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In der Krise zeigt sich: Frauen führen anders
Eine Umfrage zeigt die Unterschiede im Führungsstil weiblicher und männlicher Kleinunternehmer in der anhaltenden Inflationskrise.

Führungsqualität und die Kraft, als Führungskraft zu handeln, sind ausschlaggebend für den Erfolg jedes Unternehmens. Beides wird gebraucht, um Geschäftsbeziehungen aufzubauen, um Kund*innen zufriedenzustellen und um mit Mitarbeitende zu binden. Das gilt nicht nur, aber gerade in einer Krise. Mit den steigenden Preisen für Strom und Wärme sind auch viele Kleinunternehmen vermehrt in den Fokus der Medien geraten; sei es die Bäckerei, die ihre Öfen nicht mehr betreiben kann oder das Fitness-Center, das seine Räume nicht mehr beheizt bekommt. Die Lowell Gruppe hat sich gerade mit den Kleinunternehmen nun etwas genauer befasst und wollte wissen, ob Chefinnen und Chefs unterschiedlich mit Krisen umgehen.
Vorab ist es wichtig zu beachten, dass Führungsstile nicht nur vom Geschlecht beeinflusst werden; Menschen aller Geschlechter können viele verschiedene Führungsstile entwickeln, die von mehr Faktoren geprägt sind als dem Geschlecht. 250 Kleinunternehmer*innen zu ihrer Situation befragt und wie sich die steigenden Kosten auf ihr Unternehmen bzw. ihr Personal auswirken.
Die Kommunikation macht den Unterschied
Studien in der Vergangenheit haben gezeigt, dass sich die Kommunikation von Chefinnen und Chefs deutlich unterscheidet. Während den Frauen gern nachgesagt wird, sie kommunizierten kooperativer, empathischer und fürsorglicher, wird Männern zugeschrieben, sie kommunizierten durchsetzungsstark, wettbewerbsorientiert und zielgerichtet. Mit Konsequenzen für die Problemlösungsansätze. Demnach sorgen sich Männer (26 %) vor allem darum, Personal entlassen zu müssen. Demgegenüber ist ein fast ebenso großer Teil der Frauen eher mit der Überlegung befasst, sich selbst kein Gehalt auszuzahlen, bevor sie über Entlassungen nachdenken.
Unabhängig vom Geschlecht ist aber auch die Sorge groß, schlimmstenfalls Insolvenz anmelden zu müssen (11 %). Während Männer zur Problemlösung kaum über den Verkauf des Unternehmens nachdenken, sind immerhin 6 % der Frauen auch mit diesem Gedanken beschäftigt.
Unterschiede zeigen sich auch bei der Frage nach Beratung durch Fachleute. Männer scheinen sich noch lieber auf sich selbst zu verlassen als Frauen. Nur 8 % von ihnen denken über eine externe Beratung nach, im Gegensatz zu immerhin 19 % bei den Frauen.
Folgen für das Privatleben und die Gesundheit
Schwierige Entscheidungen treffen zu müssen, erzeugt großen psychologischen Druck, der sich wiederum auf die Lebensumstände und die Gesundheit auswirken kann. Etwa ein Viertel der Befragten gab zum Beispiel an, in schwierigen Zeiten kaum mehr Zeit für Familie und Freunde zu finden. Das gilt für Frauen (23 %), wie für Männer (25 %).
Mit Blick auf die Zukunft gilt die größte Sorge der Kleinunternehmer*innen den immer noch sehr hohen Kosten. Für 44 % der Frauen steht diese Angst im Fokus, bei den Männern waren es durchaus vergleichbare 38 %.
Die Umfrage weist aus, dass unabhängig von der Frage des Geschlechts, Kleinunternehmer*innen vor allem auf die Entwicklung der Kosten schauen. Banken und Steuerberatende können hier helfen, passende Strategien zu entwickeln, um nötigenfalls passende Überbrückungen zu finden. Während staatliche Hilfen aktuell eher sachbezogen und auf Investitionen gezielt sind, gilt das Hauptaugenmerk der Unternehmer*innen, ihre Kund*innen auch in der Krise zu binden.
Hier gibt's alle Umfrageergebnisse
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e-mobilio schließt Series-A Runde über 9,5 Mio. Euro ab
e-mobilio ist der Anbieter einer Cloud-basierten Beratungslösung für Elektromobilität als One-Stop-Shop, mit der Autofahrer*innen der Wechsel zur Elektromobilität erleichtert werden soll.

Die Transformation zur Elektromobilität verändert die Prozesse, wie Kund*innen ihre Kaufentscheidung treffen. Diese benötigen ein komplettes Ökosystem, das an den individuellen Bedarf des jeweiligen Kund*innen angepasst ist und dabei weit über das E- Fahrzeug hinaus geht.
Genau hier setzt das von Ralph Missy und Denis Reichel gegründete Start-up e-mobilio an. Mit dem E-Kaufberater finden E-Autokäufer neben dem Elektroauto ihr individuelles Gesamtpaket bestehend aus Ladetechnik, Installation, Public Charging, Photovoltaik, Stromtarif, THG-Quote, Förderung und vielen weiteren Leistungen. „Wer das Ökosystem Elektromobilität ganzheitlich beraten und seinen Kunden bedarfsgerecht anbieten kann, schafft nicht nur einen einzigartigen Kundennutzen und erhöht die Kundenbindung, sondern sichert sich wertvolle Zusatzerlöse über alle Komponenten des Ökosystems Elektromobilität hinweg“, so Ralph Missy.
Mit seinem Lösungsangebot hat sich e-mobilio eine dominante Marktposition in Deutschland erarbeitet. Nach dem erfolgreichen Markteintritt in Österreich steht nun die Expansion in weitere europäische Märkte an. Im Zuge der internationalen Wachstumsstrategie hat e-mobilio erfolgreich eine Series-A Finanzierungsrunde über 9,5 Millionen Euro abgeschlossen. Lead-Investor ist SET Ventures, Europas führender unabhängiger Energy Venture Capital Investor. Die bestehenden Investoren Übermorgen Ventures, Wi Venture, seed+speed Ventures sowie Gateway Ventures beteiligen sich ebenfalls an dieser Runde, zudem konnte das Family Office zwei.7 als neuer Investor gewonnen werden.
„Mit dem frischen Kapital werden wir unser internationales Wachstum weiter vorantreiben und dabei die zwei wesentlichen Engpässe der Elektromobilität auflösen: Bedarfsorientierte Beratung und optimales Fulfillment beim Endkunden. Beides zusammen führt zu einer nahtlosen Customer Journey und somit zu einem beschleunigten Markthochlauf“, so Denis Reichel.
"Der Markt für Elektromobilität hat jetzt eine neue Phase erreicht – war der Markt anfänglich geprägt von den sogenannten “early adopters”, ist das Angebot jetzt reif für den breiten Massenmarkt. Damit wird sich aber auch der Prozess des Autokaufs und der Kundenbindung umfassend verändern. Hier ist e-mobilio ideal positioniert, um diesen Veränderungsprozess führend zu begleiten. Die starke Position im traditionell konservativen deutschen Automarkt unterstreicht die zentrale Rolle, die e-mobilio bereits heute in diesem Markt einnimmt, und ist eine starke Basis, um weiter international zu wachsen”. So Dr. Till Stenzel, Partner bei SET Ventures.
SET investiert seit über 15 Jahren in den Trend der Elektromobilität und hat dabei schon mehrere erfolgreiche Exits erzielt. So investierte SET bereits früh in Epyon, einer führenden Technologielösung für Schnelladestationen, die von ABB übernommen wurde, oder Greenflux, einer führenden europäischen Software-Plattform für E-Auto Lademanagement, welche von der DKV erworben wurde.
1,2 Mio. Euro Förderung für Putzroboter-Projekt Larabicus
Für ihr Projekt „Larabicus“ haben Florian Gerland und Thomas Schomberg von der Uni Kassel mit ihrem Team eine EXIST-Forschungstransfer-Förderung in Höhe von 1,2 Millionen Euro eingeworben. Sie entwickeln einen Putzroboter, der Schiffsrümpfe während der Fahrt von Algen und Muscheln sauber hält.

Handelsschiffe legen riesige Strecken zurück – und tragen dabei bisher stets eine Vielzahl an invasiven Organismen in fremde Ökosysteme. Unter der Wasseroberfläche am Schiffsrumpf bilden sich bereits innerhalb von wenigen Stunden oder Tagen Verschmutzungen und Verkrustungen, bspw. durch Algen oder Muscheln. Eine solche Schleimschicht erhöht den Widerstand im Wasser und verlangsamt dadurch das Schiff. Als Folge wird mehr Treibstoff verbraucht und die CO2-Emissionen steigen.
Benannt nach seinem ökologischen Vorbild – dem Putzer-Lippfisch „Larabicus quadrilineatus“, der größere Fische von Parasiten befreit – setzt das Projekt Larabicus hier an: Kleine Roboter sollen genau diese Aufgabe am Schiffsrumpf übernehmen. Das Ziel ist es, die Schleimschichtbildung soweit es geht zu verhindern und die Oberfläche des Schiffsrumpfs möglichst glatt zu halten. „Wir entwickeln eine Technik, die den Bewuchs langfristig und schonend entfernt, ohne dabei den Lack zu beschädigen“, erklärt Thomas Schomberg. Schiffslacke enthalten aktuell noch Biozide und sind dadurch hochgiftig. „Damit möglichst wenig dieser Lacke im Wasser abgetragen wird, ist eine schonende Reinigung essentiell.“
Mit dieser Innovation trifft das Larabicus-Team genau den Nerv der Zeit. Da nun auch Schiffe Energie-Label erhalten, sind Reedereien immer mehr bereit, in neue, kostensparende Lösungen zu investieren. „GreenTech braucht eben Investitionen“, bekräftigt Dr.-Ing. Florian Gerland. „Selbst wann man den ökologischen Nutzen unserer Putzroboter außen vorlässt – das System bietet vom ersten Einsatztag an auch einen ökonomischen Vorteil.“
Schomberg und Gerland sind als wissenschaftliche Mitarbeiter am Fachgebiet Strömungsmechanik tätig. „Ich freue mich sehr darüber, dieses innovative Projekt unterstützen zu können“, betont Mentor und Fachgebietsleiter Prof. Dr.-Ing. Olaf Wünsch. „Es ist ein perfektes Beispiel dafür, wie Forschung in unserem Bereich zu konkret umsetzbaren, nachhaltigen Lösungen führen kann. Larabicus wird einen wertvollen Beitrag für den Schutz des Klimas und den Erhalt der Biodiversität liefern und macht damit in besonderer Weise die Nachhaltigkeitsstrategie der Universität Kassel sichtbar.“
Die technische Entwicklung der Roboter liegt als Schwerpunkt bei Gerland und Schomberg an der Uni Kassel. Daneben gehören zu Larabicus eine Mitarbeiterin in Kiel, die Reinigungsmethoden vergleicht und optimiert, sowie ein Mitarbeiter in Hamburg, der die Kontakte zu den Netzwerk- und Industriepartnern pflegt und die Markteinführung des Produkts vorbereitet.
Nach ihrem Sieg beim UNIKAT-Ideenwettbewerb 2020 haben die beiden wissenschaftlichen Mitarbeiter nun mit Unterstützung von UniKasselTransfer die Förderung für herausragende forschungsbasierte Gründungsvorhaben eingeworben. UniKasselTransfer ist eine zentrale Einrichtung der Universität Kassel, die unter anderem Gründungsinteressierte bei der Umsetzung ihrer Ideen in ein Geschäftsmodell begleitet und bei der Antragstellung für ein EXIST-Gründungsstipendium oder EXIST-Forschungstransfer unterstützt. Das Förderprogramm EXIST-Forschungstransfer des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützt in zwei Förderphasen den Transfer und Übergang von vielversprechenden Forschungsergebnissen in eine Unternehmensgründung.
Larabicus wird nun ab September 2023 zwei Jahre lang mit einer Summe von insgesamt 1,2 Millionen Euro gefördert. In dieser Zeit steht auch die Unternehmensgründung an.
Verleihung des 21. Deutschen Gründerpreises 2023
Der renommierte Preis für Gründer*innen und Unternehmer*innen in Deutschland wird am Dienstag, 12.09.23, in Berlin verliehen. Wir stellen euch die Finalist*innen des DGP 23 vor.
Der Deutsche Gründerpreis gilt als die bedeutendste Auszeichnung für herausragende Unternehmer*innen und einer der renommiertesten Wirtschaftspreise in Deutschland. Er wird 2023 bereits zum 21. Mal vergeben. Ziel der Initiative ist es, erfolgreiche Gründer*innen und ihre Unternehmen sichtbar zu machen und durch die vielfältige Unterstützung noch erfolgreicher. Der Preis wird jährlich in den Kategorien Schüler, StartUp, Aufsteiger und Lebenswerk verliehen. Außergewöhnliche Unternehmerleistungen können mit einem Sonderpreis gewürdigt werden.
StartUp, Schüler, Aufsteiger und vorbildliche Unternehmerpersönlichkeit gesucht
Aus den jeweils drei Finalist*innen des Deutschen Gründerpreises, die in den Kategorien StartUp und Aufsteiger für die hohe Auszeichnung nominiert sind, werden am Dienstag, 12. September 2023, die Preisträger*innen gekürt. Ebenso wird eine vorbildliche Unternehmerpersönlichkeit für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. In den vergangenen Jahren waren dies beispielsweise Badezimmer-Visionär Klaus Grohe, Götz Rehn (Alnatura), Alfred Theodor Ritter („Ritter Sport“) und Götz Werner (dm-drogerie markt).
Zudem wird die Jury in diesem Jahr erneut einen Sonderpreis vergeben. Im vergangenen Jahr war dieser an Tatjana Kiel (#WeAreAllUkrainians) verliehen worden, davor an die BioNTech-Gründer Professor Dr. Uğur Şahin und Dr. Özlem Türeci.
Die Finalist*innen in der Kategorie StartUp
Die Finalisten in der Kategorie StartUp, ein- bis maximal dreijährige Unternehmen, die ihre Geschäftsidee besonders erfolgreich am Markt etabliert haben, sind:
Edurino GmbH, München
Das EducationTech-Start-up Edurino hat Lernen für Kinder ab 4 Jahren neu erfunden. Mit seinem innovativen Ansatz von spielerischer, digitaler Wissensvermittlung hat Edurino einen geschützten Raum zum Lernen und Spaß haben als digitale Welt erschaffen. Edurino besteht aus einer App, die auf jedem gängigen Tablet oder Smartphone läuft. Zur Eingabe dient ein kindgerechter Stift. Die spannenden Bildungsabenteuer werden mit speziellen Spielfiguren freigeschaltet.
Friendly Captcha GmbH, Wörthsee
Sicherheit im Web, ohne nervige Bilderrätsel mit Autos, Zebrastreifen und Brücken; mit seinem einzigartigen Ansatz legt Friendly Captcha den Fokus auf die Computer-Ressourcen, die für die Lösung des Rätsels benötigt werden. Freundlich zum User, der das kaum mitbekommt, konsequent gegenüber dem Computer. Je größer die Gefahr, dass es sich um eine Spam-Maschine handelt, desto schwieriger und systembelastender wird das Rätsel.
Klim GmbH, Berlin
Regenerative Landwirtschaft zielt darauf ab, die Widerstandsfähigkeit des Bodens zu stärken, gesunde Böden tragen zum Klima- und Biodiversitätsschutz bei und produzieren langfristig hochwertigere und nährstoffreichere Lebensmittel. Klim erleichtert mit seiner bahnbrechenden digitalen Plattform Landwirten das regenerative Landwirtschaften, entlohnt sie dafür und hilft zudem der Lebensmittelindustrie, die Zukunftsfähigkeit ihrer Lieferketten zu sichern.
Die Finalist*innen in der Kategorie Aufsteiger
In der Kategorie Aufsteiger werden Unternehmen ausgezeichnet, die nicht älter als neun Jahre sind und bereits ein außerordentliches Wachstum erreicht haben. Nominiert sind in diesem Jahr:
DealCircle GmbH, Hamburg
Bei 600.000 Unternehmen steht laut KfW in den kommenden drei Jahren die Nachfolge an. Viele Unternehmen haben Schwierigkeiten, passende Käufer zu finden. DealCircle hilft dabei, diese zu identifizieren. 250.000 Käuferprofile sind derzeit in der einzigartigen DealCircle-Datenbank hinterlegt. Sie unterstützt Mergers-and-Acquisitions- (M&A) und Nachfolgeberater dabei, Käufer und Verkäufer von Unternehmen effizient zusammenzuführen.
Enpal B.V., Berlin
Enpal setzt auf vereinfachte Solarenergie-Angebote, um Eigenheimbesitzern den Übergang zu sauberer Energie zu ermöglichen und so den Klimawandel zu bekämpfen. Enpal bietet Solarlösungen für jedes Haus, mit einer All-inclusive-Lösung aus Solaranlage, Stromspeicher, Ladestation für das Elektroauto und ab diesem Jahr auch Wärmepumpen. Und das alles zu einem Festpreis – mit den Optionen, die Geräte zu mieten, zu finanzieren oder zu kaufen.
happybrush GmbH, München
Mit einem breiten Spektrum innovativer Produkte überbrückt happybrush die Kluft zwischen Konsumgut, Technologie und Nachhaltigkeit. Ihre „Trilogie der Mundpflege“ – Zahnbürste, Zahnpasta, Interdental – bietet eine umfassende, aber vor allem auch nachhaltige Pflegelösung. Die Aufsteckköpfe beispielsweise bestehen aus holzfaserbasierten Resten der Holzproduktion in Skandinavien, die Borsten sind plastikfrei – aus Rizinusöl.
Vorgeschlagen wurden die Unternehmen von den rund 300 Expert*innen des Deutschen Gründerpreises. Sie stammen aus renommierten Unternehmen, Technologiezentren, Ministerien, Gründungsinitiativen und der Sparkassen-Finanzgruppe. Die Expert*innen verfügen über jahrelange Erfahrungen mit Unternehmensgründungen und sehr gute Branchenkenntnisse. Zudem hatten Unternehmen die Möglichkeit, sich initiativ zu bewerben. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützt den Deutschen Gründerpreis.
Die ausführlichen Unternehmensporträts der Finalist*innen und weitere Informationen zum Event gibt's hier
3DPrintoptixMarket: 2,5 Mio. Euro EU-Förderung für 3D-gedruckte Linsen
Das Stuttgarter Start-up Printoptix und das Wiener Start-up Viewpointsystem erhalten für ihr ehrgeiziges Kooperationsprojekt 3DPrintoptixMarket eine 2,5 Mio. Euro EU-Förderung.

Mit einem neuartigen 3D-Druckverfahren wollen Printoptix aus Stuttgart und Viewpointsystem aus Wien komplexe Mikrooptiken in herausragender Qualität und zu wettbewerbsfähigen Preisen marktreif machen.
Printoptix, 2020 von Nils Fahrbach, M.Sc. und Dr. Simon Thiele gegründet, entwirft, entwickelt und fertigt einzigartige mikrooptische Komponenten in einem Maßstab von 10 µm bis 2 mm und auf einer Vielzahl von Substraten wie Glasfaserspitzen, Bildsensoren oder LEDs. Die Stuttgarter Firma bietet den gesamten Prozess - von der Idee für ein mikrooptisches Bauteil über das fertige und optimierte Produkt bis hin zur Serienfertigung - unter einem Dach.
Viewpointsystem unter CEO Nils Berger verbindet zukunftsweisende Technologieentwicklung mit wissenschaftlicher Expertise im Bereich Blickforschung. Das Wiener Deep-Tech-Unternehmen entwickelt und produziert international ausgezeichnete Smart Glasses, die auf Eye Tracking basieren. Die Datenbrillen werden von Firmenkunden weltweit unter anderem für Remote Support und Fernwartung, für Trainings und Dokumentationen sowie für Forschung und Analyse eingesetzt.
Das ehrgeizige Kooperationsprojekt „3DPrintoptixMarket" von Printoptix und Viewpointsystem wird dabei vom European Innovation Council (EIC) mit einer Förderung von 2,5 Mio. Euro unterstützt. Die Mikrooptiken sollen in Smart Wearables, medizinischen Geräten oder industriellen Anwendungen zum Einsatz kommen.
Impossible parts per 3D-Print kostengünstig und in Serienqualität
Das innovative 3D-Druckverfahren von Printoptix soll es ermöglichen, sogenannte impossible parts im Bereich Mikrooptik kostengünstig und in Serienqualität zu drucken. Kleinste mehrteilige Linsensysteme inklusive Blenden und weiterer Bauteile, für die mit herkömmlichen Methoden viele Produktionsschritte und Fertigungsmaschinen notwendig wären, werden bei dem Verfahren in einem Stück und in einem einzigen Druckschritt gefertigt. So entfallen viele aufwändige Herstellungsschritte und der Fertigungsprozess wird um ein Vielfaches einfacher und schneller.
„Mit unserer Technologie eröffnen sich völlig neue Konstruktionsmöglichkeiten und Freiformen, die in herkömmlichen Fertigungsverfahren schlicht nicht realisierbar sind“, betont Nils Fahrbach, CEO von Printoptix. „Dies ermöglicht technologische Innovationen in Bereichen wie der medizinischen Endoskopie oder Augmented Reality. Darüber hinaus wird der Fertigungsprozess robuster, da keine Montage und mechanische Ausrichtung der optischen Komponenten mehr erforderlich sind."
Anwendung in Smart Glasses
Mit Viewpointsystem als Projektpartner werden die 3D-gedruckten Mikrooptiken nun für den Markt vorbereitet. In den Smart Glasses des Wiener Deep Tech-Unternehmens kommen die Optiken bei einer Reihe von Industriekunden zum Einsatz, was praktische Verbesserungen ermöglicht. Zudem werden die Möglichkeiten der Skalierung und Produktindividualisierung bei der Herstellung optimiert.
„Bei Smart Glasses ist es wichtig, die Mikrooptik für unterschiedliche Gesichtsformen und individuelle Besonderheiten der Augen anpassen zu können“, erklärt Frank Linsenmaier, CTO von Viewpointsystem. „Durch die Flexibilität und die Personalisierungsmöglichkeiten des 3D-Druckverfahrens können wir unsere Funktionalität und das Nutzererlebnis noch weiter verbessern, und das zu überschaubaren Kosten.“
Ziel des Kooperationsprojekts ist es, die Mikrooptiken bei gleichbleibender optischer Qualität noch um 50 Prozent zu verkleinern. So können die Komponenten perspektivisch auch in kleinsten optischen Modulen für Augmented Reality-Brillen zum Einsatz kommen. Weiterhin soll die Druckzeit um mehr als 70 Prozent auf unter zehn Minuten reduziert werden.
Schnelle Produktinnovationen ohne lange Lieferketten
Die Flexibilität und Schnelligkeit in der Herstellung machen die 3D-gedruckten Mikrooptiken zu einer attraktiven Lösung sowohl für Unternehmen und Forschungseinrichtungen mit kleineren Stückzahlen als auch für große Marktteilnehmer. Industrieunternehmen erhalten die Möglichkeiten, ihre Produkte schnell, unkompliziert und zu wettbewerbsfähigen Preisen mit individuellen optischen Komponenten zu bestücken.
„Produkte, für die normalerweise aufwändige Prozesse und häufig auch unterschiedliche Lieferanten aus Übersee erforderlich sind, gibt es mit uns bald aus einer Hand und sozusagen vor der Haustür“, fasst Nils Fahrbach von Printoptix zusammen. „Wir sind stolz, mit dem Projekt zur Etablierung von Know-how und Produktionsstrukturen im Bereich Mikrooptik in Europa beizutragen.“
3DPrintoptixMarket wird über einen Zeitraum von drei Jahren durch den European Innovation Council gefördert, Europas Vorzeige-Innovationsprogramm zur Ermittlung, Weiterentwicklung und Verbreitung bahnbrechender Technologien und Innovationen in Europa.
DCUBED: Bayerischer NewSpace-Hardwarehersteller kündigt ersten 3D-Druck im offenen Weltraum an
DCUBED ist ein 2018 in Germering bei München gegründetes NewSpace-Unternehmen, das Auslösevorrichtungen, technische Komponenten und bewegliche Strukturen für eine Vielzahl von Raumfahrtanwendungen entwickelt und herstellt.

DCUBED (kurz für Deployables Cubed GmbH) wurde 2018 von Dr. Thomas Sinn gegründet und startete mit einem 3D-Drucker und einem Team von zwei Mitarbeitern. Heute bietet das Unternehmen mehrere Produktlinien an und beliefert die Raumfahrt-Marktführer in 15 Ländern auf 4 Kontinenten.
Erste Produktherstellung im offenen Weltall
Jetzt gibt DCUBED bekannt, als weltweit erstes Unternehmen eine dreidimensionale Struktur im offenen Weltall herstellen zu wollen. Das Pilotprojekt soll mittelfristig den Weg für die Herstellung größerer Strukturen im All ebnen. Das Projekt soll Anfang nächsten Jahres im Rahmen einer Weltraum-Mission durchgeführt werden. Damit wird zum ersten Mal überhaupt ein Produkt im offenen Weltall hergestellt.
Konkret soll in einem additiven Verfahren – also mit 3D-Druck – eine etwa 30 Zentimeter lange Gitterstruktur hergestellt werden. Diese Demonstration soll als erster Beweis für die Effizienz und das zukunftsweisende Potential dieser Technologie für die Produktion im All dienen.
„Hohe Kosten und Gewichtsbeschränkungen beim Transport von Nutzlasten stehen der Verwirklichung des Nutzens von Weltraumtechnologien für die Menschheit im Wege. Gerade Zukunftstechnologien wie satellitengestütztes Internet, Erdbeobachtung oder das ‘Internet der Dinge’ benötigen leistungsfähige – aber voluminöse Infrastruktur im Erdorbit. Die Gründung unseres neuen Kerngeschäftsbereichs zeigt, dass wir bei DCUBED stets die Grenzen des Machbaren ausreizen wollen. So ermöglichen wir unseren Partnern und Kunden im Weltall ohne Grenzen zu denken“, so Dr. Thomas Sinn, CEO & Gründer, und ergänzt: „Unsere Technologie-Demonstration verspricht, die Herstellung und Reparatur von Strukturen im Weltall zu revolutionieren und auf einer grundlegenderen Ebene einen Paradigmenwechsel bei unserem Verständnis von Space- Hardware einzuleiten. Viele der Möglichkeiten, die sich langfristig hieraus ergeben, können wir uns heute nicht einmal vorstellen.“
Die anstehende Demonstration soll einen wichtigen Meilenstein bei DCUBED’s Mission, Fertigungskapazitäten für weitreichendere Weltraumstrukturen zu schaffen, markieren. Insbesondere im Hinblick auf Kleinsatelliten will das Unternehmen in den kommenden Jahren umfangreichere in-Orbit Fertigungskapazitäten entwickeln. 2025 soll ein Test zur Herstellung von Gitterstrukturen folgen. Für 2026 ist eine SmallSat Solaranlage mit einer Leistung von mehreren Kilowatt geplant.
Als etablierter Weltraum-Hardwarehersteller mit mehr als 15 Produkten die, bereits im Orbit im Einsatz sind, arbeitet DCUBED zudem momentan an der Eröffnung eines zweiten Standortes in Broomfield, Colorado. Der Hauptsitz des Unternehmens liegt weiterhin in Germering bei München. Ziel der Eröffnung des US-Standorts ist eine Verankerung auf dem Weltraummarkt des Landes, das sich schnell zu einem der wichtigsten Schauplätze der Welt für die aufstrebende NewSpace-Industrie entwickelt.
marta: Berliner Betreuungs-Start-up schließt Mio.-Seed-Extension-Round ab
Die 2020 von Philipp Buhr und Jan Hoffmann in Berlin gegründete Betreuungs-Plattform marta schließt eine weitere Finanzierungsrunde mit neuen Partnern und den Bestandsinvestoren ab.

Gegründet wurde marta 2020 von den Studienfreunden Philipp Buhr und Jan Hoffmann. Als sie mit der Pflegebedürftigkeit der eigenen Großeltern konfrontiert waren, entstand die Idee, auf digitalem Weg ein perfektes Match zwischen der Familie mit Pflegebedarf und der Betreuungskraft herzustellen. Seit 2021 ist die Plattform online. Zwei Jahre nach dem Start ist marta mit 75 Mitarbeitenden in vier Ländern (Deutschland, Polen, Rumänien und Litauen) aktiv und hat nach eigen Angaben bereits mehr als zweitausend Kund*innen und Betreuende für die häusliche Pflege vermittelt.
SwissHealth Ventures und RTL Ventures haben sich entschieden marta zu unterstützen, um den Ausbau der Plattform und das weitere Wachstum sowie die Verbreitung der Marke voranzutreiben. Neben frischem Kapital stellt RTL Ventures zusätzlich einen signifikanten Anteil an Media Leistungen durch den Vermarkter Ad Alliance zur Verfügung. Für den Aufbau der führenden Marke in der sogenannten 24-Stunden-Betreuung liefert das RTL Medien-Portfolio den idealen Hebel. Mithilfe von TV-Platzierungen soll die notwendige Reichweite erzielt werden, um innerhalb kurzer Zeit die Markenbekanntheit weiter zu erhöhen. Der bestehende Gesellschafter German Media Pool stellt zusätzlich weitere Media Leistungen für Radio und Print Kampagnen bereit.
Leo van Gemmern, Head of Marketing von marta: “Wir bespielen diverse Kanäle, die sich in Tests für uns bewährt haben, sehr intensiv in den kommenden Monaten. Das größte Problem von Familien ist, dass sie nicht wissen, an wen sie sich bei Bedarf nach häuslicher Betreuung wenden können - das werden wir ändern.”
“Wir stehen für Transparenz und eine bessere Bezahlung der Betreuungskräfte in deutschen Haushalten. Das schafft eine Win-win-Situation bei Familien und Betreuungskräften. Die schönste Bestätigung: Der starke Ansturm von erfahrenen Betreuungskräften, die in marta endlich eine verlässliche Plattform finden”, berichtet Gründer Philipp Buhr.
Dementsprechend ehrgeizig sind die Wachstumsziele. Marta plant großflächige Marketingkampagnen, die neben Digitalkanälen auch auf TV, Plakat, Print und Radio setzen. “Wir möchten der erste Ansprechpartner für alle Themen rund um die häusliche Betreuung sein”, sagt Gründer Jan Hoffmann. Daneben soll das Kapital in die Weiterentwicklung des Kernprodukts, die Entwicklung weiterer Services für Familien und die Expansion in einen zweiten Markt genutzt werden.
Seit der Seed-Runde im August 2022 hat sich marta rasant weiterentwickelt. Das Start-up hat die Standorte in Deutschland, Litauen, Polen und Rumänien erweitert und beschäftigt nun über 75 Mitarbeitende. Mittlerweile hat der Pflege-Marktplatz über 2.000 Vermittlungen ermöglicht und zusätzlich Partnerschaften mit über 100 Unternehmen, die pflegerische Dienstleistungen oder Produkte anbieten. Neben der Web-App nutzen Familien und Betreuungskräfte inzwischen überwiegend die beiden mobilen Apps zur Auswahl, Buchung und Kommunikation. Das Unternehmen hat stark in die Benutzerfreundlichkeit und den Matching-Algorithmus investiert, der Familien und ideal geeignete Betreuungskräfte zusammenbringt. So kann ein “Match” in Spitzenzeiten in weniger als einer Stunde generiert werden.
AfreeGems: Verleger Martin Sutter investiert in das 2017 gegründete Food-Start-up
AfreeGems – 2017 von Andrea Bolz und Stefan Reiss gegründet – bringt afrikanische Leckereien wie AfreeNuts, AfreeBeans & AfreeSpices nach Deutschland.

Der Notarvertrag ist geschlossen – das 2017 von Andrea Bolz und Stefan Reiss gegründete Start-up AfreeGems konnte den Unternehmer und Naturfreund Martin Sutter (68) als Investor mit an Bord seiner Firma holen. 10 Prozent hält nun der neue Gesellschafter Sutter und freut sich, als privater Hobbyimker und Schafzüchter „dieses nachhaltig ausgerichtete innovative Unternehmen zu unterstützen und weiter auszubauen“, wie er erläutert. Als Kunde und nachhaltiger Afrika-Fan kennt er die Produkte nur zu gut; war von der Idee und dem Charity-Gedanken fasziniert.
„Wir sind sehr glücklich, Martin Sutter als Business Angel und Finanzpartner für unser junges Unternehmen zu gewinnen und möchten nun weitere nachhaltig orientierte InvestorInnen an Bord holen, um die Idee von AfreeGems weiter und schneller auszubauen“, so Stefan Reiss, geschäftsführender Gesellschafter von AfreeGems.
"Free and Fair Trade. With Africa"
Das Netzwerk von AfreeGems bringt vielfältige Produkte direkt von den afrikanischen Produzenten zum Konsumenten nach Deutschland bzw. Europa. Unter dem Slogan „Free and Fair Trade. With Africa.“ baut das Social Food Startup bestehende Handelshemmnisse in Afrika ab und unterstützt die afrikanische Wirtschaftsentwicklung vor Ort.
Kurze Transportwege nach dem Konzept “Produced Where It Grows“, nachhaltig ausgerichtet und sozial, denn von jeder verkauften Einheit werden bis zu 80 ct. für die Förderung der Grundschule in Babak im Senegal eingesetzt, fördert AfreeGems die wirtschaftliche Unabhängigkeit seiner afrikanischen Partner*innen. Immer mehr afrikanische Partnerproduktionsbetriebe aus verschiedenen Ländern Afrikas möchten sich dem Netzwerk von AfreeGems anschließen und vertreiben so effizient und direkt ihre Produkte.
Doch wie kam es dazu?
Dem Geschmack der kleinen senegalischen Erdnüsse verfallen, gründeten Andrea Bolz und Stefan Reiss 2017 den kleinen Familienbetrieb AfreeGems. Angefangen hatte alles in den Bars und Restaurants von Dakar, wo zu den Getränken stets geröstete Erdnüsse gereicht werden. Erdnüsse, die nur leicht mit Atlantik-Meersalz gesalzen und frei von künstlichen Ölzusätzen sind. Erdnüsse, die Stefan und Andrea auch ihrer Familie und ihren Freunden in Deutschland mitbrachten. Erdnüsse, die einfach frisch und himmlisch lecker schmeckten. Der Wunsch nach mehr machte sich im Freundeskreis schnell breit und für Stefan, der zu diesem Zeitpunkt noch im Senegal für die Vereinten Nationen unterwegs war, war es kein Problem für Na(s)chschub zu sorgen. So reifte langsam, wie die geliebten Erdnüsse unter der afrikanischen Sonne, der Gedanke von AfreeGems.
Andrea und Stefan informierten sich bei den örtlichen Bauern über die traditionelle Verarbeitung von Erdnüssen. In Afrika ist es üblich, die Erdnüsse kurz in ein Salzbad zu geben und sie danach in der Sonne trocknen zu lassen, um sie später zu rösten. Auf ihren Wegen durch das Land lernten die beiden viele Bauern kennen, schlossen Freundschaften und die ersten Abnahmevereinbarungen.
Wie vieles Schöne, hat auch diese Geschichte eine Schattenseite. Die Armut ist in Afrika leider allgegenwärtig. Schulen fehlen in manchen Regionen komplett oder sind nur schlecht ausgestattet. Schulessen ist, falls angeboten, nicht abwechslungsreich. Und so arbeitet AfreeGems mit dem Hilfe-für-Senegal.e.V. zusammen, um die Partnerschule in Babak schrittweise zu fördern.
"Fairzehrfertige" Produkte Made in Africa
Die Produkte werden in Afrika angebaut und „fairzehrfertig“ verarbeitet und dienen somit auch der wirtschaftlichen Unabhängigkeit. Lange Transportwege fallen weg, da vor Ort die Produktion stattfindet. Arbeitsplätze konnten erhalten und neu erschaffen werden. Die ausgewählten Bauern bauen ihre Produkte ökologisch an und vieles wird von Hand geerntet und ausgelesen.
AfreeGems bietet aktuell verschiedene Produkte wie AfreeBeans (Kaffee, Espresso und Kakaobohnen), AfreeNuts (Bio-Macadamias, Bio-Cashews, Erdnüsse, Nussmuse) und AfreeSpices (Bio-Safran, Vanilleschoten) an. Und es werden stetig mehr! In Kürze auch die ersten Nonfood-Artikel, in Afrika hergestellte Körbe.
QuoIntelligence: Threat-Intelligence Start-up sichert sich 5 Mio. Seed-Finanzierung
Das 2020 von Marco Riccardi in Frankfurt gegründete QuoIntelligence unterstützt Konzerne aus dem DAX, Europäische Banken und Unternehmen und Institutionen aus (KRITIS-)Branchen dabei, ihre Cybersicherheitsstrategie aktuell zu halten.

Die Aufmerksamkeit für Cybersicherheit hat enorm an Bedeutung gewonnen. Gründe dafür sind unter anderem neue Risiken durch flexible Arbeitsplatzmodelle und die sich schnell verändernde geopolitische Lage. Allerdings ist der Entwicklungsstand der Unternehmen im Umgang mit Cyberrisiken sehr unterschiedlich. QuoIntelligence spielt daher eine wichtige Rolle bei der Aufklärung von Unternehmen über die Notwendigkeit von Bedrohungsanalysen (Threat Intelligence) und darüber, wie diese als Teil einer übergreifenden Cybersicherheitsstrategie einen entscheidenden Beitrag zur Maximierung der Cyber-Resilienz und Minimierung von Risiken leisten.
QuoIntelligence ist derzeit in Deutschland, Italien, Spanien und den USA vertreten und hat Kund*innen in der gesamten EU. Das Unternehmen ist bestrebt, sowohl sein Dienstleistungsangebot als auch seine geografische Präsenz zu erweitern. Zu den Kund*innen gehören Unternehmen und Organisationen in kritischen europäischen Bereichen, unter anderem dem Finanz- und Versicherungssektor, Behörden, der verarbeitenden Industrie, der Halbleiterindustrie, dem Einzelhandel und dem Transportsektor.
Die 5 Mio-Finanzierung wurde vom DeepTech VC-Investor eCAPITAL Entrepreneurial Partners (namhafte Portfoliounternehmen im Bereich Cybersecurity sind unter anderem VMRay, Tenzir und Exein) angeführt, weitere private Investor*innen haben sich an der Runde beteiligt. Das zusätzliche Kapital soll zum Ausbau des QuoIntelligence-Teams, zur Weiterentwicklung der Produkte und Dienstleistungen sowie zur deutlichen Steigerung der Marktreichweite des Unternehmens verwendet werden.
Marco Riccardi, CEO und Gründer von QuoIntelligence: „Da immer mehr Unternehmen die wichtige Rolle von Threat Intelligence für ihre Geschäftsaktivitäten erkennen, ermöglicht uns diese Finanzierung, unser Threat Intelligence-Angebot auszubauen, hervorragende Mitarbeiter zu rekrutieren und unseren Kunden einen echten Mehrwert zu bieten. Durch die nahtlose Integration von Technologie und Talent folgen wir weiter unserer Mission, Europas führender Threat Intelligence-Partner zu werden."
Dirk Seewald, Partner, eCAPITAL: „Threat Intelligence hat einen umfassenden Anwendungsbereich. QuoIntelligence ist als europäischer Anbieter mit einem hoch automatisierten und differenzierten Service, der nicht nur große Unternehmen erreicht, sondern auch den riesigen Markt des Mittelstands erschließt, einzigartig positioniert. Wir sind von den Zukunftsaussichten des Unternehmens begeistert und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem Team.”
Ari Bizimis, Gründungsinvestor von QuoIntelligence: „Als Gründungsinvestor begrüßen wir eCAPITAL als führenden deutschen VC-Investor im Bereich Cybersecurity. Wir sind davon überzeugt, dass die jahrelange Erfahrung von eCAPITAL bei der Skalierung von Cybersicherheitsunternehmen eine entscheidende Rolle bei der Förderung des signifikanten Wachstums von QuoIntelligence spielen wird. Mit dieser Partnerschaft sehen wir den Aufstieg von QuoIntelligence zum führenden Anbieter von Threat Intelligence in Europa in den kommenden Jahren."
JvM START: „Mit RBF schließen wir die Kapitallücke für Markenarbeit“
Jung von Matt ist bekannt für seine ausgefallenen Marketingideen. Mit dem Programm JvM START sucht die Kreativagentur die Nähe zu Start-ups und wird selbst zu einem. Mehr dazu im Interview mit Paul-Christian Brenndörfer und Simon Knittel, JvM START.

SIMON KNITTEL ist Creative Lead bei Jung von Matt START und seit Jahren auf die Markenkommunikation von Start-ups spezialisiert. Kreativ die besonderen Probleme von Start-ups zu lösen, das ist sein Anspruch – und so hat er auch RBF als Vergütungsmodell etabliert. (c) Jung von Matt START
Mit JvM START richten Sie sich an Start-ups, denen es an Marketing-Know-how fehlt. Welches Ziel verfolgen Sie mit dem Programm?
Brenndörfer: Insgesamt sind Markenarbeit, Branding und Marketingstrategie für frühphasige Start-ups entscheidend, um sich im Markt zu differenzieren, den Wert des Unternehmens zu steigern und langfristig erfolgreicher zu sein. Unser Ziel ist es, möglichst früh die richtige Basis zu schaffen und dadurch die Branchenführer von morgen bereits heute als Kunden und Partner zu gewinnen.
Mit welchen Start-ups arbeiten Sie bislang bei JvM START zusammen und wie sehen die weiteren Pläne aus?
Brenndörfer: Wir haben bereits erfolgreich Early Stage-Start-ups aus den Bereichen Digital Health, Spirituosen, Kosmetik, Agrar, Legaltech, Bildung und aus dem Foodbereich aufgebaut. Dabei haben wir eine zentrale Rolle bei der Entwicklung und Umsetzung von Brand- und Marketingstrategien für diese Start-ups gespielt.
Knittel: Ob Brand Design, Creative Platform oder Kampagne – für uns geht es darum, gemeinsam zu wachsen und den Gedanken des trojanischen Pferdes und der im besten Sinne „merkwürdigen“ Lösung Start-ups näherzubringen.
Das Programm basiert auf dem Revenue Based Financing (RBF)-Modell. Warum haben Sie sich für diesen Weg entschieden und welche Vorteile sehen Sie darin für Start-ups sowie auch Corporates?
Knittel: Junge Start-ups brauchen Markenarbeit, um erfolgreich zu wachsen – ihnen fehlt aber oft das Geld. Mit RBF schließen wir diese Lücke. Die Agenturleistungen werden hier – zuzüglich eines Risikoaufschlags – über die Umsätze der Start-ups vergütet. Damit sind wir indirekt erfolgsbeteiligt: Wenn das Unternehmen hohe Umsätze erzielt, erhöht sich die Rückzahlungsgeschwindigkeit. Diese flexible Struktur entlastet Start-ups – leicht messbar und ohne Equity-Implikationen. Andersherum ermöglicht es uns, vom Erfolg unserer Arbeit schneller zu profitieren.
Brenndörfer: Uns ist es dabei wichtig, zu betonen, dass wir RBF nicht als Musterlösung für jedes Start-up sehen. Wir bieten unsere Leistungen deshalb auch in kleinen, einzeln abrechenbaren Bausteinen an – denn jedes Start-up ist anders. Und um einen echten Mehrwert zu schaffen, muss nicht nur die Marke individuell betrachtet werden, sondern auch die passende Finanzierungsoption.
Sie investieren über den Venture Capital-Fonds in B2C-Start-ups. Was raten Sie Corporates, die diesen Weg als Zugang zu Innovationen einschlagen möchten?
Knittel: JvM START wurde genau aus diesem Grund ins Leben gerufen: Eine Investition ist noch lange keine Innovation. Es braucht mehr, um in der Start-up-Szene Relevanz zu gewinnen und somit den Zugang zu den Ideen von morgen zu bekommen.
Brenndörfer: Deshalb ist JvM START immer wieder vorne mit dabei, um Initiativen zu etablieren, wie das German Brand Ranking, Brand Camp und RBF. So wollen wir bei JvM START Start-ups unterstützen, relevante Marken aufbauen, innovative Ideen fördern – und selbst Teil davon sein. Wir sind davon überzeugt, dass es eben diesen ganzheitlichen Ansatz braucht.
Vielen Dank für das Gespräch.
Das Interview führte Janine Heidenfelder, Chefredakteurin VC Magazin
The Oater: Kölner FoodTech Start-up schließt siebenstellige Pre-Seed-Finanzierungsrunde ab
The Oater wurde 2021 von Sarah und Lisa Nesti, Henrik Burger und Benjamin Auer gegründet und entwickelt Geräte zur lokalen Herstellung von pflanzlichen Milchalternativen.

The Oater wurde 2021 von den Schwestern Sarah und Lisa Nesti, Henrik Burger und Benjamin Auer gegründet, mit der Vision, pflanzliche Milchalternativen nachhaltiger, frischer und erlebbarer zu produzieren. Das Start-up entwickelt Geräte für die Gastronomie, mit der Milchalternativen, z.B. Haferdrink, lokal hergestellt werden können. Das bietet Frische und echte Nachhaltigkeit. Ihr Geschäftsmodell bezeichnet The Oater als „Oat Drink as a Service“, denn das Start-up liefert ihren Gastronomie-Kund*innen nicht nur die Haferdrink Maschine, sondern auch im Abonnement die Zutaten, die für die Herstellung von Barista Haferdrink innerhalb der Maschine benötigt werden.
Haferdrink aus dem Verbund-Karton boomt. Die Kategorie der Milchersatzprodukte – mit über 50% Haferdrink Anteil (Gfk 2022) – wächst in Europa stark und erwirtschaftete 2022 bereits einen Umsatz von 2,6 Milliarden US-Dollar mit einem erwarteten CAGR von 15 % bis 2027. (Statista 2023) Was viele allerdings nicht realisieren: Haferdrink besteht zu 90 % aus Wasser, das im Verbund-Karton durch Europa transportiert wird. Visionärin und Maschinenbau-Ingenieurin Sarah Nesti (CEO) suchte 2021 nach einer nachhaltigeren Produktlösung, die sowohl im Schaum als auch im Geschmack überzeugt, und entwickelte zusammen mit ihren Mitgründer*innen das Konzept einer kompakten automatisierten Haferdrink Maschine.
Alternative zu konventionellem Haferdrink und Kuhmilch
„Wir müssen weg von Einwegverpackungen und zentraler Produktion mit langen Transportwegen und hin zu pflanzlichen, nachhaltigen und frischen Alternativen, hergestellt vor Ort. Und Haferdrink ist nur der Anfang – mit dem Ansatz der hyperlokalen Produktion sind die Anwendungsmöglichkeiten quasi unendlich.“, sagt Sarah Nesti, Gründerin und CEO.
Das Start-up versteht sich als Impact Start-up. Die Mission bis 2030: eine Milliarde Kilogramm C02 einsparen. Ein unabhängiges Lifecycle Assessment hat gezeigt, dass The Oater bereits jetzt 57 % weniger C02 Äquivalente im Vergleich zu konventionellem Haferdrink und 93 % weniger als Kuhmilch verursacht. Gestartet ist das Gründungsteam mit zwei Ingenieuren im Aachener Start-up Ökosystem rundum die RWTH. Seit 2022 ist The Oater in Köln ansässig.
Im August 2023 beginnt die Pilotphase in Köln und Berlin in den ersten Gastro-Betrieben. Der Barista Haferdrink hat bereits in Sensorik-Panels sowie Barista Tests sehr gut abgeschnitten und begeistert. The Oater startet in Kürze die erste Serienproduktion in Deutschland und das ambitionierte Gründungsteam freut sich auf den folgenden kommerziellen Launch.
Investment und Fördergeld für den Markteintritt
Eingeworben wurde das frische Kapital von namhaften Business Angels aus der Food- und Tech-Szene. Der größte Investor der Runde ist Rüdiger Koppelmann, der als langjähriger Geschäftsführer bei SodaStream in Frankreich und Deutschland/Österreich exzellente Branchenkenntnisse mitbringt. „Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass The Oater den Markt für Milchersatzprodukte revolutionieren wird. Das Start-up verfolgt nicht nur den Umweltgedanken, sondern bietet auch eine hervorragende Produktqualität, Frische und Geschmack. Mit ihrem B2B Fokus auf der Gastronomie antwortet The Oater auf die vorherrschende, starke Nachfrage nach mehr Frische, Regionalität und weniger Verpackungsmüll in dieser Branche,“ sagt Rüdiger Koppelmann, Lead-Investor und Geschäftsführer SodaStream (FR, DE, AT).
Zusätzlich zu der Finanzierungsrunde konnte das Start-up erfolgreich Fördergelder in sechsstelliger Höhe einwerben, so unter anderem die namhafte und mit 75.000 Euro dotierte WomenTech EU Förderung für talentierte und top-ausgebildete Female-Founder im Tech-Bereich. Mit dem neuen Kapital soll der Markteintritt und die erste Serienproduktion der Haferdrink Maschinen finanziert werden.
Forschungszulage: Staatliche Fördermaßnahme bleibt oft ungenutzt
Das sind fünf häufigsten Missverständnisse bei der Beantragung der staatlichen Förderung "Forschungszulage".

Zum 1. Januar 2020 hat die Bundesregierung die Forschungszulage eingeführt, um kleine und mittlere Unternehmen bei der Finanzierung von Forschung und Entwicklung zu unterstützen. Im Wesentlichen beinhaltet die Forschungszulage eine finanzielle Erstattung in Höhe von 25 % der Personalkosten. Diese Förderung bietet gegenüber klassischen Förderprogrammen Vorteile und ist aufgrund der flexiblen Gestaltbarkeit insbesondere für KMU, also auch für Start-ups interessant.
Die Fördermittelberater*innen von EPSA Deutschland stellen in ihren Gesprächen jedoch oft fest, dass die Forschungszulage viel zu wenig abgerufen wird. Zudem gibt es viele Missverständnisse. Die fünf häufigsten sind.
Missverständnis 1: Unternehmens- und Branchenkompatibilität
Viele Unternehmen sind unsicher, ob ihre Unternehmensgröße oder Branche für die Forschungszulage in Frage kommen. Obwohl das Programm insbesondere für KMU und Start-ups entwickelt wurde, können auch etablierte Unternehmen in diversen Branchen, wie der Automobil-, Luftfahrt-, Energie- oder Pharmaindustrie, sowie Firmen, die disruptive Technologien in Biotechnologie, Medizintechnik oder Informationstechnologie entwickeln, davon profitieren. Grundsätzlich ist die Zulage branchen- und themenoffen.
Missverständnis 2: Projektförderfähigkeit
Ein weiteres Missverständnis vieler Unternehmen ist, ob ihre Projekte überhaupt förderfähig sind. Förderfähige Vorhaben müssen in der Lage sein, sich mindestens einer Kategorie aus Grundlagenforschung, industrieller Forschung oder experimenteller Entwicklung zuzuordnen. Sie müssen zudem klare Ziele definieren und spezifische Tätigkeiten beinhalten, die erforderlich sind, um diese Ziele zu erreichen. Darüber hinaus müssen die Projekte alle fünf FuE-Kriterien des Frascati-Handbuchs erfüllen: Neuheit, Kreativität, Ungewissheit hinsichtlich des Ergebnisses, systematische Vorgehensweise und Übertragbarkeit / Reproduzierbarkeit. Auch hier gibt es viele Missverständnisse.
Wichtig zu wissen: Es müssen keine Produkte neu erfunden werden
Nehmen wir einmal das Kriterium „Neuheit“. Hierbei ist es nicht erforderlich, ein vollständig neues Produkt zu erfinden, das auf dem Markt noch nicht existiert. Vielmehr geht es darum, neue Erkenntnisse zu gewinnen, die über die routinemäßigen Tätigkeiten im Unternehmen hinausgehen und dabei die Umsetzung von Branchen-Neuheiten (z.B. neue Prozesse, Technologien, Materialien) ermöglichen. Wenn Unternehmen unsicher sind, ob ihr FuE-Projekt förderfähig ist, sollten sie sich an Fördermittelberater wenden.
Missverständnis 3: Bürokratischer Aufwand
Der mit der Antragstellung verbundene Aufwand kann abschreckend sein. Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass nur der Erstantrag des jeweiligen Projektes einen erheblichen Mehraufwand darstellt. In den Folgejahren ist es ausreichend, die Projektkosten des begünstigten FuE-Vorhabens aus dem jeweiligen Wirtschaftsjahr beim Finanzamt einzureichen. Dieser Aufwand wird durch die Zusammenarbeit mit einem/einer professionellen Fördermittelberater*in minimiert. Ferner helfen Fördermittelberatungen dabei, dass 100 Prozent der abrufbaren Summe auch abgerufen wird. Die Erfahrung zeigt, dass Unternehmen oft zu geringe Fördersummen beantragen.
Missverständnis 4: Fristeneinhaltung
Die Forschungszulage kann rückwirkend beantragt werden. Es gibt aber bestimmte Fristen, die es zu beachten gilt. Der Antrag auf Forschungszulage kann jederzeit beim Finanzamt gestellt werden. Vorher muss jedoch das Antragsverfahren bei der Bescheinigungsstelle Forschungszulage durchlaufen und alle Unterlagen für den Antrag beim Finanzamt zusammengestellt werden. Um bei ihrer nächsten Steuerfestsetzung von der rückwirkenden Förderung für 2020, 2021 und 2022 (+2023) von bis zu 3 (+1) Mio. Euro zu profitieren, sollten die Unternehmen das Thema somit schnellstmöglich angehen. Die Einhaltung der Fristen ist wichtig, damit die Antragsteller die ihnen zustehenden Summen vollständig in Anspruch nehmen können.
Missverständnis 5: Finanzielle Vorleistung für Fördermittelberatung
Die Kosten einer Fördermittelberatung zur Forschungszulage können Unternehmen, insbesondere KMU mit begrenzten Ressourcen, abschrecken. Dies sollte jedoch kein Hindernis darstellen, da seriöse Fördermittelberater*innen in der Regel erfolgsabhängig arbeiten.
Fazit
Trotz der Herausforderungen, die mit der Beantragung der Forschungszulage verbunden sind, sollten der Nutzen und die möglichen positiven Auswirkungen auf die FuE-Kapazitäten und Innovationsfähigkeit von Unternehmen nicht unterschätzt werden. Dies stärkt auch den Innovationsstandort Deutschland und sichert damit nachhaltige Wettbewerbsvorteile als auch Arbeitsplätze. Unternehmen sollten die Möglichkeiten der Forschungszulage nutzen und sich im Zweifelsfall auf ihrem Weg durch den "Förderdschungel" professionelle Hilfe holen.
Gründer*in der Woche: 21done – die App für unsere Future Skills
21done GmbH, von Prof. Thomas Suwelack und seiner ehemaligen Studentin Feng Xia Ang in Hamburg gegründet, hat die 21done App entwickelt, die uns mehr Gestaltungskraft in Zeiten von mehr Eigenverantwortung und Wirtschaftsdynamik ermöglichen will. Mehr dazu im Interview mit CEO Thomas.

Wann und wie bist du zusammen mit deiner Mitgründerin Feng Xia auf die Idee zu 21done gekommen?
Feng Xia hat den Stein für 21done ins Rollen gebracht als sie mich in einem unternehmerischen Uni-Seminar – ich war zu der Zeit ihr Professor – mit ihrer Idee eines Marktplatzes für Services rund um das Tierwohl inspirierte. "Das ist ein Soul Service" empfand ich und erweiterte den Fokus: ein Marktplatz für mehrere Soul Services, wie z.B. Coaching-, Achtsamkeits- oder Kreativitäts-Services. Aus "Soul" wurde "persönliche Entwicklung" und aus Feng Xia eine sagenhafte Co-Gründerin unseres Hamburger Start-ups.
Der Marktplatz war allerdings nur der erste Schritt. Wir gingen folglich intensiv der Frage nach, wie man sich am effektivsten persönlich weiterentwickelt. Wir stießen auf den Satz „Du wirst, was du wiederholst.“ In anderen Worten: Es sind die Gewohnheiten, die uns zu dem machen, was wir sind. Tatsächlich basieren ca. 50 Prozent unserer täglichen Handlungen auf Gewohnheiten. Nach der Fertigstellung unseres Marktplatzes haben wir uns also mit noch mehr Elan an eine App zur Entwicklung von Gewohnheiten gemacht, die mich als Person wachsen lassen.
Diese App bieten wir für B2C und B2B an, unser Fokus liegt jedoch auf B2B, denn 70 Prozent der Arbeitnehmer geben laut Harvard Business Review an, dass sie die für ihre Arbeit erforderlichen Fähigkeiten nicht beherrschen. Ein ernüchternder Wert – zumal Mitarbeitende mehr denn je gefordert sind, eigenverantwortlich zu gestalten. Weiterbildungsprogramme stellen aktuell selten eine geeignete Lösung dar: Nur 25 Prozent der Mitarbeiter glauben, dass Weiterbildung ihre Leistung messbar verbessert hat. Nach der Vergessenskurve von Ebbinghaus ist 79 Prozent des Gelernten nach einem Monat verloren. Zudem fokussieren aktuelle Weiterbildungen auf Fachwissen, das in modernen Zeiten eine immer kürzere Halbwertszeit hat.
Unsere prämierte 21done App stärkt die wichtigsten und menschlichen Fähigkeiten und Voraussetzungen für positives Gestalten: kreatives Denken, Kommunikation, Teamplay, mentale & physische Gesundheit, Selbstwert. Und zwar auf nachhaltige Weise – wie oben angesprochen – durch die Integration effektiver Habits in den Alltag.
Was waren die wichtigsten Steps von der Gründung bis zum Go live eurer 21done App?
Damit ein Start-up wirklich erfolgreich sein kann bedarf es schon sehr vieler Rädchen, die ineinandergreifen müssen. An erster Stelle würde ich das Kernteam nennen, das von Anfang an sehr fokussiert, resilient, kompetent und mit viel Unternehmergeist an unserer Mission gearbeitet hat. Dieses Team zusammenzuhalten war äußerst wichtig. Ebenso sind unsere Investoren und Business Angel wichtige Elemente unserer bisherigen Geschichte. Die finanziellen Mittel haben uns sehr geholfen, die Plattform und App so zu entwickeln, dass unsere Nutzer sehr zufrieden sind.
Auch unsere 21done Coaches waren und sind enorm wichtig. Zunächst haben sie über unseren Marktplatz für persönliche Entwicklung ihre Services angeboten, bevor sie uns dann geholfen haben, sogenannte 21-Tage-Pläne mit 21 Lerninhalten (in Form von Podcasts, Artikeln, Videos, Live-Coachings) zur Entwicklung neuer Gewohnheiten zu erstellen.
Nun zu eurer App: Was ist die 21done App, was ist das Konzept dahinter und was leistet sie?
In Zeiten, in denen Mitarbeitende eigenverantwortlicher denn je stets neuen Herausforderungen begegnen, stärkt die 21done App die wichtigsten Fähigkeiten und Voraussetzungen für positives Gestalten: kreatives Denken, Kommunikation, Teamplay, mentale & physische Gesundheit, Selbstwert. Und zwar mit Hilfe des Lernen-Erfahren-Wiederholen-Ansatzes. Schon Einstein sagte, dass Lernen Erfahrung ist (alles andere ist Information). Und da man wird, was man wiederholt, kommt man um neue effektive Gewohnheiten – basierend auf positiven Erfahrungen – nicht drumherum.
Gründer*in der Woche: SafeSpace – einfach sicherer unterwegs
Die Schülerinnen Nour Idelbi und Joline Reker haben mit SafeSpace eine App entwickelt, die ihre Nutzer*innen sicher auf dem Weg nach Hause begleitet. Die Anwendung arbeitet mit einem Ampelsystem und ist leicht zu bedienen. Mehr dazu im Interview mit Nour.

Wann und wie bist du zusammen mit Joline auf die Idee zu SafeSpace gekommen?
Die Idee entstand tatsächlich aus dem unwohlen Gefühl während des Heimwegs. Vor allem Frauen kennen das: Es ist dunkel, die Straße ist nicht gut beleuchtet und man hat einfach das Bedürfnis, mit jemandem sprechen oder telefonieren zu müssen, um sich sicher zu fühlen. Mit SafeSpace wollen wir genau das ermöglichen.
Was waren dann die wichtigsten Steps von der Idee bis zur fertigen App?
Zuerst musste ein Team gefunden werden. Besonders witzig ist dabei, dass Joline und ich uns über TikTok getroffen haben. Danach haben wir unsere damals schon relativ große Community auf TikTok nach ihrer Meinung zum damaligen App-Konzept gefragt. Vieles kam richtig gut an, vieles auch nicht so gut, also haben wir das Konzept mehrmals überarbeitet, bis wir uns dann mit einer Freelancer-Agentur zusammengesetzt haben und die App programmieren ließen.
Wie habt ihr diese Entwicklungsphase finanziell gestemmt?
Wir haben 2021 an der bundesweiten Challenge von Startup Teens teilgenommen – und leider nicht gewonnen. Wir haben dann ein Jahr lang intensiv an unserer Idee gearbeitet und konnten 2022 schließlich 10.000 Euro Preisgeld gewinnen. Damit konnten wir nicht nur unsere App, sondern später auch unser großes Release–Event finanzieren.
Habt ihr weitere Unterstützer*innen und Mentor*innen für euer Projekt finden können?
Wir sind Teil der GoDaddy “GoTeam”-Initiative, die gezielt Gründer*innen aus der GenZ unterstützt. Bekannte Expert*innen aus unterschiedlichen Bereichen beraten Gründer*innen in Fragen rund um Unternehmensgründung und -entwicklung. Wir haben im Rahmen von GoTeam beispielsweise unseren Markenauftritt aufgebaut und unseren Webauftritt mit einer Baukasten-Lösung entwickelt.
Besonders toll ist, dass wir durch GoDaddy plötzlich überall in den sozialen Medien sichtbar waren, auf Youtube und Instagram beispielsweise. Dadurch haben wir viel Feedback bekommen und wir konnten zahlreiche Menschen für unsere Idee begeistern – das wäre uns ganz alleine wahrscheinlich nur viel langsamer gelungen.