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Elegante Geschäftsideen: Schürzen mit Chic
Fair produzierte Arbeitskleidung
Kann Arbeitskleidung faire Produktion, Style und beste Qualität vereinen und gleichzeitig bezahlbar sein? Ja, sie kann – nach Meinung des Start-ups Kaya & Kato, einem Label für fair produzierte Arbeitskleidung.
Aktuell fertigt das Start-up Schürzen und Kochjacken für Endkunden, Gastronomie und Hotellerie sowie Kasacks für Mitarbeiter in Pflege und medizinischen Bereichen. Kaya & Kato verlässt sich nicht nur auf Siegel und Zertifikate – das Kölner Label weiß auch, wer die Baumwolle anbaut, wie sie angebaut wird, wo die Stoffe gesponnen und die Arbeitskleidungsstücke genäht werden – nämlich bei der Caritas Wertearbeit in Köln –, und man kennt Partner und Zulieferer persönlich. Eine faire Geschäftsidee!
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Wahlprogramme 2025: Innovationsförderung, Quo vadis?
So plant die Politik die Zukunft der Innovationsförderung. Eine Analyse von Efe Duran Sarikaya, CEO der Fördermittelberatung EPSA Deutschland.

Mit den Bundestagswahlen 2025 steht Deutschland vor wegweisenden Entscheidungen. Fördermittel, ein zentrales Instrument für Innovation, Nachhaltigkeit und Unternehmensentwicklung, stehen im Fokus der Parteiprogramme. Doch wie gestalten die Parteien die Zukunft der Förderpolitik, und welche Schwerpunkte setzen sie?

Efe Duran Sarikaya, CEO der Fördermittelberatung EPSA Deutschland, liefert einen Überblick über die Pläne der politischen Parteien zur Zukunft der Förderpolitik.
Dabei werden nicht nur die Unterschiede beleuchtet, sondern auch, welche Auswirkungen die jeweiligen Wahlprogramme auf die Unternehmen und den Wirtschaftsstandort Deutschland haben können.
Casablanca.AI: Ein Blick, der den Unterschied macht
Mit ihrer selbst entwickelten KI ermöglicht das 2020 gegründete Start-up Casablanca.AI authentische Videocalls. Dabei wird rein softwarebasiert in Echtzeit realer Augenkontakt in digitalen Meetings erzeugt und so ein natürliches sowie direktes Gesprächserlebnis hergestellt.

„Beim ersten Augenkontakt hat’s sofort gefunkt.“ Dieser Ausspruch könnte ebenso aus einer Hollywood-Romanze stammen wie auch aus einem Verkaufs- oder Bewerbungsgespräch. Denn der Blickkontakt verkörpert einen der mächtigsten und entscheidendsten Bestandteile der nonverbalen Kommunikation. Der Austausch von Blicken aktiviert das neuronale Belohnungssystem, was wiederum für Glücksgefühle sorgt und motiviert. Bereits vor über 20 Jahren ging das aus einer Studie (Reward value of attractiveness and gaze) hervor.
Ohne Augenkontakt kein echtes Vertrauen
„Hier kommen wir wiederum sehr schnell zum Thema Vertrauen. Ohne Augenkontakt fehlt hierfür die wichtigste Grundlage, wirkliche Nähe kommt nicht zustande“, sagt Carsten Kraus, Gründer und CEO der Casablanca.AI GmbH. „Wenn wir darüber nachdenken, ergibt sich schnell ein großes Problem: Viele Gespräche, insbesondere im geschäftlichen Kontext, laufen heute auf digitalem Wege in Videokonferenzen ab. Direkter Augenkontakt besteht hier nie, ohne dass die Mimik des Gesprächspartners aus dem Sichtfeld verschwindet.“ Das Pforzheimer KI-Start-up Casablanca hat das Problem erkannt und schafft Abhilfe.
Videocalls auf neuem Level
Innerhalb eines Videocalls gibt es für die Gesprächsteilnehmende genau zwei Optionen: den Blick in die Kameralinse und den auf den Bildschirm. Bei ersterem besteht keine Möglichkeit, den Gesichtsausdruck des Gegenübers zu sehen. Dagegen führt die zweite Alternative dazu, dass sich die Augenpaare nicht treffen. „Erfahrungsgemäß schwanken User*innen und variieren innerhalb eines Calls immer wieder. Sie stehen sozusagen vor der Wahl, welche Option sich zum jeweiligen Zeitpunkt eher eignet. Damit geht dem Gespräch viel Qualität ab“, erläutert Kraus, der mit seinem Unternehmen eine „virtuelle Kamera“ mit lokaler KI entwickelt. Diese greift in Echtzeit das Bild der physischen Webcam ab und richtet den Blick sowie den Gesichtswinkel der aufgezeichneten Person aus. „Nicht erst seit der Corona-Pandemie liegen Videokonferenzen absolut im Trend. Insbesondere in der Geschäftswelt hat sich diese Technik als unverzichtbar herauskristallisiert, spart viel Zeit und damit Kosten. Die Schwierigkeit bestand aber bisher darin, in diesen Gesprächen das notwendige Vertrauen aufzubauen, beispielsweise für einen erfolgreichen Verkaufsabschluss“, so Kraus. „Das möchten wir ändern und die Kommunikation per Video auf ein neues Level heben, sozusagen auf das eines analogen Gesprächs.“
Natürlichkeit und Authentizität zählen
Blicke machen die Basis sozialer Interaktion aus. Sie tragen zur Interpretation von nonverbalen Signalen bei. Eine dementsprechend große Rolle nehmen sie in der Geschäftswelt etwa für Verkäufer*innen, Berater*innen oder Personalverantwortliche ein. „Vertrauen hat auf ihr Handeln große Auswirkungen, mangelt es daran, sinken die Erfolgsaussichten zum Beispiel im Verkaufsgespräch. Auch der zunehmend digitale Bewerbungsprozess hat nach wie vor die Hürde des fehlenden Augenkontakts und damit auch der mangelnden Nähe zu überspringen“, zeigt Kraus die Relevanz auf. „Gelingt dies aber, entsteht eine persönliche Beziehung und das Gespräch geht über die Übermittlung von Informationen hinaus – und das bei beliebiger physischer Distanz. Dabei kommt es immer auch auf die Natürlichkeit und Authentizität des Videocalls an.“ Damit dies bestmöglich funktioniert, richtet Casablanca nicht nur die Augen entsprechend aus, sondern dreht den gesamten Kopf in die passende Position. So lässt sich auch in digitalen Meetings sagen: „Beim ersten Augenkontakt hat’s sofort gefunkt.“
Nachhaltigkeit: Sinnorientierung statt Image-PR und Greenwashing
Im Interview: Co-Gründer Günther Reifer vom Terra Institute.

Als Experten mit langjähriger Erfahrung und Kompetenz in der Beratungstätigkeit gründeten Evelyn Oberleiter und Günther Reifer vor 10 Jahren gemeinsam das Terra Institute: Ein Beratungsunternehmen mit Schwerpunkt in Geschäftsmodellinnovation, Nachhaltigkeitsmanagement, Produktentwicklung, Kreislaufwirtschaft und sinnorientiertem, transformativem Leadership. Das Terra Institute hat heute 25 Mitarbeiter in Deutschland, Österreich und Italien.
Im Interview zum Thema Nachhaltiges Wirtschaften: Terra Institute-Co-Gründer Günther Reifer.
Heutzutage macht das Thema Nachhaltigkeit einen großen Teil vom Image eines Unternehmens aus. Wer nicht nachhaltig ist, geht nicht mit dem Puls der Zeit. Doch was ist überhaupt mit Nachhaltigkeit gemeint und wie kann sie in einem Unternehmen umgesetzt werden?
Nachhaltigkeit hat verschiedene Definitionen. Die gängigste besagt: „Nachhaltigkeit gewährleistet, dass zukünftige Generationen nicht schlechter gestellt sind, ihre Bedürfnisse auf der Erde zu befriedigen als die gegenwärtig lebende Generation.“ Für ein produzierendes Unternehmen bedeutet das konkret: Die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen, ressourcenschonende Produktion, Vermeidung von Müll, ein möglichst geringer CO2-Ausstoß und im besten Fall ein recyclebares Endprodukt. Wenn ein Produkt all diese Kriterien erfüllt, kann es sich ökologisch nachhaltig nennen.
Ein Beispiel: Ein T-Shirt aus 100 Prozent Bio-Baumwolle, dessen Aufdruck jedoch giftige Chemikalien enthält, ist keineswegs nachhaltig. Es ist wichtig, dass wir den gesamten Produktionsprozess betrachten – vom Design zum finalen Produkt bis zur Rückführung in den Wertstoffkreislauf.
Wenn ein Unternehmen ein ökologisch nachhaltiges Produkt herstellt, ist dann das gesamte Unternehmen nachhaltig?
Noch lange nicht. Nachhaltigkeit steht nämlich auf drei Standbeinen: Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft. Neben den ökologischen Aspekten bestimmen also noch soziale und ökonomische Faktoren, inwieweit ein Unternehmen nachhaltig ist. Die soziale Komponente widmet sich dabei in erster Linie dem Wohlergehen von Mensch und Gesellschaft. Für Mitarbeiter des Unternehmens bedeutet das zum Beispiel ein fairer Lohn, geregelte Arbeitszeiten und Pausen sowie die Möglichkeit auf persönliche und berufliche Weiterentwicklung. Insbesondere der Aspekt Schulungen spielt wiederum eine wichtige Rolle für die ökologische Nachhaltigkeit des Unternehmens.
Um ökologische Nachhaltigkeit ganzheitlich im Unternehmen zu etablieren, muss zunächst ein gemeinsames Bewusstsein dafür geschaffen werden. Bei Führungskräften genauso wie bei allen Mitarbeitern. Durch regelmäßige Coachings der Mitarbeiter – sei es persönlich oder digital – werden Nachhaltigkeit und Klimaschutz zur Angelegenheit des gesamten Unternehmens. Alle sind auf dem neuesten Stand und ziehen am selben Strang.
Was sind die ökonomischen Faktoren, die ein Unternehmen nachhaltig machen? Und stehen diese nicht im Konflikt mit den ökologischen Aspekten der Nachhaltigkeit?
Die meisten denken wahrscheinlich, dass sich Umwelt und Wirtschaft von vorneherein ausschließen. Das stimmt so jedoch nicht. Fakt ist: Nur ein Unternehmen, was auch ökonomisch nachhaltig ist, wird langfristig bestehen bleiben und so seinen Beitrag für eine bessere Zukunft leisten können. Die Umstellung auf eine ökologisch nachhaltige Produktion ist dabei kein Verlustgeschäft. Wenn Sie zum Beispiel alles regional produzieren statt einzelne Produktionsprozesse ins Ausland zu verlagern, dann sind auch Ihre Lieferketten kürzer. Das spart erhebliche Transportkosten und CO2. Zudem sind regionale Lieferketten transparenter und daher leichter zu managen.
Auch im Fall einer globalen Krise wie der Corona-Pandemie ist das Risiko einer Produktionsunterbrechung deutlich reduziert. In innovative und verbesserte Fertigungstechnologien zu investieren, zahlt sich auch aus. Material-, Wasser- und Energieverbrauch werden so reduziert und anfallende Abfallprodukte können recycelt werden. Nachhaltigkeit ist also nicht teurer, sondern langfristig gesehen sogar lukrativ.
Was sind die ersten Schritte für ein Unternehmen, um nachhaltig zu werden?
Die Bereitschaft für Veränderung ist immer der erste Schritt. Das gesamte Unternehmen – Führungskräfte wie Mitarbeiter – muss eine neue Sinnorientierung erfahren. Dafür werden zunächst die aktuellen sozioökonomischen Megatrends intensiv analysiert. Mit den gewonnenen Erkenntnissen wird anschließend der gesamte Betrieb durchleuchtet und aufgeräumt. Gemeinsam wird ermittelt, welche Kompetenzen Führungskräfte und Mitarbeiter mitbringen, was noch verbesserungswürdig ist und wie sich zukunftsrelevante Themen aus Nachhaltigkeit, Gesellschaft und Wirtschaft in das Unternehmen integrieren lassen. Dabei ist es wichtig, bestehende Strukturen zu überdenken, von alten Gewohnheiten loszulassen und sich neue Ziele zu setzen.
Natürlich ist so eine Neuorientierung, bei der alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit berücksichtigt werden, ein sehr komplexer Prozess, der für viele Unternehmen eine Herausforderung darstellt. Wir vom Terra Institute möchten Unternehmen in ihrem Umdenken bestärken und ihren Transformationsprozess tatkräftig unterstützen!
Fünf globale Robotik-Trends 2025
Das sind die wichtigsten Trends, die die Robotik und Automation im Jahr 2025 weltweit prägen werden. Gut zu wissen nicht nur für Robotik-Start-ups und -Gründer*innen.

Der Marktwert installierter Industrie-Roboter hat mit 16,5 Mrd. US-Dollar weltweit einen historischen Höchststand erreicht. Die künftige Nachfrage wird durch technologische Innovationen, neue Marktentwicklungen und die Erschließung neuer Geschäftsfelder angetrieben. Die International Federation of Robotics (IFR) – 1987 als nicht gewinnorientierte Organisation gegründet –, berichtet über die wichtigsten Trends, die die Robotik und Automation im Jahr 2025 prägen werden.
1. Künstliche Intelligenz – Physisch, analytisch, generativ
Der Trend zum verstärkten Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) setzt sich fort: In der Robotik helfen verschiedene KI-Technologien dabei, ein breites Spektrum von Aufgaben effizienter auszuführen: Mit analytischer KI lassen sich große Datenmengen verarbeiten und analysieren, die von der Roboter-Sensorik erfasst werden. Dies hilft dabei, auf unvorhersehbare Situationen oder wechselnde Bedingungen in öffentlichen Räumen oder bei der Produktion von „High-Mix-Low-Volume-Aufgaben“ zu reagieren. Mit Bildverarbeitungssystemen ausgerüstete Roboter analysieren ihre Arbeitsschritte, um Muster zu erkennen und Arbeitsabläufe zu optimieren. Ziel ist beispielsweise, Tempo und Präzision zu steigern.
Roboter- und Chip-Hersteller*innen investieren aktuell in die Entwicklung spezieller Hard- und Software, die Umgebungen aus der realen Welt simulieren. Diese sogenannte physische KI ermöglicht es Robotern, sich selbst in solchen virtuellen Umgebungen zu trainieren. Dabei gemachte Erfahrungen treten an die Stelle traditioneller Programmierung. Solche generativen KI-Projekte zielen darauf ab, einen „ChatGPT-Moment“ für physische KI zu schaffen.
KI-gesteuerte Simulationstechnologie für Roboter dürfte sich sowohl in typischen industriellen Umgebungen als auch in Anwendungen der Servicerobotik durchsetzen.
2. Humanoide
Roboter in menschlicher Gestalt erregen große mediale Aufmerksamkeit. Die Vision: Roboter werden zu Allzweckwerkzeugen, die selbständig eine Spülmaschine beladen und gleichermaßen anderswo am Fließband arbeiten können. Robotik-Start-ups arbeiten an diesen humanoiden Alleskönnern.
Industrielle Hersteller*innen konzentrieren sich dagegen auf Humanoide, die zunächst individuelle Einzelaufgaben bewerkstelligen. Die meisten dieser Pilotprojekte laufen in der Automobilindustrie. Diese Branche spielt seit jeher eine Pionierrolle bei der Entwicklung von Roboteranwendungen. Das gilt sowohl für die Industrie-Robotik als auch für die Logistik und Lagerhaltung. Aus heutiger Sicht bleibt jedoch abzuwarten, ob humanoide Roboter einen wirtschaftlich tragfähigen und skalierbaren Business-Case für die breite industrielle Anwendung darstellen werden, insbesondere im Vergleich zu bereits bestehenden Lösungen.
Nichtsdestotrotz gibt es zahlreiche Anwendungen, die von der humanoiden Form profitieren könnten und Marktpotenzial für die Robotik bieten, beispielsweise in der Logistik und Lagerhaltung.
3. Nachhaltigkeit und Energieeffizienz
Die Erfüllung der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (UN) und damit korrespondierender Regularien weltweit wird zu einer wichtigen Voraussetzung sich als Lieferant*in zu qualifizieren. Roboter spielen für Hersteller*innen eine Schlüsselrolle, wenn es darum geht, diese Ziele zu erreichen.
Grundsätzlich verringert Robotik mit ihrer Präzisionsarbeit die Verschwendung von Material und verbessert das Output zu Input-Verhältnis in Fertigungsprozessen. Diese automatisierten Systeme gewährleisten zudem eine gleichbleibende Qualität, die für Produkte mit langer Lebensdauer und minimalem Wartungsaufwand unerlässlich ist. Bei der Herstellung umweltfreundlicher Energietechnologien wie Solarzellen, Batterien für Elektroautos oder Recyclinganlagen sind Roboter für eine kosteneffiziente Produktion von entscheidender Bedeutung. Sie ermöglichen es Hersteller*innen, ihre Produktion schnell zu skalieren, um eine wachsende Nachfrage der Kund*innen zu befriedigen, ohne Kompromisse bei der Qualität oder Nachhaltigkeit einzugehen.
Darüber hinaus wird die Robotertechnologie dahingehend verbessert, Maschinen energieeffizienter zu machen: Die Leichtbauweise beweglicher Roboterkomponenten senkt beispielsweise deren Energieverbrauch, ebenso neue Standby-Modi, die die Hardware in eine energiesparende Parkposition bringen. In der Greifer-Technologie gibt es Fortschritte bei der Anwendung bionischer Lösungen, um z.B. eine starke Greifkraft bei sehr geringem Energieverbrauch zu erreichen.
4. Neue Geschäftsfelder und Kund*innenbranchen für die Robotik
In der Fertigungsindustrie gibt es insgesamt noch viel Potenzial für die Automation mit Robotern. Die meisten Betriebe im produzierenden Gewerbe zählen zu den kleineren und mittelgroßen Unternehmen (KMU). Aktuell stellen hohe Anfangsinvestitionen und Gesamtbetriebskosten für KMU jedoch eine Hürde für den Einsatz von Industrie-Robotern dar. Geschäftsmodelle wie Robot-as-a-Service (RaaS) sollen es Unternehmen erleichtern, von der Roboterautomatisierung zu profitieren, ohne eine festgelegte Kapitalsumme investieren zu müssen. RaaS-Anbietende, die sich auf bestimmte Branchen oder Anwendungen spezialisiert haben, können schnell anspruchsvolle Lösungen liefern. Darüber hinaus bietet die Low-Cost-Robotik Lösungen für potenzielle Kund*innen, für die ein Hochleistungsroboter überdimensioniert wäre. Viele Anwendungen haben geringe Anforderungen an Präzision, Traglast und Lebensdauer. Die Low-Cost-Robotik adressiert dieses neue „good enough“-Segment.
Abseits des produzierenden Gewerbes gehören Bauwirtschaft, Laborautomation und Lagerhaltung zu interessanten neuen Kund*innensegmenten. Branchenübergreifend wird die Nachfrage darüber hinaus von einem Ausbau inländischer Produktionskapazitäten in strategisch wichtigen Branchen angetrieben, deren Bedeutung aufgrund der jüngsten Krisen ins politische Bewusstsein gerückt ist. Die Automatisierung ermöglicht Hersteller*innen eine Rückverlagerung von Produktionskapazitäten näher zum/zur Kund*in ohne Einbußen bei der Kosteneffizienz.
5. Roboter gegen den Arbeitskräftemangel
Nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) leidet das verarbeitende Gewerbe weltweit weiterhin unter Arbeitskräftemangel. Einer der Hauptgründe dafür ist der demografische Wandel, der die Arbeitsmärkte in führenden Volkswirtschaften wie den Vereinigten Staaten, Japan, China, der Republik Korea und Deutschland belastet. Die konkreten Effekte sind zwar von Land zu Land unterschiedlich, aber in der Summe überall in der Lieferkette ein Grund zur Besorgnis.
Der Einsatz von Robotern verringert die Auswirkungen des Arbeitskräftemangels in der Fertigung deutlich. Mit der Automation von gefährlichen, schmutzigen oder repetitiven Tätigkeiten, können sich menschliche Arbeitskräfte auf interessantere und höherwertige Aufgaben konzentrieren. Roboter übernehmen Arbeiten wie ermüdende visuelle Qualitätskontrollen, gesundheitsschädliche Lackierarbeiten oder schweres Heben von Lasten. Technologische Innovationen wie einfache Bedienbarkeit, kollaborierende Roboter oder sogenannte mobile Manipulatoren helfen Lücken im Arbeitsprozess zu füllen, wann und wo immer sie benötigt werden.
Ausblick: KI und die Digitalwirtschaft
KI, politische Turbulenzen und Cookie-Fragezeichen: Die Digitalbranche wird auch 2025 vor herausfordernden Aufgaben stehen. Wie sie diesen begegnen kann, erläutern Swen Büttner und Christoph Schwarzmann von MGID Deutschland.

Das neue Jahr hat begonnen und noch sind alle Fragen offen: Welche neuen Chancen und Herausforderungen wird KI 2025 für die Digitalwirtschaft bereithalten? Wie geht es weiter rund um Cookies und Datenschutz? Und welche Auswirkungen werden die politischen Umwälzungen in Deutschland und den USA auf die Strategien und Erfolgsaussichten von Advertisern und Publishern haben? Hier fünf Thesen, welche Entwicklungen die Branche in diesem Jahr bewegen werden.
1. Mehrwert: KI geht 2025 endgültig über die Generierung von Creatives hinaus
Generative KI für die Erstellung von Creatives zu nutzen, hat sich fest etabliert und spart Zeit und Geld. Sowohl Advertiser als auch Publisher erkennen aber zunehmend, welche Möglichkeiten sich ihnen darüber hinaus eröffnen. Datengetriebene Ansätze, fundierte Analysen und die Prognose der Performance einzelner Kampagnen sind dabei nur die ersten Schritte. Zunehmend sind KI-Tools verfügbar, die nahezu das komplette Kampagnen-Management und den Media-Einkauf automatisieren und dadurch wesentlich schneller, kostengünstiger und effizienter gestalten. Gerade auch speziell für kleinere Brands werden sich – etwa im Bereich programmatischer Kampagnen – durch KI Möglichkeiten bieten, die bislang als zu komplex galten.
2. Turbulenzen: Politik bestimmt das erste Quartal
Der Amtsantritt von Donald Trump in den USA, Neuwahlen in Deutschland: 2025 beginnt politisch äußerst turbulent. Davon wird auch die Werbebranche nicht unberührt bleiben. Vorstellbar ist, dass Konsumenten angesichts unklarer Zukunftsaussichten erst einmal zurückhaltend agieren. Branding-Kampagnen könnten vor diesem Hintergrund von Kürzungen betroffen sein, während die Budgets für Performance-Kampagnen tendenziell stabiler bleiben dürften. Für Advertiser kann dies bedeuten, sich noch stärker auf eine exakte Zielgruppenauswahl zu konzentrieren und Ergebnisse genau zu evaluieren, um ihre Budgets optimal zu nutzen. In Deutschland könnten Verschiebungen im politischen Spektrum zudem dazu führen, dass rechtskonservative Medien und Narrative – von vielen Brands bislang strikt gemieden – höhere Akzeptanz finden. Dadurch können sich zwar zusätzliche Möglichkeiten ergeben, für Advertiser kann sich dies 2025 allerdings auch zu einer Frage der Moral entwickeln.
3. KI-Schattenseiten: Noch mehr Fake News, noch mehr Made-for-Advertising-Seiten
Neben den vielen Vorteilen der KI wird diese 2025 leider auch negative Trends weiter befeuern. So ist davon auszugehen, dass die Zahl so genannter MFA-Seiten – „Made for Advertising“, also dubiose, rein für Werbeschaltungen konzipierte Websites mit niedriger inhaltlicher Qualität – nochmals steigen wird. Gleiches gilt für die Verbreitung von Fake News. Der Grund dahinter ist simpel: Per KI lassen sich komplette MFA-Seiten, die zumindest auf den ersten Blick kaum noch von seriösen, legitimen Publishern zu unterscheiden sind, abstruseste Fake News und Verschwörungstheorien noch schneller und einfacher erstellen und monetarisieren. Ein Qualitätsproblem, dem sich auch in diesem Jahr die gesamte Werbebranche stellen muss.
4. Monetarisierung: Publisher müssen sich noch breiter aufstellen
Die Zeiten, in denen sich Publisher auf einige wenige Einnahmequellen beschränken konnten, sind definitiv vorbei. 2025 wird vielfach von einer weiteren Diversifizierung geprägt sein. Hier können beispielsweise Optionen wie direkte Partnerschaften, Abo-Modelle oder auch native Ads für viele Publisher eine stärkere Rolle spielen. Dies sorgt nicht nur für mehr Sicherheit und Stabilität, sondern kann gleichzeitig auch dazu beitragen, die Abhängigkeit von einzelnen großen Playern wie Google oder Facebook zu verringern. Selbst plötzliche Änderungen an Algorithmen oder der Infrastruktur dieser BigTech-Giganten treffen gut aufgestellte Publisher nicht so hart.
5. Cookies & Co.: Flexibilität ist Trumpf, First-Party-Daten stehen im Fokus
Das Hin und Her beim „Cookie-Aus“ wird vermutlich auch 2025 erst einmal weitergehen. Brands ziehen daraus jedoch zunehmend ihre Konsequenzen und setzen vermehrt auf einen Mix aus Cookie-basierten und Cookie-losen Strategien. Dadurch bleiben sie einerseits flexibel und tragen andererseits dem Datenschutz Rechnung, der noch weiter an Bedeutung gewinnen wird. Für Publisher steht weiter das Thema First-Party-Daten im Fokus. Sie müssen sich damit beschäftigen, ihre Daten auf clevere Weise zu sammeln, aufzubereiten und gewinnbringend zu nutzen. Positiver Nebeneffekt: Auf diese Weise können sie gleichzeitig engere Verbindungen zu ihren Partnern auf Advertiser-Seite aufbauen.
HR-Trends 2025
Fünf HR-Expert*innen geben ihre persönlichen Einblicke in Perspektiven, Hoffnungen und Strategien für das kommende Jahr.
Personalführung und Human Ressources müssen konstant weitergedacht werden. Gründe dafür gibt es genug – ob Digitalisierung und KI oder demografischer Wandel und Fachkräftemangel. Die HR-Verantwortlichen von ToolTime, Ella Media, Kenjo, Family Office 360grad AG und Mashup Communications zeigen, welche Trends Fach- und Führungskräfte 2025 erwarten.

Marketing-Trends 2025
Führende Marketing-Expert*innen geben Einblick in Perspektiven, Hoffnungen und Strategien für das kommende Jahr.

Marketing und Kommunikation müssen konstant weitergedacht werden. Gründe dafür gibt es genug – ob Digitalisierung und KI oder ein zunehmender Wettbewerb in wirtschaftlich unsicheren Zeiten. Gründer*innen, CEOs und Kommunikationsprofis von ToolTime, kollex, Creditsafe, good healthcare group, puzzleYOU und Mashup Communications zeigen, welche Trends Fach- und Führungskräfte 2025 erwarten.
Visuelles Storytelling mit Ecken und Kanten statt KI-Perfektion

In einer Zeit, in der uns KI-optimierte, makellose Visuals eine glattgebügelte Welt präsentieren, setzt sich 2025 ein gegenläufiger Trend durch: Echtheit. Sie wird zur Währung, um sich inmitten der perfektionierten Bilderflut abzuheben. Marken, die im digitalen Raum Nähe schaffen wollen, werden sich bewusst von der sterilen Hochglanz-Ästhetik der KI lösen. Das heißt: Statt in dämlich-hübschen KI-Avataren à la Emma von der Deutschen Zentrale für Tourismus liegt die Zukunft in realen Geschichten und echten Menschen mit Ecken und Kanten. Eine bewusst ungeschliffene Brand mit Charakter schafft mehr Nähe und Vertrauen als ein aufpoliertes oder ganz und gar Fake-Visual. 2025 gilt es, die Chance des visuellen Storytellings zu nutzen, statt bloß technischer Perfektion nachzueifern.
Werkzeuge für Frauen
Die Firma Tomboy Tools wurde von den drei Freundinnen Jennifer Imel, Janet Rickstrew und Mary Tatum in Denver (USA) gegründet. Ihr Ziel war es, Werkzeuge speziell für Frauen anzubieten, denn es zeichnete sich ab, dass sich immer mehr Frauen in ihren eigenen vier Wänden handwerklich betätigen.
Laut eine US-amerikanischen Studie sind 38 Prozent der Hausfrauen auch Hobbyhandwerkerinnen. Die zielgruppenspezifischen Werkzeuge von Tomboy Tools zeichnen sich dadurch aus, dass sie in der Regel kleiner und leichter sind als die handelsüblichen.
Zudem sehen sie meist schicker aus. Seit kurzem sind die Produkte auch in Pink erhältlich. Im Vertrieb geht Tomboy Tools ebenfalls neue Wege: Nicht über Baumärkte, sondern im Rahmen von Heimpartys à la Tupperware werden die Werkzeuge von mehr als 1000 Vertriebspartnern, alle Hobbyhandwerkerinnen, in den USA, Kanada und Australien verkauft.
Geschäftsideen E-Commerce: Klamottenvorschläge von der App
Curated Shopping ist seit einiger Zeit einer der wichtigen E-Commerce-Trends im Modebereich. Trotzdem entdecken Newcomer immer noch lukrative Nischen, um in diesem Marktsegment erfolgreich den Markteinstieg zu absolvieren. Solch eine Geschäftsidee ist die E-Commerce-App Mylo.
Der Nutzer gibt an, welchen Modestil er bevorzugt und welche Kleidungsstücke sich schon in seinem Kleiderschrank befinden. Daraufhin werden dem Nutzer passende Kleidungsvorschläge gemacht, und falls einzelne Kleidungsstücke noch fehlen, passende Kaufangebote unterbreitet. Und genau an diesen Käufen verdient Mylo eine Provision.
Bei den Empfehlungen von Mylo wird berücksichtigt, wie das Wetter voraussichtlich in den nächsten Stunden sein wird, damit der Vorschlag wetterkompatibel ist. Das erfolgt bei dieser Geschäftsidee durch Synchronisierung mit einer Wetter-App.
Start-ups und die Zukunft der Robotik
Wie Start-ups die Zukunft der Robotik maßgeblich mitgestalten und damit zugleich einen wertvollen Beitrag zur Aufklärung des Mittelstands leisten.

In Zeiten zunehmender Digitalisierung und Automatisierung spielt die Robotik eine zentrale Rolle in der Transformation industrieller Prozesse. Noch stellt die Integration von Automatisierungstechnik in vielen Betrieben eine erhebliche Herausforderung dar. Hohe Einstiegskosten, komplexe Einbindung in bestehende Fertigungsprozesse und technologische Hürden hemmen die breite Nutzung.
Doch in der Zukunft wird Robotik die industrielle Fertigung flexibler und effizienter gestalten. „In ein paar Jahrzehnten werden die Menschen, wenn sie an künstliche Intelligenz (KI) denken, automatisch Roboter im Haushalt und in den Fabriken vor Augen haben“, so Mladen Milicevic, Mitbegründer von Unchained Robotics, einem 2019 gegründeten Unternehmen, das sich darauf konzentriert, Roboterlösungen für die Fertigungsindustrie zugänglicher und einfacher integrierbar zu machen.
Noch ist KI ein recht neuer Trend, der nur ansatzweise in die Arbeitswelt integriert ist. Doch KI und maschinelles Lernen finden bereits Eingang in das Industriesegment und ermöglichen anstelle starrer Produktionslinien dynamische Prozesse, die eine schnelle Anpassung an wechselnde Anforderungen erlauben. Ähnlich wie bei Modellen wie ChatGPT lernen die Roboter auf Basis von Datensätzen stetig, ihre Fähigkeiten dabei zu verbessern. Hier zeigt sich auch eine der großen Herausforderungen: die mangelnde Verfügbarkeit relevanter Daten in vielen Unternehmen. Ohne ausreichende und qualitativ hochwertige Daten ist der Einsatz selbstlernender Roboter nur eingeschränkt möglich, was die Entwicklung der KI-basierten Automatisierung in der Industrie verlangsamt.
Besonders im deutschen Mittelstand werden oft nicht genügend Daten geteilt, um intelligente Automatisierungslösungen effektiv zu entwickeln. Laut Mladen Milicevic könnte jedoch bereits eine kleine Änderung der Datennutzung viel bewirken: „Würden nur 20 Prozent aller Mittelständler in Deutschland ihre Daten zur Verfügung stellen, könnte man über 80 Prozent des Markts schnell bedienen – insbesondere in der Logistik, wo die Abläufe oft ähnlich sind.“
Die Robotik der Zukunft könnte so viel flexibler und intelligenter werden, wären Unternehmen bereit, ihre Betriebsabläufe durch Datenteilen zu optimieren. Automatisierungslösungen könnten dadurch schneller skalieren und individualisierte Anwendungen für eine Vielzahl von Unternehmen ermöglichen.
Diese Start-ups gestalten die Robotik-Zukunft aktiv mit
Der Vorteil der Robotik-Technologie liegt auf der Hand: Sie ermöglicht eine individualisierte Massenproduktion, bei der Produkte je nach Kund*innenwunsch schnell und effizient hergestellt werden können. Es gibt bereits bahnbrechende Resultate wie die von Boston Dynamic – bekannt für seine äußerst wendigen vierbeinigen und zweibeinigen Roboter. Das Unternehmen revolutioniert Branchen wie Logistik und Bauwesen durch fortschrittliche Mobilitätslösungen.
Aber auch andere junge Unternehmen überzeugen gerade durch ihre Innovationskraft. So ist Soft Robotics Inc. auf empfindliche Robotergreifer für Branchen wie Lebensmittelverarbeitung und Landwirtschaft spezialisiert, die eine präzise Handhabung empfindlicher Gegenstände ermöglichen.
Covariant kombiniert KI mit Robotik, um die Geschicklichkeit von Robotern zu verbessern und den elektronischen Handel und die Lagerlogistik durch die Optimierung der Objektmanipulation zu revolutionieren.
GreyOrange bietet skalierbare Roboterlösungen für die Bestandsverwaltung und Ware-zur-Person-Systeme, die die Lagereffizienz durch KI optimieren. Und Agility Robotics entwickelt humanoide Roboter für reale Aufgaben, insbesondere in den Bereichen Logistik und Lieferung.
Unchained Robotics konzentriert sich aktuell auf die Logistik und die Metallbearbeitende Industrie in Deutschland. Ihr vollstandardisiertes Produkt „MalocherBot“ ist „der Laptop der Industrie“, wie es Gründer Milicevic formuliert. Mit ihrem LUNA-Automatisierungsbetriebssystems können Fabrikarbeitende einfache und fortschrittliche Änderungen an den Produktionsparametern vornehmen, die in der Vergangenheit den Besuch teurer Spezialisten erfordert hätten.
Die Liste der Robotik-Start-ups ließe sich beliebig fortsetzen; viele von ihnen sind dabei, den Markt nachhaltig umzukrempeln.
Synergien nutzen
Start-ups stehen an vorderster Front, um die Innovation branchenübergreifend voranzutreiben. Sie gelten als Katalysator für den Fortschritt in der Automatisierung. Besonders im Bereich der Cobots (kollaborative oder kollaborierende Roboter, die mit Menschen im direkten Kontakt zusammenarbeiten) und KI-gesteuerten Robotik kommen aktuell viele Innovationen aus dieser Szene. Im Gegensatz zu etablierten Großunternehmen können sie agiler auf technologische Trends reagieren und innovative Lösungen entwickeln. Die Zusammenarbeit zwischen Start-ups und etablierten Unternehmen in der Industrie könnte allerdings besser gefördert werden.
Vor allem KMU scheuen den Schritt in die Automatisierung, was insbesondere mit der aktuellen makroökonomischen Lage zusammenhängt. Viele mittelständische Unternehmen haben begrenzte Budgets und umgehen daher die hohen Anfangskosten, obwohl Roboter langfristig in der Effizienzsteigerung und Kostensenkung amortisieren. Das heißt, dass Start-ups die Zukunft der Robotik weiter maßgeblich gestalten werden und gleichzeitig einen wertvollen Beitrag zur Aufklärung des Mittelstands leisten, Robotik als langfristig lohnende Investition zu sehen. So werden Robotik-Start-ups Nischenmärkte erkunden und spezialisierte Lösungen für Branchen wie Landwirtschaft, Gesundheitswesen und industrielle Automatisierung entwickeln.
Die Zukunftseinsatzfelder der Robotik
In der Logistik sind autonome Fahrzeuge und Lieferdrohnen bereits in der Testphase, während Unternehmen wie Amazon eine Vorreiterrolle bei der Automatisierung von Lagern einnehmen. Roboter in der Landwirtschaft übernehmen zunehmend die Erntearbeit, etwa bei Obst- und Gemüsearten wie Spargel und Erdbeeren, wo der Einsatz von Pflückrobotern getestet wird. Im Gesundheitswesen werden Roboter künftig nicht nur bei logistischen Aufgaben unterstützen, sondern auch in chirurgischen Anwendungen. Bereits jetzt ermöglichen OP-Roboter präzisere Eingriffe, und es wird an vollständig autonomen sowie Remote-Operationen gearbeitet. Auch im Bereich der Pflege könnten Roboter helfen, indem sie Aufgaben wie das Verteilen von Medikamenten oder die Planung von Patient*innenabläufen übernehmen.
Ein besonders sensibles Feld ist die Sicherheit: Roboter könnten Gebäude und Industrieanlagen überwachen und dabei menschlichen Wachen von gefährlichen Aufgaben ablösen. Ebenso werden sie im Militär und im Weltraum eingesetzt, um Reparaturen an Satelliten oder Raketen durchzuführen. Cobots werden künftig eine noch größere Rolle spielen. Sie sind sicherer und können in kleineren Unternehmen eingesetzt werden, in denen traditionelle Industrieroboter oft zu groß oder teuer sind. Die Integration von Cobots wird vor allem kleine und mittelständische Unternehmen helfen, ihre Produktionsprozesse zu automatisieren, ohne dabei auf große Investitionen in Robotertechnik angewiesen zu sein.
„Die Robotik dringt zunehmend in Tätigkeitsfelder vor, die bisher durch menschliche Arbeitskraft geprägt waren. Insbesondere in Bereichen, die als schmutzig, gefährlich oder monoton gelten, können verstärkt die künftigen Einsatzbereiche der Robotik liegen und die menschliche Arbeitskraft entlasten sowie vor Gefahren schützen. Auch die Kombination aus Robotik und Nachhaltigkeit wird eine Schlüsselrolle spielen, um die Industrie umweltfreundlicher zu gestalten und den klimaschutzgesetzlichen Anforderungen, die Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, ein Schritt weit näher zu kommen“, so Mladen Milicevic abschließend.
Die digitalen Verbraucherschützer
Das 2016 gegründete LegalTech-Start-up RightNow ist ein Vorreiter bei der Modernisierung des Verbraucherschutzes.

as mit einer simplen Idee im Jahr 2016 begann, ist heute – vier Jahre später – eines der europaweit führenden LegalTech- Start-ups. Das erste Kapitel der RightNow-Erfolgsgeschichte wurde im nordrhein-westfälischen Aachen geschrieben: Phillip Eischet und Dr. Benedikt Quarch hatten dort bereits in der gemeinsamen Schulzeit die ersten Schritte in Richtung Gründertum gewagt und eigenständige Pilotprojekte gestartet. Bewusst für die Selbständigkeit und gegen einen klassischen Berufsweg entschieden haben sie sich jedoch erst während des Studiums. Benedikt ist promovierter Jurist und absolvierte sein Studium der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften in Wiesbaden und Montréal. Sein Schulfreund Phillip studierte BWL in Vallendar und St. Gallen. Dort lernte er auch Dr. Torben Antretter kennen – damit war das heutige Unternehmertrio komplett.
Vom Flugausfall zur Gründung
Während der Studienzeit hat sich aus einem anfänglich privaten Problem die lukrative Geschäftsidee der drei Gründer entwickelt. Die passionierten Reisenden standen plötzlich vor einer für sie gravierenden Problematik: Ein gebuchter Flug konnte nicht angetreten werden, trotzdem musste der Flugpreis vollständig bezahlt werden. Die Fluggesellschaft (AirBerlin) ließ verlauten, dass dies dem üblichen Prozedere entspreche. Damit wollten sich die drei jedoch nicht so einfach zufriedengeben. Die Tatsache, dass sie mit diesem Umstand nicht alleine waren, bestärkte sie in ihrem Vorhaben, im wahrsten Sinne des Wortes etwas zu unternehmen.
Nach diversen Nachtschichten und mehreren Gläsern Rotwein entstand die erste Klage gegen AirBerlin, die nicht nur erfolgreich gewonnen wurde, sondern auch der Start der Idee zu RightNow war. Nach und nach wurden weitere Klagen gegen die damalige Fluggesellschaft AirBerlin eingereicht und damit zugleich das Fundament des heutigen digitalen Verbraucherschutzes geschaffen.
Recht per Knopfdruck
Als die erste Klage gewonnen war, hatten die drei Gründer Feuer gefangen. Aus der Idee wurde ein Versuch und schließlich ein ganzes Konzept, als ihnen bewusst wurde, ein Nischenprodukt aufgedeckt zu haben. Im Freundes- und Familienkreis gingen die drei auf die Suche nach weiteren Fällen nicht angetretener oder stornierter Flüge und zahlten den Betroffenen vorab eine anteilige Rückerstattung des Ticketpreises. Mit jedem weiteren realisierten Kundenanspruch wurde ihnen klar: Es wird ein Plan mit einem entsprechenden Geschäftsmodell benötigt. Seit Tag eins war die Grundlage für das Vorgehen des Gründertrios der Gedanke, dem Verbraucher quasi „auf Knopfdruck“ zu seinem Recht zu verhelfen. Mit jedem gekauften Case wuchs dieser Gedanke – und somit das Potenzial. „Du siehst jeden Tag die Ergebnisse und kannst spannende und innovative Sachen selbst voranbringen“, so Mitgründer Benedikt.
Mittlerweile können die Kunden ihre Reiseunterlagen, wie zum Beispiel eine Flugstornierung oder das Flugticket, online auf der Website von RightNow hochladen. Dort wird innerhalb kürzester Zeit der Rückerstattungsanspruch geprüft und eine Rückmeldung darüber gegeben, ob und inwiefern Geld erstattet werden kann. Dabei kommt es stets auf die Höhe der Steuern, Gebühren und Zuschläge an, denn das sind jene Teile des Flugpreises, die erstattet werden müssen, wenn ein gebuchter Flug nicht stattfindet. Anschließend meldet das System von RightNow automatisiert die Forderung bei der Airline an. Findet keine Zahlung seitens der Airline statt, wird ein Anwalt eingeschaltet. Reagiert die Fluggesellschaft immer noch nicht, ist eine Klage der letzte Schritt. „Um den Aufwand gering zu halten, poolen wir dabei hunderte Fälle und machen Sammelklagen“, so Mitgründer Phillip. Seit der Gründung hat RightNow unter eigenem Namen oder als „Geld für Flug“ deutlich mehr als 100.000 Fälle bearbeitet.
Die Nachfrage stimmt, die Umsetzung stimmt. Aber wie sieht es mit den Finanzen aus? Zu den Investoren von RightNow zählen unter anderem die Trivago-Gründer sowie Carsten Maschmeyer mit seinem VC-Fonds Seed & Speed. Das Potenzial zu wachsen und der Wunsch zu expandieren sind somit da. Die nötige Unterstützung, sowohl finanziell als auch rechtlich, ist ebenfalls vorhanden. Das Ziel des LegalTech-Start-ups ist es, zusammen mit seinem 30-köpfigen Team in Düsseldorf und Kiew, den Investoren und kooperierenden Anwälten auf internationaler Ebene als der zentrale Ansprechpartner für Verbraucherschutzthemen zu agieren und wahrgenommen zu werden.
Consumer Claims Purchasing
Was Benedikt Quarch, Phillip Eischet und Torben Antretter auf die Beine gestellt haben, nennt man Consumer Claims Purchasing. Doch was verbirgt sich dahinter? RightNow kauft den Verbrauchern ihre Rechtsansprüche ab, d.h. die Verbraucher erhalten sofort ihr Geld und können dieses in jedem Fall behalten. RightNow übernimmt das volle Risiko der Durchsetzung und kümmert sich um alles weitere. Inzwischen macht man das nicht mehr nur bei nicht angetretenen Flügen, sondern auch in vielen anderen Bereichen, wie z.B. bei Mietnebenkosten, stornierten Pauschalreisen und falsch regulierten Kfz-Haftpflichtschäden. Die RightNow Group hat damit eine bislang weitgehend analog aufgestellte Branche innovativ umgekrempelt. Die Vision der Gründer ist es, diese Wende des digitalen Verbraucherschutzes weiter aktiv mitzugestalten, sodass das gesellschaftliche Umdenken im Sinne des digitalen Fortschritts forciert werden kann.
Tipps und To Do‘s für andere Gründer
Seit September 2020 sind Benedikt und Phillip auch in die Podcast-Welt eingetaucht. Unter dem Namen „Quarch & Phil. Der Founders-Podcast. Von Gründern für Gründer und für alle, die es noch werden wollen!“ geben sie ihre eigenen Erfahrungen weiter. „Wir wollen den Zuhörern berichten, was wir jeden Tag erleben, welche Erfahrungen wir in den unterschiedlichen Bereichen gemacht haben – von der Personalführung über die Finanzierung eines Start-ups bis hin zu neuen Produkt- Launches. Mit unserem Podcast werfen wir einen ungeschönten Blick auf die Ups und Downs des Founders Life“, erläutert Benedikt das Projekt. Und Philipp ergänzt abschließend: „Wir wollen junge Gründerinnen und Gründer dazu ermutigen, den Weg in Richtung Gründertum einzuschlagen.“
Neue Senfsorten dank Facebook
Die Innovationsagentur innosabi aus München führte ein Social Product Development Projekt für den mittelständischen Senfhersteller Mari aus Bayern durch.
Mit Hilfe der Facebook-User sollten neue Senfsorten entwickelt werden, die das Produktsortiment des Senfherstellers ergänzen sollten.
In nur sechs Wochen entschieden die 1500 Teilnehmer auf der Internetplattform unserAller, welche Eigenschaften der neue Mari-Senf haben sollte. Sie reichten Vorschläge ein, diskutierten untereinander und mischten zu Hause mit Prototypen-Paketen Senf, um ihn dann in Workshops zu verkosten. Entstanden sind die Senf-Dip-Sorten Wasabi, Cassis-Pflaume und Mango-Curry-Honig, die ab sofort im unserAller-online-Shop und in ausgewählten Münchner Gastronomie-Betrieben und Delikatessläden gekauft werden können.
tickSAFE: die Zecke fest im Drehgriff
Der Mediziner Dr. Matthias Meinhold hat den tickSAFE Zeckengreifer erfunden, mit dem Zecken noch einfacher als bisher entfernt werden können.

Dr. med Dipl. Phys. Matthias Meinhold (71) weiß, Zecken sind sehr kleine, aber gefürchtete Tiere. Die Parasiten leben von fremdem Blut, ein Zeckenstich kann üble Folgen haben. Denn ein Teil der Zecken trägt gefährliche Erreger in sich, die Herz, Nervensystem und den gesamten Bewegungsapparat vielfältig schädigen können. Das erlebt der Allgemeinmediziner oftmals in seinem Praxisalltag: "Ich begleite häufig Patienten, die an Borreliose, mitunter auch an FSME leiden."
Um das Krankheitsrisiko zu reduzieren, muss die Zecke so schnell wie möglich entfernt werden. Dazu gibt es verschieden Möglichkeiten, z.B. mit Pinzetten, Zangen oder mit Daumen-Zeigfinger. "Häufig bleibt dann der Kopf in der Haut. Noch gefährlicher ist, dass die Zecke dadurch gequetscht wird. Damit besteht die Gefahr, dass der Krankheitserreger in den Wirt hineingepresst wird und sich die Erreger im Blutkreislauf ausbreiten", erklärt Dr. Matthias Meinhold.
Um genau das zu verhindern, hat der Gründer tickSAFE Zeckengreifer erfunden. Dieser Zeckenentferner in Form eines Druckstifts trägt an der Spitze weiche Greiferbacken, womit die Zecken schonend und ohne sie zu quetschen herausgedreht werden. Anwendbar ist der tickSAFE Zeckengreifer bei Mensch und Tier. Das Produkt ist bereits auf dem Markt, aber um die Vertriebswege auszubauen, wünscht sich Dr. Meinhold einen starken Partner an seiner Seite. In der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ pitcht er am 29.04.24 um 100.000 Euro und bietet im Gegenzug 25 Prozent der Firmenanteile.
MIND VACATIONS: Tee-Meditationen für mehr Achtsamkeit
Die MIND VACATIONS Gründer*innen Beixi Jia und Julian Stodt möchten dir mithilfe der alten asiatischen Tee-Meditation zu innerer Ruhe und Gelassenheit verhelfen.

Beixi Jia und Julian Stodt möchten uns mit MIND VACATIONS auf eine ganz besondere Reise schicken. "Es gibt viele Menschen, die überfordert sind von den wachsenden Herausforderungen unserer Zeit", so Julian Stodt. "Über 4,5 Millionen Krankheitstage verzeichnete Deutschland schon allein wegen Burnout allein im letzten Jahr."
Daher gewinnt Mentale Gesundheit immer mehr an Bedeutung. Eine Form der Entspannung können Achtsamkeits-Meditationen sein, doch viele Neulinge sind von den Meditationsübungen überfordert. Das Gründer-Duo von MIND VACATIONS möchte nun sowohl Neueinsteiger*innen als auch Kenner*innen gleichermaßen in die Welt der Tee-Meditationen einführen. Dazu inspiriert wurden sie von ihren chinesischen Eltern und Großeltern, denn schon seit Kindesbeinen sind beide tief mit der Tradition des Teetrinkens verwurzelt.
Die MIND VACATIONS BOX enthält eine Meditationstasse und zehn Bio-Tee-Sachets. In der begleitenden App haben die Gründer selbstentwickelte Gedankenreisen und Teemeditationen integriert, die das Gefühl entstehen lassen, als sei man im Urlaub auf einer Plantage, mitten in der Natur. "Diesen Effekt erzielen wir durch die harmonische Kombination aus dem Duft des Tees, der Wärme der Tasse und den Klängen aus der App", erklärt Beixi Jia.
Um mit ihrem Unternehmen weiter wachsen zu können, benötigen sie 80.000 Euro und bieten im Gegenzug 20 Prozent der Firmenanteile. Diesen Deal möchten die Gründer*innen am 29. April 24 in der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ perfekt machen – ob es gelingt, bleibt abzuwarten.