XO Life: Münchner MedTech-Start-up erhält 7 Mio. Euro


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Das von Dr. Friderike Bruchmann und Johannes Bachhuber gegründete Digital-Health-Start-up XO Life hat mit seiner ImpactMonitor™-Plattform eine weltweit einzigartige Metaplattform zur digitalen Produkt- und Therapieunterstützung für Patient*innen geschaffen.

Ein Konsortium aus vier Risikokapitalgesellschaften investiert 7 Millionen Euro in die internationale Expansion der ImpactMonitor™-Plattform, die eine Alternative zu herkömmlichen Suchen wie auf Google, Facebook, TikTok oder Instagram darstellt. Die Hauptinvestoren sind Sandwater und Grazia Equity mit Beteiligung von Vi Partners und Bayern Kapital. Bestehende Investoren wie Aescuvest, Winning Mindset Ventures und Isartal Ventures sind erneut beteiligt.

Mehr Information und Kommunikation für Patient*innen

Patient*innen haben ein großes Bedürfnis nach Information und Kommunikation, wenn sie eine Diagnose oder ein Medikament erhalten. 70 Prozent recherchieren mindestens einmal pro Woche online, wobei Google und Facebook die erste Wahl sind. Allerdings sind Online-Inhalte oft für Suchmaschinen optimiert und statt kuratierter Informationen bekommen Suchende Werbung ausgespielt. Nur 8 von 10 Patient*innen vertrauen daher Online-Informationen. Sie fühlen sich allein gelassen und unsicher.

„Diese Investition wird es uns ermöglichen, unsere Technologie weiterzuentwickeln und international zu expandieren. Nachdem wir unseren Erfolg auf dem deutschen Markt unter Beweis gestellt haben, möchten wir die globalen gesundheitlichen Herausforderungen angehen und unsere innovativen Lösungen einem breiteren Publikum zugänglich machen", sagt Dr. Friderike Bruchmann, Mitbegründerin und CEO von XO Life.

ImpactMonitor™: Meta-Plattform für digitale Patient*innenunterstützung

XO Life mit Sitz im Münchner Technologiezentrum MTZ, hat eine Meta-Plattform entwickelt, die als digitale Begleiterin für Patient*innen in Bezug auf ihre Medikamente, Produkte, Therapien und Krankheiten dient. Die Plattform versorgt Patient*innen mit verifizierten medizinischen Informationen, sammelt Feedback, sogenannte von Patient*innen berichtete Ergebnisse, bietet reale Einblicke von anderen Betroffenen und ermöglicht Austausch sowie medizinische Unterstützung.

Pharma- und MedTech-Hersteller*innen sowie andere Akteur*innen des Gesundheitswesens bieten spezifische Produkt- und Therapiebereiche über die Plattform an. Die ImpactMonitor™-Plattform hilft Hersteller*innen und Forschungseinrichtungen (letzteren kostenlos), die Bedürfnisse und Präferenzen von Patient*innen zu ermitteln und unterstützt die Entwicklung neuer patientenorientierter Therapien.

Um ein objektives und kostenloses Nutzer*innenerlebnis zu gewährleisten, gibt es keine exklusiven Inhalte oder Sponsoring durch Hersteller*innen. Die Registrierung auf der ImpactMonitor™-Plattform erfolgt schnell, kostenlos und einfach über Mac, PC oder die App für iOS und Android.

7 Mio. Euro für die internationale Expansion der ImpactMonitor™-Plattform

Die Investitionsrunde wird von dem norwegischen VC Sandwater und dem deutschen VC Grazia Equity angeführt. Der Schweizer VC VI Partners und der öffentliche VC Bayern Kapital sind Co-Investoren. Bestehende Investoren wie Aescuvest, Winning Mindset Ventures und Isartal Ventures sowie zahlreiche weitere Investoren und Family Offices aus dem Gesundheits- und Pflegebereich beteiligen sich ebenfalls an dieser Finanzierungsrunde.

Morten E. Iversen, Partner bei Sandwater, erklärt: „Wir sind begeistert von den einzigartigen Chancen und Möglichkeiten der Meta-Plattform von XO Life. Wir sind überzeugt, dass die ImpactMonitor™-Plattform eine wichtige Lücke im Gesundheitswesen schließen wird, indem sie umfassende Gesundheitsinformationen und Patientenunterstützung in ganz Europa und darüber hinaus bietet.“

Jochen Klüppel, Partner bei Grazia Equity, betont: „XO Life hat eine beeindruckende digitale Metaplattform entwickelt und aufgebaut. Unterstützt von einem starken VC-Konsortium kann das Team, das über technische Expertise in Medizin, Naturwissenschaften und Informationstechnologie verfügt und Talente aus mehr als 13 Nationen vereint, die ImpactMonitor™-Plattform auf das nächste Level heben. Wir setzen auf die Besten der Besten, um eine ganze Branche zu revolutionieren!“

Arnd Kaltofen, Partner bei Vi Partners, ergänzt: „Die Kombination aus fundierten medizinischen Informationen und einer intuitiven Plattform ist auf die heutigen Patienten Bedürfnisse zugeschnitten. Darüber hinaus liefert die Impact-Monitor™-Plattform Ärzten, medizinischen Einrichtungen und Unternehmen wertvolle Erkenntnisse über die Bedürfnisse und Präferenzen der Nutzer*innen und kann so die Entwicklung neuer, patientenorientierter Therapien unterstützen.“

Markus Mrachacz, Geschäftsführer bei Bayern Kapital, sagt: „Die intuitive Plattform von XO Life bietet Patient*innen validierte medizinische Informationen und liefert medizinischen Einrichtungen und Pharmaunternehmen bessere Einblicke in die Fragen und Bedürfnisse von Patienten. Diese Kombination macht XO Life für uns zu einer spannenden Chance im Bereich der digitalen Gesundheit.“

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AWS GenAI Loft Berlin: Tipps zum Einsatz generativer KI durch Startups

Beim AWS GenAI Loft Berlin profitieren alle Teilnehmenden von kostenlosem Coaching durch Experten, technischen Workshops und intensiven Networking-Events der KI-Community. Unter dem Motto „Learn, build, and connect" bringt das AWS GenAI Loft Berlin Startups auf den aktuellen Stand und bietet der Tech-Community die Möglichkeit, sich mit KI-Enthusiasten, Profis und Gleichgesinnten zu vernetzen.

Das AWS GenAI Loft Berlin öffnet vom 24. Februar bis 7. März 2025 seine Türen im Mitosis LAB in der Sonnenallee 67. In der zweiwöchigen Eventreihe bietet das Programm kostenlose Workshops und Experten-Sessions, u.a. mit NVIDIA, DoiT, Storm Reply, Automat-it. Bei der Veranstaltung dreht sich alles um innovative Startups, Entwicklungsteams und technische Fachkräfte im Bereich der generativen künstlichen Intelligenz (KI). Die Anmeldung ist kostenlos über aws.amazon.com/startups/events möglich.

Technologie-Expertise und professioneller Support

Amazon Web Services (AWS) stellt weltweit 230 Millionen Dollar für Startups bereit, um diese bei der Entwicklung innovativer GenAI-Lösungen zu unterstützen. Im Rahmen der AWS GenAI Loft Tour präsentieren AWS und NVIDIA die neuesten Entwicklungen im Bereich der generativen KI. Die ganztägigen Sessions eignen sich für jeden Kenntnisstand und demonstrieren, wie Startups von der engen Zusammenarbeit der beiden führenden Technologieunternehmen im Bereich der generativen KI profitieren können.

Mit seinem vielfältigen Programm bietet das Event eine einzigartige Lernplattform. Das Mitmachen lohnt sich für alle – von KI-Experten bis zu Einsteigern. Mit einem Team aus hochqualifizierten AWS Solutions Architects steht für jeden Aspekt der GenAI-Entwicklung fachkundige Unterstützung vor Ort bereit. Auf Wunsch gibt es auch 1:1-Beratung zu spezifischen technischen Herausforderungen.

Kostenlose Workshops und Deep-Dive Sessions

Die Kombination aus praktischen Workshops und technischen Deep-Dives ist optimal, um schnell und effektiv in die Welt der Generativen KI einzutauchen:

  • Hands-on Workshops zu AWS KI-Tools und -Technologien
  • Praxisorientierte Sessions zu Datengrundlagen
  • Training zur Implementierung von Amazon Bedrock
  • Entwicklung sicherer GenAI-Anwendungen
  • Einblicke zu multimodalen Foundation Modellen

Darüber hinaus ermöglicht das Event den direkten Austausch mit erfolgreichen Startups, AWS Partnern wie SnapSoft und dem AWS Expertenteam. Dies bietet die Möglichkeit, von der GenAI-Community zu lernen und wertvolle Best Practices sowie Praxiserfahrungen zu teilen.

Terminübersicht AWS GenAI Loft 2025

24.02.2025 – Opening Day: Auftaktevent mit Einführung in die Welt der generativen KI

25.02.2025 – In partnership with NVIDIA: Neueste Entwicklungen

26.02.2025 – Elevating Innovation: Praktische Anwendungen

 (Workshop) Data foundations: Vorbereitung von Daten

27.02.2025 – Advanced Applications of GenAI: Erstellen und Skalieren von KI-Lösungen

 (Workshop) Amazon Bedrock: Fortgeschrittener Einsatz

28.02.2025 – Deploy Generative AI Models: Strategien speziell für Startups

(Workshop) Amazon Nova Multimodal FMs: Hands-on Best Practices

03.03.2025 – Vertical Velocity: Vertikale Lösungen und KI-Integration in bestimmten Branchen

(Workshop) Mastering Generative AI: Tiefere Einblicke für Software-Unternehmen

04.03.2025 – In partnership with NVIDIA: Beschleunigung der Innovation

06.03.2025 – Driving Innovation and Business Growth: Sicherheit, Verantwortung, Wachstum

(Workshop) GenAI Chatbot w/ Security Guardrails: Sichere Chatbot-Applikationen

Zur Programm-Gesamtübersicht.

Level und Zielgruppen

Die Sessions sind in drei Level unterteilt (auf der Website einsehbar):

  • Level 100: Foundational (Grundlagen)
  • Level 200: Intermediate (Aufbaustufe)
  • Level 300: Advanced (Profiniveau)

Für wen ist das Event geeignet?

  • Startups und Tech-Unternehmen
  • KI-Projektleitung und Management
  • IT-Entwickler und Data-Science-Fachkräfte
  • Branchenfachleute mit Fokus auf KI-Integration

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Registrierung ist allerdings erforderlich. Alle Sessions werden in englischer Sprache durchgeführt. Registrieren Sie sich jetzt unter aws.amazon.com/startups/events.

Avelios Medical sichert sich 30 Mio. Euro Investment für sein innovatives Krankenhausinformationssystem

Das 2020 von Christian Albrecht, Nicolas Jakob und Dr. Sebastian Krammer gegründete Avelios Medical, Anbieter eines modernen Krankenhausinformationssystems (KIS), sichert sich in einer Series-A-Finanzierungsrunde 30 Mio. Euro von Sequoia Capital sowie seiner bestehenden Investoren Revent & HTGF. Die Finanzierungsrunde ist eine der größten Series-A-Runden im Bereich Digital Health der vergangenen Monate.

Mit der frischen Finanzierung will Avelios seine Mission vorantreiben, das führende Betriebssystem für die intelligente Patient*innenversorgung der Zukunft zu werden. Die Finanzierung unterstreicht das Potenzial von Avelios Medical, die Digitalisierung des Gesundheitswesens voranzutreiben.

Innovationsdruck als Gamechanger

Bis 2030 zieht sich mit SAP ein führender KIS-Hersteller aus dem Markt zurück. Hunderte deutsche und europäische Krankenhäuser stehen vor der Herausforderung, ihre KIS-Systeme zu erneuern. Damit bietet sich eine große Chance, die Klinik-IT zu modernisieren, die Qualität der Versorgung zu verbessern und Prozesse effizienter zu gestalten.

So sterben jährlich in Deutschland 65.000 Menschen allein an vermeidbaren Medikationsfehlern – mehr als im Straßenverkehr (Quellen: BARMER, WHO). Die Ursache sind veraltete IT-Systeme, in denen Daten zu oft nicht zur richtigen Zeit im richtigen Format verfügbar sind. Aus dem gleichen Grund verbringen Ärzt*innen nach Angaben des Marburger Bunds mehr als drei Stunden täglich mit administrativen Aufgaben.

Avelios Medical: neues Betriebssystem für intelligente Patient*innenversorgung

Um diese Herausforderungen zu lösen, bauten die drei Gründer von Avelios Medical ein vollständiges KIS von Grund auf neu. Entstanden ist ein Betriebssystem für intelligente Patientenversorgung, das sich an den Arbeitsweisen von Ärzt*innen und Pflegekräften orientiert, den Dokumentationsaufwand drastisch reduziert und Patient*innendaten über Sektorengrenzen hinweg intelligent vernetzt. Aufgrund einer vollständig strukturierten Erfassung der Daten können KI-Anwendungen ihr volles Potenzial entfalten, etwa bei der automatisierten Diagnostik.

Avelios Medical deckt dabei den vollen Umfang eines Krankenhausinformationssystems ab – von der Behandlungsdokumentation über administrative Prozesse bis hin zu einem Patient*innenportal. Die Plattform setzt dabei auf höchste Datenschutz- und Sicherheitsstandards. Alle Daten werden ausschließlich in hochsicheren Rechenzentren in Europa oder direkt in der lokalen Infrastruktur der Kund*innen gespeichert. Dank einer modularen Microservice-Architektur können Kliniken das System flexibel an die spezifischen Bedürfnisse der eigenen Einrichtungen anpassen sowie zwischen einer schrittweisen Implementierung und einem Umstieg in einem Schritt wählen.

Führende Kliniken setzen bereits auf Avelios

Avelios ist bereits zentraler Bestandteil der Digitalisierungsstrategien führender Krankenhäuser. Sana, eine der größten privaten Krankenhausketten mit 56 Einrichtungen, und führende Universitätskliniken wie das Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München oder die Medizinische Hochschule Hannover setzen auf die Avelios Software einschließlich des angeschlossenen Patientenportals.

Das frische Investment verschafft Avelios das notwendige Kapital und die Planungssicherheit, um das eigene Team weiter zu skalieren und bestehende sowie zukünftige Kunden weiterhin erfolgreich bei der Transformation in eine digitale Zukunft zu begleiten. „Sequoia hat sich bewusst vom klassischen, kurzfristigen Investment-Zyklus abgewandt und setzt auf Unternehmen, die fundamentale Probleme lösen. Die Digitalisierung der Patientenversorgung erfordert langfristiges Denken und nachhaltige Innovation“, kommentiert Christian Albrecht, Mitgründer von Avelios Medical.

KI-Start-up Prior Labs erhält 9 Mio.-Euro-Pre-Seed-Finanzierung

Das 2024 von Frank Hutter, Noah Hollmann und Sauraj Gambhir gegründete Freiburger KI-Start-up Prior Labs hat ein neues KI-Modell (TabPFN) für tabellarische Daten entwickelt, um das bisher ungenutzte Potenzial von Tabellen- und Datenbankanalysen freizusetzen.

Sogenannte strukturierte Daten in Tabellen und Datenbanken finden sich überall – in klinischen Studien, im Finanzsektor, bei Umweltmessungen oder auch in der Fertigung. Doch während generative KI für Text und Bilder bisher das Gespräch dominieren, spielten Tabellen kaum eine Rolle. Der Grund dafür: Die Daten sind unübersichtlich, vielfältig und stark kontextbezogen. In der Regel nutzen Unternehmen daher nach wie vor veraltete Tools oder sind für jede Aufgabe auf teure, maßgeschneiderte ML-Modelle angewiesen.

Tabellen-KI für besseren Umgang mit Unternehmensdaten

Das 2024 von Frank Hutter, Noah Hollmann und Sauraj Gambhir mit Unterstützung von Bernhard Schölkopf und Alex Diehl gegründete Prior Labs steht für einen Paradigmenwechsel: Ihr TabPFN-Modell bietet eine universelle Lösung, um tabellarische Daten zu analysieren. Es wurde auf 130 Millionen synthetischen Datensätzen trainiert und kann sofort Muster in jedem Datensatz verstehen und ableiten, ohne dass ein aufgabenspezifisches Training erforderlich ist. Als Basismodell kann es außerdem mit unternehmenseigenen Daten optimiert werden, sodass es kontinuierlich genauer wird und sich besser an reale Herausforderungen anpasst.

TabPFN: Präziser, schneller, günstiger

Zudem ist TabPFN präziser als andere moderne Modelle: Laut Aussagen des Unternehmens übertraf es bei kleinen tabellarischen Daten übertraf es diese in über 96 Prozent der breit gefächerten Vorhersageprobleme. Dazu benötigt TabPFN nur 50 Prozent der Daten, um dieselbe Genauigkeit zu erreichen, wie das nächstbeste Modell mit allen Daten. Zudem benötigt es nur 2,8 Sekunden, um eine bessere Leistung zu erzielen als die besten Modelle in mehr als 4 Stunden. Es ist einfach zu bedienen und lässt sich mit nur wenigen Zeilen Code auf jeden Datensatz anwenden.

TabPFN kann Branchen wie Handel, Finanzwesen oder Bereiche der Geschäftsanalyse deutlich rentabler machen. Denn es liefert schnellere und genauere Vorhersagen – die Grundlage, um wichtige Entscheidungen treffen zu können. Auch Branchen mit beschränkter Datenverfügbarkeit wie dem Gesundheitswesen, der Medizin und der Klimaforschung, in denen es oft schwierig oder teuer ist, Daten zu erfassen, profitieren von TabPFNs Dateneffizienz. Das Modell kann auch für Zeitreihenprognosen verwendet werden und belegt derzeit den ersten Platz im branchenüblichen GIFT-Eval-Benchmark, vor dem beliebten Chronos-Modell von Amazon oder Google’s Modellen.

Die aktuelle Finanzierungsrunde wird von Balderton Capital angeführt; ebenfalls beteiligt sind XTX Ventures, die Hector Foundation des SAP-Gründers Hans Werner-Hector, Atlantic Labs und Galion.exe. Ebenfalls investierten prominente KI-Angel-Investor*innen wie Thomas Wolf (Gründer und CSO von Hugging Face), Peter Sarlin (Gründer und CEO von Silo AI), Guy Podjarny (Gründer von Snyk und Tessl), Robin Rombach (Gründer und CEO von Black Forest Labs), Ed Grefenstette (Director bei DeepMind), Chris Lynch (Gründungsinvestor Data Robot und CEO von AtScale), Ash Kulkarni (CEO von Elastic) sowie weitere Führungskräfte.

Mit dem frischen Kapital plant Prior Labs, die Produktentwicklung zu beschleunigen, das Team zu erweitern und sein revolutionäres Grundlagenmodell mehr Nutzer*innen zugänglich zu machen.

Verbesserte API für nahtlose Einbindung

Als weiteren Meilenstein bietet Prior Labs nun eine verbesserte API an. Sie ermöglicht Unternehmen, die Funktionen von TabPFN nahtlos zu integrieren. Weiterhin arbeitet das Freiburger Start-up daran, sein Basismodell noch schneller, genauer und effizienter zu machen. So unterstützt das neue Modell inzwischen Textmerkmale und kann mit eigenen Daten verbessert werden. Zudem lassen sich kontextbezogene Informationen über die Problemdomäne einbeziehen, was TabPFN noch genauer und benutzerfreundlicher macht.

Frank Hutter, Mitgründer und CEO von Prior Labs, kommentiert: „Die meisten kritischen Entscheidungen in der Welt stützen sich auf Tabellendaten. Doch die meisten Datenanalysetools sind veraltet, wirklich intelligente Tools fehlen bisher. Unser Basismodell bedeutet einen Quantensprung für Wissenschaft und Unternehmen und ihre wertvollsten Daten. Wir arbeiten an einer Zukunft, in der Tabellen mithilfe von KI genauso unkompliziert verarbeitet werden können, wie es bereits für Text und Bilder der Fall ist. Unser Modell liefert deutlich schneller genauere Vorhersagen als bisherige Ansätze und liefert größeren Nutzen aus kleineren Datensätzen.“

James Wise, Partner bei Balderton Capital, ergänzt: „Tabellarische Daten sind das Rückgrat von Wissenschaft und Wirtschaft. Aber der bisherige KI-Boom, der Daten wie Texte, Bilder oder Videos erfasst hat, wirkt sich bisher nur marginal auf tabellarische Daten aus. Der Durchbruch von Prior Labs setzt die Superkräfte des maschinellen Lernens nun auch für diesen Bereich frei – ohne dass alle ihre eigenen Modelle trainieren müssen. Wir freuen uns, dieses Spitzenteam dabei zu unterstützen, in ganzen Branchen den Wert von Tabellendaten zu erschließen.“

Israels Hightech-Industrie: alive and kickin‘

In Deutschland ist es zuletzt still gewesen um das israelische Innovationsökosystem und so wird es manchen überraschen, dass 2024 für die israelische Hightech-Industrie besser lief als 2023. Resilienz, Kreativität und Innovationskraft „Made in Israel“ überzeugen Investoren und so macht Israel als globales Scale-up-Powerhouse von sich reden.

Im Manager Magazin erklärte Ex-Opel-Chef Dr. Karl-Thomas Neumann im November, dass er lieber in israelische Start-ups investiert als in deutsche. Beachtlich, denn deutsche Unternehmen halten sich seit Monaten mit Aussagen zu ihren Beziehungen ins israelische Tech-Ökosystem zurück – mutmaßlich aus Sorge vor Shitstorms und Protesten. Doch die Wirtschaftsbeziehungen bestehen weiter, nur verlagerte sich der Austausch 2024 nach Deutschland: Allein nach Frankfurt kamen letztes Jahr Automotive-, Cyber-Security-, Smart-City- und Sport-Tech-Delegationen. Auf der Medica in Düsseldorf Mitte November waren mehr als 30 israelische Unternehmen vertreten.

Kapitalzufluss steigt: 2024 übertrifft 2023 deutlich

Das Kriegsjahr 2024 war für Israel ein Jahr mit großen Herausforderungen. Das zeigt sich auch darin, dass die Gesamtwirtschaft um 1,5 Prozent schrumpfte. Aktuelle Marktzahlen von IVC-LeumiTech und Startup Nation Central belegen jedoch die Widerstandskraft der Hightechindustrie. Sie wusch 2024 um 2,2 Prozent (Q1-3). Besonders beeindruckend: Die 70 größten israelischen Tech-Unternehmen (Bewertung über 50 Mio. USD) legten an der NASDAQ letztes Jahr um 15,8 Prozent zu und übertrafen damit den US Equal-Weight Index, der um 9,4 Prozent wuchs. Israelische Unternehmen zeigen Resilienz und Ehrgeiz – mit Erfolg: 2024 nahmen sie 12 Milliarden USD an privatem Kapital ein – ein Anstieg um 27 Prozent im Vergleich zu 2023.

Die Zahlen zeigen auch: Wichtigstes Vertical ist Cyber Security. Die Hälfte der zehn weltweit führenden Cyber-Security-Unternehmen wurde von Israelis gegründet. Investitionen in die Unternehmen WIZ und Cyera erreichten 2024 allein 1,5 Mrd. USD. Stark waren außerdem die Bereiche generative KI und Safe-Intelligence-Lösungen. Auch die Kapitalerträge aus Exists waren im letzten Jahr 64 Prozent höher als 2023. Der größte Deal: Im September gab Salesforce die Übernahme des israelischen Data-Science-Software-Unternehmens Own für 1,9 Mrd. USD bekannt. Den Marktberichten zufolge hat das Jahr 2024 in Israel außerdem sieben Unicorns hervorgebracht. Im Jahr 2023 waren es vier. Zum Vergleich hat es nach Medienberichten in Deutschland letztes Jahr mit dem Münchner Fitness-Start-up EGym gerade einmal ein Unternehmen in die Unicorn-Liga geschafft.

Selbstbewusst: WIZ lehnte Milliarden-Angebot ab

Für Aufsehen sorgten dabei im Juli 2024 die Meldungen über das Übernahmeangebot von Alphabet (Google) an das IT-Sicherheitsunternehmen WIZ. Alphabet hatte 23 Mrd. USD geboten. Ein solches Angebot kann man nicht ausschlagen? Doch WIZ lehnte ab und plant laut Medienberichten einen Börsengang. Das Unternehmen war erst im Januar 2020 von Assaf Rappaport, dem heutigen CEO, sowie Ami Luttwak, Yinon Costica und Roy Reznik gegründet worden und rasant gewachsen. Die Vier kommen aus der legendären Elite-Geheimdiensteinheit 8200 der israelischen Armee und hatten im Juli 2015 bereits ihr gemeinsam gegründetes Unternehmen Adallom für 320 Mio. USD an Microsoft verkauft. Während es in den frühen Jahren der Start-up-Nation für die meisten Gründerinnen und Gründer ein früher erfolgreicher Exit das Ziel war, gibt es seit ein paar Jahren ein Umdenken, Unternehmen selbst weiterzuentwickeln. Andere Beispiele hierfür sind Monday oder Wix.

Krisen bieten Chancen

Doch die aktuellen Marktzahlen zeigen auch, dass die Anzahl israelischer Investoren 2024 um zehn Prozent zurückgegangen ist. Die Zahl internationaler Investoren sank im letzten Jahr um sieben Prozent. Der weltweite Trend zu weniger Neugründungen zeigt sich auch in Israel. Experten sehen auch, dass sich die vielfältige Innovationslandschaft Israels verengt.

Bei einem Besuch im Januar in Tel Aviv bei Sonnenschein und 20 Grad überwog jedoch der Optimismus. Die Waffenruhe mit der Hizbollah seit November 2024 und mit der Hamas seit Januar 2025 verbesserten die Stimmung. „Berichte deinen Geschäftskontakten in Deutschland, wie wir hier im Café sitzen und dass sie nach Israel kommen sollen“, sagte Gili Cegla, Investor und Organisator der Europe Days, einer Veranstaltung, die Unternehmen aus DACH mit israelischen Unternehmen zusammenbringt. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt. Krisenzeiten böten Chancen. Hier könne man von unternehmerischer Resilienz lernen. Es gehe vor allem aber darum, weiter zusammenzuarbeiten und die Potenziale zu nutzen. Vor Ort hört man verschiedentlich, dass wieder Wirtschaftsdelegationen aus Deutschland nach Israel geplant werden.

Anzeichen der Normalisierung

In den vergangenen Monaten hat fast ausschließlich die israelische EL AL den Luftverkehr von und nach Tel Aviv aufrechterhalten. Jetzt kehren internationale Fluglinien zurück. Delta Airlines hat bekannt gegeben, ab dem 1. April wieder zwischen New York und Tel Aviv zu fliegen, die Lufthansa-Gruppe kommt bereits am 1. Februar zurück, und Air France bietet seit Mitte Januar fünf wöchentliche Flüge von Paris nach Tel Aviv. Die begrenzten Ticketkapazitäten der vergangenen Monate hatten für israelische Unternehmen erhebliche Herausforderungen mit sich gebracht: Die Preise waren deutlich höher als üblich, es gab außerdem kaum freie Plätze. Um die Mobilität ihrer Teams sicherzustellen, haben sich mehrere Hightech-Unternehmen zusammengeschlossen und die virtuelle Airline TechAir gegründet, um mit etablierten Charterlinien Flüge in die USA anzubieten, was ein wichtiger Faktor für die Tech-Unternehmen ist.

Israel wichtiges internationales Innovationshub

Trotz großer Herausforderungen bleibt Israels Hightech-Industrie ein Innovationstreiber. Mittel- und langfristig wird entscheidend sein, wie sich die geopolitische Lage entwickelt. Dabei steht fest: Israels Hightech-Sektor ist nicht nur „alive and kickin’“, sondern ein unverzichtbarer Teil der globalen Innovationslandschaft.

Die Autorin Maike Diehl ist Geschäftsführerin der Diehl Relations GmbH und seit vielen Jahren geschäftlich zwischen Deutschland und Israel tätig.

QuoIntelligence: Dt. Cybersecurity-Start-up sichert sich 1,4 Mio.-Euro-EU-Auftrag

Das 2020 von Marco Riccardi gegründete Cybersecurity-Start-up bietet Regierungen, Finanzinstituten und Unternehmen in ganz Europa maßgeschneiderte Intelligence, die Sicherheitsverantwortliche bei proaktiven Entscheidungen unterstützt.

Jetzt haben die Frankfurter einen prestigeträchtigen Auftrag der EU-Agentur für Cybersicherheit (ENISA) gewonnen und zählen damit zu den ersten jungen Unternehmen, die aktiv an der europäischen Verteilungsstrategie für Cybersicherheit mitwirken. Das Start-up wird über vier Jahre hinweg Cyber-Threat-Intelligence-Dienste für die europäische Behörde bereitstellen. Das Volumen des Vertrags beläuft sich auf 1,4 Mio. Euro.

ENISA, die für die Stärkung der Cybersicherheitsarchitektur der Europäischen Union zuständig ist, baut mit der Vergabe an QuoIntelligence ihre Kapazitäten im Bereich der Bedrohungsaufklärung weiter aus. Der Frankfurter Anbieter soll insbesondere Datenquellen identifizieren, ein strategisches Datenerhebungskonzept entwickeln und das Bedrohungsmonitoring der Behörde verbessern. Ziel ist es, potenzielle Cyberrisiken frühzeitig zu erkennen und die Resilienz der EU gegenüber digitalen Bedrohungen zu erhöhen.

Wachsende Bedeutung der Bedrohungsaufklärung

„QuoIntelligence ist hervorragend positioniert, um ENISA mit Cyber Threat Intelligence zu unterstützen“, kommentiert Lola Rebollo, unabhängige Cybersicherheits-Expertin und Mentorin im EIC ScaleUP-Programm. „Ihre Expertise in der Bereitstellung hochqualitativer Bedrohungsanalysen wird einen wertvollen Beitrag zur Fähigkeit der EU leisten, Cyberbedrohungen frühzeitig zu erkennen und zu entschärfen – für eine stärkere und widerstandsfähigere europäische Region.

QuoIntelligence setzt auf eine Kombination aus KI-gestützten Analysen und menschlicher Expertise. „Unsere Technologie ermöglicht es, Bedrohungen mit hoher Präzision zu erkennen und geeignete Gegenmaßnahmen abzuleiten“, erläutert Marco Riccardi, Gründer und CEO des Unternehmens. Die erfolgreiche Teilnahme am Vergabeverfahren sei ein Beleg für die zunehmende Bedeutung von QuoIntelligence im europäischen Markt für Bedrohungsanalysen.

Expansionskurs und geplante Kapitalrunde

Der Vertragsabschluss mit ENISA kommt zu einem strategisch günstigen Zeitpunkt für das Start-up. QuoIntelligence plant für die zweite Jahreshälfte eine Finanzierungsrunde, um weiteres Wachstum zu finanzieren. Mit der EU-Agentur als Referenzkunde könnte das Interesse potenzieller Investoren steigen. Im Jahr 2023 hatten sich bereits eCAPITAL ENTREPRENEURIAL PARTNERS, ein VC-Investor mit dem Fokus auf Deeptech-& Software-Unternehmen, Mercurius Private Equity sowie diverse Privatinvestoren an dem Unternehmen beteiligt, um die vorhandenen Wachstumspotenziale zu heben.

GameChanger des Monats: Oxyle - sauberes Wasser für alle

Dr. Fajer Mushtaq, CEO und Mitgründerin des CleanTech-Start-ups Oxyle, schildert ihre persönliche (Gründungs-)Reise auf dem Weg zur Lösung eines globalen Problems.

Ich erinnere mich noch gut an die Sommer meiner Kindheit in Delhi. Als meine Familie von Kaschmir nach Delhi zog, war ich schockiert über die Wasserknappheit, die das Leben dort bestimmte. In den heißen Sommermonaten standen wir oft stundenlang in der Schlange, um Wasser von den Tanks des Delhi Jal Board, der zuständigen Wasserbehörde, zu holen. Erst als ich nach Europa kam, wo sauberes Wasser scheinbar endlos aus den Hähnen floss, wurde mir klar, dass das, was ich in Delhi erlebte, nicht überall die Norm war.

Diese Erfahrungen haben mein Leben tief geprägt und mein Bewusstsein für die Bedeutung von Wasser, seiner Verfügbarkeit und vor allem seiner Qualität geschärft. Ich erkannte, dass der Zugang zu sauberem Wasser – oder zu Wasser überhaupt – zu oft als selbstverständlich angesehen wird. Selbst in Ländern wie der Schweiz, die für ihre natürlichen Wasserressourcen bekannt sind, ist sauberes und sicheres Wasser keine Selbstverständlichkeit. Es gibt mehr als 100 bekannte PFAS-Kontaminationsstellen im ganzen Land. PFAS (Per- und Polyfluoralkylsubstanzen) sind eine Klasse von über 13.000 künstlich hergestellten, extrem beständigen Chemikalien, die für Menschen und unsere Umwelt giftig sind. Sie werden in so vielen Dingen verwendet, die wir täglich essen und tragen – von Teflonpfannen bis zu Regenjacken. Heute sind sie fast überall zu finden. Sie sind in unsere Böden gesickert, in unsere Gewässer gelangt und haben sich in unseren Blutbahnen angesammelt.

Von der Doktorarbeit zur Gründung von Oxyle

Während meiner Doktorarbeit an der ETH Zürich beschloss ich, Wasser zu meiner Mission zu machen. Mein Schwerpunkt lag auf der Entwicklung von Technologien zur effektiven und effizienten Entfernung von Mikroverunreinigungen aus Wasserressourcen. PFAS bestehen aus den stärksten Bindungen der organischen Chemie. Das macht sie unglaublich widerstandsfähig gegen den Abbau. Sie verbleiben in unserer Umwelt und in unserem Körper auf unbestimmte Zeit, was ihnen zu Recht den Spitznamen „Ewigkeitschemikalien“ eingebracht hat. Ihre Beseitigung ist von entscheidender Bedeutung. Der Kontakt mit PFAS, selbst in sehr geringen Konzentrationen, wird mit schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen in Verbindung gebracht, darunter Krebs, Störungen des Hormonsystems und Schädigung des Immunsystems.

In diesem Zusammenhang traf ich auf meinen späteren Mitgründer Silvan Staufert. Es war schnell klar, dass wir beide die gleiche Vision teilten. Gemeinsam sahen wir unsere Chance, etwas zu bewirken und eine der größten Herausforderungen der Menschheit in Angriff zu nehmen. Wir mussten unsere Technologie nur aus dem Labor herausbringen.

Eine nachhaltige Lösung für die Bekämpfung von PFAS

Die Idee zu Oxyle entstand aus diesem Zusammentreffen von Vision, Expertise und Dringlichkeit. Wir waren beide davon überzeugt, dass die Fortsetzung der herkömmlichen Methoden zur Bekämpfung der PFAS-Kontamination alleine nicht ausreicht. Diese Methoden verlagern das Problem lediglich, anstatt es zu lösen. PFAS werden häufig durch Ionenaustauschharze oder Aktivkohle in Pulverform aus dem Abwasser entfernt, aber bei diesen Verfahren entstehen sekundäre Abfallprodukte, die dann entsorgt werden müssen – oft durch Verbrennung oder Deponierung. In beiden Fällen gelangen PFAS letztlich wieder in die Umwelt, sei es durch Auswaschung in den Boden oder durch Freisetzung in die Luft. Wir waren der Meinung, dass die Welt eine bessere Lösung verdient hat – eine, die die schädlichen Moleküle dauerhaft zerstört.

Im Mai 2020 gründeten wir schließlich Oxyle, mit dem Ziel, eine Technologie zu entwickeln, die genau das leistet: PFAS-Moleküle vollständig abzubauen und sie in unschädliche Bestandteile zu mineralisieren. Unsere neuartige katalytische Zerstörungstechnologie beseitigt diese persistenten Chemikalien effektiv, ohne sekundäre Abfallprodukte zu erzeugen. Das ist nicht nur ein technischer Durchbruch, sondern auch ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft. Wir wollten sicherstellen, dass keine giftigen Rückstände zurückbleiben, die wieder in unsere Umwelt gelangen könnten. Unsere Methode bietet nicht nur eine Lösung für das Problem, sondern verbraucht dabei auch deutlich weniger Energie als andere destruktive Methoden – etwa 15-mal weniger Energie, um genau zu sein. So schufen wir eine Lösung, die nicht nur funktioniert, sondern auch für eine breite Anwendung skalierbar ist.

OCELL: Münchner Start-up erhält 10 Mio. Euro zur Digitalisierung der Forstwirtschaft

Um seine Technologie zum Thema Klimaschutz weiterzuentwickeln und weiteres Wachstum zu ermöglichen, hat das 2019 gegründete ClimateTech-Start-up OCELL eine Series-A-Finanzierungsrunde über 10 Mio. Euro abgeschlossen. Unter den Investoren befindet sich neben Capnamic auch Bayern Kapital, die Venture-Capital-Gesellschaft des Freistaats und einer der aktivsten Start-up- und Growth-Investoren der DACH-Region.

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Neben der notwendigen Reduzierung von Emissionen bieten gesunde Mischwälder enormes Potenzial als natürliche Kohlenstoffsenken: Sie binden das CO2 aus der Atmosphäre. Das Problem: Die forstwirtschaftliche Nutzung ist derzeit mangels rentabler Alternativen stark auf Holzoptimierung ausgerichtet, wodurch über Jahrzehnte hinweg überwiegend Monokulturen entstanden sind. Diese sind nicht nur wenig klimaresilient, sondern werden oft auch bereits vor Erreichen ihres CO2-Speicheroptimums geerntet.

Digitaler Zwilling für den Wald

Für dieses Problem hat die 2019 von David Dohmen, Christian Decher und Felix Horvat gegründete OCELL GmbH mit Sitz in München eine Lösung entwickelt, die sich aus zwei Bausteinen zusammensetzt: Zum einen verarbeitet OCELL Luftbilder, LIDAR- und weitere operative Forstdaten mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) zu digitalen Zwillingen der Wälder. Diese werden Forstbetrieben mit der Software „Dynamic Forest“ von OCELL zur Verfügung gestellt. Hierbei handelt es sich um ein Forstmanagement-System, das Forstbetrieben datenbasierte, exakte Rundum-Einblicke in alle forstwirtschaftlich relevanten Metriken, wie zum Beispiel Baumarten, Standort und Altersklassen gibt. Das erleichtert eine effiziente und nachhaltige Bewirtschaftung in einer bislang wenig digitalisierten Branche.

Incentivierung von Ökosystemleistungen

Zum anderen entwickelt OCELL auf Grundlage dieser digitalen Zwillinge zusammen mit den Waldbesitzern regionale Klimaschutzprojekte, die die vielfältigen Ökosystemleistungen von Wäldern in Wert setzen und Forstbetriebe für deren Förderung incentivieren. Der Fokus dieser Projekte liegt auf der Erhöhung des CO2-Speichers sowie der Transformation von Monokulturen hin zu klimaresilienteren Mischwäldern. Der Business Case von OCELL zielt darauf ab, anderen Unternehmen anzubieten, sich finanziell über CO2-Zertifikate an dieser Umforstung lokaler Wälder zu beteiligen. Deren Vorteil: Durch den datengetriebenen Ansatz von OCELL erhalten interessierte Unternehmen einen umfassenden Einblick in die entsprechenden Klimaschutzprojekte, die dazugehörigen Forstaktivitäten sowie deren Fortschritt und Erfolg, was insbesondere deren Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) vereinfacht.

Für Forstbetriebe wiederum eröffnen die Projekte durch diese Monetarisierung des zusätzlichen CO2-Speichers eine wirtschaftliche Alternative zur reinen Holzproduktion. Und auch die Natur profitiert: So bereichern gesunde Mischwälder beispielsweise die Biodiversität und schützen Wasserressourcen, indem sie als natürliche Filter dienen, den Wasserfluss regulieren und Bodenerosion verhindern.

Die Klimaschutzprojekte von OCELL wurden zusammen mit Lehrstühlen der Technischen Universität (TU) München, der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HWST) sowie dem Waldklimarat entwickelt. Mittlerweile nutzen fast 3.000 Forst-Expert*innen die Dynamic Forest-App und über 800.000 Hektar Waldfläche werden bereits in Zusammenarbeit mit OCELL bemessen und bewirtschaftet – das entspricht einer Fläche von mehr als einer Million Fußballfeldern. Die im Rahmen der Finanzierungsrunde neu eingeworbenen Mittel plant OCELL in die Weiterentwicklung ihrer Technologie sowie in den Eintritt und das Wachstum in weitere europäische Märkte zu investieren.

David Dohmen, Mitgründer von OCELL, sagt: „In den letzten Jahren hat der Ruf von CO2-Zertifikaten aufgrund von oft mangelhafter Datenbasis stark gelitten, doch sie bleiben ein entscheidendes Werkzeug im Kampf gegen den Klimawandel – wenn sie richtig gemacht werden. Mit OCELL wollen wir das Vertrauen in den Markt wiederherstellen, indem wir modernste KI-Technologie mit naturbasierten Lösungen verbinden. Wälder bieten den Vorteil, sofort verfügbar, skalierbar und vergleichsweise kostengünstig zu sein, während unsere Technologie Messbarkeit, Genauigkeit und Transparenz ermöglicht. Wir freuen uns, mit Capnamic und Bayern Kapital erfahrene Partner an unserer Seite zu haben, die bereits zahlreiche Tech-Unternehmen erfolgreich begleitet haben.”

Monika Steger, Geschäftsführerin von Bayern Kapital, sagt: „Um den Klimawandel einzudämmen, brauchen wir innovative technologische Lösungen. OCELL verfolgt einen Ansatz, der für alle Parteien Vorteile bietet und auch der Natur zugute kommt. Insbesondere der skalierbare, datengetriebene Ansatz hat uns überzeugt, in das Climate-Tech-Startup zu investieren. Wir freuen uns auf die nächsten, gemeinsamen Wachstumsschritte.“

Jobwahl 2025: Gehalt, Sinn und Teamgeist zählen

Eine neue Studie zeigt: Arbeitnehmende suchen mehr als nur einen Job – sie wollen eine Tätigkeit, die ihre Bedürfnisse ganzheitlich erfüllt. Für Unternehmen liegt darin die Chance, ihre Attraktivität gezielt zu steigern.

Der Jahresbeginn ist traditionell eine Zeit des Aufbruchs – nicht nur privat. Viele Arbeitnehmer*innen nutzen diesen Anlass, um sich nach neuen beruflichen Möglichkeiten umzusehen. Auch für Unternehmen ist das neue Jahr ein guter Grund, frischen Wind in die Teams zu bringen und die Rekrutierungsaktivitäten zu. Doch welche Kriterien sind für Bewerber*innen bei der Wahl eines neuen Jobs am wichtigsten?

Diese Frage hat der europäische Personaldienstleister SD Worx im Rahmen seiner Navigator Series 18.000 Arbeitnehmer*innen in 18 europäischen Ländern gestellt. Dabei wurde deutlich, dass nicht nur hierzulande nicht nur die finanzielle Sicherheit eine wichtige Rolle spielt, sondern auch das Arbeitsumfeld und persönliche Werte immer mehr an Bedeutung gewinnen.

1. Das Gehalt: Ein entscheidender Faktor

Für 59 Prozent der Befragten in Deutschland ist das Gehalt nach wie vor der bestimmende Faktor bei der Jobwahl. Ein angemessenes und faires Einkommen schafft finanzielle Sicherheit und wird gleichzeitig als Ausdruck der Wertschätzung der eigenen Leistung empfunden. Besonders in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten, die viele Arbeitnehmende belasten, nimmt die Bedeutung einer attraktiven Vergütung weiter zu.

2. Jobsicherheit und finanzielle Stabilität des Unternehmens

57 Prozent der Beschäftigten legen großen Wert auf einen sicheren Arbeitsplatz. Denn dieser bietet nicht nur finanzielle Stabilität, sondern auch emotionale Sicherheit und die Möglichkeit, private und berufliche Pläne langfristig zu verwirklichen. Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder globaler Krisen sind Arbeitsplätze mit Jobsicherheit besonders gefragt. Die Gewissheit, in einem stabilen Arbeitsumfeld tätig zu sein, schafft Vertrauen und Zufriedenheit in der Belegschaft. Die finanzielle Stabilität des Unternehmens spielt dabei eine zentrale Rolle, denn sie ist die Basis für die Sicherheit des Arbeitsplatzes. Ein wirtschaftlich gesundes Unternehmen kann nicht nur in Krisenzeiten verlässlich agieren, sondern auch Perspektiven für die Zukunft schaffen.

3. Entfernung und Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes

Eine gute Work-Life-Balance beginnt für viele bereits auf dem Weg zur Arbeit. Für 45,2 Prozent in Deutschland der befragten Arbeitnehmer*innen spielt die Entfernung zum Arbeitsplatz eine große Rolle bei der Jobwahl. Ein kurzer und unkompliziert zu bewältigender Arbeitsweg reduziert Stress und spart wertvolle Zeit, die für persönliche Aktivitäten oder die Familie genutzt werden kann. Arbeitnehmende bevorzugen Unternehmen, die entweder in unmittelbarer Nähe zum Wohnort liegen oder gut öffentlich oder mit dem Auto gut angebunden sind.

Aber auch flexible Arbeitsmodelle wie Remote Work oder Gleitzeit spielen eine immer größere Rolle. Sie ermöglichen es Unternehmen, auch Talente aus weiter entfernten Regionen für sich zu gewinnen, da tägliches Pendeln nicht mehr zwingend erforderlich ist. Mitarbeitende können den Arbeitsweg auf ein Minimum reduzieren und nur dann ins Büro kommen, wenn persönliche Anwesenheit oder die Zusammenarbeit im Team erforderlich ist. Diese Flexibilität macht Arbeitsplätze attraktiver und fördert zugleich eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben.

4. Arbeitsatmosphäre und soziales Umfeld

Eine positive Arbeitsatmosphäre ist für 44,4 Prozent der Arbeitnehmer*innen ein entscheidendes Kriterium bei der Wahl des Arbeitgebenden. Ein angenehmes Betriebsklima sowie gute Beziehungen zu Kolleg*innen und Vorgesetzten tragen maßgeblich zur Zufriedenheit am Arbeitsplatz bei. Teamgeist, gegenseitige Unterstützung und eine offene Kommunikation schaffen ein Umfeld, in dem sich Mitarbeitende wohlfühlen und ihr Potenzial voll entfalten können.

Das Betriebsklima beeinflusst nicht nur das tägliche Wohlbefinden, sondern auch die langfristige Bindung an das Unternehmen. Ein respektvolles Miteinander fördert die Motivation und steigert die Produktivität.

5. Sinnvolle und anspruchsvolle Arbeitsinhalte

Rund ein Drittel (33,6 Prozent) der Befragten wünscht sich, dass die täglichen Aufgaben nicht nur interessant, sondern auch sinnvoll und herausfordernd sind. Mitarbeiter*innen streben danach, in ihrer Arbeit einen tieferen Zweck zu erkennen und das Gefühl zu haben, dass ihr Beitrag einen echten Unterschied macht – sei es für den Erfolg des Unternehmens, die Gesellschaft oder ihre eigene persönliche und berufliche Weiterentwicklung.

Die fünf Kriterien verdeutlichen: Arbeitnehmende suchen mehr als nur einen Job – sie wollen eine Tätigkeit, die ihre Bedürfnisse ganzheitlich erfüllt. Für Unternehmen liegt darin die Chance, ihre Attraktivität gezielt zu steigern.

ENAPI: 7,5 Mio. Euro zur Transformation der EV-Ladekonnektivität

Die 2024 von Jakob Kleihues und Dennis Laumen gegründete Plattform von ENAPI zielt darauf ab, die Konnektivität in der EV-Ladeindustrie zu standardisieren und das Ladeerlebnis für EV-Fahrer*innen zu verbessern.

Die Finanzierungsrunde wurde von Voyager Ventures geleitet, mit Beteiligung der bestehenden Investoren Project A, Seedcamp und Helloworld VC, baut auf einer Pre-Seed-Runde in Höhe von 2,5 Millionen Euro Anfang 2024 auf und bringt die Gesamtfinanzierung auf 10 Millionen Euro.

ENAPI ermöglicht es Ladepunktbetreibern (CPOs)/Charge Point Management Systems (CPMS) und eMSPs, Transaktions- und Austauschdaten über Ladesitzungen zu verarbeiten. Derzeit ist diese Infrastruktur äußerst komplex, ineffizient und nicht skalierbar. ENAPI erleichtert es CPOs und eMSPs, Transaktionsdaten nahtlos und kostengünstig miteinander auszutauschen. Das führt zu einer reibungslosen Erfahrung für E-Auto Fahrer*innen, die sich nicht mehr mit ungenauen Informationen über die Zuverlässigkeit von Ladepunkten auseinandersetzen müssen.

Der Mangel an verlässlichen Informationen führt häufig zu einem komplexen und frustrierenden Lade-Erlebnis, was eines der größten Hindernisse für die Elektrifizierung der Mobilität darstellt. Laut einer von McKinsey veröffentlichten Studie sind 70% der E-Auto-Besitzenden mit der bestehenden Ladeinfrastruktur unzufrieden. Vorteile für CPOs sind unter anderem, dass sie die volle Kontrolle und Flexibilität behalten, keine Transaktionskosten anfallen und die Datenqualität verbessert wird.

„Unsere Mission ist es, EV-Ladevorgänge nahtlos, effizient und zugänglich zu gestalten“, erklärt Jakob Kleihues, CEO und Mitbegründer von ENAPI. „Wir möchten das Laden von E-Fahrzeugen für alle einfacher machen. Mit unserer Lade-Plattform ermöglichen wir es, Zahlungen und Datentransfer für jedes EV-Lade-Unternehmen effizienter zu machen, sodass sie sich auf die Weiterentwicklung der E-Mobilitäts-Revolution konzentrieren können.“

Mit mehr als 350.000 Ladepunkten und Partnerschaften mit 8 der 10 größten eMobility Service Provider (eMSPs) Europas in weniger als sechs Monaten ist die Plattform von ENAPI auf Wachstumskurs. Die finanziellen Mittel sollen genutzt werden, um die Transaktions-Infrastruktur weiter auszubauen, die Marktpräsenz in Europa und den USA zu stärken und das hochkarätige technische Team weiter auszubauen.

Um das schnelle Wachstum weiter voranzutreiben, hat das Start-up u.a. sein Gründerteam erweitert: Leopold Lerach von Project A wird als Chief Operating Officer (COO) hinzukommen. Als früher Unterstützer und Investor, bringt Leopold Lerach umfassende Erfahrung im Skalieren von Dateninfrastrukturlösungen mit. Darüber hinaus setzt das junge Unternehmen weiterhin auf die Rekrutierung von Top-Technik-Talenten, um seinen Wettbewerbsvorteil auszubauen.

ScrapBees: Recycling-Start-up sammelt 4 Mio. Euro ein

Die ScrapBees GmbH, 2020 von Florian Kriependorf, Sebastian Kopsan und Thilo Hamm gegründet, hat sich auf das Recycling von Altmetall spezialisiert und eine weitere Finanzierungsrunde über 4 Mio. Euro erfolgreich abgeschlossen.

Neben den Neuinvestoren NRW.BANK und EIT RawMaterials beteiligen sich erneut der Impact Investor BONVENTURE aus München und eine Reihe von Business Angels an der Finanzierungsrunde der ScrapBees GmbH.

Mit dem frischen Kapital möchte ScrapBees – unter dem Markennamen SchrottBienen als Anbieterin innovativer Recycling-Lösungen für Handwerker und Betriebe bekannt, sein Geschäft und seine Services ausbauen, weitere Regionen erschließen und die Rolle als effektiver Dienstleister und Partner für die Handwerksbranche festigen.

Zunehmender Rohstoffmangel und der Wechsel hin zu grünem Stahl erfordern, dass nicht mehr benötigte Ressourcen zeitnah und möglichst sortenrein in den Kreislauf zurückgeführt werden. Mit seinem Digital-Ansatz und echter Manpower bringt ScrapBees transparente Recycling-Angebote direkt zu den Kund*innen. ScrapBees bildet dafür logistisch die erste Meile des Recycling-Prozesses vollständig selbst ab – von der Baustelle bis zum Abnehmer des sortenreinen Materials.

Das Rückgrat der Wärmewende

Thilo Hamm, Mitgründer von ScrapBees, erklärt: „Angesichts des Fachkräftemangels schätzen viele Handwerksbetriebe unser Angebot, da wir ihre Mitarbeiter direkt auf den Baustellen effektiv und zuverlässig unterstützen. Wir übernehmen nicht nur das Heraustragen alter Heizungsanlagen aus dem Keller, sondern helfen auch beispielsweise beim Einbringen neuer Anlagen und kümmern uns um das Recycling aller anfallenden Baustellenabfälle. Für das Sanitärhandwerk haben wir uns auf den Weg gemacht, das Rückgrat der Wärmewende zu bilden. Mit dem neuen Kapital und dem Vertrauen unserer Investoren wollen wir genau dort weitermachen und unsere Services möglichst passgenau in die Abläufe der Handwerksbetriebe vieler Branchen einbinden.“

Mit seinem Einsatz für die Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik-Branche (SHK) trägt das Start-up ScrapBees zum Erreichen der Klimaziele bei. „Wenn in Deutschland jedes Jahr 500.000 Wärmepumpen installiert werden sollen, bedeutet das auch jedes Mal rund 300 Kilogramm Altmetall. Im Vergleich zum klassischen Recycling spart unser Prozess 230 Kilogramm CO2 pro eingesammelte Tonne ein“, sagt Florian Kriependorf, Mitgründer der ScrapBees.

Rund 400 von insgesamt über 900 Geschäftskund*innen der SchrottBienen kommen aus dem SHK-Bereich. Das Start-up kooperiert unter anderem mit der GC-Gruppe, einem der führenden Großhändler für Gebäudetechnik. Ziel dieser Kooperation ist es, das Handwerk effizienter zu machen und somit die Wärmewende in Deutschland, aber auch darüber hinaus zu beschleunigen. Mit ihren Services sind die SchrottBienen in allen großen Metropolregionen Deutschlands unterwegs. Das Startup unterhält eine eigene Flotte von über 30 Fahrzeugen und beschäftigt alle Fahrer in Festanstellung. Entsprechend können die Leistungen zuverlässig, wiederkehrend und absolut termintreu erbracht werden, was in der Zusammenarbeit mit Handwerksfirmen entscheidend ist.

Transparenz für die Recycling-Branche

In den nächsten zwölf Monaten möchte das Unternehmen ScrapBees seine Services rund um die Marke SchrottBienen sukzessive in ganz Deutschland ausrollen. Thilo Hamm erklärt: „Bereits über 400 Kunden aus dem SHK-Bereich, darunter viele überregionale Anbieter, nutzen unsere Lösungen fest in ihren Prozessen. Gemeinsam mit ihnen streben wir starkes Wachstum an und planen, durch die Gewinnung neuer Kunden weiter zu expandieren. Zudem möchten wir Unternehmen aus anderen Branchen mit unseren effizienten Recycling-Dienstleistungen entlasten, damit sie sich stärker auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können.“

AgeTech-Start-up fabel sichert sich 1,3 Mio.-Euro-Finanzierung

Das Hamburger Start-up fabel der Gründerinnen Alicia Faridi und Maximiliane Kugler entwickelt digitale Lösungen für pflegende Angehörige, die den Alltag erleichtern und den Zugang zu Pflegeleistungen vereinfachen.

Jetzt hat das Hamburger Start-up fabel seine Pre-Seed-Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen und sich frisches Kapital in Höhe von 1,3 Millionen Euro gesichert. Zusätzlich erhielt fabel staatliche Fördermittel in Höhe von 400.000 Euro.

Mit dieser Finanzierung verfolgt das AgeTech-Start-up das Ziel, sein Produktportfolio weiter auszubauen und strategische Partnerschaften mit relevanten Akteuren im Gesundheitssektor aufzubauen. Dabei setzt das Unternehmen auf eine schlanke Organisationsstruktur und einen klaren Fokus auf effiziente Ressourcennutzung, um gezielt in Wachstum und Innovation zu investieren.

„Unser Fokus liegt darauf, digitale Lösungen zu schaffen, die pflegende Angehörige im Alltag effektiv unterstützen. Diese Finanzierung erlaubt es uns, unsere Plattform weiterzuentwickeln und langfristig eine Schlüsselrolle im Pflegebereich einzunehmen“, erklärt Alicia Faridi, Co-Gründerin und Co-CEO.

Ergänzend fügt Maximiliane Kugler, ebenfalls Mitgründerin und Co-CEO, hinzu: „Wir arbeiten mit einem klaren Ziel: pflegende Angehörige in einem herausfordernden Alltag bestmöglich zu begleiten und gleichzeitig mit Partnern aus dem Gesundheitswesen zukunftsweisende Lösungen zu entwickeln.“

Fabel bietet die erste umfassende digitale Lösung für die häusliche Pflege – die zentrale Versorgungssäule des Gesundheitswesens. Mit einem datenbasierten, personalisierten Nutzererlebnis und der Integration relevanter Partner aus dem Gesundheits- und Pflegesektor adressiert das Start-up sowohl die Bedürfnisse pflegender Angehöriger als auch die strukturellen Defizite im Gesundheitssystem. Die Strategie: Lösungen entwickeln, die Endnutzer unterstützen und gleichzeitig Unternehmen im fragmentierten Pflegemarkt vernetzen und stärken.

Fabel ist Ende 2023 mit seinem ersten MVP live gegangen und hat sich seitdem als relevanter Akteur etabliert. Mit den Investitionen plant das Start-up, seinen Wachstumskurs konsequent fortzusetzen.

alteva: 1,7 Mio. Euro Pre-Seed-Finanzierung für Kölner Batterie-Start-up

Das 2023 von Ida Milow und Aiko Bernehed gegründete Start-up alteva entwickelt ultraleichte und leistungsstarke Batteriezellen zur Dekarbonisierung des globalen Transportsektors.

Das Kölner Batterie-Start-up alteva hat eine Pre-Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 1,7 Millionen Euro erfolgreich abgeschlossen. Angeführt wurde die Runde vom HTGF unter Beteiligung von UnternehmerTUM Funding for Innovators, der NRW.BANK und Angel Investoren.

Alteva entwickelt ultraleichte Batterien, die den bisherigen Marktoptionen deutlich überlegen sind und die Elektrifizierung von Flugzeugen, Lkw, Bussen und Schwerlastanwendungen ermöglichen. Das neue Kapital soll die Reise des Start-ups beschleunigen, das 2023 mit dem Ziel gegründet wurde, sauberere und nachhaltigere Energiespeicherlösungen für die Welt zu schaffen.

Auf dem Weg zu nachhaltigem Transport

Der Verkehrssektor ist weiterhin stark auf fossile Energieträger angewiesen, da Batterien für vollelektrische Flugzeuge oder Langstrecken-Lkw aufgrund ihres hohen Gewichts noch nicht praktikabel sind. Mit der Entwicklung eines innovativen, extrem leichten Kohlenstoffmaterials mit besonderen physikalischen Eigenschaften ist alteva ein wichtiger Durchbruch gelungen. Diese neue Batteriegeneration ist bis zu dreimal leichter als bisher am Markt verfügbare Technologien und zeichnet sich durch eine erhöhte Energiedichte bei einer gleichzeitig hohen Lebensdauer aus. Die auf Forschungsarbeiten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) basierende Technologie hat das Potenzial, einen Großteil des Transportsektors zu elektrifizieren und einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung fossiler Brennstoffe zu leisten. So wird der Weg für eine umfassende Dekarbonisierung des Flug-, Fern- und Schwerlastverkehrs geebnet.

Aiko Bernehed, Gründer und CEO von alteva, sagt: „Mit der Unterstützung unserer Investoren sind wir unserer Vision eines vollständig dekarbonisierten Transportsystems einen großen Schritt nähergekommen. Schon bald werden wir zeigen, wie unsere ultraleichten Batterien, die auf dem neuesten Stand der Wissenschaft basieren, unsere Gesellschaft und unseren Umgang mit der Natur verändern werden.“

Maximilian Scholz, Investment Manager beim HTGF, betont: „Fossile Brennstoffe dominieren nach wie vor den weltweiten Primärenergiebedarf. Die bahnbrechende Batterietechnologie von alteva stellt einen entscheidenden Fortschritt dar, um diese Abhängigkeit zu reduzieren. Wir freuen uns darauf, das Team auf dem Weg zu einer nachhaltigen Elektrifizierung des Transportwesens zu unterstützen.“

„Damit innovative Ideen in Nordrhein-Westfalen erfolgreich entwickelt und umgesetzt werden können, unterstützt die NRW.BANK zukunftsweisende Start-ups gezielt mit Beteiligungskapital“, erklärt Johanna Tjaden-Schulte, Mitglied des Vorstands der NRW.BANK. „Der Ansatz von alteva, mit neuer Batterietechnologie Ressourcen im globalen Transport zu schonen und Emissionen zu senken, trifft genau den Kern des so wichtigen Themas Nachhaltigkeit und trägt zur Transformation unserer Wirtschaft bei.“

Das frische Kapital soll vorwiegend genutzt werden, um die Prototypenentwicklung abzuschließen. Nach der erfolgreichen Erprobung mit Pilotkunden ist die Serienproduktion innerhalb der kommenden zwei bis drei Jahre avisiert.

BaStl: Starthilfe für Batterie-Start-up-Gründungen aus ganz Deutschland

Der in Planung befindliche Batterie-Start-up-Inkubator (BaStI) an der TUM soll Starthilfe für Batterie-Gründungsteams aus ganz Deutschland bieten – auch, um der wirtschaftlichen Übermacht Chinas bei Batterien etwas entgegenzusetzen.

Eine besondere Herausforderung für Hardware-Batterie-Start-ups, die Materialkomponenten oder gar ganze Batterien produzieren, sind die hohen nötigen Anfangsinvestitionen. Um diese Start-ups zu fördern und damit zugleich die technologische Souveränität Deutschlands im Bereich der Batterietechnologien zu stärken, entsteht an der Technischen Universität München TUM der Batterie-Start-up-Inkubator (BaStI).

Finanziert mit 3,3 Mio. Euro durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) soll BaStl, als integraler Bestandteil der TUM Venture Labs, Gründungswillige aus ganz Deutschland in der ersten Phase unterstützen und beraten. Ziel ist es, den Markteintritt neuer Batterietechnologien aus der Forschung zu beschleunigen und so die Abhängigkeit von Importen zu verringern.

Von der Expertise der TUM in Sachen Batterie-Start-ups zeugen auch erfolgreiche Start-ups wie Qkera, Twaice und Tozero. Die beiden letztgenannten Start-ups aus dem TUM-Ökosystem wurden mit dem TUM Presidential Entrepreneurship Award beziehungsweise als TUM Entrepreneurs of Excellence ausgezeichnet.

TUM Venture Labs CEO Dr. Philipp Gerbert betont: „Batterien sind ein Schlüssel zur Energiewende und Elektromobilität, aber bislang stammen mindestens 70 % der weltweiten Produktion aus China. Diese Abhängigkeit birgt Risiken, die wir durch eine gezielte Förderung heimischer Initiativen überwinden wollen. Deutschland hat auf diesem Gebiet eine enorm starke Forschungsposition, aber die Überführung in wirtschaftliche Unternehmen schwächelt. Mit BaStI schaffen wir erstmals ein deutschlandweit vernetztes Ökosystem, das technologieorientierte Gründungsinteressierte in der so entscheidenden Startphase begleitet.“

BaStI bietet eine einzigartige Kombination aus wissenschaftlicher Expertise und praxisnaher Unterstützung. Prof. Jennifer L.M. Rupp, Leiterin des TUM-Lehrstuhls für Festkörperelektrolyte und selbst Gründerin des Batterie-Start-ups Qkera, erläutert: „Mit BaStI setzen wir auf eine ganzheitliche Förderung, die technologische Innovation mit unternehmerischem Denken verbindet. Ziel ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse effizienter in marktreife Produkte zu überführen und damit die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu stärken. Dafür brauchen wir industrielle Produktion hier vor Ort.“

UnternehmerTUM, Europas führendes Gründerzentrum, bringt bewährte Ausbildungsformate wie XPRENEURS und XPLORE in das Projekt ein und ergänzt das Angebot durch praxisnahen Zugang zu einem breiten Industrie- und Investoren-Netzwerk. Konkret geht es um die Vermittlung von Mentoren, Unternehmen als Erstkunden und die Unterstützung beim Fundraising. Umgesetzt wird BaStI (BMBF-Förderkennzeichen: 03XP0640) mit Unterstützung durch die TUMint.Energy Research und Jennifer Rupp als Projektkoordinatorin. Und mit dem Münchner Exzellenzcluster e-conversion verfügt der Inkubator über eine einzigartige Konzentration an energiewissenschaftlicher Expertise direkt am Standort.

Die Entwicklungsphase und wissenschaftliche Validierung einer Idee sowie die tatsächliche Gründungsphase und der Bau von Prototypen werden über BaStI und die TUMint.Energy Research hinaus mit eigenständigen Förderinstrumenten des BMBF im Rahmen des Dachkonzepts Batterieforschung gefördert.