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aspUraclip - der Weg in die richtige Branche
Am 12. April 2021 leuchtete das Scheinwerferlicht bei „Die Höhle der Löwen“ auf zwei ehemalige Kandidaten und ihre Erfolgsgeschichte. Die beiden Gründer hinter aspUraclip berichten von ihrem Werdegang, ihren Höhen und Tiefen und dem Status quo.
Es war einer der größten Deals aller Zeiten. Die Gründer Vinh-Nghi Tiet und Wolfgang Kleiner konnten mit ihrem Mini-Breezer für Wohlfühlmomente die Unterstützung von Ralf Dümmel und Carsten Maschmeyer und damit eine Investition von 1 Million Euro gewinnen. Daraufhin folgte eine Welle der Zustimmung und Begeisterung: die Kund*innen legten in den ersten Tagen nach Ausstrahlung sogar den Shopping-Sender QVC lahm. Der Schritt zu den Löwen brachte innerhalb des Unternehmens also einiges ins Rollen! Auch Dinge, welche die Gründer vorher nicht für möglich gehalten hätten. Doch wie ergeht es einem jungen Start-up nach solch einem Erfolg? Führte das Investment der Löwen automatisch zum Durchbruch?
Am Anfang war die Leidenschaft: Wie aus einer Idee ein Produkt wurde
Vinh-Nghi Tiet war einst Maschinenbauingenieur und hatte keinerlei Erfahrung in der Produktentwicklung. Es war somit reine Intuition und Neugier, als er zusammen mit Wolfgang Kleiner den aspUraclip Mini-Breezer entwarf und sich damit in ein vollkommen unbekanntes Terrain begab. Er war selbst schon länger auf der Suche, sich auch im urbanen Alltag auf natürliche und einfache Art Wohlfühlmomente zu schenken. Die Geschäftsidee von Wolfgang gepaart mit Vinh-Nghis Leidenschaft für (technische) Innovationen und kreatives Basteln gab dann den ausschlaggebenden Impuls und Startschuss.
„Bei einer neuen Idee gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder hat niemand vorher daran gedacht, oder sie ist so schlecht, dass andere sich dazu entschieden haben, sie nicht umzusetzen“, so Vinh-Nghi Tiet.
Auf der Suche nach dem letzten Puzzleteil: Investoren und mediale Aufmerksamkeit
Wolfgang und Vinh-Nghi hatten von Anfang an großes Vertrauen in ihr eigenes Produkt. Eine absolute Weltneuheit, die es so noch nicht gab! Hinzu kommt, dass sie den Clip mit eigens entwickelten Maschinen in Deutschland herstellen. Trotzdem verlief die Anfangszeit sehr schleppend und der erhoffte Verkaufserfolg blieb aus. Die mediale Aufmerksamkeit fehlte und damit eine ordentliche Vermarktung. Genau dieser Gedanke trieb die beiden Gründer in die Arme der begeisterten Investoren Ralf Dümmel und Carsten Maschmeyer. Damals noch unter dem Namen aspiraclip bekannt, konnte das Unternehmen nicht nur einen Mega-Deal abschließen, sondern legte auch ganze Verkaufskanäle lahm. Schnell trugen erste Marketingkonzepte Früchte und sie benannten sich um in aspUraclip, um eine deutliche Abgrenzung zu ähnlich benannten Kopfschmerzmitteln zu ziehen.
„Es ist einfach unbeschreiblich, was an diesem Abend passiert ist. Wir haben durch das Teleshopping noch weiter an Bekanntheit gewonnen, produziert ohne Ende und bekamen Wellen an positivem Feedback. Das war eine wirklich schöne und inspirierende Zeit“, so Wolfgang Kleiner
Von Mitbewerber*innen und Neuklassifizierungen: Auf jedes Hoch folgt ein Tief
Der Fernsehauftritt der aspUraclip-Gründer liegt mittlerweile fast drei Jahre zurück. Die Zeit seit Ausstrahlung zählt dabei zu den intensivsten und emotionalsten Phasen des Unternehmens, in der die schönsten und schlimmsten Momente oft nah beieinander lagen. Der jüngst gewonnene Erfolg bei Die Höhle der Löwen brachte dem aspUraclip Mini-Breezer am Markt zwar phänomenale Umsatzwerte in Höhe von 13 Millionen Euro - allerdings auch die Aufmerksamkeit vieler Mitstreiter*innen. Daraufhin meldete sich ein bekannter Pharmariese juristisch zu Wort und stellte die Firma vor die bisher größte Herausforderung: Die Produkte durften fortan nicht mehr als Medizinprodukt vermarktet werden. Der urplötzliche Verkaufs- und Produktionsstopp erwies sich dabei als kleinstes Übel der Situation. Vielmehr musste eine neue Klassifizierung her: Von nun an sollte der Clip ein Wellnessprodukt sein. Somit konnten sie weiterhin ätherische Öle in einem Nasenclip anbieten, sich aber in einem Sektor bewegen, der wesentlich klarere und eindeutigere Rahmenbedingungen aufweist.
Die Eroberung einer neuen Branche: Der aspUraclip MINI-BREEZER
Dieser Wechsel hatte es in sich: Es musste ein neues Design, neues Wording und generell eine neue Marketingphilosophie her. Auch organisatorisch gab es einiges zu klären, da bereits eingegangene Lieferverpflichtungen nicht erfüllt werden konnten. Ralf Dümmels Team überzeugte die Händler allerdings, noch etwas Geduld zu haben, bis das neue Produkt final an den Start gehen konnte. All die schlaflosen Nächte haben dem Team hinter aspUraclip einen echten Ansporn gegeben. Sie haben Bewertungen analysiert, vergangene Erfahrungen Revue passieren lassen und sind schlussendlich mit einem Produkt zurück auf dem Markt, dass sich im Vergleich zu seinem Vorgänger deutlich verbessert hat. Die Wünsche der Kund*innen werden nun noch besser erfüllt als zuvor. Statt einem Mini-Breezer sind nun immer zwei Stück in der Packung. Außerdem schützt ein kleines Etui den Clip bei Nichtverwendung, so dass die ätherischen Öle bis zu drei Wochen erhalten bleiben. Im Grunde genommen hat das gezwungene Rebranding das Unternehmen nur stärker gemacht!
„Die juristischen Auseinandersetzungen waren kräftezehrend und bestimmt nicht leicht. Aber in gewisser Weise fühlen wir uns auch geehrt. Schließlich hat ein Pharmariese in uns eine ernstzunehmende Konkurrenz gesehen. Wir scheinen eine echte Bedrohung gewesen zu sein“, so Jochen Stähler
Mittlerweile arbeitet das Team um die Geschäftsführer Vinh-Nghi Tiet, Wolfgang Kleiner und Jochen Stähler an neuen Geruchsrichtungen. Das nächste erklärte Ziel sind die internationalen Märkte, mit erstem Halt in Japan. Trotz großer finanzieller Lücken in den vergangenen Jahren blickt das Unternehmen optimistisch in die Zukunft. Ihre Leidenschaft ist im Laufe der Jahre nur noch mehr gewachsen und dass der Clip nun ein gefragtes Wellnessprodukt ist, stimmt alle Beteiligten glücklich. Schließlich wollten sie von Beginn an, jedem Menschen zu einem individuellen Wohlfühlmoment verhelfen.
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GelatoPack: bringt die Eisdiele ins Haus
Mit GelatoPack hat Andreas Siebrecht die gleichnamig patentierte Liefer- und Take-Away-Verpackung für Speiseeis-Kreationen, Milchshakes und vieles mehr erfunden und auf den Markt gebracht.
Mit den ersten Sonnenstrahlen steigt auch die Lust auf Eis. Aber die Mitnahme oder Lieferung von schön dekorierten Eisbechern war bisher sehr schwierig. Doch mit GelatoPack sollen neue Zeiten anbrechen: "Das Geheimnis liegt in den zwei Kühl-/Akku-Zonen", so der Gründer. Im unteren Bereich kühlt eine spezielle Flüssigkeit im Akku das Eis im Becher auf -14°C, der idealen Temperatur für perfekte Eis-Konsistenz in Gelateria-Qualität. Während die Kühltemperatur im Supermarkt oder der heimischen Kühltruhe mit mindestens -18°C jedes Eis hart und geschmacklos werden lässt. Im oberen Bereich kühlt ein Kühlakku Toppings, Sahne und Früchte bei +6°C auf Kühlschranktemperatur und verhindert sowohl das Gefrieren als auch ein Verflüssigen der Sahne – denn bei über 10°C verflüssigt sich geschlagene Sahne.
Andreas Siebrecht über seine Erfindung: "So bleibt das Eis transportfähig, selbst bei 40 Grad im Schatten für mindestens 60 Minuten und kommt genau in der Qualität an, wie gerade frisch in der Eisdiele zubereitet." Die Verpackung ist umweltfreundlich – die Kunststoffkomponenten sind biologisch abbaubar, die Kartonage besteht aus Altpapier und ein Pfandsystem für die Kühlelemente verhindert unnötigen Abfall. Mit GelatoBox hat der 59-Jährige bereits den renommierten Deutschen Verpackungspreis gewonnen.
Jetzt möchte Andreas Siebrecht auch die Investor*innen aus der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ für sich und sein Produkt gewinnen. Für 250.000 Euro bietet er zehn Prozent der Firmenanteile. Ob ihm das gelingt, erfährst du am 29. April 2024 in der TV-GründerShow „Die Höhle der Löwen“ auf VOX.
Fairtrade-Sprachkurse
Im Zeitalter des Internets muss man Sprachkurse nicht mehr persönlich vor Ort besuchen. Das ist nicht neu. Durchaus neu ist allerdings, dass man auf www.glovico.org Sprachkurse buchen kann, die von muttersprachlichen Lehrern aus Südamerika oder Afrika gehalten werden.
Der Frontalunterricht erfolgt über den Internettelefonanbieter Skype. Man sieht den Sprachlehrer in Echtzeit per Videoübertragung und kann sich über ein PC-Headset mit ihm unterhalten. Die Lehrer legen individuell ihren Preis fest, der derzeit im Schnitt bei sieben bis acht Euro pro Stunde liegt. Glovico erhält eine Vermittlungsprovision von zwei Euro pro Stunde.
Für den Unterricht greifen die Lehrer auf eigenes Unterrichtsmaterial zurück oder bauen die Stunden als Konversationskurse auf. Nach dem Unterricht kann der Schüler eine Bewertung vornehmen, die andere Interessierte einsehen können.
Glovico versteht sich als Social Business, d.h. es geht primär darum, Lehrern aus Lateinamerika und Afrika die bestmögliche Plattform zu bieten, um sich durch die Sprachkurse ein Einkommen zu verdienen. Das Ziel ist nicht, die Ärmsten der Armen zu erreichen, sondern vielmehr eine globale Mittelschicht zu unterstützen.
tickSAFE: die Zecke fest im Drehgriff
Der Mediziner Dr. Matthias Meinhold hat den tickSAFE Zeckengreifer erfunden, mit dem Zecken noch einfacher als bisher entfernt werden können.
Dr. med Dipl. Phys. Matthias Meinhold (71) weiß, Zecken sind sehr kleine, aber gefürchtete Tiere. Die Parasiten leben von fremdem Blut, ein Zeckenstich kann üble Folgen haben. Denn ein Teil der Zecken trägt gefährliche Erreger in sich, die Herz, Nervensystem und den gesamten Bewegungsapparat vielfältig schädigen können. Das erlebt der Allgemeinmediziner oftmals in seinem Praxisalltag: "Ich begleite häufig Patienten, die an Borreliose, mitunter auch an FSME leiden."
Um das Krankheitsrisiko zu reduzieren, muss die Zecke so schnell wie möglich entfernt werden. Dazu gibt es verschieden Möglichkeiten, z.B. mit Pinzetten, Zangen oder mit Daumen-Zeigfinger. "Häufig bleibt dann der Kopf in der Haut. Noch gefährlicher ist, dass die Zecke dadurch gequetscht wird. Damit besteht die Gefahr, dass der Krankheitserreger in den Wirt hineingepresst wird und sich die Erreger im Blutkreislauf ausbreiten", erklärt Dr. Matthias Meinhold.
Um genau das zu verhindern, hat der Gründer tickSAFE Zeckengreifer erfunden. Dieser Zeckenentferner in Form eines Druckstifts trägt an der Spitze weiche Greiferbacken, womit die Zecken schonend und ohne sie zu quetschen herausgedreht werden. Anwendbar ist der tickSAFE Zeckengreifer bei Mensch und Tier. Das Produkt ist bereits auf dem Markt, aber um die Vertriebswege auszubauen, wünscht sich Dr. Meinhold einen starken Partner an seiner Seite. In der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ pitcht er am 29.04.24 um 100.000 Euro und bietet im Gegenzug 25 Prozent der Firmenanteile.
Unique United: 210.000 Euro gegen 35 % Anteile
Louis Kleemeyer hat mit Unique United eine Plattform entwickelt, die Menschen mit Einschränkungen bei ihrem selbstbestimmten Leben unterstützt. In der Höhle der Löwen pitcht er nun um frisches Kapital.
Die Plattform Unique United ermöglicht es Partnern, Verbänden, Bildungsträgern, Firmen und Vereinen, barrierefreie Angebote und Produkte zu präsentieren und bietet in den Bereichen Jobs, Fortbildungen, Sport, Entertainment und Reisen entsprechende Angebote.
Menschen mit Behinderung kommen auf diesem Weg in einen aktiven und inklusiven Austausch mit anderen Menschen, Vereinen oder Firmen. Der wichtigste Aspekt für die Macher ist, dass die User*innen mit der Plattform aktiv am Leben teilhaben können. Der Gründer musste selbst jahrelang Schwierigkeiten und Hindernisse erfahren, die Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen täglich erleben. "Zwei Minuten nach meiner Geburt habe ich nicht mehr geatmet, habe deswegen zu wenig Sauerstoff bekommen und daher sind einige Zellen abgestorben", erzählt Louis und weiter: "Das hat dazu geführt, dass ich später sprechen, krabbeln und laufen konnte. Auch in der Schule wurde ich unterschätzt und hatte Schwierigkeiten, einen Schulabschluss zu machen." ´
Obwohl die Schule und das Arbeitsamt Louis keine Chancen eingeräumt haben, hat er mit Hilfe seiner Familie nicht aufgegeben. Er hat die Realschule erfolgreich beendet und anschließend eine dreijährige Ausbildung als Fachpraktiker für IT-Systeme absolviert. Als Event-Inklusionsmanager fördert der Gründer aktuell bei den Rhine-Ruhr Games 2025 aktiv die Teilhabe von Menschen mit Behinderung. Unterstützt wird Louis bei Unique United von Karen Schallert und seinem Vater Marco Kleemeyer: "Jeder, der eine Behinderung hat, kann Unique United barrierefrei nutzen und für sich selbst und individuell entscheiden."
Louis hält als Gründer 100 Prozent an Unique United. Um die Plattform national weiterzuentwickeln, die aktive Inklusion voranzutreiben und für die Akquise von neuen Kooperationspartnern, benötigt der 23-Jährige 210.000 Euro. Im Gegenzug bietet er 35 Prozent der Firmenanteile für eine Beteiligung an. Ob das gelingt, erfährst du in der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ am 29. April 2024 bei VOX.
Lebensmittelretter Motatos startet in Deutschland
Ab sofort ist das schwedische E-Commerce-Unternehmen Motatos auch in Deutschland vertreten. Die Mission: Lebensmittel aus Überproduktionen vor der Entsorgung zu retten, indem sie online zu vergünstigten Preisen weiterverkauft werden.
Ein Drittel aller Lebensmittel landet im Müll - Motatos tritt an, um diese Verschwendung zu bekämpfen. Das 2014 von Karl Andersson, Erik Södergren und Ulf Skagerström unter dem Namen Matsmart gegründete Start-up digitalisiert den Ausverkauf: Kunden können online Lebensmittel bestellen, die aus Überproduktionen vor der Verschwendung gerettet und zu vergünstigten Preisen angeboten werden. Dazu gehören auch solche, die saisonalen Trends zum Opfer fallen oder durch beschädigte oder falsch bedruckte Verpackungen nicht in den Verkauf gebracht werden können. Es handelt sich dabei ausschließlich um ungekühlte, haltbare Produkte, wie Konserven, Süßwaren, Getränke oder auch Drogerieartikel. Die Nahrungsmittel werden dabei vor der eigentlichen Verkaufsphase in Supermärkten und Discountern angekauft - es handelt sich also um solche Güter, die gar nicht erst in den Verkauf gekommen wären.
Zum Deutschlandstart eröffnet Motatos ein Büro in Berlin; das Warenlager befindet sich südlich der Hauptstadt, in Großbeeren. Mit zehn internationalen Konsumgüterherstellern wie z.B. der METRO Group wurden vor dem Deutschlandstart bereits Rahmenverträge geschlossen. Darüber hinaus arbeitet Motatos mit über 300 Lieferanten von Verbrauchermarken wie Coca Cola, Dr. Oetker oder Unilever zusammen. Ziel ist es, die Waren aus Über- und Fehlproduktionen abzuschöpfen, den Kunden vergünstigt zum Kauf anzubieten und damit vor der Entsorgung zu bewahren.
Allein 2019 konnte Motatos so bereits 5 Millionen Kilogramm Lebensmittel vor der Tonne retten. Je näher die Produkte an das Mindesthaltbarkeitsdatum kommen, desto günstiger werden sie angeboten. Dadurch können Verbraucher von überdurchschnittlichen Rabatten profitieren. Genau wie andere Konzepte zur sozialen Lebensmittelvergabe hat auch Motatos das Ziel, Nahrung vor der Entsorgung zu retten und zu teilweise stark reduzierten Preisen anzubieten, sie setzen in der Wertschöpfungskette jedoch später an. So steht auch etwa „Die Tafel“ in keiner Konkurrenz zu Motatos, da sie nicht verkaufte Lebensmittel aus dem am Ende der Wertschöpfungskette stehenden Einzelhandel als Spende empfängt und an Bedürftige weitergibt - der Onlinehändler aber schon viel früher ansetzt und solche Lebensmittel erwirbt, die gar nicht erst in den Verkauf gegangen sind.
Ein weiterer Vorteil: Kleine und große Händler gewinnen durch Motatos einen zusätzlichen bzw. alternativen Absatzmarkt hinzu. Insbesondere in Krisenzeiten, wenn herkömmliche Abnehmer wie Restaurants oder Kinos wegfallen, kann dieses Prinzip kleinere Manufakturen und Produzenten vor dem Konkurs retten.
Start-up-Quelle Klassenraum
Die Förderung junger Talente, die sich schon in der Schule fürs Gründen begeistern, wird hierzulande nach wie vor eher stiefmütterlich behandelt. Umso wichtiger ist es, Mut zu machen und erfolgreiche Schülergründer*innen zu präsentieren.
Ideen können überall entstehen, auch schon in der Schule. Das deutsche Bildungssystem macht es angehenden Gründer*innen allerdings nicht leicht – dennoch stehen einige Schüler*innen kurz vor dem Durchbruch. „Vom Bildungssystem kommt da leider nicht viel“, sagt Leonard Darsow, 17 Jahre alt, aus Freiburg im Breisgau. „Was gibt es für einen besseren Weg als die Schule?“, fragt Berit Allgeier, 18 Jahre, aus Achern (Baden-Württemberg). „Da muss mehr kommen, das verpflichtend zu unterrichten“, meint Edgar Schmidt-Narischkin, 19 Jahre, aus Berlin. Nein, gut steht Deutschland wirklich nicht da, wenn es darum geht, das Gründertum in der Schule zu vermitteln. Laut einer Untersuchung des Global Entrepreneurship Monitors liegt Deutschland gerade einmal auf Platz 36 von 54 in dieser Kategorie.
Hilfe von außerhalb
„Das Gründertum und das Handwerkszeug zum Gründen werden in unserem Bildungssystem kaum vermittelt“, kritisiert Hauke Schwiezer, Mitgründer und Geschäftsführer der Non-Profit-Organisation Startup Teens (s. StartingUp 02/2020 – Abonnent*innen können im Online-Heftarchiv gratis auf den Beitrag zugreifen). Besonders bei jungen Gründer*innen gehört Deutschland mit 3,4 Prozent zu den Ländern mit den niedrigsten Quoten. „Viele Jugendliche würden gern gründen, wissen aber noch nicht wie“, sagt Schwiezer. Mit Startup Teens adressieren er und sein Team dieses Problem. Ziel der Initiative ist es, jungen Menschen dabei zu helfen, ihre innovativen Ideen umzusetzen, damit es künftig wieder mehr Gründer*innen, Unternehmensnachfolger*innen und unter nehmerisch denkende Angestellte gibt. „Wir vermitteln dafür wichtige Skills, wie Coding, also Programmieren, und machen sie so fit für ihre berufliche Zukunft“, erklärt Schwiezer. Um das zu ermöglichen, bietet Startup Teens On- und Offline-Events, einen YouTube-Kanal für Unternehmertum und Coding sowie ein Mentoren-Netzwerk mit fast 1000 Persönlichkeiten aus Start-up-Szene, Industrie und Mittelstand.
Außerdem wird jährlich ein deutschlandweiter Businessplanwettbewerb veranstaltet. Einen solchen jährlichen Wettbewerb veranstaltet auch Jugend gründet. Seit 2003 können Teilnehmende mithilfe einer Online-Eingabemaske einen marktreifen Businessplan entwickeln. Dabei werden sie durch die JG-Business-Academy und über ein großes Mentoren-Netzwerk unterstützt. Denn auch hier wurde das Problem an deutschen Schulen erkannt: „Unternehmen haben in unserer Gesellschaft eine große Bedeutung: Sie kreieren Werte mit ihren Angeboten, sie stellen Arbeitsplätze für die Mehrzahl aller Beschäftigten in Deutschland und sie sind Innovationstreiber“, sagt Projektleiterin Franziska Metzbaur. „Eine Beschäftigung mit diesen Themen bereits im Unterricht halte ich für höchst sinnvoll. Auch, weil es nötig ist, dass wir den Jugendlichen aufzeigen, dass in diesem Bereich eine große Chance besteht mitzugestalten, wie sich unsere Zukunft entwickelt.“ Und Jugend gründet bietet neben dem Businessplan noch ein weiteres Element: In der zweiten Phase des Wettbewerbs wird ein virtuelles Unternehmen in einer Computersimulation für die ersten acht Jahre durch die Höhen und Tiefen der Konjunktur gesteuert. Die zehn Teams, die nach diesen beiden Runden die meisten Punkte haben, dürfen am Finale teilnehmen. Dem Gewinner winkt der Hauptpreis: Eine Reise ins globale Gründerparadies Silicon Valley.
Kein Rest bleibt zurück
Über diesen Preis konnte sich 2020 Edgar Schmidt-Narischkin aus Berlin freuen. Zusammen mit seinem Team bestehend aus Kilian Holle, Karl Weiss, Liv Jürgensen und Subonn Lee hat er ein Produkt entwickelt, dessen Ursprung auf einem Balkon mitten in Berlin liegt. Denn Edgar liebt die Gartenatmosphäre auf seinem Balkon und bepflanzt ihn deshalb jedes Jahr neu. Doch eine Sache stört ihn: Die Plastikblumentöpfe seiner Setzlinge, die sich hinter ihm auftürmen. „Es tut weh, dass sich jedes Mal so viel Müll ansammelt“, sagt der 19-Jährige.
Laut Deutscher Umwelthilfe (DUH) landen hierzulande jährlich 116.000 Tonnen Plastik aus Verpackungen und Produkten in der Umwelt. Um diese Zahl zu senken, hat Schmidt-Narischkin mit seinen Freund*innen einen Blumentopf entwickelt, der sich selbst in der Erde kompostiert. Der sog. KomPot besteht aus Holzfasern, Stärke und Lignin. Er kann zusammen mit dem Setzling eingepflanzt werden und verschwindet nach einigen Monaten, während er dabei die Pflanze düngt. „Die Entwicklung geht gut voran“, erklärt der 19-Jährige zum KomPot, dessen Marktstart wegen geschlossener Blumenläden verschoben werden musste. „Die Schule hat uns bei diesem Projekt Mut gemacht“, sagt er. Über Workshops des Netzwerks „business@school“ sind sie in Berührung mit dem Unternehmertum gekommen. Dennoch: „Schön wäre es, wenn es auch im Unterricht entsprechende Module geben würde. Es kann so viel Innovation bringen, wenn Schüler im Unterricht etwas zum Thema Gründen lernen würden.“
KI-Trends
Künstliche Intelligenz: viel diskutiert, oft bewertet, täglich im Einsatz – doch wohin geht die Reise? Die 6 wichtigsten KI-Trends und wie Start-ups davon profitieren können.
Kaum ein Thema wird in Medien, Wirtschaft und Gesellschaft so kontrovers diskutiert wie die Künstliche Intelligenz (KI) und deren Einsatz im Business. Von völliger Ablehnung über vorsichtiges Herantasten und durchdachtes Einsetzen bis hin zur „Heiligsprechung“ ist bei den KI-Ansichten deutscher Unternehmer alles dabei. Gerade große Unternehmen sind hier die Vorreiter, wie aktuelle Studien – unter anderem der Digital Atlas Deutschland oder der Digital Index des Instituts der deutschen Wirtschaft (IdW), Datalovers und bedirect – belegen.
Kleine Unternehmen und oft auch Start-ups hingegen liegen oft noch weit unter den Durchschnittswerten ihrer Branche und laufen Gefahr, den Anschluss zu verpassen. Doch Künstliche Intelligenz ist vielmehr als Chance denn als Risiko zu sehen: In kleinen Unternehmen fehlen oft schlicht die Kapazitäten, um sich beispielsweise aktiv in sozialen Netzwerken zu bewegen oder eigene Marktdaten zu erheben, doch in vielen Bereichen können diese gut auf „Software-as-a-Service“ zurückgreifen und so mit den „Großen“ Schritt halten.
Der Trend geht also bei weitem nicht in die Richtung „alles machen, was irgendwie geht“, sondern dahin abzuwägen, welche Komponenten im Unternehmen von KI unterstützt oder erweitert werden könnten und wo ein Einsatz eher nicht zielführend, zu aufwändig oder schlicht unnötig ist. Gerade in kleineren und jungen Unternehmen ist es eher „trendy“, sich eingehend mit dem Thema zu befassen und mit fachkundiger Unterstützung genau die Einsatzfelder für KI auszuloten, die wirklichen Gewinn versprechen. KI ist heutzutage bereits so weit, dass im Grunde alles geht, was man will. Die Frage ist jedoch: Braucht man das auch alles für sein Unternehmen? Ist es rentabel? Oder doch nur eine Spielerei? Ein intelligenter Umgang mit den bestehenden Möglichkeiten von KI bringt gerade Start-ups weit nach vorn.
Die Top-6-KI-Trends
Blockchain: Apps, DApps und HApps
Warum das Konzept von Blockchain-DApps wahrscheinlich scheitern wird und was HApps stattdessen leisten können.
Ein Rückblick auf Apps
Smartphones bestimmen seit mehr als zehn Jahren unser modernes, digitales Leben. Das Aufkommen von Smartphones brachte uns auch App-Ökosysteme. Und damit einen komplett neuen Weg der Softwarenutzung für den Nutzer. Das Apple iPhone hat bezüglich Einfachheit und Benutzerfreundlichkeit von Anwendungen neue Meilensteine gesetzt. Quasi über Nacht. Dies war keine Evolution, sondern eine Revolution. Sogar Menschen die sich nicht für Software, Hardware und Technik interessierten wurde es ermöglicht, hochkomplexe Systeme durch das schlichte Benutzen eines Buttons und einiger Fingerbewegungen zu bedienen und zu nutzen.
Gehen wir einige weitere Schritte zurück in die Vergangenheit, um die grundlegenden Probleme von DApps zu verstehen. Bevor es Apps gab, gab es Software. Für gewöhnlich wurde diese mit einem Desktop-Computer mit Windows-Betriebssystem verwendet. Interessierte sich ein Nutzer für eine bestimmte Software, zum Beispiel um Bilder zu zeichnen, musste er diese selbst suchen – so etwas wie einen Marktplatz für Programme existierte schlichtweg nicht. Der Nutzer musste im Internet recherchieren, vergleichen und selbst entscheiden, welches Programm das richtige sein könnte. Nachdem er diese Recherche betrieben und eine Entscheidung getroffen hatte, begann der Download. Die Software musste (was auch immer noch der Fall sein kann) manuell vom Benutzer installiert werden. Der Prozess war zwar nicht allzu komplex, aber eben auch nicht so einfach wie heutige App-Systems. Ein Marktplatz, Kundenrezensionen, kein (oder zumindest weniger) Betrug und automatisch installierte Updates. Software wurde zu Apps wie Hardware zu Smartphones, Tablets und ähnlichem wurde.
Diese Veränderung hat auf beeindruckende Weise gezeigt, dass es, um die breite Masse zu erreichen, einer deutlichen Vereinfachung bedarf. Der gewöhnliche User interessiert sich nicht für Optionen, Konfigurationen, Update Logs, oder wie Apps im Kern technisch funktionieren. Die Masse wählt Benutzerfreundlichkeit über Kontrolle. So einfach ist es.
Die Idee von DApps
Wie ist dies mit dem Auftreten der Blockchain verbunden? Blockchain kam mit dem Versprechen, den Nutzern Kontrolle zurückzugeben. Dabei ignorierten sie die Tatsache, dass es überhaupt erst diese waren, die bereitwillig den Apps die Kontrolle überließen. Mit DApps sollen die Nutzer jedoch wieder im Besitz der eigenen Daten, Zugänge und Verantwortlichkeiten geraten. Neben dem Blockchain Konzept einer in Tokens migrierten und digitalisierten Wirtschaft, soll diese den Nutzern Kontrolle zurückbringen. Keine Mittelsmänner und Behörden mehr, denen der Nutzer vertrauen muss. Dieser Geist ist auch heute noch in der Blockchain Community gegenwärtig. So werden Kryptowährungen auf USB-Sticks oder Paper-Wallets gespeichert. Sicher, selbst kontrolliert und maximal komplex.
Obwohl es stichhaltige Argumente gegen die Lagerung von Kryptowährungen auf Handelsbörsen gibt, wäre eine pauschale Ablehnung zu einfach. Dies sollte differenzierter betrachtet werden. Die Blockchain ist eine junge Technologie, ebenso wie viele Akteure und Anbieter von Blockchain-Services. Daher wird häufig empfohlen, und das ist auch absolut richtig, keine Werte oder Kryptowährungen auf Plattformen zu speichern, die nicht in hohem Maße seriös und damit vertrauenswürdig sind. Dies ist jedoch nur der Status Quo. Neue Akteure betreten den Markt und bringen ein neues Level an Professionalität. Politische Maßnahmen und Regulationen bezüglich Blockchain werden weltweit festgelegt und Unternehmen mit entsprechender Erfahrung bieten ihre Dienste.
Deshalb die Frage: wie sollte man mit DApps nun umgehen? Die Eigenschaften von DApps sind ziemlich genau das Gegenteil von dem, was Apps so erfolgreich machte. Statt sich auf Benutzerfreundlichkeit und Einfachheit zu fokussieren, müssen sich Nutzer bei DApps aktiv mit der Blockchain-Technologie auseinandersetzen. Die eigenen Private Keys sicher aufzubewahren stellt eine riesige Verantwortung dar – zu viel Verantwortung und Arbeit, nur um ein einfaches Online-Game zu spielen. Damit lockt man vielleicht die Gruppe der Early Adopter und Technik-affinen aus der Ecke, aber sicherlich nicht den gewöhnlichen Nutzer. Das ist auch der Grund, warum weltweit immer noch weniger als 200.000 Menschen DApps regelmäßig benutzen. Deshalb ist CryptoKitties auch immer noch die bekannteste DApp (obwohl sie mittlerweile eineinhalb Jahre alt ist). Und das ist auch der Grund, weshalb dezentralisierte Handelsbörsen für Kryptowährungen im Vergleich zu zentralisierten weniger als 0,1% des Volumens ausmachen.
Blockchain ist nicht sexy. Normale Menschen werden sich nicht dafür interessieren ob im Hintergrund Ethereum oder Tron genutzt wird, oder ob die Gebühr pro Transaktion unter oder über einem Cent liegt. Blockchain ist nur eine Datenbank. Es wäre sehr verwunderlich wenn die Mehrheit der Leser sich schon mal aktiv mit der Datenbank von Facebook beschäftigt hätten. Vermutlich haben Sie noch nie darüber nachgedacht, geschweige denn Zeit dafür aufgewendet. Willkommen bei Blockchain.
Vorschlag von HApps
Der Standpunkt und das Konzept von DApps ist herausfordernd. Dies bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass DApps keine Zukunft haben. Es wird sicherlich einen kleinen DApp-Markt geben. Gleichzeitig brauchen wir aber einen deutlich pragmatischeren Weg Blockchain zu nutzen.
Das ist das Ziel von Hybrid-Apps (sogenannten HApps). HApps sind Apps, die aus zentralen und dezentralen Komponenten bestehen. Es geht nicht darum, puristisch für die eine der beiden Seiten zu sein, sondern darum, was dem Nutzer das beste Erlebnis ermöglicht.
Gründen mit einer App, Teil 4: Die Umsetzung
Die Tipps der vergangenen Beiträge zur App-Idee, Refinanzierung sowie zum rechtlichen Schutz waren eigentlich nur das Warm-up. Jetzt heißt es: Ärmel hoch und los geht’s mit praktischen Tipps zum Projektmanagement und zur Umsetzung.
Wasserfall, Scrum, nativ, hybrid – Das klingt wie App-Kauderwelsch für Fortgeschrittene, sind aber wichtige Begriffe, mit denen Sie sich bei der Umsetzung Ihres App-Projektes auseinander setzen sollten. Welche Technologien eigenen sich wofür? Wie finde ich die passende Agentur? Welche Formen des Projektmanagements kommen in Frage? Ein Großteil der Entscheidungen hängt natürlich vom Inhalt Ihrer Anwendung ab. Genauso bedingen sich einige Punkte gegenseitig. Aber dazu später mehr.
Die Qual der Technologie-Wahl
In Deutschland kommen drei Betriebssysteme auf die größten Marktanteile: Android ist mit 74 Prozent führend, iOS folgt mit 17 Prozent und WindowsPhone verlor ein wenig, liegt jedoch trotzdem bei knapp 8 Prozent.
Falls Sie ein App-Konzept entwickelten, dass auf einer breiten und heterogenen Nutzermasse basiert, sollten Sie Ihre App entsprechend für alle gängigen Betriebssysteme bereitstellen. Hierzu eignen sich Hybrid-Apps, die mithilfe von Webtechnologien rund um HTML5 entwickelt werden. Die Anwendungen laufen mit einer Codebasis auf mehreren Betriebssystemen und können trotzdem auf native Funktionen wie Kamera, Bewegungssensor oder lokalen Speicher zugreifen.
Native Programmierung ist ein weiterer Entwicklungsansatz. Er bietet sich an, wenn Sie sich auf ein Betriebssystem spezialisieren möchten. In Unternehmen beispielsweise sind Apple-Geräte oft in der Mehrzahl, weshalb viele Business-Anwendungen direkt für iOS programmiert werden. Die Entwickler programmieren dann direkt in der für das Betriebssystem spezifischen Sprache, „der Muttersprache“.
Gründen mit einer App, Teil 3: Die App-Idee rechtlich schützen lassen
In dieser Serie geben wir Gründern, die sich mit einer App selbständig machen wollen, Tipps und Tricks - von der Ideenfindung bis zur Vermarktung. Was bisher geschah: Der erste Teil unserer App-Serie handelte von der Ideenfindung. Im zweiten Teil haben wir aufgezeigt, welche Möglichkeiten Sie haben, die Entwicklungskosten Ihrer App wieder einzuspielen und darüber hinaus Geld einzunehmen. Jetzt stehen die rechtlichen (Schutz-)Aspekte im Fokus.
Wenn Sie mit Ihrer eigenen App-Idee ein Unternehmen gründen möchten, stecken Sie nicht nur Ihr Herzblut in das Projekt. Sie gehen zusätzlich ein wirtschaftliches Risiko ein. Daher stellen sich viele Gründer die Frage, welche rechtlichen Ansprüche und Möglichkeiten sie haben, um ihre Idee bzw. ihr Projekt rechtlich zu schützen. Und das ist – um es vorwegzunehmen – gerade bei IT-Projekten eine seit Jahren hitzig diskutierte Kontroverse. Aus diesem Grund möchten wir gemeinsam mit André Stämmler, einem IT- / Medienanwalt und Lehrbeauftragten der Ernst-Abbe-Hochschule Jena einen Überblick geben.
Apps sind schöpferische Leistungen
Computerprogramme – und damit auch Apps – sind das Ergebnis einer schöpferischen Leistung. „Aus diesem Grund fallen sie in Deutschland primär unter den Schutz des Urheberrechts und werden dort in den §§ 2 und 69a-g des UrhG geregelt“, so Rechtsanwalt Stämmler. „In diesem Paragraphen heißt es jedoch auch, dass die zugrunde liegenden Ideen und Grundsätze nicht geschützt sind“, fügt Stämmler hinzu. Eine App-Idee an sich können Sie rechtlich also nicht absichern.
Der gesetzliche Schutzgegenstand bezieht sich rein auf den Programmcode einer Anwendung. Er wird als linguistisches Sprachwerk angesehen. Für diesen Schutz sind keine formalen Voraussetzungen notwendig. Er entsteht in Deutschland automatisch mit der Erstellung. Für den Laien klingt das erst einmal nach einem unkomplizierten Schutz. Doch genauer betrachtet, ist es etwas komplizierter. Eine Nachahmung kann mit dem Urheberrecht schwer vermieden werden, da für die Ausführung einer Funktionalität unterschiedliche Quellodes zugrunde liegen können.
Apps und das Patentrecht
An dieser Stelle knüpft das Patentrecht an, was die Funktionalität begutachtet, die durch den Quellcode ausgeführt wird. Doch hier scheiden sich die Geister. Denn eigentlich heißt es im Deutschen Patentgesetz (PatG), dass Programme für Datenverarbeitungsanlagen insbesondere nicht als Erfindung angesehen werden, für die Patente anwendbar sind. „Dies gilt allerdings nur, sofern der Schutz für die Software als solches – und nicht für einen Prozess oder ein Verfahren, das durch das Programm ausgeführt wird – begehrt wird“, erklärt Stämmler. Neben dem deutschen Patentgesetz gibt es darüber hinaus noch das Europäische Patentübereinkommen, das eine ähnliche Klausel enthält. Zusätzlich existieren wiederum Abkommen (Straßburger Übereinkommen, TRIPS-Abkommen), in denen die Software als Ausnahme nicht gelistet ist. Das spiegelt die zwei Lager wider, die sich bei dieser Diskussion gegenüber stehen.
Interessant ist, dass die Patentgesetze in den USA – die ebenso dem TRIPS-Abkommen angehören – liberaler und mit niedrigeren Voraussetzungen gestaltet sind, wodurch Patentanmeldungen auf Software-Produkte hier nicht von vornherein ausgeschlossen sind. Vor allem die Verfechter der Open-Source-Software-Kultur sehen die Patentierung von Software jedoch kritisch, da die öffentlich zugänglichen Quellcodes Angriffsfläche für Patentinhaber bieten. Andere Stimmen bekräftigen, dass ein Großteil der Software aus Komponenten bestehe, die bereits existieren und der patentrechtliche Schutz aus diesem Grund wenig sinnvoll erscheint.
„Fakt ist jedoch, dass es in Deutschland eigentlich nicht möglich ist, eine Software als Patent anzumelden.“, fasst IT-Rechtsanwalt Stämmler noch einmal zusammen. „Allerdings sind solche Fälle immer differenziert und einzelfallbezogen zu betrachten“, fügt er hinzu. „Hier müssen wir vor allem die Urteile des BGH verfolgen, die eine Richtung vorgeben, die sich derzeit eher in Richtung Patentschutz bewegt.“
Schutzmaßnahmen für Ihre App-Idee
Hinter diesen Verfahren steckt allerdings eine Armada an Anwälten und Zeit. Zeit, die man als Gründer gerade (hinsichtlich der Angst vor Nachahmern) nicht hat. Sie fragen sich daher, welche Möglichkeiten Ihnen dennoch bleiben, Ihre App-Idee zu schützen. Denken Sie doch mal an den App-Namen oder das App-Design. „Je individueller der Name, desto einfach ist es, ihn beim DPMA (Deutsches Patent- und Markenamt) eintragen zu lassen“, bestätigt André Stämmler. „Die Voraussetzung für den Markenschutz eines Namens ist die Unterscheidungskraft zu anderen Marken. Der Name ‚Fußball-App‘ hätte also kaum eine bzw. keine Chance auf eine Eintragung“, führt er weiter aus. Auch Zeichen bzw. Logos können Sie in einem bestimmten Zusammenhang als Wort-, Bild- bzw. Wort-/Bildmarke schützen lassen.
Darüber hinaus existiert das Geschmacksmustergesetz, das einen rechtlichen Schutz auf Designs gewährt, den das Urhebergesetz nicht einräumt. Das ist vor allem auch für App-Projekte interessant, da sich mithilfe des Geschmacksmustergesetztes auch Designkonzepte von Internetseiten und Apps schützen lassen. Sowohl Markenrecht als auch das Geschmacksmustergesetz ermöglicht Ihnen also, wettbewerbstechnisch sehr wichtige App-Komponenten abzusichern.
Alle Unternehmer, die bereits ein IT- oder App-Projekt gestemmt haben, wissen, was dazu gehört. Es ist entsprechend unwahrscheinlich, dass ihnen jemand genau mit ihrer Idee zuvorkommt. Darüber hinaus ist eine gute Idee noch lange kein Garant für den Erfolg. Vor allem auf die Umsetzung kommt es an. Gibt es dennoch einen Wettbewerber am Markt, dann sehen Sie es sportlich: Wettbewerb belebt den Markt. Im Übrigen ist es für die Umsetzung eines App-Projekts von Vorteil, dass bereits vorgefertigte Lösungen für bestimmte Funktionalitäten existieren. Das reduziert Entwicklungszeit und somit auch die Kosten.
"Gründen mit einer App" - Inhaltsverzeichnis
5 Irrtümer des Ideenmanagements
Große wie kleine Unternehmen sind beim Thema Ideenmanagement häufig noch Irrtümern verhaftet, die sich hartnäckig halten und Innovationen oft schon im Keim ersticken. Wir zeigen die fünf größten Irrtümer und geben Tipps zum Bessermachen.
Kennen Sie ein Beispiel für eine bahnbrechende Innovation, die auf klassisches Ideenmanagement zurückzuführen ist? Wo also durch unstrukturiertes Generieren und systematisches Sammeln von Ideen der große Wurf gelungen ist? Wir auch nicht. Bloße Ideen führen eher zufällig zu neuen Produkten oder wirklich innovativen Veränderungen. Und mehr Ideen erhöhen nur unwesentlich die Wahrscheinlichkeit, dass tatsächlich einmal etwas Brauchbares dabei ist. Kann also klassisches Ideensammeln à la „Betriebliches Vorschlagswesen“ weitreichende Innovations-Projekte anstoßen? Ergänzt durch das Einbinden möglichst vieler interner und externer Teilnehmer? Aus der Erfahrung mit unseren Kunden können wir sagen: Eher nicht! Denn große wie kleine Unternehmen sind beim Thema Ideenmanagement häufig noch folgenden Irrtümern verhaftet:
Irrtum 1: Ideen sind wertvoll
Manche Unternehmen sammeln Ideen, wie Messies alte Zeitschriften sammeln. Man könnte ja mal was davon gebrauchen. Vielleicht will man ja mal was nachlesen. Betrachtet man die Erfolgsgeschichten von Ideenmanagement-Projekten mit teils horrenden Budgets, so ist die Bilanz ernüchternd. Eine Fallstudie eines führenden Software- und Beratungsanbieters bringt es auf den Punkt: „Seit sechs Jahren werden bei unserem Kunden, einem Weltmarktführer in seiner Branche, Ideenwettbewerbe, Belohnungssysteme und Prämierungen für gute Ideen eingesetzt. Die ersten Entwicklungen sollen in Kürze umgesetzt werden...“ Formuliert man die Botschaft etwas um, so heißt dies schlicht und ergreifend, dass seit sechs Jahren Geld für Ideen in den Sand gesetzt wird, Mitarbeiter wertvolle Beiträge zu leisten versuchen und letztlich nicht eine einzige Idee erfolgreich umgesetzt wurde. Eine Crux dabei: Ideen sind so wertvoll wie Urlaubsbilder. Die eigenen Urlaubsbilder haben sicher unschätzbaren Wert; aber anderer Leute Urlaubsbilder...? Naja, Sie wissen es ja selbst.
Tipp: Wer tatsächlich erfolgreiche Innovationen entwickeln möchte, der sollte heutzutage nicht mehr auf herkömmliches „Betriebliches Vorschlagswesen“ setzen, sondern das Ideenmanagement besser in ein strategisches Innovationsmanagement überführen. Ein Vorgehen, bei dem das Identifizieren und die strukturierte Entwicklung relevanter und aussichtsreicher Innovationsfelder im Vordergrund steht. Und nicht das bloße Ideensammeln und -prüfen, ob eine Idee technisch umsetzbar ist und zu welchem Preis.
Irrtum 2: Ideen sind der Beginn erfolgreicher Innovation
Ein Geistesblitz unter der Dusche und schon beginnt die Erfolgsgeschichte ...?! In seltenen Fällen ist das tatsächlich so. Meist sind Ideen aber mehr Laster als Heilsbringer. Unzählige Unternehmen suchen Innovationsberatungen auf, nicht, weil sie keine Ideen hätten. Ganz im Gegenteil: Weil sich teilweise hunderte Ideen angehäuft haben und nun keiner weiß, was damit passieren soll. Die Mitarbeiter werden ungeduldig („Davon wird doch eh nie was umgesetzt!“) und sind irgendwann frustriert. Ist es erst einmal so weit gekommen, dann ist fraglich, ob die Motivation dieser, an Innovationsprojekten oder weiter beim Ideenmanagement mitzuwirken, nochmals wiederhergestellt werden kann. Viele Mitarbeiter verbrennen sich nicht gern zweimal die Finger mit Anstrengungen, die dann nicht weiterverfolgt werden. „Haben wir doch beim letzten Mal gesehen, was daraus wird.“
Tipp: Der typische Ablauf erfolgreicher Innovationen beginnt eben nicht mit der Idee. Er beginnt bei der Auswahl einer konkreten Herausforderung, geht über die Festlegung von Innovationsfeldern, über das Verstehen der Kunden und Stakeholder sowie über den Einsatz im Unternehmen und der Welt vorhandenen Wissens. Erst dann kommen die Lösungs-Ideen ins Spiel. Erfolgreiche Innovation wird strukturiert erarbeitet. Das sehen wir bei vielen Unternehmen, die erfolgreiche Innovationen hervorbringen. Ausnahmen bestätigen natürlich wie immer die Regel.
Irrtum 3: Ideen muss man haben
„Ich bin nicht kreativ. Mir fällt nie was ein.“ Die Fähigkeit, neue, und vor allem gute Ideen zu haben, wird meist als nicht erlernbar angesehen. „Der eine hat’s, der andere nicht.“, so ein geläufiges Vorurteil. Natürlich gibt es Personen, die häufiger neue Ideen und Einfälle haben als andere. Das liegt aber weniger an Talent oder kreativer Energie. Vielmehr sind es erlernte Denk- und Handlungsweisen sowie gewohnheitsmäßige Ideenentwicklung, die den „Kreativen“ vom „Nicht-Kreativen“ unterscheidet. Die häufig zitierten Einzelgenies, die im stillen Kämmerlein oder unter der Dusche weltverändernde Geistesblitze haben, sind vor allem eines: Absolute Ausnahmen, die sich äußerst gut für eindrucksvolle Geschichten eignen.
Tipp: Die Fähigkeit, gute Ideen zu entwickeln, kann man so erlernen, wie man rechnen und schreiben lernen kann. Ideen muss man also nicht haben – Ideen kann man erarbeiten! Nun sind Ideen noch keine Innovationen. Doch diese zu erdenken und systematisch zu entwickeln, das lässt sich erst recht lernen. Und auch wichtig dabei: Das Erlernen und Anwenden von geeigneten Bewertungsmethoden. Erst das Prüfen von Ideen vor der Umsetzung, bei dem diese strukturiert bzgl. ihrer Zukunftspotentiale abgeklopft werden, hilft – angesichts komplexer werdender Märkte und auch Produktionsprozesse – letztlich auch teure Irrwege & Flops zu vermeiden.
Irrtum 4: Ideenmanagement führt zu mehr und besseren Ideen
Zunächst heißt mehr Ideen nicht automatisch auch bessere Ideen. Aber das sei zunächst dahingestellt. Zu glauben, dass Ideenmanagement quasi automatisch zu einem Mehr an Innovationen führt, ist in etwa so, als ob man glaubt, dass sich das Geld in der Kasse dadurch vermehrt, dass man es schön schlichtet, Münzen von Scheinen trennt, und alles nach Prägedatum sortiert. Zugegeben, es gibt verzwickte Ähnlichkeiten zu anderen Begriffen. „Qualitätsmanagement“ etwa: Hier wird tatsächlich mehr Qualität, oder vielmehr bessere Qualität erzielt. Das klassische Ideenmanagement ist aber eher mit Facility Management oder Asset Management zu vergleichen, wo Facilities und Assets verwaltet und nicht erzeugt werden. Das Schlichten und Sortieren lohnt sich erst, wenn man so viel gesammelt hat, dass man langsam den Überblick verliert.
Tipp: Ebenso verhält es sich mit dem Ideenmanagement: Es ist sicherlich in der Lage, eine unübersichtliche Sammlung verschiedenster Ideen zu strukturieren und kategorisieren. Warum mit einer größeren Anzahl von Ideen im Topf die Wahrscheinlichkeit auf einen Treffer nicht gleichermaßen steigt, ist eine längere Geschichte. Dass klassisches Ideenmanagement, mit dem Fokus auf Sammeln und Verwalten, aus sich selbst heraus also in nennenswertem Maße neue Ideen oder Innovationen schafft, ist eher nicht zu erwarten.
Irrtum 5: Ideen funktionieren unabhängig vom Ideengeber
Ideen sind stark persönlich geprägt. Ideen sind Ausdruck von Erfahrungen, Bedürfnissen, Motivationen und dem individuellen Willen, ein Problem aus der Welt zu schaffen oder etwas Neues zu schaffen, einfach weil es möglich ist. Ohne den Ideengeber sind die meisten Ideen ziemlich wertlos. Bereits beim Ideengeber selbst haben Ideen eine äußerst kurze Halbwertszeit. Je älter eine Idee, umso geringer die Chance, dass sie jemals umgesetzt wird. Abseits des Ideengebers halten sich Ideen noch schlechter. Dass bei der Übernahme von Start-ups durch große Unternehmen die Start-up-Gründer als Führungskräfte bleiben, liegt unter anderem daran: Nur sie haben die Idee derart verinnerlicht, dass sie das Thema erfolgreich weiter vorantreiben können.
Tipp: Auch die Vielzahl der bereits bekannten Ideen, die keinen Umsetzer finden, bestärken diese Erkenntnis. Stichwort Hyperloop: Die Idee etwa, Tunnel zwischen zwei Metropolen zu graben, um eine rasant-schnelle Zugverbindung zu schaffen, gab es beispielsweise bereits im 17. Jahrhundert! Dass Ideen selten ohne den Ideengeber funktionieren, ist auch ein Grund dafür, warum es keinen funktionierenden Markt für Ideen gibt. Zumindest noch nicht.
Die Autorin Nina Defounga ist Geschäftsführerin der Innovationsberatung TOM SPIKE. Sie unterstützt Technologie-Konzerne, mittelständische Familienunternehmen und Start-ups dabei, gezielt Innovationen zu entwickeln und erfolgreich Weltneuheiten zu schaffen.
Wie Phantominds Innovationen vorantreibt
Mut für neue Impulse, für neue Wege fehlt vielen Unternehmen. Genau diesen Mut brauchen sie aber um sich den Herausforderungen des digitalen Wandels zu stellen. Die Innovationszyklen werden immer kürzer. Mehr als Zweidrittel aller neuen Produkte scheitern am Markt – und dies oftmals trotz Marktforschung. Deshalb haben Mirko Bendig und Alexander Peter Phantominds gegründet.
„Es ist Zeit für eine neue, unkomplizierte Innovationskultur. Nur ein radikales Umdenken in der Innovationskultur der Unternehmen sichert deren Zukunft,“ sagt Mirko Bendig, 34, Gründer von Phantominds.
So funktioniert Phantominds: Die eigene Community entwickelt neue Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle für Unternehmen via Crowdsourcing. D.h. die Mitglieder der Phantominds-Community erarbeiten gemeinsam Lösungen für Herausforderungen der Unternehmen mit dem Ziel, eine oder mehrere umsetzbare Innovationen zu entwickeln.
Zum Beispiel ist gerade auf der Plattform ein Projekt des Reiseveranstalters Robinson angelaufen. Ziel ist es, interdisziplinär eine digitale Innovation mit den Phantominds-Experten und eigenen Kunden zu entwickeln. Innerhalb von drei Wochen soll eine neue Art der Reisesuche kreiert werden, um potentielle Kunden bei ihrer Auswahl im Internet anders abzuholen. Jeder von uns hat ein Bild von seinem Traumurlaub im Kopf und genau damit möchte Robinson in Zukunft seine Kunden gewinnen. Wie muss also eine solche Reisesuche gestaltet sein?
Die Antworten und die Lösungen lassen sich von vielen Seiten denken und diskutieren. Perfekt für die interdisziplinäre Community von Phantominds, die viele Perspektiven, Nutzer und Experten aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen vereint. Wer als Nutzer bzw. „Phantomind“ mitmacht, hat die Chance auf eine Prämie. In diesem Fall bekommen die drei besten Ideen jeweils einen Geldpreis.
Welche Motivation hat ein Unternehmen wie Robinson für ein derartiges Crowdsourcing-Projekt? Wichtige Stichpunkte sind dabei: Mutig sein, Innovationen mit externen Nutzern, Kunden und Experten entwickeln und damit eine offene Innovationskultur nach innen und außen zu zeigen. Aber auch Neuerungen voranzutreiben, um die eigene Zukunft abzusichern. Denn oft bleibt für Innovationen keine Zeit im operativen Unternehmensalltag. Man kann es auch so zusammenfassen: Die digitale Transformation proaktiv anzugehen, um mit neuen digitalen Lösungen die bestehenden Märkte abzusichern und neue Märkte zu erobern. Aber die Innovationen werden hier nicht nur entwickelt, sondern sogar hinsichtlich ihrer Marktrelevanz anhand von definierten Kriterien bewertet, d.h. die Innovationen sind inklusive Marktforschung, die sich das Unternehmen im Anschluss sparen kann. Auf Unternehmensseite muss sicherlich auch noch Arbeit geleistet werden und vor allem Mut und Veränderungswille und manchmal die Begeisterung entsprechender Leitungsebenen, um die Innovationen ins Unternehmen zu tragen und final umzusetzen. Um einer „not invented here“ Haltung entgegenzuwirken ist, moderiert und bringt sich Robinson auf der Plattform über eigene Nutzerprofile und eine Art Moderatorenfunktion mit ein. Damit wird schon in der Entwicklung sichergestellt, dass unternehmensinternes Know-How sogleich mit einfließen kann. Letztendlich erhöht dies das Umsetzungspotential der so gebauten Lösungen und ermöglicht einen direkten Dialog zwischen Robinson und der Phantominds-Community.
Wir drücken Phantominds die Daumen zum Launch der Plattform und werden sicherlich noch viel von ihnen hören.
Krypto-Trends 2022
Kryptowährungen: Was sind die Erwartungen und Trends für 2022?
Krypto-Trend: Bitcoin bleibt der "König"
Trotz der Tatsache, dass die Dominanz von Bitcoin im Jahr 2021 abnahm und die Anleger begannen, sich nach Alternativen wie Ethereum, Solana und Polkadot umzusehen, ist BTC immer noch die wichtigste "schwere" Kryptowährung. Die Nachfrage nach BTC und seinen Derivaten wird steigen. BTC hat eine niedrige Besicherungsquote, was auf eine geringe Verschuldung hindeutet und ein Potenzial für die Verwendung als DeFi-Sicherheiten zeigt. Bitcoin-Inhaber werden in der Lage sein, mehr ihrer Bitcoins für Kredite, Darlehen, die Bereitstellung von Liquidität usw. zu verwenden. Ein größerer Teil des Bitcoin-Angebots wird auf anderen Blockchains abgelegt werden.
Krypto-Trend: Cross-Blockchain-Bridges
Cross-Blockchain-Bridge-Protokolle wie Rune (THORChain) werden mehr Peer-to-Peer-Swaps ermöglichen. Derzeit verbinden sich die meisten Brücken mit dem Ethereum (ETH)-Netzwerk aufgrund der Kompatibilität mit der Ethereum Virtual Machine (EVM) (Tezos Wrap Protocol Bridge, Binance Smart Chain Bridge, Solana's Wormhole Bridge, Avalanche Bridge, usw.). Es wird erwartet, dass blockchain-übergreifende Möglichkeiten eine wichtigere Rolle spielen werden.
Krypto-Trend: DeFi und Liquidität
Vor kurzem sind mehrere neue vielversprechende Protokolle erschienen. Zum Beispiel für eine langfristige Liquidität - OlympusPro, Tokemak, oder für eine kurzfristige Liquidität - Fei Protocol x Ondo Finance und Liquidity Mining, was eine Tür für die weitere Entwicklung von DeFi2 öffnet. Die Entwicklung von Mindestreserve-Banking und Off-Chain-Kredit-Scoring-Systemen wird einer der Trends sein.
Krypto-Trend: NFTs
Ihr Potenzial ist enorm, da sie zur Übertragung von Rechten sowohl an virtuellem als auch an physischem Eigentum genutzt werden können. Wir werden also herausfinden müssen, wie NFTs von "traditionellen" Institutionen wie Museen, Fonds usw. behandelt, gehalten und bewertet werden können.
Krypto-Trend: Regulierung
Immer mehr institutionelle Anleger haben begonnen, Kryptowährungen als legitime Anlagemöglichkeit anzuerkennen, auch wenn eine umfassende Regulierung noch auf dem Weg ist. Der Markt für Kryptowährungen ist einfach zu groß geworden, um ihn zu ignorieren. Gleichzeitig wird die makroökonomische "Übernahme" von Blockchain/digitalem Geld intensiviert werden. Wir erwarten eine stärkere Konzentration auf CBDCs und Stablecoins, die zur Diversifizierung und Senkung der Transaktionskosten beitragen, grenzüberschreitende Reibungsverluste verringern, Einlagen ergänzen, die finanzielle Eingliederung fördern usw. Es wird eine bankähnliche Regulierungsstruktur für Stablecoin-Emittenten vorgeschlagen werden.
Krypto-Trend: breitere Einführung von Blockchain-Technologien
Und schließlich eine breitere Einführung von Blockchain-Technologien, um viele weitere Bereiche zu digitalisieren und zu verfolgen, angefangen bei der Nutzung medizinischer Daten, ESG-Attributen (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung), der Überprüfung der Identität von Lieferanten, Geldtransfers usw.
Der Autor: Prof. Roman Matkovskyy, Rennes School of Business