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Gründer der Woche: ProSeo – effektivere Werbung durch individuelle Advertorials
Gründer der Woche, KW 32
Durch individuell an die Nutzer angepasste Advertorials die Effektivität von Werbemaßnahmen erhöhen – das ist, kurz gesagt, das Konzept von ProSeo. Wie sprachen darüber mit dem Gründer Fabian Siegler.
Hallo Fabian! Bitte sage unseren Lesern kurz etwas zu eurem Gründerteam: Wer seid ihr, und wer hat welche Aufgaben?
Wir sind eine inhabergeführte Agentur mit Geschäftsführung. Das Gründerteam besteht aus Andrea und mir. Während Andrea sich um Buchhaltung, Personal und Organisatorisches kümmert, ist mein Steckenpferd das Produkt selbst und das Projektmanagement. Andrea kommt aus dem Verkauf und hat über 33 Jahre Berufserfahrung, was eine gewisse Ruhe (im Sinne von "Fels in der Brandung") mit sich bringt. Ich selbst bin seit dem Jahre 2006 Unternehmer, kann auf über 100.000 Transaktionen/Verkäufe zurückblicken und habe in den letzten Jahren selbst einige Firmen (alleine) gegründet.
Zunächst: Was ist das Besondere an Advertorials im Gegensatz zu gewöhnlichen Werbeanzeigen?
Advertorials sind auch unter dem Namen redaktionelle Anzeigen bekannt. Das Besondere ist, dass dieses Werbemittel wenig plakativ ist und somit für den flüchtigen Leser nicht als Werbung wahrgenommen wird. Auch sind Ad-Blocker für Advertorials kein Hindernis.
Wie kam es zu der Idee, individuelle Advertorials anzubieten?
Wir hatten meist immer drei Problemherde: viele Produkte, großes Filialnetz und immensesten Streuverlust im Hinblick auf Genauigkeit bei der Leseransprache. Ziel war es also, maximale Relevanz in Verbindung mit "geringsten Kosten" zu erhalten. Eine individuelle Anzeige, welche auf den jeweiligen "Lesertyp" Rücksicht nimmt erschien uns daher als Notwendigkeit.
Was bedeutet "Echtzeit-Personalisierung", und wie funktioniert sie?
Echtzeit-Personalisierung hat das Ziel, jedem Leser maximale Relevanz zu bieten. Das Besondere ist also, dass wir beispielsweise auf Grundlage des Nutzer-Standorts eine Verbindung zum aktuellen Wetter erschaffen können. Hat man jetzt etwa einen Gartenshop oder Baumarkt, so könnte man festlegen, dass ab 25 Grad Sonnenliegen angeboten werden sollen und bei Regen Sonnenschirme. Diese Produktempfehlung ist dann mit der Adresse zur nächsten Filiale gekoppelt – ist keine in der Nähe, dann wird der Webshop mit Echtzeit-Warenverfügbarkeit ausgesteuert. Es gibt eigentlich nur sehr wenige Grenzen.
Welche Vorteile bietet ein nutzerindividuelles Advertorial dem Werbenden? Und dem Leser?
Dem Werbenden wird maximale Kosten-/Nutzeneffizienz ermöglicht. Aktuell setzen wir einen Webshop mit Tausenden von Produkten um. Im herkömmlichen Advertorial ist es nicht möglich, alle Produkte zu kommunizieren. Außerdem wäre es auch nicht sinnvoll, da dies schnell ins "offensichtlich werbende" ginge aufgrund der Produktmenge. Dies wäre jedoch am Ansatz eines Advertorials vorbei. Wir möchten mehr Informieren und "das Produkt" am Ende als "Sieger/Problemlöser" dastehen haben. Aufgrund definierter "Regeln" entscheiden wir also mit dem Kunden, wer welche Produkte wann angezeigt bekommt. Ein weiterer Vorteil ist die Transparenz. Wir bieten Echtzeit-Monitoring. Dies beinhaltet etwa Leserreichweite, Click- , Scroll-, und Heatmaps und vieles mehr. Die Vergleichbarkeit der Kampagnen dürfte ebenfalls ein nicht zu unterschätzter Vorteil sein, insbesondere bei unseren Mediaplanern und Agenturen.
Wer sind eure Kunden, und wo erscheinen eure Advertorials?
Wir haben mittelständische Unternehmen, Agenturen, Konzerne und – aufgrund unserer neuen Kostenstruktur – sogar Start-ups. Das Advertorial ist frei skalierbar und somit auch für einen regionalen (Nischen)-Anbieter interessant. Bereits ab 5000 Lesern (ein Leser ist für uns in der Definition ein Seitenzugriff ab 7 Sekunden) kann eine Echtzeit-Personalisierung kostensparend wirken. Wir können rund 60 Onlinemedien (z.B. Focus, Handelsblatt, n-tv, Hamburg Magazin) ausgesteuert werden, zehn Printtitel (aktueller Schwerpunkt: Gesundheit und Lifestyle) und sogar eine Verlängerung ins TV. Derzeit bereiten wir außerdem ein Pilotprojekt für die Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung (AHGZ) und "barcoo – der mobile Produkt-Guide" vor.
Wie hoch sind die Kosten?
Eine Umsetzung ist ab ca. 1700 Euro im Monat möglich. Wir empfehlen eine Umsetzung für 12 Monate, was etwa 20.000 Euro entspricht. Die Kosten sind inklusive Konzeption, Schaltungskosten beim Medium und Monitoring. Je nach Medium, Dauer und Art der Echtzeit-Komponente variiert natürlich der Preis. Für Start-ups haben wir einen erfolgsabhängigen Tarif entwickelt. Letzterer wird an Ziele wie z.B. die Mindestzahl an erreichten Lesern, Downloads/Leadmenge oder Platzierungen bei Suchmaschinen geknüpft. Der Vorteil: Floppt das Advertorial, hat es das Start-up faktisch null Euro gekostet, das Kampagnenrisiko tragen komplett wir. Hier ist also eine Win-Win-Situation angestrebt. Ich liebe Herausforderungen, also: Let's go!
Wie gelang die technische Umsetzung? Gab es Hürden, die auf dem Weg zur Marktreife überwunden werden mussten?
Ein Problem war, dass die Technik für die Medienpartner (Publisher) zu komplex zum Einbinden war. Inzwischen ist alles auf ein Minimum an Aufwand optimiert. Wir können unter 10 Minuten die Technik auf jeder Seite zum Laufen bringen, anfangs waren es gut drei Stunden oder gar Tage ... Außerdem kann jetzt über unser eigenes Backend auch der Kunde selbst oder dessen Agentur optimieren, dies war anfangs auch technisch nicht möglich.
Über welche Kanäle macht ihr auf ProSeo aufmerksam?
Wir nutzen unsere Advertorials zur Werbung, da diese den größten Referenzeffekt in puncto Glaubwürdigkeit mit sich bringen. Außerdem sprechen wir gezielt Unternehmen an, bei denen wir einen Mehrwert sehen. AdWords machen wir für wenige Schlüsselbegriffe, klassisches SEO hat jedoch die Oberhand. Abschließend ist das Thema Speakings/Messen für uns spannend – und natürlich klassische PR-Arbeit, z.B. im Rahmen meines neuen Buches, welches jetzt kurz vor Veröffentlichung steht.
Und wie immer zum Abschluss die Frage: Welche grundsätzlichen Tipps möchtest du anderen Gründern mit auf den Weg geben?
Das Thema Finanzierung/Liquiditätsbeschaffung ist ein Horror, wie ich finde. Daher mein Tipp: Vom ersten Tag einen Finanzberater mit Branchen- und Start-up Erfahrung einbinden. Je nach Branche kann es auch sinnvoll sein, von Tag eins an ein Compliance-Team – sprich Rechtsanwalt, Datenschützer etc. – aufzubauen. Da meist die Mittel eher knapp ausfallen, geht dies oft auch auf Stundenbasis oder sogar auf "Tauschbasis". Außerdem gibt es Spezialversicherer wie beispielsweise in unserer Media/IT Branche – dies kann ich jedem Gründer nur empfehlen. Etwaige Beratungsfehler, Abmahnungen sind dann meist recht gut "entschärft". Sonst gilt: Businessplan ist "nice to have", dennoch: Testen, Optimieren, Testen, Optimieren und immer auf den Kundenbedarf hören. So entstand auch unser Produkt, es war nie geplant, aber der Bedarf ist da – yeah!
Fabian, vielen Dank für das Interview, und weiterhin alles Gute!
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Das Interview führte Fabian Otto
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Fußball-Legende Thomas Müller steigt bei Kindermöbel-Start-up poptop ein
Das Kindermöbel-Start-up poptop aus Österreich sichert sich eine millionenschwere Finanzierung von einer Investoren-Gruppe rund um Fußball-Legende Thomas Müller.

Poptop ist der neueste Coup der woom-Gründer Marcus Ihlenfeld und Christian Bezdeka, die sich mit dem eCommerce-Profi John Brady zusammengetan haben, um den Kindermöbelmarkt mit rasantem Tempo auf den Kopf zu stellen. Nur knapp zwei Jahre nach der Gründung konnte sich das junge Unternehmen ein siebenstelliges Investment sichern – eine klare Bestätigung der Vision, den europäischen Kindermöbelmarkt zu revolutionieren. Die Investoren-Gruppe rund um Fußballlegende Thomas Müller eint der Glaube an das enorme Marktpotenzial – und an das Gründerteam mit bewiesener Erfolgsbilanz.
Thomas Müller zeigt sich begeistert: „poptop denkt Kindermöbel neu – mit Stil, Funktion und Verantwortung. Die glücklichen Kunden, der riesige Markt und das starke Team sprechen für sich. Hier kann was richtig Großes entstehen und ich freu mich sehr, dabei zu sein.“
Innovation Made in Austria: Wo Kinderträume Möbel werden
Poptop entwickelt keine gewöhnlichen Möbel, sondern klug designte, nachhaltige Produkte, die die Kreativität und Selbständigkeit von Kindern fördern. Gestartet ist poptop mit einem vollmechanischen, höhenverstellbaren Kinderschreibtisch, der ohne Strom, dafür aber mit cleverer Technik und stilvollem Design punktet. Mit dem kürzlich gelaunchten Kinderschreibtischstuhl wurde das Angebot weiter ausgebaut.
Das erklärte Ziel: Poptop soll sich als führender Anbieter für das komplette Kinderzimmer etablieren. Schon jetzt sind viele weitere spannende Möbel auf der Roadmap und in der Konzeptphase, um das Kinderzimmer in einen Raum voller Entfaltungsmöglichkeiten zu verwandeln.
Mitgründer Marcus Ihlenfeld, fasst zusammen: „Unsere Mission ist klar: Wir revolutionieren das Kinderzimmer – für eine selbstständige und kreative Generation von morgen. Genau darauf richten wir unser gesamtes Handeln und unsere Produktentwicklung aus.“
Auf dem Weg zum europäischen Marktführer
Mit einem Umsatzwachstum von über 400 % innerhalb des ersten Jahres katapultierte sich poptop aus dem Stand in die Aufmerksamkeit der Branche. Für 2025 wird die 2-Millionen-Euro-Umsatzmarke anvisiert und die internationale Expansion ist bereits in Planung. Aktuell liegt der Fokus auf dem DACH-Raum, weitere Länder stehen jedoch auf der Roadmap.
Parallel zum eigenen eCommerce-Webshop entsteht ein starkes Händlernetzwerk, das die Markenpräsenz europaweit verankern soll.
Mitgründer Christian Bezdeka betont: „Wir haben mit woom schon einmal ein Kinderprodukt zur Weltmarke gemacht. Jetzt kommt das nächste. poptop soll der neue Maßstab für Kindermöbel werden.“
Das frische Kapital soll in Produktinnovation, Brand Building, internationale Skalierung und den Aufbau eines internationalen Vertriebsnetzwerks investiert werden. Langfristiges Ziel ist die Marktführerschaft im Kindermöbelbereich – mit über 100 Millionen Euro Jahresumsatz.
Gründer*in der Woche: Zepta – smart, digital, nachhaltig
Schädlingsbekämpfer haben es in Deutschland nicht leicht: Rund 6.000 Fachkräfte arbeiten in dieser Branche, Nachwuchs gibt es kaum. Denn nur für die Wenigsten ist es ein Traumjob, das Image ist mies. Martin Cirillo-Schmidt, Lukas Deuscher und Nick Leiding möchten das ändern. Mit Zepta haben sie ein smartes Monitoringsystem erfunden, das die Branche nicht nur moderner, sondern auch attraktiver machen soll. Wie ihnen das gelingt, welche Hürden sie nehmen mussten und warum sie sich manchmal in eine Bar zurückziehen, verraten Nick und Lukas im Interview.

Früher habt ihr Mojitos und Pina Colada gemixt, heute befasst ihr euch eher mit Giftcocktails. Wie kommt's dazu?
Nick Leiding: Genau, kein Witz. Wir haben uns in einer Bar kennengelernt, in der wir beide als Studenten jobbten. Uns war schnell klar – auch in den stressigsten Situationen können wir uns aufeinander verlassen, wir arbeiten trotzdem präzise und Spaß macht es auch noch. Der einzige Unterschied zu unserem Studentenjob ist, dass wir heute möglichst wenig Wirkstoffe in Umlauf bringen.
Lukas Deuscher: Mit unserer Lösung müssen die Schädlingsbekämpfer nur dann etwas einsetzen, wenn es wirklich einen Befall gibt. Und darüber werden sie per App oder PC informiert. So können Schädlingsbekämpferinnen und -bekämpfer mitunter sogar aus dem Homeoffice arbeiten. Und das spart nicht nur jede Menge Gift in der Umwelt, sondern macht den Beruf vielleicht sogar eine Ecke attraktiver.
Attraktiv – ein Begriff, den man nicht sofort mit Rattenbekämpfung verbindet. Warum ist eigentlich das Image der Branche so schlecht?
Lukas: In Deutschland ist der Beruf stigmatisiert. Wer möchte einen Firmenwagen mit Schädlingsbekämpfung vor der Tür stehen haben? Das Gerede der Nachbarn könnte schlimmer sein als die Schädlinge. Allein der Name Schädlings-Bekämpfung – also Schaden und Kampf – hört sich schon wirklich negativ an. In den USA ist das Mindset ganz anders. „Protected by Pest Control“ ist dort ein Zeichen für besondere Sorgfalt.
Nick: Genau. Und mit Zepta wollen wir zeigen, dass hier nicht Leute am Werk sind, die mit Gift um sich werfen, sondern Hightech einsetzen. Das könnte auch bei jungen Menschen dazu führen, dass sie den Job nicht kategorisch ausschließen.
Ihr habt Wirtschaftsinformatik bzw. Maschinenbau studiert. Wie kommt man da auf Rattenbekämpfung?
Nick: Ich hatte mit Schädlingsbekämpfung überhaupt nichts am Hut, bis ich Lukas kennenlernte. Er ist mit der Branche großgeworden, sein Vater arbeitet bei einem großen Chemiekonzern. Wir beide wussten, dass man hier richtig was reißen kann. Vom Aufpolieren des Images über Digitalisierung bis hin zur Gestaltung der Zukunftssicherheit in Bezug auf EU-Gesetze.
Der erste Prototyp ist dann wie bei Daniel Düsentrieb entstanden, mit einer kleinen Explosion hier und da?
Nick: Nee, das lief zwar mühsam, aber ging laufend voran. Zuerst mussten wir natürlich Geld für die Entwicklung auftreiben. Wir haben beim Chemovator, dem Inkubator von BASF, gepitcht und wurden genommen. Dort wurden wir dann quasi angestellt mit dem Ziel, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Die ersten Prototypen kamen aus dem 3D-Drucker, und wir haben bei jeder Version etwas dazugelernt. Einmal waren wir etwa einen halben Tag lang auf Fehlersuche und merkten dann, dass eine SIM-Karte falschherum im Gerät steckte. Im März 2022 funktionierte dann alles stabil – Technik, Sensorik, App. Eine mehrwöchige Testphase in England, die super lief, hat uns dann die Tür zu weiteren Investoren geöffnet – Bm-t, Gimic Ventures und dem Technologiegründerfonds Sachsen.
Und wie lief der Schritt zur Serienproduktion?
Lukas: Eigentlich recht problemlos, nachdem die Technik stand. Die größte Hürde war unser eigener Qualitätsanspruch. Bei wenigen Geräten ist es noch leicht, in der Masse wird es dann komplex. Während unserer Zeit beim Chemovator haben wir glücklicherweise Martin kennengelernt, der unser dritter Mann im Boot wurde. Durch frühere Unternehmen hat er beste Kontakte zu asiatischen Herstellern, die uns nun hochwertige Komponenten liefern. Um die Entwicklung und Qualitätssicherung kümmern wir uns aber in Deutschland, da sind wir einfach zu detailverliebt.
Wie hat die Branche bei der Markteinführung reagiert?
Nick: Wir haben schon bei den ersten Messen gemerkt, dass die Leute sehr interessiert sind. Vor allem, weil im Januar 2026 eine Gesetzesänderung ansteht, durch die Schädlingsbekämpfer bestimmte Wirkstoffe nicht mehr präventiv, ohne den Nachweis eines Befalls, auslegen dürfen. Mit Zepta und unserem Monitoring haben wir also einen Nerv getroffen. Die Schädlingsbekämpfer sind so einer neuen Technologie gegenüber nicht nur offen, sondern fragen auch viele Details nach, zum Beispiel wie es um den Datenschutz steht, oder vor allem was die Nachhaltigkeit angeht. Viele Schlagfallen sind nach drei Jahren Elektroschrott, weil etwa der Akku – nicht austauschbar ist. Das wollten wir vermeiden, deswegen lassen sich bei uns alle Teile wechseln und die Sensoren können in schon vorhandene Boxen nachgerüstet werden.
Lukas: Auch die Mundpropaganda hilft uns enorm. Schädlingsbekämpfer rufen uns zum Teil direkt an, aber uns erreichen in letzter Zeit auch immer mehr Anfragen von Leuten, die über verschiedene Kanäle von uns gehört haben und unser System ausprobieren möchten. Das Feedback ist jedenfalls sehr positiv. Sie merken, dass Zepta die Branche nicht nur in die digitale Welt führt, sondern auch für den Nachwuchs interessanter macht.
Ihr seid inzwischen fest am Markt etabliert. Würdet ihr heute etwas anders machen?
Nick: Wir hätten früher damit anfangen sollen, Leute einzustellen und Verantwortung abzugeben. Am Anfang denkt wahrscheinlich jeder Gründer, er würde etwas verlieren, wenn er seine Idee mit anderen Menschen teilt. Doch das Gegenteil ist richtig. Die Entwicklung geht sogar deutlich schneller voran. Das Große und Ganze haben alle im Blick, aber jeder kann sich auf seine Stärken konzentrieren und Ideen einbringen.
Was für Ideen habt ihr denn für die Zukunft in der Schublade?
Lukas: Einige, aber die Schublade ist im Moment noch verschlossen (lacht). Aber im Ernst: Natürlich denken wir schon über die nächsten Schritte nach, im Moment ist es aber noch zu früh, darüber zu sprechen. Die Branche entwickelt sich ständig weiter, sei es durch neue Gesetze oder neue Technik, und da wollen wir nicht nur nachziehen, sondern Vorreiter sein.
Nick: Der Bedarf wird sicherlich wachsen, weil sich unerwünschte Nager durch die Erderwärmung noch schneller verbreiten werden. Wir werden Profis das richtige Werkzeug liefern, um diese Herausforderung zu meistern. Smart, digital und nachhaltig – daran werden wir uns auch in Zukunft halten.
Und last, but not least: Was wollt ihr anderen Gründer*innen aus eigener Erfahrung mit auf den Weg geben?
Nick: Ich rate allen Gründerinnen und Gründern, sich auch schon in der Anfangsphase mit anderen Leuten auszutauschen und Ideen zu besprechen – so bekommt man ehrliches Feedback, spart Zeit und schärft die Vision. Und, wenn möglich, das Team frühzeitig zu erweitern. Mitstreiter, die an die Idee glauben, sorgen für Fortschritt und Qualität.
Lukas: Ich rate Unternehmern, selbstkritisch zu sein und zu reflektieren: Fehlen Kompetenzen im Team? Müssen wir Lücken schließen? Das sollte Priorität bei der Personalplanung haben. Und noch ein Tipp: Redet so früh wie möglich mit potentiellen Kunden. Bessere Ratgeber gibt es nicht, denn sie setzen das Produkt ja ein. Und auch immer vor Augen halten: Entwickle für deine Kunden, nicht für dein Ego.
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Ostrom: 20 Mio. Euro zur Beschleunigung der dt. Energiewende
Der 2021 von Matthias Martensen und Karl Villanueva in Berlin gegründete Energieanbieter Ostrom gibt heute den Abschluss seiner Series-B-Finanzierungsrunde in Höhe von 20 Mio. Euro bekannt.

Die Serie-B-Runde folgt auf ein starkes Wachstum im Jahr 2024: Nach eigenen Angaben verdreifachte Ostrom seine Kund*innenbasis und startete Deutschlands größtes Virtual Power Plant (VPP) für Elektrofahrzeuge. Eneco Ventures führt die Runde an. Auch die bisherigen Investoren SE Ventures, Union Square Ventures, Adjacent, Übermorgen und J12 beteiligen sich. Mit dieser Finanzierungsrunde steigt Ostroms Gesamtfinanzierung auf über 40 Mio. Euro.
„Diese Finanzierungsrunde bietet mehr als Kapital – sie schafft eine strategische Partnerschaft. Eneco bringt fundiertes Branchenwissen ein, während Ostrom unabhängig bleibt. Das stärkt unsere Plattform, beschleunigt die Einführung intelligenter Zähler und lässt unser virtuelles Kraftwerk wachsen. Mit klarem Fokus auf mittelfristige Rentabilität treiben wir die Transformation des Energiemarktes voran“, so Matthias Martensen, Co-Founder von Ostrom.
Nach Einschätzungen der Smart-Meter-Initiative (SMI) liegt die Verbreitung der intelligenten Stromzähler derzeit bei rund zwei Prozent. Damit ist die Bundesrepublik Schlusslicht in Europa – und der Ausbau läuft weiterhin schleppend. Ostrom will das frische Kapital nutzen, um Smart Meter für Kund*innen zu subventionieren und die bundesweite Expansion zu beschleunigen. Dies ermöglicht mehr Flexibilität für Verbraucher*innen. Gleichzeitig stärkt Ostrom seine führende Position in der Automatisierung, indem es seine technologischen Fähigkeiten ausbaut. Dank der Investitionen in KI bearbeitet Ostrom bereits über die Hälfte aller Kund*innenanfragen automatisch.
Zudem plant das Unternehmen, sein virtuelles Kraftwerk „NeoGrid“ rasch auszubauen. Es vernetzt Haushaltsgeräte und Elektrofahrzeug-Batterien, um das Stromnetz intelligent auszubalancieren, die Nutzung erneuerbarer Energien zu maximieren und die Kosten für Kund*innen zu senken.
Diese Serie B markiert einen wichtigen Meilenstein in Ostroms Vision: Europas intelligenteste und nachhaltigste Energie-Plattform zu schaffen. Dabei setzt Ostrom auf Automatisierung, datengetriebene Entscheidungen und sein Engagement für Nachhaltigkeit.
„Enecos Energie-Know-how und Ostroms konsequenter Produkt- und Kundenfokus ermöglicht es uns, KI als leistungsstarken Multiplikator für die schnelle Entwicklung und Markteinführung neuer Produkte zu nutzen. Schon jetzt löst KI 50 Prozent der Kundenanfragen, was unseren kleinen, hochqualifizierten Teams ermöglicht, agil, innovativ und umsetzungsorientiert zu bleiben“, so Karl Villanueva, Co-Founder von Ostrom.
Jan van der Velde, Investment Director bei Eneco Ventures, ergänzt: „Wir freuen uns sehr, Ostrom auf ihrem Wachstumskurs zu unterstützen. Ihre schnelle Marktdurchdringung und ihr Digital-First-Ansatz setzen neue Maßstäbe für Energieversorger. Und Ostrom ist ein Pionier bei der Erschließung von Flexibilität im Privatkundenbereich: Sie schaffen echten Mehrwert für Verbraucher, beschleunigen die Einführung erneuerbarer Energien und stärken die Netzstabilität.“
Gründer*in der Woche: Botfellows – für sichere Mensch-Roboter-Teamarbeit
Das Chemnitzer Start-up Botfellows, eine Ausgründung aus dem Fraunhofer IWU, treibt die Entwicklung innovativer Robotik-Software voran, um sichere und flexible Mensch-Robotik-Interaktionen zu ermöglichen.

Im Fokus des 2024 gegründeten Start-ups steht die intelligente Lösung Botfellows Dynamic Safety, in der dynamische Sicherheitszonen physisch abgegrenzte Arbeitsräume von Mensch und (Industrie-)Roboter ersetzen.
Effizientes, sicheres Miteinander von Mensch und Roboter
Die Botfellows-Gründer Dr.-Ing. Mohamad Bdiwi, Sebastian Krusche, Paul Eichler und Jayanto Halim sind seit vielen Jahren ein eingeschworenes Team am Fraunhofer IWU. Das Team setzt – auch unterstützt durch das EXIST-Forschungstransferprogramm – auf Hightech-Lösungen, in denen flexible, sich dynamisch ändernde Sicherheitszonen starr abgegrenzte Arbeitsbereiche ersetzen: Die Software von Botfellows passt die Bewegung von Leichtbau- oder Industrierobotern dynamisch an, indem sie deren Geschwindigkeit nur dann reduziert oder gar bis zum Stillstand bringt, wenn sich Personen tatsächlich dem Arbeitsbereich nähern. Erkennt das Zusammenspiel aus Sensorik und Kameras, dass keinerlei Kollisionsgefahr droht, arbeiten der oder die Roboter in den vorgesehenen Bewegungsbahnen und mit der regulären Geschwindigkeit.

Nahtlose Integration in die Robotersteuerung
Botfellows Dynamic Safety ist direkt, d.h. ohne zusätzliche Schnittstellen in die Robotersteuerung eingebunden. Die einfache Implementierung und Bedienung war ein wichtiges Entwicklungsziel: "Dies ist der Schlüssel, um hochflexibel automatisieren und maximale Sicherheit gewährleisten zu können – weil sich unsere Software perfekt in die Robotersteuerung einfügt, statt deren Komplexität zu erhöhen", so CEO Mohamad Bdiwi.
Kooexistenz, Kooperation, Kollaboration
In einem gemeinsamen Arbeitsraum ohne trennende Schutzzäune lassen sich dank der Botfellows-Lösung verschiedene Szenarien realisieren:
- Koexistenz: Mensch und Roboter arbeiten parallel in einem gemeinsamen Arbeitsbereich, ohne dass ein Schutzzaun erforderlich ist. Der Roboter übernimmt automatisierte Palettieraufgaben, wie das Stapeln und Sortieren von Kartons, während der Mensch in der Nähe Qualitätskontrollen durchführt oder Material nachlegt.
- Kooperation: Mensch und Roboter teilen sich denselben Arbeitsbereich und wechseln sich zeitlich in den Palettieraufgaben ab. Der Roboter stapelt schwere Kartons auf der Palette, während der Mensch kleinere, empfindliche Produkte hinzufügt und die Stabilität der Palette sicherstellt. Dadurch wird eine flexible Anpassung an verschiedene Produktarten ermöglicht.
- Kollaboration: Mensch und Roboter arbeiten zeitgleich im selben Arbeitsbereich und ergänzen sich direkt. Der Roboter hebt und reicht schwere oder unhandliche Kartons, während der Mensch sie präzise auf der Palette positioniert, Lücken ausfüllt und die finale Ausrichtung überprüft. Diese Form der Zusammenarbeit erhöht die Effizienz und Ergonomie des Palettierprozesses.
Die Forschungsergebnisse der Botfellows zur sicheren Teamarbeit von Mensch und Roboter haben bereits zahlreiche Praxistests bestanden; ihre Softwarelösung ist nun erstmals in die Robotersteuerung eines Herstellers integriert. Die Chemnitzer kooperieren dazu mit dem chinesischen Hersteller Estun. Das Ziel der Kooperation ist es, Integrationslösungen weiter vorantreiben – als Basis für noch benutzer*innenfreundlichere Steuerungslösungen, die sichere und flexible Robotik-Anwendungen zum Ziel haben.
Factory33: Wie Ostwestfalen-Lippe sein Start-up-Ökosystem zukunftsorientiert skaliert
DeepTech, Robotik, industrielle Transformation – Themen, die man bislang eher mit den großen deutschen Metropolen verbindet. Doch im ostwestfälischen Paderborn entsteht seit einigen Jahren ein bemerkenswert anderes Modell: die Factory33. Die Initiative will Wissenschaft, Wirtschaft und Start-ups enger verzahnen und so technologiegetriebene Gründungen gezielt beim Wachstum unterstützen.

Ein Ökosystem mit industriellem Fokus
Hinter der Factory33 steht die Idee, das bereits etablierte Gründungszentrum garage33 und das Netzwerk aus Mittelständlern und Hidden Champions der Region noch enger miteinander zu vernetzen und so den Austausch zwischen Start-ups, Hochschulen und Industrieunternehmen zu verstärken – mit einem klaren Fokus auf B2B-Modelle und industrielle Anwendungen.
Dabei versteht sich die Factory33 ausdrücklich nicht als weiterer Co-Working-Space oder Gründercampus, sondern als Plattform für konkrete Wertschöpfung. „Die Factory33 vereint Hidden Champions, Universitäten und Start-ups in einem einmaligen Ökosystem“, heißt es dazu in einer Mitteilung der Initiatoren.
Entwicklung aus der Region heraus
Die Wurzeln der Factory33 reichen bis ins Jahr 2017 zurück, als die garage33 in Paderborn ihre Arbeit aufnahm. Seitdem wurden dort laut Betreiberangaben über 150 Start-ups begleitet, rund 80 Millionen Euro Kapital mobilisiert und mehr als 1.400 neue Arbeitsplätze geschaffen.

Die neue Struktur soll nun gezielt die oft herausfordernde Skalierungsphase von Gründungen adressieren – ein Punkt, an dem viele deutsche Start-up-Initiativen Schwächen zeigen. Erste Beispiele erfolgreicher Gründungen, die aus dem OWL-Ökosystem hervorgegangen sind, sind etwa das Robotik-Start-up Unchained Robotics, die Logistikplattform Cargoboard oder der Softwareanbieter assemblean.
Infrastruktur für DeepTech-Start-ups
Ein zentrales Element der Factory33 ist der neue Startup Campus OWL, der auf 7.000 Quadratmetern Raum für Gründungen und Kooperationen bieten soll. Besondere Bedeutung kommt dabei dem 1.000 Quadratmeter großen Makerspace zu, der insbesondere Hardware- und Robotik-Start-ups bei der Prototypenentwicklung unterstützen soll.
Ein solches Angebot ist im Vergleich zu vielen anderen regionalen Gründungsinitiativen durchaus bemerkenswert. Darüber hinaus profitieren die Start-ups vom Zugang zu einem Netzwerk namhafter Partnerunternehmen – darunter Miele, GEA und Arvato.
Standortfaktor OWL
Dass ein solches Projekt gerade in Ostwestfalen-Lippe entsteht, ist kein Zufall. Die Region gilt als eine der wirtschaftsstärksten in Deutschland, zählt laut Zahlen der Wirtschaftsförderung rund 150.000 Unternehmen und zahlreiche Hidden Champions. Hinzu kommt eine breite Hochschullandschaft mit rund 65.000 Studierenden.
„Der Innovationsstandort Deutschland kann nur mit einem engen Zusammenspiel aus Bildung, Innovation und starkem Mittelstand international wettbewerbsfähig bleiben“, heißt es dazu von der Factory33. In OWL wird diese Verzahnung schon länger aktiv praktiziert. Gleichzeitig sehen die Verantwortlichen in der Factory33 die Chance, den Standort OWL deutlicher auf der bundesweiten Innovationslandkarte zu positionieren.
RIIICO: 5 Mio.-Dollar-Investment für Fabrikplanung per Drag&Drop
Das 2021 von Patrick Mertens, Jan Büchsenschütz und Felix Fink gegründete DeepTech-Start-up RIIICO bietet eine KI-gestützte Planungssoftware für Industrieunternehmen, um bestehende Werke schneller umzubauen und resilienter aufzustellen.

Der globale Wettbewerb zwingt westliche Industrien zum Umdenken: Während neue Konkurrent*innen moderne Fertigungsstätten auf der grünen Wiese errichten (Greenfield), müssen etablierte Hersteller*innen ihre komplexen Bestandswerke umbauen und das oft bei laufendem Betrieb. Diese Aufgabe ist teuer, langsam und fehleranfällig.
Fabrikplanung per Drag&Drop
Das Düsseldorfer Start-up RIIICO hat eine Lösung entwickelt, die diesen Umbau deutlich effizienter macht: Eine gemeinsame 3D-Entscheidungsgrundlage, auf die alle Beteiligten zugreifen können – von der Werksleitung bis zu den Zulieferern. Dadurch werden Planungsprozesse um das Vierfache verkürzt und die Markteinführung neuer Produkte beschleunigt. Ausschlaggebend dafür ist RIIICOs KI. Die KI erkennt automatisch Maschinen, Anlagen und Gebäudestrukturen in LiDAR-Scans und erstellt daraus ein präzises digitales 3D-Abbild der Fabrik. Darauf basierend können Teams schnell und sicher verschiedene Szenarien wie mit LEGO-Bausteinen simulieren, bewerten und umsetzen.
Umrüstung bestehender Produktionslinien: Beispiel E-Mobilität
In der Automobilbranche wurde die Lösung im letzten Jahr bereits erfolgreich verwendet, um Produktionslinien für E-Autos in Fabriken für Verbrenner zu installieren – eine Königsdisziplin der Fabrikplanung. Teams, die dabei mit RIIICOs Lösung arbeiteten, konnten auf realitätsgetreue 3D-Daten zurückgreifen und benötigten erheblich weniger Zeit in der Fabrik.
Die aktuelle Finanzierungsrunde wird vom PropTech-Fonds Pi Labs angeführt. Weitere Investoren sind seed + speed Ventures, WaVe-X, Earlybird Venture Capital und Volvo Cars Tech Fund. Mit dem frischen Kapital wird RIIICO seine KI-Plattform um neue Anwendungen zur Erstellung und Nutzung von Digitalen Zwillingen erweitern und damit zur Steigerung der Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit ihrer Industriekunden beitragen.
Felix Fink, CEO RIIICO: „Mit Pionieren aus der Automobilbranche konnten wir den Mehrwert unserer Lösung bereits unter maximalen Kostendruck und hohen Qualitätsanforderungen beweisen. Mit unseren neuen Investoren rund um Lead Investor Pi Labs werden wir die Schnittstelle zwischen Fabrikrealität und digitalem Modell weiter ausbauen. So werden wir helfen, durch erhöhte Planungsflexibilität unsere Industrien krisensicherer und wettbewerbsfähiger zu machen.“
Faisal Butt, Gründer und Managing Partner bei Pi Labs: „RIIICO hat das Potenzial, mithilfe von KI die Planung von Fabriken maßgeblich zu verändern. Die Plattform nutzt proprietäre Deep-Learning-Algorithmen, um LiDAR-Scans komplexer Produktionsumgebungen in kollaborative, prädiktive 3D-Modelle umzuwandeln. RIIICO ist einzigartig positioniert, um als Wegbereiter dafür zu sorgen, dass Fabrikanlagen auch unter steigendem Kostendruck effizienter und wettbewerbsfähiger arbeiten.“
Omnisent: Akustik-KI-Start-up sichert sich 3 Mio. US-Dollar in Pre-Seed-Finanzierungsrunde
Das 2024 von Robin Daiber, Ann-Kristin Balve und Adrien Jathe gegründete Münchner Start-up Omnisent entwickelt Hardware und Software speziell für akustische Daten, um komplexe akustische Signale in verwertbare Erkenntnisse umzuwandeln.

Omnisent, ein Münchner Start-up mit Fokus auf skalierbare akustische Sensorik auf Basis künstlicher Intelligenz, hat eine Pre-Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 3 Mio. US-Dollar – umgerechnet rund 2,6 Millionen Euro – abgeschlossen. Angeführt wurde die Runde von Atlantic Labs, begleitet von mehreren Seriengründer*innen.
Omnisent entwickelt Hardware und Software speziell für akustische Daten, um komplexe akustische Signale in verwertbare Erkenntnisse umzuwandeln. Die firmeneigenen, ultra-energieeffizienten akustischen Geräte erfassen und verarbeiten Klangsignale in Echtzeit und trainieren damit ein sogenanntes „Large Acoustic Model“ (LAM) – die Grundlage für ein eigenes Foundation Model, das die komplexe, bislang kaum genutzte Welt nichtsprachlicher Audioinformationen entschlüsseln soll.
Robin Daiber, Mitgründer und CEO von Omnisent: „Omnisent hebt die akustische Ebene der physischen Welt, um eine neue Dimension von Intelligenz zu erschließen. Indem wir ultra-niedrigenergie-basierte Klanggeräte mit einem auf nicht-sprachlichem Audio trainierten LAM kombinieren, verwandeln wir Geräusche in Echtzeit-Intelligenz. Unser erster Anwendungsbereich ist die Industrie, insbesondere Druckluftsysteme – eine der meist unterschätzten Energieverlustquellen. Von dort aus expandieren wir in Bereiche wie Energie, Verteidigung, Raumfahrt und Smart Cities – Sektoren, in denen Klang die nächste Grenze ist. Ich bin unglaublich dankbar, diese Reise gemeinsam mit meinen fantastischen Mitgründern Ann-Kristin und Adrien anzutreten.“
Christophe F. Maire, Gründer & General Partner bei Atlantic Labs: „Bei Atlantic Labs unterstützen wir Technologien mit Potenzial zur Kategorie-Definition – und Omnisent ist genau das. Das Team vereint tiefgreifende wissenschaftliche Expertise aus Cambridge und dem Imperial College mit außergewöhnlicher Umsetzungskraft. Ihre firmeneigene Akustik-Hardware und Algorithmen erschließen eine bisher kaum genutzte Dimension der Sensorik. Wir sehen enormes Potenzial für diese Technologie in zahlreichen Branchen – von Infrastruktur über Produktion bis Verteidigung. Omnisent baut eine neue Datenschicht für die physische Welt – wir sind stolz, sie von Anfang an zu begleiten.“
Prof. Joachim Bös, Leiter des Fraunhofer IDMT: „Am Fraunhofer IDMT verfolgen wir das Ziel, bahnbrechende Technologien im Bereich der akustischen Intelligenz voranzutreiben. Omnisents innovative Arbeit, akustische Daten in Echtzeit intelligent nutzbar zu machen, ist ein bedeutender Fortschritt. Angesichts der wachsenden Bedeutung intelligenter Systeme sind wir überzeugt, dass die Lösungen von Omnisent nicht nur ganze Industrien revolutionieren, sondern auch neue Maßstäbe in Energieeffizienz und Ressourcennutzung setzen werden. Es ist uns eine Freude, dieses visionäre Team im Rahmen unseres Leistungszentrums InSignA zu unterstützen und mitzugestalten, wie wir Klang künftig wahrnehmen.“
Prof. Tim Minshall, Leiter des Institute for Manufacturing, Universität Cambridge: „Omnisent ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie Spitzenforschung und Deep Tech durch unternehmerischen Ehrgeiz reale Wirkung entfalten können. Es verkörpert den Innovationsgeist, den wir in Cambridge und am Institute for Manufacturing fördern – an der Schnittstelle von Wissenschaft, Technik und Unternehmertum. Wir sind sehr stolz auf unseren Alumnus Robin und sein Team und blicken gespannt auf Omnisents Weg, der eine neue Ära der Akustik-KI einläuten könnte.“
Im Spätherbst 2024 gegründet, hat Omnisent bereits mehrere Auszeichnungen erhalten: ein Forschungsstipendium mit dem renommierten Fraunhofer-Institut, ein Gründerstipendium der Bundesrepublik Deutschland, den Gründerpreis des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz sowie eine Platzierung unter den Top-10-AI-Start-ups im Cambridge- und Oxford-Ökosystem.
Berliner InsurTech Baobab Insurance sichert sich 12 Mio.-Euro-Finanzierung
Das 2021 von Vincenz Klemm und Anton Foth gegründete Baobab Insurance – ein Assekuradeur für digitale Risiken – hat eine Series-A-Finanzierungsrunde in Höhe von 12 Mio. Euro abgeschlossen.

Baobab Insurance ist ein Assekuradeur für digitale Risiken. Das Produktportfolio umfasst eine Cyberversicherung, ein E-Crime-Produkt und eine IT-Haftpflichtpolice für IT-, Software-, Technologie- und Telekommunikationsunternehmen aus Deutschland und Österreich. Wesentlicher Bestandteil der Versicherungsleistung ist ein kontinuierliches KI-basiertes Monitoring der Cybersicherheit. Zusammen mit dem breitesten Partnernetzwerk im deutschen Markt bietet Baobab zudem risikorelevante Services wie Phishing-Simulationen und Awareness-Trainings.
Jetzt hat Baobab Insurance eine Series-A-Finanzierungsrunde in Höhe von 12 Millionen Euro abgeschlossen. Lead-Investor ist Viola FinTech, Co-Lead ist eCAPITAL. Zudem beteiligt sind die Bestandsinvestoren Augmentum FinTech, Project A Ventures und Baobabs Beiratsmitglied Christof Mascher.
Mit der Finanzierung will Baobab vor allem die aktive und kostenfrei integrierte Risikoprävention für mittelständische Kund*innen stärken, die das Unternehmen als erster Cyberanbieter in Deutschland vor drei Jahren auf den Markt gebracht hat. Dank seines integrierten Ansatzes aus KI-basiertem Underwriting und Prävention konnte der Assekuradeur für digitale Risiken bei seinen Kunden bereits Schäden in Höhe von über 10 Mio. Euro verhindern – und das innerhalb weniger Jahre.
Darüber hinaus will Baobab das Produktangebot für Unternehmenskund*innen weiter verbreitern und verbessern. Zudem plant das Unternehmen seine Position in den bestehenden Märkten Deutschland und Österreich zu festigen und über die kommenden 12 Monate weitere EU-Märkte zu erschließen. Dazu wird das Team deutlich erweitert, vor allem in den Bereichen Incident Response und Cybersicherheit, Softwareentwicklung und Produkt, Maklermanagement und -unterstützung, Business Development, Underwriting sowie Schadenbearbeitung.
Vincenz Klemm, Mitgründer und Geschäftsführer Baobab Insurance: "Phishing, CEO Fraud und Ransomware sind zu einer realen Gefahr für europäische Unternehmen geworden – und durch KI verschärft sich die Bedrohungslage. Dank unserem KI-basierten Underwriting-Prozess und einem integrierten, aktiven und kostenfreien Risikomanagement, können wir ihnen jedoch Lösungen anbieten, die sie bestmöglich vor diesen dynamischen Risiken schützen. Das neue Kapital ermöglicht uns auch weiterhin, mehrere Millionen an Schäden bei unseren Kunden zu verhindern und ins europäische Ausland zu expandieren."
KI-gestütztes Monitoring und risikobasierte Preisgestaltung
Wesentlicher Bestandteil von Baobabs Versicherungsleistung ist ein kontinuierliches KI-basiertes Monitoring der Cybersicherheit. Damit bietet der digitale Assekuradeur Unternehmen aus Österreich und Deutschland mit bis zu 1 Milliarde Euro Umsatz einen schnellen, datengetriebenen Zugang zu Versicherungslösungen – von der Risikoanalyse über das Underwriting bis zum Portfoliomanagement.
Gründer*in der Woche: NutriSen – bringt das Labor auf den Acker
Das 2023 von Dr. Tobias Vöpel, Dr. Alaa Oughli, Dr. Débora Moretti und Prof. Nicolas Plumeré gegründete Münchner AgriTech-Start-up NutriSen hat ein tragbares Instant-Labor entwickelt, mit dem Landwirt*innen den Nitratgehalt ihrer Pflanzen direkt auf dem Feld messen können.

Präzise Düngung durch Daten vom Feld und von Satelliten – das steckt hinter dem Münchner Start-up NutriSen. Das Start-up, eine Ausgründung der Technischen Universität München (TUM), hat ein Messgerät samt Anwendung entwickelt, mit denen Landwirt*innen hochpräzise und spezifische Düngeempfehlungen spezifisch für ihren Anbau generieren können. Damit soll der Stickstoffeintrag reduziert und die Umwelt geschont werden.
Smartes Düngen dank Labor auf dem Feld
Die Düngemenge für Kulturpflanzen erfolgt in der Praxis meist basierend auf standardisierten Berechnungen oder Erfahrungswerten. Dadurch kann es zu einer unspezifischen, ineffizienten Düngung kommen. Das führt wiederum zu Umweltbelastung und erhöhten Kosten für die landwirtschaftlichen Betriebe. Eine spezifische Ermittlung der nötigen Düngemenge über den Ernährungsstatus der Pflanzen ist für die Betriebe jedoch teuer und zeitintensiv. Das möchte NutriSen ändern. „Was wir erreichen wollten, ist ein Labor auf dem Feld, eine Demokratisierung der datengestützten Landwirtschaft“, erklärt Dr. Débora Moretti aus dem Team des Forschungsprojekts LiveSen-MAP. Im Projekt konnten sie und weitere Forschende, gefördert durch den EIC Transition, eine Technologie zur präzisen Düngung untersuchen.
In wenigen Minuten von Pflanzendaten zu Düngeempfehlungen
Landwirt*innen sammeln auf ihrem Feld Pflanzenhalme und zerquetschen sie. Das austretende Substrat wird auf Biosensorstreifen aufgetragen und das vom Team entwickelte Messgerät ermittelt vom Streifen die Phosphat- und Nitratwerte der Pflanzen. Die Anwendung von NutriSen erstellt dann in wenigen Minuten eine hochauflösende Karte des Feldes anhand von Satellitendaten des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus mit den Werten und entsprechenden Düngeempfehlungen für jeden Feldabschnitt. Damit könne laut dem Team die eingesetzte Düngermenge um bis zu 20 Prozent reduziert werden.
Von der Idee zum Feldtest
Das Gründungsteam um Dr. Tobias Vöpel und Dr. Alaa Oughli erhielt bereits 2021 eine Förderung aus dem EXIST-Forschungstransfer-Programm. Damit konnte die Gruppe weiter wachsen, und im Jahr 2022 kam Dr. Débora Moretti dazu. Gemeinsam mit Prof. Nicolas Plumeré, Professor für Elektrobiotechnologie an der TUM, gründeten sie 2023 NutriSen, um die im LiveSen-MAP Projekt entwickelte Technologie zu erproben und in die Praxis zu bringen.
Zur Gründung ihres Start-ups nahmen sie am Programm XPLORE von UnternehmerTUM, dem Zentrum für Innovation und Gründung, teil. Das Programm zielt darauf ab, Teams auf die Unternehmensgründung vorzubereiten und ein Netzwerk zu etablieren. Auch die Betreuung im TUM Venture Lab Sustainability half dem Team, berichtet Dr. Vöpel: „Das Venture Lab hat uns auch beim Aufbau unseres Netzwerks geholfen. Besonders wertvoll war aber auch das Feedback bei der Bewerbung um die Förderung des European Innovation Council – und wir waren erfolgreich.“
Mittlerweile befindet sich die Technologie in der zweiten Testphase mit landwirtschaftlichen Betrieben. „Durch das Feedback der ersten Phase konnten wir bereits die Sensoren und die Anwendung verbessern. In der zweiten Phase testen jetzt knapp 100 Betriebe die Sensoren vor Ort auf dem Feld“, erklärt Dr. Moretti. Im kommenden Jahr soll basierend auf den Ergebnissen der Feldversuche das Produkt zur Nitratmessung auf den Markt kommen.
EY Startup Academy 2025 - du bist gesucht!
Der 9. Jahrgang der EY Startup Academy ist am Start. Mehr als 70 Start-ups haben bereits die renommierte Startup Academy durchlaufen und von den EY-Expert*innen und etablierten Partner*innen profitiert.
Jetzt bist du gefragt bzw. gesucht!
Du bist ein Tech- oder FinTech-Start-up mit ehrgeizigen Plänen und verfügst idealerweise bereits über ein Minimum Viable Product, eine validierte Markttauglichkeit und suchst innerhalb der nächsten 12 Monate eine Finanzierung?
Dann verpasse nicht die Chance, wertvolle und maßgeschneiderte Unterstützung von EY-Expert*innen zu erhalten, Investor*innen und andere wichtige Akteur*innen im Ökosystem zu treffen und dein Unternehmen mithilfe der EY Startup Academy voranzubringen.
Dieses Top-Programm wartet auf dich
Die EY Startup Academy bietet eine Vielzahl von Events an, die den Start-ups – je nach Schwerpunkt der Veranstaltung – unter anderem die Gelegenheit bieten, sich essentielle Kenntnisse wie etwa in der Unternehmensführung anzueignen, professionelle Beratung zu erhalten oder zu erfahren, worauf Investor*innen besonderen Wert legen. Das 6-wöchige Programm umfasst folgende Veranstaltungen:
Kick-Off
Beim Kick-Off stellt sich eine Vorauswahl von Bewerber*innen vor. Die einzelnen Geschäftsmodelle werden diskutiert und es wird eine moderierte Q&A-Session geben. Am Ende des Abends werden die überzeugendsten Start-ups für die Teilnahme an der EY Startup Academy nominiert und die Teilnehmer*innen, das EY-Team und Vertreter*innen unserer Partner-Unternehmen können in informeller Atmosphäre networken. Die Teilnehmer*innenzahl ist nicht vordefiniert.
Initial Challenge
Bei diesem Event präsentieren die Start-ups ihre Geschäftsmodelle vor EY-Berater*innen sowie weiteren externen Partner*innen. Alle Teilnehmer*innen der EY Startup Academy haben so die Chance, sich einem starken Netzwerk vorzustellen.
Investor Readiness
Bei diesen Veranstaltungen werden Schlüsselpunkte einer Investitionsentscheidung und Schwerpunktgebiete von Investoren diskutiert. Bereiche, die u.a. adressiert werden, sind: Geschäftsmodelle, Business Plan, Unternehmensbewertung, Operations, IT und Finanzierungsverhandlungen.
Public Event
Bei öffentlichen Events werden allgemeine Geschäftsthemen diskutiert und alle Start-ups der Academy können sich mit den Besucher*innen und für speziell diese Events eingeladenen Gästen vernetzen. Dabei wird ein Bezug zu den Themen hergestellt, die für Start-ups von Bedeutung sind. Ein Beispiel hierfür ist z.B. die Beschaffung von öffentlichen Mitteln.
Workshops
Durch praktische, realitätsnahe Übungen eignen sich die Teilnehmer*innen spezielle Fähigkeiten an und sammeln dabei Ideen und Lösungen zu unterschiedlichen Problemstellungen. Mit fünfzehn Veranstaltungen, wird dieses äußerst lehrreiche Veranstaltungsformat am häufigsten stattfinden. Dabei bieten die EY-Expert*innen ausdrücklich an, auf die individuellen Fälle der Teilnehmer*innen einzugehen und diese auch in der Gruppe zu diskutieren. Erfahrungen aus den letzten Jahren haben gezeigt, dass der Austausch mit den Peers und den Subject Matter Experts von EY besonders interessant für die Teilnehmer*innen ist.
Fireside Chat
Exklusive und im kleinen Kreis stattfindende Treffen mit Investor*innen und Gründer*innen, bei denen unterschiedliche Themen besprochen werden.
EY Academy Award
Am Ende der EY Startup Academy wird ein Start-up von einer Jury mit dem EY Academy Award ausgezeichnet. Das ausgezeichnete Start-up erhält neben einem Preisgeld auch ein kostenfreies Beratungskontingent. Informationen zu den Jury-Mitgliedern, den Auswahlkriterien und der Sieger-Prämie folgen.
Alle Infos zur EY Startup Academy gibt's hier
+++ Bewerbungsschluss ist der 29. August 2025 +++
Hier geht’s direkt zur Bewerbung
Innovationsagenda 2030 für München gestartet
Ein gemeinsames Bündnis will München zur KI- und Start-up/-Scale-up-Hochburg machen. Ziel ist es, die Isar-Metropole als internationalen Innovations-Hub zu etablieren und die Innovationskultur nachhaltig in der Gesellschaft zu verankern.

Mit der „Innovationsagenda 2030“ setzen die Munich Innovation Ecosystem GmbH, die Landeshauptstadt München, die IHK für München und Oberbayern, die Start2 Group sowie viele weitere Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Hand neue Impulse für die Stadt als Innovationsmotor von morgen – nachhaltig, digital und menschenzentriert.
Ziel ist es, München als internationalen Innovations-Hub zu etablieren und die Innovationskultur nachhaltig in der Gesellschaft zu verankern. Gleichzeitig sollen strukturelle Herausforderungen durch kreative und technologische Lösungen angegangen werden.
„Wir entwickeln München gezielt zu einem international sichtbaren Innovationszentrum – vernetzt, kooperativ und zukunftsorientiert“, sagt Frizzi Engler-Hamm, CEO der Munich Innovation Ecosystem GmbH. „Mit der Innovationsagenda 2030 schaffen wir die Grundlage dafür, technologischen Fortschritt, gesellschaftliche Teilhabe und ökologische Verantwortung wirkungsvoll zu verbinden und nachhaltig zu gestalten.“
Fünf Handlungsfelder, ein Ziel: Gemeinsam Zukunft gestalten
Die Innovationsagenda 2030 vereint folgende fünf strategische Handlungsfelder:
1. Scale-up City 2030 – Die Zukunft der Wirtschaft von München
Im Handlungsfeld Scale-up City 2030 wird München gezielt für Scale-ups gestärkt – also Unternehmen, die schnell wachsen und kurz vor dem Sprung zu internationalen Playern stehen. Das Handlungsfeld adressiert konkrete Standortfaktoren wie Produktionsflächen, politische Sichtbarkeit und Netzwerkanbindung. Ein erster Baustein: die Initiativen Scale-up Council und Innovativer Mittelstand.
Dr. Manfred Gößl, Hauptgeschäftsführer der IHK für München und Oberbayern: „München ist schon heute der Standort Nummer 1 in Deutschland für Start-ups. Unsere erstklassigen Universitäten und Hochschulen schaffen beste Voraussetzungen dafür, dass viele Start-ups entstehen und sich mitunter weiterentwickeln zu Scale-ups, also zu Unternehmen mit einem rasanten Wachstum von Umsatz und Beschäftigen. Damit der Wachstumsturbo für möglichst viele junge Unternehmen gezündet wird, müssen wir aber noch Steine aus dem Weg räumen: Bürokratie an erster Stelle, Berücksichtigung bei staatlichen Aufträgen und größere Finanzierungsvolumina mit Wagniskapitalgebern insbesondere aus Deutschland und Europa. Mit dem Scale-up-Council schaffen wir eine Plattform für unsere aufstrebenden Wachstumsstars: Wir adressieren die konkreten Anliegen der Scale-ups an Politik und Verwaltung, wir unterstützen bei der Umsetzung von Investitionen, Produktionserweiterungen und beim Zugang zu den Weltmärkten sowie bei der Aus- und Weiterbildung. Gemeinsam werden wir Münchens Vorreiterrolle als Hightech-Standort für die junge Wirtschaft weiter ausbauen, angekündigte Scale-up-Förderstrategien aus Berlin und Brüssel lokal umsetzen und den Weg für die Unternehmen der Zukunft ebnen.“
2. München als zentraler KI-Hub in Europa
Im Mittelpunkt dieses Handlungsfeldes steht das in Planung befindliche House of AI, welches eine zentrale Plattform für Wissenschaft, Wirtschaft und die öffentliche Hand schafft, um gemeinsam an innovativen KI-Lösungen zu arbeiten und München als Zentrum für künstliche Intelligenz zu stärken. Es bietet einen physischen und virtuellen Campus für Forschung, Entwicklung und Co-Creation. „Die räumliche Nähe zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Start-ups schafft ideale Voraussetzungen für eine effiziente Zusammenarbeit in der KI-Entwicklung – so können praxisnahe Lösungen schneller realisiert und in Wirtschaft und Gesellschaft wirksam eingesetzt werden“, so Frizzi Engler-Hamm.
3. CleanTech Hub 2030 - Stärkung von CleanTech für eine regenerative Zukunft
Der Zero Waste Innovation Hub – als eine Initiative des Handlungsfeldes CleanTech Hub 2030 – begleitet Münchens Unternehmen bei der Entwicklung nachhaltiger, kreislauforientierter Lösungen. Mit maßgeschneiderten Beratungsangeboten, Workshops und der Einbindung zirkulärer Start-ups erhalten Unternehmen praxisnahe Lösungen.
4. Stärkung der Innovationsoffenheit unserer Gesellschaft
München setzt auf eine lebendige Innovationskultur, die alle einbezieht – Bürgerinnen und Bürger, Start-ups, Unternehmen, Wissenschaft sowie die Verwaltung. Durch offene Räume und Plattformen für Austausch, Experimente und Zusammenarbeit entstehen praxisnahe Lösungen für globale und lokale Herausforderungen – mit dem Ziel, die Lebensqualität in der Stadt nachhaltig zu verbessern.
5. Positionierung Münchens als führender europäischer Innovationsstandort
Gezielte Marketingmaßnahmen und Auftritte positionieren München als führenden Innovations- und Start-up-Standort in Europa und stärken Münchens internationale Sichtbarkeit.
Innovation als gemeinschaftliche Gestaltungsaufgabe bzw. -herausforderung
Die Innovationsagenda 2030 will Innovation als einen umfassenden Prozess betrachten, der nicht nur technologische, sondern auch soziale und kulturelle Entwicklungen umfasst. Sie will eine Kultur der Offenheit, Beteiligung und Experimentierfreude fördern und legt den Fokus auf die kontinuierliche Weiterentwicklung urbaner Strukturen, Prozesse und Beteiligungsmöglichkeiten, die den Bürger*innen Raum für Mitgestaltung bieten.
„Start-ups und Scale-ups stehen für Innovationen und für die Wirtschaft und den Wohlstand von Morgen. Deshalb ist mir ihre Förderung so wichtig. Mit der Innovationsagenda 2030 stellen wir uns gut für die Zukunft auf und setzen international ein starkes Zeichen. Dabei gelingen Innovation und Fortschritt nur im gemeinsamen Austausch und in der Kooperation zwischen verschiedenen Akteuren. Es braucht die Zusammenarbeit von Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen und der Stadtverwaltung, um die großen Herausforderungen der Zukunft zu meistern“ ergänzt Dr. Christian Scharpf, Referent für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München.
Europäisch und global vorne dabei
„Wir reden nicht nur über Innovation – wir ermöglichen sie, insbesondere durch den einmaligen Mix zwischen Top-Hochschulen, der klassischen Wirtschaft, Start-ups und Scale-ups sowie der Investoren-Szene“, so Prof. Matthias Notz, Geschäftsführer Start2 Group, Gesellschafter Munich Innovation Ecosystem GmbH. „Insbesondere mit dem Fokus auf Scale-ups können wir München in 2030 europäisch und auch weltweit vorne mitspielen.“
Die Innovationsagenda 2030 wird getragen von der Munich Innovation Ecosystem GmbH, ihren Shareholdern Start2 Group GmbH, Strascheg Center for Entrepreneurship gGmbH und der UnternehmerTUM GmbH, dem Referat für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München, der IHK für München und Oberbayern, sowie zahlreichen Partnern wie der Bayerischen KI-Agentur Baiosphere, der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Nemetschek Innovationsstiftung, u.v.m.
Alle Interessierten sind eingeladen, sich aktiv an der Umsetzung der Innovationsagenda 2030 zu beteiligen und zur Weiterentwicklung Münchens als Innovationsstandort beizutragen.
FinTech Aufinity sichert sich 23 Mio. Euro Series-C-Finanzierung
Die Plattform für Zahlungsmanagement im Automotive-Bereich wurde 2018 in Deutschland unter der Marke bezahl.de eingeführt und expandiert heute unter der Marke Aufinity in ganz Europa.

Das Kölner FinTech-Scale-up Aufinity Group schließt eine Series-C-Finanzierung in Höhe von 23 Mi0. Euro ab. Angeführt wird die Runde von BlackFin Capital Partners, einer führenden europäischen Private-Equity-Gesellschaft, die sich ausschließlich auf Buyouts im Finanzdienstleistungsbereich und FinTechs konzentriert. PayPal Ventures und Seaya Ventures investierten erneut, nachdem sie bereits die Series-B-Finanzierung des Unternehmens im vergangenen Jahr angeführt haben.
Die schnellen Erfolge bei der Internationalisierung und die hohe Nachfrage des Marktes und der Investor*innen veranlassten das 2018 gegründete FinTech, diese Finanzierungsrunde früher als geplant umzusetzen. Die Aufinity Group will das Kapital nutzen, um die europäische Expansion und strategische Partnerschaften mit Original Equipment Manufacturers (OEMs) weiter voranzutreiben.
„Mit dieser Runde fokussieren wir uns darauf, unser europaweites Wachstum noch stärker zu beschleunigen. Durch neue strategische Kooperationen mit führenden OEMs sowie die weiterhin enge Zusammenarbeit mit dem Autohandel bereiten wir uns gezielt darauf vor, den Industriestandard für ganz Europa neu zu definieren“, erklärt Lasse Diener, Co-Founder und CEO der Aufinity Group. „Unser Kerngeschäft in Deutschland ist bereits solide aufgestellt. Das große Interesse aus dem internationalen Markt hat uns jedoch dazu veranlasst, die Expansion in weitere Länder viel früher als geplant voranzutreiben, was eine klare Bestätigung für unser Geschäft und unsere Plattform darstellt.”
Mit der Plattform bezahl.de (Aufinity im internationalen Raum) ist die Aufinity Group der Marktführer für Zahlungsmanagement im Automotive Bereich. Diese bietet Händler*innen und OEMs einen digitalen, White-Label-fähigen Auftritt und optimiert das Zahlungsmanagement im gesamten Automotive-Markt – vom Fahrzeugverkauf bis zum After-Sales. Optimierte Zahlungsprozesse sorgen für schnellere Zahlungseingänge, höhere Liquidität, mehr Effizienz und ein besseres Kund*innenerlebnis.
remberg erhält 15 Mio. Euro in Series A+ Finanzierungsrunde
Mit dem neuen Kapital will remberg sein Produkt weiterentwickeln, insbesondere im Bereich KI-gestützter Wartungsoptimierung und Predictive Maintenance.

Remberg wurde 2018 in München von David Hahn, Julian Borg, Cecil Wöbker und Hagen Schmidtchen als Ausgründung der TU München & CDTM gestartet. Das KI-Unternehmen bietet eine intelligente Instandhaltungsplattform für Industrieunternehmen, um ungeplanten Stillständen vorzubeugen, diese schnellstmöglich zu beheben und für Audits vorbereitet zu sein.
Bisher konnte remberg 28 Mio. Euro an Finanzierung einsammeln – u.a. von Acton Capital, Oxx, Earlybird, Speedinvest, Fly Ventures und Angels wie z.B. die Gründer von Personio, Forto und Celonis. Jetzt hat remberg hat in einer Series A+ Finanzierungsrunde 15 Mio. Euro erhalten. Die Runde wird von Acton Capital aus München und Oxx aus London angeführt, mit Beteiligung der bestehenden Investoren Earlybird, Speedinvest und Fly Ventures.
Das frische Kapital soll in die Expansion in Europa sowie die Weiterentwicklung der KI-gestützten Instandhaltungssoftware fließen. „Wir entwickeln die führende Instandhaltungsplattform im Zeitalter von KI, um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie zu sichern”, sagt David Hahn, CEO und Co-Founder von remberg.
Ungeplante Stillstände kosten europäische Industrieunternehmen jährlich rund 500 Milliarden Euro an Umsatzeinbußen. Besonders im Mittelstand sind Instandhaltungsprozesse oft ineffizient, weil sie analog oder mit veralteten Systemen organisiert sind. Remberg bietet eine skalierbare, mobile Lösung, die sich in bestehende IT-Systeme integriert und Wartungsprozesse mit KI optimiert – unabhängig davon, ob bereits eine Software für Instandhaltung vorliegt oder nicht. Tritt eine Störung auf, scannen Mitarbeitende aus der Produktion einen QR-Code und erhalten über den KI-Chat in der remberg Software sofort passende Lösungen – basierend auf den Daten und der Historie der Maschine. Bereits über 150 Kunden, darunter SCHUNK, Brandt Zwieback-Schokoladen, Liqui Moly, Edding und Meleghy Automotive nutzen remberg zur Reduzierung von Stillständen und zur Automatisierung von Wartungsaufgaben.
Marktlücke: Europas Antwort auf US-Instandhaltungsplattformen
„Europas Industrie braucht Lösungen aus Europa. Wir können es uns nicht leisten dieses Softwaresegment den USA zu überlassen, vor allem wenn es um das Rückgrat unserer Wirtschaft, die fertigende Industrie, deren Anlagen und Daten geht. Genau hier setzen wir an“, sagt David Hahn.
Während der Markt für Instandhaltungssoftware in den USA bereits stärker von digitalen Plattformen wie z.B. MaintainX geprägt ist, hat Europa bisher keine vergleichbare, moderne, auf KI ausgelegte Lösung hervorgebracht. remberg hat diese Lücke nicht nur erkannt, sondern bedient die spezifischen Anforderungen der europäischen Industrie – mit Blick auf Datensicherheit, Hosting und Reifegrad der Digitalisierung. Mit über 1 Mio. Anlagen, die bereits über remberg in Europa verwaltet werden, positioniert sich remberg als der aufstrebende europäische Marktführer im Bereich modernes Computerized Maintenance Management System (CMMS) und Enterprise Asset Management (EAM).