova und Emil Azadian gegründet. Durch ihre familiären Hintergründe im Bauwesen sind beide Gründer*innen seit ihrer Kindheit mit den Herausforderungen der Branche vertraut. Bevor sie Scenarium AI gründete, half Katja Elkhanova beim Aufbau von Cosuno, einem ConTech Start-up, das die Verwaltung von Subunternehmern digitalisiert und leitete dort die Bemühungen zur Nachfragegenerierung. Emil Azadian entwickelte Deep-Learning-Algorithmen und synthetische Datensätze bei dem KI-Unternehmen Audatic und trug so zu einem erfolgreichen Exit bei. Die beiden Gründer lernten sich bei Entrepreneur First kennen - Europas führendem Talentinvestor.

Die Pre-Seed-Finanzierungsrunde wurde von UVC Partners angeführt, dem Investmentarm von UnternehmerTUM, der sich auf europäische B2B-Start-ups konzentriert und zu dessen Portfoliounternehmen beispielsweise Capmo (Start-up im Bereich Bauwesen) und Synera (Produktdesign-Software) gehören. Ebenfalls an der Runde beteiligt sind Angel Invest, einer der aktivsten Angel-Fonds in Europa, sowie der CEO von Make, Fabian Veit, LeanIX Chief People Officer Anna Gajda und Moritz Luck, Gründer von Enscape.

Das frische Kapital soll unter anderem zur Erweiterung des Teams, bestehend aus Data Scientists und Ingenieur*innen und aus dem Bereich Deep Learning genutzt werden.

Spreadly: Digitales Visitenkarten Start-up übernimmt Bumpee

Das 2022 von Darius Göttert und Florian Theimer in München gegründete Spreadly übernimmt das 2020 gegründete Visitenkarten-Start-up Bumpee, um sich im umkämpften Markt der digitalen Visitenkarten noch besser zu positionieren.

Spreadly wurde im 2022 von den Studierenden Darius Göttert und Florian Theimer in München gegründet, um unsere Visitenkarten aufs nächste Level zu heben: Von Papier zu digital! Die Spreadly-Software ermöglicht den Wechsel zu QR-Codes, Links oder NFC-Karten. Somit soll verhindert werden, dass 90 Prozent der Papierkarten weiterhin im Müll landen. Der Weg dahin: Kontakte lassen sich direkt ins CRM übertragen, z.B. durch das Scannen von Apple oder Google Wallet. Terminvereinbarungen, Leads-Formulare, Social Media Accounts können einfach integriert werden. Spreadly hat aktuell ein sechsköpfiges, internationales Team und adressiert seine Visitenkartenlösung an mittelständische Unternehmen und Konzerne. Laut eigenen Angaben wird die Lösung von mehr als 50.000 Personen in 120 Ländern genutzt. Das ambitionierte Start-up wurde in der Pre-Seed Finanzierungsrunde im August 2023 auf 2,5 Mio Euro bewertet.

Jetzt gibt Spreadly die Übernahme des ebenfalls in München ansässigen Start-ups Bumpee bekannt. Das 2020 von Münchner Studierenden der TUM (Technische Universität München) gegründete Unternehmen sieht sich wie Spreadly als nachhaltige Alternative zur traditionellen Visitenkarte und bietet seinen Nutzer*innen mit einer App und der physischen Smart Business Card die Möglichkeit, sich zeitgemäß zu präsentieren. Dank eines NFC-Chips kann das digitale Profil schnell und einfach mit jeder gewünschten Person geteilt werden – ohne dabei die persönliche Komponente des Networkings zu verlieren. Bumpee hat unter anderem mit Teilen der UnternehmerTUM der Technischen Universität München kooperiert und wird laut eigenen Angaben von über 5000 Personen genutzt.

Co-Founder Darius Göttert: „Wir freuen uns sehr, dass die Bumpee nun Teil von Spreadly ist. Besonders, da wir aus dem gleichen Start-up Ökosystem in München kommen. Bumpee hat als einer der ersten deutschen Anbieter vor drei Jahren den Markt für digitale Visitenkarten mitgeprägt und wir freuen uns, den Nutzern nun eine Software mit noch mehr Möglichkeiten zur Verfügung stellen zu können.“

Wie eingangs erwähnt, sind sowohl Spreadly als auch Bumpee im selben Markt unterwegs. Dieser ist durch eine Vielzahl an Anbieter*innen in den letzten Jahren stark gewachsen, zu den Marktführer*innen im DACH-Raum zählen neben Spreadly die Unternehmen Tapni, Lemontaps, MyTaag, Wazzl und OneVcard.

Spreadly übernimmt nun die Nutzer*innen und Marke von Bumpee, um sich in diesem wettbewerbsintensiven Umfeld noch besser zu positionieren. Die Übernahme wird nach Angaben des Start-ups aus eigenen Mitteln finanziert, der Kaufpreis ist vertraulich. Die Bumpee-Gründer scheiden aus und auch sonst werden keine Mitarbeitenden übernommen.

„Nachdem wir die Bumpee-Nutzer bereits vor wenigen Tagen umgezogen haben, gilt es jetzt vor allem, die (potenziellen) Unternehmenskunden von Bumpee zu betreuten und mit der neuen Software vertraut zu machen. Ziel ist es dann, bis Ende des Jahres alle Kunden soweit in Spreadly eingearbeitet zu haben, dass wir die Software von Bumpee abstellen können“, so Darius Göttert.

Für die Münchner ist es bereits die zweite Übernahme in diesem Jahr nach der Übernahme von Clinck im August. Mit dem Deal führt Spreadly die Konsolidierung am (großen) Markt für Anbieter*innen digitaler Visitenkarten weiter voran.

CarbonFreed: GreenTech-Start-up sichert sich rund 1 Mio. Investment

Das 2020 von Marko Ibsch in Meldorf gegründete Start-up CarbonFreed verkürzt mit seiner KI-gestützten Plattform gridcert das Netzanschlussverfahren großer Photovoltaik-Anlagen.

Das Schleswig-Holsteiner GreenTech-Start-up CarbonFreed hat in der ersten Finanzierungsrunde der Firmengeschichte knapp eine Million Euro von Investor*innen eingesammelt. Das Kapital stammt von der MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Schleswig-Holstein mbH und der Bürgschaftsbank Schleswig-Holstein sowie der Sparkasse Westholstein.

Das 2020 von Marko Ibsch gegründete Unternehmen hat mit „gridcert“ eine KI-gestützte Plattform entwickelt, mit der das Netzanschlussverfahren von großen Solaranlagen deutlich beschleunigt wird. Mittlerweile hat das CarbonFreed-Team bereits mehr als 700 Anlagen schnell und sicher ans Netz gebracht.

Erweiterung der KI-Plattform auf große Solar- und Windkraftanlagen

Bei großen Solaranlagen ab einer Leistung von 135 Kilowatt wird von einer unabhängigen Zertifizierungsstelle überprüft, ob die Anlage alle Anforderungen des Netzbetreibers einhält, um die Netzstabilität zu gewährleisten und die Systemsicherheit nicht zu gefährden. Erst wenn das gewährleistet ist, werden sie in das Stromnetz integriert und dürfen Energie einspeisen. Installationsbetriebe und Projektplaner können den gesamten Zertifizierungsprozess vollständig über die von CarbonFreed entwickelte KI-Plattform „gridcert“ durchführen, was die Bearbeitungszeit der Anlagenzertifizierung laut Angaben des Unternehmens von mehreren Monaten auf wenige Wochen verkürzt.

Mit dem frischen Kapital will CarbonFreed-Gründer Marko Ibsch die KI-Software „gridcert“ noch mal deutlich weiterentwickeln: „Unsere Plattform ist bisher auf das Netzanschlussverfahren von Solaranlagen mit einer Wechselrichter-Ausgangsleistung bis 950 Kilowatt spezialisiert. Wir werden unsere Software in den kommenden Monaten so erweitern, dass sie auch für größere Anlagen verwendet werden kann, was uns noch mal einen völlig neuen Markt eröffnet. Denn damit wird auch die Integration von Windkraftanlagen in die Plattform Realität.“

„Internationalisierung nur eine Frage der Zeit“

Aktuell bietet CarbonFreed „gridcert“ nur in Deutschland an. Doch auch das soll sich dank der Finanzierungsrunde in näherer Zukunft ändern: „Die Digitalisierung ist ein wichtiger Schlüssel, um die Energiewende möglichst schnell voranzutreiben – hierzulande, in Europa und auf der ganzen Welt. Wir setzen unseren Fokus aktuell noch auf Deutschland, aber die sichere und schnelle Integration von Solaranlagen ins Stromnetz ist natürlich ein weltweites Thema. Von daher ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir unseren Service auch international ausrollen. Die Nachfrage aus dem Ausland ist jedenfalls schon da“, betont Marko Ibsch.

deepeye Medical: Münchner HealthTech-Start-up sichert sich rund 2,5 Mio. Euro

Mit seiner KI-basierten Plattform spezialisiert sich das 2021 gegründete deepeye Medical auf die Behandlung der altersbedingten Makuladegeneration, bei der der zentrale Bereich der Netzhaut des Auges angegriffen wird.

Neben Bayern Kapital sind auch YZR Capital als Lead-Investor sowie ARVE Capital in der Seed-Finanzierungsrunde engagiert. Zusammen mit zwei kleineren Forschungs- und Entwicklungszuschüssen stehen rund 2,5 Mio. EUR neugewonnenes Kapital zur Verfügung, um die KI-basierte Software deepeye Medical von weiterzuentwickeln.

Gegründet wurde deepeye Medical 2021 von Manuel Opitz, Unternehmer im Bereich Gesundheitstechnologie, und Ratko Petrovic, erfahrener Softwareentwickler in mehreren MedTech-Start-ups, zusammen mit einer Gruppe von führenden Augenärzten. Mit seiner KI-basierten Plattform spezialisiert sich deepeye Medical auf die Behandlung der altersbedingten Makuladegeneration (AMD), bei der der zentrale Bereich der Netzhaut des Auges angegriffen wird. AMD ist eine der schwerwiegendsten Augenerkrankungen und häufigste Ursache für Erblindung in der EU und den USA.

Der Algorithmus des Start-ups analysiert ein Bild der Netzhaut auf Basis einer dreidimensionalen Augentomographie, um Ärzten daraufhin einen individuell auf den Patienten abgestimmten Behandlungsvorschlag zu machen und so die Erfolgsaussichten der Therapie zu maximieren. Der Algorithmus lernt von Hunderttausenden Netzhaut-Scans und bietet Augenärzten zusätzliche datenbasierte Informationen, die dazu beitragen können, die Krankheitsaktivität und vor allem den weiteren Krankheitsverlauf einzuschätzen. Damit ist die Software eine Ergänzung der klinischen Expertise und versetzt die behandelnden Ärzte in die Lage, das patientenspezifische Krankheitsbild besser und früher zu verstehen und Therapieintervalle zu optimieren. Die KI-gestützte Planungsprognose und Visualisierung erleichtert zudem die Aufklärung von Patienten.

Der Erfolg bestätigt die Mission und die Technologie von deepeye Medical. Seit Gründung ist die KI-Plattform bei großen präklinischen Partnern wie Novartis, Bayer und Roche im Einsatz. Zudem wird sie von weiteren Unternehmen und Ärzten genutzt, um umfangreiche neue Erkenntnisse aus bereits vorhandenen Therapiedaten zu gewinnen.

Ratko Petrovic, Mitbegründer von deepeye Medical, sagt: „Aktuell entwickeln wir unser Produkt so weiter, dass wir 2024 eine patientennahe Therapieentscheidungshilfe mit nur einem Klick ermöglichen können. Unsere Vision ist es bis 2030 eine Million zusätzliche Menschen vor Erblindung zu bewahren, indem wir Augenärzten KI-basierte, optimal ausgewertete Informationen liefern, die ihre klinische Beurteilung ergänzen.“

„Die Investition in deepeye Medical ist eine Investition in die Zukunft des Sehens und in die Lebensqualität der Patienten“, so Monika Steger, Geschäftsführerin von Bayern Kapital. „deepeye Medical zeigt großes Potenzial, mit ihrer KI ein unersetzlicher Bestandteil erfolgreicher Netzhautbehandlung zu werden. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und mit dieser Innovation die Augengesundheit weltweit voranzutreiben.“

Gründer*in der Woche: OneClimate – die Klima-Helden-Schmiede

OneClimate wurde 2023 in Berlin von einem Team um Gründer Simon Bail gegründet, um jede(n) von uns in die Lage zu versetzen, den eigenen CO2-Verbrauch zu berechnen und Transparenz über den möglichen Impact durch alternative Verhaltensweisen und Konsumgewohnheiten zu erlangen. Mehr dazu im Interview mit Simon.

Wann und wie bist du auf die Idee zu OneClimate gekommen?

Da muss ich etwas ausholen: Ich bin im Berliner Beton-Dschungel aufgewachsen und habe erst spät eine Verbindung zur Natur aufgebaut. Nach einigen „Erweckungserlebnissen“ aber beschäftigt mich ein klimabewusstes Leben und Wirken auf dem Planeten immer mehr. Gerade als ich dann im Begriff war, einen Karriereweg als Unternehmensberater einzuschlagen, bekam ich die Chance, beim Company Builder wattx – der Teil des Viessmann-Kosmos ist – an Ideen zu arbeiten, aus denen Unternehmen mit positivem Einfluss auf das Klima und die Erde werden. Eine der Ideen, an denen ich gearbeitet habe, war die hinter OneClimate: Es sollte für alle klimabewussten Menschen möglich sein, aktiv zu werden. Ganz egal in welchem Maße, ob durch das Zeichnen von Petitionen, eine Ernährungsumstellung oder neue Gewohnheiten zur Energienutzung – Hauptsache endlich loslegen!

Was waren dann die wichtigsten Schritte von der Gründung bis zum Go live der Plattform bzw. Launch der App?

Tatsächlich war uns schon ganz am Anfang, in der Ideation-Phase, wichtig, dass wir einer großen Zahl von Menschen mit unserem Produkt einen möglichst einfachen Einstieg in das Thema Climate Actions ermöglichen können. Eine Smartphone-App ist dafür ideal, denn heute haben quasi alle ein smartes Gerät in der Hosentasche.

Dann braucht es – neben den „solution seekers“ – auch noch die „solution providers“. Also Organisationen, die mit ihren Angeboten oder Produkten dazu beitragen, einen klimabewussteren und -freundlicheren Lebensstil zu pflegen. Ihr Vertrauen für unser Vorhaben zu gewinnen, war und ist essentiell und wir sind extrem dankbar für die Vorschusslorbeeren.

Wir haben dann in iterativen Schritten den großen Roll-out der App vorbereitet, immer wieder auf Basis des Feedbacks von Nutzer*innen Anpassungen vorgenommen und neue Features entwickelt. Das geht natürlich auch nach dem Launch kontinuierlich weiter, zuletzt etwa den „One Climate Fund“, um schon mit kleinen Beiträgen die Speicherung von CO2 durch entsprechende Projekte zu unterstützen.

Im August 2023 ist die App dann offiziell gelauncht – und innerhalb weniger Monate schon die meistgedownloadete Klima-App in Deutschland geworden.

Wie habt ihr diese Startphase und damit euch finanziert?

Wie schon erwähnt, sind wir dem Viessmann-Kosmos entsprungen. Wir konnten und können uns daher auf umfassenden Support vertrauen, agieren aber seit Frühjahr 2023 als eigenständiges Start-up. Wir sind ein kleines Team, arbeiten extrem bewusst und effizient und setzen eher auf „Growth Hacking“ als auf „Cashburning“.

Euer Motto lautet: "OneClimate macht Climate Actions endlich einfach!" Was genau kann und will OneClimate in diesem Kontext leisten?

Die Möglichkeiten, etwas Sinnvolles fürs Klima zu tun, sind unzählig. Das überfordert oder nimmt vielen Menschen ihren Mut, aktiv zu werden. Wir wollen diese Blockade auflösen: Mit der OneClimate-App kann jede(r) den eigenen CO2-Verbrauch berechnen und Transparenz über den möglichen Impact durch alternative Verhaltensweisen und Konsumgewohnheiten erlangen: Durch das Matchen mit unterschiedlichsten Handlungsoptionen aus den Bereichen Verhaltensanpassung, bewusster und nachhaltiger Konsum, soziales Engagement sowie der Unterstützung von Klimainitiativen über den „OneClimate Fund“ kann dank OneClimate jede(r) einen individuellen Beitrag für ein besseres Morgen leisten. Einfach per Swipe.

Und so ist OneClimate nicht nur eine App, sondern eine dezentrale Bewegung, die Menschen befähigt, ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren, den CO2-Handabdruck zu maximieren und die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

Wie funktioniert das dann in der Praxis? Und wie monetarisiert ihr OneClimate?

Dem Prinzip „Reduce and remove!“ folgend, haben wir eine Plattform geschaffen, auf der Solution Seeker (klimabewusste Menschen) und Solution Provider (Partner-Organisationen) zusammenfinden, um klimaschädliche CO2-Emissionen zu verringern. Die Nutzung der App ist für alle kostenfrei. Die Climate Actions, die in der App vorgeschlagen werden, kommen einerseits von den Nutzenden selbst – etwa Tipps zu Handlungsalternativen – sowie von Partner-Organisationen. Wenn App-Nutzende deren Produktvorschläge als Alternativen zum Ändern ihrer Gewohnheiten wählen, wird OneClimate über Affiliate-Marketing und/oder eine Kommission vergütet. Außerdem sorgt ein Teil der Beiträge für den „One Climate Fund“ dafür, dass wir die App per se weiterhin ohne Kosten anbieten können. Wir arbeiten als „Ecopreneurs“ nach dem Motto „Making profits by putting our planet first“ und zeigen, dass das eine das andere nicht ausschließt.

Nach welchen Kriterien werden die zu unterstützenden Klimaprojekte von euch ausgewählt?

Wir haben ein ESG-Framework entwickelt, um genau in diesem Sinne potenzielle Partner-Organisationen für OneClimate zu identifizieren. Bei den Klimaprojekten, die wir mit dem One Climate Fund unterstützen, setzen wir zudem auf das persönliche Kennenlernen mit den Gründer:innen. Außerdem werden die Projekte von unabhängigen Dritten validiert und zertifiziert, wie beispielsweise dem TÜV. Durch jahrelange Erfahrung im CO2-Kompensationsmarkt kennen wir die Tücken und Schwachstellen und haben die Komposition der Projekte des One Climate Funds entsprechend so ausgewählt, dass sie diese umgehen. So sind alle Projekte aus dem Bereich „Removal“ und die Einsparungen werden transparent berechnet.

Welches sind eure weiteren To-Do's und Vorhaben?

Wir arbeiten daran, immer mehr Menschen mit OneClimate zu erreichen und ihnen zu helfen, ein klimabewussteres Leben zu führen. Dabei fokussieren wir uns aktuell auf die sogenannten „Power User“ – Menschen, die die App häufiger als andere benutzen und daraus bereits jetzt einen Nutzen für sich herausziehen. Ihnen wollen wir noch mehr Mehrwert liefern, entwickeln OneClimate also momentan für die aktivste Zielgruppe weiter. So wollen wir eine nachhaltige Zukunft ermöglichen, indem individuelle Aktionen mit kollektiver Wirkung in Einklang gebracht werden.

Und last but not least: Was willst du anderen Gründer*innen aus eigener Erfahrung mit auf den Weg geben?

Egal, was andere zu euch sagen und wie schwierig die Aufgabe erscheinen mag: Ja, ihr könnt mit eurem ClimateTech-Start-up die Welt zu einem besseren Ort machen! Es braucht Ausdauer und Mut – doch wenn die richtigen Menschen an euch glauben und sie euch unterstützen, dann könnt ihr alles schaffen. Dafür müsst ihr jedoch erst einmal an euch selbst glauben – wer nicht ihr, wer dann?!

Hier geht's zu OneClimate

Das Interview führte Hans Luthardt

EY Startup Academy: Closing-Event 2023

Es ist soweit, am 09.11. schließt die EY Startup Academy mit dem Closing-Event ab. Ihr könnt euch an der Wahl der drei besten Start-ups beteiligen – so geht’s.

Diese sieben teilnehmenden Start-ups haben sechs intensive Wochen mit zahlreichen Workshops, Fireside Chats und Mentoringrunden in der EY Startup Academy erfolgreich durchlaufen:

bitsCrunch

bitsCrunch ist eine KI-gestützte, dezentrale NFT-Datenplattform, die es Entwickler*innen ermöglicht, zuverlässige NFT-Anwendungen (dApps) schnell und einfach zu erstellen.

CanFY

CanFY ist ein KI-Dienst, der Rohdaten - mit Dokumenten, Support-Gefäden, Chat-Gesprächen, unstrukturiertem Stammeswissen und sensiblen vertraulichen Unternehmensdaten - in raffiniertes Wissen umwandelt, das für die Generierung von Gesprächsantworten auf Anfragen verwendet wird.

I3DEnergy

I3DEnergy bietet eine cloudbasierte Energiemanagementplattform zur Erstellung eines digitalen Zwillings. Die Plattform bietet optimale Unterstützung zur Reduktion des Energiebedarfs, der Kosten und CO2-Emissionen.

niatsu

niatsu hilft Unternehmen dabei, ihre Umweltauswirkungen zu messen und zu verstehen. Die Gründer sind überzeugt, dass ihr Engagement positive Veränderungen und eine nachhaltigere Zukunft für alle mit sich bringt.

PARTICULA

Particula bietet umfangreiche Qualitätsbewertungen und Analysen von Tokenized realen Vermögenswerten, die Investor*innen für eine souveräne Entscheidungsfindung im Bereich digitaler Anlagen befähigen.

Protostars

Protostars unterstützt Cybersecurity-Beratungsunternehmen im Finanzsektor dabei, Security-Auditberichte mithilfe ihrer KI-gesteuerten SaaS-Plattform zu erstellen. Dies steigert die Effizienz, spart Kosten und verbessert die Einhaltung von Auditor-Richtlinien zur Absicherung von Risikobewertungen.

QANplatform

Mithilfe von QANplatform können Entwickler*innen und Unternehmen quantumresistente Smart-Contracts und Web3-Lösungen auf der QAN-Blockchain-Plattform in jeder Programmiersprache erstellen.

streamboost

streamboost ist eine moderne self-service Werbeplattform für Ads in Live-Streams.

The Double Alpha Factory

Die The Double Alpha Factory bietet eine intelligente und personalisierte Vermögensverwaltung, die auf fortschrittliches maschinelles Lernen und quantitative Modelle zurückgreift.

Jetzt anmelden und am 9.11.23 mitvoten

Beim Closing Event am 9. November werden sie noch einmal pitchen, um einen Platz unter den besten drei Start-ups unter sich auszumachen. Als Zuschauer*in könnt ihr euch wieder an der Beurteilung beteiligen und euren Favoriten wählen.

Anmelden könnt ihr euch hier: https://bitly.ws/Y9i9

Auf einen Blick:

Was: EY Startup Academy Closing Event

Wann: am 9. November 2023 | 18:00 - 19:30 Uhr

Wo: TechQuartier, Platz der Einheit 2, 60327 Frankfurt

Kickdown: Auktionsplattform für Old- und Youngtimer sichert sich 1 Mio.-Seed-Investment

Kickdown.com, die 2020 gegründete Auktionsplattform für Oldtimer, Youngtimer und Sportwagen, hat erfolgreich eine 1 Mio. Euro Finanzierungsrunde abgeschlossen.

Kickdown wurde im Jahr 2020 von Moritz Helbich zusammen mit den Tech-Unternehmern Wolfram Graetz und Gary Boeing gegründet und hat sich in kürzester Zeit zur ersten Anlaufstelle für Autoliebhaber entwickelt. Das Ziel? Ein vollumfängliches, qualitativ hochwertiges und sicheres Handelserlebnis für Käufer*in und Verkäufer*in von Sammlerfahrzeugen zu schaffen. Mit einem erwarteten Auktionsvolumen von 40 Millionen Euro in diesem Jahr und über 30.000 registrierten Nutzer*innen auf Kickdown, wird das Potenzial dieses jungen Marktplatzes deutlich.

Fakt ist: Der Oldtimer-Markt boomt in Europa, und Kickdown will diesen Markt mit einem Full-Service-Ansatz revolutionieren, der bereits auch in den USA mit Plattformen wie "Bring a Trailer" oder "Cars and Bids" im vollen Gange ist. Bisher war der Verkaufsprozess, gerade im deutschen Markt, zeitaufwendig und teuer. Kickdown eröffnet Sammler*innen und Enthusiast*innen neue Möglichkeiten für den Kauf und Verkauf ihrer Klassiker, durch standardisierte und einfache Prozesse im nationalen und internationalen Markt.

Moritz Helbich, CEO und Gründer von Kickdown, erklärt: "Wir haben Kickdown ins Leben gerufen, weil wir die Leidenschaft zum Automobil teilen und gleichzeitig erkannten, dass es Zeit für eine Plattform ist, die den Handel mit historischen und besonderen Fahrzeugen revolutioniert. Unser Service bietet nicht nur professionelle Fotos und redaktionelle Inserate, sondern auch persönliche Ansprechpartner für einen reibungslosen Verkaufsprozess. Und das ist erst der Anfang. Die Zukunft wird noch aufregender sein, wenn unsere Kunden ihre Fahrzeuge nach Wunsch direkt zulassen können, begleitet von einer maßgeschneiderten Versicherung und vielem mehr – alles auf einer Plattform."

Hier unsere exklusive Kickdown-Gründerstory

Mit Unterstützung von namhaften Privatinvestoren, darunter der Gründer des High-end Bäckereikonzepts "Zeit für Brot," Dirk Steiger, der Softwareunternehmer sowie Mitgründer des deutschen KI-Champions "Empolis," Dr. Christian Schulmeyer, sowie weitere Unternehmer aus dem Software-, Agentur- und Private Equity Umfeld, setzt Kickdown nun auf Wachstum und Innovation.

Dr. Christian Schulmeyer, passionierter Oldtimer-Sammler und Kickdown Nutzer der ersten Stunde, äußert sich begeistert: "Wir sind stolz darauf, Teil eines Unternehmens zu sein, das den deutschen Oldtimer-Markt bereits heute maßgeblich beeinflusst und mit seinem Full-Service-Ansatz neue Standards setzt. Kickdown macht den Handel mit Oldtimern so einfach wie nie zuvor. Innerhalb weniger Wochen konnten wir einen beeindruckenden Kreis von Investoren zusammenstellen, um das enorme Wachstumspotential der Kickdown Plattform gemeinsam auszuschöpfen zu können.“

Circadian: Berliner GreenTech-Start-up sichert sich 1,25 Mio. Euro Wachstumskapital

Die Circadian-Gründer Mike Rosenberg und Max Boit verfolgen mit ihrer B2B-Plattform für dezentrale Energieressourcen (DER) und dem frischen Kapital das Ziel, in Schwellenländern führend zu werden.

Als Anbieter von Hardware für Energiemanagementsysteme und einer Software-as-a-Service (SaaS)-Lösung für Solarentwickler*innen und Anlagenbetreiber*innen konzentriert sich Circadian – gegründet von Mike Rosenberg und Max Boit, die über langjährige Erfahrung auf dem afrikanischen Markt und umfassende Branchenkenntnisse verfügen – insbesondere auf Schwellenländer in Afrika mit unzureichendem Zugang zum Stromnetz.

Durch die All-in-One-Lösungsplattform kann die gesamte Projektwertschöpfungskette von Solaranlagen optimiert werden. Diese reicht von der Standortbewertung und Planung bis hin zu Inbetriebnahme und Asset Management. Auf diese Weise unterstützt Circadian Industrie- und Gewerbekund*innen, insbesondere Telekommunikationsunternehmen, dabei, Dieselgeneratoren durch Erneuerbare-Energien-Systeme zu ersetzen, und treibt so die Energiewende auf dem gesamten Kontinent voran.

BayWa r.e. Energy Ventures, ein Tochterunternehmen der BayWa r.e., investiert zusammen mit anderen Kapitalgeber*innen 1,25 Millionen Euro in das Berliner Start-up, um die Energiewende in Grenzmärkten zu beschleunigen. Teil der Finanzierungsrunde sind Rockstart Energy, Persistent Energy Capital, Great Stuff Ventures, Tofino Capital und Ralicap Climate.

„Unser Ziel ist es, die Umsetzung von Erneuerbare-Energien-Systemen zu unterstützen und den Ausbau von dezentraler Energieerzeugung in Wachstumsmärkten in großem Maßstab anzustoßen. Circadian expandiert derzeit in Afrika, wo wir unser Team erweitern, die Plattformfunktionalitäten ausbauen und das Wachstum beschleunigen möchten. Die Unterstützung unserer Investoren wird uns dabei eine große Hilfe sein“, so Mike Rosenberg, CEO von Circadian.

Umfrage: So bewerten Deutsche Kleinunternehmer*innen ihren Digitalisierungsgrad

Der Website- und Domain-Anbieter GoDaddy liefert mit neuen Umfragedaten interessante Einblicke in die digitale Landschaft deutscher Kleinunternehmer*innen. Der Schwerpunkt liegt auf der Bewertung des Digitalisierungsgrads von Unternehmen und der Wahrnehmung verschiedener digitaler Aspekte in verschiedenen Altersgruppen.

Jüngere Unternehmer*innen fühlen sich digital stärker

Die Umfrage (befragt wurden Inhaber*innen von Kleinunternehmen mit maximal 50 Beschäftigten. Für die internationale Studie wurden insgesamt 4.682 Unternehmer*innen befragt, darunter 480 in Deutschland) zeigt, dass Unternehmer*innen aus der Generation Z (18 bis 24 Jahre) und der Millennials (25 bis 39 Jahre) sich mit 73 % bzw. 74 % digital besser aufgestellt fühlen als ihre Wettbewerber*innen in derselben Branche. Im Gegensatz dazu empfinden die Generation X (40 %) und die Babyboomer (63 %) ihren Digitalisierungsgrad als gleich gut oder schlechter. Insgesamt stimmten 83 % der befragten Kleinunternehmer*innen der Aussage zu, dass ein hoher Digitalisierungsgrad Unternehmen wettbewerbsfähiger macht, wobei vor allem Millennials mit 88 % dieser Aussage zustimmten.

Schlüsselfaktoren: Unternehmenswebsite und SoMe-Präsenz

Die Umfrage ergab auch, dass die Unternehmenswebsite als wichtig angesehen wird, wobei jüngere Kleinunternehmer*innen (Generation Z und Millennials) hierauf stärkeren Wert legen. 80 % der Generation Z, 85 % der Millennials und 88 % der Generation X betrachten eine Unternehmenswebsite als bedeutend. Im Gegensatz dazu halten nur 63 % der Babyboomer-Unternehmer*innen eine Website für wichtig.

Die Bedeutung der Präsenz in den sozialen Medien wurde ebenfalls untersucht. Mit jeweils 78 % betrachten Kleinunternehmer aus der Generation Z, der Millennials und der Generation X soziale Medien insgesamt als wichtig, während die Babyboomer dies mit 40 % weniger betonen.

Sicherheitsbedenken bleiben bestehen

Obwohl die meisten Befragten den Digitalisierungsgrad ihres Unternehmens für gut halten, bleibt die Cybersicherheit ein Anliegen für kleine Unternehmen in Deutschland. Nur 33 % aller Befragten glauben, dass sie über die notwendigen Fähigkeiten oder Sicherheitsmaßnahmen verfügen, um auf einen Cyberangriff auf ihre Website zu reagieren, jedoch gaben 49 % an, zu wissen, wie sie Hilfe suchen können.

Trend zur Integration digitaler Tools

Darüber hinaus zeigt sich ein deutlicher Trend zur verstärkten Integration von Tools und Anwendungen für den Betrieb und die Interaktion mit Kund*innen in deutschen Unternehmen. Konkret nutzen oder planen 73 % der Befragten digitale Zahlungssysteme, während 75 % der Kleinunternehmer*innen auf Online-Buchungssysteme setzen. Benachrichtigungs-E-Mails und digitale Rechnungen sind ebenfalls beliebt, wobei 75 % bzw. 69 % der Befragten diese nutzen oder in Betracht ziehen.

Interne Prozesse und mobiles Arbeiten

Die GoDaddy-Umfrage beleuchtete auch die Nutzung von Tools zur Verbesserung der Zusammenarbeit und der internen Prozesse. Video-Konferenz-Tools etwa werden von Generation Z (75 %), Millennials (71 %) und Generation X (70 %) genutzt oder sind geplant, während nur 47 % der Babyboomer sie verwenden oder zukünftig verwenden werden. Generation Z zeigt ein besonders starkes Interesse an Remote-Zugriff, VPN, Homeoffice und mobilem Arbeiten, wobei 72 % dies nutzen oder planen. Im Vergleich dazu planen 13 % der Millennials, 14 % der Gen X und 35 % der Babyboomer dies nicht zu etablieren.

Die Ergebnisse der Umfrage verdeutlichen, dass eine strategisch durchdachte und gut umgesetzte digitale Präsenz entscheidend ist, um erfolgreich zu sein, d.h. um Wettbewerbsvorteile zu erzielen, Kund*innen zu gewinnen und um nachhaltig Vertrauen aufzubauen.