Gründer der Woche: dataX Academy - E-Learning in Big Data und Co.

Gründer der Woche 22/17


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Leo Marose und Stefan Berntheisel haben 2016 ihre dataX Academy gestartet. Die Kernidee: Angehende Data Scientists und Data Engineers sollen den Umgang mit komplexen Datensätzen nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis lernen. Details dazu im Interview mit Leo Marose.

Wie sind Sie auf die Idee zu dataX Academy gekommen und was ist Ihr fachlicher Hintergrund?

Mein Mitgründer Stefan ist Big Data Experte und ich komme aus dem datengetriebenen Marketing. Wir haben bereits im Vorfeld zu dataX Academy Unternehmenskunden im Bereich Datenanalyse beraten. Am Ende der Projekte, wenn wir nach Mitarbeitern für unsere Kunden gesucht haben, mussten wir immer wieder feststellen, wie wenige Datenexperten es auf dem deutschen und internationalen Markt gibt – da dachten wir: „Das müssen wir ändern“!

Sie haben bereits Erfahrung als Gründer desOnline-Magazins BOXROX. Was konnten Sie an Learnings für den Aufbau der dataX Academy nutzen?

Wir haben innerhalb der letzten Jahre sicherlich viel Lehrgeld bezahlt. Die Erfahrungen die man bei der ersten Gründung macht sind hilfreich für die Zukunft, egal ob es klappt oder schief geht. Ob bei rechtlichen Fragestellungen wie z.B. der richtigen Unternehmensform, dem Einstellen der ersten oder richtigen Mitarbeiter oder der Budgetierung von Geschäftsausgaben – überall können wir jetzt auf Erfahrungswerte zurückgreifen und besser kalkulieren. In unserem Fall konnten wir glücklicherweise schon das erste Unternehmen zum Erfolg führen und Kunden wie Nike, Reebok oder Adidas für uns gewinnen. Das stärkt natürlich auch das Selbstvertrauen.

Was waren dann die wichtigsten Steps bis zum Start Ihres Angebotes?

Wir wurden durch die FU Berlin bzw. das EXIST-Gründerstipendium für ein Jahr mit circa 125.000 Euro finanziert. Diese finanzielle aber auch organisatorische Hilfe sowie der Gewinn diverser Awards haben uns geholfen richtig durchzustarten und uns voll auf das neue Projekt zu konzentrieren. Ansonsten war es einfach harte Arbeit und vor allen Dingen viele Stunden vor den Monitoren.

Im Sommer 2016 haben Sie einen ersten Produkttest in Indien, Europa und den USA absolviert. Wie haben Sie das organisatorisch und finanziell gestemmt und was waren die wichtigsten Erkenntnisse?

Wir haben private Mittel verwendet und konnten auch auf ein kleines Budget aus der EXIST-Förderung zurückgreifen. Die B2C-Testkunden, es sind circa 1000, konnten wir über gezielte Performance Marketing Kampagnen auf Facebook und Google für uns gewinnen. Wir konnten sehr viel über die Zahlungsbereitschaft, das Vorwissen und das Verhalten der User innerhalb unserer Lernplattform lernen.

An wen adressieren Sie Ihre Angebote und welche Inhalte vermitteln Sie in Ihren Online-Kursen?

Nach den ersten B2C-Tests kamen sehr schnell große Firmen aus dem Telekommunikations-, Versicherungs- und Pharmabereich auf uns zu. Das hat uns dazu bewegt, unser Modell noch einmal ein bisschen umzustellen und uns jetzt auf die Bedürfnisse dieser Unternehmenskunden zu konzentrieren. Wir sind gerade dabei, den ersten großen Piloten zu planen und suchen hier auch noch nach weiteren interessierten Kunden. Innerhalb dieser Unternehmen, aber auch im B2C-Bereich, hat unser typischer Nutzer erste Erfahrungen in seinem Bereich (z.B. IT, Marketing, Finance) gesammelt und will sich nun in einer bestimmten Technologie gezielt weiterbilden.

Welche Kosten kommen auf den Teilnehmer zu?

Im B2C-Bereich liegt ein Kurs zwischen 79 und 300 Euro. Ein Kurs, inklusive Übungen geht dann zwischen 2 und 10 Stunden. Die B2B-Schulungen sind anders konzipiert, bieten mehr Betreuung und dauern tatsächlich auch mal 3 oder 6 Monate berufsbegleitend. Der Preis wird hier individuell mit dem Kunden abgestimmt.

Sie sind bereits vielfach für Ihre Geschäftsidee ausgezeichnet worden - u.a. auf der CeBIT und beim Learntec Award. Haben Sie es demnach „schon geschafft“? Und was sind Ihre Pläne bzw. die nächsten To Do’s?

Die Auszeichnungen waren natürlich eine schöne Erfahrung, da wir mit unserem alten Unternehmen eher „unter dem Radar“ geflogen sind. Durch so viel mediale Aufmerksamkeit kommt man schnell mit interessanten Menschen in Kontakt. Wir denken dass sich gerade alles in die richtige Richtung entwickelt, wir aber noch sehr viel Arbeit vor uns haben. Wir wollen mittelfristig der führende Anbieter für Weiterbildungen rund um alle neuen Technologien werden. Hierzu stellen wir gerade eine Seed-Finanzierung auf und sprechen mit Investoren die an die gleiche Vision wie wir glauben. Weiterhin suchen wir nach großen und mittelständischen Unternehmen die ihre Mitarbeiter in einem Pilotprojekt weiterbilden lassen wollen.

Wie heben Sie sich von den anderen E-Learning-Playern ab?

Uns war auch von Anfang an klar, dass wir ein innovatives Produkt schaffen müssen, um uns an dem stark umkämpften Markt behaupten zu können. Wir haben deshalb eine interaktive Plattform entwickelt, auf welcher wir dem User ein komplett neues Lernerlebnis bieten. Wer mit uns einen Kurs absolviert, bekommt eine eigene Data Science Umgebung zur Verfügung gestellt, die in der Cloud gehosted ist und somit keinerlei Setup Kosten mit sich bringt. Bei uns lernt man „Hands-On“ anstatt grauer Theorie, wir vermitteln die Fähigkeiten die heute und morgen von der Industrie gefordert werden.

Was raten Sie anderen Gründern aus eigener Erfahrung?

Immer am Ball bleiben und nicht von Niederschlägen unterkriegen lassen. Das tut gerade am Anfang ziemlich weh, aber es gibt wahrscheinlich nur wenige Beispiele, bei denen alles von Anfang an gut funktioniert hat.

Hier geht’s zu dataX Academy

Das Interview führte Hans Luthardt

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Terra One erhält 7 Mio. Euro Seed-Finanzierung für KI-optimierte Batteriespeicher

Das Berliner Tech-Start-up Terra One ist einer der Pioniere im Bereich Batteriegroßspeicher in Deutschland und in diesem Markt seit 2023 aktiv. Die Seed-Finanzierung wird von einem namhaften Investorenkonsortium geleistet.

Angeführt wird die Finanzierungsrunde vom Early-Stage-VC für Real-Asset-Technologien PT1 mit Unterstützung von neosfer, dem Frühphaseninvestor der Commerzbank. Darüber hinaus haben sich unter anderem 468 Capital, der Deep-Tech-Investor des ehemaligen Rocket-Internet-Geschäftsführers Alexander Kudlich, N26-Mitgründer Maximilian Tayenthal, Serienunternehmer Jan Beckers sowie die Scout Funds von Andreessen Horowitz und Hedosophia an der Finanzierungsrunde beteiligt.

Dezentrale Speicherung von erneuerbaren Energien

Terra One widmet sich einer der größten Herausforderungen, die es im Zuge der grünen Energiewende und des Erreichens der Klimaziele zu lösen gilt: der dezentralen Speicherung von erneuerbaren Energien. Durch den steigenden Ausbau der Solarkapazitäten sowie der wachsenden Anzahl an Windkraftanlagen gerät das Erreichen der Klimaziele bzgl. der reinen Erzeugung von grünem Strom in greifbare Nähe. Jedoch reichen die Möglichkeiten zur Energiespeicherung derzeit bei weitem nicht aus, um den vollständigen Umstieg auf erneuerbare Energien zu gewährleisten. So gingen im Jahr 2023 aufgrund von Netzüberlastung 19 Terrawattstunden an erneuerbarer Energie allein in Deutschland verloren - genug, um 6 Millionen Haushalte zu versorgen.

Full-Stack-Konzept für Batteriegroßspeicher-Projekte

Die Technologie von Terra One, das von dem Serien-Unternehmer Tony Schumacher und vom Unicorn-CFO Thomas Antonioli (Grover) gegründet wurde, folgt einem neuen Ansatz: Mit seinem Full-Stack-Konzept entwickelt und betreibt Terra One Batteriegroßspeicher-Projekte, welche mittels einer eigenen AI-basierten Optimierungssoftware automatisiert geladen und entladen werden. Vereinfacht: Die Batterien laden sich auf, wenn der Anteil erneuerbarer Energien im Netz typischerweise am höchsten ist - und damit die Preise für Strom am niedrigsten - und entladen sich, wenn das Netz andernfalls auf konventionelle Stromerzeugung zurückgreifen müsste und die Preise somit deutlich höher sind. Diese Volatilitäten steigen mittelfristig durch den weiteren Zubau an Erneuerbaren erheblich an. Die Vermarktung der Speicher erfolgt über die europäische Strombörse EPEX, für die Terra One bereits die benötigten Lizenzen erworben hat.

Terra One erfüllt damit zwei Funktionen: Durch die intelligente Vermarktung an den Strombörsen werden bereits heute - unabhängig von Subventionen - attraktive wirtschaftliche Renditen erzielt. Zugleich trägt die ausgleichende Funktion entscheidend zur Netzstabilität bei und ermöglicht damit erst die Fortführung der Transformation zu 100% grüner Energie.

Das Unternehmen hat sich bis dato knapp 300 Projektflächen gesichert, auf denen es Speicher mit einer Gesamtkapazität von über 20 GWh zu errichten plant und damit einer der größten Speicherbetreiber Europas wäre. Das Unternehmen finanziert diese Speicher über Infrastruktur- und andere institutionelle Investoren, welche von den attraktiven Renditemöglichkeiten und den ESG-Credentials dieser Anlageklasse angezogen werden. Bereits heute verfügt Terra One über Interessenbekundungen solcher Investoren in 9-stelliger Höhe.

Terra One-Mitgründer Thomas Antonioli kommentiert: “Wir freuen uns sehr über diese Finanzierungsrunde, welche uns erlaubt unsere Vision voranzutreiben, den führenden Batterieoptimierer Europas aufzubauen und damit einen essentiellen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele zu leisten. Konkret werden wir mit der Finanzierung unser Team weiter aufbauen und unsere revolutionäre Batterie-Optimierungssoftware sowie unsere Projektpipeline weiterentwickeln.“

Nikolas Samios, Managing Partner von PT1, erklärt die Investmententscheidung: “Wir beschäftigen uns seit geraumer Zeit mit Energiespeichertechnologien, denn wir wissen aus erster Hand, dass Infrastrukturfonds nur darauf warten, signifikante Summen in dieses Thema zu investieren. Nach ausgiebigem Screening des europäischen Marktes hat sich für uns Terra One klar als das beste Team und die beste Technologie erwiesen. Was mit Enpal und 1Komma5° bei der Skalierung der Installation von Solaranlagen gelungen ist, wird aus unserer Sicht mit Terra One nun auch für die Entwicklung und den Betrieb großer Batteriespeicher im Netz erreicht.”

Karim Menn, Senior Investment Manager von neosfer kommentiert das Investment: “Das Team von Terra One ist mit den richtigen Kompetenzen ausgestattet, um auf dem Energiespeichermarkt erfolgreich zu sein: eine hohe Geschwindigkeit, ein tiefes Verständnis für die Technologie sowie ihr Ansatz der vertikalen Integration in Kombination mit operativer Exzellenz. Darüber hinaus können Synergien zwischen Terra One und dem Asset Management der Commerzbank Gruppe entstehen, das zunehmend auf erneuerbare Energien und damit verbundene Infrastrukturprojekte setzt.“

Terra One-Mitgründer Tony Schumacher kommentiert: “Menschen außerhalb der Energiebranche haben häufig ein geringes Vorstellungsvermögen, wie viel Energie unsere Projekte speichern können. Unsere aktuell größtes genehmigtes Batterieprojekt kann eine Stadt mit 100.000 Einwohner bis zu 6 Stunden mit Strom versorgen. Das ist eine gewaltige Leistung, die es ermöglicht, Produktionsschwankungen erneuerbarer Energien auf großer Skalierung auszugleichen. Wir bauen eine wichtige Infrastruktur, um die Energiewende zu ermöglichen.”

Berliner KI-Plattform Langdock sammelt 3 Mio. USD ein

Die 2023 gegründete KI-Plattform Langdock will den Zugang für die europäische Unternehmenslandschaft zur generativen KI demokratisieren und sichert sich dazu eine Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 3 Mio. US-Dollar.

Langdock, die 2023 von Lennard Schmidt, Tobias Kemkes und Jonas Beisswenger gegründete KI-Plattform, mit der Unternehmen jeder Größe, von großem Konzern bis Scale-up, große Sprachmodelle (Large Language Models, LLMs) nutzen und gleichzeitig ihre Daten kontrollieren können, hat heute eine Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 3 Millionen US-Dollar erhalten. Lead-Investoren sind General Catalyst und La Famiglia. Y Combinator und bekannte deutsche Gründer wie Rolf Schrömgens (Trivago), Hanno Renner (Personio), Johannes Reck (GetYourGuide) und Erik Muttersbach (Forto) sowie über 25 weitere Angel-Investor*innen beteiligen sich ebenfalls an der Runde.

LLMs als Wettbewerbsvorteil

Langdock will europäischen Unternehmen die Werkzeuge an die Hand zu geben, mit denen sie moderne LLM-Technologie sicher in ihre Arbeitsabläufe integrieren können. Dank der modellunabhängigen Plattform können sie mehr Aufgaben an LLMs delegieren und gewährleisten gleichzeitig Sicherheit und Compliance.

Mit Langdock können Teams:

  • gemeinsam an Dialogen und Prompts arbeiten sowie Prompt-Bibliotheken erstellen;
  • je nach Bedarf mehrere LLMs verwenden;
  • ihre Dokumente und ihr gesamtes Unternehmenswissens durch die Integrationen mit anderen Softwaretools in den Arbeitsbereich mit nahtlosem Zugriff einbinden, der durch die Generierung erweitert wird;
  • von einem GPT-ähnlichen Assistenten profitieren und
  • E-Mails und Textzusammenfassungen automatisiert erstellen.

Mehr als 40 Unternehmen arbeiten bereits mit Langdock zusammen, darunter das Wissenschafts- und Technologieunternehmen Merck. Der deutsche Konzern hat schon früh generative KI für die Arzneimittelforschung und zur Unterstützung seiner Teams eingesetzt. Dieses Jahr hat das Unternehmen zusammen mit Langdock die myGPT-Suite eingeführt, die inzwischen 64.000 Mitarbeiter*innen nutzen. Die Implementierung bei Merck dauerte von der Vereinbarung bis zum unternehmensweiten Einsatz nur drei Monate.

Darüber hinaus arbeiten schnell wachsende Techunternehmen wie GetYourGuide, HeyJobs und Forto mit der KI-Plattform. Diese Zusammenarbeit mit Techunternehmen, die sich schnell weiterentwickeln, ermöglicht anderen Unternehmen die Best-Practices der Branche einfach übernehmen, wenn sie die KI-Plattform nutzen. Ihnen bietet Langdock Sicherheit auf Unternehmensniveau, Cloud- und On-Premises-Lösungen sowie eine intuitive Chat-Schnittstelle, über die Kolleg*innen abteilungsübergreifend auf LLMs zugreifen können.

Lennard Schmidt, Mitbegründer und CEO von Langdock, sagt: “Es ist dringend notwendig, dass Unternehmen in Europa LLMs nutzen, da die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter schrumpft. Allein in Deutschland wird die Zahl der Erwerbstätigen um sieben Millionen zurückgehen. Diese gigantische Zahl macht deutlich, wie wichtig intelligentere und effizientere Prozesse in Unternehmen sind und wie entscheidend es ist, dass die Mitarbeitenden ihre Produktivität steigern können. Gleichzeitig sind Unternehmen im Umgang mit sensiblen Daten vorsichtig. Durch die Zusammenarbeit mit Langdock können sie die Kontrolle über diese behalten und gleichzeitig das Wissen und die Leistung ihrer Teams auf sichere Weise steigern.”

Walid Mehanna, Chief Data & AI Officer bei Merck, sagt: “Als frühe Anwender von GenAI sehen wir einen Paradigmenwechsel in der Art und Weise, wie Software es unseren Teams ermöglichen kann, ihren Arbeitsalltag effizienter zu gestalten. Für uns ist die Zusammenarbeit mit Langdock entscheidend, um bei Merck eine KI-gestützte Umgebung zu schaffen, die Datensicherheit und Compliance zulässt und gleichzeitig eine Kultur der kontinuierlichen Weiterentwicklung und des Lernens fördert.”

Mathieu Bastian, Director of Data Products, ML/AI bei GetYourGuide, sagt: “Wir brauchten eine leistungsstarke und sichere KI-Plattform, um GenAI-Lösungen schneller bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einführen zu können. Langdock verfügt hier bereits über ein beeindruckendes Produktangebot. Aber noch wichtiger ist, dass wir mit dem großartigen Langdock-Team zusammenarbeiten werden, um die Entwicklung in den kommenden Monaten und Jahren voranzutreiben.”

AIPERIA: 7,5 Mio. Euro für KI-basierte Lösung zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung

Das 2021 von Dr. Jan Meller, Dr. Fabian Taigel und Franz Seubert gegründete Software-Start-up mit Sitz in Würzburg hat sich auf die nachhaltige Bedarfsplanung für frische Lebensmittel spezialisiert.

Basierend auf mehr als zehn Jahren Forschung hat AIPERIA eine auf KI basierende Planungslösung entwickelt, die es erstmals ermöglicht, von der Produktion bis zum Supermarktregal zu planen und mittels Vorhersagen die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.

Damit liefert AIPERIA ist die Antwort auf ein immer wichtiger werdendes Problem: Die Verschwendung von Lebensmitteln im Einzelhandel aufgrund schlechter Planung führt in Europa jedes Jahr zu Umsatzeinbußen in Höhe von 13 Milliarden Euro und zu 32 Millionen Tonnen CO2-Emissionen – mehr Emissionen als Dänemark als ganzes Land produziert. Der politische Druck, diese enorme Lebensmittelverschwendung in Europa einzudämmen, ist groß, während die steigende Inflation auch die Gewinnspannen der Lieferanten drückt. Es besteht dringender Bedarf an genauen Prognosen, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, die Gewinnspannen zu erhöhen und die Umsätze zu steigern. Mit seiner Lösung adressiert AIPERIA einen 10-Milliarden-Euro-Markt.

Das fast 60-köpfige Team in Würzburg hat bereits mehrere Auszeichnungen für seine innovative Technologie erhalten, darunter den Baden-Württemberg KI Champions Award, den Deutschen KI Award in der Kategorie Startups, den CNA Innovation Award in der Kategorie Nachhaltigkeit und den Econic Startup Award.

Die Serie-A-Finanzierungsrunde wurde von Europas führendem Impact-Investor ETF Partners und LBBW Venture Capital angeführt, mit Unterstützung des bestehenden Investors Earlybird Venture Capital und eines Konsortiums von Angel-Investoren.

Franz Seubert, CEO und Mitgründer von AIPERIA: „In den letzten drei Jahren haben wir uns als führende Planungslösung für frische Lebensmittel auf dem deutschsprachigen Markt etabliert. Wir sind nun bereit, die Technologie in neue und internationale Märkte einzuführen, um unsere wichtige, nachhaltige Wirkung weiter zu steigern. Mit diesem Investment verfügen wir nun über die notwendigen Ressourcen und freuen uns auf die vor uns liegende Reise.“

Fabrice Bienfait, Senior Partner, ETF Partners: „Wir sind begeistert, das dynamische und wegweisende Team von AIPERIA zu unterstützen. Ihr Engagement, die entscheidende Herausforderung der Lebensmittelverschwendung frontal anzugehen, ist nicht nur bewundernswert, sondern unerlässlich. Mit einer schnell wachsenden Kundenbasis hat AIPERIA ein bemerkenswertes Potenzial bewiesen, und wir erwarten ein weiteres Wachstum bis 2024 und darüber hinaus. Die erfolgreiche Finanzierungsrunde markiert einen entscheidenden Meilenstein, und wir freuen uns darauf, zu sehen, wie groß die positiven Einflüsse ihrer innovativen Lösung sein werden. Es geht darum, die Lieferketten zum Besseren zu verändern, die Effizienz zu steigern und die Gewinne für Einzelhändler und Lieferanten gleichermaßen zu erhöhen.“

„Wir haben das Team und die Vision von AIPERIA bereits vor einiger Zeit kennengelernt und konnten beobachten, wie sie ihren Kundenstamm in der Bäckereibranche Monat für Monat vergrößern und eine technologisch überlegene Lösung liefern, die einfach zu bedienen ist. Wir freuen uns, das großartige Team von AIPERIA auf seinem zukünftigen Weg zu unterstützen, Lebensmittelabfälle zu reduzieren und gleichzeitig den Umsatz und die Margen im Frischebe- reich zu verbessern“, sagt Dr. Patrick Herlinger, Investment Manager bei LBBW Venture Capital.

Dr. Fabian Taigel, COO und Mitgründer von AIPERIA, erläutert dies näher: „Jeden Tag treffen wir bei der Frischedisposition etwa 50 bis 100 Entscheidungen pro Filiale. Bei 10 Filialen sind das bereits 500 bis 1000 Entscheidungen, die getroffen werden müssen. Wenn man sich pro Entscheidung nur 20 Sekunden Zeit nimmt, wäre ein Mitarbeiter fast drei Stunden am Tag mit der Planung beschäftigt. Der Zeitaufwand ist enorm, aber unsere KI reduziert diesen Aufwand um 90 %.

Der Accelerator Campus Founders hat das junge Team durch intensives Mentoring dabei unterstützt, eine Finanzierung von ETF Partners, Earlybird Venture Capital und LBBW Venture Capital zu erhalten. „Das Investment ermöglicht es AIPERIA, international zu expandieren. Wir haben das Potenzial dieses Teams früh erkannt und sie als Mentoren ermutigt, groß für ihre Lösung zu denken. Wir freuen uns, dass sie seit ihren Anfängen ein aktiver Teil unserer Community sind und weiterhin an unseren Programmen teilnehmen werden“, sagt Oliver Hanisch, CEO von Campus Founders.

Dr. Philipp Semmer, Partner bei Earlybird-X, fasst zusammen: „Wir sind stolz darauf, AIPERIA seit der Anfangsphase zu unterstützen. Das Unternehmen ist ein Beweis für die bahnbrechende und innovative Technologie, die von europäischen Universitäten ausgeht. Wir glauben, dass verderbliche Waren nur der Anfang sind! Langfristig werden wir eine stärker auf Vorhersage ausgerichtete Wirtschaft erleben: KI wird große Datenmengen aus verschiedenen Quellen verarbeiten, um Ereignisse und Ergebnisse in allen Bereichen der Weltwirtschaft vorherzusagen. Wir freuen uns darauf, diese Reise mit einem großartigen Team fortzusetzen.“

Papair sichert sich Mio.-Investment für Luftpolsterfolie aus Papier

Das von Fabian Solf, Christopher Feist und Steven Widdel gegründete Start-up Papair hat die Harbour Investment Holding als strategischen Partner gewonnen, um die Produktion seiner Luftpolsterfolie aus Papier zu skalieren und neue Märkte zu erschließen.

Seit August 2023 produziert die Papair GmbH PapairWrap, die Luftpolsterfolie aus Papier, am eigenen Standort in Rethem an der Aller / Niedersachsen. Für die Herstellung wurde eine eigene Technologie und eine Produktionsanlage entwickelt. Das innovative Verpackungsmaterial wird aktuell auf einer Pilotanlage produziert. Um den nächsten Schritt in der Skalierung zu machen und die Produktionskapazitäten zu erhöhen, sind weitere Investitionen insbesondere in Maschinen und Anlagen erforderlich.

Unterstützung für Expansion und Innovation

Mit der Harbour Investment Holding hat Papair jetzt eines der führenden Unternehmen der Papierindustrie als strategischen Partner an seiner Seite. Der Schwerpunkt der Zusammenarbeit wird neben der inhaltlichen Skalierung des Herstellungsprozesses auch auf der Weiterentwicklung von PapairWrap und anderen nachhaltigen Verpackungslösungen liegen.

Die Investition der Harbour Investment Holding wird die Expansionsbemühungen von Papair unterstützen, darunter die Erweiterung der Produktionskapazitäten, die Förderung von Forschungs- und Entwicklungsinitiativen sowie die Ausweitung der europäischen und internationalen Marktpräsenz. Durch die Zusammenarbeit werden Synergien in Produktion und Vertrieb genutzt, um den Übergang zu nachhaltigen Verpackungslösungen zu beschleunigen, Kunden einen Mehrwert zu bieten und gleichzeitig Umweltbelastungen zu reduzieren.

„Durch die strategische Partnerschaft mit der Harbour Investment Holding bekräftigt die Papair GmbH ihr Engagement, Veränderungen in der Verpackungsindustrie voranzutreiben", betont Christopher Feist, CEO und Mitgründer der Papair GmbH. "Durch die Nutzung der Expertise und Ressourcen der Harbour Investment Holding sind wir in der Lage, die Entwicklung und den Einsatz von PapairWrap zu beschleunigen und neue Märkte und Vertriebskanäle zu erschließen. Diese Partnerschaft signalisiert nicht nur unser gemeinsames Engagement, Veränderungen zu initiieren, sondern unterstreicht auch unser Engagement für eine nachhaltige Zukunft für kommende Generationen", so Christopher Feist, CEO & Co-Founder of Papair GmbH.

Marcel Bergmann, CEO and Chairman of Harbour Investment Holding: "Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit der Papair GmbH auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit in der Papierindustrie", sagt Marcel Bergmann, CEO und Vorsitzender der Harbour Investment Holding. "Die Synergien zwischen der Papair GmbH und unseren Portfoliounternehmen, darunter Schades, Omeko & R+S Group, bieten eine spannende Möglichkeit, Innovationen voranzutreiben und nachhaltige Lösungen in der gesamten Wertschöpfungskette der Verpackungsindustrie zu fördern."

Scavenger AI: Frankfurter AI-Start-up sichert sich 1,1 Mio. Euro Pre-Seed Finanzierung

Das von Felix Beissel und Maximilian Hahnenkamp gegründete Scavenger AI ermöglicht Unternehmen komplexe Datenanalyse in wenigen Sekunden. Das Kapital wurde unter dem Lead des HTGF gemeinsam mit Calm/Storm Ventures, Femventix und dem B4i Fund eingesammelt.

Unternehmen generieren immer mehr Daten, doch es fehlt an Zeit und vor allem an Ressourcen, um diese Daten in Handlungsempfehlungen umzuwandeln. Das macht es für Firmen umso komplexer, Entscheidungen zu treffen, wenn die nötige Informationsgrundlage fehlt. Deshalb hat das von Felix Beissel und Maximilian Hahnenkamp gegründete  Scavenger AI drei proprietäre AI-Tools entwickelt, die in einem Workflow miteinander verbunden sind, um Fragestellungen der Firmen in wenigen Sekunden zu lösen. Die Software bereinigt die Daten, wertet sie basierend auf Fragestellung des/der User*in automatisch statistisch aus und gibt die Auswertung in einfacher Sprache wieder. Zuletzt werden alle mathematischen Ergebnisse mit Industriedaten angereichert und in Form eines Dashboards präsentiert.

Ausbau von Team und Infrastruktur

Mit der Finanzierung erweitert das Start-up, das zuvor von Cateligent unterstützt wurde, sein Team und baut die technologische Infrastruktur aus, um den derzeitigen Kund*innenbedarf abzudecken und die Software in den Markt einzuführen. Das Kapital wurde unter dem Lead des HTGF gemeinsam mit Calm/Storm Ventures, Femventix und dem B4i Fund eingesammelt.

Dazu Maximilian Hahnenkamp und Felix Beissel, Gründer von Scavenger AI: „Wir sind besonders froh, solch namhafte Investoren mit an Bord zu haben, die uns bei der Mission unterstützen, Unternehmen anhand ihrer Daten die bestmögliche Entscheidung unter jeglichen Umständen aufzuzeigen.”

Kilian von Berlichingen, Senior Investment Manager beim HTGF, sagt: „KI macht Unternehmen effizienter und Scavenger AI ist auf dem besten Weg, die Art und Weise zu revolutionieren, wie Unternehmen unvoreingenommene Erkenntnisse aus ihrem Datenschatz gewinnen können. Was mich besonders überzeugt hat, ist die technische Lösung, die dahintersteht und bereits jetzt einen großen Mehrwert für die Kunden schafft.“

Carina Roth, Investment Manager bei Calm/Storm: „Wir haben in erster Linie in ein starkes, junges und ehrgeiziges Team investiert, angeführt von Maximilian und Felix, das weiß, was es braucht, um zu gewinnen! Mit Scavenger AI sind sie auf einer Mission, die Art und Weise zu revolutionieren, wie Unternehmen denken und handeln. Die von Ihnen entwickelte KI-Technologie wird es Unternehmen erleichtern, tägliche Geschäftsherausforderungen schneller und einfacher zu lösen und effizienter handlungsorientierte sowie data-driven Insights zu entwickeln.”

Proxima Fusion: Münchner Start-up erhält Seed-Finanzierung über 20 Mio. Euro

Proxima Fusion, das erste Spin-out des Max-Planck-Instituts für Plasma Physik, hat eine Seed-Finanzierung über 20 Mio. Euro erhalten, um den Bau der ersten Generation an Fusionskraftwerken zu beschleunigen.

QI-Stellaratoren stellen eine der vielversprechendsten Technologien dar, wenn es um die Erschließung CO2-freier, sicherer und beinahe unbegrenzt verfügbarer Energie geht. Die grundlegenden wissenschaftlichen Fragen in der Magnetfusion wurden in mehr als sechs Jahrzehnten intensiv erforscht. Die Erzeugung anhaltender und wirtschaftlich tragfähiger Fusionsenergie blieb aber eine Herausforderung.

Das 2023 von Ingenieuren und Wissenschaftler aus Organisationen wie der Max-Planck-Gesellschaft, des MIT und Google gegründete Start-up Proxima Fusion hat sich zum Ziel gesetzt, eine neue Ära skalierbarer emissionsfreier Energie zu ermöglichen und baut dabei auf den Ergebnissen des Experiments Wendelstein 7-X (W7-X) auf, dem weltweit größten Stellarator am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik.

Dr. Francesco Sciortino, Mitgründer und CEO von Proxima Fusion: „Im April 2023 starteten wir mit der technischen Optimierung und der Entwicklung von Magneten aus Hochtemperatur-Supraleitern. Wir machen inzwischen gewaltige Fortschritte beim integrierten Design mit unserem Automatisierungssystem StarFinder. Die Unterstützung durch hochkarätige Investoren bestätigt die hohe Qualität des Teams und dessen wegweisende Wirkung.”

Redalpine führt die Seed-Finanzierungsrunde an – mit Beteiligungen von Bayern Kapital,dem DeepTech & Climate Fonds und der Max-Planck-Förderstiftung. Als bestehender Investor, verdoppelt UVC Partners das Pre-Seed-Investment neben Plural, High-Tech Gründerfonds, Wilbe und Visionaries Club.

Benjamin Erhart, General Partner bei UVC Partners: „Die Stärken von Proxima Fusion in den Bereichen automatisiertes Design, KI-gestütztes Engineering, Hochtemperatur-Supraleiter-Magnettechnologie sowie das rasante Wachstum und die Fähigkeiten des Teams stimmen uns zuversichtlich, Fusionsenergie im Kraftwerksbetrieb Wirklichkeit werden zu lassen."

Neben der beschleunigten Entwicklung in den Bereichen Hardware und Software wird Proxima Fusion die Seed-Finanzierung insbesondere dafür nutzen, um das Team zu vergrößern.

Olivaw: Münchner Robotics-Start-up erhält 1,2 Mio. Pre-Seed Finanzierung

Roboter verschiedener Hersteller*innen können über die Olivaw-Plattform gesteuert, überwacht und mit 'Skills' ausgestattet werden. An der Finanzierungsrunde beteiligen sich Business Angels und Unternehmen, u.a. aus dem BayStartUP Investorennetzwerk, sowie der Frühphasen-Venture-Capital-Fonds Plug & Play.

Die Automatisierung schreitet voran, angetrieben durch die alternde Gesellschaft und den zunehmenden Fachkräftemangel. Die steigende Verbreitung professioneller Service-Roboter, die Aufgaben in Hotels, Restaurants, Krankenhäusern, Pflegeheimen, Büros und Flughäfen übernehmen, ist ein klares Zeichen dafür. Trotz des rasanten Wachstums in diesem Bereich gibt es bisher keine standardisierten Schnittstellen und Richtlinien für Service-Roboter. Im Gegenteil: Einzellösungen von Roboter-Hersteller*innen erschweren die Zusammenarbeit mit Systemen wie Türen, Aufzügen, Gebäudemanagement und Zahlungsdienstleister*innen und bremsen die Einführung von Roboter-Technologien.

Die von Oliver Stahl und Thomas Donle gegründete Olivaw-Cloud-Plattform vereinfacht das Management verschiedener Roboterflotten unterschiedlicher Hersteller*innen auf einer Plattform und reduziert dadurch Komplexität und Kosten. Flottenmanager können durch die Verwendung der Plattform effizienter größere Flotten steuern. Die Plattform ermöglicht eine nahtlose Verbindung von Service-Robotern mit verschiedenen Systemen und bietet dadurch Skalierungsvorteile. Der Anschluss der Olivaw-Plattform an z.B. Property-Management-Systeme, Zahlungsdienstleister*innen oder Logistikmanagementsysteme muss nur einmal durchgeführt werden. Anschließend steht er allen Robotern, die über die Plattform angeschlossen sind, zur Verfügung.

Skill-Store für Roboter

Die Plattform bietet Hersteller*innen und Entwickler*innen darüber hinaus die Möglichkeit, Skills für verschiedene Roboter-Anwendungen zu entwickeln und über einen sogenannten Skill-Store zu vertreiben, ähnlich einem App-Store für Mobiltelefone. Die Roboter können durch das Hinzubuchen von verschiedenen Plattform-Services und Skills optimal für den jeweiligen Einsatzfall konfiguriert werden – ein Prozess, den Olivaw als „upskillen“ bezeichnet. Ein praktisches Beispiel ist das automatische Füllstands-Reporting, das bereits erfolgreich am Münchner Flughafen eingesetzt wird, oder ein Wetter Skill, der Reinigungsroboter häufiger reinigen lässt.

Das Start-up hat für dieses Konzept in einer Pre-Seed-Finanzierung, die auch von dem renommierten Investor*innennetzwerk BayStartUP vermittelt wurde, einen siebenstelligen Betrag erhalten. Die Investoren sind erfahrene Business Angels und erfolgreiche Unternehmer*innen mit unterschiedlichem Hintergrund, darunter Sebastian Winkler von Mohrenfels. Zudem beteiligte sich ein namhafter Frühphasen-Venture-Capital-Fonds von Plug and Play (P&P) an der Runde.

Erfahrenes Gründungsteam mit Leidenschaft für Roboter

Das Team um die beiden Gründer Oliver Stahl und Thomas Donle vereint langjährige Erfahrung und unterschiedlichste Expertise. Sie arbeiten bereits seit mehreren Jahren im dynamischen Feld der professionellen Servicerobotik zusammen.

Oliver Stahl ist ein erfahrener Serial Entrepreneur und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Robotik. Seine Passion für die Programmierung von Robotern begann bereits im Alter von 15 Jahren und die Robotik hat ihn seitdem nicht mehr losgelassen. Thomas Donle verfügt über 25 Jahre Erfahrung in verschiedenen Vertriebsfunktionen im Technologiesektor und hat umfangreiche Erfahrungen im Aufbau von Vertrieb und Partnerschaften. Zuletzt leitete er in Singapur erfolgreich die Vertriebsorganisation eines deutschen Anbieters von IoT- und Plattformlösungen.

Oliver Stahl, CEO von Olivaw, sagt: „In diesem Jahr planen wir, zusätzliche Roboterhersteller zu gewinnen und die Plattform mit weiteren Services und Skills auszustatten. Darüber hinaus wollen wir große Flottenmanager, etwa Unternehmen im Bereich Facility Management, als Kunden gewinnen. Zudem wird es auch noch eine weitere Seed Finanzierungsrunde geben, um unser rasantes Wachstum voranzutreiben. Nicht zuletzt suchen wir einen Rockstar als Produktmanager, der detailorientiert und zugleich stark in der menschlichen (Kunden-)Interaktion ist.“

Das Olivaw-Team wird durch weitere Schlüsselpersonen ergänzt, darunter Igor Likhomanov, Technischer Leiter für die Cloud-Entwicklung und die AI-Suite; Deni Begaj, Full-Stack Software Entwickler; Dr. Albert Diosi, Experte für Mobile Autonomy und Skill Development; und Sigune Choe, verantwortlich für Fundraising und Wachstumsstrategie.

Gründer*in der Woche: Corinna Egerer - Business Networking, Quo vadis?

Im Gründer*in der Woche-Interview: Corinna Egerer, Gründerin und Managing Director der Frankfurt Digital Finance sowie Profi-Netzwerkerin. Wie Start-ups über ihre gewohnten Netzwerke hinauswachsen und neue, internationale Beziehungen nachhaltig knüpfen können.

Netzwerken ist viel mehr als reine Akquise. Worin liegt der eigent­liche Wert des Netzwerkens für Gründer*innen?

Netzwerken ist für Gründer*innen so viel mehr als nur ein Werkzeug zur Akquise. Es geht im Kern darum, ein persönliches Ökosystem aufzubauen, das auf Wissen, Erfahrung und gegenseitiger, verlässlicher Unterstützung basiert. Das ist unglaublich wertvoll. Besonders für Gründer*innen, die in der Anfangsphase noch viel ausprobieren – mal nach rechts, mal nach links justieren –, sind Erfahrungen und Einblicke in verschiedene Branchen oder zu unterschiedlichen Menschen ungemein wichtig. Man baut dabei Beziehungen auf, die weit über das Geschäftliche hinausgehen. Diese Beziehungen können zu dauerhaften Business-Partnerschaften, Mentorships oder sogar zu echten Freundschaften heranwachsen. Der Austausch kann Türen öffnen, die man alleine vielleicht nie gefunden hätte.

Was zeichnet deiner Meinung nach ein tragfähiges Business-Netzwerk aus?

Ein tragfähiges Business-Netzwerk, wie ich es sehe, zeichnet sich durch eine Reihe von Schlüsselelementen aus. Zunächst ist da die Diversität – es ist ungemein bereichernd, wenn man Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Fähigkeiten im Netzwerk hat. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Gegenseitigkeit, das Prinzip des Gebens und Nehmens. Es geht nicht nur darum, was man selbst aus dem Netzwerk ziehen kann, sondern auch darum, wie man dazu beiträgt. Und dann sind da Vertrauen und Integrität als Eckpfeiler eines jeden Netzwerks. Sie ermöglichen offene Gespräche und ehrliches Feedback, was für jedes Geschäftswachstum entscheidend ist. Last, but not least ist es oft hilfreich, wenn in einem Netzwerk gemeinsame Werte vorhanden sind. Diese ziehen gleichgesinnte ­Mitglieder mit ähnlichen Interessen an und schaffen stärkere Verbindung und Vertrauen innerhalb der Gruppe.

Welchen Stellenwert haben reine Business-Netzwerke für Frauen?

Business-Netzwerke bieten einen Raum, in dem Frauen ihre spezifischen Erfahrungen und Herausforderungen in der Geschäftswelt teilen können, die eben oft anders sind als die ­ihrer männlichen Kollegen. Solche Netzwerke ermöglichen es Frauen, sich gegenseitig zu unterstützen, zu ermutigen und voneinander zu lernen. Frauen können in einem solchen Umfeld offen über Themen sprechen, die in gemischten Netzwerken nicht so leicht zur Sprache kommen. Gleichzeitig denke ich, dass es wichtig ist, ein breites Netzwerk zu haben. Reine Frauen­netzwerke sollten eine Ergänzung sein, aber nicht der einzige Fokus. Denn letztlich geht es im Business um Vielfalt und da­rum, von verschiedenen Perspektiven zu profitieren. Am wichtigsten aber finde ich, dass Frauen überhaupt netzwerken – leider erlebe ich zu oft, dass sie hier zurückhaltend sind.

Welche Erkenntnisse hast du in Bezug auf „modernes Netzwerken“ im Rahmen der von dir initiierten Frankfurt Digital Finance Conference sammeln können?

Eine der wichtigsten Erkenntnisse ist, dass das Netzwerken heute zunehmend digitaler und globaler wird. Wir leben in einer Welt, in der Verbindungen nicht mehr nur regional begrenzt sind und Kontakte über die Ländergrenzen hinweg immer wichtiger werden. Trotzdem spielt die persönliche Begegnung beim Netzwerken immer noch eine große Rolle. Auch wenn viel online passiert, ist der persönliche Kontakt, wie bei Konferenzen vor Ort, unersetzlich. Ein weiterer Punkt ist die Bedeutung von Qualität gegenüber Quantität. Es geht nicht mehr darum, möglichst viele Kontakte zu sammeln, sondern um den Aufbau sinnvoller, zielgerichteter und nachhaltiger Beziehungen. Insgesamt ist die Frankfurt Digital Finance eine hervorragende Plattform, um zu lernen, wie dynamisch und vielfältig modernes Netzwerken sein kann. Erfolgreiche Netzwerk­arbeit umfasst heute sowohl digitale als auch persönliche Elemente, die miteinander verwoben sind und regelmäßig gepflegt werden sollten.

Vor diesem Hintergrund gefragt: Warum wird globale Vernetzung immer unerlässlicher für Gründer*innen?

In unserer heutigen global vernetzten Welt wird ein internationales Netzwerk für Gründer*innen immer unerlässlicher. Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum einen eröffnet es den Zugang zu einem weit größeren Pool an Ressourcen, Wissen und Talenten. Gründer*innen können von Erfahrungen profitieren, die über ihre lokalen Märkte hinausgehen und damit Strategien entwickeln, die auf einem breiteren Verständnis der globalen Wirtschaft basieren. Zum anderen sind Märkte und Konkurrenz heute global.

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Gründer*innen verstehen, wie Geschäfte in verschiedenen Teilen der Welt geführt werden. Dazu gehört nicht nur das Verständnis verschiedener Geschäftskulturen, sondern auch das Bewusstsein für globale Trends und Entwicklungen. Wir in Deutschland können so viel von anderen Systemen lernen, insbesondere in Sachen Innovationsfreude und Risikobereitschaft. Also kurz gesagt: Die Fähigkeit, sich global zu vernetzen, ist nicht nur ein Vorteil, sondern eine Notwendigkeit für jeden Gründer und jede Gründerin, um langfristig zu wachsen und erfolgreich zu sein.

Wie wird sich das Networking in der Start-up-Welt entwickeln?

Die Art und Weise, wie die Start-ups netzwerken, entwickelt sich ständig weiter, und ich denke, dass wir einige spannende Trends sehen werden. Erstens wird die Digitalisierung weiterhin eine große Rolle spielen. Mit der Zunahme von virtuellen Events und digitalen Plattformen haben Start-ups mehr Möglichkeiten als je zuvor, sich zu vernetzen, und zwar ganz unabhängig davon, wo sie ihren Sitz haben. Zweitens glaube ich, dass sich traditionelle Unternehmen und Start-ups noch stärker annähern und vernetzen werden. Große Firmen werden dynamischer, innovationsfreudiger, bunter, während junge Unternehmen professioneller und prozessual besser aufgestellt sein werden. Damit ist eine gute Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit geschaffen.

Welche Ansätze sollten Gründer*innen verfolgen, um in einer schnelllebigen, digitalen Welt nachhaltige Beziehungen herzustellen?

Ein Schlüssel dazu ist die effektive Nutzung digitaler Technologien, ohne dabei die Bedeutung der persönlichen Interak­tion zu vernachlässigen. Ein etablierter Ansatz ist die Nutzung sozialer Medien und Online-Plattformen, um sichtbar zu sein und eine Community um das eigene Start-up aufzubauen. Wichtig dabei ist es, nicht nur Inhalte zu teilen, sondern auch in Dialog zu treten und so eine persönliche Bindung entstehen zu lassen, selbst wenn die Interaktionen digital stattfinden. Außerdem ist es wichtig, echte Beziehungen regelmäßig persönlich zu bedienen, sei es bei einem Business-Meeting, auf Konferenzen, Networking-Events oder beim informellen Treffen im Restaurant. Persönliche Begegnungen ermöglichen es, ein stärkeres Vertrauensverhältnis zu entwickeln und Beziehungen zu vertiefen, sodass man jederzeit „einfach anrufen“ kann.

Und last, but not least: Welche Tipps hast du für Gründer*innen, die gerade dabei sind, ihre persönliche Business-Networking-Strategie zu finden?

Es gibt einige wichtige Punkte, die sie dabei im Auge behalten sollten. Zunächst einmal ist es entscheidend, sich spezifische Ziele fürs Networking zu setzen. Möchtest du Wissen in einem bestimmten Bereich vertiefen, potenzielle Kund*innen finden oder einfach nur inspirierende Persönlichkeiten treffen? Die Klarheit hilft dabei, gezielter vorzugehen. Ein weiterer Tipp ist, sich in diesem Spektrum dann breit aufzustellen.

Als ich nach Frankfurt gezogen bin, habe ich zig Netzwerktreffen besucht. Am Anfang sollte man versuchen, in verschiedenen Netzwerken aktiv zu sein, und herausfinden, welche für einen wirklich relevant sind. Im nächsten Schritt ist es dann auch wichtig, selektiv zu sein – schließlich haben wir alle nur eine gewisse Anzahl an Abenden zur Verfügung. Es ist völlig in Ordnung, sich nach einer Weile aus Netzwerken zurückzuziehen, die nicht den erwarteten Mehrwert bieten. Es ist besser, sich auf jene zu konzentrieren, die wirklich hilfreich sind. Außerdem empfehle ich, aktiv zu sein. Networking erfordert Initiative, und Beziehungen müssen gepflegt werden, damit sie auch nachhaltig bestehen. Und schließlich: authentisch sein. Die stärksten Beziehungen entstehen, wenn man ehrlich und authentisch ist. Menschen verbinden sich mit Menschen, nicht mit Unternehmensprofilen.

Corinna, danke für das Interview!

Das Interview führte Hans Luthardt

Recare: 3,2 Mio. Euro für den Entlassmanagement-Marktplatz

Über seine SaaS-Plattform ermöglicht das 2017 von Maximilian Greschke gegründete HealthTech Recare einen unkomplizierten Patient*innentransfer von Krankenhäusern zur Nachversorgung.

Das frische Kapital stammt aus einer neuen Finanzierungsrunde mit bestehenden Investor*innen sowie einem Darlehen in Höhe von 2 Mio. Euro von Gilion (ehemals Ark Kapital) und soll in den Ausbau des deutschen Marktplatzes für digitales Entlassmanagement fließen.

„Wir lehnen den Status quo des Gesundheitswesens in Deutschland und Europa ab“

Die innovative Technologie von Recare gestaltet Entlass- und Überleitungsprozesse von Krankenhäusern effizienter. Das Gesundheitspersonal kann sich dadurch mehr auf die Patientenversorgung konzentrieren und Kliniken über die Optimierung der Verweildauer von Patientinnen und Patienten individuelle Einsparpotenziale realisieren. Eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung stellt den Schutz der hochsensiblen Gesundheitsdaten sicher.

„Wir lehnen den Status quo des Gesundheitswesens in Deutschland und Europa ab, in dem das Ausfüllen, Scannen und Faxen von Dutzenden von Formularen für Patientinnen und Patienten immer noch die Norm ist", sagt Maximilian Greschke, Gründer und CEO von Recare. „Wir glauben, dass Technologie der Schlüssel für eine positive Wirkung im Gesundheitssystem ist und Prozesse effizienter, schneller und sicherer macht. Eine solche digitale Transformation ermöglicht den medizinischen Fachkräften, sich auf die Betreuung und Behandlung der Patientinnen und Patienten zu konzentrieren, nicht auf bürokratische Vorgänge. Davon profitieren letztlich alle Beteiligten."

300.000 Patient*innen haben bereits von einer schnelleren Nachsorge profitiert

Nach dem Start im Jahr 2017 hat sich Recare als neutraler Marktplatz schnell zu einer der führenden Plattformen für digitales Entlassmanagement in Deutschland entwickelt, die Krankenhäusern die Möglichkeit bietet, Nachversorger für ihre Patientinnen und Patienten mit Nachsorgebedarf zu finden. Der Marktplatz vernetzt nach Integration aller Pflegeplatzmanager-Kund*innen 700 Akutkrankenhäuser, 650 Rehabilitationskliniken sowie 24.000 weitere Leistungserbringer aus den Bereichen Pflege und Hilfsmittel/Homecare. Mehr als 300.000 Patientinnen und Patienten haben dank der Plattform bereits von einer schnelleren Nachsorge profitiert.

„Recare hat in einem komplexen und regulierten Umfeld eine überzeugende und einfach zu bedienende Plattform geschaffen, die großes technisches Können und Branchenkenntnis aus erster Hand vereint", sagt Mariam Koorang, General Manager Deutschland bei Gilion. „Das Unternehmen hat und wird weiterhin ein robustes, nachhaltiges und vorhersehbares Wachstum vorweisen können und spielt eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der Anforderungen der Digitalisierung des Gesundheitswesens in Deutschland. Wir freuen uns, dass wir das nächste Kapitel des Unternehmens mitfinanzieren können."

Die Finanzierung ermöglicht es Recare, sich noch stärker auf die Einführung seiner digitalen Entlassmanagement-Lösungen zu konzentrieren, um die Prozesse der Patient*innennachsorge zu einem entscheidenden Zeitpunkt der digitalen Transformation des deutschen Gesundheitssystems zu verbessern. Denn in der Endphase der Umsetzung des Krankenhauszukunftsgesetzes (KHZG), das die Krankenhäuser zur Digitalisierung und damit zur Steigerung ihrer Effizienz verpflichtet, hat die Durchdringung des Marktes für Entlassmanagement höchste Priorität.

Green Alley Award 2024: Das sind die sechs Finalisten

Der Green Alley Award, Europas erste Auszeichnung für Circular Economy Start-ups, hat aus über 300 Bewerbungen die Finalisten für 2024 ausgewählt. Sechs Start-ups werden am 25. April 2024 beim Finale in Berlin ihre Lösungen präsentieren.

Seit 2014 verleiht die Landbell Group, ein internationaler Anbieter von umfassenden Rücknahme-, Beratungs- und Softwarelösungen für Umwelt- und Chemikalien-Compliance, den Green Alley Award an Start-ups, deren innovative Produkte, Dienstleistungen oder Technologien dazu beitragen, Ressourcen effizienter zu nutzen und Abfälle drastisch zu reduzieren. Die diesjährigen Finalisten bieten neue Lösungen für nachhaltige Verpackungen, intelligentes Recycling und die Verwendung von Lebensmittel-, Kunststoff- und Textilabfällen zur Herstellung nützlicher Produkte.

Das sind die 6 Finalisten - das Gewinner-Start-up erhält ein Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro:

AraBat (Italien)

Arabat stellt eine fortschrittliche und nachhaltige Technologie vor, die Batterieanwendern und -herstellern beim Recycling von Altbatterien und der Rückgewinnung von Rohstoffen unterstützt. Dabei werden biomassebasierte Verfahren eingesetzt, die Nebenprodukte und Abfälle aus der Obst- und Gemüseverarbeitung nutzen.

Carbon Cell (UK)

Carbon Cell vertreibt einen kohlenstoffneutralen, biologisch abbaubaren Hartschaumstoff, der aus Abfällen entwickelt wurde und eine wettbewerbsfähige Wärme- und Schalldämmung, Festigkeit und Feuerbeständigkeit für Unternehmen bietet, die Polystyrolverpackungen (z.B. für Unterhaltungselektronik) zum Schutz ihrer Produkte vor Stößen und Temperaturschwankungen während des Transports verwenden.

Ecopolplast (Polen)

Ecopolplast verfügt über eine innovative Technologie zur Herstellung von Ecoplastomer®, einer neuen Produktkategorie - recycelte TPE, die zu 100 % aus recyceltem Material bestehen: Sie tragen dazu bei, die Verwendung von Recyclingmaterial in der Produktion neu zu überdenken und den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Die Produkte werden mechanisch gemischt, ohne chemische Zusätze oder Stabilisatoren. Dadurch werden die Umweltbelastung und der CO2-Ausstoß gering gehalten.

Novapedra (Spanien) 

Novapedra entwickelt ein nachhaltiges Material aus organischen Abfällen als Alternative zu Keramik, für dessen Herstellung kein Erdgas verwendet werden muss.

PulpaTronics (Großbritannien)

Die nachhaltigen RFID-Etiketten von PulpaTronics vereinfachen die Materialbeschaffung und den Transport, rationalisieren die Herstellung, senken die CO2-Emissionen um 70 % und halbieren die Kosten. Sie helfen Einzelhändlern, erschwingliche Lösungen für das Bestandsmanagement zu finden und gleichzeitig Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. So können Kunden sich darauf konzentrieren, bewusster einzukaufen und die Verschwendung natürlicher Ressourcen zu vermeiden.

Rheiazymes (Schweiz)

Molekulares Bio-Recycling mittels Rheiazymes kann der Modeindustrie helfen, das Problem des Kunststoffrecyclings bei Sport, Bade- und Outdoor-Textilien zu lösen. Dabei werden die Materialien auf molekularer Ebene in ihre Hauptrohstoffe zurückverwandelt.


Innovation, Unternehmertum und Engagement für Nachhaltigkeit

Jan Patrick Schulz, CEO der Landbell Group und Gründer des Green Alley Awards, unterstreicht die Relevanz von Initiativen für Europas Kreislaufwirtschaft: "Wir freuen uns, die sechs Finalisten des diesjährigen Green Alley Awards bekannt zu geben. Jedes dieser Start-ups verkörpert Innovation, Unternehmertum und Engagement für Nachhaltigkeit. Von Recycling-Technologien bis hin zu Kreislauf-Geschäftsmodellen - diese Finalisten sind wegweisend für eine nachhaltigere Zukunft. Wir von der Landbell Group sind davon überzeugt, dass Start-ups zu einem bedeutenden Wandel auf unserem Weg zur Kreislaufwirtschaft beitragen."

Der Green Alley Award wurde ins Leben gerufen, um junge Unternehmen, die Vorreiter auf dem Gebiet der Kreislaufwirtschaft in Europa sind, auszuzeichnen und zu unterstützen. In den letzten zehn Jahren hat der Preis die Zukunft einiger heute etablierter Unternehmen, die als Start-ups begannen, entscheidend mitgestaltet. Dazu gehören unter anderem traceless materials, S.Lab und Sulapack.

Die Anzahl an Bewerbungen für den Green Alley Award hat in den vergangenen Jahren enorm zugenommen. Das zeigt das weltweite Engagement, Praktiken und Innovationen in der Kreislaufwirtschaft zu fördern und ökologische Herausforderungen kreativ anzugehen. Die aktuelle Ausgabe ist mit 339 Bewerbungen aus ganz Europa die bisher erfolgreichste. Das sind 50 % mehr als im Vorjahr. Die meisten Bewerbungen stammen aus Deutschland (19 %), gefolgt von Großbritannien (16 %), Italien (11 %) und Spanien (9 %). Die vorgestellten Lösungen reichen von Abfallvermeidung (36 %) bis hin zu digitalen Lösungen und Recycling (jeweils 32 %). Alle Projekte bieten Lösungen für die Kreislaufwirtschaft und zeichnen sich durch innovative Geschäftsideen und starke, engagierte Teams aus.

Protembis: MedTech-Start-up sichert sich 30 Mio. Euro in Series-B-Finanzierung

Das von Karl von Mangoldt und Conrad Rasmus gegründete Start-up Protembis hat sich zum Ziel gesetzt, eine einfache und zuverlässige Lösung zum Schutz von Patient*innen vor Hirnverletzungen bei linksseitigen Herzeingriffen anzubieten. Dazu entwickelt das Start-up das ProtEmbo® Cerebral Protection System, welches sich derzeit in der klinischen Erprobung befindet.

Die Protembis GmbH, ein Aachener Start-up für kardiovaskuläre Medizinprodukte, erhält in einer Series-B-Finanzierungsrunde Kapital in Höhe von 30 Millionen Euro. Das MedTech wird die Mittel nutzen, um die Aufnahme der Studie PROTEMBO Investigational Device Exemption (IDE) Pivotal Trial (NCT05873816) voranzutreiben.

Die Finanzierungsrunde wurde in zwei separate Kapitalerhöhungen aufgeteilt, die nun beide abgeschlossen wurden. Ein europäisches Konsortium von VC-Investoren führte die Investition an, darunter Segulah Medical Acceleration aus Schweden, XGEN Venture aus Italien und der TechVision Fonds aus Deutschland. Weitere Investoren sind Coparion, mehrere große Family Offices, Angel-Investoren und ein multinationaler Medizintechnikkonzern.

„Wir freuen uns, den Abschluss der Finanzierungsrunde bekannt geben zu können und danken unseren bestehenden und neuen Investoren für ihr Vertrauen", so Karl von Mangoldt und Conrad Rasmus, Co-CEOs von Protembis. „Es spiegelt die Tatsache wider, dass das Feld des zerebralen Embolie-Schutzes floriert und dass das künftige Wachstum von jüngeren und risikoärmeren Patienten angetrieben wird, die bei der Entscheidung für einen Transkatheter-Aortenklappenersatz kein Risiko auf Hirnverletzungen in Kauf nehmen.“

Darüber hinaus wurde Dr. Keith D. Dawkins, MD, in den Beirat von Protembis aufgenommen. Dawkins verfügt über mehr als 35 Jahre Erfahrung im kardiovaskulären Bereich. Er war über 20 Jahre lang als praktizierender Kardiologe in Großbritannien tätig, hat als Fulbright-Stipendiat an der Stanford University geforscht, war Präsident der British Cardiovascular Intervention Society und ist Autor von mehr als 750 akademischen Veröffentlichungen und Präsentationen. Dawkins ist seit 2019 Chief Medical Officer (CMO) von Shockwave. Zuvor war er seit 2008 in leitender Position als Global CMO bei Boston Scientific tätig. Darüber hinaus ist er Mitglied der Aufsichtsräte von Ventric Health LLC and JenaValve Technology Inc. und als Vorsitzender bei InnovHeart s.r.l. tätig. Dawkins wird sein Fachwissen in die klinischen Strategien von Protembis und die vorkommerziellen Programme einbringen, sobald die IDE-Studie abgeschlossen ist.

„Eine so visionäre Führungspersönlichkeit wie Dr. Dawkins in unserem Beirat zu haben, zeigt, welche Möglichkeiten der zerebrale Embolieschutz (CEP) für zukünftige Transkathetertherapien bietet. Wir freuen uns auf eine enge Zusammenarbeit, während sich das Feld weiterentwickelt und unsere Überlegenheitsstudie an Schwung gewinnt“, sagt Azin Parhizgar, PhD und Beiratsvorsitzende.

„Ich betone bereits seit vielen Jahren, wie notwendig es ist, das Gehirn vor neuen Läsionen während des Transkatheter-Aortenklappenersatzes (TAVR) zu schützen und freue mich daher sehr, zu Protembis zu stoßen“, sagt Dawkins. „Das ProtEmbo-System und das klinische Studiendesign sind innovativ und ich bin zuversichtlich, dass sie den Bereich des zerebralen Embolieschutzes in hohem Maße verändern und viele der aktuellen Probleme, die die Ärzteschaft beunruhigen, beseitigen oder abmildern werden.“

Second Closing: hey circle erhöht Finanzierungssumme auf 2 Mio. Euro

Das 2022 von Doris Diebold gestartete hey circle bietet Mehrweg-Versandboxen und -taschen für den E-Commerce und gibt die Erhöhung des Kapitals um 500.000 Euro auf 2 Mio. Euro bekannt. Erst drei Monate zuvor war die Seed-Finanzierungsrunde geschlossen worden, nun ist ein zweites Closing erfolgt.

Hey circle bietet Mehrweg-Versandboxen und -taschen für den E-Commerce, die Einwegkartons ersetzen und so fast vollständig den Abfall und bis zu 3/4 der CO-Emissionen vermeiden. Kombiniert wird die Lösung mit einer IT-Plattform, die das starke Pfandsystem per Knopfdruck in den Webshop integriert. Die Boxen und Taschen sind auf rund 50 Umläufe ausgelegt. hey circle ist seit im Mai 2022 am Markt. Rund 50 Unternehmen, darunter u.a. Trigema, die Österreichische Post und DRYKORN, sind bereits Kunde oder testen die Lösung ausgiebig. hey circle ist u. a. bekannt aus „Die Höhle der Löwen“ und als Gewinner des „German Innovation Award in Gold.

An der aktuellen Finanzierung sind sowohl bestehende Geldgeber wie Capacura und Gateway, aber auch neue Business Angels beteiligt. „Wir freuen uns sehr, dass weitere Partnerinnen und Partner mit uns den Mehrweg gehen wollen“, sagt Doris Diebold, Gründerin und Geschäftsführerin von hey circle. „Immer mehr Investoren legen einen Investitionsfokus auf Impact Startups, die etwas fürs Klima tun. In unserem Fall kommt hinzu, dass Abfallvermeidung ein sehr greifbares Thema ist – für Verbraucher*innen und Investor*innen zugleich. Sie sehen das Potential für Mehrweg-Versandlösung von hey circle.“


+++ Wir haben Doris Diebold und hey circle im November 23 als unsere GameChanger des Monats präsentiert – hier das Interview zum nachlesen +++


hey circle skaliert Produktion und entwickelt Portfolio weiter

Das frische Kapital fließt in den Ausbau des IT- und Sales-Teams sowie in die Skalierung der Produktion. hey circle konnte mit dem ersten Teil der Finanzierungsrunde bereits einen größeren Produktionsauftrag der Versandboxen in Auftrag gegeben, deren Auslieferung im Sommer 2024 erfolgt. Die bekannten Boxen in fünf verschiedenen Größen erhalten eine Reihe an Design-Anpassungen, um den Bedürfnissen von Kund*innen und Logistik noch besser gerecht zu werden. Ebenfalls in diesem Jahr kommt die neue XXL-Box. Vorbestellungen für alle Produkte sind bereits möglich.

Die bisherige Ökobilanz – bis zu 94 % weniger Abfall und rund Dreiviertel weniger CO2-Emissionen bei der Nutzung der Mehrweg-Versandbox – wird durch den Einsatz von Rezyklat weiter verbessert. Das Produkt-Design wurde entsprechend den Bedingungen in Logistikzentren und in Folge von Belastungstests kontinuierlich optimiert.

Mehrweg braucht besonders viele Umläufe – und ein starkes Pfandsystem

„Die Taschen und Boxen, die sich immer und immer wieder verwenden lassen, sind ein Teil der hey circle Lösung. Wir unterstützen Onlinehändler darüber hinaus mit der kompletten Integration des Mehrweg-Angebots in den Onlineshop, stellen sicher, dass die Verpackungen wieder zurückkommen und tracken die CO2-Ersparnis“, so Morris Kurz, als CTO verantwortlich für die technische Seite des Mehrweg-Angebots.

Circula: Berliner SaaS-FinTech auf Transformations- und Wachstumskurs

Von Start-up zu Scale-up: Das 2017 von Roman Leicht und Nikolai Skatchkov gegründete Circula strebt als Plattform für Mitarbeiterausgaben die europäische Spitze an und stellt dazu ein neues Führungsteam auf.

Circula ist eine führende Expense-Management-Lösung für mittelständische, europäische Unternehmen wie About You, DATEV, Deutsche Fußball Liga, Noerr, McMakler und Securitas. Nach Angaben des Unternehmens nutzen aktuell mehr als 150.000 Beschäftigte Circula. Das Unternehmen wurde 2017 von Roman Leicht und Nikolai Skatchkov und hat bis heute über 25 Millionen US-Dollar an Risikokapital erworben.

Jetzt kündigt das Berliner FinTech mit der Vorstellung seines neuen Leadership Teams einen steilen Transformationsprozess ang. An der Spitze des Unternehmens steht weiterhin Co-Founder und CEO Nikolai Skatchkov, der das Fintech 2017 gemeinsam mit Roman Leicht, CTO, gründete. Bei der Wahl des neuen CRO, des CFO, des VP Sales und des VP Marketing wurde nun besonders auf Erfahrung bei der Skalierung von Start-ups geachtet. Die Neuzugänge sollen Circula dabei helfen, sich als übergreifende Plattform für alle Mitarbeiterausgaben an die Spitze Europas zu stellen und Wettbewerber wie SAP Concur, Lanes & Planes und Edenred hinter sich zu lassen. Angestrebt werden dabei 1 Million zahlende Nutzer*innen bis 2029.

Circulas Vision: Europas beste Plattform für Mitarbeiterausgaben

Das Unternehmen, über dessen Plattform Mitarbeiterausgaben aller Art wie Reisekosten, Spesen, Kreditkarten und Mitarbeiter-Benefits gemanagt werden können, verzeichnet nach eigenen Angaben aktuell über 1700 zufriedene Kund*innen sowie erste Erfolge in den Märkten Spanien und Niederlande (NRR von über 135 Prozent, NPS von 51 Prozent). 2022 hatte Circula in einer Series-A-Finanzierungsrunde einen zweistelligen Millionenbetrag eingesammelt. Erst kürzlich hat das Unternehmen sein Produktportfolio um eine Firmenkreditkarte erweitert.

CEO Nikolai Skatchkov: „2024 wird ein Jahr des Wandels für unser Unternehmen. Wir haben die klare Mission, die beste europäische Plattform für Mitarbeiterausgaben aufzubauen. Unsere neue Führung wird sich auf den Aufbau einer skalierbaren und effizienten Go-to-Market-Strategie konzentrieren.“

Neues Führungsteam soll internationales Wachstum ankurbeln

Unter der Leitung von Alistair Newman (vormals u.a. Hootsuite, SimilarWeb, Dext) als CRO sollen nun alle kund*innenorientierten Funktionen gebündelt werden. Newman bringt einen reichen Erfahrungsschatz aus über 25 Jahren in der Softwarebranche mit und leitete bereits erfolgreiche GTM-Strategien für zahlreiche Unternehmen, Start-ups wie börsennotierte Unternehmen. Unter seiner Führung will Circula bis Ende 2024 auf seiner starken Präsenz auf dem deutschen Markt aufbauen, wo das Unternehmen bereits Marktführer im Bereich Spesenmanagement ist, und in den Niederlanden und Spanien weiter expandieren.

Johannes Kochs (vormals u.a. Staffbase) unterstützt dieses Ziel in seiner neuen Rolle als CFO. Kochs hat langjährige Erfahrung im Finanzwesen und stellte sein Händchen für Business Skalierung zuletzt in der Rolle des SVP of Finance bei Staffbase unter Beweis. Unter seiner Mitwirkung wurde der Umsatz dort um das Zehnfache gesteigert. 2022 wurde Staffbase zudem zum Unicorn.

Das neue Team wird ergänzt durch Niko Thielsch (vormals u.a. Adjust) als VP Sales Deutschland, der sich durch seine langjährige Arbeit im SaaS-Bereich insbesondere mit Feinheiten verschiedener Wachstumsstrategien von Scale-Ups auskennt, und Etienne Echinard (vormals u.a. Payfit, Criteo, Mirakl, Rakuten), der als neuer VP Marketing entscheidende Erfahrungswerte im Bereich Growth Marketing mitbringt.

Nikolai Skatchkov begründet die Wahl wie folgt: „Das neue Führungsteam verfügt über umfangreiche Erfahrung im B2B-SaaS-Bereich und hat bereits Champions wie SimilarWeb, Adjust, Criteo sowie Scale-Ups wie Staffbase, Dext und Payfit erfolgreich skaliert. Scale-ups sind in Europa selten, deshalb haben wir nach den richtigen Leuten gesucht, die aus erster Hand wissen, wie man eine produktübergreifende und internationale Erfolgsgeschichte aufbaut. Was uns zu Alistair, Johannes, Niko und Etienne geführt hat, ist ihre große Leidenschaft für ihr Handwerk und ihr Drang, ein Unternehmen von Weltklasse aufzubauen.“

Expansion bleibt nicht unbemerkt

Erst kürzlich wurde Circula von der Financial Times auf Platz 80 der „FT 1000: Europe’s fastest-growing companies“ gelistet, unter den deutschen Unternehmen ist Circula sogar unter den Top 20. Die „FT 1000”-Rangliste, die in Zusammenarbeit mit dem deutschen Marktforschungsunternehmen Statista erstellt wurde, würdigte 2024 europäische Unternehmen, die sich trotz Herausforderungen der letzten Jahre wie den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, der Inflation sowie der durch den Krieg in der Ukraine ausgelöste Energiekrise widerstandsfähig gezeigt haben und einen Aufschwung erlebt haben.

Die Beratungs- und Prüfgesellschaft Deloitte verlieh dem Unternehmen letzten Donnerstag zudem den „​​​​Technology Fast 50 Award“. Mit dem Award prämiert Deloitte jedes Jahr die fünfzig am schnellsten wachsenden Unternehmen der deutschen Tech-Branche, basierend auf ihrem prozentualen Umsatzwachstum der vergangenen vier Geschäftsjahre. Mit einer Wachstumsrate von 1.987,27 % schaffte es Circula hier auf Platz 10.

Nikolai Skatchkov: „Über die Auszeichnungen freuen wir uns natürlich sehr. Unser Wachstum wird gesehen. Mit unserem neuen Führungsteam haben wir eine echte Chance, ein langlebiges europäisches Technologieunternehmen aufzubauen. Das Feedback unserer Nutzer stimmt uns zuversichtlich, dass wir ein fester Bestandteil der Finanz- und HR-Technologie in Europa werden. Nachdem wir ein Produkt mit erstklassigen Kundenrezensionen und einer sehr starken Kundenbindung entwickelt haben, freuen wir uns darauf, den Marktführer für die Verwaltung von Mitarbeiterausgaben aufzubauen. Aber es geht nicht nur darum, einem Nordstern hinterherzujagen. Die Reise zum Aufbau eines Unternehmens ist eine Erfahrung. Und wir sind froh, dass wir mit Alistair, Johannes, Niko und Etienne Menschen gefunden haben, die unsere Einstellung teilen.“