Anbieter-Check: Cloudspeicher

Autor: Maximilian Reichlin
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Zehn Business Clouds unter die Lupe genommen: Was die Anbieter leisten und für wen bzw. welche Zwecke sie am besten geeignet sind.

Dateien wie Dokumente, Bilder oder Videos sind für viele Unternehmen essenziell für die tägliche Arbeit. Angebots- und Rechnungsvorlagen müssen organisiert, Präsentationen bearbeitet und aufbewahrt sowie Texte und Grafiken im Team bearbeitet werden. Für all diese Dateien gilt: Sie müssen immer und überall zur Verfügung stehen, um mit ihnen effektiv arbeiten zu können. Hier kommt die Cloud ins Spiel. Mithilfe von Cloudspeichern lagerst, organisierst und teilst du Dateien und Dokumente einfach und schnell. So hast du die wichtigsten Dateien stets parat und kannst sie flexibel mit deinen Teammitgliedern austauschen. Viele moderne Cloudspeicher bieten außerdem die Möglichkeit, Dateien online gemeinsam zu bearbeiten, und verbessern damit die Kollaboration und internen Workflows.

Der Markt rund um Cloudspeicher ist groß. Viele Tools und Anbieter buhlen um die Gunst der Nutzer und übertreffen sich gegenseitig mit intuitiven Features und dem Angebot an Speicherplatz. In diesem Anbieterdschungel die passende Cloud für dein Unternehmen zu finden, ist gar nicht so einfach. Deswegen haben wir gemeinsam mit dem unabhängigen Online-Vergleichsportal trusted eine Übersicht über zehn wichtige Cloudspeicherlösungen erstellt und zeigen dir, welche Vor- und Nachteile sie haben und welche Business Cloud die richtige für dein Unternehmen ist.

Amazon Cloud Drive

Die Amazon Cloud Drive ist vor allem für Privatanwender interessant und hält für Businessnutzer nur wenige überzeugende USPs bereit. Einziges Alleinstellungsmerkmal: Als Amazon-Prime-Abonnent bekommst du unbegrenzten Speicherplatz für Fotos und immerhin noch 5 GB Extraspeicher für Dokumente und Videos. Brauchst du mehr, musst du aufstocken, und kannst dabei aus Paketen mit 100 GB (19,99 Euro pro Jahr) oder 1 TB (99,99 Euro pro Jahr) wählen; zwischen 80 Cent und 1,60 Euro kostet Amazon Cloud Drive also je 100 GB. Dafür kannst du dann flexibel Dateien freigeben und teilen sowie in der aufgeräumten Weboberfläche alles in übersichtlichen Ordnern verwalten. Wirkliche Spezialfeatures bietet der Anbieter allerdings nicht. Vor allem die Tatsache, dass du keine Dateien im Team bearbeiten kannst und keine Möglichkeit hast, Nutzer hinzuzufügen oder zu verwalten, macht Amazon Cloud Drive für den Businessalltag eher uninteressant.

Dropbox

Als Vorreiter war Dropbox lange Zeit unangefochtener Marktführer und galt ebenso lange als Synonym für Cloudspeicher. Obwohl sich das amerikanische Tool mittlerweile mit einigen Konkurrenten messen muss, bietet es immer noch ein solides Angebot, das vor allem Einzelnutzer durch die einfache Bedienung und den kostenlosen Basistarif überzeugt. Aber der Reihe nach: Mit Dropbox legst du auf dem Gerät deiner Wahl einen Synchronisationsordner an. Darin gelagerte Dateien werden automatisch in die Cloud hochgeladen und in Echtzeit synchronisiert, sodass Änderungen am Offline-Dokument sofort übernommen werden. So weit, so gut. Im Professional-Tarif und in den Business-Tarifen für Teams bietet Dropbox außerdem die Möglichkeit, direkt in der Dropboxoberfläche neue Dokumente anzulegen oder dort im Team zu bearbeiten. Das klappt zum Beispiel mit Google Docs oder Tabellen sowie mit Microsoft-Office-Dokumenten. Mit Dropbox Paper hat der Anbieter sogar ein eigenes schlankes Textverarbeitungsprogramm im Gepäck, mit dem du ebenfalls im Team gemeinsam an Dokumenten arbeiten kannst. Außerdem verfügt Dropbox über einen Versionsverlauf und die Möglichkeit, alte Versionen eines Dokuments bei Bedarf wiederherzustellen. Das klappt im kostenlosen Tarif Basic bis zu 30 Tage nach der Bearbeitung; in den kostenpflichtigen Paketen hebt Dropbox alte Versionen bis zu 180 Tage lang auf. Speicherplatztechnisch liefert Dropbox 2 GB im kostenlosen Tarif (und damit weniger, als viele vergleichbare Cloudspeicher gratis anbieten) sowie 2 bis 3 TB in den Tarifen für Privatanwender. Die Business-Tarife beginnen bei 12 Euro pro Monat für 5 TB und gehen bis 18 Euro pro Monat für unbegrenzten Speicherplatz. Im Schnitt kostet Dropbox damit rund 40 Cent je 100 GB.

Google Drive

Google Drive ist nicht nur ein Cloudspeicher, sondern hat eine ganze Online-Office-Suite im Gepäck, mit der du Dokumente, Tabellen, Bilder und Präsentationen erstellen und bearbeiten kannst. Daneben kannst du aber auch Office-Dokumente in den Google-Tools öffnen, was für maximale Flexibilität sorgt. Vor allem die Zusammenarbeit im Team gestaltet sich mit Google Drive super einfach, auch mithilfe von Notizen und Kommentaren, die du flexibel in den Dokumenten und Dateien unterbringen kannst. Die einfache Freigabe durch Links oder Einladungs-E-Mails und die sehr übersichtliche und moderne Oberfläche tun ihr Übriges und tragen zu Google Drives  positivem Gesamteindruck bei. Hinzu kommt das faire Preissystem des Anbieters. So bezahlst du immer nur das, was du auch wirklich brauchst, weshalb Google in kleinen Schritten von je 25 GB abrechnet. Je 1 US-Dollar kostet ein 25-GB-Upgrade, also rund 4 Dollar pro 100 GB. Hinzu kommen Fixkosten von 8 Dollar pro Nutzer. Das ist zwar sehr flexibel, aber im Vergleich zu anderen Cloud-Diensten auch recht teuer.

luckycloud

Was an luckycloud gefällt, sind nicht nur der Datenschutz und die Datensicherheit Made in Germany (der Anbieter wirbt damit, der sicherste Cloudspeicher Deutschlands zu sein), sondern auch die Flexibilität. Vorgefertigte Pakete gibt es nicht, stattdessen konfigurierst du ganz einfach selbst, je nachdem, wie viele Nutzerzugänge und wie viel Speicherplatz du brauchst. So bezahlst du immer nur für jene Lizenzen und jenen Speicherplatz, die bzw. den du auch wirklich benötigst. Rund 200 GB Speicher für 8 Nutzer gibt es beispielsweise für 6,25 Euro pro User (oder rund 3 Euro pro 100 GB Speicherplatz). In jedem Paket integriert sind die Ende-­zu-Ende-Verschlüsselung aller Dateien und Daten, die Möglichkeit zum Teilen, Ansehen und Bearbeiten von Dateien im Web-Office, passwortgeschützte Up- und Download-Links, die Dateiversionierung und vieles mehr. Auch Desktop-Clients für die Synchronisation der Dateien und eine mobile App gibt es, damit du auch offline an deinen Dokumenten arbeiten kannst.

Microsoft OneDrive

Microsoft OneDrive überzeugt auf den ersten Blick mit einer Handvoll nützlicher Features – zum Beispiel der nahtlosen Inte­gration in Microsofts Office-Paket. Word-, Excel- oder PowerPoint-Dateien lassen sich spielend leicht in OneDrive öffnen, bearbeiten und mit deinem Team teilen. Entsprechende Web-Apps stellt der Anbieter für alle Microsoft-Dateiformate zur Verfügung. Ein großes Plus, vor allem für alle, die bevorzugt mit Office-Dokumenten arbeiten. Auch die Synchronisation klappt auf allen Geräten per entsprechendem Ordner bzw. App. Auf Mobilgeräten lassen sich die Online-Dokumente auch offline bearbeiten und werden mit der Cloud synchronisiert, wenn wieder Internetzugang besteht. Special Features sind zum Beispiel der Mehrfachseitenscan, mit dem du per Smartphone oder Tablet Fotos von Dokumenten machst und diese automatisch in der Cloud sicherst, oder die Kennwort­sicherung für Freigabelinks. Die Features gibt es in zwei Größen: Mit einem Speicherplatz von 1 TB für 4,20 Euro pro Benutzer und Monat (also rund 42 Cent pro 100 GB), oder mit unbegrenztem Speicher für 8,40 Euro pro Benutzer und Monat.

pCloud

pCloud ist für kreative Teams interessant, die mit Dokumenten, aber auch mit Bildern, Musik und Videos arbeiten. Multimediadateien sind das Steckenpferd des Anbieters. Diese kannst du jederzeit online ansehen und mit deinem Team teilen. Selbstkonfigurierte, geteilte Ordner helfen dir dabei, den Überblick zu behalten. Auch eine Dateiversionierung gibt es, mit der du ältere Dateiversionen bis zu 180 Tage lang flexibel wiederherstellen kannst. Für die nötige Sicherheit sorgt das Feature pCloud Crypto, mit dem du Dateien sicher verschlüsselt und so vor unerwünschtem Fremdzugriff schützt. Das ist im Business-Tarif von pCloud bereits integriert, ebenso wie ein gemeinsamer Speicher von 1 TB. Das Ganze gibt es für 9,99 Euro pro Nutzer und Monat, was rund 1 Euro pro 100 GB entspricht.

SecureSafe

SecureSafe arbeitet nach eigenen Angaben „auf dem Sicherheitsniveau einer Schweizer Bank“. Dreifache Datenverschlüsselung, passwortgeschützte Links zum Teilen von Dateien, Zero-Knowledge-Architektur und mehr schützen deine Dateien vor Fremdzugriff und Missbrauch. Außerdem integriert: ein eigener Passwortmanager, mit dem du Passwörter sicher generieren und aufbewahren kannst. Darüber hinaus sind natürlich alle Standards integriert: Synchronisation deiner Dateien auf allen Geräten, Dateiversionierung und der sogenannte Secure Viewer, mit dem du Dokumente zwar nicht im Team bearbeiten, aber zumindest online ansehen und Kommentare darauf hinterlassen kannst. Für Unternehmen mit einem erhöhten Sicherheitsanspruch ist SecureSafe eine tolle Sache – aber auch entsprechend kostspielig. Mindestens 4 Schweizer Franken oder 3,60 Euro pro Nutzer kostet die Business-Version; dafür gibt es einen sicheren „Team-Safe“ mit 10 GB Speicher. Für 100 GB Speicherplatz bezahlst du somit 36 Euro. Damit ist SecureSafe einer der teuersten Anbieter in unserem Vergleich.

HiDrive

Mit HiDrive Business hat sich STRATO gezielt der Bereitstellung eines Cloudspeichers für professionelle Teams verschrieben. Alle wichtigen Eckpunkte einer Business Cloud sind da: Höchste ­Sicherheit wird durch eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und Zero-Knowledge-Politik gewährleistet, durch die nicht einmal die Mitarbeiter von STRATO deine Dateien entschlüsseln können. Dateien kannst du online in der Weboberfläche oder im zugehörigen Client für Windows organisieren und sie werden in Echtzeit mit der Cloud synchronisiert. Eine umfangreiche Nutzerverwaltung hilft dir dabei, deine Mitarbeiter zu verwalten und effiziente Strukturen und Workflows zu etablieren. Einziges Manko an der ansonsten guten und umfangreichen Cloud ist der Preis. 20 Euro pro Monat kostet die kleinste Variante (Starter) für 1 TB Speicher und 5 Nutzer; das größte Paket „Pro“ kostet gar 110 Euro für 10 TB und 20 Nutzer. So bezahlst du bei STRATO HiDrive zwischen rund 1 und 2 Euro pro 100 GB; eine der teureren Online-Festplatten im Vergleich.

Tresorit

Die Kernkompetenz von Tresorit schwingt schon im Namen mit: Deine Dateien lagern hier in sicheren „Tresoren“ und werden durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (AES256) und das strenge Schweizer Datenschutzgesetz geschützt. Sowohl deine Kundendaten als auch Dateien liegen in hochsicheren Azure-­Rechenzentren in Deutschland oder der Schweiz. Die Links, mit denen du deine Dateien teilst, sind durch Passwörter geschützt und lassen sich tracken, sodass du immer den Überblick darüber behältst, wer wann welche Dateien eingesehen oder heruntergeladen hat. Und selbst, wenn mal ein Gerät mit den offline synchronisierten Daten verloren geht oder gestohlen wird, sind deine Daten sicher – diese kannst du einfach per Fernlöschung von jedem Gerät, das du nicht mehr nutzt, entfernen. Diese Sicherheit hat natürlich auch ihren Preis: Zwischen 20 und 30 Euro bezahlst du pro TB; sprich zwischen 1 und 3 Euro je 100 GB – pro Nutzer, wohlgemerkt. Dafür lässt sich Tresorit auch je User auf 10 Geräten parallel nutzen, um Daten und Dateien sicher aufzubewahren. Die Business-Tarife sind außerdem mit einer umfassenden Nutzerverwaltung ausgestattet, individuellem Branding der Speicheroberfläche und der „Dateianforderung“, mit deren Hilfe du Links an externe Partner verschickst, die dann auch ohne eigenes Tresorit-Konto Dateien in ihre Cloud hochladen können. Schade ist, dass Tresorit (noch) kein eigenes Web-
Office für die Online-Zusammenarbeit bietet.

Your Secure Cloud

Your Secure Cloud hat vor allem die Datensicherheit im Sinn. Die Online-Festplatte Made in Germany bietet eine supersichere Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, optionalen Passwortschutz für einzelne Ordner, Lagerung auf ausschließlich deutschen ­Rechenzentren sowie komplette DSGVO-Konformität. Mit Your Secure Cloud lagerst, sicherst und teilst du deine Daten spielend leicht. Ganz neu ist ein eigenes Web-Office, mit dem du Dokumente direkt in der Oberfläche des Anbieters und auf Wunsch auch im Team bearbeiten kannst. Das Manko: Im Gegensatz zu OneDrive, Dropbox und Co. ist Your Secure Cloud recht kostspielig. Die Businessversion kostet dich 4 Euro pro Nutzer und bietet 50 GB Speicher (ebenfalls pro Nutzer). Das entspricht einem Preis von sage und schreibe 8 Euro pro 100 GB – beinahe das Zwanzigfache des Durchschnittspreises von Dropbox.

Hier du die wichtigsten Fakten aus unserem Anbieter-Check im Überblick.

Der Autor Maximilian Reichlin ist Leiter der Online-Redak­tion bei trusted.de. Das Vergleichsportal für Business-­Tools ist eines der führenden Informationsmedien für B2B-Software im deutschsprachigen Raum. Die unabhängigen Branchenexperten und Redakteure haben Tools in über 250 Kategorien getestet und verglichen.

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Gründer*in der Woche: GEMcore – SEO ist out, die Zukunft promptet

Alexander Leist und Amir Gdamsi entwickeln mit GEMcore eine SaaS-Plattform, die Unternehmen dabei hilft, nicht bei Google, sondern in KI wie ChatGPT oder Gemini sichtbar zu werden.

Hinter GEMcore stehen Alexander Leist und Amir Gdamsi, Letzterer erlangte mit 15 Jahren als einer von Deutschlands jüngsten Unternehmern mediale Bekanntheit. Heute – mit fünf Jahren Erfahrung im digitalen Marketing, überstandener Insolvenz und erfolgreichem unternehmerischen Neustart – hat Gdamsi eine klare Vision: Die Zeit der Keywords ist vorbei. Künstliche Intelligenz (KI) wird zur primären Informationsquelle. „SEO ist tot – die Zukunft promptet. Wer in den Antworten von GPT & Co. nicht vorkommt, wird im digitalen Raum unsichtbar“, so Gdamsi.

Früh erkannten Alexander Leist und Amir Gdamsi den Trend, dass generative KI-Systeme das Nutzer*innenverhalten grundlegend verändern wird. Ihre Antwort: ein Tool, das genau dort ansetzt, wo klassische SEO versagt – bei der strukturierten Optimierung von KI-Relevanz. Das Tool von GEMcore analysiert, wie gut Marken, Produkte oder Services heute bereits in KI-Antworten vorkommen – und zeigt, wie sich diese Sichtbarkeit strategisch steigern lässt.

Wir bauen Substanz – kein Pitchdeck

Trotz intensiver Gespräche mit internationalen Investor*innen – darunter auch VCs aus dem Silicon Valley und der EU – entschieden sich die Founder bewusst gegen externes Kapital – bis jetzt. „Wir hatten von Tag eins eine klare Linie: Wir bauen Substanz – kein Pitchdeck. Das Geld war da, die Türen waren offen. Aber wir wollten volle Kontrolle, volle Konzentration auf das Produkt – keine Meetings mit Partnern, die auf schnelles Exit-Denken aus sind“, erklärt Gdamsi. „Jede Stunde, die wir nicht mit Term Sheets verschwenden, fließt ins Produkt.“

Die Nachfrage ist spürbar

Gestartet mit einem Team von vier Leuten, alle Studierende an der privaten Hochschule ISM in Dortmund, wächst GEMcore schnell. Aktuell laufen konkrete Gespräche mit internationalen Marktführern, u.a. aus der Kosmetik- und Automobilindustrie. Die Nachfrage ist spürbar, so Gdamsi, da viele Unternehmen merken: Klassische SEO funktioniert nicht mehr. KIs liefern die Antworten – nicht Google.

Mit dem Begriff GEO – Generative Engine Optimization definiert GEMcore eine neue Disziplin. Es geht nicht mehr um Ranking bei Google, sondern um Relevanz bei KI-Modellen. Dabei analysiert die Plattform die semantische Struktur, Datenqualität, Content-Formate und Auffindbarkeit eines Unternehmens – und macht KI-Sichtbarkeit messbar. „Wir sind das erste Tool weltweit, das sich ausschließlich auf KI-Reichweite fokussiert. Es gibt keinen zweiten Anbieter, der das auf diesem Niveau abbildet“, so Gdamsi selbstbewusst.

Wir werden der Kompass, der Marken sichtbar macht

Wo steht GEMcore aktuell? Die Plattform zeigt live, wo man in KI-Antworten erscheint, optimiert Inhalte automatisch (Text, Bild, Video, Audio) und korrigiert Fehler in Echtzeit. Der nächste Schritt sind Modellvergleiche, automatisierte Strategiepläne sowie tägliche KI-Wettbewerbsanalysen. „Unser Ziel: In einer Welt voller generativer Antworten werden wir der Kompass, der Marken sichtbar macht – egal, welche KI gefragt wird“, ist sich Gdamsi sicher.

Gründer*in der Woche: Kiosk Scout – Automatenlandschaft digital vernetzen

Andreas Schubert ist ein erfahrener Unternehmer und Versicherungsmakler. Im Juni 2025 gründete er im Alter von 61 Jahren die Plattform Kiosk Scout. Mehr dazu und zum Gründen mit 60plus erfahrt ihr im Interview mit Andreas.

Was hat dich dazu motiviert, im Alter von 61 Jahren ein Start-up zu gründen, und welche Erfahrungen aus deinem bisherigen Berufsleben haben dich dabei besonders inspiriert?

Mich hat schon immer die Frage bewegt, wie man Versorgung im Alltag einfach und verlässlich organisieren kann. Als Versicherungsexperte und Unternehmer habe ich gelernt, Chancen zu erkennen, wenn andere vor allem Probleme sehen. Die Idee zu Kiosk Scout kam aus einer Mischung aus persönlicher Beobachtung – wie sehr Automaten mittlerweile Teil unseres Lebens geworden sind – und dem Wunsch, meine Erfahrung im Bereich Kommunikation und Netzwerke in ein zukunftsgerichtetes Projekt einzubringen. Mit über 30 Jahren Berufserfahrung habe ich gelernt: Krisen sind Chancen, wenn man bereit ist, Neues zu wagen.

Spielt für dich das Alter somit keine wirkliche Rolle als Gründer?

Nein – im Gegenteil. Mit 60plus bringt man Gelassenheit, Erfahrung und ein Netzwerk mit, das vielen Jüngeren fehlt. Ich sehe mein Alter nicht als Hürde, sondern als Vorteil. Ich weiß, was ich kann, was ich nicht mehr will, und wo ich meine Energie am besten einsetze. Gründergeist hat nichts mit Geburtsjahr zu tun, sondern mit Haltung.

Nun zu Kiosk Scout: Kannst du uns mehr über die Idee erzählen? Was war der Auslöser für die Gründung der Plattform?

Ich habe während meiner Reisen mit dem Wohnmobil festgestellt, wie oft Automaten in Deutschland Versorgungslücken schließen – ob Snacks, Getränke, Blumen oder Bücher. Gleichzeitig gibt es keine zentrale Plattform, die diese Automaten sichtbar macht, sie vernetzt und auch Aufstellern Mehrwert bietet. Daraus ist die Idee entstanden: Kiosk Scout als digitale Brücke zwischen Menschen, die Automaten nutzen, und Unternehmen, die Automaten betreiben.

Wie hast du dann den Markt für Kioske und ähnliche Dienstleistungen analysiert, und welche Trends hast du dabei festgestellt?

Wir haben uns intensiv mit dem Vending-Markt beschäftigt und schnell erkannt: Automaten sind nicht mehr nur Snackspender, sondern entwickeln sich zu echten Mini-Nahversorgern. Trends wie bargeldloses Bezahlen, nachhaltige Produkte, regionale Versorgung und die steigende Bedeutung von 24/7-Zugänglichkeit treiben den Markt. Gleichzeitig fehlt vielen Betreibern die digitale Sichtbarkeit. Genau da setzt Kiosk Scout an.

Welche Herausforderungen hast du bei der Gründung und dem Aufbau von Kiosk Scout erlebt und wie hast du diese gemeistert?

Die größte Herausforderung war, ein neues Thema mit wenig Vorbildern am Markt zu entwickeln. Viele Hersteller und Aufsteller waren anfangs zurückhaltend. Hier hat mir meine Erfahrung geholfen: dranbleiben, Gespräche führen, Vertrauen aufbauen. Dazu kam natürlich das Thema Finanzierung – das lösen wir durch kreative Modelle wie Vorzugsaktien, mit denen wir Investoren und Community beteiligen, ohne die Kontrolle aus der Hand zu geben.

Wer ist die Zielgruppe bzw. sind die Zielgruppen von Kiosk Scout, und welchen konkreten Nutzen bietet ihnen deine Plattform?

Wir haben zwei Zielgruppen: Zum einen Endverbraucher, die über unsere App Automaten in ihrer Nähe finden können – transparent, schnell, verlässlich. Zum anderen Aufsteller, Hersteller und Dienstleister, die ihre Standorte sichtbar machen, neue Märkte erschließen und über unsere Analysen bessere Entscheidungen treffen können. Kiosk Scout bringt also Anbieter und Nutzer auf einer Plattform zusammen.

Du verbindest also letztlich Technik mit Alltagsnutzen – welche Automaten lassen sich über die App aktuell wo finden und welche Infos erhält man durch die Suche?

Über die App findet man klassische Snack- und Getränkeautomaten, aber auch immer mehr besondere Standorte – etwa Blumen-, Buch- oder Spielzeugautomaten. Nutzer sehen Standort, Öffnungszeiten, Bezahlmöglichkeiten und können Automaten bewerten oder neue melden. Für Betreiber bedeutet das: mehr Sichtbarkeit, für Nutzer: echte Orientierung.

Welche Pläne hast du für die Zukunft von Kiosk Scout? Gibt es bestimmte Funktionen oder Erweiterungen, die du in naher Zukunft einführen möchtest?

Ja – wir denken deutlich größer. Mit Scoti24 bauen wir ein eigenes Marken-Netzwerk von Automaten auf, das europaweit skalierbar ist. Parallel entwickeln wir mit „Scoti OS/Core“ eine eigene Softwarelösung für Telemetrie und Standortmanagement. Und mit der geplanten Kiosk Scout AG wollen wir Investoren, Community und Partner aktiv am Wachstum beteiligen. Unser Ziel: Automaten nicht nur sichtbar machen, sondern als festen Bestandteil moderner Nahversorgung etablieren.

Und last but not least: Welche Ratschläge willst du anderen geben, die darüber nachdenken, mit 50-/60plus ein eigenes Unternehmen zu gründen?

Mein Rat: Lasst euch nicht von der Zahl im Pass abschrecken. Mit 50plus oder 60plus habt ihr genau das, was viele Start-ups brauchen Lebenserfahrung, Ausdauer und Netzwerke. Wichtig ist, ein Projekt zu wählen, das euch begeistert, und Menschen um euch zu versammeln, die eure Stärken ergänzen. Man ist nie zu alt, um Gründer zu sein – aber man ist zu alt, um Chancen vorbeiziehen zu lassen.

Andreas, danke für deine Insights

Hier geht's zu Kiosk Scout

Das Interview führte Hans Luthardt

Influencer-Marketing: Sozialabgaben und Steuerfallen

Was Influencer*innen und Auftraggebende bei ihrer Zusammenarbeit steuerrechtlich wissen und beachten sollten.

Die Reichweite von Influencer*innen und ihr Einfluss auf die Follower*innen machen sie zu einem begehrten Teil von Marketingkampagnen und Produktplatzierungen von Unternehmen. Doch die Zusammenarbeit birgt nicht nur Fallstricke für die Influencer*innen selbst, sondern auch für Auftraggebende. Das gilt gerade auch im Hinblick auf die Sozialabgaben an die Künstlersozialkasse (KSK). Was es dabei zu beachten gibt, erklärt Rechtsanwältin Nicole Golomb bei Ecovis in Regensburg.

Influencer*innen sind heute feste Größen in Werbekampagnen, bei denen teils große Summen fließen. Wie zuletzt die Fälle in Nordrhein-Westfalen und mittlerweile auch in den anderen Bundesländern zeigen, können die steuerlichen Folgen gravierend sein: Dort prüfen Ermittler*innen des Landesamts zur Bekämpfung der Finanzkriminalität ein mögliches Steuervolumen von rund 300 Millionen Euro, das Influencer*innen nicht erklärt haben sollen. Neben unklaren Einnahmen aus Klickvergütungen, Werbedeals oder Abo-Zahlungen rücken damit auch die Pflichten von Unternehmen stärker in den Fokus, etwa wann sie die Künstlersozialabgabe (KSA) an die Künstlersozialkasse (KSK) für die Zusammenarbeit mit Influencer*innen zahlen müssen.

Wann Unternehmen die KSA zahlen müssen

Die KSK verschafft selbstständigen Künstlern und Publizisten Zugang zur gesetzlichen Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung zu ähnlichen Bedingungen, wie sie Arbeitnehmende haben. Viele Unternehmen außerhalb der klassischen Medien- und Kreativbranche sind überrascht, dass auch sie die Künstlersozialabgabe zahlen müssen, wenn sie für Werbung oder Öffentlichkeitsarbeit Influencer oder andere Kreative beauftragen.

Unternehmen müssen die KSA leisten, wenn sie Aufträge an selbständige Künstler*innen oder Publizist*innen vergeben (Paragraph 24 Absatz 1 und Absatz 2 Künstlersozialversicherungsgesetz, KSVG). Dazu gehören einerseits klassische Verwerter wie Verlage, Fernsehsender oder Galerien. Andererseits trifft die Pflicht auch Unternehmen, die für ihre eigene Werbung oder Öffentlichkeitsarbeit externe Kreative beauftragen. Sobald Firmen Influencer*innen beauftragen, bewegen sie sich in einem Bereich, den sie gar nicht als abgabepflichtig wahrnehmen.

Für das Auftragsvolumen gelten Bagatellgrenzen, die jedoch nicht für klassische Verwerter gilt:

  • bis Ende 2025: 700 Euro pro Kalenderjahr,
  • ab 2026: 1.000 Euro pro Kalenderjahr geplant.
  • Unterhalb dieser Schwellen entfällt die KSA.

Wann Influencer*innen abgabepflichtig werden

Als abgabepflichtig gelten Leistungen von selbständigen Künstler*innen oder Publizist*innen, wenn natürliche Personen oder Personengesellschaften sie erbracht haben. Arbeiten juristischer Personen, etwa von einer GmbH, oder von Gesellschaften wie einer GmbH & Co. KG oder einer Offenen Handelsgesellschaft lösen dagegen keine KSA aus.

Influencer*innen lassen sich durchaus als Künstler*innen einstufen, wenn sie Videos, Fotos oder Podcasts mit eigener kreativer Gestaltung produzieren. Bereits ein geringer künstlerischer Charakter kann genügen, um die Abgabepflicht zu begründen. Keine Abgabe fällt dagegen an, wenn ein(e) Influencer*in lediglich ein Produkt empfiehlt oder verlinkt, ohne eine eigenständige kreative Leistung zu erbringen.

Grauzonen und Risiken

In der Praxis entstehen häufig Unsicherheiten – etwa bei stilistisch aufwendig gestalteten Produktpräsentationen. Im Zweifel nimmt die KSK eine eigene Bewertung vor, die auch rückwirkend erfolgen kann. Das führt nicht selten zu erheblichen Nachforderungen.

Muss ein Unternehmen die Abgabe leisten, kommen weitere Pflichten hinzu, die so im KSVG geregelt sind:

  • umfassende Auskunfts- und Vorlagepflichten (Paragraph 29),
  • Meldung aller an selbständige Künstler*innen gezahlten Entgelte (Paragraph 27),
  • Auszeichnungspflichten (Paragraph 28)
  • Vorauszahlungspflichten (Paragraph 27 Absatz 2)

Beratung zahlt sich aus

Die Beauftragung von Influencer*innen kann also weitreichende Konsequenzen haben. Influencer-Marketing wird zunehmend wichtiger, doch die steuer- und sozialversicherungsrechtlichen Aspekte sind in vielen Unternehmen nicht ausreichend bekannt. Eine rechtzeitige Beratung hilft, Nachzahlungen und Bußgelder zu vermeiden.

OIQ Global übernimmt NewSpace-Start-up UNIO Enterprise

Das 2022 gegründete NewSpace-Start-up UNIO Enterprise (UNIO) mit Sitz in München schlägt als Teil von OrbitsIQ Global (OIQ) ein neues Kapitel in seiner Unternehmensgeschichte auf.

UNIO löst das Problem der unzuverlässigen Konnektivität für Fahrzeuge und mobile Objekte durch die Zusammenführung terrestrischer Mobilfunk- und Satellitennetze mithilfe der intelligenten B2B-Lösung UNIO Move. Dies ermöglicht einen unterbrechungsfreien digitalen Zugriff in Echtzeit und eröffnet neue Möglichkeiten für vernetzte Mobilität weltweit.

Die Übernahme durch OIQ vereint UNIOs KI-gestützte Smart-Switch-Konnektivitätssoftware mit OIQs Vision, Satelliten- und terrestrische Netzwerke nahtlos zu verbinden und mobilen Assets weltweit zu Verfügung zu stellen.

OrbitsIQ Global SA (OIQ) wurde 2024 gegründet, hat seinen Hauptsitz in Luxemburg und verfügt über internationale Niederlassungen, unter anderem in den USA. Das Unternehmen bietet einen - jederzeit und überall - unterbrechungsfreien Service für stationäre und mobile Objekte wie Autos, Boote, Flugzeuge und autonome Systeme – egal ob in der Luft, auf dem Wasser oder unterwegs. Gemeinsam planen die beiden Unternehmen Millionen von mobilen Objekten weltweit zu bedienen.

„Die Akquisition durch OIQ Global ist ein Wendepunkt für UNIO. Mit unserer Konnektivitätsexpertise und der Konstellationsvision von OIQ werden wir die Vernetzung von mobilen Objekten neu definieren. Die Partnerschaft ermöglicht es uns, die Erreichung unserer strategischen Ziele zu beschleunigen und eine neue Generation intelligenter Konnektivität auf Basis von Satelliten- und terrestrischen Netzewerken, Branchen wie der Automobilindustrie, Landwirtschaft, Logistik und Schifffahrt bereitzustellen“, kommentiert Katrin Bacic, CEO von UNIO Enterprise.

Joseph J. Euteneuer, CEO von OIQ Global, ergänzt: „Wir freuen uns, UNIO Enterprise in der OIQ Global-Familie willkommen zu heißen. UNIOs KI-gestützte Smart-Switch-Konnektivitätstechnologie ist die perfekte Ergänzung zu unserer Vision globaler Konnektivität, die jederzeit und überall verfügbar ist. Gemeinsam werden wir eine nahtlose, multibandige Mobilitätskonnektivität schaffen, die weltweit neue Maßstäbe in puncto Effizienz, Sicherheit und operativer Insights setzt.“

Autonomes Fahren, intelligente Logistik und vorausschauende Wartung erfordern unterbrechungsfreie Konnektivität. Die kombinierte Expertise von UNIO und OIQ positioniert Europa an der Spitze der globalen Telematik-Innovation. In einer Zeit, in der die Konnektivität im Mobilitätsbereich so wichtig geworden ist wie Kraftstoff, stärkt diese Partnerschaft Europas Führungsrolle bei der Gestaltung einer souveränen, sicheren digitalen Infrastruktur.

Liquiditätsmanagement für Start-ups: Warum Tagesgeldkonten ein unterschätztes Tool sind

Einfache Instrumente wie ein Tagesgeldkonto helfen Start-ups, finanzielle Puffer flexibel und sicher aufzubauen und damit die Planbarkeit zu erhöhen. Tipps und To-dos.

Liquidität ist das Schmiermittel jedes Start-ups. Wer die Zahlungsfähigkeit nicht im Blick behält, riskiert, dass bereits kleine Verzögerungen bei Kundenzahlungen oder Investorenmitteln den gesamten Betrieb ins Wanken bringen. Gerade junge Unternehmen mit schwankenden Einnahmen brauchen daher ein sauberes Liquiditätsmanagement, um Gehälter, Mieten und andere Fixkosten zuverlässig zu bedienen. Studien und Praxisberichte zeigen immer wieder, dass viele Gründer diesen Aspekt unterschätzen, weil der Fokus auf Wachstum, Produktentwicklung oder Markteintritt liegt. Dabei können schon einfache Instrumente wie ein Tagesgeldkonto helfen, finanzielle Puffer aufzubauen und die Planbarkeit zu erhöhen. Doch warum nutzen so wenige Start-ups dieses naheliegende Tool?

Finanzielle Flexibilität als Schlüssel: Warum kurzfristige Reserven entscheidend sind

Kurzfristige Liquiditätsreserven sind für Start-ups ein Puffer gegen Unsicherheit. Sie gleichen schwankende Einnahmen aus und sichern, dass Gehälter, Mieten oder Lieferantenrechnungen pünktlich bedient werden. Dabei handelt es sich um sofort verfügbare Mittel, die nicht langfristig gebunden sind. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG betont, dass selbst wenige Wochen Verzögerung bei Investorenzahlungen oder Kundeneingängen schnell Druck aufbauen. Saisonale Schwankungen oder unerwartete Kosten verstärken diesen Effekt. Ein finanzielles Polster wirkt wie ein Airbag in turbulenten Phasen. In dynamischen Gründungszentren wie Berlin oder München zeigt sich, wie wertvoll solche Rücklagen sind. Flexibilität entsteht nicht durch Kredite, sondern durch vorbereitete Mittel auf verlässlichen Konten. Wer hier die besten Konditionen im Blick behalten will, findet mit einem Tagesgeldvergleich eine einfache Möglichkeit, passende Angebote zu prüfen und Liquiditätsreserven sinnvoll zu parken.

Tagesgeldkonten als unterschätztes Werkzeug: Was sie auszeichnet

Ein Tagesgeldkonto ist ein verzinstes Konto, auf dem Einlagen täglich verfügbar bleiben. Anders als Festgeld bindet es Kapital nicht langfristig und unterscheidet sich dadurch von Girokonten oder Fonds. Anbieter wie ING, DKB oder Santander bieten einfache Online-Verwaltung ohne versteckte Gebühren. Sicherheit entsteht durch die staatlich garantierte Einlagensicherung bis 100.000 Euro pro Kunde und Bank. Transparenz zeigt sich in klaren Konditionen, nachvollziehbaren Zinsgutschriften und Online-Tools, die jederzeit Überblick schaffen. Für Start-ups bedeutet das: Geld bleibt flexibel, transparent und dennoch verzinst. Gerade diese Einfachheit sorgt dafür, dass Tagesgeldkonten Stabilität ins Finanzmanagement bringen und Liquidität planbar bleibt.

Vorteile von Tagesgeldkonten: Tägliche Verfügbarkeit, Zinssicherheit und Risikoarmut

Die Vorteile eines Tagesgeldkontos lassen sich in drei Punkten zusammenfassen:

  • Tägliche Verfügbarkeit: Guthaben kann jederzeit abgerufen werden – ein Pluspunkt bei spontanen Ausgaben oder Liquiditätsengpässen.
     
  • Zinssicherheit: Die Verzinsung liegt meist über dem Nullniveau von Girokonten. Auch wenn Zinsen schwanken können, bleibt die Planung im Vergleich stabiler.
     
  • Risikoarmut: Durch die europäische Einlagensicherung sind Einlagen bis 100.000 Euro pro Kunde und Bank geschützt.

Banken wie N26, Consorsbank, ING oder DKB werben gezielt mit dieser Kombination aus Flexibilität, Transparenz und Sicherheit. Für Start-ups entsteht dadurch ein solides Sicherheitsnetz, das Cashflow-Schwankungen abfedert und Liquidität verlässlich absichert.

Phasen von Investitionspausen clever überbrücken

Investitionspausen entstehen, wenn Projekte verschoben werden oder Finanzierungsrunden länger dauern. Statt Kapital ungenutzt auf Girokonten zu lagern, bietet sich ein Tagesgeldkonto als temporäre Parkmöglichkeit für überschüssige Liquidität an. Hier bleibt Geld verfügbar, verbunden mit einer überschaubaren Rendite von meist 2–3 % p. a. Gerade in wachstumsorientierten Branchen wie dem Technologieumfeld, wo Produktentwicklungen oft verschoben werden, hat sich diese Praxis etabliert. So bleibt Kapital nutzbar, Gehälter und laufende Kosten gesichert, bis sich neue Chancen ergeben.

Rücklagenstrategie mit Tagesgeldkonten: Sicherheit für unerwartete Situationen

Rücklagen sind ein finanzieller Schutzschild gegen das Unvorhersehbare. Ob defekte Maschinen, steigende Energiepreise oder ausgefallene Kundenaufträge – Reserven verhindern Notlagen. Ein Tagesgeldkonto ermöglicht es, diese Notfallreserven systematisch aufzubauen, indem regelmäßig kleine Beträge überwiesen werden. Viele Experten empfehlen, drei bis sechs Monatsgehälter als Liquiditätspuffer vorzuhalten. Laut Studien des ifo Instituts nutzen erfolgreiche Start-ups wie FlixBus oder Lieferando solche Strategien. Neben wissenschaftlichen Analysen zeigen auch Banken wie DKB oder ING, dass transparente Konditionen Vertrauen schaffen. Die Einlagen bleiben verfügbar und gleichzeitig getrennt vom operativen Geschäft. Diese klare Struktur stärkt Investorenvertrauen und erhöht die langfristige Stabilität.

Tagesgeld als Baustein einer ganzheitlichen Finanzplanung

Ein Tagesgeldkonto ersetzt keine umfassende Finanzstrategie, ergänzt jedoch andere Instrumente wie Business-Kredite, Beteiligungskapital oder klassische Finanzierungen. Finanzberater empfehlen, Tagesgeld bewusst als Basisbaustein einzusetzen. In Kombination mit Budgetplanung, Controlling-Software entsteht ein solides Fundament. Während Aktien oder Fonds auf Rendite abzielen, bietet das Tagesgeldkonto Sicherheit, Transparenz und Verfügbarkeit. Für Start-ups passt es in eine hybride Strategie: Wachstum durch Investments, Stabilität durch Liquiditätsreserven und Steuerpuffer. Neben Rücklagen und Parkmöglichkeiten wird so Planbarkeit geschaffen, die Wettbewerbsfähigkeit und Handlungsfähigkeit langfristig stärkt.

Fazit: Ein unterschätztes Tool mit großem Potenzial

Tagesgeldkonten sind keine spektakulären Finanzinstrumente, doch gerade ihre Einfachheit macht sie wertvoll. Start-ups profitieren von sofortiger Verfügbarkeit, überschaubarer Verzinsung mit planbarer Konstanz und hoher Sicherheit. Als Ergänzung zu anderen Finanzstrategien ermöglichen sie eine solide Basis, um flexibel auf Chancen und Krisen zu reagieren. Während Banken wie ING oder DKB dieses Produkt schon lange anbieten, nutzen inzwischen auch junge Unternehmen wie Celonis oder N26 solche Konten. Damit wird deutlich: Liquiditätsmanagement muss nicht kompliziert sein. Ein Tagesgeldkonto reicht oft, um Stabilität und Planungssicherheit nachhaltig zu unterstützen.

Onsai: über 1 Mio. Euro für den Einsatz autonomer KI in der Hotellerie

Das 2024 in Leipzig von Jochen Emig, Ralf Bonin, Christian Müller und Tobias Koehler gegründete Start-up Onsai hat sich mehr als 1 Mio. Euro Wachstumskapital gesichert, um mit ihrer KI-Lösung für die Hospitality-Branche weiter zu skalieren.

Fachkräftemangel trifft Hotels besonders hart - 84% der deutschen Betriebe sind betroffen, 53% der Gäste bemerken ihn bereits. Onsai‘s KI-Agenten helfen Hotels dabei, die Gästekommunikation zu optimieren, repetitive Aufgaben zu automatisieren und das Personal in den täglichen Abläufen zu unterstützen.

Ex-Hoteliers und Harvard Absolvent entwickeln KI-Mitarbeiter für Hotels

In Hotels sind besonders Front-Office- und Gästeservice-Bereiche unter dem größten Druck – genau dort, wo Servicequalität und Gästezufriedenheit am sichtbarsten sind. Hier macht die Onsai GmbH mit ihren KI-Agenten den Unterschied. Gegründet von den ehemaligen Hoteliers und Hotel-Technologie-Spezialisten Ralf Bonin, Christian Müller und Tobias Koehler sowie dem KI-Experten Jochen Emig, hat Onsai einen autonomen KI-Mitarbeiter entwickelt, der Anrufe beantwortet, Reservierungsanfragen entgegennimmt und direkt in Hotelsysteme einbucht sowie alltägliche Herausforderungen eigenständig bewältigt.

„Ich habe selbst an der Rezeption gestanden, wenn das Telefon ununterbrochen klingelte und gleichzeitig Gäste einchecken wollten“, erinnert sich COO Ralf Bonin. „Unsere KI übernimmt heute genau diese Aufgaben – rund um die Uhr, in vielen Sprachen, ohne krank zu werden oder Urlaub zu benötigen.“

Kapital für Wachstum und Marktausbau

An der aktuellen Finanzierungsrunde beteiligen sich der Leipziger VC Fonds SIVentures als Lead Investor sowie namhafte Business Angels aus den Bereichen Technologie und der Hospitality-Community. Zu den Investoren zählen auch die renommierten Branchenexperten Willem van der Zee, Director of Operations bei Pandox, und Wolfgang M. Neumann, Unternehmer und ehemaliger CEO von Radisson sowie President Europe & Africa bei Hilton. Die Mittel werden strategisch für die Weiterentwicklung der Produktpalette, den europäischen Marktausbau, die Verstärkung des Teams sowie die Integration weiterer Hotelsysteme eingesetzt. „Dieses Investment ist weit mehr als nur Kapital, es ist ein Vertrauensbeweis von Partnern, die das Potential unserer Lösung erkannt haben und gemeinsam mit uns den digitalen Mitarbeiter für die Hospitality Branche vorwärtsbringen wollen”, sagt Onsai CEO Jochen Emig.

Branche im Wandel

Eine aktuelle Studie von Prof. Roland Schegg zeigt: Erst 41% der europäischen Hotels nutzen KI aktiv. Haupttreiber ist der akute Personalmangel: KI wird vom „nice to have“ zum strategischen Muss, um Servicequalität und Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. „Die Hotellerie hinkt bei der praktischen Anwendung von KI noch deutlich hinterher, obwohl der Bedarf enorm ist", erklärt Wolfgang M. Neumann, ehemaliger Radisson CEO. „Onsai schließt genau diese Lücke – mit einer Lösung, die nicht nur technisch ausgereift ist, sondern auch die realen Herausforderungen der Branche versteht. Das ist der Digitalisierungsschub, den unsere Industrie dringend benötigt."

In den nächsten zwölf Monaten plant Onsai, mehrere Hotelsysteme anzubinden, den globalen Markt weiter zu durchdringen und zusätzliche nützliche KI-Agenten für die Hotellerie zu veröffentlichen.

EXIST-Forschungstransfer

EXIST-Forschungstransfer unterstützt herausragende forschungsbasierte Gründungsvorhaben, die mit aufwändigen und risikoreichen Entwicklungsarbeiten verbunden sind.

Das Ziel des EXIST-Programms ist es, das Gründungsklima an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu verbessern. Darüber hinaus sollen die Anzahl und der Erfolg technologieorientierter und wissensbasierter Unternehmensgründungen erhöht werden. Deshalb unterstützt EXIST Hochschulabsolvent*innen, Wissenschaftler*innen sowie Studierende bei der Vorbereitung ihrer technologieorientierten und wissensbasierten Existenzgründungen.

Mit dem EXIST-Forschungstransfer werden herausragende forschungsbasierte Gründungsvorhaben unterstützt, die mit aufwändigen und risikoreichen Entwicklungsarbeiten verbunden sind. Ziele sind die Unterstützung technologieorientierter Unternehmensgründungen und Sicherung der Nachhaltigkeit von Gründungen und Arbeitsplätzen.

Programmsteckbrief

Zielgruppe: Existenzgründer*innen, Hochschulen, Unternehmen, Selbstständige

Laufzeit: 18.04.2023 - 31.12.2029

Verantwortlich: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

Förderschwerpunkt: Förderung nachhaltiger und hochwertiger Beschäftigung, Gründungen und Unternehmertum sowie Anpassung an den Wandel

Antragstellung als Projekt möglich? Ja

Förderanträge können jederzeit bis zum 31.12.2027 gestellt werden. Die Einreichung von Projektanträgen ist kontinuierlich möglich, diese werden aber jeweils bis zum 31. März, 31. August und 30. November des betreffenden Jahres gesammelt.

Das EXIST-Forschungstransfer besteht aus zwei Förderphasen

In der ersten Förderphase sollen Forschungsergebnisse mit Gründungspotenzial weiterentwickelt werden. Ziel ist es, Fragen in Zusammenhang mit der Umsetzung wissenschaftlicher Ergebnisse in technische Produkte und Verfahren zu klären, die darauf basierende Geschäftsidee zu einem Businessplan auszuarbeiten und die geplante Unternehmensgründung vorzubereiten.

In der zweiten Förderphase stehen weiterer Entwicklungsarbeiten, die Aufnahme der Geschäftstätigkeit sowie die Vorbereitungen für eine externe Unternehmensfinanzierung im Fokus.

Hier ein Erklärvideo zum EXIST-Forschungstransfer

Alle wichtigen Infos bietet das Handbuch – EXIST-Forschungstransfer – hier geht’s zum Download:

Alle relevanten Downloads zum EXIST-Forschungstransfer findest du hier:

Welche EXIST-Förderungen gibt es noch?

Gründungsstipendium

EXIST-Women

EXIST Beirat

EXIST-Modellprojekte

3,3 Mio. Euro für Kölner Life-Science-Start-up Detechgene

Detechgene, 2022 von Dr. Reza Esmaillie und Dr. Robin Bayer gegründet, entwickelt ein mobiles Diagnostikgerät, das die Präzision einer PCR mit der Benutzer*innenfreundlichkeit eines Schnelltests für Antigene kombiniert.

Das Testsystem von Detechgene ermöglicht es, in bis zu 30 Minuten Krankheitserreger wie Viren, Bakterien oder Pilze zu erkennen. Bisher werden entsprechende Proben in spezialisierte Labors geschickt, sodass deutlich länger auf Ergebnisse gewartet werden muss. Das kompakte und leichte Gerät kommt ohne diese Laborinfrastruktur aus und kann entsprechend überall eingesetzt werden. Arztpraxen können so binnen kürzester Zeit selbst in abgelegenen Orten Erkrankungen diagnostizieren und damit eine bessere Patient*innenversorgung bieten. Gleichermaßen kann es in Ländern eingesetzt werden, in denen es keine ausgeprägte Gesundheitsinfrastruktur gibt. Das Testsystem kombiniert dabei die Zuverlässigkeit von PCR-Tests mit der einfachen Handhabung, wie sie von herkömmlichen Antigen-Schnelltests bekannt ist.

Im Rahmen der Finanzierungsrunde hat die NRW.BANK mehr als 600.000 Euro in das Start-up investiert. Daneben beteiligten sich auch neoteq ventures als Lead-Investor, Aquarius Invest GmbH, Meerkat Holding GmbH, Campus Capital sowie mehrere strategische Business Angels. Insgesamt sammelte das junge Unternehmen 3,3 Millionen Euro ein. Mit dem Geld wollen die Gründer einen Gen-Schnelltest im Hosentaschenformat zur Marktreife bringen, mit dem in kurzer Zeit zahlreiche Krankheitserreger erkannt werden können.

Die NRW.BANK begleitet Detechgene bereits seit dem Jahr 2021. Das Start-up nutzte schon kurz nach der Gründung eine Zuschussberatung und erhielt über die win NRW.BANK Business Angels Initiative Zugang zu privaten Wagniskapitalgebern. In der aktuellen Finanzierungsrunde hat die NRW.BANK einerseits ein bestehendes Wandeldarlehen aus dem Programm NRW.SeedCon in eine offene Beteiligung gewandelt und darüber hinaus über das Programm NRW.SeedCap weitere 400.000 Euro bereitgestellt.

„Wir freuen uns, die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der NRW.BANK nach dem SeedCon- nun auch im Rahmen des SeedCap-Programms fortzuführen. Als verlässliche Partnerin mit großer Expertise und starkem Netzwerk ist sie für uns von zentraler Bedeutung – insbesondere für innovationsgetriebene Gründungsvorhaben“, sagt Dr. Reza Esmaillie, CEO und Co-Founder der Detechgene GmbH.

„Gründungen im Gesundheitsbereich brauchen nicht nur wissenschaftliche Exzellenz, sondern auch eine verlässliche Finanzierung“, sagt Johanna Antonie Tjaden-Schulte, Mitglied des Vorstands der NRW.BANK. „Ziel unserer Beteiligung ist, dass die Innovation von Detechgene den Weg aus dem Labor in die Gesundheitsversorgung findet – schnell, wirksam und zum Nutzen aller. Gleichzeitig stärken wir so den Life-Science-Standort Nordrhein-Westfalen.“

Gründer*in der Woche: Strandbutler – smarter in den Strandkorb

So smart kann der Strandbesuch sein: Wie das Hamburger Start-up Strand & Mehr die Vermietung von Strandkörben digitalisiert.

Echte Tüftler schalten auch im Urlaub nicht ab. So wie im Fall von Bernhard Sourdeau, Gründer und Geschäftsführer des Hamburger Start-ups Strand & Mehr. Beim Urlaub auf Föhr wollte Sourdeau spontan einen Strandkorb mieten. Doch dabei fiel ihm auf, wie umständlich die traditionelle, analoge Vermietung sein kann. Was, wenn das Kassenhäuschen geschlossen oder nicht besetzt ist? Was, wenn bereits viele Menschen Schlange stehen? Oder aber, wenn statt Karten- nur Barzahlung akzeptiert wird? Für Sourdeau war klar: Eine digitale Lösung muss her. Mit seinem Start-up entwickelte er Strandbutler – ein Online-Verleihsystem, das auf digital vernetzten Schlössern beruht.

Tüfteln an der Hardware

„Von Anfang an war klar, dass wir sowohl eine Software-Plattform als auch eine Hardware-Komponente – das Schloss – benötigen würden“, sagt Geschäftsführer Sourdeau. Die Entwicklung eines robusten, smarten Schlosses für die rauen Küstenbedingungen stellte dabei die größte Herausforderung dar. Nach zahlreichen Tests gemeinsam mit einem chinesischen Hersteller gelang es, ein passendes Modell zu entwickeln. „Am Anfang war die Idee, dass man das Schloss über das Mobiltelefon öffnen können soll, in dem Fall über Bluetooth“, sagt Sourdeau. Zusätzlich zur Bluetooth-Funktion bietet Strandbutler auch RFID-Chips als alternative Öffnungsmethode an – für Gäste, die ihr Smartphone nicht mit zum Strand nehmen wollen.

Durchbruch gelingt mit IoT-Technologie

Entscheidend für den Durchbruch war die Anbindung ans Internet of Things (IoT) und die Integration der nuSIM-Technologie der Telekom in die Schlösser. Diese integrierte Mobilfunk-SIM bietet mehrere Vorteile: Sie ermöglicht die Fernortung und -wartung der Schlösser sowie das Auslesen wichtiger Gerätedaten, etwa des Akkuladestands. Die Unterstützung der Mobilfunkstandards LTE und NarrowBand IoT (NB-IoT) ermöglicht eine Anpassung an die jeweilige Empfangssituation. „Die nuSIM war perfekt für uns, da sie sich komplett in unser Schloss integrieren ließ“, sagt Sourdeau. Die neueste Generation der Schlösser verfügt zudem über eine Kombination aus Solarzellen und Akkus, was den Wartungsaufwand und den Energieverbrauch erheblich reduziert.

Strandgäste und Verleiher profitieren

Nachdem die technische Aufgabe gelöst war, setzte Strand & Mehr in Zusammenarbeit mit den Strandkorbvermietern eine digitale Vermietungsplattform auf. Über eine App können Touristen ihren Wunschstrandkorb bereits vor der Anreise reservieren. Die Tage des frühmorgendlichen Anstehens und der Suche nach Bargeld sind damit vorbei. Bei Ankunft am Strand führt die App die Nutzer direkt zum reservierten Korb, der sich bequem per Smartphone oder RFID-Chip öffnen lässt. Diese Vereinfachung spart nicht nur Zeit, sondern reduziert auch den Stress, der oft mit der Suche nach dem perfekten Strandplatz verbunden ist. Zudem ermöglicht das System flexible Buchungszeiten, sodass Urlauber ihren Strandtag spontan verlängern können, ohne zur Vermietungsstation zurückkehren zu müssen.

Auch Strandkorbvermieter profitieren erheblich von dem intelligenten Schließsystem, das den Vermietungsprozess effizienter gestaltet. Mit einem zentralen Managementsystem können Vermieter zahlreiche Strandkörbe an verschiedenen Orten verwalten. Die Echtzeitübersicht über die Auslastung und den Status jedes Strandkorbs erleichtert die Planung der Ressourcen. Dank der Möglichkeit zur Fernwartung und -diagnose sinken die Personalkosten und der logistische Aufwand. Zudem reduziert die automatisierte Buchung und bargeldlose Zahlung den administrativen Aufwand und verringert potenzielle Fehlerquellen.

Zukunftsvision: Getränke per App ordern

Derzeit betreut Strand & Mehr rund 10.000 Strandkörbe an über 70 Stränden von Borkum bis Usedom, wobei bereits die Hälfte mit den intelligenten Schließsystemen ausgestattet ist. „Denkbar wäre auch, dass man aus dem Strandkorb heraus über die App Getränke und Snacks ordern kann. Dann hätten wir wirklich einen Strandbutler“, befasst sich Gründer Sourdeau mit möglichen Innovationen für das rund um digitalisierte Strandkorberlebnis.

Auch zusätzliche Anwendungsmöglichkeiten für das Vermietungssystem bieten sich an, wie etwa bei Leihfahrrädern, die von Kreuzfahrtunternehmen für Landgänge bereitgestellt werden. Strandliegen und Sonnenschirme in südlichen Urlaubsdestinationen könnten damit effizient verwaltet werden. Die Integration von Satellitenverbindungen, die durch die neueste SIM-Generation der Telekom ermöglicht wird, könnte die Nutzung in abgelegenen Gebieten oder auf offener See ermöglichen. Ein echter Gründer denkt eben immer einen Schritt weiter – ob im Urlaub oder bei der Arbeit.

World Entrepreneurs Day 2025: Gründungsbereitschaft hoch – strukturelle Hürden bremsen

Zum heutigen World Entrepreneurs Day (21.08.25) veröffentlicht eBay Deutschland neue Zahlen zur Gründungsbereitschaft in Deutschland.

Die repräsentative Umfrage in Zusammenarbeit mit Civey zeigt: Viele möchten gründen, vor allem aus dem Wunsch nach Selbstbestimmung, Freude an der Arbeit und Selbstverwirklichung. Hürden wie Bürokratie, rechtliche Risiken und Finanzierung erschweren jedoch den Schritt, der meist als Ausdruck von Eigenverantwortung und Lebensgestaltung verstanden wird. Befragt wurden 2.500 Deutsche ab 18 Jahren, die sich grundsätzlich vorstellen können, ein Unternehmen zu gründen.

Hürden: Bürokratie, Finanzen und Recht verunsichern

Die strukturellen Hürden auf dem Weg in die Selbstständigkeit sind jedoch erheblich: 48 Prozent der Befragten empfinden Bürokratie als zentrales Gründungshemmnis. 41 Prozent fürchten finanzielle Verluste, 30 Prozent sehen rechtliche Probleme als Barriere. Ein genauer Blick auf die Geschlechter zeigt: Frauen empfinden bürokratische Hürden, rechtliche Unsicherheiten und finanzielle Risiken häufiger als Männer. Auch ein fehlendes Netzwerk wird von Frauen stärker als Hürde wahrgenommen. Männer hingegen sehen hohen Arbeitsaufwand, Verantwortung oder Konkurrenzdruck überdurchschnittlich oft als Belastung. Nur sieben Prozent aller Befragten schrecken grundsätzlich vor der Verantwortung einer Selbstständigkeit zurück.

„Unsere Händler*innen berichten uns immer wieder, dass bürokratische Auflagen und rechtliche Unsicherheiten die größten Hürden darstellen – sowohl beim Einstieg als auch bei der Ausweitung ihrer Handelstätigkeit, etwa auf internationale Märkte“, sagt Dr. Saskia Meier-Andrae, Geschäftsführerin von eBay Deutschland. „Gerade hier ist der Gesetzgeber gefordert, bessere Rahmenbedingungen zu schaffen.“

Forderung nach klaren und einheitlichen Regelungen

Ein zentrales Problem sieht Dr. Saskia Meier-Andrae in der Komplexität und mangelnden Einheitlichkeit bestehender Regelungen: „Im Umweltrecht stehen Online-Händler*innen einer Vielzahl von Vorgaben gegenüber – etwa durch die Vorgaben zur Erweiterten Herstellerverantwortung –, die in vielen Fällen nicht europaweit harmonisiert sind. Einheitliche Regelungen wären dringend notwendig, um den grenzüberschreitenden Handel nicht durch 27 unterschiedliche Rechtsordnungen zu erschweren.“ Hinzu komme, dass neue gesetzliche Regelungen wie das Plattformen-Steuertransparenzgesetz ohne ausreichend klare Kommunikation eingeführt worden seien – was zu unnötiger Verunsicherung geführt habe: „Viele Händler*innen hielten das Gesetz fälschlicherweise für die Einführung einer neuen Steuer – dabei ist das gar nicht der Fall.“ Statt zusätzlicher Regulierungen brauche es laut Dr. Saskia Meier-Andrae vor allem eine konsequente Umsetzung bestehender Vorschriften – auch gegenüber internationalen Anbietern: „Freier Wettbewerb kann nur dann funktionieren, wenn geltendes Recht EU-weit angewendet und durchgesetzt wird. Neue Vorgaben braucht es dafür nicht.“

Wunsch nach Unterstützung: konkret, praxisnah und umfassend

Die überwiegende Mehrheit der Befragten möchte umfassende Unterstützung beim Start in die Selbstständigkeit: 86 % bei rechtlichen und steuerlichen Fragen, 78 % bei Finanzierung und Beantragung von Fördermitteln, über 63 % wünschen sich zudem eine persönliche Beratung beim Geschäftsaufbau. Frauen nennen diesen Bedarf in fast allen Bereichen häufiger, Männer seltener, zeigen aber mehr Interesse an technischer und IT-Unterstützung.  Zudem halten über 68 % der Befragten Unterstützung beim Aufbau persönlicher Netzwerke für wichtig.

4,2 Mio. € Seed-Runde für Berliner PropTech-Start-up WALLROUND

Das 2024 von Lukas Steinhilber, Tatiana Wotzasek und Henning von Oesen gegründete WALLROUND hat eine ganzheitliche Sanierungslösung entwickelt, die Analyse, Planung, Einkauf, Bau und Projektsteuerung digital integriert.

Angeführt wurde die überzeichnete Seed-Finanzierungsrunde vom spezialisierten VC-Fonds Revent sowie dem Impact-Investor GGF. Vonovia, Europas größter Bestandshalter, vergrößert die Beteiligung. Gleichzeitig wurde ein Beirat ins Leben gerufen, dem u.a. Kai Enders, ehemaliger DACH-CEO von Engel & Völkers, Gründer von GvFC Immobilien und langjähriger Präsident des Deutschen Franchiseverbands, beitritt.

WALLROUND hat sich zum Ziel gesetzt, das größte Sanierungs-Franchise Europas aufzubauen – und damit eines der größten Probleme der Immobilienwirtschaft zu lösen: veraltete, ineffiziente und schwer koordinierbare Sanierungsprozesse, die die dringend notwendige Transformation zu energieeffizienten Gebäuden behindern. Das Unternehmen bietet eine vollständig integrierte, technologiegestützte Sanierungslösung – von der digitalen Objektanalyse über Planung, Einkauf und Umsetzung bis hin zur Qualitätssicherung.

“Wir beobachten den Markt für energetische Sanierungen schon lange“, sagt Dr. Lauren Lentz, General Partner bei Revent. „WALLROUND ist das erste Team, das eine echte End-to-End-Tech-Lösung mit operativer Exzellenz verbindet. "So sieht die Zukunft der Sanierung aus.”

Der Fokus liegt auf privaten Vermieter*innen und institutionellen Investor*innen – einem Segment, das einen großen Teil des deutschen Wohnimmobilienbestands hält, aber bislang kaum professionell adressiert wurde. Durch die Digitalisierung und Bündelung aller Prozessschritte ermöglicht WALLROUND schnellere, profitablere und skalierbare Sanierungen.

“Unser Ziel ist es, Sanierungen so einfach zu machen, dass jeder Eigentümer ohne Hindernis sein Gebäude dekarbonisieren kann – und das wirtschaftlich sinnvoll“, erklärt Lukas Steinhilber, CEO und Mitgründer von WALLROUND. „Wir bieten nicht nur einen Service, sondern bauen ein System, das skalierbar ist und die massive Nachfrage effizient bedienen kann.”

Das neue Kapital soll genutzt werden, um deutschlandweit zu expandieren, Kund*innen- und Planungsprozesse zu automatisieren sowie Schlüsselpositionen in den Bereichen Technologie, Operations und Produktentwicklung zu besetzen.

“Gebäudesanierung hat die Chance, echten Impact mit wirtschaftlichem Wachstum zu verbinden“, sagt Friedrich Neuman, Partner bei GGF. “WALLROUNDs Vision, das größte Sanierungs-Franchise Europas aufzubauen, kommt zum richtigen Zeitpunkt. Sie hilft Eigentümern, Stranded Assets zu vermeiden. Die vollintegrierte Plattform – mit Software im Kern – schafft enorme Effizienzgewinne und beschleunigt die Energiewende im Gebäudesektor.“

Jetzt bewerben: 10. Münchener Digital Innovation Award

Der Münchener Digital Innovation Award geht in die zehnte Runde! Gesucht werden herausragende digitale Innovationen, die das Potenzial haben, unsere Zukunft aktiv mitzugestalten 

Ob Start-up, mittelständisches Unternehmen, Konzern, Gründungsteam oder Einzelperson – teilnehmen kann jede Person mit einem zukunftsweisenden digitalen Projekt oder Konzept.

Der Award wird im Rahmen der DIGICON 2025 am 20. November 2025 in München verliehen – und das Publikum entscheidet über den Gewinn. Zuvor trifft eine hochkarätige Fachjury aus allen Einreichungen eine Vorauswahl und nominiert die 12 innovativsten Ideen für das große Finale.

Was wird gesucht?

Digitale Ideen, Produkte oder Projekte mit:

  • hohem Innovationsgrad,
  • klarem Kund*innennutzen und Marktpotenzial,
  • konkreter Umsetzbarkeit,
  • überzeugender fachlicher Kompetenz der Einreichenden.

Ablauf des Wettbewerbs

Bewerbungsschluss für den Münchener Digital Innovation Award: 8. September 2025

Jury-Auswahl: Bekanntgabe der 12 Finalist*innen am 26. September 2025

Finale: Präsentation der nominierten Projekte am 20. November 2025 auf der DIGICON 2025 im „Marktplatz der Innovationen“

Publikumsvoting: Vor Ort stimmt das Fachpublikum über den Gewinn ab

Warum mitmachen?

Finalist*innen erhalten:

  • Einen eigenen Stand auf der DIGICON 2025 (inkl. 2 Freikarten)
  • Sichtbarkeit beim Fachpublikum und in den Medien
  • Die Chance auf den Publikumspreis
  • Direktes Feedback, Networking und wertvolle Kontakte in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik

Jetzt bewerben!

Einreichungen bitte bis 8. September 2025 an: award@digitaleweltconvention.de

Weitere Informationen unter: https://digitaleweltmagazin.de/digicon/

Reform des Vergaberechts: Für Start-ups wird vieles leichter

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) hat die finale Fassung des „Entwurfs eines Gesetzes zur Beschleunigung der Vergabe öffentlicher Aufträge“ vorgelegt. In welchem Umfang auch Start-ups davon profitieren sollen, liest du hier.

Parallel zu den Milliarden-Investitionspaketen setzt die Bundesregierung ein weiteres wichtiges Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag um: eine schnellere und einfachere Vergabe öffentlicher Aufträge. Von den neuen Regeln des „Vergabebeschleunigungsgesetzes“, das seit kurzem als Regierungsentwurf kursiert, sollen vor allem auch Start-ups profitieren.
Dr. Alexander Dörr, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Vergaberecht bei Menold Bezler in Stuttgart, fasst die wesentlichen Punkte zusammen.

Die Idee hinter der Vergaberechtsreform ist klar: Viele der dringend nötigen Investitionsvorhaben in Deutschland sollen künftig noch um einiges schneller umgesetzt werden. Mehr Digitalisierung und schlankere Prozesse sollen das öffentliche Beschaffungswesen attraktiver machen, und dies vor allem auch für junge, wachstumsorientierte Unternehmen. Der Gesetzentwurf enthält darum einige neue Regelungen, die speziell die Interessen von Start-ups berücksichtigen.

Einfachere Eignungsprüfung

Deutliche Erleichterungen soll es für Unternehmen zunächst bei der Eignungsprüfung geben. Bieten sie bisher bei Liefer- und Dienstleistungsvergaben mit, müssen sie oft einen umfangreichen Katalog an sogenannten Eignungsnachweisen vorlegen. Dazu zählen unter anderem Umsatzangaben, Referenzen oder Versicherungsnachweise. In Zukunft soll dies nur noch für den Bestbieter gelten. Wer es nicht in die engere Wahl schafft, dem bleibt das häufig aufwändige Beibringen von Nachweisen erspart.

Damit Start-ups verstärkt an öffentlichen Ausschreibungen teilnehmen können und wollen, werden außerdem die Eignungsanforderungen an die besonderen Umstände von Start-ups und mittelständischen Betrieben angepasst. Start-ups sollen ihre wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit auch anders als von der Vergabestelle vorgegeben nachweisen können. Fragt der Auftraggeber zum Beispiel standardmäßig die Umsätze der vergangenen drei Jahre ab, kann ein Unternehmen, das für diesen Zeitraum noch keine beträchtlichen Umsätze nachweisen kann, den Leistungsnachweis auch auf andere Weise erbringen.

Förderung von Innovationen

Start-ups stehen besonders für innovative Lösungsansätze. Um diese zu fördern, sieht der Entwurf des Vergabebeschleunigungsgesetzes vor, dass die sogenannte funktionale Leistungsbeschreibung gestärkt wird. Wie heute schon im IT- und Baubereich praktiziert, sollen die Vergabestellen ihren Bedarf nicht mehr bis ins kleinste Detail beschreiben müssen. Vielmehr soll es ausreichen, das Problem und das Ziel zu skizzieren. Dies hat den Vorteil, dass die bestmögliche Lösung mit den Anbietern gemeinsam erarbeitet werden kann und der Auftraggeber sie nicht schon vorausdenken muss. Für Start-ups öffnet sich damit ein weiteres Feld, ihre kreativen Vorschläge anzubringen.

Straffere Zahlungsfristen und flexiblere Losvergabe

Vorgenommen hat sich der Gesetzgeber auch Verbesserungen mit Blick auf die Zahlungsmodalitäten im öffentlichen Auftragswesen, um auch hier kleineren und jüngeren Unternehmen gerechter zu werden. In zahlreichen Branchen genießt die öffentliche Hand in Sachen Zahlungsmoral nicht den allerbesten Ruf. Zahlungsfristen von weit mehr als 30 Tagen sind keine Seltenheit. Die Fristen sollen nun gestrafft werden. Und damit Unternehmen nicht wirtschaftlich erheblich in Vorleistung gehen müssen, soll es auch neue Spielräume bei Vorauszahlungen geben.

Großaufträge werden bisher regelmäßig in Teilaufträge, sogenannte Lose, aufgeteilt. Die Pflicht zur Vergabe in Losen wird nun gelockert. Bei besonders großen Infrastrukturvorhaben ist künftig auch eine Gesamtvergabe erlaubt, ohne dass es dafür einer besonderen Rechtfertigung bedarf. Für kleinere Unternehmen kommen derartige Großprojekte aus einer Hand vermutlich nicht in Frage. Bei großen Aufträgen sollen Auftragnehmer daher vertraglich verpflichtet werden können, die Interessen kleinerer und mittelständischer Firmen bei der Untervergabe zu berücksichtigen. Offen bleibt hier aber noch die Frage, wie sich dies in der Praxis umsetzen lassen wird.

Höhere Schwellenwerte und gelockertes Zuschlagsverbot

Bei kleineren Vergaben durch die Bundesoberbehörden wird der Aufwand auch dadurch verringert, dass die Schwellenwerte für die Anwendung des Kartellvergaberechts angehoben werden. Gleichzeitig wird der Spielraum für Verträge ohne vorangehende Ausschreibung (sogenannte Direktaufträge) erweitert. Auf Bundesebene können Liefer- und Dienstleistungen in Zukunft bis zu einem Auftragswert von 50.000 Euro netto direkt vergeben werden.

Billigkonkurrenz aus Drittstaaten soll mit dem neuen Vergaberecht ein Stück weit dadurch Einhalt geboten werden, dass Bieter von außerhalb der EU nicht mehr automatisch gleich behandelt werden müssen. Vor allem bei strategisch sensiblen Projekten ergibt sich dadurch ein Wettbewerbsvorteil für deutsche und europäische Unternehmen. Ein Schlupfloch für Firmen beispielsweise aus China sind weiterhin Zwischenhändler oder Niederlassungen in der EU. Lediglich im Sicherheits- und Verteidigungsbereich sind hier die Ausschlussmöglichkeiten noch umfassender.

Wer eine EU-weite Ausschreibung gewonnen hat, muss bisher damit rechnen, dass unterlegene Bieter die Auftragsvergabe in einem Vergabenachprüfungsverfahren angreifen; die Hürden sind hier vergleichsweise niedrig. Während das Nachprüfungsverfahren noch läuft, gilt ein Zuschlagsverbot. Dieses Zuschlagsverbot soll nun gelockert werden. Unterlegenen Bietern bleibt dann nur noch die Möglichkeit, Schadensersatz einzuklagen.

Alle Vergaben auf einem Portal

EU-weite Vergabeverfahren werden schon heute überwiegend über Online-Vergabeportale abgewickelt. Künftig sollen auch die vorgeschalteten Markterkundungen vollständig digital durchgeführt werden. Sämtliche Ausschreibungen sollen im „Datenservice Öffentlicher Einkauf“ erfasst sein. Damit können Unternehmen Ausschreibungen schneller unter einer Adresse finden.

Der Autor Dr. Alexander Dörr ist Rechtsanwalt und Fachanwalt für Vergaberecht bei Menold Bezler in Stuttgart