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Gründer der Woche: sonapse - Problemfunding
Gründer der Woche 31/18
Die Freunde Martin Straler, Matthias Kohlmayer und Max Osterholzer haben die Plattform sonapse.de an den Start gebracht, auf der sie community-basiertes Lösen von (Alltags-)Problemen bieten. Was es damit konkret auf sich hat, erfahren wir im Interview mit Co-Gründer Martin.
Wer sind die Köpfe hinter sonapse.de und wie seid ihr drei auf die Idee zu der Plattform gekommen?
Ich, Martin, bin Videojournalist, Max ist Wirtschaftsinformatiker und Matthias Bioingenieur, geschult im „vernetzten Denken“, und so ist in seinem Kopf auch Ende 2017 das Konzept „Löse als Gründer ein relevantes Problem“ auf das Konzept „Crowdfunding“ getroffen und das Prinzip „Problemfunding“ wurde geboren, woraus sonapse entstand. Wir drei sind seit über 10 Jahren, seit der Schulzeit, befreundet und ein eingespieltes Team.
Was waren die wichtigsten Steps von der Gründung bis zum Go live der Plattform?
Das Wichtigste war und ist nach wie vor, eine Community um sonapse aufzubauen und im engen Austausch mit dieser das Konzept von sonapse weiter zu entwickeln und an die Bedürfnisse der Community anzupassen.
Wie habt ihr den Start finanziert? Mit Eigenkapital oder/und Fördermitteln?
Bisher ist alles mit Eigenkapital finanziert.
Und nun zu sonapse. Was genau wollt ihr mit der Plattform und was erwartet mich dort als User bzw. Community?
Wir glauben daran, (Problem-)Lösungen gemeinsam zu gestalten. Unser Ziel mit sonapse ist es daher, es uns allen leichter zu machen, uns zusammen zu tun, um Probleme oder Wünsche, die wir haben, sichtbar zu machen. Und so passende Löser darauf aufmerksam zu machen, um gemeinsam mit diesen die Probleme schließlich zu lösen bzw. die Wünsche zu erfüllen.
Bei sonapse stellst du ein (Alltags-)Problem, das dich nervt, bzw. einen Wunsch, den du hast, auf die Plattform und investierst in eine mögliche Lösung. Haben auch andere das Problem bzw. den Wunsch und investieren darin, so steigt der Problemkurs (ähnlich wie bei Aktienkursen). Wobei auch kleinere Sachen wie z.B. "Ich brauche Jemanden für Gartenarbeit, mich nervt es aber, Zeit für die Suche aufbringen zu müssen." so einfach "ausgeschrieben" werden können.
Der Bedarf wird sichtbar, Löser werden aufmerksam und bewerben sich mit einem Lösungskonzept bei euch, bei der jeweiligen Problem-Community.
Nach Austausch zwischen Problem-Community und möglichem Problemlöser bzw. -lösern wird über das Lösungskonzept abgestimmt. Kommt ein Deal zustande, erhält der ausgewählte Problemlöser das gesammelte Startkapital und löst in weiterem Austausch mit euch (der jeweiligen Problem-Community) das Problem bzw. erfüllt den Wunsch.
Die Mitglieder der Problem-Community bekommen die Problemlösung (Produkt / Dienstleistung / Gutschein / Gewinnbeteiligung / etc. – wie mit dem Löser vereinbart) als Erste und um das günstiger, was sie in das Problem investiert haben.
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Für Community-Mitglieder und Problemlöser ergeben sich dadurch auch potenzielle Geschäftsmodelle – wie verdient ihr selbst an dem Konzept?
Sonapse unterstützt bei der Problemeinstellung, dem Austausch untereinander und mit den möglichen Problemlösern, sowie bei der Zahlungsabwicklung. Kommt ein Deal zustande, erhält sonapse 5 Prozent Provision der Dealsumme.
Und wie macht ihr auf euch aufmerksam? Welche Kanäle nutzt ihr?
Die sonapse-Webseite, Facebook, Instagram, und natürlich auch so tolle Plattformen, wie eben z.B. starting-up, die die Möglichkeit bieten sein Konzept „der Welt“ vorzustellen.
Sonapse wird durch die wachsende Community und deren Resonanz stetig weiterentwickelt bzw. von euch ausgebaut. In welche Richtung zeigen die ersten Feedbacks?
Die ersten Feedbacks sind wirklich motivierend, herzlichen Dank an dieser Stelle an die Community! Ich denke, dass es einfach an der Zeit ist, „die Digitalisierung“ dafür zu nutzen, es den Menschen leichter zu machen, ihre echten Bedürfnisse sichtbar machen zu können.
Was sind eure weiteren Pläne?
Basierend auf der aktuellen Phase der Konzeptoptimierung, nach dem Feedback der Community, wird die Plattform ausgebaut und hoffentlich step by step wachsen.
Und last but not least: Was rätst du anderen Gründern aus eigener Erfahrung?
Sich bewusst Zeit zu nehmen zu denken, offen zu denken, schlank zu starten und zuzuhören.
Hier geht's zu sonapse
Das Interview führte Hans Luthardt
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GlassFlow: Berliner Start-up sichert sich 4,8 Mio. Dollar in Seed-Runde
Das von Ashish Bagri und Armend Avdijaj gegründete GlassFlow ermöglicht es Datenteams, event-driven Datenpelines in Python innerhalb von Minuten zu erstellen.
Die Runde wurde von Upfront Ventures angeführt, mit Beteiligung des High-Tech Gründerfonds, Robin Capital, TinyVC, dem CEO von Weaviate sowie führenden Akteuren von Fivetran, dbt Labs und Redis.
Event-Driven Datenpipelines sind entscheidend für KI-Anwendungen wie Echtzeit-Empfehlungen, vorausschauende Wartung und dynamische Preisgestaltung. Der Aufbau und die Wartung dieser Pipelines sind jedoch komplex. Mittelständische Unternehmen benötigen in der Regel 6 bis 9 Monate, um solche Lösungen zu implementieren, wobei Data Engineers 50 % ihrer Zeit mit der Wartung verbringen. Diese Komplexität entsteht durch die Tools, welche eigentlich für Java und Scala entwickelt wurden, sodass Python-Entwickler:innen oft ineffiziente und schwer zu wartenden Lösungen selbst erstellen müssen. GlassFlow vereinfacht diesen Prozess für Python-Entwickler:innen, indem es den Einrichtungsaufwand verkürzt, die Wartungskosten senkt und die Projektzeit beschleunigt.
Daten-Streaming für kleine bis mittelgroße Datenteams und Organisationen
Python ist mit einem Marktanteil von über 25 % die weltweit beliebteste Programmiersprache. Sie hat sich aufgrund ihrer Einfachheit und einer starken Community zur bevorzugten Sprache für die Datenverarbeitung entwickelt. GlassFlow ist für Python-Entwickler:innen konzipiert und bietet eine vollständig verwaltete Streaming-Plattform mit der Entwickler:innen Datenpipelines ohne Infrastrukturprobleme erstellen können. Dank serverloser Ausführung, integrierter Konnektoren und automatischer Einrichtung können Teams End-to-End-Pipelines in nur 15 Minuten erstellen. Die Gründer Armend Avdijaj und Ashish Bagri bringen mehr als zehn Jahre Erfahrung im Aufbau von Datenprodukten mit und haben GlassFlow speziell auf die Bedürfnisse von Python-Entwickler:innen zugeschnitten.
„Unsere Mission ist es, Python-Entwickler:innen die einfachste und leistungsstärkste Plattform für die Erstellung von Daten-Streaming-Pipelines zu bieten“, sagt Armend Avdijaj. „Indem wir das Daten-Streaming für kleine bis mittelgroße Datenteams und Organisationen zugänglich machen, können die Nutzer:innen Hunderttausende von Dollar sparen. Unser Ziel ist es, Data Engineers zu ermöglichen, ihren Fokus auf den Mehrwert des Unternehmens zu richten, statt Zeit mit dem Aufbau der Infrastruktur zu verbringen.“
„Was mich an Armend und Ashish beeindruckt hat, ist ihr Fokus, eine Marktlücke für eine benutzerfreundlichere und flexiblere Streaming-Lösung zu schließen“, sagt Kevin Zhang, Partner bei Upfront Ventures. „Da Python weiterhin das moderne Datenökosystem dominiert, ist GlassFlow gut positioniert, um die nächste Generation von Entwickler:innen zu unterstützen und ihnen die Mittel an die Hand zu geben, die sie benötigen, um das volle Potenzial von event-driven Datenpiplines auszuschöpfen.“
Mit der neuen Finanzierung ist GlassFlow nun verfügbar und plant, die Funktionen seiner Plattform weiter auszubauen. Dazu gehören unter anderem die Unterstützung von Datenverarbeitungen wie "stateful functions", "chaining", "data lineage" und die Möglichkeit für Nutzer:innen, GlassFlow auf ihrer eigenen Cloud zu hosten. GlassFlow wird bereits von mehr als 60 Unternehmen eingesetzt, darunter Data Engineers von Babbel, Deloitte und Juro.
paretos: Decision Intelligence-Start-up schließt Series A über 8,5 Mio. Euro ab
Paretos ist eine führende KI-basierte Decision-Intelligence-Plattform für datengetriebene Entscheidungsprozesse. Mit dem frischen Kapital soll das Wachstum beschleunigt werden.
Paretos wurde Mitte 2020 von Fabian Rang und Thorsten Heilig gegründet. Ihre Vision: Jede(r) kann jederzeit gute Entscheidungen treffen. Mit neuesten Deep-Learning- und Machine-Learning-Methoden unterstützt das Heidelberger Start-up Unternehmen dabei, Business-Potenziale bestmöglich auszuschöpfen.
Jetzt sichert sich paretos 8,5 Millionen Euro in einer Series A-Finanzierungsrunde. Angeführt wird die Runde von Acton Capital, bekannt für Investments in Unternehmen wie Etsy, Cyberport und HomeToGo. Die Bestandsinvestoren UVC Partners und LEA Partners beteiligen sich ebenfalls. Zudem unterstützen namhafte Funds und Angel wie Interface Capital unter der Leitung von Niklas Jansen (Blinkist) und Christian Reber (Wunderlist, Pitch) sowie der ehemalige Vodafone-CEO Hannes Ametsreiter.
Mit dem frischen Kapital planen die paretos-Gründer, das Wachstum zu beschleunigen: „Unsere Plattform liefert meist schon im ersten Jahr einen ROI von über 100 % und erzeugt Business Impact in Millionenhöhe. Mit der Unterstützung unserer Investoren wollen wir unseren Technologievorsprung weiter ausbauen,“ sagt Thorsten Heilig, Co-Founder und CEO von paretos. „Aktuell stehen viele Unternehmen in Deutschland und Europa unter Druck. Wir geben ihnen ein Instrument an die Hand, die drängenden Herausforderungen zu bewältigen – von veränderten Kundenanforderungen über komplexe Lieferketten bis hin zu Kosten- und Effizienzdruck.“
Der globale Markt für Decision Intelligence soll bis 2030 jährlich um 25 % zulegen und sich auf 50 Milliarden Euro vervierfachen (Quelle: MarketsandMarkets). Decision Intelligence beschreibt die Nutzung von KI, um komplexe Entscheidungen auf Basis von Daten zu unterstützen, zu optimieren oder sogar zu automatisieren. Ziel sind neben Prognosen die Ableitung von Handlungsempfehlungen und Maßnahmen – besonders in dynamischen Planungs- & Operations-Prozessen. Deshalb sehen viele Expert*innen diese Technologie ähnlich relevant wie generative KI.
„Mit seiner patentierten und hochinnovativen Technologie bei gleichzeitig starkem Anwendungsbezug hat paretos die besten Chancen, eine internationale Vorreiterrolle einzunehmen“, sagt Andreas Unseld, General Partner bei UVC Partners. Und Nils Seele, Partner bei LEA Partners, ergänzt: „Nachdem KI konzeptionell gedacht ist, geht es jetzt an die Transformation. Wer nach ROIs in KI-Applikationen sucht, wird bei paretos fündig.“
Vom internationalen Marktforschungsinstitut Gartner wird paretos als einer von neun europäischen repräsentativen Decision-Intelligence-Anbietern (von 30 weltweit) herausgestellt. Bereits heute unterstützt die KI-basierte Plattform von paretos Marktführer wie HelloFresh, die Otto Group, Faller Packaging, ARMEDANGELS oder EDEKA bei der Entscheidungsfindung in geschäftskritischen Prozessen.
Recyda: Freiburger ClimateTech-Start-up sichert sich 6,3 Mio. Euro Investment
Das 2020 von Christian Knobloch, Vivian Loftin und Anna Zießow gegründete Recyda bietet multinationalen Unternehmen die Möglichkeit, ihr Verpackungsportfolio digital zu managen und internationale Nachhaltigkeitsanforderungen zu erfüllen.
Durch neue gesetzliche Vorgaben wie die neue Verpackungsverordnung (Packaging and Packaging Waste Regulation) steht die Verpackungsindustrie unter erheblichem Druck. Sie sieht sich vor die Herausforderung gestellt, ambitionierte Zielvorgaben für alle Verpackungen, die in der EU in Verkehr gebracht werden, zu erfüllen.
Hier setzt Recyda an: Mit einer innovativen Software-as-a-Service (SaaS)-Plattform für nachhaltiges Verpackungsmanagement unterstützt das Unternehmen international agierende Verpackungshersteller, Markeninhaber und Einzelhändler. Die Plattform hilft dabei, Verpackungsdaten effizient zu managen und die komplexen internationalen Nachhaltigkeitsanforderungen zu erfüllen. Zu den Kunden zählen führende Marken im FMCG-Sektor wie Beiersdorf, Kao und Trolli.
Recyda hat sich jetzt erfolgreich eine Finanzierung in Höhe von 6,3 Millionen Euro gesichert. Die Series-A-Runde wurde von Cusp Capital aus Essen angeführt, einem führenden Early Stage-Investor im Technologiebereich. Auch bestehende Investoren wie Speedinvest, Futury Capital, der Auxxo Female Catalyst Fund und namhafte Business Angels wie Dr. Stephan Rohr (TWAICE), Benedikt Franke (Planetly/Helpling) und Martin Weber (one • five) beteiligten sich, aufbauend auf ihren vorherigen Investitionen im Jahr 2023. Mit dem Series-A-Investment will das Unternehmen seine Marktpräsenz rasch ausbauen und sein Produkt weiterentwickeln. Durch die Ausweitung der Reichweite auf neue Märkte und die Verfeinerung des Produktangebots will Recyda neue Standards im Nachhaltigkeitsmanagement von Verpackungen setzen und globale Unternehmen auf ihrem Weg zu einer Kreislaufwirtschaft unterstützen.
„Diese Finanzierungsrunde gibt uns den nötigen Schub, unser derzeitiges Wachstum weiter auszubauen“, sagt Christian Knobloch, Mitgründer und CEO von Recyda. „Die Investitionsstrategie von Cusp Capital, eine neue Generation von Tools an der Schnittstelle zwischen Digitalisierung und Nachhaltigkeit zu finanzieren, passt perfekt zu unserer Vision. Mit der beeindruckenden Erfolgsbilanz des Teams ist Cusp Capital ein starker Partner an unserer Seite und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit, um unsere internationale Präsenz sowohl in Bezug auf Kunden als auch auf die geografische Reichweite unserer Software auszubauen.“
„Wir sind der festen Überzeugung, dass sich die Verpackung von einem 'Use and Dispose'-System zu einem Kreislaufsystem entwickeln wird. Recyda hat eine starke Datenbasis geschaffen, um Unternehmen dabei zu helfen, ihre nachhaltigen Verpackungsportfolios effizient zu steuern – über verschiedene Abteilungen wie Nachhaltigkeit und Finanzen hinweg sowie entlang der gesamten Verpackungswertschöpfungskette. Angesichts der tiefgreifenden Lösung von Recyda, der bereits führende Marken vertrauen, hat Recyda das Potenzial, die führende Plattform für nachhaltige Verpackungen weltweit zu werden“, sagt Dr. Maximilian Rowoldt, Investor & General Partner bei Cusp Capital.
Umfrage zum Wohlbefinden von Gründer*innen
Die aktuelle Balderton-Umfrage unter 128 Gründer*innen und CEOs zeigt u.a.: Jede(r) 2. Gründer*in hat Kinder; fast 70 Prozent kämpfen mit Burn-out-Gefahr. Das sind die wichtigsten Ergebnisse:
Gründer*innen und CEOs befinden sich in unterschiedlichen Lebensphasen – nicht alle entsprechen dem Stereotyp der sorglosen 20-Jährigen, wie man sie oft mit Start-ups assoziiert.
- 38 % der Befragten sind über 40
- 86 % sind verheiratet oder in einer Beziehung
- 51 % sind Eltern oder betreuen Minderjährige
Das Burnout-Syndrom bei Gründer*innen/CEOs hält an.
- 70 % der Gründer*innen und CEOs stimmen zu, dass stressbedingtes Burnout ein erhebliches Problem im Start-up-Ökosystem darstellt.
- 87 % stimmen zu, dass die persönlichen Beziehungen von Unternehmer*innen häufig unter der Zeit und dem Aufwand leiden, die erforderlich sind, um ihr Unternehmen zu führen.
Finanzielle Belastungen haben direkte geschäftliche Auswirkungen darauf, wie Gründer*innen und CEOs ihre Unternehmen führen.
- Fast 4 von 10 Gründer*innen (38 %) haben sich im letzten Jahr nicht genug ausgezahlt, um die Kosten für persönliche oder familiäre Ausgaben zu decken. Dies gilt insbesondere für Gründer*innen in der Pre-Seed- und Seed-Phase (60 %).
- 42 % geben an, dass sie manchmal durch persönliche finanzielle Belastungen von der Führung ihres Unternehmens abgelenkt wurden.
- 27 % geben an, dass Gedanken über persönliche Finanzen ihre Geschäftsentscheidungen beeinflusst haben.
Gründer*innen und CEOs verlassen sich stark auf persönliche Unterstützungsnetzwerke. Diese persönlichen Netzwerke sind jedoch stark belastet.
- 42 % der Gründer*innen und CEOs wenden sich häufig oder immer an ihre Ehe-/Lebenspartner*innen für berufliche Unterstützung. Nur 33 % wenden sich häufig an ihre Investor*innen.
- 84 % der Gründer*innen und CEOs sind sich einig, dass starke Unterstützungsnetzwerke für Bestleistungen unerlässlich sind.
- 57 % der Befragten, die angaben, verheiratet oder in einer Beziehung zu sein, berichteten von negativen Auswirkungen auf die Beziehung zu ihrer Ehepartnerin/Partnerin bzw. ihrem Ehepartner/Partner aufgrund der Herausforderung, ein Unternehmen zu führen.
Derzeit besteht eine Diskrepanz zwischen der Unterstützung, die Gründer*innen und CEOs benötigen, und der Unterstützung, die sie erhalten. Die offenen Antworten zeigten eine erhebliche Zurückhaltung, um Unterstützung zu bitten. Gleichzeitig erhalten sie nicht immer die Hilfe, die sie von Investor*innen benötigen, wenn sie darum bitten.
- 72 % halten es für sehr oder äußerst wichtig, dass Investor*innen den Zugang zu Liquidität ermöglichen. 23 % erhalten jedoch keine Unterstützung in Bezug auf Liquidität von ihren Investor*innen, und von denen, die diese erhalten, sind nur 32 % mit dem aktuellen Umfang der finanziellen Unterstützung zufrieden.
Gründer*innen und CEOs, die an der Umfrage teilgenommen haben, teilten Folgendes mit:
Zu Familien und persönlichen Beziehungen:
- „Mein Ehepartner trägt einen Großteil der Last [infolge der Leitung meines Unternehmens], ohne Anerkennung oder Wertschätzung von anderen zu erhalten.“
- „Sich an die Elternschaft anzupassen [war eine weitere Herausforderung]. Täglich schwierige Entscheidungen zu treffen, während man unter Schlafmangel leidet, war eine große Herausforderung. Rückblickend hätte ich gerne den Rat anderer gründender Eltern eingeholt, um besser vorbereitet zu sein.“
- „Die größte Herausforderung für mich ist es, die richtige Beraterin oder den richtigen Berater zu finden, die oder der mir dabei helfen kann, einen Rahmen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu entwickeln.“
Zu persönlichen finanziellen Belastungen:
- „... Die meisten Gründer*innen lassen eine hervorragende Unternehmenskarriere hinter sich. Und während die finanziellen Einbußen in den ersten Jahren in Ordnung sind, ist bei der Skalierung des Unternehmens auf Series-A und darüber hinaus ein wenig Liquidität erforderlich, um auch privat alles am Laufen zu halten. Wenn ich meine Kinder nicht ernähren kann, obwohl ich ein ‘führendes Start-up’ leite, was ist dann der Sinn der Sache?“
- „[Ich habe] kein Geld, um für Therapien oder Coaching zu bezahlen – kein persönliches Geld oder nicht genug im Unternehmen, um es dafür auszugeben.“
Zur richtigen Führungsunterstützung während der Skalierung:
- „Was dich als Gründer*in in der Anfangsphase erfolgreich gemacht hat, ist möglicherweise nicht das, was [dein] Unternehmen in seiner Entwicklung braucht ... Lasst uns anfangen, zwischen Beteiligung und Management zu trennen.“
- „Es ist eine Herausforderung, von den richtigen Expert*innen umgeben zu sein, die sich um meine Bedürfnisse kümmern. Wenn man ein Unternehmen skaliert, ist alles neu, und die Anfangszeit ist entscheidend, um seinen Weg zu finden. Leider ist man in der Anfangszeit, wenn man noch sehr klein ist, am meisten isoliert.“
Zur Hustle-Kultur und der Rolle von Investor*innen:
„Gründer*innen sind nie transparent, weil sie immer Angst haben, wie Investor*innen sie beurteilen werden. Jede(r) hat psychische Probleme und niemand spricht darüber, weil er oder sie Angst hat, wie sich das auf die Finanzierungsrunde auswirken wird.“
- „Die Hustle-Kultur macht es zur Norm, sich bis zum Burnout verauszugaben und sich zusammenzureißen.“
- „Heute wird mehr darüber gesprochen, aber noch vor ein paar Jahren war das ein Tabuthema. Es schien keine Option zu sein, sich Unterstützung zu suchen (außer einem Coach). Die Standard-/Notfalloption war, immer stark, selbstbewusst, ‘always on’ und immer am Arbeiten zu sein.“
- „Mein Investor hat mich einmal umarmt, was wirklich etwas verändert hat, was das offene Mitteilen angeht! Investor*innen müssen öfter zeigen, dass sie auch nur Menschen sind – und akzeptieren, dass Gründer*innen das auch sind. Wir sind keine Maschinen ...“
- „Dank des WellFounded-Programms habe ich wirklich mein persönliches Handbuch für Wohlbefinden und Resilienz herausgearbeitet. Ich gehe die Reise als Gründer/CEO jetzt viel nachhaltiger und gewinnbringender an. Absolut Gold wert.“
Lebensrealität von Gründer*innen komplexer als bisher angenommen
Die Befragung folgt auf Baldertons 2023 erstmals durchgeführte Umfrage zu “Founder Wellbeing and Performance”. Diese zeigte die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes, um das Wohlbefinden von Gründer*innen und damit ihre Leistungsfähigkeit zu steigern. Die diesjährige Befragung macht deutlich, dass Investor*innen das Angebot, Gründer*innen und CEOs zu unterstützen, ausbauen müssen. Entgegen des weit verbreiteten Stereotyps vom Entrepreneur als jungem Mensch ohne Verpflichtungen zeigt die Umfrage, dass sich Gründer*innen in einer komplexeren Realität und unterschiedlichen persönlichen und beruflichen Lebensphasen befinden. So sind beispielsweise mehr als die Hälfte Eltern oder primär für die Carearbeit in ihrem Haushalt verantwortlich.
Um das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit von Gründer*innen aufrechtzuerhalten gehören folgende Aspekte in den Fokus: Anpassung der Führungsanforderungen an das wachsende Unternehmen, der bessere Umgang mit persönlichen finanziellen Belastungen sowie eine Reduzierung des Drucks auf Familien und persönliche Beziehungen. Ansonsten können sich diese Faktoren negativ auf Geschäftsentscheidungen und -ergebnisse auswirken. Hier präsentiert sich eine offensichtliche Chance für Investor*innen, Gründer*innen und letztlich die von ihnen aufgebauten Unternehmen besser zu unterstützen.
Digitales Elternangebot und Entwicklungsprogramm für Führungskräfte
Diesen Herausforderungen stellt sich Balderton und erweitert die „Founder Wellbeing and Performance“-Plattform um ein spezielles Entwicklungsprogramm für Führungskräfte sowie das neu eingeführte digitale Elternangebot, um Gründer*innen und ihre Familien zu unterstützen. Die Plattform umfasst nun:
- Entwicklungsprogramm für Führungskräfte – in Zusammenarbeit mit Better Faster. Dieses personalisierte sechsmonatige Programm wurde exklusiv für CEOs im Balderton-Portfolio entwickelt, um sie beim Wandel ihrer Führungsaufgaben zu unterstützen, wenn Unternehmen vom Start-up zum Scale-up heranwachsen.
- Unterstützung für Eltern – umgesetzt in Zusammenarbeit mit der digitalen Elternplattform Cooper Parenting. Gründer*innen und ihre Familien erhalten Zugang zu Coopers Team aus lizenzierten Klinikärzt*innen und Forscher*innen. Sie bieten eine maßgeschneiderte Unterstützung, um die kombinierten Herausforderungen von Elternschaft und Unternehmertum zu meistern.
- Gesundheits- und Fitnessprogramm – Dieses sechsmonatige Programm wird von einem Team aus Mediziner*innen von WellFounded geleitet. Es verfolgt einen personalisierten Ansatz, um Physiologie, Ernährung, Fitness, Schlaf und das Mindset zu verbessern und die Leistung zu optimieren.
- CEO-Foren – Peer-to-Peer-Unterstützung, bei der kleine Gruppen von CEOs in einem intimen Rahmen zusammenkommen, um die persönlichen und beruflichen Herausforderungen zu besprechen, mit denen sie als Führungskräfte konfrontiert sind.
- Coaching für Führungskräfte – Baldertons interner Coach für Führungskräfte steht Gründer*innen und CEOs zur Verfügung, und unterstützt sie dabei, schwierige Situationen unter hohem Druck zu bewältigen. Zusätzlich bietet Balderton eine Datenbank mit zertifizierten, erfahrenen Coaches, die laufend Unterstützung bieten können.
Insolventes Münchner SpaceTech-Start-up UNIO sucht Investor*in
Das Space-TechStart-up UNIO hat beim Amtsgericht München einen Antrag auf Insolvenz gestellt. Der Geschäftsbetrieb von UNIO soll während des vorläufigen Insolvenzverfahrens im vollen Umfang aufrecht erhalten bleiben – es gilt: Investor gesucht!
UNIO wurde 2022 als ein Joint Venture der bereits etablierten Unternehmen Isar Aerospace (Entwicklung und Bau von Raketen), Reflex Aerospace (Bau von Satelliten) und Mynaric (Kommunikation mittels Laserstrahlen) und SES (Satellitenbetreiber) gegründet. UNIO hat seitdem eine proprietäre Technologie entwickelt, die eine lückenlose Versorgung mit Hochgeschwindigkeits-Internet ermöglicht durch eine Kombination aus 5G-Telekommunikations- und Satelliten-Netzen. Auf diese Weise sind Anwendungen wie beispielsweise Autonomes Fahren erst in der Fläche durchführbar, da dann eine unterbrechungsfreie Versorgung mit Hochgeschwindigkeits-Internet gegeben ist.
Pre-Seed-Finanzierungsrunde mit 2,5 Mio. EUR Volumen
Das Unternehmen brachte im März 2024 sein Produkt „UNIO Move“ auf den Markt. Zielkunden der Technologie von UNIO sind Automobilhersteller und auch Hersteller von landwirtschaftlichen Fahrzeugen. Ziel des Münchner Start-ups ist es, Europas erste souveräne, kommerzielle Satellitenkonstellation für schnelle, leistungsstarke und sichere Konnektivität aufzubauen. Ende 2023 schloss das Star-tup eine Pre-Seed-Finanzierungsrunde mit einem Volumen von 2,5 Mio. EUR erfolgreich ab. Investoren waren unter anderem der Raumfahrt- und Technologiekonzern OHB und das europäische Technologieunternehmen IABG. Das Weltwirtschaftsforum hat im Sommer diesen Jahres UNIO als eines der 100 vielversprechendsten Start-ups in der Tech-Industrie genannt.
„Wir arbeiten unermüdlich daran, fortschrittliche Konnektivitätslösungen in den Mobilitätssektor zu bringen, in der Überzeugung, dass diese Technologie fast alle Branchen verändern und zu einem unverzichtbaren Rückgrat für eine starke wirtschaftliche und politische Souveränität werden wird. Ich bin stolz auf die Pionierarbeit, die unser Team zusammen mit unseren Partnern geleistet hat. Angesichts des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds prüfen wir derzeit neue strategische Optionen und Partnerschaften, um diese Mission fortzusetzen“, sagte Katrin Bacic, CEO von UNIO.
Investor*innensuche hat begonnen
Auslöser für die Krise des Unternehmens war die ausbleibende Anschlussfinanzierung durch die Gesellschafter. Dieser Schritt erfolgte vor dem Hintergrund eines schwierigen Marktes im Automobil- und Mobilitätssektor. Zudem ist das Finanzierungsumfeld für Wachstumsfinanzierungen von Startups in ganz Europa weiterhin sehr angespannt. Aus diesem Grund war der Insolvenzantrag unvermeidlich. „Die Technologie von UNIO ist innovativ und wegweisend. Wir werden uns nun gemeinsam intensiv dafür einsetzen, dass diese erhalten und weiterentwickelt werden kann. Daher streben wir eine schnelle Investorenlösung an und haben mit der Suche bereits begonnen“, erklärt der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Alexander Zarzitzky. UNIO wurde im Insolvenzantragsverfahren von Frau RA’in Dr. Franziska Kramer aus der Kanzlei GÖRG Partnerschaft von Rechtsanwälten mbB vertreten.
Nomos: 2,1 Mio. US-Dollar für Berliner EnergyTech-Start-up
Das von Stefan Gerbes und Nils Bitzer gegründete Unternehmen ermöglicht es Herstellern und Installateuren von Wärmepumpen und Solarprodukten, als One-Stop-Shops eigene dynamische Stromtarife anzubieten.
Das Berliner EnergyTech-Start-up Nomos, 2024 aus der Riverslate GmbH hervorgegangen, hat in einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde unter Leitung von Speedinvest 2,1 Mio. US-Dollar aufgenommen. An der Finanzierungsrunde beteiligten sich auch Gründer wie Eric Quidenus-Wahlforss (Co-Founder von Soundcloud & Dance), Henrik Langeland (Co-Founder & CEO von Enode), Nicolas Benady (Co-Founder & CEO von Swan) und das Gründungsteam von Forto. Mit dem frischen Kapital will Nomos sein Entwicklerteam ausbauen und das Produktangebot erweitern.
Versteckte Potenziale ausschöpfen
Da die Nachfrage nach Autarkie im Bereich Energie sowie intelligenten Heizungs- und Ladelösungen steigt, verlangen Hauseigentümer zunehmend Komplettangebote aus einer Hand, die über die bloße Installation und Optimierung von Hardware hinausgehen und dynamische Stromtarife beinhalten, um Preisschwankungen voll auszunutzen. Nomos reagiert auf diesen steigenden Bedarf, indem es Herstellern und Installateuren eine benutzerfreundliche API-Lösung für dynamische Stromtarife zur Verfügung stellt. Als lizenzierter Stromhändler an der europäischen Strombörse (EPEX SPOT) kümmert sich Nomos um alle rechtlichen und betrieblichen Angelegenheiten und ermöglicht es seinen B2B-Kunden, umfassende Energielösungen ohne initiale Investitionen und ohne operativen Aufwand anzubieten.
Lang etablierte Machtstrukturen aufbrechen
Aktuellen Schätzungen zufolge werden deutsche Energieverbraucher im Jahr 2024 über fünf Milliarden Euro zu viel für intransparente Stromtarife von wenigen marktbeherrschenden Großunternehmen bezahlen. Nomos will diese Machtstrukturen aufbrechen, indem es Verbraucher von intransparenten Preismodellen durch kostensparende und hyper-transparente Stromtarife löst. Nomos komplementiert mit seinem Produkt das Angebot von Herstellern und Installateuren und unterstützt sie hierdurch dabei, die eigene Kundenbindung zu erhöhen und wiederkehrende Umsätze zu erschließen. So will Nomos dazu beitragen, die Macht im Energiemarkt zugunsten der Verbraucher und Unternehmen zu verteilen, die die Nachfrage nach innovativen und grünen Technologien bedienen.
„Mit unserer einfach zu integrierenden API-Lösung ermöglichen wir es führenden Herstellern und Installateuren von Wärme- und Solarsystemen, zu Komplettanbietern von Energiedienstleistungen zu werden. Mit der Einbettung unserer transparenten dynamischen Stromtarife in das Produktangebot können Konsumenten durch intelligentes Laden und Heizen erhebliche Kosteneinsparungen erzielen und das Stromnetz durch die Verlagerung ihres Verbrauchs in Zeiten mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien dekarbonisieren”, so Stefan Gerbes, Mitbegründer und CEO von Nomos.
Mit der rasanten Energiewende mitwachsen
In Deutschland werden bis 2030 bis zu sechs Millionen Wärmepumpen installiert und 15 Millionen Elektrofahrzeuge verkauft werden. Damit wächst der Markt für innovative Energielösungen rasant. Nomos hat bereits erste B2B-Kunden gewonnen und versorgt Haushalte in ganz Deutschland mit Strom. Während der anfängliche Fokus auf Deutschland liegt, plant das Unternehmen, seine Dienstleistungen auf ganz Europa auszuweiten, um der wachsenden Nachfrage nach transparenten und kostengünstigen Energieprodukten gerecht zu werden.
„In Europa besteht eine große Nachfrage nach nachhaltigen, transparenten und kostengünstigen Energielösungen. Nomos liefert einen entscheidenden Baustein für die Zukunft der Energieversorgung von Haushalten. Die Tatsache, dass kurz nach dem Start bereits mehrere B2B-Kunden gewonnen werden konnten, unterstreicht die Stärke ihrer Technologie. Wir freuen uns darauf, Stefan und Nils auf ihrem Wachstumskurs zu unterstützen, während die grüne Transformation weiter rasant voranschreitet", so Fred Hagenauer, Partner bei Speedinvest.
Gründerfonds Ruhr II: NRW.BANK unterstützt Start-ups mit 15 Mio. Euro
Um das Start-up-Ökosystem in Nordrhein-Westfalen zu stärken, hat die NRW.BANK im First Closing 15 Mio. Euro in den Gründerfonds Ruhr II investiert.
Insgesamt sammelte der Frühphasenfonds mit Sitz in Essen 31 Millionen Euro von Investoren ein. Der Investitionsschwerpunkt liegt auf innovativen, technologieorientieren Gründungen aus dem Ruhrgebiet und den angrenzenden Regionen.
„Um Zukunft in Nordrhein-Westfalen zu gestalten, braucht es ein höheres Innovationstempo und mehr Ideen von innovativen Start-ups. Das muss finanziert werden“, sagt Johanna Antonie Tjaden-Schulte, Mitglied des Vorstands der NRW.BANK. „Mit unserer Beteiligung am Gründerfonds Ruhr II wollen wir noch stärker das Potenzial fördern, das im Ruhrgebiet mit seiner dichten Forschungslandschaft und dem urbanen Umfeld vorhanden ist.“
Der Gründerfonds Ruhr II wird von der Ruhrgründer Management GmbH unter der Leitung von Ann-Christin Kortenbrede und Jan Gräfe verantwortet. Beide bringen umfassende Erfahrung in der Begleitung junger Wachstumsunternehmen mit und gestalten aktiv die strategische Ausrichtung des Fonds. Ziel ist es, in den kommenden zwölf Monaten weitere Fondszusagen zu akquirieren, um das Zielvolumen von 50 Millionen Euro zu erreichen.
In Zusammenarbeit mit dem Initiativkreis Ruhr und der NRW.BANK bietet der Gründerfonds Ruhr neben Frühphasenfinanzierung auch ein starkes Partnernetzwerk, direkten Branchenzugang und wertvolles Know-how für Start-ups. Der Fonds fokussiert Unternehmen aus den Branchen Chemie und neue Materialien, Energie und Industrie, Life Sciences und Gesundheit, Logistik sowie digitale Wirtschaft.
Die erste Auflage des Gründerfonds Ruhr mit einem Volumen von 34,5 Millionen Euro hatten der Initiativkreis Ruhr und die NRW.BANK 2017 initiiert. Bis heute ist darüber in zehn innovative Start-ups investiert worden.
Weitere Informationen über den Gründerfonds Ruhr gibt‘s unter www.gruenderfonds-ruhr.com
PIONIERKRAFT: Energie-Start-up sichert sich hohen siebenstelligen Betrag
Das Münchner Energie-Start-up PIONIERKRAFT erhält im Rahmen seiner Serie-A Finanzierungsrunde einen hohen siebenstelligen Betrag zum Ausbau seiner innovativen Energie-Sharing-Lösung für Mehrfamilienhäuser.
PIONIERKRAFT wurde 2019 von Andreas Eberhardt und Nicolas Schwaab in München gegründet und hat seinen Firmensitz im Münchner Technologiezentrum (MTZ). Mit seiner innovativen Kombination aus Hardware, Software und Dienstleistung bietet das junge Unternehmen erstmals eine Möglichkeit, selbst erzeugte Energie lokal und ab der ersten Partei profitabel mit anderen zu teilen.
Nach erfolgreichen Pilotprojekten in 2020 konnte sich das PIONIERKRAFTwerk seit November 2021 in kürzester Zeit am Markt etablieren und kommt mittlerweile in hunderten Projekten im gesamten Bundesgebiet zum Einsatz. Andreas Eberhardt, Co-Gründer von PIONIERKRAFT, wurde 2021 im „Forbes 30 Under 30 Europe-Ranking“ für seine Vision "alle Menschen mit bezahlbarer und sauberer Energie zu versorgen", als einer der erfolgreichsten Jungunternehmer ausgezeichnet. Diese Vision treibt das Unternehmen durch die Zusammenarbeit mit zahlreichen Partner*innen aus der Solarindustrie und der Wohnungswirtschaft weiter voran.
Die erfolgreiche Serie-A-Finanzierungsrunde stellt einen bedeutenden Meilenstein in der noch jungen Unternehmensgeschichte dar. „Mit unserer Gründung im Jahr 2019 erkannten wir die Chance, einen wesentlichen Baustein für einen milliardenschweren Energiemarkt zu kreieren und als Katalysator für die Energiewende in kleinen und mittelgroßen Mehrfamilienhäusern zu agieren. Die Serie-A Finanzierungsrunde ermöglicht uns die notwendige Skalierung unseres Fachpartner-Netzwerks und die Großserienproduktion unserer neuesten Energy-Sharing-Lösung, um in einer führenden Rolle echte Veränderung im Energiesektor bewirken zu können. Ich bin extrem stolz auf das gesamte PIONIERKRAFT-Team, welches unsere heutige Position mit vielen richtigen Entscheidungen und harter Arbeit möglich gemacht hat“, sagt Andreas Eberhardt, CEO von PIONIERKRAFT.
Mit dem frischen Kapital plant PIONIERKRAFT, seine Position im noch wenig erschlossenen Markt der Solarstromversorgung für kleinere Mehrfamilienhäuser mit bis zu 20 Parteien weiter auszubauen, um so seine deutschlandweite Marktpräsenz weiter zu stärken. Die innovative Hard- und Softwarelösung schließt die Versorgungslücke zwischen Einfamilienhäusern und großen Mieterstromanlagen durch selbst erzeugten Solarstrom. Fachpartnern wird dadurch der eigenständige Vertrieb von Solarlösungen für knapp 40% des deutschen Wohnungsbestands eröffnet.
„Die Partnerschaft mit PIONIERKRAFT ist ein spannender Schritt vorwärts in unserer Mission, eine nachhaltige Entwicklung voranzutreiben und den Übergang zu erneuerbaren Energien zu erleichtern. Die innovative Energie-Sharing-Lösung des Unternehmens adressiert den großen Sektor der Mehrfamilienhäuser in Deutschland, der bisher von den ansonsten boomenden Aufdach-Solaranlagen nahezu ausgeschlossen war. Diese Lücke muss geschlossen werden und wir glauben, dass PIONIERKRAFT genau die Lösung bietet, die der Markt braucht. Wir freuen uns, das Wachstum des Unternehmens zu unterstützen und sind zuversichtlich, dass wir gemeinsam den Wandel zu einer nachhaltigeren Energiezukunft für Europa beschleunigen können“, sagt Alexander Starchenko, geschäftsführender Gesellschafter von First Imagine!.
Die Finanzierung ermöglicht es dem Unternehmen außerdem, die Entwicklung der nächsten Produktgeneration PIONIERKRAFTwerk 3.0 abzuschließen, die neue Maßstäbe in puncto Leistung und Benutzerfreundlichkeit setzt. So wird das Angebot für Vermieter noch attraktiver und ebnet den Weg zur Dekarbonisierung des deutschen Wohngebäudebestands.
Spiritory: sechsstelliges Investment zur Digitalisierung der Spirituosen-Industrie
Das 2022 von Janis Wilczura, Tilo Saurin und Jan Hofmayer in München gegründete Start-up Spiritory ist eine börsenähnliche Plattform, die den Handel mit hochwertigen Spirituosen, Wein und Sekt zu echten Marktpreisen ermöglicht.
Die Spiritory-Geschichte begann 2016 ganz Start-up-like mit einer Motivation und einem Problem. Als Janis Wilczura nach Japan reiste, erinnerte er sich daran, dass ihm ein Freund gesagt hatte, dass japanischer Whisky eine gute Investitionsmöglichkeit sei. Also probierte er es aus und kaufte einen in Japan exklusiv erhältlichen Whisky von einer neu eröffneten Marke, den er nach Deutschland mitbrachte.
Drei Jahre später war Janis daran interessiert, einen besonderen schottischen Malt zu kaufen, aber dafür benötigte er etwas Geld. Daher wollte er den japanischen Whisky verkaufen, den er in Japan gekauft hatte. In diesem Moment wurde Janis jedoch klar, dass er keine Ahnung hatte, wie er seine Flasche verkaufen sollte.
Nach unzähligen Stunden Internetrecherche stellte er fest, dass es keine Handelsplattform für die Anlageklasse Whisky gab. Daher versuchte er, seine Flasche auf dem Sekundärmarkt zu verkaufen. Doch er wurde sofort frustriert: Die erste Plattform gab ihm unrealistische Preisrückmeldungen, die zweite Plattform hinterließ ihm eine endlose Menge Arbeit, und die dritte Plattform erlaubte nur den Handel innerhalb Deutschlands. Zu diesem Zeitpunkt erkannte er, dass in einer Welt, in der man Aktien und Kryptowährungen innerhalb von Sekunden kaufen und verkaufen kann, ein Mangel an einer Plattform für den Handel mit Whisky, Wein und Sekt herrschte.
Eine echte Handelsplattform für erstklassige Spirituosen, Weine und Sekt
Die Idee zu Spiritory wurde geboren. Eine echte Handelsplattform für erstklassige Spirituosen, Weine und Sekt, mit der Mission, einem globalen Publikum den Zugang zu transparenten Preis- und Leistungsdaten sowie intelligenter Technologie zu ermöglichen, die den Handel so einfach wie möglich gestaltet. Anfang 2022 gründete Janis zusammen Tilo Saurin und Jan Hofmayer die Spiritory GmbH.
Frisches Kapital zur Digitalisierung von gewerblichen Händler*innen und Brennereien
Jetzt hat Spiritory eine sechsstellige Pre-Seed- Finanzierung bekannt gegeben. Beteiligt haben sich neben der Ludwig Fresenius Pioneer Ventures AG auch neue Investoren und alle bestehenden Business Angels, die damit ihr Vertrauen in Spiritory bekräftigen, die Spirituosenindustrie zu digitalisieren und zu internationalisieren. Mit der abgeschlossenen Finanzierungsrunde wird das Münchner Unternehmen seine Plattform weiter ausbauen und die Position als führender Marktplatz für Premium-Spirituosen stärken.
„Der Abschluss der Finanzierungsrunde ist ein Meilenstein für unser Unternehmen und eine klare Bestätigung für unser Geschäftsmodell. Eine pan-europäisches Ökosystem in Form eines Marktplatzmodells, welches das gesamte Spektrum des Spirituosenhandels abdeckt, hat enormes Potenzial. Mit dem zusätzlichen Geld fokussieren wir uns auf die Erweiterung unserer Funktionen und auf die Digitalisierung des Einzelhandels”, sagt Janis Wilczura, Gründer und CEO von Spiritory.
Das frische Kapital soll das weitere Wachstum und den in den Ausbau der Plattform sichern. Nach dem erfolgreichen Marktstart konzentriert sich das Unternehmen nun auf die Erweiterung des Produkt- Angebots zur Digitalisierung von Einzelhändler*innen, Marken und Brennereien.
Ausbau des internationalen Geschäfts
„Wir sind begeistert, auch in dieser Finanzierungsrunde in Spiritory zu investieren. Das aufstrebende Start-up kombiniert ein innovatives Geschäftsmodell mit visionären Gründern, dessen Leidenschaft und strategischem Weitblick uns überzeugt haben. Wir freuen uns darauf, gemeinsam das nächste Kapitel zu gestalten und Spiritory auf ihrem Weg zu einem echten Gamechanger im Handel hochwertiger Spirituosen zu begleiten“, ergänzt Prof. Dr. Dennis Lotter, Managing Director der Ludwig Fresenius Pioneer Ventures AG.
Sustenergy Tec: Kühlung von Rechenzentren neu gedacht
Das 2021 von Rolf Eggers gegründete Start-up Sustenergy Tec präsentiert sein bahnbrechendes QUB3-Kühlsystem im SAP Data Space, das immense Vorteile in Bezug auf CO2-Reduzierung und Energieeinsparungen bietet.
Die Sustenergy Tec GmbH wurde im Jahr 2021 von Rolf Eggers gegründet. Eggers studierte Ingenieurwesen und ist Privatpilot. Im Jahr 2001 wurde Eggers von der IHK zu Lübeck öffentlich bestellt, ist seitdem als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Schäden an Gebäuden tätig und fungiert seit dieser Zeit auch als Gerichtsgutachter.
2017 begann Eggers mit der Entwicklung einer neuen Architektur für Rechenanlagen, die das Problem der gegenseitigen Aufheizung der Rechenelemente lösen sollte. Dies führte zur Entwicklung des bahnbrechenden QUB3-Kühlsystems und zur Gründung von Sustenergy Tec GmbH.
Jetzt präsentiert Start-up Sustenergy Tec sein bahnbrechendes QUB3-Kühlsystem im SAP Data Space und setzt damit neue Maßstäbe in der Architektur von Rechenzentren und Serverfarmen und bietet immense Vorteile in Bezug auf CO2-Reduzierung und Energieeinsparungen. Das patentierte System, welches auch vom TÜV-Nord geprüft wurde, ermöglicht es Datencentern und Rechenanlagen, nachhaltig und grün zu werden und die hohen Anforderungen des Energie-Effizienz-Gesetzes auch ohne Wasserkühlung zu erreichen. Gleichzeitig winken Einsparungen an Energiekosten in Milliardenhöhe.
Das QUB3-System wurde für jede Art von Rechenanlagen entwickelt und kann sowohl in Rechenzentren als auch in mobilen Recheneinheiten wie beispielsweise 20 ft-Containern eingesetzt werden. Alle bereits gebauten Anlagen lassen sich ebenfalls auf die innovative QUB3-Architektur umrüsten.
Das entwickelte Rechnersystem wurde in Bezug auf die Grundarchitektur bekannter Rechner und deren Anordnung völlig neu konzipiert. Die revolutionäre Kühlungsarchitektur des QUB3-Systems basiert auf Außenluft und berücksichtigt innovative aerodynamische und physikalische Luftströmungseigenschaften. Damit ermöglicht es eine gleichmäßige thermische Auslastung aller Racks oder Grafikkarten.
Es stellt ein luftgekühltes Serversystem mit maximalen und stabilen Leistungswerten bei gleichzeitig weniger als 3 % Kühlenergieverbrauch (PUEReal 1.03) dar. Dieser Aufbau ermöglicht eine vollständige Abwärmenutzung, die in dem genannten PUEReal 1.03 nicht einbezogen ist. Beim rechnerischen Einbeziehen der Wärmerückgewinnung ist ein PUE in Richtung 1.00 möglich.
„Unser Kühlsystem revolutioniert die Art und Weise, wie Datacenter und Rechenanlagen gekühlt werden, und trägt damit maßgeblich zur Nachhaltigkeit und Effizienz der IT-Infrastruktur bei“, erklärt Rolf Eggers, Gründer von Sustenergy und Erfinder des QUB3. „Dabei ist das QUB3-Kühlsystem derzeit das einzige Kühlsystem, das ohne signifikanten zusätzlichen Energieaufwand in jeder Klimazone effizient funktioniert!“
Das QUB3-System bietet zahlreiche Vorteile. Neben der drastischen Reduzierung von CO2-Emissionen ermöglicht es den Betreibern von Rechenzentren, ihre Energiekosten monatlich um mehrere Millionen zu senken. Zudem trägt es zu einer tatsächlichen Schonung der Umwelt bei und verringert den ökologischen Fußabdruck der IT-Industrie erheblich, wie z.B. den Verzicht auf Nutzung von Trinkwasserressourcen.
Mehr Informationen zum QUB3-System gibt's hier
(Arbeits-)Reif für die Insel?
Neues Angebot auf Usedom für kleine Unternehmen, Start-ups und Teams: Ein historisches Gutshaus für konzentriertes Arbeiten abseits des Großstadttrubels.
Das historische Gutshaus Krummin an der Krumminer Wiek auf der Ostsee-Insel Usedom bietet fünf modern und stilvoll eingerichtete Ferienwohnungen, in denen jeweils ein bis vier Personen Platz finden. Ab November 2024 öffnet das Gutshaus seine Türen für Unternehmen, die einen ruhigen Ort für konzentrierte Arbeitsaufenthalte suchen. Das Apartment „Flieder“ mit 61 geräumigen Quadratmetern ist mit allem ausgestattet, was kleine Teams für die effektive Arbeit brauchen: Es gibt einen großen Arbeitstisch für bis zu zehn Personen, Highspeed-WLAN, ein Flipchart, Mehrfachsteckdosen, eine vollausgestattete Küche und Zugang zu einer privaten Terrasse.
Vier weitere Apartments stehen als Selbstverpfleger*innen-Unterkünfte für die Teilnehmenden zur Verfügung. Gut zu wissen: Unternehmen, die das ganze Gutshaus exklusiv mieten, erhalten im Zeitraum von November 2024 bis März 2025 einen Kennenlernrabatt von 15 Prozent auf den regulären Mietpreis.
Das neue Angebot richtet sich an kleine Gruppen, wie einzelne Teams oder Abteilungen mittlerer und großer Unternehmen, Arzt- oder Physiotherapiepraxen, genauso wie an kleine Unternehmen und Start-ups oder an Anbieter von Workshops und Retreats aller Art – zum Beispiel Achtsamkeitstrainings oder Kreativ-Events wie Schreib-, Foto- oder Zeichenworkshops. Die Inhaber des Gutshauses bietet ab November 2024 das Apartment „Flieder“ mit großem Tisch als Arbeitsraum an.
Neben einem privaten Außenbereich für erholsame Pausen am Tag steht ein Kaminofen bereit für entspannte gemeinsame Team-Abende in den Wintermonaten. Außerdem bietet das Apartment direkten Zugang zur gemeinschaftlichen Dachterrasse. Die übrigen vier Wohnungen können als Unterkünfte für die Teilnehmenden gebucht werden. Unternehmen können je nach Bedarf einzelne Apartments oder exklusiv das gesamte Gutshaus anmieten.
Ruhige Umgebung für konzentriertes Arbeiten
Die ruhige Lage und moderne Ausstattung bilden die perfekte Kombination aus Erholung, Natur und produktiver Arbeitsumgebung. Nur wenige Stunden von Berlin und Hamburg entfernt, ist das Gutshaus Krummin eine Oase der Ruhe – und damit ideal für alle, die Inspiration in einer ruhigen Umgebung suchen, um konzentriert und kreativ zu arbeiten und frische Ideen zu entwickeln.
Foodforecast: Kölner KI-Start-up sichert sich 3 Mio. Euro
Das Kölner KI-Start-up Foodforecast sichert sich mehr als 3 Mio. Euro, um die Lebensmittelindustrie bei der 30%-igen Einsparung von Lebensmittelabfall europaweit zu unterstützten.
Das Tech-Start-up setzt künstliche Intelligenz (KI) zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung ein. Dazu hat es eine KI entwickelt, die historische Verkaufszahlen von Bäckereifilialen analysiert und mit wichtigen Einflussfaktoren kombiniert, um eine automatisierte Verkaufsprognose für die Bestellung des nächsten Tages zu erstellen.
Die Runde wurde von Scalehouse Capital und dem Future Food Fund II angeführt, mit zusätzlicher Unterstützung von bestehenden Investoren wie Blue Horizon Ventures und Aeronaut Invest sowie weiteren strategischen Investoren. Diese wichtige Investition wird Foodforecast dabei unterstützen, ihre ehrgeizigen Pläne zur Expansion und zur Stärkung ihrer Präsenz auf dem europäischen Lebensmittelmarkt voranzutreiben.
Revolutionierung der Lebensmittelindustrie durch KI
Seit dem Markteintritt im Jahr 2022 hat sich Foodforecast als Technologieführer im deutschen Lebensmittelhandel etabliert. Die KI-basierten Bedarfsprognosen des Unternehmens werden inzwischen in mehreren tausend Kund*innenfilialen eingesetzt und von einigen der größten Branchenakteur*innen, darunter SSP Deutschland, übernommen. Foodforecast ist auf die Optimierung der gesamten Wertschöpfungskette spezialisiert und beginnt am Point-of-Sale (POS).
Durch den Einsatz neuester Technologie ermöglicht Foodforecast seinen Kund*innen, Bestell- und Produktionsprozesse im Durchschnitt um über 90 % zu automatisieren, was jährlich aktuell über 20 Millionen automatisierten Bestellungen entspricht. Dies entlastet das Personal erheblich und hat sich als Hauptverkaufsargument für ihre Kund*innen etabliert. Die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung bleibt jedoch der Hauptantrieb des Unternehmens, wobei die Abfälle im Durchschnitt um 30 % reduziert werden können, während gleichzeitig der Umsatz um bis zu 11 % steigt.
Lebensmittelverschwendung: Eine Bedrohung für die Gesundheit des Planeten
Lebensmittelverschwendung ist nicht nur ein wirtschaftliches Problem, sondern trägt auch erheblich zur Verschlechterung der planetaren Gesundheit bei. Der unnötige Verlust von Lebensmitteln verschwendet wertvolle Ressourcen wie Wasser, Energie und Land und ist ein wesentlicher Treiber von Treibhausgasemissionen, die den Klimawandel befeuern. Angesichts dieser dringenden Herausforderungen ist es unerlässlich, innovative Lösungen zur Bekämpfung von Lebensmittelverschwendung zu finden. Durch den Einsatz ihrer KI-basierten Lösungen hilft Foodforecast seinen Kund*innen, ihre Ressourcennutzung zu optimieren und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Schutz unseres Planeten und zur Sicherung einer nachhaltigen Zukunft zu leisten.
„Wir haben uns das Ziel gesetzt, in den nächsten 10 Jahren Lebensmittelverschwendung im Wert von 10 Milliarden Euro zu verhindern“, sagte Justus Lauten, Geschäftsführer und Gründer von Foodforecast. „Im Jahr 2023 haben wir nicht nur 4.000 Tonnen Lebensmittelverschwendung verhindert, sondern auch das jährliche CO2-Äquivalent von über 1.000 Autos vermieden und mehr als 2.500 olympische Schwimmbecken mit frischem Wasser eingespart. Die Unterstützung unserer Investoren ist eine starke Bestätigung unserer Vision und des enormen Marktpotenzials, das wir erschließen. Diese Investition wird es uns ermöglichen, unser Team zu erweitern und unseren Kunden in der Systemgastronomie, im Bäckereimarkt und im Einzelhandel weiterhin beispiellose Prognosequalitäten und Servicequalität zu bieten.“
Investitionen von Branchenführern
Die Finanzierungsrunde wurde von Scalehouse Capital, einem deutschen Venture-Capital-Unternehmen mit Fokus auf effiziente Software-Startups, gemeinsam mit dem Future Food Fund II, einem niederländischen AgriFoodTech-Impact-Investor, angeführt. Silla Scheepens, Partner beim Future Food Fund, betonte die strategische Bedeutung der Technologie von Foodforecast: „Foodforecast befindet sich an der Schnittstelle von fortschrittlicher Technologie und bedeutungsvoller Wirkung. Ihre KI-gesteuerten Lösungen lösen nicht nur einige der drängendsten Herausforderungen in der Lebensmittelindustrie, sondern bieten auch erhebliche ökologische und wirtschaftliche Vorteile. Die Kombination aus technologischer Innovation und einem starken Fokus auf Nachhaltigkeit macht sie zu einem Game-Changer auf dem Markt und gewinnt das Vertrauen zahlreicher namhafter Kunden aus verschiedenen Branchen.“
Die Runde zog auch die Teilnahme mehrerer Branchenexperten und jetziger Frühphaseninvestoren an, die mit einigen der bekanntesten Unternehmen im DACH-Markt wie Subway®, dean&david und Bäckerei ,,Göing seit 1920“ verbunden sind. Dies soll es Foodforecast ermöglichen, von starkem Branchen-Know-how und einem umfassenden Netzwerk für weiteres Wachstum und Expansion zu profitieren.
CPTx: Münchner BioTech-Start-up sichert sich 29 Mio.-USD-Investment
Das 2021 gegründete CPTx, eine Ausgründung der TU München, arbeitet an neuen Technologien im Bereich der DNA-Nanofabrikation, die die Behandlung komplexer Erkrankungen erleichtern könnten.
CPTx (kurz für Composite Programmable Therapeutics) wurde 2021 als Spin-off der Technischen Universität München von Prof. Dr. Hendrik Dietz, Dr. Christian Sigl und Prof. Dr. Ralf Wagner gegründet. Das BioTech-Unternehmen entwickelt eine neuartige Plattformtechnologie, die die sogenannte DNA-Nanofabrikation (eine innovative Technik der Nanotechnologie) mit synthetischer Biologie zusammenbringt, um maßgeschneiderte Objekte in skalierbarer Menge zu schaffen, die verschiedene Funktionen in der Wirkstoffentwicklung übernehmen können. Bei diesem Verfahren wird zunächst ein Zielobjekt entworfen und seine 3D-Form und Funktionalität in DNA-Stränge kodiert, die dann chemisch oder biotechnologisch hergestellt und durch Temperaturanlagerung zusammengesetzt werden. In Kombination mit zusätzlichen Funktionen eröffnet die CPTx-Plattform vielversprechende neue Möglichkeiten zur Entwicklung antiviraler Therapeutika sowie im Bereich Gentransfer und Impfstoffe.
Ein Anwendungsbeispiel für die Technologie von CPTx ist die Entwicklung von Therapeutika zur Behandlung von Viruserkrankungen. Eine Möglichkeit der Medikation dabei ist, die Viren im Körper des Patienten durch Verkapselung zu neutralisieren. Das Problem: Die Verkapselung ganzer Viren erfordert die Konstruktion großer, massiver, makromolekularer Hüllen, was in der Nanotechnologie bislang eine Herausforderung darstellt. CPTx ist es mithilfe seiner Technologie gelungen, aus eigens kodierten DNA-Strängen funktionsfähige Wirkstoffprototypen zu entwickeln, die die Replikation von Viren erfolgreich stoppen können. Die eingekapselten Viren können dann von den Makrophagen des Immunsystems eliminiert werden.
Angeführt wird die Finanzierungsrunde im Gesamtvolumen von rund 29 Mio. USD von Blueyard Capital und SPRIND. Neben Bayern Kapital haben zudem die Marius Nacht Group, Andrej Henkler sowie mehrere branchenerfahrene Business Angels, darunter Stefan Oschmann (ehemaliger CEO der Merck KGaA), in CPTx investiert. Die finanziellen Mittel will CPTx in die Weiterentwicklung seiner antiviralen Plattformtechnologie und in den Ausbau des Teams investieren. „Wir freuen uns sehr, dass ein Konsortium branchenerfahrener Investoren das immense Potenzial unserer Plattformtechnologie erkannt hat“, sagt Hendrik Dietz, CEO und Gründer von CPTx. „Dadurch sind wir in der Lage, die präklinische Entwicklungsphase abzuschließen und weitere Anwendungsfelder zu erschließen.“
„Angesichts der Erfahrungen mit der COVID-Pandemie, aber auch aus den jährlichen Grippewellen wissen wir, wie wichtig Möglichkeiten zur Behandlung von Viruserkrankungen sind“, sagt Monika Steger, Geschäftsführerin von Bayern Kapital. „Hinter CPTx steckt jahrelange, intensive Forschungsarbeit, die teilweise neue Möglichkeiten wie die Nutzung von DNA-Nanofabrikation in skalierbarem, kosteneffizientem Maßstab erst möglich gemacht haben. Das akademische und unternehmerische Know-how im Team ist immens und die aktuelle Finanzierung ein weiteres Beispiel dafür, wie Bayern Kapital innovative Ausgründungsvorhaben aus bayerischen Universitäten basierend auf herausragenden Technologien bereits in frühen Phasen begleitet. Wir sehen großes Potenzial bei CPTx, ein führendes Unternehmen im Bereich Nanotechnologie zu werden.“