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Liquiditäts-Vorschau
Gutes Controlling beschäftigt sich immer im Voraus mit den Kosten und Entwicklungen, die auf ein Unternehmen zukommen. Die Liquidität lässt sich dafür in zwei Grade einteilen. Der erste ergibt sich aus den kurzfristigen Verbindlichkeiten und Barmitteln. Ein Liquiditätsgrad von über 25 Prozent sollte das erste Ziel sein. Denn das bedeutet, dass 25 Prozent der kurzfristigen Verbindlichkeiten durch freie Barmittel abgedeckt sind.
(Barmittel : kurzfristige Verbindlichkeiten) x 100 = Wert in %
Dies heißt auch, dass man sich nicht allein auf Zahlungseingänge verlassen muss. Im Idealfall liegt die Quote bei 100 Prozent. Bei größeren Abweichungen sollten Gründer schnellstens Einsparmöglichkeiten sondieren oder ihr Forderungsmanagement verbessern, damit ausstehende Rechnungen von Kunden schneller beglichen werden. Ist die Quote sogar besser, schreibt das Unternehmen vielleicht schon schwarze Zahlen und kann investieren.
Konsequentes Controlling erlaubt stets auch einen Blick über den eigenen Unternehmenstellerrand. Etwa alle drei Monate kann eine Konkurrenzanalyse zusätzlich hilfreich sein.
{(Barmittel + Forderungen) : kurzfristige Verbindlichkeiten} x 100 = Wert in %
Dafür werden die eigenen Umsatzzahlen und Gewinne sowie die Betriebskosten und das Preis-Leistungs-Verhältnis der Produkte und Dienstleistungen mit denen der Konkurrenz verglichen. Die nötigen Zahlen erhalten Gründer bei der IHK oder der kommunalen Wirtschaftsförderungsgesellschaft.
Externes Controlling
Trotz finanziell geförderter Kursangebote, in denen Gründer das nötige Fachwissen für Basis-Controlling erlangen können, greifen einige lieber auf externes Controlling zurück. In vielen Großunternehmen praktiziert, ist externes Controlling mittlerweile auch für Gründer eine relativ kostengünstige Alternative. Auf Existenzgründungen spezialisierte Steuerberater übernehmen in der Anfangszeit auch Controlling-Aufgaben, die normalerweise nicht unter die Leistungen einer Steuerberatung fallen. Beides sind Alternativen, wenn dem Gründer selbst die Fachkompetenz oder/und die Zeit fehlen.
„Je nach Unternehmensgröße und Bereich, in dem gegründet wird – vor allem in Technologieunternehmen – kann es auch sinnvoll sein, sich externe Unterstützung zu holen“, sagt Dr. Schäfer. Denn hier ist die Fülle der Zahlen oft sehr hoch und der Überblick über die Konkurrenz besonders wichtig. Diese Aufgabe können externe Controller übernehmen. Grundsätzlich ist auch der Steuerberater dazu in der Lage, sofern er bereit ist, eine Unternehmensplanung zu erstellen. Diese ist nämlich eine wichtige Voraussetzung dafür, dass man das Unternehmen auch wirklich steuern kann. Allerdings sollten Gründer die Angebote ihres Steuerberaters mit denen externer Controlling-Agenturen vergleichen. Je nach Branche ist der Aufwand für den Steuerfachmann sehr viel höher als für spezialisierte Controller – und daher für den Unternehmer teurer.
„Dabei ist es allerdings wichtig, zu hinterfragen, wie der externe Controller arbeitet“, gibt Dr. Schäfer zu bedenken, „was passiert zum Beispiel, wenn der Vertrag mit dem Unternehmen ausläuft. Kann man als Unternehmen dann über die Daten verfügen?“ Diese Fragen sollten unbedingt vor Vertragsabschluss geklärt werden. Denn die Arbeit, die der externe Dienstleister übernimmt, muss letztlich doch wieder mit den internen Controlling-Systemen des Unternehmens kompatibel sein, sonst steigt die eigene Buchhaltung nicht mehr dahinter. Gründer sollten praktisch denken und sich das Leben auch in Sachen Controlling so leicht wie möglich machen.
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Vom Elevator Pitch zum echten Kontakt: So bleibst du auf Events in Erinnerung
Events sind voll, laut und schnell. Viele Pitches klingen gleich. Was bleibt, sind oft die Zweifel, ob jemand zuhört und ob die Story hängen bleibt. Hier ist ein klarer Plan, mit dem du als Gründer*in nicht nur sprichst, sondern auch lange in Erinnerung bleibst.

Welche Events für Start-ups wichtig sind
Nicht jedes Event bringt dir Reichweite. Große Messen sind gut, um Trends zu sehen und zufällig Investor*innen zu treffen. Kleine Meetups sind oft besser, um echte Gespräche zu führen. Pitch-Wettbewerbe helfen, deine Story zu testen und Sichtbarkeit zu bekommen. Branchenevents bringen dich nah an Kund*innen, die deine Lösung wirklich gebrauchen können. Und dann gibt es noch Netzwerktreffen von Acceleratoren oder Coworking-Spaces - da findest du oft Mentor*innen oder erste Geschäftspartner*innen. Überlege dir vorher: Willst du Investor*innen, Kund*innen oder Sparringspartner*innen treffen? Danach entscheidest du, wo du hingehst.
Vor dem Event: Ziele setzen, Fokus halten
Ein Event ist keine Bühne für endlose Pitches. Es ist ein Spielfeld für Beziehungen. Wer ohne Plan kommt, wirkt schnell beliebig. Deshalb gilt: Vorbereitung ist deine größte Stärke.
Strategische To-dos
1. Definiere dein Ziel: Willst du Investor*innen ansprechen, Kund*innen gewinnen oder Geschäftspartner*innen finden? Du kannst nicht alles gleichzeitig schaffen. Konzentriere dich auf maximal zwei Ziele. So weißt du, wen du ansprechen solltest und wen nicht.
2. Recherchiere die Gästeliste: Viele Events veröffentlichen Speaker*innen oder Sponsor*innen vorab. Schau dir an, wer interessant für dich ist. Markiere drei bis fünf Personen, die du wirklich treffen willst. Bereite eine kurze, persönliche Anknüpfung für jede Person vor. So bist du nicht eine/r von vielen, sondern jemand, die/der sich Mühe gibt.
3. Arbeite an deinem Auftritt: Damit ist nicht nur dein Pitch gemeint. Denk an dein Gesamtbild: Kleidung, Körpersprache, wie du dich vorstellst. Professionell wirkt nicht steif, sondern klar. Auch kleine Dinge zählen, zum Beispiel, ob du leicht erklärst, was dein Startup macht, oder ob du dich in Fachjargon verstrickst.
4. Trainiere deinen Pitch – aber nicht auswendig: Du brauchst keine perfekte Rede. Besser ist, wenn du deine Kernbotschaft so verinnerlicht hast, dass du sie flexibel rüberbringen kannst. Drei klare Punkte reichen: Problem - Lösung - Nutzen. Wenn du das frei variieren kannst, wirkst du authentisch und nicht einstudiert.
5. Plane deinen Erinnerungsanker: Menschen erinnern sich an kleine, konkrete Dinge. Das kann eine Zahl sein, eine kurze Story oder ein visueller Anker wie ein ungewöhnliches Beispiel. Überlege dir vorher, was du nutzen willst, damit dein Gegenüber dich später noch zuordnen kann.
6. Bereite dein Material vor: Visitenkarten wirken altmodisch, sind aber praktisch. Smarter wird es mit einem QR-Code: der führt direkt zu deiner Webseite, deinem Kalender oder einer One-Pager-Landingpage. Wenn du kleine Giveaways einsetzt, dann nur Dinge, die wirklich nützlich sind, z. B. Kugelschreiber oder Notizbücher. Weitere Inspiration findest du hier.
Auf dem Event: Präsenz zeigen, Kontakte knüpfen
Ein Event ist kein Marathon, bei dem du möglichst viele Visitenkarten einsammeln musst. Es geht darum, wie du dich präsentierst, wie du zuhörst und ob andere dich in Erinnerung behalten. Qualität schlägt Quantität – drei gute Kontakte bringen dir mehr als dreißig flüchtige Gespräche.
Sichtbar sein, ohne zu nerven
Stell dich nicht in die Ecke und warte darauf, dass dich jemand anspricht. Such dir bewusst Momente, um auf Leute zuzugehen. Gleichzeitig: niemand mag aufdringliche Monologe oder aggressive Visitenkartenverteilung. Halte die Balance zwischen aktiv und angenehm.
- Stell dich in die Nähe des Buffets oder der Kaffeemaschine. Dort entstehen oft spontane Gespräche.
- Lieber fragen „Kann ich mich kurz dazu stellen?“ als ungefragt in eine Gruppe platzen.
Mit einfachen Fragen starten
Small Talk ist nicht belanglos, er ist der Türöffner. Eine einfache Frage reicht, um ins Gespräch zu kommen: „Was hat dich heute hergebracht?“ oder „Welche Session war für dich bisher die spannendste?“. So entsteht ein natürlicher Einstieg, ohne dass du sofort pitchen musst.
Den Pitch flexibel einsetzen
Dein Kurzpitch bleibt wichtig, aber er sollte sich an die Situation anpassen. Investor*innen wollen etwas anderes hören als potenzielle Kund*innen oder Mentor*innen. Die Grundstruktur ist immer gleich – Problem, Lösung, Ergebnis - aber die Betonung wählst du passend zur Person.
- Beispiel für Investor*innen: „Wir adressieren einen Markt von 2,5 Mrd. € und wachsen aktuell 20% pro Monat.“
- Beispiel für Kund*innen: „Du verlierst weniger Zeit mit Bestandsplanung, weil alles automatisch läuft.“
- Beispiel für Mentor*innen: „Wir haben es geschafft, unser MVP in 6 Wochen zu launchen - aber das Onboarding ist noch unser Schwachpunkt.“
Geschichten bleiben hängen
Zahlen sind nützlich, aber Geschichten prägen sich ein. Ein Beispiel aus dem Alltag deiner Nutzer*innen macht dich viel greifbarer als jede Statistik. „Eine Bäckerei, die wir betreuen, musste keine Kund*innen mehr wegschicken, weil die Croissants nie mehr ausgingen.“ Solche Bilder bleiben im Kopf.
Gespräche klar beenden
Viele Gründer*innen wissen nicht, wann sie ein Gespräch beenden sollen. Aber genau das macht dich professionell: Bedanke dich kurz, kündige an, dass du dich meldest, und geh den nächsten Schritt. Zum Beispiel: „Schön, dich kennenzulernen. Ich schicke dir morgen den Link, wie besprochen.“ oder „Ich will dich nicht länger aufhalten, lass uns gern später weiterreden.”. Das zeigt Respekt und macht den Weg frei für ein Follow-up.
Nach dem Event: Dranbleiben statt abtauchen
Das Wichtigste passiert oft erst nach dem Event. Melde dich innerhalb von ein bis zwei Tagen, solange ihr euch beide noch erinnert. Halte deine Zusagen ein und mach es konkret: ein Link, eine Case Study oder ein Termin. Schreib persönlich und nicht generisch. Ein kurzer Bezug zum Gespräch reicht. Und bleib locker: Nicht jede Begegnung führt sofort zu einem Deal, aber wer sich verlässlich meldet, bleibt im Kopf. So machst du aus einem ersten Pitch eine echte Verbindung, die weit über das Event hinausgeht.