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Der digitale Workflow
Standard in allen Redaktionen ist inzwischen die digitale Bildverarbeitung. Der Versand von Fotos per Post oder von Musterseiten mit ausgedruckten Thumbnails von Fotos ist heute nur noch als Ergänzung zum E-Mail-Versand oder Download von Fotos zu verstehen. Da Journalisten jeden Tag viele Themenangebote bekommen, muss man überlegen, wie man diesen das beste Angebot macht. Wer den Journalisten gleich zu Anfang mit 15 MB großen Mails mit unerwünschten Bildern erfreut, muss sich nicht wundern, wenn das Thema keine Beachtung findet. Eine bessere Wahl ist das Übersenden eines stark verkleinerten Fotos per Mail und eines Links zum Download des betreffenden Bildes in Druckauflösung. Diese liegt in den meisten Redaktionen bei 300 dpi und damit weit über den für das Internet gebräuchlichen 72 dpi.
Bei der Bereitstellung der Fotos muss unbedingt auf die richtige Auflösung geachtet werden, da die Grafiker in den Redaktionen keine Möglichkeit haben, ein schlecht aufgelöstes Bild aufzubessern. In den meisten Fällen sollte das Foto als JPG-Datei in hoher bzw. maximaler Qualität angeboten werden. Eine weitergehende Kompression macht zwar die Datei kleiner, reduziert aber die Verwendbarkeit. Bei der Wahl des Farbmodus (RGB oder CMYK) steht die Frage im Mittelpunkt, ob man die Bilder hauptsächlich für Printmedien oder für Onlinemedien anbietet. Denn während Onlinemedien auf das RGB-Farbsystem setzen, erfordert der Farbdruck in der Druckerei ein in vier Farben separiertes Bild. In den meisten Fällen genügt es, das Bild in einem Farbsystem anzubieten, da die Redaktionen den Farbmodus mit einem Mausklick bei minimalem Qualitätsverlust ändern können.
Das Kleingedruckte
Abzuraten ist von einer Passwortsicherung der Pressefotos. Die wenigsten Journalisten machen sich die Mühe, Passwörter zu erfragen oder zu notieren und werden lieber auf einen anderen Bildanbieter ausweichen als sich damit zu beschäftigen. Vergessen Sie auch nicht, bei den Fotos anzugeben, dass diese honorarfrei verwendet werden dürfen. Je nach Art der Bilder ist es sinnvoll, den Verwendungszweck beispielsweise auf „honorarfrei bei Berichterstattung über …“ einzuschränken, da man die Bilder sonst auch in ganz anderem Kontext wiedersehen kann.
Das mag vorteilhaft sein, wenn die eigenen Bilder beispielsweise zur Illustration eines allgemeinen Servicethemas genutzt werden, aber auch negativ, wenn sie im falschen Kontext stehen und Ihr Unternehmen so in Misskredit gerät. Nicht vergessen sollten Sie auch, dass die abgebildeten Personen ein Recht am eigenen Bild haben und sich später gegen die Verwendung der Bilder aussprechen können. Klären Sie deshalb im Vorfeld, dass alle abgebildeten Personen mit der dauerhaften Nutzung der Fotos einverstanden sind. Am sichersten ist es, diese Vereinbarung in schriftlicher Form festzuhalten.
Die Bildunterschrift
Wichtiger Begleiter zu jedem Foto ist die Bildunterschrift. Denn während Ihnen klar ist, wer die auf dem Foto abgebildeten Personen sind und was das Bild genau zeigt, ist der Zeitungsredakteur oft auf die eigene Interpretationsgabe angewiesen. Dabei können Namen vertauscht werden und Missverständnisse aufkommen. Deshalb sollte zu jedem Bild ein kurzer Satz mit ergänzenden Informationen wie „Peter Miosga (32) und Jenny Müller (29), Geschäftsführer des Unternehmens XY“ angeboten werden.
Fazit
Gerade kleine Unternehmen können durch die bewusste visuelle Kommunikation wertvolle Wettbewerbsvorteile erlangen, ohne ein großes Budget zur Verfügung zu haben. Wer Zeit und Kreativität in die Entwicklung professioneller Fotos und Publikationen steckt, kann damit sein Image bei potenziellen Kunden spürbar steigern und sich von Wettbewerbern abheben. Dies gilt auch für die Gestaltung einer Webseite.
Im Internet entscheidet ein maßgeblicher Teil der Nutzer innerhalb von rund zehn Sekunden, ob er weiter auf einer Seite verweilt. Wer als Anbieter in dieser Zeit keinen professionellen Eindruck hinterlassen hat, wird Schwierigkeiten haben, Kunden zu gewinnen und zu binden. Denn nicht nur die Struktur entscheidet über den Erfolg, sondern auch die Aufmachung. Wie diese sein sollte, ist von Branche zu Branche verschieden. Wer komplexe technische Produkte oder Dienstleistungen verkauft, wird höhere Ansprüche erfüllen müssen als ein Anbieter von handgefertigtem Holzspielzeug.
Eine gute Orientierung bietet nicht nur der Besuch von Internetseiten von Mitbewerbern, sondern auch das offene und kritische Feedback von potenziellen Kunden. Wichtig für jede Art von Marketing und PR ist es also, die eigenen Kunden zu kennen und zu wissen, welches Image man diesen vermitteln möchte. Mit guten Ideen, professionellem Know-how und der Fähigkeit, das eigene Unternehmen durch die Brille des Kunden bzw. des Journalisten zu betrachten, können Gründer ihr Unternehmen einen wichtigen Schritt voran bringen.
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Nachrichtenelemente
Fühlen Sie sich in die Denke einer bestimmten Mediengruppe ein, schauen Sie mit den Augen des Redakteurs. Für welche Klientel schreibt oder sendet er? Wen will er wie mit welchen interessanten Themen bedienen? Ein genauerer Blick auf die Nachrichten-Elemente vermittelt Ihnen mehr Gefühl dafür, ob Ihr Thema wirklich ein Presse-Thema ist. Falls nicht, hilft nur verzichten oder Anzeigenraum kaufen:
Nachrichten-Element: Aktualität
Logisch, ein Thema muss aktuell sein. Aber: Unterschiedliche Mediengruppen bewerten Aktualität unterschiedlich; zum einen wegen ihrer Erscheinungsweise, zum anderen wegen ihrer inhaltlichen Ausrichtung.
Nachrichten-Element: Folgenschwere
Wenn Ihr Thema schwere Folgen haben kann, dann sind Sie nicht nur auf ein Nachrichten-Element gestoßen, sondern auch auf die Notwendigkeit zu entscheiden, ob Sie dieses Thema wirklich jetzt anpacken wollen. Es könnte für Ihr Unternehmen u.U. nachteilig sein. Aber vielleicht müssen Sie ja auch, weil es beispielsweise darum geht, Schaden abzuwenden.
Nachrichten-Element: Nähe
Unterscheiden Sie zwischen inhaltlicher Nähe und örtlicher Nähe (lokal, regional, überregional). Mit Ihrer Firma sind Sie für Ihre Lokalzeitung schon deshalb interessant, weil Sie in deren Verbreitungsgebiet angesiedelt sind; Ihre Gründung könnte das erste Pressethema sein. Wenn Sie z.B. eine neue Reinigungsfaser aus nachwachsenden Rohstoffen entwickelt haben, dann sind wegen der inhaltlichen Nähe unter anderen die Medien-Gruppen Umwelt-Magazine (nachwachsende Rohstoffe) und Technik-Magazine (die „Anwender“ der Faser) interessant.
Nachrichten-Element: Öffentliche Bedeutung
Wenn Ihr Thema viele Menschen betrifft, hat es öffentliche Bedeutung. Diese hängt jedoch auch vom Medium selbst ab. Beziehungsweise von der Teilöffentlichkeit, die dieses Medium bedient. Wenn der Bundestag ein Steuergesetz für Existenzgründer diskutiert, dann ist das für StartingUp ein Thema von öffentlicher Bedeutung, weil dessen Leser zum Kreis der Betroffenen gehören. Für beispielsweise „Haus und Garten“ ist es nachrangig bis vernachlässigbar.
Je mehr Nachrichten-Elemente Ihr Thema enthält
und je stärker diese ausgeprägt sind, desto größer
ist Ihre Chance auf Medienresonanz.
Nachrichten-Element: Dramatik
Es muss nicht gleich Ihre Lagerhalle abbrennen, damit Sie Dramatisches zu berichten haben. Nachzudenken, ob man eine eher triste Produktpräsentation mit einer spektakulären Note versieht – vielleicht Tandem-Bungee-Jumping auf dem Marktplatz? – kann sich lohnen.
Nachrichten-Element: Kuriosität
Schauen Sie sich einfach das Praxis-Beispiel der badenden Bürgermeister auf der nächsten Seite an.
Nachrichten-Element: Prominenz
Können Sie den IHK-Präsidenten Ihres Kammerbezirks irgendwie einbinden? Passt er zu Ihrem Thema? Oder wäre der Bundesliga-Trainer aus der Nachbarstadt geeigneter? Wenn Ihre Portokasse hinreichend gefüllt ist, dann darf’s natürlich auch Thomas Gottschalk sein.
Nachrichten-Element: Emotionalität (Kampf, Liebe, Gefühl)
Die „6 B“ des Boulevard-Journalismus sollten auch dort bleiben: Bonzen, Beichten, Blut, Bälle, Babys und Berufsverbrecher.
Nachrichten-Element: Fortschritt
Hier finden Sie die häufigste Chance für Unternehmens-Pressearbeit. Wenn zum Beispiel Ihre neu entwickelte Software Sekretärinnen das Leben erleichtert, dann ist es für Büro-Personal und deren Chefs ein Fortschritt. Also berichtenswert für Medien, die diese Teilöffentlichkeiten erreichen.
Der Waschzettel
Der Waschzettel
Zusätzliche Zahlen, Daten und Fakten gehören auf einen so genannten Waschzettel. Auf diesem Papier sammeln Sie alles, was für den dankbaren Journalisten wichtig sein könnte:
- Name des Unternehmens, Gründungsdatum, Firmensitz,
- wichtige Geschäftsfelder,
- wichtige Produkte und/oder Dienstleistungen,
- Zahl der Mitarbeiter,
- richtig geschriebene Namen wichtiger Personen und ihre Titel bzw. Funktionen,
- evtl. Alter und einige Informationen zu diesen Personen,
- evtl. Umsätze,
- evtl. zitierfähige Statements von wichtigen Personen,
- evtl. wichtige Stationen des Unternehmens, Firmengeschichte.
Für einen Journalisten ist der Waschzettel mit seinen kleinen, aber feinen Details eine Fundgrube, die ihm die Arbeit erheblich erleichtert. Bieten Sie Service und Nutzen. Das wird sich auszahlen. Wenn nicht sofort, dann später.
Zur Checkliste So schreiben Sie die ideale Presse-Information
Sorgen Sie für geeignete Illustrationen
Wenn Printmedien in Wort und Bild berichten, zieht ein Artikel erheblich mehr Aufmerksamkeit auf sich. Denken Sie an Ihr eigenes Leseverhalten: Wie die meisten, blättern wahrscheinlich auch Sie in Zeitungen und Magazinen, lesen Überschriften und betrachten Fotos oder Grafiken – und entscheiden dann, ob Sie in den Text einsteigen oder nicht. Deshalb gilt:
Ob Foto oder Grafik, zu jeder Illustration gehört eine passende Bildunterschrift. Sie muss schnörkellos erklären, was auf dem Bild zu sehen ist. Sind es Personen, muss Ihr Bildtext diese Personen eindeutig benennen. Es muss unzweifelhaft klar sein, wer wer auf dem Foto ist.

