Gründer der Woche: snapADDY - Lead-Recherche per Knopfdruck

Gründer der Woche, KW 05


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Das Würzburger Start-up will die Recherche und Übernahme von Adressen und Kontakten vereinfachen, indem die Software snapADDY diese automatisch aus Webseiten, E-Mail-Signaturen und anderen Dokumenten übernimmt. Darüber sprechen wir mit dem Gründer und CEO Jochen Seelig:

Wie sind Sie auf die Idee zu Ihrer Software gekommen?

Jeder, der selbst schon einmal Kontakte gesucht und Adressen in ein CRM-System manuell eingeben musste, weiß, wieso wir die Idee hatten. Eine lästige und zeitaufwändige Aufgabe, die zum Alltag der Vertriebsmitarbeiter dazugehört. Um guten und effizienten Vertrieb und Akquise betreiben zu können, benötigt man eine gute Basis an hochwertigen Leads. Diese müssen erst im CRM-System angelegt werden. Roland und ich sind beide schon immer im Bereich Vertrieb aktiv gewesen. Wir haben keine gute Lösung auf dem Markt gefunden und uns gemeinsam mit Sebastian für die Entwicklung von snapADDY entschieden.

2015 haben Sie dann gegründet. Wer gehört zum Gründerteam und was waren die wichtigsten Schritte bis zum Markteintritt?

Zum Gründerteam gehören Roland Hötzl, Sebastian Metzger und ich. Die Grundlage für die snapADDY-Software war ein Adress-Parser, der Adressen aus unstrukturierten Texten erkennen kann. Wichtige Meilensteine bis zum Markteintritt waren die Abstimmungen mit potenziellen Kunden. In der offenen Beta-Phase hatten wir teilweise bis zu 600 User, die unsere Software getestet haben. Durch gezielte Gespräche konnten wir das gewonnene Feedback direkt in die Weiterentwicklung von snapADDY einfließen lassen. So erkennt man direkt wo der Schuh drückt und kann an den Schwachstellen nachbessern.

Was genau kann Ihre Software namens snapADDY Grabber? Welche technischen Voraussetzungen muss ich haben, um sie zu nutzen?

Der snapADDY Grabber hilft einem als Assistent bei der gezielten Recherche von Leads. Er übernimmt automatisch Adressen aus Webseiten, E-Mail-Signaturen oder sonstigen Dokumenten. Die Software zeigt direkt die passenden Ansprechpartner aus XING und LinkedIn an und schlägt auf Basis eines E-Mail-Musters die passende E-Mail-Adresse vor. Diese Zusammenstellung läuft auf Knopfdruck und ohne Tipparbeit. Die neuen Leads können so direkt in die gängigsten CRM-Systeme importiert werden. Der Sales-Funnel kann also viel schneller mit neuen Leads gefüllt werden.

Wer sind die Kunden? Sind auch Start-ups darunter?

Unsere Produkte richten sich vor allem an Unternehmen, die einen aktiven B2B-Vertrieb durchführen. Zu unseren Kunden gehören bereits etliche Start-ups wie Service Partner One, die Gastfreund GmbH oder Mietercasting.de. Aber auch große Unternehmen wie die Netfonds AG oder die Statista GmbH erleichtern sich die Leadrecherche und Adressübernahme mit snapADDY.

Wie haben Sie den Start finanziert?

Bisher haben wir den Start mittels Bootstrapping finanziert. Im Frühjahr ist jetzt eine erste Finanzierungsrunde geplant.

Welche Marketing-Kanäle nutzen Sie, um auf sich aufmerksam zu machen?

Unser Marketing läuft überwiegend über den Online-Kanal. Wir schalten gezielte PPC-Kampagnen und erstellen tolle Inhalte für unser Zielgruppenpublikum in unserem Blog. So bekommen wir momentan täglich über 500 Besucher auf unserer Webseite und erhalten (Test-)Anfragen zu unserer Softwarelösung. Aus unserer Sicht funktioniert gerade in einem solchen Umfeld ein Marketing über Kompetenz. Man sollte sich als Gründer sehr intensiv mit den Problemen der Zielgruppe beschäftigen.

Eine Marketing-Kampagne haben Sie speziell an Start-ups adressiert: den kostenlosen Online-Kurs „Vertrieb für Startups“. Was erwartet Gründer darin?

Viele Start-ups unterschätzen die Vertriebsarbeit. „Man macht einfach mal eine Webseite und baut ein tolles Produkt. Dann wird es schon laufen.“ So einfach ist das leider nicht. Auch Kunden wollen gefunden werden. Sie müssen erst auf sich aufmerksam machen, damit die richtigen Kunden das Produkt oder die  Dienstleistung kaufen. Deshalb haben wir in dem Online-Kurs "Vertrieb für Startups" alle wichtigen Informationen zusammengestellt, die man als Start-up über den Vertrieb wissen sollte. Ich bin sicher, dass wir damit einen guten Vertriebsleitfaden für alle Gründer bereitstellen können.

Was sind – auf den Punkt gebracht – die größten Vertriebshürden für Gründer?

Oftmals ist es die Angst vor der Reaktion. Man möchte sich wie es schön heißt, nicht die Hände schmutzig machen. Vertrieb ist gerade am Anfang eines der schwierigsten Aufgaben in einem Start-up. Die Marke hat noch keine Bekanntheit und vielleicht gibt es für das Produkt noch nicht mal einen bestehenden Markt. Hier muss man sogar erst Verständnis für die Notwendigkeit des Produktes aufbauen. Zudem muss man im Vertrieb auch mal mit einer verbalen Zurückweisung klar kommen.
Ich kann nur sagen: Lasst euch nicht unterkriegen und macht immer weiter. Gerade der Anfang ist schwer, aber irgendwann wird man dafür belohnt.

Was sind Ihre weiteren unternehmerischen Pläne?

Wir wollen mit der snapADDY GmbH weitere tolle Produkte rund um die Vertriebs- und Recherchearbeit aufbauen – die Entwicklungspipeline ist randvoll. Zudem ist eine Expansion in weitere Länder geplant und das Team wird deutlich größer. Am wichtigsten ist aber immer mit 150 Prozent Energie und Spaß an die Arbeit zu gehen.

Was raten Sie anderen Gründern aus eigener Erfahrung?

Versucht möglichst schnell mit euren Produkten auf den Markt zu gehen. Nehmt euch Zeit für die Gespräche mit den Usern und Kunden und plant Rückschläge mit ein. Der Alltag eines Gründers ist eine Achterbahnfahrt.

Hier geht's zu snapADDY und zum Online-Kurs „Vertrieb für Startups“


Das Interview führte Hans Luthardt

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Gründer: Versicherungsschutz gerät aus dem Fokus

Gründer müssen viele Aufgaben gleichzeitig erledigen. Für das passende Versicherungspaket fehlt da oft die Zeit. Das kann Folgen haben.

Der Aufbau eines eigenen Unternehmens ist immer ein großes Wagnis. Schließlich ist damit meistens die finanzielle Existenz der Gründer verbunden, die oft viel Geld in das Projekt stecken für Personal, Büroausstattung, Werkzeug, Maschinen. Der Druck ist umso größer, wenn ein Scheitern auch Beschäftigte und Geschäftspartner betreffen könnte.

Deshalb investieren Gründer und Selbstständige eine Menge Arbeit und Nerven in einen erfolgreichen Anfang. Bei dieser starken Fokussierung gerät der Schutz vor begleitenden Risiken leicht aus dem Blick. Laut einer Befragung der öffentlichen Versicherer räumen rund zwei Drittel ein, dass sie sich ohne Beratung keinen Abschluss einer Versicherung zutrauen. 

Warum ist das so? Weil es ihnen gerade in der wichtigen Startphase an der notwendigen Zeit fehlt, um sich eingehender mit diesem zentralen Thema zu beschäftigen. Das geben immerhin 57 Prozent an.

Gerade junge Unternehmen sind für Risiken anfällig

Jedes Unternehmen muss zahlreiche Regeln und Richtlinien einhalten und Schäden vermeiden. Schon kleine Fehler und Versäumnisse, die im hektischen Gründungsalltag leicht passieren, führen unter Umständen zu erheblichen Folgekosten. Das betrifft beispielsweise folgende Risiken, die teils enorme finanzielle Konsequenzen haben können.

  • Schlüssel und Codekarten gehen verloren
  • Kunden rutschen auf dem Betriebsgrundstück aus und verletzen sich
  • Brände brechen aus, Wasserrohre schlagen Leck oder Kurzschlüsse beschädigen Geräte
  • Kriminelle brechen ein und stehlen Geld oder entwenden Ausstattung für Büro und Produktion
  • Geschäftstätigkeit muss wegen unvorhergesehener Ereignisse vorübergehend ruhen
  • Rechnungen werden von Kunden nicht bezahlt

Diese und weitere Ursachen setzen vor allem jungen Unternehmen schnell finanziell stark zu und bedrohen womöglich ihre weitere Existenz. Dagegen schützt die richtige Auswahl und Kombination von Firmenversicherungen. Hier ein Überblick:

  • Die Haftpflichtversicherung ist im privaten Bereich für viele Menschen selbstverständlich. Aber auch im geschäftlichen Umfeld bewahrt sie in ihrer Profi-Variante vor Schadenersatzansprüchen Dritter.
  • Die Inhaltsversicherung deckt Schäden an der Inneneinrichtung und an der Ausstattung von Geschäftsräumen ab. Das umfasst beispielsweise die Folgen von Feuer, Einbrüchen oder von elementaren Risiken wie schweren Unwettern.
  • Eine Gebäudeversicherung richtet sich an Hauseigentümer und Vermieter. Ihnen bietet sie finanziellen Schutz vor Gefahren, die ihr Gebäude beschädigen.
  • Die Ertragsausfallversicherung ersetzt laufende Kosten sowie den entgangenen Betriebsgewinn, wenn die Geschäftstätigkeit für eine gewisse Zeit ausgesetzt werden muss.
  • Eine Mietausfallversicherung springt ein, falls beispielsweise Mieter wegen eines Sachschadens im oder am Objekt die Miete nicht zahlen.

So finden Gründer das maßgeschneiderte Paket

Firmenversicherungen decken eine große Anzahl von Gefahren finanziell ab. Doch welche ist nun für ein aufstrebendes Unternehmen unverzichtbar und welche ist es zumindest anfangs nicht? Wann droht eine Überversicherung, die die knappen Ressourcen unnötig belastet? Und wann eine Unterversicherung mit ernsthaften Risiken für die Existenz? Darauf in der zeitintensiven Gründerphase eine Antwort zu finden, ist nicht leicht.

Um den tatsächlichen Bedarf zu recherchieren, ist eine fein abgestimmte Analyse der jeweiligen Geschäftstätigkeit und ihrer potenziellen Risiken erforderlich. Nur so lässt sich für den Einzelfall eine sinnvoll austarierte Lösung ermitteln, die einerseits praxisgerecht und andererseits kostengünstig ist.

Wofür der Mehrheit der Gründer eben die Zeit fehlt. Wollen sie trotzdem einen maßgeschneiderten Versicherungsschutz, hilft nur eine eingehende und faire Beratung. Wie von AXA. Speziell für Gründer mit wenig Zeit hat die AXA Versicherung einen Profi-Schutz entwickelt, der sich dank unterschiedlicher Bausteine und Optionen einfach und individuell abgestuft anpassen lässt. Und das für zahlreiche Branchen wie den Handel, das Handwerk, Dienstleistungen und freie Berufe, für die Landwirtschaft, das Baugewerbe, das Heilwesen sowie für Vereine und Gemeinden.

Mit der Branchenkompetenz der Expertinnen und Experten von AXA sparen Gründer deshalb nicht nur Zeit, sondern vermeiden gleichzeitig eine Über- ebenso wie eine Unterversicherung.

Hier finden Sie mehr Informationen über den AXA Versicherungsschutz für Selbstständige

Recyda: Freiburger ClimateTech-Start-up sichert sich 6,3 Mio. Euro Investment

Das 2020 von Christian Knobloch, Vivian Loftin und Anna Zießow gegründete Recyda bietet multinationalen Unternehmen die Möglichkeit, ihr Verpackungsportfolio digital zu managen und internationale Nachhaltigkeitsanforderungen zu erfüllen.

Durch neue gesetzliche Vorgaben wie die neue Verpackungsverordnung (Packaging and Packaging Waste Regulation) steht die Verpackungsindustrie unter erheblichem Druck. Sie sieht sich vor die Herausforderung gestellt, ambitionierte Zielvorgaben für alle Verpackungen, die in der EU in Verkehr gebracht werden, zu erfüllen.

Hier setzt Recyda an: Mit einer innovativen Software-as-a-Service (SaaS)-Plattform für nachhaltiges Verpackungsmanagement unterstützt das Unternehmen international agierende Verpackungshersteller, Markeninhaber und Einzelhändler. Die Plattform hilft dabei, Verpackungsdaten effizient zu managen und die komplexen internationalen Nachhaltigkeitsanforderungen zu erfüllen. Zu den Kunden zählen führende Marken im FMCG-Sektor wie Beiersdorf, Kao und Trolli.

Recyda hat sich jetzt erfolgreich eine Finanzierung in Höhe von 6,3 Millionen Euro gesichert. Die Series-A-Runde wurde von Cusp Capital aus Essen angeführt, einem führenden Early Stage-Investor im Technologiebereich. Auch bestehende Investoren wie Speedinvest, Futury Capital, der Auxxo Female Catalyst Fund und namhafte Business Angels wie Dr. Stephan Rohr (TWAICE), Benedikt Franke (Planetly/Helpling) und Martin Weber (one • five) beteiligten sich, aufbauend auf ihren vorherigen Investitionen im Jahr 2023. Mit dem Series-A-Investment will das Unternehmen seine Marktpräsenz rasch ausbauen und sein Produkt weiterentwickeln. Durch die Ausweitung der Reichweite auf neue Märkte und die Verfeinerung des Produktangebots will Recyda neue Standards im Nachhaltigkeitsmanagement von Verpackungen setzen und globale Unternehmen auf ihrem Weg zu einer Kreislaufwirtschaft unterstützen.

„Diese Finanzierungsrunde gibt uns den nötigen Schub, unser derzeitiges Wachstum weiter auszubauen“, sagt Christian Knobloch, Mitgründer und CEO von Recyda. „Die Investitionsstrategie von Cusp Capital, eine neue Generation von Tools an der Schnittstelle zwischen Digitalisierung und Nachhaltigkeit zu finanzieren, passt perfekt zu unserer Vision. Mit der beeindruckenden Erfolgsbilanz des Teams ist Cusp Capital ein starker Partner an unserer Seite und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit, um unsere internationale Präsenz sowohl in Bezug auf Kunden als auch auf die geografische Reichweite unserer Software auszubauen.“

„Wir sind der festen Überzeugung, dass sich die Verpackung von einem 'Use and Dispose'-System zu einem Kreislaufsystem entwickeln wird. Recyda hat eine starke Datenbasis geschaffen, um Unternehmen dabei zu helfen, ihre nachhaltigen Verpackungsportfolios effizient zu steuern – über verschiedene Abteilungen wie Nachhaltigkeit und Finanzen hinweg sowie entlang der gesamten Verpackungswertschöpfungskette. Angesichts der tiefgreifenden Lösung von Recyda, der bereits führende Marken vertrauen, hat Recyda das Potenzial, die führende Plattform für nachhaltige Verpackungen weltweit zu werden“, sagt Dr. Maximilian Rowoldt, Investor & General Partner bei Cusp Capital.

ClimateTech-Start-up autarkize sichert sich 2,3 Mio. EUR Seed-Finanzierung

Das 2022 von Michel Konder und Sophie Peter gegründete ClimateTech-Start-up autarkize aus Pfronten hat sich zum Ziel gesetzt, industrielle Prozesse zu dekarbonisieren und großflächige CO2-Senken zu schaffen.

Angeführt wurde die Finanzierungsrunde vom High-Tech Gründerfonds (HTGF), weitere Investor*innen sind der niederländische Impact-Investor Fair Capital Impact Fund, Interface Capital, Innovation for Impact, Floris Capital sowie die Business Angels Lucas von Fürstenberg und Ulrich Blessing.

Die von autarkize entwickelte Technologie wandelt biogene Reststoffe wie Holzabfälle, Schalen und Gärreste in erneuerbares Gas und zertifizierte Pflanzenkohle um. Das erzeugte Gas kann fossile Brennstoffe in industriellen Prozessen ersetzen, während die Pflanzenkohle als CO2-Speicher dient und zusätzlich in der Landwirtschaft sowie im Bauwesen eingesetzt werden kann. Jede autarkize-Anlage ist in der Lage, jährlich zwischen 1.400 und 5.500 Tonnen CO2 zu binden und bis zu 10 GWh erneuerbare Energie zu erzeugen, was einen bedeutenden Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels darstellt.

„Dank der Finanzierung können wir unsere Systeme im großen Stil auf den Markt bringen, unseren Kunden echten Mehrwert bieten und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. autarkize ist hervorragend positioniert, um eine führende Rolle in der Energiewende einzunehmen“, sagt Michel Konder, CEO von autarkize.

Die Anlagen von autarkize sind modular konzipierte Systeme, die in Schiffscontainern mit einer Leistung von bis zu 2,5 Megawatt installiert werden. Diese Containerlösungen lassen sich problemlos in bestehende Biogasanlagen und industrielle Prozesse integrieren. Darüber hinaus bieten sie eine hervorragende Möglichkeit zur Dekarbonisierung von Wärmenetzen, insbesondere für kommunale und regionale Fernwärmesysteme.

Maximilian Scholz, Investment Manager beim HTGF, hebt hervor: „Wir sehen ein enormes Potenzial in der Nutzung bislang ungenutzter Abfallströme und Biomasse, die dank der innovativen Pyrolysetechnologie in hochwertiges Synthesegas und Pflanzenkohle umgewandelt werden. Diese Lösung schafft nicht nur klimaneutrale Energie, sondern leistet auch einen wesentlichen Beitrag zur CO2-Reduktion.“

Patrick Knodel, CEO von Innovation for Impact, sucht nach „Lösungen, die es der Menschheit ermöglichen, innerhalb der planetarischen Grenzen nachhaltig zu agieren und die von zielstrebigen Gründern mit ausgeprägter Fachexpertise vorangetrieben werden. autarkize erfüllt all diese Kriterien“.

Auch Michelle de Rijk, Impact-Investorin beim Fair Capital Impact Fund, betont: „Die Technologie von autarkize ist ein entscheidender Schritt hin zu einer stärkeren Resilienz gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels. Diese Investition passt perfekt zu unserem Programm für die Energiewende, das darauf abzielt, langfristige positive Veränderungen für Menschen und den Planeten zu bewirken.“

SevenVentures Pitch Day 2024: The Female Company sichert sich 3 Mio. Euro Mediabudget

Der Gewinner des diesjährigen SevenVentures Pitch Day steht fest: The Female Company überzeugte die hochkarätige Jury. Durch den Sieg sicherte sich das FemCare-Unternehmen 3 Mio. Euro Mediabudget und einen eigenen TV-Spot.

The Female Company, 2018 gegründet von Ann-Sophie Claus und Sinja Stadelmaier, ist ein FemCare-Unternehmen mit Sitz in Berlin. Mit lautstarker Kommunikation und Aufklärung bricht das Unternehmen Tabus und bietet nachhaltige Produkte rund um die Periode, Schwangerschaft und Frauengesundheit. Wie zum Beispiel Bio-Tampons und waschbare Periodenunterwäsche.

Mit seinem TV-Spot möchte das Start-up nicht nur seine Produkte bekannter machen, sondern mit dem weiblichen Zyklus ein noch tabubehaftetes Thema in den Massenmarkt bringen, Aufklärung schaffen und menstruierenden Personen nachhaltige und sichere Alternativen bieten.

Mit Produkten, die eine breite weibliche Zielgruppe ansprechen und einem skalierbaren und margenstarken Geschäftsmodell überzeugte The Female Company auch die Jury. Der äußerst souveräne Pitch sowie die persönliche und emotionale Ansprache der Jury sorgten für ein eindeutiges finales Votum.

„Wir sind überwältigt und unglaublich dankbar, die Sieger des SevenVentures Pitch Day 2024 zu sein. Dieser Erfolg zeigt, dass unser Engagement im Bereich Frauengesundheit und Nachhaltigkeit Anklang findet. Wir freuen uns darauf, durch die gewonnene TV-Reichweite den nächsten Schritt zu gehen und The Female Company auf das nächste Level zu heben. So bringen wir FemCare in die Köpfe der Menschen und den Tabubruch in den Massenmarkt“, so Mitgründerin und Ann-Sophie Claus.

Florian Weber, Managing Director SevenVentures: „Ich habe jetzt schon einige SevenVentures Pitch Days als Juror begleitet und trotzdem begeistert mich die Qualität der Finalpitches und -teilnehmer jedes Jahr aufs Neue! Alle vier Start-ups haben beeindruckende Präsentationen abgeliefert. Es war dabei besonders schön zu sehen, wie vielfältig unsere Finalisten sind – sie bieten Lösungen für die verschiedensten alltäglichen Probleme. Ich gratuliere dem Team von The Female Company. Wir bei SevenVentures freuen uns schon darauf, gemeinsam an ihrem TV-Spot und ihrer Mediaplanung zu arbeiten und so die Marke mithilfe unserer Reichweiten im deutschsprachigen Raum noch bekannter zu machen und das Wachstum des Start-ups zu fördern."

SevenVentures ist der führende TV-Media-Investor und als Unternehmen des Segments Commerce & Ventures der ProSiebenSat.1 Media SE der Partner für wachstumsstarke verbraucherorientierte Unternehmen, insbesondere aus den Branchen Konsumgüter, Handel und Dienstleistungen.

Die weiteren Finalisten: NeoTaste, Plantura und BettaF!sh

Neben Female Company hatten es in diesem Jahr NeoTaste, Plantura und BettaF!sh ins Finale geschafft. Die vier ambitionierten Wachstumsunternehmen stellten im Finale der diesjährigen Ausgabe des SevenVentures Pitch Day unter dem Motto „Joyning Your Journey“ ihre Geschäftsmodelle in zweiminütigen Kurzpräsentationen vor. Diese konnten nicht nur live auf dem New Com Summit, dem diesjährigen Austragungsort des SevenVentures Pitch Days, sondern auch auf Joyn, der Streamingplattform von ProSiebenSat.1, verfolgt werden.

Der spannende Weg ins Finale

Im ersten Halbfinale duellierten sich NeoTaste und BettaF!sh. Gründer Hendrik Sander stellte NeoTaste vor. Auf der Plattform erhalten Mitglieder exklusive Angebote in über 6000 Restaurants in fast 50 Städten in Deutschland, der Niederlande, Österreich und UK. BettaF!sh von Deniz Ficicioglu kämpft mit ihren pflanzlichen Fischalternativen aus Meeresalgen und Pflanzenproteinen gegen die Überfischung der Meere sowie die Umweltbelastung durch die Fischindustrie. Am Ende sicherte sich BettaF!sh den Sieg und zog mit einer Wertung von 3:2 ins Finale ein.

Im zweiten Duell traf The Female Company auf Plantura. The Female Company wurde von Ann-Sophie Claus vertreten. Sie gründete das FemCare-Unternehmen 2018 mit Sinja Stadelmaier, um das Thema Menstruation zu enttabuisieren und Frauen durch nachhaltige und sichere Frauen-Hygieneartikel wie zum Beispiel Bio-Tampons und waschbare Periodenunterwäsche zu unterstützen.

Dem gegenüber standen mit Melissa Raupach und Felix Lill zwei Gründer von Plantura. Das junge Unternehmen bietet online Pflanzen und die passenden umweltfreundlichen Pflegeprodukte an, um den Einsatz von Chemikalien zu reduzieren, natürliche Alternativen zu fördern und das Gärtnern daheim zu vereinfachen. The Female Company sicherte sich mit einer 4:1 Abstimmung den Battlesieg und somit den Finalplatz.

Berliner HealthTech Unlimitix von Aspect Health übernommen

Unlimitix, Anbieter einer KI-gesteuerten (Abnehm-)Coaching-App, wurde von Aspect Health, Vorreiter beim Thema Stoffwechselversorgung von Frauen, übernommen. Das Ziel des US-Unternehmens ist es, mithilfe der deutschen KI-Technologie eine ganzheitliche Betreuung für die Stoffwechselgesundheit von Frauen zu ermöglichen.

Das Berliner Start-up Unlimitix, 2021 von Daniel Dippold gegründet, hat sich auf KI-gesteuerte Coaching-Lösungen (in Form einer App) spezialisiert, die eine dauerhafte Verhaltensänderung von Erwachsenen und Jugendlichen im Bereich Gesundheit, persönlicher Entwicklung und Fitness fördern soll. Die der Coaching-Lösungen zugrunde liegenden Large Language Models (LLMs) sind darauf ausgelegt, durch die Kombination von KI mit psychologischen Erkenntnissen nachhaltige, positive Gewohnheiten zu schaffen.

Jetzt gibt das Unternehmen seine Übernahme durch Aspect Health, ein führendes Unternehmen im Bereich der Stoffwechselgesundheit von Frauen, bekannt. Das US-amerikanische Unternehmen ist Vorreiter beim Thema Optimierung der Stoffwechselversorgung von Frauen und bietet personalisierte Pläne zur Änderung des Lebensstils auf der Grundlage von Daten aus kontinuierlichen Glukosemonitoren (CGMs), Wearables und Bluttests zu Hause. Details zu dem Deal wurden nicht publiziert.

Die Übernahme steht im Einklang mit der Vision von Aspect Health, eine ganzheitliche Betreuung für die Stoffwechselgesundheit von Frauen anzubieten, beginnend mit einem Schwerpunkt auf dem Polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS), einer Erkrankung, von der etwa jede zehnte Frau in den USA betroffen ist und die zugleich eine der Hauptursachen für Unfruchtbarkeit ist.

„Die Übernahme von Unlimitix markiert einen entscheidenden Moment für Aspect Health“, sagt Gleb Babiy, CEO und Mitbegründer von Aspect Health. „Durch die Integration der KI-gestützten Verhaltensänderungstechnologie von Unlimitix verbessern wir die Fähigkeit unserer Plattform, Frauen die maßgeschneiderte Unterstützung zu bieten, die sie benötigen, um ihre Stoffwechselgesundheit zu verbessern, insbesondere in Bereichen wie PCOS, in denen eine personalisierte Betreuung entscheidend ist.“

Coaching - effektiver und skalierbarer machen

„Wir sind begeistert, dass wir unsere KI-Technologie in eine Plattform einbringen können, die sich auf die Gesundheit von Frauen spezialisiert hat“, sagt Philipp Klug, CEO von Unlimitix. „Unsere LLMs sind darauf ausgelegt, eine dauerhafte, positive Verhaltensänderung zu fördern, und durch die Zusammenarbeit können wir mehr Leben als je zuvor beeinflussen.“

Elad Katz, CPO bei Aspect Health, ergänzt: „Unsere Coaches bieten das Einfühlungsvermögen und die Unterstützung, die Technologie allein nicht leisten kann. Die KI von Unlimitix ermöglicht es uns, ihre Bemühungen zu ergänzen und unser Coaching effektiver und skalierbarer zu machen.“

Parto: Social-FinTech erhält 2,5 Mio. Euro Pre-Seed-Finanzierung

Die Hamburger Parto Group GmbH (ehemals Participayed) der Gründer Christoph Roling, Thomas Heuck und Jes Hennig sichert sich 2,5 Mio. Euro in einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde. Zu den Investor*innen gehören die VCs Heal Capital und Motive Ventures sowie namhafte Business Angels.

Noch immer ist Bargeld das bevorzugte Zahlungsmittel, wenn es um die Verwaltung von Verwahrgeld der Klient*innen oder um Geschäftsausgaben, wie etwa Lebensmitteleinkäufe in Wohngruppen, geht. Doch der Umgang mit großen Bargeldsummen bringt erhebliche Herausforderungen mit sich: hoher personeller Aufwand, bürokratische Belastung durch eine Vielzahl an Buchungs- und Belegvorgängen, potenzielle Missbrauchsrisiken, fehlende rechtliche Absicherung und begrenzte Möglichkeiten zur digitalen Teilhabe.

Prozesskosten senken, Beteiligte entlasten

Die Lösung des Hamburger Start-ups Parto will Mitarbeitende entlasten und Menschen in Betreuung finanzielle Unabhängigkeit ermöglichen. Die ‘All-in-one’-Payment-Lösung umfasst Firmen- und treuhänderische Verwahrgeldkonten sowie Zahlungskarten für Mitarbeitende und Menschen in Betreuung. „Durch den ganzheitlichen Ansatz von Parto, bestehend aus digitalen Zahlungen, softwarebasierter Verwaltung und automatisiertem Reporting, lassen sich Prozesskosten um bis zu 75 Prozent senken”, erklärt Mitgründer und CEO Jes Hennig. Angesichts des akuten Personalmangels in Pflegeberufen, der bis 2030 einen zusätzlichen Bedarf von 300.000 Pflegefachkräften erfordert, sind Einsparpotenziale dieser Größenordnung von enormer Bedeutung. Für viele Einrichtungen bieten sie die Möglichkeit, den Arbeitsalltag von Mitarbeitenden und Klient*innen spürbar zu entlasten.

Die Diakonie Nord Nord-Ost ist Ideengeberin und gleichzeitig die erste Kundin, mit der Parto zusammenarbeitet. „Wir sind eine Kooperation eingegangen, die nachhaltigen Nutzen generiert, da hier eine Lösung entstanden ist, die auf konkrete Anforderungen aus dem Arbeitsalltag eingeht”, so Frank Reimer, Geschäftsbereichsleitung Digitale Transformation, von der Diakonie Nord Nord-Ost. „Und das sowohl aus administrativer Perspektive, als auch aus Sicht der Betroffenen. Ihnen wird so die Möglichkeit gegeben, am digitalen Zahlverkehr teilzuhaben – beim Bäcker genauso wie im Internet“, ergänzt er. „Wir schaffen gemeinsam einen echten Mehrwert, von dem eine ganze Branche profitiert”, unterstreicht auch Hennig.

Gründertrio entwickelt neues Vertical im Payment-Sektor

Parto erschließt mit seiner innovativen Lösung ein neues Vertical im Payment-Sektor. Das Gründerteam besteht aus Jes Hennig, Christoph Roling und Thomas Heuck.

Jes Hennig baute nach seinen Stationen bei der Commerzbank und JPMorgan & Chase die erste Neobank für die Generation Z auf. Bekannte Business Angels und VCs finanzierten Ruuky – die zwischenzeitlich am schnellsten wachsenden Neobank in Europa. Im Jahr 2023 verkaufte Hennig Ruuky an blau direkt ist nun CEO von Parto.

Christoph Roling begann seine berufliche Laufbahn in der Unternehmensberatung, bevor er im Produktsegment bei Finanzcheck maßgeblich einen der größten FinTech-Exits in der DACH-Region begleitete. In seiner anschließenden Rolle als Head of Product bei Ruuky verantwortete er den Aufbau des Produkts und des Bereichs Operations. Heute leitet er bei Parto die Bereiche Technologie und Produktentwicklung.

Thomas Heuck startete nach seinem Studium im deutschen Multichannel-Retail. Über 20 Jahre hinweg leitete er Marketing- und Vertriebsteams und entwickelte sich bis zur Abteilungsleitung. Dabei sammelte er umfassende Erfahrungen in Strategie, Markenführung, Marketing und Vertrieb, sowohl im B2C- als auch im B2B-Bereich. Nach seiner Konzernkarriere wechselte er als Consultant und Interim-Manager in eine Beteiligungsgesellschaft und ist nun CCO von Parto.

Das Geschäftsmodell überzeugt Geldgeber*innen

Die Gründer haben mit ihrem Geschäftsmodell sowohl branchenrelevante VCs als auch erfahrene Business Angel überzeugt. Heal Capital ist auf digitale Gesundheitslösungen und HealthTech-Start-ups spezialisiert, während Motive Ventures sich auf Technologieinvestitionen im Finanz- und Geschäftsdienstleistungssektor konzentriert. In diesem Fall unter der Leitung von Ramin Niroumand, Experte aus der deutschen FinTech- und Company-Building-Welt. Zudem sind namhafte Business Angels wie Sebastian Johnston und Malte Rau mit an Bord.

forward earth: ClimateTech-Start-up sichert sich 4,5 Mio. Euro Seed-Finanzierung

Das von Giuseppe Gentile, Cari Davidson und Micha Schildmann gegründete Start-up forward earth sichert sich eine 4,5 Mio. Euro Seed-Finanzierung, um das globale Wachstum, die Expansion in die USA und die Vorbereitungen für den Eintritt in den asiatischen Markt zu beschleunigen.

Die Runde wurde von Mosaic Ventures angeführt, zusätzlich beteiligten sich namhafte Angel-Investoren und bestehende Investoren wie der pan-europäische Early-Stage-Investor Speedinvest und der europäische Impact-VC Revent.

Steigende Nachfrage nach KI-gestützten Umweltmanagement-Lösungen

Vor der KI-basierten Softwarelösung von forward earth war das CO2-Management eine arbeitsintensive Aufgabe ständiger Datenerfassung und Berechnung, die aufgrund zunehmender regulatorischer Anforderungen weltweit nicht skalierbar war.

Durch die nahtlose Integration in bestehende Compliance- und Lieferkettenplattformen gewinnt die Umweltmanagement-Software von forward earth rasch an Nachfrage, da Unternehmen ihre Umweltdaten effizient mit einer einzigen Softwarelösung verwalten können. Allein in den letzten drei Monaten hat forward earth mehrere große Partner gewonnen, und es stehen weitere Vertragsabschlüsse kurz bevor.

Micha Schildmann, CEO und Mitgründer von forward earth, sagte: „Forward earth erlebt eine außergewöhnlich hohe globale Nachfrage, und wir skalieren unsere Aktivitäten rasant. Mosaic Ventures ist der ideale Partner, um unsere europäische Präsenz zu stärken und unsere Expansion in die USA zu beschleunigen, indem wir ihr umfangreiches Netzwerk auf beiden Seiten des Atlantiks nutzen. Mit dieser zusätzlichen Finanzierung sind wir bereit, globale Lieferketten rasch zu dekarbonisieren und die Einhaltung von Umweltvorschriften voranzutreiben.“

Durch die Einbettung des Umweltmanagements in die bestehende Unternehmenssoftware von Hunderttausenden von Unternehmen vereinfacht forward earth den Prozess der Datenerfassung, Berichterstattung und Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, insbesondere für Unternehmen, die durch neue Regulierungen in der EU, der UK und den USA unter Druck stehen.

Ihr Flaggschiffprodukt ermöglicht es Unternehmen, trotz einer ständig wachsenden Zahl strenger Umweltvorschriften konform zu bleiben, ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, indem sie Partnern und deren Kunden Zugang zu den modernsten Lösungen für Corporate Carbon Footprints, Product Carbon Footprints, CBAM und weitere Umwelt-KPIs bieten.

Next step: Expansion in die USA

Die Expansion von forward earth in den US-Markt ist ein wichtiger Meilenstein für das Unternehmen. Das neue Kapital und die Partnerschaft mit Mosaic werden entscheidend dazu beitragen, eine US-Niederlassung zu gründen, wo der Betrieb in den kommenden Wochen beginnen soll.

Nachdem sie sich bereits in Europa Marktanteile gesichert haben, kann forward earth dank der Unterstützung von Mosaic Ventures nun den Fokus auf die USA richten, wo Unternehmen zunehmend unter Druck stehen, ihren ökologischen Fußabdruck sowohl gegenüber Regulierungsbehörden als auch Kunden offenzulegen.

Chandar Lal von Mosaic Ventures sagte: „Wir freuen uns, forward earth auf ihrer Mission zur Dekarbonisierung globaler Lieferketten zu begleiten. Menschen allein können dieses Problem nicht in dem erforderlichen Maßstab lösen – und Micha, Cari und Giuseppe sind das erste Team, das einen wirklich KI-zentrierten Ansatz auf den Markt bringt. Mit ihrem einzigartigen Ansatz und dem bemerkenswerten frühen Momentum glauben wir, dass sie den neuen globalen Standard für Umweltmanagement schaffen werden.“

Forward earth plant auch eine Expansion nach Asien in naher Zukunft, da Unternehmen in der Region Unterstützung benötigen, um den neuen Nachhaltigkeitsanforderungen gerecht zu werden, da sich die Umweltvorschriften aufgrund eines verstärkten Fokus auf Aktivitäten in der Lieferkette verschärfen.

Europas erstes KI-ABWEHRZENTRUM kommt aus Erfurt

Zwei Thüringer Unternehmen präsentieren sich mit der Eröffnung des ersten KI-Abwehrzentrums Europas als Vorreiter für Cybersicherheit: die ASOFTNET GmbH & Co. KG und die Enginsight GmbH.

Die digitale Revolution schreitet unaufhaltsam voran, und während künstliche Intelligenz (KI) den Fortschritt vorantreibt, birgt sie gleichzeitig immense Risiken für die globale Sicherheit. Cyberangriffe werden immer raffinierter und die Grenzen des Möglichen werden täglich neu definiert. Vor diesem Hintergrund präsentieren das 2014 in Erfurt gegründete ASOFTNET und das 2017 in Jena gegründete Enginsight mit Stolz das erste KI-ABWEHRZENTRUM in Europa. Es ist, so die Initiatoren, „das Security Operation Center (SOC) der Zukunft“.

Das Security Operation Center der Zukunft

„Das KI-ABWEHRZENTRUM ist ein bahnbrechender Schritt in eine Zukunft, in der KI nicht nur Bedrohungen verstärkt, sondern aktiv zu ihrer Bekämpfung beiträgt. Die Angreifer setzen KI bereits aktiv ein. Wir müssen es ihnen schnellstmöglich gleichtun, schnell handeln und alle verfügbaren Ressourcen bündeln, um sicherzustellen, dass KI zur Sicherung und nicht zur Gefährdung unserer Zukunft eingesetzt wird“, erklärt Alexander Sowinski, der Gründer des KI-Abwehrzentrums und CEO der ASOFTNET. Seine Vision ist eine Welt, in der KI sicher, verantwortungsbewusst und zum Wohl der gesamten Menschheit eingesetzt wird. Das KI-ABWEHRZENTRUM soll eine zentrale Rolle dabei spielen, um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen.

Auch Mario Jandeck, CEO von Enginsight, setzt große Erwartungen an das KI-ABWEHRZENTRUM: „Da Cyberangriffe verheerende Auswirkungen auf kritische Infrastrukturen wie Stromnetze, Finanzsysteme oder die Wasserversorgung haben können, wird das Zentrum einen entscheidenden Beitrag zur Sicherheit und Stabilität leisten.“

Von der Idee in die Wirklichkeit: Lokale, nationale und internationale Zusammenarbeit für eine sichere digitale Zukunft

Gemeinsam mit gleichgesinnten Technologiepartnern arbeitet Alexander Sowinski seit 2023 an der Umsetzung seiner Idee des KI-ABWEHRZENTRUMs Er erinnert sich: „Als SOC-Dienstleister haben wir vermehrt KI-basierte Angriffe beobachtet und deren stetige Zunahme. Nach Gesprächen mit dem Hasso-Plattner-Institut und weiteren Partnerunternehmen wurde uns bewusst, dass ein herkömmliches SOC bald nicht mehr ausreichen würde. Die Berichte des BKA und BSI unterstützten diese Einschätzung“, erläutert Sowinski weiter. „Für uns stand fest: Wir brauchen KI-Unterstützung, um Angriffe noch schneller, noch besser vorherzusehen und abzuwehren.“

Maßgeblichen Anteil und eine der technologischen Grundlagen stellt die Enginsight GmbH mit ihrer Unified Security Management Software. Die Enginsight-Entwickler sind weiterhin federführend in die KI-Weiterentwicklung eingebunden. IBM stellt die nötige Infrastruktur zur Verfügung.

Auch wenn das KI-ABWEHRZENTRUM viele KI-gestützte Produkte nutzt, erfolgen viele Auswertungen noch manuell, d.h. durch die menschliche Interpretation der gesammelten Daten. Das Team um Alexander Sowinski soll deshalb auch stetig wachsen.

Für die kontinuierliche Weiterentwicklung arbeiten die Erfurter Security-Experten eng mit einer Vielzahl anderer nationaler und internationaler Partner zusammen – darunter Regierungsbehörden, private Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Nichtregierungsorganisationen. „Durch den Austausch von Wissen und Ressourcen können wir Bedrohungen schneller erkennen und effektiver darauf reagieren. Unsere internationalen Netzwerke ermöglichen uns, globale Bedrohungstrends zu überwachen und länderübergreifende Abwehrstrategien zu entwickeln“, berichtet Alexander Sowinski und ergänzt: „Wir engagieren uns zudem in der Standardisierung und Harmonisierung von Sicherheitsprotokollen auf internationaler Ebene. So stellen wir sicher, dass der Schutz vor KI-basierten Bedrohungen weltweit gewährleistet wird.“ Diese Zusammenarbeit sieht er als entscheidend an, um ein globales Sicherheitsnetz zu schaffen, das die Gesellschaft vor den wachsenden Gefahren von KI schützt.

360°-Sicherheitsansatz – proaktiv und präventiv

Das KI-ABWEHRZENTRUM will mehr als ein weiterer Akteur in der Cybersicherheit sein. Anstatt nur auf bestehende Bedrohungen zu reagieren, entwickelt das ASOFTNET-Enginsight-Team Technologien, die in der Lage sind, zukünftige Angriffe vorherzusehen und abzuwehren.

Das sind die Vorteile, die herkömmliche SOCs nicht leisten können:

  • Proaktive Abwehr: KI erkennt potenzielle Angriffe, bevor sie ausgeführt werden.
  • Schnellere Analysen: Durch den Einsatz maschinellen Lernens werden Bedrohungen blitzschnell erkannt und analysiert.
  • Darknet-Aufklärung: Bedrohungen werden bereits im Darknet identifiziert, bevor ein Angriff überhaupt stattfindet.
  • Ständige Weiterentwicklung: Die im KI-ABWEHRZENTRUM eingesetzten Algorithmen lernen kontinuierlich und passen sich neuen Bedrohungslagen an.

Diese innovative Herangehensweise soll Unternehmen und Organisationen noch besser gegen die ständig wachsenden Bedrohungen durch KI-gestützte Cyberangriffe schützen.

Enterprise-Service zum Schutz gegen alte und neue Bedrohungen

Das KI-ABWEHRZENTRUM stellt sicher, dass Unternehmen nicht nur auf bestehende Bedrohungen reagieren, sondern potenzielle Angriffe auch aktiv verhindern können und ihre Ab- wehr stetig optimieren. Es richtet sich vor allem an Enterprise-Kund*innen – selbst solche, die bereits ein eigenes SOC-Team haben. Sie gewinnen nicht nur zusätzlichen KI-gestützte Abwehrmechanismen, sondern auch den direkten Zugriff auf die Expertise der KI-Expert*innen, die auch als verlängerter Arm in Stoßzeiten und Zeiten außerhalb der regulären Unternehmensarbeitszeiten zur Verfügung stehen. Die Kombination des eigenen SOC-Teams verstärkt durch das Erfurter SOC-Team ist bereits erfolgreich erprobt.

Auch für kleinere und mittelständige Unternehmen mit einem geringeren Budget kann eine Sicherheitslösung angeboten werden. Alexander Sowinski: „Gerade der kleinere Mittelstand mit geringem bis gar keinem Security-Know-how und -Ressourcen gewinnt auch durch unsere anderen Managed Security Services (Security-Audit, MDR, SOC as a Service) ein hohes Maß an Sicherheit: Diese gehen weit über das hinaus, was KMU i. d. R. selbst leisten können. Sie sind zudem deutlich günstiger als der Aufbau eigener Ressourcen und stellen die 24/7 Überwachung sicher.

Inveox: Münchner HealthTech-Start-up auf Investor*innensuche

Das 2017 gegründete HealthTech Inveox GmbH ist auf der Suche nach einem/einer Investor*in. Grund dafür ist eine finanzielle Krise, die durch eine überraschend ausgebliebene Finanzierung aus dem Gesellschafterkreis verursacht wurde.

Die unausweichliche Folge war dann ein Insolvenzantrag. Das Münchener Amtsgericht gab dem Antrag statt und bestellte Rechtsanwalt Marc-André Kuhne von der Kanzlei dkr kuhne dr. raith zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Gemeinsam mit seinem Team verschaffte sich RA Kuhne einen Überblick über die Lage im Unternehmen und leitete in Kooperation mit dem M&A-Beratungsunternehmen Falkensteg rasch einen strukturierten Investorenprozess ein. Ziel ist es dabei die fortschrittliche Technologie des Unternehmens und möglichst viele der 20 Arbeitsplätze zu erhalten. „Wir finden hier ein hoch motiviertes, kompetentes Team vor, das für das Produkt brennt“, stellt RA Dr. Hermann Raith fest.

Krebsdiagnostik deutlich verbessern

Inveox hat seit seiner Gründung im Jahr 2017 an der Vision gearbeitet, die Bearbeitung von Gewebeproben, insbesondere für die Krebsdiagnostik, durch innovative Technologie zu verbessern. Die eigens entwickelte sogenannte „invorder“-Software digitalisiert den Probenversand und den Probeneingang im Labor, während das smarte Probenbehälter-System und die sampleX Maschine den Prozess sicherer, schneller und weniger fehleranfällig gestalten.

Im Kern geht es darum, die Bearbeitung von entnommenen Gewebeproben zu automatisieren, zu digitalisieren und eine KI-gestützte Diagnostik zu ermöglichen. Bisher wurden in den Laboren viele Schritte manuell vorgenommen und waren somit vergleichsweise langsam und enorm fehleranfällig. In einem ersten Schritt wurde eine proprietäre Software konzipiert, um den Prozess von der Probenentnahme über Diagnose bis zur Weiterleitung an den/ie behandelnde(n) Arzt/Ärztin mit dem Patient*innen weitgehend zu digitalisieren. Es folgten die Entwicklung eines smarten Proben-Behälters sowie eines automatischen Probenverarbeitungssystems für den Einsatz in Laboren.

Zahlreiche Prämierungen für Innovation

An der Entwicklung dieses innovativen Konzeptes waren und sind ein Viertel der 430 histopathologischen Labore in Deutschland beteiligt, die Untersuchungen von Gewebeproben vornehmen. Das Gerät befindet sich in der Installation und Inbetriebnahme in einer etablierten Privatklinik. Bis zur endgültigen Marktreife sind aber noch weitere Investitionen erforderlich. Inveox wurde 2018 von Forbes als Start-up des Jahres ausgezeichnet, war 2019 Finalist im Deutschen Innovationspreis und würde 2020 vom Wirtschaftsministerium als Digitales Startup des Jahres geehrt. „Die Technologie von Inveox ist hoch innovativ und der Bedarf für eine Digitalisierung der Prozesse der pathologischen Labore ist ein Markt zweifelsohne vorhanden. Von daher bin ich optimistisch, dass wir eine langfristige und stabile Fortführungslösung für dieses sehr spannende Unternehmen finden werden“, erklärt RA Kuhne, vorläufiger Insolvenzverwalter von der Kanzlei Kanzlei dkr kuhne dr. raith aus München. Der strukturierte M&A-Prozess liegt in den Händen der M&A-Experten von Falkensteg unter der Leitung von Jonas Eckhardt.

Gründer des Unternehmens Inveox sind Maria und Dominik Sievert. Aktuell sind 20 Mitarbeitende beschäftigt. Inveox verfügt über drei Tochtergesellschaften in Deutschland, Polen und USA. „Unsere Technologie hat sich bewährt, und wir sehen ein starkes Kundeninteresse in einem Markt, der dringend nach Digitalisierung und Effizienzsteigerung verlangt. Wir haben bereits bewiesen, dass unser System funktioniert“, erklärt Dominik Sievert.

Mitgründerin Maria Sievert fügt an: „Unsere Mission ist es, die Krebsdiagnostik sicherer und schneller zu machen. Der dringende Bedarf an Digitalisierung und Automatisierung in der Pathologie ist unübersehbar.“

Dr. Helmut Schöneberger, CEO der UnternehmerTUM und Vorstand im Deutschen Startup Verband, der die Gründer seit ihren Anfängen im Manage&More Programm begleitet hat, zeigt sich optimistisch für eine Lösung: „Maria und Dominik Sievert gehören zu den innovativsten Köpfen im Health Tech Bereich. Inveox steht für exzellente Technologie, visionären Unternehmergeist und ein außergewöhnliches Team. Ich bin überzeugt, dass sie mit dem richtigen Investor eine nachhaltige und erfolgreiche Zukunft gestalten werden.“

Mindpeak sichert sich $15,3 Mio. in Serie A-Finanzierung

Das 2018 von Felix Faber und Dr. Tobias Lang gegründete Mindpeak ist ein globaler Innovator für KI-gesteuerte digitale Pathologielösungen. Das frische Kapital dient dazu, das Wachstum in der KI-basierten digitalen Pathologie zu beschleunigen.

Mindpeak, führender Anbieter von KI-gestützten pathologischen Lösungen, gab heute bekannt, dass das Unternehmen in einer Serie-A-Finanzierungsrunde 15,3 Millionen US-Dollar eingeworben hat. Die Runde wurde von Zeiss Ventures und InnoVentureFund angeführt, mit Beteiligung von - unter anderem - AI.Fund und dem European Innovation Council Fund. Während Mindpeak ein Cashflow-positives Kerngeschäft hat, wird diese neue Investition das Unternehmen in die Lage versetzen, die Kommerzialisierung seiner bahnbrechenden Technologien über mehrere Regionen hinweg weiter auszubauen.

"Mit dem neuen Kapital werden wir die Entwicklung und den Einsatz unserer KI-Lösungen beschleunigen und Pathologen und Forschern schnellere und genauere Diagnosetools zur Verfügung stellen", sagte Felix Faber, CEO von Mindpeak. "Unser Ziel ist es, die Krebsdiagnostik zu revolutionieren und letztlich die Ergebnisse für die Patienten zu verbessern."

Die KI-Algorithmen von Mindpeak gehörten zu den ersten, die sowohl in den USA als auch in der EU für die klinische Routinediagnostik eingesetzt wurden. Die innovativen Lösungen des Unternehmens ermöglichen eine automatisierte histologische und immunhistochemische Gewebeanalyse und helfen Experten, sicherere Entscheidungen zu treffen. Bis heute wurden mehr als 30.000 Patient*innendiagnosen mit Hilfe der KI-Lösung unterstützt. Auch biopharmazeutische Unternehmen nutzen diese KI-Technologie, um die Wirksamkeit bestimmter Medikamente in der Krebstherapie vorherzusagen und um gezielte Behandlungen zu ermöglichen.

"Seit der Gründung im Jahr 2018 hat Mindpeak wegweisende Lösungen entwickelt und sich als einer der führenden Anbieter im Markt für digitale Pathologie etabliert", sagt Mike Gänßler, Investment Manager bei Zeiss Ventures. "Sowohl als Investor als auch als Marktpartner sind wir fest von der vielversprechenden Zukunft von Mindpeak überzeugt."

Vor kurzem hat Mindpeak sein Produktportfolio um weitere Organe, Biomarker und Färbungen erweitert. Strategische Partnerschaften mit führenden Gesundheitsorganisationen wie Roche sowie positive regulatorische Entwicklungen stärken die Position des Unternehmens auf dem Markt weiter.

"Das Engagement von Mindpeak für Innovationen in der digitalen Pathologie zeigt sich in der schnellen Produktentwicklung und der zunehmenden Akzeptanz in allen Märkten", sagte Gencer Sahin, Head of Investments bei IFB. "Diese Finanzierungsrunde wird die Position des Unternehmens als wichtiger Akteur bei der Transformation der Krebsdiagnostik weiter festigen."

Startup Brand Ranking 2024

Gut zu wissen: Das sind laut Erhebung von Jung von Matt START und Appino die stärksten Start-up-Marken des Jahres.

Warum ein Start-up Brand Ranking? Siemens, Aldi oder Porsche: Wer in Deutschland an starke Marken denkt, wird fast immer bei „den Traditionsmarken“ landen – so wie die gängigen Marken-Rankings. Dort tauchen überwiegend Namen auf, die es bereits vor 40 Jahren gab. Doch gerade bei den großen Marken von morgen lohnt es sich, genauer hinzusehen: Starke Marken erzielen höhere Renditen, sind widerstandsfähiger und erholen sich schneller von Rückschlägen. Wer das schon als Start-up für sich zu nutzen weiß, hat große Chancen, selbst zur Traditionsmarke zu werden.

Daher gut zu wissen: Welche Start-ups investieren früh in ihre Marke? Wer kann Vorbild und Inspiration für die Gründungsszene sein? Und wie schneiden sie im Vergleich zu etablierten Marken ab? Das sind einige der Fragen, die das “STARTUP BRAND RANKINGˮ von Jung von Matt START und Appino beantwortet. Das sind die Ergebnisse.

Food Brands führend in den Top 10

Wenig überraschend: Die Top 10 der Rankings liest sich wie das Who is Who der deutschen Startup-Szene. Klar wird dabei, dass vor allem Food-Marken das Thema Branding verstanden haben. So gehen die ersten fünf Plätze an KoRo, Lieferando, Gustavo Gusto, Stadtsalat und LikeMeat. Auch in der Kategorie der “Top 10 Rising Starsˮ Start-ups mit Sitz in Deutschland bis 5 Jahre) setzt sich Food mit Greenforce an die Spitze.

Neu: Ranking in sieben Branchen-Kategorien und “Rising Starsˮ

Im vierten “STARTUP BRAND RANKING“ ist zum ersten Mal die Kategorie “Top 10 Rising Starsˮ für Start-ups unter fünf Jahren und auch ein Ranking in sieben Kategorien dabei, darunter “eCommerceˮ, ˮFoodˮ, “Healthˮ, “Careˮ, “Travelˮ, “Finance and Insuranceˮ und "Mobility".

Alle Rankings und weitere Informationen sowie das Studienpapier sind hier einzusehen:

https://www.start.jvm.com/german-startup-brand-ranking-2024

MV: Durchstarten jenseits der Metropolen

Seen, Wasserstraßen, kilometerlange Sandstrände, pittoreske Landschaften und Städte: Mecklenburg-Vorpommern (MV) hat viel zu bieten. Weniger bekannt ist: Abseits des Tourismus etabliert sich in MV eine lebendige und ambitionierte Gründungs- und Start-up-Szene.

Mit der Corona-Krise und schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind Unternehmen und Standorte nach wie vor gefordert, ihre Prozesse anzupassen. Ökonomisch werden die Karten neu gemischt. Auch in MV hat sich einiges getan: Gründer*innen und Start-ups im Land haben in den letzten Jahren Resilienz bewiesen und ein starkes Netzwerk aufgebaut. Neue erfolgreiche Start-ups haben sich etabliert und das Bundesland konnte seine Bedeutung als Inkubator für Wachstum und Kreativität ausbauen.

Mit Start-up-Zentren wie Berlin, München oder Hamburg will sich MV nicht vergleichen. Die Vorteile von MV als Gründungs-Ökosystem liegen in der hohen Sichtbarkeit einzelner Unternehmen und Erfolgsgeschichten, der großen Nähe zu Wirtschaft und Politik sowie nicht zuletzt in einem sehr eng zusammengewachsenen Netzwerk. Es gibt zahlreiche Anlaufstellen, die junge Unternehmer*innen von der Idee bis zur Umsetzung begleiten. Das Cluster verbindet Unternehmen und Gründer*innen miteinander. Und die Politik ist aktiv da­rum bemüht, optimale Rahmenbedingungen für neue Geschäftsmodelle zu schaffen. Gründer*innen und Start-ups können die gemeinschaftliche Struktur in MV nutzen, um mit ihren Ideen zu wachsen. Das unterstreichen die folgenden Beispiele.

I. Ambitionierte Start-up-Helfer*innen

Founders Bay

Ohne Geld geht nichts. Daher entschieden sich Hannes Trettin, Toni Gurski und Lukas Weking im Jahr 2021 dazu, die Founders Bay zu gründen – den ersten Accelerator in MV, der sich der Förderung von Start-ups und der Implementierung nachhaltiger Geschäftsideen widmet. Die Gründer wollen ein Öko­system schaffen, das wirtschaftliches Wachstum sowie soziale und ökologische Verantwortung berücksichtigt.

Herzstück der Founders Bay ist das sechsmonatige Accelerator-Programm, das auf intensive Unterstützung und individuelle Betreuung setzt. Hierbei geht es nicht nur um finanzielle Unterstützung, sondern vor allem um Fachwissen, Beratung und Zugang zu einem breiten Netzwerk von Mentor*innen, Investments und Branchenexpert*innen. Von der Feinabstimmung der Geschäftsmodelle bis hin zur Markteinführung erhalten die Teilnehmer*innen maßgeschneiderte Unterstützung. „Unser Ziel ist es, eine neue Generation von Unternehmen zu fördern, die echten Wandel bewirken. Wie wollen eine Gemeinschaft von Visionär*innen aufbauen, die daran arbeiten, innovative und nachhaltige Lösungen zu schaffen“, so Toni Gurski.

Als erster Accelerator seiner Art in MV bringt die Founders Bay eine innovative Perspektive in die lokale Wirtschaft. Wie ernst es die Gründer mit ihrer Arbeit meinen, beweist auch ihr zweiter Streich.

Project Bay

Zusammen mit Nico Gramenz haben es sich Hannes Trettin und Toni Gurski abseits der Founders Bay zur Aufgabe gemacht, Arbeit und Urlaub an inspirierenden Orten in Europa zu ermöglichen. Auf diese Weise möchten sie Produktivität und Erholung in den Alltag zurückbringen. Die Workation kann individuell gestaltet werden, um berufliche Verpflichtungen mit persönlichen Vorlieben zu vereinen – modernste Infrastruktur und Ressourcen inklusive.

Durch die Förderung von kulturellem Austausch und regionaler Entwicklung soll Project Bay einen Mehrwert für die gastgebende Regionen schaffen und die lokale Wirtschaft stärken; ebenso wird Nachhaltigkeit großgeschrieben. So werden beispielsweise stets bestehende Infrastrukturen genutzt und der Bau neuer Gebäude vermieden. Damit ist Project Bay eine ganzheitliche Lösung für die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt und setzt neue Maßstäbe in Sachen Flexibilität, Professionalität und Nachhaltigkeit.

„Wir wollen mehr sein als nur ein Arbeitsplatz an schönen Orten. Wir schaffen eine Community, die durch den Austausch von Ideen und die Integration in lokale Gemeinschaften sowohl individuelle als auch gesellschaftliche Vorteile erzielt. Unser Ziel: Innovation und Verantwortung vereinen“, so Nico Gramenz.

kenbi: HealthTech-Start-up übernimmt insolvente Wettbewerber

Das 2019 von Katrin Alberding, Clemens Raemy und Bruno Pires gegründete Start-up kenbi kenbi hat zum 1. September 2024 die Liebeskind Care plus GmbH und die Liebeskind Care Iserlohn GmbH aus der Insolvenz übernommen. Mit dieser Übernahme sichert kenbi die Arbeitsplätze von insgesamt 100 Mitarbeitenden, übernimmt 700 Kund*innen und baut seine Position als Deutschlands führendes Pflegedienstunternehmen weiter aus.

Kenbi ist ein auf ambulante Pflege ausgerichtetes HealthTech-Unternehmen mit Sitz in Berlin. Mit der Vision, eine Welt zu schaffen, in der jede(r) gut versorgt ist, baut kenbi das erste digitale Ökosystem um seine Pflegestandorte und das breitere Pflegenetzwerk herum auf. Seit der Gründung hat kenbi über 60 Millionen Euro an Kapital eingeworben, beschäftigt heute mehr als 1000 Mitarbeitende, versorgt über 4700 Patient*innen und ist damit ein führendes deutsches Unternehmen im Bereich der häuslichen Pflege, das sich durch den Einsatz moderner selbstentwickelter Technologien auszeichnet. Der Fokus liegt auf der Schaffung eines nachhaltigen Pflegesystems, das sowohl die Bedürfnisse der Pflegekräfte als auch der zu pflegenden Personen in den Mittelpunkt stellt.

In einem herausfordernden Umfeld, in dem viele Pflegedienste mit steigenden Lohnkosten und stagnierenden Preisen zu kämpfen haben, sieht kenbi in ihrer eigenen Technologie einen entscheidenden Hebel, um die Standorte schnell zu stabilisieren und nachhaltig zu entwickeln. Dank der selbst entwickelten technischen Lösungen, wie dem „Hub Copilot“, ein Tool, das die Pflegedienstleitung in täglichen Aufgaben unterstützt, und „Sabine“, einer Erweiterung von Hub Copilot, die strategische Empfehlungen und Einblicke bietet, ist kenbi in der Lage, die Effizienz der Pflegeprozesse erheblich zu steigern und gleichzeitig die Qualität der Betreuung langfristig zu sichern.

Die Technologie ermöglicht es, betriebliche Abläufe zu automatisieren, die Ressourcen optimal einzusetzen und somit sowohl die Pflegequalität als auch die Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu erhöhen. Clemens Raemy, Co-CEO & Co-Founder der kenbi: “Unsere technologische Basis gibt uns das Vertrauen, die übernommenen Standorte nicht nur erfolgreich in die Zukunft zu führen, sondern auch als Vorreiter in der digitalen Pflege neue Maßstäbe zu setzen.”

Darüber hinaus teilt kenbi mit, dass die bestehenden Investoren das Unternehmen mit zusätzlichem Kapital ausgestattet haben, um weitere Akquisitionen zu finanzieren und die Position als Deutschlands führendes Pflegedienstunternehmen weiter auszubauen. Katrin Alberding, Co-CEO & Co-Founder von kenbi: “Unser Ziel ist es, die Pflegebranche durch technologische Innovationen grundlegend zu verändern und eine sichere, effiziente und menschliche Pflege für alle zu gewährleisten.”

Sawayo: Rostocker SaaS-Start-up wird Teil der Infoniqa Gruppe

Die Sawayo GmbH, ein 2020 gegründetes SaaS-Start-up mit digitalen Lösungen zur Erfüllung von Arbeitgeberpflichten, gibt seine Übernahme durch die Infoniqa Gruppe bekannt – einen führenden Anbieter von HR- und Finance-Lösungen in der DACH-Region.

Von Andreas Wieczorke und Bjarne Wilhelm im Jahr 2020 gegründet, unterstützt Sawayo Unternehmen bei der digitalen Erfüllung von Arbeitgeberpflichten, hilft administrativen Aufwand zu reduzieren und Sicherheit durch klare Nachweise zu gewinnen. Sawayo bietet seinen Kund*innen Lösungen für Zeiterfassung, Abwesenheits- und Unterschriftenmanagement sowie Lizenzkontrolle in moderner und benutzer*innenfreundlicher Form.

Die Akquisition durch Infoniqa soll Sawayo die Türen zu neuen Märkten öffnen und es ermöglichen, die eigenen Technologien und Ideen in größerem Maßstab in der DACH-Region umzusetzen. Der Zusammenschluss erlaubt es Sawayo zudem, sein Produktportfolio um Lösungen für Enterprise Resource Planning (ERP), Lohn- und Finanzbuchhaltung, Auftragswesen sowie Business Process Outsourcing (BPO) zu erweitern. Zusätzlich soll Sawayo von einer breiteren Kund*innenbasis und den Ressourcen eines Marktführers in DACH profitieren.

Infoniqa – ein führender Anbieter von Personal, ERP und Accounting Software und Automatisierungslösungen in DACH – möchte durch die Übernahme neue Impulse und Innovation in den Markt bringen. „Gemeinsam mit Infoniqa können wir uns nun noch stärker auf die Optimierung eines durchgängigen Prozess-Flows der bisher so lästigen Verwaltungs- und Bürokratie-Aufgaben fokussieren”, freut sich Andreas Wieczorke, einer der Geschäftsführer von Sawayo. „Damit setzen wir in den Unternehmen wichtige personelle und finanzielle Ressourcen für das Kerngeschäft frei. Eine Win-win-Situation für unsere Kunden!”

Bisher wurde Sawayo von zwei Geschäftsführern geleitet, die Innovationskompetenz und Erfahrung verbinden: Der Serial-Entrepreneur Andreas Wieczorke und der 25-jährige Bjarne Wilhelm treiben mit Kreativität und Energie die Innovationsprozesse voran. <meta charset="UTF-8">Die SAWAYO Gründer Bjarne Wilhelm und Andreas Wieczorke führen die Geschäfte in Rostock weiter. Im Zuge der Verschmelzung auf technologischer und strategischer Ebene werden hier in Zukunft auch gemeinsame Strukturen entstehen. Darüber will das Unternehmen zu gegebener Zeit informieren.

„Unsere Vision und unsere Werte passen perfekt zu Infoniqa”, betont Bjarne Wilhelm, Geschäftsführer von Sawayo. „Mit der Unterstützung eines etablierten Marktführers werden wir Bewegung und frischen Wind in den Markt bringen und neue Standards setzen.“