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Schritt 2:
Überlegen Sie, was Sie verkaufen wollen und was nicht

Wenige Unternehmen haben nur genau ein Produkt oder eine Dienstleistung. Meistens haben Sie ein Portfolio von verschiedenen Dienstleistungen, Produkten bzw. Produktvariationen. Doch in Ihrem Video-Elevator-Pich gilt ganz klar die Regel: „Weniger ist mehr“. Konzentrieren Sie sich daher auf das Wichtigste oder Beste oder auch auf das Neueste Ihrer Angebote. Wenn Sie sich dann für eines Ihrer Angebote oder Produkte entschieden haben, stehen Sie nun vor der Herausforderung, genau dieses Produkt so zu präsentieren, dass es den Wunsch zum Kauf beim zukünftigen Kunden weckt. Nun sind nicht alle Produkte oder Dienstleistungen so leicht zu „verpacken“.

Schritt 3:
Finden Sie für Ihr Angebot eine Bildidee,
die Emotionen transportiert

Eine der meistgestellten Fragen im Coaching ist: „Wie finde ich eine Emotion für mein Angebot?“ Um die Suche erfolgreich zu gestalten gibt es drei Tipps: Fragen Sie Freunde oder Bekannte, mit welcher Emotion sie Ihr Angebot in Verbindung bringen? Eine weitere Möglichkeit kommt aus der Kreativitätstechnik und nennt sich „Dreiklangspiel“. Es bedeutet, Sie setzen Ihr Angebot ins Verhältnis zu Dingen oder Situationen, die gar nicht zusammenpassen. Die dritte Möglichkeit sind Erfolgsgeschichten. Erzählen Sie, wo oder wie Ihr Produkt bereits erfolgreich unterstützt hat. Beispiel: „Ich bin Versicherungskaufmann für Pferdehaftpflicht und helfe Ihnen, wenn Ihnen einmal der Gaul durchgeht.“ Ein weiteres Beispiel: Einer meiner Kunden ist Inhaber einer Hausmeisterunternehmens und vergleicht seine Dienstleistung bei Präsentationen gern mit seinem Hobby, dem Marathonlaufen. Und das funktioniert wie folgt: Anstatt seinen üblichen Angebotskatalog herunterzubeten, nimmt er die für seinen Sport geltenden Werte wie Hartnäckigkeit, Zielorientiertheit und das konsequente Training, um die Details seiner Dienstleis­tung zu präsentieren. Er spricht beispielsweise von seiner Zielorientiertheit, die er bei Verhandlungen mit Lieferanten für die Objektbesitzer ein­setzt.

Schritt 4:
Definieren Sie den Nutzen bzw. den Mehrwert für Ihren Kunden

Kurzum: Mit einem Satz wird hier ein erinnerungswürdiges Bild gezaubert. Die Wirkung liegt ganz klar in der Kürze. Doch das beste Bild ist nur dann wirklich stark, wenn Sie bei der Vorbereitung den vierten Schritt beachten: den Kundennutzen. Fragen Sie sich also: Wie helfen Sie oder Ihr Produkt Ihrem Kunden? Worin unterstützen Sie Ihren Kunden? Verkauft er anschließend mehr? Wird er in seiner Branche bekannter? Spart er Zeit? Erhöht sich seine Qualität oder seine Sicherheit?

Schritt 5:
Platzieren Sie eine klare Aufforderung zur Tat

Das Ende ist, wie so oft, auch beim Elevator Pitch das Wichtigste. Platzieren Sie eine Aufforderung zur Tat. Seien Sie dabei elegant und klar, wie zum Beispiel: „Wann treffen wir uns?“ „Wann wollen Sie weniger Zeit inves­tieren?“ „Wann wollen Sie rechtlich auf der sicheren Seite stehen?“ Solche Fragen lösen im Kopf Ihres Gesprächspartners die Motivation zum Handeln aus.

Wie stelle ich meinen Elevator-Pitch als Video her? Wenn Sie diese Textarbeit geleistet haben, geht es ins Studio bzw. vor die Kamera. Und hier stellt sich die Frage: Welchen Aufwand muss ich betreiben?

Schritt 6:
Klären Sie, was Sie an technischem Aufwand brauchen

Grundsätzlich reicht eine ganz normale Videokamera. Auch mit der einfachsten Ausrüstung gelingt es, charmante Videos zu produzieren. Das liegt vor allem daran, dass Sie in erster Linie als Person, als Mensch zählen. Doch wenn Sie hier klare Ansprüche an die Qualität Ihres Videos haben, so rate ich auf alle Fälle zu einer guten Videokamera, einem externen Mikrofon und unter Umständen auch zu einer Schnittsoftware. Das externe Mikrofon sorgt für einen klaren, geräuschfreien Ton. Es wäre schade, wenn der Charme oder die Power und die Modulation Ihrer Aussage durch kratzende Geräusche verlieren würden. Näheres dazu lesen Sie in der Checkliste "Technik-Tipps". Doch das Wichtigste sind immer Sie als Mensch und Ihre Überzeugskraft. Lassen Sie die Liebe und die Begeisterung für Ihr Produkt und Ihre Dienstleistung durch Ihre Stimme und Ihren Auftritt hervor­treten.


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NOI Techpark – ein europäischer Playground of Opportunities

2017 an den Start gegangen, ist der in Südtirol beheimatete NOI Techpark ein synergiereicher Mikrokosmos aus Universität, Forschung, Unternehmen und Start-ups und hat sich als eine All-in-one-Anlaufstelle etabliert, die man in dieser Form europaweit kaum ein weiteres Mal findet. Mehr zum Selbstverständnis und den vielschichtigen Aktivitäten des NOI Techpark erfahren wir im Interview mit Pia-Maria Zottl, der Leiterin des Incubators im NOI.

StartingUp: NOI Techpark ist Südtirols Innovationsviertel. Was kann man sich darunter genau vorstellen?

Pia-Maria Zottl: Stellen Sie sich einen Ort vor, an dem Ideen kurze Wege haben. Auf dem Gelände einer ehemaligen Aluminiumfabrik in Bozen wächst seit 2017 Südtirols Wissenschafts- und Technologiepark, der NOI Techpark. Hier arbeiten und forschen aktuell 2.400 Start-upper, Unternehmerinnen, Lehrende und Studierende. Hier wird täglich Wissen geteilt und gemeinsam an Lösungen für eine lebenswerte Zukunft gefeilt. Der Name NOI ist dabei Programm. Er steht für Nature of Innovation und verkörpert die Art, wie wir Innovation verstehen und leben: keine Innovation zum Selbstzweck, sondern eine, die eine positive Wirkung auf Mensch und Umwelt hat.

StartingUp: Was macht Bozen als Innovationsstandort so besonders?
Pia-Maria Zottl: Wir liegen in Südtirol an einem strategisch wichtigen Dreh- und Angelpunkt zwischen Italien und dem DACH-Raum und an der Achse zweier starker Start-up-Ökosysteme in Europa: München und Mailand. Bozen war schon immer ein zentraler Knotenpunkt zwischen Nord und Süd. Und genauso ist NOI ein strategischer Knotenpunkt zwischen Forschung und Unternehmen. Hier kommen die richtigen Partner schnell zusammen und arbeiten unkompliziert miteinander. Jungunternehmen aus dem deutschen Raum finden im NOI die nötigen Netzwerke und Rahmenbedingungen für den Sprung in den italienischen Markt und umgekehrt. Und wir sind auch ein Tor zu Europa, wenn es darum geht, passende Forschungs- oder Industriepartner zu finden und EU-Förderungen für die eigene Geschäftsidee zu mobilisieren.

StartingUp: Was bieten Sie Gründerinnen und Gründern, was diese anderswo nicht finden, sprich was unterscheidet NOI von anderen Gründerzentren?

Pia-Maria Zottl: Wir sind mehr als ein reines Gründerzentrum. Der NOI Techpark ist ein synergiereicher Mikrokosmos aus Universität, Forschung, Unternehmen und Start-ups. Eine All-in-one-Anlaufstelle, die enorme Vorteile bringt und ein Unikum ist, das man anderswo in Europa in dieser Form nicht so leicht findet. Zudem haben Gründerinnen und Gründer im NOI Techpark Zugriff auf Know-how und Forschungslabore in Feldern wie grüne Technologien, Lebensmittel und Gesundheit, Digital und Automation in Industrie und Landwirtschaft. Dieser Mischung ist es zu verdanken, dass NOI immer mehr zu einem internationalen Anziehungspunkt für innovationswillige Start-ups, Scale-ups und Spin-offs wird. Teams arbeiten hier Tür an Tür mit Forschungsgruppen und Fachleuten unterschiedlichster Branchen. Pilotprojekte, Prototypen oder Nutzerfeedback lassen sich so viel schneller organisieren. Start-ups können ihre Produkte in einem unserer 70 Labore testen, mit passenden Forschungspartnern verfeinern und zugleich den Marktzugang mit potenziellen Kunden vorbereiten. Kurz gesagt: Wir sind ein wahrer „playground of opportunities“.

StartingUp: Wie viele Start-ups betreuen Sie und welche Themen und Branchen sind vorherrschend?

Pia-Maria Zottl: Aktuell betreuen wir 43 Start-ups, fünf davon haben wir erst vor wenigen Wochen aufgenommen. Im NOI dominieren, wie bereits erwähnt, besonders die Technologiefelder Green, Food & Health, Digital und Automotive & Automation. Der NOI Techpark hat sich in diesen Bereichen eine hohe Glaubwürdigkeit aufgebaut, weshalb viele Start-ups in diesen Sektoren angesiedelt sind. Besonders KI-gestützte Lösungen, etwa im Agrarbereich, stehen im Trend. Nachhaltige Innovationen und der Fokus auf Kreislaufwirtschaft sind ebenfalls stark vertreten, was den regionalen Bezug zur Natur und den Ressourcen Südtirols widerspiegelt. Ein ganz großes Thema ist schließlich die Lebensmittelfermentation. Darin haben wir hier im NOI ein international anerkanntes Know-how, dank des ICOFF – International Centre on Food Fermentations und mehrerer Forschungsgruppen und Unternehmen. Start-ups wie Looops, das eine Zuckeralternative aus fermentierten Lebensmittelnebenprodukten entwickelt, haben sich genau aus diesem Grund im NOI angesiedelt und profitieren vom Wissen und dem vorhandenen Netzwerk.

StartingUp: Was bieten Sie Start-ups, die sich im NOI Techpark ansiedeln?

Pia-Maria Zottl: Wir begleiten Gründerinnen und Gründer ganzheitlich – von der ersten Validierung bis zum Skalierungsschub. Unsere drei aufeinander aufbauenden Programme führen zielgerichtet durch die wichtigsten Phasen der Unternehmensentwicklung: Wir schärfen Problem-/Solution- und Product-/Market-Fit, entwickeln gemeinsam belastbare Geschäftsmodelle und bereiten Teams systematisch auf Wachstum und Markteintritt vor. Ergänzt wird das durch ein starkes Alumni-Format sowie Initiativen wie Female Founders, die spezifisch auf weibliche Start-ups zugeschnitten sind, und Future Founders, die Nachwuchs-Talente früh abholen sollen. Zu unserem Service-Portfolio gehören Performance-Analysen, individuelle Coachings und Mentorings mit erfahrenen Unternehmern und Expertinnen, Workshops und Academies zu Themen von Go-to-Market bis Finanzierung – und vor allem der direkte Zugang zu einem außergewöhnlich dichten Netzwerk aus Forschung, Industrie, Universität und Investoren.

Schritt 7: Der passende Drehort

Schritt 7:
Finden Sie den für Ihre Botschaft passenden Drehort

Die beste Location, also der Ort, an dem der Elevator Pitch gedreht werden soll, gibt es nicht. Letztlich hängt es von Ihrer Person und Ihrer text­lichen Aussage ab. Sie können den Video-Elevator-Pitch in Ihrem Büro drehen. Wenn Sie eine interessante Produktionshalle haben, bietet sich diese an. Es geht auch vor Ihrem Bürogebäude, wenn es einen ansprechenden Ge­samteindruck vermittelt oder auch am Flughafen oder in einem ansprechenden Hotel. Bitte achten Sie bei Privatgebäuden wie etwa Hotels darauf, dass Sie eine Genehmigung haben. Und: Der Ort soll Sie beim transportieren Ihrer Botschaft unterstützen, nicht von Ihnen ablenken. Das ist das wichtigs­te Auswahlkriterium.

Schritt 8:
Wählen Sie einen glaubwürdigen Hintergrund aus