Jobwahl 2025: Gehalt, Sinn und Teamgeist zählen


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Eine neue Studie zeigt: Arbeitnehmende suchen mehr als nur einen Job – sie wollen eine Tätigkeit, die ihre Bedürfnisse ganzheitlich erfüllt. Für Unternehmen liegt darin die Chance, ihre Attraktivität gezielt zu steigern.

Der Jahresbeginn ist traditionell eine Zeit des Aufbruchs – nicht nur privat. Viele Arbeitnehmer*innen nutzen diesen Anlass, um sich nach neuen beruflichen Möglichkeiten umzusehen. Auch für Unternehmen ist das neue Jahr ein guter Grund, frischen Wind in die Teams zu bringen und die Rekrutierungsaktivitäten zu. Doch welche Kriterien sind für Bewerber*innen bei der Wahl eines neuen Jobs am wichtigsten?

Diese Frage hat der europäische Personaldienstleister SD Worx im Rahmen seiner Navigator Series 18.000 Arbeitnehmer*innen in 18 europäischen Ländern gestellt. Dabei wurde deutlich, dass nicht nur hierzulande nicht nur die finanzielle Sicherheit eine wichtige Rolle spielt, sondern auch das Arbeitsumfeld und persönliche Werte immer mehr an Bedeutung gewinnen.

1. Das Gehalt: Ein entscheidender Faktor

Für 59 Prozent der Befragten in Deutschland ist das Gehalt nach wie vor der bestimmende Faktor bei der Jobwahl. Ein angemessenes und faires Einkommen schafft finanzielle Sicherheit und wird gleichzeitig als Ausdruck der Wertschätzung der eigenen Leistung empfunden. Besonders in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten, die viele Arbeitnehmende belasten, nimmt die Bedeutung einer attraktiven Vergütung weiter zu.

2. Jobsicherheit und finanzielle Stabilität des Unternehmens

57 Prozent der Beschäftigten legen großen Wert auf einen sicheren Arbeitsplatz. Denn dieser bietet nicht nur finanzielle Stabilität, sondern auch emotionale Sicherheit und die Möglichkeit, private und berufliche Pläne langfristig zu verwirklichen. Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder globaler Krisen sind Arbeitsplätze mit Jobsicherheit besonders gefragt. Die Gewissheit, in einem stabilen Arbeitsumfeld tätig zu sein, schafft Vertrauen und Zufriedenheit in der Belegschaft. Die finanzielle Stabilität des Unternehmens spielt dabei eine zentrale Rolle, denn sie ist die Basis für die Sicherheit des Arbeitsplatzes. Ein wirtschaftlich gesundes Unternehmen kann nicht nur in Krisenzeiten verlässlich agieren, sondern auch Perspektiven für die Zukunft schaffen.

3. Entfernung und Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes

Eine gute Work-Life-Balance beginnt für viele bereits auf dem Weg zur Arbeit. Für 45,2 Prozent in Deutschland der befragten Arbeitnehmer*innen spielt die Entfernung zum Arbeitsplatz eine große Rolle bei der Jobwahl. Ein kurzer und unkompliziert zu bewältigender Arbeitsweg reduziert Stress und spart wertvolle Zeit, die für persönliche Aktivitäten oder die Familie genutzt werden kann. Arbeitnehmende bevorzugen Unternehmen, die entweder in unmittelbarer Nähe zum Wohnort liegen oder gut öffentlich oder mit dem Auto gut angebunden sind.

Aber auch flexible Arbeitsmodelle wie Remote Work oder Gleitzeit spielen eine immer größere Rolle. Sie ermöglichen es Unternehmen, auch Talente aus weiter entfernten Regionen für sich zu gewinnen, da tägliches Pendeln nicht mehr zwingend erforderlich ist. Mitarbeitende können den Arbeitsweg auf ein Minimum reduzieren und nur dann ins Büro kommen, wenn persönliche Anwesenheit oder die Zusammenarbeit im Team erforderlich ist. Diese Flexibilität macht Arbeitsplätze attraktiver und fördert zugleich eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben.

4. Arbeitsatmosphäre und soziales Umfeld

Eine positive Arbeitsatmosphäre ist für 44,4 Prozent der Arbeitnehmer*innen ein entscheidendes Kriterium bei der Wahl des Arbeitgebenden. Ein angenehmes Betriebsklima sowie gute Beziehungen zu Kolleg*innen und Vorgesetzten tragen maßgeblich zur Zufriedenheit am Arbeitsplatz bei. Teamgeist, gegenseitige Unterstützung und eine offene Kommunikation schaffen ein Umfeld, in dem sich Mitarbeitende wohlfühlen und ihr Potenzial voll entfalten können.

Das Betriebsklima beeinflusst nicht nur das tägliche Wohlbefinden, sondern auch die langfristige Bindung an das Unternehmen. Ein respektvolles Miteinander fördert die Motivation und steigert die Produktivität.

5. Sinnvolle und anspruchsvolle Arbeitsinhalte

Rund ein Drittel (33,6 Prozent) der Befragten wünscht sich, dass die täglichen Aufgaben nicht nur interessant, sondern auch sinnvoll und herausfordernd sind. Mitarbeiter*innen streben danach, in ihrer Arbeit einen tieferen Zweck zu erkennen und das Gefühl zu haben, dass ihr Beitrag einen echten Unterschied macht – sei es für den Erfolg des Unternehmens, die Gesellschaft oder ihre eigene persönliche und berufliche Weiterentwicklung.

Die fünf Kriterien verdeutlichen: Arbeitnehmende suchen mehr als nur einen Job – sie wollen eine Tätigkeit, die ihre Bedürfnisse ganzheitlich erfüllt. Für Unternehmen liegt darin die Chance, ihre Attraktivität gezielt zu steigern.

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Full-Scope Startup Programm für App-Gründer*innen

Mithilfe des Full-Scope Startup Programms von KOBIL Ventures erhalten Gründer*ínnen und Tech-Start-ups Zugang zur KOBIL SuperApp-Plattform und umfassenden Support zur schnelleren Umsetzung und Skalierung von App-Ideen.

Der Technologie-Anbieter und Wagniskapitalgeber KOBIL Ventures bietet Gründer*innen und Tech-Start-ups ein Full-Scope Startup Programm und will damit die nächste Generation mobiler Anwendungen auf den Weg bringen. Teilnehmende erhalten nicht nur Seed-Kapital und Zugriff auf strategische Partner und Märkte sowie Nutzer*innen für direkte Anwender*innen-Tests. Sie bekommen vor allem Zugang zur markterprobten KOBIL Secure SuperApp-Plattform. Damit können Gründer*innen ihre App-Ideen schneller realisieren, fragmentierte Services in einem nahtlosen App-Erlebnis zusammenführen und weltweit skalieren.

KOBIL Ventures ist ein Venture Studio mit Hauptsitz in San José, Silicon Valley (USA), und Büros in Deutschland und der Türkei. Unterstützt wird KOBIL Ventures von dem Schweizer Family-Office KOBIL Capital (Zürich), das über 600 Millionen US-Dollar an Vermögenswerten verwaltet. KOBIL Ventures ist Teil der KOBIL Gruppe, dem Weltmarktführer für digitale Identitäts- und mobile Sicherheitslösungen. Gegründet 1986 im rheinhessischen Worms von Ismet Koyun, hat das Unternehmen Pionierarbeit im Bereich Datensicherheit geleistet und ist Visionär hinsichtlich zukunftsweisender Sicherheitstechnologien.

Ismet Koyun, Gründer und CEO der KOBIL Gruppe: „Wir haben über 100 Millionen US-Dollar in die Entwicklung unserer SuperApp-Infrastruktur investiert und öffnen sie nun erstmals für aufstrebende Unternehmer. Ziel ist, dass sie ihre Ideen schneller auf den Markt bringen und sich dabei auf das konzentrieren können, was den Erfolg eines Start-ups ausmacht – die Bedürfnisse seiner Kunden zu erfüllen.“

Was bietet das Full-Scope Startup Programm?

Teilnehmende Gründer*innen und Tech-Start-ups profitieren von einem Rundum-Paket mit vollumfänglicher Unterstützung – ab der Idee bis zur internationalen Skalierung und zum Einwerben weiteren Kapitals:

  • Technologie: Zugang zur KOBIL SuperApp-Plattform mit modernster Sicherheitstechnologie; integrierte Module für sichere Bezahlung, Kommunikation, Vertragsunterzeichnung und digitale Identität – datenschutzkonform und rechtssicher
  • Finanzierung: Zugang zu Seed-Kapital sowie zu Venture-Capital-Netzwerken im Silicon Valley und Europa für zusätzliche Finanzierungsrunden
  • Expertise: Intensive Betreuung durch erfahrene Mentor*innen und Branchenexpert*innen und Berater*innen
  • Marktzugang: Direkter Zugang zu Nutzer*innen über die Integration in bestehende digitale Ökosysteme und SuperApps

Vorteile für Start-ups

Mit dem Programm können Gründer*innen in wenigen Wochen marktreife Apps entwickeln – ohne technische Hürden oder langwierige und kostspielige Entwicklungsprozesse. Die Vorteile im Überblick:

  • Maximale Fokussierung auf die Idee – statt auf Technologieentwicklung und Kapitalbeschaffung
  • Höhere Erfolgschancen durch bewährte digitale Infrastruktur
  • Schneller Markteintritt und weltweite Skalierung
  • Unmittelbare Reichweite durch Integration in bestehendes Ökosystem

Interessierte Gründer*innen können sich hier bewerben: www.kobilventures.com

Ucaneo sichert sich Investment zur Dekarbonisierung von Industrien

Das 2022 von Carla Glassl und Florian Tiller in Berlin gegründete ClimateTech-Start-up Ucaneo entwickelt eine wegweisende Direct Air Capture Technologie (DAC), die einer menschlichen Lunge nachgebildet ist, um Kohlenstoffdioxid aus der Luft zu ziehen.

Ucaneo gibt ein bedeutendes Investment in nicht genannter Höhe von Aramco Ventures bekannt. Der VC schließt sich einer selektiven Investorengruppe aus führenden Hardware- und Energieinvestoren an. Die Investition folgt der 6,75 Millionen Euro Seed-Finanzierungsrunde, die im September 2024 bekannt gegeben wurde.

Das Investment unterstreicht nicht nur die innovative Direct Air Capture-Technologie von Ucaneo, sondern auch die potenziell entscheidende Rolle des Unternehmens bei der Dekarbonisierung von Industrien zur CO-Neutralität. Durch eine robuste und zuverlässige Lösung zur Entnahme von CO aus der Umgebungsluft ermöglicht es Ucaneo neu entstehenden wie auch traditionellen Industrien, ihren CO-Fußabdruck zu senken oder auszugleichen.

Die elektrochemische DAC-Technologie von Ucaneo ahmt die natürliche Fähigkeit der Lunge zur CO-Bindung nach. Mithilfe von Elektrochemie und einem speziellen biomimetischen Lösungsmittel entfernt das System atmosphärisches CO. Der Prozess findet nicht wie bei alternativen Technologien bei bis zu 900°C statt, sondern bei Raumtemperatur und kontinuierlicher Regeneration. Ucaneo liefert so reines CO in Industriequalität für verschiedene Anwendungen.

Die auf Kosten- und Energieeffizienz ausgelegte Technologie von Ucaneo lässt sich nahtlos mit flexiblen erneuerbaren Energiequellen wie Solar- und Windenergie betreiben. Es ermöglicht damit eine kostengünstige CO-Entfernung nach Bedarf. Diese Flexibilität ermöglicht es den Betreiber*innen, Energiepreis-Arbitragemöglichkeiten zu nutzen, was sie besonders attraktiv für Regionen mit hohen Strompreisen macht oder für abgelegene Anlagen, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden.

Das Start-up hat gerade seine erste industrielle Pilotanlage mit einer Kapazität von bis zu 50 Tonnen CO pro Jahr in Betrieb genommen. Sie ist eine der größten industriellen DAC-Pilotanlagen in Deutschland. Die Investition soll den Bau einer der größten DAC-Demonstrationsanlagen in Deutschland vorantreiben, die in der ersten Hälfte 2026 in Berlin in Betrieb genommen wird.

Mitgründer Florian Tiller hatte vor der Ucaneo-Gründung mehrere Start-ups im KI und Robotik-Bereich für die Öl- und Gas- sowie Energieindustrie bei McKin­sey aufgebaut. Seine Mitgründerin Carla Glassl studierte Biologie mit dem späteren Fokus auf Machine Learning an der LMU München. Während ihres Studiums führte sie elf Forschungsprojekte durch, für vier organisierte sie die eigene Finanzierung. Zuvor arbeitete sie als eine der ersten Mitarbeiterinnen bis zur Skalierung zu einem Team von 15 Personen in einem Biotech-Start-up in Berlin.

Neben der finanziellen Unterstützung ebnet die Investition auch den Weg für eine mögliche gemeinsame Skalierung und den Bau von zukünftigen kommerziellen Anlagen. Florian Tiller: "Wir freuen uns sehr, Aramco Ventures als einen unserer Investoren begrüßen zu dürfen. Für uns war es wichtig, einen Partner zu finden, der nicht nur unsere Skalierungssziele unterstützt, sondern auch eine führende Rolle bei der Energiewende spielen will. Nur durch eine wirkungsvolle Skalierung und starke Partnerschaften können innovative Technologieentwickler wie Ucaneo der Welt ermöglichen, eine echte CO Netto-Null-Wirtschaft aufzubauen."

Equal Pay Day 2025

Die ernüchternde Botschaft an viele Arbeitnehmer*innen lautet: Leider verdienst du immer noch weniger als Männer. Fakten und Perspektiven zum Gender Pay Gap.

In der ersten Märzwoche 2025 gibt es zwei entscheidende Termine: den Equal Pay Day am 7. März und den Internationalen Frauentag am 8. März. Beide Tage lenken den Blick auf ein gravierendes Problem – die bestehende Lohnungleichheit zwischen Männern und Frauen.

Doch wie nehmen Arbeitnehmende in Deutschland Lohngerechtigkeit und Transparenz wahr? Der Presonaldienstleister SD Worx ist in der jüngsten Studie seiner jährlichen „Navigator Series“ dieser Frage auf den Grund gegangen. Die Studie wurde in 18 europäischen Ländern unter 5.118 Arbeitgebenden und 18.000 Arbeitnehmenden durchgeführt.

Wenig Vertrauen in Maßnahmen gegen Lohnlücke

Arbeitnehmende in Deutschland sehen die Bemühungen ihrer Arbeitgeber, ungleiche Bezahlung zu bekämpfen, skeptisch. Nur 30 Prozent sind überzeugt, dass sich ihr Unternehmen aktiv für faire Löhne einsetzt, während 28 Prozent der Befragten dies verneinen. Wiederum 28 Prozent der Befragten äußern sich neutral. Dies legt nahe, dass die Maßnahmen der Unternehmen entweder nicht bekannt sind, nicht ausreichend kommuniziert oder den Versprechungen nicht getraut wird.

Auffällig ist dabei der Unterschied zwischen den Geschlechtern. Während 35 Prozent der Männer glauben, dass ihr Unternehmen etwas gegen Lohnungleichheit unternimmt, sind es bei den Frauen nur 24 Prozent. Ein klares Zeichen dafür, dass vor allem Arbeitnehmerinnen den Bemühungen ihres Arbeitgebers weniger vertrauten – ein Defizit, das es zu überwinden gilt.

Lohngerechtigkeit bleibt ein brisantes Thema

Über Geld spricht man nicht – und über den Gender Pay Gap offenbar noch weniger. Das Thema ist nach wie vor ein blinder Fleck in deutschen Unternehmen. Nur 25 Prozent der Arbeitnehmer*innen geben an, dass in ihrem Unternehmen offen über geschlechtsspezifische Lohnunterschiede gesprochen wird. Gleichzeitig berichten 36 Prozent, dass das Thema in ihrem Unternehmen selten zur Sprache kommt.

Besonders oft fühlen sich Frauen im Dunkeln gelassen. Während 30 Prozent der Männer angeben, dass ihr Arbeitgeber über den Gender Pay Gap informiert, sind es bei den Frauen nur 19 Prozent. Das deutet darauf hin, dass vor allem Arbeitnehmerinnen mehr Offenheit und Transparenz fordern. Die Herausforderung besteht jedoch darin, diese Forderungen auch konkret umzusetzen. Es braucht klare Maßnahmen und Transparenz, um den Gender Pay Gap nachhaltig zu schließen.

Die EU schreitet ein

Vor dem Hintergrund dieser Zahlen gewinnt die neue EU-Lohntransparenzrichtlinie an Bedeutung. Ab Juni 2026 müssen Unternehmen mit mehr als 100 Beschäftigten regelmäßig Berichte über ihre Gehaltsstrukturen veröffentlichen. Zudem erhalten Arbeitnehmer*innen das Recht, Informationen über die Gehaltsniveaus in ihrem Unternehmen einzufordern.

„Die EU-Lohntransparenzrichtlinie soll geschlechtsspezifische Lohnunterschiede sichtbar machen und Unternehmen zu mehr Transparenz verpflichten", sagt Sander Runkel, Syndikusrechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht bei bei SD Worx Deutschland. Gerade in Deutschland, wo viele Beschäftigte über ihre Bezahlung im Unklaren sind, könnte dies ein entscheidender Schritt hin zu faireren Löhnen sein. „Vielleicht werden der Internationale Frauentag und der Equal Pay Day in Zukunft als Symbole für gelebte Gleichberechtigung gefeiert — und erinnern daran, wie wichtig Vielfalt und Chancengleichheit in unserer Gesellschaft sind“, resümiert Runkel.

Über die Studie: Die Umfrage wurde im Februar 2024 in 18 europäischen Ländern durchgeführt: Österreich, Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, Italien, Irland, Kroatien, Niederlande, Norwegen, Polen, Rumänien, Serbien, Slowenien, Spanien, Großbritannien und Schweden. Insgesamt wurden 5.118 Unternehmen und 18.000 Arbeitnehmer*innen befragt. Die Ergebnisse wurden gewichtet, um eine zuverlässige Repräsentation des Arbeitsmarktes in jedem Land zu gewährleisten.

Global Entrepreneurship Survey 2025

Die aktuelle GoDaddy-Studie zeigt u.a.: Unternehmerinnen in der DACH-Region sind widerstandsfähiger und optimistischer als ihre männlichen Kollegen.

Frauen, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz ein eigenes Unternehmen führen, übernehmen nicht nur finanziell Verantwortung, sondern treiben auch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) voran. Die aktuelle Global Entrepreneurship Survey 2025 von GoDaddy zeigt, dass sie mit Selbstbewusstsein und Innovationskraft neue Maßstäbe setzen: Durch Technologie optimieren sie Abläufe, steigern ihre Wettbewerbsfähigkeit und schaffen neue Geschäfts- und Innovationschancen nach der COVID-19-Pandemie.

In der DACH-Region sind 45 Prozent der befragten Kleinunternehmen in weiblicher Hand – 56 Prozent dieser Unternehmen wurden innerhalb der letzten fünf Jahre gegründet. Diese Zahlen unterstreichen die wachsende Rolle von Frauen im Unternehmertum und ihre Widerstandsfähigkeit, gerade in den wirtschaftlich herausfordernden Zeiten nach der COVID-19-Pandemie.

KI als Wachstumstreiber

Frauen in der DACH-Region führen ihre eigenen Unternehmen ebenfalls äußerst selbstbewusst. Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der befragten Unternehmerinnen glauben fest an ihre eigenen unternehmerischen Fähigkeiten. Zudem erwarten fast drei von vier Frauen (72 Prozent), dass KI ihnen helfen wird, im kommenden Jahr mit größeren und ressourcenstärkeren Unternehmen zu konkurrieren.

Die Unternehmerinnen sparen durchschnittlich zehn Stunden pro Woche durch KI-gestützte. Die gewonnene Zeit nutzen sie für kreative Ideen (51 Prozent), Projektarbeit (38 Prozent) oder Weiterbildung bzw. das Erlernen neuer Fähigkeiten (34 Prozent).

DACH-Unternehmerinnen trotzen wirtschaftlichen Unsicherheiten

Trotz gemischter Einschätzungen zur wirtschaftlichen Lage – nur 21 Prozent zeigen sich sehr optimistisch – bleiben Frauen, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz ein Unternehmen führen, widerstandsfähig: 60 Prozent erwarten Wachstum für ihr Business in den nächsten drei bis fünf Jahren, ein höherer Wert als bei den männlichen Unternehmern (57 Prozent).

Diese Zuversicht zeigt sich auch im Alltag: 48 Prozent der Unternehmerinnen in DACH sind die Hauptverdienerinnen in ihren Haushalten. Sie tragen aktiv zur lokalen Wirtschaft bei, schaffen Arbeitsplätze und unterstützen ihre Familien finanziell.

Digitale Tools als Erfolgsfaktor

Gründerinnen finden besonders häufig Erfüllung im selbstbestimmten Einkommen (55 Prozent) und dem direkten Austausch mit Kund*innen (35 Prozent). Darüber hinaus schätzen die Unternehmerinnen besonders die Möglichkeit, ihre Familien finanziell zu unterstützen (29 Prozent.

Unternehmertum wird für Frauen in der DACH-Region immer wichtiger: 61 Prozent der Befragten berichten, dass es ihre Lebensqualität verbessert hat – sei es durch Selbstverwirklichung und die Möglichkeit, ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen.

Zur Studie: Die Studie Global Entrepreneurship Survey 2025 wurde im Januar 2025 von Advanis durchgeführt. Befragt wurden Inhaber*innen von Kleinunternehmen mit bis zu 49 Beschäftigten. In der DACH-Region nahmen 504 Personen an der Umfrage teil.

Digital-Health-Start-up Noah Labs sichert sich 11 Mio.-Euro-EU-Förderung

Das 2021 gegründete Noah Labs fokusiert auf KI-gestützte Lösungen bei der Diagnostizierung von Herzerkrankungen und erhält vom European Innovation Council (EIC) Accelerator eine Fördersumme von insgesamt elf Mio. Euro.

Damit gehört das in Berlin und Potsdam ansässige Noah Labs zu den 71 innovativen Unternehmen in ganz Europa, die in der jüngsten und bislang wettbewerbsstärksten Förderrunde EIC Accelerators für eine Finanzierung ausgewählt wurden.

Die Fördersumme setzt sich zusammen aus 2,5 Millionen Euro nicht rückzahlbarem Zuschuss und bis zu 8,5 Millionen Euro potenzieller Eigenkapitalbeteiligung durch den EIC Fund. Diese sogenannte Blended Finance-Option kombiniert nicht nur Zuschüsse mit Investitionen, sondern ermöglicht es Noah Labs auch, durch den EIC-Fund zusätzliche private Investoren zu gewinnen.

Pionierarbeit in der KI-gestützten Herzinsuzienz-Erkennung

Das 2021 von dem Mediziner Dr. Leonhard Riehle, dem Ingenieur für maschinelles Lernen Marcus Hott und dem Serienunternehmer Oliver Piepenstock gegründete Noah Labs treibt die Erkennung von Herzinsuzienz, der häufigsten Ursache für Krankenhausaufenthalte, voran. Mithilfe einer KI-gestützten Sprachanalyse-Technologie entwickelt das Unternehmen ein innovatives Frühwarnsystem, das Ärzt*innen ermöglicht, präventiv einzugreifen, bevor Patient*innen ins Krankenhaus müssen. Noah Labs Ark, die als Medizinprodukt der Klasse IIa zugelassene Software des Unternehmens, ermöglicht eine umfassende Fernüberwachung und -steuerung chronischer Erkrankungen. Ärzt*innen erkennen Verschlechterungen und Risiken frühzeitig, was Herz-Kreislauf-Probleme, Krankenhausaufenthalte und die Sterblichkeit, etwa bei Herzinsuzienz, nachweislich senkt.

Oliver Piepenstock, Mitgründer und CEO von Noah Labs: "Wir danken dem EIC für das Vertrauen in unsere Arbeit und für seine Unterstützung! Dass wir als eines von 15 deutschen Start-ups mit ausgewählt wurden, motiviert unser gesamtes Team, unseren eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Die menschliche Stimme ist mächtig. Zum ersten Mal machen wir sie zu einem Frühwarnsystem für Herzinsuzienz, der Ursache Nummer eins für Krankenhausaufenthalte. Unsere KI hilft Ärzten einzugreifen, bevor Patienten ein Krankenhaus benötigen."

Taktile sichert sich 54 Mio. USD für KI-Lösung im Finanzsektor

Taktile, eine Plattform für KI-gestütztes, automatisiertes Risikomanagement für den Finanzsektor – hat in einer Series-B-Finanzierungsrunde 54 Mio.US-Dollar eingesammelt. Mit der aktuellen Runde beläuft sich die Finanzierung auf insgesamt 79 Mio. US-Dollar.

Lead-Investor der Finanzierungsrunde ist Balderton Capital. Ebenfalls beteiligt sind die bestehenden Investoren Index Ventures, Tiger Global, Y Combinator, Prosus Ventures, Visionaries Club sowie Larry Summers, US-Finanzminister der Obama-Administration. Mit dem frischen Kapital will das Unternehmen das Risikomanagement von FinTechs und Finanzinstituten weiter verbessern sowie Versicherungen von sich überzeugen.

Taktile wurde 2020 von CEO Maik Taro Wehmeyer und CPTO Maximilian Eber gegründet. Die Plattform schließt eine entscheidende Lücke: Sie stattet Risikomanagement-Teams und Programmierer:innen mit einer gemeinsamen Plattform aus. Auf dieser können sie komplexe KI-gestützte Prozesse und eigene KI-Agenten erstellen, managen und optimieren – und zwar regelbasiert und direkt in die bestehenden Geschäftsprozesse eingebettet. Das Ergebnis sind transparentere, KI-basierte Risikobewertungen. Schon heute werden auf der Taktile-Plattform jeden Monat hunderte Millionen Risikobewertungen durchgeführt. Die neue Finanzierung soll dieses Wachstum weiter beschleunigen.

Maik Taro Wehmeyer, CEO und Mitgründer von Taktile, kommentiert: “Wir waren von Tag eins an überzeugt, dass wir das Leben vieler Menschen verbessern können. Durch uns treffen zum Beispiel Banken informiertere Entscheidungen für ihre Kundinnen und Kunden. Dank der fortlaufenden Kontrolle unserer Plattform durch erfahrene Risikoexpertinnen und -experten, können selbst stark regulierte Unternehmen im Finanzsektor KI in Anwendungen für Risikobereiche integrieren.“

Rob Moffat, General Partner bei Balderton Capital, sagt: "Für VC-Investoren sind die besten Investitionen die, bei denen man sich fragt ‚Warum gibt es das nicht längst?‘. Es ist unverständlich, dass Unternehmen zahlreiche separate Tools für verschiedene Entscheidungen verwenden müssen, auch wenn es sich um einen Kunden und dieselben Daten handelt. Von diesen Tools werden sogar viele noch intern selbst programmiert. Die integrierte Entscheidungsplattform von Taktile ermöglicht es Unternehmen, eine konsistente Sicht auf den Kunden einzunehmen und komplexe Entscheidungslogik einfach zu erstellen, zu iterieren und zu testen. Dadurch konnte das Team einige der anspruchsvollsten Fintechs als zufriedene Kunden gewinnen, mit der Chance, künftig auch Banken und Versicherungen von sich überzeugen.”

Nach eigenen Angaben vervierfachte Taktile im Jahr 2024 seine Kund*innen, die aus 24 Märkten stammen und zu denen FinTechs wie Mercury, Kueski und Zilch sowie einige der größten Finanzinstitute der Welt zählen, darunter die Allianz und die Rakuten Bank. Den wiederkehrenden Umsatz (ARR) steigerte Taktile im selben Zeitraum um mehr als das 3,5-fache.

ctrl+s: Berliner ClimateTech-Start-up sichert sich 1-Mio.-Euro-Investment

Das 2022 von Dr. Moritz Nill, Johannes Scholz und Marcel Severith gegründete ctrl+s bietet eine datengetriebene Lösung für das CO-Management, ohne aufwändige Datenerhebungen bei allen Lieferant*innen.

Jetzt hat ctrl+s erfolgreich eine Seed-Finanzierung in Höhe von einer Million Euro abgeschlossen. Die Runde wird vom HTGF angeführt und durch erfahrene Branchenexperten wie Benjamin Schulz als Angel-Investor ergänzt. Mit der Finanzierung wird ctrl+s seine Plattform weiter skalieren und Unternehmen weltweit dabei unterstützen, ihre CO-Emissionen effizient und datenbasiert zu reduzieren.

Das Berliner Start-up bietet eine datengetriebene Lösung für schnelles, skalierbares und präzises CO-Management. Durch die Kombination statistischer Modelle mit spezifischen Lieferantendaten erstellt die Plattform belastbare CO-Analysen, identifiziert Emissions-Hotspots und hebt Reduktionspotenziale entlang der gesamten Lieferkette. Unternehmen erhalten präzise Steuerungs-KPIs, um Dekarbonisierung effizient in Einkaufsprozesse zu integrieren, gezielte Maßnahmen abzuleiten und regulatorische Vorgaben zu erfüllen.

Johannes Scholz, Co-Founder und Managing Director von ctrl+s, sagt: „Viele Unternehmen setzen sich ehrgeizige Klimaziele, doch die eigentliche Herausforderung besteht darin, nicht in aufwendigen und ressourcenintensiven Datenerhebungen stecken zu bleiben, die sie ihrem Ziel am Ende nicht wesentlich näherbringen. Unsere Plattform liefert dem strategischen Einkauf eine fundierte Datenbasis für präzise Entscheidungen - und das entscheidende Werkzeug, um ins Handeln zu kommen und Emissionen wirksam zu reduzieren.”

Christian Arndt, Principal beim HTGF, sagt: „Das Team von ctrl+s vereint tiefgehende wissenschaftliche Expertise mit praxisnaher Anwendung. Sie kennen die Herausforderungen der Unternehmen in der Dekarbonisierung globaler Lieferketten und haben die technologische Kompetenz, diese effizient zu lösen. Wir sind überzeugt, dass ctrl+s mit seinem datengetriebenen Ansatz eine entscheidende Rolle in der Reduktion von Scope-3-Emissionen spielen wird.“

EXIST-Women unterstützt HHL Gründerinnen-Initiative

Die HHL Leipzig Graduate School of Management bietet ein Förderprogramm für gründungsinteressierte Frauen – erstmals auch mit finanzieller Unterstützung durch EXIST-Women.

Dank der EXIST-Women-Förderlinie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) profitieren die Teilnehmerinnen der HHL Gründerinnen-Initiative erstmals zusätzlich von:

  • einer finanziellen Unterstützung i. H. v. bis zu 3.000 Euro monatlich für maximal drei Monate (abhängig vom Studienstatus bzw. Abschluss)
  • einem einmaligen Sachmittelzuschuss i. H. v. 2.000 Euro für das eigene Gründungsprojekt
  • einem deutschlandweiten Netzwerk aus Gründerinnen und Expertinnen.

Interessierte Frauen mit Hochschulbezug senden bis zum 12. März 2025 eine formlose E-Mail an gruenderinnen@hhl.de, in der sie ihre Motivation, ihre Gründungsidee sowie ihren akademischen und beruflichen Hintergrund kurz erläutern.

Bewerberinnen müssen entweder Studentin, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Doktorandin oder Absolventin einer Hochschule sein, noch vor einer Firmengründung in Bezug auf ihre aktuelle Idee stehen, eine Gründungsabsicht im Freistaat Sachsen haben und ca. 80 Prozent der Veranstaltungen vor Ort in Leipzig wahrnehmen können.

Die HHL Gründerinnen-Initiative wird durch den Europäischen Sozialfonds Plus, den Freistaat Sachsen und die HHL Leipzig Graduate School of Management gefördert. Sie ist zudem Teil des „Gründungsnetzwerks Leipzig“, in dem die Gründungs- und Transfereinrichtungen vieler Leipziger Hochschulen und Forschungseinrichtungen zusammenarbeiten. Die Förderlinie EXIST-Women wird vom BMWK finanziert und durch Mittel des Europäischen Sozialfonds Plus kofinanziert.

Über EXIST-Women

EXIST-Women ist ein Förderprogramm des BMWK, das Frauen in der deutschen Startup-Szene stärkt. Es richtet sich an Studentinnen, Absolventinnen, Wissenschaftlerinnen und beruflich qualifizierte Frauen mit Hochschulbezug, die ein Unternehmen gründen möchten. Neben finanzieller Unterstützung für Sachmittel bietet EXIST-Women ein maximal zwölfmonatiges Qualifizierungsprogramm mit Workshops, Mentoring und individuellem Coaching. Ziel der Förderlinie ist es, mehr Frauen für die Unternehmensgründung zu begeistern und die Vielfalt in der deutschen Start-up-Szene zu fördern.

Gründer*in der Woche: Baicy Terbrüggen – die Brückenbauerin

Deutschland fehlen derzeit rund 160.000 Pflegekräfte; Tendenz steigend. Hier setzt Baicy Terbrüggen mit ihrem Start-up Kaam-in an und vermittelt erfolgreich Pflegefachkräfte sowie Auszubildende aus Indien nach Deutschland und Österreich.

Deutschland befindet sich nach wie vor in einem Pflegenotstand. Ältere Pflegefachkräfte reduzieren ihre Stunden oder schulen um, da die Arbeitsbedingungen unattraktiv sind; für viele junge Menschen kommt ein Job in der Pflege erst gar nicht infrage. Die Folge: Einrichtungen können die vorgegebenen Fachkräftequoten nicht erfüllen, müssen ihre Kapazitäten reduzieren oder teilweise schließen.

Hier setzt Baicy Terbrüggen mit ihrem Start-up Kaam-in an. Die Personalagentur vermittelt Pflegefachkräfte sowie Auszubildende aus Indien nach Deutschland und Österreich. Seit der Gründung vor etwas mehr als einem Jahr sind bereits knapp 200 Pflegekräfte sowie 40 Auszubildende an deutsche und österreichische Kliniken und Pflegeeinrichtungen vermittelt worden. Ein Start, der sich sehen lassen kann. Doch wie kam es dazu?

Brückenbauerin zwischen den Kulturen

„Ich bin selbst Tochter indischer Einwanderer“, erzählt Baicy. Ihre Eltern arbeiteten als Pflegekräfte in Wien, was ihr von klein auf half, Brücken zwischen beiden Kulturen – der indischen und der deutschsprachigen – zu bauen. Ihre Mutter kam im Alter von 20 Jahren aus Indien nach Europa, um sich ein besseres Leben aufzubauen. „Die Auswanderung eröffnete meiner Mutter eine Welt voller Möglichkeiten – bessere Bildung, ein stabileres Gesundheitssystem und eine sichere Zukunft für uns Kinder“, erinnert sich Baicy. Doch der Start war hart: Ohne formale Ausbildung wurde ihre Mutter ins kalte Wasser geworfen und erhielt nur wenig Unterstützung bei der Integration.

„Ich wollte es besser machen“, erklärt Baicy. Genau dieser Wunsch war der Grundstein für die Gründung von Kaam-in. „Wir haben eine Mission: ein echtes Miteinander schaffen, von dem alle profitieren.“ Dieses Miteinander drückt sich durch umfassende Vorbereitung der Fachkräfte, Sprachschulungen und dauerhafte Unterstützung nach der Vermittlung aus. „Wir tolerieren keine Abweichungen von unseren Werten – faire Zusammenarbeit, Respekt und Wertschätzung stehen bei uns an erster Stelle“, betont Baicy.

Vom Visum bis zur Integration

Ihr USP: „Wir verfügen über ein gewachsenes und breites Netzwerk in Europa und Indien sowie über eine professionelle Recruiting-Infrastruktur, vor allem im südindischen Bundesstaat Kerala“, erklärt Baicy, die auch die dortige Landessprache Malayalam beherrscht. Kaam-in bietet Pflegeeinrichtungen und Kliniken allerdings mehr als nur die Vermittlung von Fachkräften. Das Start-up übernimmt den gesamten bürokra­tischen und organisatorischen Aufwand – von der Visums­beschaffung bis hin zur Integration der Pflegekräfte in den Arbeitsalltag. „Wir begleiten unsere Fachkräfte nicht nur bei der Vermittlung, sondern auch danach. Dadurch können wir sicherstellen, dass sie gut integriert werden und sich langfristig in Deutschland und Österreich wohlfühlen“, erklärt Baicy.

Dabei etablierte sich Kaam-in in einem schwierigen Markt­umfeld. „Im vergangenen Jahr haben viele Pflegeeinrichtungen das Vertrauen in Vermittlungsagenturen verloren. Häufige Gründe dafür sind nicht eingehaltene Versprechungen, hohe Vorabgebühren, sprachliche Defizite und lange Wartezeiten auf ausländische Pflegekräfte“, sagt sie. Hier könne Kaam-in mit seiner Expertise und seinem Netzwerk punkten und sich vom Wettbewerb abheben: „Der gesamte Prozess dauert nicht länger als sechs Monate, sodass wir unseren Kund*innen eine gesicherte Personalplanung gewährleisten können“, so Terbrüggen weiter. Kaam-in stelle darüber hinaus sicher, dass Bewerber*innen unbefristete Arbeitsverträge erhielten, unterstütze bei der Visumsbeschaffung, der Verlängerung der Aufenthaltserlaubnis und auch dabei, den Status als Fachkraft anerkennen zu lassen. Darüber hinaus kümmert sich das Start-up um einen qualitativen Sprachkurs, den Flug, die Pflichtversicherungen und die Einreise.

Eigene Sprachschule in Indien

Um die Qualität der vermittelten Pflegekräfte sicherzustellen, baute Kaam-in eine eigene Sprachschule in Indien auf. Deutschsprachige Lehrer*innen reisen für drei Monate nach Indien und bieten dort ausgiebige Sprach- und Kommunikationstrainings an, wodurch Aussprache und Verständigung deutlich verbessert werden. „Für unsere Sprachschule sind wir immer auf der Suche nach Deutschlehrerinnen und -lehrern“, ergänzt Baicy. Zudem bereitet Kaam-in die Pflegekräfte durch Integrationstrainings auf das Leben in Deutschland und Österreich vor.

„Dieser Schritt ist entscheidend, um Missverständnisse zu vermeiden und sicherzustellen, dass sich die Pflegekräfte schnell in ihre neue Umgebung einfinden“, betont Baicy. Zudem erhalten die Pflegekräfte Unterstützung durch eine eigens entwickelte Weiterbildungs-App, die sie auf die deutsche Grundpflege, spezifische Krankheitsbilder und Pflegemaßnahmen vorbereitet.

Fairness und Respekt als Schlüssel zur Integration

Auch nach der Ankunft der Pflegekräfte endet die Zusammenarbeit zwischen der Kaam-in GmbH und ihren Kund*innen nicht. „Wir fühlen uns für die von uns vermittelten Pflegekräfte verantwortlich und legen großen Wert darauf, dass Standards und Verfahren eingehalten werden, um einen respektvollen Umgang zu gewährleisten“, erklärt Baicy. Dazu bietet sie den Kund*innen interkulturelle Integrations-Workshops an, in denen die indischen Gepflogenheiten thematisiert werden. „Unser Ziel ist es, die indischen Pflegekräfte langfristig in den deutschen und österreichischen Arbeitsmarkt sowie in die Gesellschaft zu integrieren“, sagt Baicy. Dies gelinge nur, wenn beide Seiten fair miteinander umgingen. „Die meisten Menschen aus Süd-Indien sind hochgebildet und sehen den Umzug nach Deutschland als Chance für ein neues Leben, sowohl für sich allein als auch zusammen mit ihrer Familie. Dies unterstützen wir – aus Überzeugung und aus eigener Erfahrung.“

Natürlich gibt es immer wieder Kritik an der Rekrutierung von Pflegekräften aus dem Ausland. Doch die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Der akute Mangel an Fachkräften in der Pflege macht es notwendig, diesen Weg zu gehen. Deutschland fehlen derzeit nach Angaben der Gewerkschaft Verdi rund 160.000 Pflegekräfte, und die Prognosen zeigen, dass dieser Bedarf weiter steigen wird. In den kommenden Jahrzehnten wird die Zahl der über 80-jährigen Menschen auf etwa sieben Millionen anwachsen. Davon wird höchstwahrscheinlich ein Drittel pflegebedürftig sein.

Zudem belegt die Mitte Oktober dieses Jahres vom Bundeskabinett beschlossene „Fachkräftestrategie Indien“, dass die Fachkräftegewinnung aus Südasien verstärkt vorangetrieben werden soll, um den branchenübergreifenden Nachwuchsmangel in Deutschland abzumildern.

Mit Mut und Empathie Brücken bauen

„Angesichts dieser Situation ist die Vermittlung qualifizierter Fachkräfte aus dem Ausland keine Option, sondern eine Notwendigkeit, um den Pflegesektor aufrechtzuerhalten“, sagt Baicy. Sie schaffe dabei eine Win-win-Situation. „Die Pflegeeinrichtungen profitieren von gut ausgebildetem Personal, und die Fachkräfte erhalten die Chance auf ein neues Leben in einem sicheren Arbeitsumfeld.“ Für die Zukunft hat Baicy große Pläne: Neben der kontinuierlichen Verbesserung der Sprachkenntnisse der vermittelten Pflegekräfte plant sie, ein Sprach-Prüfungscenter in Indien einzurichten sowie den Kundenstamm im Gesundheits- und Pflegebereich zu erweitern. „Wir wollen weiter wachsen und noch mehr Menschen unterstützen – auf beiden Seiten“, so Baicy.

Baicy hat nicht nur aus ihren eigenen Erfahrungen gelernt, sondern auch aus jenen ihrer Eltern, als diese damals nach Wien kamen. „Dinge, die ich von meiner Mutter gelernt habe, sind Mut, Anpassungsfähigkeit, Durchhaltevermögen, Empathie und lebenslanges Lernen“, sagt sie. Diese Prinzipien haben nicht nur ihre persönliche Entwicklung geprägt, sondern auch die Werte von Kaam-in. „Wir schaffen Brücken zwischen den Kulturen, und das ist es, was uns besonders macht“, betont die Unternehmerin.

Baicys Tipps für Gründer*innen

Zum Schluss gibt Baicy anderen Gründer*innen noch ein paar Tipps mit auf den Weg: „Hab Vertrauen in dich selbst und deine Ideen. Bleib authentisch und versprich nur, was du auch halten kannst. Lass dich nicht von kritischen Stimmen verunsichern – der Weg ist das Ziel.“

Ein weiterer Tipp: „Investiere in Systeme, die dir Zeit sparen. Unser HR-System ist für uns unverzichtbar. Es hilft uns, den Überblick zu behalten und effizient zu arbeiten“, erklärt die Gründerin. Und zu guter Letzt: „Halte an deiner Vision fest. Der Weg mag herausfordernd sein, die Belohnungen sind es aber wert.“

snuggs: Female-Health-Start-up schließt 12-Mio.-Euro-Finanzierungsrunde

Snuggs, Europas Marktführer für Periodenunterwäsche, hat seine jüngste Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen und sich unter der Führung von TripleB 5 Mio. Euro gesichert. Damit steigt die Gesamtfinanzierung auf 12 Mio. Euro.

Seit der Gründung im Jahr 2019 durch Linda Sejdova und Thomas Zahradnik verzeichnet snuggs nach eigenen Angaben ein rasantes Wachstum: Über 700.000 Kundinnen, mehr als 3 Mio. verkaufte Produkte und die Expansion in sieben Märkte. Die Marke hat mit ihrer hochleistungsfähigen, ultradünnen Absorptionstechnologie den Markt für Periodenschutz neu definiert und bietet eine nachhaltige, komfortable Alternative zu Tampons und Binden.

Für Linda Sejdova, Mitgründerin und CEO von snuggs, ist diese Mission eine persönliche Herzensangelegenheit. „Ich habe lange mit vaginaler Trockenheit und Entzündungen zu kämpfen gehabt – herkömmliche Tampons und Binden haben mir oft großes Unbehagen bereitet. Ich wusste, dass es bessere Lösungen geben muss. Viel zu oft sind diese Produkte unbequem, unangenehm und unzuverlässig. Ich hatte einfach genug davon“, sagt Linda.

Aufgewachsen in Prag ohne unternehmerischen Hintergrund, träumte Linda davon, etwas Bedeutendes auf globaler Ebene zu schaffen. Mit nur 23 Jahren, nach ersten Erfahrungen im Marketing für internationale Start-ups, gründete sie zusammen mit Thomas Zahradnik snuggs. Anders als viele Gründerinnen, die zunächst lokal starten, positionierte sie snuggs von Anfang an als internationale Marke. Sie baute Teams in Deutschland und den Niederlanden auf, expandierte anschließend nach Großbritannien und holte dort führende Produktdesigner*innen an Bord. Für ihren Erfolg wurde sie in der Forbes 30 Under 30 Liste der Tschechischen Republik ausgezeichnet.

Das Thema Menstruation neu denken

Angesichts des dringenden Bedarfs an einer besseren Lösung nahm Linda die Herausforderung an, die Art und Weise, wie über Menstruation gedacht wird, völlig neu zu gestalten und widmete sich über zwei Jahre der Entwicklung hochwertiger Periodenunterwäsche. In Zusammenarbeit mit Textilingenieur*innen und Top-Designer*innen – darunter Talente bekannter Marken, wie Agent Provocateur – schuf sie nicht nur eine zuverlässige und funktionale, sondern auch stilvolle und ästhetische Alternative zu herkömmlichen Periodenprodukten.

„Ich wollte nicht nur ein praktisches und verlässliches Produkt schaffen, sondern etwas, worauf man sich jeden Monat freut“, so Lina. Ein Beweis dafür liefert sie mit ihrer neuesten Kollektion, die bereits zwei Wochen nach dem Launch ausverkauft war. „Wenn ich die Wahl habe zwischen einem unattraktiven, rein funktionalen Tampon oder einer stilvollen und bequemen Hugger Iconic oder etwas aus unserer Lace-Kollektion, ist die Wahl offensichtlich“, so Linda, und ergänzt: „Menstruation ist kein Problem, das gelöst werden muss – sie ist unsere Superkraft. Wir wollen Perioden mit etwas Schönem und Bequemen verbinden, nicht mit etwas, das versteckt werden muss. Ich sehe bei unseren Kundinnen, dass genau das ein wahrer Gamechanger ist.“

Die am besten finanzierte Marke in der Kategorie Periodenschutz

Mit der 12 Millionen-Euro-Finanzierung setzt snuggs seine Mission fort, Periodenprodukte komfortabler, nachhaltiger und für alle zugänglich zu machen. Dieser Meilenstein soll zugleich snuggs’ Position als die am besten finanzierte Marke in der Kategorie Periodenschutz festigen und die Mission vorantreiben, die Wahrnehmung des Menstruationszyklus in ganz Europa und darüber hinaus nachhaltig zu verändern. „Menstruation ist keine Schwäche – sie ist ein Vorteil. Ein natürlicher Rhythmus, der Produktivität, Beziehungen und Kreativität fördern kann. Stell dir eine Welt vor, in der jede Frau ihren Zyklus mit Stolz annimmt – genau diese Welt möchten wir erschaffen“, so Linda, und ergänzt. „Unsere Mission bei snuggs ist klar: Wir wollen jedem Menschen mit Periode mehr Selbstbewusstsein und Freude bringen.“

HYTING sichert sich Seed-Finanzierung zur Entwicklung wasserstoffbetriebener Heizlösungen

Das 2021 von Tim Hannig, Anne Schüssler und Son Nguyen in Wiesbaden gegründete HYTING ist Technologieführer im Zukunftsmarkt für wasserstoffbetriebene Heizlösungen.

BMH hat sich in einer Seed-Finanzierungsrunde an der HYTING GmbH beteiligt und ist damit zur Miteigentümerin eines Technologieführers im Zukunftsmarkt für wasserstoffbetriebene Heizlösungen geworden. Über die Höhe der Beteiligung wurden keine Angaben gemacht. Die Bestandsinvestoren und Gründer*innen beteiligten sich als Co-Investor*innen an der Finanzierungsrunde.

Mit dem frischen Kapital will HYTING auf der Basis seiner patentierten Technologielösung neben seinem bereits in den Markt eingeführten 10-kW Aggregat weitere Produktvarianten zur Wärmeerzeugung in höheren Leistungsklassen entwickeln und den Kund*innenkreis erweitern.

Die Alternative zum Heizen mit kohlenstoffhaltigen Brennstoffen

Das Heizen mit kohlenstoffhaltigen Brennstoffen – wie Gas, Öl oder Kohle – setzt große Mengen an CO2 und anderen Treibhausgasen frei und gehört damit zu den wesentlichen Treibern des Klimawandels. Deshalb gilt das Heizen mit Wasserstoff als wichtige Zukunftstechnologie im Bereich der Gebäude- und Fahrzeugtechnik.

Neu am Technologieansatz von HYTING ist, dass Wasserstoff dabei nicht verbrannt wird. Vielmehr hat das Start-up ein neuartiges Luftheizsystem entwickelt, das eine katalytische Reaktion nutzt, bei dem ein Gemisch aus Wasserstoff und Sauerstoff aus der Luft in Wärme umgewandelt wird. Als einziges Nebenprodukt entsteht Wasser. Dieser katalytische Oxidationsprozess steht im Zentrum des innovativen Heizsystemen. Die Anforderungen an Druck und Reinheit des Wasserstoffs sind dabei gering; entsprechend groß ist die Zahl der potenziellen Einsatzgebiete in Gebäuden, Fahrzeugen sowie Haushalts- und anderen Geräten.

HYTING hat ein erstes Produkt mit einer Heizleistung von 10 kW zur Marktreife entwickelt. Im September 2024 gewann das Start-up mit der Flusys GmbH seinen ersten Kunden, die Installation eines wasserstoffbetriebenen Heizsystems in der neu errichteten Produktionsstätte von Präzisionspumpen bei Flusys soll im ersten Quartal 2025 erfolgen. Überdies hat HYTING kürzlich einen Entwicklungs- und Kooperationsvertrag mit der ebm-papst Gruppe – führender Hersteller von Ventilatoren und Systemen für die Heiztechnik – unterzeichnet, mit dem Ziel, einen Wärmegenerator für Heiz- und Luftheizanlagen in Gebäuden für verschiedene Leistungsklassen von 10-kW bis 300 kW zu entwickeln. Im Zuge dieser Kapitalerhöhung ist ebm-papst ebenfalls in den Geselleschafterkreis eingetreten.

Entwicklung weiterer neuer Geräte und Endprodukte sowie Erschließung neuer Kund*innengruppen

Die Mittel der nun abgeschlossenen Finanzierungsrunde will HYTING für die Entwicklung weiterer neuer Geräte und Endprodukte nutzen, mit denen auch große Gebäude schadstofffrei beheizt werden können. Im ersten Schritt der Markterschließung spricht HYTING vor allem Gewerbekund*innen an, die Wasserstoff selbst herstellen oder über eine gute Bezugsquelle verfügen. Mit dem schrittweisen Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur in Europa will man weitere Kund*innengruppen gewinnen.

Tim Hannig, Mitgründer und Geschäftsführer von HYTING: „Wir freuen uns, mit der BMH einen erfahrenen Investor an unserer Seite zu haben, mit dem wir – zusammen mit den bestehenden Investoren – die nächsten Schritte in Richtung Unternehmenswachstum gehen werden. Wir sind überzeugt, dass es uns gemeinsam gelingen wird – vor allem mit den anstehenden ersten Kundenprojekten – sehr schnell von der Entwicklung eines Prototyps in die Serienproduktion zu gehen.“

Jürgen ten Elsen, Senior Investment Manager bei der BMH, kommentiert die Investmententscheidung: „Wasserstoff ist einer der wesentlichen Energieträger der Zukunft. Technische Entwicklungen, die seine Nutzbarmachung ermöglichen, zählen zu den Schlüsseltechnologien im Kampf gegen den Klimawandel. Das von HYTING entwickelte Verfahren ermöglicht eine sichere, effiziente und saubere Lufterwärmung und ist damit von großer Bedeutung für die Erreichung des Ziels von Netto-Null-Emissionen bis 2050. Wir freuen uns, das Team der HYTING GmbH bei den geplanten Produktentwicklungen sowie bei der angestrebten Marktdurchdringung zu begleiten.“

Gründer*in der Woche: mika – mit KI gegen Bürokratie

Das 2023 von Agnieszka Walorska als CEO übernommene und 2024 durch Lukas Linnekuhle und Henry Müssemann ergänzte Berliner GenAI-Start-up mika entwickelt KI-gestützte Lösungen, um kleine Unternehmen von Bürokratie zu entlasten. Mehr dazu erfährst du hier.

„Nach Berechnungen des ifo-Instituts kostet die Bürokratie die deutsche Wirtschaft jährlich 146 Milliarden Euro. Eine effizientere Verwaltung könnte das Bruttoinlandsprodukt um 4,6 Prozent steigern. Doch die vergangenen Jahre zeigen: Trotz politischer Versprechen gibt es keine Entlastung für Unternehmen, sondern eher noch mehr Auflagen und Formulare", sagt Agnieszka Walorska, CEO von mika.

Das Start-up mit Sitz in Berlin entwickelt deshalb intelligente KI-Agenten, mit denen Unternehmen administrative Prozesse und Verwaltungsaufgaben einfacher bewältigen können. „Unsere KI-Anwendungen lichten den bürokratischen Dschungel. Am Ende gewinnen Unternehmen den Freiraum, den sie brauchen, um sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren", so Agnieszka.

Übersetzungshilfe für kompliziertes Amtsdeutsch

Mit dem kostenlosen Behördenbrief-Übersetzer bietet mika beispielsweise ein Tool, das amtliche Schreiben analysiert, verständlich aufbereitet und anschließend klare Handlungsschritte inklusive wichtiger Fristen aufzeigt. „Selbst gut ausgebildete Muttersprachler scheitern oft an den verschachtelten Sätzen, dem Fachjargon und den unklaren Formulierungen. Mit unserer KI entschlüsseln wir die wichtigen Informationen und erstellen einen exakten Fahrplan, damit Unternehmen genau wissen, was wann wie zu erledigen ist“, so die mika-CEO.

Administrative Hürden abzubauen, Finanzprozesse automatisieren

Der KI-Agent wird kontinuierlich weiterentwickelt und soll in Zukunft Verwaltungsaufgaben nicht nur verständlicher machen, sondern zunehmend selbständig erledigen – von Steuerformularen bis zur Finanzplanung. „Gerade junge Unternehmen können aufgrund von Zeit- und Personalmangel nicht in allen kniffligen Behördenfragen Experten beauftragen. Mit dem KI-Agenten haben sie nun ein Werkzeug an der Hand, mit dem sie rasch eine solide Informationsbasis und Sicherheit gewinnen, damit das Unternehmen weiter wachsen kann“, sagt Agnieszka.

2024: ein Jahr mit großen Erfolgen

Um weiter wachsen zu können, hatte sich das ambitionierte Start-up 2024 eine 800.000-€-Pre-Seed-Finanzierungsrunde gesichert. Mehr dazu liest du hier.

Darüber hinaus konnten sich die Gründer*innen den Hauptpreis der renommierten EY Startup Academy 2024 sichern. Nach sechs intensiven Wochen mit knapp 25 Workshops überzeugten sie beim abschließenden Pitch-Event die Jury der EY Startup Academy nicht nur mit ihrem Geschäftsmodell, sondern auch durch ihre sichtbaren Fortschritte während des Programms und sicherten sich so den Sieg.

Planted: 5-Mio.-Euro-Investment für ESG-Management-Plattform

Das 2021 gegründete Kölner GreenTech-Start-up Planted bietet eine KI-gestützte ESG-Plattform, die Unternehmen ganzheitlich bei der Nachhaltigkeitstransformation unterstützt.

Das 2021 von Wilhelm Hammes, Cindy Schüller, Heinrich Rauh und Jan Borchert gegründete Planted ist ein Anbieter einer ganzheitlichen ESG-Management-Lösung. Mit einer Kombination aus innovativer Software und persönlicher Beratung begleitet Planted Unternehmen bei ihrer Nachhaltigkeitstransformation – von der Wesentlichkeitsanalyse, CO2-Bilanzierung, Dekarbonisierung bis zum finalen CSRD-Bericht. Dabei verbindet Planted Compliance mit echter Transformation und integriert aktiven Umweltschutz: Unternehmen können lokal Wald schützen oder einen eigenen Firmenwald pflanzen. Mehr als 350 Unternehmen, darunter der Caritasverband Bruchsal, Senacor Technologies AG und Insta GmbH, vertrauen auf Planted, um ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

Jetzt hat Kölner Start-up eine Seed-Finanzierung in Höhe von 5 Mio. Euro erhalten. Das Investment wird von TechVision Fonds, WENVEST Capital, neoteq ventures, AWS Gründungsfonds und Smart Infrastructure Ventures getragen, um die ESG-Software weiterzuentwickeln. „Durch smarte Automatisierungen verbindet Planted ökologische Verantwortung mit wirtschaftlichem Erfolg – und macht Nachhaltigkeit messbar profitabel“, sagt Dr. Ansgar Schleicher, Managing Partner des TechVision Fonds. „Bereits heute begleitet Planted über 350 Kunden in Deutschland bei ihrer Nachhaltigkeitsstrategie.“

Wieso eine weitere ESG-Lösung?

Der Markt für ESG-Software ist hart umkämpft. Was Planted einzigartig macht: Die Plattform beschränkt sich nicht nur auf reine Compliance, sondern ermöglicht Unternehmen eine vollständige Transformation in Richtung nachhaltiger Wertschöpfung. Neben der Erfüllung regulatorischer Vorgaben unterstützt Planted bei der Dekarbonisierung – oft mit einer Reduktion der Emissionen um mehr als 50 Prozent. Zusätzlich können sich Kund*innen für den lokalen Umweltschutz engagieren, wie etwa durch das Pflanzen von Mischwald.

Für die Umsetzung der CSRD nutzt Planted fortschrittliche KI-Technologien. So kann die Software zum Beispiel gezielt Daten aus Dokumenten extrahieren, passende Reduktionsmaßnahmen ermitteln sowie Auswirkungen, Risiken und Chancen in der doppelten Wesentlichkeitsanalyse aufzeigen. Dadurch erreichen Anwender eine Zeitersparnis um bis zu 75 Prozent.

„Wir machen aus der CSRD-Pflicht eine Chance“, sagt Wilhelm Hammes, CEO und Co-Founder von Planted. „Anstatt sich monatelang mit der CO2-Messung und Berichterstellung aufzuhalten, automatisieren wir diese Prozesse. So können Unternehmen ihre Ressourcen gezielt für wirkungsvolle Maßnahmen, wie zum Beispiel die Dekarbonisierung, einsetzen.“

Christophe Aumaître, Partner bei WENVEST Capital, sagt: „Planted bietet Unternehmen eine intelligente Lösung, um nachhaltige Transformation nicht nur zu dokumentieren, sondern aktiv zu gestalten. Das Team kombiniert tiefes ESG-Knowhow mit modernster Technologie und geht damit deutlich weiter als viele andere Lösungen im Markt.“

Neben den genannten Investor*innen unterstützen die Business Angels Nina Kani, Felix Schürholz (CO-Founder & MD SoSafe), Frank Piotraschke (CRO SoSafe), Arno Nonnen und Julius Göllner (ARRtist) das Investment.

Planted rüstet auch personell auf: Seit Februar 2023 verstärkt Jonas Quilitz das Team als CPO. Mit der Finanzierungsrunde stößt Julian Grunewald als CFO hinzu und bringt umfangreiche Erfahrung in Finanzen und Strategie mit.