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Gründer der Woche: TradeMachines – Industrieauktionen online
Gründer der Woche, KW 02
Ob gebrauchte Radlader, Traktoren, Schweißmaschinen oder Rasenmäher – das Berliner Start-up TradeMachines hat sich u.a. diesen Industriemaschinen angenommen und den Auktionshandel damit erfolgreich ins digitale Zeitalter überführt. Darüber sprechen wir mit dem Gründer Heico Koch:
Wie sind Sie als gelernter Maschinenbau-Ingenieur auf Ihre E-Commerce-Geschäftsidee gekommen?
TradeMachines ist gewissermaßen das Resultat eines langen und logischen Prozesses – und echter Leidenschaft. Direkt nach meinem Karriere-Start im Anlagenbau habe ich 1999 „nebenbei“ mein erstes Internet-Projekt gegründet. Kurz darauf habe ich dann komplett die Seiten gewechselt. Seitdem ist Produktentwicklung für das Internet mein Steckenpferd, was dann ja auch zu einigen erfolgreichen Gründungen geführt hat. Mit TradeMachines habe ich jetzt meine Affinität zum Internet einerseits und zu Maschinen andererseits zusammen fließen lassen – und siehe da: mein Lebenslauf macht auf einmal nachhaltig Sinn (lacht).
Lag Ihr Fokus von Anfang an auf dem Aufbau eines Online-Markplatzes für gebrauchte Maschinen?
Unser Fokus liegt auf der Schaffung eines transparenten Marktüberblicks für Käufer in einem fragmentierten und intransparenten Markt. Die Gebrauchtmaschinen-Suche bei Google macht z.B. überhaupt keinen Spaß und liefert bestenfalls Zufallstreffer. Hier setzt unsere Lösung an: TradeMachines ist für Gebrauchtmaschinen das, was Trivago für Hotels ist; die Geschäftsabschlüsse finden weiter zwischen dem Käufer und dem eigentlichen Abgeber statt.
Welche Art von Maschinen sind in den Auktionen am begehrtesten und warum?
Was Branchen angeht, sind derzeit fünf Industrien besonders stark: Bau, Agrar, Metall, Holz, Lagertechnik. Mit Blick auf das Auftragsvolumen sollte bei internationalen Abschlüssen die jeweilige Maschine mindestens einen Wert im vierstelligen Bereich haben; sonst lohnt ein Transport nicht. Echte Bestseller sind bekannte Standard-Maschinen wie Gabelstapler von Still oder Bagger von Caterpillar.
Was war die spektakulärste Auktion, die Sie auf Ihrer Plattform bislang gelistet haben?
Wir hatten vor ca. sechs Monaten eine Flugzeugturbine aus Großbritannien im Angebot. Für diese haben wir acht Bieter geliefert, und obwohl keiner die Turbine vor Ort besichtigt hat, ist sie am Ende für 1,2 Mio. Euro über den Tisch gegangen. Das zeigt, wie viel Vertrauen bei guter Darstellung mittlerweile auch in Online-Angebote gesetzt wird.
Welche Märkte bilden Sie auf Ihrer Plattform aktuell bereits in welchem Umfang ab?
Am Anfang lagen die Schwerpunkte ganz klar auf Europa und Nord-Amerika; mittlerweile kommen Käufer aus der ganzen Welt. Die Verkäufer werden von uns per Telefon akquiriert und sind derzeit schon auf 25 Ländern verteilt. Diese Entwicklung ist das Ergebnis unseres fokussierten Vertriebs.
Maschinen in welchem Gesamtwert wurden bislang über Ihre Plattform vermittelt?
Über unsere Plattform sind bislang rund fünf Mio. Maschinen gelaufen. Wir haben gerade die 3-Mrd.-Euro-Grenze geknackt und werden im kommenden Jahr sicher die 10-Mrd.-Euro-Schwelle erreichen.
Wie verdienen Sie Geld mit Ihrem Geschäftsmodell? Sie sind ja kein Händler, der zwischen den Anbietern und Käufern auftritt.
Wir verdienen per Interessenten, den wir einem Verkäufer liefern. Für diesen Verkäufer schaffen wir Mehrwert, da Käufer bei uns gezielt nach Maschinen suchen. Damit können wir viel relevantere Interessenten liefern als jede andere Plattform im Internet, und das für sehr wertige Geräte. Im Vergleich zu Google AdWords etwa ist unser Traffic aus drei Gründen besser: Die potenziellen Käufer kennen das Verkaufsformat, sie wissen, dass es sich um eine gebrauchte Maschine handelt, und sie haben ein Foto und Informationen gesehen. Gleichzeitig kosten wir nur ein Fünftel von Google.
Gibt es klar definierbare Warenströme, die sich bei den Auktionen erkennen lassen?
Die Warenströme sind je nach Industrie sehr unterschiedlich. Agrarmaschinen gehen oft von West-Europa nach Ost-Europa, Holzbearbeitungsmaschinen nach Asien. Ein Hauptargument ist neben dem Preis die Verfügbarkeit. Neue Maschinen brauchen oft Monate zur Fertigstellung, was zur Folge hat, dass auch in westlichen Ländern Gebrauchte erworben werden.
Was bedeutet das für Sie in Sachen weiterer Internationalisierung?
Internationalisierung bedeutet für uns in einem nächsten Schritt, mehr Sprachen auf die Plattform zu bringen. Unser Ziel ist es, lokale Portale zu schaffen, die von der Vermarktung bis hin zur täglichen Nutzung auf die Bedürfnisse im jeweiligen Land zugeschnitten sind. Für das erste Quartal 2016 planen wir 30 neue Länderportale.
Last not least: Was raten Sie anderen E-Commerce-Gründern bzw. Start-ups, die sich das Thema Digitalisierung von Geschäftsmodellen auf die Fahnen geschrieben haben?
Da gibt es verschiedene Herangehensweisen. Ich selbst setze darauf, die jeweiligen Märkte kennenzulernen, zu verstehen und TradeMachines als Partner zu platzieren. Es geht darum, vordergründige Gegensätze miteinander zu verbinden, anstatt sie als Gegeneinander zu sehen. Nur so kann meines Erachtens etwas Nachhaltiges entstehen. Zudem sollte man als Start-up genau wissen, was man mit an den Tisch bringt – und wie bzw. mit wem daraus in der Summe noch mehr entstehen kann. Bei TradeMachines geht diese Gleichung wir folgt auf: Wir haben uns am Markt als Online-Profis mit Ingenieurs-Expertise positioniert, die im Zusammenspiel mit Maschinen-Profis weltweit etwas Neues schaffen.
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Das Interview führte Hans Luthardt
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Selbstständigen-Report 2024: Bürokratie bremst, KI kaum genutzt
Gemeinsam mit dem Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschland e.V. (VGSD) veröffentlicht WISO MeinBüro im Selbstständigen-Report 2024 spannende Fakten und Hintergründe rund um die selbständigen Unternehmer*innen in Deutschland.
2018 ist der Selbstständigen-Report erstmals erschienen. Sechs Jahre später zeigt die aktuelle Studie auf, wie sich das Stimmungsbild der Selbstständigen verändert hat und welche Themen und Herausforderungen die Selbstständigen heute beschäftigen.
Basis des vorliegenden „Selbstständigen-Report 2024“ bildet eine Online-Umfrage unter mehr als 2.100 Teilnehmenden. Die Befragung fand von Februar bis Mai 2024 statt. Teilgenommen haben Freiberufler*innen, Einzelunternehmer*innen und Inhaber*innen kleiner Personen- und Kapitalgesellschaften aus Deutschland. An der Umfrage haben sowohl Freiberufler*innen als auch Gewerbetreibende teilgenommen.
Für Selbständige hat sich die wirtschaftliche Lage verschlechtert
Rund 55 Prozent der befragten selbstständigen Unternehmerinnen und Unternehmer schätzen ihre gesamtwirtschaftliche Lage als gut bis hervorragend ein. Das auf den ersten Blick gute Ergebnis relativiert sich mit Blick auf 2018: Damals gaben noch 60 Prozent der Selbständigen an, dass sie ihre gesamtwirtschaftliche Lage als gut bis hervorragend einschätzen. Schaut man sich die einzelnen Bundesländer im Vergleich zu 2018 an, wird es noch deutlicher: In elf von 16 Bundesländern hat sich die wirtschaftliche Lage der Unternehmen nach Einschätzung der Befragten in den letzten sechs Jahren verschlechtert.
Die größte Veränderung wird im Bundesland Brandenburg sichtbar: Der Anteil derer, die die wirtschaftliche Lage ihres Unternehmens im Jahr 2018 als gut bis hervorragend eingeschätzt haben, hat sich heute verringert: Waren 2018 noch 69 Prozent der Selbständigen sehr zufrieden mit ihrer wirtschaftlichen Situation, sind es heute nur noch 43 Prozent. Damals war Brandenburg das Bundesland mit den meisten Selbständigen, die ihre wirtschaftliche Lage als mindestens gut beurteilt haben. Heute ist es das Schlusslicht.
In Hamburg ist die Stunde am wertvollsten, in Brandenburg am günstigsten
Ganz hinten liegt das Bundesland Brandenburg auch bei den Stundensätzen. Rund 14,7 Prozent der befragten Selbständigen – so viele wie sonst nirgendwo – geben an, ein Stundenhonorar von höchstens 20 Euro in Rechnung zu stellen. Im Gesamtdurchschnitt liegt das Bundesland mit seinem Stundenhonorar jedoch vor Mecklenburg-Vorpommern (59 Euro), Thüringen (66 Euro) und Sachsen-Anhalt (67 Euro). Im Durchschnitt liegt der Stundensatz in Brandenburg bei 68 Euro.
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Nach wie vor sind Frauen in der Selbständigkeit unterrepräsentiert, wie die Analysen von Mikrozensus und der Gründungsmonitor zeigen. Und die Frauen stellen auch heute noch wesentlich weniger in Rechnung als ihre männlichen Kollegen, wie der Selbstständigen-Report bestätigt: Die meisten Frauen rufen einen Stundensatz zwischen 51 und 75 Euro auf. Die meisten Männer hingegen rufen einen Stundensatz zwischen 76 und 100 Euro auf. Im Durchschnitt liegt der Stundensatz bei den Frauen bei 91 Euro und bei den Männern bei 98 Euro.
Gründer der Woche: Miniwim – sicher wickeln
Steffi und Mark Schleicher, die Gründer der Miniwim UG, haben eine neuartige Wickelkommode auf den Markt gebracht. Was diese von anderen Wickelmöbeln unterscheidet, erfahrt ihr im Interview mit den beiden.
Wann und wie seid ihr auf die Idee zu eurem Wickeltisch bzw. -kommode gekommen?
Mark: Als wir unsere Kinderplanung besprochen haben, hat Steffi erzählt, wie häufig es vorkommt, dass Säuglinge vom Wickeltisch fallen. Ich habe das erst einmal gar nicht geglaubt und mich dann aber näher damit beschäftigt. Erst da wurde mir klar, dass Stürze vom Wickeltisch wirklich ein großes ungelöstes Problem sind. Zu dem Zeitpunkt habe ich noch neben meinem eigentlichen Job ein IT-Start-up geleitet und die Entwicklung der sicheren Kommode kam etwas ins Stocken. Ursprünglich wollte ich nur sicher gehen, dass meine Kinder nicht verletzt werden, nur weil ich 2 Sekunden nicht aufpasse, das kann schließlich Jedem passieren.
Das heißt: Es gibt hier offensichtlich großen Nachholbedarf in Sachen "Wickel-Sicherheit" - was waren dann die wichtigsten Schritte von der Idee bis zum Prototyp bzw. zur Serienreife?
Steffi: Das stimmt, da gibt es viel Nachholbedarf. Wir haben jetzt die Chance, den häufigsten Unfallgrund von Säuglingen aus der Welt zu schaffen. 200 Euro und 2 Wochenenden später stand der erste funktionsfähige Prototyp von Mark bei uns. Bis zur Serienreife war es allerdings ein sehr langer Weg. Ein neuartiges Möbelstück, in hoher Qualität, zu einem wettbewerbsfähigen Preis auf den Markt zu bringen, ist eine deutlich größere Herausforderung, als wir am Anfang erwartet haben. Umso stolzer sind wir, dass es uns gelungen ist.
Und nun auf den Punkt gebracht: Was genau macht eure Miniwim Wickelkommode so sicher? Und: ist sie TÜV-geprüft?
Steffi: Es ist der automatische Schutz, wenn man sich doch mal in Gedanken von der Kommode entfernt. Sobald die wickelnde Person von der Kommode zurücktritt, wird automatisch eine Schutzbarriere aktiviert, die das Kind vor dem herunterfallen schützt.
Es gibt kein vergleichbares Produkt am Markt. Alle anderen Produkte haben immer einen manuellen Schritt, der aber an der Realität vorbei geht. Die Eltern gehen in der Regel in Gedanken von der Kommode weg, weil es an der Tür geklingelt hat, das Geschwisterchen schreit oder sie nur schnell was aus dem Schrank holen müssen. Das sind alles Impulshandlungen, bei denen man nicht aktiv daran denkt, dass das Kind ja herunterrollen könnte und somit sind manuelle Lösungen wirkungslos.
Bei der Entwicklung haben wir uns an die DIN 12222 gehalten, das ist die DIN Norm für Wickeltische. Nachdem es keine Notwendigkeit gibt, sich dafür ein TÜV Siegel zu holen, haben wir darauf verzichtet.
Wie wichtig war euch neben der Sicherheit der Designaspekt?
Mark: Sicherheit steht bei uns an erster Stelle, wir wollen schließlich den häufigsten Unfallgrund von Säuglingen aus der Statistik verschwinden lassen. Allerdings haben wir auch von unseren Kunden gelernt, wie wichtig Design ist. Inzwischen wurde uns unter anderem der German Design Award Nominees verliehen und wir bekommen viel Lob für das Aussehen der Kommode.
Wie habt ihr die Entwicklungsphase finanziell gestemmt?
Mark: Die Entwicklung haben wir vollständig privat bezahlt, weil wir früh verstanden haben, dass wir hier ein echtes Problem lösen können. Daher waren wir bereit, das Risiko selbst zu tragen. Hätten wir zu einem frühen Zeitpunkt schon Investoren mit an Bord genommen, hätten wir Anteile unter Wert verkaufen müssen. Heute kann man viel besser absehen, wie groß diese Lösung ist. Daher sind wir im Moment auch offen für Gespräche mit Investoren, die wie wir an die Sache glauben und die Welt ein Stück besser und vor allem sicherer machen wollen. Dieser Schritt hilft uns dabei, die Lösung schneller zu verbreiten.
Wie macht ihr auf euch und eure Wickelkommode aufmerksam?
Steffi: Tatsächlich machen wir im Moment keine aktive Werbung, weil wir noch so damit beschäftigt sind, den verschiedenen Anfragen gerecht zu werden. Das wird sich sicher ändern sobald wir auch den Aufsatz marktreif haben.
Wo kann man die Miniwim Wickelkommode kaufen? Und was kostet sie?
Mark: Hauptsächlich über unseren Onlineshop. Wir sind auch bei Limango und Amazon gelistet und im Moment führen wir weitere Gespräche mit Handelspartnern in ganz Deutschland. Die Kommode gibt es in verschiedenen Ausführungen, preislich beginnen wir bei 599 Euro bei der Version mit Einlegeböden.
Und last but not least: Was ratet ihr anderen Gründern aus eigener Erfahrung?
Mark: Hör deinen Kunden zu und suche dir einen guten Sparringspartner. Es wird einfach nie so, wie man es sich am Anfang vorgestellt hat, und das ist auch gut so. Aber es ist die Kunst, an den richtigen Stellen auf andere zu hören und es an den falschen Stellen zu lassen. Denn ein jeder da draußen glaubt, besser zu wissen, wie man ein Start-up aufbaut als die Gründer. Manchmal haben die Leute recht und manchmal nicht. Der beste Ratgeber ist der zahlende Kunde. Wenn jemand bereit ist, dir Geld in die Hand zu drücken, bist du auf dem richtigen Weg.
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Das Interview führte Hans Luthardt
Gründer der Woche: Livello - Fresh Food as a Service
Innovatives Catering mit intelligenten Kühlschränken - das bietet das Düsseldorfer Start-up Livello von Alexander Eissing. Mehr zu seinem Food-Konzept erfahrt ihr im Interview mit Alexander.
Wie bist du auf die Idee zu Livello gekommen?
Als ich vor Jahren aus New York zurück nach Deutschland kam, habe ich mich gefragt, warum es hier so wenige Möglichkeiten gibt einfach, schnell und preiswert gesundes Essen zu bekommen. Das Thema Food war zwar mittlerweile überall wichtig und relevant, aber so richtig gelebt wurde es zu dem Zeitpunkt noch nicht. Insbesondere bei Menschen mit langen Arbeitszeiten, die wenig Zeit haben zu kochen und auch zwischen den Meetings oft die Mittagspause komplett ausfallen lassen müssen.
Meine Überlegung war, wie man Technologie und Food smart miteinander verbinden kann um eine Verpflegungslösung zu erschaffen, die gesundes Essen 24/7 verfügbar macht. So bin ich auf den Livello Kühlschrank gekommen, der Produkte selbständig erkennt, verwaltet und verkauft.
Was waren dann die größten Herausforderungen, um deine Full-Service-Lösung für frisches, gesundes Essen am Arbeitsplatz Realität werden zu lassen?
Die Herausforderungen waren Anfangs enorm, denn es ging darum eine höchst komplexe B2B2C, Hardware, Software, Food und Logistik-Lösung zu entwickeln. Besonders schwer ist es ein kompetentes Team zusmmen zu stellen mit ergänzenden Funktionen, in dem Anfangs jeder viele unterschiedliche Bereiche abdecken muss.
Wir haben acht Monate an unseren ersten Prototypen geschraubt, bis wir es das erste mal im Markt und bei richtigen Kunden testen konnten. Jetzt stellen wir uns der Herausforderung dem Bedarf aus dem Markt nachzukommen und die Produktion hochzufahren.
Wie hast du die Startphase finanziert?
Die ersten zwei Jahre war es hauptsächlich Bootstrapping und das Ersparte aus vorherigen Exits einzubringen, nachdem man die ersten Erfolge vorweisen konnte kamen dann auch die ersten Angels hinzu.
Was genau beinhaltet dein Service? Und was genau findet man in deinen Kühlschränken?
Wir kümmern uns beim Full-Service um alles, wie die Aufstellung der Kühlschränke, Wartung, Reinigung, Befüllung und optimierung des Sortiments. Mehrmals die Woche liefern wir frische und leckere "Ready-to-Eat" sowie To-Go Produkte, wie Wraps, Sandwiches, Sushi, Salate, Suppen, Eintöpfe, Currys, Snacks, Smoothies, Säfte und andere Getränke.
Das Sortiment der jeweiligen Kühlschränke ist auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden sowie auf das Kaufverhalten der Kunden abgestimmt. Uns ist es wichtig, dass für jede Uhrzeit und jeden Ernährungsstil etwas dabei ist - egal ob Herzhaft, Veggie, Vegan, Bio, Glutenfrei, Laktosefrei oder Low Carb.
Du hast ja eine relativ lange Testphase absolviert. War viel Überzeugungsarbeit notwendig, um Firmen von deinem Konzept zu überzeugen?
Ich habe ca. 10 E-Mails geschrieben und einige Anrufe getätigt, bis sich der erste Kunde finden ließ. Anschließend galt es ein Angebot zu definieren, mit dem wir weiter entwickeln aber auch die ersten Kunden bedienen konten. Wir haben bereits die ersten 3 Prototyp-Kühlschränke 2016 aufgestellt und feilen bis heute an der optimalen Technologie. Wir haben Software und Hardwareseitig ein komplett neues System aufgebaut, was eine riesen Challenge war.
Wo findet man deine Kühlschränke und welche Branchen bzw. Standorte sind in Planung?
Unsere Kühlschränke sind aktuell alle in Düsseldorf und Umgebung mit Fokus primär in Büros mit mehr als 150 Mitarbeitern zu finden. Hier sind wir beispielsweise in Kanzleien, Agenturen, Beratungen, Modefirmen, Banken, Coworking Spaces zu finden. In den nächsten Monaten skalieren wir nach und nach in neue Städte.
Noch viel mehr Potenzial gibt es in Hotels, Kliniken, Fitness Clubs, Schulen oder als Shop-In-Shop Lösung. Dafür bieten wir jetzt auch unser System als White-Label-Lösung an, damit Caterer, Facility Manager oder Retailer ihre eigenen Stationen betreiben können. Denn den kompletten Markt können wir nicht alleine abdecken.
Wie groß ist der Wettbewerb in deinem Bereich? Und wie differenzierst du dich von anderen „Food-Dienstleistern“?
Es ist gut, dass unsere Geschäftsidee auch andere Start-ups inspiriert, denn es geht in erster Linie darum Aufmerksamkeit für dieses komplett neue Angebot im Markt zu schaffen, denn die meißten zukünftigen Kunden wissen heute noch nicht, dass es existiert.
Technologisch sind wir den meisten noch ein paar Jahre voraus und durch unsere White-Label-Lösung ist jeder Wettbewerber auch ein potenzieller Kunde. Wir haben strategische Partnerschaften mit ein paar führenden Tech-, Food-, Retail- und Logistik-Unternehmen, die uns helfen innovativer, kosten-optimierter und effizienter zu arbeiten.
Wie machst du auf dich und dein Unternehmen bzw. Service aufmerksam?
Wir benutzen viele digitalen Marketing Kanäle, aber auch den klassischen Vertrieb, um in den Austausch mit Unternehmen zu kommen. Wir sind auf immer mehr Messen, Expos, Konferenzen, bei Pitches und auf Events zu finden. Business Development und Kooperationen mit führenden Playern im Markt helfen auch dabei schneller zu wachsen.
Es ist primär Beziehungsarbeit, bei der viele Türklinken geputzt werden müssen, um im ersten Kontakt die Idee und das Angebot zu platzieren, Vertrauen zu schaffen und sich in einer Testphase zu beweisen.
Du arbeitest - so habe ich es in einem Zitat von dir gelesen - an der "Zukunft des Automated Unattended Retails" - was genau meinst du damit?
Die Technologie die wir entwickeln hat sehr viele Use Cases, der Kühlschrank ist unser erstes Produkt und wir entwickeln weitere Formate, die es Menschen ermöglicht das Einkaufen grundlegend zu vereinfachen und zu digitalisieren. Grundsätzlich bauen wir ein modulares System für den automatisierten und autonomen Einzelhandel.
Lösungen um den Checkout Prozess zu vereinfachen, lange Schlangen und Wartezeiten zu reduzieren, eine Echtzeit Überwachung der Regale und des Inventars zu ermöglichen, bargeldloses und kontaktloses bezahlen. Durch die Verwendung von KI werden Produkte erkannt, Kaufverhalten „vorhergesagt“ und Produkte automatisch nachbestellt. Zusammenfassend beschreiben wir diese Prozesse als Zukunft des Automated Unattended Retails.
Und last but not least: Was rätst du anderen Gründern aus eigener Erfahrung?
Bevor jemand gründet, würde ich ihm oder ihr raten, Experte in einem Gebiet zu werden, etwas zu finden, was einem Spaß macht und gleichzeitig fasziniert. Es hilft, den Markt in und auswendig kennenzulernen. Dann kann man am besten die Probleme verstehen und eine Lösung finden, die vielen Menschen das Leben einfacher machen würde. Danach heißt es, diese Idee zu testen und zu validiern, und bereit zu sein, die nächsten Jahre zu kämpfen und alles zu geben.
Das Interview führte Hans Luthardt
Gründer der Woche: HANS Brainfood - snack dich schlau!
Auf dem Messe-Rundgang während der Food&Life in München haben wir das Regensburger Start-up HANS Brainfood von Matthias Coufal und Jakob Graf entdeckt. Da auch der StartingUp-Redakteur Hans heißt, war die Neugierde doppelt geweckt – mehr erfahrt ihr hier im Interview von Hans zu „HANS“.
Bitte stellt euch unseren Lesern kurz vor.
Matthias: Ich bin 28 Jahre und einer der Gründer von HANS Brainfood. Hier bin ich für den Einkauf und das Produktmanagement zuständig. Meine Freundin Isabella ist auch mit dabei, die aktuell das Social Media und Design übernimmt.
Jakob: Ich bin 26 Jahre alt und hauptverantwortlich für das Marketing und den Vertrieb. Wir sind alle zum studieren oder arbeiten nach Regensburg gezogen und haben uns hier dann kennengelernt.
Wann und wie seid ihr beiden auf die Idee zu eurem Brainfood gekommen?
Matthias: Als Produktmanager war ich viel unterwegs auf Dienstreisen, aber auch im Büro ist es oft so stressig gewesen, dass keine Zeit war für ein Mittagessen oder was Warmes. Hungrig ist es aber schwer sich zu konzentrieren, also habe ich oft auf Riegel zurück gegriffen um über den Tag zu kommen. Da ich sehr auf Ernährung achte, war ich aber extrem wählerisch und das Richtige konnte ich nie finden. Außerdem hat es mich genervt, dass alles nur immer auf die körperliche Fitness ausgelegt war. Ich mache auch sehr viel Sport, aber was mir gefehlt hat war ein Snack der in erster Linie die mentale Fitness fördert. Bei einem Wettbewerb vor 2 Jahren habe ich dann diese Idee präsentiert und Jakob kennen gelernt. Jakob stand vor ähnlichen Herausforderungen im Studium und legte ebenfalls extrem viel Wert auf eine gesunde Ernährung. Zusammen haben wir dann einen Riegel entwickelt der die mentale Fitness fördert: HANS Brainfood.
Und wie kommt es zu dem ungewöhnlichen Namen HANS Brainfood?
Jakob: Ich behaupte ja immer, dass Matthias und ich uns nicht einigen konnten, wer seinen Namen dem Riegel leihen darf. Dann haben wir uns in der Mitte getroffen und das war dann eben HANS.
Matthias: (lacht) Diese Frage wird uns oft gestellt, vor allem wegen HANS. Das ist einfach ein schöner griffiger Name, und es passt auch zum Thema. Wir verwenden überwiegend Hanfsamen als Zutat, und die Abkürzung dafür ist Hans. Und Brainfood, damit man gleich weiß, um was es geht.
Fitnessriegel, Superfood … Riegel sind ja in aller Munde. Und manchmal fragt man sich, wer das wirklich braucht. Was ist das Besondere bzw. Wertvolle an Brainfood und konkret an euren Produkten?
Matthias: Das Besondere ist, dass wir einen Riegel entwickelt haben der die mentale Fitness und Konzentration unterstützt. Und das ohne Zusatzstoffe, sondern komplett auf natürlicher Basis.
Jakob: Dazu muss man sagen, dass wir deshalb auf Hanfsamen zurückgreifen, weil sie sehr hohe Mengen an Omega-3-Fettsäuren, Eisen, Magnesium und so einige Vitame enthalten – die wichtigsten Nährstoffe für das Gehirn.
Matthias: Also echtes Natural Brainfood. So etwas gibt es bisher noch nicht. Wir setzen auf Hanf als Nahrungsmittel und erzeugen diesen in Kooperation mit meinem Bruder möglichst selbst in Bayern – weil wir auch die Regionalität ins Spiel bringen wollen. Da habe ich natürlich Glück, dass mein Bruder einen biologischen Bauernhof bewirtschaftet. Allein da heben wir uns schon von vielen ab, indem wir hauptsächlich ein regional erzeugbares Superfood verwenden und nicht irgendwas von weither importieren müssen. Das wichtigste ist letztendlich, dass der Riegel schmeckt. Und genau hier war bisher jeder überrascht der HANS getestet hat. Der Geschmack und die Konsistenz unterscheiden sich wesentlich von klassischen Riegeln, und das gefällt den Kunden.
Welche Geschmacksrichtungen gibt es und wie aufwändig war es, die finalen Rezepte zu entwickeln und verkaufsfertig zu produzieren?
Matthias: Momentan gibt es vier Geschmacksrichtungen. HANS Original, HANS Kakao, HANS Apfel&Zimt und HANS Kaffee&Maulbeere. Anfangs dachten wir, das haben wir bestimmt gleich. Aber es hat tatsächlich 2 Jahre gedauert bis die Riegel verkaufsfertig waren. Wir haben es uns natürlich auch nicht leicht gemacht. Bio, ohne Zusatz- und Konservierungsstoffe, Brainfood, Hanf, die Health Claim Verordnung und trotzdem eine Haltbarkeit von knapp einem Jahr. Da braucht vieles prüfen, analysieren, zertifizieren und auch entwickeln. Aber letztlich haben wir ein Verfahren gefunden, welches das alles möglich macht. Gut, dass uns der Aufwand vorher nicht bewusst war (lacht).
Jakob: Für uns stand die Entscheidung, nicht selbst zu fertigen relativ schnell fest – so eine Riegelfertigung kostet schon mal ab einer halben Million aufwärts. Das war für uns nicht machbar. Dann war es aber ein sehr langwieriger Prozess, überhaupt einen Hersteller zu finden, der bereit war mit einem Start-up zu kooperieren und die Fertigung ohne jegliche Zusatzstoffe umsetzen kann. Die meisten Hersteller setzen da Mindestabnahmemengen fest, die für dich als Start-up utopisch sind. Gerade wenn man ein innovatives Produkt hat, das man im Markt erst mal testen will.
Gründer der Woche: d25.io – KI einfach nutzen und trainieren
Jörg Kiesewetter, Friedrich Seck und Hannes Witt sind die Gründer der d25.io GmbH aus Leipzig, die sich das Thema KI auf die unternehmerische Fahne geschrieben haben. Ihr Ansatz: Ohne tiefgreifende Tech-Kenntnisse schnell und einfach künstliche Intelligenzen bauen und trainieren. Mehr dazu im Interview mit Co-Gründer Friedrich.
Was treibt dich bzw. euch an, selbständig zu sein?
Wir möchten in erster Linie künstliche Intelligenz den Unternehmen und Menschen in den Unternehmen näher bringen und dadurch die Chancen von KI aufzeigen. Dabei setzen wir mit unserer Technologie den Aufwand, den Schritt in die KI zu gehen, auf ein Minimum.
Des Weiteren möchten wir den Menschen auch die Angst vor dieser Technologie nehmen. Es werden mit Sicherheit einige Jobs durch künstliche Intelligenz ersetzt, aber das wird noch einige Jahre dauern. Doch wer sich rechtzeitig damit befasst, wird auch in Zukunft nicht ersetzt werden.
Wann und wie seid ihr auf die Idee gekommen, gemeinsam zu gründen?
Die Grundidee kommt von Jörg und ist schon 1,5 Jahre „alt“. Jörg beschäftigte sich damals aus Eigeninteresse mit KIs und bemerkte dabei, wie schwer der Einstieg war. Wir drei haben uns im April zusammengetan. Jörg kannte Hannes aus einer früheren gemeinsamen Zeit bei einem Leipziger Softwareunternehmen. Der Kontakt zu mir wurde über einen gemeinsamen Freund in der Leipziger Startup-Szene hergestellt.
Was bedeutet d25.io?
Der Name d25.io soll genau den Spirit repräsentieren, welchen wir auch als Unternehmen leben wollen. Das „d“ steht für Digitalisierung, etwas was wir als Unternehmen an vorderster technologischer Front mitgestalten möchten. Die „25“ steht auf der anderen Seite für ein Gefühl, das Gefühl welches man mit 25, kurz nach der Uni hat. Wenn man erkennt, dass man plötzlich gut ausgebildet ist, nicht mehr täglich in der Uni sitzen muss und die Welt einem offen steht. Genau dieses Gefühl, wenn man die Welt aus den Angeln heben möchte und sie nach seinen Vorstellungen gestalten will. Das „io“ steht wiederum für den Input/Output, welchen wir als Unternehmen von der Gesellschaft bekommen, bzw. in die Gesellschaft wieder hinausgeben.
Was waren dann die wichtigsten Steps von der Gründung bis zum Start von d25.io?
Für uns war der wichtigste Step, herauszufinden, ob wir überhaupt miteinander arbeiten können. Wir merkten aber relativ schnell, dass wir uns sehr gut ergänzen und in kurzer Zeit sehr gut mit der Entwicklung der Plattform und auch mit dem Aufbau der gesamten Unternehmensinfrastruktur vorankamen.
Was genau bietet ihr euren Kunden in Sachen KI?
Wir möchten KI für alle einfach, schnell und sicher zur Verfügung stellen. Aber nicht nur KI, sondern auch die ganze Umgebung dafür. Unser MVP ist der d25 Monitor, ein Tool für das Finden eigener Produkte auf Instagram unabhängig von der Nutzung von Hashtags oder dem Inhalt der Bildbeschreibung. Um genauer zu werden: Ein Kunde, z.B. ein Fashionlabel muss nur 50 Trainingsbilder per Drag & Drop bei uns hochladen und den Button „Start Analysis“ drücken.
Anschließend wir die KI automatisch trainiert und sucht bei Instagram nach dem Produkt. Die Resultate stellen wir unseren Kunden zur Verfügung, sodass diese wiederum direkt mit ihren eigenen Kunden interagieren können. Dadurch ist es Marken möglich, bspw. ihre Kundenbindung aktiv zu steigern. Außerdem erhalten sie somit Zugriff auf eine große Menge an „echtem“ User Generated Marketing Content.
Aber das ist nur ein kleiner Teil: Mit unserer Plattform möchten je nach Branche verschiedene Use-Cases bedienen. Durch unsere Plattform ermöglichen wir die Kombination verschiedener KIs aus den Bereichen der Bild-, Text-, Sprach- & Videoanalysen in unserem innovativen Pipeline Concept. Jeden neuen Use-Case entwickeln wir mit einem Partner aus der jeweiligen Branche zusammen.
Gründer der Woche: Adventsome - startup in den Advent!
Lea Nikbin und Josias Hornstein haben die Hornstein & Nikbin GbR gegründet, einen etwas anderen Adventskalender „gebastelt“ und auf den Markt gebracht - was das Besondere an ihrer Kalender-Idee ist, erfahren wir im Interview mit Josias:
Wann und wie seid ihr beiden auf die Idee zu eurem Adventskalender gekommen?
Wir hatten in der Weihnachtszeit des letzten Jahres das Gefühl, dass die Adventskalender alle ziemlich vorhersehbar und eintönig sind. Wir dachten uns, warum 24x Schokolade? Oder 24x Beautyprodukte? Warum vermischt man nicht verschiedene Kategorien und schafft so einen Kalender, der wirklich abwechslungsreich und täglich aufs Neue überrascht. Um es noch spannender zu gestalten, kamen wir auf die Idee, Produkte von Start-ups zu nehmen, da diese viele auch noch gar nicht kennen.
Wie unterscheidet sich euer Adventskalender von der Vielfalt der anderen?
Anstatt sich auf ein Thema wie Beauty, Fitness oder Süßes zu beschränken, enthält der Adventsome Adventskalender eine bunte Mischung aus verschiedenen Bereichen wie Food, Drinks, Lifestyle, Papeterie, Wellness und Pflege. Sogar ein Kartenspiel ist dabei. Um den Kalender noch spannender zu machen, haben wir uns für Start-up-Produkte entschieden, die viele noch nicht kennen werden. Unser Ziel ist es, die Adventszeit wieder spannend und aufregend zu machen!
Zusätzlich haben wir im Kalender vier Spenden an wohltätige Organisationen integriert, damit jeder auch anderen etwas zurückgibt, die nicht so viel Glück im Leben hatten.
Alles wird dann von uns, Lea und mir, von Hand verpackt, sodass der Adventsome Adventskalender sich deutlich unterscheidet von den üblichen Kalendern, die es auf dem Markt gibt.
Der Start-up-Bezug eurer Inhalte ist ja wirklich eine super (Geschenk-)Idee - gerade auch für andere Gründer und Start-up’ler. Nach welchen Kriterien habt ihr die Inhalte ausgewählt?
Wir uns überlegt: Wofür würden wir uns am meisten freuen in unserem eigenen Adventskalender? Danach haben wir viel recherchiert und viele unglaublich tolle und innovative Start-ups entdeckt, von denen wir unsere Favoriten in den Kalender aufgenommen haben. Neben hoher Qualität und möglichst nachhaltigen Produkten war uns auch wichtig, wer hinter den Produkten steht. Die Gründerinnen und Gründer der Start-ups, die im Adventsome Adventskalender vertreten sind, sind alle super nett und wir freuen uns über die freundschaftliche Zusammenarbeit!
Gründer der Woche: Matchbase - die Liga für Freizeit-Fußfaller
Jonas Baum und Christian Klötzer haben Anfang 2018 ihr Start-up Matchbase gegründet und eine App für Freizeit-Fußballer auf den Markt gebracht. Das Motto: App öffnen, Gegnermannschaft herausfordern und ab auf den nächsten Bolzplatz! Mehr dazu erfahrt ihr im Interview mit Co-Gründer Jonas.
Wann und wie kamt ihr beiden auf die Idee zu eurer digitalen Fußball-Liga?
Christian und ich kennen uns von der Uni. Wir haben dort regelmäßig zusammen Fußball gespielt. Auf dem Platz mit Freunden, zum Beispiel in der Uni-Liga und natürlich auch auf der Playstation bei einer gepflegten Runde FIFA. Wir beide sind kompetitive Typen. Einfach nur mal kicken macht zwar Spaß – Der richtige Ansporn entsteht aber erst, wenn man zusammen mit seinem Team etwas erreichen kann. Jeder Fußballer kennt das. Wir haben uns dann gefragt, warum man im echten Leben nicht das kann, was man schon immer auf der Playstation kann: Immer und überall, quasi on demand, in einer Liga spielen. Und das ist es, was Matchbase jetzt jedem Fußballer ermöglicht.
Was waren dann die wichtigsten Steps bis zum Start der App Matchbase?
Ich kann mich extrem glücklich schätzen in einem Team arbeiten zu dürfen, das überzeugt ist, ein cooles Produkt zu bauen und welches keinen Fehler zweimal macht. Ich glaube dann ist man für das Meiste gewappnet. Deshalb will ich auch gar keinen besonderen Milestone hervorhebe. Ein Unternehmen zu bauen bedeutet in meinen Augen vor allem trotz Rückschlägen immer weiter zu gehen, immer Vollgas geben und dabei ständig versuchen zu lernen. Auch wenn’s wehtut.
Gab's auch eine abschließende Echt-Test-Phase?
Wir haben das Unternehmen Anfang 2018 gegründet und seitdem kontinuierlich einen Prototypen mit einer kleinen Gruppe an Nutzern getestet, die uns mit unglaublich wertvollem Feedback versorgt hat. Auf dieser Basis haben wir dann eine skalierbare Version entwickelt, die jetzt jeder runterladen kann.
Und wie habt ihr die App-Entwicklung und euch als Start-up bislang finanziert?
Wir finanzieren uns zurzeit aus dem Berliner Startup Stipendium und privaten Darlehen. Außerdem starten wir gerade eine Seed-Runde mit Angels aus dem Fußball-Gaming- und Mobilebereich.
Und nun zur App Matchbase: Was genau ist sie, was kann sie und wer soll sie nutzen?
Matchbase ist für alle Fußballer, denen „mal kicken“ nicht genug ist. Diejenigen, die auf dem Platz etwas erreichen wollen. Aufsteigen, Meister werden: Mit Matchbase geht das jetzt nicht mehr nur am Wochenende, sondern wann und wo es meinem Team passt. Man braucht auch nicht unbedingt 11 Spieler pro Team. Bei uns organisieren sich die Mannschaften flexibel. Auch ein 5 vs 5 auf dem Bolzplatz ist kein Problem. Damit das funktioniert, machen wir es den Teams extrem einfach ähnlich starke Gegner und die besten Plätze in ihrer Umgebung zu finden und Spiele darauf zu organisieren.
Die Teams können sich ganz einfach gegenseitig herausfordern. Nimmt ein Team die Herausforderung eines anderen an, können sie über einen Gruppenchat organisieren, wann und auf welchem Platz gespielt werden soll. Wir haben dafür alleine in Berlin über 300 frei zugängliche Plätze in der App.
Jedes neue Team startet bei Matchbase in Liga 10. Wer aufsteigen will, muss wie immer im Fußball durch Siege Punkte sammeln. Allerdings entscheidet über den Aufstieg nicht, welches Team am Ende einer monatelangen Saison am besten dasteht. Bei uns funktioniert das eher wie in einem Videogame. Jede Liga hat eine individuelle Punktegrenze, welche die Teams für den Aufstieg übertreffen müssen. Dafür hat eine Mannschaft fünf Spiele zur Verfügung. Sammelt ein Team innerhalb dieser fünf Spiele nicht ausreichend oder keine Punkte, droht der Abstieg.
Das Besondere ist, dass sich die Teams außerdem für ihre Erfolge auf dem Platz von Marken mit Prämien belohnen lassen können. Ein bisschen wie Profis mit einem Sponsorenvertrag.
Gründer der Woche: UrmO – der Segway für die Aktentasche
Jakob Karbaumer, Felix Ballendat und Sebastian Signer sind die kreativen Köpfe hinter UrmO, einem Personal Light Electric Vehicle, kurz PLEV, für Pendler in den Städten. Was es mit dem Segway-ähnlichen Gefährt auf sich hat, erfahren wir im Interview mit Co-Gründer Sebastian:
Wann und wie seid ihr auf die Idee zu eurem UrmO gekommen?
Die Idee ist vor zweieinhalb Jahren entstanden. Felix hat sich ein Elektroauto aus einem BMW Z3 gebaut und ist damit in die Stadt nach München gefahren. Hier ist ihm sofort aufgefallen, dass er mit seinem Elektroauto zwar umweltfreundlich unterwegs war, aber trotzdem im täglichen Stau stehen musste. Ein elektrisches Kleinstfahrzeug war die Lösung.
Was stand bei der Entwicklung des UrmO im Fokus? Die Funktion, das Material oder/und das Design?
Die Funktion stand schnell fest: ein kleines und leichtes elektrisches Fahrzeug als Ergänzung für urbane Mobilität. Und so mussten Material und Design von Anfang an auf Leichtigkeit und Einfachheit getrimmt werden.
Was waren dann die wichtigsten Meilensteine bis zum ersten fahrtüchtigen Vorserienprototyp?
Ein wichtiger Meilenstein war der Moment, in dem unser erster Prototyp (Alpha Prototyp) zum ersten Mal gefahren ist – das war 2017. Auch der Design Freeze war für uns ein wichtiger Schritt. Unser aktueller Vorserienprototyp ist bereits der fünfte Prototyp, den wir komplett in Handarbeit gebaut haben.
Und was ist letztlich dabei herausgekommen? Sprich: Was genau ist der UrmO und was macht ihn besonders?
Der UrmO ist das alltagstauglichste elektrische Kleinstfahrzeug. Mit dem leichten Gewicht und dem innovativen Klappmechanismus ist der UrmO die perfekte Ergänzung für den ÖPNV und das eigene Auto. Mit dem UrmO wird einfaches Umsteigen ermöglicht.
Gibt es vergleichbare PLEVs?
Elektrische Tretroller haben einen ähnlichen Einsatzzweck in der Stadt und sind ebenfalls klappbar. Jedoch sind sie deutlich schwerer und im zusammengeklappten Zustand deutlich sperriger als der UrmO. Auch sind die kleinen Reifen nicht so komfortabel bei Unebenheiten.
Gründer der Woche: JuNiki’s - die Double Neck Flasche
Der Unternehmensberater und Vater zweier Töchter Dr. Christian Kehlenbeck hat vor einem Jahr die JuNiki’s Double Neck GmbH gegründet, um Kids die ideale Trinkflasche an die Hand zu geben, mit der sie ihre Lieblingsgetränke sicher mit zur Schule nehmen können. Was es mit der zum Patent angemeldeten Trinkflasche auf sich hat, erfahren wir im Interview mit Christian.
Wann und wie bist du auf die Idee zu JuNiki’s Double Neck gekommen?
Bereits 2016 habe ich nach einem anstrengenden Projekt mit vielen Aufenthalten in Tokio ein Sabbatical eingelegt. Im Familienleben war ich zuständig für das Broteschmieren und Trinkflaschenbefüllen meiner beiden Grundschultöchter. Doch obwohl wir den ganzen Schrank voller niedlich bedruckter aktueller Trinkflaschen hatten, war die ideale nicht dabei. Meine Mädels wollten unbedingt Schorle oder Tee oder Wasser mit Kohlensäure mitnehmen.
Doch die einen Flaschen waren nicht dicht bei Kohlensäure, die anderen hatten Verschlüsse mit nicht zugänglichen Bereichen mit akuter Schimmelgefahr bei verderblichen Getränken, die anderen einen engen Verschluss, der nur mit Trichter zu befüllen war und nur sehr schlecht zu reinigen und zu trocknen. Also blieb es zumeist bei stillem Wasser ohne Zusätze - und bei unzufriedenen Töchtern. Für den Vater also genügend Motivation, tätig zu werden.
Und dann kam dir die Idee zu der Trinkflasche?
Naja, die Idee kam nicht einfach, das war harte monatelange Arbeit. Als Unternehmensberater bin ich ja strukturiertes Denken gewohnt, und habe erst einmal viele Gespräche mit anderen Müttern geführt. Komischerweise kannten alle das Problem, viele Eltern haben sich nach vielen Investitionen in alle möglichen Trinkflaschen sogar wieder den Einwegflaschen zugewandt, weil sie von keiner wiederverwendbaren Trinkflasche überzeugt waren.
Welche Anforderungen muss die „perfekte Trinkflasche“ für Grundschüler erfüllen?
Zum einen muss sie die Anforderungen der Eltern, die sie täglich befüllen und reinigen, erfüllen. Das heißt, ein enger Verschluss, der nur mit Trichter zu Befüllen ist, fällt im täglichen Morgenstress durch. Ebenso beim Versuch des regelmäßigen einfachen Reinigens. Dafür können Kinder aus diesen Enghalsflaschen aber gut direkt Trinken, ohne zu Kleckern, vorausgesetzt, sie bekommen den Deckel auf. Hier gibt es eine sehr bekannte Flasche am Markt, die Kinder alleine fast nicht aufbekommen, da die Flasche im Styropor-Schutz leider mit dreht.
Und wenn sie dann auf ist, bekommen die Kinder die Flasche nicht wieder richtig dicht zu, so dass der Inhalt im Schulranzen ausläuft, weil für das äußere Trinkflaschenfach ist die Flasche mit Schutz viel zu breit. Weithalsflaschen hingegen sind ideal für die Eltern zum Befüllen und Reinigen. Aber manche Flaschen haben einen Deckel , der zum Trinken komplett abgenommen werden muss, d.h. die Kinder bekleckern sich beim Trinken. Oder die Flaschen haben einen speziellen Trinkaufsatz. Der ist aber oft unhygienisch, da die Trinköffnung frei liegt und schnell verschmutzt, und gibt es unzugängliche Bereiche im Verschluss, die zu Schimmel neigen. Und von Dichtheit bei Kohlensäure brauchen wir da gar nicht erst zu sprechen.
Drittens gibt es noch aktuelle Trinkflaschen mit einer mittelgroßen Trinköffnung, die aber eher die Nachteile von Enghalsflaschen (schwer zu befüllen) und Weithalsflaschen (schwer daraus zu trinken) kombinieren.
Gründer der Woche: sonapse - Problemfunding
Die Freunde Martin Straler, Matthias Kohlmayer und Max Osterholzer haben die Plattform sonapse.de an den Start gebracht, auf der sie community-basiertes Lösen von (Alltags-)Problemen bieten. Was es damit konkret auf sich hat, erfahren wir im Interview mit Co-Gründer Martin.
Wer sind die Köpfe hinter sonapse.de und wie seid ihr drei auf die Idee zu der Plattform gekommen?
Ich, Martin, bin Videojournalist, Max ist Wirtschaftsinformatiker und Matthias Bioingenieur, geschult im „vernetzten Denken“, und so ist in seinem Kopf auch Ende 2017 das Konzept „Löse als Gründer ein relevantes Problem“ auf das Konzept „Crowdfunding“ getroffen und das Prinzip „Problemfunding“ wurde geboren, woraus sonapse entstand. Wir drei sind seit über 10 Jahren, seit der Schulzeit, befreundet und ein eingespieltes Team.
Was waren die wichtigsten Steps von der Gründung bis zum Go live der Plattform?
Das Wichtigste war und ist nach wie vor, eine Community um sonapse aufzubauen und im engen Austausch mit dieser das Konzept von sonapse weiter zu entwickeln und an die Bedürfnisse der Community anzupassen.
Wie habt ihr den Start finanziert? Mit Eigenkapital oder/und Fördermitteln?
Bisher ist alles mit Eigenkapital finanziert.
Und nun zu sonapse. Was genau wollt ihr mit der Plattform und was erwartet mich dort als User bzw. Community?
Wir glauben daran, (Problem-)Lösungen gemeinsam zu gestalten. Unser Ziel mit sonapse ist es daher, es uns allen leichter zu machen, uns zusammen zu tun, um Probleme oder Wünsche, die wir haben, sichtbar zu machen. Und so passende Löser darauf aufmerksam zu machen, um gemeinsam mit diesen die Probleme schließlich zu lösen bzw. die Wünsche zu erfüllen.
Bei sonapse stellst du ein (Alltags-)Problem, das dich nervt, bzw. einen Wunsch, den du hast, auf die Plattform und investierst in eine mögliche Lösung. Haben auch andere das Problem bzw. den Wunsch und investieren darin, so steigt der Problemkurs (ähnlich wie bei Aktienkursen). Wobei auch kleinere Sachen wie z.B. "Ich brauche Jemanden für Gartenarbeit, mich nervt es aber, Zeit für die Suche aufbringen zu müssen." so einfach "ausgeschrieben" werden können.
Der Bedarf wird sichtbar, Löser werden aufmerksam und bewerben sich mit einem Lösungskonzept bei euch, bei der jeweiligen Problem-Community.
Nach Austausch zwischen Problem-Community und möglichem Problemlöser bzw. -lösern wird über das Lösungskonzept abgestimmt. Kommt ein Deal zustande, erhält der ausgewählte Problemlöser das gesammelte Startkapital und löst in weiterem Austausch mit euch (der jeweiligen Problem-Community) das Problem bzw. erfüllt den Wunsch.
Die Mitglieder der Problem-Community bekommen die Problemlösung (Produkt / Dienstleistung / Gutschein / Gewinnbeteiligung / etc. – wie mit dem Löser vereinbart) als Erste und um das günstiger, was sie in das Problem investiert haben.
Für Community-Mitglieder und Problemlöser ergeben sich dadurch auch potenzielle Geschäftsmodelle – wie verdient ihr selbst an dem Konzept?
Sonapse unterstützt bei der Problemeinstellung, dem Austausch untereinander und mit den möglichen Problemlösern, sowie bei der Zahlungsabwicklung. Kommt ein Deal zustande, erhält sonapse 5 Prozent Provision der Dealsumme.
Und wie macht ihr auf euch aufmerksam? Welche Kanäle nutzt ihr?
Die sonapse-Webseite, Facebook, Instagram, und natürlich auch so tolle Plattformen, wie eben z.B. starting-up, die die Möglichkeit bieten sein Konzept „der Welt“ vorzustellen.
Sonapse wird durch die wachsende Community und deren Resonanz stetig weiterentwickelt bzw. von euch ausgebaut. In welche Richtung zeigen die ersten Feedbacks?
Die ersten Feedbacks sind wirklich motivierend, herzlichen Dank an dieser Stelle an die Community! Ich denke, dass es einfach an der Zeit ist, „die Digitalisierung“ dafür zu nutzen, es den Menschen leichter zu machen, ihre echten Bedürfnisse sichtbar machen zu können.
Was sind eure weiteren Pläne?
Basierend auf der aktuellen Phase der Konzeptoptimierung, nach dem Feedback der Community, wird die Plattform ausgebaut und hoffentlich step by step wachsen.
Und last but not least: Was rätst du anderen Gründern aus eigener Erfahrung?
Sich bewusst Zeit zu nehmen zu denken, offen zu denken, schlank zu starten und zuzuhören.
Hier geht's zu sonapse
Das Interview führte Hans Luthardt
Predium: 13 Mio. Euro zur Dekarbonisierung die Immo-Branche
Predium, Real-Estate-Intelligence-Plattform für nachhaltiges und wirtschaftliches Immobilienmanagement, schließt eine Series-A-Finanzierungsrunde in Höhe von 13 Mio. Euro ab.
Das Münchner Start-up wurde 2021 von Jens Thumm, Mohamed Ali Razouane und Maximilian Körner gegründet. Predium hat eine intelligente Plattform für die Dekarbonisierung von Immobilien entwickelt. Die Plattform ermöglicht eine einfache und schnelle Ermittlung von ESG-Bilanzen von Gebäuden sowie Sanierungsfahrpläne zur CO2-Reduktion inklusive Investitionsrechnung. Zudem unterstützt Predium automatisiertes CSRD Reporting und Berichterstattung nach etablierten Branchenstandards sowie kundenspezifischen Vorlagen. Damit bietet das Start-up eine ganzheitliche Real-Estate-Intelligence-Plattform für nachhaltiges und wirtschaftliches Immobilienmanagement.
Jetzt schließt Predium eine Series-A-Finanzierungsrunde in Höhe von 13 Mio. Euro ab. Norrsken VC, dem Investmentfonds des Klarna-Gründers Niklas Adalberth, führt die Runde an, auch die Bestandsinvestoren UVC Partners, b2venture und Mutschler Ventures beteiligen sich erneut. Ziel ist es, die Softwareplattform weiterzuentwickeln und in neue Märkte zu expandieren.
Jens Thumm, CEO und Mitgründer von Predium: „Mit Predium bieten wir eine Lösung, die ESG-Anforderungen, wie das CSRD Reporting und wirtschaftliche Interessen zusammenbringt. Wir ermöglichen unseren Kunden, sinnvolle Transaktions- und Sanierungsentscheidungen zu treffen. So können Immobilienwerte erhalten und sogar gesteigert werden. Das Interesse einer Vielzahl internationaler Investoren bestätigt, dass Predium die Transformation der Real Estate Branche erfolgreich vorantreibt.“
Gründer der Woche: fakeodernews - spielerisch-kontrovers-politisch
Mit der Web App fakeodernews.de können User täglich kontroverse Fragen zu Politik „spielen“, sich interaktiv informieren, mit Freunden vergleichen und Quellen sofort nachprüfen. Mehr dazu im Interview mit Simon Sonnenberg, dem Gründer es 2017 in Augsburg gestarteten Social Startups fakeodernews.
Wann und wie bist du auf die Idee gekommen, politische Themen spielerisch aufzubereiten und zu verbreiten?
Ausgangspunkt war für mich Anfang 2017 die Frage: Wie kann ich spannende und fundierte Inhalte zu Politik & Gesellschaft transparent aufbereiten, sodass sie für möglichst viele Menschen interessant werden und sofort Neugierde wecken?
Hattest du von Anfang an vor zu gründen - und das gezielt als Social Business?
Von der ersten Idee bis zum finalen Entschluss meinen Job als Vertriebsleiter zu kündigen, verging ein gutes halbes Jahr intensiver Vorüberlegungen. Dabei war fakeodernews von Beginn an als idealistisches Projekt angelegt, welches sich aber natürlich mittel- bis langfristig auch tragen muss. Der Begriff eines Social Startups war mir anfangs – ehrlich gesagt - gar nicht bekannt.
Was macht für dich ein Social Startup aus?
Den Anspruch ein gesellschaftlich relevantes Problem zu lösen. Das heißt auch, dass idealerweise das eigene Angebot mit der Zeit obsolet wird, da das zugrunde liegende Problem bestenfalls gelöst wird. Zudem ist Geld immer nur Mittel zum Zweck und niemals Selbstzweck.
Nun zu deiner Web App fakeodernews.de. Was kann sie und wie funktioniert sie?
Unsere Web App unter fakeodernews.de ist ein Newsgame: User können sich testen, interaktiv informieren, mit Freunden vergleichen und Quellen sofort nachprüfen. Der Aufbau jeder Frage ist folgender: 1. Kontroverse Aussage, 2. Informative Antwort, 3. Transparente Quellen und 4. Vergleichende Statistiken.
Wer bereitet die Themen auf – ein geschultes Redaktionsteam?
Wir sind mehrere journalistische Quereinsteiger aus den Bereichen Politik, Sprachen, Lehramt und Wirtschaft, die allesamt eine fundierte und transparente Auseinandersetzung mit kontroversen Inhalten antreibt. Die Möglichkeit der sofortigen Nachprüfung sowie das Angebot an die Community Quellen korrigieren zu können oder eigene Fragen einzureichen, dient uns als stetiges Korrektiv.
Welche Quellen nutzt ihr für die Inhalte?
Ausgangspunkt ist zunächst immer eine von mehreren Quellen vorgenommene Berichterstattung über einen Sachverhalt, inkl. Gegenrecherche. Wenn möglich versuchen wir dann mehrperspektivische Quellen aufzuführen. Die Quellen müssen natürlich mindestens mit Impressum und Kontaktdaten aufbereitet sein. Im Regelfall setzen wir auf eine Kombination aus Primärquellen (Gesetze, Studien, Protokolle etc.) und mehreren Sekundärquellen von bekannten Medien, die wir dann auch um ‚alternative‘ Sichtweisen ergänzen.
Gründer der Woche: HENRI BENETT - zeitlose Zeitmesser
Die Hepp & Weil GbR wurde im Juli 2017 von Florian Hepp und Christoph Weil in München gegründet. Ihr Ziel: Hochwertige Uhren für Frauen und Männer kreieren, die durch das Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen. Die erste Kollektion ist nun auf dem Markt – über das junge Uhren-Label sprechen wir mit Co-Gründer Florian.
Du bist festangestellter Hotelier und Christoph IT-Spezialist bei einem international bekannten E-Commerce-Giganten. Wie kommt man da auf die Idee, ein Uhren-Label zu gründen?
Chris und ich hatten bereits zu unterschiedlichen Zeitpunkten die Idee gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen. Durch unsere gemeinsame Passion für Uhren führte das eine zum anderen. Chris rief schon lange vor der Gründung einen Blog ins Leben auf dem er Uhren testete. Parallel dazu hatte ich bereits einen Instagram Account auf dem ich täglich Uhren-Modelle postete, die meinen Geschmack trafen. 2017 hieß es dann jetzt oder nie.
Im Sommer 2017 habt ihr dann gegründet. Was waren die größten Herausforderungen, das Uhren-Business ans Laufen zu bringen?
Wir wachsen täglich an den Aufgaben und Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen. Aber Hürden waren beispielsweise der hohe bürokratische Aufwand bis man von einem eigenen Unternehmen und einer eigenen Marke sprechen kann. Außerdem sind wir auch noch passioniert für unsere Full Time Jobs tätig, so dass natürlich auch die zeitliche Beanspruchung und die Organisation eine zentrale Hürde war/ist. Mittlerweile sind wir aber besser strukturiert.
Gab es Momente, in denen ihr dachtet: Das klappt nie? Wie habt ihr diese Situation / Situationen gemeistert?
Der Gedanke, „Das klappt nie“ kam uns bislang noch nicht, aber die Realität, dass manche Erfolge auch mal länger auf sich warten lassen ist allgegenwärtig. Wir investieren viel Zeit in den Aufbau von HENRI BENETT und es gab durchaus viele Baustellen und Herausforderungen, die uns jede Menge Nerven gekostet haben. Was am Ende immer geholfen hat, war das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Wir haben uns von Beginn an ambitionierte Ziele gesetzt und wissen, welchen Weg wir gehen wollen. Das hilft uns immer wieder Hürden zu meistern.
Wie habt ihr den Start bzw. Unternehmensaufbau finanziert?
Auch die Finanzierung war zu Beginn ein zentrales Thema für uns zwei. Wir waren uns von Anfang an sicher, dass wir uns vollständig selbst finanzieren wollen und dann geht es natürlich an die eigenen Ersparnisse – für die wir beide hart gearbeitet haben. Aber das ist es uns wert!
Seit Januar 2018 ist eure erste Kollektion der Marke Henri Benett - die Aerostat - auf dem Markt. Was bzw. wer steckt hinter dem Namensgeber HENRI BENETT?
Uns beiden ist die Geschichte hinter der Marke ein besonderes Anliegen. HENRI BENETT beschreibt einen Lifestyle. Sein Leben ist das Fundament unserer Idee. Er war ein englischer Uhrmacher, Abenteurer und Weltbürger. Eigentlich ein Reisender. Lehrzeit in London und dann Mann von Welt – heute Namensgeber und Protagonist hinter unserer Uhrenkollektion. Unser Logo, der Heißluftballon, beschreibt diesen Lebensstil in unseren Augen absolut treffend. Es geht um Freiheit, Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung und damit auch um das Leben von HENRI BENETT.
Und was ist das Besondere an euren Unisex-Uhren? Die Optik, die Technik oder der Preis?
Es ist eine Kombination aus unterschiedlichen Parametern. Unser Ziel war es von Beginn an, klassische Uhren zu kreieren – unabhängig von Trends, weil wir selbst große Fans klassischer und zeitloser Modelle sind. Darüber hinaus hatte die Qualität von Anfang an höchsten Stellenwert, so dass wir uns sehr schnell auf unseren Partner Ronda, ein Schweizer Traditionsunternehmen für Uhrwerke, festgelegt haben. Dasselbe gilt für das Uhrenglas, wo wir uns bewusst für hochwertiges Saphirglas und gegen Mineralglas entschieden haben. Der Einsatz von echtem Leder ist für uns eine Selbstverständlichkeit.
Gründer der Woche: 4hundred - Licht im Energie-Dschungel!
Laut Bundesnetzagentur beziehen hierzulande rund 15 Mio. Privathaushalte Strom und Gas von Regionalversorgern mit teuren Standardtarifen. Das wollen Ilona Ludewig und Andrew Mack mit ihrem 2017 gegründeten GreenTech-Start-up 4hundred ändern. Wie - das erklärt uns Ilona Ludewig:
Wie viel Geld könnten private Haushalte insgesamt bei Strom und Gas einsparen?
Wir haben das tatsächlich mal durchgerechnet - ganze 3,6 Milliarden Euro im Jahr – wenn jeder, der beim Grundversorger ist, zu 4hundred wechseln würde.
Und warum liegt dieses Sparpotenzial noch so brach? Es gibt doch diverse Preisvergleichsportale?
Es gibt einfach zu viele, zu ähnliche Angebote. Wie soll man sich da orientieren? Viele Haushalte haben an diesem Hinterherhetzen nach dem letzten billigsten Angebot auch einfach kein Interesse und glauben nicht, dass sie damit einen guten Deal machen. Denn langfristig wünschen sich die meisten Verbraucher einen Anbieter, der sowohl im Preis als auch im Service überzeugt. Bei 4hundred steht beides ganz oben. Das Problem am deutschen Energiemarkt ist, dass das sogenannte Subventionsgeschäftsmodell Standard ist und Billigtarife hier zu Lasten der treuen Bestandskunden gehen.
Hier setzen Sie mit 4hundred an - was machen Sie anders, sprich besser als andere Energieanbieter?
Wir haben unser Geschäftsmodell von Anfang an auf den Kunden abgestimmt: ein einziger fairer Tarif, eine einfache Nutzeroberfläche und ein Produkt, das sich mit Hilfe der Nutzer ständig weiterentwickelt. Wir nehmen unsere Kunden ernst und nutzen ihr Feedback, um unser Angebot ihren Bedürfnissen anzupassen. Diese Partnerschaft mit unserer Community ist das Herzstück von 4hundred. Hier geht es um einen Austausch auf Augenhöhe, nicht Abzockerei.
Was muss ein wechselinteressierter Kunde tun, um zu erfahren, ob er mit Ihnen günstiger fährt als mit vorhandenen Vergleichsportalen?
Einfach auf 4hundred.com gehen und den aktuellen Tarif mit unserem Angebot vergleichen. Auf den Preisvergleichsportalen ist es wichtig, dass man auch Äpfel mit Äpfeln vergleicht - also Ökostromtarife mit Ökostromtarifen und monatlich kündbare mit monatlich kündbaren Angeboten.